7 anderer Behörben- Vereins⸗ und Geichäßtsanzeiger Amtliches Verkündigungsblatt der Bürgermeiſterei und J Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich Der Feuerreiter“. Bezugspre is: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen- leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptichriftleiter Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim O. A. Nov. 3421292 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Beilagen: Nr. 300 Samstag, den 29. Dezember 1934 Wohin ſteuert Italien? Die faſchiſtiſche Außenpolitik am Ende des Jahres Rom, im Dezember. Seit Monaten ſchon läuft der Verſuch, durch diplomatiſche Verhandlungen zwiſchen Rom und Paris die Vorausſetzungen für eine Geſamtbereinigung der italieniſch-franzöſiſchen Gegen— ſätze klarzuſtellen. Daß die Schwierigkeiten, die dabei zu über⸗ winden ſind, nicht unterſchätzt werden dürfen, geht ſchon daraus hervor, daß der ſchon zur Zeit Barthous geplante Beſuch des franzöſiſchen Außenminiſters in Rom immer wieder ver— ſchoben werden mußte. Wenn es indeſſen für dieſe Schwierig— keiten überhaupt eine Löſung gibt, dann ſind die Vorausſetzungen auf beiden Seiten in der ganzen Nachkriegsgeſchichte noch nicht ſo günſtig geweſen wie heute— womit zunächſt über das mut— maßliche Ergebnis und ſeine Auswirkungen noch gar nichts geſagt ſein ſoll. Aber es iſt gar nicht zu verkennen, daß der Ausgleich in Italien und in Frankreich ernſthaft angeſtrebt wird. Die Tendenzen, die nach dieſer Richtung drängen, ſind ſo ſtark, daß ſie auch durch die Genfer Debatten über den Vorſtoß Jugo— flawiens gegen Angarn nicht mehr geſtört werden konnten. Im Gegenteil, die italieniſch-franzöſiſche Annäherung hat in Genf in einer überaus heiklen Situation, die Frankreich und Ztalien diesſeits und jenſeits in einer gefährlichen Front ſah, eine Be⸗ laſtungsprobe beſtanden, noch ehe dieſe Annäherung förmlich vollzogen iſt. Der franzöſiſche Außenminiſter Laval und der zitalteniſche Bacon Aldiſi haben ſich in Genf ſo verhalten, als ob Frankreich und Italien bereits eine gemeinſame Baſis ihrer europäiſchen Politik gefunden hätten. Jedenfalls aber iſt es ihnen gelungen, den ſehr empfindlichen Gegenſatz zwiſchen Südflawien und Ungarn ſamt ſeinen Ausſtrahlungen auf weitere Zuſammenhänge höheren Geſichtspunkten unterzuordnen. Es hat im Augenblick noch keinen Sinn, über die ganze Serie von Einzelfragen zu ſprechen, die zwiſchen Italien und Frankreich zur Diskuſſion ſtehen. Darüber wird noch verhandelt. Viel intereſſanter iſt im Augenblick die Frage, welche Erfahrun— gen Ungarn in Genf im Zeichen der vorweggenommenen italieniſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit gemacht hat— inter— eſſant zunächſt für Angarn, ſehr aufſchlußreich aber auch für die Beurteilung von Rückwirkungen, die möglicherweiſe aus einer italieniſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung für Deutſchland ent⸗ ſtehen könnten. Ein ſüdſlawiſches Blatt glaubte feſtſtellen zu können, daß Italien Angarn im Stich gelaſſen und die ungari— ſchen Belange im ZIntereſſe der Verſtändigung mit Frankreich preisgegeben habe. Das iſt durchaus ſchief geſehen. Es wäre natürlich ſehr naiv, zu glauben, daß Italien in ſeiner europäiſchen Politik keine wichtigere und größere Aufgabe ſehe, als unter allen Amſtänden Angarn zu verteidigen. Die italieniſche Außen— politik benutzt den ungariſchen Reviſionismus als einen Stütz— punkt, den ſie in ihr im übrigen ſehr elaſtiſches und auf eigene Intereſſen konzentriertes Syſtem einordnet. Solange Angarn ſeine Politik in dieſem Rahmen hält, kann es der Förderung und Anterſtützung ſeiner Intereſſen durch Italien ſicher ſein. Eben dies iſt in Genf ganz deutlich geworden. Ungarn hat den Konflikt mit Südſlawien in Genf nur deshalb ſo gut überſtanden, weil es ſich ſo weit mäßigte, daß Italien ihm helfen konnte, ohne ſeine eigenen Intereſſen zu gefährden. Hätte man dagegen in Budapeſt den Bogen überſpannt, ſo wäre es allerdings bald offenbar ge⸗ worden, daß die Rückendeckung durch Italien kein Freibrief für eine nach Belieben zu wählende Politik ſein kann. Die Zuſammenhänge und Einſichten, die dabei für Angarn maßgebend waren, müſſen auch herangezogen werden, wenn man einen ſachgemäßen Aeberblick über die Rückwirkungen gewinnen will, die vermutlich von einer franzöſiſch-italieniſchen Einigung auf den geſamteuropäiſchen Raum ausgehen. Was dabei Deutſch— land angeht, ſo wäre es zweifellos falſch, wenn man dieſe Ent⸗ wicklung unter dem vorherrſchenden Geſichtspunkt franzöſiſcher Einkreiſungspolitik betrachten wollte. Eine ſolche Betrachtung würde über mutmaßlichen Motiven franzöſiſcher Außen- politik an den unverrückbaren Zielen vorbeiſehen, die Italien im Intereſſe ſeiner Großmachtſtellung bei jedweder Neuordnung der europäiſchen Verhältniſſe auch bei einer noch ſo weitgehenden Vetſtändigung mit Frankreich verteidigen muß. Die außenpoli⸗ liſche Stellung, die ſich das faſchiſtiſche Italien in den letzten Jahren unter der Führung Muſſolinis geſchaffen hat, beruht keineswegs nur auf dem Eigengewicht ſeiner in ſtraffer Ordnung auſſtrebenden nationalen Kräfte, ſondern viel ſtärker noch auf der Elaſtizität, mit der es ſich von allen allzu engen Bindungen ſernzuhalten wußte und im entſcheidenden Augenblick als Ver⸗ mittler auftreten konnte. Die Theorien, mit denen der Faſchismus die verſchiedenen Phaſen ſeiner außenpolitiſchen Aktivität begründet, dürfen nicht darüber hinwegtäuſchen, daß ſie immer erſt nachträglich und im Dienſte beſtimmter Zielſetzungen ſormuliert werden. Die theoretiſche Geringſchätzung des Völker⸗ bundes und die praktiſch oft ſehr weitgehende Ausnützung der Möglichkeiten, die er jeweils für die italieniſchen Intereſſen bietet, iſt dafür nur ein Beiſpiel. Wenn demnach jetzt der„gemein⸗ ſame lateiniſche Geiſt“ als die Grundlage einer italieniſch— franzöſiſchen Einigung gefeiert wird, ſo iſt das auch nur eine Theorie, die ſich vielleicht ſogar mit geiſtesgeſchichtlichen Tat⸗ ſachen belegen läßt, die aber für die Erkenntnis der wirklichen Zuſammenhänge nur wenig bedeutet. Italien hätte im gegen⸗ wärtigen Augenblick von einer Verſtändigung mit Frankreich zweifellos manches und vielleicht ſogar vieles zu gewinnen, aber es kann dieſe Verſtändigung, ganz abgeſehen von den praktiſchen Schwierigkeiten, nicht ſo betreiben, daß es dabei die Möglich- keit verlöre, ſich andere Kombinationen nutzbar zu machen. Vor⸗ übergehend mag dieſer Zuſammenhang verdunkelt erſcheinen— auf die Dauer und unter der Vorausſetzung, daß nicht einfach ein folgenſchwerer Fehler gemacht wird, muß die italieniſche Außenpolitik immer darauf achten, ſich elaſtiſch zu halten. Mit anderen Worten: Italien ſucht heute die Verſtändigung mit Frankreich, aber es kann es ſich bei Strafe des Verluſtes ſeiner europäiſchen Geltung und ſeines europäiſchen Einfluſſes nicht leiſten, in eine franzöſiſch geführte Blockbildung hineinzugehen, bei der es die entſcheidende Vorausſetzung ſeiner Großmacht⸗ ſtellung verlieren müßte. Wenn es einleuchtend erſcheint, daß den Bemühungen um 10. Jahrgang einen italieniſch-franzöſiſchen Ausgleich Grenzen gezogen ſind, die die Großmachtſtellung Italiens berühren, ſo begreift man auch, warum Muſſolini trotz aller taktiſchen Beweglichkeit immer wieder beſtrebt bleibt, zu der Grundlage des 1933 ſehr bald nach der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung in Rom unterzeichne ten, aber bisher noch nicht fruchtbar gewordenen Vierer— paktes zurückzukehren. Dieſer Pakt, der Italien mit England, Frankreich und Deutſchland in eine außenpolitiſche Arbeits- gemeinſchaft bringen ſollte, entſprach in klaſſiſcher Weiſe den Be— dürfniſſen der italieniſchen Außenpolitik. Er ſollte gewiſſermaßen eine europäiſche Hierarchie aufbauen und zugleich die Mittler⸗ ſtellung Italiens und Englands gegenüber den deutſch-franzöſi⸗ ſchen Spannungen ſyſtematiſch befeſtigen— eine Stellung, die gerade für Italien unvergleichliche Möglichkeiten zu bieten ſchien. 5 Die tatſächliche Entwicklung der Dinge iſt über dieſe Möglichkeiten hinweggegangen. Der Viererpakt hat bisher kein aktives Inſtrument der europäiſchen Befriedung werden können. Trotzdem bleibt die hinter ihm liegende Tendenz leitend für die künftige italieniſche Außenpolitik: Die italieniſche Außenpolitik geht zielbewußt darauf aus, ſich in Europa die Stellung neu aufzubauen, die im Entwurf des Viererpaktes vorgezeichnet iſt. Damit iſt das Ziel, aber auch die Hrenze und der Rahmen der italieniſch-franzöſiſchen Verſtändigung gegeben. Der Landesrat in Saarbrücken Die letzte Sitzung vor der Abſtimmung DNB. Saarbrücken, 28. Dez. Der Präſident des Landesrates, Scheuer, eröffnete die letzte Sitzung vor dem Abſtimmungstag um 10 Ahr und er- teilte ſofort dem Sprecher der Fraktion der Deutſchen Front, Abg. Martin, das Wort. Martin gab eine Erklärung ab, in der er zunächſt das Bedauern ausdrückte, daß der Prozeß gegen die Führer der Deutſchen Front vertagt worden ſei, ſo daß es unmöglich gemacht werde, die in der Denkſchrift nieder- gelegten Tatſachen gerichtlich zu beweiſen. Die Erklärung ging dann darauf ein, daß es nunmehr den Separatiſten gelungen ſei, die fremden Truppen ins Saargebiet zu ziehen. Die Saarbevölkerung hege gegen dieſe Truppen nicht die geringſte Abneigung; denn ſie gehorchten nur ihrer Pflicht. Aber über diejenigen, die Veranlaſſung geweſen ſeien, daß dieſe Truppen geſandt worden ſeien, werde einſt die Geſchichte richten. Jetzt müſſe verlangt werden, daß endlich die Emigranten aus der Polizei entfernt werden. Es müſſe ferner verlangt werden, daß nunmehr endlich den Nichtabſtimmnugsberechtigten verboten werde, ſich aktiv im Saarkampf zu betätigen. Ausführlich behandelte die Erklärung die Frage der angeb— lichen Möglichkeit einer zweiten Abſtimmung im Saargebiet. Sie weiſt darauf hin, daß bindende Verſprechungen des Völker— bundsrates nicht vorliegen und daß der Wortlaut des Saar— ſtatuts eine zweite Abſtimmung grundſätzlich ausſchließt. Aber ſelbſt, wenn ſolche Verſprechungen des Völkerbundsrates vor— lägen, ſo ſeien die Erfahrungen, die das deutſche Volk an der Saar früher mit Verſprechungen fremder Staatsmänner gemacht habe, mehr als vernichtend. Die Erklärung erinnert an die 14 Punkte von Wilſon und die zahlreichen nicht eingehaltenen Verſprechungen des Verſailler Vertrages.„Wir im Saar⸗ gebiet gehören zu den Opfern dieſer gebrochenen Verſprechungen. Hinter der ſchönen Zuſage einer zweiten Abſtimmung, bei der durchaus nicht nur von der Rücklehr allein zu Deutſchland die Rede wäre, lauert nämlich der franzöſiſche Imperialismus.“ Die Erklärung weiſt dann auf Eupen-Malmedy hin, wo die verſprochene freie Abſtimmung mit Billigung der Mächte des Völkerbundes eine Farce geweſen ſei. Auch Danzig und der Korridor ſeien ohne Abſtimmung von Deutſchland losgeriſſen worden und das ungljtliche Memelgebiet habe das gleiche Schickſal erduldet. e 8 Wir tragen die feſte Zuverſicht in uns und das ſtolze Ge⸗ fühl, führte Martin zum Schluſſe aus, daß unſer bodenſtändiges und abſtimmungsberechtigtes echtes deutſches Saarvolk allen Vaterlandsverrätern am 13. Januar die Quittung ausſtellen wird. Wir legen Wert darauf, in der letzten Sitzung des Landes⸗ rates vor der Abſtimmung, deren Ergebnis alle Hoffnungen der Separatiſten und Emigranten mit elementarer Wucht zerſchlagen wird, nochmals vor aller Welt das Zeugnis abzulegen, daß es nach 16jährigem Kampf für das deutſche Saarvolk und für uns keine andere Löſung der Saarfrage gibt, als die reſtloſe Rückkehr unſerer deutſchen Saarheimat zum geliebten deutſchen Vaterland. Die Ausführungen Martins wurden wiederholt von Zu⸗ ſtimmungskundgebungen unterbrochen und zum Schluß ſetzte lebhafter Beifall ein. Auf den Einwand der Deutſchen Front, ſie müſſe ſich nach Prüfung der Rechtslage auf den Standpunkt ſtellen, daß das Flaggenverbot ungültig ſei, weil zum Erlaß des Verbotes der Landesrat nicht gehört worden ſei, antwortete ein Regierungs⸗ vertreter mit einem Hinweis auf Paragraph 34 des Saar- ſtatuts, das für Maßnahmen im Zuſammenhang mit der Ab⸗ ſtimmung eine Anhörung des Landesrates nicht vorſehe. Im Anſchluß hieran verließen die Mitglieder der Deutſchen Front den Sitzungsſaal, um die Separatiſten und Rückgliederungs⸗ gegner allein zu laſſen. Waren ſchon die verſchiedentlichen Verſuche, die wuchtigen Ausführungen und ſcharfen Proteſte der Deutſchen Front durch vereinzelte Zwiſchenrufe abzuſchneiden und in ihrer Wirkung zu erſchüttern, kläglich geſcheitert, ſo wußten dieſe Diskuſſions⸗ redner auch ſpäter, als ſie zu Wort kamen, nichts anderes als ihre alten Märchen vom Terror vorzubringen oder ſich in ge⸗ häſſigen perſönlichen Angriffen zu gefallen. Als ein Sprecher der ſog. Einheitsfront ſich zu der Be⸗ leidigung„Geſindel“ verſtieg, wurde ihm vom Präſidenten des Landesrats das Wort entzogen. Die Sitzung wurde dann ge— ſchloſſen. FFC Dr. Goebbels beſucht Villingen Be. Villingen, 28. Dez. Am Freitagnachmittag traf überraſchend im Kraftwagen Reichsminiſter Dr. Goebbels mit Familie zu einem kurzen Beſuch der Stadt Villingen ein. Nach einer Rundfahrt durch die Hauptſtraßen wurde er auf dem Rathaus von dem Bürger⸗ meiſter, dem Kreisleiter und ſonſtigen Führern der nationalſozia⸗ liſtiſchen Organiſationen empfangen. Ein kleines Mädchen in Villinger Tracht überreichte dem Miniſter einen ſchönen Schwarzwaldſtrauß, während der Bürgermeiſter den Herrn Miniſter durch eine in altertümlichem Druck abgefaßte Urkunde einlud, jedes Jahr, wenn möglich, auf 14 Tage nach Villingen zu kommen. Der Miniſter dankte in kurzen Worten für den freundlichen Empfang. Anterdeſſen hatte ſich vor dem Rathaus eine große Volksmenge eingefunden, und im Sprechchor verlang⸗ ten ſie ſtürmiſch, den Miniſter zu ſehen, worauf ſich Dr. Goebbels auf dem Nathausbalkon zeigte. Er wurde mit lebhaften Heilrufen begrüßt. Nach etwa dreiviertelſtündigem Aufenthalt verließ er wieder die Stadt. Klein⸗Amerila: Die Geologen der Byrd⸗Expedition haben ein Stück feſten Landes entdeckt, das den Südpol in einer Länge von mehreren hundert Kilometern mit dem Marie-Byrd⸗Land verbindet. Opfer des Weihnachtsverkehrs in England 160 Tote, 4305 Verletzte. DNB. London, 28. Dezember. Die Weihnachtswoche hat in London die höchſte Anzahl an Verkehrsopfern von allen Wochen des Jahres 1934 gefordert. In der Woche vor Weihnachten wurden in London 43 Perſonen durch Verkehrsunfälle getötet und 1221 verletzt. In ganz Eng⸗ land betrug die Zahl der Verkehrsopfer in dieſer Zeit 160 Tote und 4305 Verletzte. Erdbeben in Güdportugal DNB. Liſſabon, 28. Dez. In der Provinz Algarve rief ein heftiges Erdbeben großen Schrecken hervor. Die Mauern des ehemaligen Maurenſchloſſes Silves ſtürzten ein und es gelang einigen Gefangenen— das Schloß dient jetzt als Gefängnis— zu entfliehen. Die ſchwarze Peſt in Kiangſu DNB. Schanghai, 28. Dezember. In der Umgebung von Hwaingan in der Provinz Kiangſu, etwa 200 Kilometer nördlich von Nanking, ſind tauſende von Menſchen an der ſchwarzen Peſt erkrankt. Viele ſind bereits geſtorben. Der Zentralwirtſchaſtsrat hat von Nan⸗ king ſämtliche verfügbaren Aerzte in das Seuchengebiet entſandt. — . rr —— f. ———————— Nothermere über Deutſchland und Hitler DNB. London, 28. Dez. „Daily Mail“ veröffentlicht einen aus München über⸗ ſandten Weihnachtsaufſatz ihres Beſitzers Lord Rother⸗ mere, in dem dieſer den tiefen Eindruck den er offenbar von hem neuen Deutſchland und ſeinem Führer empfangen hat, in beredten Worten ſchildert. Er ſagt u. d.: Wunder werden vom Glauben bewirkt. Die Deutſchen haben einen neuen und ſtarken Glauben gefunden. Dieſer Glaube hat das Wunder zuſtande ebracht, die Berge von Schwierigkeiten zu verſetzen, die ihren Weg zur nationalen Geſundung verſperrten. Aber er hat noch mehr zuſtande gebracht. Er hat Deutſchland eine neue Seele gegeben. Die letzten zwei Jahre haben wir einen politiſchen Prozeß erlebt, der ſo tief und weitreichend in ſeinen Wirkungen iſt wie die große franzöſiſche Revolution. Ein ſolcher Wechſel in der Weſensart eines Volkes, in ſeinen inneren Verhältniſſen, in ſeiner internationalen Stellung und ſogar in dem einfachen Auftreten der einzelnen iſt niemals zuvor in der Geſchichte in ſo kurzer Zeit vollbracht worden. Deutſchland iſt das neue Sparta. Der gleiche Geiſt nationaler Diſziplin und Selbſtaufopferung, der ein paar Tauſend Einwohnern einer kleinen griechiſchen Stadt einen dauernden Platz in der Ge— ſchichte erwarb, wird hier von 67 Millionen Menſchen von neuem bewahrt die in mancher Beziehung das intelligenteſte, fleißigſte, edelſte und abgehärtetſte Volk der Welt ſind. Wenn eine ganze Generation unter dem nationalſozialiſtiſchen Syſtem groß geworden ſein wird, wird Deutſchland eine Nation von einer Art Aebermenſchen ſein. Welcher Zauber hat die deutſchen Herzen wieder mit Hoff⸗ nung erfüllt, deutſchen Augen den Glanz des Mutes und Selbſt⸗ vertrauens gegeben und dieſe mächtige Nation begeiſtert, ſo daß man ſich in ihrer Mitte wie in einem rieſigen Kraftwerk fühlt? Die Antwort lautet: Hitler. Ohne Hitler wäre nichts von alledem geſchehen. Während der vergangenen Woche habe ich mehrfach Gelegenheit gehabt, mit dieſem einzigartigen Füh⸗ rer ſeiner Landsleute zu ſprechen und ihm zuzuhören. Es liegt etwas in Hitlers Perſönlichkeit, was ſich dem Geiſt ſofort und unauslöſchlich einprägt. Seine Augen haben eine bemerkens⸗ werte magnetiſche Kraft, ſeine tiefe Stimme iſt eindrucksvoll und überzeugend. Aber hinter dem äußeren Bilde eines Man⸗ nes, der ſich bereits in der modernen Geſchichte Europas ſo entſchieden eingezeichnet hat, ſpürt man die Kraft ſeiner Aeber⸗ 1. April: Entlaſſungsgeneralprobe im Arbeitsdienſt Der Beauftragte des Reichsarbeitsführers für den„Ar— beitsdank“, Oberarbeitsführer v. Hertzberg, weiſt laut Nds in einer Betrachtung zur Jahreswende darauf hin, daß am J., April 1935 die erſten größeren Entlaſſungen aus dem Frei⸗ willigen Arbeitsdienſt erfolgen werden und daß dieſer Termin hinſichtlich der Eingliederung der Arbeitsmänner in die Berufe durch ſtarke Mitarbeit des Arbeitsdank eine Art General- probe für die ganz großen Entlaſſungen ſei, die zum 1. Oktober erfolgen würden. Alle mit dieſer Maſſenbewegung verbundenen Berufshilfemaßahmen, zu denen auch Schulung und Amſchulung gehörten, müßten von langer Hand mit größter Umſicht und vor allem getragen von tiefſtem Verantwortungsgefühl vorbereitet werden. In bezug auf die landwirtſchaftliche Berufshilfe würden in jedem Gau in Verbindung mit dem Organ der Landwirtſchaft geeignete Stützpunkte zu errichten ſein. Hinſichtlich der Tra— ditionspflege im Arbeitsdank beſtehe lediglich das Intereſſe des „Arbeitsdank“, daß aus ſeinen Reihen einmal die beſten SA-Männer, die beſten Amtswalter, kurz die beſten National- ſozialiſten heranwachſen. Göring beglückwünſcht die Arbeitsfront DNB. Berlin, 28. Dez. Miniſterpräſident Göring hat anläßlich des Weihnachts- ſeſtes und des Jahreswechſels folgendes Glückwunſchtelegramm an Staatsrat Dr. Ley geſandt: „Der Deutſchen Arbeitsfront und ihrem Schöpfer wünſche ich von Herzen ein frohes Weihnachtsfeſt und ein glückliches neues Jahr. Mein ganzes Arbeiten, Fühlen und Denken wird auch im kommenden Jahre dem Wohle des deutſchen Arbeiters gewidmet ſein. gez. Hermann Göring.“ Dr. Ley hat mit folgendem Telegramm geantwortet: „Miniſterpräſident Hermann Göring, Berlin. Für Ihre herzlichen Weihnachts- und Neufjahrswünſche danke ich Ihnen in alter Kampfverbundenheit, zugleich im Namen aller in der Deutſchen Arbeitsfront zuſammengeſchloſſe⸗ nen ſchaffenden Volksgenoſſen, auf das beſte und erwidere ſie mit gleicher Herzlichkeit. Möge das Jahr III der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution unſerem Vaterlande ein weiteres Er⸗ ſtarken unter unſerem geliebten Führer bringen. Heil Hitler! gez. Dr. Robert Ley.“ Aber 13 Millionen deutſche Kriegsteilnehmer Aus dem ſoeben herausgekommenen dritten Band der in der Heeres-Sanitätsinſpektion des Reichswehrminiſteriums bearbei— teten amtlichen Sanitätsberichte über den Weltkrieg 1914/18 ergeben ſich, wie das Rö meldet, eine Reihe bedeutsamer Zah- len. So wird u. d. in dieſem Material über 27 Millionen ärztlich behandelte Verwundungen und Erkrankungen auf deutſcher Seite aus dem großen Krieg berichtet. Die Geſamtzahl der Kriegsteil⸗ nehmer des Heeres(ohne Marine und Schutztruppen) bis Ende Juli 1918 iſt auf 13,1 Millionen errechnet worden. Die geſamten Verluſte der deutſchen Wehrmacht im Weltkrieg an Gefallenen und Geſtorbenen ſind bis zum 31. Dezember 1933 durch laufende Richtigſtellung auf Grund nachträglicher Mel⸗ dungen auf 2 036 897 feſtgeſtellt worden. Dieſe gewaltige Opfer⸗ zahl enthält rund 1,9 Millionen gefallene oder geſtorbene An- gehörige des deutſchen Landheeres, 34 836 der Kriegsmarine und 1185 gefallene und geſtorbene in den ehemaligen Kolonien. Außerdem befinden ſich darin die etwa 100 000 als vermißt Ge⸗ meldeten, die als tot anzuſehen ſind. Im einzelnen ſtellt Mini- ſterialdirigent, Prof. Dr. Martineck in dem Organ der NS. Kriegsopferverſorgung zu dieſem Zahlenmaterial feſt, daß die Zahl der Verſtümmelten bis zum 31. Juli 1918 insgeſamt 89 760 betrug, die Zahl der durch Kriegsverletzungen völlig erblindeten Heeresangehörigen etwa 2450. DNB. Stuttgart, 28. Dez. Der 55 Jahre alte Lokomotivführer Karl Höfler, der bei dem Zugzuſammenſtoß in Kornweſtheim am Heiligabend ſchwer verletzt worden iſt, iſt am Donnerstagabend im Kreis- krankenbaus in Ludwigsburg ſeinen Verletzungen erlegen zeugung daß er eine ihm vom Schickſal geſtellte Aufgabe e: füllt: Deutſchland wieder auf ſeine Füße zu ſtellen. Hitlers ſtrengſter Kritiker wird ſchwerlich leugnen, daß er bei dieſem Werk bereits ein ſehr großes Maß an Er⸗ folg erzielt hat. Das geeinte ſelbſtvertrauende Deutſchland vom Jahre 1935 läßt ſich mit dem zerrütteten unglücklichen Deutſchland, das er bei der Machtübernahme im Januar 1933 vorfand, ebenſowenig vergleichen, wie ein aufſteigender Adler mit der zerbrochenen Eierſchale, aus der er hervorging. Be⸗ greifen wir Engländer, was dieſe Bewegung bedeutet, oder iſt unſer Arteil noch immer getrübt von den Zerrbildern aus Vor- urteil und Propaganda? Beinahe alle Nachrichten über das nationalſozialiſtiſche Regime die ſogar in unſeren verantwort— lichſten Zeitungen veröffentlicht werden. ſind Anſinn. Sie haben 3. B den Eindruck erweckt, als ob die Jagend in Deutſchland beinahe das Leben gehetzter Tiere führe. Aber in deutſchen Hotels und Gaſtſtätten habe ich oft fröhlich geſtimmte Jugend geſehen, die kein Merkmal der Anſicherheit oder des Leidens zeigte. Ich halte das heutige Deutſchland nicht nur hinſichtlich ſeiner Möglichkeiten ſondern auch tatſächlich für die ſtärk ſt e Macht des europäiſchen Feſtlandes. Was an materieller Aufrüſtung mangeln mag, wird mehr als aus— geglichen durch den großartigen Geiſt der Nation und ihr un⸗ gemeines Vertrauen zu ihrem Führer. Wir haben keinen Grund zum Streit mit dieſem Voll. Wenn erſt einmal einige der ſchlimmſten Angerechtigkeiten der Friedensregelung beſeitigt ſein werden, wird es keinen Grund mehr geben, weshalb Europa nicht auf Jahre hinaus in vollem Frieden leben ſollte. Wir und die Deutſchen ſind blutsverwandt, wie Herr Hitler einmal zu mir ſagte. Anſere Nationen haben einander nur einmal bekämpft, während ſie in vielen Feldzügen treue Verbündete waren. Wenn Deutſchland und Großbritan⸗ nien nach einer Entfremdung von mehr als 20 Jahren wieder zuſammenkommen könnten, würde ſich für beide eine neue Aera der Wohlfahrt eröffnen. Es wird niemals eine beſſere Ge⸗ legenheit geben als jetzt, da alle Kraft und Energie dieſes glänzenden Volkes in einem einzigen ſtarken Mann zuſammen⸗ gefaßt ſind. Wenn wir im Jahre 1935 dieſe beſſere Stimmung zwiſchen dieſen beiden Ländern zuſtande bringen, dann wird das kommende Jahr eines der glücklichſten Jahre in der Ge⸗ ſchichte der Menſchheit werden. —.— Der 9. Tag im Memelländer Prozeß DNB. Kowno, 28. Dez. Am Freitag wurde im Memelländer Prozeß die Verneh⸗ mung der Angeklagten fortgeſetzt. Sie dürfte ſich, falls keine unvorhergeſehenen Zwiſchenfälle eintreten, bis zum Beginn der Zeugenvernehmung am 7. Januar hinziehen. Der neunte Verhandlungstag wurde mit der Vernehmung von fünf weiteren früheren Mitgliedern der Saß ⸗ Partei abgeſchloſſen. Die Angeklagten äußerten ſich zu jeder noch ſo verfänglichen Frage des Vorſitzenden und der beiden Staats- anwälte ohne Zögern. Alle beſtritten einmütig die Beſchuldi⸗ gung, daß ihre Partei einen bewaffneten Aufſtand vorbereitet hätte. Es ſei nicht einmal davon geſprochen worden, daß das Memelgebiet von Litauen abgetrennt werden ſollte. Die ſoge⸗ nannten Sturmkolonnen, die in der Anklageſchrift als Beweis für die„militäriſche Vorbereitung“ eines bewaffneten Aufſtan⸗ des angeführt würden, ſeien lediglich eine Zuſammenfaſſung der Jugend für Dienſtleiſtungen der Partei geweſen und ſeien nicht Sturmkolonnen, ſondern Sportkreiſe genannt worden. Der Führer dieſer kurz SK. genannten Organiſation erklärte daß weder von theoretiſchen noch praktiſchen militäriſchen Aebungen die Rede ſein könne. Der Führer der SK. habe noch nie eine Waffe in der Hand gehabt, geſchweige denn ſeine viel jüngeren Kameraden. Bei der Befragung dieſes Angeklagten durch den Staatsanwalt, ob er nicht anläßlich eines Gratulationsempfan⸗ ges am Geburtstage ſeines Führers Saß mit ſeinen Kameraden in Aniform erſchienen ſei, antwortete er, der Würde des Tages entſprechend hätte er befohlen, daß man in ſchwarzer Hoſe und im Zylinder antrete. Ob dies als Aniform gelten könne, das überlaſſe er der Beurteilung des Staatsanwalts. Im allgemeinen verlief diefer Teil der Vernehmung in- folge der langwierigen Befragung der Angeklagten über Ein⸗ zelheiten der Parteitätigkeit und die einzelnen Abteilungen ziemlich langweilig. Die Verhandlung wurde, wie üblich, um 16 Ahr abgebrochen und auf Samstag 9 Ahr vertagt. Prüfung der italieniſchen Gegenvorſchläge im Pariſer Außenminiſterium.. DNB. Paris, 28. Dez. Das Außenminiſterium iſt zur Zeit mit der Prüfung der italieniſchen Gegenvorſchläge beſchäftigt, die der franzöſiſche Botſchafter in Rom am Donnerstag, wie man behauptet, ent- gegengenommen hat. Gewiſſen Gerüchten zufolge wird der Miniſterrat am 2. Januar zu dieſen Gegenvorſchlägen Stellung nehmen. Der römiſche Berichterſtatter des Pariſer„So ir“ glaubt den Stand der Verhandlungen wie folgt umreißen zu können: Aeber die Frage der Nationalität der Italiener in Tunis ſowie über die Grenzberichtigungen zwiſchen Libyen und Franzöſiſch-Aequatorial⸗Afrika habe man ſich geeinigt. Da⸗ gegen beſtünden noch Meinungsverſchiedenheiten über die in Ausſicht genommenen Zugeſtändniſſe in Somaliland, wo Ita⸗ lien einen Zugang zum Golf von Dſchibuti und eine Beteili— gung an der franzöſiſch-abeſſiniſchen Eiſenbahn wünſche.(Vor kurzem wurden von franzöſiſchen Blättern die gleichen An- gaben als Beweis franzöſiſcher Zugeſtändniſſe veröffentlicht.) In der mitteleuropäiſchen Frage denke man jetzt an einen internationalen Pakt durch den die Anabhängig— keit Oeſterreichs garantiert werden ſolle. Er würde in erſter Linie von Frankreich und Italien unterzeichnet werden und allen Nachbarſtaaten Oeſterreichs(Deutſchland, Tſchecho⸗ ſlowakei, Südſlawien, ungarn) angeboten werden. Strittig ſei noch die Frage, ob man ſtatt der Tſchechoſlowakei und Süd⸗ ſlawien nicht die Kleine Entente als eine politiſche Ein⸗ heit hinzuziehen wolle. Dagegen ſträube ſich Italien. Muſſo⸗ lini möchte Rumänien, das ſeiner Anſicht nach mehr ein Bal⸗ kan- als ein Donauſtaat ſei, ausſchließen. Jetzt ſcheine man nach einer Verſtändigung durch eine allgemeine Abkommensformel zu ſuchen, die in den Rahmen der regionalen Paktpolitik ein- gegliedert werden könne. Der franzöſiſche Botſchafter bei Muſſolini DNB. Paris, 28. Dezember. Der franzöſiſche Botſchafter in Rom, de Chambrun, hatte mit Muſſolini am Donnerstag eine längere Aus- ſprache über die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen im Zu⸗ ſammenhang mit der bevorſtehenden Romreiſe des franzöſiſchen Außenminiſters. 5 a . 1 1 Der Pariſer„Figaro“ veroffentlichte dieſer Tage einen intereſſanten Aufſatz des italieniſchen Miniſter⸗ präſidenten Benito Muſſolini mit der Leber- ſchrift:„Die Kirche und der Staal.“ Der Duce führt in dieſem Artikel u., a. folgendes aus: „Die ganze Geſchichte der abendländiſchen Ziviliſation von der Zeit des römiſchen Imperiums bis zu unſeren Tagen, von Diokletian bis Bismarck, lehrt uns, daß jedesmal, wenn der Staat in Konflikt mit der Religion geriet, es immer der Staat iſt, der als Beſiegter aus dem Kampf hervorgeht. Ein Kampf gegen die Religion iſt ein Kampf gegen das Anerfaßbare, gegen das Anberührbare. Es iſt ein offener Krieg gegen den Geiſt, wo derſelbe am tiefſten und innerlichſten iſt. Es iſt heutzutage be— wieſen, daß während eines ſolchen Kampfes die dem Staat zur Verfügung ſtehenden Waffen, und ſelbſt die ſchärfſten, unfähig ſind, der Kirche tödliche Wunden beizubringen. Die Kirche, vor allem aber die katholiſche Kirche, geht unverändert ſiegreich auch aus den erbittertſten Kämpfen hervor. Ein Staat kann nur über einen anderen Staat ſiegen, d. h. er kann den Sieg z. B. mit einer Auflage zur Aenderung der Regierungsform erringen oder auch mit einer territorialen Er— oberung. Er kann eine Kriegsentſchädigung fordern, er kann eine beſiegte Nation zur Entwaffnung oder zur Annahme eines be— ſtimmten Syſtems nach einem politiſchen oder wirtſchaftlichen Geſichtspunkt zwingen. Wenn eine Nation Krieg beginnt, ſieht ſie ſich einer materiellen Wirklichkeit gegenüber, die empfindlich dagegen iſt, daß ſie angegriffen, zertrümmert, verſtümmelt und umgewandelt wird. Aber wenn der Gegner eine Religion iſt, iſt es unmöglich, ein beſtimmtes und genaues Ziel zu erreichen. Der einfache paſſive Widerſtand der Geiſtlichkeit und der Gläubi⸗ gen genügt, die heftigſten Angriffe eines Staates zunichte zu machen.“ Muſſolini ſchildert dann kurz die Erfolgloſigkeit Bismarcks im Kulturkampf and ſchließt dieſen Abſchnitt ſeines Artikels mit folgendem Satz:„Endlich kapitulierte Bismarck, der gewaltige Gründer des deutſchen Kaiſerreiches, vor Leb XIII., rief ihn zum Schiedsrichter in einer internationalen Streitfrage an, und der Brief, den er an den Papſt richtete, begann mit dem Worte „Sire“.—„Die Kirchenpolitik Napoleons I. war wahrhaftig nicht glücklicher. Einer der ſchwerſten Irrtümer, die der große Korſe jemals begangen hat, war gerade ſeine brutale Art gegen; über zwei Päpſten und dem Vatikan. Nach der faſchiſtiſchen Auffaſſung iſt die Religion voll- ſtändig frei und unabhängig im eigenen Hauſe. Die ſonderbare Idee, eine Staatsreligion ins Leben zu rufen oder dem Staate die von der weit überwiegenden Mehrheit der Italiener bekannte Religion dienſtbar zu machen, hat niemals jene Schranke paſſiert, die ich das Vorziemmer meines Gehirns nennen konnte, beſteht doch die Pflicht des Staates nicht darin, neue Evangelien zu ſchaffen oder andere Lehren aufzuſtellen, alte Gottheiten zu ſtürzen, um an ihre Stelle neue zu ſetzen. Der faſchiſtiſche Staat iſt der Meinung, daß es nicht ſeine Aufgabe iſt, ſich in religiöſe Fragen einzumiſchen. Dies würde er auch nicht in dem Falle tun, wenn der religiöſe Faktor auf das Gut der moraliſchen und f politiſchen Ordnung ſeinen Einfluß ausüben würde. Zu unſeren Zeiten gibt es auf den Erdteilen der weißen Ziviliſation zwei logiſche Haltungen gegenüber den beſtehenden Kirchen, unter denen der Staat wählen kann: entweder unter Duldung aller die Kirchen zu ignorieren, wie es in den Vereinigten Staaten der Fall iſt, oder die Beziehungen zwiſchen Regierung und den Kirchen zu ordnen mittels eines Syſtems von Konventionen und Konkordaten gemäß der Methode, die in Italien die beſten Ergebniſſe gezeitigt hat. Rachdem Muſſolini einen hiſtoriſchen Aeberblick über das Verhältnis zwiſchen italieniſchem Staat und Kirche in der Zeit von 1870 bis 1929 gegeben, fährt er fort: „Seitdem iſt nichts mehr vorgekommen, was den bürgerlichen und religiöſen Frieden, den Italien genießt, hätte ſtören können, und man kann hinzufügen, daß ſich eine herzliche Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den beiden Mächten ſtabiliſiert hat.“ 8 Der Aufſatz des italieniſchen Regierungschefs geht des weiteren auf den faſchiſtiſchen Hauptgrundſatz der Totalität des faſchiſtiſchen Staates ein und erklärt, in welchem Sinne dieſe ſich auf alle äußeren und praktiſchen religißsſen Kundgebungen erſtreckt, indem er der Kirche ihre vollkommene Souveränität in der ihr eigenen ſpezifiſchen Aktivität zuerkennt. Er fügt dem hinzu:„Es kommt bisweilen vor, daß dieſe beiden Mächte ſich begegnen. In einem ſolchen Falle iſt eine Zuſammenarbeit durch- aus wünſchenswert und übrigens ebenſo leicht wie 1 verwirklichen. Beiſpielsweiſe wäre eine Beratung der Kardinäle, welche ſich mit dem Kaliber der Kanonen und der Tonnage der Kreuzer beſchäftigt, ebenſowenig zu begreifen wie eine Miniſter- ratsſitzung, welche ſich zur Aufgabe ſetzen würde, über Theologie und religiöſe Lehren zu handeln. Ein Staat, welcher jede geiſtige Aneinigkeit und jeden Streit unter ſeinen Bürgern zu vermeiden wünſcht, muß ſich vor jeder auch nur relativen Einmiſchung in rein religiöſe Fragen hüten.“ Muſſolini beſchließt ſeine Ausführung: „Keine Regierung iſt totalitärer als die faſchiſtiſche, kein Staat autoritärer als der faſchiſtiſche. Niemand hütet eifer⸗ ſüchtiger ſeine Allmacht und ſein Preſtige als er. And doch ver⸗ meidet der Faſchismus aus Vernunftsgründen, ſich in Fragen einzumiſchen, die außerhalb ſeiner Rechtsſphäre liegen. Alle Staaten, welche nicht verſtanden haben, dieſe große Wahrheit zu begreifen, haben ſich früher oder ſpäter gezwungen geſehen, ihren Irrtum einzugeſtehen. In meiner Rede in der 5. Jahresberſamm⸗ lung des Regimes habe ich ausdrücklich erklärt, daß jeder, der die religiöſe Einigkeit eines Landes zerſtört oder beunruhigt, ein Verbrechen begeht und die Nation ſchädigt.“ 8 Ein Saar⸗Aufruf des Roten Kreuzes WK. Völklingen, 28. Dez. Das Rote Kreuz im Bereich des Saargebiets erläßt einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: „Das Rote Kreuz im geſamten Saargebiet iſt im Einver⸗ ſtändnis der Abſtimmungskommiſſion aufgerufen, am 13. Jan. 1935 ſich in den Dienſt der Allgemeinheit zu ſtellen. Das Rote Kreuz wird dies gemäß ſeinen hohen Grundſätzen an dieſem Tag beſonders gern tun und ſeine Dienſte jedem ohne Anſehen der Perſon, der Konfeſſion, des Standes oder der Partei zur Ver⸗ fügung ſtellen. Es wird von ihm verlangt, daß Wärmeſtuben eingerichtet werden, daß Kranke und Gebrechliche in Kraftwagen zum Abſtimmungslokal befördert werden, daß der Straßenhilfs⸗ dienſt erweitert wird wegen des geſteigerten Automobil- und Straßenverkehrs, und noch eine ganze Reihe anderer Verpflich tungen. Der aktive Stand der Freiwilligen Sanitätskolonne, die ausgebildeten Helferinnen des Vaterländiſchen Frauenvereins reichen nicht aus, weshalb wir hiermit noch einmal die Bitte an alle diejenigen richten, die früher eine ähnliche Ausbildung ge⸗ noſſen haben oder vielleicht in den letzten Jahren in irgendeiner Organiſation für den Helferdienſt ausgebildet worden ſind, ſich uns zur Verfügung zu ſtellen. Dienſt im Sinne des Roten Kreuzes iſt Dienſt an Heimat und Vaterland! Wir bitten deshalb, unſeren Aufruf zu beherzigen und fecht zahgreſch N zu erſcheinen.“ Muſſolini über Staat u. Kirche 5 i Di ſün, del, L ſch b eau und verde Wut nun Salt Dns Nachl Aue Ju 1 Tale, 4 geüt ö fili mt e Tune faſa. Gchen . gebe, Musga frueh Guiſen 3 an 1 llſt w fn, iſt duc danklag leren. nei en Sy bono ihre G lige Falle n und nieren el Inlet et die u det h den N und delten ichen t und pott: lichen men, inen bes t des dieſe ingen lit in dem e ſich 3 Ieh z ul e ber iſtet⸗ logie ite eiben 15 in lein et- bet agen Me it zu hren um · det ein 1 5 —— . 3 8 — ä 3 —— 8 3 3 77 3 3 e in einem imit. Kohlenbergwerk vor Augen geführt. 3 46 Bei einem großen Teil der Verſicherten iſt die Anwart⸗ Jahresſchluß iſt es nötig, daß man ſich ſeine Angeſtelltenver⸗ ag, den 29. Dezember 1934 Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Nachrichten Viernheim, den 29. Dezember 1934. Denkſpruch. Leben wird trüber und trüber! So ſeufzeſt und klageſt du gern.— Die Wolken, ſie ziehen vorüber, Und ewiglich ſtrahlet der Stern. Die Freude, o nenn' ſie nicht Schimmer! Nur froh dem Geſchicke vertraut!— Du haſt nach den Wolken nur immer Und nie nach den Sternen geſchaut! Die gemütlichen Tage Tages Umtauſch, mittags Reſte— das könnte die Deviſe der kurzen Zeit zwiſchen Weihnachten und Neujahr ſein. Verdorbene Mägen erholen ſich an den Ueberbleibſeln der Weihnachtsgänſe oder anderer Weihnachtsbraten allmäh⸗ lich von den feiertäglichen Anſtrengungen. Geſchenke werden getauſcht oder abends beim brennenden Chriſtbaum zum ſoundſovielten Male bewundert oder— bemängelt. Nüſſe werden geknackt, Aepfel, Konfekt und Lebkuchen geſchmauſt. Vater qualmt ſeine Weihnachtszigarren und beſchäftigt ſich intenſiv mit der Reparatur von Weihnachtsſpielſachen, deren Gebrauchsfähigkeit zum Teil ſchon erheblich gelitten hat. Omas und Tanten kommen zum Beſuch und laden kleine Nachlieferungen des Chriſtkindes ab. Es ſind urgemütliche Tage zwiſchen den beiden Feſten. In die zarten Weihnachts⸗ Nachklänge miſchen ſich jedoch hier und dort ſchon ſtärkere Töne, Ankündigungen der nahen Silveſterfeiern. Buben knal⸗ len und ballern auf der Straße und ängſtigen die Kleinſten, bis die ein Mordsgeſchrei anſtimmen. Die innigen Weih⸗ nachtswünſche an den Schaufenſtern ſind einem knalligen „Proſit Neujahr!“ gewiſchen. Glücksſymbole leuchten in den verſchiedenſten Arten und Formen aus den Fenſtern uns an. Papierſchlangen hängen in Anzug⸗, Schuhe⸗ und Flaſchen⸗ Auslagen. Langſam ſteigert ſich die Melodie, die mit dem gemütvollen Piano der Weihnachtstage begann, in ein Forte hinein, um am Silveſterabend oder beſſer Neujahrsmorgen mit einem hallenden Fortiſſimo zu enden. Wenn die letzten Töne verklingen, haben wir jedoch ſchon das neue Jahr zu faſſen. 1935, das aus dem Dunkel der Zeit ins Licht der Gegenwart tritt. Lokale Das us * Lohnſteuerbelege 1934. Wir bitten die Arbeit⸗ geber, die Bekanntmachung des Finanzamtes in heutiger Ausgabe, betr. Aufforderung zur Einſendung der Lohn— ſteuerbelege für das Kalenderjahr 1934 zu beachten. Die Einſendungsfriſt läuft bis 15. Februar 1935. Die Gemeindekaſſe macht darauf aufmerkſam, daß am Montag(Silveſter) trotz des Sonntagsdienſtes, von 9 bis 9.30 Uhr Schlachtſcheine ſowie Schlachtſteuerſcheine ge— löſt werden können. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bürſtödterſtraße. Taler werden wertlos. Mit dem Ablauf des Jahres verlieren die 3⸗Mark⸗Stücke und die 3⸗Reichsmark⸗ ſtücke ihre Gültigkeit. Deshalb ſollte jeder, der eine Spar⸗ büchſe hat, dieſe ſchnellſtens zur Entleerung bringen, um dadurch feſtzuſtellen, ob ſich in der Büchſe keine Münzen be⸗ finden, die ihre Gültigkeit demnächſt einbüßen. Zu beachten iſt auch, daß verſchiedenen Münzen, die aus Anlaß von Ge⸗ denktagen herausgegeben worden ſind, ihre Gültigkeit ver⸗ lieren. Es iſt daher ſehr empfehlenswert, auch dieſe noch rechtzeitig einzuwechſeln. Wenn der eine oder der andere bei dieſer Gelegenheit noch ein par Mark zulegt, ſo kann er ſein Sparguthaben vergrößern, oder, wenn er noch kein Spar⸗ konto hat, ſich mit den Münzen, die mit Ablauf des Jahres ihre Gültigkeit verlieren, einen Notgroſchen ſchaffen. * „Front an ber Saar!“ Geſchloſſen in einer Front ſtehen deutſche Männer und Frauen im kerndeutſchen Saarland im Kampf um die Er⸗ haltung ihres Deutſchtums, um deutſche Erde, um deutſches Weſen. Machtgierige Wirtſchaftspolitiker, die 15 Jahre lang deutſches Land, deutſche Gruben ausgeſaugt haben, die durch wirtſchaftlichen Druck auf die„Kumpels“, wie ſich die Berg⸗ arbeiter nennen, deutſchen Kindern ihre Herzen zu vergiften verſuchten, benutzen dazu lichtſcheue Elemente, Emigranten zu ihren Zwecken, die heiſer ihr„Egaliteé, liberté, fraternité“ ſchreien und damit auf den Dummenfang gehen. Was dieſes Volk in allen wirtſchaftlichen Schattierungen erlitten hat und in Geduld und Treue ausharrte, ſich nun zum Endkampf der Befreiung rüſtet, das alles kommt in dem ergreifenden Schauſpiel g„Front an der Saar“ von Theo Jörg zum Ausdruck und zur Darſtellung. Die hieſige Ortsgruppen⸗ leitung der NSDAP. hat ſich die Aufgabe geſtellt, dieſen heroiſchen Kampf an der Saar der Viernheimer Bevölkerung vor Augen zu führen: am„Deutſchen Abend“ heute Samstag 29. Dezember, abends 8 Uhr, im„Freiſchütz“. Daß dieſer — der Saarbewohner auch im tiefen Kohlenſchacht unter der Erde geführt wird, wird uns in der„Front an der Saar“ „Front an der Saar“ bedeutet ein Erleben für Jedermann und wird zu einem hoch⸗ heiligen Begriff in dem Ausdruck 1„Deutſch iſt die Saar!“ * Angeſielltenverjicherung l chaft erloſchen und damit jeder Anſpruch auf Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung verloren. Gerade jetzt aber vor WE Rn SN des drücken Folker 1729233⁴/⁵⁸ 7 Am Montag, den 31. Dezember 1934, vormittags von 8 bis 10 Uhr, findet eine nochmalige Ausgabe von Fettgut⸗ ſcheinen an Hilfsbedürftige mit 3 Kindern unter 14 Jahren ſtatt. Heil Hitler! Stockert, Geſchäftsführer. * Verjall der Schmalzgutjcheine Anläßlich der Weihnachtsfeiertage wurden an die Be— dürftigen weit mehr Gutſcheine zum Bezug von Schweine⸗ ſchmalz ausgegeben, als augenblicklich beſchafft werden kann. Um einen Verfall der Schmalzgutſcheine zu verhindern, wur⸗ den die Metzger ermächtigt, aufgrund dieſer Gutſcheine Fleiſch⸗ oder Wurſtwaren abzugeben, wenn ſie ihren Schmalzvorrat nachweislich bereits vollſtändig ausgegeben haben. 383 eee e eee Zaur Aufrechterhaltung der Anwartſchaft ſind vom 2. bis 11. Kalenderjahre je acht und vom 12. Kalenderjahre ſeiner Verſicherung an je vier Beiträge nötig. Vom 1. 1. 34 ab ſind jährlich 6 Beiträge nötig. Für Arbeitsloſe entrichtet das Arbeitsamt die zur Anwartſchaft nötigen Beiträge bis 1. 4. 33. Nach dieſer Zeit wird die Zeit der Arbeitsloſigkeit als Erſatzzeit angerechnet und Beiträge durch das Arbeits- amt nicht mehr entrichtet. Bis zum Schluß eines Jahres kommen die zur Anwartſchaft fehlenden Beiträge noch für das Jahr 1932 und 1933 freiwillig nachentrichtet werden. Die freiwilligen Beiträge ſind der Höhe des Geſamteinkom⸗ mens entſprechend, mindeſtens aber in Klaſſe B zu zahlen. Die Marken ſind auf der Poſt erhältlich. Im Verſicherungs⸗ fall dürfen Beiträge nicht mehr nachentrichtet werden. Man gehe am beſten ſofort zu einem Vertrauensmann und laſſe ſich ſeine Verſicherung unter Vorlage der Karten und Aus⸗ rechnungsbeſcheinigungen nachprüfen. Jede gewünſchte Auskunft vollſtändig koſtenlos durch Werkmeiſter M. Jörns, Moltkeſtraße 13. * Winterfütterung unſerer Stand vögel Der Winter hat begonnen, es iſt Menſchenpflicht, unſere Standvögel, die trotz Schnee und Eis in ihrer Heimat zurück⸗ geblieben und nicht nach dem Süden gewandert ſind, zu füttern. Wenn auch bis jetzt noch keine Not vorhanden iſt, ſo ſind wir doch verpflichtet, unſere Lieblinge an die Plätze zu gewöhnen, an denen ihnen in der Zeit der Not das Futter gereicht wird. Es iſt feſtgeſtellt, daß unſere Meiſen nach einer Hungerszeit von ungefähr 18 Stunden zugrunde gehen. Solange den Meiſenarten die natürliche Fütterung an den Baumrinden möglich iſt, kommen ſie nur ſelten zu den Futterplätzen. Die beſte und von allen Vögeln am liebſten genommene Fütterung iſt die mit Hanfſamen, auch beige⸗ gebene Sonnenblumenkerne werden gern genommen. Die Meiſelein lieben auch ganz beſonders mit Talg und Hanf ausgegoſſene Futterhölzer, Meiſen bevorzugen ferner ganz beſonders Erdnüſſe und Welſchnüſſe. Wenn getrocknetes und Nrriebenes Weißbrot gefüttert wird, ſo muß dasſelbe vor Feuchtigkeit geſchützt werden. Futterhäuschen ſind angezeigt. Goldammern, Finken, Amſeln uſw. lieben ſämtliche Abfälle von Tiſch und Küche, ſoweit dieſelben nicht gewürzt ſind. In der Nähe des Futterplatzes kann man ein flaches Gefäß mit Waſſer, aber niemals mit warmem Waſſer ſtellen; war⸗ mes Waſſer verleitet die Vögel zum Baden und ſie erfrieren dann kicht. eee eee Ein neuer Roman! Mit dem Abſchluß unſeres heiteren Romans„Wer küßt Jungfer Barbara“ in heutiger Ausgabe beginnen wir zugleich mit dem Abdruck eines neuen Romans aus der Feder des un⸗ ſeren Romanleſern nicht unbekannten Autors K. Struppe: Bas qeleimuis cles gauinen uclæs In dieſem Roman, der von einem hohen, ſittlichen Ge⸗ halt getragen iſt, verbindet der Autor Qualität und Spannung zugleich und hat ſofort an den Anfang ein ſtarkes erregendes Moment geſetzt.— Aus dem Inhalt: Eine junge Münchener Aerztin, Klaudia von Brandt, und Verlobte des Malers Rainer Dupaty iſt von einem Ausflug in die Berge nicht zurückgekehrt und bleibt trotz aller Nachforſchungen verſchwunden. Den jungen Maler trifft dieſe niederſchmetternde Botſchaft als er von einer Reiſe ins Rheinland nach München zurückkehrt. Man ſteht vor einem Rätſel. 5 Klaudia ein Unglück zugeſtoßen Iſt ſie einem Verbrechen zum Opfer gefallen Oder— ſpielt ein Brief des jungen Malers dabei eine Rolle, den er kurz vor ſeiner Abreiſe an ſeine Braut ſchrieb. Es ſchwebt dies rätſelhafte Verſchwinden als ein ſelt⸗ ſames und beunruhigendes Geheimnis durch den ganzen Ro⸗ man, und erſt am Ende, auf den knappen Seiten des„Grünen Die Kreisführung Heppenheim des WHW. ſicherung anſieht und in Ordnung bringt. Buches“ findet der Leſer das Rätſel gelöſt, alle Fäden ent⸗ Gottesdienſtoroͤnung zer katholſſchen Gemeinde Viernheim Sonntag in der Weihnachtsoktav Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt 2 Uhr: Andacht Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe ½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt Montag: b ½%8 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſabeth Burkert geb. Dewald. 48 Uhr 1. S.⸗A. für Katharina Kühlwein geb. Hanf. 5—½7 Uhr Beichtgelegenheit ½8 Uhr abends: Predigt und Andacht zum Jahresſchluß mit Tedeum. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, 30. Dezember Sonntag n. Weihnachten Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.(Text: 2. Kor. 5, 1— 9. Lieder: 44, 254, 295). Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, den 31. Dezember Sylveſter Abends 8 Uhr: Sylveſterandacht(Text: Hebr. 2, 1. Lieder: 48, 383, 560, 11). Dienstag, den 1. Januar Neujahr. Vormittag 10 Uhr: Gottesdienſt.(Text Joh. 9, 4; Lieder: 46, 51, 152, Vers 1, 5, 6). Freitag, den 4. Januar Abends 8 Uhr: Frauenabend. TTC7CCCCCCCCCCC Erſte Viernheimer Tonfülmjchau Gretl Theimer, Georg Alexander, Suſi Lanner und Leo Slezak in dem entzückendſten Wiener Großton⸗ film: Alein Liebſter ijt ein Jägersmann heute Samstag und morgen Sonntag im Central-Film⸗Palaſt! Nur zwei Tage! Samstag und Sonntag! Ein wunder⸗ ſchöner Tonfilm⸗Schlager! Der Start dieſes entzückenden Großtonfilms ſtand unter einem glücklichen Stern. Die amüſante Handlung, die ein⸗ fallsreiche Muſik, die zugkräftigen Schlagermelodien und vor allen Dingen das glänzende Spiel der Darſteller ver⸗ ſetzen das Publikum in beifallsfreudige Stimmung, umſo mehr noch, als der Humor in vielen Scenen wieder ganz „ſaftig“ zu Wort kommt. Die Rolle des Kaiſers Franz Joſef wird von Carl Ehmann, dem heute noch in Iſchl lebenden, naturechten Doppelgänger des verſtorbenen Monarchen ganz blendend geſpielt. Als Sängerinnen ſind faſt ſämtliche Wiener Soubretten von Ruf aufgeboten worden: Gretl Theimer, Lizzi Holzſchuh, Suſi Lanner. Als männliche Geſangspartner ſieht man Leo Slezak, den Unverwüſtlichen und Georg Alexander. Die liebenswürdigen Schwerenöter und Herzensknicker ſind Egon von Jordan und Fred von Bohlen. Ein ganz fabel⸗ haftes Oberförſterpaar ſind Wilhelm Schicht und Hanſi Nieſe. Dabei ſind dies noch lange nicht alle Mitwirkenden von Ruf, wenn man von den Hunderten von Komparſen ab⸗ ſieht, die bei den Volksſcenen, Ballſcenen und Aufzügen mit⸗ wirken. Mit Recht nennt ſich auch der Film der größte öſter⸗ reichiſche Film des Jahres. Er iſt eine liebenswürdige Sen⸗ ſation auch für Deutſchland. Wer dieſen Film verſäumt, hat ſich um zwei Stunden ganz amüſante Unterhaltung ge⸗ ſchädigt und hat ſich viele Freude ſelbſt verſagt. Anfang werktags 8 Uhr. Sonntags zwei Vorſtellungen, deshalb Anfang 7 Uhr und 9,15 Uhr. a Zur Freude aller Filmfreunde zeigt man am Silveſter⸗ abend und Neujahr den gewaltigſten und ſchönſten Ufa⸗ Spitzenfilm:„Ein Mann will nach Deutſchland“. — Wichtig für Sparer! Vom Landesverband Heſſen des Sparerbundes EV. wird mitgeteilt: Betr. Private Auf⸗ wertungshypotheken zum 1. Januar 1935: 1. Die von den Vertragsteilen getroffenen Vereinbarungen über die Rück⸗ zahlung der Aufwertungshypotheken bleiben unberührt, werden alſo weiter durchgeführt. 2. Die im Geſetz, Satzung oder Vertrag vorgeſehenen beſonderen Fälle vorzeitiger Fälligkeit(Zinsrückſtand, Nichtverſicherung uſw.) bleiben unberührt. 3. Unberührt, d. h. nach den bisherigen geſetz⸗ lichen Maßnahmen zu behandeln, bleiben Aufwertungs⸗ hypotheken bis zum Betrage von 300 Mark. 4. In allen anderen Fällen muß der Gläubiger nach Inkrafttreten des Geſetzes nochmals ſchriftlich mit dreimonatiger Friſt kün⸗ digen, und zwar auf den Schluß eines Kalenderviertel⸗ jahres. Dieſe Kündigung muß ſpäteſtens am 3. Werktag des Kalendervierteljahres im Beſitz des Schuldners ſein.— Soweit hiernach eine Kündigung zum 31. März 1935 nötig iſt, ſoll ſie ſpäteſtens am 3. Januar 1935 im Beſitz des Schuldners ſein. Bei Kündigung kann der Schuldner ein⸗ mal binnen beſtimmter Friſt bei der Aufwertungsſtelle Stundung unter beſtimmten Vorausſetzungen bis längſtens 31. Dezember 1935 beantragen. Dem Antrag iſt nicht zu entſprechen, wenn die Stundung für den Gläubiger eine unbillige Härte bedeuten würde. Hierüber ſind noch Auf⸗ klärungsbeſtimmungen des Juſtizminiſteriums zu er⸗ warten. Wetterbericht Im Oſten beſteht zwar der Hochdruck fort, doch macht 52 von Irland her Tiefdruck zeitweilig ſtärker fühlbar. ür wirrt. Sonntag iſt ziemlich raſchem Wechſel unterworfenes, für die Jahreszeit ungewöhnlich mildes Wetter zu erwarten. durch laufende Richtigſtellung auf Grund nachträglicher 77 7 laus abſolut nichts von dem ominöſen Schild wiſſen, das Die Mar'käufe des Saarbahnpräſidenten ſeinerzeit zur größten Beunruhigung der Saarbevölkerung Meldungen auf 2 036 897 feſtgeſtellt worden. Dieſe gewal⸗ Eigenartige Wechſelſtubenpolitik.— Ein Prozeß vor dem und zur wilden Schadenfreude der ſeparatiſtiſchen Preſſe⸗ tige Opferzahl enthält rund 1.9 Millionen gefallene oder Oberſten Abſtimmungsgericht. meute die Verweigerung der Markannahme aeſtorbene Angehörige des deutſchen Landheeres, 34 836 Saarbrücken, 29. Dezember. bei 75 e. ee wenne 1 e f N 0e Kriegsmarine und 1185 Gefallene und Geſtorbene in bor den Oberen Aollnmngsgercclehef der Saar. ſemer Angeſtelten e Tae en, 5 Wechſelſtubenpolitik des ſaarländiſchen Eiſenbahnpräſiden⸗ 8 e 5 ee 8 M 15 5 1 8 Wee N 5 ten Mick 10 u 5. Es Janbelt ſich Ee Niesen pen baden a unden ausa abe. ee in dem Organ der NS⸗Kriegsopferverſorgung zu 1 ſamen Prozeß um ein Strafverfahren, das die Regierungs- N ſt ü m en N 5„ 0 kommiſſion des Saargebietes gegen den Wirtſchaftsberater Mord in Mannheim b 9 V„ 1 der Deutſchen Front, Dr. Savekouls, wegen Beleidi⸗ Mädchen erdroſſelt aufgefunden bb e e e 5 gung des Eiſenbahnpräſidenten Nicklaus angeſtrengt hat. In 31 29. D b.. 1 einem Artikel wurde Herrn Nicklaus vorgeworfen, 4 g e e N 7 daß er in der Wechſelſtube des ihm unterſtellten amk⸗ 9. De ee en 1 Das Denkmal für die 28er. 11 e ee 1 in Harkgeld und Banknoten des Mädchen in ihrem Jimmer eue, ede Koblenz. Der Verbond ehemaliger 28er wird am 22. n Reichs bunt. zu 2 aufgekauft hat, die den von der es iſt mit einer Kekte erdroſſelt worden. Der oder die Täter und 23. Juni 1935 in Koblenz ein großes Treffen veran⸗ 1 N 5 55 Deviſenvorſchriften widerſpre⸗ ſollen allerlei Gegenſtände geraubt haben ſtalten, in deſſen Mittelpunkt die Einweihung des Ehren- 16 4* 9 5 erſ 1 Linie um Beträge handelt, die Weitere Einzelheit bei R d. ti 1 N mals für die gefallenen Kameraden des ehemaligen In- 1 3 l egiſtermark ſtammen. 4 Aten der 9 06N 5 15 ili Ert ite ionsſchluß icht fanterie-Regiments von Goeben(2. Rheiniſches) Nr. 28 n 50 Nan su 1 5705 1 dieſe Markbeträge 1 en inalpolizeilichen Ermittelungen noch nich und ſeiner Feldformationen ſteht. Das Denkmal wird auf fi Reichsbahn hatte ſedoch die 1—— 5 4 5 g—— dem Helfenſtein auf der Feſtung Ehrenbrveitſtein 5 eee 3 1 9 1 Daraufhin. errichtet werden, wo das Regiment über 100 Jahre als. verweigert und dieſe Wei 3* ae 0 Naubmord aufgeklärt preußiſches Regiment in Garniſon lag. Das Denkmal 0 1 Weig 0. ag Beſtialiſcher Mord an einem Viehhändler wird auf einem 2.25 Meter hohen Sockel erſtellt und eine 10 gegeben, was zu einer großen Beunruhigung in 1 1 2,75 Meter hohe Bronzegeſtalt darſtellen. An dem Sockel 10 e eee 10 1 über eine bevorſte⸗ 85 7 0 Dez. Der Rautmord an dem 58jährigen[ wird ein Gefallenenrelief angebracht, das einen mit einem fl *. führte. a 2 85 11 5 17 in„ Stahlhelm bekleideten toten Soldaten darſtellt, über den. e 1— 15 50 1 dem Artikel vorgewor⸗ 15 1 1155 wurde, hat ſeine 81 ärung gefun- ſich eine in tiefem Schmerz befindliche Frauengeſtalt 4 K 9 5 9 5 8 17 im Sinne des 0 1 ie 1110 1 ſind 5 im. dommer in einer beugt. Auf einer zum Rheine hin gelegenen Mauer er— 0 . 4 e Ae 1 e un 1 5 Haltung, die 4455 Vet 1694 igt geweſener 26jähriger Mann aus[ hält jede der an der Errichtung des Denkmals beteiligte 15 1 eee 5 58 übereinſtimme. eine Nünchen, deſſen 24 Jahre alter Bruder und deſſen 25jäh⸗[ Feldformation einen beſonderen Gedenkſtein mit Feuer⸗. 1 eee 0 5 n ſeiner Eigenſchaft als ſaarländi⸗ riger Freund. Nach längerem Leugnen haben die drei Ver⸗ ſchale und Gedenktafel in Bronze. a 0 a eurlaubter deutſcher Beamter ſei. hafteten ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Danach hat⸗ 3 0 S6 50 7 77 in Pan Weiſe von dem J ten ſie am 20. Dezember vereinbart, mit dem Rade nach 1 Schweizer erri er oudet geführt. Die Rottach zu fahren, den Viehhändler in ſeinem Hauſe zu ö Verteidigung des Angeklagten Savekouls ſowie zweier überfallen, zu feſſeln und ihm das Geld zu rauben. Neues aus aller Welt f 6 gleichfalls angeklagter ſaarländiſcher Redakteure Weber Die Knebelung war derart ſtark, daß dem Frei das 5. f 1 N bekannten Straf-[ künſtliche Gebiß in den Schlund gedrückt wurde und er er⸗ Ar Geſchenkte Hhäuſer. Dem Stadtrat Neumarkt(Ober⸗ Den Agekla 9 9 7. 1 ſtickte. Von den geraubten 1300 Mark kleideten ſich die Tä⸗ pfalz) wurde von einer Rentnerin wegen Erhöhung ihrer Nebenklägers Nin ft 0 gegen 91 Fern des ter neu ein. Ein Reſt von etwa 800 Mark wurde in der monatlichen Rente um 5 Mark und freies Wohnrecht auf eee 117 5 et, durch ihre Verteidigung] Wohnung des einen Täters verſteckt aufgefunden. die ver. Lebenszeit ihr kleines Haus mit Gärtchen ſchenkungsweiſe 5 zu ob Nicklaus Beſprechungen führte oder brecher ſind verdächtig, vorher ſchon Einbruchsdiebſtähle übereignet. In einem zweiten Fall wollte ein Hausbeſitzer eine Betätigung ausübte, die eine unerlaubte V 8* i ſeiner amtlichen mit ſeiner 8 Tati keit e begangen zu haben. ſein Haus, auf dem große Hypothekenſchulden laſten, zu ſihr Die Verbindungen des eee N d e a eften 5 daß del St 50 n te er können alſo in aller Breite aufgerollt eee 1— Reun Verletzte. rat in dieſem Fall das Angebot ablehnte, 1 0 n. den, 29. Dez. Am Freitag gegen 15,40 Uhr er⸗ 7 Drei Arbeiter an Stauwerk tödlich verunglückt. Bei. die vernehmung des Eiſenbahnpräſidenten Nick. eignete ſich in der Leipzi ße ei 1. nme ame 15 laus geſtaltete ſich zu einem mehr 1 aufſchülßrenchen 1 5 ſchen A ſtädtiſchen Aut 95 75* e 2 n 2 chen, un V utobus und einem Straßenbahn⸗neuerungsarbeiten vornahmen, vom plötzlich durchbrechen⸗ 5 gewollten Bekennknis ſeiner ſeparatiſtiſchen Umtriebe und J zug. Dabei wurden— vorwiegend durch Glasſplitter— in[ den Waſſer fortgeriſſen. Sie ertrank 0 Machenschaften. zu denen er ſein Amt als Eiſenbahnpräſi-] dem Straßenbahnzug zwei Fahrgäſte und in dem Autobus ccc a denk und hoher ſaarländiſcher Beamter mißbrauchke. in dem ſich eine auswärtige Reiſegeſellſchaft befand ſieben e e ee kun en 1 Nur mühſam wollte er mit der Sprache heraus. Offen⸗[ Fahrgäſte verletzt. Zwei der Verletzten mußten dem Kran- en e e ene en 1 1 bar eingeſchüchtert durch die ihn möglicherweiſe widerſpre⸗[ kenhaus zugeführt ee Tuchfabrik nieder, die Stoffe aus einheimiſcher polniſcher be eee ee ſuchte er immer wieder präziſen f 3 9 9 9 beim Unt ines Fiſchdampf Wi 1 ntworten auszuweichen. Nicklaus mußte, wenn au illi„ Ä 1 25 ſehr 1 daß er Wartbeträge 5 1 15 40 120 en ene wiretenen. aus Vigo zu dem Untergang des Fiſchdampfers„Repu⸗* rigen Kurſen angekauft hak. Als Begründung führte er. ien, neh Die Polizei hat den ſtädtiſchen Beam⸗blica“ ergänzend berichtet wird, beſtand die Beſatzung aus et! nicht nur unter Schmunzeln der ſaardeutſchen Zuhörerſchaft für Heinrich Einhorn verhaftet. Er hat bei der Kranken-] neun Mann, von denen acht ertrunken ſind. Der Dampfer nee „ e ner ee der Angeſtellten der Gemeinde Wien im] wurde von der ſchweren See gegen die Felſen der Inſel Nan 105 ihn privalen Bank, der Reichsbank, ſtellen brauche und aufe des letzten Jahres 250 000 Schilling unterſchlagen.] Cies geworfen und zerſchellte. g 75 re—— A Ausflüglerunglück in Spanien. Ein mit Ausflüg:/ acht laſſen könne Aich ſanberlich ona r 8 1 13 Millionen deutſche Kriegsteilnehmer lern beſetzter Lastkraftwagen,— einer Fähre über den Af dings berührt, als ihm mehrmals bedeutet wurde, daß ſich Aus d Tajo gebracht werden ſollte, ſtürzte im Puebla(weſtlich von 1 ſelbſt franzöſiche und andere ausländiſche Banken loyaler⸗ l— em ſoeben herausgekommenen dritten Band des Toledo) in den Fluß. Vier Mädchen ertranken. Hans weiſe an die Einrichtungen der deutſchen Deviſenvorſchriften„. des Reichswehrminiſte⸗ A 250 000 Tonnen Geſtein ins meer geſtürzt. Bei St. hölle während er ſerupellos, ſoweit es ihm nur irgend⸗] Thalſkeis re 45 0 ichen Sanitätsberichtes über den[Margaret zwiſchen Dover und Deal ſtürzten unter weithin 0 7 mög— war, Regiſtermarkbeträge aufkaufte. 3 53 2 an 85 17 K. Reihe bedeutſamer Zas⸗ f vernehmbarem Getöſe etwa 250 000 Tonnen Kalkſtein und ö 3 o aal 00 absolut nicht genau erinnern können, daß 0 1 1 70 25. über 27 Millio⸗ Erde ins Meer. In die weiße Kalkwand der Küſte wurde f 10 0 * 15— de. die nette Summe von krankungen uf 5 45 1 5 e eee und Er⸗ eine 45 Meter breite und 12 Meter tiefe Lücke geriſſen.— 2. in der Zeit vom 1. bis 20. Oktober in richtet. Die Geſamt 18 ei 5 aus dem großen Krieg be⸗ Menſchen kamen nicht zu Schaden. Aber Hunderte von 90 entfernt 10 4 75 aufgekauft wurde, daß Leute aus den(ohne Marine und 85 18 riegsteilnehmer des Heeres Möwen fanden den Tod und viele Möwenneſter wurden ſtromte f 0. 5 50 7 Lothringen und Nancy, herbei⸗ auf 13,1 Millione chutz 8 bis Ende Juli 1918 iſt vernichtet. Noch ſtundenlang umkreiſten dichte Schwärme bf ae 5 0 erall bekannt war, wie gut und erfolgreich Verluſte d* errechnet worden. Die geſamten dieſer Vögel unter aufgeregtem Geſchrei ihre zerſtörten 0 zeichsmarkbeträge bei der amtlichen Wechſelſtelle e der deutſchen Wehrmacht im Weltkrieg an Ge. Brutſtätten.— Je des Saargebietes los werden konnte. Auch wollte Herr Nick⸗ fallenen und Geſtorbenen ſind bis zum 31. Dezember 1933 5 auto herunter. Man ſprach in halbdunklen Kirchenniſchen mitſammen, unbeſchreiblich hold iſt Tobienne, und in ihrem Bli i der E 2 und die freundlichen Heiligen lächelten dazu. verheißungsvoll das under einer erſten Niete* W Trotzdem— er hatte ſeine Abreiſe nicht verſchoben und war bei Dir, Klaudia, um jedes ſüße Wort betteln muß.“ been 80 N eee ee ee e ee durch Ver⸗ S W 100 3 73 geſchrieben, oder nur beim dun n a 1 rträtaufträge in einem reiben für ſich ſo hingedacht? A i 5 4 mem! Schloß an der luremburgiſchen Grenze. Die nervöſe Schönheit und böſes Schickſal, 0 5* zu kn 5 N b* der Schloßherrin begeiſterte ihn nicht ſehr, ebenſowenig das krankes Wieder ſpürt er ſeine Liebe zu dem jungen Kind. And es iſt 0 b Homan ven H. in a des kleinen Harry. Aber heutzutage mußte man um eine andere, als die ihn mit Klaudia verbindet. r OP* uftrag froh ſein und durfte nicht erwarten, daß ſich die And doch war es ihm damals als Glück erſchienen, dieſe ernſte, 0 Copyright 1931 by Karl Köhler& Co., Berlin- Zehlendorf. b ſelbſt ins Atelier drängten. 5 5 reife Frau zu gewinnen, deren Geſicht nie ganz zu enträtſeln war, g Wii 1(Nachbrud verboten.) gez enn Ihnen noch Zeit bleibt“, ſagte die Baronin eines und in deren Augen man auf keinen Grund ſah. Lag darin die 8 Tages, können Sie auch meine Tochter porträtieren. Zwar ein Anziehung, die ſie auf ihn ausübte? Sei ehrlich, Rainer Dupato! 5 „And ich ſage Ihnen, Gnädigſte, das Leben iſt wunderbarer noch unfertiges Inſtitutsmädchengeſicht„fügte ſie bei„aber man Auch die gute Familie und die geordneten Verhältniſſe reizten als jeder Traum! Was träumt einem ſchon Großartiges? Doch kann ſie ja einmal rufen laſſen.“ And dann trat Tobienne ins dich. Es lockte dich, die adlige Aerztin zu gewinnen und damit lauter Humbug!“ i doe de 9 1 beßausten, es gäbe Träume, die glanz-„Verbindungen“, die dich nach und nach zum Maler der Geſell⸗ 0 „Sch ann das nicht behaupten“, warf die alte Dame bedäch. voller ſeien als das Leben ſelbſt!— 1 1 1 ſchaft würden avancieren laſſen. Du hatteſt das Bohemeleben 8 D tig ein.„Einmal ſah ich im Traum einen kriſtallenen Dom und„In einer Viertelſtunde ſind wir in München!“ Die dünne gründlich ſatt. 8 0. unlängſt eine Allee von Lilien E holte ihn nur langſam aus ſeinen Erinnerungen heim. Dann wieder hatte er gemeint, Klaudia wirklich zu lieben. a 8 Der Kunſtmaler Rainer Dupato ſah ſeine Reiſebekannt⸗ g ünchen.— l da war er nun allerdings zu Hauſe. And And in einer ſolchen Stunde verlobte ich mich mit ihr. In ſeinen Nang ſchaft beluſtigt in das verknitterte Geſicht und hätte beinahe ge⸗ lei 1 0 au 15 ſeine anverlobte Braut. Wieder ſtieg ein Zukunftsträumen ſah er ein Leben großen Stils vor ſich. Klaudia 95 ſagt: Run hören Sie aber gefälligſt auf mit dem Anſinn! Er de- leine. Schu dgefühl in ihm empor. würde eine bekannte Aerztin und er ein Künſtler von Ruf ſein. A d gnügte ſich jedoch, galant zu konstatieren:„Gnädigſte scheinen eine Als ehrlicher und impulſiver Menſch hatte er vor drei Wo- Man wird zu den erſten Geſellſchaftskreiſen zählen und eine Villa chend künſtleriſch begnadete Seele zu ſein. Selbſt in Romanen gehören chen verſucht, in einem Brief an Klaudia eine Art Beichte abzu- in Bogenhauſen haben.— euch Traumſchilderungen zu den langweiligen Kapiteln, die man am(egen. Hald Ernſt, halb Scherd waren eine Worte. Schließlich Wie eine ſolid gezeichnete Skizze lag das Leben vor ihm. 55 beſten überblättert. Da lobe ich mir das wirkliche Leben!“— hatte er ſic zu einem befreienden Gefühl durchgeſchrieben, indem Manchmal freilich vermißte er darin den genialen Schwung— 15 0 Telegraphenſtangen flitzten vorbei, und ſaubere Sörfer träum er das Erlebnis als künſtleriſchen Sommernachtstraum hinſtellte. oder ſollte man es die große Wahrhaftigkeit nennen, die das 9 1 ten im Abendfrieden. Rainer Dupatp ſchaute verſonnen in die Jetzt allerdings kam es ihm vor, als habe er die Farben doch! Leben zum koſtbaren Kunſtwerk macht? 5 105 Ferne, als ſei dort ein köstliches Bild zu erhaschen. etwas zu leuchtend genommen, als er Tobienne ſchilderte. Am Im Frühjahr wird Klaudia ihre Praxis eröffnen, und dann We „In einer halben Stunde ſind wir in München“, ſagte die ſein Intereſſe an dem Kind zu rechtfertigen, hatte er von deſſen ſoll die Hochzeit ſein. Merkwürdig verſchleiert liegt dieſes einſt 35 alte Dame, die ihm ſeit Köln gegenüberſaß. Der Maler hörte Familiengeſchichte erzählt, die ihm ungewöhnlich erſchien.„Denke ſo klare Ziel heute vor ihm.— Aro das nicht. Was er ſah und hörte, war von ſeiner wirklichen Am- die ſchrieb er,„Tobiennes Geburt hat der Familie ein Ver-.„Noch fünf Minuten!“ hört er die klangloſe Stimme neden 5 gebung weit weg. Er ſah Schloß Paniſelle im Geiſte por ſich mögen eingebracht. Eine alte, eigenbrötleriſche Baſe des Barons ſich ſagen. Mit verſonnenem Lächeln hilft er der alten Dame Wend und die junge Tobienne, die manchmal mit ihm durch die früh⸗ derſprach, dem erſtgeborenen Kind zehntauſend engliſche Pfund in beim Herunternehmen des Gepäcks. 0 0 e e 1 war. Er hatte ihr füßes Geſicht e e 225 e wie ſehnlich To- 1 i un auf dem Altargemälde in Ramin verewigt. ierzehnjähriger kinderloſer e erwartet worden Als Rainer Dupaty endli ei 5 dale er e 0 at. 95 die er 3 waren aus dem 1 0 W 1 151 5 8 zwar nicht das Ver⸗ derte er ſich, daß ibn Klaudia nicht ewogtede, c Wan ſahen. Nun k e gekommen, die ihm bei der Arbeit zu⸗ 800. Berdach K uch ie 8 ie 5 er Mutter geſtohlen. und zugleich rührte ſich wieder ſein ſchlechtes Gewiſſen. 0 Wlef 1 Nödche ümmert man 15 3 darum nicht. Aber am liebſten in ein Klöster fte oswer 5 aß man das Mädchen„Ich habe ihr doch die Zeit meiner Ankunft ſchon vor einigen un 2 ädchen im. eitkleid war ihm ſchließlich doch auf⸗ ee— 0 ecken würde, um das Erbe dem Sohn Tagen mitgeteilt“, überlegte er. And es bedrückte ihn plötzlich a 1. gehe len wie 5 e er e unter Baſarware. Sie kam öfter ſchenk en 1 er iſche Baſe hat nämlich ihr fürſtliches Ge⸗ wieder, daß Klaudia auch ſeinen inhaltreichen Brief aus Panifelle Ahnen 90 em de ein. ald merkte er, wie ſehr er darauf wartete, 509 an 5 5 geknüpft, daß die Erbin mit, achtzehn gar nicht beantwortet hatte. Sicher war ſie von ihrer Reiſe nach aan 0 8 550 in 1 alten Feen kniete. 5 9500 ahren verlobt un mit zwanzig verheiratet ſein müſſe. Kärnten ſchon zurück, hatte alſo ſeine Karte geleſen. an üc 58 ag, an 3 wee ließ einen Wunſch in ihm Klaudia würde für dieſe romantiſche Geſchichte nur ein über⸗ Rainer hatte ſich die Begrüßung am Bahnhof ſo hübſch aus*. 5 4 5 war 1 N mes wollte ſich dieſes Kind erflehen? legenes Lächeln gehabt haben. Vielleicht merkte ſie auch zwiſchen gedacht, und nun war Klaudia wirklich nicht da. Sie erwartete ehe 1—— Wer ages 2* 75 127 Fa dem Thron den Zeilen die ſchüchterne Bitte um Vergebung und ließ die naive ihn wahrſcheinlich daheim bei ſich am gedeckten Familientiſch Er d 1 7 goldrotem Glanz, und ihr Antlitz wurde immer Entſchuldigung gelten:„Weißt du, Liebe, das ſchöne Kind hatte aber hätte den heutigen Abend gern beſonders feſtlich geſtalten waz holder und helläugiger. 1 N eine leiſe Aehnlichkeit mit dir, vor allem in der aparten Schulter- mögen, mit ihr allein bei rotem Wein, noch beſſer bei ſchäumen⸗ 0 Alles kam ſo, wie er wünſchte, daß es kommen möge. Von linie und im Schnitt der Augen, nur iſt die Farbe derſelben heller. dem Sekt. 9 5 9 nage ber himmelnahen Leiter zog es ihn zu der lieblichen Erdgeſtalt Sie haben nicht das kalte, verſchloſſene Grau der Deinigen. Ach, f i 5 9 em auengeſilt Aauer er. ö beteikgte lit Feuer. del art Ober. hung ihr ſrecht auf lungsneſt dausbeſtger laten, zu Laten auf det Sud iglüct. Bei zuwerk Er uchbrechen⸗ etgebtannl. te polgiſche paolniſcher pfers. Mie s Repu⸗ ahung aus r Dampfer der Inſel Ausflüg e über den veſtlch von l. Bei St. let weithin alſtein und iſte wurde ie geriſen. derte von er wurden Schwärme zerſtörten —— ſchimmett tend man fur beim on Dull ud es it iehe ernſte ien wat, darin die 1 Oupalhl ſe teten und dam er Geſell⸗ hemeleben zu lieben. Ju feinen Klaudia Ruf kin. eine Vila vor ih. hwung= die des und damn its eu me eben en Nane u, vu“ enttüuſc 01 00 0 Ac eite fa ic wr erat a e 1 4 1 1 1 1 1 8 8 1 1 98 e 3 . 7 40 2 3 5 Rin Friedrichshafen vorhandenen Hallen würden zum Bau neuer hoffen. r 300— Samstag, den 29. Dezember 1934 Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Neues vom Oreikönigs⸗Stern In wiſſenſchaftlichen Zeitſchriften Italiens erſcheinen An- gaben über das ſchon auf dem wiſſenſchaftlichen Kongreß in Neapel behandelte Thema des Datums der Geburt Chriſti vom aſtronomiſchen Standpunkt aus. Profeſſor Argentieri rollt das Problem das alle an der Geſchichte des Chriſtentums Intereſſierten angeht, der ganzen Breite nach auf. Er ver— wirft die Jahre zwiſchen 8 und 4 v. Chr., weil in dieſen Jah— ren Quirinus nicht Gouverneur von Syrien war, wie das von der Bibel für die Zeit der Geburt Chriſti berichtet wird. Er unterſuchte dann die Periode zwiſchen 11 und 9 v. Chr. und fand, daß nur das Jahr 11 den Vorausſetzungen genügt. Das Erſcheinen des Sterns im Oſten für die Drei Weiſen aus dem Morgenlande wird von Argentieri für die Periode von 28 bis 4 v. Chr. unterſucht. Nur ein einziger Komet wird für dieſe Zeit von den römiſchen und chineſiſchen Geſchichts— ſchreibern erwähnt. Es handelt ſich um den Halley-Ko⸗ meten, der vom Auguſt bis zum Herbſt des Jahres 12 v. Chr. erſchien, wobei nach Argentieri dieſes Datum mit dem Kinder mord des Herodes zuſammentrifft. Außerdem war unter den erſten Chriſten bekannt, daß Chriſtus am Tage nach dem Sab⸗ bath geboren war, ſo daß ſein Geburtstag„dies dominica“, der Tag des Herrn, genannt wurde, wie er heute noch in den romaniſchen Sprachen Dominica, Domingo uſw.) genannt wird. Argentieri hat ferner herausgefunden daß in den 12 Jahren, die dem Beginn der chriſtlichen Zeitrechnung voraus— gehen, der 25. Dezember, den die römiſch⸗katholiſche Kirche als Der Zeppelin zieht aus Der Luſtſchiffhafen wird von Friedrichshafen in die Nähe von Frankfurt verlegt Die Werſt bleibt am Bodenſee DNB. Berlin, 28. Dezember. Wie der Berliner Lokalanzeiger von zuverlätiger Seite er— fährt, hat man nach eingehender Prüfung aller in Frage kom- menden Amſtände beſchloſſen, den Luftſchiffhafen von Fried- richshafen nach dem im Bau befindlichen Rhein-Main— Flugplatz in unmittelbarer Nähe von Frankfurt a. M. zu verlegen. Die erforderlichen Anlagen werden in kaum mehr als einem Zahr fertiggeſtellt ſein, ſo daß ſich mit Beginn der „Zeppelin-Saiſon“ des Jahres 1936 der geſamte Luftſchiff⸗ verkehr von dem verkehrstechniſch günſtiger gelegenen Rhein⸗ Main-Gebiet aus abwickeln wird. Natürlich bleibt die Werft in Friedrichshafen für den Bau weiterer Luftſchiffe beſtehen. Aeber die Gründe und die Zukunftsausſichten dieſes bedeutſamen Entſchluſſes gewährte Dr. Eckener einem Mitarbeiter des „Lokalanzeigers“ eine ausführliche fernmündliche Anterredung, in der er u. a. ſagte: Der Luftſchiffbau Zeppelin habe ſich ſchon ſeit langem mit dem Gedanken getragen, ſeinen Luftſchiffhafen wegen der ungünſtigen räumlichen und meteorologiſchen Ver— hältniſſe eine neue Heimat zu ſchaffen, die, geographiſch ge⸗ ſehen, gleichzeitig auch zentraler als Friedrichshafen liege. Die Luftſchiffe gebraucht. Es ſei damit zu rechnen, daß nach der Bildung der von uns und den Amerikanern geplanten Nord- transatlantiſchen Verkehrsgeſellſchaft drei bis vier neue Luftſchiffe für einen regelmäßigen Reiſe- und Poſtbetrieb zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten gebaut wer⸗ den müßten. Das Luftſchiff„L. Z. 129“, das ſeiner Vollendung entgegengehe, ſolle ja zuſammen mit dem„Grafen“ ausſchließ⸗ lich dem Verkehr mit Südamerika vorbehalten bleiben und nur noch ſo lange Amerikafahrten machen, bis die neue Halle in Rio de Janeiro fertiggeſtellt ſei. Ebenſo ſei von den Holländern ein Auftrag für den Ausbau ihres überſeeiſchen Luftverkehrs zu Friedrichshafen ſei als Werft groß genug, als Luft- ſchiffhafen aber zu klein. Mit der Anlage des Großflugplatzes Rhein⸗Main bei Frankfurt, wo ſich künftig die großen Reichs⸗ autobahnen Nord-Süd und Weſt⸗Oſt kreuzen würden, ſei die ideale Löſung des Problems gefunden geweſen. Auch ſei nicht zu vergeſſen, daß Friedrichshafen 400 Meter über dem Meeres- ſpiegel liege, während die Rheinebene um 300 Meter tiefer ge⸗ legen ſei. Das bedeute für ein Luftſchiff einen Mehrauftrieb von mehreren Tonnen. Auch rein klimatiſch ſei die Gegend von Geburtsfeſt Zeſu begeht, nur im Jahre 11 v. Chr. auf den Sonntag gefallen iſt. Nachdem Argentieri die Jahre 30 und 33, die allgemein als Todesjahr Chriſti in Betracht gezogen wurden, verworfen hat, ſetzt er als Todesdatum das Jahr 27 n. Chr. an. Aus dem Brief an die Galather fixiert er die Bekehrung des hl. Paulus als 17 Jahre vor dem Tode des Herodes Agrippa, der im Jahre 44 n. Chr. erfolgt iſt. Das würde bedeuten, daß Jeſus Chriſtus nicht ſpäter als 27 Jahre n. Chr. geſtorben iſt. Anderſeits ſagt der hl. Johannes, daß am erſten Oſterfeſt ſei⸗ nes Lebens die Juden zu Zeſus ſagten:„46 Jahre ſteht dieſer Tempel uſw.“ Aus dieſem„46“ wird klar, daß das öffentliche Auftreten Chriſti an Oſtern des Jahres 24 n. Chr. begann, und da es höchſtens drei Jahre währte, muß die Kreuzigung vor Beendigung des Jahres 27 n. Chr. ſtattgehabt haben. Nach den aſtronomiſch-hiſtoriſchen Argumenten vereint ſtarb Chriſtus dann im Jahre 27 n. Chr. Bezüglich der aſtronomiſchen Daten befaßte ſich Argen⸗ tieri noch mit den wachſenden Mondvierteln während der 14 Jahre von 20 bis 33 n. Chr. In dieſer Periode fiel ein ein— ziges Mal das jüdiſche Oſtern auf einen Freitag, nämlich im Jahre 27 n. Chr. Der aſtronomiſche Neumond fiel auf den 26. März. Zum Sichtbarwerden des erſten Mondviertels waren etwa 20 Stunden nötig. Damit begann der erſte Niſan. Der 15. Niſan traf dann auf den 11. April, der ein Freitag war. Die Schlußfolgerung Argentieris iſt, daß Chriſtus 36 Jahre und 107 Tage gelebt hat. internationalen Fahrgäſte ungleich bequemer, wenn der Start— platz der Luftſchiffe in Frankfurt ſtatt in Friedrichshafen liege. „Wir können uns“, ſo ſchloß Dr. Eckener,„zu dem neuen Luft- ſchiffhafen nur beglückwünſchen, denn er iſt der beſte, den man in Deutſchland finden konnte“. Die engliſche Preſſe zu den Plänen Dr. Eckeners DNB. London, 28. Dez. Die Londoner Abendblätter befaſſen ſich ausführlich mit den neuen deutſchen Plänen auf dem Gebiete der Luftſchiffahrt. Der Evening Standard veröffentlicht eine fernmündliche Anter⸗ hafen weilenden Dr. Eckener hatte. Danach plane Eckener die Einrichtung eines 14 tägigen oder vielleicht auch 12tägigen Luft⸗ ſchiffdienſtes zwiſchen Europa und den Vereinigten Staaten, der im nächſten Juli eröffnet werden ſolle und möglicherweiſe auch England als Zwiſchenſtation einſchließe. Nach dem erwähnten Blatt führte Dr. Eckener alsdann wörtlich aus: Ich werde nicht den„Graf Zeppelin“ für dieſe Flüge benutzen, denn dieſes Luft- ſchiff ſoll ſeine Flüge nach Rio de Janeiro Ende März nächſten Jahres fortſetzen. Das für die Flüge nach den Vereinigten Staaten beſtimmte Luftſchiff wird zur Zeit gebaut, und ich hoffe, es im nächſten Jahre fertig zu haben. Zunächſt werde ich einen langen Probeflug unternehmen und etwa im Juli 1935 gedenke ich, einen regelmäßigen Dienſt von Friedrichshafen nach den Vereinigten Staaten beginnen zu können. Alle erforderlichen Vorkehrungen ſind mit dem amerikaniſchen Marineminiſterium verabredet. Das Luftſchiff wird Lake Hurſt, den Luftſchiffhafen von New Zerſep, anfliegen. Die Vereinbarungen ſehen die Er⸗ weiterung der Anlagen in Lake Hurſt vor. Die durchſchnittliche Flugzeit bis Lake Hurſt wird 55 Stunden und für den Rückweg nach Europa 48 Stunden betragen. Nach den Vorführungs⸗ flügen hoffe ich, eine Zwiſchenſtation in England ein⸗ richten zu können. Die Verhandlungen hierüber haben aller⸗ dings noch nicht begonnen. Wenn der neue Luftſchiffhafen in Frankfurt a. M. 1936 fertig iſt, wird der geſamte Luftſchiff⸗ verkehr von dort aus betrieben. Er wird ſich nach Nordamerika, Südamerika, und, wie ich vorausſagen darf, auch nach Batavia Frankfurt dem Bodenſeegebiet vorzuziehen. Außerdem ſei es erſtrecken. Mit den holländiſchen Behörden verhandle ich zur für die holländiſchen, ſkandinaviſchen, engliſchen und anderen J Zeit noch. Tc Wird Heinz Neumann ausgeliefert? Der Bundesrat zum deutſchen Auslieferungsbegehren gegen den Kommuniſten Heinz Neumann. DNB. Bern, 28. Dez. Der Bundesrat beſchäftigte ſich am Freitag mit einem Geſuch der deutſchen Regierung um Auslieferung des vor einiger Zeit in Zürich verhafteten deutſchen Kommuniſten Heinz Neu- mann. Leber die Angelegenheit wird amtlich mitgeteilt: Im Falle des Kommuniſten Heinz Neumann ſtellte am 21. Dezember 1934 der Generalſtaatsanwalt in Berlin beim eidgenöſſiſchen Juſtiz- und Polizeidepartement telegraphiſch das Erſuchen, über Heinz Neumann, der u. a. wegen Mordes verfolgt werde, die Auslieferungshaft zu verhängen, da die Aus- lieferung verlangt und das Begehren auf dem vorgeſchriebenen Wege ungeſäumt geſtellt werde. Dieſem im Auslieferungsver⸗ lehr mit dem Ausland üblichen und im ſchweizeriſch-deutſchen Auslieferungsvertrag ausdrücklich feſtgelegten Begehren wurde entſprochen. Neumann, der ſeine in Zürich wegen Paßver— gehens auferlegte Freiheitsſtrafe verbüßt hat, befindet ſich alſo gegenwärtig in Auslieferungshaft. Die Frage, ob er ausgeliefert wird oder nicht bleibt offen. Erſt nach Eintreffen des Aus- lieferungsbegehrens und der erforderlichen Anterlagen, die eine genaue Schilderung der ihm zur Laſt gelegten Straftaten ent⸗ galten müſſen, kann und wird beſchloſſen werden, ob der deutſche Auslieferungsantrag begründet iſt und ob eine rechtliche Pflicht zur Auslieferung beſteht. Der Entſcheid wird nach Prüfung aller rechtlichen und tatſächlichen Geſichtspunkte getroffen werden. Während des Auslieferungsverfahrens ſind Neumann, wie jedem anderen Ausländer, deſſen Auslieferung verlangt wird, alle im Bundesgeſetz über die Auslieferung vom 22. Januar 1892 vorgeſehenen Garantien gewährleiſtet. Insbeſondere kann er einen Anwalt beiziehen. Der getroffene Entſcheid wird ſeinerzeit durch die Preſſe bekanntgegeben werden. Wie das DNB ergänzend erfährt, handelt es ſich bei der Anklage des Mordes gegen Heinz Neumann um die Bluttat lauf und Lenck zum Opfer ſielen. Einige der Täter ſind bereits abgeurteilt, doch betrachtet man die früheren kommuniſti— ſchen Reichstagsabgeordneten Heinz Neumann und den eben— falls flüchtigen Kippenberger als die eigentlichen Draht- zieher an dieſem niederträchtigen Mord. Nach 2 Jahren feſtgenommen DNB. Köln, 28. Dez. Der Kriminalpolizei iſt es jetzt gelungen, die drei Räuber zu ermitteln, die im Frühjahr 1933 in der Nähe von Groß— Königsdorf zahlreiche Aeberfälle auf Kraftwagen verübt hatten. Der 32jährige Joſeph Simon, der zuletzt in Horrem wohnte, und der 33jährige Wilhelm Auß em, zuletzt in Köln wohnhaft, wurden feſtgenommen. Der dritte Täter, der der Kriminalpolizei ebenfalls mit Namen bekannt iſt, wird noch geſucht. Die drei Verbrecher hatten ſich bei den Raubzügen durch Geſichtsmasken und Tücher unkenntlich gemacht. Sie hatten ihren Opfern unter Vorhalten von Piſtolen Geld und Wertſachen abgenommen. Aber ſie raubten nicht nur Geld— in einem Falle erbeuteten ſie 400%½%½%— und Schmuckſachen, ſondern zogen einem ihrer Opfer ſogar Mantel, Rock und Weſte aus und verſuchten ſogar, ihm die Schuhe von den Füßen zu ziehen. Am 22. Mai 1933 hatten ſie den Euskirchener Kaufmann Jaquemain, der Miene ge⸗ macht hatte, ſich zu widerſetzen, durch einen Bauchſchuß ſo ſchwer verletzt, daß er am nächſten Tage ſtarb. Simon und Außem haben angeſichts des erdrückenden Beweismaterials der Krimi⸗ nalpolizei bereits ein Geſtändnis abgelegt. Weibliche Polizei in Paris DNB. Paris, 28. Dez. Der Pariſer Stadtrat hat beſchloſſen, die franzöſiſche Haupt⸗ ſtadt mit einem Stabe weiblicher Polizeibeamter zu verſehen. Es ſoll jedoch vorläufig nur ein Verſuch gemacht werden, um erſt, wenn die Ergebniſſe befriedigend ausfallen, eine Erweiterung dieſes Polizeiſtabes vorzuſehen. Zwei weibliche Polizeibeamte redung, die die Redaktion des Blattes mit dem in Friedrichs Neues aus aller Welt. Zwölfjähriger gewinnt das„Goldene Schachbrett“. In Hartford, der Hauptſtadt des Staates Connecticut, fand ein Schachtournier um das„Goldene Schachbrett“, einen wertvollen Ehrenpreis, ſtatt an dem ſich die beſten Schach⸗ ſpieler des Landes beteiligten. Zur allgemeinen Aeberraſchung wurde das„Goldene Schachbrett“ von dem zwölfjährigen Ro⸗ bert Gwynn, dem Sohne eines Rechtsanwalts, mit 14% Ge— winnpunkten bei 15 Partien gewonnen. Robert Gwynn, der als ein Schachgenie bezeichnet werden muß, geht natürlich noch zur Schule und iſt ein durchſchnittlich begabter Schüler, der nur in der Mathematik beſondere Leiſtungen aufzuweiſen hat. Ein Arbeitsloſer wird Bürgermeiſter. In der nordfranzöſiſchen Gemeinde Banſet iſt der Ar⸗ beitsloſe Georges Dupont zum Bürgermeiſter ernannt worden. Dupont hat faſt alle Stimmen der Wahlberechtigten bekommen, weil er ſeit Jahren ehrenamtlich zum Wohle der Gemeinde tätig iſt und es verſtanden hat, ohne Mittel für den Bau guter Verkehrsverbindungen und für die Verringerung der Gemeinde— ausgaben zu ſorgen. Er hat nach ſeiner Wahl erklärt, daß er ſich nach wie vor mit einem Gehalt begnügen wolle, das nicht höher als ſeine Arbeitsloſenunterſtützung ſei. Eine Luftflotte wird verſteigert. In den nächſten Tagen wird die„Luftflotte“ des Fabri⸗ kanten Edward Holmes aus Mancheſter öffentlich verſtei— gert werden. Holmes ſammelte Flugzeuge, wie andere Men— ſchen Briefmarken ſammeln und da das Flugzeugſammeln ein koſtſpieliger Sport iſt, legte er nach und nach ſein ganzes Ver- mögen in Luftfahrzeugen an, während er ſchließlich für ſeine Fabrik Konkurs anmelden mußte. Die Luffflotte umfaßt 23 Maſchinen, unter denen ſich drei intereſſante Neukonſtruktionen von„Auto-Giro“-Apparaten befinden. Bernard Shaw läuft ſeinen Autogrammen nach. Bernard Shaw, heute ein erklärter Gegner der Auto— gramme, hat früher oft Verehrern Bücher mit ſeiner Widmung gegeben, was er heute anſcheinend ſehr bedauert. Bei vielen Beſitzern von Shaw-Autogrammen ſind nämlich Käufer aufge⸗ taucht, die im geheimen Auftrage des Dichters die Autogramme zurückzuerwerben ſuchen, wobei ſie den Beſitzern große Sum⸗ men bieten. Da die Ausſicht Shaws, ſeine Autogramme zurück⸗ zukaufen, bekannt geworden iſt, ſind die Widmungen ſtark im Preiſe geſtiegen— und Shaw bekommt ſie doch nicht zurück. Kinderreiche Mütter beim Hl. Vater Rom, Dezember 1934. Dieſer Tage empfing der Heilige Vater im Konſiſtorien⸗ ſaal rund 100 kinderreiche Mütter, die aus allen Provinzen Italiens nach Rom gekommen waren. Der Heilige Vater be⸗ grüßte die Mütter auf das herzlichſte und ſagte daß gerade ſie einen beſonders großen Segen verdienten. Es ſei eine hohe und tröſtliche Wahrheit, daß jedes Kind einen Segen bedeute, weil es ſich bei jedem Kind um eine Seele handle, die der müt⸗ terlichen Sorge anvertraut ſei. Welch großer Schatz ſei eine Seele! Für alle Seelen, für jede einzelne, habe der Erlöſer ſein Blut, ſein Leben hingegeben. Das ſei eine ſehr tröſtliche Erinnerung gerade in dem Jahre, das noch zu uns vom Er⸗ löſungsjubiläum ſpreche. Sie gebe uns eine genaue Vorſtellung von dem, was eine Seele bedeute, von ihrer Koſtbarkeit und mit welch dankbarer Güte Gott diejenigen behüte und für ſie ſorge, denen er die Seelen ſelbſt anvertraue. Deshalb müßten die Mütter und beſonders die kinderreichen Mütter unbegrenz⸗ tes Vertrauen zu Gott haben der ſeine Versprechungen in frei⸗ giebigſter und glänzendſter Weiſe zu halten wiſſe. Dann erteilte der Papſt den anweſenden Müttern ſeinen Segen gleichzeitig für ihre Gatten und jedes einzelne ihrer Kinder und ſprach ihnen ferner ſeine väterlichen Wünſche für das Weihnachtsfeſt aus, das an die Ankunft des göttlichen Kindes auf der Welt erinnere, der ſpäter ſagte:„Laſſet die Kindlein zu mir kommen“ und der der größte Kinderfreund geweſen iſt. Kurze Tageschronik. München: Der Führer und Reichskanzler hat dem Chef des Stabes der SA, Lutze, in einem Telegramm zu ſeinem Ge⸗ burtstag ſeine Glückwünſche ausgeſprochen. Berlin: Die deutſch-chileniſchen Wirtſchaftsverhandlungen haben am 26. d. M. zur Anterzeichnung eines Wirtſchaftsabkom⸗ mens geführt. Berlin: In einem Hauſe in Charlottenburg wurden eine 54jährige Witwe und ihr 33jähriger Sohn durch Gas vergiftet tot aufgefunden, desgleichen ſand man auch in der Neben⸗ wohnung eine 40jährige Frau mit ihrem fünfjährigen Söhnchen tot auf. Nach den polizeilichen Ermittlungen beging die Witwe mit ihrem Sohn Selbſtmord, während die beiden letzteren durch das eindringende Gas, während ſie im Schlafe lagen, getötet wurden. Wien: In dem am Freitag erſchienenen Bundesgeſetz wird eine neue Abgrenzung des Wirkungskreiſes der Sicherheitsdirek— toren vorgenommen. Durch dieſes Geſetz wird die Stellung der Sicherheitsdirektoren der Länder bedeutend geſtärkt, da ſie eine Reihe von Aufgaben übernehmen werden, die bisher in den Wirkungsbereich der Landeshauptleute fielen. Den Haag: Nach langer Krankheit iſt, 69 Jahre alt, der Präſident des Znternationalen Gerichtshofes, Minſichiro Adatſchi, geſtorben. Paris: Die Wiederaufnahme der Arbeit in den Werkſtät⸗ ten von Citroen, die für den 3. Januar vorgeſehen war, wird wegen Mangel an Rohſtoffen und Halbfertigwaren nicht in vollem Umfange erfolgen. Der volle Betrieb wird wahr⸗ ſcheinlich erſt wieder gegen den 10. Januar aufgenommen wer⸗ den können. London: Bei St. Margaret zwiſchen Dover und Deal ſtürzten am Donnerstagnachmittag unter weithin vernehmbarem Getöſe etwa 250 000 Tonnen Kalkſtein und Erde ins Meer. Menſchen ſind nicht zu Schaden gekommen. Rom: Der Vertreter des„Lavoro Faſciſta“ in Wien will aus beſter Quelle erfahren haben, daß Oeſterreich nicht geneigt ſei, einen Garantiepalt für ſeine Unabhängigkeit anzunehmen, an dem außer den vier europäiſchen Großmächten auch noch dia Kleine Entente teilnehmen wi de. Teheran: Die Regierung hat eine Verordnung erlaſſen, dal vom 21. März— dem perſiſchen Neujahr— ab anſtelle der auf dem Bülow⸗Platz in Berlin, dem die Polizeioffiziere An- ſollen zunächſt ohne Gehalt eine Probezeit von drei Monaten durchmachen. 5 Bezeichnung„Perſien“ die Bezeichnung„Iran“ gebrauch! werden ſoll. f — ä 22 FF —— — e—7«—c.; ,̃—r, 8 K* —— ———— 1 9 9 E 8 77 ³˙ A d Die Betriebsgemeinſchaſten Amkliche Mitteilungen des Treuhänders der Arbeit. ** Frankfurt a. M. Ab 1. Januar 1935 werden im Verlage H. L. Brönner's Druckerei, Frankfurt am Main, die„Amtlichen Mitteilungen, herausgegeben vom Treuhän⸗ der der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen“ erſcheinen. Die erſte Nummer enthält folgendes Geleitwort des Treu⸗ händers der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſ⸗ ſen, F. J. Schwarz: „ie nationalſozialiſtiſche Revolution hat auf allen Ge⸗ bieten der wirtſchaftlichen Betätigung den Willen des Staates zum Durchbruch gebracht. Die Förderung der nationalen Produktion wie die Neuformung der deutſchen Sozialpolitik bedeuten ſinnfällige Merkmale für die ſtaat⸗ liche Einflußnahme auf den Gang unſerer wirtſchaftlichen Entwicklung. Auf dem ausſchlaggebenden Gebiete des ſozialpolitiſchen Aufbaues unſeres Wirtſchaftslebens hat das vergangene Jahr durch das Geſetz zur Ordnung der natio— nalen Arbeit einen grundſätzlichen Wandel geſchaffen. An die Stelle klaſſenkämpferiſcher Gegenſätze früherer Syſtem⸗ jahre iſt die Betriebsgemeinſchaft getreten. Das von marxiſtiſchen Literaten geprägte Wort„Prolet“ iſt aus dem deutſchen Sprachſchatz verſchwunden. Betriebs⸗ führer und Gefolgſchaft ſchreiten fort auf dem Weg zu einer neuen, von deutſchen Idealen erfüllten Gemein⸗ ſchaftsgeſinnung. Das Geſetz hat hierbei dem Treuhänder der Arbeit eine entſcheidende Stellung gegeben. Er iſt der ſozialpolitiſche Willensträger des Staates. Seine Entſcheidungen berühren ebenſo die Belange jedes einzelnen Betriebsführers, wie ſie für die wirtſchaftliche Lage der Gefolgſchaftsmitglieder von maßgebender Be— deutung ſind. Derartige Entſcheidungen und Richtlinien auf dem ſchnellſten Wege weiteſten Kreiſen bekanntzugeben, iſt die ufgabe der„Amtlichen Mitteilungen“, zu deren Her⸗ ausgabe ich mich entſchloſſen habe. Ich wünſche, daß die „Amtlichen Mitteilungen“ dazu beitragen, die engſte Füh⸗ lungnahme mit den Betrieben herzuſtellen und das not⸗ wendige Vertrauensverhältnis zwiſchen der wirtſchaftlichen Praxis und dem Amt des Treuhänders der Arbeit als einer Reichsbehörde zu ſchaffen.“ 5 Die Auswirkung der Amneſtie in Heſſen Darmſtadt. Auf Grund des Stkraffreiheitsgeſetzes vom 7. Auguſt 1934 wurden in Heſſen, wie das Staatspreſſeamt mitteilt, weitere 4106 Amneſtierungen vorgenommen, die ſich auf die Provinz Starkenburg mit 1156, auf Oberheſſen mit 984 und auf die Provinz Rheinheſſen mit 1966 Fällen verteilen. Somit ſtellt ſich die Geſamkzahl der bis jetzt Am⸗ neſtierten in Heſſen auf 38 075. Bei 24 235 Perſonen wur- den die Strafen erlaſſen, während bei 13 840 Perſonen das Strafverfolgungsverfahren eingeſtellt wurde. Wettbewerb für landwirtſchaftliche Giedlungen Ein Preisausſchreiben für Architekten in Heſſen-Naſſau. Darmſtadt. Das Heſſiſche Staatsminiſterium Abteilung 1E(Landwirtſchaft), Landesſiedlungsamt ſchreibt unter den im Gau Heſſen-Naſſau der NSDAp am 1. Dezember 1934 wohnhaften Architekten einen Wettbewerb zur Erlan⸗ gung von Entwürfen für landwirtſchaftliche Siedlungen im Einvernehmen mit dem Amt für Technik und dem NS⸗ BDT aus. Zugelaſſen ſind Architekten, ſoweit ſie Mitglie⸗ der der Reichskammer der bildenden Künſte, Fachverband für Baukunſt, ſind, bzw. ſolche, die ſich vor der Ausſchrei⸗ bung ordnungsgemäß angemeldet haben. Ablieferungs⸗ termin iſt der 5. Februar 1935. Preiſe von zuſammen 3000 Mark ſind ausgeſetzt. Die Wettbewerbsbedingungen werden Wer küßt Jungfer Barbara? Eine heitere Dorj⸗ Liebes⸗ und Erbichaftsgeſchichte von Robert Maas 0 27 gegen Einſendung von Rückporto koſtenlos abgegeben bei dem Landesſiedlungsamt Darmſtadt, Altes Palais, Zim⸗ Aus Aah und Fern Heppenheim.(Beerenernte zu Weihnachten.) Die ungewöhnliche Witterung, die uns der diesjährige Winter gebracht hat, hat vielerorts dazu geführt, daß die Natur, die ſonſt um dieſe Zeit im tiefſten Winterſchlaf liegt, ſich noch immer regt. So ſind hier in einem Garten zu Weihnachten etwa ein Pfund ſchöner reifer Himbeeren ge— erntet worden. Statt Schnee und Eis alſo reife Beeren! Worms.(boas Dominikanerkloſter wird Priorat.) Die deutſche Dominikanerordensprovinz hatte beim Pater General in Rom ſchon vor längerer Zeit den Antrag geſtellt, das Wormſer Kloſter zum Priorat zu er— heben. Zu Weihnachten wurde nun das Dekret zugeſtellt und zugleich Pater Willehad Hermes zum Prior des Kloſters ernannt. Als Superior iſt Pater Conſtanz Wirtz beſtimmt worden. Aus Oberheſſen.(Von Leningrad nach Ober⸗ heſfen.) In der Nähe von Stockheim(Oberheſſen) wur⸗ den von dem Jagdpächter Kötter zwei große Erpel durch einen Schuß erledigt. Eines der Tiere wies einen Ring auf, der 108855 Prägung hatte:„Leningrad Lesnoy-In⸗ ſtitut D. 10 293). Durch dieſe Ringaufſchrift wurde der Be⸗ weis erbracht, daß der Erpel aus der Gegend von Lenin— grad bis nach Oberheſſen gezogen iſt. Butzbach.(meſſerſtecherei unter Zechkum⸗ panen.) In der hieſigen Herberge zur Heimat gerieten vier in der Herberge übernachtende Handwerksburſchen nach reichlichem Alkoholgenuß in Streit, in deſſen Verlauf der 31 Jahre alte Wilhelm aus Affolterbach(Odenwald) durch etwa ſieben Meſſerſtiche in den Rücken und in die Arme ſo ſchwer verletzt wurde, daß er dem Krankenhaus in Niederweiſel zugeführt werden mußte. Unter dem Ver⸗ dacht der Täterſchaft ſind die übrigen drei Zechgenoſſen von der Polizei verhaftet worden. Die Ermittlungen ſind noch im Gange. Gießen.(Todesſturz einer Greiſin.) Die 72 Jahre alte Ehefrau Katharina Simon ſtürzte hier in einem Hauſe infolge eines Schwächeanfalls von der Haustreppe herab und erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie nach eintägigem Schmerzenslager in der hieſigen Chirurgiſchen Klinik an den Verletzungen geſtorben iſt. Darmſtadt.(Kraftfahrer müſſen nüchtern ſein.) Der Kreisausſchuß hat einem Darmſtädter Kraft⸗ droſchkenhalter den Führerſchein entzogen, weil er in be⸗ trunkenem Zuſtand einen Verkehrsunfall verurſachte. Die⸗ ſes Urteil veranlaßt die Polizeidirektion auf folgendes hin⸗ zuweiſen: Nach Paragraph 1 Abſatz 3 der Reichsſtraßen⸗ verkehrsordnung hat die Verwaltungsbehörde die Fahr⸗ erlaubnis zu entziehen, wenn ſich jemand als ungeeignet zum Führen von Fahrzeugen erweiſt. Ungeeignet iſt ins⸗ beſondere, wer unter erheblicher Wirkung geiſtiger Ge⸗ tränke oder Rauſchgifte Fahrzeuge geführt oder ſonſt gegen verkehrsrechtliche Vorſchriften erheblich verſtoßen hat. Unter Berückſichtigung der Notwendigkeit, den künftig ſich weiter ſteigernden Verkehr vor unzuverläſſigen Elementen zu ſchützen, muß gefordert werden, daß ein ſtrenger Maßſtab angelegt und jede Wirkung geiſtiger Getränke als„erheb⸗ lich“ angeſehen wird, die, ſei es im Verhalten des Betref⸗ fenden, ſei es durch andere Beobachtungen, überhaupt feſt⸗ geſtellt werden kann. Nach der ſtändigen Rechtſprechung des Preußiſchen Oberverwaltungsgerichts iſt ſchon einmalige Trunkenheit beim Führen eines Kraftfahrzeuges ſo ſchwer zu werten, daß ſich die Entziehung des Führerſcheins wegen nachgewieſener Unzuverläſſigkeit rechtfertigt. Der Dingelsdorf war von da an voll der ſich widerſprechend— ſten Gerüchte. Einige wollten wiſſen, der Bürgermeiſter ſei ſchon zur Rechenſchaft gezogen, weil er der Hochſtaplerin die Papiere beſchafft hatte. Andere ſagten, er habe nur ſeinen Ar— laub genommen, um Gras über die Sache wachſen zu laſſen. Auch der Huber verſchwand vorerſt aus dem Dorfe. Man wollte wiſſen, er habe dem Chriſtian ſeinen ganzen Beſitz überſchrieben und ſei auf unbeſtimmte Zeit zu ſeinem Bruder gegangen. Was Wahres daran war, wußte niemand. Jeden— falls ging auf dem Huberhof wieder alles ſeinen gewohnten Gang. Chriſtian trug ſich ſtolz und befreit, wenn er neben ſeinen ſchönen, ſchweren Gäulen durch das Dorf ſchritt. Man wußte, daß er der grimmigſte Gegner des ganzen Barbara— Rummels geweſen war. Seine Brüder, der Joſeph und der Hubert, ſetzten ſich bald über den Spott hinweg, den ſie an— fangs wegen ihres Vaters noch einſtecken mußten. Lina dagegen ließ ſich vor aller Augen jeden Sonntag vom„Horch“ ihres Aſſeſſors abholen und am Abend wieder heimbringen. Gröber war an dem Tage der fatalen Entlarvung der falſchen, Bar⸗ bara mit ihrem Vater auf den Hof gekommen und hatte ſie getröſtet mit den Worten:„Was auch werden ſoll— ich habe dein Wort und bleibe dir treu.“ Dieſe ritterliche Haltung gab er auch nicht auf, als einige Wochen ſpäter in einem Zeitungs- artikel bekannt wurde, daß die Erbin Siebzehnrübels gegen die Wiederaufnahme der Bohrarbeiten Einſpruch erhoben habe. Barbara, hieß es darin, wolle ihren Beſitz nicht der Induſtrie preisgeben; ſie habe ſich dahin geäußert, daß der Boden den Bauern von Dingelsdorf und Gernegroda erhalten bleiben ſolle. Damit gewann ſie unter den Bauern gewaltig an Reſpekt. Es war überhaupt eine Freude, zu ſehen, wie ſie im Dorf ein⸗ herging— juſt, als ſei ſie nie fortgeweſen. Sie kleidete ſich däftig, aber einfach, kaufte alles in Dingelsdorf, was ſie brauchte, ſprach plattdeutſch wie die Bauern und wurde nicht ſelten mit Felix und Roſa bei der Arbeit in ihrem Garten geſehen. Natürlich wuchs mit dieſer Veränderung der Lage auch die Spannung, wer nun wohl Barbara zur Frau gewinnen würde. Man rechnete aus, an welchem Tage das halbe Jahr abge⸗ laufen ſei. Barbara ſelbſt ſchien gar keine Eile zu haben. Sie begegnete allen jungen Männern gleich freundlich, ſie ließ wei— terhin die Milch beim Huber holen, bezahlte die Rechnungen ihres Onkels beim Apotheker Bitter, ſchenkte dem Lehrer Pau— ker für die Schule ein Harmonium zu Weihnachten— kurz, ſie umgab ſich mit einer Freundlichkeit, die allen zugute kam, die aber das Rätſelraten von Tag zu Tag ſpannender wer⸗ den ließ. Es wurde bekannt, daß ſie ſich bei der Regierung in Neuſtadt gegen eine Beſtrafung des Bürgermeiſters, des Re⸗ gierungsrates und der Frau Sulger eingeſetzt hatte. Die Ver⸗ folgung der Betrügerin Mary Tenniſſon hatte ſie ſelbſt dadurch unterbunden, daß ſie ſich weigerte, anzugeben, wohin Mary verſchwunden war. So verging der Winter. Ende Januar heiratete Lina ihren Aſſeſſor. Bei dieſer Gelegenheit tauchte auch der alte Huber wieder auf. Er war wirklich alt geworden. Chriſtian hatte darauf gedrungen, daß man mit Pferdegeſpannen und nicht in Autos zur Kirche fahre. Der Huber hatte ſich ohne Wider— ſpruch dareingegeben. Als ſie durchs Dorf ſuhren, ſchaute er nicht rechts und nicht links und entzog ſich, ſo gut er konnte, den Glückwünſchen, die ihm von den Hochzeitsgäſten ausgeſpro— chen wurden. Mit keinem Wort wurde auf dem Huberhofe von der Entſcheidung geſprochen, die im März mit Barbara bevor⸗ ſtand. Auch Felix war verſchwiegen wie das Grab. Er betrat das Haus des Bürgermeiſters nicht mehr, ging aber trotzdem beſſer gekleidet als ehedem; er war überhaupt ſo aufgeräumt, als habe ihn die Heimkehr Barbaras um zehn Jahre verjüngt. Einige behaupteten, ſein Buckel nehme mit jedem Tag etwas ab, ſchließlich werde den Felix niemand wiedererkennen. Ende des Monats Februar, als die Sonne anfing, den Schnee im Garten zu ſchmelzen, und unter den Sträuchern der Krokus ſich meldete, ließ Barbara dem Felix eines Abends ſagen, er möge zu ihr aufs Zimmer kommen, ehe er nach Hauſe gehe. Als er zu ihr eintrat, ſaß ſie an dem Schreibtiſch und ſtudierte Kataloge, in denen ihr neue Blumenſorten angeboten wurden. Es war heimelig warm, die Schreibtiſchlampe brannte, der Papagei ſaß im Dunkeln und ſchwatzte halblaut vor ſich hin. Barbara ſtand auf und kam Feli entgegen, die Kataloge in der Hand. „Bitte, dreh doch mal das Deckenlicht an“, bat ſie,„wir müſſen überlegen, welchen Samen wir für den Garten beſtel⸗ len.“ Dann ſetzten ſich beide an den Tiſch unter der Zimmer- lampe. Felix ſuchte aus, und Barbara notierte auf einen Notiz⸗ block, was zu beſtellen war. Als ſie dann die Kataloge beiſeite legte, bemerkte Bar⸗ bara nebenbei:„And dann noch etwas, Felix. Wir haben jetzt bald ſoviel Arbeit, daß du keine Zeit mehr finden wirſt, um die Zeitungen rundzutragen.“ Er ſah ſie groß an. Wie ſeltſam klang ihre Stimme. Mehr bittend als befehlend. Er ſah ihre Augen ſanft auf ſich gerich- tet, ſo wie noch nie ein Menſch ihn, den kleinen ſo oft ver⸗ ſpotteten Felix, angeſchaut hatte. Zum erſtenmal wurde ihm eine Aufgabe geſtellt, wie man ſie einem Manne auferlegt, den man in allem für voll und ernſt nimmt. Eine Frau gab ihm zu verſtehen, daß ſie ſeine Hilfe brauche. And ſie meinte es R 3 n Fahrzeugführer hat die Verpflichtung, entweder die Füh⸗ rung einem Dritten zu übertragen, ſeinen Rauſch auszu⸗ ſchlafen oder ſonſt geeignete Maßnahmen zu treffen, um die in ſeinem Zuſtande liegenden Gefahren für den öffent⸗ lichen Verkehr abzuwenden. Wer dies nicht tun will, muß mit der Entziehung ſeines Führerſcheins, und zwar auf die Dauer, rechnen, da das neue Recht die Möglichkeit einer zeitlichen Entziehung nicht mehr kennt. Darmſtadt.(Neue Bürgermeiſter.) Wie das Heſſiſche Perſonalamt mitteilt, wurden Ortsgruppenleiter Philippi in Nidda für die Gemeinde Nidda, Bürgermeiſter Dr. Kurt Mildner in Grünberg für die Gemeinde Oſthofen, Willi Madre in Heldenbergen für die Gemeinde Eberſtadt, Heinz Wagner in Homberg für die Gemeinde Grünberg und Johann Jaudt in Mainz-Kaſtel für die Gemeinde Finthen zu kommiſſariſchen Bürgermeiſtern ernannt. * Frankfurt a. m.(Gewaltſam verborgen gehalten?) Seit dem 30. November 1934 wird der am 26. November 1918 in Frankfurt am Main geborene und in der Freiligrathſtraße 30 wohnende Walter Ochs ver⸗ mißt. Er war bekleidet mit einer Sportmütze, blauem Regenmantel(Trenchcoat), blauer Jacke, braunem Pullo⸗ ver, Knickerbocker und braunen Halbſchuhen. Ochs hat blon⸗ des Haar und ein gleichmäßiges ovales Geſicht. Als chemiſch⸗techniſcher Lehrling ſind beide Hände von Säuren bräunlich gefärbt. Er hatte einen Betrag von 42 Mark bei ſich. Es beſteht die Vermutung, daß er gewaltſam ver⸗ borgen gehalten wird. Bei ſeinem Auftauchen iſt der Junge der zuſtändigen Polizeiſtelle zu übergeben. ** Frankfurt a. m.(Vom Dach geſtürzt.) Zwei Maurer verunglückten in Niederhöchſtadt dadurch, daß ſie bei Ausbeſſerungsarbeiten am Dach eines Hauſes von der dabei benutzten Leiter ſtürzten. Der eine der Maurer namens Dieth fiel unglücklicherweiſe mit dem Rücken auf einen Mörtelbehälter und brach ſich die Wirbelſäule. Er mußte nach einem Frankfurter Krankenhaus transportiert werden, der andere Maurer kam mit geringfügigen Ver⸗ letzungen davon. * Frankfurt a. M.(Betrügerejen einer Zi⸗ geunerin.) Es ſcheint immer noch Leute zu geben, die auf die ſattſam bekannten Schwindeleien von Zigeunerinnen her⸗ einfallen. So eine hier in der Burgſtraße wohnende Frau, die im Laufe der letzten vier Wochen von einer etwa 35⸗ jährigen Zigeunerin wiederholt in ihrer Wohnung aufgeſucht wurde. Die Zigeunerin las der herzkranken Frau die Zu⸗ kunft aus der Hand. Hierfür ließ ſich die Zigeunerin 9 Mark zahlen. Bei einem weiteren Beſuch erhielt die braune Pußta⸗ tochter für angebliches Meſſeleſen für verſtorbene Angehörige der Frau 25 Mark, ſowie Wein, Gelee uſw. Als die Be⸗ trügerin ſchließlich der Frau einen Rockanhänger, angeblich vom Heiligen Rock in Trier, mit dem Hinweis übergeben wollte, daß die Frau im Falle einer Vernichtung des Rock⸗ anhängers bezw. Verlierens des Anhängers viel Leid und Unglück zu gewärtigen habe, wurde ſie abgewieſen. Natür⸗ lich hätte der angebliche Rockanhänger eine gehörige Summe Geld gekoſtet. Es beſteht der Verdacht, daß die Zigeunerin noch weitere Schwindeleien begangen hat. Bisher konnte ſie noch nicht feſtgenommen werden. ** Frankfurk a. m.(Im Dienſt des WH W'ever⸗ unglückt.) Der 25jährige SA⸗Mann Drechsler, der einer der treueſten Helfer am WHW war, fuhr mit ſeinem Rade zu einer bedürftigen Familie. Unterwegs rannte er mit einem Kraftwagen zuſammen, ſtürzte und erlitt einen ſo ſchweren Schädelbruch, daß der Tod bald eintrat. Rennerod(Weſterwald).(Ein Dieb erhängt ſich.) Ein hieſiger Bäckermeiſter fand in ſeiner Wohnung ein Pult erbrochen vor, aus dem 115 Mark geſtohlen waren. Der Verdacht lenkte ſich auf einen 59 Jahre alten Bäcker⸗ geſellen, der bei dem Beſtohlenen öfters ausgeholfen hatte. ernſt mit ihm— oh, dafür kannte Felix die Barbara jetzt ſchon zur Genüge. Aber aufgeben, was er ſchon all die Jahre getan?! Was würde dann wohl aus dem Landboten werden? And was würde aus ihm, dem Felix werden, wenn er nicht mehr von Haus zu Haus durch die Straßen von Dingelsdorf flitzen konnte?! Als er nicht gleich einſchlug, wandte ſich Barbara noch eindringlicher zu ihm:„Haſt du noch nicht daran gedacht, daß du eigentlich ganz hier ins Haus gehörſt?“ f Wieder eine Stille, die ſelbſt dem Papagei auffiel. Er bog lauernd den Kopf zu den beiden hin und gab einige Laute von ſich. Felix überhörte das Geräuſch und ſann nach, was er Barbara antworten ſolle. Das hatte ich— für mich— auch ſchon mal— gedacht 4 — aber...“, begann er, über Barbara hinwegſehend, mit beiden Händen auf den Tiſch geſtützt. „Was aber?“ ermunterte ihn Barbara, ihre Hand auf die von Felix legend. „Aber“, das geht doch wohl nicht gut. Was würden dann die anderen ſagen, wenn der Felix zur Barbara... nicht, wie ich das ſagen ſoll...“ Da ſprang Barbara hoch, warf ihre Arme um ſeine Schultern und ſagte, ganz bewegt: „Du dummer Felix!“ Ehe beide wußten, wie es geſchah, fanden ſich ihre Lippen 1 1 zu einem langen, innigen Kuß Der Papagei drehte ſich um, wandte ihnen den Rücken 1 dr ich weiß Dee r „ — Gtoe 1 2 — — ———— * 8 8— n 2 2 8 2— .——.——— 8 wie 1 zu und quäkte in die Stille hinein:„Barbara, was tuſt dan daaaaa?“ Die zwei Glücklichen hörten es, löſten ſich voneinander 1 und ſahen ſich mit tränenfeuchten Augen an. „Weißt du, was du getan haſt, Barbara?“ fragte Felix. 4 1 „And ob!“ gab ſie zurück. „Du haſt den ärmſten Teufel zum reichſten Mann der 1 Welt gemacht.“ „Sprich nicht ſol Ruf lieber die Kathrin und die Roſe herauf, damit wir dem Notar die Zeugen bringen können. Aber zuvor noch eine Bedingung: Du mußt dir das Priemen abge⸗ 4 1 wöhnen, ſonſt darfſt du mir keinen Kuß mehr geben.“ 1 Felix zögerte nicht einen Augenblick. Er entfernte, was leinen Kuß unliebſam würzte, rief Kathrin und Roſa und ſcheute ſich nicht, Barbara noch einmal zu umarmen, nachdem ſie erklärte hatte, ſie habe ſich ſoeben mit Felix verlobt. Kathrin hob die Schürze an ihre Augen, und Roſa ver⸗ ſuchte, zu Felix ebenſo freundlich zu ſein wie bis dahin. Am anderen Morgen kündigte ſie ihre Stellung. Wenige Tage ſpäter ſtand im Landboten zu leſen, daß ſich Barbara Siebzehnrübel mit Felix Morchel verlobt habe. Bald darauf hingen die beiden im Käſtchen. Der Bürgermeiſten ſorgte dafür, daß das Aufgebot diesmal nicht geſtohlen wurde. Genau am Tage, da Johannes Siebzehnrübel vor einem hal⸗ ben Jahre geſtorden war, wurden Barbara und Felix ein Paar, — Ende.— lde Fru, etwa 35 aufgesucht die Zu⸗ in 9 Mark le Pußta⸗ ligepörge 5 die Fe⸗ angeblich begeben des Roc Neid und n. Matüt⸗ e Summe Jigeunerin konnte ſie Ver⸗ der einer em Rade le er mit einen ſo hängt hrung ein en vaten. n Baͤcler⸗ fen hatte. dl wara jetzt anel Pas was würde u Haus zu puntes! barg 1h dacht, daß auffiel. Et nige Laue h bas el — geha chend, ni Hand auf then dann ich weiß bara hoch i bewehl hre Libet en Rück 15 tuſt Au opeinandet! Tolle.. age Hell die Nose en. Mi. nen abg⸗ le, bn Nbſa 1 „ nachde⸗ 1, Noſa lis del Nan de r cin.. ä wie wenn„alte Soldaten mal Dieſer legte auch bei ſeiner Vernehmung ein Geſtändnis ab. Das Geld hatte er in der Nachbarſchaft in einem Garten unter einem Stapel Brennholz verſteckt. Da kein Fluchtver⸗ dacht vorlag, beließ man den Dieb auf freiem Fuß. In ſeinem Zimmer wurde er am folgenden Tag erhängt auf⸗ gefunden. Offenbar hat er aus Furcht vor der zu erwartenden Strafe Selbſtmord verübt. — Birkach, OA. Stuttgart.(Die Wirbelſäule ge⸗ brochen.) Als der 40 Jahre alte Bauer Gotthilf Brekl von Birkach mit ſeinem Fuhrwerk auf den Acker fahren wollte, glitt er beim Bremſen ſeines Wagens aus und fiel ſo unglücklich, daß er die Wirbelſäule brach. Der Schwer⸗ verletzte wurde ins Marienhoſpital nach Stuttgart verbracht. Der Klatſch der Hausdame Arteil eines Landesarbeitsgerichts. Das Landesarbeitsgericht Breslau hat in einem Urteil ausgeſprochen: „Die Anzeige einer politiſch zu mißbilligenden Aeuße⸗ rung eines Familienmitgliedes im Familienkreiſe durch die Hausdame kann als Vertrauensbruch einen wichtigen Grund zur ſofortigen Kündigung bilden.“ In den Entſcheidungsgründen heißt es u. a.: Die Klä⸗ gerin war Hausdame im Dienſte des Beklagten, leiſtete alſo Dienſte höherer Art in ſeinem Hauſe. Sie erſetzte die Stelle der Hausfrau, nahm in dieſer Eigenſchaft an der Tafelrunde der Familie teil und war daher für die Wah⸗ rung des häuslichen Friedens und ruhigen Gedeihens die⸗ ſer Familie als einer Zelle des Staates entſprechend mit⸗ verantwortlich. Nach den geläuterten Erkenntniſſen nationalſozialiſti⸗ ſchen Arbeitsrechts werden Führer des Betriebes und Ge⸗ folgſchaft von einem Bande der Fürſorge und Treue um⸗ ſchloſſen. Dieſe urdeutſche Auffaſſung vom ſittlichen Weſen des Arbeitsverhältniſſes gilt in noch höherem Maße für dienſtrechtliche Beziehungen im Schoße der Familie, wo engſte Haus- und Tiſchgemeinſchaft erhöhte Rückſichtnahme und vertieftes Wirken zum Wohle dieſer Urzelle menſch⸗ licher und ſtaatlicher Gemeinſchaft erfordern. Die Klägerin hat als Hausdame des Beklagten an einer angeblich bei Tiſch gefallenen Aeußerung eines Familienmitgliedes, der ſie reaktionäre Geſinnung entnahm. Anſtoß genommen. Das kann ihr ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht verargt werden. Sie hat dann dieſe Aeußerung zunächſt dem Zeugen L. weitererzählt. Schon damit ver⸗ letzte ſie ihre Schweigepflicht bedenklich. Nicht jedes harmloſe Tiſchgeſpräch im engſten Familient eiſe, wo jede vorübergehende Mißſtimmung oder Verärgerung ſich gelegentlich ausſchwingt, iſt für Außenſtehende be⸗ beſtimmt, die etwa geneigt ſind, abgeriſſene Geſprächsfetzen auf die Goldwaage zu legen und ihnen hochpolitiſche Be⸗ deutung beizumeſſen. Es ſoll aber zugunſten der Klägerin unterſtellt werden, daß ſie ſich hierbei nur einem vertrauten Freunde gegenüber ausſprechen wollte. Sie hat ſich nun⸗ mehr jedoch von dieſem beſtimmen laſſen, den angeblich hochpolitiſchen Vorgang ohne Wiſſen des Beklagten und ſeines Sohnes deſſen Vorgeſetzten im SA-⸗Dienft zu melden. Die Beweisaufnahme hat ergeben, daß die Meldung belangloſes Gerede betraf. Es lag kein Hoch⸗ und Landesverrat vor, kein ſchweres Verbrechen gegen Volk und Staat, für das unbeſchränkte Anzeigepflicht nach Pa⸗ ragraph 139 StGB. beſteht. Der Zeuge Kriminalſekretär B. hat nach den Feſtſtellungen des angefochtenen Urteils die Aeußerungen als völlig harmloſes Gerede bewertet, über den Vorgeſetzten ſchimpfen“. Die Klägerin hat leichtfertig ihre hohe Pflicht der Für⸗ ſorge und Treue für eine Familie, deren gedeihlichem Zu⸗ ſammenleben ſie in einer Vertrauensſtellung zu dienen hatte, fraglos aufs ſchwerſte verletzt, um unbegründete Angeberei zu treiben, die auch der allgemeinen Befriedung des in politiſcher Hochſpannung lebenden Volksganzen nur abträglich iſt, wie hohe Führer immer wieder betonen. Sie hat alles das hinter dem Rücken des ahnunasloſen Haus⸗ vaters getan, der ſie vertrauensvoll zur Führung ſeines Haushaltes berufen hatte und an deſſen Tiſch ſie im engſten Familienkreiſe die täglichen Mahlzeiten einnahm. Daß einem Hausvater jedoch nicht zugemutet werden kann, auch nur einen Tag länger ſich von einer Hausdame betreuen zu laſſen, die harmloſes Gerede bei Tiſch heim⸗ lich zum Gegenſtande einer hochoffiziellen Meldung macht, welche für die ganze Familie unabſehbare Unzuträglich⸗ keiten heraufbeſchwören kann, darf füglich keinem Zweifel unterliegen. Die Klägerin hat aus übertriebenem Selbſt⸗ gefühl unter leichtfertiger Nichtachtung ihrer dienſtlichen Treue und ihrer Fürſorgepflicht für das Wohl des ihrer Obhut anvertrauten Hauſes eine politiſche Angeberrolle geſpielt, zu der ſie in keiner Weiſe berufen war. Sie hat damit das Tiſchtuch zwiſchen ſich und dem beklagten Haus⸗ vater ſelbſt zerſchnitten und muß die ſelbſtverſtändlichen Folgen eines ſo treuewidrigen und taktloſen Verhaltens, durch das ſie ſich einer häuslichen Vertrauensſtellung bei ihm unwürdig erwieſen hat, auch ſelbſt tragen. DSDSpSprpypYYY—————————— Ein„Ad.“-Skiabzeichen. Um die notleidende Heimarbeiterinduſtrie in ihrem Kampf gegen die Wirtſchaftsnot zu unterſtützen, hat das Reichs⸗ portamt der NSG.„Kraft durch Freude“ in der thüringi⸗ ſchen Stadt Sonneberg dieſes Abzeichen herſtellen laſſen. Es beſteht aus Holz und wird von allen Teilnehmern der Ski⸗ lehrgänge der Sportämter NSG.„Kraft durch Freude“ getragen. Von Anterfeldwebel Jans, 5. Pionier⸗Bataillon. Die letzten Ermahnungen unſeres Herrn Obermuſikmei⸗ ſters ſteigern nur noch mehr die fieberhafte Erwartung und Erregung angeſichts der jetzt bevorſtehenden feierlichen Ereig⸗ niſſe....„And daß mir der Schulz die rechte Schulter vornimmt! Der Schmidt muß beim Spielen den Kopf höher nehmen, immer dran denken! Setzen Sie den Stahlhelm mehr vorne rein, Meier, nicht wie ſo ein Nachtwächtec!— Und nachher beim Vorbeimarſch, daß mir die Wendungen beim Ausſchwenken ſchneidig und exakt ausgeführt werden, beſonders das„Linksum“! und dabei die Beine raus!“ aus Alm a. D., in Paradeaufſtellung vor dem Mer⸗ gentheimer Bahnhof. Eben fährt unter dem toſenden Jubel der Bevölkerung unſer allverehrter Reichspräsident und Generalfeldmarſchall von Hindenburg in den Bahnhof ein. Er will die Leiſtungen des jungen Heeres im erſten großen Manöver nach dem Kriege anſehen, und wir, von der ganzen Diviſion ausgerechnet das 5. Pionier⸗Bataillon, ſtehen zu ſeinem Empfang bereit. Das iſt doch faſt zu viel Ehre für uns, insbeſondere für mich, den Pionier und augenblick⸗ lichen Beckenſchläger bei der Muſik Pi. 5, der gerade ein Jahr Dienſtzeit hinter ſich hat, und ſchon hier mit dabei ſein darf, und Gelegenheit hat, den Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg, den Sieger von Tannenberg, perſönlich zu ſehen. „Die Herren bitte eintreten!“ ruft unſer Kommandeur. Die Offiziere hören mit ihrem„Koppelzurechtrücken“ und „Faltenverſtreichen“ bei den Mannſchaften auf, ziehen ihre Säbel und eilen auf ihre Plätze. Der Jubel der Maſſen brandet immer näher zu uns heran. In dieſer bangen Minute bekomme ich plötzlich verſtärktes Herzklopfen. Bis oben am Halſe ſpüre ich den Pulsſchlag. „Bataillon— Stillgeſtanden! Das Gewehr— über! Achtung! Augen— rechts!“ Bums, ſetzen wir mit dem Prä⸗ ſentiermarſch ein. Der Kommandeur meldet dem eben um die Ecke kommenden Feldmarſchall. Der Reichspräſident dankt und kommt nun heran. Unglücklicherweiſe ſtehe ich hinten im 3. Glied und ſehe ihn erſt, als er ganz kurz vor der Muſik ſeine Schritte anhält. Scharf muſtert er unſer Muſikkorps. Einen Augenblick nur, und ſchon geht er weiter. An die Stelle meiner Erregung tritt langſam eine kleine Enttäuſchung. Höchſtens zwei Sekunden habe ich ihn ge⸗ ſehen. Doch das Kommando:„In Marſchkolonne antreten!“ reißt mich aus dieſem Gedanken. Wir marſchieren ein Stück die Bahnhofſtraße hinunter, machen kehrt, und ſchon kommt das Kommando zum Vorbeimarſch. Das Zeichen zum„Halt“ verpaſſe ich dann nicht.„1, 2, 3, 4— Halt! 1, 2, 3, 4— Rechts um!“ und wir ſtehen wie angegoſſen. Voll Stolz über das glückliche Gelingen des Aus⸗ ſchwenkens will ich nach dem Herrn Reichspräſidenten aus⸗ ſchauen und— welches Glück, keine 10 Schritte mir gegenüber auf dem Bürgerſteig ſteht er. Dieſer Mann mit ſeiner gro⸗ zen geſchichtlichen Vergangenheit ſteht keine 10 Schritte von mir. Ein heißes Gefuͤhl der Verehrung und Liebe erfaßt mich, gleich den vielen Menſchen ringsum. Nein, denke ich weiter, Deutſchland kann nie untergehen, ſo lange es ſolche Männer hat. Es wird doch beſtimmt dem deutſchen Volke wieder ein Führer erſtehen, der es weiter einer beſſeren Zukunft entgegenführen kann, wenn unſer greiſer Feldmar⸗ ſchall nicht mehr iſt. Ich ſehe, wie er mit Kennerblicken die an ihm vorbei⸗ marſchierende Ehrenkompanie muſtert, wie er den Marſch, die Haltung und die Geſichter betrachtet, als wolle er ſehen, ob dieſe junge Truppe auch das leiſten könnte, was das Heer von 1914 geleiſtet hat. Das Gefühl der Ehrfurcht überwältigt mich faſt, Gedanken jagen in meinem Kopf. Was bin ich gegenüber einer ſolchen Perſönlichkeit! Wenn ich doch nur 10 Jahre älter geweſen wäre, hätte ich noch mit ins Feld ziehen können unter ſeinem Oberbefehl. Ich hätte ganz beſtimmt auch meine Pflicht getan, wie er und jeder, der dabei war. Ich hätte— ein Rippenſtoß meines Neben⸗ mannes ſchreckt mich auf. Die ganze Muſik wirft eben zum Nachmarſchieren die Beine hoch. Gerade kann ich mich noch ins Glied drängen, aber etwas zu ſpät bin ich doch gekom⸗ men. Ein eiſiger Schreck durchfährt mich. Durch das Sinnie⸗ ren hatte ich das Zeichen zum Nachmarſch überſehen und bin nicht rechtzeitig mit angetreten. Jetzt bin ich ſicher vor dem Herrn Generalfeldmarſchall aufgefallen. Ich werfe zwar die Füße ſo hoch wie möglich heraus, um durch ſtrammen Marſch den Fehler wieder gutzumachen. Aber das Bewußtſein, aufgefallen zu ſein, treibt mir das Waſſer in die Augen. Ich reiße mich zwar zuſammen; aber— bums! knallt mein Beckenſchlag allein hinten nach. Ganz benommen vor Schreck taumle ich im Glied. Nun hatte ich vor Aufregung auch noch das Zeichen zum Spielabbrechen überſehen und noch„einen reingehauen“. Ich bin ganz faſſungslos und kann es nicht mehr verhindern, daß mir ein paar Jammer⸗ oder Wut⸗ tränen über die Backen rollen. Zum Glück ertönt das Kom⸗ mando:„Halt! Zur Pauſe nach rechts wegtreten!“ Ich nehme den Stahlhelm herunter und ſetze mich auf den Rand⸗ ſtein. Gerade heute, wo der Herr Reichspräſident den Pa⸗ rademarſch abnimmt, muß ich ſo auffallen. und was wird wohl der Herr Obermuſikmeiſter ſagen? Vielleicht muß ich auch noch zum Kommandeur kommen, und der ſperrt mich beſtimmt ein! Ich fühle mich elend und unglücklich. Vorſichtig ſchaue ich mich nach dem Herrn Muſikmeiſter um, ob er mich nicht ſchon mit den Augen ſucht, aber er tritt gerade zu dem herankommenden Kommandeur, und ich höre ihn ſagen: „Gut, gut die Muſik, meine Anerkennung!“ Ich glaube nicht recht zu hören. Einmal trete ich nicht rechtzeitig mit an, zum andernmal haue ich noch einen Beckenſchlag hinten nach, und trotzdem ſoll die Muſik gut geweſen ſein? Nicht zu glauben! Aber wohler wird mir's doch. Eben hat mich auch der Herr Obermuſikmeiſter angeſehen, er hat aber nichts geſagt. Nun bin ich anſcheinend noch gut weggekommen. Ganz erleichtert atme ich auf. Aber die Gefühle der ſtolzen Freude, vor dem Herrn Reichspräſidenten ſpielen zu dürfen und ihn dabei zu ſehen, und die Erregung über mein böſes Mißgeſchick zitter⸗ ten noch lange in mir nach. Wiſſen Sie das? Die Stadt Leningrad(Petersburg) beſitzt 548 Brücken mit einer Geſamtlänge von 11 532 Metern; hinſichtlich der Zahl der Brücken wird Leningrad nur noch von Venedig übertroffen. Nach Mitteilung der britiſchen Bibelgeſellſchaft iſt die Heilige Schrift heute in 900 Sprachen übertragen. während ſie im Jahre 1804 nur in 65 Sprachen zu leſen war. Schon 20 Minuten ſtehen wir, das 5. Pionier⸗Bataillon Wie ich den Generaljelomarjchall v. Hindenburg zum ersten Male jah RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm-Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Choral; 7 Frühkonzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter; 8.15 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldun⸗ gen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert II: 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirt⸗ ſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Wet⸗ terbericht; 16 Nachmittagskonzert; 18.45 Wetter, Wirtſchafts⸗ meldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 30. Dezember: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Deutſches Schatzkäſtlein; 10.15 Chorgeſang; 11 Das Selbſtbildnis, beſinnliche Gedanken eines Künſtlers; 11.15 Hausmuſikpflege; 12 Mittagskonzert J; 13 Das Volk erzählt; 13.15 Wunſchkonzert; 14 Kinderſtunde; 15 Stunde des Landes; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugend⸗ funk; 18.30 Schummerſtunde; 19 Unterhaltungskonzert; 19.50 Sport; 20 Friſcher Wind aus Kanada; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.25 Sportſpiegel; 22.45 Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. g Montag, 31. Dezember: 15.15 Kinderſtunde; 15.30 Der Zeitfunk ſendet Kurzgeſchichten aus dem Leben; 17.30 Klavier⸗ werke; 18 Jugendfunk; 18.20 Julgebräuche; 18.50 Unter⸗ haltungskonzert; 19.45 Rede des Reichspropagandaleiters Dr. Göbbels zum Jahresabſchluß; 20 Reichsſendung: Frohe Fahrt ins neue Jahr, die große Silveſterſendung des deutſchen Rundfunks; dazwiſchen von 23.40 bis 24: 1935—„Noch 13 Tage— die Saar kehrt heim“. Dienstag, 1. Januar: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Konzert; 8.45 Choralblaſen; 9 Evangeliſche Morgenfeier; 9.45 Orgelkonzert; 10 Eine Neu⸗ jahrsbotſchaft des Reichsjugendführers am Grabe Herbert Norkus in Plötzenſee; 10.45 Neujahrsbriefe berühmter Män⸗ ner und Frauen; 11 Deutſches Schatzkäſtlein; 11.30 Auf⸗ takt 1935, Ausblick des Zeitfunks; 12 Mittagskonzert; 13 Kleine freundliche Neujahrspredigt; 13.15 Katerfrühſtück bei Schall und Platt; 14 Jugendfunk, 15 Stunde des Landes; 16 Nachmittagskonzert; 18 Was euch gefällt, Reichsringſen⸗ dung; 20 Sport; 20.05 Die Fledermaus, Operette von Johann Strauß; in der Pauſe etwa 21: Anekdoten um Johann Strauß; in der zweiten Pauſe: etwa 22.10: Nach⸗ richten; 23 Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Mittwoch, 2. Januar: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Schwarzwälder Kinder ſingen Weih⸗ nachtslieder; 18 Aus Zeit und Leben; 18.50 Im Wein liegt Wahrheit ganz allein, Schallplattenplauderef; 19.45 Das Leben ſpricht; 20.10 Unſere Saar; 20.50 Stunde der jun⸗ gen Nation; 21.15 Bunte Stunde von der Saar; 22.30 Soldatenlieder in Kriegs⸗ und Friedenszeiten; 23 Tanz⸗ muſik; 24 Doppelkonzert. Neichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Gym⸗ naſtik II; 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau; 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nachrichten; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mit⸗ tagskonzert I; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 30. Dezember: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.40 Bauer, hör zu; 9 Evangeliſche Morgenfeier; 9.45 Morgenkonzert; 10.45 Sendepauſe; 11.30 Chriſt iſt geboren, Kantate; 12.20 Mit⸗ tagskonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Bunte Muſik; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 Kin⸗ derſtunde; 15 Stunde des Chorgeſangs; 15.30 Stunde des Handels und Handwerks; 15.45 Eine Viertelſtunde Kurzweil; 16 Nachmittagskonzert; 18 Deutſche Arbeiter helfen der Kunſt; 18.35 Funkbericht aus Gaggenau; 18.35 Muſikaliſches Bilderbuch; 19 Heiliger Dankgeſang eines Geneſenen an die Gottheit; 19.45 Sport; 20 Nachfeier zum 250. Geburts⸗ tag des Dichters Ludwig Holberg; 21 500 Jahre AUnter⸗ haltungsmuſik; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanzmuſik. Montag, 31. Dezember: 10.15 Deutſche Opernduette; 10.30 Sonate für Violine und Klavier; 10.45 Das alte Jahr vergangen iſt; 14.15 Sendepause; 15.30 Damals— zwi⸗ ſchen den Feſten.., aus alten Erinnerungen; 17.45 Neujahrs⸗ appell des Kyffhäuſerbundes an 35 000 Kameraden an der Saar; 18 Die Saarfeierſtunde zum Jahresende; 18.30 Jah⸗ resausverkauf; 19.45 Reichsminiſter Dr. Göbbels ſpricht zum Jahresabſchluß; 20 Reichsſendung: Frohe Fahrt ins neue Jahr, die große Silveſterſendung des deutſchen Rundfunks; etwa 23.40 bis 24 1935—„Noch 13 Tage. Die Saar kehrt heim.“ Dienstag, 1. Januar: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 8.25 Muſik zum Neujahrsmorgen; 8.40 Bauer hör zu; 9 Katholiſche Morgenfeier; 9.45 Sendepauſe; 10 Neujahrsbotſchaft des Reichsjugendführers am Grabe des Herbert Norkus am Plötzenſee; 10.45 Deutſches Volk — deutſches Erbe; 11.30 Ein gutes, neues Jahr, Plauderei; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapitel der 45 Virtuoſe Handharmonikamuſik; 14 Kinderſtunde; 15 Tönender Kalender 1935, heitere Vorausſagung in Wort und Ton: 16 Nachmittagskonzert; 18 Reichsringſendung: Was euch gefällt; 20 Glückauf 1935, großer bunter Abend; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Fröhliche Nachtmuſik, 24 Nachtmuſik. Mittwoch, 2. Januar: 10.15 Muſizierſtunde; 10.45 Lie⸗ derſtunde; 11 32 Variationen c⸗moll; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Tierſtunde; 15.45 Blumenſtunde; 17.45 Bücher wer⸗ den lebendig, Geſpräch; 18 Lernt morſen; 18.15 Kurzge⸗ ſpräch; 18.30 Muſikaliſche Scherze; 19 Tanzmuſik; 20.10 Unſere Saar; 20.50 Stunde der jungen Nation; 21.15 Orcheſterkonzert; 22.30 Wenn ſich alles im Tanze wiegt. W e ö N 8 Winter-Filfswerk ö des deutſchen Volkes Ein Geſpräch auf der Treppe Herr Weiſe und Herr Kleinlich treffen ſich am Neu⸗ jahrsmorgen auf der Treppe ihres Hauſes. Es entſpinnt ſich folgendes Geſpräch: Kleinlich: Proſit Neujahr, Herr Weiſe! Wo kommen Sie denn her? Sie haben ſich wohl wieder im Dienſt des Vaterlandes betätigt? Weiſe: Ja, ich habe Spitzenroſetten für das Winter⸗ hilfswerk verkauft. Ich würde Ihnen gern noch eine anbieten, aber ich bin ſchon alle los. Sind ja auch wieder zu hübſch, die Dinger. Am liebſten würde ich nach Tiſch noch einmal losgehen. Kleinlich: Herr Weiſe, ich bewundere Sie! Immer munter und vergnügt, trotz Ihrer 52 Jahre, und jeden Tag unterwegs für das WH W. Das könnten Sie eigentlich doch mal einem Jüngeren überlaſſen. Weiſe: Mein lieber Kleinlich, wenn jeder ſo denken würde, dann würde überhaupt nichts geſchehen. Außerdem. Kleinlich: Ja, aber glauben Sie denn, daß das wirk⸗ lich noch nötig iſt? Die Arbeitsloſigkeit ſoll ja ſo koloſſal abgenommen haben. Wenn das tatſächlich ſtimmt, dann brauchen wir——— Weiſe: Darauf können Sie ſich verlaſſen, daß das ſtimmt. Sie ſehen es doch mit eigenen Augen— überall wird gebaut— in unſerem Hauſe hier haben doch alle wieder Arbeit. Aber bedenken Sie, daß noch genug übrig bleiben. Vor zwei Jahren waren es ſieben Millionen — heute ſind noch zwei Millionen Arbeitsloſe— und dazu die vielen alten Leute, die ſich ſelbſt nicht mehr helfen können, die Kleinrentner, die in der Inflation alles verloren haben, die Kinderreichen, für die der Vater gar nicht genug heranſchaffen kann, um alle die hungrigen Mäuler zu ſtopfen, dann die Kurzarbeiter, die noch nicht die ganze Woche beſchäftigt werden können, die Kranken und Arbeitsunfähigen— das kommt doch alles noch hinzu. Im vorigen Jahr haben wir oft nur das Nötigſte tun lönnen. Das ſoll dies Jahr beſſer werden. Und darum müſſen wir alle ran, ſonſt können wir es nicht ſchaffen. Kleinlich: Das iſt ja alles ganz ſchön und gut, aber damit allein werden Sie es doch auch nicht ſchaffen. Die Leute wollen Arbeit und Lohn, aber kein Almoſen. Weiſe: Da haben Sie vollkommen recht, Herr Klein⸗ lich. Aber das Winterhilfswerk iſt doch gerade gegen das Almoſengeben! Jeder Bedürftige hat ein Recht darauf, daß wir ihm helfen, denn er iſt in den meiſten Fällen an ſeiner Not ganz unſchuldig. Wenn es Ihnen ſo ſchlecht gehen würde, Herr Kleinlich, und alle Ihre Anſtrengungen keine Beſſerung Ihrer Lage bringen, dann würden wir Ihnen genau ſo helfen. Aber wir verlangen von jedem, der dazu imſtande iſt, daß er mitarbeitet. And ſchließlich wiſſen wir alle, daß das Winterhilfswerk allein die Not nicht beſeitigen kann. Sie haben ja vielleicht ſchon mal etwas von der Arbeitsbeſchafſung gehört. Die Regierung tut alles mögliche, um die deutſche Wirtſchaft wieder in Gang zu bringen. Aber ſo lange noch irgend jemand in Not iſt, müſſen wir eben auf dieſe Weiſe helfen. Tja— Rom iſt auch nicht in einem Tage erbaut worden. Kleinlich: Das finde ich auch ganz richtig, daß die Leute etwas dafür tun ſollen, wenn man ihnen hilft. Aber daß Sie auch mitmachen und ſich nach Ihrer Berufs⸗ arbeit noch mit dieſen Leuten herumquälen, das bewundere ich offen geſtanden. Das iſt doch keine Geſellſchaft für Sie! Weiſe: Mein lieber Herr Kleinlich. Sie haben offen⸗ bar noch nie etwas von Volksgemeinſchaft gehört. Mir iſt ſo ein armer Arbeiter manchmal lieber als viele meiner Kollegen. Es gibt prachtvolle Kerle darunter, und ſie haben faſt alle mehr Herz und Takt im Leibe als die feinen Damen, die mich an der Haustür durch das Dienſt⸗ mädchen abfertigen laſſen. Es gibt eben überall ſon'ne und ſolche. Uebrigens irren Sie ſich, wenn Sie glauben, daß wir beim Winterhilfswerk nur mit einfachen Leuten zu tun haben. Das Schickſal iſt blind und macht keine Anterſchiede. Da kenne ich zum Beiſpiel einen Mann, dem iſt es auch nicht an der Wiege geſungen worden, daß er einmal auf die Wohlfahrt angewieſen ſein würde. Sein Vater hatte mehrere Rittergüter und große Ziegeleien, alles verloren. Er ſelbſt hat alles mögliche ſtudiert, hat die halbe Welt geſehen und ſogar Bücher geſchrieben. Aber jetzt iſt er ſchwer leidend und weiß nicht, wie er ſeine Familie durchbringen ſoll. Seine kleine Tochter hat Knochentuberkuloſe, wir haben ſie in ein Heim gebracht, das hätte er allein niemals machen können. Ich unter⸗ halte mich oft mit ihm; er macht ſchriftliche Arbeiten für das WHW und ſeine Frau hilft mit in der Nähſtube. Sie haben zu vieren nur eine Wohnküche und haben in frühe⸗ ren Jahren nicht einmal genug Kohlen gehabt, um ſie zu heizen. Darum ſind ſie auch alle krank geworden. Kleinlich: Aber das iſt ja ſchrecklich! Kann man dem Mann denn nicht helfen? Weiſe: Sehen Sie, Herr Kleinlich, jetzt ſind Sie auf einmal gerührt! Aber Sie kommen nicht zu ſpät. Wenn V uu eiiie 222 den lee f Aa Mliulertabſiwerbl t losiel vu io Sf ub frilſt die Vol liudem Kampf gegen Hunger und Källe! Sie jemanden wiſſen, der Sprachunterricht haben will— er ſpricht mehrere Sprachen perfekt, damit könnten Sie ihm eine große Freude bereiten. Kleinlich: Will mal nachdenken. Haben Sie noch meh⸗ rere ſolcher Fälle? Weiſe: Wir haben alle möglichen„Fälle“, und wir kümmern uns um jeden. Sie find uns auch alle gleich lieb, denn es ſind eben alle deutſche Volksgenoſſen, und es macht uns auch gar nichts aus, wenn einer etwas ſchwierig oder mißtrauiſch iſt; ich kann das ſo gut verſtehen. Was haben ſie alles durchgemacht! Oft hat ſie nur ein letzter Schein von Hoffnung vor dem letzten Schritt zurückgehalten! Kleinlich: Na, wir haben es auch nicht ganz leicht gehabt. Erſt die Inflation, dann die große Kriſe, Gehalts⸗ abbau und Steuern, Steuern, Steuern, es nimmt gar kein Ende. Nun kommen auch Sie immer wieder mit Ihrem WHW.— Ich ſeh's ja ein, es iſt für einen guten Zweck, aber bedenken Sie doch, woher ſoll man es denn nehmen? Ich glaube doch manchmal, Sie tun des Guten etwas zu viel. Es müſſen doch gewaltige Beträge zuſammenkommen. Weiſe: Das kann man wohl ſagen. Aber ich habe Ihnen ja vorhin ſchon erklärt: es wird auch unendlich viel gebraucht. Wenn Sie einmal einen Augenblick zu mir hereinkommen wollen; ich habe da eine Zeitung mit den neueſten Zahlen über die Ergebniſſe der erſten Monate. Das iſt ſehr intereſſant. Für das Winterhiltswerk! Ein kleiner Junge opfert sein liebstes Buch für seine Kameraden. Die beiden betreten die Wohnung des Herrn Weiſe und werden von Frau Weiſe mit einem fröhlichen„Heil Hitler“ begrüßt. Dann entſchuldigt ſie ſich, denn ſie hat noch in der Küche zu tun. Weiſe: Sehen Sie, Herr Kleinlich: faſt 50 Millionen Bargeld ſind für das Winterhilfswerk in den erſten beiden Monaten geſpendet worden. Außerdem etwa 43 Millionen an Sachwerten, ſoweit man das überhaupt zahlenmäßig erfaſſen konnte. Dazu noch 8 Millionen an erſparten Frachtkoſten, die die Reichsbahn dem WHW erlaſſen hat. Kleinlich: Macht zuſammen mehr als hundert Mil⸗ lionen! Donnerwetter, die möchte ich mal auf einem Haufen ſehen. Damit müßten Sie Doch eigentlich den ganzen Winter reichen. Weiſe: Sie irren ſich, Herr Kleinlich. Im vorigen Winter hat das Winterhilfswerk faſt 350 Millionen ge⸗ braucht, und wir möchten doch mindeſtens ebenſoviel zu⸗ ſammenbringen. Wenn wir in zwei Monaten 100 Milli⸗ onen aufgebracht haben, dann würde das in ſechs Monaten 300 Millionen bedeuten; fehlen demnach noch fünfzig Mil⸗ lionen. Wir müſſen uns alſo noch tüchtig anſtrengen. Kleinlich: Und ich habe geglaubt, daß in dieſem Jahr viel mehr gegeben worden wäre als im vergangenen. Weiſe: Das iſt auch richtig, ſoweit es die erſten Monate betrifft. Im vorigen Jahr war das WH W. etwas Neues und mußte ſich erſt langſam einſpielen. Aber in den fol⸗ genden Monaten floſſen die Gaben um ſo reichlicher. Kleinlich: Ich hatte ge⸗ glaubt, 100 Millionen wären unendlich viel Geld. Und nun reicht es kaum für 3 Monate! Weiſe: Hundert Millionen ſind auch ſehr viel Geld, vor allem, wenn ſie aus Pfenni⸗ gen zuſammengetragen wer⸗ den. Na, nun werden Sie viel⸗ leicht verſtehen, warum wir uns ſo anſtrengen müſſen. Da gibts kein Lockerlaſſen— Schritt um Schritt muß erkämpft werden. Zum Beiſpiel wir hier in unſerer Ortsgruppe— wir betreuen neunhundert Men⸗ ſchen, das ſind faſt dreihundert Familien. Bis zum Früh⸗ ling ſind noch etwa hundert Tage. An jedem Morgen muß in jeder dieſer* 5 dreihundert Fami⸗ ö lien der Been he Der Sreſſend Rar werden, an jedem Tage wollen ſie alle ſatt zu eſſen haben, und ganze Sohlen an den Stiefeln, da⸗ mit niemand naſſe Füße bekommt, und warme Kleidung. Ab und zu einmal auch ein gutes Buch oder ein nettes Konzert, denn der Menſch lebt nicht von Brot al⸗ lein.— So ſieht es in allen Ortsgrup⸗ pen im ganzen Reich aus. Kommt ein Gau nicht zurecht, ſo müſ⸗ ſen die anderen ab— geben— da gibt es eben die Paten-Gaue, Ich bin genennt der Freſſend Narr/ und es iſt doch Man kennt mich in der gantzen Pfarr/ unſere verdammte Wo mich ein reich Mann lett zu tiſch/ Pflicht und Schul⸗ Sctzt mir fuͤr gut Wilopret vnd fiſch/ digkeit, daß wir für N ö unſere Nachbarn ſor⸗ So ſchlem ich ſam wolt mirs entlauffn/ Thu auch den Wein ſo kuollicht ſauffn/ gen. g 5 5 Kleinlich: Da ha⸗ Als ob ich ſey gantz bodenloß/ ben Sie recht, Herr Deß iſt mein Schmerbauch dick vnd groß Weiſe, das ſehe ich 5 ein. Donnerwetter Solche Volksgenossen gibt es auch noch mal, wenn man heute noch. Für das WH W. haben sie ſich das alles ſo rich⸗ nichts übrig. tig überlegt, dann muß man ja wirklich mehr als bisher geben.. Sagen Sie— darf ich Ihnen 5 Mark hier in Ihre Sammelbüchſe ſtecken? Ich will mal ſehen, vielleicht habe ich noch mehr bei mir g Weiſe: Das iſt ja prachtvoll, Herr Kleinlich. Haben Sie vielen herzlichen Dank! So.. fünf Mark, ſechs Mark, ſieben Mark dreißig— da wird ſich unſer Kaſſenwart aber freuen! Wenn Sie wüßten, was das für uns bedeutet. Damit haben wir wieder für eine Menge Volksgenoſſen geſorgt. Kleinlich: Wirklich? Da möcht' ich noch was geben, damit es weiter reicht! Und Sie ſprachen vorhin von Büchern— ich habe da manches, was ich Ihnen zur Ver⸗ fügung ſtellen könnte; zum Beiſpiel habe ich Schillers Werke doppelt, und noch manches andere, was ich zur Not entbehren könnte. Ich muß überhaupt einmal richtig nachſehen Weiſe: Sehen Sie, Herr Kleinlich, ſo gefallen Sie mir! Das nennt man das Neue Jahr gut anfangen! Wenn Sie und alle anderen ſo weiter machen, dann kommen wir dieſes Jahr beſtimmt auf vierhundert Millionen! Der Geiſt von Vionville Ein S0jähriger Mann, der im Beſitze des Mundſtücks der Trompete von Vionville iſt, ſchrieb an Miniſter Dr. Goebbels und ſchlug ihm vor, dieſes Mundſtück als Sinnbild des WHW. zu verwenden. Er, der am Ende ſeines Lebens ſteht und der wohl Anſpruch darauf erheben könnte, daß ſich andere für ihn ſorgen, macht ſich noch Sorgen darüber, wie er helfen kann! Und du? Es war in der Schlacht von Vionville. Das Gefecht ſtand ſeit Stunden. Plötzlich gingen die Franzoſen zurück. Ein einziger deutſcher Offizier bemerkte das Zurückgehen, erkannte die Möglichkeit, die ſich den deutſchen Truppen bot, ſprengte mit gezogenem Degen den weichenden Franzoſen nach und rief in einem fort:„Avancieren, avancieren!“ Mit dieſem Rufe ſprengte der Offizier an einem Trompeter vorbei, der ſchwerverwundet im Graben der Straße nach Vionville lag. In dem Lärm der Schlacht und in dem Kanonendonner verhallte die Menſchenſtimme ungehört. Der Trompeter erkannte das und riß mit todes⸗ matter Hand ſeine Trompete zum Munde. Er raffte alle Energie zuſammen, und trotz ſeiner ſchweren Kopfverletzung blies er weithallend immer und immer wieder das Signal zum Avancieren. Endlich hörten die erſchöpften Truppen das Signal, das von anderen Trompetern aufgenommen und weiter⸗ gegeben wurde. Es flößte ihnen neue Kraft und neue Angriffsfreudigkeit ein. Während der ſchwerverwundete Trompeter unter den Anſtrengungen ſeiner Signale tot zuſammenbrach, gingen die deutſchen Truppen vor und beſiegten die Franzoſen. So wurde die Schlacht von Vion⸗ ville gewonnen. Auch jetzt iſt der Feind des deutſchen Volkes im Weichen. Die Arbeitsloſigkeit, die Not, die Niedergeſchla⸗ genheit und die Verzweiflung am Sinne des menſchlichen Lebens beginnen zu ſchwinden. Noch iſt die Schlacht nicht gewonnen, aber wir ſtehen vor dem letzten entſcheidenden Angriff. Die Trompete von Vionville ſoll noch einmal zum Siege anfeuern. Das Signal ertönt— avancieren wir! am Mer Spielen Darmfta Schwall Wiesbad gerrnghe Baden 0 Ichſt. B N Etlli niit die berg ut 4 UN. Der lage in Allubs. Happe! t zus Sportpte Revanche Layet. probt m despokal⸗ Mismarck de Spot Whönix 4 fung, die finden w — Conti 2 r der Nen fein, auch Er ange greif, dor allen de wol uf 90 8 e — 8 — 9 25 3 1 1 un/ ch uff/ uff/ groß ell Sie Sie— een? nir. Haben Murk, t abet deutet. noſſen geben, i bon Ver⸗ hiller t Not tichtig f Sie Wenn n bit 0 pefecht zurülk. gehen, uppen g enden 3 neten, einem g I der 4 hlacht N timme bodes⸗ e alle ehung amal igal, eiter⸗ le indete le tot und Vion⸗ 9 in echlo⸗ lichen 1 ö licht 1 enden mal l pit! Sportprogramm trägt. Gau Süd we ſt nung, die in Ludwigshafen und Mannheim viele verſchweigen? N Sport⸗Vorſchau Der letzte Sonntag des Jahres 1934 iſt wieder reich an portlichen Ereigniſſen. Die Raſenſpieler ſind eifrigſt am Werk, der Winterſport„zieht an“ und auch ſonſt tut ſich allerhand, wenn auch mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Jahreswechſel hie und da noch eine Pauſe eingeſchaltet wird. Beſonders im Jußball iſt das Programm recht vielverſprechend. In Süddeutſch— and gibt es eine ganze Reihe wichtiger Meiſterſchafts⸗ ſpiele, die alleſamt guten Sport verſprechen. Die Spannung iſt in dieſem Jahr größer als je zuvor, das Spielniveau der Gauligaklubs hat ſich ziemlich ausgeglichen und die guten Leiſtungen finden erfreulicherweiſe auch überall ihr Publi⸗ kum. Der Gau Süd weſt hat nur ein Treffen, die Begeg⸗ nung Union Niederrad— FS Frankfurt. Es trifft da der einzige ſüddeutſche Neuling, der im„Konzert der Großen“ bisher eine bedeutſamere Rolle zu ſpielen vermocht hat, auf einen alten„Erſtklaſſigen“; eine Paarung die für Frank⸗ furt beſtimmt ſehr zugkräftig iſt. der Gau Baden hat vier Spiele angeſetzt: VfL Neckarau— 1. Fc Pforzheim, BfB Mühlburg— S Waldhof, Fc 08 Mannheim— Phö⸗ nix Karlsruhe, Germania Karlsdorf— Karlsruher JV. Sowohl für die Meiſterſchaft wie für den Abſtieg haben dieſe Treffen größte Bedeutung, und es iſt kennzeichnend für die Ausgeglichenheit der Spielſtärke, daß beide in dieſem Jahre ſo nahe beieinander liegen. Württemberg hat nur die Begegnung SV Feuerbach— 1. SSV Ulm; hier ſollten ſich die Stuttgarter Vorortler zur Tabellenſpitze hin⸗ ſpielen. In Bayern treffen BC Augsburg— 1860 Mün⸗ chen, ASV Nürnberg— Spvgg Fürth, SpVgg Weiden— Jahn Regenburg aufeinander. Eigentliche Favoriten ſind auch in dieſem Programm nur mit Vorſicht namhaft zu machen; die Spitzenvereine werden heilfroh ſein, bei den Abſtiegskandidaten ungerupft davonzukommen. Kaum bedeutend iſt das Freundſchafts⸗Spiel⸗ programmz die Klubs haben mit den Meiſterſchafts⸗ ſpielen ſolche Sorgen, daß ſie froh ſind, wenn einmal eine Ruhepauſe möglich iſt. In Süddeutſchland empfangen die Münchener Bayern den Polenmeiſter Ruch Vismarck⸗ hütte, der Sportclub Stuttgart fährt nach Kreuzlingen in die Schweiz. In Hamburg tritt die Südweſt⸗Gaumann⸗ ſchaft gegen die Nordmark⸗Elf an, die Stuttgarter Kickers ſpielen beim Turnier in Rom.— Sehr eifrig ſind auch die Handballer am Werk. Der Gau Südweſt hat volles Programm mit den Spielen: Pfalz Ludwigshafen— Tf. Offenbach, SV 98 Darmſtadt— TW Frieſenheim, TSV Herrnsheim— VfR Schwanheim, TV Haßloch— VfR Kaiſerslautern, SV Wiesbaden— Polizei⸗SV Darmſtadt. Die Spiele in Herrnsheim und Wiesbaden ſind unſtreitig die wichtigſten. Baden hat drei Spiele angeſetzt und zwar: SV Waldhof Tſchft. Beiertheim, Fc 08 Mannheim— VfR Mannheim, TV Ettlingen— Phönix Ludwigshafen. Waldhof ſollte da⸗ mit die Tabellenführung übernehmen. Die Gaue Württem⸗ berg und Bayern haben ihr Programm noch nicht feſtge⸗ legt. Der Neujahrstag ſteht ähnlich wie die Weihnachtsfeier⸗ tage im Zeichen einer gewiſſen Spielmüdigkeit unſerer Spit⸗ zenklubs. Einige Auswahlſpiele beleben das an ſich recht knappe Programm. Das gilt für den a Fußball, der zuſammen mit einigen Eishockey⸗Treffen das Neujahrs⸗ ſpielt in Berlin das Revanchetreffen für die kürzliche hohe Niederlage, in Vayern(Nürnberg) und Württemberg(Alm) er⸗ probt man die ſchlagkräftigſten Mannſchaften für den Bun⸗ despokal⸗Wettbewerb. Der VfB. Stuttgart empfängt Ruch Dismarckhütte zum Freundſchaftsſpiel, der 1. FC Pforzheim die Sportfreunde Stuttgart. VfR Mannheim gaſtiert beim Phönix Ludwigshafen, übrigens eine traditionsreiche Begeg⸗ Freunde finden wird. Der FC Nürnberg träat in Madrid ſein zweites Spiel gegen den Fed aus, die Stuttgarter Kickers beenden in Rom ihre Turnierſpiele. Frankfurt ſchickt eine Stadtelf nach Kaſſel.- Süddeutſches Rugby wird in Frankreich gezeigt; die Gaue Südweſt und Baden gaſtieren in Dijon bezw. Avignon.— Wenig bekannt iſt bisher von Winterſport⸗Veranſtaltungen, eine Folge der Wetterlage. Der Schneemangel verhindert na⸗ turgemäß jeglich Dispoſition, ſo daß auch bisher lediglich Wünſche, nicht aber feſte Programme bekanntgeworden ſind. Wahrſcheinlich iſt indes, daß bei einigermaßen brauchbarer Schneelage„Not“-Veranſtaltungen in letzter Stunde noch organiſiert werden. Einzig die Eishockey⸗Spieler können ſich nicht beſchweren; die Kunſteisbahnen, die ſie vom Winter unabhängig gemacht haben, beweiſen immer ſtärker ihren außerordentlichen Wert.— Ein bekannter deutſcher Boxer tritt am Neujahrstage im Ausland an. W. Riethdorf trifft an dieſem Tage in Zürich auf den bekannten Schweizer ſolle. dem er mindeſtens ein ausgeglichenes Gefecht liefern ollte. Güdweſt⸗Fußball in Hamburg und Berlin Für den Jahreswechſel hat die Fußball⸗Gaumannſchaft von Südweſt eine mehr als ſchwierige Aufgabe zu beſtehen. Am 30. Dezember ſpielen die Südweſtler in Hamburg gegen des Gaues Nordmark ſtärkſte Vertretung, zwei Tage ſpäter iſt in Berlin die brandenburgiſche Gauelf der Geg⸗ ner. Das ſind zwar„nur“ zwei Spiele, aber dafür zwei Treffen von beſonderer Bedeutung. Es iſt ſchwer zu ſagen, ob das Hamburger oder das Berliner Spiel für Südweſt die härtere Kraftprobe werden wird; erſte deutſche Klaſſe ſind in beiden Fällen die gegneriſchen Mannſchaften.— Man erinnert ſich, daß am 14. Oktober eine als ſehr ſpiel⸗ ſtark angeſehene Südweſt⸗Mannſchaft im Berliner Poſt⸗ ſtadion überraſchend mit 47(2:4) Toren geſchlagen wor⸗ den war, und daß dieſe Niederlage in Südweſt den brennen⸗ den Wunſch nach„Revanche“ hatte aufkommen laſſen. Die Südweſtler konnten damals darauf hinweiſen, daß die Vor⸗ ausſetzungen für ſie denkbar ungünſtige waren, daß Witte⸗ rung und Bodenverhältniſſe ihre Mannſchaft entſcheidend benachteiligten. Berlin nahm den Südweſt⸗Wunſch nach einem Rückſpiel gerne an, und am Neujahrstage werden ſich nun in der Reichshauptſtadt die beiden Gaumannſchaften erneut ge⸗ genüberſtehen. Südweſt nimmt die Sache wieder äußerſt ernſt. Und das mit Recht. Schließlich hat man ja als Kampfſpiel⸗ ſieger einen Ruf zu verteidigen und der Wunſch, die Berliner Scharte auszuwetzen, verpflichtet letzten Endes ebenfalls zu beſonderen Anſtrengungen. Selbſtverſtändlich fährt die ſtärkſte Mannſchaft. Sechs Erſatzſpieler werden mitgenommen, ſo daß die Gewähr dafür gegeben iſt, daß ſich in Hamburg etwa zeigende Lücken umgehend ausgefüllt werden können. Die Südweſt⸗Expedition beſteht aus folgenden Leuten: Gebhard(Kaiſerslautern), Klett (Phönix), Leis(Eintracht), Gramlich(Eintracht), Hergert (Pirmaſens), Schneider(Neunkirchen), Marker(Kaiſerslau⸗ tern), Fuchs(Sportfreunde Saarbrücken), Conen(FV Saar⸗ brücken), Lindemann(Kickers Offenbach), Fath(Worms). Erſatz: Ebert(Worms), Kutterer(SV Wiesbaden), Schaub (Kaiſerslautern), Sold(F Saarbrücken), Stadter(Phönix Ludwigshafen), Lutz(Pirmaſens). Die enttäuſchten Winterſportler Vom Feſttagsverkehr im Schwarzwald. Die Weihnachtswitterung im Schwarzwald geſtaltete ſich, wie in ſo manchem Jahre zuvor, auch heuer für die Winter⸗ ſportwelt enttäuſchend. Ein ausgeſprochener Wettertyp war während der Feiertage überhaupt nicht erkennbar. In ver⸗ ſchiedenen Gebirgsgegenden fiel bis auf etwa 800 Meter herab etwas Neuſchnee. Auf dem Kamm des Südſchwarz⸗ waldes und auf der Hornisgrinde wurde die vorhandene, wenige Zentimeter dichte Schneeſchicht um ein Geringes ver⸗ ſtärkt. Am Stefanstag trat verbreitete Aufheiterung ein. Wohliger Sonnenſchein erfreute die weihnachtlichen Wan⸗ derer auf den Kuppen und Gipfeln des Nord- und Süd⸗ ſchwarzwaldes, von denen aus man Stunden hindurch eine prächtige Alpenſicht genießen durfte. Später ſetzten in ver⸗ ſchiedenen Gebirgsabſchnitten Nebeltreiben und Rieſelregen ein. In 800 bis 900 Meter lag das Thermometer am zwei⸗ ten Feiertag bei 3 bis 4 Grad Wärme. In den Tälern wechſelten Morgenfröſte mit gelinder Temperatur unterwegs. Rauhreifbildungen ſchufen mehrfach etwas weihnachtliche Stim⸗ mung in den Bergen. Die Feſttagsfrequenz befriedigte trotz des ausgefallenen Winterſportverkehrs. Erfreulicherweiſe hatten ſich nahezu ſämt⸗ liche Gäſte, die ſich auf die Feſttage angemeldet hatten, in den Berghotels eingefunden, die überwiegend beſetzte Häuſer auf⸗ wieſen. In engen Grenzen hielt ſich lediglich der reine Paſſantenverkehr, was u. a. in der nur ſchwachen Benützung der kursmäßigen Gebirgskraftpoſten zum Ausdruck kam. Cebensweisheit Von Karl Fiſcher. In den Tiefen mancher Menſchenherzen liegen Goldſchätze. Leider fehlt es oft an ſolchen, die dieſe Schätze zu heben wiſſen. * Ohne Sonne wäre die Erde und alles Leben dem ſicheren Antergang geweiht: Kein Menſchenherz vermag ohne Sonne der Freude zu leben. * Wie oft trügt im Leben ein häßliches Geſicht; noch öfters ein ſchönes. ** Ich ſah noch nie ein Denkmal, das einer unermüdlichen Hausfrau und ganz ſich für andere opfernden Mutter iſt geſetzt worden; ein Denkmal, dauernder als Erz, ſteht jedoch im Herzen der Kinder und Kindeskinder: das der dankbaren Liebe. * Die Sonne iſt die große Zauberin der Erde. Alles verklärt ſie. Streut Freude und Frohſinn aus. Lockt Früchte hervor. Die 3 Aufgabe erfüllt die Frau und Mutter in der amilie. Humor. Kritik. Hans Thoma, der greiſe Meiſter, kam in die Ausſtellung und ſaß lange vor dem Bild eines jungen Malers, der ſelbſt anweſend war und zitternden Herzens hinter Thoma ſtand. Der Meiſter betrachtete ſich das Werk ſehr genau; eine halbe Stunde lang ſprach er kein Wort— dann aber ſeufzte er laut und ſagte vernehmlich:„Ja no,... mir is a ſcho manches danebaganga.“ („Zugend“) Recht hat ſie. Die Dame, die einen Weihnachtsbaum kaufen will, meint zu der Händlerin: „Der Baum iſt aber recht dürftig, liebe Frau.“ „Wat Se nich ſagen! Er wird doch jeputzt, nicht wahr? Sie ſehn geputzt doch doch janz anders aus!“ („Fliegende Blätter“) Dreimal hoch. Der neue Bürgermeiſter hat den Gemeinderat zu einem Abendeſſen eingeladen. Nach dem Eſſen erhebt ſich einer der Gäſte, klopft an ſein Glas und ſpricht:„Meine Herren und Kollegen! Wir haben ſoeben eine der bedeutendſten Wahr- heiten kennengelernt die aber leider noch viel zu wenig beachtet wird. Es iſt nämlich durchaus nicht notwendig, daß eine Frau ſchön iſt. Es iſt auch nicht notwendig, daß eine Frau geſcheit iſt. Aber, meine Herren,— kochen muß ſie können. And das alles hat uns heute abend unſere Frau Bürgermeiſter in der überzeugendſten Weiſe dargetan. Anſere Frau Bürgermeiſter und Gemeindemutter lebe hoch!“(„Fliegende Blätter“) Wörtlich wahr. „Was deinen Hut haſt du auch noch nicht bezahlt? Wirk⸗ lich, du ſteckſt bis über die Ohren in Schulden!“ i(„Neu 38.“) Erkannt. „Wenn ich mit meinen Freunden und Bekannten beiſam⸗ men bin, dreht ſich immer alles um mich!“ „Ja, du wirſt wohl immer mehr trinken, als du vertragen kannſt!“(„Neue 33.“) Fefmnz; es SyrHmUU⁰ Homan von H. ruppe Copyright 1931 by Karl Köhler& Co., Berlin-Zehlendorf. 2(Nachdruck verboten.) „Proſit, Klaudia! Es lebe das Leben! Manchmal braucht der Menſch ein kleines Aeberſchäumen und ein holdes Berauſcht⸗ ſein, auch du, meine liebe Geſtrenge.“— Er ſprach mit ſich ſelbſt; das hatte er ſich in den Wochen ein⸗ ſamen Arbeitens in den Kirchengewölben angewöhnt— bis ihn die Taube von Paniſelle aus dem beſchaulichen Leben auferweckte. Ob es nicht doch beſſer geweſen wäre, Klaudia das Erlebnis zu Er wußte nicht, wie ſie über ſolche Dinge dachte. Hoteldiener ſchnarrten Namen, Träger wollten ihm ſeine Koffer abnehmen. Er kam ſich wirklich wie ein Zugereiſter vor, der dem Getriebe der Stadt ein wenig hilflos gegenüberſteht. Was ſollte er denn zunächſt tun? Zu Klaudia fahren oder ſie anrufen und in die Stadt bitten? Nicht einmal das Dienſtmäd⸗ chen hatte man an die Bahn geſchickt. Ermüdet von zehnſtündiger Fahrt, hatte er das Verlangen, ſich vom Reiſeſtaub zu reinigen. Er würde alſo zunächſt ſeine Wohnung aufſuchen. Mit einem Male kam ihm ein Gedanke, der ihn beruhigte. Za, ſo wird es ſein: Seine Braut und ein paar Verwandte erwar- ten ihn im Atelier und haben dort ein kleines Feſt arrangiert. Denn Klaudia, wie immer die feiner Empfindende, wollte die Freude des Wiederſehens nicht unter fremde Menſchen tragen. Er kaufte ſich eine Zeitung und nahm ein Auto. Plötzlich bleibt ſein Blick an einer dick umrandeten Anzeige hängen. Er braucht lange, bis er den Sinn der gedruckten Worte begreift, ja, bis er endlich begreift, daß das alles ihn angeht, ihn vor allem. Fräulein Doktor Klaudia von Brandt aus München, wohnhaft Triſtanſtraße 62, war im September 1923 auf einer Vergnügungstour in Kärnten. Die letzte Nachricht über ſie ſtammt vom 14. September aus Heiligenblut. Seitdem iſt ſie verſchollen. Wer über ihren Verbleib Auskunft geben kann, wird gebeten, Mitteilung zu machen an Jiuſtizrat Seidenſpinner, München, Karlsplatz 40. Schon hält das Auto vor Rainers Haus. Er will ſchnell das Gepäck hinaufſchaffen und dann ſofort zur Familie von Brandt fahren. Die Einſamkeit ſeiner Wohnung dringt feindſelig auf ihn ein. Haſtig dreht er alle Lichter an. Im Briefkaſten findet er eine Menge Poſtſachen, aber von Klaudia iſt nichts dabei. Rainer ſpürte ſeine Müdigkeit nicht mehr. Im Verlauf weni⸗ ger Minuten hat ihn das Schickſal aus freundlicher Helle in eine ſchwarze Leere hineingeworfen. „Wie kann Klaudia verſchollen ſein“, dachte er,„da ſie doch mit ihren Verwandten zuſammen war und bis vor kurzem noch Karten an ihn geſchrieben hatte? Verunglückt— das könnte man eher glauben. Wie aber kann die Tochter aus einer Familie, die die Ordnung ſelber iſt, verſchollen ſein?“ Er ſchaute wieder auf die rätſelhafte Anzeige, und ihn über⸗ fiel ein Schmerz, als leſe er eine Todesnachricht. Selbſtmord? Klaudia litt zuweilen an Gemütsdepreſſionen; man hatte ſich bei⸗ nahe daran gewöhnt und nahm ſie nicht tragiſch. Aber plötzlich fürchtete er Zuſammenhänge zwiſchen ſeinem letzten Brief und Klaudias Verſchwinden. Gedanken ſind eine furchtbare Macht, und die ſeinigen haben Klaudia aus dem Leben gejagt. Er ſpürt, daß er in dieſen Minuten ſeeliſcher Erſchütte— rung alle Vorwürfe gegen ſich ins Rieſenhafte ſteigert, und doch läßt er in ſelbſtquäleriſcher Luſt die Anklagen in ſeinem Inneren freien Lauf. Wie war es doch geweſen?— Tobiennes Augen hatten ihn gebeten: Befreie mich aus dem liebearmen Elternhaus! Daß er ſie ſchützen könnte, daß er frei wäre! Jawohl, ſo hat er auf Paniſelle gedacht. And mehr noch: War Klaudia nicht zu alt für ihn und zu wenig lebensbejahend? Die quellfriſche Jugend Tobiennes dünkte ihn köſtlicher als die Reife der klugen Frau. Was half es, daß man vor ſolchen Gedanken erſchrak? Sie waren dageweſen und hatten Klaudia nun in den Tod getrieben! Die Glocke ſchrillte. General von Brandt ſtand vor der Tür. „Rainer, da biſt du ja! Ich wollte dich abholen und habe mich verſpätet. Verzeih! Der Zug hatte ſich ſchon entleert, als ich kam. Aber lange kannſt du doch noch nicht hier ſein? Ich ſah ein Auto vor dem Haufe—“ Der General hatte ſichtlich erregt geſprochen und dabei for⸗ ſchend in Rainers Geſicht geſchaut. Was wußte der künftige Schwiegerſohn? 5 „Das Auto wartet auf mich, ich wollte zu euch.“ Rainer zeigte auf das Zeitungsblatt.„Ich verſtehe gar nichts. Vor ein paar Minuten las ich das. Ich begreife nichts.“ „Ans geht es ebenſo.“ Rainer drehte im Atelier noch einige Lampen an, um die Die Wirtin ſagte, ſie habe ſehr ſtill machte nur Spaziergänge in die nahen Lärchenwälder und traf zu jeder Mahlzeit pünktlich ein. ſehen worden. Abend auch nicht. Dunkelheit aus den Ecken zu verſcheuchen. Geſichter aus halb— vollendeten Gemälden ſchauten ihn an. Es ſchien ihm lange her zu ſein, ſeit er daran zuletzt gearbeitet hatte. An der Wand hing ein großes Bild; Klaudia in einem ſpaniſchen Koſtüm, die ſchwarze Mantia auf dem hochgeſteckten, dunklen Haar. Mehr als je ein ſchweres Nätſel. „Wie kommt das, daß alles ſchon in der Zeitung ſteht? Ich verſtehe gar nichts“, wiederholte Rainer.. „Wir konnten dich nicht erreichen. In Ramin wußten ſie deine Adreſſe nicht und telegraphierten, du ſeieſt ſchon auf der Heimreiſe. Faſt drei Wochen warſt du für uns— auch ver- ſchollen.“ „Ich? Wieſo denn? ch habe doch Klaudia in einem Brief mitgeteilt, daß ich zufällig nach Paniſelle gekommen ſei.“ „Soviel ich weiß, hat Klaudia keinen Brief von dir bekom⸗ men und deine Adreſſe nicht gewußt. Erſt geſtern bekamen wir deine Karte.“ Haſtig griff Rainer in ſeine Bruſttaſche, weil ihm einfiel, er könne das Aufgeben eines Briefes wieder einmal vergeſſen haben: der Brief fand ſich nicht. Vielleicht hatte er ihn verloren. Er er⸗ innerte ſich an nichts Genaues. „Was iſt mit Klaudia? Bitte, ſage wir alles!“ „Klaudia war in Begleitung ihres Bruders und ihrer Schwägerin von Gaſtein aus nach Heiligenblut gefahren. Von dort aus machten ſie einige Touren ins Glocnergebiet.“ Rainer nickte, das wußte er ſchon. Er hatie Anfichtsſarten nach Ramin bekommen und daraufhin den verhängnisvollen Brief nach Heiligenblut geſchrieben. Der General berichtete weiter: „Auf dem Rückweg vom Sonnblick entdeckten ſie hoch über Heiligenblut ein einſam gelegenes Gaſthaus, das gute Anterkunft 3 Verpflegung bot. Dort blieben ſie längere Zeit zum Aus- ruhen—“ „War das nicht im Fleißtal?“ fragte Rainer dazroſſchen. „Ich kenne die Gegend.“ „Ganz recht, da war es. Nach acht Tagen reiſten Joachim und Arſula wieder heim; Klaudia aber blieb noch—“ „Warum blieb ſie noch? And ganz allein?“ Vorwurfsvoll klangen die Fragen. „Es war nicht auffallend, daß Klaudia noch zu bleiben e Sie erholte ſich in der Höhenluft und in der großen tuhe—“ „And ſie blieb wirklich allein? Was weiß man darüber?“ fragte Rainer wieder haſtig dazwiſchen. „Wir haben alles ausgekundſchaftet. Klaudia blieb alſo noch. und zurückgezogen gelebt; ſie Nie iſt ſie in Begleitung ge⸗ Eines Mittags kam ſie 8 5 98 k. e nicht mehr zurück, und am Seitdem iſt ſie verſchollen.“ ortſetzung folgt.) —— R— Notizen. J. In der Weihnachtsanſprache hat der Heilige Vater ſich wieder zum Anwalt des Gewiſſens der Völker gemacht. Er hat in ſeiner eindringlichen packenden Sprache für den Frie⸗ den geſprochen, für Recht und Gerechtigkeit. Alle ge⸗ hören zuſammen ſonſt leidet eines dieſer Güter not! Für den Frieden nicht in der radikalen Weiſe eines beſtimmten Pazifis⸗ mus. Er möchte wünſchen, glauben zu dürfen, daß die Rü ü⸗ ſtungen von heute wirklich nur eine Vorſichtsmaßnahme dar⸗ ſtellen. Wenn Japan vom Fernen Oſten her den Flottenvertrag gekündigt hat, ſo hat das Wirkungen, Ausſtrahlungen über den ganzen Erdball! Wenn es aber jemand gebe, der ſtatt des Friedens den Krieg wolle, dann„müßten wir“, ſo ſagte er, „aus Anſerer Pflicht heraus ein anderes Gebet zum Himmel richten: Herr, zerſtreue in alle Winde die Menſchen, die den Krieg wollen“. * Prälat Albert Ehrhard hat zwei Tage vor dem Weih— nachtsfeſt ſein goldenes Prieſterjubiläum gefeiert. Er ſollte ſeinem Landsmann in der gemeinſamen elſäſſiſchen Heimat, Kanonikus E. Müller, im Sommer zum gleichen Feſte be⸗ kanntlich die Feſtrede halten; das hat der Präfekt damals hinter trieben. Als er geboren wurde, 1862, war ſeine Heimat fran⸗ zöſiſch. Als er zu denken und zu lernen anfing, kam ſie zum deutſchen Volk zurück. Ehrhard wuchs auf in aktivpſter Anteil⸗ nahme am deutſchen Kulturleben. Darum ging er als akademi⸗— ſcher Lehrer von Straßburg nach Würzburg; von da nach Wien an die Aniverſität. Von Wien folgte er einem Ruf zu uns nach Freiburg, auf den Lehrſtuhl von Franz Xaver Krauß. Erſt als ſchließlich in Straßburg an der Aniverſität eine theologiſche Fakultät errichtet wurde, ging er wieder in ſeine elſäſſiſche Heimat. Am 18. Dezember 1918 reiſte er aus Straßburg ab, Wohnung und Bibliothek zurücklaſſend; zunächſt Zuflucht ſuchend bei ſeinem Freund Univ.-Prof. Dr. Merkle in Würzburg. Zu ſehr war er mit dem deutſchen Leben und dem deutſchen Schickſal verwachſen, als daß er den erzwungenen Wandel in der Heimat mitmachen wollte. Man ſieht: Ruhe und Bequemlichkeit ſind ihm in ſeinem Leben nicht beſchieden geweſen; und nun kann er auch ſein Alter nur am Rande der Heimat— er wohnt heute in Kehl a. Rh.— zubringen im e des heimatlichen Münſters, aber durch eine Grenze getrennt. Es iſt nicht nötig und auch nicht zweckmäßig, an dieſer Stelle nun das ganze große kirchen⸗ und dogmengeſchichtliche Lebenswerk des Jubilars zu ſchildern. Hier legen wir Nach- druck auf die Feſtſtellung daß er überall ſtärkſten Einfluß auf ſeine Schüler übte, daß er überall auch auf das praktiſche reli⸗ giöſe Leben der Aniverſitätsſtudenten einzuwirken ſuchte. Sein letztes Buch,„Die Kirche der Märtyrer“ iſt eine Geſchichte der Arkirche für die Laien geworden(Köſel⸗Verlag). Durch zwei Schriften iſt Albert Ehrhard auch in jene Kämpfe hineingezogen worden, die gegen das Ende des vergangenen Jahrhunderts und im Beginn des 20. im deutſchen Katholizismus geführt wurden, geführt werden mußten, um die Frage nach dem Ver⸗ hältnis von Kirche und weltlicher Kultur. Die eine Schrift heißt:„Der Katholizismus und das 20, Jahrhundert im Lichte der kirchlichen Entwicklung der Neuzeit“(1902). Das andere: „Katholiſche Kirche und moderne Kultur“(1907). Das war damals, da ſich die weltliche Kultur zu Gottferne, wenn nicht gar Gottfeindſchaft, zu hundertprozentigem Anverſtand gegen- über Aebernatur, Offenbarung, Glaube, Kirche, kirchlicher Ge⸗ meinſchaft entwickelt hatte, keine leichte Sache. Heute werden die Fragen nicht mehr ſo geſtellt wie damals und müſſen Gott ſei Dank nicht mehr geſtellt werden In einem Aufſatz der K. V. ſagt von Ehrhard in dieſer Beziehung ein Freund des Jubi⸗ lars:„Er hält heute noch unverbrüchlich an feiner Darſtellung und Würdigung des Verhältniſſes von Kirche und weltlicher Kultur feſt und ruft die Kirchengeſchichte als Zeugin dafür an, daß das Schickſal des religißſen Lebens in ſeiner Geſamterſchei⸗ nung zu allen Zeiten abhängig war von dem Verhältnis zwi⸗ ſchen Kirche und Welt.“ ö * In der europäiſchen Politik ſtiert heute— über den Neu- fahrstag hinaus— alles auf den 13. Januar, auf die Abſtim⸗ mung der Saar. Nun ſind die fremden Soldaten im Saar⸗ gebiet eingezogen; die Saarländer hatten noch einmal feſtlich und feierlich in den Farben der deutſchen Heimat geflaggt, ehe der Akas des fremden Gebieters das Flaggen in den deutſchen Farben verbot. Das Endſtadium des Kampfes hat begonnen. Die um jeden Preis die Heimkehr verhindern wollen, greifen ſchon zu verzweifelten Mitteln, ſie geben gefälſchte Zeitungen mit den Titeln deutſchgeſinnter Zeitungen heraus. So iſt es der kath.„Saarbrücker Landeszeitung“ paſſiert, ſo auch der „Deutſchen Front“. Solches zeigt nur den Grad der Hilfloſig⸗ keit gewöhnlicher Werbemittel an. Die„Deutſche Front“ ver⸗ teilt mit gewaltigem Amfang eine Sondernummer mit einer Reihe wertvoller Artikel über Saar und Saarvolks- und Saar- wirtſchaftsfragen. Ein größerer Aufſatz iſt auch betitelt Katho⸗ lik und Status quo,„Das iſt katholiſcher Standpunkt: Be⸗ dingungslos zurück zum Reich!“ Der Aufſatz zieht die Staats⸗ lehre Leos XIII. heran. Zitiert eine Erklärung der„Katholi⸗ ſchen Deutſchen im Saargebiet“:„Wir machen, indem wir un⸗ ere Stimme für die Rückgliederung abgeben, dem Deutſchen Reiche kein Geſchenk, für das wir eine Gegenleiſtung verlangen dürfen ſondern wir beſtätigen nur eine natürliche, in Gottes Schopfung beruhende Ordnung, die in unſerem Deutſchtum ſchon gegeben iſt.“ Eine erfreuliche Erſcheinung ſind die Stimmen führender Oeſterreicher, die in der„Germania“ zum 13. Januar für die volksdeutſche Verbundenheit der Saar abgegeben werden. Darunter iſt der bekannte Herausgeber der„Schöneren Zu⸗ kunft“ Dr. Eberle, Dr. Nadler, der bekannte Kirchen⸗ bauer und Erbauer des Schlageter⸗Denkmals Clemens Holz meiſter, der Hiſtoriker Ritter v. Srbik, Friedr. Schrey⸗ vogel, Prof. Dr. Hans Eibl u.a. Schreyvogl ſagt u. a.: „Daß die deutſche Saar zum deutſchen Mutterlande heim⸗ kehrt, iſt eine unbeſtreitbare Forderung jenes Rechtes, das den Deutſchen von der Natur gegeben iſt! Wird ihr entſprochen, ſo iſt auch zu hoffen, daß alle weiteren Fragen optime se habent. Wenn die Saar zum Mutterland heimkehrt, fällt weit dar⸗ über hinaus eine Entſcheidung. Das natürliche Geſetz im Völ⸗ kerleben hat ſich durchgeſetzt. Es iſt einleuchtend, daß für den natürlichen Zuſammenhalt aller Deutſchen für die natürliche Stellung der Deutſchen im mitteleuropäiſchen Raum und im ganzen Erdteil ſich daraus auch in allen anderen politiſchen Fragen der nächſten Jahre die beſten Folgen: Klarheit und Be⸗ ruhigung, ergeben werden. Da gerade dies: Beruhigung der Tagespolitik, weil wieder Klarheit über die letzten Kräfte des Völkerlebens herrſcht, wie nichts die Lage beſſern kann, wird die Rückkehr der Saar auch in Oeſterreich als ein Sieg der Natur und der Vernunft gefeiert werden.“ And einen beſonders eindrucksvollen Aufſatz ſchickt der „Saarbrücker Landeszeitung“ ein Oberſchleſier:„Der Ruf Oberſchleſiens.“„Anverſtändlich wäre es wohl, wenn wir uns nicht zur Lehre dienen laſſen wollten, daß Oberſchleſien das blutige Opfer einer propagandiſtiſch großangelegten Lüge ge⸗ worden iſt.“ Er erinnert daran, daß, als vor 14 Jahren die Abſtimmung in Oberſchleſien vorbereitet wurde, das Geſicht Deutſchlands manche Jüge zeigte, die uns nicht gefallen moch ten.„Es war vom Feind beſiegt, innen wogten die Nachwehen der Revolution... Teuerung und Arbeitsnot herrſchte, Streiks und Anruhen waren an der Tagesordnung... Aber das deutſche Herz blieb ſtark, es blieb deutſch trotz alledem.“ Endlich ſei noch ein Aufruf erwähnt, den der Münchener Staatsſekretär Dauſer als Katholik an die Katholiken des Saargebietes richtet. Er ſagt darin u. a.:„Was iſt ein Status quo, Ein Ausweg, ein Amgehen, ein Verſchieben. Nicht Mut, ſondern Feigheit ſchließt er in ſich. Hier ſteht die Frage: „Deutſcher, willſt du zu deinem Vaterland zurück?“ And dort ſteht die Verführung:„Für Chriſtus und Deutſchland, aber gegen Hitler, deshalb für Status quo!“ Wo liegt hier das Einfache, Natürliche? Iſt Klügelei, Zorn oder Verbitterung mehr wert als das Bekenntnis des deutſchen Menſchen zu ſeinem Vaterland, ohne Hintergedanken ohne Bedingung? Wenn mich mein Vaterland zurückruft, dann komme ich freudig um meines deutſchen Herzens willen, weil ich weiß, daß ich ſonſt wie ein entwurzelter Baum zugrunde— gehen müßte. Da gibt es als Antwort nur ein Ja oder ein Nein, aber keinen„Status quo“. Wer das Schlagwort„Sta- tus quo“ erfunden hat, der iſt nicht deutſch in ſeinem Innerſten. Man betrügt ſich, wenn man von deutſchem Neuheidentum ſpricht, ſich ſelbſt aber auf die Seite des Marxiſten ſtellt, für den die Religionsfeindlichkeit zum Programm gehört. Man übt Vaterlandsverrat, wenn man ſagt„für Deutſchland, aber gegen Hitler“ denn Hitler iſt Deutſchland und Deutſchland iſt Hitler. And würde es anders ſein, ſo wäre Deutſchland ver⸗ loren und der Bolſchewismus hätte einen neuen Sieg davon⸗ getragen... Ihr habt vollzogen, was der nationalſozialiſtiſche Staat und der Heilige Vater von euch verlangten: die Tren⸗ nung zwiſchen Parteipolitik und Religion. Wer von euch die Treue zu Deutſchland verlangt, wird nie eure Treue zur katho⸗ liſchen Religion verwerfen. Wenn man noch hier und da don einer Auseinanderſetzung zwiſchen Staat und Kirche ſpricht, ſo handelt es ſich im weſentlichen um die endgültige Bereini⸗ gung von Leberreſten aus der Zeit der Parteien. Gegenſeitiges Vertrauen wird die letzten Konfliktsmöglichkeiten verhindern können... Es iſt nicht katholiſch gehandelt, auszuweichen unter der durch nichts begründeten Behauptung, nach dem 13. Januar werde eine Verfolgung der gläubigen Chriſten, ins⸗ beſondere der Katholiken, einſetzen. Wer Gott gibt, was Gott gebührt, wird im neuen Deutſchland nicht behelligt werden. Er ſoll aber auch, gerade aus ſeinem katholiſchen Gewiſſen her aus dem Staat das geben, was zu verlangen er das Recht hat: Poſitive Mitarbeit, ehrliches Bekenntnis zu den Grund- auffaſſungen des Nationalſozialismus und Zurückweiſung aller verſteckten Sabotage. Dann wächſt das Vertrauen und die Böswilligen müſſen weichen. Saarkatholiken! An dieſem Werk mitzuarbeiten in zäher Ausdauer und Geduld, in beharrlicher Treue und innerer Größe, das iſt die Aufgabe des deutſchen Katholiken! Das iſt die Erfüllung einer Verpflichtung! Das iſt die Verantwortung, die man hat vor Gott und Vaterland! Dieſe Aufgabe iſt es wert, ſich ihr ganz hinzugeben!“ Der Mann, der alles kindet Eine Neujahrsgeschichte von N. Mayer Ich wollte zu einer befreundeten Familie gehen, wie all— jährlich zu Silveſter; ein feiner, kalter Sprühregen fiſelte und ſtach die Haut; ich glitſchte mit dem linken Fuß aus, noch faſt vor meiner Tür. Mein Blick fiel da auf das Haus nebenan, vor deffen Tür ein ſchlankes, dunkles Mädchen ſtand. Es ſah mich an, und mir fiel das Brennende dieſes Blickes auf, der ſo viel älter ſchien, als er war. Ich erkannte daran die Nichte des Mannes, der mir die Zeitung zu bringen pflegte, ein Kauz, der mir ſchon oft deshalb aufgefallen war, weil er, wenn er ging, auf eine komiſche Weiſe in den Himmel ſah, als ob er dort etwas beobachte oder erwarte. Einer plötzlichen Eingebung folgend, trat ich an das Mädchen heran und fragte, ob Vater etwa krank wäre? Mit ſeiner Nichte lebte er oben allein in einer Dach- wohnung.„Ja“, hauchten ihre, wie mir ſchien, heißen Lippen, ſchon von vielen Kreuzen und Malen durchſtrichelt.„Was fehlt ihm denn?“—„Oh, wenn er jetzt ins Krankenhaus will“, und ſie hob einen Brief hoch—, dann iſt er bald wieder geſund. 10 —„Heute noch?“—„Ja, heute abend noch!“—„Wo hat er es denn?“...„Er kann nicht gehen... Seit geſtern.“ Ich war dem Mädchen nachgefolgt, und als wir dann bei dem ächzenden Mann waren unid ich dies und das ihm zum Troſt geſagt hatte, ſtellte es ſich heraus, daß er unter keinen Am- ſtänden ins Krankenhaus wolle. Maſſieren könne er ſich ſelber, oder es könne auch die kleine Margit, die ja ſchon ſo ſelbſtändig ſei trotz ihrer 14 Jahre. Margit aber guckte mich verzweifelt an. Hatte der Arzt nicht geſagt, nur im Krankenhaus würde der Onkel wieder beſſer? Plötzlich ſagte der Onkel, der Mond ſtehe ſchlecht, das ſei es, das bringe Unheil. Als er dies geſagt hatte, ging über Margits ſchmales, blaſſes Geſicht ein jäher Hoffnungs⸗ ſchimmer...„Haben Sie noch etwas Zeit?“ fragte ſie mich. „Ein Halbſtündchen? Ich will Onkel etwas vorführen, und dann, 17 dann hat er eine große Freude... And alles iſt anders! „Mich dann doch ins Krankenhaus ſchicken zu laſſen? Du, die ſo tut, als wärſt du eine Mutter“, knurrte er. Aber er ſtrei⸗ chelte zärtlich über ihr ſeidig ſchimmerndes Haar und ſah nach dem glitzernden Weihnachtsbaum in der Ecke. Doch ſchon dabei verzog er wieder den Mund und unterdrückte ein Aechzen. Die Kleine verſchwand; ſie hatte etwas Anmutiges und doch Selbſtſicheres in der Art, den Körper zu bewegen, und im Ge⸗ ſicht etwas warm Zuverſichtliches. Sie bereitete jedem, der ſie ſo ſah, Freude. Oft ſammelte ſie auch für Wohlfahrtszwecke, ſagte bei Feſten etwas auf—— ein ermunternder Kraftſtrom ſtrahlte von ihr aus, und das gefiel um ſo mehr, je weniger ſie das war, was man ſchön nennt. Nach kurzer Zeit, während der ich mich mit dem knurrigen Alten darüber unterhalten mußte, was alles ſtreikende Nerven anrichten können, klopfte es. Der Alte ruckte ſich zurecht und rief, als begänne jetzt ein Spiel.„Fang an, Margeritchen.“ Leberraſcht ſah ich nach der Tür, woher eine Stimme, die mir verwandelt ſchien, forderte: „Du mußt es dreimal ſagen.“ Als dies geſchehen war, jedesmal mit tieferer Bruſtſtimme, öffnete ſich die Tür, und Margerit kam als ein ſchneeweißer Engel herein, einige Tannenzweige als Kranz auf dem blonden, lang herabglänzenden Haar.„Nun ſag dein Gedicht, deinen Zauberſpruch“, bat der Alte mit weicher, glücklicher Stimme, ſah aber mich dabei an, voller Stolz auf die Schönheit ſeiner Nichte. Doch als Margerit nun begann, da ging eine ſeltſame Veränderung in ſeinem faltigen, verdroſſenen Ge⸗ ſicht vor ſich. Offenbar tat Margerit etwas gänzlich Unerwartetes. Sie ſprach auch kein Gedicht. Sie erzählte etwas im Ton eines Engels, der alles auf der Erde ſieht. Von einem jungen, guten Menſchen ſprach ſie, der an einem Neujahrsabend beim Verlaſſen einer vornehmen Wirtſchaft eine goldene Ahr an einer goldenen Kette fand, ſie verwundert ein⸗ ſteckte, doch ſo, daß ihm ein Strang der Kette aus der Taſche hing. Etwas beſchwipſt, gab er auf den Fund weiter nicht acht, bis daß einige Straßenjungen ihn neckten, ob er viel ſolcher Ketten habe; ob er ſie verlieren oder verſchenken wolle? Zu Neu⸗ jahr? And als der junge Mann ſie anfauchte, fragten ſie gerade⸗ zu, ob er ſie wohl geklaut habe! Er bedrohte ſie mit ſeinem Stock, und da ſchrien die Jungen, erſt aus Alk, dann aus Racheluſt: „Ein Dieb, ein Dieb!“ Ehe ſich der junge Mann verſah, war Volk ringsum, ein Poliziſt kam. Verwirrt und wütend beteuerte der junge Mann ſeine Anſchuld, erklärte ſeinen Fund. Es half ihm nichts; er ſollte mit zur Wache. Empört wehrte er ſich, ſchlug drein—— wurde überwältigt und mit Gejöhle auf die Wache geſchleppt.(Ach, wie beſchwörend traurig klang die Stimme Margerits; wie verbiſſen, wie ergrimmt lag das geſchloſſene Ge ſicht ihres Onkels in den Kiſſen.) Auf der Wache ſtellte es ſich heraus, daß Uhr und Kette als geſtohlen gemeldet waren. Der vermeintliche Dieb wurde feſtgeſetzt. Tags darauf beſchwor der Inhaber von Ahr und Kette, daß er in dem leugnenden Dieb den wirklichen ohne Zweifel wieder erkenne als einen Mann, der ihm gegenüber geſeſſen, dort gezecht und ihn immer ſchon laurig beobachtet habe. Der Richter erklärte auf alle Verſiche⸗ rungen der Anſchuld, auf allen guten Leumund des Angeklagten, das Verbrechen finge immer auf ſolche Weiſe an, man müſſe es gleich in der Wurzel faſſen, und verurteilte ihn zu zwei Monaten Gefängnis.„Ich bin unſchuldig!“ ſchrie der Angeklagte. (Margerit hatte es herzbeklemmend und in hoheitsvoller Klage ausgerufen. Der Onkel, immer noch geſchloſſenen Auges, mahlte mit ſeinen ſtarken Anterkiefern, als hätte er einen unge- heuren Biſſen zwiſchen den Zähnen.) Deſſenungeachtet be— hauptete der ſtrahlende Engel Margerit, daß der Angeklagte ins Gefängnis gegangen ſei mit den ſeltſamen Worten:„Meine An- ſchuld wird ſich herausſtellen, ich habe Kette und Ahr gefunden, ich werde auch die Gerechtigkeit finden. Ich bin ein Mann, der immer das größte Glück im Suchen hat...“ N Da unterbrach ſie der Onkel und kreiſchte:„Quatſch du nur! Deshalb alſo alles———. Ich ſoll ins Krankenhaus, wen ich der Mann bin, der alles findet, was er ſucht..“ Er lachte gräßlich und ſchimpfte dazwiſchen:„Den Tod hätte ich damals im Gefängnis faſt gefunden— den Antergang...“ Margerit ſtürzte ſich zu ihm, umſchlang den Heftigen, ſchluchzte und rief:„Iſt es denn nicht wahr, daß hinterher deine Anſchuld herauskam, daß eine Frau aus Eiferſucht bekannte, ihr Mann ſei der Dieb geweſen, habe Ahr und Kette nur verloren bei einer Zankerei mit ihr.. Iſt es nicht wahr, daß du doch auch die Gerechtigkeit gefunden haſt...“ „Za, ja, ja, laß mich in Ruh“, ſtöhnte der Alte erſchöpft, und ſtreichelte ſeine geliebte Margerit.„Was ich nicht mehr finden wollte, nicht mehr erhoffte, das fand ich. Aber, wenn ich etwas ſuchte, ging es mir verloren——— Geld— Liebe— Glück——. And deshalb kriegſt du mich nicht ſo weit, Margerit, daß ich ins Krankenhaus gehe, um dort die Geſundheit zu ſuchen... Nie— nie!“ Er ließ ſich wirklich nicht ins Krankenhaus bringen. Was der Arzt hinterher auch anſtellte. Als ich nach ſieben Tagen die kleine Margerit wieder ſah, dieſen jugendlichen Engel, der auf ſo ſeltſame Weiſe den Onkel verſtand und behandelte,—— da hatte ſie etwas Schelmiſches um den dünnen Mund.„Der Onkel hat recht bekommen: ich Anrecht“, ſagte ſie.„Er läuft ſchon wie der herum und trägt ſeine Zeitungen ſelbſt aus. Zu Haus iſt er geſund geworden, weil er dort nichts geſucht hat, ſagt er.“ Ich ſah ihn da plötzlich im Geiſt vor mir, wie er beim Gehen im Himmel herumſuchte. Tat er es, weil er dann eher auf der Erde etwas zu finden hoffte? Humor. Mitleibig. „So eine Motte führt doch ein jammervolles Leben!“ „Eine Motte?“ „Natürlich— den ganzen Sommer verbringt ſie im Pelz⸗ mantel und den Winter im Badeanzug!“(„Tit⸗Bits“) Sprachbegabung. Friedrich hat ſich einen Papagei gekauſt, aber das Bieſt will durchaus nicht ſprechen. Friedrich will ihn wenigſtens ſo weit bringen, daß er ein einziges Wort ſpricht, ſtellt ſich vor den Käfig und ſagt ihm unermüdlich vor:„Hallo, hallo!“ Nach einer Viertelſtunde macht der Papagei ein Auge auf und ſagt ſchläfrig:„Beſetzt!“ haben ſich· Togal⸗Tabletten bei Rheuma Grippe Gicht Erkältungs- Ischias Krankheiten Kopf- u. Nervenschmerzen Togal lindert nicht nur die Schmerzen, ſondern beſeitigt die Krankheitsſtoffe auf natürlichem Wege, es löſt die Harnſäure! Mehr als 6000 Arzte⸗Gutachten! Abſolut unſchädlich! Fragen Sie Ihren Arzt. In allew Apotheken. Ein Verſuch überzeugt! Verlangen Sie koſtenloſe Zuſendung der reich⸗ illuſtrierten Gratis⸗Broſchüre„Der Kampf gegen den Schmerz“ vom Togalwerk München 12.6 Lith. o. 46 Chin. 74, Acid. acet. sal. —— . — — U 1 U — — 14 * 1 5 * S l I. Finanzen k Februar 1. O0 1931 die L. blen, für di Aubeit der zb amt, i ben wi b für die deren en esche ſcheinig ſcheiden ausge ſungs Vurdrus fangs hältlich Die Ch dee dürgerſt e national 1 9 3 7 5 7 7 . mufzmnehnen. zug dieser d. Lohnſten nd imerhal oc ting feuer⸗Ueber f 0 2. Von er Steuern mu u deſe I en Ereuainte! I geſtel 3 eee hat, ab und den Auf de der Einlas 80 Sleuerah j 5 4 Vong 5 keinem N eee e dug Sttu Tant der Jh Natte. Nor. „ de 1 n, der alſc hu 5, we. r lige eſtgen, er heine ite, iht detloren du doch cp, dt neht denn ich ziebe— latgetit, heit zu f. Vas agen die ber auf -N et Dull on wie i ſſt et 1.“ 1 Gehen auf het 45 Beet gens b dot den Nac und gt [Aujjorderung baus 4 1 für die am 31. Dezember 1934 bei ihnen beſchäftigten N 1 die B ſteuer⸗Ueberweiſungsblätter und innerhalb der Gemeinden der Buchſtabenfolge nach ge⸗ Einlagebo amt, in deſſen Bezirk der Arbeitnehmer am 10. Oktober und der Einlagebogen haben alle Arbeitgeber(auch wenn ſie Durch Anſchlag in den uweiſen; JVemeindebehörde, die dieſe Arbeitnehmern, lahres 1934 beſchäftigt waren, iſt für die Frage, ob der Ar⸗ zur Einjendung der Lohnſteuerbelege jür das Kalenderjahr 1934 J. Auf Grund der Verordnung des Reichsminiſters der Finanzen vom 12. 12. 1934 ſind bis ſpäteſtens 15. Februar 1935 einzuſenden: f 1. Von den Arbeitgebern, die im Kalenderjahr 13934 die Lohnſteuer in bar oder durch Ueberweiſung abgeführt 4 haben, Arbeitnehmer Lohnſteuerbeſcheinigungen auf Der zweiten Seite der Steuerkarte 1934 an das Finanz⸗ amt, in deſſen Bezirk die Steuerkarte 1935 ausgeſchrie⸗ ben worden iſt; b für die im Kalenderjahr 1934 beſchäftigten deren Steuerkarte 1934 dem legen hat, und für die vor dem 31. Dezember 1934 aus⸗ geſchiedenen Arbeitnehmer, bei denen die Lohnſteuerbe⸗ ſcheinigung auf Seite 2 der Steuerkarte 1934 beim Aus⸗ ſcheiden aus dem Arbeitsverhältnis verſehentlich nicht N ausgeſtellt worden iſt, Lohnſteuer⸗-Ueberwei— ſungsblätter an das Finanzamt der Betriebsſtätte. Vordrucke zum Lohnſteuer⸗Ueberweiſungsblatt ſind an⸗ fangs Januar 1935 bei dem Finanzamt koſtenlos er⸗ hältlich. Die Eheſtandshilfe, die Arbeitnehmer, Arbeitgeber nicht vorge⸗ Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe, ürgerſteuer und die freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit ſind in die Lohnſteuerbelege nicht aufzunehmen. Als Arbeitslohn gilt der Arbeitslohn vor Ab⸗ zug dieſer Beträge. Lohnſteuerbeſcheinigungen(Steuerkarten) und Lohn ſind getrennt nach Gemeinden ordnet einzuſenden. 2. Von den Arbeitnehmern, bei denen im Kalen⸗ derjahr 1934 die Lohnſteuer durch Verwendung von Steuer⸗ marken entrichtet wurde, die Steuerka rte 1934 und die gen, die im Kalenderjahr 1934 zum Einkleben der Steuermarken verwendet worden ſind, an das Finanz⸗ 1934 ſeinen Wohnſitz hatte. Dabei iſt die Nummer der Steuerkarte 1935 und die Gemeindebehörde, die dieſe aus⸗ geſtellt hat, anzugeben. 5 b Auf die Verpflichtung zur Einſendung der Steuerkarten den Steuerabzug im Ueberweiſungsverfahren durchführen) Arbeits- und Geſchäftsräumen hin⸗ 3. Von den Arbeitnehmern, die am 31. 12. 1934 in keinem Dienſtverhältnis ſtehen, die in ihrem Beſitz be⸗ indliche Steuerkarte 1934 an das Finanzamt, in deſſen Bezirk der Arbeitnehmer am 10. 10. 1934 ſeinen Wohnſitz hatte. Dabei iſt die Wohnung am 10. 10. 1934 genau an⸗ ſugeben ſowie die Nummer der Steuerkarte 1935 und die ausgeſtellt hat, zu bezeichnen. II. Nach 8 48 der Lohnſteuerdurchführungsverordnung om 29. 11. 1934 hat der Arbeitgeber ohne beſondere Auf⸗ orderung für diejenigen ſeiner Arbeitnehmer, deren Arbeits⸗ ohn im Kalenderjahr 1934 den Betrag von 8 400 RM. über⸗ liegen hat, beſondere Lohnzettel auszuſchreiben und bis um 31. Januar 1935 an das für den Arbeitnehmer ach ſeinem Wohnſitz zuſtändige Finanzamt einzuſenden. Bei f die nur während eines Teiles des Kalender⸗ eitslohn 8 400 RM. im Kalenderjahr m dem Arbeitslohn auszugehen, der ſich bei Umrechnung f einen vollen Jahresbetrag ergibt. Die Lohnzettel können die zweite Seite der Steuerkarte 1934 angeklebt werden. n dieſem Falle erübrigt ſich die Ausſchreibung der Lohn⸗ zerbeſcheinigung auf Seite 2 der Steuerkarte. Vordrucke Lohnzetteln werden den Arbeitgebern auf Antrag vom nanzamt koſtenlos geliefert. Nähere Auskunft erteilt das im, den 27. Dezember 1934. 1934 überſtiegen hat, Der Verkauf von: 12000 Spitzenroſetten im Kreiſe Heppenheim bedeutet für die Plauener Spitzeninduſtrie Hilje in der Not Kein Volksgenoſſe darf deshalb die rührigen Notwein zu Glühwein Georg Hook Tognab, Cigöre, Malaga, Deutscher Sekt Hochheimer Tabinett/ Flaſche 2.80 Ms. ſowie O b ſtſ cha um weine billigſt Eche Saarſtraße Adolf Bitlerſtraße 1 Verkäufer(H. J. und VB. D. M,) abweiſen. Jeder Vo lksgenoſſe muß das Spitze nab⸗ zeichen des W. H. W. als Bekenn tnis zum Nationalſozialismus tragen. Kreisamtsleitung der ASx. eee eee eee Zumfreischuz“ En ter Iroplen 0 Morgen Sonntag — das 8 Dieſes Kapelle Schwarz ⸗Weiß Der Wirt 1 feurig. Notweindtr.— (offen vom Faß) 1934er Edenkobener Morgen vollmündig. ae Sonntag wein Ltr. offen v. Faß 00 Ganz alter Wer⸗ 95 mutwein Fl. o. Gl. 4 Malaga Fl. o. Gl. 1.10 Junge, Tarragona Fl. o. Gl. 1.10 offenen im 5 5 Schlummer Punſch ‚Kalserhoſ Flaſche ohne Glas 9.0 Es ladet ein Alter rein. 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Der große Erfolg: iſt einer der Das iſt nicht einfach ein Film, es iſt ein großes Epos des Nordens, das hier vor ſchen an ſich, greift in die kleinen, wichtigtueriſchen Nöte 28 unſeres Daſeins mit einer ſtrengen Größe hinein. Große 5 Zana lur Shvesler Landſchaft und große Gefühle treffen hier aufeinander. Liebe Es ladet freundl. ein umſorgt den Freund und einzig an den Hunger und die Einſamkeit der anderen. Haß geht geradewegs ohne die Vernichtung des Böſen, das inmitten der klaren dieſer eisumgebenen Herzen In dieſem Mala, Film zu einem Hymnus die Speere wirft, iſt unvergleichlich. Seine Hände behüten die Freunde, deren Film ſpielt allein Mala ſinkt in das Nebenbei. große Sehnſucht und Einfachheit des wirklich gefährlichen Peter Freuchen, der mitſpielte, vollen Hauſes mitnehmen. 6 Dieſen Film müſſen Sie ſehen! Bezirksklaßſe Anterbaben⸗Wet Die„Grünen“ haben nunmehr die Tabellenführung er⸗ werden und zwar gegen heim überraſchend 62 geſchlagen haben. Morgen gilt es nun für die„Grünen“, für dieſe Niederlage Revanche zu nehmen Wir erwarten es anſtrengen. Den und nochmals ſchießen! Der Sieg und die Punkte müſſen a unbedingt in Viernheim bleiben. wie in Oberhauſen dürfen nicht vergeben werden. Und die Viernheimer Sportfreunde? Sie werden wieder in gewaltiger Natürlich darf dieſes Aneifern nicht bedauerlicher Weiſe auf verſchiedenen Plätzen unſerer Nachbarſchaft vorgekommen ſind. Viernheim muß auch hierin vorbildlich gewiß ſpannenden Kampf mit, doch bewahrt Ruhe. Ihr dient damit dem Anſehen dem Verein und dem hohen Erringung der Gauliga! gew. un. verl. Tore P. Aae eeeneeeeenennununm een Halit 8. ttt fad A fad Biernheim 12 8 2 2 33.21 18 5 Sandhofen 11 8 1 2 29.10 17* Germania Friedrichsfeld 12 6 4 2 25:20 16 Ilvesheim 11 6 3 2 25:13 15 Feudenheim 11 5 4 2 20 14 Altrip 12 5 3 4 22:18 13 Phönix Mannheim 11 4 3 4 21:22 11 Neulußheim 12 7 3 5 29.23 11 . 5 Hockenheim 12 4 2 6 23127 10 4 Seckenheim 12 2 3 7 18:37 5 a Käfertal 12 2 2 8 22:29 6 0 0 0 C 1 Oberhauſen 2 1 0 11 1442 ö N.* ö 17 a f Wieder Hochbetriebaufden Stadion!“ * Vormittags 10.30 Uhr: 1. Fußballelf gegen Altenbach Nachmittags 3 Uhr: 1. Handballelf gegen Tv. Seckenheim! Nachdem das ſchön verlaufene Weihnachtsprogramm der i* ö Saacbevolimächtigter Bürckel ſhreibt e e. 5 7 mit ſeinen 7 5 uß- und Handballern die Punktekämpfe ort. Morgen Sonn⸗ 9 im dorwoet zum Saaejahetuch 1988: tag vormittag ſind die Fußballer 90 keine ſchwere Aufgabe 43 „Am 13. Januar wird das Saarvolk geſtellt, denn Altenbach wird in Viernheim wohl nichts zu 9 l g beſtellen haben. Aber ein dem Gegner entſprechendes Reſul⸗ aus geſchichtlichem Bewußtſein her⸗ tat muß die Turnerelf doch herausholen, um nicht die Sym⸗ aus über die Grenze rufen: Run iſt pathie, die ſich die Mannſchaft in den letzten Spielen erworben . lech hat, wieder zu verlieren. 9. 8.4 der Weg frei zur Verſtändig ung! 1 1. Die abgeſprengte Kompanie wird an 155 3 Uhr 3 5 uten Kampf hat am Nachmittag 9 iſt der ſpielſtarke To. heimern das Leben nicht leicht machen wird. Dieſe Mann⸗ ſchaft hat bis jetzt immer noch Gelegenheit, in der Meiſter⸗ ſchaftsfrage etwas mitzureden. Siegt aber die Turnerelf, ſo N N. Herbſtmeiſter! 1 N Kraft ein, ihr dieſen Kampf erfolgreich beſteht! Und Bas Zaarjahrbuch N ihr Handballanhänger, die ihr un 25 immer den nötigen Spiel nicht. a an dem jeder Zuſchauer ſeine Freude haben wird. Deshalb: Am Sonntag nachmittag auf ins f Dem Hauptkonkurrenten Grün⸗Weiß Mannheim iſt es gelungen, gegen A.⸗T.⸗Tonjilmjchau Eskimo, ſchönſten Filme, die je gezeigt wurden, ſchreibt Uhr⸗Abendblatt, und die geſamte Preſſe iſt eine einzige Hymne auf den Film! unſeren Augen ſich abſpielt. große, gefährliche Leben der Eskimos, nördlicher Men⸗ die Familie und denkt bis zum Tode Hinterhalt und Verſchlagenheit auf Gefühle das Leben verwirrt. 5 dem Helden der Handlung, wird der heldiſchen Lebens. Ein wunderbarer ſchön, kraftvoll und gläubig. Er weiß den Weg zum Meer, er iſt der beſte Jäger und Tänzer. Wie er Hände ſie einmal umſchloſſen. In dieſem und der Norden. Alles andere ver⸗ Ein Film, der uns Behüteten die zeigt. Dichter dieſes Epos, der ſelbſt auch konnte anſchließend den jubelnden Beifall des Sportnachrichten lvesheim auf dem Waldſportplatzl. Gleich muß dieſelbe morgen Sonntag verteidigt Ilvesheim, die im Vorſpiele Viern⸗ 3 Tabellenführung zu verteidigen. Wird es gelingen? beſtimmt. Jeder Spieler muß ſich unbedingt Ball laufen laſſen und im Sturm ſchießen Solche totſichere Sachen 2 — Sportplatz umſäumen und ihre Mannſchaft aneifern. zu Auswüchſen führen, ſein. Deshalb, Sportfreunde, kommt, erlebt den unſeres ſchönen Sportes und nicht zuletzt Ziel, das geſteckt iſt und das heißt: * Der Stand der Tabelle Sp. Handballelf zu abſolvieren. Und zwar Seckenheim der Gegner, der den Viern⸗ vollkommen ausgeſchaltet und Viernheim wird Alſo, ihr elf Spieler, ſetzt die letzte damit erer Mannſchaft ſeither Rückhalt gabt, verſäumt auch das morgige Denn es wird ſicher wieder ein Kampf werden Reichsbahn Mannheim einen 3:2-Sieg her⸗ 1 3 3 ——— nchtung! Raumunos-Ausvorkaul! wegen Umbau des Ladens verkaufe ich alle noch auf Lager stehende Möbel wie Schlatzimmer. Speisezimmer. Hüchen und sonstige Einzeimönel au aunerst niedrigen Preisen lig. FF. Rice Schreinermeister u Lor SCT SHassg Ihre Bermählung beehren ſich anzuzeigen Haus Brechtel Bäckermeiſter Eliſabeth Brechtel geb. Heyne Viernheim Horchheim 30. Dezember 1984 SSS Y Pr deschaſtsveriegung und Empfehlung Meiner geehrten Kundſchaft, werten Nachbarn, Freunden und Gönnern die Nachricht, daß ich meine ſeither in der Metzgerei Bertſche, Hofmannſtraße 12 betriebene unds-, nains- unn S chweinemelzgerei nach Saarstrafe 47 verlegt habe. Ich bitte, das mir bis jetzt bewieſene Vertrauen auch meiterhin bewahren zu wollen und empfehle ſtets friſch in beſter Qualität alle Fleiſch⸗ und Wurſtwaren. Mit deutſchem Gruß Peter Weidmann am montag. den 31. Dezember 1934 bleiben unsere Schalter Uüsdenssparhasse Lorsch Zweigstelle Uiernneim N Adler Molkereiprodukte. ¼T Bis ſtraße 2 7 e g 1 Bismarckſtraße 1 N a ch Feierabend ſchnell bei Knaubers ein Gläschen Bellneimer nei empfiehlt in bekannter Güte Butter. Eier. 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Anfang Werktags ab 8 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr und ab 9.15 Uhr zweite Vorſtellung Sonntag nachm. große Jugend⸗ u. Kindervorſtellung Achtung! Wo gehe ich Sylveſterabend oder Neujahr hin? 2 Zu dem gewaltigſten Ufa⸗Spitzen⸗Tonfilmwerk En Mann uin naen Penschand Zur Beſprechung über die Teilnahme an der Beerdigung unſeres Schulkameraden Aiatthias Träger bitten wir alle Kameraden, morgen Sonntag vormittag 9 Uhr im„Gartenfeld“(bei Jean Beikert) zu erſcheinen. Mehrere Schulkameraden. Stemm- und Ringkiun 1896 Wir geben den Mitgliedern Kenntnis von dem Heimgange unſeres lieben Sportskollegen Mannias Trager und bitten um vollzählige Beteiligung bei der Beerdigung. Zuſammenkunft morgen Sonntag 2 Uhr im Lokal zum goldenen Stern. Der Vorſtand. Iurnuerein von 1893 8. U. Den Mitgliedern die traurige Nachricht, daß unſer treuer Turnbruder, Herr Mannias Trager 3. nach kurzer ſchwerer Krankheit in die Ewigkeit abgerufen wurde. 1 Zur Teilnahme an der Beerdigung ver⸗ ſammeln ſich die Mitglieder am Sonntag nach⸗ mittag 3 Uhr im Lokal„Zum Freiſchütz“. Der Vorſtand. Vekeins⸗Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1946. Heute Abend fällt die Singſtunde aus, dafür am Sonntag morgen 10.15 Uhr. Pünktliches Erſcheinen wird erwartet. Am 1. Januar findet unſer Familienabend ſtatt, wozu unſere Mitglieder mit Angehörigen Heute Samstag und weiteſte Weg lohnt ſich U. I.-Palas Sonntag!— Nur 2 Tage Die neueſte u. gewaltigſte Filmſchöpfung, ein Koloſſalwerkd. Jahres 34/35 4 Großfilm auf den alle warten„Nachtflug auf Leben und Tod 2 Svannend god, , 22 oman Heute Anf. 8 Uhr, Sonntag 2. Vor⸗ ſtellung 7 Uhr und 9.15 Uhr.— r Erl Mechanikermeiſter Adolf Hitlerſtraße 81 1 Pele 4 In Raten von Mk. 10.50 an dakop Heudörier eingeladen ſind. Der Vorſitzende. Der Vorſitzende. Turnverein v. 1893 e. V. Sonntag, 30. Dez., Verbandsſpiele: Vorm. 1. Fußballelf gegen Altenbach 1. Nachm. 3 Uhr: Handball⸗ Großkampf der 1. Mannſchaft gegen Ty. Seckenheim 1.— Vorſpiele! Die Leitung. unſeres Zuchtfreundes Matthias Zuſammenkunft um halb 3 Uhr im Rhein⸗ gold. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorſtand. programm für Sonntag, den 30. ſchließend Trainingsſpiel der 1. und 2. Handballmannſchaft. 12.45 Uhr und 2.30 Uhr Verbandsſpiel der I NT Folstermöhel 1 5 8 AN g Adolf Wir bitten die heutige Vorſtellung zu beſuchen wegen der morgigen Ueberfüllung.— Sonntag M. Roob Hitlerſtr 83 große Jugendvorſtellung. 3.30 Uhr.—— Voranzeige! Sylveſter und Neujahr: Der neue 75 5 Hu- U. Umarnenen von matratzen und bei billigſter Berechnung heim. Zu dieſem hochintereſſanten Treffen IJ! laden wir die geſchätzten Sportfreunde herzlich ein. Der Vorſtand. Anerkannt raſchen und ſicheren Anzeige in der mem, 1 90 0 M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde. 1 Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Morgen nachmittag um 3 Uhr Beerdigung Träger. Sportvereinigung„Amieitia“ 09. Sport⸗ Dezember. Vorm. halb 10 Uhr Jugend hier gegen Waldhof. An⸗ 2. und 1. Mannſchaft geg. JIlves⸗ J EPIOl erzielen Sie durch Auf: 9 gabe einer l — 9 eee, Ulernneimer uolkszeung 61 0 Pöche 0 11 Jyſer 2 F., tienllc and nat Main Mit fen Entp! chte d dar gelt ann an jcht ſih ſnmanen und wir die Il Es ſichnen, Ahe d pegel be Reſan * Luft