füt Vol 7 . fungen zu behaupten. And es Vielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millim eterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 3 ung Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 158, D.⸗A. Nov. 35: 1217 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Samstag, den 4. Januar 1936 Al Mulſch ins zweite Kliegs⸗VBierteliahr Die Fronten im Norden und Süden Von Oberſtleutnant a. D. Benary. Von dem militäriſchen Fachmann wird hier unſere zuſammenfaſſende Darſtellung der Kriegslage im Nor— den Abeſſiniens(2. Jan.) in intereſſanter Weiſe er- gänzt und ihr auch eine Betrachtung der Lage im Süden, in den Ogaden angefügt. Als Muſſolini am Ende des alten Jahres vor die Kammer trat und Rechenſchaft über das erſte Vierteljahr des abeſſiniſchen Abenteuers ablegte, da klangen ſeine Worte gedämpft, da wußte er wohl zu berichten von erobertem Land und unterworfenen Stämmen, da ſprach er wohl noch das ſtolze Wort:„Dort ſind wir, dort bleiben wir!“ Aber hinter ihm erhob die Sorge ihr Haupt, die Sorge ob der langen Dauer, der ungeheuren Koſten und der unerwarteten Schwierigkeiten des Unternehmens. Der unbeteiligte Zuſchauer iſt geneigt, die Lage Ztaliens in Abeſſinien mit Zurückhaltung anzuſehen. Er verkennt keines— wegs, daß dank der muſterhaften Vorbereitungen Italiens die erſten Operationen planmäßig verlaufen ſind und zur Beſetzung reicher und ſtrategiſch wichtiger Landſtriche geführt haben. Aber ſeit mehr denn ſechs Wochen iſt ein Stillſtand eingetreten, ein Stillſtand, der nicht allein, wie Muſſolini es gern ſeinen Landsleuten deutlich machen möchte, in Nachſchubſchwierigkei— ten, ſondern weit mehr in der abnehmenden Stoßkraft des italieniſchen Heeres begründet zu ſein ſcheint. Es wird im— mer mehr offenbar, daß die Siege der erſten Wochen nur Er— ſolge über ſchwache Grenzſchutztruppen waren, die bewußt den Feind ins Land lockten, bis die Mobilmachung unter Aufmarſch der eigenen Hauptkräfte beendet war. Jetzt, da dieſer Zeitpunkt herangekommen iſt, haben ſich die italieniſchen Streitkräfte in eine Front hineinmanöveriert, die ihren Widerſachern mehr als einen Angriffspunkt bietet. Im Norden ſind die beiden dort eingeſetzten Heeresteile des Generals Meravigna rechts und des Generals San— tini links— über den Grenzfluß Mareb und die Linie Ak— ſum— Adua— Adrigat bis zum Hochland von Makalle vor— gedrungen. Ihre Frontausdehnung iſt verhältnismäßig nur ſchmal. Am ſo länger ſind ihre Flanken geworden, die ihre Gegner geradeswegs zur Amfaſſung und zum Vorſtoßen an— locken. Die Abeſſinier haben auch nicht gezögert, zuzupacken. Auf der Weſtflanke, dem General Meravignia gegenüber in der Provinz Schire, am Setit und am Takazze bläſt Ras Ayella, im Oſten in Hauſien General Santini gegenüber Ras Kaſſa zum Angriff. Gleichzeitig feſſeln nach ur— alten ſtrategiſchen Grundſätzen Ras Imru und Ras Seyum die italieniſche Front bei Makalle und nehmen ihr die Mög— lichkeit, noch weitere ſtärkere Kräfte zum Flankenſchutz heraus— zuſtaffeln Die italieniſche Kriegsleitung, die vor einiger Zeit in die Hände des Marſchalls Badoglio überging, iſt keineswegs blind gegen dieſe ungünſtige Entwicklung der Lage geweſen. Sie hat das Eingeborenenkorps des Generals Pirzio Bi— roli, das urſprünglich zwiſchen den beiden Heeresgruppen ein— geſetzt war, herausgezogen und auf die gefährdeten Punkte ver— teilt. Sie hat eine Verbindung zu den Grenzſchutztruppen im Weſten am Setit und zu den fliegenden Kolonnen im Oſten in der Wüſte Danakil herzuſtellen verſucht. Aber die Kräfte von Menſchen und Material reichten nicht aus, und die Tücken des afrikaniſchen Bodens und Klimas waren zu groß. So ging trotz aller Tapferkeit der italieniſchen Askaris, die die Hauptlaſt der Kämpfe zu tragen hatten, das Geſetz des Handelns zum mindeſten für eine gewiſſe Zeit auf die Abeſſinier über. Man darf die noch im Gange befindlichen Kämpfe nicht mit den Schlachten des Weltkrieges, nicht mit ihren geſchloſſenen Fron— ten vergleichen. Es ſind mehr oder minder Kämpfe kleinerer oder größerer Verbände, die in dem zerklüfteten, wegloſen Ge— birgsland bald hier, bald da, ſelten bei Tage, meiſt bei Nacht auftauchen und ebenſo raſch verſchwinden, wie ſie gekommen ſind. Anter dieſem Geſichtswinkel ſind auch die ſich widerſpre— chenden und den Leſer verwirrenden Angaben der italieniſchen und abeſſiniſchen Heeresberichte über angebliche Erfolge und Mißerfolge beider Parteien zu verſtehen. Allmählich ſchält ſich aber aus dem Wuſt der Nachrichten folgende Tatſache heraus: Im Weſten hat Ras Ayella nicht nur den Takazze überſchritten und die italieniſchen Vor— poſten zurückgedrängt, ſondern bereits Streifenabteilungen bis dicht vor Akſum und Kavallerie über den Mareb bis in die italieniſche Kolonie Eritrea hinein in gefährliche Nähe der Straße Adua von nordwärts nach der eritreiſchen Haupt⸗ und Etappenſtadt Asmara vorgetrieben. Im Zentrum haben Ras Imru und Ras Sey um Teile des Eingeborenenkorps Pirzio-Birolis in der Landſchaft Tembien in arge Bedrängnis gebracht. Ras Kebede, ihr wagemutiger Anterführer, hat die Front des Eingeborenenkorps bereits durchbrochen und nach harten Kämpfen Abbi Addi genommen. Er ſoll, freilich nach abeſſiniſchen Meldungen, am Aboro-Fluß die Hauptverbindung von Makalle nach Nordoſten bedrohen, wenn nicht gar ſchon ſperren. Im Oſten hat Ras Seyum die Heeresgruppe Santini völlig überflügelt und ſteht mit der Einnahme von Agula im Begriff, auch die nordoſtwärts aus Makalle herausführenden Nachſchublinien abzuſchneiden. Es wird für die Ztaliener nicht einſach ſein, das bisher Errungene gegen die drohenden Umfaſ— iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſie in 4 3 den nächſten Tagen gezwungen ſein können, unter Amſtänden Makalle und ſogar auch Akſum aufzugeben, um den Kopf halb— wegs ungeprüft aus der Schlinge zu ziehen. Nicht ganz ſo problematiſch ſieht ihre Lage im Süden aus. General Graziani hat klugerweiſe ſeinen Vormarſch auf Harrar eingeſtellt, als er ſeine linke Flanke, ja ſelbſt ſeine See— baſis Modagisco durch die Heeresgruppe des Ras Deſta Demptu zwiſchen Dolo an der Sudangrenze und dem Sche— beli-Fluß bedroht ſah und den Vormarſch ſtarker abeſſiniſcher Maſſen unter Ras Naſibu gegen ſeine Front erkannte. Die Abeſſinier haben bisher nicht gewagt, ihm tatkräftig auf den Leib zu rücken. Ob es ihm aber gelingen wird, den augenblick— lichen Stillſtand wieder in Bewegung zu verkehren, und end— lich die Bahn Dſchibuti— Addis Abeba und die paral— lel durch Britiſch-Somaliland laufende Karawanenſtraße zu erreichen und dort damit die Waffenzufuhr für Abeſſinien zu unterbinden, erſcheint mehr als zweifelhaft. 12. Jahrgang ö Muſſolini wird alles daranſetzen, ſeinen Generalen neue Kraft zuzuführen. Starke Reſerven ſtehen nach wie vor noch in Eritrea in der Gegend von Asmara, 13000 Mann ſol— len weiter von Italien aus unterwegs ſein. Aber auch das abeſ— ſiniſche Heer nimmt an Kampfkraft zu. In raſcher Folge treffen Maſſentransporte von Waffen(Gewehre, Maſchinengewehre und Flaks) im Lande des Negus ein. Die beſſere Ausrüſtung mit neuzeitlichen Kampfwaffen, mit Fliegern und Kampfwagen hat bisher den Ilalienern wenig genützt. Sie haben auf abeſ— ſiniſchem Boden bei aller Anerkennung örtlicher Erfolge die Vorbedingungen für die volle Entfaltung ihrer Kampfkraft nicht gefunden. So ſieht ſich die italieniſche Heeresleitung bei Beginn des zweiten Kriegsvierteljahres vor nicht leichte Aufgaben geſtellt. Viel Zeit, ſie zu löſen, bleibt ihr nicht. Die Regenzeit naht mit Rieſenſchritten. Bis dohin gelte es zum min— deſten, ſich in Stellungen feſtzuſetzen, in denen auch europäiſche Truppen bei geſichertem Nachſchub ihre Tücken überſtehen kön— nen. Die Sanktionen drücken von Tag zu Tag mehr. Es gilt, das abeſſiniſche unternehmen mit Anſtand zu Ende zu bringen, ehe ſie dem Mutterland die Kehle zuſchnüren. Die Kampfmoral der Abeſſinier wächſt mit jedem, auch dem kleinſten Erfolg, die Kampfmoral der eigenen Truppe muß auf die Dauer unter der ſtändigen Bedrohung ihrer Flanken und ihres Rückens, unter dem zermürbenden Eindruck des Kleinkrieges in einem europa— fremden Lande in einem mörderiſchen Klima leiden. Amerikas Neutralität im Krieg Der Präſident erhält weitgehende Vollmachten zu Ausfuhrverboten DNB. Waſhington, 3. Jan. Die diesjährige Tagung des amerikaniſchen Bundes- kongreſſes iſt am Freitagmittag unter allgemeiner Span— nung eröffnet worden. Nach der Eröffnung brachte Mac Rey— nolds, der Vorſitzende des Außenausſchuſſes und des Re— präſentantenhauſes eine Vorlage ein, durch die das am 29. Februar ablaufende Neutralitätsgeſetz durch eine unbefriſtete Neutralitätsgeſetzgebung erſetzt werden ſoll. Die neue Vorlage, die nach den Erklärungen Mac Reynolds nach längeren Beſprechungen mit Präſident Rooſevelt und dem Staatsdepartement entworfen worden iſt, behält das gegen— wärtige Ausfuhrverbot für tatſächliches Kriegs- material wie Waffen und Munition nach kriegführenden Ländern bei. Die Vorlage ermächtigt den Präſidenten, nach eigenem Ermeſſen die Ausfuhr von ſonſtigem Material, was für Kriegszwecke geeignet ſein könnte, zu verbieten. Die neue Vorlage ſieht auch ein Verbot von Finanztransaktionen mit kriegführenden Ländern, wie Ankauf von Obligationen und ähn— liches vor. Mac Reynolds beabſichtigt, die Ausſchußver— handlungen über dieſe Vorlage bereits am Dienstag zu beginnen. Neutralitätspolitik auf neuer Grundlage DNB. Waſhington, 3. Jan. Der am Freitag mit voller Billigung Rooſevelts und ſeines Außenminiſters Hull im Kongreß eingebrachte Geſetzentwurf ſtellt Amerikas Neutralitätspolitik auf eine neue und für dauernd geplante Grundlage. Nach langen Verhandlungen mit den Kon— Flullen dementiert— Neue Ankündigung von DNB. Rom, 3. Jan. In zuſtändigen italieniſchen Kreiſen wird mit Bedauern von den zahlreichen tendenziös überſchriebenen oder völlig fal⸗ ſchen Meldungen Kenntnis genommen, die in den letzten Tagen über den italieniſchen Feldzug in Abeſſinien in ausländiſchen Blättern erſchienen ſind. Mit aller Beſtimmtheit wird die Nach⸗ richt dementiert, daß Ras Gugſa von den Italienern ſtand⸗ rechtlich erſchoſſen worden ſei. Ebenſo beſtimmt werden die Nachrichten als falſch bezeichnet, wonach die italieniſchen Trup⸗ pen im Schire⸗Gebiet koptiſche Kirchen niedergebrannt hätten. Die italieniſchen Verluſte an Flugzeugen belaufen ſich— entgegen allen anders lautenden Meldungen— bis heute und einſchließlich eines geſtern bei Malalle von den Abeſſiniern ab⸗ geſchoſſenen Flugzeuges auf insgeſamt vier Apparate, von denen die übrigen drei wegen Maſchinendefekts, und zwar einer in der Nähe von Dagabur und zwei in der Nähe von Malalle hinter den feindlichen Linien landen mußten. i Von der gleichen Seite wird in dieſem Zuſammenhang auf die ſich häufenden barbariſchen Grauſamkeiten hingewieſen, die an den italieniſchen Gefangenen in Abeſſinien begangen werden. Man erinnert zugleich an die tiefe Empörung des ganzen italie⸗ niſchen Volkes und weiſt auf die für Italien zwangsläufig ein⸗ tretende Notwendigkeit hin, ſchärfſte Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, bei denen vielleicht auch die modernſten Waffen des heutigen Krieges Verwendung finden könnten. Montevideo: Der bisherige Sowjetgeſandte und das Per⸗ ſonal der Geſandtſchaft werden nach Europa abreiſen. . n greßmitgliedern iſt ein Kompromiß entſtanden, der Rooſe— velts Wünſchen weit entgegen kommt. Der Präſident muß künf— tig Ausfuhrverbote unparteiiſcherweiſe gegen beide Kriegfüh— rende ausſprechen und er muß fortan die Verbote auf weitere Staaten ausdehnen, wenn dieſe in den Krieg einbezogen werden, während dies bisher in dem Ermeſſen des Präſidenten geſtanden hat. Außerordentlich wichtig iſt die Beſtimmung, die es in das Ermeſſen des Präſidenten ſtellt, ob und welche Materialien außer den reinen Kriegswerkzeugen in außergewöhnlichen Men— gen ausgeführt werden dürfen. Der Präſident erhält alſo fortan das Recht, außer für Waffen und Munition auch für Baum- wolle, Oel, Kupfer, Eiſen⸗ und Stahlſchrott und ähnliche Materialien Ausfuhrverbote zu erlaſſen, falls die Ausfuhr den normalen Friedenshandel überſteigt. Ausgeſchloſſen von einem Verbot ſind Lebensmittel und medi— ziniſche Gewerbsartikel. Ferner erhält der Präſident das Recht, jegliche Kredite oder andere finanzielle Transaktionen mit krieg— führenden Staaten zu verbieten. Der Präſident kann weiterhin amerikaniſchen Bürgern die Benutzung von Schiffen kriegführender Staaten ſowie dieſen Schiffen die Benutzung amerikaniſcher Häfen verbieten. Für Anter— ſeebote kriegführender Länder kann das Anlaufen amerikaniſcher Häfen verboten werden. Kriegshilfsſchiffe, die in Amerika Treib— ſtoff oder andere Waren einnehmen wollen, können interniert wer— den. Von Bedeutung iſt noch die Beſtimmung, daß die Vorſchrift einer gleichen Anwendung der genannten Verbote auf alle Krieg— führenden vom Präſidenten mit Zuſtimmung des Bundeskongreſſes geändert werden kann. Dieſe Einfügung gibt Rooſevelt die Mög— lichkeit, eine Aenderung zu beantragen und die Beſchränkung der Verbotsliſte auf einen der Kriegführenden vorzuſchlagen. Abeſſinaſche Volwücte Vergeltungsmaßnahmen Abeſſiniſche Vorwürfe gegen Italien DNB. Genf, 3. Jan. Die abeſſiniſche Regierung weiſt in einem Schreiben an den Völkerbund nochmals den Vorwurf zurück, daß die abeſſini— ſchen Truppen Dumdumgeſchoſſe verwendeten. Anderer- ſeits behaupte ſie, daß die italieniſchen Truppen bei ihrem Rück— zug in Nordabeſſinien das Kriegsrecht verletzt hätten. Die italie— niſchen Behörden ließen, ſo heißt es in dem Schreiben, die Kir— chen in Brand ſetzen und die Zivilbevölkerung planmäßig aus— rotten. In der Gegend des Takazze ſeien gegen die abeſſiniſchen Truppen Gift- und Stickgaſe verwendet worden. Falls die italie— niſchen Militärbehörden mit derartigen Verletzungen des Kriegs— rechts fortfahren ſollten, werde Abeſſinien zu Gegenmaßnahmen greifen müſſen. Es werde zwar unter allen Amſtänden auf un— menſchliche Methoden gegenüber den italieniſchen Soldaten ver— zichten, wolle aber gegebenenfalls das Privatvermögen der auf abeſſiniſchem Gebiet anſäſſigen italieniſchen Staatsangehörigen beſchlagnahmen. Neue Bombenangriffe der Italiener DRB. Addis Abeba, 3. Jan. General Naſſibu meldet, daß italieniſche Bombengeſchwa⸗ der erneut verſchiedene Stämme bei den Brunnen Bulale und Saaſſnabeh angriffen und eine große Anzahl von Bomben ab— warfen. Die Flüchtenden ſeien in Tiefflügen mit Maſchinen⸗ gewehren beſchoſſen worden. Fünf Abeſſinier ſeien getötet und zwei verwundet worden. Ferner fanden 19 Kamele, die Le⸗ bensmittel transportierten, den Tod. An der Nordfront ſind im Laufe des Donnerstags 6 eri⸗ treiſche Offiziere, 12 Anteroffiziere und 125 Mann zu den Abeſ⸗ ſiniern übergelaufen. Die Aeberläufer berichten, daß der Stra⸗ ßenbau von Adigrat nach Makalle eine Siſyphus⸗Arbeit ſei. Ganze Strecken der neugebauten Straße verſchwänden immer wieder in bodenloſem Sand. Der türkiſche Rote Halbmond hat dem abeſſiniſchen Roten Kreuz 200 Kiſten Verbandsſtoffe und Medikamente überwieſen. Italien legt neue Dokumente in Genf vor DNB. Genf, 3. Jan. In Fortſetzung der Polemik wegen der Verwendung von Dumdum- und Exploſionspatronen hat die italie⸗ niſche Regierung dem Völkerbundsſekretariat eine Anzahl Foto— grafien übermittelt, aus denen hervorgehen ſoll, daß die abeſ⸗ ſiniſchen Truppen Exploſivpatronen engliſcher Herkun ft derwenden. Die erſte Fotografie gibt das Etikett der Packung wie— der, in der die erwähnten Patronen gefunden worden ſein ſollen. Danach ſind die Patronen von der Firma Eley Bros, Ltd. London geliefert worden. Ferner ſind abgebildet eine Exploſivpatrone und das Firmenzeichen eines Vickers Armſtrong-Maſchinengewehrs, das gleichfalls in der abeſſiniſchen Garniſon Tafari Schetema ge⸗ funden wurde und in deſſen Patronenſtreifen ſich neben gewöhn⸗ lichen auch Exploſivkugeln befunden haben ſollen. Eine Warnung an Italien DNB. Paris, 3. Jan. Der Vorſitzende des großen linksſtehenden franzöſiſchen Frontkämpferverbandes„Anion Fédérale“, Henry Pichot, richtet in einem Zeitungsaufſatz einen Appell an die italieniſche Vernunft. Jeden Tag kämen aus Italien Warnungen, wenn nicht gar Drohungen verhüllter oder unverhüllter Natur an die Adreſſe Frankreichs. Dies ſei weder korrekt noch vornehm und könne keinen Erfolg haben. Man müſſe ſich weniger oft fragen, ob Frankreich ſeine Freundſchaft gegenüber Italien halte, ſon— dern vielmehr, ob Italien zur Freundſchaft gegenüber Frankreich ſtehe. 5 Die Frage, ob es möglich ſei, daß Muſſolini der Mann ſei, der ſein Land, Frankreich und weitere Staaten in einen euro- päiſchen Krieg ſtürze, wobei Italien ein ungewöhnliches Riſiko eingehe, könne heute mit„Ja“ beantwortet werden. Pichot ſchreibt, er könne nicht nur an einen Verſuch der Einſchüchterung glauben; wenn Italien untergehen wolle, wolle es zuvor noch ſo viel Staaten wie möglich vernichten. Ein großes Kolonialland, wie z. B. Frankreich, könne nicht glauben, daß die Eroberung Abeſſiniens für Italien eine Frage auf Leben oder Tod ſei. Die Italiener trieben ſelbſt das Drama auf die Spitze. Am aus dieſer Lage herauszukommen, preiſe Italien den nationalen Selbſtmord, verbrämt mit einem euro— päiſchen Selbſtmord. Das aber ſei nicht ſchickſalhaft, nicht not⸗ wendig, nicht vernunftgemäß. Als Freund Italiens appelliere er an die Vernunft gegen die Leidenſchaft. Meuterei auf einem ital. Tankdampfer? DNB. Paris, 3. Jan. Nach Blättermeldungen hat die Beſatzung des italieniſchen Oel— tankdampfers„Corona Ferrea“, der von Konſtanza in Ru— mänien nach Italien unterwegs iſt, gemeutert, da ſie nicht zur Verlängerung des Krieges beitragen wolle. Die Mannſchaft be— ſteht zum Teil aus griechiſchen und rumäniſchen Matroſen. Muſſolini empfängt den italieniſchen Botſchaſter in Berlin DNB. Rom, 3. Jan. Der italieniſche Botſchafter in Berlin, Baron Attolicg, der ſeit einigen Tagen in Rom weilt, iſt von Muſſolini emp⸗ fangen worden. Zur Aeberwindung der theologiſchen Gegenſätze Eine Erklärung der evangeliſch⸗theologiſchen Falultät in Bonn. DNB. Bonn a. Rh., 3. Jan. Zur Leberwindung der das Leben der Kirche bedrohenden theologiſchen Gegenſätze haben ſich ſämtliche ordentlichen Pro— ſeſſoren der evangeliſch⸗theologiſchen Fakultät Bonn zu folgen— der Erklärung zuſammengeſchloſſen: 1. Wir erkennen in der Heiligen Schrift die einzige Schrift, die„einzige Regel und Richtſchnur des Glaubens“. Die refor— matoriſchen Bekenntniſſe haben als Zeugniſſe des kirchenbilden— den Glaubens für die Lehrbildung der Kirche wegweiſende Be— deutung, können und wollen aber nur ſo weit gelten,„als ſie mit der Heiligen Schrift übereinſtimmen“(Form. Conc.). Alle Verhandlungen über konfeſſionelle Anterſchiede müſſen daher zu einem Geſpräch unter dem Wort der Schrift werden. 2. Wir wiſſen uns einig mit dem Bekenntnis der Verfaſ— ſungsurkunde der Deutſchen Evangeliſchen Kirche vom 10. Juli 1933, Artikel 1:„Die unantaſtbare Grundlage der Deutſchen Epangeliſchen Kirche iſt das Evangelium von Zeſus Chriſtus, wie es uns in der Heiligen Schrift bezeugt und in den Bekennt— niſſen der Reformation neu ans Licht getreten iſt.“ Das in Chri— ſtus menſchgewordene Gotteswort iſt der einzige Weg zur Aeber— windung des Schuld- und Todesverhängniſſes der Menſchheit. 3. Aufgrund dieſes Evangeliums ſetzen wir uns entſchieden ein für die nationalſozialiſtiſche Volkwerdung auf der Grundlage von Blut und Boden, deutſcher Eigenart und Geſchichte. Aus dem gleichen Grunde weiſen wir aber auch jede Vergötzung der natürlichen Lebensmächte ab. Die innere Erneuerung unſeres Volkes im ganzen und im einzelnen kann nicht auf dem Wege der Myſtik und der heroiſchen Hoffnungsloſigkeit, ſondern allein durch eine tiefe Bindung an Gott als dem Herrn des Lebens und der Geſchichte gegeben werden. 4. Wir rufen demgemäß unſere deutſche Jugend auf, unbe⸗ irrt durch die Verwirrung der kirchlichen Verhältniſſe, um eine perſönliche chriſtliche Glaubensüberzeugung zu ringen. Wir for⸗ dern die Erhaltung unſerer ſtaatlichen theologiſchen Fakultäten, weil ſie allein die Gewähr einer in die Tiefe und Weite gehen⸗ den Auseinanderſetzung zwiſchen Chriſtentum und Geiſtesleben bieten. Wir verwerfen jeden Verſuch, durch eine päpſtlich ſich ge⸗ bärdende Theologie oder durch kirchliches Kommando den per⸗ ſönlichen Kampf um den Glauben erleichtern oder erſetzen zu wollen. Wir treten ein für eine Zuſammenfaſſung aller kirch— lichen Kräfte unter einheitlicher Führung in evangeliſch-brüder⸗ lichem Geiſte zur Erhaltung und zum Wiederaufbau unſerer reformatoriſchen Volkskirche. Bonn, 1. Januar 1936. gez. Jirku, Kohlmever, Pfennigsdorf, H. W. Schmidt, Schmid, Japing, Stauffer. Die gewaltigen Leiſtungen des WWW Rund 12,5 Millionen Menſchen werden dieſen Winter betreut DNB. Berlin, 3. Jan. Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt machte am Freitag- abend im Zeitfunk des Reichsſenders Berlin aufſchlußreiche Ausführungen über Organiſation und Leiſtungen dieſes in der Welt einzig daſtehenden Werkes. Hilgenfeldt teilte unter anderem mit, daß 1933 zur Vorbereitung der ganzen Aktion nur 14 Tage zur Verfügung ſtanden. Am 16. September begann er die Arbeit mit 36 Mitarbeitern und am 1. Oktober ſtand bereits das WH W. Die beſten Fachleute wurden für die wichtigſten Verſorgungsgebiete herangezogen. Aus den von Hilgenfeldt angeführten Zahlen ergibt ſich, daß 16 v. H. der geſamten deutſchen Hausbrandverſorgung auf die Kohlenverſorgun g durch das WHW entfallen. Im Reichsdurchſchnitt macht die Spende in einem Haushalt bis zu zwei Kindern 8 Zentner aus. Bei Familien mit höherer Kinderzahl werden ſoviel Kohlen geliefert, daß zwei Feuerſtellen unterhalten werden können. Familien mit feuchten oder ſchlechten Wohnungen oder Schwerkranken werden dementſprechend höher beliefert. Statt ſieben Serien Kohlen wie im Vorjahre werden diesmal acht Serien verteilt. Die Stoffe, die zur Herſtellung von Bekleidun gs ſtücken gebraucht werden, könnten eine Strecke von 7000 Klm., alſo die Länge der geplanten Reichsautobahnen bedecken. Die Schuhe, die das WHW im letzten Winter lieferte, hätten aus⸗ gereicht, um die geſamte Bevölkerung Badens vom Säugling zum Greis und darüber hinaus noch die Bevölkerung dreier Kreiſe Württembergs zu verſorgen. 15 Millionen Zentner Kartof- feln, das ſind 60 000 Waggons zu je 250 Zentner, wurden im Laufe des vorigen Winterhilfswerks ausgegeben. In dieſem Win- ter ſind bereits 12 Millionen Zentner aufgebracht werden. Im Reichsdurchſchnitt wird auf den Kopf der Bevölkerung ein Zentner Kartoffeln gerechnet, im Gau Groß-Berlin erhält eine Fa⸗ milie von dier erwachſenen Perſonen acht Zentner. Bayern wird dagegen mit mehr Mehl verſorgt. Der Wert der Abzeichenauſfträge betrug im letzten WBW faſt vier Millionen Reichsmark, in dieſem Winter werden es faſt fünf Millionen ſein. Im erſten Winterhilfswerk wurden rund 17 Millionen Volks— genoſſen betreut, 1934/35 nicht ganz 14 Millionen und in dieſem Halbjahr ſind es rund 12,5 Millionen Menſchen. Hilgenfeldt teilte weiter mit, daß im letzten Jahr 69 336 A usländer, die alſo nicht die deutſche Staatsangehörigkeit beſaßen, vom WHW k des deutſchen Volkes betreut wurden, fer⸗ ner 29 108 Juden. Aus grundſätzlichen Erwägungen heraus ſei eine organiſatoriſche Aenderung der Judenbetreuung vorge— nommen und ſei den jüdiſchen Wohlfahrtsvereinen zugewieſen worden, ſie ſtehe jedoch unter ſeiner Ueberwachung. Der Säule der Betreuten ſtehe die Säule der 17 Millionen freiwilli— gen Helfern gegenüber. Sie ſeien die Löſung des Rätſels der geringen Verwaltungskoſten, die noch nicht einmal 1 v. H. des Wertes der Geſamtleiſtung ausmachen. Die- ſer Armee von ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfern ge— bühre der Dank des ganzen deutſchen Volkes. CC Ä Trauerfeier für Roland Köſter 5 DNB. Paris, 3. Jan. Am Freitagabend fand am Sarge des Botſchafters Roland Köſter in der Botſchaft im engſten Kreiſe eine Trauerfeier ſtatt, an der die Mitglieder der Familie und der Botſchaft teil⸗ nahmen. Miniſterialdirektor Dieckhoff legte am Sarge einen Kranz namens des Führers nieder. Er überbrachte ferner Kränze des Reichsaußenminiſters und der Mitglieder des Aus⸗ wärtigen Dienſtes. Er richtete aufrichtige Worte der Trauer an den Dahingegangenen. Als Vertrauensmann der deutſchen Ko— lonie in Paris ſprach Pg. Schleier, der auf die langjährige vertrauensvolle Zuſammenarbeit mit dem Verſtorbenen hinwies. Der deutſche Geſchäftsträger, Botſchaftsrat Dr. Forſter, ent⸗ bot dem verſtorbenen Chef und Freund einen letzten Gruß. An— ſchließend wurde der Sarg in die deutſche evangeliſche Kirche in Paris übergeführt, wo Samstagmorgen der Trauergottesdienſt für die deutſche Kolonie ſtattfindet. Seit dem frühen Morgen haben zahlreiche Deutſche und Franzofen am Sarge des Bot⸗ ſchafters ſtillen Abſchied genommen. Anter den vielen Kränzen bemerkte man einen großen Kranz vom Präſidenten der fran⸗ zöſiſchen Republik, einen weiteren von der franzöſiſchen Regie⸗ rung, einen vom diplomatiſchen Korps, von den deutſchen Ein⸗ richtungen in Paris und andere mehr. Bis zu der Leberführung 1 Mitglieder der Botſchaft die Ehrenwache am Sarge ge— ellt. Beerdigung in Heidelberg g. Be D. Heidelberg, 3. Jan. Die Beiſetzung des in Paris verſtorbenen deutſchen Bot⸗ ſchafters Roland Köſter wird in Heidelber g erfolgen, wo Köſter aufgewachſen iſt, das Gymnaſium beſuchte und ſpäter auch ſtudierte. Die Leiche wird von Paris aus nach Heidelberg übergeführt werden. Die Trauerfeier in Heidelberg in engſtem Familienkreiſe iſt, wie wir hören, auf Sonntagvormittag an⸗ geſetzt, während die Beiſetzung im Köſterſchen Familiengrab auf dem Bergfriedhof erſt ſpäter erfolgen wird. Schon viereinhalb Millionen Deutſche im Luftſchutz ausgebildet Nd. Berlin, 3. Jan. Nach den jüngſten Ermittlungen des Reichsluftſchutzbundes hat die junge Organiſation, die erſt 277 Jahre beſteht, heute bereits 7 Millionen Mitglieder. Damit iſt zahlen⸗ mäßig der Reichsluftſchutzbund eine der größten Organiſationen Deutſchlands. Im Reichsgebiet beſtehen 2200 Luftſchutzſchulen, in denen 22 890 Luftſchutzführer tätig ſind. Dieſe Luftſchutz⸗ führer haben bis heute 4 Millionen Volksgenoſſen im Luft⸗ ſchutz ausgebildet. Der Reichsluftſchutzbund richtet erneut den Appell an alle Volksgenoſſen, ſich in ſeine Reihen einzugliedern. Wenn der Ernſtfall erſt da ſei, nützten keine Klagen und Selbſt⸗ vorwürfe mehr. Reichsflaggenverbot für Juden Tragen des Ehrenkreuzes geſtattet. ND. Berlin, 3. Jan. Nach 8 4 des Geſetzes zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre iſt Juden das Hiſſen der Reichs- und Nationalflagge und das Zeigen der Reichsfarben verboten. Dagegen iſt ihnen das Jeigen der jüdiſchen Farben geſtattet. In dem Kommentar von Miniſterialrat L öſener und Regie⸗ rungsrat Knoſp über die Nürnberger Geſetze(Verlag Franz Vahlen, Berlin W 9) wird dazu feſtgeſtellt, daß, ſoweit Juden das Ehrenpreuz verliehen worden iſt, das am ſchwarz-weiß⸗ roten Band zu tragen iſt, ihnen das Tragen dieſer Auszeichnung mitſamt dem Band ungenommen ſei. Welche Farben und welche Flagge ſich das jüdiſche Volk ſchaffen werde, müſſe ihm überlaſſen bleiben. Bis dahin würden die Farben der Zioniſten, blau-weiß, in der Zuſammenſtellung und mit den Symbolen, wie ſie die verſchiedenen zioniſtiſchen Richtungen führen, als jüdiſche Farben zu gelten haben. Neue Verhaftungen in Eupen⸗Malmedy DNB. Lüttich, 3. Jan. Ein Gendarmerieaufgebot erſchien Donnerstag früh in der Gemeinde Bütgenbach im Kreis Malmedy und verhaftete ſieben heimattreue Männer unter der Anſchuldigung der Zuſammen— rottung und Auflehnung gegen die Staatsgewalt. Die Verhaf— teten wurden ins Gerichtsgefängnis nach Verviers übergeführt. Der Vorgang iſt die Folge einer Silveſterfeier, die der Turn— verein von Bütgenbach in einem der Ortsgaſthöfe veranſtaltete. Die Feier war um 24 Ahr polizeilich geſchloſſen worden. Die Polizei war gegen die Teilnehmer an der Feier, als ſie um 24 Ahr den Saal in Ruhe verließen, mit Gummiknüppeln vor— gegangen, wobei große Anruhe entſtand. Man will die ſieben J Verhafteten dafür verantwortlich machen. Das Ergebnis der Schweinezahlung 5 DNB. Berlin, 3. Jan. Die vorläufigen Zuſammenſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes zeigen folgendes Ergebnis der Schweinezählung vom 3. Dezember 1935: Altersklaſſen 3. 12.35 5. 12. 34 in Mill. St. in Mill. St. (mehr(I-) od. weniger (— im Dez. 1935 ge⸗ gen Dez. 1935(v. H.) Geſamtſchweinebeſt. 22.73 1— 440 000( 1,9) Darunter: Schlacht— ſchweine(üb. 7 Z. alt) 6.35 6.72— 370 000(— 5,5) Jungſchweine(8 Wochen bis noch nicht* J. alt) 9.54 10.05— 510 000(— 5,1) Ferkel(unt. 8 Wochen) 4.75 4.51 + 240 000(+ 5,2) Trächtige Sauen 1.19 1.07 + 120 000(11,8) Davon Jungſauen 0.31 0.24 + 70 000(4-28,3) Der erwartete Wiederaufbau der deutſchen Schpeine⸗ haltung hat ſeit der letzten Zählung inſofern Fortſchritte gen acht, als der Minderbeſtand gegenüber dem des Vorjahres, der im Juli 1935 noch 10,4 v. H. betrug, ſich im Dezember 1935 aof 1,9 v. H. ermäßigte. Dieſer Wiederaufbau drückt ſich vor allem im zunehmen— den Beſtand an Ferkeln(5,2 v. H.) und in der Zunahme des Beſtandes an trächtigen Sauen(11,8 v. H.) aus. Bis zu dem Zeitpunkt, in dem dieſer Nachwuchs ſchlachtreif wird, kommt es darauf an, die gegenwärtig noch kleineren Beſtände an Jung- ſchweinen auf ein hohes Schlachtgewicht zu bringen, um den Bedarf an Schweinefleiſch und Fett ſoweit wie möglich aus eigener Erzeugung zu decken. Der Vatikan und der Oſtafrikaſtreit Was franzöſiſche Blätter wiſſen wollen. DNB. Paris, 3. Jan. Der römiſche Sonderberichterſtatter des„Jours“ über— mittelt ſeinem Blatt die überraſchende Behauptung, daß man in zuſtändigen Kreiſen des Vatikans mit der Möglichkeit einer Regelung des abeſſiniſchen Streitfalles rechnet. Bereits wäh⸗ rend der Weihnachtstage habe man im Vatikan eine ganz neue Hoffnungsfreudigkeit an den Tag gelegt, nachdem man dort ſeit Monaten peſſimiſtiſch geweſen ſei. Mittelpunkt der Hoffnung ſei der Verſuch Belgiens. Im Vatikan glaube man, Muſ⸗ ſolini habe ſich davon überzeugen laſſen, daß die Regelung auf jeden Fall über Genf erfolgen müſſe. Man glaube dort gleichfalls, daß Eden ſich nicht einem neuen Plan widerſetzen werde, der„beſcheidener“ als der vom 8. Dezember ſein werde, und der als Gegenleiſtung für die Sicherheit der italieniſchen Grenzen und der italieniſchen Anternehmungen einen Gebiets— austauſch nicht vorſehe. „Oeuvre“ ſchreibt, daß auch der Vatikan ſtark von den Sühnemaßnahmen betroffen werde. Die Zahl der Beſucher ſei ſehr zurückgegangen. Vor allem aber hätten die Finanzen des Vatikans einen ſchweren Schlag erlitten. Obwohl der Vatikan ein ſouveräner Staat ſei, verfüge er nämlich nicht über eigene Banken. Seine Gelder würden von italieniſchen Staatsbanken verwaltet, die aber kein Geld mehr vom Ausland erhielten. Ein päpſtlicher Abgeſandter ſei deswegen bereits zweimal in Genf vorſtellig geworden. Man verſichere in Rom, daß Laval ver— ſprochen habe, ſich für den Fall zu intereſſieren, um dem Vatikan eine Sonderſtellung zu ſichern. Trotz eines Dementis des „Oſſervatore Romano“ behaupte man in Rom, daß Italien und der Vatikan eine Art Clearingabkommen getroffen hätten. Italien werde darin geſtattet, den im Ausland feſt⸗ gefrorenen Peterspfennig zu Ankäufen zu verwenden. Der Vatikan erhalte dafür vom italieniſchen Staat Lire. Das Blatt glaubt ſicher zu ſein, daß dieſe Finanzmaßnahme bereits min⸗ deſtens einmal durchgeführt ſei. Sicher ſei auf jeden Fall, daß die kataſtrophale Verminderung der Einnahmen des Vatikans einen Grund mehr bedeutete, die Verſöhnungsbemühungen fort⸗ zuſetzen. Berlin: Außer dem bereits gemeldeten Telegrammwechſel zwiſchen dem Führer und Reichskanzler und fremden Staats⸗ oberhäuptern hat auch ein Austauſch von Neujahrsglückwünſchen mit dem König von Rumänien ſtattgefunden. Kattowitz: Auf dem Notſchachtgelände bei Dombrowa kam es zwiſchen Arbeitsloſen und Bergarbeitern, die die Notſchächte ſprengen ſollten, zu blutigen Zuſammenſtößen. Drei Bergleute wurden ſchwer verletzt. Weitere Bergleute und Arbeitsloſe tru⸗ gen leichtere Verletzungen davon. Zahlreiche Perſonen wurden verhaftet. 5 1„Ami du Peuple“ wendet ſich ſcharf gegen die kommuniſtiſche Propaganda in Frankreich. Das Blatt ſchreibt, der einzige Gegner, mit dem man rechnen müſſe, ſei der Kom⸗ munismus. 4. 3 London: Beträchtliches Aufſehen erregen in politiſchen Krei⸗ ſen einige Angriffe auf die nationale Regierung, insbeſondere auf Baldwin, die in den„News Letter“, der Wochenkorreſpon⸗ denz der Natipnaſer Arbeiterpartei, enthalten ſind. Piiale 5 8 2. 8 * —————— 2 * de. 3 Nr. 3— Samstag, den 4. Januar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12, Jahrgang Ein„Bürger ſieht den Arbeitsöienſt NSsk. Ein Berliner Blatt hat ſich in ſeiner Neujahrs⸗ nummer auch lang und breit über die Entwicklung der deut— ſchen Innenpolitik ausgelaſſen. Das wäre gewiß erfreulich, wenn es dem bürgerlichen Chroniſten nicht merkbar ſchwer gefallen wäre, Ideen und Abſichten des nationalſozialiſtiſchen Staates in vielen ſeinen Handlungen und Geſetzen zu ver— ſtehen. Es wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn ein findiger Journaliſt die Arbeitsdienſtpflicht über ihr Ideal der Erziehung zur Gemeinſchaft und einer neuen Arbeits- geſinnung hinaus mit hohen Ideen begründen könnte, die im Einklang mit dem nationalſozialiſtiſchen Wollen des Volkes ſtänden. Der Chroniſt der Berliner Tageszeitung gehört aber nicht zu den findigen Journaliſten, die neue Ideen finden, welche dem Willen der Volksgemeinſchaft gerecht werden. Er ſchrieb, daß ſich unter den jungen Menſchen der deutſchen Ar- beitslager ein neuer Lebensſtil ausbreite:„Ve rzichtet auf üppiges Leben, ſtrahlende Genüſſe und ſorgloſen Lebenswandel.“ Und dann heißt es, zwar verklauſuliert, aber doch unmißverſtändlich, weiter:„Wei dieſer Stil aber nicht Vorbereitung auf ein ſtändiges Leben dieſer Art ſein ſoll, ſondern nur Schule, die lehrt, wie dank— bar man jede Nuance eines beſſeren Lebens hinnehmen ſoll — darum wurde der Arbeitsdienſt mit Recht Pflicht“. An unjere Abonnenten! Mehrbelaſtungen des Verlages für Matern— reſp. Nach⸗ richtendienſte zwangen uns, um eine Erhöhung des Abonne— mentspreiſes zu vermeiden, mit dem 1. Januar 1936 das Beilegen der ſeitherigen illuſtrierten Beilage einzuſtellen. Wir werden unſere geſchätzten Abonnenten und Leſer mit Unter— haltungsmaterial, das wir unſerer Zeitung beidrucken, d. h. in eigener Druckerei herſtellen, für den Ausfall der illuſtr. Beilage zu entſchädigen ſuchen. Wöchentlich erſcheint ab nächſte Woche der„Illuſtrierte Sonntag“ und I4tägig die „Starkenburger Heimatblätter“. In dem Beſtreben, unſere Abonnenten auch weiterhin zufrieden zu ſtellen, bitten wir, dieſer notwendigen Maßnahme Verſtändnis entgegenbringen zu wollen. N Verlag der Viernheimer Volkszeitung. Lokale Nachrichten Viernheim, den 4. Januar 1936 Denkſpruch. . rſt die Laſt, dann die Raſt. Wer will haben, der muß graben! rag' und ſei ſtill, ſolang' Gott will! ei bereit, wenn's Zeit! Alter Spruch. i 0 9 7 0 Me cot dle Mintex gelillellen? Wenn man an das Wetter der letzten Tage denkt, ſo könnte man beinahe die Vermutung haben, daß der gute Petrus an dieſer Jahreswende auf Urlaub gegangen iſt. Es iſt überall nicht ſo, wie es ſein ſollte. Im Atlantik wüten Stürme und die grauen Waſſer des Ozeans dringen in die Küſtengebiete ein, mit Ueberſchwemmungen, Deich- und Flur⸗ ſchäden und einer Fülle von Unannehmlichkeiten und Müh— ſalen. Auf den Bergen aber ſchmilzen mit ſommerlichen Temperaturen die weißen Schneeflächen. Und auch in der Ebene hat ſich das Wetter ſelbſtändig gemacht. Die kalten Winde der Dezemberwochen ſind in ein richtiges Frühlings— brauſen übergegangen. Die Winterkleidung iſt faſt unerträg— lich dick und ſchwer geworden. Bald ſcheint die Sonne, bald regnet es. Man könnte meinen, es wäre März oder April. Daß wir noch eben Weihnachten und Neujahr gefeiert haben, erſcheint uns bei den milden Temperaturen faſt wie ein Wunder. Die größten Enttäuſchungen hat der Streik des Winter- wetters natürlich den Winterſportlern gebracht. Viele, die unter dem Weihnachtsbaum ein Paar der ſchmalen Bretter oder Rodelſchlitten vorgefunden haben, die ihnen die weiße Wunderwelt erſchließen ſollten, kündigen dem Wettergott jetzt allen Ernſtes die Freundſchaft. Nicht einmal das geſparte Geld für die Winterreiſe vermag ſie zu tröſten. Auch die blanken Schlittſchuhe wanderten vom Weihnachtstiſch un⸗ benutzt in den Schrank. Die Teiche, die ſchon die erſte Eis⸗ decke trugen, ſind wieder aufgetaut. Am wenigſten werden dieſem merkwürdigen Wetter na⸗ türlich die ärmeren Volksgenoſſen gram ſein. Sie brauchen ſich nicht vor der Kälte zu fürchten. Ihr Kohlenvorrat genügt für die linden Januartage, und der alte, dicke Mantel blickt ohne Neid, ja geradezu mit einem Gefühl der Schadenfreude auf die dicken Pelzmäntel, die ihren Trägern rechte Sorgen bereiten. Trotzdem fühlt ſich eigentlich niemand ganz wohl in ſeiner Haut. Schließlich muß auch im Himmel Ordnung herrſchen, wenn der Menſch zufrieden ſein ſoll. Wenn ſchon der Petrus wetterwendiſch wird, und den Frühling in den Januar und unter Umſtänden den Winter in den Frühling verlegt, dann fühlen ſich auch die Menſchen nur allzu leicht zu einem unregelmäßigen Lebenswandel veranlaßt. Aber ſelbſt dabei macht ihnen die Natur einen Strich durch die Rechnung. Der ſchönſte Januarpunſch und Wintergrog ſchmeckt nicht, wenn das Thermometer immer höher klimmt. Und auch zum Bockbier gehört Kühle. Alles iſt nun auf den Kopf geſtellt, und man fragt mit Recht: Leben wir in Abeſſinien, oder in einem ziviliſierten Mitteleuropa? 8 Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Schlick, Adolf Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprechſtunde. 2 — — — Gewiß wird niemand behaupten, daß die Lebensform des Arbeitsdienſtes eine Dauererſcheinung ſein kann, aber die Erziehung in dieſen Lebensformen wird auch auf den Lebens- ſtil derjenigen jungen Deutſchen, die den Arbeitsdienſt ab⸗ geleiſtet haben, Einfluß nehmen. Derjenige, der den Sinn ſeiner Arbeitsdienſtzeit richtig verſtanden hat und für den dieſes ſozialiſtiſche Erlebnis nicht nur eine Schule um der Lehrer, ſondern um der Geſchulten willen iſt, der wird ohne weiteres den Verzicht auf ein„üppiges Leben“ und auf „ſtrahlende Genüſſe“ ertragen können. Wenn aber der bür⸗ gerliche Artikelſchreiber einer Berliner Zeitung den Arbeits— dienſt als eine Schule bezeichnet,„die lehrt, wie dankbar man jede Nuance eines beſſeren Lebens hinnehmen ſoll“, ſo wird darin einer Geiſteshaltung das Wort geredet, die im National— ſozialismus nichts anderes ſieht, als einen ſchöngeiſtigen Patriotismus. Der betreffende Artikelſchreiber, der in ſeiner Zeitung die innere Entwicklung des nationalſozialiſtiſchen Staates verantwortlich ſeinen Leſern vermittelt, hat vom Sinn und Weſen des Arbeitsdienſtes noch nichts begriffen. Nur bürgerliche Lebejünglinge werden ſich zu einer Auffaſſung bekennen, daß der Arbeitsdienſt nur eine Lehre dazu iſt, um wieviel angenehmer es iſt, wenn man ihm nicht angehört. 8 Achtung! Walovöglein! Die NSG„Kraft durch Freude“, Ortsgruppe Viernheim, wird am kommenden Sonntag, den 5. Januar 1936, abends 8 Uhr, im Freiſchützſaal die am Neujahrstag von dem Ge⸗ ſangverein„Sänger⸗Einheit“ mit großem Erfolg aufgeführte Operette„Waldvöglein“ nochmals zur Aufführung bringen Hierzu laden wir die geſamte Bevölkerung Viernheims auf das herzlichſte ein. Eintrittspreis im Vorverkauf 30 Pfg, an der Abendkaſſe 40 Pfg. Karten im Vorverkauf ſind erhältlich bei den Sängern des Vereins, im Veranſtaltungslokal „Freiſchütz“ und bei Hofmann an der Drehſcheibe. Da mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen iſt, werden die Volksgenoſſen gebeten, ſich rechtzeitig durch den Kauf einer Karte im Vor⸗ verkauf einen Platz zu ſichern. * Frontkameraben! Heute und morgen ſammeln die Frontſoldaten der Na- tionalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung und die Hinter- bliebenen unſerer gefallenen Kameraden für das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes. 5 Wir alle, die wir unſeren Opfermut und unſere Einſatz⸗ bereitſchaft tauſendfach bewährt haben, werden auch jetzt wieder in wahrem Frontſoldatengeiſt und echter Kameradſchaft unſere Pflicht erfüllen. Aus dem Erlebnis der vorderſten Gräben wurde das neue Deutſchland, das uns wiederum tatbereit findet, wenn es gilt, ſich im Kampf gegen Hunger und Kälte einzuſetzen. Unſere Sammelaktion ſoll den Beweis erbringen, daß auch wir, nach dem Ausſpruch unſeres Führers, als Geſchlecht des Kampfes in die Zeit hinein marſchieren. Adolf Hitler, unſer Frontkamerad, dem wir in Soldaten⸗ treue verbunden ſind, findet uns ſtets zum Einſatz bereit, wenn es gilt mitzuhelfen, die Not unſerer Volksgenoſſen zu lindern. Soldatenfrauen und-mütter! Ihr habt dem Vaterland Eure Männer und Söhne geopfert. Kamerad! Du gabſt Dein Blut! Deutſcher Volksgenoſſe! Und was opferſt Du? gez. Adolf Ziegler Gauamtsleiter des Kriegsopferamtes und Bezirks⸗ obmann der NSKOV. Schajende Männer und Frauen ber Deutjchen Arbeitsfront Der Landesobmann der NSBO. und der Gauwalter der DAF. Heſſen, Pg. Willi Becker, M. d. R., erläßt für die Sammlung der NSKOV. folgenden Aufruf: Im vergangenen Völkerringen trotzte die deutſche Front des grauen Stahlhelms einer Welt von Feinden. Nicht wankend und nicht weichend kämpfte ſie in enger Schickſals⸗ verbundenheit für den Erhalt und das Weiterleben Deutſch⸗ lands. Sie gaben uns damit ein ewig währendes Beiſpiel männlicher Opferbereitſchaft und Treue, das ſelbſt angeſichts des Todes nicht erlahmte. Sie ſind die Vertreter einer großen Generation, die im Blutopfer Daſeinszweck und Erfüllung zugleich fand. Dieſe Frontſoldaten ſammeln am 4. und 5. 1936 für das Winterhilfswerk. Zeigt Eure Verbundenheit mit unſeren Helden und opfert freiwillig und ſelbſtlos wie dieſe. Die geſchloſſene Front des ſchaffenden Deutſchland, die erſtmals im Schützen⸗ graben unter Kanonendonner entſtand, dankt mit ihren heu⸗ tigen Opfern dem unbekannten Soldaten des Weltkrieges, unſerem Führer und ſeinen Frontkameraden. gez. Willi Becker. 7 ᷣ VVVVwddddbbGdGGGGGGTTTGTPbPPTPTTPTbTPTb Bauern, laßt Euch durch die hohen Preiſe für Schlachtkälber nicht verleiten, Euere Zuchtkälber in ſtärkerem Maße zum Schlach⸗ ten abzugeben, als es die betriebswirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe der Wirtſchaft zu⸗ laſſen. Ihr untergrabt ſonſt die Leiſtungs⸗ fähigkeit Eures Betriebes und ſchadet der Volkswirtſchaft. Januar 1015 deut ſchen 8 D818 ee 6 Das WS W. leilt mit: 1 Von Dienstag, 7. bis einſchl. Donners⸗ tag, 9. Januar 1936, bleibt die NS V.⸗Dienſt⸗ ſtelle infolge dringender Arbeiten für den geſamten Publikumsverkehr geſchloſſen. Wir haben feſtgeſtellt, daß eine Anzahl von Schuhgut⸗ ſcheinen von den Betreuten noch nicht eingelöſt worden iſt. Wir weiſen daher darauf hin, daß die Einlöſung bei den hieſigen Schuhgeſchäften ſofort zu erfolgen hat, wenn Nachteile nicht entſtehen ſollen. N G.⸗Gemeinſchaft Krit durch Freude“ Amt: Reiſen, Wandern, Urlaub teilt mit: Das Amt Reiſen, Wandern, Urlaub in Verbindung mit dem Sportamt führt im Januar folgende Urlauber- und Sportzüge durch: T. Schwarzwald/ Kniebis, vom 17. 1. bis 19. 1. Geſamtkoſten: 16.50 RM. 2. Schwarzwald Kniebis vom 17. 1. 36 bis 2. 2. 36. Ge⸗ ſamtkoſten: 59.50 RM. „Schwarzwald/ Kniebis vom 31. 1. ſamtkoſten: 16.50 RM. Die Fahrten Nr. 1 und 3 werden mit Omnibuſſen durchgeführt. Die Unterbringungsorte ſind Kniebis und Nach⸗ barorte. Anmeldungen auf dieſe Züge nimmt die Kd Dienſtſtelle im„Löwen“ entgegen. Der Teilnehmerpreis iſt bei der An⸗ meldung zu bezahlen. Anmeldeſcheine ſind in den neuen Monatsprogrammheftchen enthalten, die zum Preiſe von 10 Pfg. ebenfalls auf unſerer Dienſtſtelle erhältlich ſind. Heil Hitler! 7õãũ d y Todesfälle Im Mannheimer Krankenhaus ſtarb Herr Peter Roſchauer, Ernſt Ludwigſtraße. In der Vollkraft ſeiner Jahre, erſt 38 Jahre alt, mußte er nach kurzer, ſchwerer Krankheit von dieſer Erde ſcheiden. Mit dem Verſtorbenen iſt ein gerader, aufrechter, ſtrebſamer Mitbürger aus unſerer Mitte geriſſen worden. Als Kriegsteilnehmer wurde er ſchwer verwundet und trug er von dieſer Verwundung her noch einen wandernden Granatſplitter im Körper. Nach den Feiertagen ſchwer erkrankt ins Mannheimer Krankenhaus gebracht, iſt Peter Roſchauer geſtern abend halb 6 Uhr verſchieden. Dem Turnverein Viernheim hat er 24 Jahre in ſeltener Treue, erfüllt von begeiſterter Hingabe zu den Zielen des Vereins und ſelbſtlos gedient. Dieſe Treue, die rührend, die Be⸗ ſcheidenheit ſeines Weſens, die immer gezeigte Bereitwillig— keit, mitzuarbeiten und mitzuhelfen, wenn es galt, den In⸗ tereſſen des Vereins und der deutſchen Turnſache nützlich zu ſein, haben ihn in unſerem Turnverein, deſſen Turnwart er ſeit 1920 war, dankbare Freunde finden laſſen, die mit ehr⸗ licher Trauer den ſo raſchen Heimgang dieſes lieben Menſchen beklagen. Mit ſeinem Ableben iſt auch ein inniges Familien⸗ leben zum Abſchluß gekommen; Gattin und drei Kinder trauern um den Ernährer und Betreuer. Wie im Beruf, wie im Vereinsamt, ſo auch in der Familie: Alles war an Peter Roſchauer ein ganzes Einſetzen, war Treue, war Pflichter⸗ füllung bis zum Tode. Er ruhe in Frieden! i * 1936. — 36 bis 2. 2. 36. Ge⸗ Nach langer ſchwerer Krankheit ſtarb Frau Katharina Dewald geb. Eppel, die Gattin von Seb. Dewald 2., Waldſtraße 18. Im Alter von 72 Jahren rief ſie der All⸗ mächtige nach einem Leben voll Arbeit und Mühen zu ſich in die Ewigkeit. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nach der Andacht ſtatt. * Heute morgen 4 Uhr entſchlief Herr Adam Kunz⸗ mann im 78. Lebensjahre. Er ſtarb nach kurzer Krankheit im hieſigen Krankenhaus. Die Beerdigung findet am Mon- tag, 3 Uhr, vom Krankenhaus aus ſtatt. 8 Rotes Kreuz. Am Dienstag, den 7. Januar, beginnen in der Schillerſchule die vierteljährlichen Ausbildungskurſe in der erſten Hilfe bei Unglücksfällen ſtatt. Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die Luſt und Liebe zu dieſer Sache haben, wollen ſich zahlreich zu dieſen Ausbildungskurſen, die koſten⸗ los durch den Kolonnenarzt Dr. Günther erfolgen, einfinden. (Siehe auch Inſerat). „Liederkranz“⸗ Familienabend. Wir weiſen auch an dieſer Stelle auf den morgen abend im„Karpfen“ ſtattfindenden Familienabend hin. Ergreifend tiefer Ernſt, gepaart mit köſtlichem Humor, geben dem Programm das Gepräge. Es kommen u. a. zwei Singſpiele zur Aufführung, die zweifellos eine angenehme Ueberraſchung für die Beſucher 1 werden. Verſäume daher niemand den genußreichen Abend. Aufträge nur an DA F.⸗ Mitglieder. Auf An⸗ regung der Kreiswaltung Mainz der Deutſchen Arbeitsfront hat das heſſiſche Kreisamt Mainz beſchloſſen, daß in Zu⸗ kunft alle Aufträge an Handel, Handwerk und Induſtrie des Kreiſes Mainz und der jeweils zu betreuenden Gemeinden nur noch an Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront zu ver⸗ geben ſind. Die Deutſche Arbeitsfront iſt nach dem Willen des Führers die Organiſation aller ſchaffenden Deutſchen und deren Mitglieder haben in allererſter Linie ein Recht auf Auftragserteilung ſeitens des Staates und der Verwaltungen. 0 Eher wird ein Eſel- Von Pans Franck In der Hamburger Alten Petrikirche befand ſich länger als ein Jahrhundert hindurch eine Grabplatte, wie ſie in einem Gottes— baus kein zweites Mal ſelbſt zu jenen Zeiten anzutreffen geweſen ſein dürfte, welche nicht nötig hatten, alles Weltliche ängſtlich daraus zu verbannen, dieweil das Göttliche dort noch unangefoch— ten ſeine Macht ausübte. Auf dieſer Grabplatte, unter der ein angeſehener Bürger der Stadt ruhte, war ein Eſel mit überlangen Ohren zu ſehen. Der tat, was dem Grautier mit der rauhen Ma-Stimme am wenigſten zukommt: Er ſchlug die Laute und ſang — zu zweibeiniger Stellung emporgereckt— ein Lied. Auf einem Spruchband, das ſich vielverſchlungen um ihn herumwand, war ein Vers zu leſen, der hochdeutſch lauten würde: Die Welt, die hat ſich umgekehrt, ſo hat mich Eſel man ſingen gelehrt. Nackt bin auf Erden ich geboren, hab' viel gewonnen, mehr verloren. O du mein Herr und du mein Gott, ſei du in meiner letzten Not barmherzig mir armen Sünder. Jedermann, der auf der Grabplatte den ſeltſamen Spruch las, das verwunderliche Bild' ſah, wußte, welchem Menſchen— geſchick ſie galten. Dieſes Wiſſen iſt im Lauf der Jahrhunderte — ebenſo wie bei dem großen Hamburger Brand Grabplatte und Alte Petrikirche— untergegangen. Aber es verdient durch Er— zählung des Schicksals, das ſich in dem Eſelsſpruch ſelber zu⸗ ſammenfaßte, wieder aufgeweckt zu werden. Johannes Grebbin war einer der reichſten Kaufleute, die zu Beginn der Neuen Zeit in Hamburgs Mauern lebten. Alles, was er anpackte, geriet ihm auf das beſte; ſo daß man von jemandem, dem ein Geſchäft ungewöhnlich gut glückte, damals zu ſagen pflegte: „Er iſt bei Grebbin in die Lehre gegangen!“, und zwar auch dann, wenn der neidvoll gerühmte Kaufmann keine Minute lang auf einem der vielen Drehböcke geſeſſen hatte, die in deſſen Kontoren von Jahr zu Zahr zahlreicher aufgereiht ſtanden. Solange die Frau— eine milde Seele, die auch in ſolchen Dingen des Mannes dämpfend wirkte, die ſie mit keinem Wort an⸗ rührte— neben Johannes Grebbin herging, nahm in dem Kauf⸗ mannshauſe an der Gröningerſtraße alles einen ungefährdeten, guten Verlauf. Als ſie ihn aber in dem verwinkelten düſteren Gebäude allein zurückließ, wandte das Leben des Witwers ſich von der Stete und Einfachheit fort. Eine neue Frau mochte er aus Rückſicht auf ſeine beiden Söhne, die jenſeits des Ozeans Gerbbinſchen Faktoreien vorſtanden, nicht nehmen. Die einzige Tochter war ihrer Mutter in die jenſeitige Welt vorausgegangen. Mehr und mehr ſpürte Johannes Grebbin, als ob er ſich vor der abendlichen Stille ſeines Hauſes fürchte, das Verlangen, Men— ſchen um ſich zu ſehen, viele Menſchen, fremde Menſchen; die zahl- reichen Räume und Räumchen des von den Vätern überkommenen Wohngebäudes bis in den letzten Winkel hell, überhell zu er— leuchten. Da ſein Reichtum ihm ermöglichte, dieſem Verlangen ungehemmt nachzugeben, nahmen die Feſte unter ſeinem Dach lawinenhaft zu und arteten mit Hilfe„guter Freunde“ in üppige Gaſtereien und endloſe Gelage aus. Johannes Grebbin, ehedem mäßig und nüchtern, trank nun diel, zuviel; und derſelbe Mann, der zu Lebzeiten ſeiner beredten Frau ſchweigſam, faſt wortkarg geweſen war, redete jetzt laut und lange, ohne daß irgendwer ihn je gemahnte, ſeine Worte anzu— halten, ſeine Behauptungen ſorgſam zu überprüfen, oder gar den Mut fand, ihm ernſthaft zu widerſprechen. Denn er war nicht nur einer der reichſten, ſondern auch einer der mächtigſten Männer ſeiner Vaterſtadt. In einer Novembernacht, da man länger gefeiert, aus— ſchweifender gegeſſen, ungezügelter getrunken hatte als je zuvor, überhob Johannes Grebbin ſich zu dem Wort: Das Handelshaus „Grebbin und Söhne“, für alle Ewigkeit ſei es gebaut; keine Macht ihr Erden und im Himmel— jawohl, auch keine Macht des Himmels!— könne ihm etwas anhaben. Man ſtimmte der chreieriſchen Verſicherung des Weinſeligen lärmend zu, ſprang auf und begann mit den Gläſern anzuſtoßen, um die Behauptung des Hausherrn und Feſtgebers zu bekräftigen, daß dem Handels- hauſe„Grebbin und Söhne“ niemand und nichts etwas anhaben könne, bis in alle Ewigkeit hinein. Nur einer der Gäſte ſchwieg, erhob ſich widerſtrebend von ſeinem Sitz und hoffte, daß es in dem Gewühl des ſich über— ſchlagenden Feſtes unbemerkt bleibe, wenn er ſein Glas nicht mit dem Glaſe Johannes Grebbins zuſammenklingen ließ. Dieſer Eine war ein etwa fünfunddreißigjähriger Kaufmann, der als blut armer Lehrling bei„Grebbin und Söhne“ ſeinen Weg begann, ſich aber durch Fleiß und Tüchtigkeit emporgearbeitet hatte, ſo daß er nun ein eigenes aufblühendes Geſchäft beſaß. Doch hinderte das ſeinen früheren Lehrherrn nicht, in ihm noch immer den Lehr⸗ buben zu ſehen, wie dieſer in ſeinem Lehrmeiſter immer noch den weitſichtigen Herrn verehrte. Denn Johannes Grebbin hatte ihn von der Straße her, wo er ihn unverdroſſen ſeine Arbeit ver— richten ſah, die von anderen Jungen bedacht wurde— Pferdeäpfel ſammeln für das Gärtchen der Mutter— zu ſich ins Haus geholt. Die Hoffnung dieſes Mannes, daß der Gaſtgeber ihn beim Anſtoßen überſehen werde, erfüllte ſich nicht. Denn plötzlich rief es von dem oberen Ende der Tafel her:„Heinrich, warum kommſt du nicht zu mir?“ „Da bin ich, Herr“, ſagte der Angerufene, als er ſich durch die tobenden Menſchen hin einen Weg zu Johannes Grebbin gebahnt hatte. „Magſt du mit mir nicht anſtoßen?“ „Gerne, Herr.“ „Warum haſt du dich dann nicht, wie alle andern, hierher bemüht?“ „Wenn ich darauf erwidern müßte, würdet ihr meine Worte übelnehmen, Herr. So bitte ich, erlaßt ſie⸗mir.“ Die Gäſte waren auf dieſes Zwiegeſpräch aufmerkſam ge— worden. Sie ſcharten ſich um die beiden, drängten, hetzten:„Ant— worten ſoll er, der Duckmäuſer— der Scheinheilige— der Drücke berger!“ Johannes Grebbin ſtimmte ein:„Ja, antworten ſoll er!“ Heinrich ſagte:„Sobald Ihr es mir befehlt, Herr, werde ich antworten. Ihr wißt: Selbſt wenn ich hundert Jahre alt würde und Ihr dann noch lebtet, ſo müßte ich Euch gehorchen.“ Johannes Grebbin befahl ſeinem früheren Lehrling, daß er endlich Antwort gäbe, weswegen er vorhin nicht gleich allen übrigen mit ihm angeſtoßen habe. Heinrich erklärte: Er ſei nicht imſtande, eine Wortſünde mit Gläſerklingen zu bekräftigen.— „Sünde?“ brüllte, lachte, witzelte es ringsum.—„Jawohl“, ſagte der Verlachte ſtill, aber unbeirrt,„es iſt eine Sünde, wenn man ſich vermißt, zu ſagen: Menſchenwerk werde ewig beſtehen.“ Da— vom Wein erhitzt, von den Zechgenoſſen aufgewiegelt, durch den Widerſpruch des vermeintlichen Lehrlings gereizt— ſchrie Johannes Grebbin:„Laſſen wir die Ewigkeit auf ſich beruhn! Aber das ſage ich in dieſer Stunde und bedenke jedes meiner Worte: Eher wird ein Eſel mit der Leier im Arm auf zwei Beinen herumgehen und wohlklingende Lieder ſingen, ehe ich verarme. Darauf wirſt du ja wohl mit mir anſtoßen, Heinrich?“ „Nein, Herr.“ „Es geht um alles. Stoß an!“ „Nun muß ich zum erſten und, wie ich hoffe, zum einzigen 76 tun, was ich für unmöglich gehalten hatte: Euch ungehorſam ein.“ „Willſt du auch auf das Wort, aus dem ich die Ewigkeit: herausjagte, nicht mit mir anſtoßen?“ „Auch darauf nicht.“ „Verlaß auf der Stelle mein Haus!“ brüllte Johannes Greb— bin.„And zwar für immer.“ „Gebe Gott, daß Ihr mit Eurem Wort Recht behaltet, nicht ich mit meiner Sorge“, erwiderte Heinrich.„Lebt wohl, Herr!“ Seit dieſer Nacht war es, als ob die Elemente ſich gegen das Kaufmannshaus„Grebbin und Söhne“ verſchworen hätten. Am anderen Morgen brach im Keller, infolge der Anachtſamkeit eines noch halbbetrunkenen Lagerknechtes, Feuer aus, durch das Johan- nes Grebbins Elternhaus bis auf die Grundmauern zerſtört wurde. Der lachte:„Das Schickſal wollte mir endlich Gelegenheit geben, an Stelle des alten, viel zu kleinen Kaſtens ein Handels— haus zu errichten, das unſerer Firma würdig iſt.“ Als der neue Bau fertig war, ſtand in der ganzen Gröninger Straße kein Kauf— mannshaus groß und ſchön, geräumig und verſchwenderiſch wie dieſes. Freilich hatte ſein Erbauer zur Vollendung Geld gegen bohen Zins leihen müſſen. Nicht etwa, weil es mit dem ſeinen nicht reichte, ſondern weil von Aeberſee her durch dumme Zufälle ausgeblieben war, was längſt hätte da ſein müſſen und bald kom— men werde. Aber ſtatt der erwarteten Gelder kam die Kunde: daß drüben die Erde ſich aufgetan und die Grebbinſchen Faktoreien verſchlungen hätte, wobei der Aelteſte des Hauſes ſein Leben habe laſſen müſſen. Johannes Grebbin ſagte:„Erdbeben können meinem Reichtum nichts Ernſthaftes anhaben.“ Von ſeinem Aelteſten ſprach er nicht.„In Südamerika, wo mein Jüngſter für mich Geld ſcheffelt, gibt es nicht, wie in Mittelamerika, feuerſpeiende Berge, welche den Boden erſchüttern.“ Aber aus Südamerika traf bald hernach die Botſchaft ein: daß der Fluß, an dem die Grebbinſche Faktorei gebaut war, über die Afer getreten ſei und die Felder ſamt dem Jüngſten verſchlungen habe. Johannes Grebbin ſagte: „Auch das läßt ſich verwinden.“ Er meinte den geſchäftlichen Ver— luſt, nicht den Tod ſeines zweiten Sohnes, von dem er ebenſo wenig ſprach wie von dem Tod ſeines Aelteſten.„Läßt ſich ver— winden!, behaupte ich. Drei Schiffe ſind bereits auf dem Wege mit ſo viel Geld und einer ſolchen Menge vielbegehrter Waren, daß mir nichts geſchehen kann.“ Aber die Luft wollte hinter dem Waſſer, der Erde und dem Feuer als Diener des Ewigen nicht zurückſtehen; ein Sturm erhob ſich, ſo daß nicht eines der drei Grebbinſchen Schiffe den Hamburger Hafen erreichte. Johannes Grebbin ſagte:„Wenn Gott einen neuen Hiob aus mir machen will, dann wird ihm ſchließlich nichts anderes übrig bleiben, als mich— wie Hiob— hinterher dreimal, zehnmal ſo reich zu machen.“ Aber eines Tages hieß die Frage, die Johannes Grebbin vom Schickſal geſtellt wurde, nicht mehr„reich oder arm?“, ſon— dern„ehrbar oder unehrbar?“., Darauf gabl es für ihn nur eine * Antwort. Alſo ſchloß er ſeine Bücher nach der Ordnung ſäuberlich ab, zog ſeinen beſten Rock an, ging auf das Rathaus und erklärte die Firma„Grebbin“ für zahlungsunfähig. Da all ſein Hab und Gut verkauft war, er nichts mehr ſein eigen nannte, als was er auf ſeinem Leibe trug und den Stock in ſeiner Hand, ſah Johannes Grebbin ſich vor der Aufgabe, Arbeit zu ſuchen. Denn wer als Kaufmann das Vertrauen ſeiner Mit⸗ bürger getäuſcht hatte, gleichviel ob verſchuldet oder unverſchuldet, der durfte kein neues Geſchäft beginnen; auch nicht unter einem Decknamen oder hinter einem Strohmann. Bei keinem der vielen„Freunde“, zu denen Johannes Greb⸗ bin ſeine Bitte um Arbeit hintrug, fand er Gehör. Sie ließen ſich verleugnen, brauchten Ausflüchte, wieſen ihn ab. Zu dem einen jedoch, der ſein Freund geblieben war, obgleich er ihn aus dem Hauſe gewieſen hatte, ging Johannes Grebbin nicht. So kam Hein⸗ rich zu ihm. Er holte den Verarmten von der Straße her im Haus. Sein Wille war es, dem„Herrn“ ein Kontor zur Ver- fügung zu ſtellen und ihm Scheinarbeiten hoch zu bezahlen. In⸗ deſſen: Johannes Grebbin litt das nicht. Er tat auf dem Lager Heinrichs als Arbeiter mit ſeinen Händen, was man ihn zu tun gebot, nach dem Maß der verbliebenen Kräfte. Er nahm nicht einen Heller mehr zum Lohn als der am geringſten Bezahlte unter den Arbeitern, die um ihn waren. Trotzdem fand man bei ſeinem Tode eine große Summe Geldes im Beſitz Johannes Grebbins. Von dieſem zuſammen— geſcharrten Schatz beſtimmte ſein Teſtament: er ſollte zum Ankauf und zur Herrichtung einer Grabplatte verwendet werden, die in Sankt Petri neben der Grabplatte ſeiner Frau über ihn zu legen ſei, wenn man jenes Bild und jenen Spruch hineingegraben hätte die er auf der anliegenden Zeichnung beſtimme. Jum ſorgſamer Vollſltrecker ſeines wohlbedachten letzten Willens ſetze er den treue⸗ ſten Menſchen ein, den er auf Erden fand, ſeinen ehemaligen Lehr ling Heinrich. Wenn die Kirche, was dieſer feſtzuſtellen habe, einen tiefſten Herzenswunſch nicht erfüllen könne, ſo wolle er in einem tannenen Sarg bei den Aermſten der Armen begraben werden. Das hinterlaſſene Geld ſei alsdann einem Spital zu über geben. Heinrich erſchrak zu Tode, als er das Bild ſah, welches ſein Herr für die Grabplatte in einer Kirche beſtimmt hatte. Er ging mit dem Teſtament zu dem Pfarrer. Der bat ſich zwölf Stunden Bedenkzeit aus. Am andern Morgen erklärte er Heinrich: Er habe mit Gott die Nacht hindurch im Gebet gerungen. Von Gott — nicht von ihm— werde der letzte Wunſch Johannes Grebbins — zu Nutz und Frommen der ganzen Gemeinde— mit einem Ja beantwortet. So war in der Hamburger Alten Petrikirche länger als ein Jahrhundert hindurch eine Grabplatte zu finden, auf der ein Eſel nit überlangen Ohren die Laute ſchlug und— zu zweibeiniger Stellung emporgereckt— die Verſe ſang, die wir oben hochdeutſch viedergaben, die aber in plattdeutſcher Sprache auf dem Spruch⸗ und ſtanden: „De werelt heft ſick ummekeert, Zo heft mi eezel man ſingen leert. Naket bün ick upp eerden gheboorn, Heff veel gewunnen un meer veloorn. O du min Herr un du min Gott, Wees doch in mine ledzde noot Barmhartig mi armen ſunder. Ceka, der Paſcha und die Gans bon Marie Amelie v. Godin Kurz vor dem Balkankriege war in Skutarit in Albanien Aemr Statthalter der hohen Pforte, der mit den Albanern gern Schindluder trieb. Eines Tages verkündeten die Ausrufer von allen Straßen- ecken, der Paſcha verſpreche demjenigen fünfzig Türkenpfund in Gold, der eine ganze Nacht vom Sonnenuntergang bis Son— nenaufgang, erdennackt in der Kiriebene wachen werde, ohne ſich im mindeſten zu wärmen. Winter war damals und der Winter iſt rauh in Skutari. Dazumal lebte in der Stadt ein gewiſſer Leka Konaj, aus dem Stamme Hoti, deſſen Berghof dreimal durch die Slawen angezündet worden war. Durch das dritte Anglück verarmte Leka völlig und war nicht mehr imſtande, den Hof ein viertes Mal aufzubauen. Seitdem hütete er, trotz ſeines edlen Blutes, in Skutari eines Handelsmannes Lagerbude, um nicht zu ver— hungern. Als dieſer Leka den Ausrufer des Paſcha hörte, fagte er bei ſich:„Ich will verſuchen, dieſe fünfzig Türkenpfunde zu er⸗ ringen.“ Er ging zum Paſcha.„Ich will unternehmen, was Du ge— fordert haſt“, erklärte er. Aemr ging aus dem Saal, darin er Leka empfangen hatte, und rief zwei Gendarmen herbei, die den Leka in der Kiriebene überwachen ſollten.„Seht zu, daß er die Wette verliert“, ſchärfte er ihnen ein. Am Abend zog der Leka in die Kiriebene mit den zwei Wachſoldaten, dorthin, wo vom Drin die Drinaſſa nach Kiri und Bojana abzweigt. Als die Sonne über die Küſtenhügel der Zadrima dem Meer zugeſunken war, entkleidete ſich Leka bis auf die Haut. Er war übrigens ein kräftiger Burſche und hochgewachſen; einen Meter achtundneunzig maß er ganz genau. Dort, wo er ſeine Kleider von ſich warf, iſt Einſamkeit; höchſtens die Vögel des Himmels mochten, wenn ſie wollten, an ſeiner Nacktheit Anſtoß nehmen. Rechts und links von Leka pflanzten ſich die Soldaten auf mit ihren Gewehren, als hüteten ſie des Großherrn Kronjuwelen. Nebel wallten in jener Nacht; vom Meer her ſtrich ſchnei— dender Wind. Leka litt große Pein.„Ich werde den Berghof neu errichten“, ſagte er ſich zur Ermunterung. Trotzdem wurde ihm die Nacht zur Ewigkeit, wenngleich er aus Leibeskräften mit den Füßen ſtampfte und die Arme ſchlenkerte, auf daß ſein Blut ihm nicht geränne. Vor ihm gähnte tiefe Finſternis wie ein drohender Schlund. Nirgends das winzigſte Lichtlein. Aus der Ferne verſpottete ihn der Schrei der Eulen, denen er jede Feder am Leibe neidete. Eis war ihm Haupt, Rücken und Bruſt, Eis Arme und Füße, Finger und Zehen. Das Feuer der Hölle erſchien ihm verfüh⸗ reriſche Lockung. Er ſpähte aus nach der Morgendämmerung wie der Liebhaber nach der ſchönen Frau. Gleich allem Irdiſchen fand auch dieſe Nacht ein Ende. Als die Soldaten die Briſe fühlten, die den nahen Tag ankündigt, ſagten ſie unter ſich auf türkiſch:„Der Paſcha wird uns ſchlagen laſſen, wenn es uns nicht gelingt, ihn eines Feh⸗ lers zu überführen.“ Aber vergeblich zermarterten ſie ihre Spatzenhirne um einen rettenden Einfall. Der Lela ſtand da wie angebunden, obwohl er am ganzen Leibe ſchlotterte.„Allah, was ſollen wir tun?“ grübelten die Gendarmen. Da mit einem Male lichtete ſich die Nacht über dem Tſukal; die Gratlinie des ſchönen Berges ſtand geſpenſtiſch vor einem Schein; dieſer Schein aber ward allgemach zur Glorie und kündete das Nahen der freundlichen Herrin, der Herrſcherin, der lieben Sonne. Nun aber tat der Leka etwas, was er beſſer unterlaſſen hätte, wie ſich gleich zeigen wird: er ſtreckte begeiſtert die Arme aus und begrüßte das rettende Geſtirn, noch ehe es ſich über den Bergkamm erhoben hatte, grüßte den funkelnden erſten Strahlenkranz.„Du heilige Sonne“, rief er aus,„du Feuer Gottes, durchglühe mich!“ „Anſeliger“, tadelten die Soldaten,„was haſt du getan! Du haſt verſpielt! Sage ſelbſt— iſt etwa die Sonne ſchon auf⸗ gegangen?— Nein— nicht wahr? Du aber haſt dich am Feuer des Geſt „Du haſt verſpielt“, entſchied der Paſcha. „Wie kann ich mich an einem Strahlenſchein erwärmt haben, der fern auf dem Tſukal flackerte?“ widerſprach der Leka. „Die Sonne mit ihrer Glut war noch jenſeits des Berges, ſie wärmte mich nicht. Während ich ſie pries, ſchepperten mir vor Kälte die Zähne im Munde.“ Der Paſcha jedoch blieb auf ſeinem Arteil beſtehen. f Nach einigen Tagen erſchien der Leka abermals beim Paſcha.„O Herr, ſagte er, mein Gevatter brachte mir aus dem Dorfe eine Gans. Noch nie haſt Du eine Gans geſehen, die mit gleicher Sorgfalt gemäſtet war. Ein Wundervogel, ſage ich Dir, o Herr! Willſt Du mir und meiner Hütte heute abend Ehre erweiſen und dieſe Gans mit mir verzehren?“ Der Paſcha wußte wohl, daß in Albanien auch der Aermſte vom Kopf bis zur Zehe voll iſt vom Bewußtſein der eigenen Ehre und darum doch nur der Große beſtehen kann, der zur gegebenen Stunde auch dem Geringen wie einem Bruder be⸗ gegnet; überdies lockte ihn die leckere Gans— kurz, er ſagte ſein Erſcheinen zu. Lekas Hütte liegt nahe der Stadt am Seegeſtade. Als der Paſcha gekommen war und auf den Polſtern um den ſpanenhohen Tiſch behaglich Platz genommen hatte, kredenzte der Hausherr trefflichen Branntwein. Von der Gans war nirgends eine Spur zu ſehen. Der Paſcha trank ein Gläschen und ein zweites; und da der Leka allerhand auf gute Art erzählte, wartet er nicht ungern auf den verſprochenen Braten. Endlich aber knurrte ihm der Magen, denn bereits eine Stunde war verſtrichen, ſeit er die Schwelle überſchritten hatte. „He, Leka, was iſt mit dem Wundervogel?“ entfuhr ihm aus bedrängtem Herzen. Leka ging aus der Stube.„Die Gans iſt noch nicht gar“, ſagte er, als er nach einer Weile zurück⸗ kehrte.„Trinkt, Herr, es wird Euch wohl bekommen.“ Gut, abermals zechte der Paſcha, abermals verſtrich eine Stunde. Nun aber ertrug Lemr den Hunger nicht länger ſchwei— gend:„Leka, ſage mir, was iſt mit der Gans?“ Leka ging abermals hinaus und kam abermals mit leeren Händen in die Stube zurück.„Herr, die Gans iſt immer noch nicht durchgebraten; ſeht ſelbſt, wenn Ihr wollt.“ Der Paſcha erhob ſich und folgte dem Hausherrn durch die Tür und aus der Hütte ins Freie.„Haſt Du denn die Küche im Garten?“, erkundigte er ſich. „Ja, Herr“, war die Antwort; und der Leka geleitete den Paſcha zu einer turmhohen Zypreſſe, an deren Spitze hing die Gans, unter der Zypreſſe aber brannte ein Kerzenlicht. „Da hängt ſie nun ſeit dem frühen Morgen“, ſagte der Leka bekümmert,„und will nicht braten.“ „Menſch— Leka— Narr— wie ſoll ſie braten.. ſo in höchſter Höhe und die Flamme ſo weit von ihr! Bis zum jüngſten Tag wird ſie nicht gar geworden ſein!“, rief der Paſcha. „Herr, da der Schein der Sonne unendlich fern über dem Tſukal ſtand und die Sonne ſelbſt noch über den Tälern des Dukatjin, wärmte ich mich an ihr, wie Ihr ſagtet— weshalb iſt dann die Gans ſo anders geartet?“ Da lachte der Paſcha und gab dem Schelm die fünfzig Türkenpfunde in Gold. tirns erwärmt, bevor alſo deine Zeit erfüllt iſt!“ — ewe r 8 e — e e * —— Die Lohnſteuerbelege jür 1935 Wichtig für Arbeitgeber und Arbeitnehmer! Der Reichsminiſter der Finanzen hat durch Verordnung vom 13. Dezember 1933 Beſtimmungen über die Einſen⸗ dung der Lohnſteuerbelege für das Kalenderjahr 1935 er⸗ laſſen. Das Verfahren ſei im folgenden kurz erläutert: Der Arbeitgeber hat in den Lohnſteuerbelegen die ge⸗ forderten Angaben für alle Arbeitnehmer zu machen, für die er im Kalenderjahr 1935 ein Lohnkonto zu führen hatte. Daher ſind dieſe Angaben, und zwar für die ganze Dauer der Beſchäftigung im Kalenderjahr 1938, ſtets zu machen, wenn in dieſer Zeit Lohnſteuer einbehalten worden iſt oder wenn der Arbeitslohn während der ganzen Dauer der Beſchäftigung oder eines Teils derſelben den Betrag von 18 Mark wöchentlich(78 Mark monatlich) überſtiegen hat. Lohnſteuerbelege ſind alſo auch dann aus— zuſchreiben, wenn der Arbeitslohn wöchentlich zwar mehr als 18 Mark(monatlich mehr als 78 M.) betragen hat, aber Lohnſteuer tatſächlich nicht einbehalten worden iſt. Den Eintragungen in die Lohnſteuerbelege ſind alle Lohnzah⸗ lungszeiträume(3. B. Gehaltsmonate, Lohnwochen) zu⸗ grunde zu legen, die im Kalenderjahr 1935 geendet haben. Es ſind mithin ohne Rückſicht darauf, ob die Lohnzahlung nachträglich oder im voraus erfolgt iſt, auch zu berückſich— tigen; a) zu Beginn des Kalenderjahres 19358: die Lohn⸗ zahlungszeiträume, die im Dezember 1934 begonnen und im Januar 1935 geendet haben, auch wenn nur ein Tag die⸗ ſes Zeitraums in das Kalenderjahr 1935 fällt; b) am Schluſſe des Kalenderjahres 1938: die Lohn⸗ zahlungszeiträume, die im Dezember 1935 geendet haben. Dagegen ſind nicht zu berückſichtigen die Lohnzahlungszeit⸗ räume, die Ende Dezember 1935 begonnen und erſt An⸗ fang Januar 1936 geendet haben. Der Arbeitgeber iſt verpflichtet, für Arbeitnehmer, deren Dienſtverhältnis vor dem 31. Dezember 1 93 5 ge⸗ endet hat, eine Lohnſteuerbeſcheinigung auf der zweiten Seite der Steuerkarte dem Vordruck entſprechend ſchon bei Beendigung des Dienſtverhältniſſes auszuſchrei⸗ ben, wobei der Vordruck für die Merkmale der Steuer⸗ karte 1936 ſelbſtverſtändlich unausgefüllt bleibt. Wenn der Arbeitgeber dieſer Verpflichtung im Kalenderjahr 1935 laufend nachgekommen iſt, dann hat er regelmäßig nur noch eine Lohnſteuerbeſcheinigung auf der zweiten Seite der Steuerkarte 1935 für diejenigen ſeiner Arbeitnehmer aus⸗ zuſchreiben, deren Steuerkarte 1935 ihm am 31. Dezember 1935 vorliegt, die alſo an dieſem Tage bei ihm in einem Dienſtverhältnis ſtehen. Bei Arbeitnehmern, für die ein Lo hukonto nicht geführt zu werden braucht, weil keine Lohnſteuer einzu⸗ behalten war und der Arbeitslohn während der ganzen Dauer der Beſchäftigung im Kalenderjahr 1935 nicht mehr als 18 Mark wöchentlich(78 Mark monatlich) betragen hat, hat der Arbeitgeber die Spalten 3 und 4 in der Lohnſteuer⸗ beſcheinigung auf der zweiten Seite der Steuerkarte 1935 durch ſchräge Striche auszufüllen. Am Schluß der Lohn— ſteuerbeſcheinigung hat der Arbeitgeber dem Vordruck ent⸗ ſprechend die Merkmale der Steuerkarte 1936 einzutragen und die Steuerkarte 1935 bis zum 15. Februar 1936 an das Finanzamt einzuſenden, in deſſen Bezirk die Steuerkarte 1936 ausgeſchrieben worden iſt. Dieſe Merkmale wird der Arbeitgeber dann nicht angeben können, wenn ihm die Steuerkarte 1936 nicht vorgelegen hat, weil z. B. das Dienſtverhältnis bei ihm am 31. Dezember 1935 endet und die Steuerkarte 1936 daher ſchon dem neuen Arbeitgeber vorgelegt worden iſt. In dieſem Fall iſt die mit der Lohn⸗ ſteuerbeſcheinigung verſehene Steuerkarte 1935 ohne Ein⸗ tragung der Merkmale der Steuerkarte 1936 an das Fi⸗ nanzamt einzuſenden, in deſſen Bezirk die Steuerkarte 1935 ausgeſchrieben worden iſt. Arbeitnehmer, die am 31. Dezember 1935 in kei⸗ nem Dienſtverhält nis ſtehen und ſich daher im Be⸗ ſitz ihrer Steuerkarte 1935 befinden, haben dieſe unter ge⸗ nauer Angabe der Wohnung, die ſie am 10. Oktober 1935 innehatten, bis zum 15. Februar 1936 dem Finanzamt ein⸗ zuſenden, in deſſen Bezirk ſie am 10. Oktober 1935 ihren Wohnſitz hatten. Sie haben dabei auf der zweiten Seite der Steuerkarte 1935 am Schluß die Nummer der Steuerkarte 1936 und die Behörde, die dieſe Steuerkarte ausgeſchrieben hat, anzugeben. Nur ausnahmsweiſe hat der Arbeitgeber Lohn⸗ ſteuer⸗Ueberweiſungsblätter auszuſchreiben, nämlich nur dann, wenn er eine Lohnſteuerbeſcheinigung auf der zweiten Seite der Steuerkarte 1935 deshalb nicht ausſchreiben kann, weil ihm die Steuerkarte des Arbeit⸗ nehmers für das Kalenderjahr 1935 nicht vorgelegen hat. Dies trifft zu bei denjenigen Arbeitnehmern, die es unter⸗ laſſen haben, ihre Steuerkarte dem Arbeitgeber auszuhän⸗ digen. Hierher gehören auch die Fälle, in denen der Ar⸗ beitgeber für einen vor dem 31. Dezember 1935 ausge⸗ ſchiedenen Arbeitnehmer die Lohnſteuerbeſcheinigung auf der zweiten Seite der Steuerkarte 1935 etwa verſehentlich nicht ausgeſchrieben haben ſollte. Der Arbeitgeber hat des- halb die Ueberweiſungsblätter an das Finanzamt der Be⸗ triebsſtätte einzuſenden. Für Arbeitnehmer, für die kein Lohnkonto geführt zu werden braucht, ſind keine Lohn⸗ ſteuer-Ueberweiſungsblätter auszuſchreiben. Außer den Lohnſteuerbelegen hat der Arbeitgeber ohne beſondere Aufforderung für diejenigen ſeiner Arbeitneh⸗ mer, deren Arbeitslohn im Kalenderjahr 1935 den Betrag von 8400 Mark überſtiegen hat, beſondere Lohn⸗ zettel auszuſchreiben und bis zum 31. Januar 1936 an das für den Arbeitnehmer nach ſeinem Wohnſitz(Aufent⸗ halt) zuſtändige Finanzamt einzuſenden. Die Lohnſteuer⸗ belege ſind dem Finanzamt gemeindeweiſe nach Buchſtaben geordnet einzuſenden. Die Vordrucke für die Lohnſteuer-Ueberweiſungs⸗ blätter und für die Lohnzettel werden etwa von Mitte Ja⸗ nuar ab von den Finanzämtern unentgeltlich abgegeben. —: K 8 Der warme Lökkel Von Margit Petermann. Der warme Löffel iſt aus Aluminium, wie alle Beſtecke in Fräulein Chriſtinchens Löffelkaſten. Das iſt ja auch nicht das Beſondere an ihm, erſt durch den Gebrauch wird er warm: wenn er aus ihrem Kochſtübchen zum Treppenhaus in eine offene Hand gelegt wird. Im tiefen Teller iſt er umſpült vom warmen Strom einer geſegneten Mahlzeit. Fräulein Chriſtinchen iſt ein Aushilfsmädchen für Stunden— lohn, das macht ihr ſchnelle Hände, geſchwinde Füße. Ihr ſchmaler Leid hat Narben wie Nähte im vielgeflickten Kleid. In ihrem Geſicht ſtehen keine Fettaugen wie in den Suppentöpfen, die ſie in anderer Leute Küchen beaufſichtigt, und ihre Hände ſind runze— lig und braun wie billige Zwiebeln. Sie ſpricht nicht von„Hauſierern“, ſondern von ihren „Stammgäſten“. Fräulein Chriſtinchen kennt hierin nur das Ein⸗ topfgericht und unterſcheidet nicht ſo, wie es ſelbſt bei frommen Leuten üblich iſt, daß dreierlei Standestöpfe gekocht werden: für die Familie und den Beſuch, für die Waſchfrau und den Bettel. Armenſpeiſung iſt da Reſteverwertung. Leute auf dem Lande haben dafür ihre Haustiere. Auf den Hintertreppen der Stadt mengt man alle Leberbleibſel unverbindlich durcheinander in der Bettlerſchüſſel und behauptet, daß die Leute noch nicht hungrig genug wären, wenn der Löffel ihnen darin ſtecken bleibt. „Das ſind die eigentlichen Miſſetäter, dieſe Sorte Wohl— täter“, weiß Fräulein Chriſtinchen. Wenn es an Fräulein Chriſtinchens Kochſtübchen klopft,— lnöchern wie die Finger der Armen ſind, hinter denen die Sorge um morgen her iſt, und die es darum ſo unverſtändig eilig haben, daß ſie, ohne abzuwarten, von Stockwerk zu Stock— werk ſteigen,— wenn es klopft,— dann iſt das Eſſen„für uns“ liſt ein Ausdruck von Fräulein Chriſtinchen!) fertig. Immer kommt da ein Schuljunge mit Beinen wie ein Stel— zenläufer und einem ausgebeutelten Geſicht, als hätte er uner— ſättliche Backentaſchen zu verproviantieren. Für ſeinen„war— men Löffel“ hat Fräulein Chriſtinchen immer noch einen kleinen Bruder aus Aluminium bereit, mit dem der Schulbub das Süße in ſich ſchleuſt: ſehr langſam, im Feinſchmeckertempo. Er möchte wohl„Abſchmecker“ werden in einer Puddingpäckchen— fabrik. Aber von dieſem Beruf hat Fräulein Chriſtinchen noch nichts gewußt. Wenn der ſagt:„Hat lecker geſchmeckt! Ich danke, Amen“ und den warmen Löffel in den Teller legt wie einen Schmuck in ſein Futteral, dann klopft es wieder, und diesmal iſt es ein altes Männchen, wie aus Zwirnfäden gemacht. Seine Augen ſtehen immer in einem Tränentümpel, und ſeine zittrigen Hände legen ſich fortwährend übereinander, als wäre das ein Gedulds— ſpiel, das man üben müſſe, bis man es fehlerfrei könne. Als er zum erſtenmal an Fräulein Chriſtinchens Tür klopfte,— wie der Totenvogel gegen den Fenſterladen pickt!— war es Winterkälte und er darin unterwegs in einem abgelegten Lüſterjäckchen. Er wartete dann auf der unteren Schwelle vor Chriſtinchens Tür. Sie entſchuldigte ſich, daß ſie„draußen“ decken müſſe in dieſer unſicheren Welt, und ſie gab ihm heißen Tee dazu heraus und fragte, ob er ihn lieber mit Zucker oder Milch tränke. Das Männchen traute ſeinen alten Ohren nicht und als ſie ihm nun einen Groſchen beilegte, da wehrte er be— ſtürzt ab:„Einen Groſchen noch darüber!?! Das geben Sie nur dem, der nach mir kommt, wenn Ihr warmer Löffel aus— geſchöpft iſt! Nein, nein, das kann ich nicht annehmen! Ich danke Ihnen, und der Herrgott wird's auch tun.— Das iſt mehr, als ich jetzt brauche!“ And er flüchtete faſt die Stufen hinunter vor dem Gro— ſchen, der über ſein Sattſein hinausreichte. Fräulein Chriſtinchen hat den warmen Löffel ſehr behutſam abgewiſcht, wie man Tränen abtrocknet, die aus der Freude kommen. Als ſie ihre Begegnung mit dem Fadenmännchen er— zählte, lächelte man ungläubig wie zu einer Legende, und es klang wie Vorwurf und Belehrung für Fräulein Chriſtinchen, daß ſie die Bettler töricht in ihr Haus zöge und es heutzutage eine Schrulle ſei, dieſe Klingelfahrer zu fragen, ob ſie den Tee gezuckert tränken. Fräulein Chriſtinchen eiferte dagegen:„Ein Teelöffel Zucker für den Armen iſt in Ihren Augen Verſchwendung?! Warum ſoll ich's dem nicht ſüßen, deſſen Leben bitterer iſt als das meiner Beſuche. Warum braucht es dem Armen nicht grad ſo gut zu ſchmek— ken wie uns und unſeren Tiſchgäſten, die uns wieder einladen werden? Das wäre unwürdige Abfütterung. Es ſind doch auch Menſchen! Wie ſoll Gott im Himmel auf unſer Klopfen achten, wenn unſere Herzensträgheit ſein Klopfen auf Erden überhört, weil es uns ungelegen kommt?! Der Herrgott will es anders, als Ihr denkt!“ And der Löffel in ihrer Hand iſt wie angeheizt von ſoviel gutem Willen und eifernder Liebe. Fräulein Chriſtinchen ſchweigt damit, denn ſie ſcheut, viele Worte zu machen, weil darüber die Zeit verloren geht für das Tun. Fräulein Chriſtinchen verwaltet ihren Löffelkaſten wie un— ſere frommen Ahnen ihr Seelgerät. Entnommen aus einem Band zeitnaher Kurzerzählungen, die der Caritasverlag Freiburg i. Br. unter dem Titel„Der Brotteller“ an— kündigt. Das Gleichnis vom hinkenden„e“ Von Georg Britting. In der Oberrealſchule, die ich beſuchte, hatten wir, es war in einer der unteren Klaſſen, ja, ich weiß es genau, es war die dritte Klaſſe, ich weiß es genau, weil ich ſie zweimal durchlief, nicht durchlief, durchſtolperte(was gab es da an Hinderniſſen, Fallgruben, Wolfslöchern, Fußangeln, Drahtverhauen, Fang⸗ netzen), in dieſer dritten Klaſſe, alſo hatten wir einen Lehrer für Deutſch, der war ſehr durchſchnittlich begabt und tat uns auch nicht viel zuleide, man durfte ihm nur in einem Punkt nicht wehe tun, da war er empfindlich wie ein Pferdemaul gegen Horniſſen— ſtiche. And das war ſo, es klingt unglaublich und komiſch, aber es iſt wahr: er verlangte, daß man, wenn man den Buchſtaben e, das kleine e, das kleine deutſche e ſchrieb, daß man da den zweiten e-Strich etwas kürzer machte als den erſten. Das war früher all— gemein üblich geweſen, alte Leute tun es heute noch, aber zu meiner Zeit war das ſchon nicht mehr Sitte; aber er, der Deutſch— lehrer, verlangte es von uns. An der ſchwarzen Tafel malte er uns das Muſterse hin, das beiſpielhafte, es ſah ein bißchen hin— lend aus, denn ſtanden die e, die wir gewohnt waren zu ſchrei— ben, auf zwei gleich langen, feſten Beinen unerſchütterlich und ſtramm und ordentlich da, ſo glich das e, das er gebicteriſch forderte, einem Invaliden, einem Stelzfuß, einem Kriegsbe— ſchädigten, dem man das eine Bein unterhalb des Knies abnahm. Aber ihm ſchien dieſes verſtümmelte Zeichen beſonders liebens— wert, und wir Schüler, nun, wenn man nichts Schwereres von uns verlangte, das konnten wir leiſten, wahrhaftig, und wir leiſteten es. Ich träumte viel damals, nicht nur im Schlaf, da träumt jeder, da träumte ich auch, auch mit offenen Augen war ich ab— weſend(wo nur überalll) und träumte davon, berühmt zu werden, und wußte nur nicht recht wie. Eine Spur mußte man ſich hinter laſſen, irgend was tun, was noch Jahrhunderte nachwirkte, und da kam mir der Lehrer mit ſeinem e gerade recht. Wenn ich, in allem, was ich ſchrieb, nicht nur in den deutſchen Aufſätzen, nein, auch in allen anderen Arbeiten, in der Naturkunde z. B., in jedem Fach, ja auch in jedem Brief, den ich an Freunde, an Verwandte ſchickte, in allem Schriftlichen, das ich aus der Hand ließ, das kurzbeinige e anwandte, ſo würde das Nachahmer fin— den. Da und dort im Lande würden Leute aufſtehen, die mir darin folgten. Meine Freunde konnte ich bitten, auch ihrerſeits das umſtrittene Zeichen nur in meiner Faſſung aus der Hand zu geben. And das würde ich mein ganzes Leben hindurch ſo halten, und wenn ich erſt groß ſei und Kinder haben würde, ſo war es ganz klar, daß dir mir nachfolgten und das„e“ malten wie ich, und die Kinder meiner Freunde würden es auch tun und deren Kinder wieder und ſo durch viele Geſchlechter. Ich träumte davon, Lehrer zu werden und natürlich meine Schüler davon zu überzeugen, daß das Invaliden-e das einzig richtige, das einzig ſchöne ſei, und von den Schülern würden wieder ein paar Lehrer werden dereinſt und unſere, die kurzbeinige Faſſung verbreiten, und vielleicht, wenn wir alle recht zuſammenhielten, ſo konnte es gelingen, daß man auf dem ganzen großen Erdball das gleich⸗ beinige e beſiegte und im Triumph das alte, gediegene uf allem Zuversichf Nicht jede Straße bringt dich zum begehrten Ziel Nicht jedes Lied erklingt dir wie ein holdes Spiel. An deiner Hoffnung geht auch oft das Glück vorbei. Ein kalter Wind verweht dir Freuden mancherlei. Bewahre doch in dir den Glauben an das Licht. Und schreite dort und hier voran voll Zuversicht. Franz Cingia. Papier zu finden war. Welch ein Ruhm, dachte ich, das zu leiſten und ſich zu denken, daß auf dem dicken, gelben Pergament, auf dem man einen künftigen Friedensvertrag niederſchrieb, mein„e“, denn mein„e“ war es nun geworden, glänzen würde! And wenn die Weltgeſchichte, träumte ich, wie man uns geſagt hat, das große Buch der Menſchheit iſt, in der von allen rieſigen Taten wie in Stein gehauen, wie in Erz geritzt, erzählt wird, oder, wie man uns auch ſagte, die Tafel iſt, auf der goldene Lettern ſtehen, nun, zu den Lettern, ſogar zu den am häufigſt gebrauchten, gehört das„e“, und das würde in meiner Faſſung ruhmvoll in die Jahrtauſende ſchreiten. Ein Kaſtanienbaum blühte vor unſerem Schulfenſter mit großen, faſt handgroßen Blättern, dunkelgrünen, und mit vielen weißen Kerzen, die im Frühlingswind leiſe ſchwankten, und ein Vogel, ein Star, ſaß auf einem Aſt und pfiff, und ich träumte mit meinem Ruhm. Cäſar ritt heran, goldgepanzert, mit kühnem Geſicht und hinter ihm römiſche Kolonnen, in Viererreihen, in Sechſerreihen, ſchauten kühn wie er, trugen den Adler an der Stange, der flog auf und rauſchte, breitflügelig um des Impera— tors blaugeäderte Schläfen. In einer Tonne ſaß der ſchmutzige Diogenes, Kolumbus fuhr in ſeiner Karavelle übers Meer, Na⸗ poleon hielt das fette Kinn auf die weiße, ſchnupftabaksgebräunte Krawatte, Helden überall! Die Dichter ſangen ihren Ruhm, ſchrieben Bücher, viele, viele Bücher, dicke und dünne, mit vielen, vielen Buchſtaben, und hinter jedem Kapitel drein hüpfte und tanzte, wie auf der Dorfkirchweih nach dem Siebenjährigen Krieg der geweſene Dragon erwa chtmeiſter der ſtelzbeinig⸗ Buchſtabe„e... Humor Liebevoller Gatte. Ein Schulfreund Nietzſches, Indologe, Sanskritforſcher und Leberſetzer, Paul D., erzählte einmal aus ſeinem Leben. Ei habe mit ſeiner Frau eine Reiſe durch die Schweiz gemacht Spät abends ſei man in ein Gaſthaus gekommen, aber alles war überfüllt und nur noch ein einziges Zimmer mit einem Bett frei. Da auch ſonſt in der Stadt keinerlei Quartier zu be— kommen war, blieb nichts übrig, als wenigſtens dieſes Zimmer zu nehmen. And er fügte bedauernd hinzu: „Es war wirklich ein recht beſchränktes Quartier. And meine arme Frau hat natürlich die ganze Nacht auf dem Stuhl ſitzen müſſen!“ Eigentümliche Einleitung. Verteidiger:„Meine Herren Geſchworenen!„.. Von Euch iſt zwar einer dümmer als der andere, aber ich....“ Präſident:„Herr Juſtizrat, ich werde höheren Orts Bericht über Ihre unerhörte Frechheit erſtatten.“ Verteidiger:„Meine Herren Geſchworenen!.... Von Euch iſt zwar einer dümmer als der andere, aber trotzdem will ich einen Kornſchnaps mit Euch trinken Mit dieſen Worten krat, wie Sie aus den Akten des Prozeſſes erſehen können, der ee vier Wochen in die Wirtsſtube der Frau Krie- huber Viereinhalb Millionen Menſchen haben im Weltkrieg neben den Gefallenen ihr Blut für das Vaterland vergoſ⸗ ſen; Hunderttauſende von ihnen haben ihre geſunden Glie. der eingebüßt. Dankt dies, wenn am 4. und 5. Januar die Frontſoldaten der Nakionalſozialiſtiſchen Kriegsopfer- verſorgung für das Wy5 W ſammeln. Zur Erſtaußührung de Sg, Der Weg zum Parabies“ don Renker u. Vogel durch den Männergejangverein Jegliche Veranſtaltung ſeitens des MGV. bürgt von vornherein für einen Erfolg und ſo ſah man denn auch der diesjährigen Neujahrsaufführung mit erwartungsvoller Span⸗ nung entgegen. Die Spannung iſt gelöſt, die Hoffnungen übertroffen. Wir berichten das mit umſo größerer Genug— tuung, als der Verein eine bedenklich gewordene Kriſe hinter ſich hat, die ſeine zahlreichen Freunde mit Bangigkeit erfüllte, die er aber glücklich überſtand und aus der er gefeſtigter wie je hervorging. So konnte auch der Verein auf Neujahr ſeinen Mitgliedern etwas Erſtklaſſiges bieten, wie es dem Senior der hieſigen Vereine zuſteht. Der neue Vorſitzende, Herr Philipp Herſchel, ent— bot punkt 8 Uhr der knüppeldick ſitzenden Menge der Er— ſchienenen in herzlichſter Weiſe den Willkommengruß und die Neujahrswünſche des Vereins, begrüßte insbeſondere die Ehrengäſte, Herrn Bürgermeiſter Bechtel, Herrn Ortsgruppenleiter Franzke und Herrn Zollinſpek⸗ tor Braun als Vertreter von„Kraft durch Freude“. Er bedauerte, daß der Saal die Erſchienenen nicht zu faſſen vermochte und gar zu viele wieder heimkehren mußten. Nach dem machtvoll verklungenen„Sängerſpruch“ trug der Chorkörper zwei volkstümliche Chöre„Des Zechers Liebe“ und„Kapitän und Leutenant“ vor, in denen das prächtige klangvolle Material in ſchönſter Weiſe zur Geltung kam. Und nun ſollte ſich die Spannung löſen. Die einzigartige, ſchmiſ⸗ ſige Schwank⸗Operette„Der Weg zum Paradies“ ging über die Bretter. Ueberreich an ergötzlichen Situationen und heiteren, oft übermütig draſtiſchen Scenen iſt die ſpannende Handlung. Sie enthält verſteckte Seitenhiebe auf das ſog. Sek⸗ tenweſen. Aurora Pinneberg, die mit ihrem Mann durch ihren früheren, gut florierenden Käſehandel reich geworden iſt, gehört nämlich der Sekte der„Paradiesſucher“ an. Sie hat ſich's in den Kopf geſetzt, daß ihr Ehemann Alois unbedingt ein Buch ſchreiben müſſe:„Der Weg zum Paradies“. Aus dieſer Einſtellung Auroras entſpringen nun die tollſten Streiche und luſtigſten Verwechſelungen. Dafür ſorgt der durchaus nicht ſektenfreundliche, im Gegenteil äußerſt lebensluſtige, für das Ewig⸗Weibliche ſehr empfängliche Pinneberg. Es iſt geradezu zum Quietſchen, wie ſich Pinneberg aus allen ver— flixten Situationen herauszulügen und herauszuwinden ver— ſteht, wie er ſeinen harmloſen Schwiegerſohn, den Apotheker Mäuſepulver mit in ſeinen heimlichen Vergnügungsſtrudel Die muſikaliſche Leitung lag in den bewährten Händen des ſtellvertretenden Dirigenten, Herrn Lehrer Fra nz Klee, der durch ſein unermüdliches Einſetzen für die ſchöne Sache, getragen von hohem, muſikaliſchem Können, das Haupt⸗ verdienſt an dem Gelingen des Werkes hatte. Treu ſtanden ihm zur Seite die Herren Jean Helbig und Gg. Kem pf, in deren Händen die Geſamtleitung und Regie lag. Frau Gretel Martin bürgte für das Gelingen der reizenden Tänze, die Herren Karl und Michael Bugert ſorgten für eine effektvolle Bühnendekoration, Herr Karl Mandel für eine wirkſame Beleuchtung und die Kapelle Hanf mit Frontjolbaten werben jür bas Winterhiljswerk Was uns Frontſoldaten in jenen vier Jahren härtſten Kriegserlebens immer wieder die Kraft gab, auszuharren in unerſchütterlichem Willen und feſter Geſchloſſenheit, das war der Glaube an Deutſchland. An dieſem unüberwind⸗ lichen Glauben, am ſtarren Willen der Front zerbrach immer wieder der Anſturm der Feinde. Im Donner der Material- ſchlachten, im Heulen der Granaten, im Berſten der Minen hielt dieſer Gedanke immer wieder den perſönlichen Mut aufrecht und angriffsfreudig. Immer wieder ſtand der Geg⸗ ner vor dieſer zum Tode entflammten Widerſtandskraft und Aufopferungsfähigkeit, die an das Sagenhafte grenzte, faſ⸗ ſungslos wie vor einem neuen Wunder. Und wurden endlich die zerſchoſſenen und vom Bleihagel tagelanger Trommel— kanonaden unterwühlten und zerſtörten Gräben verlaſſen, ſo wagte ſich der Feind nur zögernd in die neuen Stellungen, immer in der beſtändigen Furcht, ſie im nächſten Augenblick durch einen Gegenangriff wieder verlaſſen zu müſſen. Erſt die Materialknappheit des Hinterlandes, durch eine über die ganze Erde gehende Völkerverſchwörung abgeſperrt und abgedroſſelt, verbunden mit einer ſchon längſt unzu⸗ reichenden Verpflegungsmöglichkeit und dem Verrat durch volksfremde Elemente zwang die heldiſche Schar zu Rückzug und zu Verhandlungen. Aber niemals war es der Feind, ſondern nur wie bei den großen Armeen Napoleons auf ruſ⸗ ſiſchem Boden die Ungunſt der Elemente, die die Entſcheidung herbeiführte. Unbeſiegt und ungebrochen im ſtrategiſchen Sinne, grollend und noch die Augen am Feind kehrte die Todesſchar zurück über die mit ihrem Blute überſtrömten, durch das Wunder ihrer Tapferkeit geheiligten Grenzen. .* 3 reißt und auch ihn nach ertappter Tat wieder rein zu waſchen verſteht. In wunderbarer Weiſe paßt ſich die reizende Muſik allen Phaſen der von Humor überſprudelnden Handlung an. Nicht weniger wie 25 muſikaliſche Einlagen, Sololieder, hei— tere Duette, anmutige Terzette und Quartette erfreuen den Zuhörer. Dazu kommt nach jedem der drei Akte ein ſchmiſſiges Finale, das durch ſeine flotten Weiſen dem modernen Emp⸗ finden unſerer Ohren gerecht wird. Den Mittelpunkt des Stückes bildet der Meiſterſchwindler Pinneberg, eine Bravour-Rolle, mit der die Operette ſteht und fällt. Sie wurde in nicht zu übertreffender Weiſe von dem ehemaligen Raffel⸗Darſteller unſerer Naturbühne, Herrn Georg Kempf wiedergegeben. Wie er in Darſtellung und Mimik den verzwickteſten Situationen gerecht wird, das muß man geſehen haben. In ſeiner Schweſter, Frau Gretel Martin, welche die treugläubige Gattin, aber auch die bitterböſe Schwiegermutter Aurora Pinneberg verkörperte, hatte er eine ebenbürtige Partnerin, die ihre ſchwierige Rolle reſtlos erſchöpfte und das Publikum zu Lachſalven hinriß. Nicht weniger gut war der beliebte Darſteller Fakob Hanf als Apotheker Mäuſepulver, der beſonders auch durch ſeinen ſchönen Geſang erfreute. Frau Johanna Kna pp war ihm als Frau Paula eine ganz hervorragende Partnerin, die ſich an dieſem Abend darſtelleriſch wie geſanglich ſelbſt übertraf. Sehr gut gefiel auch das ſchlaue, die rechte Hand Pinnebergs verkörpernde Dienſtmädchen Mina, urgelungen dargeſtellt durch Frau Eliſe Burkert geb. Schmitt. Für den Ober⸗ kellner Fritz hätte ſich wohl kaum ein beſſerer Vertreter als Herr Gg. Mier ſch finden laſſen, wie auch die beiden luſti⸗ gen Witwen Roſalie Veilchenkranz und Ludmilla Blütenduft in Frau Emmi Pfenning und Frl. E. B ergmann treffliche Darſtellerinnen fanden. Der Eingangschor der ſchnip⸗ pigen Dienſtmädchen, flott geſungen von den Damen Lena Bugert, Alma Bucher, Greta Kirchner, Lena Hofmann, Cilly Leutz und Anna Adler, brachte das Publikum ſofort in die richtige Stimmung. Sehr charakteriſtiſch wirkte auch das Kellnerquartett, geſungen von den Herren M. Helbig, K. Bugert, Gg. Mierſch und Gg. Hanf. Die zwiſchen den Scenen liegenden Balleteinlagen, reizend getanzt von den Damen Ria Pfützer, Käthe Kühlwein, Gretel Winkenbach, Gertrude Alter, Helene Adler und Anna Schmitt gaben dem Ganzen eine oft märchenhafte Wirkung. (K) Karl Bugert Jakob Müller wurde ihrer vielſeitigen Aufgabe meiſter⸗ haft gerecht. Die prickelnde Muſik paßte ſich vorzüglich den einzelnen Geſangspiecen an. Alles in allem: Die Operette„Der Weg zum Paradies“ war eine Glanzleiſtung, die ſtürmiſchen Anklang fand und die jeder Theater- und Muſikfreund, der Sinn für geſunden Humor hat, geſehen haben muß. Dazu iſt ihmam Sonn- tag, den 2. Februar, zum zweitenmal Gele- genheit geboten, da der MGV. die Operette nochmals für„Kraft durch Freude“ aufführt. CCCCCC((CC(ͥͤ ²³˙ A y Aus dieſem Heldengeiſte aber der Front wuchs wieder durch einen Frontkämpfer geſchaffen, groß und überragend, das neue Deutſchland. f Volksgenoſſen, vergeßt nicht den Helden- mut eurer Vorkämpfer, vergeßt die Opfer jener Sturmtruppen des großen Krieges nicht! Helft mit an dem Aufbau des neuen Deutſchland! Frontſoldaten werben für ihre notleidenden Kameraden der deut— ſchen Arbeitsfront! Vier Jahre Arbeits- loſigkeit bedeuten vier Jahre Krieg mit Hunger und Kälte. Helft mit bei dem Kampfe für das Winterhilfswerk am 4. und 5. Januar. * Angeſtellte im nichtarijchen Haushalt In Verbindung mit dem erlaſſenen Aufruf des Gau⸗ leiters und Reichsſtatthalters Pg. Sprenger betreffs Auswirkung des Geſetzes vom 15. 9. 1935 wird hiermit noch— mals darauf hingewieſen, daß Putzfrauen bzw. alle in nicht— ariſchen Haushaltungen beſchäftigte weibliche Perſonen eben⸗ falls unter die Beſtimmung des erlaſſenen Geſetzes fallen und ſomit, falls ſie das 35. bzw. 45. Lebensjahr nicht erreicht haben, ihren Beruf in nichtariſchen Haushaltetn nicht weiter auszuüben haben. gez. Willi Becker. Gute Durchſchnittsleiſtungen auf wirt⸗ ſchaftseigener Futtergrundlage können in der Tier zucht grundſätzlich nur mit Tieren bodenſtändiger Raſſen erzielt werden. Gottesbienjtoroͤnung ker latholiſchen Gemeine Viernheim Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt 2 Uhr: Andacht Danach Verſammlung des 3. Ordens Die Verſammlung der 1. Abteilung der Jung⸗ frauen⸗Kongregation fällt aus. Marienkirche: %½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr; Kindergottesdienſt Montag: 7.05 Uhr beſt. E.-A. für ledig verſt. Juliana Effler, deren Vater Joſef Effler, beiderſeitige Großeltern und Onkel Adolf Bugert 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Johann Jakob Helbig, Ehefrau. Anna Maria geb. Binninger und Gg. Kirchner, Ehefrau Cäcilia geb. Kempf und Anverwandte Dienstag: 7.05 Uhr 1. S.⸗A. für Adam Kunzmann 7.35 Uhr beſt. E.-A. für Heinrich Wohlfahrt Mittwoch: 7.05 Uhr 1. S.⸗A. für Kath. Dewald geb. 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. Donnerstag: 7.05 Uhr beſt. E.⸗A. für den in Oppau verunglückten Caſpar Adler und Angehörige 7.35 Uhr beſt. E.-A. für Anna Maria Helbig geb. Pfen⸗ ning, Großeltern und Angehörige Freitag: 7.05 Uhr 1. S.⸗A. für Peter Roſchauer 4. Eppel für Gg. Wieland und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Altbürgermeiſter Friedr. Kühlwein 4., Ehefrau Magd. geb. Jäger und Angehörige 7.35 Uhr beſt. Amt für Philipp Knapp, Ehefrau Anna Maria geb. Faltermann, beiderſeitige Eltern, Enkel Gg. und Jak. Knapp und Angehörige Samstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Sebaſtian Kühner 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikolaus Winkenbach und Jakob Nikolaus Kalt a 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Katharina Kirchner. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr eine hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag wird das Feſt der hl. drei Könige gefeiert. Die Kollekte iſt für die Heidenmiſſion beſtimmt. Nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. hl. Kommunion für die untere Abteilung der Jünglingsſodalität und die chriſten⸗ lehrpflichtigen Jünglinge. Ebenſo gemeinſchaftl. hl. Kom⸗ munion für die Schüler der H. H. Lehrer Klee und Winkler, der H. H. Rektoren Gillig und Beller und Frl. Hammel. Beicht für Mädchen Freitag halb 5 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 5. Januar 1936 Sonntag nach Neujahr Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt(Text: Math. 6, 24 bis 34; Lieder: 55, 265, 295) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 6. Januar, abends 8 Uhr: Kirchenchor Dienstag, den 7. Januar, abends 8 Uhr: Frauenabend Freitag, den 10. Januar, abends 8 Uhr: Mädchenkreis 25 5 ILLLLLLLLTLL LTI ELLLLILI Warum nicht auch einmal Hirſe? Ach, Hirſe ſchmeckt immer ſo bitter— bei uns will ſie niemand eſſen! Stimmt das? Nur dann, wenn man alte, abgelagerte Hirſe bekommt, die nur als Futtermittel verwen⸗ det werden ſollte. Friſche Hirſe ſchmeckt wohl kernig und herzhaft, aber nicht bitter, wenn ſie richtig gebrüht wird. Zum Hirſebrei brüht man 250 Gramm Hirſe mit kochendem Waſſer, läßt ſie ein Weilchen ſieden und gießt das Waſſer ab. Dies wiederholt man einige Male bis das Waſ⸗ ſer klar wird. Dann kocht man die Hirſe in Waſſer mit zwei Eßlöffeln Butter und Salz gar und richtet ſie dick zum Fleiſch an. Man kann die Hirſe auch mit kaltem Waſſer ohne Butter anſetzen, nachdem ſie gebrüht iſt, gibt dann aber nach und nach einen halben Liter Milch dazu, bis die Hirſe gar und ein feſter Brei iſt. Beim Anrichten übergießt man. ſie mit brauner Butter und ſtreut Zucker und Zimt darüber. Als Beilage gibt man rohen Schinken, Spickgans oder Brat⸗ wurſt. Wenig bekannt ſind Hirſekoteletts, ſchmecken aber recht gut. 250 Gramm Hirſe läßt man mit wenig Waſſer, einem Stückchen Butter und etwas Salz möglichſt ſteif ausquellen und erkalten, nachdem man noch zwei Eier dazwiſchen gerührt hat. Dann formt man kotelettähnliche Scheiben aus der Hirſe, wendet ſie in geſchlagenem Ei und geriebener Semmel und bratet ſie wie Koteletts. Man kann ſie als Beilage zu Spinat oder Blumenkohl reichen und ſie als Mehlſpeiſe mit Zucker und Zimt beſtreut oder mit Frucht⸗ ſoße auftragen. 5 g Praftiſche Winke Entfernung von Maſchinenölflecken. Wenn es ſich um friſche Flecke handelt, genügt es, wenn man gebrannte Mag⸗ neſia mit Benzinoform zu einem Brei verrührt, dieſen auf den Fleck aufträgt und dort trocknen läßt. Nach dem Trocknen wird abgeſtäubt. Das Verfahren iſt aber mehrfach zu wie⸗ derholen, mindeſtens dreimal, da ſonſt Reſte von Del im Stoffe bleiben, dort allmählich verharzen und dann ſpäter, zumal unter dem Einfluß von Staub, wieder als unange⸗ nehme Flecke zum Vorſchein kommen. Sind die Flecke ſchon älter, dann mache man ein Gemiſch aus Amylalkohol und Magneſia, trägt es auf, läßt es zwei Stunden liegen, wieder⸗ holt das Verfahren und behandelt dann erſt, wie oben an⸗ gegeben, mit Benzinoform. Durch dieſe Behandlung wird die unangenehme Neubildung von Flecken verhindert. 1 N 1 N. 2 n — 14 0 n SV. Gau Baden: Waldhof VfR. Mannheim Karlsruher FV. Phönix Karlsruhe Freiburger FC. 1. FC. Pforzheim Im Stadion in Mannheim findet das Mannheimer Spiel der Spiele ſtatt. Der derzeitigen Form entſprechend müßte Waldhof einen überzeugenden Sieg landen. In Karlsruhe ift ebenfalls Lokalderby. Auch hier ſollte der KFV. Sieger bleiben.„Die„Bobbele“ in Freiburg empfangen den Ta⸗ bellenführer Pforzheim. Der Ausgang iſt hier offen. Unſere Viernheimer Amieitia iſt ſpielfrei und trägt morgen auf dem Waldſportplatz ein Trainingsſpiel aus. Die beiden Mannſchaften ſpielen in folgender Aufſtellung: Liga: Krug: Kiß, Faltermann; Ehrhard Jak., Bauersfeld, Fetſch; Müller 2, Koob, Georgi, Schmitt, Kiß K. Jungliga: Buſalt; Müller 1, Hoock Val.: Mandel Gg., Hotz, Ehrhardt Matth.; Helfrich K., Pfenning Mich., Stumpf Ludw., Kempf Konr., Kempf Joſ. Er ſatz: Bauer Hans, Reinhardt Val., Wunder Val., Faltermann Hans. Um 9 Uhr ſpielen die beiden Handballmannſchaften in den üblichen Aufſtellungen gegeneinander. Zu dem Verbandsſpiel nach Karlsruhe wird am 12. Januar der neue Laſtwagen mit ſehr ſchönen, gemütlichen Sitzen des Herrn Heinr. Faltermann fahren. Ebenſo können im Omnibus der 1. Mannſchaft noch Sportfreunde mitfahren. Mit dem Laſtwagen können 20 Sportfreunde zum Preiſe von 2.— Mk., mit dem Omnibus 15 Sportfreunde zum Preiſe von 3.— Mk. mitkommen. Anmeldungen ſind ſofort unter Hinterlegung des Fahrgeldes bei Vorſ. Kempf zu machen. Da die Plätze ſicherlich gleich vergriffen ſein werden, emp⸗ fiehlt es ſich ſofort zu melden. * Der Turnerelj erſtes Pokaljpiel Die 1. Fußballelf des Turnvereins greift morgen in die Pokalrunde ein. Sie begibt ſich nach Sulzbach und nimmt hoffentlich Sieg und Punkte mit nach Hauſe. Sulzbach iſt in hieſigen Sportkreiſen weniger bekannt, jedoch ſteht feſt, daß gerade dieſe Vereine auf eigenem Gelände einen gefähr- lichen Gegner abgeben. Die Turner werden wohl die Lehre aus dem letztſonntäglichen Spiel gegen Ladenburg gezogen haben und, wie wir hoffen, morgen nutzbringend anwenden. So wollen wir mit Zuverſicht dem Pokalſpiel in Sulzbach entgegenſehen. Wenn alle Spieler reſtlos aus ſich heraus gehen und ſich uneigennützig für das Mannſchaftsganze ein— ſetzen, dann werden ſie ſich beſtimmt die weitere Teilnahme an den Spielen um den Vereinspokal ſichern. In dieſem Sinne wünſchen wir der Elf des Turnvereins morgen den allerbeſten Erfolg. Wir rufen ihr zu: Vergeßt die bis⸗ Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung der minderbemittelte Bevölkerung. Januar, Februar und März 1936 erfolgt in der Geſchäfts⸗ ſtelle der NSV., Bismarckſtr., in nachſtehender Reihenfolge: Dienstag, den 7. 1. 1936: vormittags von 8— 9 Uhr, von Nr. 1— 120 vormittags von 9—10 Uhr, von Nr. 121— 240 vormittags von 10—11 Uhr, von Nr. 241— 360 vormittags von 11— 12 Uhr, von Nr. 361 180 Mittwoch, den 8. 1. 1936: vormittags von 8— 9 Uhr, von Nr. 481— 600 vormittags von 9—10 Uhr, von Nr. 601— 720 vormittags von 10—11 Uhr, von Nr. 721— 840 vormittags von 11—12 Uhr, von Nr. 841— 960 Donnerstag, den 9. 1. 1936: vormittags von 8— 9 Uhr, von Nr. 961-1080 vormittags von 9—10 Uhr, von Nr. 10811200 vormittags von 10—11 Uhr, von Nr. 12011340 vormittags von 11— 12 Uhr, von Nr. 13411500 Jeder Bezugsberechtigte hat den weißen Ausweis, ſo— Verdienſtbeſcheinigung vorzulegen. a Alu⸗ und Kru⸗Empfänger erhalten ihre Scheine beim Arbeitsamt. Bei Prüfung der Bedürftigkeitsfrage wird ab 1. Januar 1936 folgendes Familieneinkommen zu Grunde gelegt: wie 18. R M. Netto⸗ Einkommen 2. Für Familien mit 1 Kinde, wöchentlich 2 1. R M. Netto⸗ Einkommen 3. Für Familien mit 2 Kindern, wöchentlich 2 5.— RM. Netto⸗ Einkommen 4. Für Familien mit 3 und mehr Kindern wöchentlich 28.— RM. Netto⸗Einkommen Perſonen, die ihren Fettbedarf aus ei⸗ gener Wirtſchaft oder Viehhaltung decken können, oder ihr Einkommen die feſtgeſetzten Richtpreiſe überſchreitet, ſcheiden aus. Viernheim, den 3. Januar 1936 Betr.: Vergnügungsſteuer. W Die im letzten Jahre von den Wirten in den Wirtſchafts⸗ dieſe Veranſtaltungen ſo ausgeſtaltet, daß ſie als ver— gnügungsſteuerpflichtig angeſehen werden mußten. Ich habe mich daher entſchloſſen, dieſe karnevaliſtiſchen Hernneimer Veranſtaltungen zur Vergnügungsſteuer heranzuziehen. Die Volkszellung e e im Voraus 31 entrichtende Steuer beträgt 10. RM. 575 ſchon von mit Dr. Müllers Haarwuchs-Eſixler. die Veranſtaltung. Während der Karnevalszeit iſt lediglich Reklame Fördert den flaar-Neuwuchs, besel- 51 an i enn Sälen f. l tigt Haarausfall, kurz, die Lebens- ein Kappenabend ſteuerfrei. Bie übrigen in den e 40 Pjg hebt ee tür Ihr Haar findenden karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen werden nach den* 6 Jetzt Nhl 1,25: J. 0, 3.38, 9,8. ſeitherigen Beſtimmungen verſteuert und werden durch die ena aber a 2 5 7 7„ 3 2 1 2 oben erwähnte Anordnung nicht berührt. e e e Geſchäft! In Viernheim zu haben: Viernheim, den 3. Januar 1936 e r Tarfümerie will Stein der Schrift.. klaarpfleger, Adolf Hitlerstrage Der Bürgermeiſter: Bechtel. jernheimer Sportnachrichten 1 großes Ammer. Allererhebſtelle Viernheim Speiſefette für dieſau vermieten ſteuervoranmeldung bis zum 10. ds. Mts.) Von wem, Die Nuss He er Reichsbes Sſch eine für die Mo teſder Verlag Die Ausgabe der Reichsbezugsſcheine für die Monate 8 Bezirksvertreter Aured werner 1. Für ein kinderloſes E hepaar, wöchentlich Bensheim d. b. B. Adolf Hitlerſtr. 2 Kleine räumen abgehaltenen ſogenannten Kappenabende hatten eine Anzeigen unerwünſchte Ausdehnung erfahren. Insbeſondere wurden 5 in der herigen Mißerfolge, rafft euch zu neuer Tat auf, zeigt, daß ihr nicht gewillt ſeid, euch dem Gegner zu beugen, ſondern unter allen Umſtänden den Kampf zu euren Gunſten zu ent⸗ ſcheiden wollt! * Handball Bezirksklaſſe: Der morgige Sonntag bringt die Austragung der beiden reſtlichen Begegnungen der Vorrunde. Es ſind dies: TG. Oftersheim Poſt Mannheim Mas uingt den undęunk 2 Sonntag, den 5. Januar, 18.30 Uu hr: Mannheimer TG. TV. Friedrichsfeld — — „Jedes Tierchen hat ſein Pläſierchen“. Heitere Begebenheiten um Spottvögel, Verſuchskarnickel und Unglückswürmer. Von Rolf Herbert Kunze. „Jeder Menſch hat ſeinen Vogel“ nur weiß er es meiſtens nicht ja, und„jedes Tierchen hat ſein Pläſier⸗ chen“. Und eine Reihe ſolcher harmloſer, niemand ſchadender Tierchen wie Spottvögel, Verſuchskarnickel, Unglückswürmer uſw. hat Rolf Herbert Kunze eine heitere, leicht beſchwingte Funkfolge zuſammengeſtellt. Luſtige Geſchichten, Gedichte und Lieder mit Witze um Tiere wechſeln mit amüſanten Zei⸗ tungsmeldungen und illuſtrierenden Muſikeinlagen, für deren humorvolle Ausgeſtaltung die Kapelle Franz Hauck ſorgen wird. Der Reichsſender Frankfurt bringt dieſe bunte Stunde als frohgemute Abendunterhaltung am Sonntag, 5. Januar, von 18.30 Uhr bis 19.45 Uhr, unter der Leitung von Willi Hartmann. Buch bejprechung Die Einkommenſteuer. Was jeder davon wiſſen muß. Von Steuerinſpektor Dr. W. Sinzig. 5. Auflage. Verlag W. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.25. Es iſt Pflicht jedes Einzelnen, ſich über die weſentlichſten Grundzüge der neueſten Steuerbeſtimmungen zu unterrichten. Durch das Studium dieſes Bändchens werden unerwünſchte Auseinanderſetzungen mit den Steuerbehörden vermieden und häufig beſtehende Unklarheiten behoben. Da erfährt man u. a., welche Vorausſetzungen vorliegen müſſen, um einkommen⸗ ſteuerfrei zu werden und ſo manches andere Wiſſenswerte. Durch die zahlreichen Beiſpiele und die gemeinverſtändliche Darſtellung wird Jeder Nutzen aus dieſer Schrift ziehen können. Jedem Steuerpflichtigen kann daher das praktiſche Bändchen, das unter den Steuerſchriften der volkstümlichen Sammlung:„Hilf Dir ſelbſt!“ erſcheint, empfohlen werden. Im gleichen Verlag ſind auch die bekannten Reichsſteuer⸗ tabellen erſchienen. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Luiſe Ullrich, Mathias Wiemann, Olly Gebauer, Hans Moſer und Oskar Sima in dem volkstümlichen Meiſterwerk „Vorjtabt⸗Varietee Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗ Palaſt. 1 85 Luiſe Ullrich, beſtbekannt aus ihrem vorherigen Film⸗ werk„Regine“ hat ein zweites Filmwerk,„Vorſtadt⸗Varietee“ geſchaffen, das dem erſteren wirklich nicht nachſtehen wird, ſondern bei weitem übertreffen wird. Ein in jeder Beziehung wertvoller Film mit ſchauſpieleriſch unübertrefflichen Höhe⸗ punkten. Eine Meiſterleiſtung voll tiefſter Innerlichkeit, von ſeltener Zartheit mit hochkünſtleriſcher Darſtellung, die alle Beſucher in Spannung hält. Die Handlung iſt eine Liebes⸗ geſchichte ohne ein Happyend, ernſt, heiter, packend und er⸗ greifend, mit einem Wort: ein Luiſe⸗Ullrich⸗Filmwerk! Für alle Filmfreunde ein unvergeßliches und unerhörtes Erlebnis. Man möge möglichſt die heutige Samstags- oder die erſte Sonntags⸗Vorſtellung ab 7 Uhr beſuchen. Die 2. Vorſtellung kommt ab 9.30 Uhr. Demnächſt kommt der große Guſtav⸗ Fröhlich⸗Film„Stradivari“ zur Aufführung und dann Jan Kiepura„Ich liebe alle Frauen“. dalalaadadddunannganddanmnnndanmununnnannmmnnunumninnnaunnnaanannmunmmnnmnumnmanunaunmmamm Union⸗Tonfilmſchau Heute Samstag und morgen Sonntag!, Der Spitzenfilm mit größter deutſcher Beſetzung Heinrich George, Karin Hardt, Alb. Sieven, Paul Henkels: Hermine und bie ſieben Aujrechten D Dazu Ken Maynard Wildweſt:„Der Schrecken von Arizona“ Das Union bietet ab heute ſeinen Beſuchern etwas ganz Außergewöhnliches. Ein Film mit größter deutſcher Be⸗ ſetzung. Die köſtliche und koſtbare Erzählung von den ſieben Schweizer Männern, die alt geworden ſind, nachdem ſie eine unverbrüchliche Kriegs- und Kampfkameradſchaft zuſammen⸗ führte, und die ſich nun auf eine knorrig-humorige Art gegen dieſe Erkenntnis ihres Altwerdens wehren, hat in dieſem Film packend⸗lebendigen Ausdruck gefunden. Das Tempo iſt von einer heiteren Behaglichkeit, und die Bilder des Films ſind voller Romantik. Mit wundervollem Humor und einer ent⸗ N zückend⸗ſanften Biſſigkeit wird die Geſchichte dieſer ſieben Männer gezeigt, die durch viele menſchliche Erkenntniſſe gehen müſſen, um endlich zu erfahren, daß die große Freiheit, der männliche Stolz, die glühende Vaterlandsliebe in den Herzen der Alten ebenſo jung ſein kann wie in denen der Jungen. Alles in allem: es iſt ein Film, der verdient von allen, aber auch von dem letzten Filmfreund geſehen zu wer⸗ den. Deshalb heißt die Parole: Auf ins Union! Verſäumen Sie nicht dieſen größten deutſchen Spitzenfilm erſten Ranges! Wir erinnern an die Abgaben der! Umſatz⸗ sagt Bei Abgabe nach dem 10. erfolgen Zuſchläge nach§ 68, Abſ. 2 der Abgabenordnung. Müller. Vereins⸗ Anzeiger Geſangverein Liederkranz. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Singſtunde. In Anbetracht des morgigen Familienabends darf kein Sänger fehlen. Der Vorſtand Sängertreue⸗Harmonie, gegr. 1905. Heute Sa g abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Alles er⸗ Der Vorſtand ſchei Union- Briketts auf jedem Nost, 30 kocht man billig zeine Kost. Sängerbund-Flora. Heute Abend punkt 8 Uhr voll— zählige Singſtunde. Neue Sänger und ſolche, die ſeither a end einem Grunde nicht mehr geſungen haben, ſi erzlich willkommen. Der Vorſtand in* Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, de haus zum„Goldnen Karpfen“ ⸗Verſammlung. 8 Uhr Vorſtandsſitzung. Mit⸗ . Januar, abends 8.0 Uhr um Ver- Farepef Und chem. Reinigung Fear fe Brehm Mannheim J 6, 11 nis 15. Werbe- Tag fehruar eee Farbermeister Der Vorſitzende. Turnverein v. 1893 e. V. Heute Samstag abend, 9 Uhr, im„Ratskeller“(Nebenſälchen) Vorſtands ſitzung. Pünktli wartet Turnverein v. 1893 e. V. es J. Lamberth, 1. Vorſ. Damen-fantel und vollzähliges Erſcheinen er⸗ Herren-Mantel(reinigen) Abteilung Fußball: Annanmeslelle: Fyau Runn u., Hügelstr. 11 Am Sonntag, den 5. Januar 1936 finden folgende Spiele ſtatt: 1. Pokalſpiel gegen Sulzbach in Sulzbach der 1. Mannſchaft. Spielbeginn nachm. reinigen ohne Futter oder halbgefüttert 3.30 3.90 2 Uhr mit 10 Vorm. 9 in Viern Minuten Wartezeit. 2. M. ſpielfrei. r ſpielt die Jugend gegen Lützelſachſen i. Die Spielleitung. Sportvereinigung Amieitia 09 Viernheim. Sportprogramm: Sonnlag vorm. 8,50 Uhr A⸗Jug., 10 Uhr B-Jugend in Feudenheim. Abfahrt 8 und 9 Uhr per Rad am Rathaus. 11,15 Uhr 3. Mannſchaft gegen Seckenheim auf dem Waldſportplatz. 9 Uhr 1. und 2. Handballmannſchaft, 10 Uhr Liga und Jung liga⸗Trai ſpiele. Handballjugend 1,45 Uhr gegen 1893 auſ dem Stadion. Mannſchaftsauf⸗ Turnve ſtellungen im Schaukaſten. Der Vorſtand Tabakverwiegung. Der Tabak der Gruppe 13 kann am Montag nicht verwo werden, da der Käufer erkrankt iſt. Neuer Termin folgt! Heute abend 8.30 Uhr Gruppenführer⸗Sitzung im„Ochſen eim ee, ,, 12 70 e, 0 2 3, , 7 72 929 l! 474* 5, 9 1 1222 bite lr, eee,% 660 2 euten kum Reichsſtraßenſammlung des W. fi. W. 5 Jan. 36 Schulenlassene des danr Janges 1912 Unser Schulkamerad F peier Hoschauer wurde nach kurzer Krankheit in die Ewig- keit abberufen. Zwecks Teilnahme an der Beerdigung erscheinen die Kameraden heute abend 8.30 Uhrzu einer Besprechung im„Deutschen Michel“ bei Schulkamerad Gg. Müller. Mehrere Schulkameraden Todes- 7 Anzeige Nach Gottes Ratſchluß wurde geſtern abend ½6 Uhr mein lieber Mann, unſer treubeſorgter Vater, unſer guter Sohn, Schwiegerſohn, Bruder, Schwager und Onkel Herr Poler NRoschauer d. nach kurzer, ſchwerer Krankheit, im Alter von 37 Jahren in die ewige Heimat abgerufen. Um ein ſtilles Gebet für den teuren Verſtorbenen bitten Viernheim, Mannheim, Lampertheim, Berlin, den 4. Januar 1936 Die trauernden Hinternlienenen. Cäcilia Roſchauer geb. Träger und Kinder Familie Johann Noſchauer Familie Adam Träger Die Beerdigung findet am Montag, 6. Januar, nachm. 3.45 Uhr vom Trauerhauſe, Ernſt Ludwigſtr. 9, aus ſtatt. Nachruf Schmerzerfüllt geben wir Kenntnis von dem nach kurzer schwerer Krankheit gestern abend erfolgten Heim- gang unseres lieben Turnbruders und langjährigen Turn- wartes Herrn Peter Roschauer Er wurde aus der Vollkraft der Jahre im 38. Lebensjahre mitten aus seinem Schaffen für unsere edle Turnsache, der er sich begeistert und in Treue widmete, unerwartet für uns alle, abberufen. deddddodmöddmoömammddme 1 Dellsches Notes Hu: Sanllatsnalnzug bier nneim Wie alljährlich, findet auch dieſes Jahr am Dienstag, 7. Januar, abds. 8 Uhr in der Schillerſchule ein/ jährl. Hasbüdunos-Hursus in der erſten Hilfe bei Anglücks⸗ und Krankheitsfällen ſtatt. Die Ausbildung erfolgt koſten los durch Herrn Kolonnenarzt Dr. Günther und durch die Führung. Diejenigen, die Luſt und Liebe zu dieſer guten Sache haben, wollen ſich zahlreich beteiligen. Die Führung. cededodaddcdadddodmmmmdmmnm Wir verlieren in ihm einen echten Führer der Turn— abteilung, einen Freund und Berater, der mit nimmer— rastendem Eifer für den Verein und seine aktive Mitglied- schaft tätig war, wie er sich überhaupt von frühester Jugend an der deutschen Turnerschaft widmete. Im Jahre 1912 als Zögling in den Verein eingetreten, versah er seit 1920 das Amt als Turnwart mit großer Umsicht und Verantwortung. Todes- 7 Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meine liebe Frau, unſere gute treubeſorgte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter Schwägerin und Tante frau Ralharina Dewald ben. kenne! nach langer, ſchwerer Krankheit, verſehen mit den Tröſtungen Das Andenken dieses gütigen, ruhigen, bis zur Auf- opferung pflichttreuen Turnbruders soll in unseren Her- zen nicht erlöschen. Wir werden ihm dadurch danken, daß wir unsere künftige Turnarbeit in seinem Geist und in seinem Willen fortführen. Viernheim, den 4. Januar 1936 unſerer hl. Kirche, im Alter von 72 Jahren, zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Um ein Gebet für unſere Verſtorbene bitten Viernheim, den 4. Januar 1936 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nach der Andacht vom Trauerhauſe, Waldſtraße 18 aus, ſtatt. l Turnverein v. 1893 e. V. Viernheim Der Vorstand ö Unlon-Flim-Palast Ab heute Samstag und Sonntag Der größte Spitzenfilm der Terra⸗Film Heinrich George, Karin Hardt, Albert Die Mitglieder des Vereins treffen sich zur Erweisung der letzten 8 2 Ehre am Montag nachmittag 3.15 Uhr im„Freischütz“. — n(— 1 Todes- f Aneige eee, Hermine und 2 2 4 1 S e J die ſiebe 4 esbbbbrun Aber rang-Vlein% ie ſieben Auſtechter 0 Zu unſerem am morgigen Sonntag, den 5 S 5 1 6 G familie ſofort oder! 92 D ſpäter zu mieten, 8 8 0* 26—— 2 2 8 5 1 5. Januar 1936, abends 8 Uhr im Karpfen 2 Ke. Lieven, Paul Henkels, Karl Stepanek Heute morgen 4 Uhr entſchlief nach kurzem Leiden unſer lieber Onkel Herr uam Hunzmann verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten im 78. Le— bensjahre. Viernheim, Lorſch, Darmſtadt, 4. Januar 1936. 25 geſucht. f 3 f. ſaale ſtattfindenden N f Offerten m. Preis- 2 Familienabend angabe an die Ge ſchäftsſt. d. Bl. erbet. 2 Kianiſierte erhältlich bei Für die trauernden Hinterbliebenen: . Familien Huba und Wolf Die Beerdigung findet am Montag, den 6. Januar, nachm. 3 Uhr vom Krankenhaus aus ſtatt. laden wir unſere werten Mitglieder mit ihren Angehörigen, 1 ſowie Freunde und Gönner des Vereins herzlich ein. 8 0 Der Vorſtand. dug. Hanf r T..... — Als beſter Film anerkannt, mit dem 1. Preiſe 3 im Roth ausgezeichnet. Achtung! Ken Maynard! zu kaufen gesucht I ner Schrecken von arizona, Wudwest 1 Von wem, sagt die Senſation erſten 4** hr 7 1 a 1 5 9 1 Geschäft t d. Bl. Sonntag 7 u. 9,15 Uhr. roße Kinder⸗ Central-Flilm- Palas! ſammeln am 4. und 5. Januar 1936. Am Opfer. vorſtellung ab 3 Uhr. Hermine u. die ſteben 7 Rar 8 9 17 Aufrechten, Ken Maynard, Wildweſt in„Der ö unſerer Gefallenen gemeſſen iſt jedes Opfer an irdiſchen C e gentung! Samstag und Sonntag 7 5 gering p d des deutſchen Volkes Ohne Werbung Schrecken von Arizona“ Kommt alle wieder! 5 1 5 0 9. 3 HW. des* 8 5 f Llllse Uirlen, Maimas Wiemann, H. Moser u. Oskar Sima ein Cvfeta! e in ihrem volkstümlichen Großfilmwerk E 5 2 9 kjajjung ber Ge urtsjahrgänge 1913 und 1916 1 Auf Grund der Proklamation der Reichsregierung an das d) Ausweiſe über die Zugehörigkeit 0 deutſche Volk, des Geſetzes für den Aufbau der Wehrmacht zur HJ.(Marine⸗HJ.),. 0 vom 16. März 1935, des Wehrgeſetzes vom 21. Mai 1935, zur SA.(Marine⸗S A.), f 0 des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes vom 26. Juni 1935 und der zur SS. 0 Verordnung über das Erfaſſungsweſen vom 22. Mai 1935 in zum NS. 1 der Faſſung der Verordnung vom 7. November 1935, iſt die zum De.(Deutſcher Luftſport⸗Verband), 0 Erfaſſung der Geburtsjahrgänge 1913 und zum DAS D.(Deutſcher 2 eur⸗Sende D 0 1 0. F N 5 5 3 DaS D.(Deutſcher Amateur-Sende- und Emp 0 19 16 für den Reichsarbeitsdienſt und den aktiven Wehr- fangsdienſt„ f dienſt angeordnet worden. zur freiwilligen Sanitäts-Kolonne(Rotes Kreuz Sämtliche männlichen Reichs angehörigen e) den Nachweis über Teilnahme am Wehrſport(Waſſer a * 0 8 2 hehrſport) der Jahrgänge 1913 und 1916, haben ſich wehrſport), 8 dachweis über geleiſteten Arheits dent Orot 1 1 ö 8 ö—*—* Spaß, f 5 g f) den Nachweis über geleiſteten Arbeitsdienſt lrbeitsp in der Zeit F 0„ f 5 1 5 Arbeitsdienſtpaß, Dienſtzeitausweis oder Pflichten— vom 6. bis 25. Januar 1936 heft der Studentenſchaft), 6 perſönlich bei der Bürgermeiſterei ihres g) den Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der. Wohnortes während der üblichen Dienſt⸗ Wehrmacht oder Landespolizei oder über die. bereits aus 80 5 5 6 8 1 N iter geſprochene Annahme als Freiwilliger im Reichsarbeits 0 ſtunden, bzw. der von der Bürgermeiſtere dienſt oder in der Wehrmacht; de 88 19 9 0 eſo ders fes eſe 5 i 1 Jof Sof 1 d für die Anmeldung beſonders feſtgeſetzten h) den Nachweis über den Beſuch von Seefahrtſchulen und 0 Stunden, zu melden. über Seefahrtzeiten, 1 Iſt ein Dienſtpflichtiger von dem Ort der polizeilichen i) den Nachweis über den Beſitz des Reichsſportabzeichens a Meldebehörde, bei der er ſich anzumelden hat, vorüber— oder des SA.-Sportabzeichens,. Ein lebendiger Film, ein ungewöhnliches Ereignis! gehend abweſend, hat er ſich bei ihr zunächſt ſchriftlich k) den Führerſchein(für Kraftfahrzeuge), Flugzeuge oder Das Meiſterwerk eines großen Regiekünſtlers und nach der Rückkehr unverzüglich perſönlich an⸗ des Deutſchen Segler-Verbandes. J FF a i chaufpeleriſch e 5 des Deutſchen Segler-Verbandes). Ein in jeder Beziehung wertvoller Film, mit ſchauſpieleriſch zumelden 8. 8 8 1 8 unübertrefflichen Höhepunkten. Spannend, packend, heiter und 0 a 2. f„ Etwaige 3 ur ü ckſtellungsanträge ſind bei der ernſt, wechſelnd von Anfang bis Ende. Luiſe Ulrich, beſt⸗ Von dieſer Verpflichtung ſind nur die Dienſtpflichtigen] Meldung mit entſprechender Begründung und Beifügung des bekannt von dem Filmwerk Regine“. befreit, die zu dieſem Zeitpunkt bereits Reichsarbeitsdienſt erforderlichen Beweismaterials bei der Bürgermeiſterei ab 1 Außerdem ſchönes Beiprogramm mit neueſter Üfa⸗ Woche leiſten oder in der Wehrmacht aktiv dienen. zugeben Ein Beſuch aller Filmfreunde iſt gewährleiſtet. eiſten ode der Wehrmacht e g r 3 5 b Anf. Werktags 8 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr, ab 9.15 2. Vorſtellung Dienſtpflichtige, die durch Krankheit ver hin⸗ Wer ſeiner Melde pflicht nicht o der nicht Sonntag nachm große Jugend⸗ u. Kindervorſtellung dert ſind, ihrer Meldepflicht zu genügen, haben hier-] pünktlich nachkommt, wird, wenn keine höhere Strafe 4 5 r. n 8 N= 1 über ein Zeugnis des Amtsarztes(Staatl. Geſundheitsamt J verwirkt iſt, mit Geldſtrafe bis zu 150.— RM. oder mit Heppenheim), während der feſtgeſetzten Meldezeiten der zu- Haft beſtraft. ſtändigen Bürgermeiſterei einzureichen. Haden. 8. 9. 8 D Der Dienſtpflichtige zur 9 e f. 5 Heſſiſches Kreisamt Heppenheim n D Per fon. 1 ung folgende J. V.: Stieh. 10 8e 0 3 0 8 1 tte 81 N 5 8 el Vorſtehende Bekanntmachung des Kreisamts Heppenheim 0 In Winterhiljswerk oßjenbart ſich b) Nachweiſe über ſeine Abſtammung, ſoweit ſie in ſeinem[bringen wir hiermit zur Kenntnis. be der geeinte Wille der Nalion oder ſeiner Angehörigen Beſitz ſind, Viernheim, den 30. Dezember 1935 i. ) die Schulzeugniſſe und Nachweiſe über ſeine Berufsaus- Das Polizeiamt: a N Deuijcher, denke daran! bildung(Lehrlings- und Geſellenprüfung),„ J. V.: Steinmann. d 10