Vol Amiliches Verkünbigungsblatt ber Bürgermeisterei und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig anzerer Behörden Vereins- und Geichäftsanzeiger Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter; Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleitex: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D. A. Nov. 34:1292 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 29 Die beutjche Wehrmacht Donnerstag, den 27. Dezember 1934 Erklärungen des Reichswehrminiſters 10. Jahrgang Appell zum Frieden Die Weihnachtsfeiern auf deutſchen Straßen Die Weihnachtsfeiern auf den deutſchen Straßen und 5 Plätzen, die auf Anordnung des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ 8 Berlin, 26. Dezember.„Es iſt der feſte Wille und ausdrückliche Befehl des Füh⸗ bels bis in die ſtillſten Winkel des Reiches veranſtaltet wur⸗ uber Der Berliner Cheflorreſpondent der„Aſſociated Preß“,[ ers, daß die Reichswehr— und ſie allein— der Waf⸗] den, bildeten einen einzigen Zuſammenklang der Gemein⸗ „ 8 P. Lochner, hatte eine Unterredung mit dem Reichswehr⸗ fenträger der Nation ſein ſon. Der neue Chef des Stabes ſchaft und der Freude, leberall flatterten die Hakenkreuz⸗ 8 miniſter Generaloberſt von Blomberg, über die er u. a. der SA., Lutze, findet ſich hierin in voller Aebereinſtimmung J fahnen, erſtrahlten rieſige Tannen im Schmuck der Kerzen, 8 2 folgt berichtet: mit dieſer Auffaſſung.“ verſammelten ſich die Politiſchen Leiter, die Amtswalter des * Auf ſeine Frage über die deutſche Rüſtungslage Auf meine weitere Frage, ob die Regierung bald beab⸗] Winterhilfswerks und die Parteiangehörigen mit der Bevöl⸗ Weh erklärte Generaloberſt von Blomberg:„Eine Antwort auf ſichtige, die allgemeine Wehrpflicht der Vorkriegszeit wie⸗ kerung, um den Kindern der Aermſten eine frohe Weihnacht iht don N dieſe rein politiſche Frage kann ich Ihnen als Fachminiſter[der einzuführen, erwiderte der Miniſter:„Zunächſt ein[ zu bereiten. ö N a 5 5 nicht geben. Das liegt allein in der Hand des Führers[ Wort über unſere Reichswehr mit ihrer langen Dienſtzeit. In Berlin fanden 100 ſchlichte Jeiern ſtatt. Die haupt⸗ 5 und Reichskanzlers.“—„Geſtatten Sie, Herr Reichsmini⸗ Sie werden mich nicht für unbeſcheiden halten, wenn ich[ feier wurde in der Wicleſſtraße in Moabit veranſtaltet, wo 1 lter, daß ich Ihnen erkläre, wie ich zu dieſer Frage kam“, behaupte, daß wir wirklich ſtolz ſein können auf das Ver⸗ Keichsminiſter Dr. Goebbels das Work nahm und wo 3000 ee entgegnete ich.„Es vergeht wohl kaum eine Woche, ohne teidigungsinſtrument, das ſich aus unſerem kleinen Berufs-] Kinder, bekreut von der Standarte 16, beſchenkt wurden. 5 daß unſer Berliner Büro eine Anfrage über die deutſche[ heer entwickelt hat. Indem ich mich Weitere 1000 Kinder ſowie zahlreiche Kriegsverletzte aus Kuetlage Rüſtungslage aus unſerer Zentrale in Newpork erhält. Ich dem großen Ringen und Veteranen von 1866 und 1870 halten * habe immer zurückgedrahtet, ich ſei kein Spion; ich könne nur über öffentlich bekannte Tatſachen auf militäriſchem Ge⸗ biet berichten. Darf ich Ihnen ein paar der an mich ge⸗ drahteten Fragen vorleſen?“ General von Blomberg nickte mit dem Kopfe. Ich zog wahllos hervor: Jene Nachricht von der angeblichen Fabri⸗ kation eines neuen tödlichen Giftgaſes in Mißburg(Bayern) (7); die Mutmaßung des Sonderausſchuſſes des amerikani⸗ ſchen Senats, daß Militärflugzeuge im geheimen von Ame⸗ rika nach Deutſchland geſchmuggelt werden; Lammot Duponts Behauptung, Deutſchland fabriziere große Mengen hoch⸗ exploſiver Sprengſtoffe entgegen den Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrages. 11 Ein amüſiertes Lächeln umſpielte die Lippen des Mini⸗ ters.„Wiſſen Sie“, meinte er,„wir leſen täglich ſo viele abſurde Behauptungen über unſere militäriſchen Angelegenheiten, daß wir es uns verſagt haben, auch nur den Verſuch zu machen, den offen⸗ für die allgemeine Wehrpflicht ausſpreche, wünſche ich keineswegs etwas gegen die Lei⸗ ſtung des bisherigen Berufsheeres zu ſagen. Im Gegenteil. Wenn Deutſchland auch nur an Erobe⸗ rungen oder ſogar an Krieg dächte, ſo erkläre ich Ihnen als Fachmann ganz offen, daß eine Armee, die ſich aus Be⸗ rufsſoldaten mit langjähriger Dienſtverpflichtung zuſam⸗ menſetzt, für dieſe Zwecke beſſer iſt, als ein Heer von kurz dienenden Militärpflichtigen. Auf techniſchem Gebiet ſchrei⸗ tet die Entwicklung ſo raſch in dieſem Maſchinenzeitalter fort, daß eine kleinere Anzahl von Männern, die jedoch durch viele Jahre hindurch ausgebildet worden ſind, beſſer iſt, als eine große Maſſe von nur kurz Ausgebildeten. Anſere deutſche Auffaſſung über das Milikär iſt jedoch eine ganz andere. Wir ſehen in ihm nicht ein Inſtrument des Angriffes und der Eroberung, ſondern eine hohe Schule zur Bildung des Charakters. Alles jenes, wo⸗ für ſich der Nationalſozialismus einſetzt— der Geiſt, der ſich im großen Saale der Krolloper eingefunden. Mit ihnen nahmen auch der Chef der Heeresleitung, General der Ar⸗ tillerie von Fritſch, und eine Abordnung der Wehrmacht an der Feier keil. JInsgeſamt wurden in Berlin rund 12000 Kinder beſchert Schon lange vor Beginn der Feier hatte ſich die Wiclef⸗ ſtraße in einen Feſtplatz verwandelt. Ueberall drängten ſich die Menſchen, ſtanden die Tiſche in langer Reihe, ſah man Kinder, denen helle Freude aus den Augen leuchtete. Heil⸗ rufe brauſten dem Reichsminiſter Dr. Goebbels entgegen. Die Fackeln flammten auf, das Lied„Ihr Kinderlein kommet“, ertönte, wie geſchaffen zu dieſer Feler. Standartenführer Krauſe trat an das Rednerpult und wies kurz darauf hin, daß dieſe Beſcherung durch den Opferſinn ſeiner Kameraden ermöglicht worden iſt und ein Beiſpiel für den Sozialismus der Tat ſein ſoll. Reichsminiſter Dr. Goebbels erinnerte unter erneutem Jubel der Maſſen an die trüben Zeiten, in denen die SA. in Moabit um jede Handbreit Boden und um levager ſichtlichen Unſinn, der den meiſten dieſer Behauptungen zu⸗ Einigkeit, des Gehorſams, der Disziplin, des Zuſammen⸗ jeden Menſchen kämpfen mußte und zeigte dann die tiefe gilt grundeliegt, zu dementieren. Nehmen wir z. B. die Behaup:]wirkens, der Kameradſchaft, alles dies iſt und war ſtets Veränderung auf, die ſeitdem vor ſich gegangen iſt. Das, dsboc⸗ tung, daß wir im geheimen Flugzeuge aus dem Ausland ein weſentlicher Beſtandteil der deutſchen Wehrmacht. Wir[was man ſchier für unmöglich gehalten habe, ſei Wirklich⸗ 5 hereinſchmuggeln. Die Franzoſen wiſſen genau ſo wie wir, daß wünſchen, daß jeder dienſttaugliche Deutſche dieſe Schule keit geworden: Das einige deutſche Volk. die amerikaniſchen Flugzeuge mit zu den beſten der Welt gehören. Die Franzoſen haben ſelbſt eine Anzahl„Muſterexemplare“ verſchiedener amerika⸗ niſcher Typen erworben. Warum? Weil ſie dieſe Typen auszuprobieren wünſchen, um feſtzuſtellen, ob evtl. Verhand⸗ lungen mit den Konſtrukteuren gepflogen werden ſollen zur für die Entwicklung des Charakters durchmache.“ „Wie ſteht es aber mit der SA, Ss und dem Arbeitsdienſt? fragte ich. Sollen dieſe nicht Schulen zur Bildung des Cha⸗ rakters ſein?“ „Das ſind ſie zweifellos“, antwortete der Miniſter leb⸗ „Sie alle“, ſo fuhr der Miniſter dann fort,„ſind in die braunen Glieder unſerer marſchierenden Kolonnen einge⸗ kreten, nicht um ein Reich des Terrors und der Gewalt zu begründen, ſondern um dem Vaterland und dem Volk zu dienen. Wir haben es nicht nötig, Arbeiterwohnungen mit Kanonen zu beſchießen. Gerade in den Wohnungen der Ar- tsfeſt⸗ Erwerbung einer Fabrikationslizenz.. 5 haft.„Dieſe drei Organiſationen der nationalſozialiſtiſchen beiter ſchlägt heute für uns, für unſeren Staat, für den JJC — potentiell de guerre-] anrechnen.“ bilden, aus welchem die Wehrmacht ſich ergänzen 1 75 Mit voller Abſicht ſeien die Feiern nicht im Saal, nicht Hier erlaubte ich mir eine weitere Frage:„Wie ſteht] deze pier Orgeniſgziaſen dat ibu edteile Fupdtion die] an weißgedeckten Tischen veranſtaltet worden, ſondern man es mit der SA. und SS.“, fragte ich.„Im Ausland außerhalb der des Waffenträgers liegt. Sie werden unſere] ſei gerade in die dunklen Straßen des Arbeiterviertels ge⸗ herrſcht die Meinung vor, diefe ſeien zu dem potentiell de] Arbeit inſofern erleichtern, als ihre Angehörigen bereits[ gangen.„Wir glauben,“ ſo führte Miniſter Dr. Goebbels N guerre“ zu rechnen.“ t gewohnt ſein werden, Gehorſam, Disziplin, Ordnung und J dann weiter aus,„daß wir uns euer Herz verdient haben N„Seit den Eteigniſſen des 30. Juni hat alle Soldaten⸗ Kameradſchaft zu pflegen. Soldaten aber ſind ſie erſt dann,[ durch unſere Sorgen und unſere Arbeit für euch! Nur dieſes 1 — 27 ag all ſpielerei in der SA. aufgehört“, entgegnete der Miniſter. wenn ſie im Heer ausgebildet ſind.“ Ein Gruß an das Auslanbsdeutjchtum Weihnachtsanjprache des Stellvertreters des Führers München, 26. Dezember. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hielt wie im vergangenen Jahre auch am diesjährigen Hl. Abend eine Weihnachtsanſprache, die insbeſondere den auslands⸗ deutſchen Volksgenoſſen galt. Ich möchte glauben, ſo ſagte er, daß es für viele unſerer Volksgenoſſen ebenſo die ſchönſte Weihnachtsfreude iſt, ſich in dieſem Augenblick mit dem Deutſchen Reich, mit der Heimat verbunden zu fühlen. Wo zur Heimat Deutſchland fehlt, da iſt Wehmut und Sehnſucht nach ihm ſtärker als Jubel und Feſtfreude. Wo aber immer auf der Welt Deutſche Weihnacht feiern, da iſt Heimat in ihnen: Ihres Volkstumes Weſen wird ihnen bewußt und es iſt ihr höchſtes Glück, als Deutſche Weihnachten zu feiern.“ Dann gab der Stellver⸗ treter des Führers in großen Zügen den Auslandsdeut⸗ ſchen ein Bild dieſer Heimat. In einigen Ziffern umriß er die Erfolge des Winterhilfswerkes, des Autobahnbaues, der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, der Maßnahmen zur Hebung der Volksgeſundheit und der Geburtenziffer und ſchilderte die ſchönen Erfolge der nationalſozialiſtiſchen Organiſation„Kraft durch Freude“. Am Widerhall, den der neue Idealismus in den Her— zen der Jugend gefunden hat, kann die Welt lernen, daß der Nationalſozialismus nicht ſchlechthin die politiſche Macht in Deutſchland erobert hat, ſondern daß der Führer die Herzen gewann. 1 6 Rudolf Heß rief den Auslandsdeutſchen zu, ſie könnten auf ihr Valerland ſtolz ſein. Und ich weiß, ſtolz ſeid ihr, denn noch nie iſt ein Volk aus ſo tiefem Sturz in ſo kurzer Zeit zu dem gemacht worden, was es heute iſt. Heute wiſſe die Welt und maßgebende Politiker anderer Völker hätten es anerkannt, daß es dem Führer allein zu verdanken ſei, wenn im letzten Jahr der europäiſche Friede bewahrt wurde, als er mehrfach ſchwer bedroht war. Als wirklicher Staatsmann habe ſich der Führer auch in ſeinem Verhalten Jrankreich gegenüber gezeigt, bei ſeinen ehriichen Bemühungen, zur Entſpannung des deutſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes beizutragen. Unter einem Kanzler des Friedens ſei es leicht, eine Rede in die Weihnacht, in die Nacht des Friedens zu halten. Rudolf Heß ſchloß ſeine Anſprache:„Wir können dieſer Stunde der Gemeinſchaft der Deutſchen auf der Welt keinen anderen Abſchluß geben, als daß wir unſere Gedanken dem Manne zuwenden, den das Schickſal beſtimmt hat, Schöpfer eines neuen deutſchen Volkes zu ſein, eines Volkes der Ehre. Das Geſchenk, das wir Deutſchen auf der Welt Adolf Hitler erneut zur Weihnacht bringen, iſt: Vertrauen. Die Staatsreformpläne in Frankreich Paris, 27. Dezember. Miniſterpräſident Flandin wird in ſeiner Rede, die er am 12. Januar auf einer Bezirks⸗ tagung der demokratiſchen Allianz zu halten gedenkt, das Arbeitsprogramm des Parlaments für die ordentliche Seſ⸗ ſion von 1935 behandeln. An der Spitze dieſes Programms ſteht die ſtark umſtrittene Staatsreform, die zum Rück⸗ tritt des Kabinetts Doumergue geführt hatte. Mehr als einmal ſchon hat Flandin eine ſolche Reform als notwen⸗ dig bezeichnet. Jedoch glaubt er, ſie ohne die Einberufung 5 Nationalverſammlung nach Verſailles verwirklichen zu önnen. Erkennen des Herzens ſpricht heute in Deutſchland! Der beſte Beweis dafür iſt dieſe Feier, zu der jedermann, ohne Anſehen der Partei oder der Konfeſſion, geladen wurde. Wir ſind nicht gekommen, um die Welt in Krieg und Friedensloſigkeit zu ſtürzen, ſondern um unſerem Lande die Ehre und den wirklich dauerhaften Frieden zu geben. Des⸗ halb richte ich hier im Angeſicht von Tauſenden deutſcher Kin- der, von Tauſenden deutſcher Männer und Frauen, mitten im ernſten Arbeiterviertel Berlins, an die ganze Welt den Appell zum Frieden und zu Eintracht und Frieden in dem Sinne, daß ſo, wie wir unſerem eigenen Lande Ordnung und Frie- den gebracht haben, wir auch der Welt Ordnung und Frieden zurückgeben können. In dieſem Zeichen wollen wir uns vereinen, wollen wir uns ſtärken und erheben an dem Leuchten, das uns heute aus tauſend Kinderaugen entgegenſtrahlt, wollen wir uns er— freuen an der Dankbarkeit, die dieſe Kinderherzen uns ent— gegenbringen, und wollen niemals vergeſſen, daß in dieſen Kindern un⸗ ſere Hoffnung und unſer ganzes Glück liegt und daß un⸗ ſere Sorgen und unſere Arbeiten nur ihnen und dem kommenden Volke. das in ihnen verkörpert iſt, gilt. So wollen wir uns dem Land und dem Volke verſchwören dem wir angehören und wollen als einiges Reich vor die Welt hintreten und dem Weihnachtsfeſt, das, ehe wir kamen vielfach zu einer Angelegenheit bürgerlicher Sentimentalität herabgewürdigt worden war, ſeinen wahren Sinn zurück— geben, indem wir als Volk über alle Schranken hinweg uns die Hände reichen und der Welt entgegentreten mit der Sehn⸗ ſucht und mit dem Wunſche: Friede auf Erden den Menſchen! Kinder umringen den Miniſter. Brauſender Beifall dankt Dr. Goebbels. Weihnachtslieder klingen auf in den Winterhimmel. Und dann iſt der Miniſter im Nu von einem Dutzend, von 50, von 100 Kindern um⸗ ringt. Dr. Goebbels ſpricht mit den Kindern, die ihm ihre Sachen zeigen und die Händchen zum Heilgruß entgegen- recken, mit Jungen und Mädeln, lange, herzlich und ergötzlich. Als er ſich dann wieder zum Wagen wendet, umbrandet ihn ein Jubel des Dankes und der Freude. Einladung nach London? Jorlſetzung der engliſch- franzöſiſchen Ausſprache nach der Saarabſtimmung. London, 26. Dezember. Aus Paris berichtet der franzöſiſche Mitarbeiter des daily Telegraph“, daß der engliſche Außenminiſter Sir John Simon am 22. Dezember bei ſeinem Zuſammentreffen mit Miniſterpräſident Flandin und Außenminiſter Laval die franzöſiſchen Staatsmänner zu einem baldigen Beſuche in London eingeladen habe. Der Korreſpondent ſagt, beide würden der Einladung gern Jolge leiſten, doch ſei man in franzöſiſchen Kreiſen der Anſicht, daß vor dieſer Reiſe die Sdarabſtimmung erledigt ſein müſſe. Vorausſichtlich würden zu dieſem Zeitpunkte auch die franzöſiſch-italieniſchen Verhandlungen ſo weit ge⸗ diehen ſein, daß ſie nicht mehr viel von Lavals Zeit in An⸗ ſpruch nähmen. Natürlich werde dieſe kommende Ausſprache zwiſchen Flandin, Laval und den britiſchen Miniſtern von den Fra⸗ gen des Augenblicks beherrſcht ſein. Alles deute aber darauf hin, daß die Frage der Abrüſtungskonferenz wieder aufgeworfen werden würde. Der Korreſpon⸗ dent fügt hinzu, entgegen allen amtlichen Ableugnungen ſeien die Vorbereitungen zu einer Verlängerung der Militärdienſt⸗ 190 in Frankreich vom nächſten Frühjahr ab in vollem ange. Der Winter macht endlich ernſt Weiße Weihnachten in der Reichshaupkſtadt. Berlin, 26. Dezember. Die Berliner wurden am Morgen des Heiligabends zum erſten Mal in dieſem Winter durch Eisregen überraſcht, der in kurzer Zeit alle Straßen und Plätze in eine Eis⸗ fläche verwandelte. Im Laufe der Vormitktagsſtunden ging der Eisregen in leichten Schneefall über, ſo daß die ganze Stadt in ein weißes Winterkleid gehüllt iſt. Glücklicher⸗ weiſe haben ſich ſchwere Unfälle trotz der Glätte nicht er⸗ eignet. Dagegen gab es beſonders in den Vororten zahlreiche Verkehrsſtörungen, die jedoch durch Einſatz ſtarker Streukolonnen bald be⸗ hoben werden konnten. Allem Anſchein nach will der Win⸗ ter, der genau kalendermäßig einſetzte, jetzt Ernſt machen. Noch vor einer Woche herrſchten im norddeutſchen Tiefland häufig Temperaturen von 6 bis 10 Grad über Null. Am Goldenen Sonntag kam der große Umſchwung. Ein eiſiger Oſtwind ließ das Thermometer ſelbſt in der Mittagsſtunde nicht über den Gefrierpunkt ſteigen. Die Wetterberichte kün⸗ digen eine leichte Verſchärfung des Froſtwetters an. Verkehrsflugzeug im Meer verſunken Mexiko-Stadt, 26. Dezember. Ein in La Paz(Nieder⸗ kalifornien) nach Mazatlan geſtartetes Verkehrsflugzeug mit ſechs Inſaſſen, das vermißt worden war, wurde von einem Suchflugzeug 135 Kilometer von Mazatlan entfernt auf dem Meer treibend geſehen. Es wurde ihm ein Autopneu zugeworfen. Die Schiffbrüchigen hatten den Motor abmontiert, um das Gewicht des Flugzeuges zu er⸗ leichtern. Ein ſpäter nochmals aufgeſtiegenes Flugzeug und Hilfsſchiffe fanden keine Spur mehr von der havarier⸗ ten Maſchine, die anſcheinend untergegangen iſt. Jugzuſammenſtoß bei Kornweſtheim. Skuftgart, 26. Dezember. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Auf dem Perſonen⸗ bahnhof Kornweſtheim iſt der D-Zug 175 Stuttgart Frankfurt am Main auf den in der Ausfahrt begriffenen Perſonenzug 991 Kornweſtheim—Münſter— Untertürkheim aufgefahren. Beide Lokomotiven ſind entgleiſt. Der Bahn⸗ poſtwagen des D⸗Zugs 175 wurde ſtark beſchädigt. Vom Lokomotivperſonal des D⸗Zugs 175 wurde der Lokomotiv⸗ führer und ein Reſervelokomotivführer leicht verletzt. Vom Perſonal der elektriſchen Lokomotive des Perſonenzuges 991 wurde der Lokomotivführer Höfler ſchwer, ſein Bei⸗ mann leicht verletzt. Von der Beſatzung des Bahnpoſt⸗ wagens im D⸗Zug 175 wurden zwei Poſtinſpektoren und ein Poſtſekretär leicht verletzt. Sämtliche Verletzten wurden ſofort in das Krankenhaus Ludwigsburg gebracht. Nächtliches Kraftwagenunglück. Osnabrück, 27. Dezember. Ein beladener Laſtzug war auf der Straße Münſter—Telgte unweit des Bahnhofes Handorf gegen einen Baum gefahren und dadurch ſo ſtark beſchädigt worden, daß man ihn auf der Straße, vor⸗ ſchriftsmäßig beleuchtet, ſtehen laſſen mußte. Aus noch nicht aufgeklärter Urſache fuhr nachts ein Perſonenkraftwagen gegen den Laſtwagen. Der Zuſammenprall war ſo ſtark, duß der Kühler des Perſonenwagens unter den Anhänger des Laſtwagens geriet. Der am Steuer ſitzende Direktor der Hermann⸗Werke in Diſſen, Dr. Rintelen, fand den Tod. Drei weitere Inſaſſen erlitten Verletzungen. Einer von ihnen, der Sohn eines Lehrers aus Iburg, liegt im Krankenhaus ſchwer verletzt darnieder. Schnelligkeitsweltrekord für Landflugzeuge. Paris, 27. Dezember. Der bekannte franzöſiſche Flie⸗ ger Delmotte hat in Iſtres bei Marſeille den Weltrekord im Schnelligkeitsflug für Landflugzeuge verbeſſert und eine Geſchwindigkeit von 504,672 Kilometer erreicht. Der bisherige Weltrekord betrug 490 Kilometer und wurde von dem inzwiſchen tödlich verunglückten Amerikaner Weddel gehalten. Unglück bei einer Weihnachtsbeſcherung. Mexiko-Skadt, 26. Dezember. Wie aus San Salvator gemeldet wird, brach dort während der Beſcherung armer Kinder vor dem Nationalpalaſt eine Panik aus, wobei im Gedränge 20 Perſonen mehr oder weniger ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten. Kommuniſtiſche Wühlarbeit in Japan. Tokio, 26. Dezember. In Nagoya, einem Gebiet, das in der japaniſchen Kriegsinduſtrie eine wichtige Rolle ſpielt, ſind kommuniſtiſche Umtriebe aufgedeckt worden. Es wurde eine Geheimorganiſation ausgehoben, die unter Führung eines bekannten Kommuniſten ſtand und die u. a. zwei illegale Bläter unter der Arbeiterſchaft der Rüſtungsindu⸗ ſtrie verbreitete. Es wurden insgeſamt 157 Perſonen ver⸗ haftet. i Deutjche Aufbauarbeit i Streifzug durch die deutſche Innenpolitik im Jahre 1934 Bei der traditionellen Jahresſchlußkundgebung der NSDAP. im Berliner Sportpalaſt bezeichnete Reichsminiſter Dr. Goebbels das Jahr 1933 als das Jahr des Sieges und das nun zu Ende gehende Jahr 1934 als das Jahr der Be⸗ hauptung. Und in der Tat hat die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung im zweiten Jahre ihrer Staatsführung Außerordent⸗ liches für die Exiſtenzſicherung des Deutſchen Reiches und des deutſchen Volkes auf Jahrhunderte hinaus getan. Nachdem mit dem Tode des Reichspräſidenten von Hindenburg die Aemter des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers ver⸗ einigt ſind, liegt fortan die geſamte Staatsführung in den kraftvollen Händen des Führers und Reichskanzlers. Im Vordergrund der innenpolitiſchen Arbeit ſtand die Reichsreform, die wiederum einen großen Schritt vor⸗ wärtsgekommen iſt. Meilenſteine auf dem Wege zur Reichs⸗ reform ſind die Uebertragung der Landeshoheit auf das Reich, die am 14. Februar erfolgte Aufhebung des Reichsrats, die Vereinigung des preußiſchen Juſtizminiſteriums und des Innenminiſteriums mit den entſprechenden Miniſterien des Reiches, die Errichtung des Reichsminiſteriums für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung am 1. Mai und ſchließ⸗ lich die Uebernahme der Juſtizverwaltung durch das Reich. Die Stärkung des Nationalbewußtſeins kam u. a. auch darin zum Ausdruck, daß die Staatsangehörigkeit durch die Reichs⸗ angehörigkeit erſetzt worden iſt. Durchbruch der Arbeitskameradſchaft Das Geſetzgebungswerk des alten Jahres iſt überaus bedeutſam und hat vielfach auch anderen Ländern als Vorbild gedient. Die erſte bedeutſame Tat der Reichsregie⸗ rung im Jahre 1934 war die Verabſchiedung des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit, mit dem die Beziehungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine ganz neue Grundlage erhalten haben und der Gedanke der Führer- und Gefolgsgemeinſchaft auch in der Wirtſchaft zum Durch— bruch gelangt iſt. Im Februar wurde ein Geſetz verabſchiedet, das den Weg frei machte für den organiſchen Aufbau der Wirtſchaft. Dieſes Geſetz gliedert die Wirtſchaft in 12 Fach⸗ ſchaften und brachte die Einführung der Ehrengerichte. Auf der Grundlage dieſes Geſetzes ſchuf Reichsbankpräſident Dr. Schacht, der am 30. Juli als ſtellvertretender Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter für den erkrankten Dr. Schmitt die Leitung des Wirtſchaftsminiſteriums übernommen hatte, die Reichs⸗ wirtſchaftskammer als Geſamtorganiſation der deutſchen Wirtſchaft und berief den Präſidenten der Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer Hannover, Dr. Hecker, an ihre Spitze. das Hand⸗ werk, deſſen Führung Reichshandwerksmeiſter Schmidt übernommen hatte, erhielt mit der im Juni erlaſſenen Ver⸗ ordnung über den vorläufigen Aufbau des Handwerks eine feſte Baſis für eine erfolgreiche Arbeit im Dienſte an Volk und Staat. Einen Vorſtoß zur großen Steuerreform bedeu⸗ teten die im Oktober verabſchiedeten Steuergeſetze, die durch drei Ziele charakteriſiert werden: Beſeitigung der Arbeits⸗ loſigkeit, Förderung der Familie und Stärkung der perſön⸗ lichen Verantwortung. Reichsernährungsminiſter Darrs be⸗ rief am 14. April den erſten deutſchen Reichs bauern⸗ rat und vollendete damit den Aufbau des Reichsnährſtandes. Dem verſtärkten Schutz des Staates und Vol⸗ kes diente die Errichtung eines Volksgerichtshofes, der für das Verbrechen des Hoch⸗ und Landesverrats zuſtändig iſt, ſowie die am 18. Mai erlaſſene Verordnung über den Voll⸗ zug der Freiheitsſtrafe, die endlich mit der Humanitäts⸗ duſelei des alten Syſtems gebrochen hat. Gefahr drohte dem Deutſchen Reich durch das Spiel mit einer zweiten Revolu⸗ tion, zu dem ſich in der erſten Hälfte des Jahres eine Hand⸗ voll Männer bereitgefunden haben, die den und Tradition der nationalſozialiſtiſchen Bewegung vergeſſen hatten und ſelbſt⸗ ſüchtige Ziele verfolgten. Trotz der nachdrücklichen Warnung, die der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, am 25. Juni an dieſe Perſonen richtete, wurden die verbrecheriſchen Pläne weiter verfolgt. Als dann die Gefahr aufs äußerſte geſtiegen war, ſchlug der Führer am 30. Juni blitzſchnell und hart zu und rettete ſo durch ſeine perſönliche Tapferkeit und ſeine Energie das Deutſche Reich vor dem Rückfall in die traurige Epoche des Bürgerkrieges. Fortan weiß jeder, der die Hand gegen den Staat erheben will, daß er verloren iſt, weil niemanden ein Spiel mit dem Schickſal der deutſchen Nation geſtattet werden kann. Die Wehrmacht im nationalſozialiſtiſchen Staat Zum Chef des Stabes der SA. wurde der bisherige Oberpräſident von Hannover, Lutze, ernannt. Die SS. wurde unter ihrem Reichsführer Himmler eine ſelbſtändige Orgga⸗ niſation im Rahmen der NSDAP. Die Stellung der Wehr⸗ macht im nationalſozialiſtiſchen Staat wurde durch den Füh⸗ rer eindeutig dahin geklärt, daß die Wehrmacht der einzige Waffenträger der Nation iſt. Durch die Neufaſſung der Be⸗ rufspflichten des deutſchen Soldaten, die noch Reichspräſident von Hindenburg genehmigt hatte, iſt nun die Wehrmacht, dem Charakter der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung entſpre⸗ chend, wieder zu einem volkverbundenen Inſtrument gewor⸗ den. In den Berufspflichten des deutſchen Soldaten vom Juni 1934 iſt im Gegenſatz zum alten Syſtem von einer Verwendung der Wehrmacht„nach innen“ nicht mehr die Rede vielmehr hat der deutſche Soldat ſeine Aufgabenſtellung als Waffenträger des deutſchen Volkes erhalten. Die deutſche Marine konnte am 12. November das Panzerſchiff„Admiral Scheer“ in Dienſt ſtellen. Neu vom Stapel liefen das Panzer⸗ ſchiff„Graf Spee“ und der kleine Kreuzer„Nürnberg“; außer Dienſt geſtellt wurde das alte Linienſchiff„Heſſen“. Für die Frontkämpfer, die übrigen Kriegsteilnehmer ſo⸗ wie die Hinterbliebenen der Gefallenen ſtiftete Reichspräſident von Hindenburg ein Ehrenkreuz, um ſo äußerlich all jene hervorzuheben, die den Heldenkampf des deutſchen Vol⸗ kes mitgekämpft und Blutopfer für Deutſchland gebracht haben. Weiter wurde den Hinterbliebenen der im Kampf um die deutſche Erneuerung gefallenen Kämpfer der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung durch die vom Führer angeordnete ee eines Ehrenſolds eine hohe Auszeichnung zuteil. Der Freiwillige Arbeitsdienſt, der erſtmals auf dem Reichsparteitag in Nürnberg geſchloſſen in Erſchei⸗ nung trat, fand im alten Jahre ſeine Anerkennung als Er⸗ ziehungsſchule des deutſchen Volkes. Durch eine Vereinbarung zwiſchen dem Reichsarbeitsführer Hierl und Dr. Ley wurde beſtimmt, daß künftig der geſamte Führernachwuchs der PO. und der Deutſchen Arbeitsfront durch die Schule des Arbeits⸗ dienſtes gehen muß. Die Erziehung der Jugend im national⸗ ſozialiſtiſchen Geiſte wurde vertieft durch die Einführung eines Staatsjugendtages. Soziales Verantwortungs bewußtſein Größte Anſtrengungen galten natürlich auch im Jahre 1934 der Bekämpfung der Arbeitsloſiakeit. Am 21. März er⸗ öffnete der Führer und Reichskanzler an der Bauſtelle Uñter⸗ haching der Reichsautobahn München Landesgrenze die zweite Arbeitsſchlacht, in der dann die Arbeitsloſig⸗ keit erneut halbiert werden konnte. Damit haben ſeit der Machtübernahme durch Adolf Hitler etwa 4 Millionen Er⸗ werbsloſe wieder Arbeit und Brot gefunden. Einen weiteren großen Erfolg deutſcher Arbeit bedeutete die Einweihung des Dorfes Neu-Weſteel in Oſtfriesland auf dem dem Meere ab⸗ gerungenen Boden. Unermüdlich wachte die Reichsregierung darüber, daß ihre Aufbauarbeit nicht durch gewinnſüchtige Elemente oder durch die Erſetzung einer Mengenkonjunktur durch eine Preis⸗ konjunktur beeinträchtig wurde. Am 4. Novemebr wurde der Leipziger Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler als Reichskom⸗ miſſar für die Preisüberwachung berufen. Inzwiſchen ſind die Befugniſſe des Preiskommiſſars noch erweitert wor⸗ den, um eine erfolgreiche Arbeit auf der ganzen Linie zu gewährleiſten. Wieder wurde ſo offenbar, daß der national⸗ ſozialiſtiſche Grundſatz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz! oberſter Grundſatz des Handelns iſt. Im Sinne dieſes Grundſatzes hat das deutſche Bauerntum nach der Ernte auf Preiserhöhungen verzichtet und damit ein Bei⸗ ſpiel echt nationalſozialiſtiſcher Haltung gegeben. Auf ſozialpolitiſchem Gebiet hat das nationalſozialiſtiſche Deutſchland jetzt zum zweiten Male ein grandioſes Win⸗ terhilfswerk durchgeführt. Das Winterhilfswerk 1933/34, das im April ſeinen Abſchluß fand, ergab eine Ge⸗ ſamtleiſtung von nicht weniger als 358 136 040,71 RM. und hat damit ſämtliche Hilfsmaßnahmen übertroffen, die jemals, ſei es in Deutſchland oder im Auslande, durchgeführt wor⸗ den ſind. Was dieſe 358 Millionen RM. bedeuten wollen, erſieht man ſo recht, wenn man ſich daran erinnert, daß die Zeppelin⸗Spende des deutſchen Volkes— die größte Samm⸗ lung vor dem Kriege im reichen Deutſchland— lediglich rund 6 Millionen RM. erbracht hat. Im Winterhilfswerk 1934/35 ſind bisher innerhalb von zwei Monaten an Barſpenden rund 50 Millionen RM. und an Sachſpenden etwa 43 Millionen RM. eingegangen. Großkampftage gegen Hunger und Kälte waren der„Tag der nationalen Solidarität“ am 8. Dezem⸗ ber, an dem Miniſter und Beamte, Künſtler und Journaliſten ſowie die Führer der SA. und SS. auf der Straße ſammek⸗ ten, und ſchließlich der Tag der deutſchen Polizei. Mit Stau⸗ nen verfolgte die ganze Welt die Kundgebungen, die ihr eine neue Ahnung davon vermittelten, daß Volk und Nationalſo⸗ zialismus in Deutſchland ein und dasſelbe ſind. Wie der Lei⸗ ter des Winterhilfswerks, Hilgenfeldt, in der Eröffnungs⸗ kundgebung am 19. September mitteilte, ſoll das Winterhilfs⸗ werk als ein gemeinſchaftsbildendes Erziehungswerk zu einer Dauereinrichtung werden. Im Sommer wurde das große Hilfswerk„Mutter und Kind“ durchgeführt, durch das Hunderttauſende von Müttern die ſo notwendige Erholung fanden und Hunderttauſende von Kindern zur Kräftigung und Erholung aus den Mauern der Großſtädte auf das Land ver⸗ ſchickt werden konnten. Ein Volk, ein Führer, ein Reich Gewaltige nationale Kundgebungen erlebten wir in den Tagen des Reichsparteitages in Nürnberg, am 9. November vor der Feldherrnhalle in München im Geden⸗ ken an die gefallenen Kämpfer der Bewegung, am Tag der deutſchen Arbeit, am Erntedanktag, deſſen Höhepunkt wiederum der Staatsakt auf dem Bückeberg bildete, wäh⸗ rend des erſten Reichsbauernthings in Goslar und ſchließlich in der Saarkundgebung in Zweibrücken und im Saartreue⸗ Staffellauf, der von den deutſchen Küſten und von den deut⸗ ſchen Bergen nach Ehrenbreitſtein führte. Wie ſehr aber Volk und Regierung volles Vertrauen zueinander haben, zeigte der Entſchluß des Führers, alljährlich über wichtige Fragen eine Volksabſtimmung zu beranſtalten. Ganz im Gegenſatz zu den parlamentariſch regierten Ländern, die nichts ſo ſehr fürchten wie Neuwahlen, hat das nationalſozialiſtiſche Deutſchland eine Einheit von Führung und Volk hergeſtellt, die auf der gan⸗ zen Erde nicht ihresgleichen hat. Wie in der griechiſchen Sage der Rieſe Antäus aus der Berührung mit der Mutter Erde neue Kraft gewann, ſo gewinnt die nationalſozialiſtiſche Re⸗ gierung bei jeder Berührung mit dem Volke unaufhörlich an Kraft und Stärke, weil ſie eben im Volke ver wur zelt iſt. Alle Volksabſtimmungen im nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land haben daher auch höchſte außenpolitiſche Bedeutung, ſie zeigen dem Auslande, daß jede Spekulation auf einen neuen Verfall Deutſchlands eine Torheit iſt, weil endlich durch Adolf Hitler das Wirklichkeit geworden iſt, was die Beſten unſerer Nation allezeit erſehnt haben, die Idee: ein Volk, ein Führer, ein Reich! Aus Gtadt und Land Holzfällerunglück in der Altmark. Im Walde von Heidau wurde eine Gruppe von vier Holzfällern aus Steinke von einem ſchweren Unglück betroffen. Ein halbdurchgeſägter ſchwerer Baum ſtürzte vorzeitig um und fiel auf drei der dabei beſchäftigten Arbeiter. Der Holzfäller Reinicke wurde ſo?⸗ fort getötet, dem Holzfäller Haaſe wurden beide Beine abge⸗ ſchlagen. Ein dritter Holzfäller erlitt leichtere Verletzungen; der vierte Mann kam unverletzt davon. b 84jähriger erſchießt ſeinen Sohn. In der Nähe von Lens erſchoß ein 84jähriger Grundbeſitzer ſeinen 50jährigen Sohn, weil er mit deſſen Heiratsplänen nicht einverſtanden war. Der Mörder erhängte ſich ſodann am Fenſterkreuz. Keiſeomnibus in Braunſchweig verunglückt. Auf der Helmſtedter Landſtraße geriet ein Reiſeomnibus aus Eſſen, der ſich mit 33 Fahrgäſten auf der Reiſe nach Berlin befand, ins Schleudern und ſtürzte in einem Straßengraben um. Lediglich drei Perſonen wurden durch Glasſplitter leicht ver⸗ letzt. Der Wagenlenker wollte einem plötzlich auftauchenden Radfahrer ausweichen. Um zu verhüten, daß der Omnibus gegen einen Baum ſtieß, riß der Wagenführer das Steuer ſtark nach rechts herum, um den Wagen auf einen Acker zu lenken. Dabei geriet ein Rad in den Straßengraben, ſo daß der Omnibus umſtürzte. Auch der Radfahrer wurde verletzt. Deutſche Hilfe für einen lettiſchen Dampfer. Der lettiſche f 9 Dampfer„Amata“, der mit einer Holzladung von Riga nach Liverpool unterwegs iſt, hat an der Küſte von Cornwall die Schraube verloren. Ein deutſcher Dampfer nahm das lettiſche Schiff ins Schlepptau und brachte es nach der Fal⸗ mouth⸗Bucht. 12 Tote bei Verkehrsunfällen in Amerika. Infolge des ſtarken Weihnachtsreiſeverkehrs ereigneten ſich in den Ver⸗ einigten Staaten eine ungewöhnlich große Anzahl von Un⸗ glücksfällen. Bei zwei ſchweren Kraftwagenunfällen wurden neun Perſonen getötet und neun verletzt. Bei Delaware (Ohio) ſtießen zwei Eiſenbahnzüge zuſammen. Die Zahl der Opfer belief ſich auf drei Tote und 14 Verletzte. 0 zune ball Wesel. dach vlc arbeite enu 1 ihr schreie Volk! und il 1 d. Schau zun N Leitung ſetoiſc var M 29. 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Deutch ulung, ſie en neuen ich Wolf n unſerer 1 Führer, n Heidau ke bon ggeſägter rei del vurde ſo⸗ ne abge⸗ ungen; 9 l * Nr. 298— Donnerstag, den 27. Dezember 1934 a Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Lokale Nachrichten Viernheim, den 27. Dezember 1934. Denkſpruch. Das Wahre iſt eine Fackel, aber eine ungeheure, des⸗ wegen ſuchen wir alle nur blinzelnd ſo daran vorbeizukommen, in Furcht ſogar, uns zu verbrennen. Goethe. Front an der Saar!“ Geſchloſſen in einer Front ſtehen deutſche Männer und Frauen im kerndeutſchen Saarland im Kampf um die Er— haltung ihres Deutſchtums, um deutſche Erde, um deutſches Weſen. Machtgierige Wirtſchaftspolitiker, die 15 Jahre lang deutſches Land, deutſche Gruben ausgeſaugt haben, die durch wirtſchaftlichen Druck auf die„Kumpels“, wie ſich die Berg— arbeiter nennen, deutſchen Kindern ihre Herzen zu vergiften verſuchten, benutzen dazu lichtſcheue Elemente, Emigranten zu ihren Zwecken, die heiſer ihr„Egalité, liberté, fraternité“ ſchreien und damit auf den Dummenfang gehen. Was dieſes Volk in allen wirtſchaftlichen Schattierungen erlitten hat und in Geduld und Treue ausharrte, ſich nun zum Endkampf der Befreiung rüſtet, das alles kommt in dem ergreifenden Schauſpiel „Front an der Saar“ von Theo Jörg zum Ausdruck und zur Darſtellung. Die hieſige Ortsgruppen⸗ leitung der NSDAP. hat ſich die Aufgabe geſtellt, dieſen heroiſchen Kampf an der Saar der Viernheimer Bevölkerung vor Augen zu führen: am„Deutſchen Abend“, Samstag, 29. Dezember, abends 8 Uhr, im„Freiſchütz“. Daß dieſer Kampf der Saarbewohner auch im tiefen Kohlenſchacht unter der Erde geführt wird, wird uns in der„Front an der Saar“ in einem imit. Kohlenbergwerk vor Augen geführt. „Front an der Saar“ bedeutet ein Erleben für Jedermann und wird zu einem hoch— heiligen Begriff in dem Ausdruck „Deutſch iſt die Saar!“ 1 * Gottesdienſtordnung. Die geſt. hl. Meſſen am Freitag und Samstag(½8 Uhr) fallen aus und werden ſpäter wieder bekannt gegeben. Motorradunfall. Zwei hier zu Beſuch weilende Brüder aus Frankenthal verunglückten geſtern nachmittag gegen 2 Uhr mit ihrem Motorrad derart, daß ſie in das hieſige Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Die Beiden befanden ſich auf dem Nachhauſeweg, als in der oberen Adolf— Hitlerſtraße der Führer des Kraftrades plötzlich die Herrſchaft über ſein Fahrzeug verlor und ſtürzte, wobei ſich das Kraft— rad mehrmals auf dem Acker überſchlug. Der Fahrer, ſowie der Soziusbeifahrer erlitten erhebliche Verletzungen. Das Motorrad wurde leicht beſchädigt. die Veihnachtsjeiertage Weihnachten, das ſo vielen von uns gerade in dieſen Tagen der allgemeinen Not durch ſeine Geburt und ſelbſt— gewählte Armut wieder Aufrichtung ſein mag, iſt vorüber. Der volle Ton der Weihnachtsglocken iſt wieder im Abklingen. Der harte Alltag mit ſeinen vielen und ſchweren Sorgen nimmt uns wieder gefangen. Doch die Erinnerung an das zurückliegende ſchöne Feſt wird lebendig bleiben. Mehr noch als in anderen Jahren! Die Not, die noch faſt überall in unſerem deutſchen Vaterlande Heimrecht ſich geſichert hat, hat auch der diesjährigen Weihnacht ihre beſondere Bedeu⸗ tung gegeben. Not und Weihnacht umſchließen ja zwei Be⸗ griffe, die ſich ſo leicht in Verbindung bringen laſſen. In äußerſter Armut wurde das Chriſtkind in eine Welt voll Not hineingeboren, um ſo ſchon von der Krippe aus das hohe Evangelium der Armut und Liebe zu verkünden. Und wir dürfen es mit Freude feſtſtellen: Die deutſche Volks⸗ gemeinſchaft iſt zur deutſchen Liebesgemeinſchaft geworden. Das iſt das große Ereignis, das ſymbolhaft auch aus der diesjährigen Weihnacht aufleuchtete. Es war ein wahrer Triumphzug des Chriſtkindes durch das deutſche Land, dieſes Vorbereiten auf Weihnachten in raſtloſem Eifer dienender, opfernder Liebe, dieſer unbedingte Wille, zu helfen, wo immer nur Hilfe nötig, Freude zu bereiten, wo Not und Elend eingekehrt war. Das deutſche Volk war zu einer großen Familie geworden, die Weihnachten feierte, ſchenkte und beſchenkt wurde, ohne dabei auch nur ein Familienmitglied zu vergeſſen. Heizmaterial und Lebensmittel waren verteilt worden durch die NS.⸗Volkswohlfahrt, unermüdlich waren die dazu Berufenen an der Arbeit, um den Bedürftigen und Armen die Gaben des deutſchen Winterhilfswerkes zur Aus— gabe bereit zu ſtellen. Wahrlich, Weihnachten war dieſes Mal das Feſt der Zuſammengehörigkeit in uneigennütziger, ſchickſalhafter Verbundenheit, war das Feſt der deutſchen Volksgemeinſchaft, das in der Feier der deutſchen Volks⸗ weihnacht am Sonntag abend ſeinen Ausdruck fand. Als am Heiligen Abend die Dämmerung ſich lang⸗ ſam in die Straßen und zwiſchen die Häuſer hängte, flamm⸗ ten die Lichter des rieſigen Weihnachtsbaumes auf, der vor dem Kirchplatz als Zeichen der Nacht des Friedens und der Liebe aufgeſtellt war. Stiller wurde es in den Straßen, und lockende Geheimniſſe ſchienen vom Himmel her auf den Ort niederſinken. Die dunklen Häuſer wurden mit einemmale hell, wie Sternenbündel ſtrahlten die Chriſtbaumlichter auf die lautlos gewordenen Straßen hinaus. Und im Innern der Wohnungen begann es zu tönen, zu läuten, zu ſingen, Kinderjuchzen erſcholl, Muſik klang durcheinander, feſtlich gipfelnd in einem Rythmus, in einer Weiſe: Stille Nacht, heilige Nacht... Um Chriſtbaum und Krippe hatten ſich die Familien verſammelt, vereint in der Liebe und der Freude am Geben und Nehmen. Haus bei Haus lebte wieder der Segen des Weihnachtsfeſtes, des ſchönſten Familien⸗ feſtes, das das Band zwiſchen Kindern und Eltern enger knüpft als jedes andere Feſt. Manche Wünſche hat das Chriſtkind erfullt; aber Einschränkungen an Geſchenken muß⸗ ten auch dieſes Jahr wohl überall ſtattfinden, doch die ſymboliſche Bedeutung von Weihnachten wurde dadurch nur noch vertieft, denn nicht der Wert, ſondern Opferfreudigkeit und Liebe machen die Gabe erſt bedeutungsvoll. Einem alten Brauche folgend waren an dieſem Heiligen Abend viele Einwohner auf den Friedhof gepilgert, um an den Gräbern ihrer Angehörigen und Freunde Chriſtbäumchen und Kerzen aufzuſtellen, die geiſterhaft durch die dunkle Nacht leuchteten und Zeugnis ablegten von der großen Liebe, die über das Grab hinaus dauert. Als am Chriſttag um 4 Uhr in der Frühe die Glocken jauchzend ihr„Ehre ſei Gott“ in die dunkle Dezembernacht hinaus und über den Ort ſchwangen, da eilten die Gläubigen zur Chriſtmette. Die Kirche war in ein Meer von Licht getaucht, und die heilige Handlung ſelbſt zog mit ihrem eigenen Zauber und ihrer beſonderen Weihe die Scharen wieder in ihren Bann. Beim Schein der Krippe und beim ſtrahlenden Chriſtbaum lebten die alten trauten Weihnachts- lieder wieder auf und ſenkten heilige Feſtfreude in die Herzen der frohen Sänger. Unſerem Kirchenchor gebührt für die muſikaliſche Verſchönerung und Ausgeſtaltung der Chriſtmette und des Hochamtes vollſtes Lob und Dankbarkeit. Auch alle onderen Feſtgottesdienſte verliefen gleich er— hebend und feierlich. Ueberall ſtand das göttliche Kind von Bethlehem im leuchtenden Mittelpunkt der Feſtfeiern und ſicherlich iſt reicher Gnadenſegen aus den geöffneten Händen des Chriſtkindes in die Herzen der Gläubigen gefloſſen. Die Ehre Gottes wurde wieder beſonders hoch geprieſen und freudi— ger und gläubiger gingen die Menſchen in dieſen Tagen wieder in die Kirchen, die zu allen Gottesdienſten gefüllt waren und die Pfarrkinder teilweiſe kaum aufzunehmen vermochten. In der Marienkirche erſchienen am 2. Feiertag in einem feier⸗ lichen Segensamt mit vielen Gläubigen auch die Fünfzig⸗ jährigen am Tiſch des Herrn. Die Feſtgottesdienſte in der evangeliſchen Kirche unter Mitwirkung des Kirchenchores verliefen unter ſtarker Teil- nahme der Gemeindeglieder erhebend und feierlich. Auch als weltliches Feſt nahm Weihnachten einen ſchönen Verlauf. Wohl fehlte der Natur das weißſchimmernde Winterkleid, das dem Weihnachtsfeſt erſt den richtigen äu— ßeren Glanz verleiht. Aber das Wetter blieb über die Feſttage ſchön, beſonders der zweite Feiertag glich einem Frühlingstag. Viele haben den prächtigen Nachmittag zu einem Spaziergang benutzt. Viel beſucht war der Friedhof. Hunderte pilgerten zu den Gräbern ihrer Lieben, nochmals hat man am Abend die Chriſtbäumchen entzündet. Auch der nahe Wald und die Sportplätze waren das Ziel Vieler. Der Turnverein hatte auf dem Stadion für den J. Feiertag die 1. Handballmannſchaft von Jahn Weinheim und für den 2. Feiertag den Sportverein Mühlhauſen für ſeine Fußballer als Partner eingeladen. Obwohl man die Weihnachtsfeiertage nirgends glück— licher und froher als zu Hauſe, im trauten Kreiſe der Fa⸗ milie begehen kann, konnten dennoch unſere Gaſtſtätten, Kaffees und Kinos mit dem Beſuch zufrieden ſein. Sehr ſtark waren die Weihnachtsfeiern der NSKOV. im„Frei⸗ ſchütz“ und des Sängerbundes„Flora“ im„Karpfen“ am 1. Feiertag beſucht. Schon lange vor Beginn der Veran⸗ ſtaltungen waren die Säle beſetzt. Ebenſo gut beſucht waren am 2. Feiertag die Weihnachtsfeier der Jünglingsſodalität in der Sporthalle, der Kameradſchaftsabend des SS.-Trupps 11/11/33 im„Engel“, ſowie die Jubelfeier der 50 jährigen in der„Vorſtadt“. In verſchiedenen Sälen hatte ſich die Jugend nach kurzer Adventspauſe zum Tanze eingefunden. Nun ſind die beglückenden Feiertage zu Ende, die Weih— nachtsglocken verklungen, die Feſtesfreude, die mit auch die Verlobungsfeſte brachten, verrauſcht. Und doch ſind die Tage nach Weihnachten nicht ſo düſter wie die anderen Tage des Jahres. Ein ſtiller Glanz liegt über ihnen und die Er⸗ innerung zehrt für lange Zeit an dem ſeeliſchen Gehalt ſolcher Tage. Möge aus dem geſammelten Ernſt und aus der ſtillen Freude dieſer Weihnachten, an der mancher ſein entbehrlichſtes Letztes einem Bedürftigen ſchenkte und damit dem Geiſt der alles opfernden Liebe huldigte, die Kraft er— ſtehen, um über die nach ſchweren Zeiten einer frohen, ge— ſicherten Zukunft entgegenzuſchreiten. * Weihnachten bei der Jünglingsjobalität Weihnachten, das Feſt des Friedens und der Liebe, birgt für jeden gläubigen Menſchen etwas Beſonderes in ſich. Groß und Klein will Freude bereiten durch von Herzen kom⸗ mende Geſchenke. Aber auch noch Freude über etwas anderes; und das in der Hauptſache! Freude über die Wiedergeburt unſeres Herrn und Heilandes! Dieſe Erinnerungen der Ge⸗ burt des Herrn im Stalle zu Bethlehem wieder wachzurufen, wieder zu vertiefen in die Herzen der Menſchen, dieſem Zwecke galt die von der Marianiſchen Jünglingsſodalität ab⸗ gehaltene Weihnachtsfeier. Abweichend von den alljährlichen Weihnachtsfeiern bei Aufführungen von Theaterſtücken ete. lud nun der Präſes die Mitglieder mit Angehörigen zu einer rein religiöſen Feier auf den 2. Weihnachtsfeiertag in die Sporthalle ein. Und man kann mit Recht ſagen, daß dieſe Feier ihren Zweck erfüllt hat. Es war ein Abend, ſo recht ſtimmungsvoll und heimiſch. Ein reichhaltiges Programm war zuſammengeſtellt und ſorgte für gute Unterhaltung der zahlreich erſchienenen Mitglieder, denn die Sporthalle war vollbeſetzt. Gemeinſam geſungene Lieder ließen die echte Weihnachtsſtimmung in den Vordergrund treten. Eröffnet wurde der Abend durch eine herzliche Anſprache des Hochw. Herrn Kaplan Klippe, in der er die Anweſenden begrüßte und ihnen für das Erſcheinen dankte. Nochmals wies er auf die dieſes Jahr im rein religiöſen Rahmen ſtattfindende Feier hin und wünſchte Allen frohe Stunden der Unterhal— tung. Ein gut zuſammengeſtelltes Programm kam nun zur Abwicklung. Klaviervorträge wechſelten mit gemeinſam ge⸗ ſungenen Liedern, gefolgt von deutlich und verſtändlich wie⸗ dergegebenen Vorträgen, die alle von der Geburt unſeres Herrn und Heilandes ſprachen. Beſonderer Erwähnung be⸗ darf das Krippenſpiel in 5 lebenden Bildern: Maria und der Engel, Maria und Joſeph im Stalle zu Bethlehem, die herbeieilenden Hirten uſw., all das trug dazu bei, echte und wirkliche Weihnachtsſtimmung hervorzuzaubern. Feierlich wi⸗ derhallten unſere alten und doch immer wieder neuen Weih⸗ nachtslieder, die von allen Anweſenden mitgeſungen wurden. So wickelte ſich nur allzu raſch die Programmfolge ab und dankte Hochw. Herr Kaplan Klippe nochmals für die gezeigte Aufmerkſamkeit. Das gemeinſam geſungene Lied„O du e bildete den Abſchluß des harmoniſch verlaufenen Abends. Veihnachtszeier ber Kriegsopfer 5 Die Kriegsopfer feierten am 1. Weihnachtstage im „Freiſchütz“ ihre Weihnachten. Schon lange vor Beginn der Veranſtaltung waren die Säle beſetzt, ſodaß viele Kameraden wieder umkehren mußten, da kein Platz mehr vorhanden war. Ein reichhaltiges Programm war zuſammengeſtellt. Nach dem Begrüßungsmarſch der Kapelle Hanf und dem von Lena Hofmann ſchön vorgetragenen Prolog begrüßte der Leiter der Kriegsopfer, Kamerad Seelinger alle Anweſenden, insbeſondere Ortsgruppenführer Franzke und Beigeordneten Schweigert, der in Vertretung des Bürgermeiſters erſchienen war. Hierauf hielt Kamerad Heim ſeine Weihnachtsanſprache, in der er folgendes ausführte: 5 „Liebe Kameraden! a Immer, im Krieg und im Frieden war Weihnachten für den deutſchen Soldaten ein beſonderes Feſt, ein großes Erlebnis. Ich möchte nicht der vier Kriegsweihnachten ge⸗ denken, jeder von ihnen hat ſie mitgemacht, der eine vor Drahtverhauen des Weſtens, der andere in den Gräben der ruſſiſchen Steppe. Ich möchte auch nicht mehr der Zeiten ge— denken, die uns Weihnachten 1918 brachten, Revolution in der Heimat Waffenſtillſtandsdiktat der triumphierenden Feinde— beſchmutzte Ehre— zerſchlagene Wehr— traurigſte Tage deutſchen Zuſammenbruchs— und zwei Monate vorher die letzten deutſchen Soldaten umſtellt, gehetzt doch niemals geſchlagen Helden auf verlorenen Poſten.— Das alles iſt vorbei. Wir feiern heute wieder Weihnachten Volksweihnacht! Sie zerſchlägt die Standesſchranken von innen und außen. Wir ſind heute alle Bettler um Gnade, die uns aus der heiligen Fülle deſſen kommt, deſſen Glauben wir als Chriſten vertreten. Weihnachten ſoll fröhlich machen. Die Freude ſoll nicht kehrt machen vor der Tür der Armen, der Kranken und Arbeitsloſen, der Verfolgten und Darbenden. Der glanzhelle Feſtſaal wirft ſeinen Schimmer in das arm ſelige Heim des Mannes, deſſen ſchenkungswillige Hand leer bleiben muß, nur dieſer ſpiegelnde Widerſchein und Abglanz macht weihnachtlich rein und echt, nur dies gibt ein Recht zur Feier. Das Volk wird einer großen Familie gleich. Ob eine Volksweihnacht möglich und Erlebnis wird, darin liegt die ſeeliſche Prüfung deutſchen Glaubens beſchloſſen. Die kniſternden Kerzen deutſcher Zukunft wollen in allen Stuben brennen. Wir ſtehen im Dienſt einer lichten Gläubigkeit während dieſer Volksweihnacht. Sowie des Führers geſtal⸗ tende Kraft aus heldenhafter Demut, gläubigen Selbſtopfers um der Idee willen quillt, ſo muß unſer liebend helfender Brudergeiſt alle in Brand ſetzen. So vollbringen wir das Wunder des Geiſtes. So ziehen wir mit dem Stern der Chriſtnacht auch in die Kammer der Aermſten. Unter Volks⸗ weihnacht verſtehen wir aber noch ein weiteres das Ge⸗ ſchenk eines deutſchen Friedens in der Welt. Unſere Weih⸗ nachts- und Friedenswilligkeit haben wir in unabläſſigem Beteuern allen bezeugt. Es wäre das Jahr endlich gekommen, wo guter Wille und echte Gläubigkeit, die wir märtyrergroß vor dem Allerhöchſten in Gehorſam erkennen, als Unterpfand deutſcher Ehre und Wahrheit gelten müßten. Maſchinenge⸗ wehre und Geſchütze vertreiben die Weihnachtsfreude. Der Frieden, der allen ein Wohlgefallen ſein will, kann nur aus dem Herzen der Völker kommen. Die Welt braucht dieſen Weihnachtsgeiſt ſo dringend wie das tägliche Brot. Nicht diplomatiſche Ränkeſucht und Rüſtungspläne, nicht das Un⸗ kraut reichgeſäten Mißtrauens, nicht die wirtſchaftliche Er⸗ droſſelung, nicht die Anmaßung eigener Ueberſchätzung bringen die neue Welt auf dem von Gottes Sonne liebevoll überſtrahlten Erdball. Jedem edlen Willen, jedem echten Volke, jeder guten Tat vor aller Welt gerechk und wahrhaftig zu dienen und darin die Entfaltung der eigenen ſchaffenden Volkskräfte ſicher und zukunftsfroh mitzufördern, in dieſem menſchlichen Denken kommt eine Weihnachtsſtimmung zum Ausdruck, die man eine Weltweihnacht nennen könnte. Dieſe Weihnacht des deutſchen Volkes ſollte man draußen in der großen weiten Welt endlich verſtehen und anerkennen. Die gebenden deutſchen Hände ſind reichgefüllt der Welt hin⸗ geſtreckt worden. Wir wollen ja geben— nichts als geben! Wir wollen ja unſere eigene deutſche Volksweihnacht haben. Unſer Herz weiß um Liebe. Wir ſind, Gott ſei Dank kein Volk dämmernden feigen Hinträumens mehr. So wie das Licht die Weihnacht durchdringt, ſo ſind unſere wahrhaften Gedanken und die Schärfe unſerer völkiſchen Wahrheit Fak⸗ keln, die wir mit Stolz leuchten laſſen können als Symbol unſerer Volkseinheit an allen Grenzen unſeres deut⸗ ſchen Vaterlandes, die unſerem Kampf den unerſchütterlichen Glauben gab und den Willen zum Sieg, unter deſſen Zeichen heute die deutſche Weihnacht ſteht“. Reicher Beifall ward dem Redner zuteil. Anſchließend gedachte Kamerad Seelinger der zwei Mil- lionen Toten des Weltkrieges und der im Kampfe um Deutſch⸗ lands Wiedergeburt Gefallenen, während die Muſik das Lied vom„guten Kameraden“ ſpielte. Chriſta Seelinger brachte zwei Gedichte zum Vortrag, ſo auch„Das Waiſen⸗ kind am Weihnachtsabend“. Ortsgruppenführer Franzke richtete einige Worte an die ehemaligen Frontkämpfer und wies auf den Friedens- willen unſeres Führers hin, auf die Verhandlungen mit den franzöſiſchen Frontkämpfern und die Rede des Reichsminiſters Heß am Weihnachtsabend. Im weiteren Verlauf des Abends trug der Geſangverein„Liederkranz“ mit dem Männerchor und dem gemiſchten Chor Lieder vor. Herr Nikolaus Hof- mann brachte die Melodramen„Brudergrab im Feindes— land“,„Im feldgrauen Rock“ und mit Herrn Nott mehrere Soloſtücke, die mit Dankbarkeit aufgenommen wurden. Im heiteren Teil gab es noch ein ausgeſuchtes Luſtſpiel:„Der neue Burſche“, wobei es die Theatergilde verſtand, die Lachmuskeln in Bewegung zu halten. Am Schluſſe der Darbietungen dankte Kamerad Seelinger der Muſik, den Sängern und Theaterſpielern ſo⸗ wie allen Mitwirkenden, die zum Gelingen der Feier beige- tragen haben und gedachte mit einem„Sieg Heil“ des Führers. Saarlied, Deutſchland- und Horſt Weſſellied ſchloſ— ſen ſich an. So verlebten alle im Kameradenkreiſe in echter Volksverbundenheit einen ſchönen Weihnachtsabend. ä —— Ä—— HX—ͤ—ñ. —* 8 3 2——— r 2— 5* Aus Nah und Fern Verwüſtungen durch einen abgeſprengten Felsblock. Idar-Oberſtein, 26. Dez. Bei Sprengarbeiten an der Hindenburg-Straße in Idar löſte ſich ein ſchwerer Felsblock und ſtürzte zu Tal. Er durchſchlug das Dach und die In— nendecke der ſogenannten Kaulwieſenſchleiferei und landete ſchließlich hart neben einem bei der Arbeit befindlichen Schleifer, in deſſen Behälter für Kitthölzer und Rohſteine er einſchlug. Bei der durch den Felsſturz demolierten Kaul— wieſenſchleife handelt es ſich um die einzige noch im Betrieb befindliche Waſſerſchleiferei im Stadtgebiet von Idar-Ober⸗ ſtein. Strafe für zwei Ehrabſchneider. Offenbach. Vor dem Einzelrichter des Amtsgerichts wurde nach zweitägiger Verhandlungsdauer der 55 Jahre alte Karl Hilſer aus Offenbach wegen Unerſchlagung, heim⸗ tückiſcher Angriffe auf die Reichsregierung, Veleidigung, übler Nachrede und falſcher Anſchuldigung zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von insgeſamt zwei Jahren und ſechs Monaten verurteilt. Desgleichen wurde der 38 Jahre alte Dr. R. Otto aus Frankfurt am Main wegen leichtfertiger Verbrei⸗ tung von Gerüchten und falſcher Anſchuldigung zu einer Geldſtrafe von 1800 Mark verurteilt. In der ſehr umfang⸗ reichen Anklageſchrift wurden Hilſer nicht weniger als ſechs ſtrafbare Handlungen zur Laſt gelegt. Er hat die Kreis⸗ leſtung der NSDAP um nahezu 200 Mark geſchädigt, in⸗ dem er Baumaterial, das aus einem Umbau, den die Par⸗ tel ſeinerzeit auf ihre Koſten in dem Hauſe von Hilſer vor— genommen hatte, unterſchlug. Weiter hatte er unwahre Be⸗ hauptungen aufgeſtellt, die das Anſehen der Reichsregie⸗ rung in ſtärkſtem Maße herabſetzten. Schließlich hatte er nach gegen beſtimmte Perſonen falſche Anſchuldigungen vürgebracht, wobei Dr. Otto nicht ganz unbeteiligt ge— weſen iſt. Sondergericht in Worms. Worms, 27. Dez. Das Sondergericht verhandelte vier Fille. Der im Krieg ausgezeichnete Joſef Friedel aus Wiernheim hatte ſich als zu kommuniſtiſchen Ideen neigen⸗ dar Erwerbsloſer in einer Wirtſchaft zu unbedachten Aeuße⸗ rungen hinreißen laſſen. Zu ſeinen Gunſten nahm das Ge— richt an, daß ſeine Schwarzmalereien über einen drohenden Krieg nur Prophezeiungen, aber keine Behauptungen tat⸗ totſächlicher Art geweſen ſeien und verurteilte den Ange— klagten zu ſechs Wochen Gefängnis, wovon vier Wochen durch die Unterſuchungshaft bereits verbüßt ſind.— Ein arbeitsſcheuer Walzbruder hatte bei einem Kriegskameraden in Armsheim das Winterhilfswerk der Unredlichkeit be⸗ ſchuldigt; er erhielt ein Jahr und drei Monate Gefängnis.— Ein überzeugter Kommuniſt. der 38jährige Martin Wetzel — 2 aus Worms, hatte in ſtark angetrunkenem Zuſtand Wirks⸗ hausbeſucher eine Schrift, den angeblichen Brief eines SA⸗ Mannes, leſen laſſen, der von Verdächtigungen von führenden Perſönlichkeiten ſtrotzt. Anderthalb Jahre Gefängnis ſind die Strafe für dieſe kommuniſtiſche Propaganda.— Ein von einem ausländiſchen Sender verbreitetes Gerücht über den Führer, das geeignet war, Unruhe in die Bevölkerung zu tragen, hatte Johann Gleich 14. in Biblis weiter⸗ erzählt. Für ſeine Leichtfertigkeit erhielt er zehn Tage Haft, die bereits verbüßt ſind. Kurzſchluß durch Krähenſchwarm. * Frankenberg(Eder), 27. Dez. Ein großer Krähen⸗ ſchwarm verurſachte beim Niedergehen auf eine Wieſe in der Nähe von Schreufa an der Starkſtromleitung Kurzſchluß. Ein großes Blinkfeuer erhellte die ganze Gegend, als die Drähte der Leitung zur Erde fielen. Sämtliche fünf an das Lei⸗ tungsnetz angeſchloſſenen Ortſchaften waren dadurch ohne Licht und Strom. Nach etwa einſtündiger Unterbrechung konnte der Schaden wieder behoben werden. Zwei Krähen ließen bei dem abendlichen Feuerwerk ihr Leben. Ein internationaler Kloſterbrandſchatzer. Hanau. Der am 8. Oktober dieſes Jahres in Fulda feſtgenommene, ſich als Prieſter der griechiſch-rutheniſchen Kirche ausgebende ſtaatenloſe Wladimir Bodnyk aus einem Orte Galiziens ſtand unter der Beſchuldigung, im Franziskanerkloſter am Frauenberg bei Fulda ſich eines Betrugsverſuchs ſchuldig gemacht zu haben. Außer⸗ dem hatte er ſich gegen die Paßvorſchriften vergangen. Vom Schöffengericht Fulda war er wegen verſuchten Be⸗ trugs und wegen Zuwiderhandlung gegen die Paßvor⸗ ſchriften mit vier Monaten einer Woche Gefängnis bedacht worden, wogegen er Berufung eingelegt hatte. Die Große Strafkammer Hanau verwarf die Berufung, ſoweit die Be⸗ ſtrafung wegen Paßvergehens erfolgt war, ſprach ihn je— doch mangels ausreichender Beweiſe von der Anklage des Betrugsverſuchs frei. Da jedoch in der Zwiſchenzeit von Fulda aus neue Tatſachen über Straffälle des Angeklagten bekannt geworden ſind, wird die Staatsanwaltſchaft Hanau in neue Ermittlungen eintreten. Offenbar hat Bodnyk eine bewegte Vergangenheit hinter ſich. Ein als Zeuge vernommener Ordensprieſter vom Franziskanerkloſter bei Fulda bezweifelte, daß der Angeklagte als Prieſter geweiht worden ſei, zugleich gab er nähere Auskunft über bekannt⸗ gewordene Brandſchatzungen katholiſcher Stellen in Mün⸗ chen, Bochum und Luxemburg. Vor allem verſucht er, aus einem in Magdeburg erlittenen Straßenbahnunfall Kapita/ zu ſchlagen. Förſter als Wilderer. Wetzlar. Unter der Anklage der Wilddieberei ſtand vor dem Schöffengericht der Gemeindeförſter Müller aus Alten⸗ kirchen mit ſeinen Söhnen und ſeiner Tochter. Der Förſter er küßt Fungjer Barbara? 35 ne heitere Dorf- Liebes- und Erbichaftsgeichichte von Robert Maas 2 Es wurde beſchloſſen, daß Barbara dieſe Nacht bei der Kathrin ſchlafen ſolle. Felix wollte nach der Trauung auf dem Standesamt dem Bürgermeiſter und ſeiner Frau eine Andeu— tung machen. Gegen Mittag würde Barbara dann ſelbſt nach Dingelsdorf kommen und der Tenniſſon einen Beſuch machen. Sobald das Haus dann frei ſei, würde Barbara dort einziehen. Natürlich kam die Kathrin wieder mit,„und für dich, Felix, wird es dann auch wohl noch irgendwo ein leeres Kämmerchen geben. Arbeit haben wir beide, die Kathrin und ich, genug für dich!“ l 5 f 19 9 5 kann ich ja auch gleich den Papagei wiederbringen“, ergänzte Felix. Er verabſchiedete ſich, drückte Barbara feſt die Hand und verſprach der Kathrin, alles getreulich zu berichten. Als er Gernegroda hinter ſich hatte, ſchlug es Mitternacht. In Dingelsdorf lag ſchon alles in Ruhe. Eine Katze huſchte an ihm vorbei, als er in die Nähe des Bürgermeiſterhauſes kam. Sie ſchien irgendwo aufgeſcheucht worden zu ſein. Tatſächlich löſte ſich ein Menſch aus der Dunkelheit. Felix glaubte etwas Weißes in ihrer Hand zu bemerken. Als er näher kam, ver⸗ meinte er einen Eid darauf ſchwören zu können, daß es die Frau des Bürgermeiſters ſei. Sie kam von der Stelle, wo der Kaſten mit den Bekanntmachungen hängt, und ſchritt ihrem Hauſe zu. Felix verlangſamte ſeinen Schritt, da er keine Luſt fühlte, ſich mitten in der Nacht mit ihr zu unterhalten. Als er ſicher war, daß die Geſtalt in das Haus des Bürgermeiſters eingekehrt war, drehte er ſich wieder um, ging bis an den Kaſten zurück und zündete ein Streichholz an, um zu ſehen, ob Frau Stine irgend— einen beſonderen Erlaß oder einen Glückwunſch zu Barbaras Trauung herausgegeben habe. Was er da entdeckte, machte in ſtutzig: die Scheibe war eingedrückt, das Eheaufgedot für Ber— bara und Huber war herausgeriſſen. „Lächerlich“, ſagte ſich Felix,„was kann nun der artne Kaſten dafür und das Papier, das in wenigen Stunden doch ausgedient hätte!“ Aber Felix kannte ſich nicht aus in ker Weiberliſt X. Kapitel. Am anderen Morgen war ganz Dingelsdorf eine Stunde eher auf den Beinen als ſonſt. Jeder und jede wollte Zeit ge⸗ winnen, um an der Straße zu ſtehen, wenn der Huber mit ſeiner Braut zum Standesamt fuhr. Selbſt die Sonne ſchien ein freundliches Intereſſe an dieſem für Dingelsdorf ſo wichtigen Tage zu haben. Sie beſtrahlte die Dächer und Häuſergiebel, die heiteren Geſichter und die halbfeſtlichen Kleider, die einige an⸗ gelegt hatten, mit ſoviel Glanz und Wärme, mit ſoviel guter Laune, daß man glauben mochte, auch ſie ſei mit Barbara im Bunde. Natürlich fuhr man nicht, wie das bisher immer noch Sitte geweſen war in Dingelsdorf, mit einem Wagen zum Standes- amt der von Pferden gezogen wurde. Eine elegante Horch— limouſine hielt gegen neun Ahr vor dem Huberhof; der Aſſeſſor entſtieg ihr— in Lack, Frack und Clack— ſchritt mit langem, elaſtiſchem Schritt durch das Tor ins Huberhaus und kam dald mit dem Huber und ſeiner Tochter wieder. Auch ſie waren ſehr feſtlich angezogen. Lina trug ein blaues Kleid, das mit drei großen, knallroten Mohnblumen garniert war; ihr hübſches milchweiches Geſichtchen war wieder von dem breitrandigen, weißen Strohhut beſchattet. Der Huber hatte einen nagelneuen Frack an, der ihm freilich nicht ſo gut ſtand. Da machte ſein zu⸗ künftiger Schwiegerſohn doch eine andere Figur. Aber das ſchien den Huber wenig zu kümmern. Er ſtieg nach Lina in den Wagen, dann folgte der Aſſeſſor. Der Wagenſchlag flog zu, das Auto ſtrich lautlos von der Stelle, federte leicht über das Dorfpflaſter und hielt nach wenigen Minuten vor dem Hauſe der Braut. Der Chauffeur öffnete die Wagentür, und Dominik Huber trat in das Haus, ohne die Umſtehenden eines Blickes zu würdigen. Während der Wagen ſich langſam und elegant in der nicht allzu breiten Gaſſe drehte, preſchten ſich die Leute gegen die Hecke, um nur nicht aus der Nähe der Geſchehniſſe abge⸗ drängt zu werden. Ein ſolcher Wagen war aber auch noch nie in Dingelsdorf geſehen worden. Breite, weiche Polſter ſah man drinnen, mit dunkelblauem Tuch überzogen, ſogar Blumen ſah man in Vaſen, die an der Wand des Wagens befeſtigt waren, und über dem Fenſter hing eine winzige Blumengirlande. Der Chauffeur hatte weiße Stulpen an ſeinem blauen Anzug, ſein Kinn war ganz friſch raſiert, ſein Geſicht hatte überhaupt etwas Vornehmes. Man ſah Lina nahe neben dem jungen ſchlanken Aſſeſſor ſitzen. Sie warteten auf den Vater, der allein ins Haus gegangen war, um ſeine Braut zu holen. Kaum hatte ſich der Wagen gedreht, da erſchienen die bei⸗ den auch ſchon, er hoch aufgerichtet, in ſeinem Zylinder noch größer ſcheinend als ſonſt, ſie in einem langherabwallenden Kleid. Obwohl es mit Weiß abgeſetzt war, machte die Braut darin ein Geſicht wie eine, die zu einer Leiche geht. Sie war blaß und in ſich geduckt. Das kleine ſchwarze Hütchen ließ ihr ganzes Geſicht ängſtlich erſcheinen, die große, ſchwarze Brille, der breite Mund mit den dünnen Lippen, das ſcharfe Kinn und die an der Spitze etwas gerötete Naſe ſchienen auf etwas zu warten, das, wenn es eintrat, nicht in die Freude des Tages paſſen würde. Als der Wagen mit leiſem Ruck anſprang, ſetzte ſich auch die Menge in Bewegung. Sie konnte natürlich nicht folgen, dafür verdichtete ſich aber das Spalier der Dörfler rechts und links an der Straße, und vor dem Standesamt wartete auch ſchon eine große Menge. Die beiden Paare traten ſchweigend ein, die Tür ſchloß ſich hinter ihnen; auf dem Flur ſchlugen einige Türen, während die Herren die Handſchuhe auszogen und die Zylinder in die Hand nahmen. Bürgermeiſter Sulger ließ durch den Amtsſekretär die Brautleute hereinbitten, die beiden Zeugen könnten doch draußen warten. Das Amtszimmer ſchien auf einmal zu eng, als es von ſoviel Eleganz erfüllt wurde. Sulger ſtand vor ſeinem Schreibtiſch und zupfte an ſeinem Chineſen⸗ ſchnurrbart; er war blaß bis in die Augenwinkel und vergaß, den Morgengruß zu erwidern. „Ich muß— ich bin leider nicht in der Lage, wie das be— hufs meines Amtes Vorſchrift iſt, die Trauung zu vollziehen..“ „Waaas?“ Der Huber erſtarrte zu Stein. Barbara war keines Wortes mächtig. „Ja, nach der Vorſchrift muß das Aufgebot 16 Tage öffent- lich aushängen.“ „Hat es doch!“ fuhr ihm der Huber in die Rede, deſſen Stirnader ſchwoll. „Als wir heute morgen das Aufgebot zu den Akten nehmen wollten, war der Kaſten erbrochen, das Aufgebot war— nicht mehr da. Ich kann ſomit nicht beſcheinigen, daß es 16 Tage ausgehangen hat. Ich habe noch nicht feſtſtellen können, wann es geſtohlen worden iſt.“ Darauf einen Moment peinvolle Stille. Der Bürgermeiſter zog ſich hinter ſeinen Schreibtiſch zurück, zuckte mit den Schul⸗ tern, ſtrich mit zitternden Händen über das vor ihm liegende Aktenſtück und ſchaute verſtohlen zu dem Brautpaar auf. Die Braut klammerte ſich ratlos an den Huber, der pflanzte ſich breit vor den Schreibtiſch auf und brüllte den Bürgermeiſter an: „Was geht mich eure Schlamperei an! Ich hab' die Sach' hier rechtzeitig gemeldet, ich hab' die Papiere beigebracht und jetzt verlang ich, daß du uns heirateſt.“ „Es geht nicht— es geht beim beſten Willen nicht“, bib⸗ berte der Sulger.„Das mußt du doch verſtehen.“ „Dann telephonier nach Neuſtadt an den Landrat, daß er uns Dispens gibt“, verlangte der Huber. „Hab' ich eben ſchon gemacht. Da wär' nix zu wollen. Ihr müßt noch mal 16 Tage hängen.“ Der Bürgermeiſter war kreidebleich. „Hahaha, das könnt' euch teuer zu ſtehen kommen. Und übrigens, warum iſt der Kaſten nicht bewacht? Warum wird er nachts nicht hereingenommen?“ Müller hatte ſich in dem ihm zur Betreuung übergebenen Jagdgebiet eines Jagdpächters lange Zeit der Wilddieberei ſchuldig gemacht, wobei ihm ſeine Söhne Hilfe leiſteten. Der unglaubliche Fall, daß ein Förſter ſelbſt zum Wild⸗ dieb wird, konnte erſt durch die Inanſpruchnahme eines Detektivs aus Berlin, der als biederer Handwerksmeiſter ſich im Förſterhaus einquartiert hatte, aufgeklärt werden. Nach wochenlangen Beobachtungen gelang es dem Detek⸗ tiv, die Wilddieberei an den Tag zu bringen. Vor Gericht gaben der Förſter und einer der Söhne die Wilddieberei in geringem Umfange zu, im übrigen beſtritten ſie, früher gewildert zu haben. Der Förſter, ein 59 Jahre alter Mann, wurde zu zwei Jahren Gefängnis, einer ſeiner Söhne zu ſie⸗ ben Monaten, ein anderer zu drei Monaten Gefängnis, ein weiterer Sohn wegen Jagdvergehens zu 50 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Die Tochter, die der Hehlerei angeklagt war, wurde freigeſprochen. * Frankfurt a. m.(Selbſtmord noch einem Briefempfang.) In einem Heim fand man in der Toilette eine Schweſter auf, die ſich anſcheinend vergiftet hatte. Die Schweſter wurde in ein Krankenhaus überführt, wo ſie bald darauf verſtorben iſt. Kurz vor der Auffindung der Schweſter hat dieſe einen Brief erhalten, der von einer unbekannten Frau überbracht worden war. ** Frankfurt a. m.(Ganzes Warenlager zu⸗ ſammengeſtohlen.) Eine 63jährige Witwe wurde da⸗ bei erwiſcht, als ſie in einem Geſchäft Strümpfe entwenden wollte. Bei der Durchſuchung ihrer Wohnung wurde ein ganzes Warenlager von Wäſcheſtücken vorgefunden. Bei der Diebin handelt es ſich um eine gutſituierte Perſon, die Wit⸗ wenpenſion und Zinſen bezieht und in deren Beſitz ſich Bargeld in Höhe von 130 Mark befand. Marburg.(Opfer ſeines Berufes.) Der in ſeiner väterlichen Praxis in Laaſphe mittätige Arzt Dr. Hönemann jr. iſt in der Marburger Klinik an den Folgen einer Blutvergiftung, die er ſich bei der Ausübung der Praxis zugezogen hatte, geſtorben. * Gedern.(Schwerer Anfall beim Holzfäl⸗ len.) Bei Holzfällungsarbeiten im Walde verunglückte der 32 Jahre alte Waldarbeiter Conrad Reutzel aus Nieder⸗ Seemen dadurch ſchwer, daß er von einem ſtürzenden Baum getroffen wurde. Er mußte in lebensgefährlichem Zuſtande in die Gießener Klinik gebracht werden. heidelberg.(Reichswehrurlauber verun⸗ glückt.) In der Induſtrieſtraße fuhr eine mit drei Per⸗ ſonen beſetzte Beiwagenmaſchine aus bis jetzt unbekannten Gründen gegen einen Drahtzaun. Der Lenker des Motor⸗ rades, ein auf Urlaub befindlicher Reichswehrſoldat, ſtieß gegen einen Zementpfoſten und trug einen ſchweren Schädelbruch davon. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Die bei⸗ den Mitfahrer blieben unverletzt. „ech kann doch nicht dir zuliebe den plum danebenſtellen“, wagte der Bürgermeiſter einzuwenden, ſeinen Schnurrbart un⸗ barmherzig zupfend, und mit ſeinen Augendeckeln blinzelnd. „Was du kannſt und nicht kannſt, iſt mir ein Dreck— du ſorgſt, daß wir zu unſerm Recht kommen, ſonſt— das ſag' ich dir, biſt du die länaſte Zeit Bürgermeiſter geweſen— du— du Hampelmann du!“ „Das ver—ver-bitt' ich mir!“ überſchlug ſich jetzt der Sul— ger.„Du ſtehſt hier vor der Behörde. Die Be Beleidigung werde ich melden.“ „Deine Schlamperei kannſt du melden, und wenn du es nicht tuſt, ſollſt du mich kennenlernen.— Wo iſt der Amtsſekre⸗ tär?“ Der Huber raſte in das nächſte Zimmer. Wo ſind meine Papiere?“ brüllte er den zitternden Beamten an. Beide traten zurück in das Bürgermeiſterzimmer. „Es iſt ſo, wie der Herr Bürgermeiſter ſagt“, erwiderte der junge Mann. Der Aſſeſſor und Lina waren auch hereingetreten. „Mein Gott, was iſt los?“ flehte Lina.„Nun deruhige dich doch, Vater. Was kann denn paſſiert ſein?“ „Hier iſt wieder einmal eine Schlamperei paſſiert. Den Kaſten hat man erbrochen. Er will uns nicht zuſammentun— ein Hampelmann biſt du— ich ſag's noch einmal!“ Ein Stuhl, deſſen Lehne der Huber zufällig zu packen kam, krachte zuſam⸗ men, als wenn ſeine Beine Streichhölzer wären— ſo ſtieß der Huber ihn auf den Boden, um dem„Hampelmann“ einigen Nachdruck zu verleihen. „Dann wenden Sie ſich am beſten gleich nach Neuſtadt, Herr Huber, damit man drüben erfährt, was hier alles möglich iſt“, griff nun auch der Aſſeſſor ein, deſſen Stimme gegen die des Großbauern klang wie die einer Ziege gegen die eines Bul⸗ len. Dem Huber kam dieſer Gedanke recht. Er warf das Stuhlgeländer, das er noch immer in der Hand hatte, in eine Ecke, ſetzte ſeine Fauſt auf den bürgermeiſterlichen Schreibtiſch wie ein gewaltiges Siegel und ſagte: „So, das wollen wir dir doch mal zeigen! Schnurſtraks fahre ich jetzt nach Neuſtadt— und wehe dir, wenn ich zurück⸗ komme. Du wirſt ja ſowieſo deinen Kram hier packen können.“ Sprachs, trommelte bei jeder Silbe mit ſeiner Fauſt ſo wütend auf die Schreibtiſchplatte, daß der kleine Sulger immer mehr zuſammenzuckte und ſchließlich nicht einmal mehr wagte, ſeine Hände bis zu ſeinem Schnurrbart zu erheben. Dann wurde die Türe aufgeriſſen, der Huber ſchritt hinaus, Barbara hinterdrein, dann— ihre Tränen abtupfend— Lina und endlich der Aſſeſſor. Niemand hatte die Faſſung, durch Haltung zu verbergen, was geſchehen, vielmehr, was nicht geſchehen war. Die Menge hatte inzwiſchen den erbrochenen Kaſten entdeckt, die Zuſammenhänge waren bald hergeſtellt, und die Geſichter in der Menge ſtrahl⸗ ten nun die unverhohlene Freude über die entſetzliche Situation wieder, in der ſich der Bauer feſtgefahren hatte. Sie hatten alle nicht erwartet, daß dem Huber die ganze Geſchichte ohne Hemmung— ſo im Tempo des Horchwagens— gelingen werde. Aber an dieſes fatale Hindernis hatte doch niemand gedacht. Während ſie die Naſen zuſammenſteckten und ſich gegenſeitig zuflüſterten, wer der Aebeltäter wohl ſein könnte, tauchte ganz plötzlich die Behauptung auf, die richtige Barbara ſei geſtern abend erſt angekommen. Der Felix habe ſchon mit ihr geſprochen. Die andere ſei wirklich eine Schwindlerin. Die beiden Paare konnten ſich nicht ſchnell genug in den Wagen verkriechen. Das Gelicher wurde lauter und lauter. „Die Bauern, beſonders ihre Weiber“, bemerkte der Herr Aſſeſſor, als er neben Lina in den Polſtern ſaß, fangen an, ſich über uns luſtig zu machen.“ „Wir fahren ſofort nach Neuſtadt, Sie und ich, Herr Aſſeſſor, und die beiden ſteigen bei Barbara aus und warten. Gegen Mittag können wir wieder hier ſein.“ Der Huber keuchte immer noch vor Erregung. Oft kommt das Schicksal langſam wie auf Stelzen, oft ſchleicht es ſich heran wie eine träge Schlange, oft lauert es am Wegesrand und fällt ganz unverhofft über den einſamen Wan- derer her. Zuweilen aber ſchnellt es hoch und fängt den Sterb⸗ lichen in ſeiner eigenen Schlinge— und zwar meiſt dann, wenn der Aermſte gar nicht daran denkt. (Fortſetzung folgt.) 1 N. 6 be u fle ese früh ts der Sl für in ſſt! 0 dige Spi wie das gibt lich rh Vet fo Sch wild höhe dert geg ahn Bad dem Tiſch 9 les dei eh raf Wu m Juſtande betun⸗ drei Per⸗ bekannten es Molor⸗ dat, ſieß ſchweren „Die bei⸗ — benſtller, that un⸗ inzelnb. red— hi a8 gag ich — bu— t det Gul⸗ eleibigung un du es Amisſelte⸗ Wo ſind m. Beibe döente det ingetreten n beruhige ert. Den mentun— in Stuhl, te zuſam⸗ ſtieß bet “ enigen Muſtabt es nöglich uurſtrals ich zurüc⸗ können.“ o wütend met mehr gte, feine würd di Auch in dieſem Jahre konnte wieder aus der Dr. Goebbels⸗ Spende 200 Kriegsbeſchädigten, Blinden und Opfern der Ar⸗ beit durch die Ueberreichung eines Rundfunkgerätes eine herzliche Freude bereitet werden. Eishockey auf dem Dorfteich Was nützt es unſeren ſportbegeiſterten Jungens in den Kleinſtädten und Dörfern. wenn ſie in den Zeitungen zwar leſen, daß weltberühmte Mannſchaften andere ebenſo be⸗ rühmte Mannſchaften im Cishockey geſchlagen haben und daß es ein Spiel war, das Tauſende begeiſterke? Was nützt das ihnen, die auf dem Dorfteich oder der gefrorenen Wieſe vor der Stadt das ſo gern nachmachen mochten, aber mit dem Stock und kleinen Steinen was zurechtmurkſen und daran na⸗ kürlich keine rechte Freude haben. So fehlt der Nachwuchs in dieſem famoſen Sport. So banal es klingen mag, aber es iſt wahr und richtig; je mehr unſere Jugend im Winter, auch mit primitipſten Mitteln, ihr Eishockey auf den Wieſen, Flüſ⸗ ſen und Teichen ſpielen würde, je breiter die Maſſe wäre, die dieſes Eisſpiel als etwas ſo Selbſtverſtändliches hinnehmen würde wie das von Jugend auf getriebene Fußballſpiel, um ſo größer wäre für den Sportnachwuchs der Nutzen. Unſere Schüler werden leider viel zu wenig in den Schnee und aufs Eis geführt. Dabei ſind Schlittſchuhe gar nicht mehr ſo teuer. Und nun tun ſich 10 oder 15 oder 20 Jungens zuſammen und ſchmieden ſich ſelbſt, oder mit Hilfe eines Fachkundigen, an ein, zwei Nachmittagen zuerſt mal die Eishockeyſtöcke. Keinen von Natur gekrümmten Stock! Das taugt nichts, weil der Stock zu ſchwer und beſtimmt nicht im richtigen Winkel gekrümmt iſt. Eine Latte, die dem Jungen bis unter die Achſel reicht, wird genommen und erhält an einem Ende, ſauber abſchlie— ßend, eine andere, etwa 25 Zentimeter lange Latte quer an⸗ genagelt, nicht genau rechtwinkelig, ſondern mit etwas grö⸗ ßerem Innenwinkel. Der Schläger iſt fertig. Die Scheibe wird aus ſchwerem Holz von der Größe zweier Streichholzſchach— teln ausgeſägt, oder es findet ſich etwas Aehnliches. Dazu grobe Handſchuhe, doppelte dicke Strümpfe für den Tor⸗ mann, und es kann losgehen. Die beiden Tore, die ca 2 bis 3 Meter von der rückwär⸗ tigen Linie des Spielfeldes entfernt ſtehen müſſen, ſo daß auch hinter dem Tor geſpielt werden kann, werden durch Holzſtücke, Steine oder Mützen markiert. Die Tore ſind ca. 1,80 Meter breit; Schüſſe über 1,20 Meter Höhe gelten nicht! Jede Mannſchaft beſteht aus einem Tormann, zwei Vertei⸗ digern und drei Stürmern, die alle beliebig durch andere Spieler erſetzt werden können, ſobald bei Unterbrechungen, wie z. B. neuen Einwürfen, Gelegenheit dazu iſt. Man teilt das Spielfeld quer herüber in drei Teile ein. Im mittleren gibt es kein Abſeits, wohl aber in den beiden Torhälften, ähn⸗ lich bei anderen Spielen. Die Scheibe darf mit der Hand be⸗ rührt werden, jedoch nur beim Stoppen, nicht zum Zweck des Werfens. Die Hand muß offen bleiben, ſo daß die Scheibe ſofort ſenkrecht zu Boden fällt. Für alles andere iſt der Schläger da. Der darf nicht wie ein Schwert oder Hammer wild in der Luft geſchwungen, ſondern höchſtens in Bruſt⸗ höhe gebracht werden. Die Scheibe wird nie„geprügelt“, ſon⸗ dern ſtets geſchleift oder geſtoßen. Den Schläger ſeinem lieben Gegner zwiſchen die Füße zu halten, iſt verboten und wird ähnlich wie beim Fußball beſtraft. So entwickelt ſic ein Spiel, das Freude macht, rote Backen und geſunde Lungen ſchafft. Es erfüllt überall, auf dem Dorfteich ebenſo wie im Berliner Sportpalaſt, erziehe⸗ riſche und ſportliche Zwecke Der Brand im Mainzer Hauptbahnhof Mainz, 26. Dezember. Zu dem Großfeuer im Mainzer Hauptbahnhof wird noch mitgeteilt: Der Brand brach gegen 20 Uhr im Nord⸗ flügel des Hauptbahnhofes aus; die Arſache iſt bis jetzt nicht bekannt. Die Decken einiger Räume wurden teilweiſe ſtark beſchädigt, ſo daß ein erheblicher Materialſchaden ent⸗ ſtand. Die Warteſäle, die ſich in dieſem Flügel befinden, muß⸗ ten geſperrt werden. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Die Sa. hatte den Brand um 23 Uhr in der Hauptſache gelöſcht. Ausrotiung des Kommunismus in Japan Tokio,. 27. Dezember. Nach amtlichen Angaben ſind in den letzten Monaten in Japan 7000 Kommuniſten verhaftet worden. Der Politiſchen Polizei, ſo heißt es in der amtlichen Mitteilung dann weiter, ſei es 8 gelungen, zahlreiche Propagandiſten feſtzunehmen, die in Induſtrie, Marine und Armee ihre Wühlarbeit durch⸗ geführt hätten. Die Gerichte hätten umfangreiche Freiheits⸗ ſtrafen verhängt und zahlreiche Todesurteile gefällt. Es ſei anzunehmen, daß der Kommunismus in Japan nunmehr für immer ausgerottet iſt. Sport und Spiel Fußball Meiſterſchaftsſpiele der Gauligen: Gau Süd weſt: Eintracht Frankfurt— Phönix Ludwigshafen 1:0 Sfr. Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 121 Gau Baden: VfR. Mannheim— 08 Mannheim 5·0 Gau Nordheſſen: SC. 03 Kaſſel— Sport Kaſſel 4:0 Geſellſchaftsſpiele: Bonner FV.— Kickers Offenbach 25 Weſtmark Trier— Schwarz⸗Weiß Eſſen 1 SV. Wittlich— Eintracht Trier O: Eintracht Kreuznach— Kickers Offenbach 2 VfR. Mannheim— 08 Mannheim 3:0. Der VfR. Mannheim kam am zweiten Weihnachtstag zu dem erwarteten Sieg über O8 Mannheim und damit auch zur Tabellenführung in Baden. Die Partie an den„Braue⸗ reien“ war mit 4000 Zuſchauern überraſchend gut beſucht. Die Freunde von Ueberraſchungen kamen nicht auf ihre 0— Koſten, denn der VfR.— ohne Schmoll, Berk und Simon ſpielend— war von vornherein mit dem nötigen Ernſt bei der Sache und außerdem hatten die Lindenhöfer das Pech, ſchon nach ſechs Minuten ihren vorzüglichen Ver⸗ teidiger Engſter durch Verletzung zu verlieren. Eintracht Frankfurt— Phönix Ludwigshafen 1:0. Der Südweſt⸗Tabellenführer Phönix Ludwigshafen be⸗ zog am 1. Weihnachtstag im Punktekampf gegen die Frank⸗ furter Eintracht eine einwandfreie Niederlage. Die 5000 Zuſchauer erlebten am„Riederwald“ ein überaus hartes Spiel, das von Schiedsrichter Oſtheimer(Kahl) viel zu nachſichtig geleitet wurde. Das einzige Tor des Tages fiel neun Minuten nach der Pauſe durch Leis, der einen von Monz zur Mitte gegebenen Ball einſchoß. Sportfreunde Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 111. In einem ſchönen und anſtändigen Spiel, das von dem Frankfurter Schiedsrichter Wittmann gut geleitet wurde, trennten ſich die beiden Saarvereine unentſchieden. Die Boruſſen waren techniſch etwas beſſer und im Feldſpiel auch meiſt überlegen, aber ihr Sturm konnte ſich nicht durchſet⸗ zen, zumal Theobald ſchon frühzeitig verletzt wurde. Saar⸗ brücken hatte ſeine beſten Spieler im Torhüter Pletſch und im rechten Verteidiger Müller. Guls Muts Dresden— Wormatia Worms 3:2(0:0. Im erſten Spiel ihrer Mitteldeutſchlandreiſe traf die Mannſchaft der Wormſer Wormatia am erſten Feiertag in Dresden auf die Elf von Guts Muts. Das Erſcheinen der Südweſt⸗Elf hatte nur etwa 2000 Zuſchauer auf die Beine gebracht. Durch Engelhardt und Pauliner gingen die Dresdener in der zweiten Hälfte in 2:0-Führung. Das Spiel begann nach dieſen beiden Toren hochintereſſant zu werden. Mittelläufer Kiefer vermochte auch einen Gegen⸗ treffer zu erzielen, aber durch Tlan verbeſſerten die Gaſt⸗ geber das Ergebnis wieder auf 31. Zwei Minuten vor Schluß verringerte aber Fath für die Wormſer auf 3:2⸗ Toren. Berlin— Schleſien 4:2(2:1). Auf dem Hertha-Platz am Geſundbrunnen ſtanden ſich am zweiten Feiertag die Gaumannſchaften von Branden- burg und Schleſien vor 8000 Zuſchauern gegenüber. Der Reinertrag wurde der NSV. zugeleitet. Auf dem ſchnee⸗ bedeckten Boden taten ſich die Schleſier recht ſchwer; ſie mußten ſich trotz heftigſten Widerſtandes 2:4(1:2) geſchla⸗ gen geben. Damit gelang Berlin die Revanche für die Nie⸗ derlage, die vor wenigen Wochen in Breslau hatte hinge- nommen werden müſſen. Die„Auſtria“ geſchlagen. Die Fußballelf der Wiener„Auſtria“ ſpielte in Belgien gegen die„Roten Teufel“, die inoffizielle belgiſche Natio⸗ nalmannſchaft. Die Belgier behielten knapp mit 3:2 Tref⸗ fern die Oberhand.— In Italien ſchlug Ambroſiana Mailand die bekannte ungariſche Elf Hungaria mit nicht weniger als 9:0 Treffern. Stand der Gauliga Gruppe Baden: VfR. Mannheim 11 30:20 16:7 SV. Waldhof 10 20:13 14:6 1. FC. Pforzheim 11 26:12 14:8 Phönix Karlsruhe 11 255 14:8 Freiburger FC. 11 181 13:9 VfL. Neckarau 9 20:12 12 7710 VfB. Mühlburg 10 14:17 10:10 Karlsruher FV. 11 13:11 8:14 Germania Karlsdorf 11 7:28 4:18 08 Mannheim 11 10:42 3:19 Gruppe Südweſt: Wormatia Worms 13 40:24 18:8 Phönix Ludwigshafen 13 24:18 18:8 FK. Pirmaſens 12 33:18 14:10 Kickers Offenbach 13 31:26 4:17 Eintracht Frankfurt 12 15716 13211 Union Niederrad 11 18:25 12:10 FSV. Frankfurt 13 29:35 12.14 Boruſſia Neunkirchen 14 24:29 11¹¹7 1. FC. Kaiſerslautern 1 r id Sfr. Saarbrücken 12 3:26 8:16 Saar 05 Saarbrücken 12 17:33 8:16 Sieg und Niederlage Die„Beckenham Wanderers“ in Frankfurt. Die engliſche Hockeymannſchaft, die„Bek⸗ kenham Wanderers“, die ihr erſtes Spiel auf deutſchem Boden in Wiesbaden zu einem ſchönen Erfolg(3:1) geſtal⸗ tet hatte, gaſtierte an den Weihnachtstagen in Frankfurt am Main. Am 1. Feiertag unterlagen die Engländer gegen den Höchſter HC. mit 1:3, am Tag darauf ſchlugen ſie den SC. Frankfurt 1880 mit 3:0 Treffern. Heidelberger Hockeyerfolg. Die Hockeymannſchaft der Univerſität Heidelberg machte auf ihrer Reiſe nach Spanien in Lyon Station und ſpielte dort gegen die Univerſitätsmannſchaft. Die Partie endete unentſchieden, 2:2, nachdem die erſte Halbzeit torlos verlau⸗ fen war. Baudendiſtel brachte Heidelberg in 1:0-Führung, dann glichen die Franzoſen durch Giraud aus und gingen durch Perrin ſogar in Führung. Kurz vor Schluß glückte dann Racke der Ausgleich. Bezirksklaße Anterbaben⸗Weſt Phönix Mannheim— Sandhofen 21 Der Stand der Tabelle Sp gew. un. verl. Tore P. Viernheim 12 8 2 2 38:21 18 Sandhofen 11 8 1 2 29:10 17 Germania Friedrichsfeld 12 6 4 5 25:20 16 Ilvesheim 11 6 3 2 25:13 15 Feudenheim 1 5 4 2 20:15 14 Altrip 12 5 3 4 22:18 13 Phönix Mannheim 11 4 3 4 21:2 11 Neulußheim 12 4 3 5 29.23 11 8 12 4 2 6 23.27 10 eckenheim 12 2 3 10 18:37 7 Käfertal 12 2 2 8 22:29 6 Oberhauſen 12 1 95 3611 1442 2 (( dd Vd o Feuer in einer Gummifabrik Wuppertal, 26. Dezember. In den Gummiwerken von Vorwerk und Sohn in Wuppertal-Barmen brach am hei- ligen Abend ein Großfeuer aus. Beim Eintreffen der Wehren ſtand bereits der geſamte Vorrat an Gummi und anderen Rohmaterialien in hellen Flammen. Infolge der großen Hitze zerſprangen die Glasfenſter der Hofüber⸗ dachung, und das Feuer griff auf das anſchließende mehr⸗ ſtöckige Lager- und Verſandgebäude über, das den Flam⸗ men zum Opfer fiel, während der ſiebenſtöckige Fabrikneu⸗ bau gerettet werden konnte. Der Schaden wird auf etwa 2,5 bis 3 Millionen Mark geſchätzt. Am ganzen erſten Jeiertag, die Nacht hindurch und auch am zweiten Feiertag waren die Berufs- und freiwilligen Feuerwehren mit dem Ablöſchen und den Aufräumungsarbeiten beſchäfligt. Die Arbeiken werden ſtark behinderk durch die im Lagerhaus noch keilweiſe beſtehende Einſturzgefahr. Eine ganze Anzahl von Feuerwehrleuten krug leichtere Verletzungen davon. So mußten ſich 14 Wehrleute wegen Kauchvergiftung in Behandlung begeben. Ein Ausflüglerzug verunglückt Hamilton(ganada), 26. Dezember. In den ſpälen Abendſtunden fuhr der Expreßzug Detroit— Montreal in- folge ſchadhafter Weiche auf einen Ausflüglerzug auf, wel⸗ cher auf einem Nebengleis das Paſſieren des Expreßzuges abwartete. Die drei letzten Wagen des Ausflüglerzuges wurden zertrümmert, wobei 18 Ausflügler getötef und 30 mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Blutige Schlacht mit Räubern London, 26. Dezember. Nach einer Reutermeldung aus Manila hat ſich auf der Philippineninſel Mindana ein blutiges Gefecht mit räuberiſchen Banden abgeſpielt. Die Inſel wurde von fanatiſierten Banden räuberiſcher Ein⸗ geborenen überfallen, die ihre Schlupfwinkel in den Bergen verlaſſen halten. Bei dem Ueberfall wurden 21 Philippi- os getötet, bevor die Polizei eingriff und die Räuber zum Rückzug zwang. Sie wurden ſchließlich in die Flucht ge⸗ ſchlagen und hinterließen ihrerſeits 16 Tote auf dem Schlachtfalde. 0 Das Haus im olympi⸗ ſchen Dorf. In Döberitz wurden 134 Wohnhäuſer für die Teilnehmer an den Olympiſchen Spielen Berlin 1936 errichtet. Jedes Haus iſt ein ein⸗ ſtöckiger Steinbau mit 10—12 Zimmern, Waſch⸗ und Duſchein⸗ richtungen. Jedes Zim⸗ mer enthält 2 Betten und iſt Zmal 4 Meter groß. Arbeiter und Nation Hilfsaktion für die Heimarbeit Nationals ozialis tische Sozialpolitik im Heimorbeit- und Hausge werbe Die im Frühjahr dieſes Jahres ge⸗ troffenen ſozialpolitiſchen Geſetzesmaßnahmen auf dem Gebiete der Heimarbeit und des gleichgeſtellten Haus⸗ und Lohngewerbes(Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit, Heimarbeitgeſetz, Berufung von Sondertreuhändern für Heimarbeit) haben nach vorausgegangener Bildung von ſt an digen Sachverſtändigenaus⸗ ſchüſſen und nach Anordnung der Gleich- ſtellung in allen maßgebenden Haus⸗ und Lohngewerbebezirken zu neuen oder verbeſſerten Tarifordnungen für das Haus⸗ und Lohnge⸗ werbe der Textil-, Bekleidungs-, Holz⸗, Metall-, Leder⸗ und Glaswaren⸗Induſtrie geführt. Die bisher beſtellten ſtändigen 19 Sondertreu⸗ händer der Heimarbeit ſind auch für das gemäߧ 2 Abſ. 2 des Heimarbeitgeſetzes gleichgeſtellte Haus⸗ und Lohngewerbe zuſtän⸗ dig. Die Durchführung einer wirk⸗ ſamen Entgeltüberwachung iſt die nächſte Aufgabe, die mit der gleichen Gründlichkeit und beſonderen Betreuung, die nun einmal dieſe ſozialen Schutzgebiete erfor⸗ dern, erfüllt werden wird. Der ſoziale Schutz ſteht im Vordergrund der Betreuung des Haus⸗ und Lohngewerbes. Neben der Entgelt- regelung und der Entgeltüberwachung erfolgt die arbeits⸗ und verſicherungsrechtliche Betreu⸗ ung durch die Rechtsberatungsſtel⸗ lender D. A. F. Darüber hinaus wird auch die wirtſchaftliche Betreuung(z. B. Ar⸗ beitsbeſchaffung, öffentliche Aufträge, Zuteilung der Roh⸗ und Hilfsſtoffe), eine der Eigenart des Haus⸗ und Lohngewerbes entſprechende Form in engſter Zuſammenarbeit mit den Fachgruppen der Wirtſchaftsorganiſationen der Induſtrie und des Handwerks finden. Die nationalſozialiſtiſche Sozial⸗ politik läßt es jedoch nicht bei der wirkſamen Durchführung des Entgeltſchutzes allein bewen⸗ den, ſondern widmet ſich beſonderen Notſtands⸗ und Werbeaktionen. Das kommt z. B. in der Bearbeitung der Not⸗ ſtandsgebiete des Thüringer und Bay⸗ riſchen Waldes ebenſo zum Ausdruck wie in den mehr denn je gepflegten Werbeausſtel⸗ lungen, z. B. jetzt um die Weihnachtszeit für die bodenſtändigen Gewerbe Thüringens(100 Thüringer Heimarbeiter im Europahaus, Weih⸗ nachtsmarkt im Luſtgarten) und Sachſens (Krippenſchau, Holzſpielwarengewerbe des Erz⸗ gebirges, Spitzen⸗ und Stickereigewerbe des Vogtlandes). Hierher gehört auch die Hilfeleiſtung der N.S.⸗Volkswohl⸗ fahrt(Arbeitsbeſchaffung durch Plakettenauf⸗ träge der Winterhilfe). Durch die ab 1. Ja⸗ nuar 1935 in Kraft tretende Umſatzſteuerbefreiung für Hausgewerbe⸗ treibende und Zwiſchenmeiſter im Sinne des Heimarbeitgeſetzes iſt eine alte ſozialpolitiſche Forderung in Erfüllung ge⸗ gangen. Die Neuordnung der organiſato⸗ riſchen und ſozialen Verhältniſſe des Haus⸗ und Lohngewerbes im Rahmen der Deutſchen Arbeits⸗ front wird aber nur dann richtig ſein und zum notwendigen Erfolge führen, wenn ent- ſprechend der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau— ung und Zielſetzung zu der ſo entſtehenden äußeren Einheit die innere Gemein⸗ ſchaft als feſtes Band ſozialer Ordnung tritt. Wahre Betriebsgemeinſchaft und wahre Volks— gemeinſchaft können ſich nur dort ſegensreich entfalten, wo ſchaffende Volksgenoſſen— gleich, ob Betriebsführer oder Gefolgſchaft— in ihren Leiſtungen und Charakterwerten einander als Kameraden achten und anerkennen. Eine un⸗ ausgeſetzte Erziehung und Schulung, weltanſchaulich⸗politiſch wie be⸗ ruflich⸗fachlich, wird das große Aufbau⸗ werk der D. A. F. auch in Heimarbeit und Haus⸗ gewerbe krönen. — — ——— —— — — Schneeſchuhfabrikation Arbeiter und Volkslied f Das deutſche Volk iſt nicht nur das Volt der Dichter und Denker, es hat auch die größten Muſiker und Komponiſten hervorge⸗ bracht und liebt in ſeiner Geſamtheit die Muſik. Um unſeren großen Volksliederſchatz beneiden uns andere Völker. In ſeinen Liedern ſpiegelt ſich die Seele des deutſchen Volkes wider. Aus ihnen ſpricht die Tieſe des deutſchen Gemüts. Die unglückſelige Zeit des liberaliſtiſchen Syſtems zerriß unſer Volk in zwei Klaſſen. Auf der einen Seite ſtand der größte Teil der Arbeiter, die den Internationalismus auf ihre Fahnen geſchrieben hatten, auf der anderen das Bürgertum. Selbſt bei den Sängern wurde dieſe Spaltung offenbar. Die bürgerlichen Sänger fanden ſich im deutſchen Sängerbund zuſammen, die Arbeiter im Arbeiterſängerbund. Die Arbeiterſänger gaben in beſonderen Lie⸗ derbüchern Sammlungen von Liedern heraus, die zum Teil alte deutſche Volkslieder in un⸗ erhört geſchmackloſen textlichen Abwandlungen brachten, um auch jede nationale Tendenz aus⸗ zuſchließen. Die meiſten Lieder ſtrömten aber Klaſſenhaß, Pazifismus und Internationalis⸗ mus aus. Ihre Anſchaffung wurde zur Pflicht gemacht, weshalb auch ungeheure Auflagen er⸗ forderlich waren. Allein in den Jahren von 1906 bis 1914 erſchienen im Gau Berlin/ Bran⸗ denburg zwölf Auflagen. Auf der erſten Seite prangte die Inter⸗ nationale:„Völker, höret die Signale! Auf zum letzten Gefecht! Die Internationale er⸗ kämpft das Menſchenrecht!“ Im Feſtgeſang hieß es dann:„Der Völkerfrühling muß erſtehn“ und am Schluſſe:„Dem Völkerbunde treu immerdar iſt Deutſchlands Proletar.“ Und dann wieder ſang man:„Bald muß die Welt doch werden: Ein Volk, ein Herz, ein Vaterland!“ Meiſterhaft verſtanden es die jüdiſchen Draht⸗ zieher, dem deutſchen Arbeiter, entgegen ſeinem Weſen, derartige Gedanken in immer neuer Abwandlung, aber mit gleicher Tendenz, zu ſervieren. So ſang der verführte Arbeiter im „Völkermai“: Kein Gebet der Not, nicht der Demut Fleh'n, Eine kühne Weiſe wie Sturmesweh'n, Das Lied ſo ſehr und frei, Das Lied vom Völkermai! Eure Ketten brecht! Aus der Sklaverei, Aus der Schmach der Knechtung macht ſelbſt euch frei, Wenn's erklingt ſo hehr und frei, Das Lied vom Völkermai. So reiht ſich ein Lied an das andere. Doſis auf Doſis reichte man dem deutſchen Arbeiter. Die Induſtrialiſierung Deutſchlands leiſtete da⸗ bei die nötigen Handlangerdienſte. Alles ſtrömte in die Fabriken der Städte. So verlor der deutſche Arbeiter die Fühlung mit dem heimatlichen Voden, wurde entwurzelt, mit ſeinem Los unzufrieden und für derartige Gedankenentwicklung ein empfängliches Objekt und das um ſo mehr, je größer die Wirtſchaftskriſe die Arbeitsloſigkeit anwachſen ließ. Er ſah und merkte es nicht, wie eine internationale Clique ihn nur zum Vorſpann für eigene Ideen mißbrauchte. Da erklangen plötzlich aufrüttelnd und markig andere Lieder an ſein Ohr, auch aus Arbeiter⸗ kehlen: „Die rote Front brecht ſie entzwei! S. A. marſchiert, Achtung! Die Straße frei!“ Und die Bewegung wuchs und ſchwoll lawinen⸗ artig an. Immer neue Kampflieder ertönten, und daneben entſtanden Arbeiterlieder mit einer anderen Tendenz: Liebe zur Arbeit, Pflicht gegenüber dem Volke, Treue zum Führer und zum Vaterlande. Immer mehr zwang die Bewegung in ihren Bann und damit lernte das Volk wieder ſingen und fand zu einer alten Tradition zurück. Dieſe Kampf⸗ und Arbeiterlieder werden den ſpäteren Geſchlechtern Zeugnis ablegen von der großen Zeit, die wir erleben durften. Aber eins iſt in den letzten Jahren nicht zu ſeinem Recht gekommen, bedingt durch den Freiheits⸗ kampf: Das deutſche Volkslied! Jeder, der im Felde war, im Lazarett oder in Gefangenſchaft hat die Macht des deutſchen Volksliedes verſpürt. Es iſt ja das feſteſte Band, das ſich heute um die deutſchen Brüder diesfeits und jenſeits der Grenzen ſchlingt. Deshalb müſſen wir dieſes überkommene alte Kulturgut, um das uns andere Nationen be⸗ neiden, pflegen. Wir ſind durch unſeren genialen Führer ein Volk geworden, wir ſind aber auch wieder ein ſingendes Volk geworden. Die neueſten Lieder⸗ bücher tragen dem Rechnung und bringen neben den herrlichen Liedern der Bewegung die ſchönſten Volkslieder. Die Pflege muß aber ſyſtematiſch betrieben werden. Wie leicht ließen ſich in einem Be⸗ triebe die ſangesfreudigen Volksgenoſſen an be⸗ ſtimmten Abenden zur Pflege des Geſanges ver⸗ einen. Das würde zudem noch die Kamerad⸗ ſchaft vertiefen. Ein geeigneter Chorleiter iſt immer vorhanden. Gern würde ſich der Lehrer am Orte in den Dienſt dieſer vornehmen Sache ſtellen, war er doch von jeher der Pionier des deutſchen Volksliedes. Deutſches Brauchtum, deutſche Eigenart, Volks⸗ verbundenheit, Liebe zur heimatlichen Scholle und zum Vaterland ſprechen aus ihnen. Mit dieſen Liedern werden wir die Seele des deutſchen Arbeiters wieder geſund ſingen. Aber neben dem ideellen Wert hat die Pflege des deutſchen Volksliedes noch eine beachtliche wirtſchaftliche Seite, da ſie die Notlage vieler Muſiker und Muſiklehrer beheben und die kata⸗ ſtrophale Lage der Inſtrumentenfabrikation und der Muſikverleger weſentlich beſſern würde. Das deutſche Volkslied wird wieder ſeinen Ehrenplatz einnehmen durch intenſivere Pflege in der Schule, in der Familie und im Rund⸗ funk. Es geht um die Geſundung der deutſchen Seele, um die Vertiefung des Familienlebens und um die Wachhaltung der Liebe zum Vater⸗ lande. All das vermag das deutſche Volkslied; denn es führt hin zum Guten, Edlen und Schönen. Arbeits- und Gesundheitsschotz der Fruu Aus der Arbeit der Mütterſchulungskurſe Beſondere Beachtung auf dem Weg zur Volksgeſundheit verdienen die Beſtrebungen der Arbeitsgemeinſchaften für Mütterſchulung. Die Abteilung Reichsmütterdienſt im„Deutſchen Frauenwerk“ wird von der N.S.⸗Frauenſchaft geführt. Dem„Deutſchen Frauenwerk“ iſt gleichfalls das Frauenam in der D. A.F. ange⸗ ſchloſſen, ſo daß gerade den werktätigen Frauen hier ein reiches Betätigungsfeld erwachſen iſt. Der Mütterdienſt will die Frau überall da zur Mitarbeit heranziehen, wo es ſich um Müt⸗ terſchulung, Mütterfürſorge und um den Ar⸗ beits⸗ und Geſundheitsſchutz der Frau und Mutter handelt. Die Arbeitsgemeinſchaften für Mütter⸗ ſchulung halten beſtimmte Kurſe ab, die ſich zu einem großen Teil Fragen der Volksgeſundheit wid⸗ men, wie ſie die Frau angehen. So ſieht der vom Reichsmütterdienſt zur Durchführung der Schulung der Mütter u. a. vor: Allgemeine Schulung in Bevölkerungsfragen; Erblehre und Erbpflege als mütterliche Aufgabe; Familien- Geſundheits⸗ und Krankenpflege; volkswirt⸗ ſchaftliche Aufklärung. Einige Abende dienen der Einführung in die Nahrungsmittellehre. Der Grundſatz einer ge⸗ ſunden Ernährung geht Hand in Hand mit dem Beſtreben der Erzielung eines preiswerten Küchenzettels(Berechnung zum Einkauf von Nahrungsmitteln, die möglichſt nicht teurer als zehn Pfennig pro Perſon an Rohmaterialwert koſten dürfen). Einen breiten Raum nimmt die Einführung in die praktiſche Säuglings⸗ und Kleinkinderpflege ein. Beſprochen wird alles, was die Mutter und ihr Kind von der Zeit vor der Geburt bis zur Reife wiſſen muß, wie Schwangerſchaft, Pflege, Ernährung, Erziehung, Beſchäftigung und körperliche und ſeeliſche Entwicklung des geſunden Kindes. Dabei werden beſondere Punkte beachtet wie Baden, Hautpflege, mit praktiſchen Übungen in Krippen und Kinder⸗ heimen. Ein Abend bei dieſen Kurſen dient der Erb⸗ und Raſſenpflege; gelehrt wird Raſſenkunde und Bevölkerungspolitit, alſo eine weltanſchau⸗ liche Verankerung des geſamten Problems. Die Arbeitsgemeinſchaft geht von dem Gedanken aus, daß der Wille der deutſchen Mutter das neue Antlitz unſeres Volkes formt. Die Bedeu⸗ tung der Frau für die Volksgeſundheit bedingt den Kampf der Frau gegen alle geſundheitlichen Schäden im Volksleben. Wenn der Mütterdienſt gegen Alkohol und Entartung zu Felde zieht, häm⸗ mert er in die Hirne der Frauen den Gedanken ein, daß die Nachkommen eines Trinkers in der dritten Generation nur mehr aus ſchwach⸗ ſinnigen oder ſiechen Kindern beſteht. Die Frau aber formt das Heim, und das Heim iſt der Kraftquell des Volkes. Der Mütterdienſt wendet ſich aufklärend an die jungen, kinderloſen Ehepaare, die ihr Leben „genießen“ wollen, aber nicht an die Zukunft des Volkes und an ihre eigene Zukunft denken, die oft ein einſames Alter im Altersheim be⸗ deutet. Die Familie aber iſt die Keimzelle des Staates. Zu der aufklärenden Tätigkeit der Arbeits⸗ gemeinſchaften gehört auch die Unfallverhütung im Haushalt und im Betrieb, die Leiden und Koſten erſpart.(Unſitten im Haushalt: Benzin in Kölniſch⸗Waſſer⸗Flaſchen. Brennſpiritus und Salzſäure in Weineſſig⸗ oder Himbeerflaſchen! Solcher Leichtſinn hat ſchon vielen den Tod gebracht.) Die Arbeitsgemeinſchaft lehrt der Frau die richtige Körperhaltung beim Arbeiten und beim Ausruhen; ſie lehrt die Eymnaſtik, die Geſund⸗ heitsſchäden verhütet; ſie lehrt die Hygiene im Haushalt, die Vorbedingung iſt für ein geſundes Familienleben.(Eine Frage: Iſt es gleichgültig, ob das Brot in einem ſauberen Brotkaſten untergebracht, oder offen Fliegen und Bazillen preisgegeben iſt? Gewiß nicht!) Die Arbeits⸗ gemeinſchaft gibt tauſendfache Anregungen für die Frau. In ihren Lehrplan iſt alles einbe⸗ zogen, was an Frauenarbeit überhaupt denkbar iſt, und ſo iſt die Mütterſchulung im neuen Staat ein Werk von Frauen, für Frauen und durch Frauen ausgeführt. Richtungweiſend er⸗ ſchließen ſo die Arbeitsgemeinſchaften neue Wege zur Volksgeſundheit. — 90 a L ure ur ungen lang chen ſchaft 1 it ange⸗ kauen i iſt. l da Müt⸗ N At, U er⸗ len deu⸗ ingt hen. det U Heute Donnerstag! Der Bomben⸗ Di 10 I 2 r eerang 18 61 E Von Deutsch- Ostalr Ia Anfang 8 Uhr U. I. r rB—„%ä?:?c— WINTERHIIFESNVERK DES DEUTSCHEN Vol KER 1934/35 —— Aumiliche Bekanntmachungen Betreffend: Enthebung von Neujahrsgratulationen. Auch in dieſem Jahre werden wieder Karten zur Ent— hebung von Neujahrsgratulationen gegen Entrichtung von wenigſtens 2.— RM. ausgegeben. Die Namen derjenigen Perſonen, die von dieſer Einrichtung Gebrauch machen, werden in den hieſigen Zeitungen und dem Volksgenoſſen am 31. d. Mts. veröffentlicht. Wir bitten um rege Beteili— gung, da der Erlös der Winterhilfe zugeführt wird. Schluß der Einzeichnung Samstag, den 29. Dezember 1934, vormittags 10 Uhr. Bügermeiſterei Viernheim Bechtel dehraucnte Tuck. zu kaufen geſuch Von wem, ſagt die 10 Std. für zirka Geſchäftsſt. ds. Bl. 1— 2 Pfg. für 1200 Empfehle billigſt und Filel Nempl. da — Für den Deutſche Markenbutter Pfund 1.56 netto Oelſardinen Doſe 20, 30, 40, 45, 55 Fettheringe i, Tomatenſoſe Doſe. 35 Fettherings Filet 725 Doſe 25 und 45 Marinaden in Literdoſen zu 60 und. 70 Sehr pikant: Suartamge t 2 a Stromverbrauch i. U. 220 Volt. 1 Leuchtkraft gleichſf einer 10 kerz. Birne ſeefriſche Kabliau Vril. Amen Tee in einfacher bis feinster Ausführung bei dillig- ster Berechnung liefert] Hauptſtraße 25 die Buchdruckerei der Vertreter geſucht. abend 8.30 Uhr Singſtunde für gemiſchten Chor. Niemand darf fehlen. i Der Vorſtand. Cͤĩà2?éc Nach Feierabend ſchnell bei Dichrüben Knaubers ein Gläschen Bellneimer hell ſwannngeg 0. derne lörnnelmerbolkszeilung 5. unge ( ³· n„e Heringsſalat m/ Mayon⸗ naiſe/ Pfund 3. 18 Fleiſchſalat m/ Mayonnaiſe ½ Pfund 20 Vorderſchinken gekocht i J Pfund. 30 Salamiu.Servelatwurſt 42/ Pfund 35 BVierwurſt ½ Pfund 23 Mettwürſte ca. 125 gr. 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T.⸗Filmpalajt Der Bombenerfolg im Union heute Donnerstag verlängert „Der Aeiter von Deutjch⸗Oſtafrika“ Auf vielſeitiges Verlangen und des ganz großen Er— folges wegen ſehen wir uns gezwungen, den Terra-Spitzen⸗ film auf heute Donnerstag zu verlängern. Wer über Weih— nachten im UT. war, iſt überzeugt worden, was hier ge— boten wird. Ein jeder Deutſcher muß dieſen Meiſterfilm ſehen. Es iſt heute beſtimmt nochmals mit einem ausver⸗ kauften Hauſe zu rechnen, da die Nachfrage zur heutigen Aufführung ſehr groß iſt. Deshalb Plätze ſichern! Ab morgen Freitag ſtartet der mit Hochſpannung er⸗ wartete Großfilm des Jahres„Eskimo“— Mahas Wett- lauf mit dem Tode! Sportnachrichten Freundſchaftsſpiele des Turnvereins Handball! Viernheim 1.„Jahn“ Weinheim 1. 7.8 Für den 1. Weihnachtsfeiertag hatte der Turnverein den Bezirksklaſſenverein To. Weinheim zu einem Freund- ſchaftsſpiel verpflichtet. Um es gleich vorweg zu ſagen: Aus- ſchlaggebend an dem Sieg der Weinheimer war lediglich der große Eifer, denn Viernheim ſtand dieſem Gegner weder in Technik noch in Ballſicherheit in nichts nach. Nach An— ſpiel übernimmt der Turnverein ſofort das Kommando und nach wenigen Minuten heißt es 2:0 für Viernheim. Wein- heim kommt etwas mehr auf, und kann durch Deckungsfehler der Einheimiſchen zu 1:2 und etwas ſpäter zu 22 einſenden. Scharf iſt das Tempo, mit dem jetzt beide Mannſchaften den Kampf durchführen. Aber bis Halbzeit reicht es nur noch zu je 1 Treffer, ſodaß beim Stande von 313 die Seiten gewechſelt werden.— Wieder iſt es Viernheim, das ein Tor vorlegen kann, und mit etwas Glück wäre es zu weiteren Erfolgen gekommen, aber die Stürmer ſind anſcheinend von Pech verfolgt. Abwechſelnd fallen auf beiden Seiten Tore. Kurz vor Schluß dreht Weinheim nochmals auf, erzielt den Aus- gleich und bald darauf den Führungstreffer. Nochmals bietet ſich den Turnern Gelegenheit, die Partie remis zu geſtalten, aber auch dieſe klare Chance wird vergeben. Das Vorſpiel Ty. Viernheim gegen Ty. Weinheim 2. endete 11:5 für Viernheim. Fußball! Viernheim 1. Mühlhauſen 1. 9.0 Ein ſchönes Spiel bot ſich am 2. Feiertage den zahl- reich erſchienenen Zuſchauern. Mühlhausen, eine Mannſchaft aus der Kreisklaſſe 1 gab einen Gegner ab, der im Ganzen geſehen, trotz der hohen Niederlage ſtets das Spiel offen für die Feiertage empfehle J Weißwein Liter 80 4 1a Rotwein Liter 754 Ill. Trager. s., hielt. Gleich zu Beginn bedrängte die Mannſchaft das Tor der Einheimiſchen, hatten aber das Pech, die Viernheimer Hintermannſchaft in Hochform anzutreffen. Trotzdem hätten ſie wenigſtens den Ehrentreffer verdient. Aber nicht allein die Hintermannſchaft der Einheimiſchen leiſtete glänzende Arbeit, ſondern auch der Sturm befand ſich in guter Laune. Der Ball läuft von Mann zu Mann und gut eingeleitete Torchancen werden prompt verwandelt. So mußte der Tor⸗ wart Mühlhauſens nicht weniger als neunmal den Ball aus ſeinem Heiligtum holen. Es war wirklich wieder einmal ein Spiel, an dem jeder Zuſchauer ſeine Freude hatte. Hoffent⸗ lich geht es weiter ſo aufwärts, dann ſteht der diesjährigen Meiſterſchaft nichts mehr im Wege. N ö Nächſten Sonntag nehmen nun wieder die Verbands- ſpiele ihren Fortgang. Vormittags kämpfen die Fußballer gegen Altenbach, während am Nachmittag ein Handball Großkampf und zwar gegen Ty. Seckenheim ſtattfindet. Ein Jahr Landjahr Der Weg zu heimat und Volk. 1934 war das erſte Jahr, in dem der große Verſuch unternommen wurde, die Gemeinſchaftserziehung der ſchul⸗ entlaſſenen Jugend vom Staat aus durchzuführen. Unter den erzieheriſchen Werten, die im Landjahr für die Groß⸗ ſtadtjugend gewonnen werden, ſpielt das Heimat- und Volks⸗ bewußtſein eine bedeutende Rolle. Das Ziel iſt, aus der Landjahrſchulung den jungen Deutſchen zu gewinnen, der nationalſozialiſtiſch denkt, ſein Volk kennt und fanatiſch liebt. Die Großſtadtjugend der Syſtemzeit wurde Volk und Heimat entfremdet. Es wuchs eine Jugend heran, die in früheſten Jahren ſittlich zu verderben und ſeeliſch zu ver⸗ greiſen drohte. Das Landjahr führt erſtmalig die Groß⸗ ſtadtjugend wieder auf eine angemeſſene Zeit hinaus aufs Land und ſtellt den Landjahrpflichtigen in lebendige Be⸗ ziehung zu Heimat und Volk. Das Neuartige und Geniale an der Idee des Land⸗ jahres iſt, daß der Weg zu Heimat und Volk nicht durch graue Theorie gelehrt ſondern aus der Tätigkeit des Land⸗ jahrheimes ſelber heraus beſchritten wird. Indem die Land⸗ jahrpflichtigen mit der nahen Dorfgemeinſchaft engſte Füh⸗ lung nehmen, ergibt ſich allmählich von ſelbſt eine Schickſals⸗ verbundenheit mit dem Leben der Dorfgemeinſchaft, und ſo wird endlich die völkiſche Verbindung und der organiſche Zuſammenhang mit dem Volksganzen hergeſtellt. Das Landjahr trennt ſtreng in Jungen⸗ und Mädel⸗ arbeit, um beide Geſchlechter aus ihrer eigenen Weſensart heraus den richtigen Weg finden zu laſſen. Beiden iſt der Gedanke gemeinſam, nützliche Arbeit für das Dorf zu leiſten, um ſo— Jungen und Mädel auf ihre Art— den Sinn der Volksgemeinſchaft in der Praxis zu erlernen. Das Land⸗ jahr iſt weder Schule noch Berufsſchule, ſondern die harmo⸗ niſche Durchbildung der Geſamtperſönlichkeit im Geiſte Adolf Hitlers, erzielt durch verantwortunasvolle Arbeit der Land⸗ Am Freitag, den 28. Dezember, nachmittags 2—4 Uhr findet eine weitere Ausgabe von Brennſtoff- und Fettgut⸗ ſcheinen an Hilfsbedürftige mit 4 und mehr Kindern unter 14 Jahren ſtatt. Heil Hitler!. Stockert, Geſchäftsführer. jahrpflichtigen. Zum erſtenmal im Leben iſt der Junge und das Mädel angehalten, unter berufener Führung ernſthafte praktiſche Arbeit zu leiſten. 9 Das Landjahrheim tritt dabei notwendigerweiſe in Be⸗ ziehung zur Dorfgemeinſchaft. Durch Zufammenarbeit mit der örtlichen NS.-Volkswohlfahrt, mit der Fürſorge⸗ und Gemeindeſchweſter gehen insbeſondere die Mädels den Weg zur Dorfgemeinſchaft. Iſt erſt das Vertrauen der Bauern- ſchaft errungen, ſo bildet ſich von ſelbſt das Zuſammengehö⸗ rigkeitsgefühl zwiſchen Landjahrheim und Dorf, in dieſem Falle zwiſchen Stadt und Land heraus. Gegebenenfalls durch Uebernahme einer örtlichen Kükengruppe, der Dorf⸗ und Erntekindergarten und Kinderkrippe wird hierbei die erſte Fühlungnahme zwiſchen Stadt- und Landjugend und damit auch in Bälde zwiſchen den„Erwachſenen“ erzielt. Landjahrheim und Dorf haben viele gemeinſame Be⸗ rührungspunkte. Die Verſorgung des Heimes mit Lebens⸗ mitteln, mit Bauſtoffen und Brennmaterial geht vielfach über das Dorf. So ergeben ſich die Beziehungen auf ganz natürliche Weiſe. Der Landjahrpflichtige erlebt erſtmalig das Bauerntum und das für ihn neue Dorf nicht aus der Perſpektive des Ferienkindes heraus, ſondern in lebendiger Mitarbeit am Schaffen des Dorfes. Auf dieſe Weiſe ge⸗ winnt er mit der Zeit durch das Eindringen in die Bluts⸗ gemeinſchaft des Dorfes den Blick für die Zuſammenhänge vom Leben, Schickſal, von der Geſchichte und der Kultur des Bauernſtandes, der das Mark des Volkes iſt und bleiben ſoll. Die Beziehungen zur Dorfgemeinſchaft werden auf viel⸗ fache Art gefördert. Greifen wir einen Fall aus der Praxis heraus: im Monat Dezember Beteiligung der Landjahr⸗ pflichtigen an den religiöſen und Adventsgebräuchen im Dorf. In dieſem Monat wird auch das Abſchiedsfeſt der Landjahrpflichtigen in Gemeinſchaft mit der Dorfbevölkerung gefeiert. Je nach Landſchaftsart, Volksſtamm, Lage des Hei⸗ mes und ſeinen Möglichkeiten iſt der Weg, der hier beſchrit⸗ ten wird, verſchieden. Aber immer iſt das Ziel, die Ehr⸗ furcht der Landjahrpflichtigen vor Sitte und Brauchtum, vor Sprache, Lied und bäuerlich-handwerklicher Arbeit zu wecken. Ein Jahr Landjahr iſt vorüber. Zu Weihnachten kehren die Landjahrpflichtigen wieder in das Elternhaus zurück. Ihre ſtrahlenden Augen und roten Wangen bezeugen, daß der Wille des Führers zur nationalpolitiſchen Gemeinſchafts⸗ erziehung der heranwachſenden deutſchen Jugend die rich— tigen Bahnen beſchritten hat. Fernrohre, die nicht zum Gehen taugen Die größten modernen Fernrohre ſind die aſtronomiſchen Refraktoren. Mit ihnen photographiert man das Licht der Sterne. Das Licht, das von einem Himmelskörper kommt, trifft auf die verſilberte Fläche eines Spiegels, von der es dann nach dem Okular weitergegeben und von der photo⸗ graphiſchen Kamera aufgenommen wird. Die beiden mäch⸗ tigen amerikaniſchen Rieſen-Teleſkope der Obſervatorien auf dem Wilſonberg in Kalifornien und von Victoria in Kanada gehören zu dieſem Typ der aſtrophyſikaliſchen Beobachtun⸗ gen dienenden Inſtrumente. Das größte iſt das auf dem Wilſonberg. Es mißt 2¼ Meter in der Oeffnung und läßt Sterne photographieren, die über 200 Millionen Lichtjahre entfernt ſind. Dieſe Refraktoren ſind für die Photographie beſtimmt, da ſie die blauen und violetten Strahlen des Spektrums, auf die die photographiſche Platte reagiert, nahezu vollſtändig reflektieren. Sie ſind indeſſen gegen ultraviolette Strahlen faſt unempfindlich. Neuerdings hat man aber die Entdeckung gemacht, daß es bei der Verwen⸗ dung von Spiegeln, die ſtatt der Verſilberung mit einer hauchdünnen Metallſchicht überzogen ſind, gelingt, einen großen Teil des ultravioletten Lichtbezirks des Spektrums auf die Platte zu bekommen. Das Metall, das ſich bei dieſen Verſuchen als das tauglichſte erwies, iſt Aluminium, dem ein geringer Prozentſatz Chrom zugeſetzt iſt. Die neuen mit dieſen Metallſpiegeln verſehenen Fernrohre dienen nicht der Beobachtung, da ſie nur das violette und ultraviolette Licht zurückſtrahlen, das dem menſchlichen Auge nicht wahr⸗ nehmbar iſt. Sie finden deshalb ausſchließlich zu photo⸗ graphiſchen Zwecken Verwendung. Profeſſor Boothroyd, der Aſtronom der Cornell Univerſität, hat kürzlich ein der⸗ artiges Inſtrument auf einem Obſervatorium ausprobiert, das proviſoriſch auf dem Gipfel des Schultze-Berges im Staate Arizona in einer Höhe von 3400 Metern errichtet worden war, eine Höhe, die beſonders gute Luft- und Licht⸗ verhältniſſe bietet. Es gelang ihm zum erſtenmal, das ultraviolette Spektrum von 80 Sternen zu photographieren und damit den Aſtronomen ein vollſtändig neues Beobach⸗ tungsfeld zu erſchließen. Das Studium der ultravioletten Region des Spektrums dürfte gewiſſe Probleme hinſichtlich der phyſikaliſchen Verhältniſſe und der Temperatur der Sterne einer Löſung näherbringen. 5 gewelst der Welt, das wir die Hot bezwingen! Spendet für das Winterhilfswerk CC ͤ dbb. — . —— — Von Hermann Topp, Bezirksbeauftragter der DT. „Kameraden ſind alle Bergarbeiter untereinan— der, alle Matroſen auf hoher See und alle Flieger. Kameraden ſind alle Skiläufer, alle Bergſteiger und alle Soldaten— alle Kämpfer für eine gleiche Idee. Es iſt etwas Großes und Herrliches um die Kame⸗ radſchaft. Sie gibt uns Halt, ſie gibt uns Vertrauen zu uns ſelbſt.“ Das ſchreibt Luis Trenker, der große Vergſteiger, Film. ſchauſpieler und Skiläufer. Gemeinſchaft, Kameradſchaft ſind Begriffe, die heute hoch im Kurſe ſtehen. Sie ſind es wert. Sie ſind die koſt⸗ barſten Güter. Ihr Erleben gibt das größte Glück. Ihr Verluſt macht arm und einſam. Kameraden können nur die ſein, die für eine gleiche Idee kämpfen. Turnerführer müßten alſo gute Kameraden unterein⸗ ander ſein. Es wird auch dann ſo ſein, wenn ſie alle um der Idee Jahns willen Führer ſind. Die Idee Jahns iſt die ſittlich höchſte, die denkbar iſt: „Durch Leibesübungen die Kraft des Einzelnen zu heben, durch Leibesübungen dem Einzelnen das Erlebnis der blut⸗ mäßigen, völkiſchen Gebundenheit zu geben, durch Leibes⸗ übungen nur Pflicht zu erziehen, die geſtählte Kraft der Blutsgemeinſchaft dem Volke zu ſchenken, in ſeinen Dienſt zu ſtellen. Der Turner ſoll ſich die ſchickſalhafte Anteilhaftigkeit an der Volksgemeinſchaft erturnen. Der Turner ſoll als der Gardiſt der Körperzucht fanatiſcher Kämpfer für ſein Volk ſein. Die Jahn'ſche Idee iſt völkiſche Erziehung vom Körper aus. Dieſe Idee zu verwirklichen, hat der Reichsſportführer und Führer der DT für alle deutſchen Leibesübungen am Kopfe ſeiner Richtlinien als Forderung aufgeſtellt. Die Leibesübungen ſind nicht alle gleichmäßig geeignet, der Jahn'ſchen Idee zu dienen, ſie haben verſchiedene er⸗ zieheriſche, gemeinſchaftsbildende Kraft, verſchiedene völ⸗ kiſche Wertigkeit. Wir wollen die einzelnen Zweige nicht darauf unterſuchen. Sie brauchen einen mehr oder weniger ſtarken völkiſchen Zuſatz, den der Dietwart bereithält. Die dietarbeit wird umſo erfolgreicher ſein, je enger die Leibeszucht und die geſchichtliche volkskundliche Unterwei⸗ ſung in völkiſcher Weiheſtunde verbunden ſind. Am ſchön⸗ ſten ſollte es ſein, wenn die Turnſtunde ſelbſt eine völkiſche Feierſtunde iſt, wenn der Turnwart Dietwart zugleich iſt. Leicht hat es der Wanderwart, auf deutſchem Boden, in deutſcher Natur mit deutſcher Geſchichte zu verbinden. Herrlich vereinigt iſt beim Wehrturnen Geländedienſt, Ka— meradſchaft und Bodenverbundenheit. Doch Kameraden der Berge, das wiſſen nur wir, im Schneelauf liegen tummelhafte und ernſte Körperübung von großem Formenreichtum, Kameradſchaft, Seele und Got⸗ tesdienſt vereinigt. Rätſelhaft unerſchöpflich iſt dieſe Freudenquelle, wunderbar die Gemeinſchaftszucht, treu und echt die Kameradſchaft, die dabei erwächſt. In unſerem Volk iſt der Beſtandteil der nordiſchen Raſſe der ſtärkſte. Der nordiſche Menſch verehrt das Licht. Licht iſt die Schneefläche, wenn ſie im Sonnenſchein litzert, und die Schneeberge, die hoch in den Aehter ragen, ſind 2 gewaltige Lichtgeſtalten. Der Schneelauf iſt ein Bad m Licht. Die Bergfahrt iſt Emporſteigen durch Licht Zur himmliſchen Höhe, zum Licht, und iſt Abfahrt mit licht⸗ trunkener Seele auf lichtſatten Hängen durch lichtſtille Wälder in lichte, freudeerfüllte Täler. In dieſer lichten Welt verkümmern die Nachtgewächſe der Eitelkeit, Eiferſucht, Eigenbrötelei, Geltungsdrang oder Ichkult. Dieſe Feinde der Gemeinſchaft werden im Licht ertränkt. Der Schneelauf iſt Gottesdienſt fär den nordiſchen deut⸗ ſchen Menſchen. Der Schneelauf iſt das vollkommenſte Turnen, weil er Dienſt an Körper und Stärkung der deut⸗ ſchen Seele zugleich iſt. Darum rüſtet euch, Kameraden der Berge, wir wollen unſer Kameradſchaftserlebnis erneuern, wir wollen andere Turner mit hineinziehen. Wir wollen uns ſtärken. um auch zu Hauſe das Beiſpiel von Kameraden zu ſein, um auch zu Hauſe unſere Mitturner zur Jahn'ſchen Idee zu führen, die wir im Lichtſaale des Hochgebirges wieder erlebt haben. Denn Kameraden der Berge, es iſt noch große Erziehungs⸗ arbeit zu leiſten. bis alle von der Jahn'ſchen Idee durch⸗ drungen ſind. Daran müſſen wir mithelfen. Wir ruhen nicht eher, bis alle Turner völkiſche Kämpfer ſind. denn dann, dann erſt werden alle Turner Kameraden unterein⸗ ander ſein und zwar ſtarke und zuverläſſige Kameraden, denn die Jahn'ſche Idee iſt die ſchönſte und beſte: Sie führt zum Volk,„und unſer Volk iſt unſer größter Beſitz.“ Das ſagte Friedrich Ludwig Jahn, das ſagt Adolf Hitler. Kameraden der Berge, wir ſind Jahns Jünger, und wollen Hitlers beſte Soldaten ſein. Darum rüſtet Euch! Wir gehen wieder in die Berge und holen uns Kraft, um mitzuhelfen, unſer Volk auf den Berg ſeiner Sehnſucht zu führen, ein ſtarkes, einiges Volk zu ſein. Kameraden der Verge Wo iſt die ſüßeſte Gegend? 1349 Schokoladen- und Juckerwarenbelriebe in Deutſchland. Zur Weihnachtszeit ſpielen die Schokolade und die Zuk⸗ kerwaren zweifellos eine beſondere Rolle. Man ſtaunt im⸗ mer wieder darüber, in welch neuer Erſcheinungsform ſie auf den Verkaufstiſchen und ſpäter dann beim Weihnachts feſt auftreten. Nach den letzten Zählungen gibt es in Deutſchland insgeſamt 1349 gewerbliche Niederlaſſungen der Schokoladen- und Zuckerwareninduſtrie. Dabei ſind natürlich die vielen Arbeitsſtätten in den Konditoreien und Bäckereien, wo ebenfalls allerlei ſchöne Sachen aus Schoko⸗ lade und Zuckerwaren hergeſtellt werden, nicht gerechnet. In der Schokoladen- und Zuckerwareninduſtrie ſelbſt wer⸗ den mehr als 40 000 Perſonen beſchäftigt. Von den Betrie⸗ ben befanden ſich 823 in Preußen, 103 in Bayern, 141 in Sachſen, 82 in Württemberg, 38 in Baden, 24 in Thüringen, 9 in Heſſen, 69 in Hamburg, 9 in Mecklen⸗ burg, 4 in Oldenburg, 8 in Braunſchweig, 14 in Bremen, 7 in Anhalt, 4 in Lippe, 12 in Lübeck und 2 in Schaum⸗ burg⸗Lippe. Auf Berlin und die preußiſchen Provinzen ver⸗ teilen ſich die Betriebe wie folgt: Berlin 201, Branden⸗ burg 32, Oſtpreußen 54, Pommern 23, Poſen⸗Weſtpreußen 1, Niederſchleſien 64, Oberſchleſien 14, Sachſen 85, Schles⸗ wig⸗Holſtein 45, Hannover 44, Weſtfalen 71, Heſſen⸗ Naſſau 28, Rheinprovinz 160 und Hohenzollern 1. Man kann alſo leicht feſtſtellen, wo ſich die ſüßeſten Gegenden befinden. Beilegung des polniſch-franzöſiſchen Wirtſchaftskonflikts. Vie polniſchen Gerichtsbehörden beabſichtigen, nunmehr die heiden ſeit geraumer Zeit verhafteten franzöſiſchen Direkto⸗ ren der Zyrardow-⸗Werke, Caen und Vermeer, gegen eine Kaution von 250 000 Zloty auf freien Fuß zu ſetzen. Die Kaution ſoll durch Eintragung einer Hypothek erledigt wor⸗ den ſein, die Verwandte der Verhafteten angeboten haben. Das Entgegenkommen der Gerichtsbehörden iſt ſehr bemer⸗ kenswert, da noch vor wenigen Wochen von den polniſchen Behörden für die Freilaſſung der beiden Direktoren eine Kaution von 7 Millionen Zloty gefordert worden war. Sport⸗Bilunz 1034 Das Jahr 1934 war ein Jahr reich an ſportlicher Arbeit, reich an Geſchehen und reich auch an Erfolgen, die beweiſen, daß im nationalſozialiſtiſchen Staate die Turn⸗ und Sportbewegung eine Aufwärtsentwicklung genommen hat, die ohnegleichen iſt. Mit dem Einſatz des Führers, der die Leibesübungen für einen bedeutenden kulturpolitiſchen Faktor des geſamten deutſchen Volks⸗ und Staatslebens erklärte, ſie unter den beſonderen Schutz des Staates und unter autoritäre Staatsführung in der Perſon des Reichsſportführers ſtellte, war bereits im Vorjahre ein richtungge⸗ bender Anfang gemacht, die gewaltige Turn- und Sportbewegung von Grund auf umzuformen. Die Gründung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen Anfang 1934 ſtellt die endgültige Löſung dar. Der Reichsbund iſt der Zuſammenſchluß aller deutſchen Turn⸗ und Sportvereine zu einer Einheit und Geſchloſſenheit, die nunmehr den völligen Einbau der Leibesübungen in den Staat ermöglichen. Als Untergliederun⸗ gen ſind die Jachämter und die Orksgruppen wichtige Ausfüh⸗ rungsorgane. Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen(DR.) wurde als körperſchaftliches Mitglied dem Reichsbund für„Volks⸗ tum und Heimat“ angeſchloſſen und der Dietwart Münch zur Wahrnehmung der ſpeziell ſportlichen Intereſſen und einer möglichſt fruchtbaren Zuſammenarbeit in beiderſeitig beſtem Einvernehmen in ſeine Führung berufen. Der Dietwart ſteht ferner in engſter Verbindung mit dem Reichsſchulungsamt. Das alte und immer lebendig gebliebene Erziehungsideal Jahns, das die beſten unſeres Volkes nimmermüde ein Jahrhundert lang vergeblich erſtrebt,— bis heute ein Traum— aber heute verwirklicht: Nationale Ein⸗ heit— ein geſundes, ſtarkes Volk durch Leibesübungen— ver⸗ wurzelt mit dem Volkstum! Einen weiteren Schritt vorwärts bedeutet der Ausbau des ſozialen Fürſorgeweſens,— eine Maßnahme der Selbſthilfe in Ge⸗ ſtalt des„Sport⸗Groſchens“, der bei allen Veranſtaltungen erhoben wird, um der wirtſchaftlichen Not vieler Vereine zu ſteuern, Turn⸗ hallen⸗ und Sportplatzbau zu ermöglichen, eine gute Olympiavor⸗ bereitung zu ſichern und eine einheitliche Haftpflicht⸗Verſicherung der Vereine durchzuführen. Weit mehr als bisher ſollen Turnen und Sport auch als Aus⸗ gleich für Berufs⸗ und Altersſchäden, für den ſchaffenden Menſchen der Stirn und der Fauſt ausgeſtaltet werden in der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, um ſomit breiteſten Volkskreiſen auf die billigſte Weiſe Sportmöglichkeit zu bieten. Der deutſche Sport iſt heute in einer Hand vereinigt. Der Reichsſportführer iſt gleichzeitig Führer des größten und älteſten deutſchen Verbandes fuͤr Leibesuͤbungen der DT., mit über 13% Mil⸗ lionen Mitgliedern, er iſt Leiter des Sportamtes der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, ab dem 1. November Sportreferent der oberſten SA.⸗Führung und nun auch mit der Führung des deutſchen Pferdeſportes betraut. Die Millionenbewegung des Sports iſt zu einer Geſinnungsgemeinſchaft feſt zuſammengeſchweißt, in der ſtarken Hand des Reichsſportführers zu einem wichtigen Werk⸗ zeug des Staates geworden. Es gab eine Zeit, die ſetzte ihre Ehre daran, den Sport un⸗ politiſch zu erhalten. Der Sport 1934 zeigt ein anderes Bild, näm⸗ Ankunft der erſten Saarabſtimmungs⸗ berechtigten aus Ueberſee. Mit dem Dampfer „Monte Olivia“ ſind die erſten Saarabſtim⸗ mungsberechtigten aus Südamerika eingetrof fen und feſtlich empfan gen worden. Tod fanden. lich, großte nacbnalpolftiſche Verantwortungsbewußtheit. Gleich⸗ zeitig ſtellte er ſeine Schlagkraft unter Beweis. Davon zeugen die überall im Reich im Rahmen der Saar⸗Propaganda durchgeführ⸗ ten großen Sportveranſtaltungen. Nach glänzendem und erheben⸗ dem Verlauf, unter der begeiſterten Anteilnahme ganz Deutſchlands, gelangten die Saar-Treue⸗Staffeln aus allen deutſchen Gauen am 27. Auguſt ans Ziel zum Ehrenbreitſtein, wo dem Führer die Ur⸗ kunden übergeben wurden. Deutſchlands größter Lauf verband alle deutſchen Brüder aus Nord und Süd und Oſt und Weſt zu dem Schwur:„Deutſch bleibt die Saar!“ 120 177 Läufer haben an den Staffeln insgeſamt teilgenommen, 17 407 Kilometer wurden ge⸗ laufen. Eine weitere große Aktion war die Einordnung des Sports in die Front des Winterhilfswerks. Das Jahr 1934 war vor allem aber ein Rüſtungsjahr erſten Ranges für Olympia 1936 in Berlin. Neben der Auslandswerbung wurde auch im eigenen Lande der große Werbefeldzug eröffnet, um alle Volksgenoſſen für den Gedanken des Sports und die olympiſche Idee zu gewinnen. Die Reichsſchwimmwoche, die Werbewoche für die Frau, Sportausſtellungen und Werbeſportfeſte faſt aller Sport⸗ zweige unter Mithilfe von Preſſe und Rundfunk dienten dieſem Zweck. Der Führer ſelbſt hat nach dem Hinſcheiden Hindenburgs. die Schirmherrſchaft über die 11. Olympiade übernommen. Der Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels leitet den Werbeausſchuß. Bei der olympiafreundlichen Einſtellung der Regierung wird es an Kraft, Unterſtützung und Mitteln nicht fehlen, um die Spiele ſo auszurichten, daß ſie Deutſchland vor den Augen der verſammelten Welt zur Ehre gereichen und beſte Auslandspropaganda bedeuten. Eine Unmenge praktiſch-⸗ſportlicher Olympiavorbereitungsarbeit iſt von den einzelnen Fachämtern in dieſem Jahre geleiſtet worden. Die Suche nach dem„unbekannten“ Sportsmann und die Förde⸗ rung der„bekannten“ Kräfte hat uns ein gut Stück vorwärts ge⸗ bracht. Ein Teil der Olympia⸗Kandidaten wurde bereits vereidigt und gelobte Treue, Entſagung und Arbeit. 1934, das Jahr der„Deutſchen Kampfſpiele“. Neben den gro⸗ ßen Auslandsſiegen unſerer Sportler waren ſie eine wichtige Etappe für 1936, bewieſen ſie doch der Welt die geſchloſſene Front der großen deutſchen Sportkameradſchaft, die Heerſchau vor allem unſeres Nachwuchſes. Die Winterſportler zeigten ſich ſtark ver⸗ beſſert. Nach den guten Plätzen bei den Meiſterſchaften der Schweiz errangen unſere Damen bei den FIS.⸗Rennen in St. Moritz die Vorrangſtellung im europäiſchen Skiſport. Kilian gewann im Vie⸗ rerbob die Weltmeiſterſchaft, von Mumm den 2. Platz im Zweier⸗ bob. In Stockholm wurde der deutſche Meiſter Baier hinter Schä⸗ fer(Wien) Zweiter in der Kunſtlauf-Weltmeiſterſchaft. Einen tragiſchen Ausgang hatte der heldenmütige deutſche Anſturm auf den Nanga-Parbat— Umkehr kurz vor dem Sieg— bei dem die deutſchen Bergſteigerhelden Merkl, Wieland und Welzenbach den — K—— Nundfunk⸗ Programme a Reichsſender Stuttgart. h Jaéeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Pym⸗ naſtik II; 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau; 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nachrichten; 11. Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mit⸗ tagskonzert I; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II: 16 Nachmittagskonzert, 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 27. Dezember: 10.15 Kompoſitionen von Paul Coenen; 10.45 Der junge Beethoven; 14.15 Sende⸗ pauſe; 15 Lieder; 15.15 Trio für Klavier, Violine und Violincello; 15.30 Frauenſtunde; 18 Spaniſch; 18.15 Kurz⸗ geſpräch; 18.30 Allerlei Kurzweil; 19 Unterhaltungskonzert; 20.10 Unſere Saar; 20.40 Zum Tanze erklingen die Gei⸗ gen; 21.30 Hinter goldnem Wolkenrand, eine nachweih⸗ nachtliche Stunde; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Tanzmuſik; 24 Nachtkonzert des NS. Reichsſinfonie⸗ Orcheſters; 1 Nachtmuſik. Freitag, 28. Dezember: 10.15 Muſizierſtunde; 14.15 Sendepauſe; 14.45 Bunte Liedfolge; 15.15 Tante Näle erzählt; 15.30 Kinderſtunde; 17.30 Deutſche Hausmuſik; 18 Stuttgarter Schüler muſizieren; 18.30 Eine Viertelſtunde Paul Lincke; 18.45 Im alten Jahr und guter Stunde dreht euch noch einmal in der Runde; 21 Zeitgenöſſiſche Ton⸗ ſetzer; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Theodor von Fon⸗ tane, Hörfolge; 23 Spätmuſik. Samstag, 29. Dezember: 10.15 Klavierkonzert; 10.30 Alte Lieder im Volkston; 14.45 Nordiſche Muſik; 14.15 Mit Flötenklang und Saitenſpiel, bunte Muſik; 15 Alltags⸗ helden der Luft, Hörſpiel; 18 Tonbericht der Woche; 18.3 Bretter, die uns die Welt bedeuten, Zunftabend; 19.30 Volkslieder der Saar; 20.05 Saarumſchau; 20.15 Großer bunter Abend; 22.20 Der Zeitfunk bringt das letzte Drittel des Eishockeykampfes; 22.45 Tanzfunk; 24 Alleweil luſtig, alleweil fidel. — * Reichsſender Frankfurt. 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik J; 6.30 Gymnaſtik 113 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Choral; 7 Frühkonzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter; 8.15 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11 4 ö der Ne * 9 — 0 Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: ö Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldun⸗ gen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert 17] 18 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirt⸗ ſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Wet⸗ terbericht; 16 Nachmittagskonzert; 18.45 Wetter, Wirtſchafts⸗ meldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrich⸗ ten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. f Donnerstag, 26. Dezember: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtunde; 17.30 Archiv für 1 7 Funkrecht; 17.40 Lieder; 18 Katechismus für Sprachfünder; 18.10 Almanache und Kalender auf das Jahr 1935; 18.25 1914. Zwiſchen Weihnacht und Neujahr im Felde; 18.50 Anterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Unſere Saar; 20.40 Neue deutſche Muſik; 21.40 Melodramen von Liſzt; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Lieder; 23 Die Welt iſt groß, die Welt iſt klein; 24 Konzert; 1 Nacht⸗ muſik. Freitag, 28. Dezember: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 18 Jugendfunk; 18.15 Die deutſche Automobilinduſtrie am Jahresende, Zwie⸗ gespräch; 18.30 Ein Jahr geht zu Ende, Ruͤckblick und Selbſt⸗ beſi N nnung; 18.50 Unterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 21 Der Kanal, Hörſpiel; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Sportvorſchau; 23 Menſchen und Landſchaft; 24 Konzert; 1 Nachtkonzert. Samstag, 29. Dezember: 14.30 Quer durch die Wirt⸗ ſchaft; 15.15 Jugendſtunde; 18 Stimme der Grenze; 18.20 1 Stegreifſendung; 18.35 Das Mikrophon unterwegs; 18.50 Unterhaltungskonzert; 19.30 Volkslieder der Saar; 20.05 Saarumſchau; 20.15 Luſtiger Abend; 22.20 Der Zeitfunk 9 bringt das letzte Drittel des Eishockeykampfes; 22.45 Tanz muſik; 24. Alleweil luſtig, alleweil fidel. 0 2 miniſte güöſen oder wenige angeme etheber gierung ſondete derung bet fei it von gefaßt benal Für de Gründe J. den G kann. gläubiſ Selbſt Intel dals de. bilben Velle in het 3. man no die inn die Kr Anzug mäßig! eine ſti Neligio Au laub Mittwo Weihna italeniſ ant gu Numtif nächſter Nied Perti ſahten! es wede lungen, im allge Fuundſ daran f Nuſpli ut Fra de du 9. dan Nenn dagen fü. de behalt de Sg buten denn er waz daz 15