vo Amtliches Verkündigungsblatt der Bürgermeiſterei und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig anderer Behörben- Vereins- und Geſchäftsanzeiger Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeig en⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleitex: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D. A. Nov. 34:1292 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 297 Montag, den 24. Dezember 1934 10. Jahrgang g uo m. 7 8 0* 7 g 5 7 5 5 75 ä( 43—** 5 157177 1 405. f b RB rt N. N— — — 0— 1 N d 5 De Führer beglädtoünscht die tapferen Seeleute Ankunft der„Newyork“ in Cuxhaven— Der Reichskanzler an Bord DNB. Cuxhaven, 22. Dez. Zum Empfang der Beſatzung der„Newyork“ iſt am Samstag um 77 Ahr der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler im Son⸗ derzuge in Cuxhaven eingetroffen. In ſeiner Begleitung befanden ſieh ſein Adjudant SA-Obergruppenführer Brückner und Reichs— preſſechef Dietrich. Auf dem Steubenhoeft hatten Abteilungen der Reichsmarine Eine Unterredung mit dem 1. Offizier der„Newyork“ DNB. Cuxhaven, 22. Dez. Ein Mitarbeiter des DRB hatte Gelegenheit, an Bord der „Newyork“ den Führer des Rettungsbootes, Wieſen, der 9261 An die SA Weihnachksbotſchaft des Chef des Skabes. Der Chef des Stabes der SA., Lutze, erläßt folgende Weihnachtsbotſchaft an die SA.: Weihnacht iſt das Feſt der Liebe, iſt die hohe Zeit ewig ſich erneuernden Lebens. Im Nationalſozialismus formte ſich der Lebenswille des deutſchen Volkes zum politiſchen Prinzip. Seine tragenden Gedanken höchſter, uneigennützig⸗ ſter Liebe: Die Ueberwindung des ſelbſtiſchen Eigennutzes zu Gunſten des allgemeinen Beſten und die Niederreißung der trennenden Schranken zwiſchen Berufen und Konfeſſionen, zwiſchen Klaſſen und Ständen zur Verwirklichung einer wah⸗ ren Volksgemeinſchaft aller Deutſchen. In der SA. wurden dieſe Ziele lebendige Tat. In dem vieljährigen Kampf der SA. um die Straße und Nall⸗ des Standortes Cuxhaven ſowie die Leibſtandarte des Führers jetzt zum Erſten Offizier befördert iſt, über das von ihm geleitete] um die Herzen der deutſchen Menſchen offenbarte ſich eine at ez Auſſtellung genommen. Außerdem hatten ſich zahlreiche Volks- Rettungswerk zu befragen.„Am 18. Dezember um 1,30 Abr“,] Opferfreudigkeit, die nicht an Exiſtenz und Lohn, nicht an orfes genoſſen eingefunden, die den Führer bei ſeinem Erſcheinen mit ſo ſagte Wieſen, erhielten wir die erſten SOS Rufe von der bequeme Ruhe und perſönliches Glück dachte,— die nur er⸗ er zur ſtürmiſchen Heilrufen begrüßten. Der Führer begab ſich ſofort„Siſto“. Darauf hielt die„Newoork“ auf die„Siſto“ zu. Nach[ füllt war von einer heiligen Unraſt und bereit, jede Stunde einen an Bord der„Newport“, um an den Empfangsfeierlichkeiten] zweiſtündiger Fahrt wurde jedoch mitgeteilt, daß der engliſche alles hinzugeben, ſelbſt Blut und Leben, für Heutſchland. Sprut teilzunehmen und die Retter der Beſatzung der„Siſto“ zu ehren.] Dampfer„Mobiloil“ inzwiſchen eingetroffen ſei und unſere Hilſe Und in der Kameradſchaft der S A. lebte die kälige Volks. Commodore Kruſe geleitete den Führer auf das Prome— nadendeck der„Newyork“, wo in der Halle die Rettungsmann— ſchaft ſowie die übrige Beſatzung des Schiffes Auſſtellung ge— nommen hatte. Der Führer nimmt das Wort zu einer Anſprache:„Herr Commodore! Ich bin gekommen, um Ihnen im Namen der ganzen deutſchen Nation den Dank für ihre hervorragende Tat auszuſprechen. Das ganze deutſche Volk iſt ſtolz auf Sie! And auch der deutſchen Schiffahrt haben Sie große Ehre erwieſen! Sie haben vor der Welt bekundet, daß deutſche Schiffsbeſatzungen tapfer, furchtlos und heldenmütig ſind; Sie haben aber auch der Welt gezeigt, daß das deutſche Volk allezeit zu frie d- licher Hilfe bereit iſt. Ich gratuliere Ihnen, Herr Com- modore, zu einer ſolchen Beſatzung, und ich beglückwünſche das deutſche Volk zu ſo tapferen Männern! nicht mehr benötigt werde. Zur gleichen Zeit herrſchte noch eine Windſtärke von 10—11. Wir dampften ſodann weiter. Darauf erhielten wir von der„Mobiloil“ die Mitteilung, daß ihr Oel auf die Neige gehe und ſie der„Siſto“ nur noch wenig von Nutzen ſein könne. Sogleich hielten wir wieder auf die„Siſto“ zu und teilten ihr mit, daß wir um 17 Uhr an der Anfallſtelle ſein würden. Zur angegebenen Zeit trafen wir dann auch ein.“ Wieſen ſchilderte dann im einzelnen die Rettung der nor— wegiſchen Schiffbrüchigen. Schon das Ausſetzen des Rettungs- bootes, erzählte er, geſtaltete ſich äußerſt ſchwierig, da die über⸗ kommenden Brecher das Boot immer wieder an die Bordwand ſchlugen. Dabei wurden die Bootshaken abgebrochen und auch ſonſt leichte Beſchädigungen verurſacht. Schließlich gelang es uns, freizukommen. Wir fuhren zum Wrack herüber. Als wir dort ankamen, mußte ich meinen urſprünglichen Plan, mit dem Boot längsſeits zu gehen, aufgeben, da das Wrack durch die gemeinſchaft ſichtbar und überzeugend; in den braunen Ba⸗ ktaillonen Adolf Hitlers trat ruhig und ſelbſtverſtändlich der Student neben den Arbeiter, der Bauer neben den Erwerbs⸗ loſen, der Prinz neben den Handwerker. Sie alle gleichen Rechts und gleicher Pflichten. Alle geeint durch einen Glau⸗ ben, den Nakionalſozialismus,— eine Liebe, Deutſchland,— eine Treue, die zum Führer Adolf Hitler. Mit dieſen Weſenswerten hat die SA. dem National⸗ ſozialismus den Weg zum Siege gebahnt. Und an dieſem Tage der Geburt Chriſti, der Wende in der Natur zu neuem Leben,— an dieſem Feſt der Liebe, das das ganze deutſche Volk unter dem Weihnachtsbaum im Glauben an eine lichtere Zukunft vereint, verbindet ſich die ganze SA. Deutſchlands als Garant einer lebendigen Volks⸗ gemeinſchaft mit heißem Herzen zu dem ſtahlharten Wollen: Nimmer zu laſſen von den männlichen Tugenden, die die SA. groß gemacht und Deutſchland befreit haben, die die ˖ Commodore Kruſe ſpricht im Namen der Mannſchaft dem 0 in Mi 1 1 f Führer den Dank aus und ſchließt mit einem dreifachen Sieg-Heil F 15„ tragenden Pfeiler ſind, auf denen der Beſtand und die Ju⸗ 4 auf den Reichskanzler. Sodann ſtellt der Leiter der Rettungs- ſtellen, was nach anfänglich mißglückten Verſuchen ſchließlich kunft des neuen Deukſchland ſicher und unverbrüchlich be⸗ wer altion, der jetzige Erſte Offizier Alfred Wieſen, dem Führer die doch gelang. Zunächſt wurde eine Leine ins Boot geholt und ruht. 5 5 agu Beſatzung des Rettungsbootes einzeln vor. befeſtigt. Es wurde dann eine zweite Leine zugeworfen. Darauf Jetzt und für alle Jeit das Wohl des Ganzen höher zu 1 det f 2 ie„ 1 r de* 5 ſtellen als das eigene Ich, jedem Volksgenoſſen ein leuchten⸗ 5 Der Führer überreicht ſodann der elfköpfigen Beſatzung des rief ich den Leuten zu, ſich an der Wurfleine anzubinden und ins des Beiſpiel ce gen 0 e eit Rettungsbootes die Rettungsmedaille, dem Commodore Waſſer zu ſpringen. Auf dieſe Weiſe holten wir dann nach- ſatz Beispiel zu ſein in der Treue zum Führer und im Ein⸗ 2 Kruſe, dem Erſten Offizier und dem jetzigen Erſten Offizier einander die 16 norwegiſchen Seeleute durch den hohen Seegang 5 2 e 9 Volksgemeinſchaft, immer be. K Wieſen je eine goldene Ahr mit ſeinem Namenszug als Geſchenk] ins Boot, wo die völlig erſchöpften Schiffbrüchigen Aufnagme dell u ſein. alles, ſelbſt das Leben, freudig zu geben für das L. und den zehn Mannſchaftsmitgliedern des Rettungsbootes je fanden. Volk, für Deutſchland. rung einen Amſchlag mit einem Weihnachts- und Arlaubszuſchuß. 1 1 5 175 In dieſem Geiſte der alten 5 A. frohe Weihnacht! fenlbt 3 f f 1 Aeber ſeine Beförderung zum Erſten Offizier befragt, er⸗ Heil Hitler! gez. Lutze. züuet; Mit nochmaligem Dank an die Rettungsmannſchaft verab- widerte Wieſen, er habe ſich hierüber außerordentlich gefreut. 70 f lun e Führer 855 1 8 195 in Aber“, ſo fügte er l Le er 9 n il eſſen Kajüte zu einer längeren Anterhaltung, wo er ſi on eine ſelbſtverſtändliche Pflicht.“ Die Nachricht von ſeiner Be⸗ 2 2 1 * dem Kapitän der„Newyork“ den genauen Hergang der Ret- förderung habe er zuerſt durch den deutſchen Rundfunk er⸗ Großfeuer im Mainzer Hauptbahnhof gie tungsaktion ſchildern läßt. a fahren. Die norwegiſchen Seeleute ſeien der deutſchen Beſatzung Mainz 24 Dezember Nachdem der Führer noch 40 Saardeutſche, die zur für dieſe Rettungstat außerordentlich dankbar. Sie brächten Im Haupfbahnhof in Mainz brach 5 am Sonntag ein ges Abſtimmung am 13. Januar aus den Vereinigten Staaten her- dieſes auch ſtets zum Ausdruck.“ Großfeuer aus. Der Brand entſtand über dem Warkeſaal — Übergekommen ſind und die ebenfalls in der Halle des Prome⸗ Die 16 Norweger gingen am Samstag vormittag von Bord[ dritter Klaſſe und breitete ſich ſehr ſchnell über den ganzen — — nadendecks Aufſtellung genommen haben, begrüßt hat, verläßt er um 8.15 Uhr das Schiff, begleitet von Commodore Kruſe. Wie eine dichte Mauer ſteht inzwiſchen die Menſchenmenge auf dem Pier. Als der Führer wieder auf dem Laufſteg erſcheint und vom — ü zur Bahnhofshalle ſchreitet, wollen die Heilrufe kein Ende nehmen. der„Newyork“ und traten von Cuxhaven aus die Heimreiſe an. Hamburg: Am Samstagnachmittag fand im Hamburger Rathaus die Ehrung der Rettungsmannſchaft der„Newyork“ durch den Senat ſtatt. Auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz begrüßte eine rieſige Menſchenmenge begeiſtert die tapferen Seeleute. Dachſtuhl aus. Noch ehe die Feuerwehr an der Brandſtätte eintraf, be⸗ fand ſich der von einer Weihnachtsfeier kommende Gau— lauter, Reichsſtatthalter Sprenger, an der Brandſtätte. Er griff mit ſeiner Begleitung ſofort tatkräftig ein. Schluß des Artikels „Anſprache des hl. Bernhard von Clairvaux!“ von unſerer Weihnachts⸗Sonderbeilage(1. Seite) Ruf, tröſtet euch, tröſtet euch“! Wir ſollten eben ſicher ſein, daß er Side, Leib und DSeele, retten wollte, nahm er Joch berde Juldvoll an.. 5. Wen, glaubſt du, wird der Heiland tröſten und retten? Sicherlich ſein Volk. Nicht alle ohne Unterſchied, ſondern nur ſein Volk wird er erlöſen von ſeinen Sünden.(Matth. 1, 21.) Dann wird er einſt auch nicht jeden Leib, ſondern nur den Leib der Demütigen ſeinem verklärten Leibe gleichge— ſtalten.(Phil. 3. 21.) Ja, er tröſtet ſein Volk, das demütige Volk, das er erretten will. Die Augen der Stolzen wird er demütigen.(Pf. 17, 28.) Willſt du ſein Volk kennen?„Dir iſt der Arme anheimgegeben“, ſagt der Mann nach dein Herzen Gottes.(Pſ. 9, 14.) Auch Gott ſelbſt ſpricht im Evangelium:„Wehe euch, ihr Reichen, ihr habt bereits euern Troſt erhalten!“ Luk. 6, 24.) Möchte uns doch ſtets daran gelegen ſein, in den Reihen jenes Volkes angetroffen zu werden, dem nicht das„Wehe“ gilt, ſondern das der Herr, ſein Gott, tröſtet. Was könnte auch jene kröſten, die ihren Troſt bereits emfpangen haben. Das Chriſtkind tröſtet nicht die Schwätzer, die Tränen Chriſti tröſten nicht die rohen Lacher; ſeine Windeln tröſten die nicht, die in Prunkge⸗ wändern einherſtolzieren; die Krippe und der Stall tröſten die nicht, die in den Verſammlängen um die erſten Sitze werben. Sie werden wohr all dieſen Teoſt ruhig jenen ver⸗ laſſen, die in aller Stille den Herrn erwarten: den Trauern⸗ den, den Armen, die kaum haben, womit ſie ihre Blöße bedecken können. Uebrigens ſollen ſie es hören, daß auch die Engel ſelbſt niemand anderen tröſten. Den Hirten, die nächt⸗ lich Wache halten, wird die Freudenbotſchaft des neuen Lichtes verkündet und nur ihnen die Geburt des Heilandes mitgeteilt. Den Armen und Leidenden, nicht euch Reichen, die ihr bereits euern Troſt, aber auch das Wehe aus Gottes Mund entgegengenommen habt, iſt um die mitternächtliche Stunde der geheiligten Tage angebrochen. Die Nacht war wie der Tag erleuchtet, ja in Tag verwandelt nach dem Bericht des Engels:„Heute iſt euch der Heiland gesboren“ (Luk. 2, 11), alſo an dieſem Tage, nicht in dieſer Nacht. Die Nacht war vorbeigegangen, der Tag aber hatte ſich ge⸗ naht(Röm. 13, 12): der wahre Tag vom wahren Tage, das Heil Gottes, Jeſus Chriſtus, unſer Herr, der über alles Gott iſt, hochgelobt in Ewigkeit. Amen. Pie Beförderung zur Abſtimmung 48500 aus dem Reichsgebiet fahren an die Gaar DNB. Berlin. Für die Volksabſtimmung im Saargebiet kommen rund 48 500 Abſtimmungsberechtigte aus dem Reichsgebiet in Be— tracht. Die Beförderung dieſer Abſtimmungsberechtigten zum Saargebiet und zurück erfolgt auf Koſten des Bundes der Saarvereine, der die ganze Organiſation der Hin- und Rück⸗ beförderung übernommen hat. Für den einzelnen Abſtimmungs⸗ berechtigten iſt die Beförderung unentgeltlich. Die Beförderung geſchieht auf der Hin- und Rückreiſe grundſätzlich mit Sonder zügen dritter Klaſſe. Ein⸗ zelreiſen mit planmäßigen Zügen ſind nur in ganz beſonderen Ausnahmefällen zuläſſig. Die Rückreiſe dagegen kann bei Vor⸗ liegen ausreichender Gründe im größeren Amfange mit plan- mäßigen Zügen ausgeführt werden. Die Entſcheidung über etwaige Sonderwünſche der Reiſenden über— nur in drin— lichſten Fällen mögliche— freizügige Reiſen für die Hinfahrt und über die Benutzung der zweiten Wagenklaſſe liegt grundſätzlich beim Bund der Saarvereine als dem Veranſtalter dieſer Reiſen. Ganz beſonders wird darauf hingewieſen, daß die Mitnahme von nichtabſtimmungsberechtigten An⸗ gehörigen nicht möglich iſt. Auch Kinder müſſen in der Regel zu Hauſe gelaſſen wer— den. Sie werden, ſoweit andere Familienmitglieder nicht vor— handen ſind, von der NS-Volkswohlfahrt für die Dauer der Abweſenheit der Eltern betreut werden. Nur in ganz beſon⸗ deren Fällen kann die Mitnahme von Kleinſtkindern geſtattet werden. Eine Entſcheidung hierüber liegt ausſchließlich bei den Organen des Bundes der Saarvereine. Zur Bewältigung des Abſtimmungsverkehrs aus dem Reich ſind 57 Sonderzüge aus allen Gauen Deutſchlandz vorgeſehen. Die Sonderzüge aus mittleren und weiten Entfer- nungen ſollen am Freitag oder Samstag vor der Abſtimmung im Saargebiet eintreffen und am Montag, teilweiſe auch erſt am Dienstag das Saargebiet wieder verlaſſen. Die Züge aus der Nahzone werden dagegen erſt am Sonntag ins Saargebiet fahren und am gleichen Tage abends wieder zurückgeführt wer den. Bei der Beſetzung der Züge wird durch eine ſtraffe Or⸗ ganiſation dafür Sorge getragen, daß jeder Mitreiſende einen bequemen Platz bekommt. Die Züge werden auch keine über⸗ mäßige Länge erhalten, damit die Gewähr für eine genügende Erwärmung auch der letzten Wagen des Zuges gegeben iſt. Da die Sonderzüge aus betrieblichen Gründen keine Gepäckwagen mit ſich führen können, iſt die Mitnahme von großem Reiſegepäck nicht möglich. Die Reiſenden ſind vielmehr auf die Mitnahme von Hand— gepäck angewieſen. Zur Vermeidung von Anbequemlichkeiten in den Sonderzügen und gegebenenfalls beim Umſteigen wird gleich— zeitig dringend empfohlen die Mitnahme von Handgepäck ſo- weit als möglich zu beſchränken. Krankenfahrſtühle uſw. werden gegebenenfalls in Saar- brücken zur Verfügung geſtellt. Dahingehende Wünſche ſind alsbald bei dem zuſtändigen Ortsgruppenleiter des Bundes der Saarvereine vorzubringen. Jeder Sonderzug wird von einem vom Bund der Saar— vereine ernannten Transportleiter begleitet; daneben wird für jeden Wagen ein Obmann beſtellt. Weiter werden ſeitens der Reichsbahn den Sonderzügen beſondere beamtete Begleiter mitgegeben werden, ſo daß jede Gewähr für eine reibungsloſe und zufriedenſtellende Durchführung der Züge gegeben iſt. Zur Durchführung der Reiſen werden beſondere Fahraus— weiſe, ſogenannte Beförderungsſcheine, ausgegeben. Sie gelten für die Geſamtſtrecke, die der Reiſende zurückzulegen hat. Es iſt alſo auch eine etwaige Anfahrtsſtrecke zum Sonder⸗ zug und die Abfahrtsſtrecke im Saargebiet vom Sonderzug zum Beſtimmungsbahnhof ſowie die geſamte Rückfahrt einſchließlich etwaiger Schnellzugszuſchlagskoſten uſw. eingeſchloſſen. Die Saarbahnen haben die Anwendung des vorhin bezeich⸗ neten Beförderungsſcheines für ihre Bahnen abgelehnt; Schwer. kranke oder Schwerbeſchädigte, die mit Rückſicht auf ihren Ge⸗ ſundheitszuſtand fahrplanmäßige Züge benutzen können, müſſen daher für die(im allgemeinen nur ſehr kurzen) Eiſenbahnſtrecken innerhalb des Saargebietes Fahrkarten nachlöſen. Das ſaarländiſche Zugbegleitperſonal iſt verpflichtet, bei der Nach— löſung auch deutſches Geld anzunehmen Anträge auf Ausſtellung der Beförderungsſcheine ſind von den Obmännern und Ortsgruppenleitern des Bundes der Saar— vereine im Benehmen mit dem Abſtimmungsberechtigten auszu⸗ füllen und dem Transportleiter der einzelnen Züge einzureichen. Die ausgeſtellten Beförderungsſcheine werden ſodann durch die Obmänner den Abſtimmungsberechtigten rechtzeitig zugeſtellt. Die Entſcheidung darüber in welcher Weiſe die Reiſe von den einzelnen Abſtimmungsberechtigten auszuführen iſt, liegt ausſchließlich bei den Organen des Bundes der Saar— vereine. Es hat daher keinen Zweck und bringt nur un⸗ nötigen Schriftwechſel und Verzögerungen mit ſich, wenn ſich die Abſtimmungsberechtigten wegen des Fahrausweiſes uſw. an andere Stellen z. B. die Reichsbahn, wenden. Zur ordnungs- mäßigen Abwicklung des ganzen Verkehrs muß vielmehr un— bedingt darauf gehalten werden, daß die Abſtimmungsberech⸗ tigten ihre Wünſche rechtzeitig, d. h. bei der Ausfüllung der oben erwähnten Antragsformulare durch die Ortsgruppenleiter und Obmänner vorbringen Nur wenn von den Abſtimmungs- berechtigten in jeder Beziehung ſtrenge Diſziplin gehalten wird, iſt die glatte und zufriedenſtellende Durchführung der Abſtim⸗ mungsreiſen geſichert. Eine gerechte Forderung Bürckel an Knox.— Entlaſſung der Emigranten⸗ Polizeibeamten 55 efordert 6 5 f Neuſtadt a. d. H., 23. Dez. Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, Gauleiter Bürckel, hat unter dem 22. Dezember dem Präſidenten der Regierungskommiſſion in Saarbrücken folgendes Schreiben zu— gehen laſſen: „Herr Präſident! Der Aufmarſch der Polizeitruppen für das Saargebiet iſt nunmehr erfolgt. Deutſchland, das angeſichts der beiſpielloſen Diſziplin der deutſchen Bevölkerung trotz der Terrorakte der Emigranten und Separatiſten ſolch weitgehende Schutzmaßnahmen für überflüſſig hielt hat der Bereitſtellung der Truppen zugeſtimmt und damit ein großes Opfer gebracht für eine friedliche Regelung der Verhältniſſe an der Saar. Ohne die deutſche Zuſtimmung wäre die Bereitſtellung der Truppen ein Bruch der für das Saargebiet geltenden Rechts ordnung geweſen. Aus dieſer Sachlage ergeben ſich auch für die Regierungs- rommiſſion notwendige Folgerungen. Nach§ 30 des Saar⸗ ſtatuts hat die Bevölkerung einen Anſpruch auf örtliche Polizei. Aus dem Wortlaut der Beſtimmung ergibt ſich einwandfrei, daß in die Polizei keine Kräfte aufgenommen werden, die nicht zur örtlichen Polizei gehören, alſo von außer⸗ halb des Saargebiets kommen und der überwiegenden Mehr- heit der Saarbevölkerung folglich gegenüberſtehen. Dieſe Be⸗ ſtimmung hat ſomit vor allem auf die Emigranten Anwen- dung zu finden. Soweit ſolche Perſonen aber bereits in die Polizei eingeſtellt ſind, müſſen ſie unverzüglich entfernt werden. Wenn die Regierungskommiſſion bisher die Einſtellung von Emigranten in die Polizei glaubte mit dem Hinweis darauf begründen zu können, daß die örtlichen Polizeikräfte nicht aus⸗ reichen, ſo fällt dieſer Vorwand mit der Bereitſtellung der Poli⸗ zeitruppen ſelbſtverſtändlich weg. g 2 Ich darf mich der Hoffnung hingeben, daß Sie, Herr Prä⸗ ſident, nachdem Deutſchland der Entſendung der Polizeitruppen im Intereſſe einer Entſpannung der zwiſchenſtaatlichen Be⸗ ziehungen zugeſtimmt hat, auch nun Zhrerſeits zur Wiederher⸗ ſtellung der Rechtsordnung im Saargebiet beitragen und die . ſofort aus dem ſaarländiſchen Polizeidienſt ent⸗ ernen. Genehmigen Sie Herr Präſident, den Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung. gez. Bürckel.“ Verfehlungen eines unſozialen Betriebsführers Der Fall Greiner vor dem Ehrengerichl. a DNB. Görlitz, 23. Dez. Vor dem Breslauer Ehrengericht, das am Samstag erſt⸗ malig in Görlitz tagt, hatte ſich der Geſchäftsführer der Glas- fabrik Greiner& Co., Rietſchen OL, Berthold Greiner, wegen unſozialen Verhaltens ſeiner Belegſchaft gegenüber zu verantworten. Der Treuhänder der Arbeit für Niederſchleſien, Dr. Zinnemann, legte dem Angeklagten zur Laſt, ſeinen Pflichten als Betriebsfuͤhrer im nationalſozialiſtiſchen Staat nicht nachgekommen zu ſein und ſeine Belegſchaft böswillig aus- genutzt zu haben. Sein unſoziales Verhalten wird darin erblickt, daß Greiner die tariflichen Löhne und Lohnrückſtände nicht zahlte und die ſeinen Arbeitern abgezogenen Verſicherungs- und Krankenkaſſenbeiträge ihrer Beſtimmung nicht zuführte, trotzdem aber beträchtliche Gelder für ſich verbrauchte. Sein Gehalt hatte er auf 18 000% im Zahre feſtgeſetzt und ſpäter auf 15 000 bzw. auf 10 000, reduziert, was in keinem Verhältnis zu dem Lohnabbau bei ſeiner Belegſchaft ſtand. Greiner blieb ſeiner Gefolgſchaft, 187 Männern und Frauen, insgeſamt 21000% an Löhnen und der Kranken- und Invalidenver⸗ ſicherung rund 30 000%,/ an Beiträgen ſchuldig. Das Ehren⸗ gericht kam nach etwa achtſtündiger Verhandlung zu der Aeber⸗ zeugung, daß ſich Greiner im Sinne der Anſchudligung ſtrafbar gemacht hat und erkannte ihm die Fähigkeit zur Bekleidung des Betriebsführeramtes auf die Dauer von drei Jahren ab. Ein Flugzeug mit ſechs Inſaſſen verſchollen DRB Mexiko, 23. Dez Ein am Freitag mittag in La Paz(Niederkalifornien) nach Mazatlan geſtartetes Verkehrsflugzeug mit ſechs Inſaſſen, dar⸗ unter einem Säugling, iſt verſchollen und dürfte anſcheinend das Opfer eines Anglücks geworden ſein. Der Apparat mußte auf dem Meere niedergehen. Dort wurde er auch von einem auf die Suche geſchickten Flugzeug gefunden. Die daraufhin aus⸗ gelaufenen Rettungsſchiffe konnten aber, ebenſo wie das ſpãter noch einmal geſtartete Suchflugzeug, nichts mehr von dem Flug · zeug entdecken. Die verunglückte Maſchine war ein mit Schwim⸗ mern verſehenes Landflugzeug. Man nimmt an, daß beim Auf- ſetzen auf das Waſſer die Schwimmer brachen, ſo daß das Flugzeug unterging. a Ein Eyſtem iſt angeklagt Die Kataſtrophe von Lagny vor Gericht.— Der Lokomotivführer des Weihnachts ⸗ unglückszuges aus dem letzten Jahr auf der Anklagebank Paris, 23. Dez.(Eig. Bericht.) Auf der Anklagebank ſitzt ein Mann angeklagt iſt aber vor der Oeffentlichkeit nicht er ſondern ein Syſtem, deſſen Opfer er geworden iſt. Dieſer Mann iſt der Lokomotivführer Dau- bigny, der in der Heiligen Nacht 1933 den D-Zug Paris Straßburg fuhr, in einen haltenden Zug raſte, wobei es 230 Tote und über 200 Verletzte gab. Breiiger Nebel lag über Frankreich, die Züge wurden mit wachſender Verſpätung von dem überlaſteten Oſtbahnhof in Paris entlaſſen. Als Daubigny mit dem D-Zug nach Straßburg die Halle verließ, waren zwei Stunden nach der vorgeſchriebenen Abfahrtszeit verſtrichen. Die Eiſenbahngeſellſchaft drohte dem Lokomotivführer mit Strafen, wenn die Verſpätung ſich ver⸗ größere, verſprach ihm Belohnung, wenn er Zeit einhole So ließ er denn die Maſchine trotz des Nebels volle Touren laufen. Kurz hinter Paris, bei Lagny, ſah er plötzlich die Schlußlichter eines Zuges vor ſich, es war der Eilzug nach Nancy; es war zu ſpät, das Anglück geſchah. Die Folgen waren furchtbar, ſie hätten nicht ſo furchtbar zu ſein brauchen, hätte nicht die Geſellſchaft verſucht, das Unglück zu verheimlichen. In Ankenntnis der wahren Sachlage, beſtimmt von der Sorge um ihr Anſehen, unterließ ſie es, Hilfe herbeizurufen. Als ſie ſchließlich doch mußte, waren Stunden vergangen und viele von den Verletzten in der 12 Grad kalten Nacht erfroren, die bei rechtzeitiger Hilfe hätten gerettet werden können. g In Meaux ſteht nun, gerade nach einem Jahre, der Loko⸗ motivführer des Anglückszuges vor Gericht. Er iſt wegen fahr⸗ läſſiger Tötung angeklagt. Ob er ſchuldig iſt oder nicht, mag das Gericht finden. Für die franzöſiſche Oeffentlichkeit aber und für alle laſtet die Hauptſchuld auf der Oſtbahngeſell⸗ ſchaft. Sie gab dem Lokomotivführer unverantwortliche Ver⸗ haltungsmaßregeln, ſie verhinderte eine rechtzeitige Hilfeleiſtung für die unglücklichen Opfer. Sie ſpielte in der leichtfertigſten Weiſe mit vielen Hunderten von Menſchenleben, allein um nicht in Mißkredit zu kommen und dadurch geldlichen Verluſt zu haben. In der dem Anglück folgenden Auseinanderſetzung wurde die erſtaunte Welt über die Zuſtände auf den franzö⸗ ſiſchen Eiſenbahnen aufgeklärt, beiſpielsweiſe darüber, daß auf der Anglücksſtrecke, die eine der bedeutendſten Frankreichs iſt, die Signalanlagen aus dem Jahre 1883, alſo aus fünfzig⸗ jähriger Vergangenheit, ſtammen Das iſt nur eines von vielen Aebeln. Ein Lokomotivführer ſitzt dafür auf der Anklagebank, nur er, von den Verantwortlichen keiner. Eiſenbahnunglück bei Stuttgart Zwei Perſonenzüge zuſammengeſtoßen— 6 Tote DRB Stuttgart, 22. Dez. Am Samstag um 9.20 Ahr ſtieß auf der eingleiſigen Strecke Murrhardt-— Backnang der Perſonenzug 1978 Heſſenthal Stuttgart auf der freien Strecke bei Haltepunkt Schleisweiler mit dem Nachzug zum Perſonenzug 1973 Stuttgart Nürnberg zuſammen. Das Gleis iſt geſperrt. Feſtgeſtellt ſind bis jetzt ſechs Tote, 15 Schwerverletzte und eine Anzahl von Leicht⸗ verletzten. Anter den Toten iſt der Zugführer Bratzel aus Crailsheim. Die Schwerverletzten befinden ſich im Krankenhaus Backnang; ihre Namen und die der Toten— außer dem des Zugführers— konnten noch nicht ermittelt werden. Die erſte ärztliche Hilfeleiſtung wurde von Bahnärzten und Aerzten aus Sulzbach und Backnang geleiſtet; außer der Feuer⸗ wehr und einigen Sanitätskolonnen beteiligte ſich auch Arbeits⸗ dienſt aus Sulzbach und Murrhardt an den Rettungs⸗ arbeiten. Die Reiſenden des Zuges 1978 ſind mit Sonderzug nach Stuttgart weiterbefördert worden. Von Crailsheim und Stultgart ſind Hilfszüge abgegangen. Der Schnellzug 238, der von Berlin kommt, iſt über Heſſenthal nach Heilbronn und der Schnellzug D 117 nach Nürnberg über Aalen umgeleitet worden. Zu dem Eiſenbahnunglück auf der Strecke Murrhardt Backnang iſt ergänzend zu melden, daß die Anterſuchung der Staatsanwaltſchaft noch nicht zu einem greifbaren Ergebnis ge⸗ führt hat. Man vermutet ein Verſäumnis im Zugmeldeverfahren. Der Zuſammenſtoß der beiden Züge war ſo ſtark, daß ſich die Tender der Lokomotiven in den Führerſtand ſchoben und die nachfolgenden Gepäck⸗ und Poſtwagen mit dem erſten Perſonen⸗ wagen ein wirres Durcheinander bildeten. Der Lokomotivführer des von Stuttgart kommenden Zuges konnte ſeinen Zug, als er den entgegenkommenden Zug bemerkte, raſch anhalten. Die Ge⸗ ſchwindigleit des entgegenkommenden Eiſenbahnzuges war jedoch ſo groß, daß ein rechtzeitiges Halten nicht mehr möglich war. f Zugunfall im Höllental bld. Hinterzarten, 22. Dez. Am Freitag mittag entgleiſte zwiſchen Höllſteig und Hinterzarten eine Arbeitszug⸗ maſchine mit Tender, wodurch der Verkehr auf der Strecke Hinterzarten— Freiburg einige Stunden geſperrt war. Der Ma- 1 terialſchaden iſt nur gering, Perſonen wurden nicht verletzt. U die A nicht U hingeft dußere! zu den t fe Wogen ehh beipol nüſſen, mord der die Hände wmuße nr di lit 91 Ginkau ſchiſtz für die oder ji Leben wurde Zul. fegliche geſtrige macht Vottrie C5 die Fei der Sch geſunger Vollsſet erllung ſcherung die am dieser er Gemein Ind zur ſchen 8 ſchyne l aller T. Her Mitbirg Katha Nehen d arſpart, fel auf nach lan auf ſiertag ls ſtat 7 Ill Weihnac Eliſah lichsten . Po Aanden 1 ag ahn ier ft che Nn te fer hat gc Ve dam Aub de er. J 0 lier anf „en 1 fie e des hren. ber leber. g ſtraſhat ebung ez ab. ſchollen 2. 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Jubel bricht aus ihrem Blick Und ſie reichen ſich die Hände, Frieden ward uns heut' und Glück, Ehre ſei dir Gott ohn' Ende. Und die himmliſch' frohe Schaar Den' ſo holde Laſt beſchieden, Sie entſchweben licht und klar Wieder in des Himmels Frieden. Weihnachten Und nun liegt das Glück der Menſchen in der Krippe. Die Wege, die die Sehnſucht der Menſchen gegangen iſt, ſind nicht umſonſt geweſen, wenn wir uns nicht nur zur Krippe hingefunden haben(wie die, die nur den Goldſchaum der äußeren Weihnacht an ſich kommen laſſen), ſondern auch zu dem Kindlein, das darin liegt. Armer Geſell der, der mit ſeiner ſtarken Menſchlichkeit beladen und mit ſeinem Wagen voll Weltlichkeit den Weg durch die enge Pforte des bethlehemitiſchen Stalles nicht finden kann! Vielleicht knallt er ſogar luſtig mit der Peitſche, indeſſen ſein Wagen vor— beipoltert. Käm er aber doch herein, ſo würde er inne werden müſſen, daß Glück und Seligkeit aus der Hand des menſch⸗ gewordenen Gotteskindes nur der entgegennehmen kann, der die Hände dafür frei hat. Nun denn alſo: Sind unſere Hände frei oder ſind ſie voller Geſchenke, die wir„von draußen“ mitbrachten? Selig ſind die Armen im Geiſte, denn nur die können von Gott reich werden. Und das allein iſt Glück. Jodokus. Goldener Sonntag 15 Volksweihnachten Der letzte große und zwar der ſogenannte goldene Einkaufstag für den Weihnachtstiſch hat auch unſeren Ge⸗ chäftsleuten Käufer zugeführt, die ihre Weihnachtseinkäufe 85 die Beſcherung noch nicht beendet oder aber noch dieſes oder jenes zu beſorgen hatten. Es herrſchte ein bewegtes Leben in den feſtlichen vorweihnachtlichen Straßen und wurde mehr gekauft, als man erwartet hatte. Die große Zahl der mit Paketen und Päckchen beladenen Menſchen jeglichen Alters läßt ſicherlich den Rückſchluß zu, daß der geſtrige Sonntag ſeinen Namen in Viernheim alle Ehre ge— macht hat, obgleich kein wirkliches Goldgeld wie in den Vorkriegsjahren klirrte. Einen eindrucksvollen Abſchluß fand der Sonntag durch die Feier der Volksweihnachten, die um 6 Uhr im Schulhof der Schillerſchule ſtattfand. Das gemeinſam von Tauſenden geſungene,„Stille Nacht, heilige Nacht“, in der die deutſche Volksſeele ihre tiefe Weihnachtsſehnſucht hineingelegt hat, erklang feierlich in den abendlichen Himmel. Bei der Be⸗ ſcherung ſah man die Freude in den Augen derjenigen, die am Gabentiſch der Nation ſtanden. Wir durften an dieſer erſten Volksweihnacht in der Tiefe ihres Herzens jene Gemeinſchaft erleben, die in unſerem Volke zu verbreiten und zur Geſinnung zu erheben Aufgabe der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung im Kampfe um die deutſche Seele iſt. Die ſchöne Volksweihnachtsfeier iſt vorüber, aber in den Herzen aller Teilnehmer wird ſie weiterleben. * Todesfall. Heute früh ſtarb nach einem Leben voller Arbeit unſere Mitbürgerin Frau Gg. Friedrich Kühlwein 6. Wtw., Katharina geb. Hanf, im Alter von 76 Jahren. Neben den Freuden des Lebens blieb ihr auch das Leid nicht erſpart, denn einer ihrer Söhne die an der Front ſtanden, fiel auf dem Felde der Ehre. Nun hat ſie der Allmächtige nach langer Krankheit heimgerufen, um Weihnachten im Him⸗ mel zu feiern. Die Beerdigung findet am zweiten Weihnachts⸗ feiertag nach der Andacht vom Trauerhauſe, Luiſenſtraße 46 aus ſtatt. Friedl Burghardt *. Im Silberkranz Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern am zweiten Weihnachtsfeiertag die Eheleute Philipp Burkert und Eliſabeth geb. Kilian, Saarſtraße 66. Unſere herz⸗ lichſten Glückwünſche und„Glückauf“ zur Goldenen! g* Poſtdienſt. Die Poſtſchalter am heutigen Nachmittag werden um 16 Uhr geſchloſſen. Marianiſche Jünglings⸗Sodalität. Am 2. Feier⸗ tag, abends 8 Uhr findet in der Sporthalle unſere Weihnachts⸗ feier ſtatt. Alle Mitglieder ſind herzlichſt eingeladen. Auf vielfachen Wunſch können auch die Angehörigen mitkommen. Wer Freude an einer ſchlichten, aber innerlichen Weihnachts- feier hat, ſoll deshalb auch diesmal nicht von der Teilnahme ausgeſchloſſen ſein. Weihnachtsfeier. Der Geſangverein Sängerbund veranſtaltet am 1. Weihnachtsfeiertag, abends 8 Uhr im Saale des goldenen Karpfen ſeine diesjährige Weihnachts⸗ feier. Alle Mitglieder, Aktive ſowie Paſſive, mit Angehörigen ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Ein reichhaltiges Pro⸗ gramm ſorgt für Unterhaltung.(Siehe Inſerat). „Kameradſchaftsabend. Der hieſige SS.⸗Trupp ladet zu ſeinem am 2. Weihnachtsfeiertage, abends 8 Uhr, im f Engelſaale ſtattfindenden Kameradſchaftsabend ein. Volksweihnacht 1934 in Viernheim Zu dieſer feierlichen Kundgebung nahmen alle Gliederun— gen der Partei um 6 Uhr nachmittags am Rathaus Aufſtel⸗ lung und marſchierten zur Schillerſchule, wo der Feier über 2000 Einwohner beiwohnten.„Stille Nacht, heilige Nacht“ klang in würdiger Weiſe durch die weihnachtliche Winternacht. Die Geſangvereine ſtimmten ihre„Hymne an die Nacht“ an. Ganz Viernheim feierte in volksverbundener Gemeinſchaft die zweite Weihnacht im Dritten Reich, im Reiche Adolf Hitlers. Dieſe Volksweihnacht dankt das ganze Volk, danken wir in Viernheim all den Volksgenoſſen, ſo führte Orts⸗ gruppenleiter Pg. Franzke in ſeiner Begrüßungsan— ſprache zur Feier dieſer Volksweihnacht aus, die durch ihr Opfer und ihre Gaben dem Führer helfen, die Not des Volkes zu lindern. Ueberall im ganzen deutſchen Vaterland wird dieſe Weihnacht gefeiert in engſter Verbundenheit mit den Volksgenoſſen, die durch das Winterhilfswerk des Führers ein beſondere Gabe erhalten ſollen. Wir freuen uns mit dieſen, daß wir zuſammen dieſes Feſt der Liebe und des Frie— dens im einigen Vaterland feiern können. 600 Pakete ge⸗ langen zur Verteilung, durch die NS.-Frauenſchaft erhalten über 50 Kinder beſondere Gaben, der Führer will es ſo. Wir wollen ein Volk in Einigkeit und Treue zu Adolf Hitler, der uns dieſe Volksweihnacht gegeben hat, durch ſeinen un⸗ erſchütterlichen Glauben an ſein deutſches Volk, wofür 400 brave Männer ihr Leben hingaben. Denken wir an die Weih⸗ nachten der vergangenen Jahre und ermeſſen wir daran, was uns Adolf Hitler gegeben hat. Dann werden wir freudig unterm Weihnachtsbaum dem Führer Treue geloben und bereit ſein, ihm zu helfen, damit Deutſchland lebe. Sieg Heil dem Führer! So feiern wir zuſammen Weihnacht 1934 mit dem Führer. Es iſt ſein Wunſch, daß dieſe Volksweihnacht alle Volksgenoſſen als Freund zu Freund begehen in der deutſchen Volksgemeinſchaft. Neue Hoffnung ſoll uns dieſe Volksweih⸗ nacht geben für das kommende Jahr, ſo ſprach Pg. Schwei— gert in Verhinderung des Bürgermeiſters Pg. Bechtel zu den Anweſenden, mit dem Wunſche, daß mehr noch als bisher ſich alle Volksgenoſſen in die Front der deutſchen Volksge⸗ meinſchaft einreihen und ſo dem Führer am Gelingen ſeines großen Werkes mithelfen. Allen gilt unſer Dank, den Gebern und Helfern, die Tag und Nacht für den Führer und das ganze Volk arbeiten. So feiert nun mit dem Führer dieſe Weihnacht im neuen Reich: „Friede auf Erden“ und„Ehre und Freiheit für das deutſche Volk!“ * Die Feier der Winterjonnwende der Hitlerjugend hatte ebenfalls eine große Zuſchauermenge unter Beteiligung der Formationen verſammelt. Es war eine erhebende Kundgebung im Scheine der Fackeln.(Näherer Bericht folgt). 60 jähriges Jubeljeſt der Kriegerkamerabjchaft Hajiia“ Die Vorbereitungen für das große Soldatentreffen kamen geſtern einen großen Schritt vorwärts. Der erweiterte Vor⸗ ſtand nahm Kenntnis von den Vorverhandlungen. Sturm- führer Lehrer Klee, Führer des Sturms 43 der SA-R 2, gab bekannt, daß die Standarten Mannheim, Heidelberg uñd Wiesloch(Brigade Mannheim) die Gelegenheit benutzen und zum erſtenmale gemeinſam marſchieren werden. Generalleut⸗ nant Ex. v. Oidtmann, der Gauführer von Kurpfalz, wird perſönlich in Viernheim anweſend ſein. Mit der örtlichen Durchführung des Treffens wurde von der Standarte Sturm⸗ führer Klee beauftragt. Was lag nun näher, ihm die Geſamt⸗ leitung des Feſtes zu übertragen. Es bedurfte aber der ganzen Redekunſt des Kameraden Knapp, Kirchner und Stumpf ihn hierzu zu bewegen. Die Leitung des Feſtes liegt nun in den Händen eines alten Frontſoldaten und wir ſind ſicher, daß es dem 1. Feſtleiter mit ſeinem Stab von Mitarbeitern ge⸗ lingen wird, Viernheims Namen als Feſtſtadt zu wahren und zu erweitern. Gejlügeljchau im Fülrſt. Aleranber⸗ Wie alljährlich, veranſtaltete der hieſige Geflügelzucht— verein eine Geflügelſchau, die dem veranſtaltenden Verein das beſte Zeugnis ausſtellt. In der Schau hatten auch die Geflügelzüchter des Kaninchen- und Geflügelzuchtvereins 1916 ausgeſtellt. Sowohl die Reichhaltigkeit der Beſchickung als auch die Vielſeitigkeit bildeten einen Beweis des Eifers und der Hingabe der hieſigen Züchter an ihre Aufgabe. 200 Nummern wies die Ausſtellung auf eine ſtattliche Zahl, wenn man bedenkt, daß es nur eine lokale Schau war. Saubere Drahtkäfige, einheitlich die Aufmachung, das fiel dem Beſucher ſchon bei dem Eintritt auf. Dazu natürlich das zu einer Geflügelausſtellung gehörende„Konzert“, ohne das es eben mal nicht geht. Der Rundgang zeigte Hühner und Hahnen der mannigfaltigſten Arten, um bei den Tauben zu ſchließen. Der Laie kann ja eine derartige Ausſtellung nicht kichtig würdigen. Allein— wenn man nur vom Schönheits⸗ ſtandpunkt aus urteilte, müßte man der Ausſtellung ſchon alles Lob zollen. Bei ſachkundiger Führung auf all die Merkmale guter Züchtung aufmerkſam gemacht, konnte man ſich ſchon eher ein Urteil erlauben. So hieß es hier, dieſe Hühner ſind eine vorzügliche Legeart, jene eignen ſich be⸗ ſonders als Brüter, wieder andere ſind gefeit gegen Kälte, kurz, es wurde einem klar, was für Faktoren alles bei einer Zucht maßgebend ſind. Daß die hieſigen Geflügelliebhaber ihre Sachen verſtehen, beweiſen auch die Bemerkungen: „Gut“,„Sehr gut“,„befriedigend“.„Ehrenpreis“ auf vielen Schildern.— Die beſten Schützen erhielten beim Preisſchießen Zuchtſtämme und Hahnen. Der Beſuch der Ausſtellung war befriedigend, doch wäre ein allſeitiges Intereſſe an den Be⸗ ſtrebungen der Kleintierzuchtwereine wünſchenswert und auch notwendig, daß für die Zukunft mehr Züchter in ihre Reihen treten. Die Ausſtellungen beweiſen, daß man die Zucht heute nicht mehr als Liebhaberei betrachtet, ſondern im Rahmen der Erzeugungsſchlacht auch als Dienſt am Volks⸗ ganzen im Intereſſe von Volk und Vaterland. Goltlesbienitoroͤnung zer katholiſchen Gemeinde Viernheim Hochheiliges Weihnachtsfeſt Apoſtel⸗Kirche: 5 Uhr: Mette mit Predigt, anſchließend hl. Meſſe. 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 2 Uhr: Veſper. Nach der Veſper Generalabſolution für den 3. Orden. Marien⸗Kirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe ½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt. 7 Uhr Gottesdienſt bei den Engl. Frl. und Barmh. Schweſtern. f Von 3 bis gegen 5 Uhr Beichtgelegenheit. Am 2. Weihnachtsfeiertag(Feſt des hl. Stephanus) iſt Gottesdienſt wie an Sonntagen. In der Marienkirche iſt um ½9 Uhr Segensamt für die Jubilare des Jahrgangs 84/85. Donnerstag: 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Haas 10. und beide Ehe— frauen. Für Eliſabeth Herd und Angehörige. Vor dem Amt Weihe des Johannesweines. 8 Uhr beſt. E.-A. für Sofie Martin geb. Filbeck, den verunglückten Sohn Jakob und Angehörige. Freitag: 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Rentmeiſter Michael Ibſt, Schwiegertochter Gertrude Maria, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 148 Uhr geſt. hl. Meſſe für Schorn, Peter Münnich, Hauptmann und Andreas Winkler. 5 48 Uhr beſt. E.-A. für Valentin Winkenbach 1., Eltern und Schwiegereltern, gef. Krieger Kornelius und Michael Bauer und Schweſter Marg. Roos geb. Bauer. Samstag: %8 Uhr beſt. Amt für Jakob Weidner 1. Ehefrau Apollonia geb. Mandel, Kinder, beiderſeitige Eltern und Schwiegerſohn Valentin Englert. 5 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Ehrhardt, Kath. Stumpf und Eltern. %8 Uhr beſt. Amt für Philipp Hofmann 2., Ehefrau Anna Maria geb. Neff, beiderſeitige Eltern und Schwieger⸗ eltern. Am Donnerstag iſt um 7 Uhr hl. Meſſe bei den Barmh. Schweſtern. Nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der H. H. Lehrer Lipp und Nau, Frl. König und Eckert. 5 ene beichten Freitag 5 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. 1 Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Dienstag, den 25. Dezember 1. Chriſttag. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchen— chores. Text: Lukas Evangelium Kapitel 2, Vers 14. Lieder: 35, 37, 122. Nachm. 5 Uhr: Krippenſpiel in der Kirche.(Mitwirkung des Kirchenchors). Mittwoch, den 26. Dezember 2. Chriſttag. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Text: 1. Joh. Kapitel 1. Vers E J. Lieder: 42, 4 N 122 Borromäusbibliothek. Am 1. Feiertag findet keine Buchausgabe ſtatt, wohl aber am 2. Feiertag und zwar von 34.30,(nicht 5.30). Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen am 1. Weihnachtsfeiertag Herr Dr. Günther, Bürſtäder⸗ ſtraße. Am 2. Weihnachtsfeiertag Herr Dr. Kien le, Adolf Hitlerſtraße. Viernheimer Turner. Kürzlich ging eine Notiz mit einem Bild durch die Zeitungen, daß ein Reichswehrangehöriger Rieſenſchwung mit Saldoabgang in voller feldmarſchmäßiger Ausrüſtung ausführte. Ein Sohn unſerer Gemeinde, Alois Bauer, Sohn des Jakob Bauer, Eulerſtraße, der bei der Reichswehr dient, hat die gleiche Uebung ausgeführt und wurde mit 3 Tagen Sonderurlaub belohnt. Der Turnver⸗ ein Viernheim kann ſtolz auf ſein Mitglied ſein. Wieder ein Beweis, daß die Turner des hieſigen Turnvereins Leiſtungen aufweiſen, an denen man nicht ſpurlos vorbeigehen kann. Exerzitien in Braunshardt. Vom 27. bis 31. Dezember 1934 finden Exerzitien für Männer ſtatt. Anmel⸗ dungen werden erbeten an die Leitung des Exerzitienhauſes, Karitasheim St. Ludwig, Braunshardt bei Weiterſtadt. Vom Rundfunk. Die am Rundfunk beteiligten Reichsminiſterien(Reichspoſt⸗ und Reichsfinanzminiſterium, ſowie Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda) haben beſchloſſen, zum 1. April 1935 eine Neurege⸗ lung der Beſtimmungen über den Erlaß der Rundfunkge⸗ bühren eintreten zu laſſen. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Zahl der gebührenfreien Rundfunkempfangsanlagen für hilfsbedürftige Volksgenoſſen um rund 180 000 erhöht wer- den. Nähere Einzelheiten werden ſpäter veröffentlicht werden. Neubeſetzung in der chirurgiſchen Abtei- lung des Thereſienkrankenhauſes. Der bisherige erſte Oberarzt an der chirurgiſchen Univerſitätsklinik Heidel⸗ berg, Dr. med. Karl Flick, wurde zum Chefarzt der einen der beiden chirurgiſchen Abteilungen des Thereſienkranken⸗ hauſes Mannheim ernannt. Er hat ſeine Tätigkeit bereits aufgenommen. Hammelbach i. O.(Falſche Beſchuldigung.) Zwei alte Leute von hier, die wegen falſcher Beſchuldigung eines Amtsgerichtsrats und eines Förſters zu zwei bezw. vier Mo⸗ naten verurteilt worden waren, wurden auf die Berufung des Staatsanwalts hin in erneuter Verhandlung zu je neun Monaten Gefänanis verurteilt. — ͤ — ͤ— Die„pontiniſchen Sümpfe“ in Heſſen Fortſchritt des Meliorations⸗ und Siedlungsprogramms. Das Meliorations⸗ und Siedlungsprogramm in Heſſen iſt für 140 Gemeinden mit einer Fläche von 110000 Hektar angeordnet. Die Arbeiten ſind nun bereits vor über einem Jahr in Angriff genommen worden und haben eine beträcht⸗ liche Förderung erfahren. Im einzelnen erfahren wir dozu von der zuſtändigen Stelle folgendes: Die Geſamtmaßnahme iſt in einzelne Arbeitsgebiete eingeteilt. Neben neun Abtei⸗ lungen des Arbeitsdienſtes ſind nahezu 2000 Notſtandsarbeiter für Feldbereinigungs- und Landeskulturarbeiten eingeſetzt. Im erſten Arbeitsgebiet, das zwölf Gemarkungen mit einer land⸗ wirtſchaftlich genutzten Fläche von 15 300 Hektar umfaßt, wird mit allen in der Landesplanung vorgeſehenen Gemarkun⸗ gen gearbeitet. Dieſes Arbeitsgebiet wird bereits im Herbſt nächſten Jahres überwieſen werden können. Es wurden bereits die Wohngebiete planmäßig auf Jahre hinaus in den einzelnen Gemeinden feſtgeſetzt, es wurde die Rodung geeigne- ter Waldflächen für landwirtſchaftliche Nutzung angeordnet, großzügige Wege- und Entwäſſerungsarbeiten ſind teilweiſe ſchon durchgeführt, die Erhebungen für die Anliegerſiedlung und die Umſiedlung zur Seßhaftmachung deutſchen Bauern⸗ tums ſind im Gange. Ein Teil des gewonnenen Landes wird bereitgeſtellt für Neuanſiedlung deutſchen Bauerntums und für die Werks⸗ oder Kurzarbeiterſiedlung. Die Löſung der überaus wichti⸗ gen Organiſationsfragen im Vermeſſungs⸗ und Kulturbau⸗ weſen hat es ermöglicht, großzügige Maßnahmen ohne weſent⸗ liche Belaſtung des heſſiſchen Staatshaushalts in Angriff zu nehmen. Im erſten Arbeitsgebiet des heſſiſchen Rieds werden 30 Bauernſtellen neben einer Anzahl von Erwerbs⸗ ſiedlungen errichtet, im Wege der Anliegerſiedlung werden Hunderte von neuen Erbhöfen gebildet. Man darf wohl ſagen, daß das in Heſſen in Durchführung begriffene Meliorations⸗ und Siedlungsprogramm im Rahmen der Feldbereinigung die Grundlage für die in einem Landesplanungsgeſetz vorzu⸗ ſehenden Maßnahmen bildet. Auch dem Einſatz des Arbeits⸗ dienſtes iſt eine erhöhte Bedeutung beizumeſſen; dies wird dazu beitragen, daß die Mittel, die für den Arbeits dienſt auf⸗ gewendet werden, für die Volkswirtſchaft zur planmäßigen und nützlichen Anlage kommen. Nhein⸗mainiſches Bauernthing Bauernführertreffen in Richen im Odenwald. Frankfurt a. M. Das zweite Landesbauernthing der Bauern Heſſen⸗Naſſaus fand am Tage der Winterſonnen⸗ wende in der kleinen heſſiſchen Gemeinde Richen am Nordrande des Odenwaldes ſtatt. Hier waren die Bauernführer des ganzen Gaues zuſammengekommen. In kurzen Einführungsworten begründete Landesbauernführer Dr. Waaner. der in Richen ſeinen Hof hat. Ort und Zeit —— des Things und kam dann auf die Grundlagen national⸗ ſozialiſtiſcher Schulung des Bauerntums zu ſprechen. So⸗ dann gab der Beauftragte des Reich bauernführers, Staatsminiſter Rike, einen Bericht über den Stand des Landeskulturwerks im ganzen Reich. Seine aufſchlußreichen Darlegungen gipfelten in dem nationalſozialiſtiſchen Be⸗ kenntnis:„Keine politiſche Freiheit ohne die Nahrungsfrei⸗ heit“. Rike betonte die Schwierigkeiten, welche das über⸗ wundene Syſtem gerade auf dieſem Gebiet der Volks- und Bodenwirtſchaft faſt bewußt durch Nachläſſigkeit hinterlaſ— ſen habe. Beſondere Anerkennung fand der Miniſter für die vorbildlichen Boden arbeiten im Rhein-⸗ Main⸗Gebiet. Der Beauftragte Darres ſtellte offiziell feſt, daß hier zu Lande beſſer gearbeitet worden ſei als anderswo, wohl aber ſei überall der Wille vorhanden, beſſere Kräfte einzuſetzen. Den eindrucksvollen Schlußvertrag hielt der Hauptſchu— lungsleiter des SS-Abſchnittes 11, Landwirt Metz, der in weitausholenden Darlegungen über die Sünde wider das Blut ſprach. Bei allen Teilnehmern hinter⸗ ließen ſeine rückhaltloſen Ausführungen einen ſtarken Ein⸗ druck. N Der Gauleiter und Reichsſtatthalter, dem der Landesbauernführer die einzelnen Teilnehmer am Thing vorgeſtellt hatte, weilte mit ſeinen Begleitern nach dem Thing als Gaſt bei Dr. Wagner. Neben Amtsleitern des Gaues und dem ſpäter erſcheinenden Staatsminiſter Jung nahmen u. a. der Treuhänder der Arbeit, der Lan⸗ desobmann der Deutſchen Arbeitsfront ſowie der ſtellvertre— tende Gauleiter, Regierungsrat Reiner, am Thing teil, ſo daß auch in dieſem kleinen Kreis der Geiſt lebendiger Volksgemeinſchaft von Stadt und Land ſtark zum Ausdruck kam. In Richen waren Abordnungen aller Gliederungen der Bewegung angetreten und wurden vom Gauleiter be⸗ ſichtigt. Den Tag beſchloß ein Deutſcher Abend. Gaufeſt des Deutſchen Sängerbundes Im Juli 1935 in Wiesbaden. Eines der bedeutendſten künſtleriſchen Ereigniſſe für unſer Naſſauer Land ſpielt ſich in der Zeit vom 19. bis 21. Juli 1935 in Wiesbaden ab. Der Gau 11 des Deutſchen Sängerbundes veranſtaltet in dieſen Tagen ſein 1. Gaufeſt. Die Vorbereitungsarbeiten haben bereits längere Zeit in vollem Umfange eingeſetzt. Die einzelnen Ausſchüſſe, insbeſondere der Konzertaus⸗ ſchuß, haben ihre Vorarbeiten bereits ſoweit vorwärtsge⸗ trieben, daß ſchon in allernächſter Zeit über die einzelnen Veranſtaltungen ausführlich berichtet werden kann. In großen Umriſſen ſei heute bereits mitgeteilt, daß am 19. Juli 1935 im Kurhaus das Begrüßungskonzert des Wer küßt Jungfer Barbara? „ Eine heitere Dorj⸗, Liebes- und Erbichaftsgeſchichte von Robert Maas 2 Aber es geſchah noch etwas, was die allgemeinen Erwar— tungen auf das höchſte ſpannte. An dem Sonntage, der dieſer ereignisreichen Woche folgte, fuhr gegen Mittag ein eleganter Wagen beim Huber vor. Ken— ner ſagten, es ſei ein Horch-Cabriolet neueſten Typs. Der hell- graue Mantel und das friſche junge Geſicht des ſchlanken Man- nes, der dem Wagen entſtieg, paßten zu dem Dunkelblau des Wagens. Alles war delikat, gediegen und vornehm. Man wunderte ſich nicht, daß der Huber mit Lina allein unter dem Torbogen erſchien, um den Gaſt zu begrüßen. Die drei Jun— gens waren ſchon am frühen Morgen ausgefahren. Wer dieſer elegante, ſchlanke Menſch war, und was er beim Huber wollte, konnte man natürlich nur durch den Felix erfahren. Der wußte es von der Roſa, und die hatte es direkt von Barbara. Roſa brauchte nämlich nicht zu kochen an jenem Sonntag, da Barbara beim Huber zur Verlobung eingeladen war. Die Sache mit Bergaſſeſſor Gröber war in wenigen Tagen perfekt geworden. Gröber hatte ſeine Sach- und Fachtenntniſſe, Huber ſeine Toch— ter und Barbara ihren Beſitz in die Angelegenheit hineingeſteckt, wie ſich der Herr Aſſeſſor bei ſeiner kleinen Tiſchrede auszu— drücken beliebte, und ſo wurde an jenem Sonntage mit dem Band der Liebe umſchlungen, was in den nächſten Tagen als großes induſtrielles unternehmen auf dem Gelände jenſeits der Bahn vor aller Welt begonnen werden ſollte. Notar Fries, kleinlich, wie alle Juriſten ſind, hatte zum Beginn des Werkes ſeine Einwilligung nicht geben wollen, bis die Ehe vollzogen und den im Teſtament des Johannes Siebzehnrübel geſtellten Bedingungen Genüge getan war. So mußte man ſich noch etwa 14 Tage gedulden und das Gerede der Leute über ſich er— gehen laſſen. Die Zeit verſtrich; Frau Stine war die einzige im Dorf, die nicht mit offenen Sinnen an den Vorbereitungen zur Hoch— zeit teilnahm. Sie ſprach mit keinem Menſchen, ſchaute jeden düſter und grimmig an und verbot ihrem Manne ſchließlich, amtlicherſeits das Geringſte zu unternehmen, was als eine Aus— zeichnung dieſer Hochzeit hätte angeſehen werden können. Die Einladung zerriß ſie, die Verlobungsanzeige des Aſſeſſors ſteckte ſie in den Ofen, und wenn Anna oder Felix mit einem win— zigen Wort auf die bevorſtehenden Dinge ihrer Gegenwart zu ſprechen kam, fuhr ſie ihnen wie ein Angewitter über den Mund. Am Abend vor dem großen Ereignis fühlte Felix das Be— dürfnis, mit Kathrin über alles zu plaudern, was ſich in den letzten Wochen ereignet hatte. Die Luft war mild, der Mond zog ſchon auf, das Vieh kam blökend von der Weide.„Wenn ich jetzt gehe, bin ich in einer guten halben Stunde in Gerne— groda und treffe die Kathrin noch an, ehe ſie ſich zur Ruhe legt. Auch ich habe lange keinen guten Kaffee mehr getrunken.“(Beim Sulger und bei Barbara gab es gelegentlich nur Mittag- und Abendeſſen.) Alſo machte er ſich auf, ſchloß ſeine Tür zu und marſchierte gemütlich los. In Gernegroda brannten ſchon die Laternen, als er dort ankam.„Wenn die Kathrin nicht mehr auf iſt, trinke ich im „Ochſen“ ein kühles Glas Bier und werde verſuchen, zu erfah— ren, was man hier von unſerer Barbara ſagt“, ging es ihm durch den Sinn. Aber bei Kathrin ſah er noch Licht. Als er ſich der nie— drigen Haustür näherte und ſeinen Fuß auf die ausgetretene Stiege ſetzte, hörte er oͤrinnen ſprechen. Eine Frauenſtimme, ganz fremd, aber recht klangvoll und ſympathiſch. Sie ſprach hochdeutſch und ziemlich ſchnell, aber nicht ſo laut, daß Felix verſtand, wovon die Rede war. Als er auch durch das Fenſter nicht feſtſtellen konnte, wer der Beſuch ſei, dachte er daran, wieder fortzugehen. Da vernahm er ſeinen eigenen Namen. Die Kathrin mußte ihn ausgeſprochen haben. Aber auch das konnte er nicht mit Sicherheit ſagen. Da es ihm widerſtrebte, nun weiter zu horchen, entſchied er ſich doch dafür, der Kathrin wenigſtens einen guten Abend zu wünſchen. Er klopfte und ließ ſich herein bitten. Er öffnete langſam, ſeinen Hut in die Hand nehmend. „Nä, wenn man vom Deuvel ſpricht...!“ begrüßte ihn die Kathrin, beide Hände über dem Kopf zuſammenſchlagend. Felix ſtutzte. Da ſaß eine junge Dame in den beſten Jahren, vornehm angezogen und doch durchaus nicht reſerviert. Sie hatte ein ſanftes, ovales Geſicht und einen herzlichen, freund— lichen Blick. Ihre Augen ſchauten ihn groß an, als Kathrin ſagte:„Da iſt er ja, der Felix!“ Er:„'n Abend, Kathrin! doch wohl nicht?“ 8 Kathrin:„Ich wette, du rätſt nicht, wer dieſer Beſuch iſt, elix.“ Felix:„Das Raten war zwar bisher nicht meine ſchwächſte Seite— aber ich bin hier in Gernegroda zu wenig bekannt..“ Die Dame:„Mich kennen Sie nicht und haben mir Briefe „ Sie ſollten ſich eigentlich ein wenig ſchämen, elix!“ Da ſtand nun Felix wie aus den Wolken gefallen da. Seit er ſich entſinnen konnte, hatte er nur einer Dame einen Brief geſchrieben, und die... je, wie er damit hereingefallen war— daran dachte man lieber nicht. Die Dame war aufgeſtanden und ſtreckte ihm lachend die Hand entgegen. Er nahm ſie zö— gernd:„Ja, Sie können mich totſchlagen— wenn ich ſagen ſolll“ „Felix, dat is unſere Bärbel... unſere richtige Jung— fer Bärbel! Soeben vor einer Stunde angekommen, jaaal“ Die Dame hielt noch immer ſeine Hand und drückte ſie feſt, ſich über ſein verblüfftes Geſicht von Herzen freund. Nach einigen Sekunden atmete Felix tief auf und ſagte:„Ich hab's ja immer geſagt, die richtige Barbara muß noch kommen, ich hab das ſo im Gefühl gehabt,— ja aber— wie ſoll das dann nun drüben in Dingelsdorf werden... da hängen Sie doch eigentlich ſchon im Käſtchen!“ „Wie, wat, im Käſtchen?“ forſchte die Kathrin. „Ha, morgen wird drüben geheiratet, jawolll Dann machen Sie ſich nur ſchnell dabei!“ „Felix, davon weiß ich ja alles nichts. Du biſt aber auch ſo lange nicht mehr hier geweſen“, erwiderte die Kathrin, nun faſt unwillig, und ſchob dem Felix einen Stuhl an den Tiſch heran. Ehe er anfing zu erzählen, deutete Kathrin noch an, daß ſie alles bis auf die letzten Tage ſchon berichtet habe.„Bär⸗ belche weiß genau Beſcheid über alles, von dir und von mir und auch, wer dieſes Menſch wohl ſein kann. Stell dir vor, Felix, dat iſt ihre Freundin, ihre allerbeſte Freundin, die bei ihr drü⸗ ben in dem Amerika gewohnt hat. Ganz beiſammen haben ſie gewohnt, und dat Bärbelche, gutmütig, wie ſie ſchon immer war, hat dieſer Perſon alles anvertraut, dann iſt ſie, dat Bärbelche, auf eine längere Reiſe gegangen und hat der Perſon alles offen gelaſſen, ihre Zimmer, ihre Schränke, ihre Schubladen und ſo weiter. Dann muß wohl kurz darauf dein Brief angekommen ſein. Die Perſon ſetzt ſich hin, ſchreibt dir den Brief, wahr⸗ ſcheinlich hat ſie ihre Handſchrift ein bißchen verſtellt, und be gibt ſich auf die Reiſ. Kommt hier an, läßt ſich großartig empfangen, ſpielt vor mir die vornehme Dame, läßt ſich von ganz Dingelsdorf den Hof machen— und iſt es nicht!“ Felix lächelte ſpitzbübiſch, als er endlich auch zu Wort kam. „Hab' ich es nicht gleich auf den erſten Blick gemerkt?— Ja. aber wie ſind Sie denn nun hierher gekommen?“ wandte er ſich unmittelbar an die Dame. „Als ich zurückkam“, begann ſie, zwanglos lächelnd, in gutem, einfachem Deutſch,„war meine Freundin, Miß Ten. niſſon, wie ich hörte, verreiſt. Das fiel mir zwar auf. Das tat ſie ſonſt nämlich nie, ohne meine Heimkehr abzuwarten, oder mich wenigſtens zu benachrichtigen. Aber ſie hatte oft etwas Haſt du Beſuch?— Ich ſtöre .. e 22— Kreiſes 1 und am 21. Juli auf dem herrlich gelegenen Feſt⸗ platz„Unter den Eichen“ das große Gaukonzert unter der Stabführung von Gauchormeiſter Dr. Werner-Frankfurt ſtattfindet. Die entſprechenden Chöre ſind bereits feſtgelegt. Abſchließend wird ſich am 21. Juli 1935 ein großer Feſtzug durch die Straßen der Stadt bewegen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß dieſes Feſt einen großartigen Verlauf nehmen wird. Wie der Feſtausſchuß mitteilt, iſt durch größtes Ent⸗ gegenkommen der zuſtändigen Behörden dafür Sorge ge⸗ tragen, daß die Feſtteilnehmer auf das Beſte bewirtet werden. In konzertlicher Beziehung ſind für das Feſt vor allen Dingen große Maſſenkonzerte in Ausſicht genommen. Es iſt aber auch mit einer großen Anzahl von Einzelkonzerten zu rechnen, zumal ſchon ſehr viele Meldungen eingelaufen ſind. Da mit einem Maſſenbeſuche zu rechnen iſt, wird das 1. Gaufeſt des Gaues 11 im Deutſchen Sängerbund eine machtvolle Kundgebung für das„Deutſche Lied“ werden. Aus Mannheim Mannheim, 22. Dezember. „ Autozuſammenſtöße. Auf der Kreuzung Riedfeld⸗Fröh⸗ lichſtraße ſtieß ein Lieferkraftwagen mit einem Perſonenkraft⸗ wagen zuſammen, wobei letzterer ſtark beſchädigt wurde. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß der Lieferkraftwagen dem von rechts kommenden Perſonenkraftwagen das Vorfahrtsrecht nicht eingeräumt hat. — Stark beſchädigt wurden zwei Perſonenkraftwagen, die in 750 Nacht auf der Straßenkreuzung N 2 und O 3 zuſammen⸗ ſtießen. Q Ein ſchwerer Junge. Der 32jährige Emil Möſſinger von hier, ein gerichtsbekannter rückfälliger Taſchen⸗ und Ein⸗ ſchleichdieb, ſchlich ſich im Oktober in das Schloßhotel hier ein und holte aus dem Portierraum Kleidungsſtücke und ſonſtige Sachen im Werte von 500 Mark, die er in einem geſtohlenen Koffer unterbrachte. Einige Tage ſpäter verfuhr er auf die gleiche Weiſe im Hotel Royal, wo er wieder das Reiſegepäck eines Hotelgaſtes im Werte von 300 Mark ſtahl. Am ſich als Friſeur etablieren zu können, ſtahl er in einem Friſeurgeſchäft in Neckarau die ganze Einrichtung im Werte von etwa 500 Mark und 62 Mark Bargeld. Im Städt. Krankenhaus ereilte ihn ſein Geſchick. Er ſtahl ſich in die Zimmer zweier Köche ein und entwendete Kleidungs⸗ ſtücke und andere Gegenſtände, außerdem 55 und 80 Mark Bargeld. Das Schöffengericht verurteilte M. mit Rückſicht auf ſeine ſchweren Vorſtrafen zu fünf Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und ſprach außerdem die Sicherungsver⸗ wahrung aus. Oerriſches in ihrem Weſen, und ſo dachte ich, laß ſie nur machen. Sie wird ſchon wiederkommen. Ein paar Tage ſpäter ſuchte mich ein Herr auf, der angab, aus Europa zu kommen. Er unterbreitete mir Schriftſtücke und jene Nummer des Landboten, in der das Teſtament des Onkels veröffentlicht worden iſt. Der Mann ſagte, er ſei vom Ver⸗ treter des Bürgermeiſters von Dingelsdorf beauftragt, mich nach Europa zu holen, damit ich mein Erbe antrete. Ich habe ihm erſt nicht getraut, bin dann aber nach langer Leberlegung doch abgereiſt, allerdings nicht in Begleitung dieſes Mannes, der mir ein wenig unheimlich vorkam. Zuerſt bin ich dann, als ich end⸗ lich wieder in der Heimat war, bei unſerer Kathrin ausgeſtiegen. Ich wußte, das iſt die einzige, die ſich noch deiner erinnert in Gernegroda. In Dingelsdorf kennt dich doch kein Menſch. And ſo bin ich hier.“ Sie lachte, daß ihre ſtarken weißen Zähne zwiſchen den roten Lippen hervorblitzten. „Ja, und nun?“ wollte Felix weiter. wenn die andere Barbara morgen...“ „Nix da— andere Barbara!— das hier iſt die Barbara, das iſt unſer Bärbel!“ entſchied Kathrin und tätſchelte der„Bär⸗ bel“ die Hand. Felix nahm einen Schluck von dem Kaffee, den die Kathrin ihm vorgeſetzt hatte, und begann wieder: „Das muß denen in Dingelsdorf aber früh genug geſagt werden, ſonſt kann das größte Anglück paſſieren.“ „Wieſo?“ fragte nun Bärbel.„Sie ſollen...“ „Sag nur ruhig„du“ zu dem da— und du auch, Felix— hier werden nicht lang Fiſematenten gemacht“, beſtimmte die Kathrin. „Na, gut alſo, du ſollſt ſehen, wie ſchnell die Tenniſſon verſchwindet, wenn ſie mich ſieht, und wenn ſie zehnmal ver⸗ heiratet iſt“, erwiderte nun Barbara zuverſichtlich. Felix wollte das nicht in den Kopf. „Die Sache iſt aber doch regelrecht vorbereitet. Ich weiß ſogar, daß der Huber ihr zehntauſend Mark bar von der Bank abgehoben hat— vom Geld des Onkels natürlich, das er ſich ja durch den Kuß verdient hat— und dieſes Geld hat ſie be— kommen, um die Hochzeit vorzubereiten.“ „Dafür iſt mir der Huber ja gut“, erwiderte Barbara. „Dann werde ich wohl morgen früh gleich dem Plum Be— ſcheid ſagen— das iſt unſer Landjäger—, damit der ſie gleich verhaftet, wenn ſie vom Standesamt kommt“, ſchlug Felix nun vor. Barbara lachte laut.„Nein, noch nicht. Ich will erſt ſehen, wie weit ſie die Betrügerei treibt. Ehe ſie zur Kirche fährt, werde ich ſie beſuchen und ſehen, was ſie anfängt. Dann iſt es immer noch Zeit.“ Das ſah Felix ſchließlich ein. Was war das überhaupt für ein patenter Menſch, dieſe Bärbel. Gar nichts Beſonderes hatte ſie an ſich. Mittelgroß, unterſetzt wie Frauen in den Vierzig ſo ſind, das braune Haar in der Mitte geſcheitelt, einfach gekleidet— und dann die Freude auf dem geſunden Geſicht, nun endlich wieder daheim zu ſein. Die Kathrin freute ſich, als wenn ſie die Mutter geweſen wär', und Felix war es, als ſie noch eine weitere Stunde bei— ſammen geſeſſen hatten, als müſſe er dieſer Barbara etwas Beſonderes tun. Anbegreiflich, warum die nicht längſt verhei⸗ ratet war. Als Barbara ungefähr alles wußte und als Felix ihr alles gebeichtet hatte—, daß er die Briefe durchgeſchnüffelt und den Papagei mitgenommen—, da kam er mit der Frage heraus, die ihm auf der Zunge brannte: 5 „Nun ſag' mir bloß das eine noch: Warum mußte dein Onkel ein ſolches Teſtament machen, damit du endlich daran denkſt, zu heiraten?“ Barbara überlegt eine kleine Weile und ſagt dann ſtill: „Der Onkel hat eine Liſt angewandt, um mich wieder nach Hauſe zu holen. Er wollte mich nicht in Südamerika verheiratet wiſ⸗ ſen. And nun bin ich ja auch ſo froh, daß ich wieder hier bin! Gott, ihr wißt ja nicht, was Deutſchland iſt, wenn ihr es nicht mal von draußen geſehen habt.— Ich vertrug mich nicht mit dem Onkel und wollte aus Trotz nicht nach Hauſe. Aber nun bringen mich zehn Pferde nicht wieder fort von hier.“ (Fortſetzung folgt.) „Was wird nun, —— ——.——. ä — Des ener. add, eanerkrt. uurde. 5 Wide nführn 1 onmende nun bi. aher den hummer. l Ming ie und Eh hotl her eite ud et in eiten iger defuſt wie 5 meder daß 10 Murk ahl er in nictung it argeld. In r fahl ſi Ah d 00 Murk Mbit auf ches, fin kungsber⸗ — Hur machen. der angch, tifttide und des Onkels i dom Vet⸗ gt, nich nach ch habe ihm flegung boch nes, der mit als ich end⸗ wusgeſtiegen. erinnert in Nenſch. And eizen Zähne 5 wird nun, ie Batbarg, e der„Bär⸗ Koffer, hen nnz eat 1 ic, Feli— inte die ze Tenniſon ehnmal ver⸗ 0 weiß u der Bunk bas et o hat ſie be⸗ athara. Jun Ve. et ſie fle cclug Fell 9 vl af zur Kirche ndl. Dun Fußball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: 1. FC Kaiſerslautern— Fa 03 Pirmaſens 1·1 IS Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen 3:0 Kickers Offenbach— Wormatia Worms 6˙1 Gan Baden: VfR Mannheim— Pf Neckarau 25¹ Karlsruher FV— VfB Mühlburg 85 Germania Karlsdorf— S Waldhof 22 1. FC Pforzheim— Freiburger FC 3:0 Gau Württemberg: VfB Stuttgart— Stuttgarter Sc 15 Sportfreunde Stuttgart— Sportfreunde Eßlingen 2:2 Gau Bayern: Wacker München— SpVgg Weiden 6:0 ASV Nürnberg— BC Augsburg 1 65 Gau Mittelrhein: Mülheimer SV— Köln⸗Nord 5:0 Blauweiß Köln— Rhenania Köln 5˙1 Gau Nordheſſen: Heſſen Hersfeld— Germania Fulda 122 Kurheſſen Kaſſel— FC Hanau 93 0:2 . Geſellſchaftsſpiele: Städteſpiel Bonn⸗Beuel—Köln 4:5 Sportfreunde Saarbrücken— FC 05 Schweinfurt 4:2 V Nürtingen— Stuttgarter Kickers 1:4 SV Reutlingen— Union Böckingen 223 Kölner CfR— Sportfreunde Siegen 428 Güdweſt 1. Fc Kaiſerslautern— F 03 Pirmaſens 1:1(0.1). Vor ungefähr 6000 Zuſchauern lieferten ſich beide Mann⸗ ſchaften einen temperamentvollen Kampf, der, obwohl der Boden ſehr ſchwer war, auf beiden Seiten mit großer Schnel⸗ ligkeit durchgeführt wurde. Nicht nur für die Pirmaſenſer, ſondern auch für die Einheimiſchen war der Kampf von entſcheidender Bedeutung, und mit einem 1:1⸗Unentſchie⸗ den wird das Reſultat den beiderſeitigen Leiſtungen gerecht. Die Beſucher hatten ihre beſten Leute in der Hintermann⸗ ſchaft und in Hergert, der als Mittelläufer wieder ein großartiges Kopfſpiel zeigte. Der Angriff ſpielte zu breit, konnte ſichſo auch bei der Kaiſerslauterer Abwehr nicht durch⸗ ſetzen. Bei den Einheimiſchen war die Verteidigung in der erſten Hälfte ſchwach. Sehr gut war im Tor Gebhardt. In der Läuferreihe fiel der Mittelläufer ganz aus. Der Angriff ſchoß viel, hatte aber reichlich Pech. Vier Minuten vor dem Wechſel ging Pirmaſens durch Brill 2., der einen abgewehrten Ball des einheimiſchen Torhüters einlenkte, zum erſten Tor. Schon fünf Minuten nach der Pauſe flankte Mar⸗ ert zur Mitte, wo der Kaiſerslauterer Halblinke Schneider den Ball aufnahm und ihn zum Ausgleich einſandte. FS Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen 3:0(2:0). Nach der Schlappe in Offenbach lieferte diesmal der FSW wieder eine recht anſprechende Partie, was wohl auf die vernünftige Aufſtellung zurückzuführen war. Schlagbauer hatte den Mittelſtürmerpoſten beſetzt und gab dem Sturm die nötige Durchſchlagskraft. Auch die Abwehr, in der Nad⸗ ler erſetzt war, ſchlug ſich ausgezeichnet. Bei den Saarlän⸗ dern ſah man techniſch recht gute Leiſtungen, aber der Sturm war, mit Ausnahme von Theobald, recht ſchwach und ſchaffte nicht einmal das verdiente Ehrentor. Schlagbauer brachte den FS ſchon nach ſieben Minuten in Front und Sadtler erhöhte in der 37. Minute auf 2:0. Nach Wiederbeginn laute das Spiel ab, erſt gegen Schluß wurde es wieder lebhafter. Schlagbauer ſchoß noch ein drittes Tor.— Schieds⸗ richter war Kunze(Offenbach), der vor 2500 Zuſchauern gut leitete. Kickers Offenbach— Wormatia Worms 6:1(2:0). Die 8000 Beſucher des Kickers⸗Sportplatzes auf dem „Bieberer Berg“ erlebten wieder einen großen Sieg der Kickers⸗Elf, die ſich anſcheinend vorgenommen hat, in den Kampf um die Meiſterſchaft noch entſcheidend, einzugreifen. Die Partie wurde beiderſeits überaus hart geführt, und es gab viele Verletzte. Der Wormſer Hüter Ebert mußte vorzeitig ausſcheiden, und zu allem Ueberfluß bekam der Wor⸗ matia⸗Mittelſtürmer Gölz auch kurz vor der Pauſe Platzver⸗ weis. Aber auch mit neun Mann ſchlugen ſich die Wormſer ausgezeichnet, ohne allerdings die glatte Niederlage ver⸗ bindern zu können. Kühnle ſchoß in der 25. Minute das erſte Tor und Grebe war zehn Minuten ſpäter erfolgreich. Nach Wiederbeginn erhöhte Kaiſer auf 3:0, dann kam Worms durch Kapper zum Ehrentor. Kühnle, Keck und Lindemann hatten wenig Mühe, gegen die reduzierte Wormatia⸗Elf noch drei weitere Tore zu ſchießen.— Schiedsrichter Heß (Stuttgart) leitete gut. Baden BfR Mannheim— Ufe Neckarau 2:1(2:1). Das Glück, das dem VfR im Spiel gegen den Frei⸗ burger FC am vergangenen Sonntag ſo treu zur Seite ſtand, war ihm auch im Treffen gegen den VfL Neckarau hold. In der erſten Hälfte waren die Neckarauer im Feld ſtark überlegen, aber gerade in der Zeit der größten Nek⸗ karauer Ueberlegenheit glückten dem VfR zwei überra⸗ ſchende Treffer, während der Neckarauer Sturm nur ein⸗ mal ins Schwarze traf. In der zweiten Halbzeit hatte zu⸗ nächſt Neckarau auch noch etwas mehr vom Spiel, aber der VfR hatte jetzt doch Tritt gefaßt und wurde ſehr ge⸗ fährlich, obwohl man in der Hmtermannſchaft infolge einer Verletzung von Schmoll ſchon frühzeitig hatte um⸗ ſtellen müſſen. Schmoll kam als Linksaußen zum Schluß ſehr gut in Geltung. Langenbein wurde gut bewacht und Berk fehlte; ſo iſt die ſchwache Leiſtung des VfR⸗Sturms zu verſtehen. Bei Neckarau war die Läufereihe ganz aus⸗ gezeichnet, ſchwächer ſpielte dagegen die Verteidigung. Im Sturm wurde zeitweiſe wunderſchön zuſammengeſpielt, aber mit dem Schießen haperte es ganz gewaltig. Der Vfe hätte auf Grund der beſſeren Geſamtleiſtung das Spiel gewinnen müſſen. Die VfR⸗Elf zeigte wieder eine große kämpferiſche Leiſtung, die Anerkennung verdient. Schiedsrichter Lorenz⸗Karlsruhe leitete vor 6000 Zu⸗ ſchauern alles in allem befriedigend. Germania Karlsdorf— 8 Waldhof 2:2(1:0). Der SV Waldhof, der ſchon ſeinerzeit in Mannheim mit den Karlsdorfern ſeine liebe Mühe hatte, konnte dies⸗ mal froh ſein, wenigſtens ein Unentſchieden erzielt zu haben. Die Karlsdorfer zerſtörten ausgezeichnet und kämpf⸗ ten wieder mit großer Hingabe. Waldhofs Stürmerſpiel klappte nur zeitweiſe, da der Mittelſtürmer Pfeiffer wenig leiſtete und Mittelläufer Siffling die Bälle zu lange hielt. Später ſtellte man verſchiedentlich um, ohne allerdings da⸗ von einen ſichtbaren Erfolg zu haben. Die Einheimiſchen ſchoſſen kurz vor der Pauſe durch den Mittelſtürmer Schlind⸗ wein das Führungstor und gleich nach Wiederbeginn er⸗ höhten ſie durch Huber 2 auf 2:0. Jetzt legte ſich der Mei⸗ ſter mächtig ins Zeug, aber erſt in der 20. Minute glückte durch Heermann der erſte Treffer, nachdem Siffling vorher einen Elfmeter ausgelaſſen hatte. Fünf Minuten vor Schluß kamen die Gäſte zum Ausgleich. Im Anſchluß an die vierte Ecke wurde der Ball ins Karlsdorfer Tor ge⸗ lenkt. Schiedsrichter war Schlemmer-Karlsruhe. 7 0 N Da; Arteil gegen Waldhof In Verfolg der Vorfälle im Anſchluß an das Meiſter⸗ ſchaftsſpiel zwiſchen SV Waldhof und Phönix Karlsruhe wurde die über den S Waldhof verhängte vorläufige Platzſperre bis zum 28. Februar 1935 ausgedehnt. Der badi⸗ ſche Meiſter wird alſo alle in dieſer Zeit anfallenden Heim⸗ ſpiele nicht auf eigenem Platz austragen dürfen, ſondern als Austragungsort für dieſe Spiele wurde das Mannheimer Stadion beſtimmt. Eine Ausnahme macht die Begegnung Waldhof— 08 Mannheim, die auf dem 08⸗Platz ausgetragen werden muß. Der Waldhof⸗Torhüter Edelmann, dem man Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter zur Laſt legte, wurde mangels Be⸗ weiſe freigeſprochen, dagegen wurde der Waldhofſpieler Engel⸗ hardt wegen unſportlichen Benehmens bis zum 15. März 1935 geſperrt. Württemberg VfB Stuttgart— Stuttgarter Sc 115(0:2). Der BfB verſcherzte ſich die günſtige Gelegenheit, Ta⸗ bellenführer im Gau Württemberg zu werden, wenn ihm dies auch hätte nur ſchwer gelingen können, da der Sportklub ſich in einer tadelloſen Form präſentierte und immer, wenn es gegen den VfB geht, mit beſonderer Energie bei der Sache iſt. Als der Sportklub dann auch ſchon nach zwei Minuten durch den früheren Birkenfelder Schmid in Füh⸗ rung ging, wurde der VfB nervös und nach und nach fiel das ganze Mannſchaftsgebilde ſpieleriſch vollkommen aus⸗ einander. Beim SC lieferte die Hintermannſchaft eine ganz großartige Partie, und die Läuferreihe ſchaffte die ganze Zeit hindurch unermüdlich, Auch im Sturm klappte es dies⸗ mal beſſer, da außer dem Birkenfelder Schmid auch noch der frühere Kickersmann Dieter in ihm ſtand. Dadurch wurde das Fehlen der verletzten Spieler Strauß und Müller aus⸗ geglichen. Für den Sieg in dieſer Höhe war die beſſere Geſamtleiſtung verdient ausſchlaggebend. Das erſte Tor fiel, wie bereits erwähnt, ſchon in der zweiten Minute durch Schmid. In der 38. Minute erhöhte Lindemaier für den SC auf 2:0. Nach dem Wechſel ſchoß Eyſſele in der 48. Minute den dritten Treffer; in der 70. Minute erhöhte der⸗ ſelbe Spieler den Vorſprung auf 4:0. In der 83. Minute erzielte Dieter das fünfte Tor un erſt wenige Sekunden vor Schluß gelang Rutz für den VfB der Ehrentreffer. Schieds⸗ richter Birkmeier(Nürtingen) konnte nicht immer befriedigen. 2 Stand der Gauliga Gau Südweſt: Phönix Ludwigshafen 12 24:17 18 Wormatia Worms 10 40:24 18 FK 03 Pirmaſens 12 33:18 14 Kickers Offenbach 13 31:26 14 Union Niederrad 11 18:25 12 FSW Frankfurt 15 29:35 12 Eintracht Frankfurt 11 14:16 11 1. FC. Kaiſerslautern 13 23:27 10 Boruſſia Neunkirchen 13 23:28 10 Saar 05 Saarbrücken 12 17:33 8 Sportfreunde Saarbrücken 11 2 7 Gau Baden: SW Waldhof 10 20:13 14 1. FC Pforzheim 11 26:12 14 Phönix Karlsruhe 1+¹ 27:15 14 Freiburger FC 11 15:12 13 VfR Mannheim 10 25:20 13 VfL Neckarau 9 20:12 11 VfB Mühlburg 10 14:17 10 Karlsruher FV 11 13:11 8 Germania Karlsdorf 11 7:28 4 FC 08 Mannheim 10 10:37 3 Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers 11 24:22 15 1. SSV Ulm 12 36:26 15 SW Feuerbach 11 25:15 14 VfB Stuttgart 12 29:23 14 Union Böckingen 11 31:33 11 Sportfreunde Eßlingen 13 26:31 11 SC Stuttgart 11 27:25 10 Ulmer JV 94 10 20:19 9 Sportfreunde Stuttgart 11 19:30 7 SV Göpipngen 10 11:24 6 Gau Bayern: SpVgg Fürth 19% W 20 1. FC Nürnberg 14 26:15 18 1860 München 13 29:18 17 FC 05 Schweinfurt 14 29:22 16 Wacker München 14 22:19 15 Bayern München 13 32:23 15 ASV Mürnberg 14 24:27 13 Jahn Regensburg 4 10 SpVgg Weiden 14 26:49 10 BC Augsburg 13 21:34 9 24:38 9 Schwaben Augsburg 14 Ueberraſchungen in der Gauliga Viernheim übernimmt die Tabellenführung Da das Spiel Sandhofen— Phönix ausfiel, konnte die Amieitia durch den harten 0:1⸗Sieg gegen Oberhauſen die Tabellenführung übernehmen. Hervorragend im geſtrigen Kampf war die ganze Hintermannſchaft, die Läuferreihe war in Tagesform, während der Sturm eine ſchwere Aufgabe gegen die harte Verteidigung von Oberhauſen hatte. Und trotzallem, das einzige Tor des Tages brachte 2 Punkte und die Tabellenführung! Altrip— Hockenheim 3.1 Oberhauſen— Amicitia Viernheim 0.1 Käfertal—98 Seckenheim 2:3 Ilvesheim—Feudenheim abgebrochen Friedrichsfeld Neulußheim 2:2 Der Stand der Tabelle Sp. gew. un. verl. Tore P Viernheim 12 8 2 2 38:21 18 Sandhofen 10 8 5 1 28:8 17 Germania Friedrichsfeld 12 6 4 2 25:20 16 Ilvesheim 11 6 3 2 2513 15 Feudenheim 11 5 2 2 20:15 14 Altrip 12 5 3 4 22:18 13 Neulußheim 12 4 3 5 29.23 11 Hockenheim 12 4 2 6 23:27 10 Phönix Mannheim 10 5 3 4 19:23 9 Seckenheim 12 2 3 5 18:37 5 Käfertal 12 2 2 8 22:29 6 Oberhauſen 12 1 0 11 14.42 2 N TV Viernheim— Hemsbach 9:0! Es bedarf wohl angeſichts des klaren 9:0-Sieges am geſtrigen Sonntag gegen Hemsbach, keines größeren Beweiſes mehr, daß der Turnverein auf dem beſten Wege zur Meiſter⸗ ſchaft iſt. Mit nur ein klein wenig Glück wäre das Reſultat noch viel höher ausgefallen. Bekanntlich liegen die Turner mit Jahn Weinheim an der Spitze, und das Spiel in 14 Tagen gegen Weinheim wird dann endgültig die Entſcheidung bringen. Selbſt bei einem Unentſchieden in dieſem Spiel wird Viernheim Meiſter, da die Turner ein weitaus beſſeres Torverhältnis haben. Hoffen wir auf einen großen Endſieg, damit die Mannſchaft in ſene Klaſſe kommt, wo ſie auch ihr Können an den Tag legen kann, denn mit dieſen Gegnern dieſer Klaſſe wird man ohne weiteres fertig. 2 1. Fußballelf gegen Fußballverein Mühlhauſen 1. 1. Handballelf gegen„Jahn“ Weinheim 1. Der Turnverein wartet über die Feiertage mit einem erſtklaſſigen Sportprogramm auf. Am 1. Feiertag gaſtiert auf dem Stadion die ſpielſtarke Bezirksklaſſenelf„Jahn“ Weinheim zu einem Freundſchaftstreffen. Hier kann die Turnerelf zeigen, ob ſie befähigt iſt, auch in dieſer Klaſſe ein Wort mitzureden. Das Vorſpiel hat die Jugend gegen gegen die gleiche von Weinheim.— Am 2. Feiertag kommt der Fußball zu Wort. Eine ſpielſtarke Mannſchaft aus der Kreisklaſſe 1, nämlich Mühlhauſen, die in den diesjährigen Meiſterſchaftsſpielen ein gewichtiges Wort mitzureden hat, gibt ihre Viſitenkarte ab. Die Viernheimer Mannſchaft wird bei dieſem Gegner alles aufzubieten haben, um ein günſtiges Reſultat zu erzielen. Aber die letzten von den Turnern ab— ſolvierten Verbandsſpiele haben bewieſen, daß die Mann- ſchaft wieder im Kommen iſt und ſo zu den beſten Hoffnungen berechtigt. Alſo bietet ſich für die Viernheimer Sportan⸗ hänger über die Feiertage eine beſondere Delikateſſe. Des⸗ halb verſäume kein Sportler, dieſe beiden Spiele zu beſuchen, zumal doch hier erſtklaſſige Leiſtungen vollbracht werden. Auf in's Stadion! Aufruf zur Einſtellung von Lehrlingen. Berlin, 24. Dezember. Der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, der Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung Dr. Syrup und der Leiter der Reichswirtſchafts⸗ kammer, Dr. Hecker, erlaſſen einen„Aufruf zur Einſtellung von Lehrlingen“, in dem es heißt: In wenigen Monaten, am 1. April 1935, verlaſſen wie⸗ der je 300 000 Knaben und Mädchen die Volksſchulen und rund 100 000 Jugendliche die Fachſchulen und höheren Lehr⸗ anſtalten. Die meiſten von ihnen möchten Lehr⸗ und Ausbil⸗ dungsſtellen in Handwerk, Induſtrie, Handel und Verwal⸗ tung finden. Sie alle wollen etwas Tüchtiges lernen, um ſpäter mitzuhelfen, durch berufliche Leiſtungen die wirtſchaft⸗ lichen Grundlagen des deutſchen Volkes zu ſichern. Bereiten wir dieſem anerkennenswerten guten Willen der deutſchen Jugend, ſich einzugliedern in die Gemeinſchaft des werk⸗ tätigen und ſchaffenden deutſchen Volkes, keine Enttäuſchung! An Lehrherren und Lehrmeiſter, Betriebsinhaber und Be⸗ triebsleiter, ſowie die verantwortlichen Stellen der Verwal⸗ tung im Staate und in den Gemeinden richten wir daher im Namen der deutſchen Jugend und aus der Verantwor⸗ tung für den Fortbeſtand der Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft heraus die Bitte: „Skellt für Oſtern 1935 der deulſchen Jugend hinreichend viel Lehr- und Ausbildungsplätze zur Verfügung.“ Die Ausbildung des Nachwuchſes für alle Zweige der Be⸗ rufe, der Wirtſchaft und der Verwaltung iſt keine Angelegen⸗ heit, die nur den einzelnen Betrieb angeht, ſie iſt eine Ange⸗ tegenpett des ganzen deutſchen Volkes und der geſamten deutſchen Wirtſchaft. Meldungen von Lehr⸗ und Ausbildungsſtellen für alle Berufe nehmen mündlich, ſchriftlich und durch Fernruf die 4% 0 Arbeitsämter(Berufsberatungsſtellen) jederzeit entgegen. Das W. H. W. jpricht jür jich jelbjt! Bald klingen die Weihnachtsglocken durch alle Lande und verkünden Friede und Freude den Menſchen, die guten Willens ſind. Ja, guten Willens ware viele, die mit ihrem Wunſchpaket ihre Mitmenſchen erfreuten. Eine ganz anſehnliche Zahl, nämlich über 3000, kamen in unſeren Kreis. Sollten auch manche Wünſche nicht voll befriedigt ſein, ſo ſeid doch dankbar und denkt, es kam von Herzen. Nun wollen wir einmal Zahlen ſprechen laſſen. Das WH W. leiſtete im Kreiſe Heppenheim in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember des Jahres folgendes: 1020 Laib Brot wurden allein in Viernheim verteilt 714. RM. 100 Paar neue Arbeitsſtiefel wurden im Kreiſe ausgegeben 700. RM. Für den Ankauf von Schuhen konnten verausgabt werden 1500.— RM. Desgleichen für Wäſcheſtücke, Hemden uſw. 1500. RM. Für Bettzeug wurden ausgeworfen 1 210.— RM. Für Kleidungsſtücke konnten ausgegeben werden 800.— RM. Die Beſchaffung neuer Betten beanſpruchte 650.— RM. 130 Lodenjoppen wurden ausgegeben im Werte von 1300. RM. 40 Paar neue Hoſen 250. RM. 3000 Pfund Büchſenfleiſch 3000. RM. 4000 Pfund Grünkern 1600.— RM. 3500 Pfund Kriſtallzucker 1225. RM. 5000 Pfund Schweineſchmalz 4700. RM. 16000 Stück Bayr. Weichkäſe 1000. RM. 1000 Doſen Heringe in Tomaten 600. RM. 1000 Doſen Sprotten 250.— RM. 4000 Pfund Weizenmehl 800.— RM. 2092 Kohlen- und 1589 Brikettſcheine (November) ausgegeben 4634. RM. 2449 Kohlen- und 1808 Brikettſcheine (Dezember) ausgegeben 5370. RM. 2449 Kohlen- und 1808 Brikettſcheine (Weihnachtsausgabe) ausgegeben Für Schuhe und Textilwaren konnten ausgegeben werden 4000. RM. Geſamtausgabe 41173. RM. Zu dieſer Summe müſſen wir noch die bereits oben erwähnten über 3000 Wunſchpakete hinzurechnen. Schätzen wir das Einzelpaket auf 3.— RM., ſo ergibt ſich hierfür die Summe von 5370. RM. 9000.— RM. Es wurden insgeſamt verausgabt 50 173.— RM. Vereinnahmt wurden: 5 Beim Verkauf von Plaketten: Bernſteinnadeln am 14. 710. 34 1073. RM. Aſtern am 4. 11. 34 355.— RM. Holzabzeichen am 2. 12. 34 681. RM. Beim ſammeln des Eintopfgerichts am 14. 10. 34 2 932. RM. am 18. 11. 34 2817. RM. am 16. 12. 34 837. RM. Tag der nationalen Solidarität 3175. RM. Bargeldſammlungen 809.— RM. Geſamteinnahme 15 679.— RM. Vergleichen wir die Summe der Ausgaben mit der Summe der vereinnahmten Beträge, ſo müſſen wir feſtſtellen, daß letzere bedeutend hinter erſteren zurückbleiben. Es mußten alſo über 30 000.— RM. vom Gau zugeſchoſſen werden. Die Summe der vereinnahmten Beträge wäre beſtimmt beſſer geweſen, wenn jeder Volksgenoſſe voll und ganz ſeine Pflicht getan hätte. Hoffen wir, daß es im nächſten Jahre beſſer wird. Kreisamisleitung der NS. CV Erjte Viernheimer Tonfilmſchau Das triumphale und herrliche Tonfilmwerk „Die Nacht der großen Liebe“ oder: „Eine Liebesnacht am Bosporus“ iſt das diesjährige Weihnachtsfeſtprogramm im Central⸗Film⸗Palaſt Stets bemüht ſeinen Beſuchern immer das Beſte vom Beſten zu bieten, wurde für Weihnachten 1934 ein ganz auserleſenes Tonfilm⸗Programm beſtellt, das ſicher allen Filmfreunden große Freude bereiten wird.„Die Nacht der großen Liebe“. Mit Guſtav Fröhlich und Jarmila Novotua. Ein Triumpf deutſcher Filmkunſt. Ein orientaliſcher Tonfilm aus Tauſend und eine Nacht nach dem Roman„Eine Liebes⸗ nacht am Bosporus.“ Wunderbare Aufnahmen von Kon⸗ ſtantinopel und vom Bosporus, ſowie die bezaubernde Muſik umrahmen die überaus ſpannende Handlung. Dieſes Schau⸗ ſpiel wird für alle Beſucher ein großes Erlebnis ſein und wird allen noch lange in Erinnerung bleiben. Auch ſind wieder im Theater zwei Chriſtbäume aufgeſtellt, die mit ihrem Lichterglanz Jung und Alt erfreuen. Wer alſo über Weih⸗ nachten den Central⸗Film⸗Palaſt beſucht, wird eine frohe Weihnachten erleben. An beiden Feiertagen ab 7 Uhr 1. Vor⸗ ſtellung, ab 9.15 2. Vorſtellung. Alſo ab 9.15 Uhr noch⸗ mals alles zu ſehen. In Vorbereitung: am Samstag und Sonntag nach Weihnachten kommt„Mein Liebſter iſt ein Jägersmann“. Mit Gretl Theimer, Georg Alexander, Leo Slezak und Hanſi Nieſe. Auf Neujahr kommt das gewaltige Ufa⸗Spitzen⸗Tonfilmwerk auf das ſchon alles wartet„Ein Mann will nach Deutſchland“ mit Karl Ludwig Diehl, Brigitte Horney, Willi Birgel, Hermann Speelmanns und viele mehr. Ein Beſuch über die Feiertage iſt beſtens zu empfehlen. Unjere Weihnachtsbeilage möchte unſeren Leſern die weihnachtliche Stimmung durch Bild und Wort erhöhen. In das Weihnachtsgeheimnis ſollen die ſchönen Gebete und die gedankentiefe Predigt des hl. Bernhard von Clairvaux einführen. Das Bild der Geburt Chriſti auf der erſten Seite der Beilage iſt ein Holzſchnitt von Hans Baldung Grien, ein innig empfundenes Bild, das ganz den Charakter dieſes liebenswürdigen Künſtlers aus dem Ausgang des Mittelalters trägt, andächtig geſammelt in der zarten Figur der Gottesmutter, reizend im Spiel der Engelchen, phantaſievoll in den reichen Einzelheiten des Blattes. Die Erzählungen der Beilage haben Schriftſteller der Ge⸗ genwart geſchrieben. Eine Seite bringt weihnachtlichen Leſe⸗ ſtoff für die Jugend. Wir hoffen, unſeren Leſerinnen und Leſern mit dieſer Beilage wieder eine Freude zu machen und wünſchen ihnen allen zugleich recht geſegnete Weihnacht! Verlag der Viernheimer Volkszeitung. CCC ͥͤ TVT Unterm Tannenbaum Jubelnd mit verklärten Blicken Unter ſchön geſchmückten Tannen, Steh'n die Kinder voll Entzücken Können kaum die Freude bannen. Chriſtkindlein das hat beſcheeret Viele, wundervolle Sachen, Mehr als s' kleine Herz begehret Nun iſt eitel Freud' und Lachen. Von dem Tannenbaum hernieder Tut es zaub'riſch funkeln, glänzen, Fröhlich ſingt man Weihnachtslieder Und das Glück kennt keine Grenzen. Um dem Chriſtkindlein zu danken Sie dann fromm die Hände heben, Nimmer wollen wir uns zanken Wollen weih'n dir unſer Leben. Friedl Burghardt. Ich bin nicht mehr lange am Rathaus in dem Knuſperhäuschen— du— ja du haſt noch nichts gebracht— beeile dich— bald erklingen die Weih⸗ nachtsglocken— zeige auch du dich als Wohl⸗ täter der Menſchheit— wer zwei hat, gebe dem der keins hat— Wir gehören alle zuſammen und müſſen einander helfen! Der Nikolaus dankt Allen und wünſcht gutes Weihnachtsfeſt! CCC((C ↄ VVVVVVVbTbPbPbPTPPTPGPPbPTPTPVGPTPTGTGTGTGTGTGTGVGTGTGTGTGTGTPTGTGTGTGTGTGTVbTbTbT Kreisleiter⸗Appell Die Gauamisleiter und Kreisleiter von Heſſen-Naſſau beim Gauleiter.— Letzte Richtlinien für die Weikerarbeit 1935. Vorwärts immer— Kückwärks nimmer. ** Frankfurt a. M. Was der letzten diesjährigen rhein⸗ mainiſchen Kreisleiter-⸗Tagung der Partei die beſondere Note gab, war die Tatſache, daß hier kein„Rückblick“, auch kein nach hinten ſchauendes Ueberprüfen des im Laufe des Jahres Geſchehenen erfolgte, wie es im allgemeinen dem notwendig erſcheint, der ſeiner Sache entweder etwas zu ſehr oder aber zu wenig gewiß iſt. Ueber dem Inhalt die⸗ ſes politiſchen Appells am Jahresende ſtand die ſtarke Loſung des Nationalſozialismus„Vorwärts immer— Rückwärts nimmer“ als das Prinzip der kämpferiſchen von ihr rückhaltlos erfüllten Bewegung. Nach Fachreferaten des Gauſchulungsleiters und des Gauſchatzmeiſters nahm Gauleiter Sprenger das Wort zu grundſätzlichen Richtlinien für die politiſche Arbeit im kommenden Jahr. Alle Gebiete des öffentlichen Lebens ſtehen mit dem politiſchen Werden ſo eng in Verbindung, daß ſie in den Ausführungen des Gauleiters grundſätz⸗ liche Beachtung finden mußten. München: Die gemäß Bekanntgabe vom 8. Juni 1934 bis einſchließlich 31. Dezember 1934 verfügte Zulaſſungsſperre für Verkaufsſtellen der Reichszeugmeiſterei der RSA für par⸗ teiamtliche Bekleidungs- und Ausrüſtungsgegenſtände ſowie Ab- zeichen wird bis auf weiteres verlängert. Au Feſſftellung des Abftimmungsergebniſſes Cine Veroroͤnung der Regierungskommiſſion DNB. Saarbrücken, 23. Dez. Die Regierungskommiſſion veröffentlicht am Sonntag als Auflagenachricht eine Verordnung der Abſtimmungs⸗ kommmiſſion über die Feſtſtellung des Abſtimmungsergeb⸗ niſſes. Die Verordnung lautet: Artike 1: Nach dem gemäß Artikel 53 der Abſtimmungs⸗ ordnung vom 7. Juli 1934 ausgeſprochenen Abſchluß des Wahl- geſchäftes werden die Urnen verſiegelt und mit den Wahlproto⸗ tollen unter Aufſicht der von der Abſtimmungskommiſſion zu dieſem Zweck zugeteilten neutralen Beamten nach Saarbrücken übergeführt und der Abſtimmungskommiſſion übergeben. Die Abſtimmungskommiſſion wird Mitglieder des Wahlbüros, dem derſchiedene Parteien angehören, anweiſen, die Transporte zu degleiten. Nähere Anweiſungen hierüber ſowie über die für den Transport zu treffenden Sicherheitsmaßnahmen werden von der Kommiſſion erteilt. Artikel 2: Die Ermittlung des Wahlergebniſſes wird in Saarbrücken ſtattfinden und am 14. Januar um 8 Ahr anfangen. Die Ermittlung, die ununterbrochen verlaufen ſoll, findet unter der unmittelbaren und ausſchließlichen Aufſicht der Kommiſſion ſtatt. Dazu werden nur neutrale Beamte verwendet, die in Gruppen von drei Beamten die Zählung vornehmen werden. Zur Ausführung der Ermittlung wird die Kommiſſion nähere Anweiſungen geben. Vertretern für die Saarbevölkerung, Deutſchland, Fankreich und die Preſſe werden Plätze in dem Saal, wo die Ermittlung ſtattfindet, nach ſpäter zu ergehenden Anordnungen der Kommiſſion angewieſen. Artikel 3: Die Kommiſſion entſcheidet über die Gültig⸗ keit der Stimmzettel. Artikel 4: Das Ergebnis wird erſt bekannt gegeben, nachdem ſämtliche Zählungen ſtattgefunden haben. Von der Kommiſſion werden Maßnahmen getroffen, damit das Ergebnis nicht im voraus von den beiwohnenden obengenannten Vertre⸗ tern bekanntgegeben wird. Ausweiſe mitbringen! DNB. Saarbrücken, 23. Dez. Die abſtimmungsberechtigten Saarländer werden erſucht, nach Möglichkeit Ausweispapiere die über ihre Zdenti⸗ tät genauen Auſſchluß geben können, wie z. B. Geburtsurkun⸗ den, Stammbücher uſw. mitzubringen, um evtl. doch noch in den Liſten vorhandene Anſtimmigkeiten hier an Ort und Stelle an. hand der Dokumente richtigſtellen zu können. Die internationale Polizeitruppe vollzählig e im Saargebiet DNB. Saarbrücken, 23. Dez. Die internationalen Polizeitruppen ſind nunmehr ſämtlich im Saargebiet eingetroſſen und von der Bevölkerung in wür⸗ diger Zurückhaltung empfangen worden. Auffallend war, daß ſelbſt die eintreffenden Tanks beim Abmarſch in die Quartiere von einer ſtarlen ſaarländiſchen Polizei⸗Eskorte„geſichert“ wur⸗ den. Befremdend aber wirkte es vor allem daß ausgerechnet der Emigrantenkommiſſar Machts dazu auserſehen war, je⸗ weils den Ordnungsdienſt bei der Ankunft der verſchiedenen Truppen in Saarbrücken zu leiten. Weihnachts aufruf der Deutſchen Front DNB. Saarbrücken, 23. Dez. „Der ſtellpertretende Landesleiter der Deutſchen Front, Nietmann, erläßt zum Weihnachtsfeſt folgenden Aufruf: „Deutſche Männer und Frauen von der Saar! Das Weih- nachtsfeſt feiern wir dieſes Jahr mit inneren Gefühlen, die ſich in Worten nicht ausdrücken laſſen. Wir treten heute abend unter den Weihnachtsbaum und ſo manche Träne der Wehmut und des Glückes wird unſerer Mutter und allen in die Augen treten, wenn unſere Kinder beten: Chriſtkind, wir wollen heim zu unſerem Vaterland. Vielleicht werden auch jene Leute zu uns unter den deutſchen Lichterbaum kommen, denen unſer heißeſter Weihnachtswunſch gilt. Wir gehören doch alle zu der gleichen Familie und Schickſalsgemeinſchaft. gez. Nietmann, ftellbertr. Landesleiter.“ N Eine Mitteilung des Gaarbevollmächtigten des Reichskanzlers DNB. Neuſtadt a. d. Hardt, 22. Dez. Eine Reihe von Induſtriellen und ſonſtigen Unternehmern haben in anerkennenswerter Weiſe in der letzten Zeit Anfragen an mich gerichtet, die ſich mit einer Abſicht namhafter Anter⸗ ſtützungen des Kampfes an der Saar befaſſen. Ich bringe auf dieſem Wege den beteiligten Kreiſen Dank und Anerkennung zum Ausdruck. Die in Frage kommenden Be⸗ träge werden dem Konto„Saar-Hilfswerk bei der Bezirksſpar⸗ kaſſe Neuſtadt/ Hot.“ zugeführt. Die Mittel dienen ausſchließlich zur Beſſerung der ſozialen Lage für ſolche Familien, die in den Jahren der Abtrennung in bittere Not kamen(Beſeitigung von Elendswohnungen, Be⸗ ſchaffung von Arbeitsplätzen uſw.) gez. Buerckel, Saarbevollmächtigter des Reichskanzlers Ziehung der 4. Arbeitsbeſchaffungslotterie DNB. München, 23. Dez. Die öffentliche Ziehung der 4. Arbeitsbeſchaffungslotterie hat am Samstag begonnen. Am erſten Tage wurden 2285 Ge— winne gezogen, auf deren beide Abteilungen die höheren Ge⸗ winne entfallen. Das Ziehungsgeſchäft zog ſich von 3 Ahr nach⸗ mittags bis in vorgerückte Nachtſtunde hin. a Die 20 Hauptgewinne entfallen mit je 5000 RM. auf jede der beiden Abteilungen folgender zehn Losnummern: 66 542, 1002 751, 1 300 296, 1 330 886, 1 345 475, 1817 996, 2 306 400, 2 445 732, 2519 960, 2 970 526. Die 20 Prämien zu je 2500 RM. entfallen auf jede der beiden Abteilungen der zehn zuletzt gezogenen 20-RM.⸗Gewinne. Es ſind dies folgende Nummern: 412 652, 864 644, 1174025, 1440 808, 1 550 946, 2 322 494, 2 460 275, 2 865 087, 2 925 516, 2 990 883(Nummern ohne Gewähr). Am Sonntag wurden die Gewinne zu je 2—10 RM. ge⸗ zogen. Die Ziehungsliſte wird am 2. Januar ausgegeben. Der neue Primas von Lothringen DNB Paris, 23. Dez. Der Vatikan hat zum Nachfolger des verſtorbenen Primas von Lothringen und Biſchos von Nancy und Toul, Migr. Pierre, Titularbiſchof von Karthago, beſtimmt. Pierre ſtammt aus Südfrankreich und iſt einer der jüngſten Prälaten in Frankreich. Das Burgenland führt die Konfeſſionsſchule ein DNB. Wien, 23. Dez. Der burgenländiſche Landtag hat ein außerordentlich be⸗ deutſames Geſetz beſchloſſen. Mit dem 31. Januar werden auf Grund dieſes Geſetzes die beſtehenden Staatsvolksſchulen auf⸗ gelaſſen und den Konfeſſionen oder Ortsgemeinden übergeben. Damit iſt das Burgenland das erſte Bundesland, das das im Konkordat verankerte Prinzip der Konfeſſionsſchule ver · wirklicht hat. Das Land wird die Perlonallaſten der Schulen, die Ortsgemeinden den Sachaufwand tragen, weshalb die Er⸗ „ hebung einer neuen Landesumlage beſchloſſen wurde. 155 M bas vol nic bas Ce dit wit bis bis bg and Ich En ein a0 bels Hen dig Anfragen b Unter fierie E Fbblere 280 Ge⸗ ren Ge⸗ hr nach auf ede 06545 15 0, ehe der wille. 1465 8510 MN. g. n. Nr. 297— Montag, den 24. Dezember 1934 Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang WEH ErFEN H 5 b Sonderbeilage zur Viernheimer Volkszeitung Das Wort ist Fleisch geworden O Herr, so sehr hast du die menschliche Natur geliebt, die du geschaffen hast! Du liebst alles: denn du hast alles geschaffen; aber den Menschen liebst du vor allem. Darum bist du als Mensch zu uns gekommen, Mensch unserer Art, nicht neugeschaffen von Erde und nicht mit geistigem Leibe, wie du ihn jetzt hast, sondern in der wahren Leiblichkeit, darin Adam gefallen, mit allen unseren Gebrechen, mit unserem Fühlen und unseren Neigungen, ausgenommen nur Sünde. O Jesu, großer Gott, du bist mein älterer Bruder. Wie sollte ich fürchten. wie sollte ich nicht mein ganzes Herz dir geben, der du so milde und liebevoll bist, so vertraut, so anspruchslos und bescheiden, so natürlich und demütig? Du bist jetzt zwar im Himmel, aber derselbe, wie du auf Erden warst: der allmäch- tige Gott und das kleine Kind, der Allheilige und ein fühlender, ganzer Mensch. O Gott, daß ich dich liebe! Gib mir Liebe! Amen. * O Jesus, ich sehe dich in einer Krippe liegen, hilflos und dürftig wie ein anderes Menschenkind. Aber ein anderes sehe ich, und ein anderes glaube ich. Ich sehe den Menschensohn, und ich glaube den Gottessohn., Schon deine Empfängnis war wundervoll, und jetzt bei deiner Geburt erschallt in der Luft ein Freudengesang der himmlischen Heerscharen:„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind!“ (Newman.) Mit der Einfalt der Hirten glaube auch ich:„Heute ist uns der Heiland geboren.“ Ja, du bist unser Heiland, das Wort des Vaters, der Glanz seiner Majestät, der Sohn Gottes in Menschengestalt zu unserem Heile. Du bist nicht nur wie Johannes ein Auserwählter Gottes, ein Bote des Lichts, du bist das Licht, die Sonne selbst. Johannes war nur der Fingerzeig auf das Lamm Gottes hin, du bist das Lamm Gottes selbst, das die Sünden der Welt hin wegnimmt. Das ist mein Glaube. Diesen Glauben erhalte in mir, o Gott, daß ich nie ohne Geistesfreude lese, höre und überdenke die Frohbotschaft:„Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ Das„Wort“— der unsichtbare, ewige Gott— ist Fleisch geworden: hat die sichtbare Gestalt des schwachen, sterblichen Menschen an- genommen. Das Wort„Fleisch“ geworden! Wer erkennt daran nicht die Liebe des Vaters? Er gibt seinen Eingeborenen, um selig zu machen, was verloren war. Und wer erkennt daran nicht die Liebe des Sohnes? Er verläßt die Herrlichkeit seines Vaters und erscheint unter uns wie einer von uns, um uns in das Haus und die Herrlichkeit seines Vaters zu führen. Wo ist ein Mensch, der diese Gnade begreift und sich nicht freute, daß er Mensch ist? Die Liebe kleidet sich in unser eigenes Fleisch und Blut.„Das Wort ist Fleisch geworden“: darauf beruht die Ehre und Freude unseres Geschlechtes. (Joh. M. Sailer.) Christus, Sohn Goſtes, Vater der Burmherzigkeii Ansprache des Hl. Bernhard von Clairvaux auf die Geburt des Herrn „Geprieſen ſei Gott, der Vater un— ſeres Herrn Jeſus Chriſtus, der Vater der Erbarmung und Gott alles Troſtes, der uns tröſtet in all unſerer Trübſal.“ (2 Kor. 1, 3 4.) 1. Geprieſen ſei der Vater, der aus über— großer Liebe zu uns ſeinen geliebten Sohn ſandte, an dem er ſein Wohlgefallen hat. Durch ihn verſöhnt ſollen wir Frieden mit Gott haben. Er ſollte der Mittler und Bürge dieſer Ver— ſöhnung zwiſchen uns ſein. Liebe Brüder, von einem ſo liebevollen Mittler haben wir nichts zu fürchten; wir haben keinen Grund, an einem ſo zuverläſſi— gen Bürgen zu zweifeln. Doch wirſt du ſagen, was iſt das für ein Mittler, der in einem Stall geboren, in eine Krippe gelegt, in Windeln eingewickelt wird wie alle ande— ren Kinder; der weint wie jedes andere Kind, mit einem Wort, hilflos daliegt wie jedes andere Menſchenkind? Dennoch iſt er der große Mittler. Alles, was zum Frieden führt, unternimmt er, nicht bloß ſo obenhin, ſondern ganz durch— greifend. Er iſt zwar ein Kind, aber dieſes Kind iſt das ewige Wort, deſſen zarte Kindheit ſelbſt nicht ohne Worte iſt.„Tröſtet euch, tröſtet euch, ſpricht der Herr, euer Gott!“ (3s. 40, 1.) Dies beſagt der Name Emmanue! Gott mit uns. Dies ruft der Stall, die Krippe; die Tränen und die Windeln rufen es. Der Stall ruft, er wolle hergerichtet werden zur Heilung des Menſchen, der unter die Räuber gefallen.(Luk. 10, 30.) Die Krippe ruft uns zu, ſie wolle dem Menſchen, der dem Tiere gleicht(Pſ. 48, 13), Nahrung ſpenden. Die Tränen rufen es laut, die Windeln ſagen es ans: ſeine blutigen Wunden werden bereits ab⸗ gewaſchen und abgetrocknet. Nichts von alle— dem hatte Chriſtus nötig, nichts davon wollte er für ſich, wohl aber alles ſeiner Auserwähl— ten willen.„Sie werden Ehrfurcht haben vor meinem Sohn“, ſpricht der Vater der Erbar— mungen.(Matth. 21, 37.) Herr, es iſt wahr. Sie werden Ehrfurcht vor ihm haben. Aber wer? Sicherlich nicht die Juden, zu denen er geſandt wurde, ſon— dern die Auserwählten, um derentwillen er geſandt ward. 2. Wir ehren ihn in der Krippe, wir ehren ihn am Kreuz, wir ehren ihn im Grabe. Mit Ehrfurcht nehmen wir ihn auf, der zart und D 7 4 N W r 3 2 Geburt Chriſti(1514) Barmherzigkeit“, ſondern„Barmherzigkeit und Wahrheit“.(Pſ. 24, 10.) Der iſt nicht weniger gerecht als barmherzig, deſſen Barm— herzigkeit und Gericht im Pſalme beſungen werden.(Pſ. 100, 1.) Wahr iſt es: Er er⸗ barmt ſich, weſſen er will, und verhärtet, wen er will.(Röm. 9, 18.) Allein, daß er ſich erbarmt, iſt ihm eigen. Das Erbarmen holt er aus ſich ſelbſt hervor; er verurteilt, dazu zwingen wir ihn gewiſſermaßen. So ſcheint das Erbarmen auf eine ganz andere Weiſe als die Züchtigung aus ſeinem Herzen her— vorzukommen. Höre, wie er ſelbſt ſagt: „Sollte ich etwa am Tode des Gottloſen Wohlgefallen haben und nicht vielmehr dar— an, daß er ſich bekehre und lebe?“(Ezech. 18, 23.) Alſo wird er füglich nicht der Vater des Gerichtes und der Rache genannt, ſondern der Vater der Erbarmungen. Einmal liegt es wohl einem Vater mehr, ſich zu erbarmen als zu zürnen— und Gott erbarmt ſich wie ein Vater der Kinder, die ihn fürchten. Dann aber nimmt er aus ſich ſelbſt noch Grund und Arſache des Erbarmens. Die Arſache, zu richten und zu rächen, iſt mehr bei uns zu ſuchen. 4. Wenn aber Gott deswegen der Vater der Erbarmung iſt, warum heißt es dann Vater der Erbarmungen?„Einmal hat Gott geſprochen“, ſagt der Prophet,„dieſe zwei Dinge habe ich vernommen: Gott ge— hört die Macht und bei dir, o Herr, iſt das Erbarmen.“(Pf. 61, 12. 13.) Daneben zeigt uns der Apoſtel in dem einen Worte, in dem einen Sohne auch eine doppelte Barmherzig— keit. Er nennt ihn Vater nicht eines Er— barmens, ſondern der Erbarmungen, und Gott nicht bloß eines Troſtes, ſondern alles Troſtes, der uns tröſtet nicht nur in dieſer oder jener, ſondern in all unſerer Trübſal. (2. Kor. 1, 4.)„Der Erbarmungen des Herrn gibt es viele“, ſagt einer(Pſ. 118, 156: Klagel. 3, 32); denn zahlreiche Drangſale kommen über die Gerechten. Aus allen dieſen aber rettet ſie der Herr.(Pſ. 33, 20.) Es gibt nur einen Sohn Gottes, nur ein Wort. Anſer Elend aber iſt vielfach und verlangt nicht bloß großes Erbarmen, ſon⸗ dern eine Menge von Erbarmungen. Die menſchliche Natur beſteht aus zwei Weſen. Beide ſſud elend. Daher könnte man viel⸗ leicht nicht unpaſſend von einem zweifachen Elend der Menſchen ſprechen, wenn auch bei beiden Weſen das Elend ſich mannigfach äußert. Die Bedrängniſſe unſeres Leibes und unſeres Herzens haben ſich gemehrt.(Pf. 24, 17.) Doch aus beiden Nöten reißt uns jener, der klein ward unſertwillen. Wir verehren ihn, der mit Blut be- keit. Dennoch aber ſind alle drei nur eine Barmherzigkeit dem ganzen Menſchen das Heil gebracht. Jener eine und deckt ward, verblich und begraben unſertwillen. Voll Andacht deten wir ihn mit den Weiſen an; voll Andacht ſchließen wir mit dem hl. Simeon das Kind als den Erlöſer in unſere Arme und empfangen„deine Barmherzigkeit inmitten deines Tem pels“, denn von ihm ſelber leſen wir:„Die Barmherzigkeit des Herrn iſt von Ewigkeit her.“(Pf. 105, 17.) Was iſt gleich ewig wie der Vater, wenn nicht der Sohn und der Heilige Geiſt? Beide ſind nicht ſo faſt barmherzig als in Wahrheit die Barmherzigkeit ſelbſt. Auch der Vater iſt die Barmherzig⸗ wie nur eine Weſenheit, eine Weisheit, eine Gottheit, eine Majeſtät. Nun wird aber Gott der Vater aller Barm— herzigkeit genannt. Wer ſollte daraus nicht erkennen, daß der Sohn gleichſam mit dem ihm eigenen Namen bezeichnet wird? Ganz treffend heißt er Vater der Erbarmungen, da es ihm eigen iſt, ſich immer zu erbarmen und zu ſchonen. 3. Doch könnte vielleicht jemand ſagen: Wie iſt es dem eigen, ſich zu erbarmen, deſſen Gerichte ein tiefer Abgrund ſind? (Pſ. 35, 7.) Es wird nicht geſagt:„Alle ſeine Wege ſind nur einzige Sohn Gottes iſt jetzt um unſerer Seele willen ge— kommen, um die Sünden der Welt hinwegzunehmen. Das zweitemal wird er um unſerer Leiber willen kommen, um ſie aufzuwecken und ſie gleichzugeſtalten dem Leibe ſeiner Herrlich⸗ keit.(Phil. 3, 21.) Daher dürfen wir wohl mit Recht dieſes zweifache Erbarmen rühmend nennen, wenn wir den Vater der Erbarmungen preiſen. Denn, da der Herr, euer Gott, Leib und Seele eines Menſchen annahm, rief der nicht nur einmal: „Tröſtet euch“, ſondern er wiederholte, wie ſchon erwähnt, den 1 1 2 — * * 7 — r 8 — I 5 . ————————————— ˖———k—! ˙ A 8 . —— Das große Wunder Eine Weihnuchiser zahlung von Alja Radimanotou Wieder wird es Weihnachten. Früher wartete ich immer, noch von meiner Kindheit her gewohnt— daß mir dieſe Tage irgendein Wunder bringen, daß ſie mir irgendein Weihnachts— märchen wirklich machen müßten. Jetzt aber denke ich an kein Weihnachtswunder mehr für mich, denn die letzten Jahre haben mir ohnehin alles das gegeben, was ein Menſch überhaupt nur vom Leben verlangen kann. And ſo ſtehe ich diesmal vor den Feiertagen mit dem Gefühle ſtiller Dankbarkeit— und dem Gefühle ſtiller Trauer um meine Lieben, die ich ſchon ſo lange Jahre nicht geſehen, und um meine ruſſiſche Heimat... Wieder will es Weihnacht werden. Aber an Stelle der Wünſche, die mir in früheren Jahren um dieſe Zeit durch den Kopf zogen, ſchwirren jetzt eine Menge von Bildern von längſ Vergangenem vor den Augen meiner Erinnerung. Liebe, teure Geſichter tauchen auf, mit lächelnden, leiſe ſich bewegenden Lip— pen, als ob ſie mir etwas ſagen wollten und es doch nicht zu— ſtande brächten. Sie lächeln, aber ſie zwingen mir Tränen in die Augen— doch wozu darüber ſprechen? Es verſteht dies ja jeder, der ſeine Heimat oder ſeine Lieben verloren hat und es weiß jeder, daß es gerade die Feiertage ſin, die dieſen ſtillen, milden Schmerz beſonders lebendig werden laſſen. Vielleicht iſt gerade dieſer Schmerz eines der ſchönſten Wunder, die uns das Schickſal ſchenkt, denn es läßt uns noch einmal das Leben leben, das ſonſt unwiederbringlich verloren und verſunken wäre. Weihnacht und Wunder— zwei Dinge, die ſchon ſeit meiner früheſten Kindheit untrennbar miteinander in meiner Vorſtellung verbunden waren. Deshalb vielleicht, weil uns ſchon unſere Großmutter von Chriſtus, der geboren ward, um die Welt zu retten, mit einer ſolchen Glaubenskraft und einer ſolchen Begeiſterung erzählte, daß wir Kinder dieſe Zeit mit ihr wie ein wirkliches Wunder durchlebten. Alles in dem großen, ge— ſchäftigen Hauſe, in das eine bedeutungsvolle Stille eingekehrt war vor den Feiertagen, ſprach von dem nahen Wunder: das ſtrenge Faſten, die Tag und Nacht brennenden roten Lichter, die ernſten, feierlichen Geſichter der Menſchen. Dieſe Stimmung verſetzte uns Kinder in einen Zuſtand erwartungsvoller Er— regung, und je näher das Feſt heranrückte, deſto mehr wuchs die Spannung. And wie, wenn es ſo kalt wird, daß man die Kinder nicht mitnimmt in die Kirche, daß man uns nicht auf die Straße läßt, um nach dem Aufleuchten des Weihnachts- ſternes Ausſchau zu halten? Die Großmutter hat doch erzählt, daß es ſchon des öfteren vierzig Grad unter Null hatte, daß da die Tauben im Flug erfroren und daß man da kein Kind auch nur auf ein paar Minuten ins Freie laſſen konnte. Aber nicht nur wir Kinder freuten uns auf den Weih— nachtsſtern, ſondern auch die Erwachſenen. And vielleicht nie— mals im ganzen Jahre zeigten ihre Geſichter einen ſolchen kindlich reinen Ausdruck wie in dieſen Minuten, da ihre Augen — und mit ihnen ihre ganze Seele— gegen den Himmel ge— richtet waren. Noch etwas erfüllte uns Kinder mit großer Aufregung. Wir durften immer zu Weihnachten die langen Weihnachts— rezitationen ſingen, für alle Bewohner des großen Hauſes, und das Geld, das uns die Erwachſenen für unſere Bemühung ſchenk— ten, das durften wir ganz nach unſerem eigenen Ermeſſen ver— wenden. Es war dies im ganzen Jahre die einzige Möglichkeit, uns Geld wirklich zu„verdienen“ und ſchon Wochen vorher wurde darüber debattiert, was wir wohl damit anfangen ſollten. Daß wir es irgendwelchen Armen ſchenken würden, das war ſo ſelbſtverſtnädlich, daß es darüber gar keine Debatten geben konnte. Doch das Wie und das Wem, darüber gab es ſo viel zu ſprechen! And wir machten die genaueſten Pläne, ohne dabei zu bemerken, daß wir Kopeken zur Verfügung hatten und nicht Millionen von Rubeln. Nun, zu den Weihnachten, von denen ich jetzt erzählen will, faßte ich den Entſchluß, mein Geld der ſiebenjährigen Liſa zu ſchenken. Sie ſtand immer vor der Türe des kleinen, halbver— fallenen Hauſes, in deſſen Keller ſie wohnte. Gekleidet in arm— ſelige Fetzen, mager und bleich, immer ſchweigend ſtand ſie da; und ich kann mich nicht erinnern, daß ich ſie auch nur ein einziges Mal hätte lächeln geſehen. Sie trug beſtändig ihr kleines Brü— derchen auf dem Armee, den unglücklichen Kolja, der, nachdem ihn einmal ſein Vater in der Trunkenheit mit einem Holzſcheit geſchlagen, Sprache und Gehör verloren hatte. So oft ich an Liſa vorbei ging, gab es mir förmlich einen Stich ins Herz, und in mir brannte der Wunſch, ein einziges Mal wenigſtens dieſes blaſſe Geſicht zum Lachen zu bringen. Anſer Weihnachtsſingen war von einem ganz beſonderen Erfolge begleitet geweſen, und als wir den Gewinn teilten, ſtellte es ſich heraus, daß faſt drei Rubel auf jedes von uns Kindern kamen. Kaum konnte ich es erwarten, bis das Nacht— mahl vorbei war. Die gebackenen Schinken, die fetten Gänſe machten auf mich nicht den geringſten Eindruck, denn ich hatte nur eines im Kopfe: mich möglichſt bald frei zu machen, damit ich Liſa und ihren Eltern noch heute, an dieſem herrlichen, großen Tage, eine Weihnachtsfreude bereiten könnte! Endlich war ich ſoweit. Ich befand mich nun vor dem Tore des Hauſes, in dem Liſas Eltern wohnten und bot meine ganze Leberredungskunſt auf, mich von dem Stubenmädchen, das mich begleitete, loszumachen, denn ich wollte unbedingt allein ſein. „Wenn aber Grigorij randaliert?“ ſagt ſie beſorgt.„Du weißt doch, wie er iſt, wenn er ſich betrinkt! And wann wäre es denn, daß er nüchtern bliebe?“ „Randalieren?“ antwortete ich empört.„An einem ſolchen Tage randalieren? Das iſt doch unmöglich!“ Dies ſchien das Stubenmädchen überzeugt zu haben, denn ſie ließ mich endlich doch allein eintreten. Das kleine halbdunkle Zimmer enthielt nichts als einen kleinen Tiſch mit einem friſch geputzten Samowar, ein rieſiges Bett, auf dem die Mutter mit ein paar kleinen Kindern hockte und einen einzigen Stuhl. Auf ihm ſaß Grigorij ſelbſt, mit ſeinen glatt gekämmten Haaren und dem langen, ſchwarzen Barte, auf den Knien den kleinen taubſtummen Kolja, dem er irgendwelche Schatten auf der Wand zeigte. Es war ſtill im Zimmer, ſo unheimlich ſtill, daß man das Raſcheln der Schaben hörte, die über die Wände krochen. Dieſe entſetzliche Armut machte einen ſolchen Eindruck auf mich, daß ich nicht wußte, was ich eigentlich tun und ſagen ſollte. Auf jeden Fall fühlte ich jetzt recht deutlich, daß meine armſeligen zwei Rubel und fünfundachtzig Kopeken keine wirkliche Hilfe wären. Endlich half mir Grigorij aus meiner Verlegenheit. Er ſtellte den kleinen Kolja auf den Boden, ſagte dann:„Das Fräu⸗ lein hat uns wohl etwas zu den Feiertagen gebracht!“ Da erhob ſich ſchnell Awdotja, ſeine Frau, von ihrem Bette, ging auf mich zu und ſagte mit energiſcher Stimme: „Fräulein, geben Sie es doch lieber mir!“ „Fräulein“, unterbrach ſie Grigorij,„Ihre Eltern, die ver— ehrten Wohltäter, haben uns ſicher etwas geſchickt, geben Sie doch nur her!“ And dabei ſtreckte er ſeine Hand nach dem Gelde aus. Verwirrt blickte ich auf Awdotja, mit ihrer eingefallenen Bruſt und den roten, unförmigen Händen. Sie wäſcht von früh bis abends und verdient ſo den Unterhalt für die ganze Familie. „Ich habe das Geld für die Kinder gebracht!“ ſagte ich mit entſchiedenem Tone. „Ich bin der Herr im Hauſe!“ ſchrie mich da Grigorij an. „Ich habe zu beſtimmen, was mit dem Gelde geſchieht!“ Dabei öffnete er mir die Hand, die ich inſtinktiv zur Fauſt geballt hatte, um das Geld vor ſeinem Zugriffe zu ſchützen, das er nun an ſich nahm und in ſeine Taſche ſteckte. Ratlos blickte ich in Awdotjas fiebrig flackernde Augen. Sie aber reichte mir die Hand und ſagte mit ruhiger Stimme: „Gehen Sie jetzt nur nach Hauſe, Frläulein, ich danke Ihnen vielmals, daß Sie heute an uns gedacht haben!“ Den ganzen Heimweg über blickte ich zum glänzenden Weih⸗ nachtsſtern empor und betete vor mich hin: Mein Gott, mach es doch ſo, daß Grigorij das Geld nicht vertrinkt! Mein erſter Weg am nächſten Morgen war zu Liſa. Vor⸗ ſichtig öffnete ich die Tür und trat ein. Das, was ich da ſah, erfüllte mein Herz mit Verzweiflung. Auf dem ganz zerwühlten Bette lag Grigorij in tiefem Schlafe; in einer Ecke ſaßen die Kinder beiſammen, ſtill vor ſich hinſchluchzend; der Stuhl lag zerbrochen am Boden, neben ihm der Samowar. Awdotja, die am Bette geſtanden war und mich anfänglich gar nicht bemerkt hatte, wandte ſich nun um und ging langſam auf mich zu. Aeber ihre Stirn zog ſich ein großer blauer Fleck, die Anterlippe war ganz zerſchunden, aber ihr Geſicht zeigte den Ausdruck ſtiller, ruhiger Ergebenheit. „Am Gottes Willen, Awdotja“, ſagte ich faſt weinend,„hat ſich Grigorij doch betrunken?“ „Beunruhigen Sie ſich nicht, Fräulein“, gab ſie zur Ant⸗ wort.„Es wäre auch ſo gekommen, wenn Sie ihm kein Geld gebracht hätten. Dann hätten ihn eben ſeine Kameraden be— wirtet. Aber Sie, Fräulein, Sie dürfen ihn nicht verurteilen. Er hat ein armes, dunkles Leben. Das iſt ſeine einzige Freude, wenn er ſich betrinkt und ſein ganzes unglückliches Leben vergißt. And krank iſt er auch. Man muß es verſtehen...“ Während ſie dies ſprach, deckte ſie ihren ſchlafenden Mann ſorgfältig mit der Decke zu. f „And ich möchte Sie bitten, Fräulein“, fügte ſie dann noch hinzu,„niemandem etwas davon zu erzählen, was Sie geſehen haben. Ich verzeih' es ihm, denn ich hab' ihn doch lieb. Ver⸗ urteilen mögen ihn die andern.... Der Herrgott wird ſchon wiſſen, warum er uns heuer ohne heiligen Abend gelaſſen hat! Er hat auch ſeinen Sohn auf die Erde ohne Freude geſchickt, daß er die Menſchen retten ſoll. Es wird ihm auch nicht leicht geweſen ſein!“ Sie neigte den Kopf und ſchwieg. And in ihrem Geſichte war ſoviel Stille, ſoviel Ernſt und Demut, daß es mir wie das Antlitz einer Heiligen erſchien. Es blieb mir mein Leben lang im Gedächtnis lebendig. And ſeit jenem Weihnachtsabende habe ich es begriffen, daß man ſelbſt dann lieben kann, wenn der ge⸗ liebte Menſch nichts anderes bringt als Kummer und Leid; daß man alles erdulden kann, ohne zu haſſen und ohne zu klagen— wenn man nur einmal das große Wunder der Geburt Chriſti erfaßt hat, der gekommen iſt, die Menſchen zu erlöſen. Si. Barbara und der Feldgruue Eine Weihnadiiserzählung von A. Glitz-Holzhausen Es war im Jahre des Weltkrieges 1917. Millionen deut— ſcher Mütter, Frauen, Bräute und Schweſtern hatten ihr Lieb— ſtes verloren und Millionen anderer harrten daheim in banger Sorge auf die Heimkehr der Feldgrauen, die ein gütiges Ge⸗ ſchick vor dem Tode der Schlachten bewahrt hatte. Zu dieſen Millionen gehörte auch Anna, die Tochter eines Volksſchullehrers einer mittelalterlichen, rheiniſchen Stadt Zwei⸗ undzwanzig Jahre war ſie alt und einem Junglehrer verlobt. Am ihn bangte ihr Herz Tag und Nacht, denn er ſtand an der Front im Weſten in jenem Abſchnitt der Somme, wo im⸗ mer wieder der Kampf über alle Maßen heftig entbrannte. Wenn hie und da einer der vielen Verwundeten, die Anna als Krankenſchweſter im Kriegslazarett der Stadt pflegte, ihr von ſeinen Erlebniſſen an der Front erzählte und dabei auch Weihnachisdioral Halleluja Es leucht' uns der Stern! Mit Hirten und Weisen den Heiland zu preisen, machet euch auf, lobsinget dem himmlischen Herrn! Suchet das Kind! Maria und Josef samt den Tieren. Der Stern wird sie führen, die voller Lieb' und einfältigen Herzens sind. Ihr Menschen erwacht! O wollet vertrauen, so werdet ihr schauen, anbeten und demütig schauen die Gnad' dieser Nacht. Halleluja! J Walter Franke. die Hunderte und Tauſende erwähnte, die ihr Grab in fremder Erde fanden, dann bangte ihr Herz in namenloſer Angſt um den Geliebten in den vorderſten Linien der Front. Seit Wochen hatte Anna keine Nachricht mehr von ihm erhalten. Auch keine Feldpoſtkarte als Lebenszeichen. Dieſe Angewißheit, dieſes Hangen und Bangen wurde von Tag zu Tag unerträglicher. Allmählich vermochten ſogar die tröſtenden Worte von Vater und Mutter ihr Herz nicht mehr aufzurichten und wenn ſie, wie es ihre Gewohnheit war, hier und da zwiſchen der Arbeit in der kleinen Kapelle des großen Krankenhauſes kniete und ihr Weh und Leid der Gottesmutter anvertraute, auch dann kehrte ſie in dieſen Wochen der großen Angſt ungetröſtet zur Arbeit zurück. Und doch konnte auch dieſe Zeit des bangen Wartens ihr nicht alle Hoffnung auf ein Wiederſehen rauben. Es war am erſten Adͤventsſonntag im Dezember. Naß, kalt und grau lagen die Nebel über der Stadt. Anna hatte an dieſem Sonntag dienſtfrei und war bei den Eltern zu Hauſe. Eine unheimliche Stille drückte die Herzen nieder. Vater und Mut⸗ ter bangten um den Sohn und Anna zugleich um den Bruder und Bräutigam. Man wagte kaum ein Wort zu ſprechen, denn immer wieder waren die Gedanken bei den Feldgrauen da draußen. Am die große Angſt in ſich zu betäuben, griff Anna wahl⸗ los nach einem Buch aus der Bibliothek des Vaters. Der Zu⸗ fall wollte, daß es ein Buch von Heiligen und Helden war. Die Lebensgeſchichte der hl. Barbara ſtand auf der erſten Seite des Buches. Anna las, doch ihre Gedanken ſchweiften ab, weit ab und ſuchten immer wieder das Bild des Geliebten an der Front. Sie las die Geſchichte zum zweitenmal und plötzlich ſtand das Bild der Heiligen wie ein erlöſendes Licht in ihrer Seele. And ſie las noch einmal die wunderſchöne Legende von dem Barbarazweiglein, die man am Feſttag der Heiligen von den Bäumen des Gartens ſchneiden und in ein Glas Waſſer ins warme Zimmer ſtellen ſoll. Dann würden am Weihnachts- tag alle Zweiglein weiße und rote Blüten tragen. Weiße und rote Blüten mitten im Winter! Anna ging hinunter in den kleinen Garten hinter dem Hauſe. Die Knoſpen an den Zweigen des Apfelbaumes, der geſchützt an der hohen Mauer ſtand, und nicht minder die des ſchlanken Kirſchbaumes, der kerzengerade die Mitte des Gartens beherrſchte, waren beſonders prall. Anna ſchnitt von jedem der Bäume drei Zweiglein und ſtellte ſie behutſam in ein Waſſer⸗ glas auf das Fenſterbrett im Wohnzimmer. Lächelnd ſahen Vater und Mutter ihr zu, denn ſie kannten die fromme Legende und ahnten die Gedanken der Tochter. Für Anna aber wurden die Zweiglein von Apfel⸗ und Kirſchbaum in den bangen Wochen vor Weihnachten zu einem himmliſchen Troſte und es war ihr, als ob St. Barbara, wie über die Zweiglein, ſo auch über den Liebſten an der Front ihre ſegnende und ſchützende Hand halten müßte. And jeden Abend, wenn ſie die Zweiglein im Waſſerglas betrachtete und von Tag zu Tag feſtſtellen durfte, daß die Knoſpen voller und praller wurden, wiederholten ihre Lippen zwar zaghaft, aber doch in ſtiller Hoffnung die Strophen des Gedichtes, das von den St. Barbarazweiglein erzählte: St. Barbara, du Gottesmaid, Tröſt mich in meiner Einſamkeit, And ſag mir, ob der Liebſte mein Am Weihnachtsabend wird bei mir ſein? Vom Apfel- und Kirſchbaum drei Zweiglein klein, Die ſtellt ich in ein Glas hinein; Wenn Weihnacht Blüt' an Blüt' ſie ziert, Dann weiß ich, daß er kommen wird. St. Barbara, du Gottesmaid, Du trugſt im Leben viel bitter Leid; Weißt auch, wie den Mägdlein zu Mute iſt, Wenn nimmer ſein Herz des Liebſten vergißt. * Es war am Heiligen Abend des Kriegsjahres 1917. Im Wohnzimmer des Volksſchullehrers ſtand wie in jedem Jahr det Weihnachtsbaum und darunter die Krippe mit dem göttlichen Kinde. Vater und Mutter warteten auf die Heimkehr der Toch⸗ ter, die heute länger, als man erwartet hatte, im Krankenhauſe bei den Verwundeten blieb. Auch dort brannte heute Abend der Weihnachtsbaum. And doch, hätte Anna nicht rechtzeitig daheim ſein müſſen, wo auch der Bruder aus dem Felde auf Weihnachts- urlaub zu Hauſe war und mit den Eltern auf die Schweſter wartete? Man wurde ungeduldig und verſtand die Tochter und Schweſter nicht. Doch keiner ſagte ein tadelndes Wort, denn ſie alle wußten um die Liebe Annas und ſie wußten auch, daß ſie von dem Bräutigam an der Front ſeit Wochen keine Nachricht mehr erhalten. Auch der letzte Tag vor Weihnachten hatte keine Poſt gebracht. Sie fühlten, wie das Herz der Tochter und 3 — —.. ̃— 3 2 ——— — letz dm in ber ge⸗ Leih bah lagen— irt Cyriti 12 ma wahl. Der u⸗ ben Wat. len Seite t ab und Fro. ich tand Stele. ende von lden von 5 Maſſet eihnachts⸗ eie und ter dem mes, der t die bes Gattens edem der Wiaſer⸗ ab gahen Legende fel. und qu einen ann vie er Front aſerglas daß die e Mhpen ohen des i, Schweſter blutete in dem Gedanken, den Geliebten nie mehr wiederzuſehen. So ſaßen Vater, Mutter und Bruder in der Stube und lauſchten auf jeden Schritt, der da draußen durch den knirſchen— den Schnee vorüberging. Stunde und Stunde verrann. Was Anna ſo lange fernhielt, das war eine unbeſchreibliche Angſt vor der Angewißheit über das Schickſal des Geliebten und dann eine unüberwindliche, ihr ſelbſt unerklärliche Scheu vor dem zum Feſte heimgekehrten Bruder. * Es war eine Stunde vor Mitternacht. Da hörten Vater und Mutter draußen die Schritte der Tochter. Sie kannten dieſen Schritt genau, denn ſie hatten ſchon ſo manchen Abend auf ihre Heimkehr gewartet. Zaghaft und bang drehte ſich der Schlüſſel in der Tür; langſam und ſchwer ſtiegen die Schritte die Treppe hinauf. Es war keine frohe Begrüßung. Man ging ins Wohn— zimmer und Vater und Sohn entzündeten die Kerzen am Weih- nachtsbaum und die Lichter in der Krippe. Auf dem Fenſterbrett hinter dem Tannenbaum ſtanden die St. Barbarazweiglein. Alle ſechs erſtrahlten in voller Blüte. Aber keiner wagte an das Glas zu rühren, oder von den roten und weißen Blüten zu ſprechen. Jetzt brannten alle Kerzen am Baum; die Gold- und Silber— jäden glänzten und auf das Kind in der Krippe fiel ein heller Schein, wie von himmliſchem Lichte. Stumm ſtanden die drei; die Hände gefaltet; Tränen rollten über die Wangen. Ausge- breitet harrten die Geſchenke auf dem weißgedeckten TDiſch neben dem Weihnachtsbaum der Bewunderung. Eine unheimliche Stille lag über der Feier. Der Duft des Wachſes miſchte ſich mit dem Harzgeruch angeſengter Tannen. Keiner ſprach ein Wort. Alles war voll banger Erwartung. Da ſchrillte die Glocke. Erſtaunt blickten ſich vier Menſchen mit traurigen Augen an. Der Bruder lief die Treppe hinunter und öffnete. Die Schweſter folgte ihm auf dem Fuße. Es trieb ſie die Angſt und mit der Angſt der Aufſchrei der Hoffnung. Eine Männerſtimme wurde laut. Bis ins Zimmer hinauf klang der Gruß:„Fröhliche Weihnacht!“ Dann helles Lachen, dann tiefe Stille. Drei glückliche Menſchen traten ins Zimmer; der Bruder voran und dann Anna und der feldgraue Junglehrer Arm in Arm, den Helm auf dem Kopfe, den Torniſter auf dem Rücken, das Gewehr über der Schulter, Spaten, Seitengewehr, Feld— flaſche und Brotbeutel baumelten am Lederkoppel. And ſie alle blickten jetzt verklärten Auges in den Lichter— glanz des Weihnachtsbaumes und in den Silberſchein, der das Kind in der Krippe überſtrahlte. Hell und feierlich erklang das alte und doch immer wieder neue Lied:„O du fröhliche, o du ſelige, gnadenbringende Weihnachtszeit!“ And als das Lied ver— kungen war, nahm die Mutter mit zitternder Hand vom Fenſter⸗ drett das Waſſerglas mit den blühenden Barbarazweigen und stellte ſie unter den Tannenbaum, mitten vor die Krippe mit dem göttlichen Kinde. Nun war es wirklich Weihnacht geworden. And als die Mitternachtsſtunde vorüber, erzählte der feldgraue Junglehrer, das Glas mit den blühenden Barbarazweigen in der Hand, die Geſchichte von St. Barbara, der heiligen Jungfrau, der Patronin der Krieger. And dieſe Geſchichte, wie der Feldkaplan ſie am Feſte der hl. Barbara der Kompagnie erzählt hatte, war alſo: Von ihrem eigenen Vater, dem heidniſchen Fürſten Dios- korus, wurde Barbara, weil ſie Chriſtin geworden und die Götzenbilder im heidniſchen Tempel ihrer Vaterſtadt zerſtört hatte, enthauptet. Gott aber verherrlichte den Leib der Märtyrin, den Engel mit weißen Tüchern bedeckten, durch Wunder in ſo großer Zahl, daß ſelbſt die Heiden ihn in Ehrfurcht umſtanden, ihn in einen koſtbaren Sarg legten und in ihrem Tempel mit vier goldenen Ketten aufhingen zur Schau. An den vier Enden ent- zündeten ſie ſilberne Lampen, die Tag und Nacht brannten. Als Wächter beſtellten ſie einen Prieſter des Tempels. Als dann ein chriſtlicher Fürſt mit ſeinem Heere die heioͤniſche Stadt eroberte und ſeine Soldaten den Tempel ſtürmten, da machten ſie Halt vor dem Schrein der Heiligen. Eine unſichtbare Macht hemmte ihre Schritte und nahm ihren Armen die Kraft, die Schwerter gegen den Prieſter am Sarge zu zücken. And der Fürſt und alle ſeine Soldaten fielen am Schrein der Heiligen in die Knie. And dann brachten ſie alle Verwundeten und toten Krieger in Weihnadiſsrätsel- Ecke f Kreuzworträtsel ö ö 1 5 5 i 3 6 7 8 10 f 1¹ 12 E 15 2 Die Wörter bedeuten von oben nach unten: 1 Fluß in Ita⸗ lien, 2 Gewäſſer, 3 Pracht, großer Aufwand, 5 Tonſtufe, 6 Fluß in Weſtſibirien,7 Nebenfluß der Elbe, 8 rechter Nebenfluß der Drina, 10 deutſcher Romandichter, 12 Auerochs, 15 Hirſch (ch=), 16 perſönliches Fürwort, 18 Kielwaſſer, 19 Sinnes- organ, 20 Getränk. Veosn l! inks nach rechts: 1 Tonſtufe, 4 Antiefe, Waſſerſtrudel 6 nordiſche Hauptſtadt, 9 Abſchnitt im Koran, 11 Meeresbuch', 13 Nebenfluß der Donau in Bayern, 14 Erdteil, 17 militäriſch⸗ Begleitmannſchaft, 21 Gemüſefrucht. Silbenrätsel Aus den Silben al, ber, ber, ber, berg, bra, bü, dau, d dſchun, el, fel, feld, form, gel, gu, halb, ham, ips, ke, la, lak, li, mann, ne, o, o, pan, ran, re, rüt, ſpan, ſta, ta, te, tel, ten, tib, lit, trat, tri, trüf, wich, wit ſind 17 Wörter zu bilden deren An⸗ fangs und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, einen Spruch ergeben(ch iſt ein Buchſtabe). Die Wörter bedeu⸗ ten: 1 oſtindiſcher Sumpfwald, 2 Burg bei Granada, 3 Stadt in Preußen, 4 alter Name für Witwe, 5 Sommerſchuh für Frauen, 6 Amgeſtaltung, 7 italieniſcher Schnelltanz, 8 Stadt in England, 9 herabhängendes Tropfſteingebilde, 10 edelſter Speiſepilz, 11 Wechſel, 12 Verhältniswort(Vorwort), 13 Zuſchauerraum, 14 Hunderaſſe, 15 rheinpreußiſche Stadt, 16 Schauplatz in Schil⸗ en Tell“, 17 Erfinder auf dem Gebiete des Buch- drucks. Kreuzworträtsel 115 3 7 5 6 7 8. 15 27 23 24 27 2 27 31 Die Wörter bedeuten von links nach rechts: 1 Steuerſtreif— band, 7 leichtes Fahrzeug, 8 Nebenfluß der Wolga, 9 Arbeits— einheit, 11 Eingang, 13 Behauſung des Fuchſes, 15 ägyptiſcher Sonnengott, 16 Felſeninſel im Golf von Marſeille, 17 Lebens⸗ mittel, 18 Fluß in Oberitalien, 19 Tonſtufe, 21 Grasſtück, 22 Liebesgott, 23 Trinkraum, 25 geſpenſtiſches Weſen, 27 Feld⸗ maß, 28 Auerochs, 29 Körperzeichen, 30 griechiſche Göttin(Rä cherin böſer Taten), 31 Zeichenſchnittmuſter. Von oben nach unten: 2 Kloſtervorſteher, 3 Anſiedlung, Vogel, 5 Raubtier, perſönliches Fürwort, 7 Weihnachtsſymbol, 0 Wiſſenſchaft, 12 Nebenfluß der Seine, 14 Oper von Verdi, ) Blutgefäß, 20 weiblicher Vorname, 24 Stadt in Frankreich, Saiteninſtrument, 30 Präpoſition. Silbenrätsel Aus den Silben ä, al, al, be, be, bel, ben, bitz, cha, cha, che, che, chen, chie, dau, de, der, eh, el, en, gar, gall, ger, glöck, hau, ho, hy, i, irr, kie, ler, li, lie, licht, ling, macht, mai, mäu, mi, mie, mie, mon, na, ne, o, o, ohn, re, rus, ſchatz, ſe, teur, to, turm, va ſind 22 Wörter zu bilden, deren Anfangs- und dritte Buch⸗ ſtaben, beide von oben nach unten geleſen, den Anfang eines Weihnachtsliedes ergeben(ch und ä ein Buchſtabe). Die Wörter bedeuten: 1 röm. Feldherr, 2 Staatsverfaſſung, 3 Erzengel, 4 Handwerkszeug, 5 Naturerſcheinung über Sümpfen, 6 Blume, 7 techniſcher Beruf, 8 Inſektenlarve, 9 Himmelskraft, 10 Vogel, 11 ſächſiſche Induſtrieſtadt, 12 ruſſiſcher Maler, 13 Teil des Faſſes, 14 Stadt an der Elbe, 15 Vogel, 16 bewußtloſer Zuſtand, 17 Frauenkleidungsſtück, 18 ſagenhaftes Bauwerk im Rhein, 3 1 75 Ziel, 20 Naturwiſſenſchaft, 21 Raubtier, 22 ſittlicher egriff. den Tempel. And St. Barbara heilte durch Gottes Kraft alle Verwundeten und erweckte die Toten zu neuem Leben. Von dieſer Stunde an, in der das ſiegreiche Heer den Leib der hl. Barbara in feierlichem Triumph nach Rom brachte, wurde die Heilige die Schutzpatronin der Krieger. So berichtet die Legende, und die Worte des Feldgeiſtlichen, ſo fuhr der Erzähler fort, wollten mir nicht mehr aus dem Sinn. Volle vier Wochen lag unſere Kompagnie in vorderſter Linie vor dem Feind. Tag und Nacht dem Tode nahe. So man- chen meiner Kameraden traf die feindliche Kugel, andere wurden von Granaten und Minen zerriſſen. In mir aber wurde die Ge— wißheit von Tag zu Tag größer, daß St. Barbara mich vor den feindlichen Kugeln bewahren und bei den Sturmangriffen vor den Granaten und Bajonetten ſchützen werde. Dieſe Gewiß— heit wurde in mir ſo ſtark, daß ich die ſtille Hoffnung, Weih- nachten in eurer Mitte zu ſein, bereits damals als frohe Wirk— lichkeit nahm. And wenn ich heute geſund unter euch ſitze im Lichterglanz des Weihnachtsbaumes, dann dank ich das nur dem Schutz der hl. Barbara. Aller Augen blickten auf die blühenden Barbarazweige, die der Erzähler noch immer in ſeinen Händen hielt. Auch Anna wußte jetzt, warum ſie die Zweige geſchnitten und gerade am Feſt der hl. Barbara ins Glas geſtellt hatte. Während ſie daheim zu St. Barbara betete und ihren Zweiglein Waſſer und Wärme gab, damit die kahlen Stiele zu Weihnachten rote und weiße Blüten trügen, hatte die Heilige da draußen an der Front ihren ſchützenden Mantel um den Ge— liebten gebreitet und ſein Leben bewahrt vor der tötenden Kugel, vor Giftgas, Bajonett und Granaten. And ſo wurde St. Bar- bara, die Patronin der Krieger, zugleich Beſchützerin und Hü— terin ihrer Liebe. And in tiefer Dankbarkeit, voll ſtiller Hoffnung und grenzen⸗ loſer Zuverſicht klang in ihrem Herzen des Liedes letzte Srophe: „St. Barbara, du Gottesmaid, Du nahmſt von mir groß Herzeleid; W Die Zweiglein laß auch in des Liebſten Hand Erblühn, wenn für immer er Heimkehr fand.“ Der Wunderweizen Ein altes Weihnachtsmärchen von Fritz Scholl, Dachau. Am Wegrain, neben dem Erntekarren, ſaß Mutter Maria mit dem noch nicht ſiebenjährigen Jeſusknaben, und der Kleine ſah dem Pflegevater mit helleuchtenden Augen zu, wie er im uralten Säerrhythmus über den friſchgepflügten Acker dahin⸗ ſchritt, mit der Rechten in die Schürze griff und goldglänzende Weizenkörner auf das dampfende Erdreich ſtreute. Das Brot für das kommende Jahr ſäte Vater Joſeph aus. 3 Weitäugig ſah der Kleine dem Vater zu und weitäuigig ſah er ſpäter Vater und Mutter zu, wie ſie mühſam die ſchwere Egge über die Saat zogen. 8 „Vater—“ ſagte er, als die Eltern nach getaner Arbeit das Ackergerät auf den Karren luden und ſich zur Heimfahrt anſchickten. a „Was willſt du, mein Liebling?“ „Ich möchte auch Weizen ſäen.“ „Du?— dazu biſt du noch zu klein, mein Söhnchen. Warte noch ein wenig.“ ü i „Ich möchte aber gleich ſäen. Gib mir doch ein wenig Weizen, Vater. And wenn es nur ſieben Körner ſind. Bitte! „Kind, du haſt doch geſehen, daß ich allen Weizen ausgeſät habe“, wies Vater Joſeph den Kleinen ab, aber nun bat Mutter Maria für ihn:. „Sieh' einmal im Sack nach, vielleicht ſind noch einige Körner darin. Die gib ihm.“ a And es fanden ſich wirklich noch etliche Körner im Sack— genau ſieben Stück. M And der Kleine ſchürzte ſein Kittelchen, tat ſie hinein, ging ernſt wie ein alter Sämann in weiten Schritten dahin und ſtreute Korn um Korn mit großer Handbewegung am Rande des Ackers aus, da, wo des Vaters Würfe nicht zugereicht hatten. Dann ging er den gleichen Weg zurück und drückte Korn um Korn mit dem Fingerchen in die Erde. And die Saat ging auf und wuchs. Gut wuchs die Saat Vater Joſephs und die aller Nachbarn wie immer, aber die ſieben Körner des kleinen Jeſus hatten je ſieben Halme getrieben und die überragten alle anderen, wie heute ein Kirchturm das Dorf überragt, und ſie neigten die fruchtſchweren Aehren demütig der Sonne zu, und Vater und Mutter und alle Leute von Na— zareth wunderten ſich über die herrlichen Wunderhalme. Da ſtand eines Tages der Sturmwind auf und trieb ge— waltige Haufwolken im Rieſenhalbkreis übers Land weg, und bald ſchoſſen ſchwere Regentropfen in ſchrägen Linien aus dem ſchwarzgrauen Gejage und die Tropfen wuchſen zu ſtreifigen Strähnen an. Breite Bänder- und Flächenblitze leuchteten weithin, langgezogene Donner gröhlten, andere knatterten kurz und ſcharf dazwiſchen und manchmal machte ein ſchrecklicher Schlag die Erde zittern. Wind und Schlagregen fegten Wieſen und Felder glatt, beugten Baumkronen nieder und wirbelten Aeſte und Blätter herab. Menſchen und Tiere flüchteten unter Schutz und Dach vor all der Anbill, und als die Donner verhallt waren, lag alle Frucht wie in den Boden geſtampft— vernichtet war das Brot fürs kommende Jahr, nur die ſiebenmal ſieben Wunderhalme ſtanden noch und grüßten demütig die Sonne. And der Winter kam und es war Not in Nazareth, denn das Anwetter hatte ja alle Frucht vernichtet. Da, am Abend des ſiebenten Geburtstages des kleinen Jeſus, kam ein alter, gebrechlicher Mann zu Vater Joſeph und dat um ein Stück Brot. Er wurde abgewieſen, denn das Wenige im Hauſe reichte kaum noch zur Abendmahlzeit am Ehrentag des Söhnchens. Da holte Klein-Jeſus die Wunderhalme aus der Scheuer und hieß den Bettler, ſeinen Sack aufhalten, und der tat es dankbar, denn wenn es auch nur wenig war, einige hun— dert Körner waren es doch und die waren beſſer als nichts. And Klein⸗Jeſus nahm die Halme und ſchüttelte ſie über dem Bettel⸗ ſack, und die goldigen Körner rieſelten wie ein luſtiger Quell hinein und quollen darüber hinaus wie ein reißender Strom, und mit Erſtaunen ſahen Vater, Mutter und der Bettelmann den reichen Himmelsſegen. And der Vater holte einen andern Sack aus dem Haus und raſch war auch der gefüllt und alle Bauern von Nazareth brachten ihre Säcke und Klein-Jeſus füllte ſie alle mit ſeinem Wunderweizen. — — Arbeiter und Nation Winterhilfe kurbelt Werksgemeinschuft un Bei den Glasbläsern in Lauscha— Selbsthilfe eines Dorfes— Ein neuer Industriezweig wurde aufgebaut Von Weimar, der Hauptſtadt Thüringens, des grünen Herzens Deutſchlands, waren wir über Jena, Rudolſtadt, Saalfeld an den Fuß des Thüringer Waldes gelangt. Unterwegs hatte uns der Pg. Potengowſki, der Lei⸗ ter des Preſſe⸗ und Propagandaamtes des W. H. W. Thüringen erzählt von der Not gerade in den Bezirken des Landes, die wir nun be⸗ ſuchen würden. Darniederliegende Heimindu⸗ ſtrie, verödete Hallen kleiner Fabriken und dazu eine zwar fleißige aber nie wohlhabend geweſene Bevölkerung, die nun keinerlei Re⸗ ſerven einzuſetzen hatte als die„Segnungen“ eines undeutſchen Syſtems auch in ihre ſtillen Täler, in ihre Bergdörfer, das Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit, des Hungers einziehen ließ. Nun aber nahm uns der Wald auf. Über ſteile Bergſtraßen zog unſer Wagen, und wenn wir nicht unterwegs geweſen wären, um zu ſehen, wie gerade hier das W. H. W. mit allen nur verfügbaren Mitteln einſetzen muß, um Men⸗ ſchen vor der Verzweiflung zu ſchützen, dann hätte nichts die Freude der Stunde getrübt, der Stunde, in der wir wieder einmal ſo ganz tief empfinden durften, wie ſchön die deutſche Heimat, deutſches Land überall iſt. Aber als wir dann an Beſtim⸗ mungsort, in dem Glasbläſerdorf Lauſcha eingetroffen waren, da fühlten wir, daß trotz aller Not die Menſchen dieſes Landes ihrer Heimat würdig geblieben ſind. Ein kerniger, harter Schlag mit deutſchen ſtolzen Herzen, der ſeine herrliche Waldheimat liebt, ſeine Stärke aus der Verwurzelung mit ſeinem Boden holt und im Rauſchen der unendlichen hohen Wälder die ewige Mahnung jenes Geiſtes erkennt, der ſchon vor Jahrtauſenden die Söhne Germaniens zu Männern erzog, die um der Sache wil⸗ len zu leben und zu handeln bereit ſind. And ſo behaupteten dieſe Menſchen hier, trotz unſerem Werk entſtand, deſſentwegen wir hierher nach Lauſcha gekommen ſind. Die Werksgemeinſchaſt Lauſcha. Werksgemeinſchaften gibt es eine Aber die Entſtehungsgeſchichte dieſer Werks⸗ gemeinſchaft verdient beſchrieben zu werden und das Ringen ihrer Mitglieder um ihren endgültigen Beſtand die Förderung aller, die dazu in der Lage und berufen ſind. Zwar ſitzt in Lauſcha ſelbſt, in der Perſon des vortrefflichen Pfarrers Keil, dem Vater der Gemeinſchaft, der Mann der ſeinen Wäld⸗ lern mit Rat und Tat zur Seite ſteht und ſich, mit Einſatz ſeines ganzen Seins, bemüht, ſeinem Dorf hier zu helfen. Aber wir haben erkannt, daß man von außen her dieſen Kampf um die Exiſtenz von vielleicht zweihundert Menſchen weſentlich unterſtützen muß, wenn er auf die Dauer von Erfolg gekrönt ſein ſoll. Ein Gedanke wird geboren eigentlich Menge. Lauſcha iſt eines jener typiſchen thüringiſchen Heimarbeiterdörfer. Landwirtſchaft kennt man nicht. Aber in jedem Haus finden wir die Werkſtatt des heimarbeitenden Glasbläſers und vom Chriſtbaumſchmuck bis zum Kunſtwerk aus Glas, das in unſeren Luxusläden zum Kaufe lockt, wird hier alles angefertigt, was der Hohl⸗ bläſer nur fabrizieren kann. Hohlbläſer——— hier war nämlich der wunde Punkt des Glasbläſerdorfes Lauſcha. Man war einſeitig in dieſer Richtung des Handwerks orientiert, und daher beſonders ver⸗ wundbar, wenn die Wirtſchaftskriſe den Markt für Waren, die nicht unbedingt zum Leben ge⸗ hören, verengte. Dazu kam noch, daß gerade der Kunſtglasbläſer aus ſeinen Fabrikaten keineswegs das erlöſen konnte, was ihrem Werte und ſeiner handwerklichen und künſt⸗ leriſchen Leiſtung entſprochen hätte, trotz⸗ dem wiederum der Käufer in der Stadt keines⸗ wegs das Erzeugnis des Künſtlers dort oben Röchlingsche Eisen- und Stahliserlæe allem, irgendwie ihre beſcheidene Selbſtän⸗ digkeit, ihre kulturelle Eigenart und zählen auch heute, nach ſo vielen Jahren geradezu un⸗ geheuerlicher Not, noch nicht zu den Almoſen⸗ empfängern, die es ſich in dieſem Gedanken wohl ſein laſſen und ſchließlich Betreuung, die ihnen zuteil wird, als eine Selbſtverſtändlichkeit hin⸗ nehmen. Vielmehr kennen ſie alle das Wort:„Selb ſt iſt der Mann“ und wo ſich ihnen die Ge⸗ legenheit bietet, ſind ſie ſogleich bereit das Ringen mit dem Schickſal tatkräftig aufzuneh⸗ men. And wer noch irgendwie ſich ſelbſt durch⸗ zubringen vermag, der denkt wie jener Kunſt⸗ glasbläſer Greiner Pohl, der zwar uns erzählte, daß er in dieſem Jahre, bis in den Monat September hinein, nur mit einem Ge⸗ winn aus ſeiner Arbeit von etwa 400 Mark zu wirtſchaften gehabt habe, aber trotzdem mit ſeiner Familie von vier Köpfen weder die R. S. V. noch das W. H. W. in Anſpruch ge⸗ nommen habe, und das auch in Zukunft nicht zu tun gedenke, denn es ſeien Volksgenoſſen, die noch weniger hätten wie er, und die darum zuerſt einmal Anſpruch auf Hilfe hätten. Das iſt der Geiſt echten Nationalſozialismus, der hier zu Hauſe iſt und aus dem auch das — in den thüringiſchen Waldbergen allzu billig erwerben konnte. Der Handel diktierte eben und da im alten Staat ſein Profit vor Gemeinnutz ging, ſah es böſe aus in den Familien Lau⸗ ſchas. Da gelang es dem ſelbſtloſen Freunde der Lauſchaer Glasbläſer, dem Pfarrer Keil, Auf⸗ träge auf insgeſamt etwa 15 Millionen Glasabzeichen für Spendenſammlungen des W. H. W. zu erhalten und damit begann die Wende ein⸗ zuſetzen. Obſchon es ſich hier nicht um Hohl⸗ glasarbeiten handelte, wurde der Auftrag an⸗ genommen und, wenn auch unter allergrößten Schwierigkeiten, zähe und verbiſſen an ſeine Ausführung gegangen. Kleine Glaspreſſen wurden gefertigt und jedem Lauſchaer Glas⸗ bläſer ins Haus geſtellt. Geſchulte Kräfte gin⸗ gen umher und wieſen Ankundige an. Ganz Lauſcha hatte für lange Wochen Arbeit, und aus dieſer Arbeit entſtand die Idee zur Werks⸗ gemeinſchaft, die die Rettung des Dorfes wer⸗ den kann und im übrigen auch deshalb von beſonderer Bedeutung iſt, als ſie einen ganz neuen Zweig der Glasbläſerei in Deutſchland aufgenommen hat. Noch muß das W.. W. in Lauſcha, mit ſeinen etwa 6000 Einwohnern, etwa 1500 Volksgenoſſen betreuen, betreuen bis zu dem Tage, an dem die Werksgemeinſchaft, die das W. H. W. ſozuſagen ankurbelte, ſich durchgeſetzt und voll und end⸗ gültig in Betrieb iſt. Dann ſind es zuerſt ein⸗ mal 200 Volksgenoſſen, die in Arbeit gebracht werden können, und man darf behaupten, daß darüber hinaus Segen für das ganze Dorf aus der Arbeit der Werksgemeinſchaft zu erhoffen iſt. Pfarrer Keil erzählt Wir ſind mit dem Vater der Werksgemein⸗ ſchaftsidee, dem Pfarrer Keil, durch das Dorf geſchritten, das ſich in ſeiner Größe beinahe präſentiert wie eine kleine Stadt. Wir haben einige Heimarbeitsſtätten, Glasbläſerwohnungen beſucht und ſind nun im großen Raum der ehe⸗ maligen Glashütte, die der Werksgemeinſchaft Lauſcha heute Unterkunft gibt. Hier ſtehen eine Reihe von Glasſchmelzöfen und Männer und Frauen ſind dabei das Glas zu formen, aller⸗ hand Gegenſtände herzuſtellen, für die beſſerer Abſatz iſt als für Hohlbläſerarbeiten, die nicht zum täglichen Bedarf gehören. Wir ſchauen der Arbeit zu und dabei erzählt uns Pfarrer Keil allerhand Intereſſantes über das Werk und ſeine Entwicklung: Die Bevölkerung des Lauſchaer Gebietes iſt ſeit Jahrhunderten mit dem Glas und ſeiner Her⸗ ſtellung und Verarbeitung ſo eng verwachſen, daß ſich daraus eine ganz beſondere, arteigene und bodenſtändige wirtſchaftliche und techniſche Kultur entwickelt hat, deren Zerſtörung auch andere menſchliche und kulturelle Werte zer⸗ ſtören würde, durch deren Verluſt dem Volks⸗ tum dieſer Gegend dauernder Schaden erwachſen würde. Es mußte alſo der Verſuch gemacht werden, aus dem einmal beſtehenden techniſchen Können und der vorhandenen wirtſchaftlichen Organiſation heraus eine neue Beſchäftigungs⸗ möglichkeit der Glasbläſer zu finden. Aus den Anregungen, die ſich aus der Pla⸗ kette zum 1. Mai. 1933 ergaben, und aus dieſer Not der Heimarbeiter erwuchſen die Verſuche, ein ähnliches Abzeichen aus Glas herzuſtellen. Monatelang dauerten die Verſuche in dieſer Richtung an bis es endlich gelang, ein Abzeichen herauszubringen: Das Weihnachtsabzeichen des Gaues Thüringen des W. H. W. Ein Auftrag von 600 000 Stück dieſer Ab⸗ zeichen ſchaffte etwa 200 Heimarbeitern Verdienſt auf 2—3 Wochen. Das Gelingen des erſten Verſuches gab Mut und es gelang, zu erreichen, daß das Märzab⸗ zeichen des W. H. W. für das ganze Reich aus Glas in Lauſcha hergeſtellt werden ſollte. Von dem Märzabzeichen des W. H. W. wurden faſt 8 Millionen Stück hergeſtellt. 1500 Glasbläſer arbeiteten an der Her⸗ jtellung 3—4 Wochen lang. Der Erfolg dieſer erſten Arbeiten ließ den Mut zur Weiterarbeit wachſen, er ſchaffte vor allem auch die Mittel dazu als erſte Voraus⸗ ſetzung. Es gelang, die Reichsleitung des Deut⸗ ſchen Roten Kreuzes zu veranlaſſen, die Werbe⸗ plakette 1934 von der Lauſchaer Induſtrie her⸗ ſtellen zu laſſen. Von dieſem Abzeichen, das in ähnlicher Ausführung wie die Märzplakette des W. H. W. erſchien, wurden etwa 6 Millionen hergeſtellt, und der Erfolg des Roten Kreuzes bei dieſer Sammlung übertraf alle Erwar⸗ tungen. Dieſe Erfolge ſollten aber viel größeren Zielen dienen als nur der Arbeitsbeſchaffung für einen kurzen Zeitraum: Sie ſollten, wie ſchon oben erwähnt, dazu führen, aus der vor⸗ handenen techniſchen Begabung und Material⸗ kenntnis einen neuen Induſtriezweig aufzu⸗ bauen. Die Herſtellung der Abzeichen war ein großzügiger Verſuch, die Arbeiter, die nur ge⸗ blaſenes, alſo Hohlglas, kannten und nur auf die Herſtellung von Glaschriſtbaumſchmuck, Glas⸗ perlen, Kunſtglasbläſerei und Herſtellung künſt⸗ licher Menſchen⸗ und Tieraugen eingearbeitet waren, dahin zu bringen, daß ſie auch kleine Glaspreßwaren herſtellen könnten. Dieſer Verſuch, angeregt durch die Pla⸗ kettenaufträge des„W. H. W.“, iſt gelungen. Heute bereits beſteht die Möglichkeit, die vor⸗ handenen Einrichtungen entſprechend auszu⸗ werten. Allerdings noch nicht in dem Ausmaß, daß man von einer wirklichen Umſtellung ſprechen könnte. Um zu erreichen, daß die geſamte Induſtrie umgeſtellt wird, iſt noch ein langer Weg nötig. Der Energie derjenigen, die bis jetzt auf das ihnen vorſchwebende Ziel hingearbeitet haben, wird es aber auch gelingen, die noch beſtehen⸗ den Schwierigkeiten zu überwinden. Heute liegen die Dinge ſo, daß in der Her⸗ ſtellung der Preßglaswaren ein kleiner Betrieb Der Arbeiter ſpricht: Ich darf wieder ſchaffen And ſtolz der Arbeit Ehrennamen tragen— Und Spaten, Pickel, meine Waffen, Mich zu ſchlagen Ge'n Not und Elend, die mich faſt verſchlungen, Sind wieder blank wie unſer Schild. So grüß' ich froh die beſſ're Zeit Und meine Brüder, die mir ihre Hände reichen— Ich bin zum neuen Werke nun bereit, And meinem Willen ſoll der letzte Schatten weichen! P. E. Rings. faahangnnmnanmagamanagagegennmnaman von etwa 30 Arbeitern laufend beſchaftigt wer⸗ den kann. Was aber erreicht werden muß, iſt der geſamten arbeitsloſen Bevölkerung mit ihrer Heiminduſtrie wieder regelmäßige Arbeit zuzuführen. Heute noch iſt die Zahl der be⸗ ſchäftigungsloſen Glasbläſer 600. Wenn es gelänge, noch einmal einen Ab⸗ zeichenauftrag hierher zu bekommen, würden dieſe alle noch einmal auf Wochen aus der Arbeitsloſenunterſtützung herausgenommen werden können. And mehr noch: Sie würden erneut nach den nunmehr gewonnenen Erfahrungen für die neue Arbeit geſchult werden können, es würden auch den Stellen, die die oben erwähnten neuen Ver⸗ ſuche durchführen, neue Mittel zugeführt— eine dringende Notwendigkeit, denn derartige Ex⸗ perimente verlangen naturgemäß ziemlich hohe Summen. Hier will Neues werden. Hier will altes bodenſtändiges Handwerk— denn ein ſolches iſt die Glasbläſerei auch heute noch— neue Wege gehen, um Überlieferung und innerer Be⸗ rufung treu bleiben zu können— hier wird dazu die Hilfe aller derer gebraucht, die daran mithelſen können. 0 *. Das alles erzählte uns Pfarrer Keil. Und wir empfanden: Hier in dieſem Betrieb ſahen wir etwas, was in jeder Beziehung dem ent⸗ ſpricht, was wir Nationalſozialiſten wollen. „Gemeinnutz vor Eigennutz!“ iſt hier die Parole 8 und u. a. iſt beſonders herauszuſtellen, daß der Gewinn aus dem Betriebe nur zu neuer Ar⸗ beitsbeſchaffung und zum weiteren Ausbau der Arbeitsſtätte verwandt wird. 17 Im übrigen iſt man in der Werksgemein⸗ ſchaft heute ſchon unabhängig von fremden Lehrmeiſtern. Die Lauſchaer Glasbläſer be⸗ herrſchen bereits die Technik des neuen Verfah⸗ rens und voll Stolz berichtet uns Pfarrer Keil. daß im übrigen, was die Feinheit der Aus⸗ führung und die ideenreiche Geſtaltung der Fabrikation anlangt, die Lauſchaer den Fremden bereits überlegen ſind. 5 So ſehen wir alſo hier viel erfreuliches, und als wir nach Stunden den Ort verlaſſen, da nehmen wir die Gewißheit mit, daß es dem Vater der Idee, dem Pfarrer Keil, gelingen wird, dieſe Werksgemeinſchaft Lauſcha, die im übrigen ja auch auf der Thüringen⸗Ausſtellung nicht nur durch die bekannten Lauſchaer Sänger, ſondern auch mit ihren Erzeugniſſen vertreten iſt, immer weiter auszubauen. P. E. R. Ende der unwürdigen Unterkunft bei Buuten Zu größeren Anzuträglichkeiten im Bau⸗ gewerbe führte die Tatſache, daß Arbeitskame⸗ raden, die infolge der großen Entfernung der Arbeitsſtelle zum Heimatort auf der Arbeits⸗ ſtelle verbleiben mußten und dort oft keine ge⸗ nügende Unterkunft finden konnten. Die Be⸗ triebsführer hatten in vielen Fällen nicht für eine genügende Anterkunft Sorge getragen. Fortwährende Reibereien und Streit zwiſchen Betriebsführer und Gefolgſchaften und dadurch hervorgerufen ein Untergraben der Betriebs⸗ gemeinſchaft war die Folge der mangelhaften Anterbringung der Arbeitskameraden. Um dieſe dringende Frage für das ganze Reichsgebiet ein⸗ heitlich zu regeln und dadurch Streitfälle zu verhindern, hat die Reichsregierung das Geſetz über„Unterkunft bei Bauten“ erlaſſen. Nach dieſem Geſetz ſind die Betriebsführer verpflichtet, für eine einwandfreie Unterkunft der Ar⸗ beiter zu ſorgen, die ihre Wohnungen infolge der Entfernung nicht aufſuchen können. Es ſind bereitzuſtellen Schlaf⸗ und Aufenthaltsräume, die nicht nur gegen die Witterung ſchützen, ſondern auch die Arbeitsräume erhalten ſollen. Durch das Geſetz wird allen den Betriebs⸗ führern Zwang auferlegt werden, die bisher nichts von einer kameradſchaftlichen Beihilfe für ihre Gefolgſchaftsmitglieder wiſſen wollten. Für alle anderen wird das Geſetz eine Aner⸗ kennung für das für ihre Gefolgſchaftsmitglieden Geleiſtete ſein. a * er Am 1934, ſaale de du. Fun V. Füur V. lt 5 du X Fu N auf die reinigun pachtet. 2 Weg nehnbar 1a auf ſilbe ethal 1 möb dine bhon Gru 19 Trat 2 Sport 9 119 Eüngerl 10.30 ſntlic — tz gen lungen he 2 Shatt e p. „Mag, — tigt Leꝛ⸗ nu it ung mit ge Atheit det he⸗ en Ab vürden us der bomnen nach den die neue dden aut euen Ver⸗ u— eine lige Ex⸗ lich ſohe il alles 1 ſolches — tete letet Be⸗ iet wit) ie daran il. Und eb ſahen dem ent⸗ len. iet die daß der euer At⸗ sbau der Sgemein⸗ ftemden ser he⸗ Verfah⸗ tet Keil. er Aus⸗ ung der Fremden hes, und ien, da es dent gelingen die in gelung Sänget, ettteten E. R lun elhaften in dieſe iet ein⸗ ſäle zu 5 Geſez Joh flictet, det Ar⸗ infolge b fd zläume, ſczen, files. atiebs⸗ bishet eihilk volltes Auel liebe N— 1 Amtliche Bekanntmachungen Betreffend: Enthebung von Neujahrsgratulationen. Auch in dieſem Jahre werden wieder Karten zur Ent— hebung von Neujahrsgratulationen gegen Entrichtung von wenigſtens 2.— RM. ausgegeben. Die Namen derjenigen Perſonen, die von dieſer Einrichtung Gebrauch machen, werden in den hieſigen Zeitungen und dem Volksgenoſſen am 31. d. Mts. veröffentlicht. Wir bitten um rege Beteili- gung, da der Erlös der Winterhilfe zugeführt wird. Schluß der Einzeichnung Samstag, den 29. Dezember 1934, vormittags 10 Uhr. Betr.: Erhebung einer Gemeindegetränke⸗ ſteuer. Wir erinnern hiermit die Wirte an Einreichung der Getränkeſteuer-Erklärung für den Monat November 1934. Betr.: Steuerſprechtag des Finanzamts Hep⸗ penheim. N A KR. 8 f 8 2* Der nächſte Sprechtag des Finanzamts wird am Donnerstag, den 3. Januar 1935, auf dem hie⸗ ſigen Rathaus ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Samstag, den 29. Dezember 1934, vormittags 11 Uhr, bei uns, Zimmer Nr. 21, melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt ge— wünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuer— angelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 21. Dezember 1934. Bügermeiſterei Viernheim Bechtel eee eee estauration Ueber die Feiertage empfehlen wir unſere Gaſtſtätte allen werten Freunden und Gönnern einem gejchätzten Bejuche Prima Speiſen und Trank! S eee eee 1935 Familie Sander * 1 die Feiertage Es 181 gin aller Brauen, seinen lieben Verwandten, Freunden und Be- kannten, den werten Geschäftsfreunden und Ueber Gästen zur Jahres wende zu gratulieren. Der einfache Weg hierzu ist ein Glückwunsch in franz der Sylvester- Ausgabe der Zeitung. im Haiserhof' wozu frdl. einladet der Wirt. — Velanntmachung Am Donnerstag, den 27. Dezember 1934, vorm. 11 Ahr, werden im Sitzungs- ſaale des Rathauſes die Grundſtücke Flur VI Nr. 33, Acker, zwiſchen den Zeppen am Lacheweg, 3 125 qm. Flur VI Nr. 34, Acker daſelbſt, 3 125 qm. Flur VI Nr. 35, Acker daſelbſt, 3 281 qm. Flur XX Flur XXIII Nr. 94, Acker, Kellersheck, 2 238 qm. auf die Dauer bis zum Uebergang im Feldbe— reinigungsverfahren öffentlich meiſtbietend ver⸗ pachtet. Nr. 12, Acker in der Straßen— heimer Sauheck, 3 706 qm. Viernheim, den 22. Dezember 1934. Heſſ. Artsgericht Viernheim: Alter Gelegenheitskauj Wegen Wegzug verkaufe ich zu jedem an— nehmbaren Preis nachſtehende Gegenſtände: 1 Landauer, 1 Coupé, 1 Gig, zweirädrig auf Gummi, div. Geſchirre, darunter 2 ſilberplottierte Chaiſengeſchirre, alles ſehr gu⸗ erhalten. Ferner verſchiedene Möbelſtücke 1 Büffet, Sofa, Flurgarderobe, Korb⸗ möbel, Teppiche, Vorhänge und Gar⸗ dinen, Betten u. Bettſtellen, 1 Grammo⸗ phon mit 25 Platten, 1 Tafelklavier, 1 Grudeherd, 1 Trieur zum Fruchtreinigen 1 Handradhacke, 1 Fleiſchſtänder, 7 Transporträder für ein Selbſtbinder, 1 Fr die Feiertage empfehle la Weißwein Liter 804 1a Rotwein Liter 75. Tum Frelschlitz m. Trager. 1. 2 fe,. Es ladet freundlichſt ein 0 e verſtärkte Ka⸗ pelle Schwarz⸗Weiß a Der Wirt. Für die Feſttage empfehle: I Schönen deschennpackungen Ferner neu eingetroffen große Aus⸗ wahl i. Pfeifen neue hübſche Modelle Forzellannieiten Rolzpielfen Cigarrenſpitzen— Cigarettenſpitzen Tabakdoſen— Schnupftabakdoſen als ſchöne Weihnachtsgeſchenke Ludwigſtraße 46 Rauchwaren, Groß⸗ und Kleinverkauf Neuzeitliche I 5 Wohnung Alb fle 2 Zimmer 1 10 nd Hücne Alla bibel —œ— resse Bernhardiner Hund mit Stammbaum, langhaarig. Vogler, Domänepächter Straßenheimerhof, Tel. Viernheim 32 Vereins- Anzeiger Turnverein v. 1893 e. V. Großes Weih⸗ Sängerbund 0 ö e Feine 10.30 Uhr, Singſt 321 Theat 9 9 1 5 wuneliher Theokeſpiele, Der Versen. llt nicht verlieren, inserieren! nachts⸗Sportprogramm: Am 1. Feiertag: 1. Handballelf gegen„Jahn“ Weinheim 1. 3 Uhr. Vorſpiel 2 Uhr: Jugend.— Am 2. Feiertag: 1. Fußballelf geg. Mühlhauſen 1. 2.30 Uhr. Vorſpiel 1 Uhr: 2. M.— Amicitia 3. M. Zu dieſen Spielen iſt die Viernheimer Sportgemeinde herzlichſt eingeladen. Der Vorſtand. D Zu Weihnachten empfehle mein reichhaltiges Lager in Zimmeröjen von den einfachſten bis zu den mo⸗ dernſten Ausführungen. Ofenſchirme, Brikettkaſten, Koks. füller, Herde für Gas und Kohlen Keſſelöfen und dergl. Defen von Mk. 14.— an Minol. Wunder le Alicenſtraße 10 nebſt Bad mit Ab- in dieſer ſchluß ſofort zu Zeitung vermieten. ſind Ihnen ſtets Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. Jule Heller Cigarren Cigaretten JTabake Prima Qualität Große Auswahl S EoEeſẽD e eĩſůſg sss Die Krije der Sowjets Als die Meldung von der Ermordung Kirows in die Welt ging, ahnten wohl die wenigſten, daß in dieſem Attentat eine ausgedehnte Verſchwörung gegen das Regiment Stalins ſichtbar wurde. Man war ſogar geneigt, die Tat des Mörders Nikolajew als das Werk eines Einzelgängers zu betrachten, und man hörte die Wendung, Nikolajew habe Kirow aus rein per ſönlichen Gründen umgebracht. Man war ſich auch noch nich' über den Amfang der Zuſammenhänge im klaren, als nach dem Attentat die Sowjetregierung daranging, in Maſſen Verhaf⸗ tungen und Hinrichtungen vorzunehmen. Da glaubte man viel fach und da man die Methoden der Herren im Kreml kennt, hatte man auch Grund zu ſolcher Annahme, daß die ruſſiſche Regierung den Mord Kirows zum Vorwand nehme, um ſich unbequemer Mitbürger zu entledigen. Nun aber hat die Sache doch ein ganz anderes Geſicht be⸗ kommen. Es wird offenbar, daß Nikolajew kein Einzelgänger war und auch nicht aus persönlichen Rachegefühlen Kirow nie⸗ dergeſchoſſen hat. Es wird ſichtbar, daß in der Sowjetunion eine tätige Oppoſition beſteht, die bis in die höchſten Stellen der Partei und der Republiken hineinreicht. Die Verhaftung von Si nowjew und Kamenew wirken wie ein Alarm- Dieſe beiden Männer und andere hohe Funktionäre ſollen an dem Aufruhr gegen die Herrſchaft Stalins beteiligt geweſen Franz Holmann ſein. Die Sowjetbehörden halten zwar ſehr dicht, ſo daß zu⸗ verläſſige Meldungen nur ſchwer zu erhalten ſind. Aber aus dem Amfange der Strafmaßnahmen, deren wahrer Sinn nun wohl richtig erkannt iſt, läßt ſich ermeſſen, wie weit die Kreiſe des Widerſtandes ſchon gezogen waren. Die Kriſe des Sowjetregiments iſt klar. Sie wird durch die Verhaftungen der hohen Beamten erheblich verſchärft. Es iſt damit zu rechnen, daß in den nächſten Tagen noch weitere Verhaftungen vorgenommen und andere Strafen vollzogen wer⸗ den. Welcher Art der Aufruhr war und zu welchem Ziele er angezettelt worden iſt. darüber hört man nichts Beſtimmtes. Wohl wird wieder der Name Trotzki genannt. Dieſe un⸗ heimliche und geheimnisvolle Ahasver ſpukt immer noch irgend⸗ wie in den Sowjetdingen herum. Nie weiß man ganz genau, wo er ſich aufhält und wer mit ihm verkehrt. Bald werden ihm dieſe, bald jene Verbindungen nachgeſagt, immer aber ſind Beziehungen zu Rußland dabei Der Schatten dieſes Revo⸗ lutionärs weicht nicht von der ruſſiſchen Politik. Iſt es zu ver⸗ wundern, daß ſein Name auch jetzt wieder im Zuſammenhang mit dieſer politiſchen Kriſe des Sowjetreiches genannt wird? Selbſt wenn es Stalin gelungen iſt, ſeinen Gegnern zu⸗ vorzukommen, darf man doch nicht die Gefahr als reſtlos überwunden anſehen Die Sowjetrepublik hat in den letzter Jahren empfindliche Schlappen hinnehmen müſſen. Der etwas zweifelhaften Ehre des Eintrittes in den Völkerbund und dem allerdings wertvolleren Militärbündnis mit Frankreich ſtehen die deutſche Revolution und die Bildung einer nationalen Regie⸗ Eine Glückwunsch-Anzeige dient auch gleichzeitig der Empfehlung! Fd rögen zu 1.80, 2.40 u. 3.— mn. — —.— Die Aeiter von Deulſch⸗Oftafrika im A. T.⸗Film⸗Palaſt Deutſch-Oſtafrika.— Vor 20 Jahren kämpften Deutſch⸗ lands Söhne auf der heißen mütterlichen Erde des Neulandes um ihre zweite Heimat. Von ferne geſehen erſcheinen dem Auge weite Gegenden dieſes Landes, als lägen ſie im deutſchen Mutterlande— in vielen Landſchaftsbildern findet der Blick oft überraſchende Aehnlichkeit mit Thüringen und Harz, Rheinland und Schwarzwald. i Jeder Deutſche ſollte dieſen Film, der ab heute im Union⸗Film⸗Palaſt läuft, miterleben! CCC Ad ͤ vd ung in Spanien, verbunden mit einer geſcheſterten Links⸗ evolution, gegenüber. und Deutſchland und Spanien baren die beiden Länder die man in Moskau als„reif für die Weltrevolution“ bezeichnete. Zu dieſen äußeren Schlappen jetzt noch die inneren Widerſtände, an ſolcher politiſchen Laſt hat auch das große Rußland ſchwer zu tragen. Ginowjew und Kamenew verhaftet. DNB. Moskau, 23. Dez. Wie erſt jetzt amtlich beſtätigt wird, ſind Sin o we w und Kamenew am 16. Dezember im Zuſammenhang mit der Ermordung Kirows verhaftet worden. Da aber, ſo heißt es in der amtlichen Meldung weiter, die Anterſuchung keine ausreichenden Beweiſe für ihre Beteiligung an dem Mord er— geben habe, werden ſie nicht vor ein Gericht geſtellt werden. Die Angelegenheit wird vielmehr einem Sonderausſchuß über— wieſen, der die Frage einer Verbannung Sinowjews und Ka— menews zu prüfen hat. In gleicher Weiſe ſoll gegen die verhafteten Parteimitglie— der Federow, Safa row, Walden, Salutzkin und Jewdominow verfahren werden. Dagegen kommen acht andere Parteimitglieder vor Gericht. Die erneute Verbannung von Sinowjew und Ka— menew, ihre Aechtung durch die Parteipreſſe, die Anklage-Er— hebung gegen 14 Verſchwörer in Leningrad und 16 in Moskau, die ſämtlich ehemalige Parteimitglieder ſind und zum Teil wie⸗ der in die Partei aufgenommen wurden, alle dieſe Vorgänge ſtellen das einſchneidenſte Ereignis in der Geſchichte der kom⸗ muniſtiſchen Partei der Sowjetunion dar, das ſeit den ſchweren inneren Kämpfen mit der linksgerichteten Trotzkiſchen und der rechtsgerichteten Bucharinſchen Oppoſition zu verzeichnen iſt. In Leningrader Parteikreiſen herrſcht große Aufre⸗ gung im Zuſammenhang mit den Maßnahmen gegen die Ver⸗ ſchwörer. Ehemalige Anhänger Sinowjews und Trotzkis ver— ſuchen, ſich durch Bekundung ihrer Treue zu Stalin und durch Verrat ihrer früheren Genoſſen zu ſichern. Auch aus weiteren Städten der Sowjetunion wird Aehnliches gemeldet, insbeſon— dere aus größeren Induſtrieſtädten. Der Zugzuſammenſtoß bei Stuttgart Drei weilere Todesopfer.— Die Strecke wieder frei. DRB. Stuttgart, 23. Dez. Zu dem Eiſenbahnunglück bei Murrhardt teilt die Reichs⸗ bahndireltion Stuttgart noch mit: Von den im Krankenhaus von Backnang untergebrachten Schwerverletzten ſind im Laufe des Samstags die neunjährige Marianne Roller, Tochter des gleichfalls ſchwerverletzten Bahnunterhaltungsarbeiters Johann Noller, und der Loko⸗ motivführer Adolf Scheerer aus Stuttgart, der den ver⸗ unglückten Perſonenzug 1978 Nürnberg Stuttgart geführt hat, ihren Verletzungen erlegen. Am Nachmittag erlag auch der Eiſenbahnarbeiter Johann Noll er ſeinen ſchweren Verletzun⸗ gen. Die Zahl der Todesopfer hat ſich damit auf neun erhöht. Bei einem anderen Toten handelt es ſich nicht um einen Herrn Vogel aus Murrhardt, ſondern um den penſionierten Poſtaſſiſtenten Karl Steidele aus Künzelsau. f Das Befinden der übrigen Schwerverletzten iſt den Am⸗ ſtänden nach zufriedenſtellend.— Das getötete junge Mädchen, deſſen Namen und Herkunft zunächſt nicht ermittelt werden konnte, iſt, wie nunmehr feſigeſtellt, die 15 Jahre alte Maria Stainer aus Hauſen, Oberamt Gaildorf. Die ſchwierigen Auſräumungsarbeiten an der Anfallſtelle ſind am Samstag und in der Nacht zum Sonntag mit größtem Nachdruck durchgeführt worden. Der regelmäßige Betrieb iſt wieder im Gange. 0 Fandelsleil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 332 Stück, verkauft 272 Stück. Milchſchweine wurden ver⸗ kauft das Stück zu 8—14 Mk., Läufer das Stück zu 15 bis 35 Mk. Marktverlauf gut. 5 Als Derlobte grüßen Sreta Hofmann Eugen Hofmann Diernheim, Weihnachten 1934 Berta Träger Nichard Nein Weihnachten 1934 Verlobte Nagelsberg Ingelſingen/ Württ. Of. Rünzels au Viernheim Statt Karten Katha Marlin Micharo Jakob geben ihre Verlobung bekannt Viernheim, MVeihnachten 194 Statt Karten! hre Verlobung beehren sich anzuzeigen 9 Lina C cſialk Valentin dtedliig Viernheim, Weihnachten 1934 Eenlral-Füm-Talast Unser Zaxlia tackenldusea Jose Minkenliacil Verlobte Viernheim, Weihnachten 1934 Welnnachtslest- Prog 9 Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen Sabina Min ken bach Hans Ditſah Viernheim, Weihnachten 1934 DFFAUUν Eine Llehesnacht am B0 Elin Triumnn deutscher 1 Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen J lianna iteſmann teumanm Ccſccle Viernheim, Weihnachten 1934 nunst— Ein wunderba nerriicher Flim Verkauf. ee ee Dickrüpen zu verkaufen Mannheimer⸗ ſtraße 28 karte einſteuſchwerne zu be⸗ deutend herabgeſetzten Preiſen zum Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg 8 F L Als. Sean 1 Sporthalle unſere N Nd . 18. Jodes- 7 Anzeige Dem Herrn über Leben und Tod hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen, unſere liebe, treube⸗ ſorgte Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Tante frau lid. FfAeurfch Hünlwein ö. uus. Katharina geb. Hanf heute morgen nach langer Krankheit, verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 76 Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Um ein Gebet für unſere liebe Verſtorbene bitten Viernheim, Mhm.⸗Waldhof, den 24. Dezember 1934 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am zweiten Weihnachtsfeier⸗ tag, nach der Andacht, vom Trauerhauſe, Luiſenſtr. 46, aus ſtatt. eee. NN. 5 8. DN. Am 2. Feiertag, abends 8 Uhr, findet in der Wroſpnachtsſeier llle Mitglieder ſind herzlichſt eingeladen. 2 ielſeitigen Wunſch können auch die 2 zörigen mitkommen. 50 an einer ſchlichten, aber innerlichen Weih- it, ſoll deshalb auch diesmal nicht von ie ausgeſchloſſen ſein. e 7 e 2 . 2 90 N Auͤ«eber die Feiertage 1. J apzenbock zum Spezialbierpreis!! ad Rolenauer Neubauſtraße 5 Basthaus zum fehstock 910 . Inhaber: Harl Lamberin Ueber die Feiertage ge⸗ langt in meinem Lokal zum Ausſchank das prima helleLager⸗ bier u. das vorzügliche Weihnachtsbock⸗ bier aus der einhei⸗ miſchen Brauerei Kühner. Statt Karten Maria Nuo ol ph Theo Schaoͤt Bac ermeiſter Verlobte Mannheim Wallſtaòt Viernheim Weihna chten 1934 Nach Feierabend ſchnell bei Knaubers ein Gläschen Bellneimer hell Jr Die große deutſche Weihnachtsfeft⸗ Aufführung.— Der allerneueſte Großton⸗ film der Terra Abenteuer an Bord der Frauenlob Mit G. Fröhlich u. Jarmila Navotua Ihre Derlobung beehren ſich anzuzeigen Anna Maria Nempf Fritz Schneider Diernheim, Weihnachten 1934 Ihre Verlobung zeigen an I a 7* 44 5 Fitz teuwextil Mannheim-Käfertal Weihnachten 1934 Viernheim Im märchenhaften Orient in Konſtantinopel; und am Boſporus ſpielt dieſer bezaubernde! Film Dazu ein hervorragendes Beipro⸗ gramm.— Ein Beſuch iſt beſtimmt die! ſchönſte Weihnachtsfeſt⸗ Abendunterhaltung Frei N 12 2 e e e ee Als paſſende u. willdommene Weihnachts⸗Geſchenbe empfehle in reicher Auswahl Toilette⸗Seifen u. Parfümerien zu billigſten Preiſen Georg Hook Adolf Bitlerſtraße Anfang an beiden Tagen 7 Uhr, ab 9,15 Uhr 2. Vorſtellung. 3 An beiden Tagen große 5 Jugend. Knder vorstellungen! Allen Freunden und werten Be⸗ ſuchern Slarke winterschune sehr billig bei N. Slummtf d. Bismarckstraße 11 0 0% Ein Denkmal von deutſcher Mannhaftigkeit u. edler deutſcher Frauentreue. Aeberall ſtärk⸗ ſter Andrang.— Am 1. und 2. Weihnachts⸗ feiertag Vorſtellungen um 4, 7 und 9,15 Uhr Um 4 Uhr findet eine Familienvorſtellung ſtatt Jeden Tag 3 Vorſtellungen wegen des Andranges 9 und Unſeren werten Beſuchern ein frohes Weihnachtsjeſt CC ðVl WinterhilfswerkundeErzeugungsſchlacht In Raten von Mk. 10.50 an ſenljpringen demjelben nationaljozialiiti⸗ dakop Reudörſep ichen Geiſte. Mechanikermeiſter Adolf Hitlerſtraße 81 G CCC ²˙·¹ d ²˙ mA D. 00 mini ne fo A etllirt dete. nicht 9 1b fe, 0 entgegn 0 Nun habe i m üb bet be drohtet Ge vahllos kation 00 K ſchen e kla na Vent eiploſio gaillet d lets. iber u. betſagt fal grundel fung, d heteinſe mit zu elbſt e. cher dlszupr lungen Etwerb. W. dg e des„y Hie es mit bericht guerre“ S ſpicherei