— e F — Voll 7 . Vielgelejene Tageszeitung iernheim el er ng Vereins⸗ und Gejichäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Dez. 35: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Nr. 6 Mittwoch, den 8. Januar 1936 12. Jahrgang Ein engliſch⸗franzöſiſcher Militärplan? Amerikaniſche Senſationsmeldung über reſtloſe militäriſche Zuſammenarbeit DNB. Paris, 7. Januar. Das in Paris und Newyork erſcheinende Blatt„Newyork Herald“ will über das Ergebnis der in Paris geführten Be— ſprechungen der Militärſachverſtändigen Englands und Frank- reichs, die bekanntlich von ſtrengſtem Stillſchweigen umgeben waren, nähere Mitteilungen machen können. Da der Bericht dieſes amerikaniſchen Blattes von der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe bereits aufgegriffen wurde und vermutlich bei der bevor— ſtehenden Auseinanderſetzung in der Oeffentlichkeit eine gewiſſe Rolle ſpielen dürfte, ſei er hier wiedergegeben. Das Blatt behauptet, daß nunmehr ein endgültiger Plan für die Zuſammenarbeit der engliſchen und franzöſiſchen Streit— kräfte zu Lande, zu Waſſer und in der Luft vorliege. Beide Re— gierungen betonten, daß dieſer Plan der Zuſammenarbeit nicht das Ergebnis eines Militärbündniſſes ſei, ſondern einzig und allein die logiſche Folge des Beiſtandes nach Artikel 16 Abſatz 3 der Völkerbundsſatzungen. Man nehme an, daß Frankreich und England jetzt gegen jeden italieniſchen Angriff gewappnet ſeien, gleichviel ob er im Mittelmeer gegen die britiſche Flotte oder zu Lande gegen Frank⸗ reich an der Alpenfront erfolge. Der Plan ſoll, wie das Blatt meldet, die ſofortige Mobil⸗ machung der Streitkräfte zu Lande, zu Waſſer und in der Luft in beiden Ländern und die Benützung franzöſiſcher Lager, Flug⸗ plätze, Flottenſtützpunkte, Arſenale und Docks durch die britiſchen Streitkräfte vorſehen. Großbritannien würde den Flottenſchutz der franzöſiſchen Küſten und den Luftſchutz einiger franzöſiſcher Induſtriezentren übernehmen und, wenn nötig, ſogar engliſche motoriſierte Truppen hinter den Stellungen und Feſtungen der franzöſiſchen Südoſtgrenze einſetzen. In amtlichen franzöſiſchen Kreiſen ſei dieſer Beiſtandsplan, ſo fährt„Newyork Herald“ fort, am Montag als reine Form⸗ ſache auf Grund des Artikels 16 der Völkerbundsſatzungen hin— geſtellt worden. Inzwiſchen ſeien in Breſt Vorbereitungen ge— troffen worden, um am 15. Januar das zweite franzöſiſche Ge⸗ ſchwader zu einer Kreuzerfahrt ins Mittelmeer zu entſenden. Das„Journal“ geht in der Provinzausgabe auf dieſe amerikaniſche Nachricht ein und berichtet: Franzöſiſche militäriſche Kreiſe beſchränkten ſich darauf zu erklären, daß es ſich nur um Regenwetter einen normalen Meinungsaustauſch zwiſchen Militärſachverſtän⸗ digen beider Länder handele. g „Fantaſtiſch“ DNB. London, 7. Jan. Reuter berichtet aus Paris, daß in franzöſiſchen amtlichen Kreiſen die ſenſationellen Berichte amerikaniſcher Zeitungen über die Ergebniſſe der Beſprechungen zwiſchen den britiſchen Bemerkungen zum Tag Die Folge der Rooſevelt⸗Rede Berlin, 6. Jan. 1936. Nicht ohne Grund ſteht die Rede des amerikaniſchen Prä- ſidenten Rooſevelt vor dem Kongreß immer noch im Mittel- punkt aller politiſchen Betrachtungen. In Paris, London und Rom iſt das Rätſelraten über den Sinn der Rede im allge— meinen und über einzelne Aeußerungen, namentlich über die— jenigen zur Sanktionsf rage, noch nicht abgeebbt. Dabei ſind die Abſichten und Erwartungen, mit denen man an die Ausdeutung der Rede herangeht, vielfach grundverſchieden. Die Hoffnungen der Engländer, daß die Rede Rooſevelts die Vorausſetzungen für eine angelſächſiſche Einheitsfront auch in und franzöſiſchen 4 Flotten- und Militärſachverſtändigen als der Frage der Oelſanktionen ergeben würde, haben „phantaſtiſch“ bezeichnet werden. Dieſe Bezeichnung fich nicht erfüllt. Das geht ganz unzweideutig aus den werde beſonders auf die Behauptung angewandt, daß der in Paris ausgearbeitete Plan für den Fall eines italieniſchen An— griffes die Entſendung britiſcher mechaniſierter Truppen nach Frankreich vorſehe. Tatſache ſei, daß alle Einzelheiten der Be— ſprechungen zwiſchen Mitgliedern der franzöſiſchen und briti— ſchen Stäbe— die Beſprechungen wurden ſchon am 10. Dez. beendet— ſtreng geheimgehalten worden ſeien. Die in der Preſſe veröffentlichten Berichte ſtellten ein manchmal mehr und manchmal weniger intelligentes Rätſelraten dar. Bekannt ſei, ſo berichtet Reuter weiter, daß die bei den Militärbeſprechungen in Paris und bei den Flottenbeſprechungen in London erzielten Ergebniſſe von beiden Regierungen als befriedigend angeſehen werden. Es müſſe hinzugefügt werden, daß ſeit der Rückkehr der beiden Vertreter des Kriegsminiſteriums nach London am 11. Dezember keine britiſchen Sachverſtändigen mehr in Paris geweſen ſeien und daß keine weiteren Beſprechungen ſtattge— funden hätten. Zu dieſem Pariſer Bericht veröffentlicht Reuter einen Londoner Kommentar, in dem es heißt, daß in London natürlich nichts über die techniſchen Vereinbarungen gegenſeitiger Anterſtützung mitgeteilt werde, die von den franzöſiſchen und britiſchen Sachverſtändigen gemäß Artikel 16 Abſatz 3 der Völkerbundsſatzung entworfen worden ſeien. Dieſe Verein— barungen ſtellen ein Geheimdokument dar, das zu ver⸗ öffentlichen nicht im Intereſſe der beiden Länder liege. Amtliche Berichte, ſo ſchließt Reuter, betonen jedoch aus⸗ drücklich, daß die Vereinbarungen für eine gegenſeitige Anter⸗ ſtützung lediglich ad hoc getroffen wurden und ſich einzig und allein auf die gegenwärtige Kriſe beziehen. in Abeſſinien Angewöhnlich frühes Einſetzen der Regenzeit DNB. Addis Abeba, 7. Januar Die außerordentlich ſtarken Regenfälle der letzten Tage haben jede Kampfhandlung an der Nordfront gegenwärtig unmöglich gemacht. Das ſeit 7 Tagen im abeſſiniſchen Hochland herrſchende Regenweitter iſt eine Erſcheinung, wie ſie ſeit 1907 nicht mehr vorgekommen iſt. Der Beginn der kleinen Regenzeit liegt ſonſt immer erſt Mitte März. Die Italiener benutzen jede regenfreie Stunde, um die Be— ſchießung der abeſſiniſchen Ortſchaften an der Nordfront fortzu— ſetzen. Insbeſondere werden die Orte Wolkait und Cafta im Schiregebiet, ſüdlich des Setit-Fluſſes, unter Feuer genommen. Sechs italieniſche Flugzeuge belegten die Stadt Amba Bircuta mit Bomben, darunter auch Giftgasbomben. Bei dem Bombarde— ment des ägyptiſchen Roten Kreuzes in Dagabur ſind entgegen den früheren Meldungen 20 Perſonen verwundert worden. Die Ogaden-Provinz iſt von den Italienern vollſtändig geräumt wor⸗ den. Die Frontlinie verläuft jetzt von Aal-Ual über Gerlogubi, Gorahai, Cuban und dann direkt ſüdlich nach Dolo. Südlich von Dolo ſetzen die Italiener ihre Truppenzuſammenziehungen fort. Am Dienstag feierte Abeſſinien nach ſeinem Kalender das Weihnachtsfeſt. Außer kirchlichen Veranſtaltungen fanden keinerlei Feſtlichkeiten ſtatt. In den nächſten Tagen wird in Addis Abeba eine Abteilung des finnländiſchen Roten Kreuzes eintreffen. Zur Ergänzung und zur Wiederherſtellung der durch die Beſchießungen vernichteten Lazaretteinrichtungen treffen aus allen Teilen der Welt große Spenden in Abeſſinien ein. Schiffskataſtrophen Gchweres Schiffsunglück im Hamburger Hafen Barkaſſe von Schlepper gerammt— Vier Tote DNB. Hamburg, 7. Januar. Im Hamburger Hafen ereignete ſich am Dienstagmorgen ein verhängnisvoller Schiffszuſammenſtoß, dem vier Men⸗ ſchenleben zum Opfer fielen. Eine Barkaſſe, auf der ſich außer dem Fahrzeugführer noch acht Arbeiter befanden, wurde von einem Schlepper gerammt und zum Sinken gebracht. Vier von den Arbeitern, die ſich in der vorderen Kajüfte befanden, konnten nur als Leichen geborgen werden. Die übrigen Inſaſſen wurden gerettet. Taucher ſind damit beſchäftigt, die geſunkene Barkaſſe zu heben. Eine eingehende Anterſuchung des Anglücks⸗ falles iſt ſofort eingeleitet worden. l Die Motorbarkaſſe„Marga“, die vom„Kehrwieder“ ab⸗ gelegt hatte, um Neu⸗Arbeiter nach dem Reiherſtieg⸗Betrieb der Deutſchen Werft zu bringen, geriet vor den Bug des Schlepp⸗ dampfers„D. W. 17“, der vom Baumwall in der Richtung nach dem Segelflughaſen fuhr. Die Barlaſſe wurde von dem Schlepp⸗ dampfer gerammt und ſank ſofort. Die vier in der Kafütte ſich aufhaltenden Arbeiter gingen mit der Varlfaſſe unter. Sie 8 . 5 8 2 konnten von dem Taucher nur noch als Leichen geborgen wer⸗ den. Von der Feuerwehr ſofort angeſtellte Wiederbelebungs⸗ verſuche blieben leider erfolglos. Der Fahrer der Motorbarkaſſe, ein 60jähriger Mann, der ſeit vielen Jahren ſeinen Beruf aus⸗ übt, iſt gerettet worden. Die ſofort eingeleitete Anterſuchung hat bisher zu einer Klärung der Schuldfrage noch nicht geführt. Acht Todesopfer bei einem Schiffsunglück Finnländiſcher Bugſierdampfer in den Schären gekentert. DNB. Helſingfors, 7. Januar. In den finnländiſchen Schären zwiſchen Ruſſaro und Heng kenterte um 15 Uhr aus unbekanntem Anlaß ein Bugſier⸗ dampfer, der der finnländſchen Küſtenartillerie gehört. Sechs Militärperſonen, eine Frau und ein Kind, fanden den Tod in den Wellen. Acht weitere Soldaten wurden von einem zu Hilfe geeilten Motorboot und einem Lotſenkutter gerettet. Berlin: Der Reichs- und Preußiſche Miniſter für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung, Ruſt, iſt von ſeiner Er⸗ krankung völlig geneſen und hat heute die Amtsgeſchäfte wieder übernommen. verſchiedenartigen Aeußerungen der Londoner Preſſe hervor. Sie hat ſich hinſichtlich der Ausſichten der Oelſanktionen in zwei Lager geſpalten. Damit mag auch die Tatſache in Zu— ſammenhang ſtehen, daß der franzöſiſche Botſchafter in Rom nach Paris abgereiſt iſt, angeblich um einen zehntägigen Ar— laub zu verbringen; aber es iſt kaum anzunehmen, daß Herr de Chambrun dieſen Arlaub in Paris verbringt, ohne mit ſeinem Chef, dem Miniſterpräſidenten und Außenminiſter La— val, ſehr wichtige Beratungen über die Lage zu haben, die nach der mit Spannung erwarteten Rede Rooſevelts zu neuen Entſcheidungen drängt. In Rom hat man die Rede mit größter Zurückhaltung aufgenommen; die faſchiſtiſche Preſſe hat ſich durch die Ausfälle des amerikaniſchen Präſidenten gegen die „Autokraten“ und die„ungeduldigen kriegslüſternen Regie rungen“ in Europa nicht zu unbedachten Gegenäußerungen herauslocken laſſen. * Es iſt begreiflich, wenn nach der Rede Rooſevelts in London einige UAngewißheit und Verwirrung über die zukünftigen Maßnahmen herrſcht. Denn ſo ſorgfältig auch die engliſche Diplomatie in den letzten Wochen ihre Netze im Mittelmeer ausgeſtellt hat, um Muſſolini ein Durch— ſchlüpfen unmöglich zu machen, ſo folgenſchwer erſcheint ihr ein durchgreifender Entſchluß, wenn ſie ſich ſagen muß, daß die Vereinigten Staaten nicht oder nicht mit ganzem Herzen bei der Partie ſind. Es iſt nicht unintereſſant, in dieſem Augenblick einen Vergleich zu ziehen, der ſehr nahe liegt. Während Eng⸗ land mit ſeinen Bemühungen um die angelſächſiſche Einheitsfront in der Sanktionspolitik keinen greifbaren Erfolg erzielt hat, haben am vergangenen Sonntag in Frank- reich zwei große italieniſch-franzöſiſche Freundſchaftskundgebun⸗ gen ſtattgefunden. In Bar le Duc fand ein Frontkämpfer⸗ treffen ſtatt, an dem der franzöſiſche Kriegsminiſter General Petain und der italieniſche Konſul von Nanzig teilnahmen. Von beiden Seiten wurde die„Brüderlichkeit zwiſchen Italien und Frankreich“ gefeiert und der italieniſche Konſul ſagte wört⸗ lich:„Der gemeinſame Ruhm der Vergangenheit wird beiden Völkern helfen, den Frieden gemeinſam zu wahren auch gegen alle dunklen Kräfte, die am Werk ſind, die lateiniſche Freund⸗ ſchaft zu zerſtören.“ In Paris fand eine Gedenkfeier für die in den Argonnen gefallenen Italiener ſtatt. unter Anweſen— heit zahlreicher franzöſiſcher Abgeordneter und Vertreter der Verbände erklärte der italineiſche Hauptmann Marabini, daß die zwiſchen Muſſolini und Laval abgeſchloſſenen Verträge als eine„lebendige Wirklichkeit“ zu betrachten ſeien. Solche Kundgebungen der lateiniſchen Schweſtern müſſen in dieſem Augenblick für engliſche Ohren ein Mißklang ſein, aber ſie ſind als Stimmungszeichen von Bedeutung und enthüllen angeſichts der durch Rooſevelt getäuſchten Erwartun— gen die Schwierigkeiten der engliſchen Sanktionspolitik aufs neue. Badoglio fordert neue Truppen an Die verſtärkten italieniſchen Truppentransporte, die wäh⸗ rend der letzten Wochen nach Oſtafrika abgegangen ſind, haben nunmehr ihre Erklärung darin gefunden, daß der Oberſtkom— mandierende der italieniſchen Armee dringend größeren Nach— ſchub an Mannſchaften verlangt hat. Er hat ſogar, wie es heißt, den Duce wiſſen laſſen, daß er eine neue Offenſive gegen die abeſſiniſche Armee nicht eher aufnehmen könne, bis die angeforderten Verſtärkungen an den abeſſiniſchen Fronten zur Verfügung ſtehen. Dabei handelt es ſich naturgemäß in erſter Linie um den Erſatz für die Ausfälle an Gefallenen, Verwun— deten und Kranken, und hier hat der letzte Bericht der Suez— kanal-Geſellſchaft einige Aeberraſchungen gebracht. Sie hat die Rücktransporte an Verwundeten und Kranken, die in der letz— ten Zeit den Kanal paſſiert haben, auf rund 35000 Mann beziffert. Dieſe Mitteilungen haben im Gegenſatz zu amtlichen Meldungen Italiens über die Verluſte eine gewiſſe Beſtätigung dadurch erfahren, daß ſie von Rom aus nicht dementiert und korrigiert worden ſind. Nimmt man dazu noch einen beſtimm— ten Prozentſatz an Gefallenen und vor allem die Menge von Kranken und Verwundeten, die zur Zeit noch in den Feld- und Etappenlazaretten in Erythrea und Somaliland untergebracht iſt, ſo wird man nicht ſehr fehl gehen, wenn man die Geſamt⸗ ausfälle der Italiener auf rund 50000 Mann veranſchlagt. Selbſt wenn man annimmt, daß davon die Gruppe der Leicht— verwundeten über kurz oder lang wieder für den Frontdienſt zur Verfügung ſteht, ſo bleibt die Ziffer immer noch verhält nismäßig hoch, vor allem wenn man bedenkt, daß die italieni⸗ 1 PFF ²˙¹·—ʃ²—ʃ ¹²ü⅜⁰— Y l* K 1 JJC ²˙ w.... ̃˙ r¹5.. ͤͤ—)—“— — ſchen Diviſionen bis heute noch nicht in eine größere Kampf⸗ handlung mit den Hauptſtreitkräften der Abeſſinier verwickelt worden ſind. Die defenſive Haltung der Erythrea-Armee fin⸗ det mit dieſen Verluſten eine gewiſſe Erklärung. Marſchall Badoglio hatte aber nicht nur den Erſatz der Ausfälle, ſondern darüber hinaus noch weitere Verſtärkungen angefordert. Es ſind bis jetzt zwei neue Diviſionen nach Erythrea geſchickt wor⸗ den und eine dritte, vollmotoriſierte Diviſion, ſoll demnächſt nach Somaliland gehen. Man ſtellt indes über die Verwendung dieſer friſchen Truppen in Afrika auch noch andere Fragen. Etwa folgende: Warum entfalten die Engländer an der Grenze zwiſchen Kenya und Abeſſinien in dem auf Dolo vorſpringenden Winkel ihrer Kolonie eine ſo ſtarke fliegeriſche Erkundungstätigkeit, wie die Nachricht verriet, daß kürzlich engliſche Flieger, die über die Grenze herübergekommen ſein ſallen, von italieniſchen Trup— pen beſchoſſen wurden? Es muß dort doch allerhand Inter— eſſantes für die Engländer zu beobachten ſein. Sind ſie beun— ruhigt durch italieniſche Truppen an der Grenze von Kenya? Oder vermuten ſie, daß dort die Marſchrichtung jetzt nicht mehr nordwärts auf Harrar und Diredaua, ſondern nord— weſtwärts auf die nach Addis Abeba hinziehende Seenkette ge⸗ richtet iſt? Mit einem Vorſtoß auf die abeſſiniſche Hauptſtadt würde unter Amſtänden natürlich nicht nur dem Negus gegen⸗ über Entſcheidendes erreicht werden können, Italien würde da— mit auch in unmittelbare Nähe der Zone Abeſſiniens gelangen, die England als ſein Einflußgebiet betrachtet. And in der Gegend des Tanaſees ſollen bereits italieniſche Flieger auf⸗ getaucht ſein. In London ſcheint man jedenfalls zu glauben, daß Grund zur Vorſicht und zu militäriſchen Vorbereitungen gegeben iſt. Ein 20 000-Tonnen-Dampfer der White⸗Star⸗-Line, die„Scy⸗ thia“, iſt als Truppentransportſchiff gechartert und verläßt die⸗ ſer Tage Southampton mit Soldaten und Kriegsmaterial mit Kurs nach Aegypten. Eine Reihe anderer Schiffe der White⸗ Star werden demnächſt ebenfalls von der Admiralität über- nommen. Das iſt ein neuer ernſter Zug der britiſchen Vor- kehrungen, die nach der offiziellen Lesart bisher doch alle nur getroffen wurden, damit Großbritannien bereit ſei, allen Er⸗ forderniſſen genügen zu können, die ſich aus ſeinen Völker— bundsverpflichtungen ergeben. Es iſt auffällig, daß dieſe Vorkehrungen in Aegypten, wie man jetzt erfährt, mit einer ganz anderen Front- ſtellung erfolgen, als bisher angenommen wurde. Nicht gegen die ägyptiſch⸗libyſche Grenze, an der nur verhältnis mäßig ſchwache Kräfte ſtehen, von deren Zurückziehung im Ernſtfalle obendrein wiederholt geſprochen wurde. Der Haupt- teil der ägyptiſchen Armee und wohl auch der britiſchen Trup— pen in Aegypten iſt nach dem Sudan geſchaffen worden. Daß Karthum einem Kriegslager gleiche, erfuhr man ſchon vor einigen Tagen. Die Engländer ſcheinen doch alſo zu ver⸗ muten, daß die ſtarken italieniſchen Truppeneinheiten in Libyen keine Neigung haben, auf der einzigen brauchbaren Küſten⸗ ſtraße nach Alexandrien und Kairo zu marſchieren und ſich dem Feuer der britiſchen Schiffsgeſchütze auszuſetzen, ſondern man nimmt wohl an, daß ſie gegebenenfalls nach Südweſten, auf den Sudan vorſtoßen würden. And dann würde Badoglio mit den in Eritrea und in Digre ſtehenden Truppen, die jetzt wieder neue Verſtärkung erfahren, alſo wohl dem gleichen operativen Ziel zuſtreben. Es wäre klimatiſch, der Bodengeſtaltung nach, und was die Ver pflegungsmöglichkeit für die Truppen anbelangt, erheblich reiz— voller als das Anrennen gegen das abeſſiniſche Hochplateau oder die Zermürbung im Kleinkrieg. Zahlenmäßig ſind die Badoglio zur Verfügung ſtehenden Kräfte den engliſch-ägyp⸗ tiſchen weit überlegen. Solche Erwägungen und Fragen gehen zu Zeit durch die Preſſe. Sie erſcheinen reichlich unwahrſcheinlig und darum ſollen ſie hier lediglich berichtend mitgeteilt ſein. Ein neues Opelwerk Der Reichsverkehrsminiſter ſpricht „DNB. Brandenburg, 7. Januar In der alten Kur- und Reſidenzſtadt Brandenburg a. d. H. wurde am Dienstagmittag durch den Reichsverkehrsminiſter Frei⸗ herr v. Eltz-Rübenach das neue große Opel-Werk in Betrieb geſetzt, das bei voller Ausnutzung der Leiſtungsfähigkeit eine tägliche Herſtellung von 150 Laſtkraftwagen ermöglicht. In dieſer mit allen neueſten Errungenſchaften der Technik ausgeſtatte⸗ ten Arbeitsſtätte finden zunächſt 800 Arbeiter Lohn und Brot und in einiger Zeit ſollen weiterhin noch mehrere hundert Volks— genoſſen Beſchäftigung finden. Der Reichsverkehrsminiſter v. Eltz-Rübenach führte in ſeiner Anſprache u. a. aus: Wenn ein neues Werk wie dieſes entſtanden iſt und des Augenblickes harrt, in dem die Arbeit beginnen ſoll, wer wollte da nicht in ſeinem Herzen wünſchen: Gott mit euch! 0 Möge hier Segen wachſen für das ganze deutſche Volk, für ſeine Wirtſchaft und Wehrkraft und für alle die Familien, die aus dieſer Arbeit hier das Brot für ſich und ihre Kinder erwerben wollen. Der alte Herr Geheimrat v. Opel, der wegen Krankheit heute leider nicht hier ſein kann und dem wir alle von Herzen gute Beſſerung wünſchen, wird ſicher ſeinen Blick nicht ohne Bewegung über die 75 Jahre gleiten laſſen, die ſeit dem Tage vergangen ind, an dem ſein Vater nach Rüſſelsheim kam und dort eine Näh— maſchine baute, bis zur Gegenwart. Vor wenigen Tagen haben Sie erlebt, daß in Ihren Werken der 100 000 Wagen der Jahres- produktion 1935 vom Montageband lief. 240 000 Automobile wurden im Jahre 1935 insgeſamt in Deutſchland gebaut. 100 000, das ſind 40 Prozent, tragen alſo die Marke Opel! Wenn man den Preis dieſer 240 000 Fahrzeuge betrachtet, dann entfällt aller⸗ dings auf Opel ein ſehr viel kleinerer Anteil. Daraus ergibt ſich der Charakter der Werke: Maſſenfabrikation, billige Perſonen- und Laſtkraftwagen. Maſſenproduktion! Billige Ware! Waren das nicht Worte, die noch vor gar nicht allzulanger Zeit einen ſchlechten Klang hatten? Maſſenware, Schund, Schleuderkonkurrenzl Daß das nicht mehr ſo iſt, daß dieſe billige Maſſenproduktion vorzügliche, ſchnelle, dauerhafte Wagen hervorbringt, die ſich ſogar auf ſchwie⸗ rigen Geländefahrten glänzend bewährt haben, das dankt die deutſche Motoriſierung den Opel-Werken. And auch das dankt ſie ihnen, daß ſie den Beweis erbracht haben, daß ein altes deutſches Anternehmen, welches ſich in ſchwierigen Zeiten mit ausländiſchem Kapital vermählt hat, trotzdem deutſch geblieben iſt. Ich bin deshalb als Verkehrsminiſter gern zu dieſer Werk— taufe gekommen, um ſo mehr als hier ja Laſtkraftwagen gebaut werden ſollen. Anſere Wirtſchaft braucht Laſtwagen, und die „Syntheſe“ von Eiſenbahn und Kraftwagen, die unſer Führer bei der Jahrhundertfeier der Eiſenbahn in Nürnberg als notwendig bezeichnet hat, fällt nicht ſchwer, ſoweit es ſich um leichte Laſt⸗ wagen handelt, wie ſie bei Opel gebaut werden. Wenn wir den Blick auf alles das richten, was unter der machtvollen und gütigen Hand unſeres Führers heute im Deut⸗ ſchen Reich geſchaffen wird: Straßen und Kanäle, Brücken, Deiche und Dämme, Wehrkraft und Landeskultur, Fabriken, Monumen— talbauten und Arbeiterwohnungen, ſo regt ſich in jedem nicht ver— härteten Herzen das Gebet: Gott ſegne unfer friedliches Streben, Gott ſegne die deutſche Arbeit in Stadt und Land! Mit einem Druck auf den Klingelknopf einer Alarmglocke ſetzte der Reichsverkehrsminiſter dann ein Läutewerk in Tätigkeit, das für die geſamte Gefolgſchaft das Zeichen war, mit der end⸗ gültigen Arbeit im Werk zu beginnen. Aus Anlaß der Eröffnungsfeier wurde im Hauptwerk in Rüſſelsheim und in den großen Opel-Verkaufsläden in den ver⸗ ſchiedenſten Gegenden Deutſchlands ein Betriebsappell abgehalten, auf dem die Gefolgſchaftsmitglieder die Feier durch Lautſprecher miterlebten. Die bolſchewiſtiſche Wühlarbeit Deutliche Sprache einer ſchweizer Zeitung DNB. Genf, 7. Januar. Das„Journal de Genéve“ kommt mit ſehr deutlichen Wor⸗ ten auf den ſowjetruſſiſchen Schritt beim Völlerbund zurück. Das Blatt ſchreibt u. a., die Sowjetregierung ſpekuliere auf die Kindlichkeit der Bürgerlichen und habe dem Quai Wilſon ſeinen pazifiſtiſchen Phraſenſchatz entlehnt. Die Entrüſtung, die die Sowjets dort über gewiſſe Vertragsverletzungen an den Tag legten, ſei ſchamloſer Zynismus. Zn den eineinhalb Jahren ſeit der Verwahrung der Schweiz, Hollands und Portu⸗ gals gegen die Aufnahme der Sowjetunion in den Völkerbund hätten die Ereigniſſe alle Befürchtungen beſtätigt. Die Auf⸗ ſtandsverſuche in Breſt und Toulon, der Fall Eberlein und der ſehlgeſchlagene Amſturz in Braſilien hätten ſchon manchem die Augen geöffnet. Die Doppelzüngigkeit des Sowjetſyſtems er· gebe ſich unmittelbar aus der Vereinigung zweier Gewalten in einer einzigen Hand. Stalin beherrſche die Sowjetunion und die dritte Internationale. Die Sowjetunion gebe Verſprechun⸗ gen und die dritte Internationale verletze ſie. Wenn der Be— trogene ſich in Moskau beſchwere, ſo erhalte er zur Antwort: „Meine rechte Hand weiß nicht, was meine linke tut.“ Das Vorgehen Aruguays ſei ein Akt der Notwehr gegen einen Staat, der ſeine diplomatiſchen Vorrechte mißbrauche. Genau ſo habe die Schweiz im Herbſt 1918 die nach Bern gekommene ſoge⸗ nannte„Handelsmiſſion“ ausweiſen müſſen. Wenn Moskau jetzt Aruguay vor den Genfer Areopag fordere, ſo zeige es, daß es die kleinen Staaten terroriſieren wolle, die feſt entſchloſſen ſeien, ſich von den„diplomatiſchen“ Miſſionen der Sowjetunion nicht verſeuchen zu laſſen. Der Bolſchewismus habe nicht darauf verzichtet, in der Welt kommuniſtiſche Revolutionen anzuzetteln. Er ſchaffe überall Zellen. Dieſe ſeien dort am rührigſten, wo eine diplomatiſche Miſſion ſie ſchütze und unterhalte, jedoch auch bereit ſei, ſie im Falle des Mißlingens eines Aufſtandes abzu— ſchütteln. Moskau beſchuldige Uruguay, damit die anderen nicht verſucht ſeien, ebenſo vorzugehen. Der Artikel ſchließt mit der Mahnung an die Schweizer Regierung, nun erſt recht auf eine Anerkennung der Sowjets zu verzichten. FFC Ein koſtbares Kulturdokument Die Handſchrift des Heinrich von München kommt nach Mün⸗ chen— Der Führer in der Bayriſchen Staatsbibliothek DNB. München, 7. Jan. Der deutſche Geſandte in Wien von Papen überbrachte am Dienstag dem Führer und Reichskanzler die aus dem Stift Kremsmünſter in Oberöſterreich angekaufte berühmte Hand⸗ ſchrift des 14. Jahrhunderts des Heinrich von München. Die ausgezeichnet erhaltene Handſchrift iſt eine Reim⸗ chronik der Weltgeſchichte von der Schöpfung bis in die Zeit Kaiſer Ludwig des Bayern. Sie iſt verſehen mit höchſt wert⸗ vollen und einzigartigen Handzeichnungen. Zum Erwerb dieſer koſtbaren Handſchrift, die nunmehr Eigentum der Bayriſchen Staatsbibliothek geworden iſt, hat der Führer einen weſentlichen Beitrag geſtiftet, den Reſt ſteuerten der Bayriſche Staat und die Bayriſche Staatsbib⸗ liothek bei. Damit iſt ein wertvolles Kulturdokument der großen deut⸗ ſchen Geſchichte der näheren Forſchung erſchloſſey worden. e N Dem Stift Kremsmünſter gebührt beſonderer Dank, daß es dieſes die gemeinſame deutſche Geſchichte betreffende Doku⸗ ment nicht ausländiſchen Händen übergab, ſondern dazu bei⸗ trug, die enge Verbundenheit der deutſchen Kulturbeziehungen über die Grenzen hinweg zu bekunden. Im Anſchluß an die Lebergabe der Handſchrift beſichtigte der Führer unter Führung von Miniſterialdirektor Butt mann die Bayriſche Staatsbibliothek mit ihrem reichen Schatz wertvollſter kulturhiſtoriſcher Handſchriften, zu denen Geheimrat Dr. Leidinger erläuternde Ausführungen machte. In Begleitung des Führers waren Geſandter von Pa⸗ pen, Obergruppenführer Brückner„Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Reichsſtatt⸗ halter Ritter von Epp, Miniſterpräſident Siebert„Gau⸗ leiter Wagner, Staatsſekretär Hofmann, Staatsrat Dr. Boepple und Oberbürgermeiſter Fiehler. Berlin: Der„Völkiſche Beobachter“ beſchäftigt ſich mit den Hintergründen des Rücktritts des Emigrantenkommiſſars Mac⸗ donald und weiſt nach, daß auch in dieſer Angelegenheit Mos⸗ kau die Hand im Spiele hat. Gauleiter Sprenger beim Belriebs⸗ appell der Deutjchen Lufthansa ö NSG. überall im Reich die Arbeitskameraden zu einem Betriebs⸗ appell vereinigten, verſammelten ſich auch im Frank furter Flughafen die zur Flugleitung gehörigen Lufthanſeaten zu einer Feierſtunde. Der Flugleiter, Ritter von Lechner, konnte hierbei als Gäſte Gauleiter Reichsſt atthal⸗ ter Sprenger, ſeinen Stellvertreter, Reg.-Rat Reiner, Gaupropagandaleiter Müller⸗S chel d, Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs, ſowie die Leiter der mit der Luft⸗ hanſa eng zuſammenarbeitenden Dienſtſtellen, z. B. Flug⸗ Flughafenverwaltung uſw. wetterdienſt, Flughafenleitung, begrüßen. In kurzen Ausführungen zeichnete der Flugleiter noch⸗ mals die Entwicklung des deutſchen Luftverkehrs während des erſten Betriebsjahrzehnts und legte im Namen aller in Frankfurt tätigen Arbeitskameraden das Gelöbnis ab, wie bisher ſo auch weiterhin in ſtraffſter Diſziplin und engſter Kameradſchaft für die weitere Entwicklung des Luftverkehrs im Rhein⸗Main⸗Gebiet zu arbeiten. Er verlas hierauf die Rede des Aufſichtsratsvorſitzenden, Staatsrat Dr. von Stauß, die dieſer auf dem zur gleichen Stunde in Berlin durch⸗ geführten Betriebsappell der Hauptverwaltung hielt. N Der ſchön verlaufene Abend, deſſen Bedeutung durch die Anweſenheit des Gauleiters beſonders unterſtrichen wurde, legte Zeugnis ab für die kameradſchaftliche Verbundenheit aller am Luftverkehr tätigen Kräfte. Er wurde durch Vor⸗ träge aus den Reihen der Gefolgſchaftsmitglieder bereichert, die teilweiſe in recht humorvoller Form auf die Entwicklungs⸗ geſchichte des alten Frankfurter Flughafens eingingen und auf die Bedeutung des künftigen Flughafens Rhein-Main hinwieſen, der ſein Entſtehen dem Weitblick Gauleiter Sprengers verdankt. Flugkapitän Lange gab im Ver⸗ laufe des anſchließenden Zuſammenſeins einige ergötzliche Er⸗ lebniſſe aus ſeinem wechſelvollen Fliegerleben zum Beſten. CCCFCFCCCFCCCCCCCCCCCCCccCCcCcCCCCCCCccCccc Fordert der engliſche Generalſtab die Oelſperre? Ein Artikel des„Oeuvre“.— Oelſperre ab 1. Februar! DNB. Paris, 7. Januar. Das„Oeuvre“ befaßt ſich mit der Frage, warum der engliſche Generalſtab unter allen Amſtänden ſo ſchnell wie möglich dem italieniſch-abeſſiniſchen Krieg ein Ende ſetzen wolle. Nach der letzten Anterredung, die Laval mit dem italieniſchen Botſchafter gehabt habe und in der der italieniſche Botſchafter durchblicken ließ, daß der Duce neue Friedensvorſchläge erwarte, habe Laval erklärt, daß er nicht mehr das Geringſte zu einem Befriedungs-⸗ vorſchlag tun wolle, ohne ein ſchriftliches Verſprechen Roms, daß die Abſichten Italiens und der italieniſchen Regierung wirklich verſöhnlich ſeien. Der franzöſiſche Miniſterpräſident hobe außer dem hinzugefügt, daß der Dreizehnerausſchuß in Genf dieſe neuen Vorſchläge machen müßte. Seit dieſer Anterredung habe ſich jedoch die Lage durch die italieniſchen Luftangriffe aufdas Rote Kreuz ſehr erſchwert. Die Leidenſchaft, mit der man dieſe jüngſten Er⸗ eigniſſe in Genf verfolgt, ſei außerordentlich groß. Der Fall Italiens ſei moraliſch und ſachlich ſo ſchwierig geworden, daß ſelbſt italienfreundliche Mitglieder der franzöſiſchen Regierung der Aeberzeugung ſeien, daß Italien verloren ſei. Wenn Italien ſich nicht ſelbſt in eine derartige Rolle hineingebracht hätte, ſo hätte ſich ein großer Teil des Kabinetts auf Seiten Lavals geſtellt, um die Anwendung weiterer Sühnemaßnahmen, beſonders aber eine Oelſperre zu verhindern. In London, wo man damit ein— verſtanden zu ſein ſchien, daß ſich Italien in Abeſſinien„totlaufe“, habe der Generalſtab jedoch eine entgegengeſetzte Meinung gehabt, und Eden habe nicht umhin gekonnt, dieſe Anſichten zu berück- ſichtigen. Der engliſche Generalſtab wünſche nämlich eine ſofortige Beendigung des afrikaniſchen Krieges. Denn, falls der Krieg fort⸗ geſetzt werde, würden die Italiener zu offenſichtlich geſchlagen wer⸗ den, und ein Sieg von Farbigen über Weiße in Afrika würde ein ſchlechtes Beiſpiel zum Schaden der Kolonial- mächte darſtellen. England befürchte als Folge einen noch heftigeren Widerſtand in Aegypten, neue Forderungen in Paläſtina und ſchließlich größere Auflehnungen in Indie 5. Ferner wolle der engliſche Generalſtab aus Gründen des europäf⸗ ſchen Gleichgewichtes verhindern, daß die italieniſche Militärkraft in Europa allzuſehr geſchwächt werde. Da es ſchließlich England ſein werde, das zugunſten der italieniſchen Wirtſchaft eine Anleihe werde gewähren müſſen, wünſche man nicht, daß dieſe Anleihe zu groß wird. Aus dieſen Gründen ſei der engliſche Generalſtab ent- ſchloſſen, die Sühne maßnahmen auf das Oel aus- zudehnen, da dies allein wirkſam ſein werde. In London, Paris und Genf ſei man der Anſicht, daß der Völkerbundsrat, der am 20. Januar zuſammentritt, die Oelſperre gegen Italien für den 1. Februar anordnen werde. Warum nahm Amerika am Weltkrieg teil? Wiederzuſammentritt des Senatsausſchuſſes zur Rüſtungsunter⸗ ſuchung DNB. Waſhington, 7. Jan. Der Ausſchuß des Senats zur Rüſtungsunterſuchung iſt wieder zuſammengetreten. In ſeiner Sitzung am Dienstag ſol⸗ len J. P. Morgan ſowie ſeine Teilhaber Thomas La- mont und George Whitney über die Rolle der Firma Morgan bei dem Eintritt Amerikas in den Weltkrieg Ausſagen machen. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Senator Nye, hofft auf Grund der zu erwartenden Enthüllungen, den Senat zu noch ſchärferer Neutralitätsgeſetzgebung veranlaſſen zu können. In einer Vorerklärung behauptete Morgan, daß der Anterſeebootkrieg allein ſchuld an dem Eintritt Amerikas in den Krieg geweſen ſei. Senator Nye erklärte demgegenüber in einer Rundfunk- übertragung vor dem eigentlichen Verhör, wer behaupte, der deutſche Anterſeebootkrieg und nicht die Handels inter- eſſen hätten letzten Endes Amerikas aktive„eilige Teilnahme“ herbeigeführt, der ſollte lieber Romane ſchreiben, denn er ver— kenne vollkommen die Tatſachen und ſei blind gegenüber dem einwandfreien Beweismaterial. Der Senatsausſchuß hat durch ſeine Beamten die geſam⸗ ten Archive der Firma Morgan acht Monate hindurch genau unterſuchen laſſen. ö G. Zur gleichen Stunde, in der ſich am 6. Januar aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens der Deutſchen Lufthanſa —— 17 —— Nr. 6— Mittwoch, den 8. Januar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Soldatenjürjorge und Aeichsheer Soldat ſein iſt jetzt noch ſchöner als vor dem Krieg. Es iſt eine alte Erfahrung, daß der Vorgeſetzte von ſeinen Leuten im Dienſt das Aeußerſte verlangen kann, daß die Untergebenen ſich ihm freudig unterordnen, wenn ſie wiſſen, daß er ſonſt der Kamerad iſt, der in und außer Dienſt ſie umſorgt, der alle Mittel die ihm zu Gebote ſtehen ein⸗ ſetzt, um ihnen den Aufenthalt in der Kaſerne, insbeſondere die freien Stunden ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Jeder Vorgeſetzte betrachtet das heute als ſeine vornehmſte Pflicht. Auf welche Gebiete erſtreckt ſich nun die Fürſorge für den Soldaten? In erſter Linie intereſſiert die breite Oeffentlichkeit natürlich die Fürſorge für den kurz dienenden Soldaten. Daneben ſoll aber auch der länger dienende Soldat Berückſichtigung finden. Ein Gang durch eine neue Kaſerne gibt am beſten einen Einblick, in welcher Weiſe ſchon vom Reich aus Fürſorge aufgewandt wird. Jeder Soldat der Vorkriegs⸗ und Kriegszeit iſt zunächſt erſtaunt, wenn er die Mannſchaftsſtuben betritt; helle Räume mit einem freundlichen Wand⸗ und Deckenanſtrich, Zentralheizung(alſo alle gleichmäßig durchgeheizt), Parkettboden, kleine Scheiben⸗ gardinen an den Fenſtern, zweiteilige Spinde, Belegungs⸗ ſtärke 5 bis 7 Mann. Da kann und muß man ſich wohl⸗ fühlen. Ein ſolcher Raum kann zur zweiten Heimat werden. Tiſchdecken geſtalten die Mannſchaftsſtuben noch beſonders anheimelnd. Man ſieht auch am Samstag und Sonntag keine ge⸗ waſchenen Bekleidungsſtücke mehr herumhängen. Das Wa⸗ ſchen findet in einem beſonderen Raum im Kellergeſchoß ſtatt, der im Winter gut geheizt iſt. Die bekannten Waſch⸗ tröge ſind vom Kaſernenhof verſchwunden. Zum Trocknen wird alles im Trockenraum aufgehängt, ein elektriſcher Föhn übernimmt hier die Arbeit, die ſonſt Sonne und Wind ver⸗ richten müſſen. Muſtergültig und hygieniſch einwandfrei ſind die ſchö⸗ nen Waſchräume, ebenſo die Abortanlagen in den Mann⸗ ſchaftsgebäuden. Der Stolz einer jeden Kompanie iſt das große Brauſebad, das ſich im Erdgeſchoß eines jeden Reviers befindet. Was hier für die Körperpflege getan wird, iſt der Mehrzahl der jungen Rekruten im Elternhaus be⸗ ſtimmt nicht geboten worden. Auch an die geiſtige Weiterentwicklung iſt gedacht. Nach dem Dienſt ſoll der junge Mann in ande⸗ rer Umgebung in einem beſonders gemütlich ausgeſtatteten Raum Erholung finden. Dieſem Zweck dient das Leſe⸗ zimmer, in dem gute Zeitungen und Zeitſchriften ausliegen, Spiele wie Schach, Halma uſw. vorhanden ſind und ein gutes Radio Aufſtellung gefunden hat. Ein geſchmack⸗ voller Wandſchmuck und ſchöne Gardinen tragen mit dazu bei, daß der durch den anſtrengenden Dienſt ermüdete Sol⸗ dat Ruhe und Erholung findet. Eine ausgezeichnete Bü⸗ cherei ſteht bei jedem Bataillon zur Verfügung. Durch Vor⸗ träge werden die jungen Leute mit aktuellen Tagesfragen, der ſtolzen Geſchichte unſeres Volkes u. a. bekannt gemacht. Jeder Kompaniechef wird es als ſeine vornehmſte Auf⸗ gabe anſehen, ſeine Soldaten in einer ſauberen, guten Uniform auf der Straße zu wiſſen. Selbſt die Röcke, die der Soldat zum Dienſt tragen muß, ſind ordentlich und gut gepflegt. Alle irgendwie beſchädigten oder geriſſenen Be⸗ kleidungsſtücke werden auf der Handwerkerſtube vom Zivil⸗ ſchneider wieder tadellos in Stand geſetzt. Für ein Jahr iſt der junge Soldat der Sorge um ſeinen Anzug, ſeine Wäſche und ſeine Fußbekleidung enthoben. Wer noch die Kantinen in den alten Kaſernen kennt, wird kaum einen Ausruf des Erſtaunens unterdrücken kön nen, wenn er heute den Speiſeſaal bezw. den Aufenthalts⸗ raum betritt. Er iſt mindeſtens ſo gut und ſo gemütlich ein⸗ gerichtet wie ein gutes bürgerliches Lokal. Hier iſt alles getan, um den Soldaten den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu machen. Selbſt das Klavier fehlt nicht. Daß Radio vorhanden iſt, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Die Verpflegung Die Fürſorge für den Soldaten findet am deutlichſten ihren Ausdruck in der Verpflegung. In hellen, blitzblanken Küchen wird das Eſſen zubereitet. Nur noch an zwei Tagen in der Woche gibt es ein ſchmackhaftes„Eintopf gericht“. An den übrigen Tagen bietet die Küche eine ſehr reichhaltige und gut bürgerliche Mittagskoſt. Kartoffeln werden von Frauen geſchält. Nach dem Eſſen werden die Teller und Eßnäpfe am Schalter der Spülküche abgegeben und ſaubere dafür empfangen. Die unangenehmen Arbeiten hat man dem Soldaten abgenommen. Als Abend⸗ portionen gibt es Butter oder Schmalz, Wurſt oder Käſe Dieſes Mal die Frontſoldaten Am vergangenen Sonntag ſtellten ſich in den Dienſt des Winterhilfswerks die Frontſoldaten. Anſer Bild zeigt links den Reichskriegsopferführer Oberlind ober mit ſeinen Kameraden auf dem Potsdamer Platz zu Berlin. Rechts ein Leutnant der ehemaligen oſtafrikaniſchen und Kaffee bezw. Tee oder Kakao. Daß jeder Soldat ſein Kommißbrot und ſeinen Morgenkaffee erhält, iſt wohl all⸗ iemein bekannt. Die Fürſorge erſtreckt ſich auch noch auf die Zeit nach der Entlaſſung. Eine Fahrkarte nach der Heimat, eine Einkleidungsbeihilfe für Beſchaffung von Zivil, bevorzugte Arbeitszuweiſung und bei Arbeitsloſigkeit zunächſt noch Wei⸗ terzahlung der Löhnung für die Dauer von drei Monaten ſind beredte Zeugen dafür. Die länger dienenden Soldaten Größeren Umfang nimmt natürlich die Fürſorge für die länger dienenden Soldaten an. Wie der kurz dienende Soldat ſo genießt er auch die Heilfürſorge, d. h. bei Er⸗ krankung koſtenloſe Behand ting durch den Truppenarzt und in den Lazaretten. Feldwebel, Unteroffiziere uſw. haben auch, wenn ſie verheiratet ſind, für ihre Familienangehörigen freie ärztliche Behandlung, außerdem Anſpruch auf Lieferung von Arznei⸗ und Verbandmitteln, ſoweit ſie zur Behandlung unentbehrlich ſind. Soldaten, die durch ſchwere Kcankheits⸗ fälle oder andere Umſtände in wirtſchaftliche Not geraten ſind, wird durch beſondere Maßnahmen geholfen, z. B. durch Gehaltsvorſchüſſe, Darlehen, Unterſtützungen und Notſtands⸗ beihilfen. Nach ſchweren Krankheiten oder größeren Un⸗ fällen finden die Soldaten Erholung in den Arlauber⸗ und Geneſungsheimen. Vom 9. Dienſtjahr ab werden die für 12jährige Dienſtzeit verpflichteten Soldaten in Heeresfachſchulen für einen Zivilberuf vorbereitet. Die Fürſorge für die län⸗ gere Jahre dienenden Soldaten nach der Entlaſſung regelt das Wehrmachtsverſorgungsgeſetz, auf das näher ein⸗ zugehen hier zu weit führen würde. Am Ausſcheidungstage wird dem ehrenvoll Ausſcheidenden der Zivilverſor⸗ gungsſchein zur Bewerbung um Beamtenſtellen ausge⸗ händigt. Aus den gemachten Ausführungen dürfte zur Genüge zu erkennen ſein, in welch ausgiebigem Maße vom Reich und von den Vorgeſetzten für die kurz und lang dienenden Sol⸗ daten geſorgt wird. Sie erheben keinen Anſpruch auf Voll⸗ ſtändigkeit, ſondern wollen nur dem Nichtſoldaten einen Ein⸗ blick geben, ihn zum Nachdenken anregen und ihm zeigen, in welch vorbildlicher Weiſe der ſoziale Gedanke bei der Wehr⸗ macht eine Pflegeſtätte gefunden hat: Einer für alle und alle für einen. Heinrich Jung. Die Angehörigen der Einberufenen Einzelheiten der neuen Familienunterſtützung. Die angekündigte Verordnung über die Unterſtützung der Angehörigen der zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht einberufenen Wehrpflichtigen und der einberufenen Arbeits⸗ dienſtpflichtigen liegt jetzt zugleich mit eingehenden Durch⸗ führungsvorſchriften im Wortlaut vor. Unterſtützungs⸗ berechtigt ſind die Ehefrau des Einberufenen, auch die ſchuldlos geſchiedene Ehefrau, die von ihm unterhalten wird, ferner die ehelichen Kinder einſchließlich der Stief⸗ und Pflegekinder ſowie die unehelichen Kinder, für die die Vaterſchaft anerkannt iſt, ſchließlich Verwandte der aufſteigenden Linie, auch Adoptiveltern, wenn ſie den Einberufenen vor der Einberufung an Kindesſtatt angenom⸗ men haben. Die Gewährung der Anterſtützung iſt von der Stel⸗ lung eines Antrages abhängig, der bei dem Stadt⸗ oder Landkreis oder bei dem Bürgermeiſter der Aufenthalts⸗ gemeinde geſtellt werden kann. Die Familienunterſtützung iſt mindeſtens für einen halben Monat im voraus zu zahlen. Sie iſt einzuſtellen, wenn der notwendige Le⸗ bensbedarf des Unterſtützungsberechtigten auf andere Weiſe geſichert iſt. Sie iſt ferner einzuſtellen, wenn der Einberufene aus dem aktiven Wehrdienſt oder dem Reichsarbeitsdienſt ausſcheidet oder wenn er auf Grund einer freiwilligen Ver⸗ pflichtung weiterhin im Dienſt bleibt. Unterſtützungsberechtigt iſt, wer den notwen⸗ digen Lebensbedarf nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräften und Mitteln beſchaffen kann und ihn auch nicht von anderer Seite erhält. Bei der Bemeſſung des notwendigen Lebensbedarfs iſt auf die bisherigen Lebensverhältniſſe Rück⸗ ſicht zu nehmen. Zum notwendigen Lebensbedarf gehören der Lebensunterhalt einſchließlich Unterkunft, Krankenhilfe, bei Minderjährigen Erziehung und Erwerbsbefähigung, bei Blinden, Taubſtummen und Krüppeln Erwerbsbefähigung. Für die Bemeſſung des notwendigen Lebensunterhalts wer⸗ den örtlich Richtſätze feſtgeſetzt, die die Richtſätze der allgemeinen Fürſorge um ein Viertel überſteigen müſſen. Art und Maß der Unterſtützung richten ſich nach den Beſonder⸗ heiten des Einzelfalles, wobei entgegenkommend verfahren werden ſoll. Parlamentsauflöſung in Spanien Neuwahl am 16. Februar und 1. März. DNB. Madrid, 7. Januar. Der Miniſterrat hat am Dienstagmittag beſchloſſen, von ſeinem Landtagsauflöſungsrecht Gebrauch zu machen und hat das Parlament mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt. Der Grund hier— für liegt darin, daß die Mehrheit des ſtändigen Parlamentsaus— ſchuſſes beſchloſſen hatte, die von der Rechten eingebrachte An⸗ klage gegen die Regierung vor das Parlament zu bringen, das bekanntlich bis zum 31. Janurar beurlaubt iſt und infolgedeſſen zu dieſem Zweck beſonders hätte einberufen werden müſſen. Die Regierung hat beſchloſſen, den erſten Wahlgang der Parlamentswahlen am 16. Februar und den zweiten Wahlgang am 1. März abzuhalten. Der Landtag ſoll am 16. März wieder eröffnet werden.„ 5 Der Präſident der Republik hat durch Erlaß die verfaſſungs— mäßigen Garantien in ganz Spanien wiederhergeſtellt. Das be— deutet Wiederherſtellung der unbegrenzten Verſammlungs- freiheit, der Anverletzlichkeit der Wohnungs- und die Abſchaffung der Preſſezenſur. Linksradikale ſetzen Wallfahrtskirche in Brand. DNB. Madrid, 7. Januar. Bei Lerida wurde von Linksradikalen eine Wallfahrts— kapelle in Brand geſteckt. n Hinrichtung wegen Landesverrats DNB. Berlin, 7. Januar Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Der vom Volksgerichtshof am 19. September 1935 wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe zum Tode und dauernden Ehr⸗ verluſt verurteilte 36jährige Franz Süß aus Niederreidenbacher⸗ hof(Hundsrück) iſt heute morgen in Berlin hingerichtet worden. Hauptmanns Hinrichtung verſchoben DNB. Trenton(New Jerſey), 7. Januar Nachdem das Begnadigungsgericht bekanntgegeben hatte, daß es das von Bruno Hauptmann eingereichte Gnadengeſuch am kommenden Samstag prüfen werde, hat Gouverneur Hoffmann die auf den 14. Januar feſtgeſetzte Hinrichtung Hauptmanns auf einen ſpäteren Tag verſchoben. Wie weiter gemeldet wird, iſt Gouverneur Hoffmann ent— ſchloſſen, jede Möglichkeit einer völligen Aufklärung der Ermor— dung des Lindbergh-Kindes zu erſchöpfen, ehe er die Hinrichtung Hauptmanns geſtattet. Aus Aab ind Jern Neuer Aufſchwung der Schafzucht in Oberheſſen. Gießen. Als bedeutendem Beſtandteil der Erzeugungs⸗ ſchlacht wird jetzt in Oberheſſen auch der Schafzucht weit größeres Intereſſe entgegengebracht als in früheren Jah⸗ ren. Man iſt nicht nur in zahlreichen Dörfern, in denen man die Schafzucht ganz aufgegeben hatte, wieder zu dieſer Zucht zurückgekehrt und hat ſich neue Schafherden ange⸗ ſchafft, ſondern iſt auch bemüht, die beſtehenden Herden noch zu vergrößern. So hat neuerdings in dem Kreisort Annerod, einem Hauptort der oberheſſiſchen Schafzucht, die dortige Schäfereigeſellſchaft den Beſchluß gefaßt, ihre Schafherde auf das Dreifache ihres jetzigen Beſtandes zu erhöhen. Gleichgerichtete Beſtrebungen ſind auch in ande⸗ ren Kreisorten feſtzuſtellen. ** Frankfurt a. Mm.(Darlehensbetrüger mit gefälſchten Hypothekenbriefen.) Der von verſchiedenen Staatsanwaltſchaften wegen Betrugs geſuchte Baptiſt Bornheim, geboren am 4. Mai 1883 in Köln, hat ſich erneut wieder bemerkbar gemacht. B., der ſich mit ſeiner Ehefrau auch unter falſchem Namen ein⸗ mietet, arbeitet in der Weiſe, daß er durch Inſerat in der Zeitung Darlehen aus Privathand ſucht. Bornheim gibt für das Darlehen gefälſchte Hypothekenbriefe als Sicher⸗ heit; dann verſchwindet er. Beſchreibung: 1.74 bis 1.76 Meter groß, kräftig, rundes, friſches Geſicht, graue Haare, Glatze, ſpricht gutes Hochdeutſch, trägt hellgrauen Anzug und Covercoat. Bei Auftreten des B. wird um Nachricht an die nächſte Polizeidienſtſtelle oder die Kri⸗ minalpolizei Frankfurt a. M., Zimmer 450 des Polizei⸗ Präſidiums, gebeten. Frankfurt a. M., 7. Jan.(Wertvolle Gemälde vernichtet.) In einem Hauſe in der Zeppelin⸗Allee ge⸗ riet ein dürrer Tannenbaum in Brand. Das Feuer griff raſch um ſich und vernichtete in dem Zimmer wertvolle Ge⸗ Schutztruppe, der ſich gleichfalls in den Dienſt des WSW geſtellt hat.(Scherl Bilderd. 2, M.) Southampton. Deutſch⸗engliſches Frontkämpfertreffen Auf Einladung der Britiſh Legion hat ſich eine fünfköpfige Abordnung des Kyffhäuſerbundes nach England begeben, wo ihr u. a. auch eine deutſche Fahne überreicht wurde, die während des Welt krieges in die Hände der Engländer gefallen war und auch bereits den Feldzug von 1870 mit- gemacht haben ſoll. Auf unſerem Bilde begrüßt der Vorſitzende der Gruppe Südoſt des britiſchen Frontkämpferverbandes die deutſchen Frontkämpfer an Bord der„Europa“ im Hafen von 3 (Planet, M.) mälde und Möbei im Werte von etwa 5000 Mark. Der gen. In einem Falle erbot er ſich einem armen Landarbeiter SHauſen i. W.(Der Tod hält Ernte.) Der. 1 gelang es durch tatkräftiges Eingreifen, eine wei⸗ gegenüber, eine Aufwertungsſache zu regeln. Nach Veberlaſ⸗ Tod hat hier unter der Zwölferſchar der„Alte Manne“, ö tere Ausdebnung des Brandes zu verhindern. ſung des Sparkaſſenbuches des Landarbeiters hob er deſſen[die beim letzten Hebelfeſt Ehrengäſte waren, eine ſauer erſparten Betrag von 70 Mark ab und behielt das ſchmerzliche Lücke geriſſen. Dieſer Tage iſt der dritte der ** 1725 18 verurſacht ſchweren Mo- Geld für ſich. Insgeſamt dürfte der ungetreue Angeſtellte Ehrengäſte beim gebe mahl zur letzten Ruhe beſtattet wor⸗ 4 8 10„Auf der Landstraße Hanau— Nie- 1000 Mark unkerſchlagen haben. Wie ſich herausftellte. den. Es iſt der Veteran Ludwig Hörr, der im 33. Lebens- erte denbach ereignete ſich ein ſchwerer Motorradunfall bat er den größten Teil des Geldes in Alkohol umgeſetzt und jahr ſtand. Zuſammen mit ſeinem Altersgenoſſen Eduard ö den ein über die Straße ſpringendes Reh veranlaßte. Das ausgedehnte Autotouren unternommen. Das Schöffengericht] Philipp, der auch vor nicht langer Zeit verſtorben iſt und Tier rannte direkt in ein Motorrad hinein, deſſen Führer] verurteilte den jungen Mann wegen fortgefetzter Unter- 81 Jahre zählte, dienten ſie bei den Dragonern und zwar und Beifahrerin ſchwer zu Fall kamen. Während der Fah⸗ ſchlagung in Tateinheit mit fortgeſetztem Betrug und An ſtand Philipp bei einem badiſchen Kavallerie-Regiment, ber beim Sturz ohne Verletzungen davonkam, zog ſich 7 treue zu 1 Jahr Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe. während Hört in Lüneburg in Garniſon ſtand. Dieſe beiden Beifahrerin einen ſchweren Schädelbruch zu. In beſorg⸗ 0 8 1 N frünmehr verſtorbenen Dragoner konnten ſich rühmen, neben bazerrsgendem Zuſtand mußte das Mädchen ins Kranken⸗ ge d gb lluchtiger demoliert Kran- E von Madensen zu den ließen Kupalter. aus gebracht werden. Bei den Verunglückten handelt es kenwagen.) Das Karlshoſpital mußte in der Schillerſtraße f i 1 5 5 ſch 10 5— jungen Mann aus Entheim und 125 Braut. 8 n 3 Toff ge gut dem Face 9 1 dmufen dab 7 5 8 9. ö I 1a l e Waͤ 2 7 7 15 8 0 5 2 Limburg.(Diebesfahrt eines Frank⸗ 200 Leite ee die Scheiden bes Manne 5 ische nächſten männlichen Einwohner von Hauſen in den Kreis — furters) Ein im benachbarten Mensfelden in der Land. amtliche Einrichtungsgegenſtände. Nur unter größten Schwie. der„Alte Manne“ treten. b wirtſchaft beſchäftigt geweſener Mann aus Frankfurt a. M. 1— 2 5 0 die e Helfer den. er O Titiſee.(Starker Ausländerverkehr.) Einen 4 eine 5 nach Hauſe. Als er ſpäter wältigen. be W et en der. N 181 eimlich nach Mensfelden zurückkehrte, hielt er ſich nur 0 1 3 5. ie Weihnachts⸗ und Neujahrszeit verzeichnen. Die Hotels etwa drei Stunden auf und fuhr dann nach Frankfurt zu⸗„Laſſel(Diebin erwischt) In Niederkaufungen und Gaſthöfe und eine Reihe von Penſionen waren voll 5*. 7. erließ die Frau eines Geſchäftsinhabers für kurze Zeit i 5 ö rück. Seit dieſer Zeit wird von der Familie, bei der er be⸗ 5e 9 5 8 G ö beſetzt. Bemerkenswert war der Anteil der Gäſte, die aus ical bears das Febled ven 180 RM jeſtgeſteut. Er war ur in We We men ee e WVöf wenn, Ageland kamen; annähernd die Halfte der Wintergäſte unter dem Schutz der Dunkelheit in das Haus eingedrun⸗ een ee 9 N waren Ausländer. Aus Straßburg und Paris waren ganze Tü 5 Da ſi f ſei i N g 5 3 a 1 5. gen und hatte ſeine Ortskenntniſſe zur Ausführung des ſchloß 1 15 2. 2 Reiſegeſellſchaften über die Feierlage in Tiliſee. Diebſtahls ausgenutzt, jedoch war er dabei von Bekannten 2e* j 15 555) K. Uar. geſehen worden. Die Polizei fahndet nach dem Dieb. 1 8 8 1957 5 arklürte an Br, ide Vorhaltunger 8. 1 ee 5 W machte, daß ſie die Türen geſchloſſen hätte. Hierdurch miß⸗(0 Auto abgeſtürzt. Bei der Eiſenbahnüberführung auf * Diez.(Rieſenhecht in der Lahn gefan⸗ trauiſch geworden, kehrte man gemeinſam in die Wohnung der Ettlinger Landſtraße ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. en.) Die Lahn verfügt über einen recht anſehnlichen] zurück und durchſuchte ſie. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß[ Ein aus der Richtung Ettlingen kommender Perſonenkraft⸗ Füschreichtum, wenn auch in den Fiſcharten nach der Kana⸗ ein größerer Geldbetrag fehlte. Beim weiteren Suchen wagen ſtürzte über die fünfeinhalb Meter hohe Straßen⸗ liſierung eine merkbare Veränderung eingetreten iſt. Zu wurde aber auch die Diebin gefunden, die ſich unter einem böſchung hinab. Der Führer und ſeine Mitfahrerin mußten ihren wertvollſten Fiſchen zählt der Hecht. Auf einen[Bett verſteckt hielt. Es handelte ſich um eine Mitbewohnerin[ mit ſchweren Verletzungen ins Neue Vinzentiuskrankenhaus einige Pfund ſchweren Hecht iſt jeder Fiſcher ſchon ſtolz. des Hauſes. gebracht werden. Der Kraftwagen erlitt ſo ſtarke Beſchädigun⸗ Bei dem Hochwaſſer der letzten Tage aber ging einem Die⸗ Hirſchhorn.(Umgehun gsſtraße bei Hirſch⸗ gen, daß man ihn abſchleppen mußte. Die Schuld an dem 1 zer Fischer bei Balduinſtein ein kapitaler Burſche ins Garn. horn.) Seit Neujahr iſt die neue Umgehungsſtraße dem Anfall trifft, wie der Polizeibericht meldet, den Führer ſelbſt. 11 Er hatte eine Länge von über einem Meter und wog 21.4 Verkehr übergeben und wird bereits ſtark befahren. Die Er iſt zu ſchnell in die Kurve gefahren und wurde infolge⸗ Pfund. Solche Rieſen ſind hierzulande ſelten und nur in Straße führt unmittelbar am Neckarufer entlang und be⸗ deſſen auf der naſſen Straße über die Kurve hinausge⸗ 2 15 1 mehreren Jahren gelingt es einmal, einen[ deutet nicht nur eine weſentliche Entlaſtung der überaus tragen. i a von ihnen zu fangen. engen Durchfahrt durch das Städtchen, ſie gibt auch den ö 5 N 0 Marburg.(Eine Eiſenbahnfahrkarte ge⸗ Blick auf den Fluß einerſeits und die Burg andererſeits a 8 Mannheim, 7.. fälſcht.) Ein junger Mann aus Bicken im Dillkreis lüchte fei, Die Eröffnung der ſchönen und breiten Straße er⸗. Nationaltheater Mannheim. Hans Becker inszeniert 80 Pfennige, die er für eine Eiſenbahnfahrt von Bicken bolate ohne beſondere Feier. 55 1 0 Goetzes erfolgreiche neue Operette„Schach dem * nach Marburg benötigte, dadurch zu ſparen, daß er das Bad Rappenau.(Veteranenehrung.) Der 1 ie am Samstag, den 11. eur, zum ersten Male 0 g Datum einer noch in ſeinem Beſitz befindlichen Eiſenbahn⸗ Oberpoſtſchaffner a. D. und Altveteran Reinhard Klempp De attonaltheater erſcheint. Muſikaliſche Leitung Karl Klauß. ö N fahrkarte fälſchte. Das Schöffengericht erkannte wegen Ar- feierte ſeinen 84. Geburtstag. Aus dieſem Anlaß hat ihm ö 00 Komponiſt ſteht hier ſeit ſeinem„Goldenen Pierot“ in ö kundenfälſchung auf die geringſte Strafe von drei Mona- der Führer und Reichskanzler ſeine herzlichen Glückwünſche beſter Erinnerung. ö 0 ten und will ein Gnadengeſuch befürworten, da der junge[und ſein Bild mit Unterſchrift übermitteln laſſen. Gleich- i Motorradfahrer verunglückt. Auf der Renzſtraße c Mann offenbar aus Leichtſinn gehandelt hat. zeitig erhielt der Jubilar ein anſehnliches Geldgeſchenk. am ſtadtſeitigen Aufgang zur Adolf Hitler⸗Brücke verun⸗ 6 5 Marburg.(Unterſchlagene Beträge in(0 Pforzheim.(Ehrenpatenſchaft.) Der preußiſche] glückte ein Motorradfahrer, der aus bisher unbekannter Ur⸗ ö 5 Alkohol umgeſetzt.) Ein in einem hieſigen Krankenhaus Miniſterpräſident General Göring hat bei dem zehnten Kind ſache mit einem Straßenbahnzug zuſammenſtieß. Die Ver⸗ 5 angeſtellter junger Mann benutzte wiederholt die Gelegenheit, des Emil Heſſelſchwerdt im Stadtteil Brötzingen die Ehren⸗ letzungen ſollen ernſter Natur ſein. Der Verletzte fand Auf⸗ a von Krankenhausbenutzern eingezahlte Beträge zu unterſchla⸗ patenſchaft übernommen. nahme im Thereſienkrankenhaus. f ————— 9 5 n r...— Roman Wagen.„Fahr“ zu, Adolf“, ſagte Grone.„Nach Rieden⸗ g 8 N um eine absonderllche Begebenheft] erde ober nicht zam Schluß, ſondern ir den Set hinein a or einem kleinen Haus ſteigt Grone aus. Man hat 14. Fortſetzung von A. v. Sazenhofen Urheber⸗hiechtsſchutz: Drei Quellen⸗Verlag Königsbrück,(Bez Dresden) 9 0 bier wohne der Briefträger Joſef Klein. Iſt er g ..„Bitt' ſchön, ja grad' is er nach Haus kommen von Dem Kommiſſar Richter wird eine Viſttenkarte vor-] mir manchmäl fehlte den Impuls zur Tat.“ Und dann leiſe: J ſeinem Dienſtgang. Joſef! Joſeft Komm raus! Es iſt ein gelegt. Er wirft einen Blick darauf. Sein Geſicht wird etwas„Ich fürchte mich vor der Aufdeckung.“ Herr da, der was will von dir!“ 0 abweiſend. Er ſteht langſam auf, ſtreckt ſich und winkt Theo weiß darauf nichts zu ſagen.„Die wollten ſich wohl grad' verdientermaßen aus⸗ 1 zur Tür. 5 ruhen?“ ſagt Grone freundlich, mit einem Blick auf die 2 2 Zwei Sekunden ſpäter geht Grone, ein wenig vor⸗ weißen Wollſocken. 1 geneigt, mit ſeinen langen, federnden Schritten auf ihn zu. In den Ausſchnitt des Schalters am Güterbahnhof in„Aber, bitt' ſchön! Geh', Fanny, bring mir die Schuh! 5 Zufällig bier, Herr Kommiſſar, möcht ich nicht verſäumt] Konſtanz ſchiebt ſich Grones Hand. Sie ſtreckt ſeine Legiti⸗[ Soll ich wohin gehn? Wollen S' vielleicht Poſt aufgeben?“ haben, Ihnen meine Aufwartung zu machen.“ mation hinein.„Nein. Ich will nur wiſſen, ob Sie ſich deſſen erinnern, s „Bitte“, ſagt Richter, wieder freundlich, und weiſt auf Von drinnen ſieht man nichts als ein Stück Lederrock,[daß ein Herr namens Theodor Spitzl, Profeſſor, voriges ö einen Stuhl. ein paar Knöpfe und dieſe Hand mit der Legitimation. Doch Jahr bei der Witwe Julie Mayer gewohnt hat.“ 9 „Ja“, ſagt Grone und läßt ſich hineinfallen.„Ich habe der Beamte ſpringt auf, als habe ihn eine Natter geſtochen.„Ja, an den erinnere ich mich.“ 17 mir ein paar Tage Urlaub genommen. Man muß ſich mit„Bitte, bitte, bitte ſehr!“ i„Haben Sie ihm viel Poſt gebracht?“ f Gewalt freimachen! Wie ich in den hieſigen Zeitungen leſe,„Der Vorſtand?“. a„O nein, ſelten.“ haben Sie ja jetzt einen ſehr intereſſanten Fall, den Fall„Bitte, da drinnen!“„Woher wiſſen Sie nimmer?“ Echtern.“ And er lauft vor Grone her zur nächſten Tür, die er„Woher?“ N „Aber hören Sie mir auf!“ ſagt Richter ärgerlich.„Das weit aufreißt.„Ich meine, was waren für Marken auf den Briefen?“ a iſt ja eine teufliſch verzwickte Sache! Ich kann mich der Der Vorſtand verſpeiſt ſeine Schinkenſemmeln. Die„Kaum daß ich ihm zwei Brief gebracht hätt! Ich N dun zen Geschichte nicht ſo widmen, wie man ſollte. Es hängt] ganze Kanzlei liegt in einem 9 gole, Tabaksquam, den die[ glaub, mehr waren's gar net. Zeitungen hat er auch keine N zuviel anderes an mir. Ich muß doch immer hier im Büro Sonne ſtellenweiſe in goldene Wolken verwandelt. bekommen.“ ſitzen.. alles kann man nicht.“„Bitte“, ſagt Grone und hält ſeine Legitimation blick⸗„Woher die zwei Briefe waren, können Sie nicht ſagen? N „Das verſteh' ich vollkommen. Sie können nicht alle[ bereit.„Ich möchte die Duplikate der Frachtbriefe einſehen.“] Denken Sie nach. Ich bin Detektiv, alſo frag' ich nicht aus anderen dienſtlichen Obliegenheiten zurückſtellen.“ Der Vorſtand ſchiebt ſeinen Teller mit der Schinken⸗ Neuaierde.“ „Das iſt es ja eben! Dann heißt es: Die Polizei bringt ſemmel weg und fegt dann mit dem Ballen der Hand die„Ja, ich glaube, auf einem war eine holländiſche Marke, nichts heraus! So ein beſonderer Fall läßt ſich nicht ſo Broſamen hinunter.„Ja, das können Sie ſchon haben! wenn ich nicht irr', aber gewiß kann ich's nicht ſagen.“ nebenher behandeln. Da, ſehen Sie her..“ Er geht zum Wollen Sie ſich vielleicht dort auf die andere Seite vom* Schreibtich.„Das ſind bereits die Erhebungen in der Sache. Tiſch ſetzen? Von wann an denn?“ g Schauen Sie ſich dieſes Bündel an! Herausgekommen iſt„Vom Oktober vorigen Jahres und dann vom Juli 1 Depeſche:„Expreß Wien—Brüſſel—Amſterdam. Ziem⸗ 0 0 f ſoviel wie nichts.“ dieſes Jahres.“ lich großer Rohrplattenkoffer, nicht deklariert, an der Zoll⸗ 5 10 ö Da ſagt Grone:„Wenn es Ihnen angenehm iſt, Herr So ſitzt Grone in dichten Tabakswolken und blättert. ſtation aufgehalten. Niemand gemeldet.“ 0 5 Kommiſſar, möchte ich mich Ihnen zur Verfügung ſtellen.“ Es iſt ſchon Mittag, und der Beamte rutſcht auf ſeinem Grone depeſchiert zurück:„Koffer bleibt geſchloſſen an 0 1„Aber gern... gern! Sie können mir keinen größeren[Stuhl hin und her.„Bitt' ſchön, es wär' jetzt Mittag, Ort und Stelle bis ich komme.“ 15 E Dienſt tun! Mir wachſen die Spitzlis ſchon zum Halſe Es iſt 12 Uhr!“ Am Abend ſagt er:„Wir fahren morgen. Ich möchte 95 . heraus. Jede Stunde werden es mehr, man könnte glauben, Grone gibt keine Antwort. Sie bitten, lieber Baron, und auch Sie, Herr Profeſſor, mich 2 . es gäbe nur noch Spitzlis auf der Welt.“ Nach einer Weile:„Von 12 bis 2 iſt Büro⸗ und Kaſſen⸗ zu begleiten.“ 0 1 Grone lächelt ein wenig und ſagt freundlich:„Geben ſchluß.“„Wohin?“ fragt Georg etwas betroffen.. 4 Sie mir die Akten.“„So“, ſagt Grone und ſchaut nicht auf. Aber plötzlich„Das kann ich noch nicht genau ſagen. Es kann ein „Da haben Sie ſie! Es iſt auch der fingierte Totenſchein ſchnellt er empor.„Danke, ich bin ſchon fertig. Die zwei ö wenig im Zickzack gehen. Jedenfalls wird es gut ſein, wenn 5 1 dabei, und bitte, Herr Doktor, ich kümmere mich nicht mehr[ Frachtbriefe hier nehme ich mit.“ Er ſtülpt ſeinen Hut auf Sie mit einer längeren Abweſenheit von hier rechnen, zwei U darum. Ich ſtelle Ihnen nur den ganzen Polizeiapparat zur und iſt draußen. bis drei Wochen mindeſtens. Ich glaube... die Wachs⸗„ 4 Verfügung, ſoweit mein Rayon reicht, Auto und alles.“ Der Beamte ſchaut ihm kopfſchüttelnd nach und geht puppe haben wir ſchon!“. 4„Auto brauche ich nicht, das hab' ich ſelbſt. Ich werde befriedigt durch den Verladeraum und die Verladebrücke„Großartig“, ſagt Theo.„wie haben Sie das nur ge— ö die. . Sie auf dem laufenden halten, Herr Kommiſſar.“ entlang zum Stationsgebäude. Heute gibt es Speckknödel macht?“ de 4„Ja, ja, ſo leid mir der junge Baron tut. die Wachs⸗ mit Kraut, ſeine Leibſpeiſe. Gut, daß der noch gefunden, Grone lächelt, dann öffnet er ſeine Brieftaſche.„Dieſen md N puppengeſchichte habe ich ſatt!l“ was er geſucht hat. Da wird wieder eine Schweinerei heraus⸗ Zettel fand ich hinter dem Ofen. Er iſt ſehr aufſchlußreich.“. aus * Am Abend kommt Adolf mit dem Wagen. wachſen, das kennt er ſchon. Theo nimmt das kleine Papierſchnitzel in die Hand.. ec Grone iſt fort. Man ſieht ihn den ganzen Tag nicht. Der Poſtdirektor geht Grone höflich entgegen.„Nach„ter— Edwar...“ Er ſchüttelt den Kopf.„Da wüßt' ich. ff. 9 Abends ißt er ſchweigſam, verbeugt ſich und geht ſchlafen. Holland aufgegebene Briefe, ja, wenn es ſich noch feſtſtellen gar nichts.“ 15 5 ö 3. 1 Am nächſten Morgen begleiten Theo und Georg Hans laſſen wird. Wollen Sie halt nachſchauen!“.„Das glaub' ich ſchon. Eine unſerer wichtigſten Kennt⸗„ 1 N zu ſeinem Vogel. Die Schiebetüren der großen Scheuer Und er begleitet ihn ſelbſt zum Schalter. niſſe iſt die des Papieres. Man muß ſofort das Land der 0 0 N laufen zurück. Wie ein ſilbriger Drache aus ſeiner Höhle„Zurückgehaltene Sendungen?“ Blätter fliegen unter Erzeugung wiſſen, die Marke, die Fabrik. Dieſer Fetzen iſt 5 N faucht er heraus. Hans' große, gebräunte Rechte umſchließt[ ſuchenden Fingern.„Nach Holland? Bitte, Edward Greench, holländiſches Fabrikat, außerdem weiſt dieſer Knopf*; die Schulter Georgs wie eine Klammer. Er rüttelt ihn ein[ 13. Juni dieſes Jahres..“ Taser debt den im Pavillon gefundenen Knopf 1 0 it wenig. Seine blauen Augen leuchten hell unter dunklem„Danke“, ſagt Grone.„Kann ich den Abſchnitt haben?“ Taſche, es iſt ein Hoſenknopf mit Aufſchrift—„dieſelbe 0 1 Leder.„Jetzt heißt es: drauf! Alle Vorbedingungen ſind„Bitte, hier!“ Richtung. Ihr William Riell dürfte auch nur ein Pſeudonym 5. 1 gegeben. Handelnd überwindet der Menſch. Ich höre von„Roch etwas! Welcher Brieſträger hat nach Riedenberg deweſen ſein wie der Name Spitzl. In Wirklichkeit heißt 5 1 euch! Auf Wiederſchauen!“ die Poſt zugeſtellt?“ N f der Mann ganz anders. a ö Nac Wie ein losgeſchoſſener Pfeil gleitet die Maſchine über„Riedenberg? Joſef Klein.“ Georg iſt ſehr blaß und ſchweigſam.— 1 Fir graue Wieſen fort, hebt ſich und ſteigt und verliert ſich im„Wo kann ich den finden?“ Die Nacht iſt ſchlaflos. Theo hört ihn hin⸗ und her⸗ van blauen Ather.„In Riedenberg ſelber.“ gehen. Da ſteht er auf, kleidet ſich an und klopft an die Tür. auch Sie wenden die Blicke erdwärts.„Er iſt mir ein treuer„Danke.“ f a[Gortſetzung folgt.) U dei Freund“, ſagt Georg nachdenklich,„und er hat das, was Vor der Poſtdirektion Konstanz wartet der graue ah a 1 ſehes 5 1. 2 8 f 3 1 1 e b N D 3 rr.— 5—ů— inen lber telz polf aus itte e il 2 SS von dem groben Unfug, der verübt wird, entſteht gewöhnlich auch noch ein mehr oder weniger großer Sachſchaden, der den Beſitzern anheim fällt. Da dieſe Tat einen immer größeren Rahmen annimmt, werden die Polizeibeamte ſtrikte durchgrei⸗ ſen und in dieſer Angelegenheit die ganze Strenge des Ge⸗ ſetzes walten laſſen. NS. Man kann jede Tat unter zwei Geſichtspunkten ſehen. Der eine iſt, daß man in ihr das wirklich ſchöpferiſche, den neuen Willen, der in jeder vorwärtsſtoſ⸗ ſenden Handlung liegt, erkennt. Der andere aber iſt der Geſichtspunkt der ewigen Kritik, der in ſeiner Gehäſſigkeit nichts Poſitives mehr anerkennt. Es gibt keine große hiſtoriſche Leiſtung, die nicht ihren Beckmeſſer gefunden hätte, der immer und auch jedes mit nörgelnder oder auch eiferſüchtig gemeiner Kritik be⸗ gleitet hätte. Auch dem großen Einigungswerk Bismarcks haben ſolche Zeitgenoſſen gegenübergeſtanden. Wer ſpricht heute noch von ihnen? Wir Nationalſozialiſten können uns mit dieſem Beiſpiel zufrieden geben, wenn wir die Gehäſſigkeit ſehen, mit der die zeternden Emigranten in jeder Handlung und Maßnahme des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands etwas Anſtößiges ent⸗ decken und dann nur noch dieſes Anſtößige und nichts anderes ſehen. Wenn es nach ihrer Darſtellung ginge, müßte Deutſch⸗ land ſchon wenige Tage nach der Machtüber⸗ nahme durch Adolf Hitler zuſammengebrochen und im Chaos untergegangen ſein. Auf den Boden dieſer Art der Kritik hat ſich nun wieder Aatſonaljozialitijches Kulturitreben von NSG. Wenn Alfred Roſenberg, der Leiter des Amtes für die weltanſchauliche Erziehung der NSDAP., zugleich der Leiter der NRS.⸗Kulturgemeinde iſt, ſo entſpringt dieſer Perſonalunion für uns die Erkenntnis, daß alle Kultur an⸗ gewandte Weltanſchauung ſein muß und dem weltanſchau⸗ lichen Lebenswillen des Volkes entſpringt. Damit iſt auch klar der Weg gezeichnet, den die NS.⸗Kulturgemeinde zu beſchreiten hat: Kompromißlos ſteht ſie auf dem Boden der weltanſchaulichen Ideen der NSDAP. Aber auch ihr Wir⸗ kungskreis iſt feſtumriſſen charakteriſiert. Sie dient nicht nur einer kleinen Schicht mehr oder weniger geiſtig eingeſtellter Kreiſe, ſondern ſie hat die Verwirklichung ihrer kulturellen Aufgaben in ganz beſonderem Maße durchzuführen auch in den Kreiſen der fauſtarbeitenden Volksgenoſſen, die, nach dem Willen des Führers für alle Zukunft auch verantwor⸗ tungsvolle Kulturträger werden ſollen. Dazu aber bedarf es der Erziehung und Formung der Voltsgenoſſen zum Verſtehen und Erfaſſen der herrlichen Quellen urdeutſchen Geiſtes und Wiſſens. Darum betrachtet es die NS.⸗Kulturgemeinde als erſte und vordringlichſte Auf— gabe, in ihren Kompetenzgebieten die Tradition in der deut⸗ ſchen Kultur als Grundlage ihrer Arbeit, den Volksgenoſſen klarzumachen und zu feſtigen und aufbauend weiterzuent⸗ wickeln bis zur Krönung durch das eine Ziel: aus dem natio— nalſozialiſtiſchen Ideengut heraus geformte Kunſt als erſehnte Kultur des blutgebundenen und bodenſtändigen deutſchen Menſchen zu künden und zu vertiefen. Denn aus der innerſten Verbundenheit mit den großen Denkern und Dichtern ſeines Volkes, ſchöpft der arbeitende Menſch Kraft und Erhebung in den beſinnlichen Stunden ſeiner Seele nach der ſchweren Arbeit des Alltags. Dadurch ſchafft ſich der ſchwer arbeitende Volksgenoſſe den geiſtigen Ausgleich ſeines harten Lebens, der zwingende Notwendigkeit iſt für jeden Menſchen, welchen Beruf er auch ausüben mag. Für die Erreichung dieſer Ziele Die beiden Gesichtspunkte einmal guch die engliſche Zeitung„News Chronicle“ be— geben. Am vergangenen Sonntag haben in ganz Deutſchland alte Frontſoldaten, die in dem 4 jährigem Ringen unſeres Volkes mit einer Welt von Feinden ſchwerſte Opfer gebracht haben, blind geſchoſſen oder zu Krüppeln wurden, dem Volk gezeigt, daß für ſie der Dienſt an der Gemeinſchaft mit dieſem Opfer nicht beendet iſt. Sie haben mit der Sammelbüchſe in der Hand geſtanden und ſich erneut in den Dienſt des Volkes geſtellt, gegen Hunger und Kälte ihrer Volksgenoſſen ge- kämpft, wie ſie einſt die Heimat verteidigt haben. Derjenige aber, der keine Not empfindet, mußte ſich ſagen, was iſt das Opfer weniger Groſchen für dein Volk im Ver gleich zu den Opfern an Blut und Leben, die die Sol- daten des großen Krieges für ihr Nation ge⸗ bracht haben. Am gleichen Tage ging der Berichterſtatter des engliſchen Blattes durch die Straßen und ſah dieſe alten Soldaten. Aber er ſah nicht die Tat, die hier einem großen Willen Ausdruck gab. Er ſah nur, daß„blinde und verkrüppelte Front⸗ kämpfer“„aus ihrem Leiden Kapital ſchlugen“. Der Berichterſtatter wollte das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ſtehen der NS.⸗Kulturgemeinde viele Wege offen, die es dem Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. Januar 1936 Denkſpruch. Eig'ne Fehler haſſen! Die der andern duldſam überſeh'n! Ein ganzer Mann unbeirrt nach Pflicht und Vorſatz wandern! Willſt du das, o Herz?— ſo fange an! Zoozmann. * Erhöhung der Miete unerwünſcht. Der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter beſchäftigt ſich in einem Er— laß an die Länder mit der in einer Reihe von Gemeinden im Laufe des letzten Jahres erfolgten Neueinführung oder Erhöhung von Gebühren und Abgaben, die von den Grund⸗ ſtückseigentümern zu entrichten ſind, z. B. für Kanaliſation, Müllabfuhr uſw. Nach der Regelung des Reichsmietengeſetzes müſſe die Folge eine entſprechende Erhöhung der geſetzlichen Miete ſein, ſei es, daß allgemein in der Gemeinde ein Zu⸗ ſchlag zu dem geltenden Satz der geſetzlichen Miete feſtgeſetzt werde, ſei es, daß der Hausbeſitzer als Vermieter das Recht erhält, die Mehrbelaſtung auf die Mieter umzulegen. Eine derartige Erhöhung der Lebenshaltungskoſten durch Erhöhung der Miete iſt, wie der Miniſter erklärt,„mit Rückſicht auf die allgemeine Preispolitik der Reichsregierung unerwünſcht“. Die Reichsregierung lege entſcheidenden Wert darauf, das ge— genwärtige Preisniveau zu halten. Von dieſem Geſichtspunkt aus müßten Neubelaſtungen des Hausbeſitzes, die zu einer Erhöhung der geſetzlichen Miete führen müßten, nach Mög⸗ lichkeit vermieden werden. Rotlaufſchutzimpfung. Das Polizeiamt teilt mit: Alle Schweinebeſitzer der Gemeinde Viernheim können beim Polizeiamt Zimmer Nr. 12 bis ſpä⸗ teſtens 20. Februar 1936 ihre Tiere zur Rotlaufſchutz⸗ impfung anmelden, da den Tierärzten in Zukunft verboten ift, Erhebungen ſelbſt anſtellen zu laſſen. Der Impfpreis beträgt 1.— RM. für jedes Tier. Muß das ſein? Junge Burſchen glauben ſich des Nachts dadurch betätigen zu müſſen, daß ſie Fenſterläden und Firmenſchilder aushängen und dann verſtecken. Abgeſehen Viernheim treffen und ſchlug ſich ſelbſt. Heinrich Ramms, Gauobmann der NS.⸗Kulturgemeinde. K Volksgenoſſen ſeinen Anlagen und geiſtigen Neigungen entſprechend leichter machen, die kulturellen Güter un⸗ ſeres Volkes in ſich aufzunehmen und auswirken zu laſſen in den ihm geſetzten Kreiſen des Umgangs und ſeiner ſeeliſchen Betätigung. Wir führen durch die Abteilung Theater⸗Ring unſere Volksgenoſſen ohne Unterſchied der Perſon und des Standes in das Deutſche Theater, das in unmittelbarem Er⸗ leben Menſchen und Schickſale, wie ſie der Dichter ſelbſt er⸗ lebte und empfand, zeigt. Die fundamentalſten Eigenſchaften unſeres Volkes werden zum Erlebnis, das ſich unendlich aus⸗ wirken wird in der tieferen Erkenntnis, daß nur deutſche Menſchen ſolche Eigenſchaften in ſich tragen als koſtbarſtes Vermächtnis unſerer Vorfahren. Darum gehört jeder deut⸗ ſche Menſch hinein in das deutſche Theater. Die muſikaliſchen Darbietungen und Konzerte der Orts— verbände geben jedem Volksgenoſſen Gelegenheit, ſeiner Ein— ſtellung entſprechend, an den inneren Erlebniſſen der muſika⸗ liſchen Werke teilzunehmen. Es wird bei der Aufſtellung der Programme beſonders darauf geachtet, daß die gemeinde⸗ ſchaffende Kraft der Muſik herausgeſtellt wird und nicht die geſellſchaftsbildende. Die von der Abteilung Bildende Kunſt veranſtalteten Ausſtellungen haben bereits bei der Künſtlerſchaft wie bei den Volksgenoſſen bedeutenden Anklang gefunden. Durch Vorträge auf verſchiedenſten kulturellen Gebieten ſollen die Richtlinien und Aufklärungen gegeben werden, die für das Erkennen und Begreifen des nationalſozialiſtiſchen Kulturgutes von erzieheriſcher Bedeutung ſind. Dazu werden wir den Kulturfilm einſetzen als geſchmack⸗ vollen Gegenpol zu den geſchmackloſen Filmen, mit denen man uns überreich verbildet und urteilslos gemacht hat. Die Reichsleitung ſelbſt läßt ſolche Filme drehen, die uns allen erſt die Schönheit einer wirklich deutſchen Handlung klar bewußt werden laſſen. Gottesdienſtordnung. Samstag: 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Katharina Kir chner geb. Hoock, beider⸗ ſeitige Eltern und Anverwandte. Die Polizeiſtation Hüttenfeld, die ſeither unter Nr. 38 über das Amt Viernheim nur für die Zeit von 7— 24 Uhr fernmündlich erreichbar war, iſt nun ab 1. Januar 1936 auch während der Nachtzeit von 10—7 Uhr an das Fernſprechamt Mannheim angeſchloſſen. a Arbeitsbeſchaffung für das Bauhandwerk. Zur fortſchreitenden und verſtärkten Arbeitsbeſchaffung für das Bauhandwerk hat die Bauſparkaſſe Deutſche Bau- und Siedlungsgemeinſchaft(DBS.) in Darmſtadt das neue Jahr ſofort mit einer Darlehensvergebung von 1144000 RM. zur Erſtellung und Entſchuldung von 115 Eigenheimen begonnen. Die Geſamtſumme der Darlehensvergebung dieſer Bauſpar⸗ kaſſe ſteigt damit auf über 67 Millionen zur Erſtellung und Entſchuldung von rund 6000 Eigenheimen. Außer den ge— nannten Darlehensausſchüttung liegen bei der DBS. noch weitere 4½ Millionen bare Mittel zum Abruf bereit. Am kommenden Sonntag dampft das Eintopfge⸗ richt auf allen Tiſchen. Es iſt ſymbolhafter Eindruck unſerer Verbundenheit mit den Bedürftigen unſeres Volkes. Was die Hausfrau an der Zubereitung des Eintopfmahles geſpart, 85 ſpendet ſie opferfreudig dem Winterhilfswerkl werk des bes 35¼30 DDD Das WS W. teilt mit: Die Kaſſeſtunden finden Mittwochs, abends von 8—9 Uhr auf unſerer Dienſtſtelle ſtatt. Es iſt darauf zu achten, daß entgegengenommene Gutſcheine ſtets unverzüglich zur Einlöſung gebracht werden. * Sprechſtunden nur vormittags, von 9— 12 Uhr Kaſſenſtunden Mittwochs abends, von 8— 9 Uhr Am Freitag, 10. Januar 1936, findet auf unſerer Dienſtſtelle eine Brennſtoff⸗Ausgabe ſtatt. Die ge⸗ naue Reihenfolge iſt in der NS.-Preſſe und an den bekannten Anſchlagſtellen erſichtlich. Stempelkarten ſind vorzulegen. Bekanntmachung Betr.: Säuglings- und Mütterberatung. In Zukunft finden die Beratungsſtunden ſtatt: Donnerstags nachm., von 2—4 Uhr: Säuglingsberatung Donnerstags nachm., von 4— 4.30 Uhr: Mütterberatung und zwar im hieſigen Krankenhaus. 0 Betr.: Wirtſchaftsberatung. Die Wirtſchaftsberatung findet nach wie vor Donnerstags nachmittags, von 4.30 bis 5.30 Uhr, in der Dienſtſtelle der NS V. ſtatt. Bei jeder Inan⸗ ſpruchnahme iſt die blaue WHW. Ausweiskarte mitzubringen. Aeichslujtjchutzbund Ortsgruppe Süd-Ried, Goͤgr. Viernheim Vom 20. bis 25. Januar 1936 finden für die Orte Viernheim, Lampertheim und Bürſtadt in Lampertheim durch den LS.⸗Lehrtrupp Berlin ein Luftſchutz⸗Schulungskurſus ſtatt. Der Kurſus iſt koſtenfrei. Volksgenoſſinnen und ⸗genoſ⸗ ſen, die ſich daran beteiligen wollen, melden ſich abends von 20 bis 21 Uhr auf unſerem Büro, Repsgaſſe 10. Diejenigen Mitglieder der NS.⸗Frauenſchaft, die noch keinen Luftſchutzkurſus mitgemacht haben, wollen ſich an den heute und morgen beginnenden Frauenkurſen beteiligen. 9⸗Piernheim, Gf. 21/249 Ailllwoch abend 8 Ahr im Freiſchütz Gi.⸗Appell Alles in Uniform pünktlich erſcheinen. Der Gf.⸗Führer: Metzger, m. d. F. b Pͤͤĩ ͤvc c Der Gejangverein Sängertreue⸗Harmonie hält am Sonntag abend im„Schützenhof“ für ſeine Mit⸗ — glieder eine Winterfeier ab. Alles iſt geſpannt. Und mit Recht; denn was die bekannten erſtklaſſigen Kräfte dieſes Ver⸗ eins zu leiſten imſtande ſind, iſt ja ſchon ſprichwörtlich. Die⸗ ſes Jahr hat die tatkräftige Vereinsleitung einen Schlager ausgeſucht, welcher ſich voll ebenbürtig neben ſeine erfolg⸗ reichen Vorgänger ſtellen wird. Die Beſucher können ſich auf das Lachen ſchon vorbereiten. Denn wenn der„Fuchs“ um⸗ geht, und der„Keim“ ihm zur Seite ſteht, da wandelt ſich auch die bärbeißigſte Miene in ein lachendes Geſicht. Jeder weiß, daß dieſem„Pärchen“ niemand widerſtehen kann und jeder iſt auch neugierig, was die beiden dieſesmal wieder auf Lager haben. Aber auch die übrigen Mitwirkenden ſind bekannte gleichwertige Kräfte, ſodaß man ſich ſchon auf einen zünftigen Abend gefaßt machen kann; denn ſie haben ſich alle vorgenommen, ſich am Sonntag von ihrer beſten Seite zu zeigen, und es beſteht kein Zweifel, daß ſie alle Erwartungen, wie man das von ihnen ja nicht anders gewöhnt iſt, über⸗ treffen. Außer dem Hauptſtück des Abends werden auch noch andere delikate Stückchen die Erſchienenen entzücken und der verſtärkte Chor wird ſich wirkſam produzieren. Da man dieſen Genuß ohne Eintrittsgeld ſich verſchaffen kann, iſt jedem Mitglied die Möglichkeit gegeben, ſeine Angehörigen vollzählig mitzubringen. Alle Mitglieder mit ihren Fami⸗ lien werden ſich dieſes billige und köſtliche Vergnügen nicht entgehen laſſen, denn genau wie in den früheren Jahren werden auch heuer die Erwartungen kleiner ſein als das Ge— botene. Näheres wird noch durch Inſerat bekannt gemacht, auf welches wir heute ſchon die Mitglieder aufmerkſam machen möchten. Und am Sonntag kommen alle zur„Sängertreue⸗ Harmonie“, denn nirgends kann es ſchöner ſein, als bei „Fuchs“ und„Keim“. * Schwere Exploſion bei den Perſilwerken in Düſſeldorf DRB. Düſſeldorf, 7. Jan. Bei den Perſilwerken Henkel u. Cie. in Düſſeldorf⸗Reis⸗ holz ereignete ſich am Dienstagnachmittag eine folgenſchwere Exploſion. Aus bisher unbekannter Arſache explodierte ein Waſſerglasofen, wobei eine ganze Anzahl von Arbeitern durch Verbrennungen verletzt wurde. Acht der Verletzten, von denen einer in Lebensgefahr ſchwebt, wurden ſofort ins Krankenhaus geſchafft. Die übrigen Verletzten konnten nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen entlaſſen werden. Zu dem Exploſionsunglück erfahren wir noch von der Firma Henkel u. Cie., daß der explodierte Waſſerglasofen erſt in Be⸗ trieb geſetzt werden ſollte. Beim Einheizen ging der Ofen aus noch nicht geklärter Arſache in die Luft und ſtürzte in ſich zu⸗ ſammen. Die acht Verletzten, die ins Krankenhaus übergeführt wurden, erlitten teils Verbrennungen und teils Knochenbrüche, ee und dergleichen durch die umherfliegenden Eiſen⸗ plitter. rn Grundjätzliches zur Arbeit des Aeichslujtjchutz⸗Bundes Die Haushaltsliſten-Erhebung iſt allenthalben durch die Polizei⸗Organe zu Ende geführt. Das Kreisamt hat die be⸗ antworteten Fragebogen entſprechend ausgewertet und in Verbindung mit den Dienſtſtellen des RLB. notwendige Feſtſtellungen getroffen. Die Zahl der im Ernſtfall beſonders zu betreuenden Volksgenoſſen gebietet eine verſtärkte Ausbildung von Laien⸗ helfern und Helferinnen. Die Verpflichtung und Schulung von Hauswarten, Gemeinſchaftsleitern u. a. m. wird noch enger und ſchärfer durchzuführen ſein. Die RL B.⸗Schule in Viernheim enthält nicht nur einen Lehrſaal, einen„Gasraum“ für Kampfübungen, ſondern ſie verfügt auch über einen mehrfach geteilten Luftſchutzkeller, der den Erforderniſſen der Bautechnik und des Gasſchutzes voll entſpricht. Dieſe Einrichtungen ſind geſchaffen vom Gelde der Mitglieder des Luftſchutzbundes; ſie ſind auch beſtimmt zur aktiven Prüfung und Vorbereitung, um im Ernſtfall auch das Leben und die Geſundheit der anvertrauten Familien- mitglieder, Frauen und Kinder, durch die geſchulten Helfer ſchützen zu können. Ohne den großen Einſatz ehrenamtlicher Kräfte und liebevolle Hingabe von Kameraden und Kameradinnen im Reichsluftſchutzbund wäre ſowohl in der abgelaufenen als auch in der kommenden Zeit eine erfolgreiche Gemeinſchafts⸗ arbeit nicht denkbar. Wer heute noch nicht den Sinn und die Aufgabe des Luftſchutzes erfaßt hat, über die Organiſation und ihre Träger ſogar hänſelt und ſich luſtig macht, der vergißt, daß im Ernſtfalle jede Vorbereitung und Ausbildung, als zu ſpät, ſinnlos iſt. Die über ſieben Millionen Mitglieder im Reich, über dreitauſend im Ortsbezirk beweiſen, daß ſie bereit ſind, dem RB. durch angemeſſenen Beitrag und ſonſtige Mithilfe, ſeine geſtellte Aufgabe erfüllen zu helfen. In dieſen Tagen beginnt wieder die Ausbildung von Luftſchutzkräften. Zunächſt werden einige hundert Laienhel— ferinnen ausgebildet, Lehrgänge für Hauswarte ſchließen ſich an. Am Ende aller Kurſe ſteht ein Plan-Spiel, das das Verhalten und die zu treffenden Maßnahmen einprägen hilft. Sobald ein beſtimmter Block der Gemeinde reſtlos durch- geſchult iſt, wird der Reichsluftſchutzbund eine praktiſche Geſamtübung unter Teilnahme der in dieſem Block wohnenden Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen durchführen. So groß die Gefahren im Ernſtfalle ſein mögen, ſo groß ſind auch faſt die Möglichkeiten, dieſen Gefahren zu begegnen. Unter dem Leitſpruch„Eine Gefahr, die ich kenne, iſt keine Gefahr“, wird dauernd an der techniſchen und praktiſchen Be⸗ reitſchaft zum Schutze von Geſundheit und Leben aller Volksgenoſſen gearbeitet. Da die geſamte Schulung auch Mittel erfordert, muß der RLB. von den Schulungsteilnehmern eine Gebühr von 20 Rpf. für jeden Schulungsabend verlangen. Die Geſamt— belaſtung beträgt alſo eine Reichsmark pro Teilnehmer und Lehrgang. Dieſer Betrag iſt kein Mitgliedsbeitrag, ſondern er dient der zuſätzlichen Koſtendeckung für die geſamte Schu⸗ lung. Arbeitsloſe Volksgenoſſen, oder in ähnlich gelagerten Fällen, wird dieſer Schulungsbeitrag erlaſſen. Die Haupt⸗ ſache iſt und bleibt die Ausbildung und nicht der Beitrag, wie manchmal boshafte Zungen unſeren Amtsträgern gegen— über behaupten. Der Mitglieds-Beitrag ſelbſt wird durch die Aushändigung von entwerteten Beitragsmarken belegt. Wir geben erneut den Hinweis, daß nur der Vg. Mitglied im RB. iſt, auf deſſen Namen die rote oder blaue Mitglieds⸗ karte lautet und die Beitragszahlung durch auf der Rückſeite geklebte Beitragsmarken nachgewieſen wird. Wir wollen es uns verſagen, auf die bei den Hausbe⸗ ſuchen unſerer Blockwarte gemachten Erfahrungen einzugehen. Vielfach kann auch hier geſagt werden, daß der arbeitsloſe Volksgenoſſe viel mehr Verſtändnis und Bereitſchaft zur Beibehaltung der Mitgliedſchaft im Reichsluftſchutzbund auf⸗ brachte, als mancher Familienvorſtand in beſſeren wirtſchaft⸗ Brennholz⸗Verſteigerung o aufe jeh Dienstag, den 14. Januar 1936, vormittags bei Bedarf gut u. zu äußerſten 9 Ahr an werden im Gaſthaus„Rheingold“ zu Preiſen? Lampertheim aus den Abteilungen Untere Wildbahn 1, 17, Obere Wildbahn 2, 3 und 8(Abtrieb) öffentlich meiſtbietend verſteigert. Scheiter rm: Buche 117, Eiche 5, Kiefer geſpalten 353, rund 46. Knüppel rm: Buche 34, Eiche 473; 7 rm: 2.50 mtr. lange eichene Gartenpfoſten, Kiefer 384. Neiſer⸗ holz l. Kl. rm: Buche 24. Stöcke rm: Buche 6, Kiefer 50. Es wird gebeten, das Holz vor der Verſteigerung ein⸗ zuſehen. Blau unterſtrichene Nummern kommen nicht Fritz Blaes Polſter⸗ und Tapeziermeiſter Kapok⸗, Woll⸗, und Schlaraffia⸗Matratzen Bettfedern—— Daunenköper Bettumrandungen Bettvorlagen Läufer—Galerieleiſten— Chaiſe⸗ longues-Couchs-Stahlmatratzen eigener Fabrikation und ſämtliche Sattlerartikel lichen Verhältniſſen. Die Organiſation iſt nicht da, um Bei⸗ träge einzukaſſieren, ſondern um etwas zu leiſten. Bei aller ehrenamtlichen, alſo koſtenlos tätiger Mithilfe der Amtsträger, können die Koſten aus der Arbeit des Luftſchutzes immer nur noch mit Geld gedeckt werden. Der RB. iſt keine kapitali⸗ ſtiſche Geſellſchaft, ſondern eine Luftſchutz- und Trutzgemein⸗ ſchaft aller Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen. Die nunmehr mit dem Einzug der Beiträge für die Monate des Jahres 1936 betrauten Amtsträger des RLB. ſind auch Volksgenoſſen, wie alle übrigen Menſchen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sie haben ihre Pflicht zu tun. Der R B. bittet, dieſe Pflicht durch Bereithaltung der an ſich geringen Beiträge zu erleichtern. Fälle, wo wegen 20 Pfg. monatlich der Kaſſierer nahezu dutzendmal ins Haus laufen ſoll, ſind für die Zukunft nicht mehr tragbar. Der Beitrag iſt monatlich zu zahlen. Wer der Organiſation die Arbeit weſentlich erleichtern, dem mit der Kaſſierung betrauten Amtsträger elf weitere Beſuche erſparen will, leiſtet verſtändnisvolle zuſätzliche Aufbauarbeit. Schließ- lich wirkt ſich eine Jahresbeitragszahlung auch geldlich aus. Unſere Kaſſierer geben gerne weitere Auskunft. Abſchließend ſei geſagt, daß alle Einrichtungen des Reichsluftſchutzbundes jedem Volksgenoſſen zur Beſichtigung offen ſtehen. Auch iſt die örtliche Führung in den Abendſtun⸗ den(Werktags) auf dem Dienſtraum des RL B., Viernheim, Repsgaſſe 10— Haus Adler— zur perſönlichen Aus— kunftserteilung bereit. Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Süd⸗Ried Gemeindegruppe Viernheim Mas dingt dex undęunk 2 Donnerstag, 9. Januar, 17.45 Uhr: „Das aktuelle Buch“. Bengt Berg:„Ivar Halling“. Bengt Berg, der große ſchwediſche Forſcher, der am „Tag der nationalen Solidarität“ in Frankfurt a. M. für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes ſammelte, iſt nun, nachdem wir ſchon eine Reihe überaus anſchaulicher und reiz⸗ voller Tierſchilderungen und den amerikaniſchen Roman „Charly Arizonas Junge“ von ihm beſitzen, mit einem zweiten Roman vor die deutſche Oeffentlichkeit getreten. Zur Abfaſ⸗ ſung dieſes Buches bewogen ihn nicht nur künſtleriſche Mo⸗ mente, ſondern ebenſo ſehr die Sorge um die ſoziale Ord⸗ nung der Menſchheit. In„Ivar Halling“, dieſem„Roman eines Einzelnen“, greift er den liberaliſtiſchen Kapitalismus an, der da glaubt, verantwortungslos mit den Völkern ſchalten und walten zu können, wie er will. Dieſem unſtillbaren Machthunger des Geldes ſtemmt ſich der junge Ingenieur Ivar Halling entgegen, der nach dem Willen eines ſchwedi⸗ ſchen Hüttenbeſitzers nach deſſen Tode ſein Erbe und die Führung des Werkes und der Gefolgſchaft übernehmen ſoll. In dieſem ungleichen Kampfe, bei dem die Großbanken ſelbſt nicht vor Verbrechen zurückſchrecken, bleibt ſchließlich doch das Recht Sieger. Eine Würdigung dieſes Werkes und eine Leſung aus dem Buche, das Bengt Berg lange vor dem Durchbruch des Nationalſozialismus geſchrieben hat, werden wir in der Reihe„Das aktuelle Buch“ des Reichsſenders Frankfurt am Donnerstag, 9. Januar, von 17.45 Uhr— 18.00 Uhr hören. Sportnachrichten KF V.— Amicitia Viernheim! Den Grünen ſteht für den kommenden Sonntag ein ſchwerer Gang nach Karlsruhe bevor. Das Vorſpiel verloren die Viernheimer auf eigenem Platze 1:2. Wird es nun ge⸗ lingen, am Sonntag in Karlsruhe Revanche zu nehmen? Es wird ſchwer, ja ſogar ſehr ſchwer ſein. Mit dem Gewinn eines Punktes wären wir ſchon zufrieden. Auf jeden Fall muß ſich die Mannſchaft unbedingt ſehr anſtrengen, um ſo gut als Danksagung unseres lieben Verstorbenen Seegras⸗ hierdurch tiefgefühlten Dank. zum Ausgebot. Auskunft erteilt das Forſtamt und Herr Förſter Robert, Forſthaus Wildbahn. Zahlungsunfähige Flite- Schuldner von Domanialgefällen ſind vom Mitbieten ausgeſchloſſen. ej. Forſtamt Lampertheim Vereins⸗Anzeiger Turnverein v. 1893 e. V. Heute abend 8 Uhr Hallentraining ſämtlicher Aktiven unter Leitung von Kartollein zu kaufen geſucht.] LIubwinsw. 9, Ae 2 ſtarke zu verkaufen H. Beikert. Donnerstag abend Zuſammenkunft der 5 1. Handballmannſchaft il der Sporthalle. Freitag W abend Spielerverſammlung. Die Leitung. ſtraße 2 Das Untererhebſtelle Viernheim 8, Wir erinnern an die Abgabe der Umſatz⸗ Inſerat ſteuervoranmeldung bis zum 10. ds. Mts. führt im Gefolge Bei Abgabe nach dem 10. erfolgen Zuſchläge Gewinn und nach§ 68, Abſ. 2 der Abgabenordnung. Aufſtieg und Müller. Erfolge! . rr Viernheim, den 8. Januar 1936 Für die uns anläßlich des schmerzlichen Verlustes Herrn Peter Roschauer 4. in so reichem Maße entgegengebrachte Anteilnahme, ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir Besonders herzlichen Dank der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, dem Turnverein v. 1893 für den überaus ehrenvollen Nachruf, das Ehrengeleite, die erhebende Trauermusik, die Ehrensalve und Kranz- niederlegung, ebenso seinen Schulkameraden für ehrende Gradgeleite und die Kranzniederlegung, seinen Arbeitskameraden, sowie der Betriebsführung der Firma Joh. Stader, Mannheim, für den herzlichen Nachruf und Kranzniederlegung, sowie den Stiftern von hl. Seelenmessen. In tiefem Schmerze: Die trauernden Hinterhlienhenen. möglich abzuſchneiden. Im Fußball iſt alles drin, das hat der letzte Sonntag gezeigt. Deshalb mit friſchem Mut an's Werk. Es ſind ſchon größere Gegner beſiegt worden.— Die Handballer und Fußballjugend wollen heute abend die Trainingsſtunde mit anſchließender Beſprechung beſuchen.— Morgen abend Spezialtraining für die 1. Fußballmannſchaft mit Erſatzleuten.— Paßbilder ſind unbedingt abzuliefern, da ohne Reichsbundpaß kein Spieler mehr ſpielen darf. An der Fahrt nach Karlsruhe am kommenden Sonntag können ſich noch einige Sportfreunde beteiligen. Mit Laſtwagen 2.— RM., per Omnibus 3.— RM. Meldungen unter Hinter⸗ legung des Fahrgeldes ſofort bei Vereinsführer Kempf machen. Evtl. genügt auch eine kleine Anzahlung auf den Fahrpreis und Abholung der Karte am Samstag abend. * Handball— Bezirksklaſſe: TV. Viernheim empfängt TG. Oftersheim! Deer kommende Sonntag bringt für die Turnerhandballer den Beginn der Nachrunde. Und da iſt es nun gleich die TG. Oftersheim, die im Stadion an der Lorſcherſtr. antreten muß. Ein Gegner alſo, der an Gefährlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Das Vorſpiel verlor Viernheim 5:1 und gilt es deshalb, am nächſten Sonntag für dieſe Niederlage Revanche zu nehmen. Das Spiel beginnt vormittags 10.45 Uhr. Todesurteile gegen Güdtiroler rechtskräftig DNB. Bozen, 7. Januar Der Kaſſationshof in Rom hat die Berufung der vom Bozener Schwurgericht ſeinerzeit wegen der Ermordung von mehreren italieniſchen Grenzſoldaten auf der Planhütte in den Paſſaier Bergen verurteilten Südtirolern abgewieſen, wobei zwei Todesurteile rechtskräftig geworden ſind. Es wurden damals die beiden Südtiroler Johann Gufler und Paul Hofer zum Tode verurteilt und zwei andere, Gottfried Reich und Rudolf Schweigen, zu je acht Jahren ſchweren Kerkers. Wenn nicht im letzten Augenblick eine Begnadigung eintritt, ſo ſteht die Hin⸗ richtung der beiden Südtiroler unmittelbar bevor.. Der Briefmarkenverbrauch Drei Poſtwertzeichenverteilungsſtellen im Bereich der Reichspoſtdirektion Frankfurl. Frankfurt a. M. Im 105. Geburtsjahr Heinrich von Stephans, des um die Gründung des Weltpoſtvereins ver⸗ dienten erſten Deutſchen Generalpoſtmeiſters, erlebte die Briefmarke zum erſten Mal einen ihr gewidmeten Tag. Aus dieſem Anlaß wird ein Blick hinter die poſta⸗ liſchen Kuliſſen der drei Bezirkslieferſtellen im Bereich der Reichspoſtdirektion Frankfurt intereſſieren. Die Bezirksverteilungsſtellen für Wertzeichen verteilen die ſämtlichen durch die Poſtanſtalten zur Ausgabe gelan⸗ genden Wertzeichen an die Poſtämter. Drei ſolcher Liefer⸗ ſtellen gibt es im Bereich der Reichspoſtdirektion Frank⸗ furt: eine in Frankfurt für den Bereich der früheren Oberpoſtdirektion Frankfurt, eine in Darmſtadt für Rheinheſſen und Starkenburg, die dritte in Gie⸗ ßen für Oberheſſen. Eine mächtige Treſortür führt in das Wertzeichenlager. In großen Fächern liegen nur geringe Vorräte. Die Marken ruhen hier nicht lange. Einmal im Monat werden ſie von den Poſtämtern hier und einmal von der Lieferſtelle in Berlin angefordert. Die Bezirksver⸗ teilungsſtelle Frankfurt bringt durchſchnittlich im Monat für 1,3 Millionen Mark Poſtwertzeichen und für 4 Millio⸗ nen Mark andere Wertzeichen(Invaliden⸗ und Angeſtell⸗ ten⸗Verſicherungsmarken uſw.) zum Verſand. Das Frank⸗ furter Hauptpoſtamt benötigt im Monat allein für eine halbe Million Briefmarken. Die Frankfurter Verteilungs⸗ ſtelle hat den dreifachen Verbrauch der Lieferſtellen Darm⸗ ſtadt und Gießen. Am meiſten werden gebraucht die 6, die 12⸗ und die 3⸗Pfennigmarken. Während die gewöhnlichen Briefmarken von Berlin an— gefordert werden, kommen die Sondermarken nach dem all⸗ gemeinen Bedarf zur Verteilung. Das heſſiſche Briefmar⸗ kenfräulein hat neben den höheren Werten dieſer Serie gerade in Heſſen beſonders ſtarke Nachfrage gefunden. Starken Anklang fanden die Saarmarken gelegentlich der Abſtimmung, die Olympiamarken, die Heldenge⸗ denktag⸗, die Bach⸗Händel⸗Schütz⸗ und andere Marken. ããããũũ/ bbb Bleibende Freude ſpendet nur die gediegene, ſchöne Arbeit des Handwerks kine forderung der krzeugungsſchlacht: Futter und keiſtung aus eigener Wirtſchaft das immer der Renner se, fille 1 manch 2 8 1 Bismarckſtraße 12 D 11 11 wieder täglich in be⸗ 1 ET kannter Güte zu haben 1 Bezirksvertreter auf ihn Autren werner Bensheim a. d. B. Adolf Hitlerſtr. 2 keinen Kundendienſt! Zur rechten Stunde wirkt das Angebot in der Zeitung. Zeitungsanzeige als Stö— rung empfunden, wie ſo andere Wenn der Leſer am em pfänglichſten iſt, wenn er am beſten Zeit hat, wirkt Wer nicht injeriert, pflegt das angehot durch dle Zentungsanzeige Nie wird die Reklame Särfutter ſpart fraſtfutter- - und doch die gleiche miſchmenge „„ ²˙ iA — — 1 7