e Reichs⸗ ſellſchaft len gro⸗ Deen EN Ju den Weil er um eintic unde perver⸗ junge 1, daß en F. ark in rden. Vor⸗ r Ver⸗ —— e — Amtliches Verkündigungsblatt der Bürgermeißterei und 2 anberer Behörden- Vereins- und Geſchäftsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich Der Feuerreiter“. 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Nr. 295 Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Beilagen: „Kiroff, der Feind Nr. 1“ g Die in Paris erſcheinende ruſſiſche Emigrantenzeitung „Rasroſchdenije“(Wiedergeburt) bringt zu der Ermor— dung Kiroffs, der anfänglich als„Freund und Vertrauter Sta— lins“ geſchildert wurde, eine ausführliche Abhandlung, aus der ſich, wie übrigens ſchon durch italieniſche Korreſpondenten in der Sowjetunion feſtgeſtellt, ſeine„Hinrichtung“ durch die GPA, die ruſſiſche Tſcheka- ergibt. Die Abhandlung zeigt, daß es ſich bei den hingerichteten „Weißgardiſten“, die an der Mordtat beteiligt ſein ſollten, um junge Leute von nicht mehr als 25 Jahren, Beamte und Stu— denten, handelt, die ſich ſchon ſeit geraumer Zeit in Haft be— fanden und weder an der Ermordung Kiroffs, noch an irgend— einer anderen Mordtat beteiligt ſein konnten. Dagegen wir dargetan, daß„Kiroff der Feind Nr. 1“ in den Augen der Staliniſten geweſen iſt. Es ſei der erſte Fall, daß ein Kommuniſt den anderen Kommuniſten erſchoſſen habe. Es handle ſich um ſchwere Erſchütterungen im Partei- körper, um Mißtrauen, Terror und noch Schlimmeres. Entgegen— geſetzte Fronten ſtünden einander gegenüber. Der Kommunismus ſei von innen heraus ausgehöhlt, teils durch eine militäriſch⸗ nationale Strömung, teils durch die Jungkommuniſten, teils durch eine neue Richtung, die einen Faſchismus bedeute und immer mehr Anhänger um ſich ſammle. * Aus einer Notiz der„Prapda“ aus Perm geht hervor, daß in dieſer Stadt ſich eine Vereinigung der„Gottesgläubigen“ gegründet hat, die als Gegenſatz zu den„Besboſchni“, den„Gott⸗ (Eigener Bericht.) loſen“ auftritt. Sie wird an den Weihnachtstagen religiöſe Feiern außerhalb der Kirchen veranſtalten und jeder Familie zu Weihnachten ein geſticktes Bild der Muttergottes als Weihnachtsgeſchenk anbieten. In Geſtalt einer Anfrage aus Niſchni Nowgorod vernimmt man auch noch, daß dort die„Got tesgläubigen“ ein Geſuch um Genehmigung ihres Vereins ein— gereicht haben.(Im Rahmen der aufziehenden Gegenrevolution kommt dieſen Erſcheinungen Bedeutung und Auftakt zu.) Der Generalſekretär der Kommuniſtiſchen Inter⸗ nationale über den Mord an Kirow. DNB Moskau, 20. Dez. Der Generalſekretär der Kommuniſtiſchen Internationale, Manuilſki, ſprach in Moskau über die innenpolitiſche Lage. Da⸗ bei erklärte er, daß Sinowjew, Kamenew ehemaliger Stellvertreter des Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſſare der Sowjetunion, ſpäter Botſchafter in Rom) und Syrz o w (früherer Vorſitzender des Rates der Volkskommiſſare Groß— Rußlands) an dem ſcheußlichen Mord an Kirow die Schuld trü— gen. Dieſe politiſche Gruppe habe ſchon mehrmals verſucht, die Einheit der Partei zu ſprengen. Ihre Anhänger, die aus gegen⸗ revolutionären Elementen beſtänden, verſuchten einen neuen Schlag gegen die Partei und ihre Führung. Die Partei habe immer auf die Verdienſte dieſer Leute während der Revolution Rückſicht genommen, aber jetzt werde es keine Gnade geben. Man werde rückſichtslos vorgehen, wenn ſie verſuchen ſollten, die Diktatur anzutaſten. Die engliſche Friedenspolitik Eine Artikelſerie Macdonalds über den neuen Kurs DNB. London, 20. Dez. Premierminiſter Macdonald läßt in der Zeitſchrift der Nationalen Arbeiterpartei„News Letter“ eine Reihe von Ar— titeln erſcheinen, die dazu beſtimmt ſind, vor Freunden und Gegnern den neuen Kurs der engliſchen Friedenspolitik klar⸗ zulegen und zu rechtfertigen. Der erſte dieſer Artikel wurde jetzt veröffentlicht. Es heißt darin u. a.: 25 Die gegenwärtige Generation hat den Weg zum Frieden noch nicht gefunden. Es iſt zuzugeben, daß wir vor einer Art Dilemma ſtehen: während wir die Verteidigungswaffen bei⸗ behalten, die wir als ein friedliches Volk beanſpruchen müſſen, dürfen wir uns nicht in den Wirbel des Militarismus hinein- ziehen laſſen. Leute, die von der Aufrüſtung als von einer Ver- ſicherung ſprechen, kommen der Wahrheit näher, als ſie ſelbſt wiſſen. Wir verſichern uns nicht gegen Feuer in dem Glauben, daß uns das Feuer dadurch verſchone, ſondern damit, wenn Feuer doch ausbricht, unſer Verluſt, ſoweit wie möglich gedeckt werde. Es iſt zur Genüge bewieſen, daß ein hochgerüſtetes Volk eventuelle Friedensſtörer nicht abſchreckt, den Weg des Friedens zu kreuzen; der Krieg wird dadurch nicht verhindert. Die ab⸗ ſchreckende Wirkung der Waffen iſt unendlich klein, und wenn es offenſichtlich Angriffswaffen ſind, iſt ihre Wirkung ſchließlich auch nur die, ihren Gebrauch unvermeidlich zu machen; im Gegenteil können ſie den Ausbruch des Brandes beſchleunigen. Verteidigungswaffen können helfen, den Frieden aufrechtzuerhalten, ſolange die Welt noch militariſtiſch iſt. Dieſe grundlegende Wahrheit kann nicht geleugnet werden. Aber wenn die Völker durch den bloßen Beſitz ſtarker Rüſtungen den Frieden nicht ſichern können, können ſie dann durch Abrüſtung andere Völker veranlaſſen, ebenfalls abzurüſten? Anſer Volk hat ſeine Rüſtungen herabgeſetzt, und es hat das in der Abſicht getan, damit andere Völker ebenfalls abrüſten. Es war ein Verſuch, die anderen Völker zu überzeugen, daß ſie mit einer beſchränkten Rüſtung genau ſo ſicher ſeien, vorausgeſetzt, daß die Rüſtungsbeſchränkung die Folge internationaler Abmachun⸗ gen war. Wenn es der Abrüſtungskonferenz nicht gelingen ſollte, eine internationale Abmachung über die Rüſtungen zu— ſtandezubringen, dann wird ſich Großbritannien der Frage gegenübergeſtellt ſehen, welchen Standpunkt es in Zukunft ein⸗ nehmen ſoll und auf welchem Wege es ſeine Bemühungen für den Frieden fortſetzen kann. Die größte Gefahr für uns iſt die, daß wir in dem Be⸗ mühen, uns hinreichend Schutz zu ſchaffen, auf den verhängnis— vollen Irrweg des Wettrüſtens geraten. Um dieſer Gefahr aus dem Wege zu gehen, müſſen wir einerſeits zäh daran feſthalten, daß die Vorkehrungen, die wir für unſere Verteidigung treffen, nie den Charakter der Verteidigungsmaßnahmen verlieren. Wir müſſen ferner noch aufmerkſamer als bisher darauf bedacht ſein, internationale politiſche Abmachungen zur Sicherung des Frie- 19 5 zu fördern und das Verſtändnis von Nation zu Nation ärken. Wir ſollten in klaren Worten die ganze Welt wiſſen laſſen, daß wir gegen keinerlei Aufrüſtung gleichgültig bleiben können, die zu unſerer Vernichtung dienen kann. Andererſeits ſollten wir keine Vermehrung unſerer Verteidigungsrüſtungen vorneh- men, ehe wir nicht die daran intereſſierten Nationen davon be⸗ nachrichtigt und ihnen angeboten haben, die Angelegenheit zum Gegenſtand von Verhandlungen und eventuell einer vertraglichen Abmachung zu machen. All das ſollte ſich durch die Vermittlung des Völkerbundes vollziehen, der uns Gelegenheit bietet, an andere Völker die Aufforderung zu richten, mit uns ſolche Fragen zu erörtern. Vor der Regierungsbildung in Güdſlawien 8 Belgrad, 20. Dez. Hinſichtlich der Regierungsbildung ſcheint die Entſcheidung bereits gefallen zu ſein Jeftitſch erklärte um 21 Ahr Preſſe⸗ vertretern in kurzen Sätzen: Die Verhandlungen wurden heute beendet. Ich hoffe daß das neue Kabinett morgen vormittag gebildet werden wird. Aeberraſchungen ſind ausgeſchloſſen. Rund eine Milliarde Fehlbetrag bei Citroen? DNB Paris, 20. Dez. Die Finanzſchwierigkeiten der Citroen-Kraftwagenwerke be⸗ ſchäftigen die Oeffentlichkeit in hohem Maße. Die zuſtändigen Stellen wollen vor allen Dingen vermeiden, daß der Betrieb ſtillgelegt wird. Dadurch würden ſonſt etwa 50 000 Menſchen betroffen. Auf der anderen Seite ſcheint die Regierung aber auf keinen Fall gewillt, ſtaatliche Mittel zur Verfügung zu ſtellen. Man iſt an zuſtändiger Stelle der Auffaſſung, daß die Zeit des ſtaatlichen Eingreifens in Privatgeſellſchaften vorüber iſt. Die genaue Summe des Fehlbetrages iſt nicht bekannt; man ſpricht von rund einer Milliarde Francs. Die Citroen-Werke werden auf alle Fälle vom 24. Dezember bis 3. Januar ihre Tore ſchließen. Ob die Arbeit nach Ablauf dieſer Friſt wieder aufgenommen wird, hängt im weſentlichen von dem Ausgang der Verhandlungen und dem Arteil des Handelsgerichtes ab, das Ende der Woche erwartet wird. Verhandlungen Spaniens mit dem Heiligen Stuhl über den Abſchluß eines modus vivendi. l DNB. Vatikanſtadt, 20. Dez. Die Verhandlungen Spaniens mit dem Heiligen Stuhl über den Abſchluß eines modus vivendi ſcheinen einen guten Verlauf zu nehmen. Der Papſt empfing den ehemaligen ſpa⸗ niſchen Außenminiſter Pita Romero der ſich als außer⸗ ordentlicher Botſchafter beim Vatikan ſeit einigen Tagen wieder in Rom aufhält mit dem Auftrag, die Verhandlungen mit dem Vatikan zu Ende zu führen. Spanien ſoll vorſchlagen, den reli⸗ giöſen Orden wieder gewiſſe Rechte in bezug auf das Gebiet der N zurückzugeben ohne aber die geltende Verfaſſung zu ver⸗ etzen. Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleitex: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D. A. Nov. 34:1292 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe 10. Jahrgang Mt Hiller auf Feſtung Landsberg m 20. Dezember jährt ſich zum zehnten Male jener Tag, an dem der Führer aus der Feſtung Landsberg, in die ihn das Weimarer Syſtem nach der zuſammengebroche⸗ nen Erhebung vom 8./9. November 1923 verbannt hatte, entlaſſen wurde. An dem er wieder frei war zu unermüd⸗ licher Arbeit für Deutſchland, zum erneuten Aufbau der Partei, zum Kampf und endgültigen Sieg. Es ſei hier auf das Buch„Mit Adolf Hitler auf Feſtung Landsberg“ hingewieſen, das Ulf Uweſon nach Skizzen des Führers des dritten Zuges des„Stoßtrupp Hitler“ und heu⸗ tigen SA.⸗Oberführers Hans Kallenbach geſchrieben hat. Es gibt uns einen einzigartigen und umfaſſenden Einblick in die Geſchehniſſe des 8. und 9. November 1923 und der Feſtungshaft des Führers und ſeiner Mitgefangenen im Jahre 1924. Das erſte Kapitel führt uns im weſentlichen in das Frühjahr 1923: Der„Stoßtrupp Hitler“ wird zur Durch⸗ führung von Sonderaufgaben aus der Münchener SA. her⸗ aus aufgeſtellt. Bekannte Namen tauchen auf: Joſef Berch⸗ told, der heutige SA.⸗Brigadeführer und Hauptſchriftleiter des„SA.⸗Mann“⸗München— als Führer des Stoßtrupps und Julius Schreck, der heutige SS.⸗Oberführer und ſtän⸗ dige Fahrer des Führers. Im zweiten Kapitel erleben wir an Hand der Anklageſchrift des Münchener Volksgerichtes gegen den Stoßtrupp die denkwürdigen und erſchütternden Vorgänge des 8. und 9. November. Die nächſten Kapitel führen uns nach Landsberg am Lech, in deſſen Feſtungs⸗ haftanſtalt der Führer mit einer Reihe anderer„Hochver⸗ räter“ bereits eingeliefert iſt. Kallenbach erzählt, mit welch wildem Jubel er von den Inhaftierten begrüßt wird, und wie er in altem national⸗ ſozialiſtiſchen Schwung ſofort den Befehl erhält, ſich unver⸗ züglich beim Führer zu melden.„Niemals im Leben werde ich den Augenblick meiner Meldung vergeſſen. Nie werde ich vergeſſen, wie meine anfängliche Befangenheit von jenen ſtrahlenden Blicken aufgezehrt wurde, ſchwand, ſchwand.“ Wir lernen die„Feſtung und ihre Beſatzung“ kennen. Da gibt es die„Zellenbauern“, die„Stehkragenproletarier“ und die„Rauhen Landsknechte“. Im erſten Stock befinden ſich die Räume des„Feldhernflügels“. Hier lebte der Führer mit Oberſtleutnant Kriebel, Rudolf Heß. Dr. Weber und Emil Maurice, dem heutigen SS.⸗Standartenführer. Eine große Ruhe herrſcht in dieſem Teil der Feſtung, nur ab und zu von der ſonoren Stimme des Führers unterbrochen, der ſein Lebenswerk„Mein Kampf“ diktiert. Weitere bekannte Perſönlichkeiten vom Stoßtrupp erſcheinen: Fiehler, der heutige SS.⸗ Gruppenführer und Oberbürgermeiſter von München, und Geißelbrecht, der heutige SA.⸗Sturmbann⸗ führer und Leiter der Hilfskaſſe der Partei. Die folgenden Kapitel des Buches machen uns mit der täglichen„Beſchäftigung“ der Inhaftierten bekannt. Wir lernen den„Muphty“, den„Obermuphty“ und den„Medi⸗ zinmann“ kennen. Wir erfahren von der„Kropfepidemie“, die plötzlich ausbrach, und von manchem anderen herzer⸗ friſchenden Streich. In dem Kapitel„Führer und Gefolgſchaft“ tritt Adolf Hitler überragend vor uns. Wenn er bei ſchlechter Witte⸗ rung ſeine Getreuen in dem großen Aufenthaltsraum der Feſtungshaftanſtalt um ſich verſammelt und zu ihnen über die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung oder aus ſeinem eigenen Leben ſpricht:„Wir ſahen nicht mehr den wolken⸗ verhangenen Himmel, dieweil unſer Geiſt lernte und unſere Seele wahrlich des Freuens genug bekam“, ſagt Kallenbach. Oder wenn er bei Gedenktagen das Wort ergreift und ſich draußen im Treppenhaus lautlos die Beamten der Feſtung und unten im Hof die Poliziſten vom Wachtkommando ver⸗ ſammeln und alle lauſchen:„Die Mauern ſchienen um ſolche Stunde gefallen zu ſein“. Wir erfahren von der Feſtungs⸗ zeitung„Der Landsberger Ehrenbürger“, die leider eines Tages völlig vernichtet werden mußte, und von den„Kame⸗ radſchaftsabenden“, die„Hermann Fobke der 21.“ dichteriſch verſchönte. Auch die übrigen Kapitel laſſen jene Landsberger Fe⸗ ſtungszeit in all ihrer Schwere und doch auch ihrem Erhe⸗ benden in vollem Leben vor uns erſtehen. Innig iſt das Verhältnis des Führers zu ſeinen Männern. Mit Rat und Tat hilft er ihnen, unterſtützt ſie in jeder Hinſicht. Keinen ihrer Geburtstage vergißt er, jedesmal ladet er das Gebur⸗ tagskind zu ſich ein und hält ein Geſchenk für ihn bereit. Wütend wird der Kampf der Gefangenen gegen das dro⸗ hende Geſpenſt der Haftpſychoſe geführt. So bilden ſie z. B. eine freiwillige Arbeitsdienſt⸗Kolonne. Zwiſchendurch wer⸗ den neue Stoßtruppler eingeliefert, darunter Julius Schaub, der heutige SS.⸗Oberführer und ſtändige Begleiter des Führers. Bis dann eines Tages bekannt wird, daß der Führer in ſeinem Zimmer am Fenſter geſtanden, an die Scheiben getrommelt und den Badenweiler Marſch gepfiffen habe— — Me bis die Freiheit wieder herbeigekommen war. Es iſt ein prachtvolles Buch, ſoldatiſch, packend und von großem geſchichtlichen Intereſſe. Es iſt ein Buch des Na⸗ tionalſozialismus, der Alten Garde und der SA.⸗Kamerad⸗ ſchaft. von Engelbrechten. 8* „ e ene ———— Nichtsſagende 2 1 0 Berlin, 20. Dez.(Eig. Bericht.) Die engliſche Zeitung„Star“ hat umfangreiche, genaue und ſehr handgreiflich rſcheinende Enthüllungen über ein militä— Frankrei und Rußland, das am 22. November von 2050 und Ehle now in Genf abgeſchloſſen ſein ſoll, an die Oeffentlichkeit gebracht. Wie kein Menſch anders erwartet hat, leugnen die betrof⸗ fenen Staaten mit allem Nachdruck die Richtigkeit dieſer Ent- hüllungen ab. Das nimmt uns nicht wunder, und wir bekennen, riſches Geheimbündnis zwiſchen daß wir trotz aller Abwehrverrenkungen in Paris und Moskau geneigt ſind, dem engliſchen Blatte zu glauben, ſelbſt auf die Gefahr hin, datz der Inhalt des etwa abgeſchloſſenen Bünd⸗ niſſes nicht haargenau mit den Londoner Veröffentlichungen übereinſtimmt.— In ſolchen Fällen iſt es meiſt ganz angebracht, wenn man ein paar Blätter in dem Buch Geſchichte zurückblättert und dort ähnliche Fälle nachlieſt. Wie war es denn, als vor einigen Jahren das„Atrechter Daagblad“ die Meldung von dem 1920 abgeſchloſſenen Militärvertrag zwiſchen Frankreich und Belgien an die Oeffentlichkeit brachte? Schrie man nicht gleich laut in Paris und Brüſſel von niedrigen Verleum— dungen? Voll Abſcheu wandten ſich die Regierungen von dieſen „niedrigen Verdächtigungen ihres aufrichtigen Friedenswillens“. Kriegspakt⸗Enthüllungen und natürlich Dementi Ableugnungen Sie ahnten nicht, daß ein Originalſtück des Vertrages aus dem Beſitze eines verſtorbenen belgiſchen Generals über deſſen jüdi— ſchen, ſehr geſchäftstüchtigen Freund in die Hände eines nam- haften Flamenführers gelangt war, der in aufrichtiger Sorge um ſeine flämiſche Heimat für die Veröffentlichung des Vertrages in der genannten Zeitung ſorgte. Mit einem Schlage, wie geſagt, ſetzte die Dementiermaſchine ein. Aber wiederum ahnten die Leute nicht, daß ſie durch ihre Ableugnungen die Richtigkeit des Schriftſtückes dewieſen. Die Schriftleitung der niederländiſchen Zeitung hatte in der Tat einige ſelbſtmächtige Aenderungen an dem Vertragsinhalt vorgenommen, ſie hatte es in kluger Aeber⸗ legung getan. Gerade dieſe Aenderungen pickten ſich die Bloß— geſtellten heraus, entrüſtet ableugnend, daß ſo etwas überhaupt nicht denkbar ſei. Damit hatten ſie ja nun zwar recht, aber den Beſitzern des Stückes war bewieſen worden, daß dieſes Schrift- ſtück in Paris und in Brüſſel bekannt war und das Exemplar in Atrecht alſo echt war. Heute iſt es ſo wie damals. Wir wiſſen zwar nicht, ob das engliſche Blatt den Franzoſen und Ruſſen die gleiche Falle ge⸗ ſtellt hat und ob dieſe wiederum dahineingehen. Ans aber, die wir an dem franzöſiſch-belgiſchen Beiſpiele gewitzigt worden ſind, ſagen die Ableugnungen aus Paris und Moskau gar nichts. Fortführung der deutſch⸗franzöſ. Fronthämpferbeſrrechungen DNB. Berlin, 20. Dez. Die Beſprechungen zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Frontkämpfern, die mit einer Unterhaltung des Präſidenten der Anion Fédérale der Frontkämpfer, Pichot, mit dem Reichs— kriegsopferführer Oberlindober am 2. Auguſt 1934 in Baden-Baden ihren Anfang genommen haben, wurden heute in Berlin fortgeſetzt. In den Beſprechungen kam der Wille zum Ausdruck, den die Frontkämpfer beider Länder haben, dem Frieden und damit ihren Völkern zu dienen. Herr Pichot, der zuſammen mit dem Generalſekretär der Anion Fédérale der Frontkämpfer, Randoux, in Berlin war, hat die Gelegenheit gehabt, ſowohl den Führer wie den Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, zu ſehen, die ſich mit ihnen ſo freimütig unterhalten haben, wie Frontkämpfer untereinander zu ſprechen gewohnt ſind. Die Be⸗ ſprechungen zwiſchen Herrn Pichot und dem Reichskriegsopfer⸗ führer ſollen, wie zum Ausdruck kam, keinerlei Probleme der großen Politik behandeln, ſondern lediglich dem Willen Ausdruck verleihen, der in jenen lebendig iſt, die im Kriege ihre Pflicht getan haben, nämlich den Willen, einen ehrenvollen Frie- den und eine ebenſo ehrenvolle Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden großen Kultur- und Soldatennationen anzu⸗ bahnen. Die Geſpräche zwiſchen den franzöſiſchen und den deut— ſchen Frontſoldaten werden ihren Fortgang nehmen. Sie werden zwiſchen allen deutſchen Frontkämpfern und allen franzöſiſchen Verbänden in der nächſten Zeit fortgeführt, ohne daß deshalb in den Kreiſen der Frontkämpfer die Abſicht beſteht, den offiziellen Vertretungen beider Länder in ihren Aufgaben vorzugreifen. Es treffen ſich hier nicht die Träger großer Namen aus dem Kriege, ſondern in allererſter Linie die Soldaten aus den vorderſten Gräben des Weltkrieges, die Träger einer aktiven Politik waren, ohne ſich im Kriege deſſen bewußt zu ſein. Der Beſuch am 2. Au- guſt in Baden-Baden und der Beſuch von zwei anderen Front- kämpfern, Jean Goy und Robert Monnier, am 2. Novem- ber in Berlin, ſowie der heutige Beſuch zeigen ebenſo wie die bisher ſtattgefundenen Beſprechungen den Willen, daß die Front kämpfer beider Länder zum Segen ihrer Völker bereit ſind, weiter an der Annäherung beider Völker zu arbeiten. Aus Südamerika zur Wſtimmung! Ankunft der erſten Saardeutſchen aus Ueberſee.— Sie haben die weite Reiſe nicht geſcheuk. Hamburg, 20. Dezember. Mit dem Mokorſchiff„Monte Olivia“ der Hamburg- Süd traf am Donnerskagnachmittag die erſte größere Gruppe abſtimmungsberechtigter Saardeutſcher aus Aeber⸗ ſee in Hamburg ein. Es handelt ſich um 32 Männer und Frauen aus Argentinien, Chile, Braſilien und Uruguay, die ihrer Abſtimmungspflicht in der alten Heimat genügen wollen. An der Ueberſeebrücke hatte ſich eine große Menſchen⸗ menge eingefunden, die die Saardeutſchen mit ſtürmiſchen Heil⸗Rufen begrüßte, während eine Kapelle der Landes⸗ polizei konzertierte. Vertreter der Reichs- und Staatsbe⸗ hörden ſowie des Saarvereins und viele Freunde und be⸗ kannte Saarländer begaben ſich an Bord. Staatsrat Stanik hieß die Heimgekehrten im Auftrage des Reichs⸗ ſtatthalters willkommen. Die Saardeutſchen hätten den weiten Weg nicht geſcheut, um in Treue zu ihrem Vaterland ihre Stimme am 13. Januar in die Wagſchale zu werfen, damit das Saargebiet endlich wieder mit dem deutſchen Mutterlande vereinigt wird. Im Gegenſatz zu den ihnen von der Emigranten⸗ preſſe vorgeſetzten Meldungen würden ſie ein einiges, zu⸗ friedenes und ruhig an ſeinem Aufbau arbeitendes Deut⸗ ſches Reich vorfinden und erleben. Der Landesgruppenleiter des Saarvereins, Dr. Kuhn, begrüßte darauf ſeine Landsleute und ſchilderte ihnen die Sorgen und Nöte der deutſchen Volksgenoſſen im Saar⸗ gebiet. In vorbildlicher Treue zu Volk und Heimat hätten die Saardeutſchen aus Ueberſee keine Opfer und Mühen ge⸗ ſpart, um ſich der Heimat zur Verfügung zu ſtellen. Dafür dankten ihnen alle deutſchen Volksgenoſſen und namenk⸗ lich die Brüder und Schweſtern im Saargebiet. Nachdem ein Vertreter der Saarländer für den herzlichen Empfang auf deutſchem Heimatboten ge⸗ dankt hate, wurde gemeinſam das Saar⸗Lied geſungen. Am Freitag wird ein Empfang der Saarländer im Rathaus ſtattfinden. Die Sicherung der Abſtimmung Die verſiegelten Arnen werden von Militär und Panzer- wagen nach Saarbrücken gebracht. Saarbrücken, 20. Dezember. Die Abſtimmungskommiſſion iſt gegenwärtig ſtark damit beſchäftigt, die Einzelheiten für die Durchführung der Volksabſtimmung vorzubereiten. Eine große Karthotek iſt eingerichtet, um nach einem bis ins kleinſte durchdach⸗ ten Syſtem die Abſtimmungskarten ſämtlicher Abſtim⸗ mungsberechtigten alphabetiſch zu ordnen. Dieſe mit größter telbar vor dem Abſchluß. Die 600 Johanns unter den 12 000 Genauigkeit durchgeführten Vorbereitungen ſtehen unmit⸗ Müllers und die übrigen etwa 540 000 Saarabſtimmungs⸗ berechtigten werden in den nächſten Tagen ihre Abſtim⸗ mungsausweiſe erhalten. Falls durch irgendeinen Irrtum ein auswärtiger Stimmberechtigter ſeinen Ausweis nicht rechtzeitig erhält und ihm daher bei der Einreiſe Schwierigkeiten entſtehen, ſind die Grenzſtellen angewieſen, bei der Kartothek anzufragen, ob ſich der Betreffende in der Abſtimmungsliſte befindet. Die 83 Abſtimmungsbezirke werden ſich aus 860 Einzelwahllokalen zuſammenſetzen. Auf jedes Wahllokal ſollen ungefähr 650 Abſtimmungsberechtigte entfallen. Den Vorſitz jedes Wahllokals führt ein Aus⸗ länder. Es werden hierzu etwa 960 Vertreter neutraler Länder— meiſt Holländer und Schweizer— erwartet. Nach Abſchluß der Wahlhandlungen werden die Urnen verſiegelt und im Beiſein und unter Ueberwachung der an der Abſtimmung intereſſterten Par⸗ teien zur Bürgermeiſterei jeder der 83 Abſtimmungsbezirke gebracht, wo ſie einer beſonderen Empfangskommiſſion, zu⸗ ſammengeſetzt aus Neutralen und Saarländern, übergeben werden, die für den Weitertransport nach Saarbrücken zu ſorgen hat. f Vorausſichtlich wird der Arnenkranspork von Militär flankiert und von Panzerwagen eskorkiert ſein. Die Straßen ſollen außerdem hell erleuchtet ſein. Für die vorher beſtimmten Vertreter der Deutſchen Front und der Rückgliederungsgegner iſt Gelegenheit geboten, die Urnen bis Saarbrücken nicht aus dem Auge zu laſſen. Hier wer⸗ den ſie in den großen Saal der Wartburg geſchafft und die ganze Nacht über von einem ſtarken Militäraufgebot über⸗ wacht. Am nächſten Morgen um 8 Uhr ſoll die Jählung der 50 bis 60 gleichzeitig arbeitenden Gruppen von je drei Neukralen unter der Aufſicht der Abftimmungskommiſ⸗ ſion und noch einzuladender Abordnungen deulſch⸗ lands und Frankreichs beginnen. Sämtlichen Perſonen, die mit der Zählung beſchäftigt ſind, iſt nicht geſtattet, einen beſtimmt feſtgelegten Raum inner⸗ halb und außerhalb des Wartburgſaales vor Bekanntgabe des Endergebniſſes zu verlaſſen. Für ihre Beköſtigung wird an Ort und Stelle geſorgt. Am Monkag früh werden zunächſt die Urnen entſiegelt und nach Bür⸗ germeiſtereien zuſammengeſchüttet, worauf ſodann die Zäh⸗ lung beginnt. Aller Vorausſicht nach werden zunächſt ke i⸗ nerlei Einzelergebniſſe der Abſtimmungsbezirke bekanntgegeben. Wenn das Endergebnis ermittelt iſt, wird es zunächſt telephoniſch nach Genf gemeldet und dann gleichzeitig zu⸗ ſammen mit den Einzelergebniſſen veröffentlicht. Man rech⸗ nel damit, die Geſamktzählung in etwas weniger als 24 Stunden bewälligen zu können, ſo daß der große Augen- blick der Bekannkmachung dieſer weltbewegenden Enkſchei⸗ dung des deutſchen Saarvolkes im Morgengrauen des 15. Januar zu erwarken iſt. Die Fahrkarten der Abſtimmungs berechtigten Bei der Aufſtellung der Liſten der Saarabſtimmungs⸗ berechtigten für die Eiſenbahnfahrten hat ſich ergeben, daß Briefſendungen wegen nicht mehr zutreffender Anſchrift als unbeſtellbar zurückgekommen ſind. Die Saarabſtimmungsberechtigten, welche in letzter Zeit ihren Wohnſitz verändert und ihre neue Anſchrift noch nicht gemeldet haben, werden deshalb hiermit dringend gebeten, ihre veränderte Anſchrift ihren Ortsgruppen und ihren Saar⸗ obleuten umgehend mitzuteilen, damit die Eiſenbahnfahr⸗ karten ihnen rechtzeitig und richtig zugeſtellt werden können. Die Beſtellung der Beauftragten des Reichsminiſters der Juſtiz DRB. Berlin, 20. Dez. 4 Gemäߧ 2 des zweiten Geſetzes zur Leberleitung der Rechtspflege auf das Reich vom 5. Dezember 1934 ſind vom Reichsminiſter der Juſtiz zu ſeinen Beauftragten beſtellt worden: 1. für die Abteilung Bayern des Reichsjuſtizminiſteriums Staatsrat Spangenberger; 2 für die Abteilung Sachſen⸗Thüringen des Reichsjuſtiz⸗ miniſteriums Juſtizminiſter Dr Thierack; 3. für die Abteilung Württemberg⸗Baden des Fremme me Miniſterialdirektor Dr. Thie ina: e ur gell. Beachtung! Die verehrl. Inſerenten bitten wir, ſo früh als möglich die Inſerate aufzugeben. Für die bevorſtehenden Feiertage iſt dies beſonders wichtig, da der heilige Abend auf den Montag fällt. Für die Weihnachts-Nummer erbitten wir die Anzeigen ſchon im Laufe dieſer Woche. Verlobungs- und anzeigen können ſchon jetzt aufgegeben werden. Da erfahrungsgemäß die Anzeigen immer in letzter Stunde aufgegeben werden, bitten wir, unſere Anordnungen Vereins⸗ zu beachten, zumal doch auch auf gute Satzherſtellung und gute Plazierung größter Wert gelegt wird. Viernheimer Volkszeitung. 7 d ͤ w Wem gehört bie Reichsautobahn? Jeder Volksgenoſſe muß wiſſen, daß der Neubau der Reichsautobahn in Hunderten von Jahren ein Denkmal vom Willen des Führers und vom Können deutſcher Arbeiter ſein wird. Deshalb iſt es Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, den Neubau des gigantiſchen Werkes nicht nur zu ſchonen, ſondern auch zu hüten. Die Aeichsautobahn gehört dem deutjchen Volke! CCC ĩͤ C ĩ⅛˙. ͤ 4. für die Abteijung Nord des Reichsjuſtizminiſteriums, umfaſſend die Länder Hamburg, Mecklenburg, Olden⸗ burg(ohne Birkenfeld, Bremen und Lübeck) Senator Dr. Rothenberger. Geburtstag Ernſt Moritz Arndts in den Schulen Nu. Berlin, 20. Dez. Am 26. Dezember ſind 175 Jahre ſeit der Geburt Ernſt Moritz Arndts verſtrichen. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat dazu, wie das Nog meldet, angeordnet, daß vor den Weih⸗ nachtsferien in allen deutſchen Schulen in würdiger Weiſe dieſes Mannes gedacht werde, der in einer Zeit tiefſter Erniedrigung und höchſten Aufbauwillens einer der großen Künder deutſchen Weſens und Vorkämpfer deutſcher Erneuerung war. Daneben haben die weltanſchaulichen Fächer ſein Wollen und Tun leben. dig zu machen. 4 Handel und Wirtſchaſi Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 20. Dezember. Amt⸗ lich notierten: Weizen: W 15 20.55, W' 16 20.75, W 17 21.05, Roggen: R 15 16.75, R 16 17.05, R 13 16.35 Braugerſte inl. 19.50 bis 21.50; Winter- und Induſtriegerſte 18.50 bis 19.50, Futtergerſte G 7 15.75, G 8 16.05, G 9 16.25, G 11 16.55; Hafer: H 11 15.75, H 14 16.25,§ 17 16.55; Raps inl. ab Station 31, Mais mit Sack 21.25 Mühlennachprodukte: Weizenkleie mit Sack W 17 10.53, Roggenkleie mit Sack R 16 10.20(beides Mühlenfeſtpreiſe); Weizenfuttermehl 12.75, Weizennachmehl 16.50, Vollkleie 50 Pfennig höher; ſonſtige Futterartikel! Erdnußkuchen pr. 14.30, Soyaſchrot 13, Rapskuchen ausl. 11.90, inl. 11.40; Palmkuchen 13.30, Kokoskuchen 15.20, Leinkuchen 15.20, Bier⸗ treber mit Sack 17.50, Malzkeime 16.50, Trockenſchnitzel loſe 8.40, Rohmelaſſe loſe 5.76, Steffenſchnitzel 10; Rauhfut⸗ ter: Wieſenheu 9.80 bis 10.60, Luzernekleeheu 10.50 bis 11, Stroh: Preßſtroh: Roggen und Weizen 4.50, Hafer und Gerſte 4.50, gebundenes Stroh Roggen und Weizen 4, Hafer und Gerſte 4; Weizenmehl: Weizenfeſtpreis Gebiet 17 Type 790 aus Inlandsweizen 27.50, Gebiet 15(Bauland, See⸗ kreis) 27.50; Roggenmehl: Feſtpreisgebiet 16 Type 997 24.60, Gebiet 15 24, Gebiet 13 23.60. Zuzüglich 50 Pfennig Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 Pro⸗ zent Auslandsweizen Aufſchlag 3 Mark per 100 Kilo; do. von 10 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 1.50 Mark per 100 Kilo. Ausgleichszuſchläge: Weizen und Roggen plus 40 Pfennig, Futtergerſte und Hafer plus 60 Pfennig; Mühlennachprodukte plus 30 Pfennig, ölhaltige Futtermittel plus 40 Pfennig(von Erdnußkuchen bis Kokoskuchen), zucker⸗ haltige Futtermittel, ausgenommen Malzkeime, plus 30 Pfennig. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 20. Dezember. Zu⸗ fuhr: 176 Kälber, 5 Schafe, 51 Schweine, 200 Ferkel, 383 Läufer. Preiſe: Kälber 47 bis 50, 42 bis 46, 34 bis 41, 27 bis 33, Ferkel bis ſechs Wochen 10 bis 14, über ſechs Wochen 18 bis 26, Läufer 27 bis 31 Mark.— Marktverlauf: Kälber bhef Schafe und Schweine nicht notiert, Ferkel und Läufer ebhaft. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom fuhr: 74 Rinder, darunter 15 Ochſen, 2 Bullen, 30 Kühe, 27 Färſen.— Zum Schlachthof direkt: 23 Kühe, 2 Fär⸗ ſen.— 1737 Kälber, 118 Schafe, 1520 Schweine. Preiſe: Kälber: 45 bis 52, 36 bis 44, 30 bis 35, 20 bis 29, Ham⸗ mel: bz) 35 bis 36, c) 32 bis 34, Schafe: e) 32 bis 33, f) 26 bis 29, 16 bis 25; Schweine: al) 53, a2) 52 bis 53, b) 50 bis 53, 50 bis 53, 48 bis 53, 43 bis 50, —, 91) 46 bis 48, gz) 40 bis 45. Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe rege, ausverkauft, Schweine flott, aus⸗ 20. Dezember: Zu⸗ verkauft.— Der nächſte Viehmarkt findet am Freitag, den 28. Dezember, ſtatt. Wetterbericht Die Wechſelwirkung zwiſchen öſtlichem Hochdruck und weſt⸗ lichem Tief beſteht fort, ſo daß für Freitag und Samstag immer noch unbeſtändiges, für die Jahreszeit ungewöhnlich mildes Wetter zu exwarten iſt. eee eee eee eee eee eee Noch oͤreimal werden wir wach da fängt dem Nikolaus ſeine Arbeit an, es fehlt mir noch manches, bring es ſchnell in das Waldhäuschen am Nathaus. und vom deahalb en, den nur zu 1 Schulen 2 D t Er ust iter Ruf den Pei. dee dieter cmiedrigung t deulſchen Daneben Tun kben. Mbet. Amt⸗ 75, MI 13 16.357 uſttiegetſe 6.05, 6 9 25 9 N. ad 2125, 10333, feſtpreiſe); olllleie 50 luchen pt. nl. 1140, 9.20 Vier⸗ denſchritel Nauhfut⸗ 50 bis II, Hafer und 4 Hafet 17 Type md, Oe⸗ Type 97 0 Pfennig ordnungen 20 Pu- 00 Kilo, 50 Mat gen plus fennig; ittermittel 0 luler: zus 1 Au⸗ bet. Ju erkl, 85 15 l, 2 9 s Wochen b. Kälber id Läufet bet: Ju- 0 Kihe, 2 Fir lroſſe: beſehen. Auffallend— g Viernheim, den 21. Dezember 1934. Denkſpruch. Viele ſind gut und verſtändig; doch zählen für einen nur alle, Denn ſie regiert der Begriff, ach, nicht das liebende Herz. Traurig herrſcht der Begriff, aus tauſendfach wechſelnden Formen Bringet er dürftig und leer ewig nur eine hervor; Aber von Leben rauſcht es und Luſt, wo bildend die Schönheit Herrſchet, das ewige Eins wandelt ſich tauſendfach neu. Aujruj an bie Bevölkerung Viernheims! Volksweihnacht im Dritten Reich! Am Sonntag, 23. Dezember, abends 6 Uhr, veranſtaltet die Partei mit ihren ſämtlichen Gliederungen eine große öffentliche Volksweihnacht im Schulhof der Schillerſchule. Es iſt damit eine Beſcherung der Volks— genoſſen verbunden, die durch das Winterhilfswerk betreut und hierzu bereits perſönlich eingeladen ſind. Darüber hinaus ſoll durch die Teilnahme der ganzen Viernheimer Bevölkerung die Verbundenheit aller deutſchen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen bekundet werden. Die geſamte Einwohnerſchaft, insbeſondere die Partei- genoſſen und Mitglieder aller NS.-Formationen und-Glie— derungen ſind zu dieſer Feier herzlichſt eingeladen. Die Kapelle der Freiw. Feuerwehr ſowie die hieſigen Geſangvereine tragen zur Verſchönerung der Feier bei. Alle Vereine und NS-Gliederungen treten um halb 6 Uhr vor dem Rathaus zum gemeinſamen Abmarſch an. An dieſe Volksweihnachtsfeier ſchließt ſich die Feier der Winterjonnenwenbe auf dem freien Platz vor dem HJ-Heim(gegenüber Corſett⸗ fabrik) an, wozu die geſamte Bevölkerung ebenfalls herzlichſt eingeladen iſt. Der Weib nachtsmann Es mag wohl ſo gegen 6 Uhr abends geweſen ſein, als über den Rathausplatz bedächtigen Schrittes ein alter Herr ſtapfte, um dann an einem der hellerleuchteten Schaufenſter ſtehen zu bleiben und ſich die ausgeſtellten Herrlichkeiten zu und das lockte mich erſt ſtehen zu bleiben— war der ſchöne, weiße Bart, der, trotzdem ihn ſein würdiger Träger ſicherlich nicht angeklebt hatte, in ſeiner Stattlichkeit faſt unecht wirkte und lebhaft an die um dieſe Zeit ſo beliebten Weihnachtsmännerbärte erinnerte. Doch ich will nicht vorgreifen, im ſelben Moment nämlich, als ich mich wieder zum Gehen wandte, tauchen neben mir zwei kleine Kinder auf, ein Mädelchen, das an der Hand ſorgſam den kleinen Bruder führte. Mit großen, ängſtlichen Augen, wohl auch ein wenig untergemiſcht mit Neugierde, ſchauten die beiden zu dem alten Herrn hinüber. Schließlich gab ſich die ältere Schweſter einen ſichtbaren Ruck, flüſterte leiſe mit dem Kleinen, der dann ebenſo geſpannt und folgſam ſtehen blieb(wie ich auch), während das kleine Ding zaghaft, aber doch mutig auf den Alten zuſchritt— und wir geſpannt der Dinge harrten, die ſich nun ereignen ſollten. Kurz vor ihrem Ziel blieb unſere kleine Freundin ſtehen, ſah zu dem alten Herrn hinauf und ſagte unter mühſamen Verſuchen, ihrem Stimmchen Feſtigkeit zu verleihen:„Biſt du denn der Weihnachtsmann?“ Der alſo Angeſprochene, dem dieſes Er— lebnis ſichtlich Freude zu machen ſchien, antwortete bejahend und meinte, ſich ſchnell in ſeine überraſchende Rolle ein⸗ lebend, ob denn das kleine Fräulein auch ein Verslein ge— lernt hätte und aufſagen könne? Und wie gut ſie es konnte! Der Bruder, der ſich inzwiſchen ein Herz gefaßt hatte und auch hinzugekommen war, mußte jetzt auch ganz ſchnell das Seine vortragen, und wenn es bei ihm vor lauter Aufregung auch ein biſſ'l haperte, die ſtrahlenden Kinderaugen waren die beſte Ergänzung dafür. Als die Beiden fertig waren, äußerte der Weihnachtsmann ſeine Zufriedenheit und ließ ſich noch einmal die genaue Adreſſe geben, damit er ſie auch ja nicht vergeſſe, dann machte das Mädel einen Knix und das Büb'l einen ſchönen Diener, denn der Weihnachtsmann mußte nun ſchnell weiter und ſehen, ob die vielen anderen Kinder auch ſchön brav waren, wie er ſchmunzelnd meinte. Und fragt ihr mich, wer der freundliche Alte geweſen ſei, dann kann ich nur ſagen— vielleicht war es wirklich der richtige Weihnachtsmann. 4— * Weihnachtsfeier der Marianiſchen Jüng⸗ lings⸗Sodalität. Schon jetzt ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß die Sodalität am 2. Weihnachtsfeiertag in der Sporthalle ihre Weihnachtsfeier abhält. Allerdings wird der äußere Rahmen anders ſein als in den Vorjahren. Es ſoll keine weltliche Feier mit Theateraufführung ſein, ſondern eine kurze, aber ſehr ſtimmungsvolle, rein religiöſe Feier. Sie wird im Stil eines ſchönen Heimabends nur für die Mitglieder der Sodalität abgehalten. Alle werden heute ſchon herzlichſt dazu eingeladen. Unſere alten Weihnachts- lieder, die wir gemeinſam ſingen, Muſik, Proſa und Poeſie, ferner ein Krippenſpiel in lebenden Bildern, werden zu einem abwechslungsreichen Programm vereinigt. Bedauerlicher Anglücksfall. Beim Malzholen in der Brauerei Kühner verunglückte geſtern abend das 8 Jahre Söhnchen eines hieſigen Landwirts. Der Junge war mit einem vierrädrigen Wägelchen auf der Heimfahrt begriffen und ſetzte ſich auf dem abſchüſſigen Weg von der Brauerei in das Fahrzeug, die Deichſel mit den Füßen lenkend. Plötz⸗ lich lief das Wägelchen vom Wege ab und ſtürzte mit dem Jungen die etwa 3 Meter hohe Böſchung hinab. Der be⸗ dauernswerte Knabe erlitt hierbei einen Schädelbruch und mußte durch das Sanitätsauto ins hieſige Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Hoffen wir, daß die Verletzung nicht ernſter Natur iſt. Weihnachts⸗Einkäufe. Nur noch wenige Tage tren⸗ nen uns von dem ſchönſten aller deutſchen chriſtlichen Feſte: Weihnachten! Iſt es doch das Feſt des Schenkens. So viele deutſche Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen werden ſich in die— ſen Tagen ſelbſt fragen: Was kaufe und ſchenke ich praktiſch meinen Angehörigen zu Weihnachten? Zu dieſer Frage mögen nachſtehende Zeilen dienen. Der deutſche Einzelhandel, Handwerk und Gewerbe ſind gerüſtet. Wer ſich einmal im Orte umſieht, muß ſich ſagen: So gut wie alle meine Wünſche kann die ortsanſäſſige Geſchäftswelt befriedigen. Sei es Kleidung, Wäſche, Schuhwaren, Möbel, Haushal⸗ tungsartikel, Ausrüſtungsgegenſtände, Bücher, Muſikinſtru⸗ mente, Radios, Rauchwaren, Weine, Liköre, Süßigkeiten und nicht zuletzt Kinderſpielwaren uſw. Kurzum, alles iſt zu haben für Jung und Alt. Darum heißt meine Parole: Bevor ich mich überhaupt mit dem Gedanken befaſſe, nach auswärts zu fahren und meine für Weihnachten zurückge— haltenen Groſchen oder RM. dort den internationalen Warenhausunternehmern hinbringe, unterſtütze ich zehnmal vorher meine deutſchen Volksgenoſſen am Platze. Dieſer wird dies zu danken wiſſen. Wenn der ortsanſäſſige deutſche Geſchäftsmann verdient, ſo wird er ſofort ſeinen Verdienſt wieder dem deutſchen Volke zukommen laſſen. Er zahlt Steuern, gibt nach Möglichkeit Aufträge für Reparaturen pp. Hat er gut verkauft, ſo wird er genötigt ſein, ſich neue Waren auf Lager zu nehmen. So ſorgt er für Arbeitsbeſchaffung. Man ſpricht mit Recht ſo oft von der Volksgemeinſchaft. Wenn jeder deutſche Volksgenoſſe zuerſt deutſch denkt, fühlt und auch handelt, ſo wird er, praktiſch geſehen, mithelfen am Aufbau und Ausbau des neuen Deutſchland. Darum Ihr Arbeiter, Bauern, Beamte, Angeſtellte und Unterſtützungsempfänger von Viernheim denkt bei Euern Weihnachtseinkäufen zuerſt an Eure ortsanſäſſigen deutſchen Geſchäfte. Dann wird das Weihnachtsfeſt für alle Deutſchen ein Feſt des Friedens und des ſich gegenſeitigen Verſtehens ſein. Denn, wenn wir uns ſo gegenſeitig unterſtützen, dann können wir unter dem ſtrahlenden Weihnachtsbaum befriedigt ſagen: Wir haben gegenüber den Zielen unſeres großen Führers und auch gegenüber unſeren deutſchen Volksgenoſſen unſere Pflicht erfüllt. Achtung! Wiederholung der Anbachten zur Gewinnung bes Jubiläumsablajjes Da manche Gläubigen die Gelegenheit zur Gewinnung des großen Ablaſſes verſäumt haben, andere wieder an einer Andacht nicht teilgenommen haben, werden die Andachten in der Faſtenzeit wiederholt. Es können dann die, die den Ablaß jetzt bereits gewonnen haben, ihn unter gleichen Bedingungen nochmals gewinnen.— Der Beſuch der An- dachten war ſehr gut. Erjte Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Nur Freitag! Achtung! Die Injel der Dämonen In allen führenden Theatern des deutſchen Reiches ſeit vielen Monaten in Nachtvorſtellungen vor ausverkauften Häuſern ſtändig prolongiert. Auf vielſeitiges Verlangen aller Filmfreunde wird der gewaltige Südſee⸗Film„Die Inſel der Dämonen“ auch in Viernheim dieſe Woche zur Aufführung kommen. Der Film kann nur einen Tag und zwar nur heute Freitag im Central⸗Film⸗Palaſt zur Vorführung gelangen; nur Freitag, 1 Tag, unwiderruflich. Das Südſee-Paradies von Bali— man müßte es bald kennen, wie einen beliebten Ausflugs⸗ ort, ſoviel iſt es verfilmt worden. Aber ſo intenſiv wie ſein Leben zwiſchen Palmen, Dämonen und wunderſchönen Men⸗ ſchen im Dorfe Bedulu von dem Expeditionsleiter Baron v. Pleſſen in 6jähriger Forſcherarbeit geſtaltet worden iſt, das hat man noch nicht geſehen—— ein wahrhaft ſchöner Film. Vor dem farbenprächtigen Hintergrund der balineſiſchen Tempel ſpielt die menſchlich ergreifende und tragiſche Liebes⸗ geſchichte zweier junger Menſchen aus Bali. Ein Film, der von der Preſſe aller Gaue mit enthuſiaſtiſchem Beifall be⸗ grüßt wurde. Ein Beſuch des beſten und erregenſten Südſee⸗ filmes kann beſtens empfohlen werden. Nur für Erwachſene. Nur heute Freitag, Anfang 8,15 Ahr. Ein Langfinger. Wie man uns mitteilt, wurde einem Tivolibewohner der im Garten aufgeſteckte, vor wenigen Tagen gekaufte Chriſtbaum entwendet. Der Beſtohlene wünſcht dem Dieb ein frohes Feſt. noch zum fest ig warmen schnel den Mo orm 20 45. in tadelloser Paßf 28. 34. 39. 52. oder 65. 2 mel neben WI no am Sonntag 3 gebhnet! von 2—7 U . 5 Herrenbleidung (Breite Str. Amtliche Velanntmachungen Betr.: Steuerkarten für 1935. Die Steuerkarten für 1935 wurden in den letzten Tagen den Empfangsberechtigten zugeſtellt. Wir fordern hiermit alle diejenigen Lohn- und Gehalts- empfänger auf, denen eine Steuerkarte nicht zugeſtellt wor⸗ den iſt, die Ausſtellung einer ſolchen bei uns— Zimmer Nr. 21— ſofort zu beantragen. Betr.: Dienſtregelung am 24. und 31. Dezember 1 a g Am Montag, den 24. Dezember 1934 und am Montag, den 31. Dezember 1934 wird wie für den 1. und 2. Weihnachtsfeiertag und 1. Januar 1935 für den Geſchäftsverkehr der Bürgermeiſterei und der Ge— meindekaſſe Sonntagsdienſt angeſetzt. Wir machen unſere Ortseinwohner beſonders darauf aufmerkſam. Viernheim, den 19. Dezember 1934. Betr.: Bürgerſteuer 1935. 1. Die Gemeinde erhebt für das Kj. 1935 eine Bürgerſteuer in Höhe von 500 v. H. des Reichsſatzes. Der Bürger- ſteuer unterliegen grundſätzlich alle Perſonen, die am 10. Oktober 1934 über 18 Jahre alt waren und an dieſem Tage im Bezirk der Gemeinde ihren Wohnſitz(oder mangels eines inländiſchen Wohnſitzes ihren gewöhnlichen Aufenthalt) hatten. 2. Die Bürgerſteuer wird von Perſonen, die im Jahre 1934 Arbeitslohn bezogen haben und denen für das Erhebungs⸗ jahr von der Gemeinde eine Steuerkarte ausgeſtellt wird, auf der Steuerkarte angefordert. Von den Perſonen, die vom Finanzamt für das Kalenderjahr 1933 zur Einkom⸗ menſteuer veranlagt worden ſind, wird die Bürgerſteuer durch Steuerbeſcheid angefordert. 3. Von Perſonen, die nicht unter 2 fallen, wird die Bürger⸗ ſteuer auf Grund dieſer öffentlichen Bekanntmachung zur Zahlung angefordert. Die Höhe der Bürgerſteuer richtet ſich nach der Höhe des Einkommens im Jahre 1933. Für Steuerpflichtige, die für 1933 tatſächlich weder zur Ein⸗ kommenſteuer noch zur Lohnſteuer herangezogen worden ſind, beträgt der in Frage kommende Reichsſatz der Bür⸗ gerſteuer 3.— RM., die Bürgerſteuer mithin 15.— RM. Wird dem Steuerpflichtigen Kinderermäßigung gewährt, ſo beträgt für ihn bei 2 Kindern der Reichsſatz nur noch 1.— RM. und die Bürgerſteuer dementſprechend nur 5.— RM,, bei 3 Kindern iſt er von der Bürgerſteuer frei. Eine Sonderregelung gilt für diejenigen Steuerpflichtigen, die land⸗ und forſtwirtſchaftliches Vermögen, Grundver⸗ mögen und Betriebsvermögen beſitzen, deſſen Einheits⸗ wert insgeſamt 15000 RM. überſteigt. Dieſe Steuer⸗ pflichtigen werden mindeſtens nach einem Reichsſatz von 6.— RM. zur Bürgerſteuer herangezogen. Ihre Bürger⸗ ſteuer beläuft ſich alſo mindeſtens auf 30.— RM. Wird ihnen Kinderermäßigung gewährt, ſo beträgt der Reichs⸗ ſatz, wenn 2 minderjährige Kinder vorhanden ſind, nur noch 4.— RM. und die Steuer 20.— RM., wenn 3 minderjährige Kinder vorhanden ſind, der Reichsſatz nur noch 2.— RM. und die Steuer 10.— RM., und wenn 4 minderjährige Kinder vorhanden ſind, tritt Bürgerſteuer⸗ freiheit ein. 4. Die unter 3 fallenden Steuerpflichtigen werden hiermit aufgefordert, die Bürgerſteuer je zu einem Viertel bis zum 10. Februar, 10. Mai, 10. Auguſt und 10. November 1935 an die Ge⸗ meindekaſſe Viernheim zu entrichten. Wer⸗ den die Teilbeträge nicht rechtzeitig bezahlt, ſo werden ſie ohne beſondere Anforderung durch gebüh— renpflichtige Zwangsvollſtreckung einge⸗ zogen. Diesbezügl. Steuerbeſcheide werden demnächſt zugeſtellt. „Befreit vom jeweils fälligen Teilbetrag ſind insbeſondere die Perſonen, welche an dem betreffenden Fälligkeitstag a) verſicherungsmäßige Arbeitsloſen- oder Kriſenunterſtüt⸗ zung erhalten, b) laufend Unterſtützungen aus erhalten, c) Zuſatzrente nach Artikel 4 8 2 des Geſetzes über Aen⸗ derungen auf dem Gebiete der Reichsverſorgung vom 3. Juli 1934(Reichsgeſetzbl. 1 S. 541, 542) erhalten; außerdem ſind befreit d) Perſonen, bei denen der Geſamtbetrag der Einkünfte (das iſt bei Lohnempfängern der auf ein Jahresergebnis umgerechnete Betrag des Arbeitslohnes, der bei der auf die Fälligkeit folgenden Lohnauszahlung zu zahlen iſt, zuzüglich anderer Einkünfte) im Kalenderjahr 1935 die allgemeine Freigrenze nicht überſteigt. Die allgemeine Freigrenze beträgt 130 v. H. des Betrages, der ſich für den Steuerpflichtigen nach ſeinem Familienſtand im Falle der Hilfsbedürftigkeit nach den Richtſätzen der allgemeinen Fürſorge als Wohlfahrtsunterſtützung in einem Jahr ergeben würde, mindeſtens aber 325.— RM. jährlich. Hiernach beträgt die Freigrenze jährlich für eine alleinſtehende Perſon 468.— RM. für ein Ehepaar ohne Kind 660.40 RM. für ein Ehepaar mit 1 Kind 795.60 RM. für ein Ehepaar mit 2 Kindern 930.80 RM. für ein Ehepaar mit 3 Kindern 1066.00 RM. Die Befreiungsvorſchrift gilt nicht für Perſonen, deren land- und forſtwirtſchaftliches Vermögen, Grundvermögen und Betriebsvermögen im Sinne des Reichsbewertungsge⸗ ſetzes zuſammen 8000 RM. überſteigt. 6. In den Fällen, in denen die Bürgerſteuer durch die Bür⸗ gerſteuerkarte angefordert worden iſt, hat der Steuerpflich- tige ſie ſelbſt bar zu entrichten,. wenn ſie vom Arbeits⸗ lohn tatſächlich nicht einbehalten wird, ein Befreiungs⸗ grund(ſiehe oben 5) aber nicht gegeben iſt. In dieſem Falle gelten die auf Seite 4 der Steuerkarte angegebenen Fälligkeitstage und Teilbeträge. Viernheim, den 19. Dezember 1934. Bügermeiſterei Viernheim Bechtel O der öffentlichen Fürſorge 2 * 1 rn E N bil 1 arne 1 d- 5 Annan „ alle 5 Aunlian i 2 gſter 6 Ale 1 Sale 14 Pf. 45 4 1 IL — 5 jb e nana Jeneaucla„ 2 8 Höc 1 L 10 1 8 Aandnt mare 65. die unn lle Misch.. 0. 5 uhe alle 1 i 1 bb HUILIILII est nd 9 75 8 1 mor. 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Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat an den Commodore Kruſe vom Hapag⸗Dampfer „Newyork“ das folgende Telegramm gerichtet: „Ihnen und der tapferen Beſatzung ſpreche ich für die heldenhafte Rettung der 16 norwegiſchen Seeleute aus ſchwerer Seenot meinen Dank und meine aufrichtige Aner- kennung aus.“ Die Rettung der Beſatzung des norwegiſchen Schiffes „Siſto“ durch die Seeleute des Hapagdampfers„Newyork“ wird in der Londoner Preſſe ausführlich und mit Ausdrük⸗ ken der Bewunderung gemeldet. In der„Times“ beſonders werden der„glänzende Mut und die Seemannskunſt“ der Helfer gerühmt. Erſt nach dreiſtündiger Arbeit hätten ſie die Schiffbrüchigen erreicht. Trotz der größten Gefahr des Ken— terns oder Scheiterns an der Vordwand des ſteuerloſen Schiffes hätten ſie die Norweger, einen nach dem anderen, in ihre„Nußſchale“ hinübergenommen und trotz des ſchwe— ren Sturmes ſicher zu ihrem Schiff gebracht. Rettungsmedaille für die Beſatzung. Aus Anlaß der heldenhaften Rettungstat der„New⸗ hork“-Beſatzung hat der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick an das Hamburgiſche Staatsamt fol⸗ gendes Telegramm gerichtet:„Anläßlich heldenhafter Ret⸗ tungstat der Beſatzung„Newyork“ erſuche unverzüglich Einreichung von Vorſchlägen zur Beantragung der Ret⸗ tungsmedaille.“ Oank des norwegiſchen Miniſterpräſidenten Hamburg. 20. Dez. Der norwegiſche Miniſterprä⸗ ſident und Miniſter des Aeußeren, Mowinckel, hat an die Hamburg⸗Amerika⸗Linie das folgende Telegraxmm gerich⸗ tet:„Habe eben mit Bewunderung von der Rettung der Beſatzung des norwegiſchen Schiffes„Siſto“ durch die hel⸗ denhaften Anſtrengungen der Beſatzung Ihres Schiffes „Newyork“ geleſen. Ich bitte Ihre Geſellſchaft, meinen herz⸗ lichen Dank entgegenzunehmen und der Beſatzung der „Newyork“ überbringen zu wollen.“ 30 Autos geſtohlen Kraftwagenräuber vor Gericht. Berlin, 21. Dez. Vor dem Landgericht begann am Donnerstag der Prozeß gegen eine Bande von Kraft⸗ wagenräubern. Im ganzen haben ſich ſieben Angeklagte zu verantworten. Sie ſtehen durchweg im Alter von 20 bis 21. Jahren. Die Verbrecher haben in drei Monaten in üer 50 Fällen Perſonenkraftwagen, die auf den Straßen ſtan⸗ den, entwendet, ausgeplündert und mit den Wagen noch Diebesfahrten unternommen. Wenn der geſtohlene Wagen ſeinen Zweck erfüllt hatte, ließen ihn die Banditen einfach auf der Straße ſtehen. Wie rückſichtslos die Täter vorgingen, beweiſt ein Vor⸗ fall, der ſich am 14. April abſpielte. Der Polizeihauptwacht⸗ meiſter König bemerkte den am Vortag geſtohlenen Wagen des Schauspielers Brauſewetter. In dem Wagen ſaßen die Angeklagten Schulze und Struck. Geiſtesgegenwärtig ſchwang ſich König auf den Trittbrett und packte den Führer Schulze, um ihn zum Halten zu zwingen. Eine raſende Fahrt durch die Straßen Berlins begann, in deren Verlauf der Verbrecher verſuchte, König vom Trittbrett zu ſtoßen. Ein Verkehrs⸗ poliziſt, der ſich dem Wagen in den Weg ſtellte, konnte ſich nur durch raſches Beiſeiteſpringen vor dem Ueberfahren⸗ werden retten. Schließlich verließen König die Kräfte, und er fiel auf die Straße. Glücklicherweiſe zog er ſich nur leichte Verletzungen zu. In der Kurve verunglückt— Zwei Tote Bamberg, 20. Dez. Vor der Möbelfabrik Rauch in Lichtenfels ereignete ſich ein folgenſchweres Verkehrsunglück. In der dortigen Kurve ſtieß ein Bamberger Motorradfah— rer mit einem Perſonenkraftwagen aus Oberbayern zu— ſammen. Der Motorradfahrer wurde durch die Windſchutz— ſcheibe und das Dach des Perſonenwagens geſchleudert und ſchwer verletzt, während der Wagenlenker auf der Stelle tot war. Der Motorradfahrer iſt noch in der gleichen Nacht den ſchweren Verletzungen erlegen. Keine Angſt vor Amerika Japan fühlt ſich heute ſchon überlegen. N Tokio, 21. Dezember. Außenminiſter Hirota empfing am Donnerstag die Preſſe und ſprach zu der Kündigung des Waſhingtoner Flottenabkommens durch Japan. Dieſes Abkommen müſſe gekündigt werden, ſo führte er aus, weil es völlig ſinn⸗ widrig ſei. Sollten die Großmächte jedoch die japaniſchen Vor ſchläge nicht annehmen, dann werde die japaniſche Regie- rung gezwungen ſein, unter Verzicht auf irgendwelche Zu- geſtändniſſe der Floktenpolitik der Mächte den ſtärkſten Widerſtand entgegenzuſetzen. Die Telegraphen⸗Agentur Schimbun⸗Rengo veröffent⸗ licht ausführliche Betrachtungen über das Verhältnis der japaniſchen zur amerikaniſchen Flotte. Darin wird hervor⸗ gehoben, daß die japaniſche Flotte ſchon jetzt einen größeren Mannſchaftsbeſtand und beſſeres Material aufweiſe als die amerikaniſche. Die Folge der Kündigung des Waſhingtoner Abkommens werde ein neues Flottenwettrü⸗ ſten ſein, Rooſevelt und andere amerikaniſche Politiker verſuchten deshalb, Japan durch die Aufſtellung eines gro— ßen amerikaniſchen Flottenbauprogramms einzuſchüch⸗ tern. Die Agentur erblickt darin jedoch nur einen Bluff, da die Anpaſſung des Mannſchaftsbeſtandes an eine vergrößerte Flotte für Amerika in kurzer Zeit gar⸗ nicht möglich ſei. Auch ſei die Erneuerung der amerikani⸗ ſchen Kriegsmarine in techniſcher Hinſicht für Amerika ſchwieriger als für Japan, denn die japaniſchen Werften ſeien beſſer ausgerüſtet als die amerikaniſchen. Wenn erſt Japan an eine Vergrößerung ſeiner Flokte gehe, würden die Vereinigten Staaten es niemals einho- len können, auch wenn ſie zehn Kriegsſchiffe gegen ein java⸗ niſches bauen laſſen würden. Die Agentur bekont abſchlie⸗ ßend, daß Japan entſchloſſen ſei, nach der Kündigung des Waſhingtoner Abkommens ſeine Flotte ſo auszubauen, daß ſie für alle Fälle gerüſtet ſei. Es habe daher nichts zu befürchken, auch wenn keine neuen Floktenvereinbarungen zuſtande kämen. Aettungstal ber Aewyork Alle Zeppelinfahrten mitgemacht Ein Millionär im Millionär. Friedrichshafen, 20. Dez. Das von ſeiner Weihnachts⸗ fahrt nach Braſilien wieder nach Friedrichshafen zurückge⸗ kehrte Luftſchiff„Graf Zeppelin“ konnte bekanntlich auf der Heimfahrt von Südamerika über Frankreich den millionſten Fahrtkilometer zurücklegen und damit ein für ein Luftfahr⸗ zeug außergewöhnliches Jubiläum begehen. Abgeſehen von einer Reihe anderer Mitglieder der Beſatzung des erfolgrei⸗ chen Luftſchiffes, die unter Berückſichtigung ihrer Fahrten mit früheren Zeppelinen ebenfalls zu Luftmillionären ge⸗ worden ſind, kann aber nur ein Angehöriger der Beſatzung des„Graf Zeppelin“ gleichzeitig mit„ſeinem“ Luftſchiff das⸗ ſelbe Jubiläum der Zurücklegung des millionſten Kilome⸗ ters feiern, den er im regelmäßigen Verkehr auf dem„Graf Zeppelin“ hinter ſich gebracht hat. Er iſt nämlich der einzige, der bei jeder der 423 Fahr- ken, die das Jubiläumsſchiff ſeit 1928 durchgeführt hal, an Bord war. Es iſt dies der 1890 in den Vereinigten Staaten in Strocknach(Michigan) geborene Fahrmeiſter Auguſt Grözinger, der bereits ſeit dem Jahre 1908 im Luft- ſchiffdienſt ſteht. Lynch⸗Tumulte in Tenneſſee Drei Tote.— Das Gerichtsgebäude in Brand. Newyork, 20. Dezember. In Selbyville im Staate Tenneſſee verſuchte die erregte Volksmenge das Gerichtsgebäude zu ſtürmen, in dem ge⸗ rade gegen einen Neger verhandelt wurde, weil er ein weißes 14jähriges Mädchen angegriffen haben ſollte. Die Lage wurde derart bedrohlich, daß Nationalgarde einge⸗ ſetzt werden mußte. Als die Menge den dritten Sturm unternahm, eröffnete die Nationalgarde das Feuer. Drei Perſonen wurden getötet, eine größere Anzahl wurde verletzt. Der angeklagte Neger wurde ſchleunigſt im Kraftwagen abtransportiert. Nach den Tumulten kam es am Abend zu neuen Un- ruhen. Das Gerichtsgebäude iſt von der Volksmenge in Brand geſteckt worden. Der Gouverneur hak 500 Mann Nationalgarde nach Selbyville enkſandt. Das Gerichlsge⸗ bäude brannte bald lichterloh. Seine Rettung iſt unmög⸗ lich. Demonſtranten ziehen durch die Straßen der Stadt, ſchießen nach allen Richtungen und ſtoßen Verwünſchungen gegen die Neger aus. * Lord Nothermere in München Mit dem Führer zuſammengetroffen. Berlin, 21. Dezember. Der engliſche Zeitungskönig Lord Rothermere, der einige Tage in Berlin zu Gaſt war und Gelegenheit hatte, ſich mit führenden Perſönlichkeiten des neuen Deutſchland zu unterhalten, verließ am Donnerstag abend die Reichs⸗ hauptſtadt, um ſich in Begleitung ſeines Sohnes. Mr. Harmsvorth, und ſeines Sonderkorreſpondenten, Mr. Ward Price, nach München zu begeben. Er hat den Wunſch ge⸗ äußert, die Reichs autobahnen, eines der großen Werke, die auf Anordnung des Führers begonnen wurden, perſönlich in Augenſchein zu nehmen. Im Süden des Reichs wird Lord Rothermere beſonders günſtige Gelegen⸗ heit haben, ſich von dem ſchnellen Fortſchritt dieſer Arbei— ten zu überzeugen. 1 Anläßlich ſeiner zahlreichen Beſuche traf der engliſche Gaſt auch einige Male mit dem Führer zuſammen, dem er durch ſein verſchiedentliches warmes Eintreten für Deutſchland und deſſen Führer durchaus kein Fremder mehr war.. Schluß mit dem Wahrſage⸗ Schwindel Auch Harlenlegen, Sterndeukerei, Traumdeutung und Hellſehen verboken. Darmſtadt, 21. Dez. Aufgrund des§ 1 des vorläufigen Geſetzes zur Gleich⸗ ſchaltung der Länder mit dem Reich hat der Heſſiſche Staatsminiſter ein Geſetz beſchloſſen, das nach Zuſtimmung der Reichsregierung durch den Herrn Reichsſtatthalter in Heſſen unter dem 7. Dezember im Namen des Reiches ver⸗ kündet wird. Danach erhält Artikel 102 des Heſſiſchen Po⸗ lizeiſtrafgeſetzes vom 30. Oktober 1855 in der Faſſung des Geſetzes vom 10. Oktober 1871 folgende Faſſung: Das enkgellliche Wahrſagen, die öffentliche Ankündi⸗ gung entgeltlichen oder unentgeltlichen Wahrſagens, ſowie die Verbreitung von Schriften und Druckſchriften, die ſich mik Wahrſagen befaſſen, wird mit Geldſtrafe bis zu 150 Rm oder mit Haft beſtraft. Daneben kann auf Einziehung der zum Gebrauch beim Wahrſagen beſtimmken Gegen- ſtände, ſowie der zur Ankündigung benutzten Zeitungen und ſonſtigen Schriften erkannt werden, auch wenn dieſe dem Täler nicht gehören. Wahrſagen im Sinne des Abſ. 1 iſt jede Offen⸗ barung von Dingen, die dem natürlichen Erkenntnisver⸗ mögen entzogen ſind, insbeſondere das Kartenlegen, die Stellung des Horoſkops, die Sterndeuterei, die Zeichen⸗ und Traumdeutung, das Hellſehen und Pendeln. Unter die Porſchrift des Abſatzes 1 fallen nicht: a) der Handel mit Druckſchriften, die ſich wiſſenſchaftlich insbeſon⸗ dere kulturpolitiſch, oder ablehnend mit dem Wahrſagen befaſſen, oder die in fremden Sprachen erſcheinen, wohl aber das gewerbsmäßige Verleihen derartiger Druckſchrif⸗ ten, b) Vorleſungen und Vorträge über das Wahrſagen, die in von der Landespolizeibehörde hierzu zugelaſſenen Bildungsſtätten veranſtaltet werden. Die Scheune in Brand geſteckt Der Brandſtifter von den Flammen erfaßt und verbrannk. Worms, 20. Dez. Dieſer Tage brannte die Scheune des Landwirts Philipp Burkhard in Herensheim Den herbei⸗ geeilten Feuerwehren gelang es, die Gefahr des Umſich⸗ greifens des Feuers auf die Nachbarſcheunen zu beſeitigen. Das Vieh konnte gerettet werden, alles andere verbrannte. Da der Beſitzer noch wenige Minuten vor Brandausbruch in ſeinem Anweſen geſehen wurde, während des Brandes aber nicht da war, vermutete man ein Verbrechen. Später fand man ſeine verkohite Leiche in den Brandtrümmern. Hierzu meldet der Polizeibericht u. a.: Während das ganze Innere der Scheune brannke, hing der Beſitzer des Anweſens, deſſen Kleider ebenfalls brannten, in etwa fünf Meter Höhe kopfüber in den Sproſ⸗ ſen der ſenkrecht von der Tenne in die Scheune führenden Leiter. Der Kettungsverſuch ſcheiterte, da Burkhard kurz darauf herunkerfiel und von dem zuſammenbrechenden Stroh und Gebälk begraben wurde. Er konnte nur als verkohlte Leiche geborgen werden. Anſcheinend hat Burkhard ſeine Scheune ſelbſt ange⸗ zündet. Zwiſchen Burkhard, der in letzter Zeit ſtark dem Alkohol zuſprach, und ſeinen Stiefkindern kam es öfter zu Streitigkeiten. Da nicht immer alles nach Wunſch ging, fühlte er ſich zurückgeſetzt, was wiederum zu Streitigkeiten mit ſeiner Frau führte. Wiederholt äußerte er hierbei, daß er, ehe er mit ſich Schluß mache, die Scheune anzünden werde. Nach einem neuen Streit, in dem er ſeiner Frau eine blutende Verletzung am Kopf beigebracht hatte, begab ſich Burkhard, während ſeine Frau beim Arzt war. völlig bekrunken in die Scheune. Bald darauf ſtand ſie in Flammen. Während einwandfrei 0 ſein dürfte, daß Burkhard den Brand ſelbſt gelegt at, iſt es fraglich, ob er hierbei auch den Tod finden wollte. Möglich iſt, daß er dieſe Abſicht hatte, daß er je⸗ doch flüchtig gehen wollte, als die Flammen an ihm hoch⸗ ſchlugen. Hierbei muß er mit den brennenden Kleidern einen Fehltritt beim Abſteigen auf der Leiter getan haben, ſo daß er an dieſer kopfüber zu hängen kam. Wahrſchein⸗ lich beſaß er dann weder Kraft noch Zeit, ſich in Sicherheit zu bringen. Ausgeſchloſſen iſt jedoch auch nicht, daß er nur die Scheune in Brand ſetzen wollte, ſich ſelbſt aber in ſei⸗ ner Trunkenheit vor dem ſchnell um ſich greifenden Feuer nicht mehr retten konnte. Der Naubüberfall auf das Poſtamt Zwei Jahre Zuchthaus für den Täter. * Kaſſel. Die Große Strafkammer verurkeilte den 39jährigen Guſtav Scholl aus Fritzlar wegen erſchwerter Amksunterſchlagung in gewinnſüchtiger Abſicht zu zwei Jahren Zuchthaus und einer Geldſtrafe von 200 RM. Scholl, ein ſchwerkranker Mann, hatte ſeine Unter⸗ ſchlagungen in Höhe von 550 RM durch einen fingierten Raubüberfall auf das Fritzlarer Poſtamt am 22. Septem⸗ ber dieſes Jahres, der damals großes Aufſehen erregte, zu verdecken verſucht. Nach anfänglichem Leugnen hatte Scholl damals eingeſtanden, daß er den Ueberfall in Szene geſetzt hätte. Dieſes Geſtändnis hielt er auch in der Ver⸗ handlung aufrecht. Aus Nah und Fern e Kaſſel.(Wütender Bulle ſpießt Vieh⸗ treiber auf.) Schwere Verletzungen erlitt auf dem Schlachthof ein auswärtiger Treiber. Der Mann war dem Vieharzt behilflich und wollte einem Bullen das Maul öff⸗ nen, wobei das gereizte Tier ſich zur Wehr ſetzte, den Mann mit den Hörnern anging und ihn gegen ein eiſernes Gitter preßte. Der ſchwer Verletzte wurde in das Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Offenbach.(Günſtiges Weihnachtsgeſcheift in der Lederwaren⸗Induſtrie.) In der Leder⸗ waren-Induſtrie kann das Weihnachtsgeſchäft als beendet gelten, da ein großer Teil der Fabriken ſchon mit der Fertigſtellung der Frühjahrsmuſter beſchäftigt iſt. Im all⸗ gemeinen wird der Umſatz als günſtig bezeichnet, denn die meiſten Kleinhändler hatten ſich in erheblich höherem Maße eingedeckt, als im Vorjahr. Zum Teil mußten in billigen Muſtern Nachbeſtellungen erfolgen. Jedenfalls kön⸗ nen die Inlandsumſätze zu Weihnachten als befriedigend bis gut bezeichnet werden. Mainz.(Polizeibeamte mit dem Jagdge⸗ wehr bedroht.) Das hieſige Bezirksſchöffengericht verur⸗ teilte den 23jährigen Paul Schömbs aus Oppenheim wegen Bedrohung von Polizeibeamten mit einem Jagdgewehr, Wi⸗ derſtandes und Vergehens gegen das Schußwaffengeſetz zu Dr. Waitz Erzbiſchof von Salzburg Zum Nachfolger des vor kurzem verſtorbenen Erzbiſchofs von Salzburg, Dr. Ignaz Rieder, wurde, wie bereits kurz ge⸗ meldet, Biſchof Dr. Sigismund Waitz von Innsbruck ernannt Der neue Erzbiſchof hat bereits das 70. Lebensjahr vollendet und ſteht im 49. Jahre ſeines Prieſtertums. Mit beſonderem Eifer hat er ſich vor allem der Entfaltung katholiſchen Geiſtes im Buch- und Preſſeweſen angenommen: Lange war er Schrift- leiter der„Brixener Chronik“, und das Werden der Verlags- anſtalt Tyrolia-⸗Innsbruck iſt nicht zuletzt ſeiner tatkräftigen Hilfe zu danken. Auch im Reiche iſt Erzbiſchof Waitz durch ſein Wirken kein Anbekannter: 1926 ſprach er auf dem Lehr— gang für Bibliothekare katholiſcher Volksbüchereien über„Die Bedeutung des Buches“, 1932 auf der Sozialen Woche in München-Gladbach über„Familiennot und Familienrettung“. Durch die Vorbereitung und Geſtaltung der Salzburger Hoch— ſchularchive iſt er ebenfalls weit über die Grenzen ſeines Wir— kungsbereiches bekannt geworden. So werden auch die Katho— liken im Reich ſeine Ernennung zum Erzbiſchof von Salzburg freudig begrüßen und ihm noch lange ſegenbringende Schaffens⸗ jahre bei Gott erflehen. einem Jahr und einem Monat Gefängnis. Der Verurteilte hatte ſich vor zwei Monaten in ſchwerbetrunkenem Zuſtande in Oppenheim mit einem Jagdgewehr erſchießen wollen; er war aber daran durch das ſchnelle Eingreifen der Polizei ver⸗ hindert worden. Als nun Schömbs ſah, daß man ſein Vor⸗ haben vereiteln wollte, richtete er das Gewehr auf die Be⸗ amten. Erſt nach langen Bemühungen gelang es, dem völlig Betrunkenen das Gewehr zu entreißen. Bechhofen.(Gegen einen Baum gerannt.) In der großen Kurve der Straße Eichelſcheid— Bechhofen wollte ein Perſonenkraftwagen ein Fuhrwerk überholen. Das Auto kam dabei ins Rutſchen und rannte mit voller Wucht gegen einen Baum. Die Inſaſſen erlitten durch Glasſplitter erhebliche Schnittwunden am Kopf ſowie am Körper. f Gießen.(Schwere Zuchthausſtrafe für einen geriſſenen Einbrecher.) Wegen ſchwerer Diebſtähle im wiederholten Rückfalle, die er in mehreren Orten Oberheſſens beging und bei denen er Lebensmittel und Geldbeträge ſtahl, wurde der aus der Unterſuchungs— haft vorgeführte Helmut Rentſch zu einem Jahr und acht Monaten Zuchthaus verurteilt. Der Angeklagte war aus der Strafanſtalt in Zwickau entlaſſen worden und ſuchte zunächſt verſchiedene Behörden auf, um ſich dort Unterſtüt⸗ zung zu erſchwindeln, womit er aber kein Glück hatte. Auf ſeiner Wanderfahrt kam er dann auch nach Oberheſſen, wo er in mehreren Wirtſchaften die Einbrüche beging. Dabei hatte der Menſch die Frechheit, in Amtswalteruniform auf— zutreten, obwohl er der Partei nicht angehörte. Gießen.(Ehrung eines Gießener Gelehr⸗ ten.) Dem langjährigen früheren Direktor der Univerſi— täts⸗Nervenklinik Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Sommer wurde anläßlich ſeines 70. Geburtstages eine herzliche Ehrung dargebracht. In der Klinik fand ein Feſtakt ſtatt, wobei Prof. Dr. Sommer durch Anſprachen des Rektors Prof. Dr. Afahler und des jetzigen Klinikdirektors Prof. Dr. Hofmann als Gelehrter, Hochſchullehrer nud Forſcher wie auch als vielſeitig intereſſierter Menſch gefeiert wurde. Prof. Dr. Sommer ſprach für die Ehrung in herzlichen Worten ſeinen Dank aus. Am Abend vorher hatte ſich be⸗ reits die Mediziniſche Fakultät mit der geſamten Kliniker⸗ ſchaft zu einer geſelligen Feier zu Ehren des Jubilars ver⸗ einigt, wobei ebenfalls die hervorragenden Verdienſte des Profeſſors Dr. Sommer als Wiſſenſchaftler und als Menſch in Anſprachen gebührend hervorgehoben wurden. * Frankfurt a. M.(21 Fahrräder in einem Mo⸗ nat geſtohlen.) In der Perſon des 23jährigen Walter Hirſch ſtand ein hemmungs⸗ und haltloſer Menſch vor dem Schöffengericht, der eine Serie von Straftaten begangen hatte. Der Vorbeſtrafte war geſtändig, im Oktober 21 Fahrräder geſtohlen zu haben, die er verſetzte oder verkaufte. Das Gericht verurteilte den Angeklagten antragsgemäß zu vier Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und erkannte auch auf Sicherungsverwahrung. Dillenburg.(Ein ſeltſamer Vorfall.) Eine begreifliche Aufregung entſtand in der Kreisgemeinde Mandeln dadurch. daß man bei der Beerdigung einer im Wer küßt Jungfer Barbara? Eine heitere Dorj⸗ Liebes⸗ und Erbjchajtsgejchichte von Robert Maas chen aus dem Sarg vernommen zu haben glaubte. feſtgeſtellt werden, daß der Tod auf natürliche Weiſe infol⸗ ge Herzſchwäche eingetreten war. Biedenkopf.(Gefährliche Spieler e i.) Schon ſo oft hat das gefährliche Spiel, eine Flaſche mit Karbid und Waſſer zu füllen, um nach deren Verkorkung durch die ſich entwickelnden Gaſe eine Exploſion zu verurſachen, einen böſen Ausgang genommen. So auch in Feudingen. Einige noch ſchulpflichtige Jungen verurſachten ein ſolches Vor⸗ haben, wobei ein Junge bei der darauf erfolgten Exploſion ſo ſchwer verletzt wurde, daß er der Marburger Klinik zu⸗ geführt werden mußte. * Kaſſel.(Kohlengas vergiftung.) In einem hieſigen Betrieb wurde ein 34jähriger Arbeiter vor einem Koksofen bewußtlos aufgefunden. Vermutlich hatte er Kohlenoxydgaſe eingeatmet. Wiederbelebungsverſuche hat— ten Erfolg, doch mußte der Verunglückte ins Landeskran— kenhaus gebracht werden. Altheim bei Buchen.(Von einem Baum er- ſchlagen.) Beim Holzfällen wurde der 40 jährige Auguſt Mechler von einem ſtürzenden Baum ſo unglücklich getroffen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Verunglückte hinter⸗ läßt eine Witwe mit fünf unmündigen Kindern. Freiburg.(Betrüger vor Gericht.) Wegen Be⸗ trugs, Diebſtahls und Unterſchlagung hatte ſich Erich Mielke aus Guben vor dem Schöffengericht zu verantworten. Er hatte im ſüdlichen Baden und auch in Freiburg Volksgenoſſen zu beſtimmen gewußt, ihm Hüte und Kleider zur Ausbeſſe⸗ rung zu überlaſſen. M. gab vor, die Sachen ſeiner Firma zur Wiederherſtellung überſenden zu wollen. In Wirklich⸗ keit war es ihm aber darum zu tun, aus den Gegenſtänden Geld herauszuſchlagen. Das Urteil lautete unter Einſchluß einer bereits vom Amtsgericht Mainz ausgeſprochenen ein⸗ einhalbjährigen Gefängnisſtrafe auf zwei Jahre zwei Mo⸗ nate Gefängnis.— Der Felix Haibt aus Leinſtetten iſt ſchon 14mal wegen Betrügereien vorbeſtraft. Waren auch diesmal die zur Verhandlung ſtehenden Betrugsfälle nicht beſonders ſchlimm, ſo wog das große Vorſtrafenregiſter bei der Straf⸗ bemeſſung umſo ſchwerer. Das Gericht verurteilte den An⸗ geklagten zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis. * Aus Mannheim Mannheim, 20. Dezember. U Städtiſche Büros am 24. und 31. Dezember ge⸗ ſchloſſen. Da das Weihnachts- und Neujahrsfeſt in dieſem Jahr auf einen Dienstag fallen, bleiben am Montag, den 24. Dezember, und Montag, den 31. Dezember, die ſtädtiſchen Büros geſchloſſen. — In Felix quoll etwas wie Wut auf. Er durchſchaute die Zusammenhänge nicht mehr klar und neigte gefühlsmäßig zu der Annahme, es habe ſeine Richtigkeit mit dieſer Barbara. Er bereute zwar nicht, daß er ſich zurückgezogen, aber es kam ihn bitter an, nun noch ſelbſt dazu beitragen zu müſſen, daß ein an— derer die Barbara gewinne. Schließlich überlegte er ſo: Iſt ſie es, ſo iſt ſie jetzt für dich doch unerreichbar, und du kannſt dir womöglich einen ſchönen Batzen Geld dabei verdienen. Iſt ſie es aber nicht, geſchieht dem Bauer recht, wenn er ſich gründlich in die Neſſeln ſetzt. So ſagte er nach einigem Zögern ja. Roſa entwarf ihm noch ſchnell ihren Plan und huſchte hinter den Wieſen um das Dorf herum zurück. Als ſie wieder ins Haus trat, kamen die beiden, Barbara und der Huber, die Treppe herunter, Arm in Arm, eine Seligkeit ausſtrahlend, die Roſa ſo blendete, daß ſie ſchnell ihre Augen wegwandte. Sie hörte, wie Barbara drau— ßen im Vorgarten ſagte:„Awann uwerden Sie hier ſein.— Erſt nach dem Abendeſſen?— Ja, das beſorge ich.“ Als ſie wieder ins Haus trat, rief ſie Roſa herbei:„Heute abend uwerden uwir Beſuch haben von dem Herrn Huber und ſeiner Tochter Lina. Aber erſt nach dem Abendeſſen. Sie kön— nen uns ein Getränk machen aus Wein und Sprudel— wie ſagt man dazu?— Bowle, oder ſo. Das iſt nicht viel Arbeit für Sie. Sie können ſich aber in der Nähe halten, uwenn uwir etwas nötig haben. Es iſt noch viel Arbeit im Garten, und der Morchel kann Ihnen dabei helfen.“ „Das habe ich mir auch ſchon gedacht“, erwiderte Roſa und machte ſich dabei am Herd zu ſchaffen, um mit ihrer Miene nicht zu verraten, was ſie dachte. Dann ging es an die Arbeit. Das Gartenhaus mußte ge— ſäubert werden, Eis und Sprudel mußte herbei, auch Gebäck und Zigarren. Barbara ſelbſt ſchnitt Blumen im Garten und ließ ſich alle Vaſen geben, die im Hauſe aufzutreiben waren. Als Felix kam, war Kaffeezeit längſt vorbei. Barbara fragte, warum er ſpäter käme als ſonſt, wartete aber die Ant— wort nicht ab, ſondern fügte gleich bei:„Dann können Sie ja heute abend etwas länger bleiben. Awir haben nämlich Beſuch. Herr Huber kommt und uwird Ihnen ſagen, uwas im Garten zu tun iſt. Awollen Sie?“ Felix tat ſehr mürriſch, ſagte aber ſchließlich, es ſei ihm recht. Zum Abendeſſen gab es einen leckeren Apfelpfannkuchen, nachher reichlich gekochten Schinken, Eier und eine Zigarre. Roſa flüſterte ihm zu,„ſie“ ſei ganz außer ſich vor Erregung und habe ihr aufgetragen, ihn gut zu bewirten. „Dazu hat ſie auch allen Grund“, meinte Felix und ging 3 7 an ſeine Arbeit, als er mit Roſa in der Küche gegeſſen atte. Als es anfing, dunkel zu werden, erſchienen die Gäſte: Der Huber in ſeinem dunklen Sonntagsanzug, Lina in einem hell⸗ geblümten Seidenkleid. Sie trug einen breitrandigen Hut von weißem Stroh, der mit Klatſchmohn und tiefblauen Kornblumen garniert war. Die langen, weißen Handſchuhe geben ihr vol— lends das Ausſehen einer vornehmen Dame aus der Stadt. „Awie entzückend iſt Ihre Tochter, Herr Huber— kommen Sie herrein, Fräulein Huber— ach uwie ich mich freue!“ hörte Felix Barbara ſagen. Der Huber ließ Lina vorgehen und be— trachtete Barbara, die ein ſchneeweißes Kleid angezogen hatte. Sie trug eine dunkelrote Roſe im Gürtel und eine ſchwarze Sei⸗ denſchnur um den Hals, an der ein dicker roter Stein baumelte. Ihr Haar lag feſt an der Haut an, wodurch ihr Geſicht noch ſchmäler und durchſichtiger erſchien. Lina war wirklich ſo ſchön, wie Felix noch keine Frau in Dingelsdorf geſeben batte. . „Das iſt nun die Trauer um den Onkel, eine ſchwarze Schnur!“ brummte er vor ſich hin, während er ſich zu den Sträuchern niederbückte, die er mit Baſt und Stroh zuſammen⸗ band, damit der Gartenpfad frei werde. Roſa erſchien mit einem Tablett, mit Gläſern, Schüſſelchen, mit Aſchenbecher und allem, was zu einem feſtlichen Tiſch gehört. Felix mußte in den Keller und die Bowle heraufholen, der Kübel ſei Roſa zu ſchwer. Er tat es knurrend und murrend, innerlich aber geſpannt und ſich ſchon in ſchalkhafter Freude wiegend über das, was er im Schilde führte. Kaum ſtand alles fertig da, als die Gäſte auch ſchon im Harten erſchienen, ohne von Felix Notiz zu nehmen. Der Huber war geſprächig, plauderte mit Ling über den ſchönen Garten, zeigte, was man noch alles anlegen könne, und gab ſich wie einer, der bald von all dem Beſitz zu nehmen gedenkt. Bar— bara hatte Lina im Arm und hielt mit der linken Hand ihr Stielglas vor die Augen, während ſie langſam der Laube zu⸗ ſchritten. Die Sonne war ſchon geſunken, der Abend war lau— warm und voll feierlicher Stille. Als ſie am Tiſche ſaßen, ſchlich ſich Felix an den Platz im Garten, von dem er einen unbehinderten Blick in die Laube hatte. Hier ſtand ein Strauch, der ſehr viel Ungeziefer und Raupen aufwies. Seine Zigarre rauchend, ſetzte er ſich hinter dieſen Strauch nieder, tat fehr beſchäftigt, ließ aber die Laube nicht eine Minute unbeobachtet. Wenn er gut aufpaßte, konnte er ſogar verſtehen, was drüben geſprochen wurde. Nach einer Weile geſellte ſich auch Roſa zu ihm. Sie flüſterte ihm mit verhaltenem Lachen zu:„Du, ſie hat mich gebeten, ich ſoll dir ſagen, du möchteſt dich nicht allzuſehr von der Laube entfernen, ſie ſei noch nie mit einem Mann allein geweſen, ſie habe etwas Angſt, und ich ſolle dir etwas Geſellſchaft leiſten bei der Arbeit.“ „Dann nimmſt du am beſten den nächſten Strauch, der ſitzt auch voller Raupen“, erwiderte ihr Felix. Er ſprach ſo laut, daß er in der Laube verſtanden werden mußte. Drüben klirrten die Gläſer, Lina lachte hell, aber etwas befangen, Barbaras Stimme klang nicht ſo tief wie ſonſt, ihr Lachen ließ ſich von der männlichen Kraft Hubers anſtecken, wurde breit und erfüllt von heller Zuverſicht. Als es anfing dunkel zu werden, mußte Roſa die Lampions holen, die im Hauſe bereit lagen. Bald glühte das Innere der Laube in dunkelrotem Schimmer, die Geſichter und die hellen Kleider waren von der Glut übergoſſen, und alle ſchienen nun zu ſchweigen und ein beſonderes Ereignis abzuwarten. Felix reckte ſich von ſeiner Arbeit hoch und ſchien Feier— abend machen zu wollen.„Es iſt ja doch nix mehr zu ſehen“, wandte er ſich zu Roſa und ſchritt dem Ausgang des Gartens zu. Als er bis an das Törchen gegangen war, kam Noſa hinter ihm her, um ihn in Barbaras Auftrag zurückzuruſen. Felix hatte einen merkwürdig ſchelmiſchen Zug um den Mund, als er ſich wieder umdrehte. Im gleichen Augenblick ſetzte auf der Straße hinter der Ecke ein kleiner Männerchor mit dem Liede ein: Sah ein Knab' ein Röslein ſteh'n, Röslein auf der Heide.. Die in der Laube ſtanden einen Augenblick ſtarr. Es konnte ihnen nicht verborgen bleiben, daß dieſes Ständchen ihnen dargebracht wurde, und daß irgendeiner dieſen feierlichen Mo— ment vorbereitet hatte. Der Huber ließ ſich von den weichen Akkorden, dem roten Licht, der ſanften Luft, dem lieblichen Duft aus Wein, Blumen und Zigarren und von all der Feierlichkeit ſo in den Bann ziehen, daß er für den Augenblick nicht auf die Alter von 65 Jahren geſtorbenen Einwohnerin N an hielt die Möglichkeit eines Scheintodes nicht für ausge⸗ ſchloſſen, zumal mit Rückſicht auf den Umſtand, daß die Leiche der Frau eine merkwürdige Friſche aufwies. Der Bürgermeiſter brachte den Vorfall zur Kenntnis der vor⸗ geſetzten Behörden, und auf Veranlaſſung des Kreisarztes wurde die Leiche wieder ausgegraben. Es konnte jedoch Q Erſtaufführung der Komödie„Straßenmuſik.“ Schauspiel des Nationaltheaters bereitet für Sonntag, den 30. Dezember, die Erſtaufführung der Komödie„Straßen⸗ muſik“ von Paul Schurek vor. Das reizende Stück iſt eines der größten Luſtſpielerfolge der letzten Jahre. Es erſchien zuerſt niederdeutſch unter ſeinem jetzigen Titel, ging dann in hochdeutſcher Faſſung als„Der raſende Sperling“ über viele deutſche Bühnen und wird jetzt in der öſterreichiſchen Faſſung von Hans Saßmann gerade in Süddeutſchland mit ſtärkſtem Beifall gegeben. Die Inſzenierung beſorgt Hans Becker. Die Erſtaufführung findet im Neuen Theater ſtatt. Der 4000. Mieter iſt da! Der Elektriker Karl Herr⸗ mann aus Limburgerhof(Pfalz) hat den 4000. Mietver⸗ trag des Nationaltheaters Mannheim unterzeichnet und ge⸗ mäß der Ankündigung ſeine Miete als Freimiete erhalten. Dieſe Zahl iſt der Ausdruck einer Verbundenheit der Stadt Mannheim und ihrer Umgebung mit dem Nationaltheater. Zu den 4000 Normalmietern treten noch 774 Mieter im 4. Rang, ſo daß das Nationaltheater Mannheim 4774 Mie⸗ ter hat, von denen jeder 30 Vorſtellungen abnimmt. Betrügeriſche Machenſchaften mit Pfandbriefen. Be⸗ trügeriſche Machenſchaften mit Pfandbriefen brachten den 46jährigen Emil Weiler von Bingen, wohnhaft hier, auf die Anklagebank. Als Häuſerſpekulant erſchlich er ſich von dem Lokomotivführerverein Ludwigshafen, für den er anfänglich Finanzgeſchäfte betrieb, dann mit ihm auf eigene Rechnung übernahm, 50000 Mark unter dem nicht eingehaltenen Ver⸗ ſprechen, daß für dieſe Summe eine erſtſtellige Hypothek auf ein von ihm gekauftes Haus gegeben werden ſollte. Weiter unternahm er eine Schiebung, bei der gerichtsſeitig der Ver⸗ dacht beſteht, daß ein Handinhandarbeiten mit dem Geſchäfts⸗ führer Meyer des genannten Vereins beſteht. Er kaufte die Hypothek einer Witwe in Höhe von 13 500 Mark von der Rheiniſchen Hypothekenbank zurück und erhielt dafür von Meyer perſönlich, wie der Angeklagte angibt, Hypotheken⸗ pfandbriefe in Höhe von 4300 Mark und 2000 Mark bar. Da die Pfandbriefe zu 70 Prozent gehandelt, aber von den Hypothekenbanken zu 100 Prozent bezahlt werden, wurde ein großer Kursgewinn erzielt, von dem Meyer 1560 Mark erhielt, während die eigentliche Auftraggeberin leer ausging. Das Schöffengericht verurteilte den hartnäckig leugnenden Angeklagten nach zweitägiger Verhandlung wegen Betrugs und Antreue, ſowie wegen Konkursvergehens zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 1 Jahr 4 Monaten. U Miniſterpräſident Köhler bei der Weihnachtsfeier der Firma Lanz. Im Nibelungenſaal des Roſengartens veran⸗ ſtaltete die Firma Heinrich Lanz ihre diesjährige Weihnachts- feier. Im Laufe des Abends nahm Direktor Zils die Ehrung der Jubilare des Werkes vor, von denen 5 eine 40 jährige und 49 eine 25jährige Dienſtzeit hinter ſich haben. Miniſter⸗ präſident Köhler gab in einer Anſprache einen Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre. Beſondere Anerkennung zollte der Miniſterpräſident den Jubilaren des Werkes. N Jagdvergehen. Auf der Frieſenheimer Inſel wurden zwei junge Männer vom Aufſichtsperſonal dabei betroffen, als ſie unbefugt die Jagd auf Kaninchen ausübten. Die beiden Wilderer wurden feſtgenommen. Leicht befangen, legte er, vor der Laube ſtehend, ſeinen Arm um Barbaras Hüfte, Lina wandte ſich etwas ab, um nicht ſehen zu müſſen, was jetzt unweigerlich kommen würde, Barbara aber ſchmiegte ſich in die Amarmung des ſtarken Mannes und ließ geſchehen, was ein noch ſo ſprödes Röslein nicht zu wehren ver— mag, wenn der Knabe nur Mut genug hat. N „And der wilde Knabe brach's Röslein auf der Heiden. Röslein wehrte ſich und ſtach, Half ihm doch kein Weh und ach, Mußt es eben leiden.“ Als der Geſang abbrach, war's vollbracht. Der Großbauer Huber hatte Fräulein Barbara Siebzehnrübel auf den Mund geküßt, das konnte unmöglich denen, die im Garten waren, Lina, Roſa und Felix, verborgen geblieben ſein. Felix fand zuerſt den Kontakt mit der Wirklichkeit wieder; er klatſchte wie beſeſſen, als das Lied zu Ende war, rannte zum Gartentürchen und rief mit lautem Bravo! Bravol die wackeren Sänger in den Garten hinein. Es war ſelbſtverſtändlich, daß den Leuten reichlich Bowle und Zigarren ausgeteilt wurden. Der Huber und ſeine Braut hielten ſich im Hintergrunde, bis die Leute gegangen waren. „Felix“, kam dann Roſa flüſternd zu ihm.„Sie iſt ganz weg und auch er hat geſagt, das hätt'ſt du ganz großartig ge⸗ macht. Nun könne man dich ja auch als Zeugen angeben. Paß auf, du kriegſt ein ordentliches Trinkgeld.“ „Laß nur kommen, ich nehme alles an“, näſelte Felix und ſchob ſich einen neuen Priem in den Mund. Das tat er immer, wenn er ganz beſonderen Mut zu irgendeiner Schelmerei brauchte. Nach wenigen Minuten kam der Huber mit Ling und Bac— bara im Arm auf ihn zu in den Garten. „Donner, Felix, das haſt du ja ausgezeichnet gemacht. Die Gelegenheit haſt du abgepaßt“, lobte ihn der Bauer. „Das haben Sie uwirklich ausgezeichnet angerichtet, Herr Morchel“, fügte Barbara hinzu. Der Huber kam mit ſeiner linken Hand näher und drückte dem Felix verſtohlen ein großes Geldſtück— mindeſtens fünf Mark— in die Hand.„Du brauchſt ja nicht allzuviel davon zu reden, Felix, du weißt ja, wie die Leute ſind in Dingelsdorf“, brummte der Huber mit bewegter Stimme.. Ich hab' nichts geſehen.“ „Wovon ſoll ich reden, Bauer? Felix tat ganz erſtaunt. „Na, na, etwas wirſt du ſchon geſehen haben!“ entgegnete Huber, ein wenig verdutzt. 5 „Nein, wirklich nicht. Wo es ſo was zu ſehen gibt, ſchau ich immer weg. Da krieg' ich's immer mit dem Augenwaſſer, und das kann ich nicht vertragen. Alſo, Ihr könnt Euch drauf verlaſſen, ich hab' nix geſehen.“ Om, tja, es wär' uns aber lieb, hm, verſtehſt du, in die⸗ ſem Falle wäre es uns beiden ſehr angenehm, wenn du bezeugen könnteſt, daß wir zwei die Bedingung erfüllt haben, die der Onkel in ſeinem Teſtament geſtellt hat.“ Der Huber ſtotterte und ſtockte, Barbara war nun wirklich ganz rot, und Lina wandte ſich von neuem beſchämt ab. ö Aber Felix ſah mit ſeinen treuen Augen beteuernd zum Huber auf und verſicherte:„Es tut mir nun wirklich leid, Bauer, ich hab' gar nix geſehen. Wenn Ihr mir nun wenigens vor- her ein Sterbenswörtchen geſagt hättet!“ Das klang ſo ehrlich und dabei ſo hilfsbereit, daß der Huber einen Augenblick willens war, ſeine Barbara ſchnell noch einmal an ſich zu ziehen und zu küſſen. ſicht wohl merken, agte leichthin:„Ow, uwir uwerden ſchon ſo an den Rand kom- non, die Roſa hat es geſehen und auch deine Tochter, die Lina. kann es uns bezeugen.“ 5 g Sie mußte ſeine Ab— denn ſie zog ihn bei der Hand weiter und Fortſetzung folgt.) Idee kam, es könne einer ſeinen Schabernack mit ibm treiben. 285 .. ³·ͥr¹ͥ1m ̃7˙ ͤ⁰w mm ͤ d. Das half lutz tben NM nil! Nun gie das nctit ethi Zife diese ſiegel gang Nea der! das lezten dente Ufer etwa dem das mäßi dente der pleuf Einn Muß Peu einer die Vebe für d giſche giſhe Oder auf! nichtig triebe Die a Dieſen hält nom müſſe legt. andi feht, deſeit Merk ſihtt, werde deren Staat eben Dee mußte leben duch Nation ſteriut ſir E dem g Plat führer dort don dal bag imm kalſpr.