ielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig iernheimer eilun 9 Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Dez. 35: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Nr. 10 Gauleiter Sprenger gibt grundjätzliche Nichtlinien jür das Fahr 1936 NSG. Wie in der Preſſe bereits angekündigt, ſtand der 12. Januar 1936 im Zeichen der Paroleausgabe, für die Bewegung im Gau Heſſen-Naſſau durch den Gauleiter. Nur wer ſelbſt Zeuge dieſer Kundgebung war, kann an— nähernd die Stärke der nationalſozialiſtiſchen Bewegung er⸗ meſſen, die trotz der Aufgabenteilung ihrer einzelnen Glie— derungen ein unzerbrechliches und geſchloſſenes Ganze bildet. Alle Organiſationen der Partei waren vertreten; es erübrigt ſich deshalb dieſelben aufzuzählen. Nur das ſoll geſagt wer- den, daß die Bewegung gegenüber der Kampfzeit nicht nur nichts an Schwungkraft verloren hat, ſondern heute ſtärker denn je daſteht. Die grundlegenden Ausführungen des Gauleiters begannen mit den Aufgaben eines politiſchen Offiziers der NSDAP.: allgegenwärtig lebendig und bereit ſein als erſte Forderung an einen nationalſozialiſtiſchen Führer, der nie⸗ mals zum Bürokrat werden darf. In beinahe dreiſtündiger Rede umriß dann unſer Gauleiter all die Probleme, die in der Vergangenheit gelöſt worden ſind, uns für die Gegenwart geſtellt werden und für die Zukunft gelöſt werden müſſen. Nichts gab es auf dem Gebiet politiſchen, wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens, mas er nicht einer eingehenden Beleuch⸗ tung unterzog, um ſeinen Mitſtreitern und Mitkämpfern, wie es im Gau Heſſen-Naſſau immer üblich war, die Linien zu zeigen, nach denen ſich alle zu richten haben. Richt⸗ ſchnur allen Handelns iſt uns der Führer. Das Programm der Bewegung, Adolf Hitlers„Mein Kampf“ und ſeine Reden ſind die ſelbſtverſtändlichen Grundlagen, auf Grund deren die Führerſchaft zu arbeiten hat. Die ausſchließliche politiſche Führung, die die Bewegung hat und ſich nicht neh— men läßt, verpflichtet zu ernſthafter, ununterbrochener Selbſt— kritik. In jedem in Führerſtellung befindlichen Parteigenoſ— ſen muß das Wollen des Führers zur Tat werden. Auf die Rede des Gauleiters folgte die Vorführung einer Filmreportage über die Meliorationsarbeit der Heſſiſchen Regierung im Ried. Darauf wurde den Teil— nehmern dieſer gewaltigen Tagung der wohl von jedermann als erſchütternd empfundene Film„Frieſennot“ vorge— führt, deſſen ſtärkſte Stellen des öfteren von ſpontanem Bei— fall unterſtrichen wurden. Alles in allem zeigt uns der geſtrige Tag, daß die Bewegung im Gau Heſſen-Naſſau heute wie ehedem und auch für die Zukunft mobiliſiert iſt bis zur letzten Konſequenz und bereit iſt, jeden Befehl auszuführen, den der Führer gibt. Beginn ber Feiern im Saarland Saarbrücken, 13. Jan. Der Jahrestag der Rückglie⸗ derung des Saargebiets wurde am Sonntag in allen wich⸗ tigen Orten durch örtliche Kundgebungen gefeiert. In allen Kreisorten hielten die Kreisleiter an die Volksgenoſſen und die Formationen der Partei Anſprachen, in denen auf die Bedeutung des Tages auch als Markſtein für die Befrie⸗ dung Europas hingewieſen wurde. In den meiſten Orten fanden Umbenennungen von Straßen und Plätzen ſtatt, die das Gedächtnis an den geſchichtlichen 13. Januar und die Befreiung des deutſchen Saarvolks wachhalten ſollen. Feierſtunde vor dem Nathaus In einer Feierſtunde vor dem Rathaus wurde der hiſtoriſche Rathausplatz in„Platz der Deutſchen Front“ umgetauft. Am Nachmittag fanden ſich die Abordnungen der verſchiedenen Gliederungen der Partei auf dem feſtlich erleuchteten Neumarkt ein. Unter Vorantritt einer SA. Kapelle bewegte ſich der Fackelzug durch die Straßen der Innenſtadt. Vor dem Rathaus hatte ſich eine große Men⸗ ſchenmenge eingefunden. Nachdem Männerchöre das Lied „Deutſchland, heilger Name“ vorgetragen hatten, wurde auf der Rathaustreppe das eindrucksvolle Feſtſpiel„Ein neuer Stern zieht ſeine Bahn“ aufgeführt. Oberbürgermeiſter Kreisleiter Dürrfeld wies auf den 15⸗ jährigen Leidensweg des deutſchen Saarvolks hin, in deſſen Herz der Glaube an Deutſchlands Sendung niemals unter⸗ gegangen war. Er ſchilderte den harten Kampf um dieſen Fleck geheiligter deutſcher Erde, bis dann der Ehrentag des Abſtimmungsſiegs vom 13. Januar 1935 kam. Dieſer Ab⸗ ſtimmungsſieg, ſo führte der Oberbürgermeiſter aus, be⸗ deute nicht nur ein bedingungsloſes Bekenntnis des Saarvolks zu Deutſchland und ſeinem Führer Adolf Hitler, er war auch ein Ausdruck de utſchen Selbſtbehaup⸗ tungswillens gegenüber den Anfechtungen fremder Mächte. Der Redner gedachte des ſtillen Heldentums des Saar⸗ volks, das nur von dem Gedanken an Deutſchland beſeelt war und wies auf die übermenſchlichen Leiſtungen hin, die in zäher Aufbau⸗ und Organiſationsarbeit vollbracht werden mußten. Gauleiter Bürckel als damaliger Saarbevollmäch⸗ tigter habe dieſen Kampf mit ſeinen Getreuen geführt. Un⸗ trennbar ſei ſein Name mit dem ſchickſalhaften Geſchehen des 13. Januar 1935 verbunden. Oberbürgermeiſter Dürrfeld weihte dann zum Gedenken der Deutſchen Front den Rathausplatz. Geburtstagsſtändchen für General Göring Berlin, 12. Jan. Der Geburtstag des preußiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, General der Flieger Göring, hatte am Sonntag vormittag Hunderte nach dem Leipziger Platz gelockt. Im Garten vor dem Haus hatten die Muſikkorps der Wachtruppe und des Re⸗ giments„General Göring“, eine Kapelle der Luftwaffe und je ein Muſikkorps der SA.⸗Gruppe Berlin⸗Brandenburg, der Feldjäger und des Arbeitsdienſtes nebeneinander Auf⸗ ſtellung genommen. General Göring erſchien vor ſeinem Haus, um von hier aus das Ständchen entgegenzunehmen. Auf der Terraſſe des Hauſes erfreute ihn ſeine kleine Nichte Roswita mit einem Geburtstagsgedicht und überreichte ihm einen Blumenſtrauß. Während des Konzerts erſchien der Kommandeur des Regiments„General Göring“, Oberſt⸗ leutnant Jakobi, mit ſeinen Offizieren, um dem General die Glückwünſche ſeines Regiments auszuſprechen. Eròͤbeben in Kolumbien 200 Tote? New Vork, 12. Januar. In Kolumbien wurde die Pro- oinz Narino von einem heftigen Erdbeben heimgeſucht, das große Erdrutſche im Gefolge hatte. Bier Dörfer wurden zer⸗ ſtört und dem Erdboden gleichgemacht. Nach den erſten Mel⸗ dungen ſollen 200 Menſchen ums Leben gekommen ſein. Weltbild(M). Jum Jahrestag der Saarabſtimmung. Am 13. Januar vor einem Jahr legte das Saarland ein überwältigendes Bekenntnis zum Mutterland ab. Aus die⸗ ſem Anlaß flammten auf allen Höhen an der Saargrenze nach der Abſtin:mung Freudenfeuer auf. 12. Jahrgang Der Dank an die Gaar Wir wiſſen es alle, meine lieben Volksgenoſſen und»genoſſinnen von der Saar: Wenn heute in we⸗ nigen Stunden im ganzen Deutſchen Reich die Glocken läuten werden, um dadurch äußerlich die uns erfül⸗ lende ſtolze Freude zu bekunden, dann verdanken wir dies euch Deutſchen an der Saar, eurer durch nichts zu erſchükternden Treue, eurer Opfergeduld und Beharr- lichkeit genau ſo wie eurer Tapferkeit. Weder Ge⸗ walt noch Verführung haben euch wankend gemacht im Bekennknis, daß ihr Deutſche ſeid, wie ihr es ſtets geweſen und wir alle es ſind und bleiben werden! so ſpreche ich euch denn als des deutſchen Volkes Führer und des Reiches Kanzler im Namen aller Deutſchen, deren Sprecher ich in dieſem Augenblick bin, den Dank der Nation aus und verſichere euch des Glückes, das uns in dieſer Stunde bewegt, da ihr nun wieder bei uns ſein werdet als Söhne unſeres Volkes und Bürger des neuen Deutſchen Reiches. Adolf Hitler am 15. 1. 1935. Aufbauwerk an der Saar Als nach der Heimkehr der Saar der Gauleiter des Gaues Pfalz⸗Saar, Joſef Bürckel, ein verdienter Vorkämpfer des Deutſchtums in der Weſtmark, im Auftrage des Führers und Reichskanzlers daran ging, die Saar nach 15jähriger willkürlicher Abſchnürung wieder organiſch in das Gefüge des Reiches einzugliedern, da galt es Aufgaben zu löſen, die größte Tatkraft und dazu viel Takt und Geſchick erforderten. Das Erbe, das die Regierungskommiſſion hinterlaſſen hatte, war troſtlos; ſchlimmer als es ſelbſt Peſſimiſten angenom⸗ men hatten. Statt 36 000, wie in der Statiſtik angegeben, warteten nicht weniger als 60 000 Volksgenoſſen auf Ar⸗ beit. Zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit mußten um⸗ fangreiche Arbeitsbeſchaffungs maßnahmen durchgeführt werden. Es wurden Straßen gebaut, Elends⸗ wohnungen beſeitigt, Meliorationen durchgeführt, 1000 Sied⸗ lungen errichtet, dem Handwerk wurde ein vierprozentiger Inſtandſetzungszuſchuß gewährt, uſw. Insgeſamt ſind in 388 Einzelmaßnahmen 2370000 Tagewerke geleiſtet worden, für die das Reich mehr als 20 Millionen RM an Zuſchüſſen zur Verfügung geſtellt hat, Die Geſamtſumme der für die Schaffung neuer Arbeitsplätze aufgewendeten Gelder iſt mit 100 Millionen RM nicht zu hoch angegeben. So iſt in enger Zuſammenarbeit zwiſchen dem Reich und den ſaarländiſchen Behörden alles getan worden, um endlich nach den langen Jahren des Leidens normale wirtſchaftliche Verhältniſſe herzuſtellen. Ein beſonderes Kapitel bildete die geiſtig-⸗ſeeli⸗ ſche Rückgliederung. 15 Jahre der Trennung vom Reich führten die Menſchen der Saar in ein gewiſſes Eigenleben, aus dem ſie heraus und in den großen deutſchen Volkskörper hineingeführt werden mußten. Auch dieſe Aufgabe iſt ſehr raſch gelöſt worden, war doch in allen ſaarländiſchen Män⸗ nern und Frauen der Wille zum Dienſt am ewigen Deutſch⸗ land lebendig. Mit berechtigter Befriedigung konnte daher Gauleiter Bürckel in einer Unterredung mit einem Vertreter des„V. B.“ ausführen: „Das Saarland hat die ganze politiſche Entwicklung des Reiches ſozuſagen in Konzentration durchzumachen. Die Saarländer ſind, das haben ſie ihrem Volk und aller Welt bewieſen, deutſch bis ins Mark. Dieſem Deutſch⸗ tum muß man nur die nötige Definition geben. Wir ſagen: Jeder Deutſche iſt Nationalſozialiſt. Dem Saarländer aber muß man nun in einem Anſchauungsunterricht zeigen, daß jeder Nationalſozialiſt ein Deutſcher iſt. Die NS D A P. wird prozentual im Saarland am ſtärkſten im ganzen Reich ſein. Alle Mitglieder der Deutſchen Front erheben Anſpruch darauf, würdig zu ſein, in die NSDAP. aufgenommen zu werden. Die Deutſche Front zählt mehr als 90 v. H. aller Wahlberechtigten. Es wird mir nie in den Sinn kommen, auch nur einen einzigen dieſer braven Männer abzulehnen, ſofern ſich nicht in ein⸗ zelnen Fällen herausſtellen ſollte, daß die Zugehörigkeit zur Deutſchen Front nur Faſſade geweſen iſt. Dieſe Fälle ſind aber gewiß äußerſt ſelten. Meinen ſtärkſten Glau— ben habe ich an den ſaarländiſchen Arbei⸗ ter. Er war einer unglaublichen politiſchen Kanonade ſeiner Gegner ausgeſetzt. Trotz allem hielt er ſtand, ohne Geld und ohne die Bildung höherer Schulen. Er hatte den geſunden Inſtinkt, und wo der Inſtinkt geſund iſt, da läßt ſich die gerechte und geſunde Sache immer gewinnen.“ Im weiteren Verlauf der Unterredung behandelte Gau— leiter Bürckel noch die Aufgaben auf kulturellem Gebiet, die in dem neuen Jahr gelöſt werden müſſen, und die kirchliche Entwicklung. Er teilte mit, daß in Saarbrücken ein neues Theater und ein Großſender gebaut werden ſollen, wodurch einmal gewiſſen fremden Einflüſſen wirkſam ent— — ————— e es FEE r „„ ———— gegengetreten und zugleich eine Brücke der Verſtandigung und des Verſtändniſſes geſchlagen werden ſoll.„Eine ſoge⸗ nannte Kirchenfrage“, ſo erklärte der Gauleiter wörtlich, „gibt es bei uns im Saarland nicht. Die kirchenpolitiſche Entwicklung ſteht im Zeichen der abſoluten Ruhe. Wenn es auch noch den einen oder anderen gibt, der den Herrgott gegen einen irdiſchen Richter reklamiert, ſo überlaſſen wir das getroſt der vernünftigen Erwägung des gläubigen Vol⸗ kes. Wer früher für die Heimkehr der Saar gebetet hat, der kann jetzt nicht gegen Deutſchland beten. Und im übri⸗ gen kann hier jeder, wie überall im Reich, nach ſeiner Faſſon ſelig werden.“ Mit Stolz können wir heute, zwölf Monate nach dem Sieg vom 13. Januar 1935, auf das nationalſozialiſtiſche Aufbauwerk an der Saar zurückblicken. Das Problem der Rückgliederung iſt raſch und glatt gelöſt wor⸗ den, und zwar auf allen Gebieten. Das Saarland beſitzt, wie Reichsminiſter Dr. Frick dieſer Tage einem Preſſever⸗ treter gegenüber erklärte, eine Verwaltung, die einheitlich im Geiſte des Nationalſozialismus geführt wird, und unter verſtändnisvoller Mitwirkung der Bevölkerung die ihr ge⸗ ſtellten Aufgaben gemeiſtert hat. Die Bevölkerung aber hat auch durch ihre takkräftige Mitarbeit erneut den Beweis er⸗ bracht, daß ſie deutſ ch iſt immerdar und erfüllt vom Geiſte des Nationalſozialismus. Heftige Kämpfe weſtlich von Makalle i DNB. Addis Abeba, 12. Jan. Die Meldungen von der Nordfront beſagen, daß die Kämpfe um Makalle ihren Fortgang nehmen. Beſonders heftig ſeien die Kämpfe 20 Kilometer weſtlich von Makalle. Der abeſſiniſche Stoß richtet ſich jetzt gegen Abaro, das ungefähr 25 Kilometer nördlich von Makalle liegt. Die Lage der Ztaliener wird hier als äußerſt gefährdet bezeichnet. Infolge des faſt 14tägigen Regens ſeien ſämtliche alten und neu gebauten Straßen für den italieniſchen Nachſchub gänzlich unbrauchbar geworden. Dieſe Lage werde von den Abeſſiniern auch weiterhin ausgenutzt. Die Meldungen von der Südfront laſſen erkennen, daß der Stab der italieniſchen Somaliarmee große Amgruppierungen vornimmt. Die meiſten Streitkräfte würden aus Ogaden nach Oddur und Lugh-Ferrandi geleitet. Italieniſche Vorſtöße an der Güdfront DNB. Asmara, 12. Januar. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DRB.) Aus den amtlichen italieniſchen Berichten über die militä— riſchen Operationen an der Somalifront zwiſchen dem 1. und 7. Januar ergibt ſich eine rege Gefechtstätigkeit und zahl⸗ reiche Erkundungs- und Bombenflüge von Seiten der Italiener. Am 3. Januar rückte der auf italieniſcher Seite kämpfende Sultan von Schiwali mit 1000 Mann und zahlreichen Ma⸗ ſchinengewehren nach einem Marſch von 200 Kilometer in das Tal des oberen Schebeli, wo er, wie berichtet wird, in der Gegend von Gabba überlegene abeſſiniſche Streitkräfte angriff und zurückſchlug. Die Verluſte der Abeſſinier ſollen 474 Tote und zahlreiche Verwundete betragen haben. Die Krieger des Sultans wurden bei ihrem Angriff durch italieniſche Bomben— flugzeuge unterſtützt. In der Gegend von Dolo wurden zur Feſtſtellung der Stärke der Streitkräfte von Ras Deſta eine Reihe von Auf⸗ llärungsflügen unternommen, Es wird berichtet, daß bei ver⸗ ſchiedenen Zuſammenſtößen die Abeſſinier über 200 Tote ver⸗ loren, während die Verluſte auf italieniſcher Seite fünf Tote und einige Verletzte betrugen. Bei dieſer Gelegenheit gelang es, einen von den Abeſſiniern umzingelten Tank durch andere ihm zu Hilfe geeilten Tanks aus ſeiner bedrohlichen Lage zu befreien. Ital. Flugzeugunglück in Eritrea DNB. Rom, 13. Jan. Auf dem Flugfeld bei Maſſaua iſt am Samstagabend ein italieniſches Bombenflugzeug mit drei Mann Beſatzung bei einem gewöhnlichen Aebungsflug aus unbekannten Gründen ab⸗ geſtürzt. Die Beſatzung, die gleiche, die vor einigen Wochen den Mechaniker Birago verloren hat, konnte vom Fallſchirm nicht mehr Gebrauch machen und hat den Tod gefunden. Sonntagskonferenz der Notenbank⸗ präſidenten in Baſel DNB. Baſel, 12. Jan. Die Sonntagskonferenz der zur Verwaltungsratsſitzung der Biz. nach Baſel gekommenen Notenbankpräſidenten zeichnete ſich wiederum durch ihre Kürze aus. Nach der Berichterſtattung einzelner Gouverneure über beſondere finanzielle Ereigniſſe oder Maßnahmen in ihren Ländern löſten ſich die Verhandlungen bald in Einzel- oder Gruppenbeſprechungen auf. Im allgemeinen Teil der Beratungen gab Präſident Tan⸗ nery Aufſchluß über die abermalige Diskontſenkung in Frank⸗ reich von 5 auf 4%, wodurch die Bank von Frankreich die durch die Franken-Baiſſe entſtandene abnormale Verteuerung des Kredits beſeitigen will. Der Leiter der belgiſchen Nationalbank, Präſident Frank, hielt es für wichtig, die maßgebenden Ban— kenvertreter Europas darüber zu unterrichten, was das Konver⸗ ſionsprojekt der belgiſchen Regierung bezweckt, das für verſchie⸗ dene öffentliche Anleihen, vor allem der Kommune, die Zins⸗ und Tilgungsſätze der heutigen Geldmarktlage anpaßt. Profeſſor Bachmann von der Schweizeriſchen Nationalbank gab Aus kunft über den zum Jahresbeginn gewährten dreimonatigen Fäl ligkeitsaufſchub für die Großbank Leu& Co., wobei er anhand der günſtigen Börſenentwicklung der Papiere der übrigen Ban⸗ ken zeigen konnte, daß die Lage der Schweizer Banken im allge meinen durchaus ſtabil iſt. Bei Leu& Co. handle es ſich um einen Ausnahmefall, deſſen Zuspitzung in der ungewöhnlich raſchen Aufeinanderfolge großer Fälligkeiten von Kaſſen⸗Obli gationen liegt. Reichsbankpräſident Dr. Schacht wohnte in Begleitung von Reichsbankrat Dr. Hülſe den Verhandlungen bei. Schweres Verkehrsunglück in Steiermark Sechs Mitglieder der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen getötet DNB. Wien, 12. Januar. Bei Maria⸗-Zell in Steiermark ſtürzte Samstag abend in⸗ folge Vereiſung der Straße ein Laſtkraftwagen mit Mitgliedern der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen, die ſich zu einer Verſammlung begeben wollten, in einen Bach. Sechs Perſonen ertranken, zwei Perſonen wurden ſchwer verletzt. Nur zwei kamen un— verletzt davon, *. ˙¹˙.A ̃WVŨÿW ·. m ͤ;wů 6ůũun 225 eee eee 9* N e 9 9* r e e 85 Ein Antersuchungsausſchuß für Abeſſnien? Die Note des Negus als Grundlage eines neuen Verſöhnungsverſuches? DNB. Paris, 12. Jan. Der römiſche Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ meldet ſeinem Blatt, daß man in Rom der Anſicht ſei, eine neue An— regung zur Löſung des oſtafrikaniſchen Streitfalles könne nach dem Scheitern des Laval-Hoare-Planes nur vom Negus oder vom Völkerbund kommen. Die kürzliche Note des N egus, in der eine Anterſuch ung über die Art der Kriegführung verlangt werde, ſcheine für gewiſſe diplomatiſche Kreiſe in Rom eine neue Tatſache darzuſtellen. Die italieniſche Regierung habe entgegen irrigen Auslegungen— keineswegs zu— gegeben, daß ſie grundſätzlich in eine Anterſuchung einwilligen würde. Sie habe jedoch wiſſen laſſen, daß ſie vom praktiſchen Geſichtspunkt aus von einer Anterſuchung nichts zu fürchten habe, weil ſie nichts zu verbergen brauche. Man frage ſich alſo ſei, die Note des Negus als eine neue Gelegenheit zu ergreifen, um einen Aus- löhnungsverſuch zu machen. Die etwaige Anterſuchung könnte auf erweiterter Grundlage ſtattfinden und ſich auf die tatſächliche Lage Abeſſiniens erſtrecken. Das würde geſtatten, die Prüfung der italieniſchen Denkſchrift vom 4. September wieder aufzunehmen. Somit könnte ein neuer Plan ausgear— allerdings— in Rom, ob es im Völkerbund nicht mögli 18 werden, der ſich auf„objektiven Betrachtungen“ gründen würde. Eingreifen des Vatikans? Vorſchlag eines Anterſuchungsausſchuſſes für Abeſſinien? 13 DNB. Paris, 12. Januar. Der römiſche Berichterſtatter der„Agence Economique et Financière“ glaubt zu wiſſen, daß auf eine diskrete Anregung des Vatikans hin in der nächſten Sitzung des Völkerbundsrates der Vertreter eines Staates den Vorſchlag machen werde, einen Anterſuchungsausſchuß nach Abeſſinien zu ent⸗ ſenden. Der Vatikan halte die gegenwärtigen Amſtände für günſtig für eine friedliche Löſung des Streitfalles. Einen Schul⸗ fall für die Entſendung eines Anterſuchungsausſchuſſes gebe es im Lytton-Ausſchuß zu Beginn des japaniſch-chineſiſchen Streit— falles.— Das Blatt meint, daß London und Paris entſchloſſen ſeien, vorläufig eine abwartende Haltung im Abeſſinienſtreitfall einzunehmen. Laval ſeit mit Recht der Anſicht, daß er ſeine gefährliche Verſöhnerrolle im Augenblick nicht mit Nutzen durch- führen könne. EEC AKA Heubalüge Rüstungsgusgaben in eowierußland Molotow zur internationalen Lage in Sowjetbeleuchtung Enthüllungen über den Heereshaushalt DNB. Moskau, 12. Jan. Der ſowjetruſſiſche Präſident des Rates der Volkskommiſſare, Moloto w, hat im Hauptvollzugsausſchuß über die internatio- nale Lage geſprochen und dabei nach allen Seiten Zenſuren verteilt. Während die Türkei beſonders lobend erwähnt wird, ſind andere Mächte, beſonders Deutſchland und Japan, einer gewiſſen Kritik unterzogen worden. f Ferner macht er nach bekannter Art für Ereigniſſe, die die Doppelſinnigkeit der Sowjetpolitik dokumentieren— den Zwi⸗ ſchenfall in Arugay und die antikommuniſtiſche Bewegung in den Vereinigten Staaten von Amerika— fremde Kräfte ver— antwortlich, die er als„europäiſch-reaktionäre Kräfte“ bezeich⸗ net. Molotow tritt ſodann für das bekannte ſowjetruſſiſche Ideal der kollektiven Friedensſicherung in Europa, insbeſondere durch Abſchluß eines Oſtpaktes ein, deſſen Verwirklichung nach ſeiner Anſicht durch die deutſche Haltung verhindert ſei. Trotz— dem ſei es gelungen, zur teilweiſen Sicherung des Friedens in Oſteuropa den ruſſiſch-franzöſiſchen und ruſſiſch⸗tſchechoſlowaki⸗ ſchen Vertrag abzuſchließen. Mit der Politik Deutſchlands ſetzt er ſich in der üblichen Weiſe auseinander, indem er ihm nicht vorhandene territoriale Abſichten auf ſowjetruſſiſche und Randſtaatengebiete unterſchiebt. Auf der anderen Seite erkennt er aber notge⸗ drungen das deutſche Beſtreben nach normalen rein wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Sow— jetrußland an. Er ſtellt feſt, daß die Realiſietung des deutſch— ſowjetruſſiſchen 200-Millionen-Kreditabkommens vom April 1935 ſich gut entwickele. Der nächſte Sündenbock Molotows iſt alsdann Japan, worauf er ſich in Verbindung mit der Verteidigung der ſowjet⸗ ruſſiſchen Völkerbundspolitik zum Richter über die italieniſche Politik aufzuwerfen verſucht. Er bezeichnet den italieniſch— abeſſiniſchen Krieg als einen typiſch imperialiſtiſchen Krieg um Kolonien. In Verteidigung der ſowjetruſſiſchen Völkerbundsliebe be— tont er ſchließlich, daß dieſe keineswegs bedeute, daß fortan kein radikaler grundſätzlicher Anterſchied zwiſchen ſowjetruſſiſcher internationaler Politik und Politik kapitaliſtiſcher Mächte beſtehe. DNB. Moskau, 13. Jan. Am Sonntagvormittag beteiligten ſich an der Ausſprache im Zentralexekutivkomitee auch einige der Roten Armee ange— hörende Mitglieder. Der Vorſitzende des weſtſibiriſchen Ver⸗ waltungsbezirks erklärte im Verlauf feiner Ausführungen: „Falls die Japaner uns im Fernen Oſten angreifen ſollten, werden wir ihnen auf ihrem eigenen Boden ein Grab bereiten.“ Ein„Kommandeur“ aus Sowjet⸗Weißrußland erwähnte, daß der Heereshaushalt für das Jahr 1935 ſechs Milliarden Rubel umfaßt hätte. Tatſächlich ſeien im Vorjahr jedoch für die Zwecke der Landesverteidigung acht Milliarden Rubel auf⸗ gewendet worden. Im Johre 1936, ſo führte er weiter aus, würden 14 Milliarden Rubel für eee Zwecke ausgegeben werden. Dieſe von einem Redner, der jedoch der Roten Armee an— gehört, zunächſt„unverbindlich“ mitgeteilte Ziffer enthüllt die bevorſtehende Erhöhung des Heereshaushaltes der Sowjetunion auf 14 Milliarden Rubel, was nach dem neuen amtlichen Am⸗ rechnungskurs einem Betrage von 42 Milliarden franzöſiſchen Francs gleichkommen würde. Die amtliche Regierungserklärung über den Heereshaushalt für 1936, deſſen„erhebliche Er— höhung“ bereits Molotow ankündigte, dürfte der Bericht des Finanzkommiſſars bringen. Jupan will die Flottenkonferenz verlaſſen Das japaniſche Kabinett gibt ihrer Aboroͤnung neue Anweiſungen DNB. Tokio, 12. Januar. In einer Nachtſitzung beſchäftigte ſich das japaniſche Kabinett mit der Lage auf der Londoner Flottenkonferenz und legte die Anweiſungen für die japaniſche Abordnung feſt. Nachdem die Admiralskonferenz dieſe Anweiſungen gebilligt hatte, wurden ſie am Sonntagnachmittag vom Kabinett einſtimmig angenom- men. Anſchließend begab ſich Miniſterpräſident Okada zum Kaiſer, um ihm über die gefaßten Beſchlüſſe Bericht zu erſtatten. Der Kaiſer genehmigte die Anweiſungen für die japaniſche Ab— ordnung, die daraufhin ſofort nach London gedrahtet wurden. In der Sitzung des Kabinetts erörterte der älteſte Miniſter Takahaſhi die ſchwierige Weltlage. Er regte an, daß die japaniſche Abordnung in London nochmals eindringlich die Hal⸗ tung Japans erläutern ſolle. Die Einſtellung Japans ſei allein geeignet, den Krieg zu verhüten, während die anderen Mächte anſcheinend den Krieg vorbereiten wollten, wenn ſie eine wirk⸗ liche Abrüſtung ablehnten. Der Miniſter brachte zum Ausdruck, daß Japan ruhig und in freundſchaftlicher Form die Flotten⸗ 1 verlaſſen ſolle, wenn ſich kein anderer Ausweg ergebe. Wie von zuverläſſiger Seite verlautet, ſehen die Anwei⸗ ſungen der japaniſchen Regierung vor, daß die japaniſche Ab⸗ ordnung auf der Flottenkonferenz das Schwergewicht auf die effektive Abrüſtung der Angriffswaffen lege, um damit ausdrück⸗ lich den Friedenswillen Japans zu beweiſen. Nach japaniſcher Auffaſſung gebe es keinen anderen Weg zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens. Die Angleichheit der Rüſtungen und die Beibehaltung der Angriffswaffen ſtellten eine ſtändige Be⸗ drohung des Friedens dar. Der Friedenswille der anderen Mächte wäre nicht zu erkennen, wenn der japaniſche Vorſchlag abgelehnt werden ſollte. Der Austritt Japans aus der Flotten⸗ konferenz bedeute einen Appell an die Welt für den Frieden. Japan, ſo heißt es weiter, werde die weiteren Verhandlungen der vier Mächte beobachten und den verſchiedenen Sonderfragen wie dem Einſatz der A-Boot⸗Waffe und der Bewaffnung von Handelsſchiffen ſeine Aufmerkſamkeit ſchenken. Von amtlicher Seite wird abſchließend erklärt, daß die An⸗ weiſungen für die japaniſche Abordnung nicht als Ergänzungen zu den unverrückbaren Forderungen Japans zu betrachten ſeien. Die geſamte japaniſche Preſſe fordert die friedliche Trennung Japans von der Flottenkonferenz, falls kein anderer Ausweg möglich ſein ſollte. CCC Starker Schneefall in München und im Gebirge DRB. München, 12. Januar. In den frühen Morgenſtunden des Sonntag ſetzte hier naſſer, aber ſtarker Schnefall ein, der den ganzen Tag ununter⸗ brochen anhielt und auch am Abend noch fortdauerte. Der Straßenbahnverkehr konnte nur mit großen Verzögerungen und Erſchwerungen durchgeführt werden. Auch der Autoverkehr war ſehr beeinträchtigt. Infolge des anhaltenden Schneefalls ſind Drahtleitungen und Antennen vielfach geriſſen. Die Schnee⸗ pflüge der ſtädtiſchen Straßenreinigung arbeiteten den ganzen Tag an der Freimachung der Straßen, die aber immer wieder neu eingeſchneit wurden. Im Rundfunk wurde ein Aufruf erlaſſen, es möchten ſich am Montag früh 3000 Erwerbsloſe zum Schneeräumen melden. Im Eiſenbahnverkehr gab es gleichfalls Störungen. Aus den Gebirgsorten werden übereinſtimmend ebenfalls ununter⸗ brochene Schneefälle gemeldet. Von den Höhen werden Neu- ſchneemengen von etwa 30 bis 75 Zentimeter gemeldet. Der am Sonntgabend ausgegebene Wetterbericht des Reichswetter⸗ dienſtes München kündigt für die nächſten Tage Froſt an. Hamburg: Mit dem Dampfer„Manhattan“ traf am Sams- tag das Gros der amerikaniſchen Mannſchaft für das Winterolympia in Hamburg ein. Die Gäſte wurden im Rathaus vom Senat empfangen. Gewaltige Erdbewegungen in Güdfrankreich Dedrohung von Städten und Dörfern. DNB. Paris, 12. Jan. In unmittelbarer Nähe der Stadt Cop in Südoſtfrankreich hat ſich eine Erdmaſſe von über einer Million Kubikmeter in Bewegung geſetzt. Mit einer Geſchwindigkeit von 2—3 Meter pro Tag bewegt ſie ſich in der Richtung auf die Stadt Cap zu. Ein Kanal iſt bereits völlig verſchüttet worden. Durch die Erd⸗ bewegung hat ſich ein großer künſtlicher See gebildet, deſſen Waſſermaſſen die Stadt zu überſchwemmen drohen. Südlich von Grenoble iſt ein ganzer Hügel in Bewegung geraten. Ein Fluß iſt aus ſeinem Bett verdrängt worden. Die eee mit einem Dorf iſt völlig abgeſchnitten worden. Schweizer Reiſe⸗Abkommen Einigung Berlin⸗Bern über Deviſengenehmigungen. Amtlich wird gemeldet: Die in den letzten Tagen in Berlin geführten deutſch⸗ſchweizeriſchen Beſprechungen über die Wieder⸗ oufnahme des Reiſeverkehrs nach der Schweiz haben am Sams- tag zu einer Einigung geführt. Die deutſchen Ausgabeſtellen von ſchweizeriſchen Reiſezahlungsmitteln erhalten Anweiſung zur Erteilung von Reiſebewilligungen nach der Schweiz. ee —— Nr. 10 Montag, den 13. Januar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang e 2 N 0 Al Mull del Deutſchen Gildengäuſer in Nigg Ein neuer ſchwerer Schlag gegen das Deutſchtum in Lettland Am letzten Tage des alten Jahres hat die lettiſche Regierung eine Reihe von Geſetzen zur Neuregelung des Wirtſchaftslebens erlaſſen, die jedoch in Wirklich— keit einen ſchweren Schlag gegen das Deutſchtum dar— ſtellen, weil die deutſchen Gildenhäuſer in Riga und 1 55 Städten entſchädigungslos enteignet werden ollen. Dieſe Gildenhäuſer ſind Zeugen einer ſtolzen Vergangen- heit, in der das Deutſchtum der alleinige Träger allen ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Lebens war. Aehnlich wie die Hanſe in vielen Städten Europas eigene Bauten errichtet hatte und unterhielt, die neben der praktiſchen Verwendung wundervolle Zeugen deut— ſchen Bauwillens waren, haben auch die Deutſchen in Lettland ſich ſchon vor vielen Hundert Jahren eigene Kaufhäuſer oder Handwerkshäuſer erbaut, die auch heute noch wahre Schmuck⸗ ſtücke deutſcher Baukultur ſind. Abbildungen von dem berühmten Schwarzhäupterhaus in Riga ſind in jeder Kunſtgeſchichte zu finden. Es gehörte der großen Marien-Gilde, in der ſich die vor— nehme Kaufmannſchaft Rigas und Lettlands zuſammengeſchloſſen hatte. In ihm tagten die Kaufmannskammer und der Rigaer Gewerbeverein, der faſt 2000 Mitglieder zählt. In der St.-Jo⸗ hannis⸗Gilde waren die Handwerker zuſammengeſchloſſen, die nach Aufhebung des Zunftzwanges eine private Vereinigung darſtellten und in ihr den alten Handwerksgedanken fortſetzten. Handel und Handwerk hatten in dieſen Gilden mit ihren herr⸗ lichen alten Häuſern ihren natürlichen Mittelpunkt. Naturgemäß waten im Laufe der Jahrhunderte viele Kunſtgegenſtände zu— Menn unn Fieluilaen füt de Luft DNB. Berlin, 11. Jan. Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt die Richtlinien für die Einſtellung von Freiwilligen bekannt: Die nächſten Einſtellungen von Freiwilligen in die Luft- waffe erfolgen im Frühjahr(16. 4.) und im Herbſt(1. 10.) 1936. Meldeſchluß für die Frühjahrseinſtellung am 15. 3. 1936, für die Herbſteinſtellung am 30. 4. 1936. Für die Einſtellung kommen in Frage: Für die Flieger⸗ gruppe Bewerber von 18 bis 23 Jahren; für die Flakartillerie und Nachrichtentruppe Bewerber von 18 bis 25 Jahren. Bewerber aus den Geburtsjahrgängen 1915 bis 1918 müſſen vor der Einſtellung ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügt haben. Die Freiwilligen für die Flieger und Luftnachrichtentruppe müſſen ſich auf eine Dienſtzeit von 4% Zahren verpflichten, bei Verwendung als fliegendes Perſonal wird eine Zuſatzverpflichtung auf insgeſamt 12 Jahre gefordert. Die Freiwilligen für die Flakartillerie verpflichten ſich auf ein Jahr, zweijährige Verpflichtung erwünſcht. Die Frei— willigen des Regiments General Göring müſſen ſich bei der Frühjahrseinteilung auf 24 Jahre, bei der Herbſteinſtellung 1936 auf zwei Jahre verpflichten. a Die Bewerber müſſen die deutſche Staatsangehörigkeit be ſitzen, wehrwürdig, deutſchen oder artverwandten Blutes, unbe— ſammengekommen, die in den Gildenhäuſern Aufſtellung und Anterkunft fanden. Doch verbargen die Deutſchen dieſe Schätze nicht eiferſüchtig vor den Augen ihrer Mitbürger. Gar manches, vor allem Statuen, die aus dem Ausland herbeigeſchafft worden waren, wurden zum Schmuck der Stadt verwandt. Beſonders wertvoll ſind die Erzeugniſſe mittelalterlicher Goldſchmiedekunſt die in einer wertvollen Sammlung im Schwarzhäupterhaus zu ſehen ſind. Der Vermögenswert des Hauſes mitſamt ſeinem koſt— baren Inhalt wird auf über anderthalb Millionen RM. nicht zu niedrig gegriffen ſein. Von der etwas über 1,9 Millionen betragenden Bevölke— rung Lettlands entfällt zwar auf die Deutſchen nur ein Anteil von 3,7 v. H. Aber das läßt ſich eben nicht weg dekreditieren, auch nicht durch noch ſo viele Geſetze, daß das Deutſchtum der Träger aller Kultur war und iſt. Dies gilt ganz beſonders für die Hauptſtadt Riga, von deren 380 000 Einwohnern ein gutes Sechſtel aus Deutſchen beſteht. Das Lettentum verfügt über der— artige Gebäulichkeiten, wie ſie die Deutſchen haben, nicht. Am 31. Dezember wurden die Geſetze erlaſſen, bereits am 2. Januar wurden zwei ſtaatliche Liquidatoren für die beiden deutſchen Gilden beſtellt. Wenn ſich auch die Regierung mit ihren Aeuße— rungen zurückhält, iſt doch die Sprache der lettiſchen Preſſe ein— deutig genug. Frohlockend ſieht ſie das Lettentum bereits im Beſitz der ſchönen Gebäude. Daß ſich die Deutſchen mit allen Mitteln gegen die neue Vergewaltigung zur Wehr ſetzen, iſt ſelbſtverſtändlich. Hier wäre für den Völkerbund einmal eine gute Gelegenheit, ſich nützlich zu erweiſen. ſcholten, unverheiratet und tauglich eins oder zwei für den Wehrdienſt ſein. Mindeſtgröße nicht unter 1,60 Meter. Bevorzugt eingeſtellt werden Angehörige des DV., Per— ſonal der Luftverkehrsgeſellſchaften, Perſonal der Luftfahrtindu— ſtrie, Bewerber, die bereits an einem Lehrgang einer Motoren- ſportſchule des RSKK. teilgenommen haben oder ſich zur Ab— leiſtung eines derartigen Lehrganges vor Dienſteintritt ver— pflichten, Angehörige der H., Inhaber von Sportabzeichen. Bewerber, die noch nicht gemuſtert ſind, müſſen ſich per— ſönlich bei der zuſtändigen polizeilichen Meldebehörde in die Wehrſtammrolle eintragen laſſen und die Ausſtellung eines Freiwilligenſcheines für den Eintritt in den aktiven Wehrdienſt beantragen. Angehörige der bereits gemuſterten Jahrgänge 1914 und 1915 brauchen ſich bei der polizeilichen Meldebehörde nicht zu melden. Dann melden ſich die Bewerber möglichſt ſchriftlich bei dem Truppenteil. In der Bekanntmachung des Reichsluftfahrtminiſteriums wird dann im einzelnen ausgeführt, was dem Einſtellungsgeſuch beizufügen und an welche Dienſtſtelle es zu richten iſt. Weitere Auskünfte über Eintritt als Freiwilliger in die Luftfahrt erteilt das für den Wohnſitz zuſtändige Wehrbezirks⸗ kommando, in der entmilitariſierten Zone die untere Erſatz⸗ behörde. Zuſammenarbelt im Aenſte der Velftäudigung Erſte Veranſtaltung der Deutſch⸗Engliſchen Geſellſchaft DNB. Berlin, 12. Jan. Die Deutſch⸗-Engliſche Geſellſchaft, die ſich ſoeben wie ihre Brudergeſellſchaft, die Anglo German Fellowship, die Vertiefung des deutſch-engliſchen Verſtändniſſes auf dem Gebiete des wirt— ſchaftlichen und kulturellen Lebens zum Ziele geſetzt hat, hielt am Samstag ihre erſte Mitgliederverſammlung ab. Aus dieſem An— laß hatte der Präſident der Geſellſchaft, Herzog von Koburg⸗ Gotha, am Nachmittag zu einem Empfang geladen. Neben ver— ſchiedenen Mitgliedern der Anglo German Fellowship war eine Reihe führender deutſcher Persönlichkeiten aus den Kreiſen der Partei, der Wirtſchaft, des kulturellen Lebens und der Wiſſen— ſchaft der Einladung gefolgt. g Ein Abendeſſen im Aeroklub von Deutſchland vereinte die Geſellſchaft und ihre Gäſte wenige Stunden ſpäter erneut. Als erſter Redner des Abends ergriff der Herzog von Koburg das Wort. Er leitete ſeine Begrüßungsanſprache mit einem Hinweis auf die vor einigen Monaten erfolgte Neugrün⸗ dung der Deutſch-Engliſchen Geſellſchaft ein, die nunmehr ihren Tauftag erlebe. In der kurzen Zeit ihres Beſtehens habe ſie be— reits einen beachtlichen Entwicklungsgang zurückgelegt, zumal dieſe Neuſchöpfung von führenden Perſönlichkeiten der Kultur, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft freudig begrüßt worden ſei. Das wichtigſte Ereignis ſeit ihrem Beſtehen ſei die Gründung der Anglo German Fellowship in London geweſen.„Die Deutſch— Engliſche Geſellſchaft und die Anglo German Fellowſhip erſtre⸗ den nichts anderes, als die Freundſchaft zwiſchen unſeren Ländern zu fördern und für beide nützlich zu pflegen. Sie, meine engliſchen Freunde, haben den berechtigten Stolz, zu den Antertanen Seiner Majeſtät, des Königs von Großbritannien, Souverän eines Weltreiches, zu gehören. Wir, meine Kameraden, ſind ſtolz darauf, die Gefolgſchaft unſeres Führers und Reichskanzlers zu bilden. Auf dieſer uneingeſchränkt gegenſeitigen Achtung bauen wir die zukünftige Freundſchaft unſerer Länder auf.“ Der Redner erhob ſein Glas im Gedenken der Staatsoberhäupter beider Nationen, des Führers und Reichskanzlers und des Königs von England. Im Laufe des Abends erwiderte der Präſident der Anglo German Fellowship, Lord Mount Temple, auf die An⸗ ſprache des Herzogs und führte u. a. aus: „Die freundſchaftlichen Gefühle des engliſchen Volkes gegen⸗ über ſeinen deutſchen Vettern ſind ſtärker, als Sie es ſich vor⸗ ſtellen. And unſere öffentliche Meinung iſt überzeugt, daß eine endgültige und klare Verſtändigung zwiſchen unſeren beiden Völ⸗ kern zuſtande kommen muß, die dem Frieden und dem Beſtande der Welt dienen ſoll.“ Der Redner ſchloß, indem er der Bewunderung Ausdruck verlieh, mit der das engliſche Volk die erfolgreichen und kühnen Anſtrengungen verfolge, die das deutſche Volk zur Nieder⸗ ſchlagung des Bolſchewis mus unternehme.„Ihre Kraft und Entſchloſſenheit haben Europa von einer wirklichen Gefahr befreit, einer Gefahr, die im Augenblick behoben ſcheint, aber jederzeit wieder ausbrechen kann.“ Die Gäſte brachen dann f, um der Einladung des auf, Beſuch preußiſchen Miniſterpräſidenten General Göring zum des Opernballs Folge zu leiſten. 8EEC7CCCCCCCCC Der erſte Eintopfſonntag 1936 in Berlin DNB. Berlin, 12. Januar. Vor dem erſten Eintopfſonntag des Jahres 1936 waren in Berlin 22 Gulaſchkanonen angeheizt worden. Außerdem waren in vielen geſchloſſenen Hallen und Sälen, die von außen an dem Schild:„Hier wird Eintopf gegeſſen“ kenntlich waren, an nett gedeckten Tiſchen grüne Bohnen mit Hammelfleiſch, Wirſingkohl mit Rindfleiſch, Brühnudeln mit Rindfleiſch oder Erbſen mit durchwachſenem Speck ausgeteilt worden. Kapellen der ver— ſchiedenen Gliederungen der Partei hatten für Anterhaltungs⸗ muſik geſorgt. Die vorrätigen Portionen waren nach kurzer Zeit Eine große Wagenkolonne der Schöneberger Rathaus in Schöne— derg Aufſtellung genommen. 600 bedürftige Volksgenoſſen aßen reſtlos verkauft. NSKK.⸗Motorſtaffel hatte vor dem neuen hier mit ihren Gaſtgebern zuſammen das Eintopfgericht. Abreiſe des ungariſchen Handelsminiſters nach Berlin DNB. Budapeſt, 12. Januar. Handels- und Verkehrsminiſter Winchkler iſt Sonntag mittag nach Berlin abgereiſt. Zum Abſchied hatten ſich am Bahnhof der deutſche Geſandte v. Mackenſen, Legationsrat Schnurre, Staatsſekretär Dalnoky-Kovacs und andere Perſön⸗ lichkeiten eingefunden. Vor ſeiner Abreiſe äußerte ſich der Miniſter vor Preſſevertretern über den Zweck ſeiner Reiſe u. a.: Deutſchland iſt auf den erſten Platz unter unſeren Auslands- märkten gerückt, und ein ſolcher Abſatzmarkt beanſprucht eine ſtändige Pflege. Ich, der die Erweiterung der deutſch-ungariſchen Wirtſchaftsbeziehungen anregte, wünſche jetzt wieder in Fühlung zu treten mit den Führern des deutſchen wirtſchaftlichen Lebens. Stiche der Albertina⸗ Sammlung nach Boſton verkauft DNB. Newyork, 12. Januar. Das Muſeum von Boſton hat für eine Summe von mehre— ren Millionen Dollar Stiche der Sammlung Albertina von Wien angekauft. Dieſe Sammlung war von Herzog Albert von Sachſen⸗ Teſchen, dem Schwiegerſohn von Maria Thereſia, in den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts gegründet worden und umfaßt etwa 200 000 Stiche. DNB. Gibraltar, 12. Januar. Offiziell wird gemeldet, daß das Linienſchiff„Ramillios“ am heutigen Sonntag nach England abging. Die Kriegsſchiffe „Hood“,„Orion“ und„Neptune“ werden ebenfalls in die eng⸗ liſchen Gewäſſer zurückkehren. Schlägerei zwiſchen Kommuniſten f und Katholiken in Dublin DNB. London, 12. Jan. In Dublin kam es nach einer Meldung von dort zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Kommuniſten und Katholiken. In einer Vorſtadt von Dublin hatten die Kommuniſten verſucht, eine Verſammlung abzuhalten, auf der der Generalſekretär der kommuniſtiſchen Partei Großbritanniens, Po llit, ſprechen ſollte. Bei einem Verſuch, das Wort zu ergreifen, entfalteten Mitglie- der der katholiſchen Jugendorganiſation ihre Banner und warfen mit verſchiedenen Gegenſtänden nach dem Redner. Der kommu⸗ niſtiſche Saalſchutz verſuchte daraufhin, die katholiſche Jugend hinauszuwerfen. Es kam zu einer heftigen Schlägerei mit Stüh— len und Gläfern. Mehrere junge Leute mußten in das Kranken- haus gebracht werden. 1 Wolkenbruchartige Regengüſſe 11 in ganz Abeſſinien DNB. Addis Abeba, 12. Januar. Wolkenbruchartige Regengüſſe, wie ſie zu dieſer Jahreszeit nie geſehen wurden, ſind in ganz Abeſſinien zu verzeichnen. Die Straße von der Hauptſtadt nach Deſſie iſt unpaſſierbar. Zahl- reiche Laſtwagen ſind im Boden eingeſunken. f Keine Begnadigung Hauptmanns Aufrechterhaltung des Todesurteils durch das Begnadigungs⸗ gericht. DNB. Newyork, 12. Jan. Das Begnadigungsgericht in Trenton im Staate New Jerſey hat in ſeiner Sitzung am Samstag, in der das Gnaden⸗ geſuch Hauptmanns Gegenſtand der Verhandlung war, die gegen Hauptmann erkannte Todesſtrafe aufrecht erhalten. 5 Die Verhandlung des Begnadigungsgerichts dauerte acht Stunden. Die Bekanntgabe des Arteils erfolgte ohne Be— gründung und ohne Mitteilung darüber, in welchem Stimm— verhältnis der Arteilsſpruch des Begnadigungsgerichtes, das ſich aus acht Richtern zuſammenſetzt, zuſtande gekommen iſt. Nach der Verwerfung des Gnadengeſuches verbleiben für Hauptmann nur noch zwei Wege; entweder der des Straf⸗— aufſchubs durch Gouverneur Hoffmann um höchſtens drei— mal 30 Tage, oder der der Wiederaufnahme des Verfahrens infolge Vorlage neuen Beweismaterials durch den Verteidiger. Die nächſten Autobahnſtrecken Im Jahre 1935 insgeſamt 108 Kilometer ferkiggeſtellt. Die 15 Oberſten Bauleitungen der Geſellſchaft„Reichs⸗ autobahnen“ haben im Geſchäftsjahr 1935 den weiteren Aus⸗ bau des Netzes tatkräftig fortgeführt. Der vorläufige Jahres⸗ rückblick ſtellt feſt, daß im Berichtsjahr insgeſamt 108 Kilo⸗ meter der Straßen Adolf Hitlers fertiggeſtellt und in Betrieb enommen wurden. Auf insgeſamt 1876 Kilometer Strecken Länge wurde gebaut. Die Zahl der zur Entwurfsbearbei⸗ tung und zum Bau freigegebenen Strecken erhöhte ſich auf rund 3450 Kilometer. Ausführliche Entwürfe oder Bauarbeiten werden zur Zeit für folgende Strecken oder Streckenteile ausgeführt: Königsberg(Pr.)—Elbing, Berliner Ring, Berlin—Skeltin, Berlin— Frankfurt a. O., Berlin— Breslau— Beuthen, Ber- lin— halle— Nürnberg— München— Reichenhall Landes- grenze, Berlin— Hannover—Duisburg—föln— Frankfurt a. Main, Köln— Aachen, Görlitz Dresden— Chemnitz— Gera, Chemnitz— Plauen—Hof, Bremen— Hamburg— Lübeck, Ham- burg— Göttingen—Kaſſel— Frankfurt a. M.— Karlsruhe— Stultgart— München, Saarbrücken— Mannheim. Die Höchſtzahl der auf den Bauſtellen der Reichsauto— bahnen 1935 beſchäftigten Unternehmerarbeiter wurde mit 113 139 im Juli erreicht. Große Bedeutung fällt beim Bau der Reichsautobahnen dem Brückenweſen zu, da durchſchnitt⸗ lich alle 800 bis 1000 Meter ein Brückenbauwerk errichtet werden muß. Bis Ende 1935 ſind hierbei insgeſamt rund 1,26 Millionen Kubikmeter Stampfbeton, rund 660 000 Kubikmeter Eiſenbeton, rund 59 100 Tonnen Stahlkonſtruk⸗ tionen, rund 11000 Tonnen Träger, rund 28 000 Kubik⸗ meter Beton zwiſchen T-Trägern, rund 30 000 Kubikmeter Naturſtein eingebaut und außerdem rund 137000 Tonnen Stahlkonſtruktionen vergeben worden. Etwa 800 Brücken ſind fertiggeſtellt und weitere 600 in Angriff genommen. f Weltbild(BW). Gewitterſturm über Düſſeldorf. Das ſchwere Unwetter, das im Rheinland hauſte, richtete beträchtlichen Schaden an. Unſer Bild zeigt eine Straße in Düſſeldorf, die über 1 ne mit Dachziegeln und Aeſten edeckt iſt. en enge eee dernen ene R 5* bene eee eee bee bee eee sende ene ebe 39. a„. ⁵¹]1mgà...———— 10 Frankfurt a. M.(F e ſt na hmeeines Heirats.] fen will, ſehr erſchwert wird, ſieht ſich die Polizei nunmehr 4 Aus Nah und Fern ſchwindlers.) Der Kriminalpolizei gelang es, den 30 gezwungen, ſcharfe Reviſionen vorzunehmen und jede 14 Jahre alten Camillus Bartholome feſtzunehmen, der mit Uebertretung der Vorſchriften zur Anzeige zu bringen. 10 Das Fridericus-Abzeichen brachte über 140 000 mark in mehreren Mädchen ein Verhältnis unterhielt und ihnen die[Bei einer Prüfung mußte feſtgeſtellt werden, daß zahl⸗ 1 unſerem Gau. Ehe 1 1 10 9 Betrüger lediglich darum Buch Wee 1 75 Teil 1 nicht in das 1 0 f f zu tun, von den Mädchen Geldbeträge zu erlangen. Bar⸗ zuch eingetragen, zum Teil nicht richtig ezeichnet worden 5 im Gau heſſen⸗Naſſau eine Summe von 140 875 Mark ſchwindels verurteilt. lic Wie amen unrt uerkauft: ſo reß die Ermittfun⸗ 1 Gleichzeitig wird jetzt auch das Ergebnis der Reichsgeld⸗ Frankfurt a. m.(Die biſſige Aſta.) Einen gen der Beamten äußerſt erſchwert waren. 5 ſammlung für das abgelaufene Vierteljahr bekannt. Es be⸗ unerwarteten Ausgang nahm eine Verhandlung vor dem Offenbach.(Zu ſammenſtoß zwiſchen Auto 4 trägt in unſerem Gau 75 770 Mark. ber dene 575. ee Aſchaffs 3 10 der 1 e 1 3 5 en jungen Mann. Dieſer hatte nachts in der ersnerſtraße affenburg ereignete ſich in der Nähe des Gutes Wald— 1 e Mitglied des Volksgerichtshofes ernannk. eine Hündin auf die Straße gelaſſen, damit das Tier ſeine hof bei Bieber ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen 1 1 Frankfurt a. M. Der Kommandeur der Frankfurter[ Notdurf verrichte. Aſta, ſo hieß der Hund, fiel aber eine einem Auto und einem Fuhrwerk. Ein aus Richtung 5 Schutzpolizei, Oberſt Jedicke, iſt vom Reichsminiſter der[ Paſſantin an, beſchädigte deren Mantel und biß ſie in jene[ Aſchaffenburg kommender Perſonenkraftwagen wollte ein 147 Juſtiz auf die Dauer von fünf Jahren zum Mitglied des[Gegend, die man zum Sitzen benutzt. Als man für den Jauchefuhrwerk überholen, während zu gleicher Zeit aus 1 Volksgerichtshofes ernannt worden. d aufkommen wollte, kam es zur Anzeige. Aus ue ein Perſonenkraftwagen entgegenkam. Um einen 4 1. 1 5* er Verhandlung ging hervor, daß Aſta einſt im Sani Zuſammenſtoß im letzten Augenblick zu vermeiden, ver⸗ 1 N der Milchhändler ſeine Milch auf Dualität prüfen? tätsdienſt ſtand, aber nicht mehr verwendungsfähig war. ſuchte der Perſonenkraftwagen das Fuhrwerk rechts zu 1 4 Bad Homburg v. d. 9. Ein Milchhändler hatte einen[ Der Angeklagte hatte ſie in Pflege bekommen, und als das überholen, wobei das Fuhrwerk ſeitlich erfaßt wurde. Der 3 Strafbefehl über 30 Mark zuzüglich 66.50 Mark Unterſu⸗ Tier getötet werden ſollte, übernahm die Mutter des An⸗ Wagen ging in Trümmer, der Fuhrmann wurde von ſei⸗ 4 chungskoſten erhalten, weil er fahrläſſigerweiſe gefälſchte[ geklagten den Hund, der übrigens ſchon zweimal Leute nem Sitz geſchleudert und die Pferde raſten nun mit dem 1 Milch in den Verkehr gebracht haben ſollte. Bei einer amt⸗ angefallen hatte. Das Gericht gab die Akten der Amts⸗ Vorderteil des Wagens davon. Der aus Jügesheim im 1 lichen Probe war feſtgeſtellt worden, daß die verkaufte anwaltſchaft zurück, um auch Anklage gegen die Mutter zu Kreis Offenbach ſtammende Fuhrmann mußte mit einer 1 Milch 10 Prozent Waſſerzuſatz enthielt. Die als Zeugin erheben. Da ſich herausſtellte, daß Aſta nicht verſteuert ſchweren Kopfverletzung in das Krankenhaus gebracht 3 vernommene Tochter des Angeklagten erklärte, daß die war, ſteht nun auch noch ein Verfahren wegen Steuerhin— werden. 1 Milchprobe einer Kanne entnommen worden ſei, die terziehung in Ausſicht. f ſie gerade friſch von der Milchzentrale geholt habe. Sie ſei i g Gießen.(Feuer durch Funken aus der 50 garnicht erſt nach Hauſe gegangen, ſondern habe die Milch 22 Frankfurt a. M.(F euer in einem G eſchäfts⸗ Räuch erkammer.) Im Wohnhaus des Mühlenbe⸗ ſofort an die Kundſchaft weitergegeben. Jowohl der Sach- haus) In einem am Kaiſerplatz gelegenen Geſchäfthaus ſiters Frey in Lollar brach Feuer aus, das ſich in kurzer verſtändige und der Staatsanwalt die Anſicht vertraten, brach in einem im vierten Stock gelegenen photographiſchen Zeit über den ganzen Dachſtuhl ausdehnte, der denn auch daß ein konzeſſionierter Milchhändler die Pflicht habe, von Atelier ein Brand aus. Die Hitze brachte ſogleich die Glas⸗ völlig niederbrannte. Außerdem ſtürzte eine Decke ein und der Milch, die er verkaufe, Stichproben zu machen, ſtellte wände ſowie die Glasdecke zum Berſten. Durch das raſche auch ſonſt entſtand großer Schaden durch die Waſſermaſ⸗ ſich das Gericht auf den Standpunkt, daß Fahrläſſigkeit Eingreifen der Feuerwehr konnte der Brand auf ſeinen ſen bei den Löſcharbeiten. Wie ſich ergab, war aus der nicht vorliege. da der Beklagte annehmen mußte, daß die[Herd beſchränkt und gelöſcht werden. ee* dees raf, 8 2 von der unter Aufſicht ſtehenden Milchzentrale gelieferte* Frankfurt a. M. ankdirettor“ als De, in das neben der aucherkammer gelegene Sägemehl ge⸗ milch einwandfrei ſei cs ſprach den Beklagten frei, legte 1 Ein e, Deriſenſcheeber, der ballen, das dann in Brand geraten ff. ihm aber nahe, doch künftig lieber Stichproben zu machen, als holländiſcher„Bankdirektor“ eine„Geſchäftsreiſe“ nach Aus Mannheim um ich vor Unannehmlichkeiten zu ſchützen. 55 Deutſchland unternommen hatte, lief auf dem Frankfurter i Mannheim, 11. Januar. Frankfurt a. M.(Geiſteskranker über ⸗ Hauptbahnhof einem Zallfahndungsbeamten in die Arme.. lämt ech ulmädchen) In der Nähe der Autobahn,] er ah Bankdirektor beſchäftigte ſich nämlich u. a. au ie ſich in Toter und 15 Perlezte. Bei 22 Verkehrsunfällen, unmittelbar an der Unterführung, wurden zwei Mädchen J mit Negiſe menen D Zollfahndung 1 eh e 955 e wurden 5 7 um Alter von 11 Jahren, als ſie ſich auf dem Heimweg dienſt konnten ihm die raffinierten Paßfälſchungen ſofort 1 8 P Hebteß Beſchädigt wurden insgeſam befanden, von einem jungen Mann verfolgt. Der Täter einwandfrei na ewieſen werden. 21 Fahrzeuge. Zwei der Verkehrsunfälle ſind auf Trun⸗ konnte eines der Mädchen, die die Flucht ergriffen hatten. f 0 3 kenheit der Fahrer zurüczuführen. Im gleichen Zeitraum einholen und brachte ihm nun durch mehrere Schläge und e Frankfurt a. M.(Reviſion der Trödler wurden 846 Fahrer und 5 Fußgänger angezeigt bezw. ge⸗ indem er es gegen die Mauer warf, erhebliche Verlezungen[läden) In letzter Zeit mußte wiederholt feſtgeſtellt wer⸗ bührenpflichtig verwarnt und 121 Fahrzeuge aller Art bei. Am nächſten Tage ereignete ſich an derſelben Stelle ein den, daß die Bücher gewiſſer Trödler äußerſt mangelhaft] wegen verſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet. ähnlicher Vorfall. Eine Frau, die nun den erſten Vorgang J geführt werden, obwohl das Geſetz ausdrücklich eine ge⸗( Pforzheim.(Ein Jubiläumsjahr.) Zwei bemerkt hatte, verſtändigte die Polizei, der es dann bald naue Buchführung, vor allem alſo eine Beſchreibung der ſtädtiſche Betriebe, die Straßenbahn und das Stadtbad, gelang, den Täter zu faſſen. Wie ſich bei deſſen Verneh⸗ Gegenſtände vorſieht. Da hierdurch ſelbſtverſtändlich die Er⸗ feiern in dieſem Jahre ihr 25jähriges Beſtehen. Auch die mung ergab, handelt es ſich hier anſcheinend um einen mittlungsarbeit der Polizei, die ja nicht nur die Einbrecher Pforzheimer Kunſtgewerbeſchule kann auf ein 25jähriges Be⸗ Geiſteskranken. feſtnehmen, ſondern auch das Diebesgut wieder herbeiſchaf⸗ ſtehen zurückblicken. 6 Roman jederzeit für mich erreichbar ſind. Wir liegen auf der .— l Lauer. Der Schlag kann jede Minute geführt werden, und 8. um eine absonderliche Begebenheit es kann auch noch Tage dauern. Ihre Braut iſt am 12. Mai 9 eboren?“ 18. Fortſetzung von A. V. Sazenhofen Urheber⸗Rechtsſchutz: Drei Quellen⸗Verlag Königsbrück,(Bez. Dresden) a„Nein“, ſagt Georg ſchnell,„am 10. Mai.“. F„So, danke!“ lächelt Grone.„Zwei Tage machen einen kleinen Unterſchied. Ich habe es wohl gewußt, es war mir „„Nein, jetzt iſt er da. Alſo, wenn Sie da nübergehen, wahrſcheinlich leſend, über ein Buch geneigt. nur um eine Beſtätigung zu tun. Danke ſchön. Auf Wieder⸗ wie ich ſag, das letzte Haus, und Marte Woode heißt ſie, Wenn es 5 Uhr wird, gehen zwei Frauen über die ſehen!“ und noch einmal Dank für das dal Das wird eine Feier⸗ Parkwege, eine Stunde lang im Kreiſe. Die eine iſt groß. Tage vergehen. Der Wind weht kühl und feucht vom ſtunde am Sonntag!“ Er nickt und geht. ſchlank und blond. Die andere iſt groß, braun und derb. Meer. Der kleine Marktplatz iſt manchmal voll bunten Lebens Mutter Marte hat verweinte Augen, aber der Schmerz Zerriſſene Worte bringt der Wind her.„San Paolo und ſteht wieder eine Stunde ſpäter verlaſſen wie eine Bühne, bat ſie nicht gebrochen. Bitte ſchön, ich zahl keine Steuer andere Menſchen.. ſehr zerſtreuen... gut tun..“ Es auf der ein Stück geſpielt worden iſt. nicht! Wem Mann iſt vorige Woche verunglückt, und wie iſt eine harte, unfreundliche Stimme, in Sanftmut ölig und Georg muß ſich immer wieder der Wirklichkeit bewußt ſie ihn gebracht haben, haben wir ihn doch müſſen beerdigen unnatürlich. werden. Von Grone, vom grauen Wagen, vom Chauffeur auch! Wo ſoll ich das Geld 2 88 Da zieht Grone vorſichtig die Photographie der Büſte Adolf iſt nichts mehr zu ſehen. Er kann auch alles geträumt Grone muß warten, bis er zu Worte kommt.„Ich bin ja aus ſeiner Brieftaſche, hebt ſein Fernglas und vergleicht haben. Wenn ſein Blick auf Theo fällt, weiß er, daß er nicht vom Finanzamt. Ich will bei Ihnen mieten! Ich die blonde, ſtille Schönheit mit ſcharfem Blick.— es nicht träumt. Es iſt ein Gefangenſein und Warten, das ſuche ein Zimmer, man hat mich zu Ihnen gewieſen!“ Mutter Woode redet viel. Es tut ihr gut. Es lenkt ſie in ſeiner Tatenloſigkeit zu endloſer Qual wird. 5 Da ſchaut ſie ſtaunend auf und ſteht nicht mehr aus: ab von dem pflichtgemäßen Schmerz.„Waren Sie ſchon um„Wir wiſſen nichts...“ klagt Georg und hält den flüllend und wehrend im niederen Türrahmen. Zu mir? das Schloß herum? Ja, nicht wahr, ſchöner Park!“ ewigen Gang durchs kleine Zimmer ein.„Er könnte uns Ich ſag ja immer.. der Herrgott verläßt die nicht, die an„Wie lange gehört das Haus dem Herrn Smith?“ doch ſagen, was er denkt, was er vorhat, was er weiß. ihn glauben. Wenn es Ihnen gut genug iſt, Herr...“ Und„Vor zwanzig Jahren hat er es gekauft. Die gnädige Ich halte es nicht mehr aus! Wenn ich dich nicht hätte.. ſie öffnet die Tür in ein kleines Zimmer, das von einem Frau hat damals noch gelebt.“ Nie kann ich dir das vergelten!“ großen Bett mit geblumten Vorhängen mehr als zur Hälfte 0 Theo reicht ihm nur ſein Zigarettenetui.„Zünd' dir ausgefüllt wird.„Sie war auch ſo gut. Das Fräulein iſt auch ſo gut. eine Zigarette an, es beruhigt die Nerven. Man muß ihn Grone wendet ſich zu ihr.„Kann ich auch bei Ihnen Wenn ich ins Schloß gekommen bin, hat ſie mir, wie ſie nehmen wie er iſt. Dein Freund Hans hat uns ja auf ſeine eſſen?“ noch klein war, oft einen Ball geſchenkt für meinen Jungen. Eigenart aufmerkſam gemacht.“ N Sie erſchrickt.„Ich kann ja nur für unſereins kochen!“ Da, Mutter Woode. nimm das dem Kleinen mit“, hat ſie Georg nimmt ſich Feuer.„Wenn es nur ſchon vorüber „Mehr brauch ich auch nicht.“ Er zieht ſeine Brief- geſagt.“ wäre! Ich bin wirklich am Ende. Ich ſchlafe keine Nacht!“ taſche.„Sie werden einen Vorſchuß brauchen können! Wie„So“, ſagt Grone und läßt ſie weiterreden.„Das brauchſt du mir nicht erzählen, Georg, leider! Es lang ich bleibe, weiß ich noch nicht.“„Früher iſt das Fräulein oft ins Dorf gekommen. macht mir genug Sorgen. Aber beſtimmt... ſo oder ſo Sie nimmt den Schein, und ihre Tränen, die locker ſind Mein armer ſeliger Mann hat ſie oft gefahren. Ja, aber wird die Ungewißheit zu Ende ſein in dieſen Tagen.“ ſeit dem ſchrecklichen Tag, fangen wieder an zu rinnen. jetzt kommt ſie nie mehr.“„In dieſen Tagen“, ſeufzt Georg.„Ich weiß nicht, wie „Gott hilft mir! Geſtern hat mir der gute Miſter Smith„So, die Mutter iſt alſo tot?“ ſagt Grone.„Iſt das ich die nächſte Stunde überſtehen ſoll. Man iſt ſo elend ver⸗ 50 Gulden geſchickt. Denken Sie, 50 Gulden! Der Miſter Mädchen ganz allein?“ dammt zur Untätigkeit.“ Edward hat ſie mir ſelber gebracht. Ja, Sie werden ihn nicht„Die Miß Edith iſt da.“ Und Theo hat Muhe, ihn wieder zu beruhigen.„Unſere kennen! Sie wohnen in dem weißen Schloß da vorne. Die„So, wer iſt das?“ Wirtin ſoll uns den Tee bringen! Man kann nichts Beſſeres Leute ſagen nur: die Villa. Aber es iſt wie ein Schloß. Ich„Ich weiß nicht, aber ſie iſt ſo an Stelle der Frau. tun, als... Tee trinken und abwarten.“ war einmal drinnen mit Fiſchen.“ Sie führt die Wirtſchaft.“. 4 Grone wirft ſeine braunen Handſchuhe auf den kleinen,„Der Fiſch war ausgezeichnet, liebe Frau Woode“, ſagt tannenen Tiſch.„Ich möchte einen Buben um meinen Grone und ſteht auf. Eine lange Welle kommt mit der Grazie einer Tänzerin Handkoffer in die Stadt ſchicken. Ich habe ihn am Bahnhof Er geht in die Stadt zurück. Es iſt Mittag. Im Polizei⸗ in langſamer Bewegung und läßt ſich an der Klippenwand gelaſſen.“ gebäude fährt der Kommiſſar aus einem Nickerchen auf. Er in hundert Stücke zerreißen. Es iſt die Stunde vor der Da geht die Frau eilig und ruft zur Tür hinaus. iſt erſchrocken über Grone und ſagt entſchuldigend und Dämmerung, und Meer und Himmel gleiten ſachte inein⸗ „Jan! Komm ſchnell her! Alleweil nur ſpielen! So ein dienſteifrig:„Wir haben die Nacht nicht geſchlafen. Fahnden ander. Das ſchwarze Felſenufer ragt gigantiſch und nah, großer Bengel! Jetzt, wo der Vater tot iſt! Du ſollſt dem nach einem Einbrecher! So ein frecher Diebſtahl...“ und ſeine Wege ſind wie darübergeſponnene Fäden. Herrn ſeinen Koffer holen! Geben Sie ihm den Schein, Grone macht eine abſchneidende Handbewegung.„Ich Um dieſe Zeit geht John Smith meiſtens in das Dorf. Herr!“ Und dann fällt ihr ein, daß ſie kochen ſoll, weil es möchte den Meldezettel und die Perſonalien des Herrn John Er geht durch die kleine Mauerpforte im Park und erſcheint gleich Mittag iſt, und fragt, ob dem Herrn gebratene Fiſche Smith.“ dann auf einem der Strandwege zwiſchen den Klippen. mit Salzkartoffeln recht wären.„Bitte, ſofort! Herr Inspektor, führen Sie den Herrn Grone weiß das ſchon lange. „Ja“, ſagt Grone und bückt ſich, ohne Hut, durch die Doktor hinüber ins Meldeamt!“ Auf dem unteren Weg geht John Smith. Auf dem Haustür.„Ich gehe noch an den Strand. In einer halben Im Meldeamt nimmt Grone die Papiere. Er hat eine oberen geht Grone. Stunde bin ich hier.“ ärgerliche Falte auf der Stirne. John Smith, geboren in Zuweilen hören die Klippen auf, und es kommt ein Er hat einen grauen Anzug an und heißt im Dorf nur: London am 13. Juni 1878, vermählt mit Anny Campbell, Hang. Klirrendes, hartes Gras wächſt auf ihm. Fels⸗ der graue Herr. 5 geboren in Stokbord am 15. Oktober 1880, geſtorben am trümmer ſchichten ſich mannshoch, Steine liegen umher. Es ſind ſchöne durchleuchtete Herbſttage. Die Bäume im 2. Januar 1921. John Smith denkt nicht daran, daß auf dem oberen Weg Park der Villa werfen alle Tage Laub ab. Ein Burſche Grone zieht pfeifend den Atem ein. ein Menſch geht. Man ſieht ihn ja nicht. kommt und recht es zuſammen. Man kann durch das Eiſen—„Tochter Angela, geboren am 12. Mai 1915. Und Plötzlich bückt ſich Grone und gibt einem kleineren, gitter hineinſehen. weiter nichts. loſen Felsſtück einen Stoß, daß es über den Hang hinunter⸗ Grone liegt in einer Felsmulde, grau in grauer Stein- Er gibt die Papiere zurück.„Danke“, ſagt er kurz, kollert, und er ſelber ſauſt dran vorbei. Um einen Ge— wiege. Sein Geſicht iſt unbeweglich, eine Schattierung im ſtülpt ſeinen Hut auf und eilt die Treppen hinunter. danken früher iſt. unten und packt mit beiden Armen Stein, ein verwittertes Stück muß dort abgebrochen ſein.„Die Herren ſind nicht zu Haus!“ ſagt die runde Frau John Smith von rückwärts und reißt ihn zur Seite. Dann wer kümmert ſich um ſo was? Die grauen Augen bewegen in der geſtärkten Haube bedauernd.„Sie ſind ſpazieren gibt er ihn frei und ſagt, heiß atmend und lachend:„Ent⸗ balken ein Fenſter daß deiger au getöntem Zifferblat. Sie gegangen. ſchuldigen Sie, Herr! Ich ſah dieſen Stein kollern. Er hätte halten ein Fenſter feſt im Blick. Das Fenſter iſt hoch und Grone geht an ihr vorbei ins Zimmer.„Ich warte.“ Sie mit hinab in die Tiefe geriſſen.“ Und hinter dieſen iriſiert perlmuttern, wenn es Abend wird. Es iſt meiſt Georg und Theo kommen zurück. Grone ſagt unfreund⸗ Worten ber iſt der klatſchende Aufſchlag im Waſſer. geſchloſſen. Hinter ſeinem Glas iſt ein blonder Scheitel, lich:„Ich muß bitten, Baron und Herr Profeſſor, daß Sie(Fortſetzung folgt.) ü 2:— 1 e: er ich U er be F ee . — Die Caarſtadt mit dem deutſchen Kerzen Saarlouis erhält einen neuen Namen Am erſten Jahrestag der Saarabſtimmung, dem 13. Januar 1936, erhält eine Stadt an der unteren Saar, Saarlouis, als Anerken— nung für ihre durch die Jahrhunderte hin— durch bewieſene Treue zu Deutſchtum und Vaterland einen neuen Namen. Wenn man für dieſen politiſchen Dankakt ſich gerade Saarlouis auserſah, obgleich ſämtliche übri— gen Städte des einſtigen Saargebiets Ver— ſailler Struktur ſicherlich in gleicher Treue ihr Deutſchtum verteidigten, ſo erklärt ſich das aus einem äußeren und auch aus einem in— neren Grund. Saarlouis trägt einen fran— zöſiſchen Namen und deutet dadurch auf ſeinen franzöſiſchen Urſprung hin. Von franzöſiſcher Seite iſt auf dieſe Tatſache wäh— rend der Saarkampfzeit wiederholt hingewie— wurden) ihm verblieb, alſo vom Mukkerlande Deutſchland getrennt wurde. Als in den Novembertagen des Unglücks⸗ jahres 1918 die franzöſiſchen Beſatzungstrup⸗ pen ins Saarland einrückten, waren ſie da⸗ von überzeugt, daß mindeſtens die Bevölke— rung Saarlouis“ und des Saargaues(des Gebietes links der Saar um Saarlouis bis zur lothringiſchen Grenze) ſie mit Freuden als Befreier begrüßen würde. Sie erlebten aber ſchon damals eine große Enttäuſchung; denn bei ihrem Einmarſch waren die Straßen in Saarlouis wie auch in den übrigen Saar⸗ ſtädten leer, nirgends wehte eine Fahne oder zeigte ſich irgendwelcher Willkommens— ſchmuck. Zunächſt glaubte man aber, daß es ſich hier um die Auswirkung einer„panger— Blick über die Dächer.— Saarlouis mit den Grenzhöhen im Hintergrund. ſen und verſucht worden, daraus politiſche Schlüſſe und Folgerungen zu ziehen. Es iſt richtig, daß Saarlouis als alte Fe⸗ ſtung und Stadt ſeine Gründung Ludwig XIV. verdankt, der 1680 den Befehl zur Er⸗ richtung dieſer Feſtung gab. Geſchichtliche Forſchungen haben längſt erwieſen, daß Lud⸗ wig XIV. zu einem ſolchen Befehl keinerlei Rechtstitel hatte, da das Gebiet, wo dieſe Feſtungsgründung erfolgte, auch nach dama⸗ maniſtiſchen“ Aktion handelte, da nämlich von einigen im Saarlouiſer Kreis wohnen⸗ den Franzoſen(darunter der Familie Fab— vier in Wallerfangen, von welcher ein Fa— milienmitglied mit der franzöſiſchen Be⸗ ſatzung als franzöſiſcher Offizier einrückte) die Mitteilung an das Beſatzungskom— mando gegeben worden war, daß die Be⸗ völkerung des Saargaues„die Wie⸗ derangliederung an Frankreich freudigſt er— Marktplatz von Saarlouis mit Ehrenmal. 7 ligen Staats- und Rechtsbegriffen rein deut— ſcher Boden war. Die Gründung Saarlouis' durch Ludwig XIV. war eine Maßnahme zur Sicherung der von ihm eroberten linksrhei— niſchen Gebiete. Er hatte es mit der Errich— tung von Stadt- und Feſtungsbauwerken ſehr eilig, was von ſeiner politiſchen und militä⸗ riſchen Lage aus durchaus verſtändlich war. Schon 1683 begann die Beſiedlung der neuen Stadt Saarlouis, und zwar in der Haupt⸗ ſache mit deutſchen Handwerkern. Während eine ſtädtiſche bürgerliche Mittelſchicht damals ganz fehlte, waren die hohen Militär-, Ge⸗ richts- und Verwaltungsbeamten ſelbſtver— ſtändlich eingeſetzte Franzoſen. Im Frieden von Rijswijk ſetzte Ludwig es durch, daß Saarlouis mit einer Bannmeile im Umkreis, und zwar mit den Dörfern Wallerfangen, Beaumarais, Pikard, Lisdorf, Ensdorf, Fraulautern und Roden(die mit dem 13. Ja⸗ nuar 1936 zu einem Stadtgebilde vereinigt warte“. Man war von der Richtigkeit dieſer Mitteilung ſo feſt überzeugt, daß Marſchall Foch im März 1919 nach Saarlouis kommen wollte, um die„Rückgliederung des Saar— gaues an Frankreich“ in feierlichem Akt vor— zunehmen. Die Haltung der Bevölkerung und der Stadtverwaltung waren aber ſo eindeu— tig ablehnend, daß der Beſuch Fochs unter— blieb und die bereits von Paris eingetroffe— nen franzöſiſchen Trikoloren nicht zur Ver⸗ wendung kamen. So erließen die Vorſtände ſämtlicher politiſcher Parteien, Arbeiterorga— niſationen und Vereine von Stadt und Kreis Saarlouis eine öffentliche Kundgebung, in der es u. a. heißt: „.. Wenn auch Teile des Kreiſes Saar⸗ louis durch die Politik Ludwigs XIV. von Frankreich ihrem Stammlande vorüber— gehend entriſſen wurden, wenn auch die Stadt Saarlouis eine franzöſiſche Gründung iſt und erſt 1815 zum Mutterlande zurückkeh⸗ Saarlouis-Roden mit den Saarbergen. N ren konnte, ſo handelt es ſich dabei doch um geſchichtlich kerndeutſches Ge⸗ Hiet, deſſen Bewohner nach Abſtammung, Sprache, Kultur und Geſinnung, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, Deutſche ſind und auch jetzt in der Zeit tiefen Unglücks ihres Vaterlandes mit ihren deutſchen Brüdern und Schweſtern vereint bleiben wollen.“ Sie ſtützten ſich dabei auf das Gelöbnis der deutſchen Einwohner des Kreiſes Saarlouis im Jahre 1815 bei der Rückgewinnung des altdeutſchen Kreiſes:„Durch Treue, Unter— würfigkeit und Liebe werden wir uns beſtre⸗ ben, des Glückes würdig zu ſein, uns Preu⸗ ßen nennen zu dürfen.“ Der Saargau mit Saarlouis iſt wiederholt das Ziel der franzöſiſchen Politik geweſen. Bismarck hat ſelbſt bei einer dieſer Beſtrebun⸗ gen eindeutig erklärt, daß Preußen nie be⸗ reit ſein werde, auch nur einen Quadrat⸗ meter deutſchen Bodens an der Saar preis— zugeben. Ein hoher preußiſcher Beamter Deutſchland. Dieſer eindeutige Wille der Be⸗— völkerung dieſes ſaardeutſchen Gebietes hat zweifellos den tiefſten Eindruck auf die fran⸗ zöſiſchen Politiker und Staatsmänner ge— macht, die durch einen franzöſiſch-ſeparati⸗ ſtiſchen Klüngel über die wirklichen Verhält⸗ niſſe und die wahre Stimmung der Bevöl⸗ kerung an der Saar falſch unterrichtet wor⸗ den ſind, und die erſt durch die Abſtim⸗ mungszahlen vom 13. Januar 1935 über ihren Irrtum aufgeklärt worden ſind. Mit um ſo größerer Genugtuung darf man heute feſtſtellen, daß das amtliche Frankreich das Ergebnis der Volksabſtimmung vor einem Jahre reſtlos gewürdigt und anerkannt hat. Was einſt der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Frankreich und der Welt er⸗ klärt hat, daß nämlich mit der Erledigung der Saarfrage zwiſchen Deutſchland und Frankreich keinerlei territoriale Streitfragen mehr beſtehen, iſt in Frankreich nach der Abſtimmung voll er⸗ Felſenkeller an der Saarſtraße in Wallerfangen. prägte damals jenes, die Bevölkerung des Saargaues ehrende Wort:„Saarlouis, die Stadt mit dem franzöſiſchen Namen und dem deutſchen Her⸗ „ Während des Saarkampfes hat die Stim⸗ mung der Bevölkerung des Saargaues nie geſchwankt. Obwohl ein Teil der Bevölke⸗ rung als Bergleute auf den naheliegenden lothringiſchen Gruben beſchäftigt war und befürchten mußte, mit der Rückgliederung des Saargebiets zum Deutſchen Reich ſeine Arbeitsſtätten zu verlieren, ſtimmten dieſe Grenzſtädte(u. a. Berus, Felsberg, Altfor⸗ veiler, Pikard) mit über 90 Prozent für kannt worden. Die Entſpannung, die nach der Erledigung der Saarfrage zwiſchen den beiden Staaten eingetreten iſt, iſt alſo eine Folge deutſcher Treue an der Saar und einer loyalen politiſchen Auslegung und An⸗ wendung des deutſch-franzöſiſchen Saarab⸗ kommens auch durch Frankreich. Deshalb bedeutet die neue Namensgebung für Saarlouis nichts anderes als die Aner⸗ kennung für deutſche Treue und als die Folgerung aus der politiſchen Wil⸗ lenskundgebung einer Bevölkerung, die durch den Namen ihrer Stadt jahrhundertelang unberechtigterweiſe in den Kreis politiſcher Beſtrebungen gezogen worden iſt. Berus, die alte Berggrenzfeſte im Saargau. Photos:(4) Wentz, Saarbrücken,(1) Archiv des Saarvereins, Berlin(M). Kamerad am Schraubſtock Kamerad hinterm Pilug- Kamerad am Schreibtijch Du gehörſt in die Front ber jchaßfenden, deuijchen Jugend. Aelde dich zum 3. Aeichsberujsweltkampj! 1 8 — Am Sonntag fand im Saalbau Gernsheim eine außerordentliche Ried im Gau 12 des 79* kranz“ von Gernsheim. Kreisführer Alles, Groß⸗Gerau, eröffnete ſodann die Tagung und begrüßte die erſchienenen Vertreter der Bundes- ſowie insbeſondere die Ehrengäſte, Bürgermeiſter Schnauber und den ſtellvertretenden Orts- Tagesordnung ehrten die Verſammelten die im Jahre 1935 verſtorbenen Sangeskame⸗ raden, insbeſondere ehrte der Kreisführer den am 28. Dezem⸗ ber ö' R. Philipp Graf, der in vorbildlicher Weiſe 25 Jahre das Amt des vereine und Chorleiter, gruppenleiter. Vor Eintritt in die ber 1935 verſtorbenen Schriftführer, Lehrer i. Schriftführers innehatte. Nach Eintritt in Alles einen Rückblick auf Ried und gab bekannt, daß es in dieſem Jahre 25 Jah der Grundſtein zu wurde. Die und ſeine Gründung ſei das des Männergeſangvereins, Seite ſtand der Dirigent Meixner. Die Sängerbundes Ried übernahm bei deſſen i. R. Müller, Gernsheim. Später wurde dem heutigen Sängerkreis Ried Johann Gündling. den jetzigen Kreisführer Alles übernommen, November 1927 den Gau Ried im Heſſiſchen gründete. Nach dem Rückblick kreiſes Ried raden Gündling die demſelben vom Gau 12 des der am auf den Lokale Nachrichte Viernheim, den 13. Januar 1936 Denkſpruch. Die Wahrheit braucht kein ſchönes Kleid, iſt nackt am Geſchlechtern ſchönſten. Und Lügen können den kommenden und uns nicht helfen. Aus E. Dwingers berühmtem Werke: „Die Armee hinter Stacheldraht“, Mette e elict Wetter— etwas verrückt, das ſcheint die Loſung die⸗ ſes Jahresanfangs zu ſein. Da hat das alte Jahr ganz gut geendet. Es iſt kalt geworden, es hat ſogar ſo etwas wie weiße Weihnachten gegeben, es fing an zu frieren, Eisbahnen taten ſich auf, auf denen die Weihnachtsſchlitt⸗ ſchuhe probiert werden konnten, Ski und Rodel gut, hieß es in den Wetterberichten. Und auf einmal war es aus mit der ganzen Winterlichkeit, Eisbahnen wurden zu trüben Pfützen, Rodelbahnen und Skigelände erſoffen in Schlamm, mit einem Wort, der Winter wurde zu Waſſer— buch⸗ ſtäblich! Es„lenzt“ in der erſten Woche des neuen Jahres. Die Bäume und die Sträucher wurden irr' an der Natur. Sie meinten, über Nacht ſei der Frühling angebrochen und fingen ſchleunigſt an zu knoſpen. Und dann kam der Re⸗ en, und jetzt gießt es vom Himmel herab, warmen rühlingsregen, wo wir doch kalten Schnee erwartet haben. Nun es iſt nichts mit dem Winter, und wenn es ſo weiter geht, dann wird es wirklich ein Winter voller Miß⸗ vergnügen werden. Wir aber ſchreien nach Schnee und Eis, wir wollen Schlitten haben und nicht durch Schlamm waten, wir wollen es— ja, was wollen wir nicht alles! Es hat keinen Zweck, zu wollen, wenn es mit Mollen vom Himmel ſchüttet. Alſo, tun wir ſo, als ob es Winter wäre..! * Der Anteil am Arbeitsertrag Der Leiter des Sozialamts der Deutſchen Arbeitsfront, Franz Mende, hebt in einem Ueberblick über die Aufgaben ſeines Amtes im„Arbeitertum“ die entſcheidende Bedeutung der Leiſtung des Einzelmenſchen im neuen Staat hervor. Wenn das Sozialamt zu den Problemen des Arbeiters der Stirn und der Fauſt täglich und ſtündlich Stellung zu neh⸗ men habe, dann geſchehe das nicht wie fruher in dem Geiſte, als gelte es Maſſenprobleme zu löſen. Es gehe heute um die Vollendung des ſchaffenden Arbeiters als eines der wert⸗ vollſten Glieder der Nation. Die Leiſtung des einzelnen Men⸗ ſchen ſtehe im Vordergrund der Diskuſſion. Denn nur aus der Leiſtung erwachſe der Gewinn, und der Gewinn ſei ent⸗ ſcheidend für den Anteil des einzelnen Schaffenden am Ar⸗ beitsertrag. Das Sozialamt ſammele die zahlreichen Bei⸗ ſpiele ſozialer Erkenntniſſe, die zur Tat führten, jener weit⸗ ſichtigen Betriebsführer, die in ihren Arbeitern nicht den Menſchen ſehen, der gegen Lohn ſeine Arbeit verrichtet, ſon⸗ dern der beteiligt wird an dem finanziellen Ergebnis gemein⸗ ſamen Schaffens. Der Betrieb ſei eine Gemeinſchaft, wo ge⸗ meinſam etwas geſchaffen werde, könne nicht einſeitig der An⸗ teil am Arbeitsertrag zur Verteilung gelangen. Das So⸗ zialamt ſei gewiſſermaßen die Werkſtatt der Deutſchen Ar⸗ beitsfront. Es ſehe mit ſeine große Aufgabe darin, das Le⸗ ben des einzelnen und das der Geſamtheit glücklicher zu geſtalten. Und wenn es unter den Millionen Anhängern der Deutſchen Arbeitsfront einige Tempo nicht ſchnell genug ſcheint, ſchauender Betrachtung ſich vor Augen halten, was einſt war und heute iſt. Der deutſche Arbeiter von heute ſei Baumeiſter einer neuen Zeit. * Polizeibericht. Es wurden in der Berichtswoche nach⸗ ſtehende Anzeigen erſtattet: 3 wegen Uebertretung der Reichs⸗ ſtraßenverkehrsordnung, 2 wegen Vergehen gegen das Melde⸗ weſen, 2 wegen Betrug und 1 wegen Unterſchlagung. Ferner wurden 2 Diebſtähle gemeldet. geben ſollte, denen das dann mögen ſie in rück⸗ „Zum Roſengarten“ in Sängertagung des Kreiſes Deutſchen Sängerbundes ſtatt. Der Sängertag wurde eingeleitet durch einen Begrüßungschor, geſungen von den Geſangvereinen„Sängerluſt“ und„Lieder- die Tagesordnung gab Kreisführer für jeden Verein die Chöre die Sängerbewegung des Kreiſes re ſind, ſeitdem der Ried⸗Sängerbund aus der Taufe gehoben und gelegt e Wiege des Ried⸗Sängerbundes ſteht in Bürſtadt Hauptverdienſt des Präſidenten Ihm zur Führung des Gründung Lehrer infolge ſchwerer Krankheit von Lehrer Müller die Führung des Bundes durch Sängerbund Werdegang des Sänger⸗ überreichte der Kreisführer dem Sangeskame⸗ Deutſchen Sängerbundes für Verdienſte verliehene Ehrennadel. Hierbei ehrte er auch noch insbeſondere Lehrer i. R. Müller, der nicht nur jahrelang Führer des Ried-Sängerbundes, ſondern auch 25 Fahre Rieh⸗Sängerbund 75 Außerordentliche Sän gertagung des Kreiſes Ried in Gernsheim rung ſtets einen guten Erfolg hatten. teilungen und gab die Richtlinien für das tungsſingen bekannt, die in der der 2 ſingt am 3. Mai ds. „Freiſchütz“ von Peter Jochim. die allgemeinen Richtlinien des grunde gelegt. Aus dem gebung voraus, an der Als Pflicht- bzw. Maſſenchöre werden hierbei a)„Für Deutf Dorf“ von Cornelius, c) dem findet zu ſingen ſind. muſtergültig geführt worden ſind. Nachdem noch feſtgeſtellt worden war, Kreisführer mit f Reichskanzler die in allen Tagung. — Beflaggung am 13. Januai Der Reichsminiſter des Innern gibt folgendes bekannt: Aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der Saarabſtim- mung flaggen am Montag, den 13. Januar, die ſtaatlichen und kommunalen Verwaltungen, Anſtallen und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaflen, Anftalten und Stiftungen des öffent⸗ lichen Rechts und die öffentlichen Schulen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, flaggen. JC ͤĩ ĩͤdbT Todesfall. Im Alter von nur 34 Jahren ſtarb geſtern früh im hieſigen Krankenhaus Herr Johann Renner. Nach ſchwerem Leiden rief ihn der Allmächtige zu ſich in die Ewigkeit. Tiefes Mitgefühl wendet ſich den Hinterbliebenen zu, denen der Gatte und Vater ſo früh entriſſen wurde. Die Beerdigung findet morgen Dienstag, nachmittags 4 Uhr, vom Krankenhaus aus ſtatt. gleichfalls zu Die Ortsbauernſchaft wird in den nächſten Tagen im Saale des„Ratskeller“ eine große Verſammlung ab⸗ halten, wobei wichtige Fragen auf der Tagesordnung ſtehen. Bauern und Tabakpflanzer ſeien heute ſchon darauf auf⸗ merkſam gemacht. Die OEG. beabſichtigt auf ihrer Strecke Mannheim Weinheim in der Viernheimer Gemarkung eine Anzahl Wegübergänge aufzuheben. Der Termin für Einwendungen iſt vom heſſ. Kreisamt auf 14. Januar feſtgeſetzt. An dieſem Tage iſt vormittags eine landespolizeiliche Prüfung an Ort und Stelle vorgeſehen. Der Sonnlag Der zweite Sonntag des neuen Jahres war entgegen ſei⸗ nem Vorgänger ſchon wieder mehr ein Wintertag. Bei ſtark zurückgehenden Temperaturen herrſchte naßkaltes und trübes Wetter, das wenig zu Ausflügen oder Spaziergängen einlud. Zum Aufenthalt bevorzugt wurden Gaſtſtätten und Kinos. Das Thermometer fiel in den Abendſtunden des Sonntags auf nur zwei Grad über Null, während am Samstag in den frühen Nachmittagsſtunden noch ſommerliche Wärme bei 19 Grad Celſius herrſchte, wobei Ofen und Heizung läſtig wurden und man die Fenſter öffnete, um die feuchtwarme, allerdings auch ermüdende Luft, einſtrömen zu laſſen. Im Zeichen des Eintopfes ſtand der Sonntag. Schon in der Frühe ſahen wir die Eintopfſammler, die Amts⸗ walter des Luftſchutzbundes, ihre Pflicht tun. Ihr Weg führte von Haus zu Haus, um von den Hausfrauen ein kleines Opfer das Erſparte beim Eintopfgericht, für die zu fordern, deren Not noch zu lindern iſt. Es gingen ein: 607.70 RM. Spen⸗ dern und Gebern gebührt herzlicher Dank. Die einzige Veranſtaltung des Sonntags, der Familien⸗ abend des Geſangvereins„Sängertreue-Harmonie“, hatte ſich eines guten Beſuches zu erfreuen. Chor und Spielſchar des Vereins ernteten mit den Darbietungen einen großen Erfolg. Die Beſucher folgten der blendenden Darſtellung des einzig⸗ artigen Schwankes„Der geplatzte Strohwitwer“ mit ſpan⸗ nendem Intereſſe und dankten dem vortrefflichen Spielerma⸗ terial mit wahren Beifallsſtürmen. Allen Eltern zur Warnung. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich in der Wilhelmſtraße in La m pertheim. Als ein Landwirt mit zwei aneinander gekoppelten und mit Dung beladenen Wagen durch die Straße fuhr, hing ſich von den gerade aus der Schule heimkehrenden Kindern ein Junge auf die Koppeldeichſel zwiſchen beiden Wagen. Ein neunjähriges Mädchen, Tochter des Arbeiters Heinrich Kiſt⸗ ner, das auf einen Anruf des Jungen ſich ebenfalls auf die Koppeldeichſel ſetzen wollte, kam dabei zu Fall, wobei der als muſikaliſcher Ratgeber des Kreiſes tätig war und dem es zu verdanken iſt, daß die Wertungsſingen unter ſeiner Füh⸗ Der Kreisführer verlas hierauf einige geſchäftliche Mit⸗ diesjährige Wer⸗ Sängertagung voraus⸗ gegangenen Vorſtandsſitzung von dem Kreisvorſtand genehmigt waren. Das Wertungsſingen ſteht unter der Leitung des Kreischormeiſters Emil Sie h, Mannheim. Der Bezirk 1 Is. in Mörfelden im Volkshaus und bei Koban, der Be zirk 2 ſingt am 10. Mai in Vi ern⸗ heim im Saal„Ratskeller“ von Nikolaus Winkler und Dem Wertungsſingen ſind Deutſchen Sängerbundes zu— in den letzten zwei Jahren von Bundesvereinen erlernten Liedgut wählte der Kreischormeiſter aus, die bei Wertungsſingen ge⸗ ſungen werden ſollen. Dem Wertungsſingen geht eine Kund— ſich alle Vereine beteiligen müſſen. geſungen: chland“ von Hermann Grabner, b)„Mein „Mahnung“ von Heinrichs. Außer⸗ hierbei ein Gemeinſchaftsſingen ſtatt, bei dem aus dem Lied Blatt 5 die Chöre„Die Tat macht frei“ und „Kamerad, wir marſchieren“ gemeinſam mit dem Publikum Die Rechnungsprüfer Zöller, Viernheim, und und Volk, Crumſtadt, erſtatteten den Reviſionsbericht und ſtellten hierbei feſt, daß die Kaſſengeſchäfte einwandfrei und daß von 40 Brudervereinen die Vertreter ſowie 20 Dirigenten zu der außerordentlichen Sängertagung erſchienen waren, ſchloß der einem„Sieg-Heil“ auf den Führer und Teilen ſehr anregend verlaufene und eine ſpontane Begeiſterung. Allen Die Reichsjugend bacher ſpricht. DB. Mülheim, 13. Zan. Im Monat Januar finden im ganzen Reich tagungen in allen Gebieten der HJ. ſtatt. Die erſte dieſer T gungen veranſtaltete das Gebiet Ruhr-Niederr rigen Sonntag in der Stadthalle von Mülheim. Zu der Ta⸗ gung, die den Zweck hatte, das junge Führerkorps auf die kom⸗ mende Arbeit auszurichten, und des Jungvolks ſowie Nach einem choriſchen Feierſpiel„Wir tragen die Fahne“ ergriff der Stellvertreter des Reichsjugendführers, Stabsführer Hartmann La uterbacher, das Wort. Wenn 1934 das Jahr der Diſziplinierung, 1935 das Jahr der Ertüchtigung ge⸗ weſen ſei, ſo führte er aus, ſo müſſe auch das Jahr 1936 uns in ſein, ſondern werde mit jedem Pimpfen und mit jedem Hitler jungen wieder neu beginnen müſſen. Sodann machte Stabs- führer Hartmann Lauterbacher bedeutſame Ausführungen über die vom Reichsjugendführer in ſeiner Neufahrsbotſchaft ange⸗ kündigte Reichsjugend. So wie die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei im Leben des deutſchen Volkes die maß gebende Rolle ſpiele, ſo müſſe die Hitler-Jugend in der geſamten deutſchen Jugend der Hort der nationalſozialiſtiſchen Idee ſein. Eine eindeutige Antwort erteilte der Redner allen jenen, die glaubten, daß nunmehr mit dem kommenden Aufbau der Staats— jugend die Hitler-Jugend überflüſſig geworden ſei. Vielmehr werde die Führung der nationalſozialiſtiſchen Jugend auch die Führung über die geſamte deutſche Jugend erhalten. Zur tech— niſchen Durchführung teilte der Stabsführer mit, daß in den kommenden drei Jahren die Zehn-, Elf, Zwölf- und Dreizehn⸗ jährigen, vor allem aber die Zehn- und Elfjährigen im Jung- volk und in der Jungmädelorganiſation in möglichſt großem Amfange erfaßt werden ſollten. Diejenigen, die ſich im Jungvolk und der Jungmädel— organiſation vier Jahre bewährt hätten, würden mit 14 Jahren in die Hitler-Jugend bzw. den BDM. aufgenommen. anderen Jungen und Mädel würden dann in die von HZ. Führern geführte Staatsjugend kommen, ſo daß alſo in Zukunft jeder junge Deutſche ſeinem Volk dienen werde. Zur Löſung dieſer großen Aufgabe würden drei Jahre als Mindeſtzeit notwendig ſein. Die beiden bedeut— ſamſten Tage für die Arbeit der Hitler-Jugend würden zukünf— tig der Geburtstag des Führers am 20. April und der 9. No⸗ vember ſein. So wie der 9. November der Tag der Aeber— führung der jungen Nationalſozialiſten in die Partei ſei, ſo werde der 20. April der Tag der Aeberführung der 14 Jahre alt gewordenen Pimpfe und Jungmädel in die HZ. bzw. den BDM. ſein, und ebenſo werde dieſer Tag der alleinige Auf— nahmetag für die zehnjährigen Jungen und Mädel in das Jungvolk und die Jungmädelorganiſation ſein. i Die mußte mit gebrochenem rechten Unterſchenkel in das Kranken haus eingeliefert werden. Für die Eltern und Erzieher aber dürfte dieſer Unfall Veranlaſſung geben, auf ihre Kinder ent⸗ ſprechend einzuwirken. Der warme Winter: Erdbeeren blühen an der Bergſtraße. In Zwingenberg haben in einem Gar— ten an der Bahnhofſtraße infolge der warmen Witterung die Erdbeeren bereits Blüten hervorgebracht. Auch an den insbeſondere am Schloßberg, haben die Hängen Weinheims, Bäume ſchon ſehr weit vorgetrieben, während der Goldregen ſchon zu blühen beginnt. Spartaniſche Mädelerziehung im Arbeitsdienſt Das amtliche Organ des Reichsarbeitsführers.„Der Arbeitsmann“, wendet ſich bei einer Betrachtung des auszu⸗ bauenden Frauenarbeitsdienſtes gegen das falſche Pathos von„Schollenduft“ und„Sonnenglanz über Aehrenfeldern“. Gerade das Mädchen müſſe im Arbeitsdienſt ſpartaniſch er— zogen werden, zur Gewöhnung an den Strohſack, zu Verzicht auf alle Schönheitspflege, an einfache Kleidung, die indi⸗ viduelle Eitelkeiten unmöglich mache, und zum Verzicht auf alle leiblichen Genüſſe und Leckereien im Intereſſe der Ab⸗ härtung auf der ganzen Linie. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Gu ſtav Fröhlich, Sybille Schmitz, Schoenhals, Hilde Krüger u. a. m. in dem außergewöhnlichen Spitzenfilmwerk „Stradivari“ im„Central⸗Film⸗Palaſt“. Heute Montag letzter Tag! Heute Montag der dritte große Spieltag. Ein Meiſterwerk deutſcher Film- und Schauſpielkunſt. Menſchen vom harten Schickſal getroffen, wachſen über ſich ſelbſt hinaus. Liebende, vom Schickſal getrennt, halten ſich die Treue. Stradivaris Meiſtergeige ſteht im Mittelpunkt dieſes Spiels um eine große tapfere Liebe. Ueber die Schrecken Albrecht des Krieges hinaus klingt jubelnd das Lied einer Liebe. „Stradivari“ iſt ein Film, in dem es ſingt, lacht und muſi⸗ ziert, in dem der Weg zweier Liebenden zueinander auf eine ſo vornehme und edle Weiſe dargeſtellt wird wie es nur durch Könner geſchehen kann. Es iſt die Geſchichte einer Geige, der beſten Geige, die der berühmte Stradivari geſchaffen hat und die er der Tochter ſeines Meiſters Amati und Lehrers Beatrice gewidmet hat. Stradivari verfluchte angeblich dieſe Geige, als er am die von ihm ſeines Meiſters, einem anderen gehören würde. Seither hat die Geige noch jedesmal ihrem Beſitzer Unglück gebracht, keiner in der langen Reihe hat die von ihm geliebte Frau heimführen können. Auch dem jüngſten Beſitzer, einem un— gariſchen Huſarenleutnant, hereingebrochenen Weltkrieges das gleiche Doch er bricht den Fluch. So erzählt der Film. Tage ihrer Fertigſtellung ſehen mußte, daß geliebte Veroneſerin Beatrice Amati, Tochter ſcheint während des inzwiſchen Schickſal zu drohen. Ueberall hatte dieſes Spitzenfilmwerk den größten Erfolg Filmfreunden, auch den verwöhnteſten, iſt dieſes Meiſterwerk zum Beſuche beſtens empfohlen. Handelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 349 Stück, verkauft 223 Stück. Milchſchweine wurden das Stück zu 12 18 Mk., Läufer das Stück zu 20—37 Mk. hintere Wagen über das Mädchen hinwegging. Das Kind verkauft. Marktverlauf mittel. Erſte H3.⸗Führer⸗Tagung.— Stabsführer Hartmann Lauter⸗ Führer⸗ Ta⸗ hein am geſt⸗ waren rund 1500 Führer der 83. Führerinnen des BDM. erſchienen. dieſer Arbeit weiterbringen, denn die Arbeit werde nie beendet — . — . 2 2 50 — 8———— 1 0 Punktverlufte auf Nieberlage der Amicitia in Karlsruhe Das Spiel in Karlsruhe gegen den FV. ſtand in jeder Hinſicht ſchon im Voraus unter keinem glücklichen Stern. Erſtens brachte das Regenwetter den KFV.-Platz in eine ſolch ſchlechte Verfaſſung, daß man ihn ohne Zweifel als ſpiel— unfähig bezeichnen mußte und zu all dem Drum und Dran kam noch, daß Kiß 1 nicht mit von der Partie war. Daß ſich das Fehlen von Kiß bemerkbar machte, deutet ſchon das 5:0, ohne näher darauf einzugehen. Die Ausſichten ſind alſo nicht mehr ſo roſig zu nennen. Brötzingen liegt nun 4 Punkte vor der Amicitia, ſodaß man die Germanen in Sicher- heit glauben kann. Hingegen ſtehen Neckarau und Freiburg ebenfalls noch ſehr ſchlecht, ſodaß überhaupt nach Lage der Dinge und nach den Heimſpielen zu rechnen, noch lange nicht das letzte Wort geſprochen iſt. Jedenfalls darf am kommenden Sonntag vonſeiten der Amieitia gegen den VfL. Neckarau nichts verpaßt werden. Die Viernheimer Mannſchaft ſpielte in folgender Auf— ſtellung: Krug Mandel Faltermann Martin Bauersfeld Fetſch Müller Karl Koob Georgi Hans Schmitt M. Kiß K. 1000 Zuſchauer eingefunden, um das Es hatten ſich ca— Heſſen in der badiſchen Landes- erſtmalige Auftreten der eee zu ſehen. Der KFV. fand ſich außerordentlich gut auf dem ſchlech— ten Platz zu recht. Des Gegners Angriff arbeitete wunder— der ganzen Linie! und damit Abſtiegsgejahr? Sturmes zuſtande. unter zu leiden hatte. der Amicitia: Müller, überragte in der Die beſten L Georgi, Kiß 2 9 Schnitzer unterliefen, nächſten Sonntag rüſten! * Tabelle der badiſchen Gauliga: Schiebsrichter verhiljt Neckarhaujen zu einem Punkt! Fußball Kreisklaſſe Was ein Schiedsrichter alles zu leiſten vermag, haben wir geſtern wieder im Stadion, wo die Turner gegen FV Neckarhauſen ſpielten, erlebt. Was ſich da der Schiedsrichter leiſtete, übertrifft alles bisher auf dieſem Gebiet Dageweſene. Als erſter Schnitzer iſt der ganz zu unrecht verhängte Elf— meter zu erwähnen, dann folgt die Situation, als der rechte Verteidiger Neckarhauſens den Ball mit der Hand aus Netz ſchlägt, was ebenfalls ſtillſchweigend vorübergeht. Und zum Schluß kommt etwas ganz Großes. Helbig geht völlig Spiele gew. un. 1. FC Pforzheim 11 7 2 Karlsruher FV 11 6 2 SW Waldhof 9 6 1 Germania Brötzingen 12 5 2 VfR Mannheim 10 4 3 VfB. Mühlburg 10 3 4 Freiburger FC 11 4 2 VfL Neckarau 9 4 1 Amicitia Viernheim 12 2 4 Phönix Karlsruhe 11 0 3 T V. Viernheim F V. Neckarh des Gegners Tor. Erfolge hingen das Führungstor erzielten. Ausgleich. aber der Tag, Schiedsrichter nur einen Punkt retten konnten, bar zuſammen und kam durch ſchnelle Leute auſen 111 b 1 b Durchbrüche immer wieder vor das Viernheimer Tor. Die Läuferreihe arbeitete unermüdlich und 1 kam auch eine volle Entfaltung des Die Hintermannſchaft arbeitete aber gut und auch reichlich hart, ſodaß 1 5 5 Angriffslinie ſtark dar⸗ geſtern bei ler 0 im Sturm und Fetſch Läuferreihe. Die Hintermannſchaft hielt die Ueberlegenheit der Karlsruher gut durch, wenn auch einige die die Erfolge des KFV. einbrachten. Aufgrund d dieſer erneuten Niederlage heißt es alſo für den waren * VfR. Mannheim VfB. Mühlburg 272 Karlsruher FV. Amicitia Viernheim 570 Germania Brötzingen Freiburger FC. 11 verloren A td te t 0 1 des öfteren in der Luft; bis dann endlich der Bann gebrochen wurde und die Turner Bis zur Halbzeit reicht es aber ee noch durch einen ungerechten Elfmeter zum Nach dem Wechſel wurde Viernheim immer beſſer, legte zeitweiſe ganz wunderbare Kombinationszüge an den ließ Erfolge nicht Wenn nun die Hieſigen nicht durch ihre eigene Schuld ſo ging doch aus dem geſtern Pkt. 16 10 mehr zu. Auch im Nückkampj unterliegen die Turner gegen Ojtersheim TV. Viernheim— TG.„ heim 3:5(1.4) Mit gemiſchten Gefühlen ſah man dem geſtrigen wich⸗ tigen Verbandsſpiel des hieſigen Turnvereins gegen die TG. Oftersheim entgegen. Und dies mit Recht. Wenn ſchon einmal eine Mannſchaft, die ſich in letzter Zeit— man kann ſagen ſehr gut gefunden hatte, erſatzgeſchwächt antreten muß, wirkt unſtreitbar hemmend für die Entwicklung des Mannſchaftsganzen; und wenn nun noch dazu kommt, daß, wie wir geſtern leider feſtſtellen mußten man in der Wahl der Erſatzſpieler keine glückliche Hand hatte und die Mannſchaftseinteilung grundfalſch vorgenommen wurde, dann kommt, was kommen muß, nämlich eine Niederlage. Wir wollen damit nicht ſagen, daß Viernheim keine Gelegenheit zur Sicherſtellung des Sieges hatte, nein, ohne weiteres ſei zugegeben, daß es die Hieſigen mehr als einmal in der Hand hatten, die Führung an ſich zu reißen. Wie war es doch gleich in der erſten Viertelſtunde der Spielzeit? Kein Spieler war in der Lage, der Ueberlegenheit durch etwas Zählbares Aus⸗ druck zu geben. Alle ee Torchancen wurden in kläg⸗ lichſter Weiſe vermaſſelt. Lediglich ein en brachte die die 1:0-Führung, worauf aber Ofter sheim ebenfalls durch Strafſtoß ausglich. Von dieſem Zeitpunkt ab ſpielten nur noch die Gäſte und legten in gleichmäßigen Abſtänden drei weitere Tore vor, ſodaß man beim Stande von 14 die Seiten wechſelte. Nach Wiederanſpiel hatte Oftersheim nur ſehr wenig zu beſtellen, was es auch rechtzeitig erkannte und ſich nur noch auf Abwel hrarbeit beſchränkte. Und Viernheim erleichterte den Gäſten dabei die Arbeit, indem ſich bei jedem vorgetragenen Angriff die ganze Fünferreihe in der Mitte zuſammenzog. Daß unter dieſen Umſtänden keine Erfolge erzielt werden, das ſollte doch eigentlich jedem Spieler klar ſein. Aber man wollte anſcheinend dies nicht erkennen. So kam es, daß ſich das ganze Spiel der zweiten Halbzeit faſt nur in der Hälfte des Gegners abwickelte, alſo lediglich Viernheim ſpielte, aber nichts Zählbares mehr einbrachte. Kurz vor Schluß konnte Kühlwein noch zwei Snafſtoße ver⸗ wandeln, worauf Oftersheim nochmals mit einem vonſeiten des Gaſtgebers vermeidbaren Tor antwortete. Kurz darauf ertönt der Schlußpfliff. Nächſten Sonntag ſteigt das zweite Spiel der Nachrunde und zwar in Mannheim gegen den Poſtſportverein. Hoffent⸗ lich kann die Mannſchaft bis dahin wieder in kompletter Aufſtellung antreten und dieſe geſtern erlittene Niederlage allein durch, behält den Ball immer vor ſich, umſpielt alles ee eee de en fen durch einen Sieg wieder 5 machen. und ſchießt wuchtig ein. Was macht der Schiedsrichter?] abſolvierten. zervor, daß* Mannſchaft ſich wieder TV. Viernheim 2. Oftersheim 2. 10:6 Er gibt das Tor nicht wegen angeblichem Abſeits. Das 1 0 hat. 3 0 in dieſer Weiſe N dann TV. Viernheim A-Jug.— TV. Waldhof 6:8 ſind aber nur die gröbſten Fehlentſcheidungen, aufgrund derer ter chen jer Verein in dieſer Saiſon eine Niederlage TV. Viernheim B⸗Jug. 2 Poſtſportverein 913 aus einem für Viernheim ſicheren 3:0-Sieg ein für die Gäſte unterſchreiben. 1 ſchmeiche ftes. de Es hätte id ie efe 3 9 8 Weitere Per 0 3 Neri 8 ſchmeichelhaftes 1:1 wurde. Es hätte nicht viel gefehlt, Das Spiel der 2. Mannſchaften wurde wegen Paßun⸗ Weitere Reſultate der Handball⸗Bezirksklaſſe: f und 5 hätte durch den Schiedsrichter noch einen„ a 3 6 ee 2V. Leutershauſen TV. Friedrichsfeld 3.5 Sieg gelandet. Daß das Spiel ſehr unter dieſen Umſtänden regelmäßigkeiten beim Stande von 0:1 vom Schiedsrichter TG. Laudenbach MTG. 9·5 litt, iſt ganz natürlich und nur zu verſtändlich. vorzeitig abgebrochen. TV. 1846 Mannheim— Jahn Weinheim 35 5 5. e 0 5. 2 Poſtſportverein— Jahn Neckarau 9* Viernheim betrat mit FV. Weinheim Jug. TV. Viernheim Jug. 4:1 0 ſtſp g 3 0 0 9˙3 5 8 J. Schmitt J. Pfenning H.: Kiß P., Adler A Nachſtehend die Tabelle: Verle J.;: Se fe H.; Kiß P., Adler A. N g f Werle J.; Schmitt J., Pfenning H.; Kiß P., Adler A.,* Spiele gew. un. verloren Tote tt. Ber.. Helbig J.. Mandel J.. Stumpf H 1 41 Poſtſportverein M'heim 10 7 1 2 78.51 15 ſergmann K.; Helbig J., Mandel J. tumpf H. 8 erg. a* 9 N f Fußball Bezirksklaſſe: Jahn Weinheim 10 6 1 3 65:43 3 Heckmann Gg., Winkenbach Jof. a.. 5 Oftersheim 10 6 1 3 65.544 13 5 9 5 f a 5. 08 Mannheim— Phönix Mannheim ausgef. 89 1846 10 4 3 3 5648 11 das Spielfeld und begann recht vielverſprechend den Kampf. Sandhofen Fortuna Heddesheim 5.0 Leutershauſen 10 5 1 2 56:57 11 Jeder Spieler war ſich der Wichtigkeit des Treffens bewußt Germania Friedrichsfeld— Rheinau 42. 50 7 nhei m 10 5 0 5 49:53 10 4 0 2 f—— 1 1. f 57.86 0 und ſetzte alles ein, um ſiegreich zu beſtehen. Obwohl die Ilvesheim Olympia Neulußheim 42 2 8 e 8 4 1 8 9855 8 Gäſte zeitweiſe auch etwas aufkamen, behielt Viernheim Feudenheim 08 Hockenheim ausgef. MTG. Mannheim 10 4 0 6 59.79 8 ſtets das beſſere Ende für ſich und belagerte immer wieder SC. Käfertal Seckenheim 98 7.0 Neckarau 10 1 0 9 38•62 2 Die große Tonfilm⸗Sehenswürdigkeit heute Montag letztmals im Central⸗Film⸗Palaſt Ein Spitzen⸗Filmwerk, Ganz deſſen ſpannende Handlung einmalig und unvergeßlich iſt Viernheim ſpricht heute von dem ſchönſten Guſtav Fröhlich— Filmwerk Kommen auch Sie noch heute und verſäumen Sie ja nicht das ausgezeichnete Programm Stradivari Das Schicksal einer Geige) Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Die landespolizeiliche Prüfung des Entwurfs der Aufhebung von Wegüber⸗ gängen über die Nebenbahn Mannheim Weinheim der OEG. Mannheim, in Ge⸗ markung Viernheim. Bekanntmachung. Die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft AG., Mann- heim, beabſichtigt, in der Gemarkung Viernheim eine Anzahl Wegberg über die Nebenbahn Mannheim Weinheim aufzuheben. Die Pläne ſowie das Antragsſchreiben der OEG. Mannheim, der in Betracht kommenden Wegübergänge, liegen in der Zeit vom Freitag, den 10. Januar 1936 bis einſchl. Montag, den 13. Januar 1936, auf der Bürgermeiſterei Viernheim, während der Dienſtſtunden zur allgemeinen Einſicht offen. Etwaige Einwendungen gegen die Pläne ſind entweder während der Offenlegungsfriſt ſchriftliſch bei der Bürger⸗ meiſterei Viernheim oder ſpäteſtens in dem nachſtehend be⸗ kanntgegebenen landespolizeilichen Prüfungstermin vorzu⸗ bringen. Termin zur landespolizeilichen Prüfung iſt auf Dienstag, den 14. Januar 1936, vor m. 10 Uhr, in Viernheim(Treffpunkt am Bahnhof Viernheim), feſtge⸗ ſetzt worden. Heppen 5 im, den 8. Januar 1936 deſſiſches Kreisamt. Nanz Betr.: r von Gemeindegrund⸗ ſt ü cke Die Grundſtücksverſteigerungen vom 11. Dezember, 20. Wes und 3. Januar ſind mit Ausnahme folgender Aecker ge 9 In den Erlen Flur XIII Nr. 113 Los Nr. 1— 49 Die lange Theilung Nr. 15 In der Schilpertsheck Fl. V Nr. 8 Los Nr. 2— 6 Dieſe Grundſtücke werden am Mittwoch, den 15. Januar, vormittags 10 Uhr, im Saale des„Ratskeller“ nochmals S A= verſteigert. Der Bürgermeiſter: Bechtel geſtern früh ſchwerem hl. Sterbeſakramenten, Ewigkeit abzurufen. Wir bitten um ein Gebet für Viernheim, den 13. Januar unſern 1936 Krankenhaus aus ſtatt. Leiden, verſehen mit den 34 Jahren zu ſich in die lieben Verſtorbenen. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag, nachm. 4 Uhr vom Todes- 1 Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluß gefallen, meinen lieben Gatten, unſeren guten Vater, Schwiegerſohn, Bruder, Schwager und Onkel were AUhänmn Renner 4,45 Uhr nach im Alter von 1916 aus der Schule Entlassene Unſer lieber Altersgenoſſe donhann Renner wurde in die Ewigk eit abgerufen. findet morgen Dienstag nachm. 4 Uhr ſtatt. Die Beerdigung Zwecks Teilnahme an derſelben treffen ſich die Altersgenoſſe n um 3.30 Uhr im Roten Kreuz bei Schneider. Altersgenoſſe Mehrere Altersgenoſſen. CCC 0 gelhrünen Pfund 6 Pfg. zu verkaufen Bugert Deinen Serre anerkannt raſchen und ſicheren E. lol erzielen Sie durch Auf⸗ 2 1 gabe einer Anzeige in der Uiernheimer Volkszenung eee in der für das W 8 Friedrichſtraße 3 Erweitere Kundenkreis durch Anzeigen Viernheimer ine Volkszeitung Ein Jeder gibt Bensheim a. d. B. WS„ e e Adolf Hitlerſtr. 2 die Milchleiſtung muß ſteigert werden Die krjeugungsſchlacht fordert es 2 Ahe ge⸗ zu verkaufen Von wem, ſagt die Geſchäftsſt ds. Bl. Gans entlaufen. Um gefl. Rückgabe gegen Belohn ung bittet Mich. Herrſchel Adolf Hitlerſtr. 87 e Särſußtet zien (len 0 Ae gl Cärſutter richtig füttern 1. nie mehr als 30 kg. Särſutter e flug und dag 2. nie Särſutter allein! je 3 kg. Särſutter möglichſt Ing. ſſeu J. Immer 50 100 gr. berbkgerl J ſiuh und lag. Bezirksvertreter Alred werner FFP e —— —— e — 3 2 —— — 8 * 5 ———ůůů ů ä ͤ—— Nr N 3 Ben pont vom Jonntag Fußball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Bau Südweſt:. Eintracht Frankfurt— Opel Rüſſelsheim 1:0 Kickers Offenbach— FSV. Frankfurt 2 Union Niederrad— FV. Saarbrücken 121 Boruſſia Neunkirchen— FK. Pirmaſens 2:2 Wormatia Worms— Phönix Ludwigshafen 5:0 Gau Baden: VfR. Mannheim— Vf. Mühlburg 2:2 Karlsruher FV.— Amicitia Viernheim 5:0 Germania Brötzingen— Freiburger FC. 41 Gau Württemberg: I. SSV. Ulm— Sfr. Eßlingen 774 Stuttgarter SC.— Sfr. Stuttgart(abg.) 0:0 Stuttgarter Kickers— Ulmer FV. 94 4:2 Gau Bayern: Bayern München— Wacker München 8 FC. 05 Schweinfurt— 60 München 929 BC. Augsburg— Sg. Fürth(Geſ.⸗Sp.) 471 1. FC. Nürnberg— FC. München 2:0 Gau Mittelrhein: Mülheimer SV.— Kölner SC. 99 128 Sülz 07— Kölner EfR. 04 Bonner FV.— Tura Bonn 478 TuS. Neuendorf— VfR. Köln 1.0 Eintracht Trier— Weſtmark Trier 0:4 Gau Nordheſſen: 2 SV. Kaſſel— Heſſen Hersfeld 40 FC. Hanau 93— Kurheſſen Marburg 321 VfB. Friedberg— Boruſſia Fulda 0:1 Freundſchaftsſpiele. SVg. Cannſtatt— 1. F. Pforzheim(abg.) 2:0 e Güdweſt Eintracht Frankfurt— Opel Rüſſelsheim 4:0(2:0). Auf dem Eintracht⸗-Platz erlebten 4500 Zuſchauer einen verdienten Sieg der Riederwälder, bei denen vor allem die Verteidiger Leis und Konrad eine hervorragende Partie lieferten. Auch Tiefel als Mittelläufer ſpielte ſehr gut. Im Sturm gefielen Schmidt und Weigand, während der Rechts⸗ außen Berger etwas ſchwächer war. Opel trat mit Erſatz für Roſen an, für den Trarbach ſich aber gut ſchlug. Opel ſetzte der Eintracht beſonders in der erſten halben Stunde harten Widerſtand entgegen, mußte dadurch allerdings den Aufbau etwas vernachläſſigen. Die Platzherren kamen da— her erſt in der 43. Minute durch Weigand zum Führungs⸗ treffer und wenig ſpäter durch Schmidt zu einer etwas un⸗ verdienten 2:0-Führung. Nach der Pauſe war die Eintracht ſtärker überlegen und ſchraubte in der 30. und 35. Minute durch Weigand und Schmidt das Ergebnis auf 4:0. Kickers Offenbach— 58 Frankfurt 221(1:1). Vor 10 000 Zuſchauern kamen die Offenbacher zu einem unverdienten Sieg. Freitag⸗Mainz war regeltechniſch ſehr gut, griff aber nicht richtig genug durch bei dieſem harten Spiel. Die Gäſte waren von Beginn an überlegen, aber Offenbach läßt ſich nicht einſchüchtern. In der ſiebten Minute gibt es einen Handſtrafſtoß gegen den FS, den Keck ſchießt. Kerſten wehrt zu ſchwach ab, ſo daß der Ball aus dem Gedränge heraus von einem Kickers-Stürmer zum Führungstreffer eingeſchoſſen werden kann. Der FSW eläßt ſich nicht entmutigen, Offenbach wird vollkommen zurückge⸗ drängt und kurz vor der Pauſe kann ſchließlich Stadtler den Ausgleich erzwingen. Das Spiel, das den FSW weiter ſtark überlegen ſieht, wird ſcharf durchgeführt. Nach der Pauſe herrſcht zunächſt verteiltes Spiel, der FSW wird aber dann gefährlich. Emmerich wird von Stein verletzt, ſcheidet kurz aus und wirkt dann nur mehr als Statiſt mit. In der 25. Minute fällt die Entſcheidung, als Kühnle nach einem Ein⸗ wurf den Ball erhält und den zweiten Kickers⸗Treffer ſchießt. Anion Niederrad— J Saarbrücken 1:1(1:0). Union iſt vor 1000 Zuſchauern in der erſten Hälfte überlegen, während die Gäſte nur zeitweilig gefährlich wer⸗ den. In der 20. Minute wird ein Strafſtoß von Pflug ab⸗ gewehrt, ebenſo der Nachſchuß Allermanns, bis dann Sacks Schuß im Saarbrücker Netz landet. Nach dem Wechſel übernimmt Heimer die Sturmführung der Gäſte, der ver⸗ letzte Becker geht auf Linksaußen. Sold ſpielt jetzt offenſi⸗ ver, ſo daß Saarbrücken mehr und mehr in Vorteil und in der 23. Minute durch Heimer auch zum Ausgleich kommt. Die Gaſtgeber wirkten in der zweiten Hälbzeit ſchwächer. Wormatia Worms— Phönix Ludwigshafen 5:0(2:0), Vor 2500 Zuſchauern erlitten die Pfälzer eine neue Niederlage. Leiſtungsmäßig haben die Ludwigshafener zu doch verloren, da ſie lange Zeit eine durchaus gleichwertige Partie lieferten. Eine halbe Stunde lang gab es einen er— bitterten Kampf, bei dem der Schiedsrichter Fink⸗Frankfurt eine ganze Autorität aufbieten mußte. Bis zur 37. Minute Den einen onnten die Gäſte dem Anſturm trotzen, als ganz überra— chend ein Strafſtoß des Wormſer Verteidigers Cloſet aus 30 Meter Entfernung den erſten Treffer ergab. Gleich vom Anſtoß weg hieß es durch Leiſt 2:0. Im Anſchluß daran wurde der Phönix⸗Spieler Müller wegen Schiedsrichterbe— leidigung vom Platz geſtellt, aber auch mit zehn Mann ſchlug ich der Phönix noch gut. In der zweiten Halbzeit erzielte Eckert das dritte Tor. Phönix ließ nun nach, es dauerte aber bis zur 40. Minute, bis durch Fath der vierte Worm— ſer Treffer fiel. Zwei Minuten vor Schluß fiel nach guter Vorarbeit Faths durch Leiſt das fünfte Tor. Die Phönix trat bis auf Lindemann komplett an. Boruſſia Neunkirchen— Is Pirmaſens 2:2(1:1). Vor 4500 Zuſchauern gab es trotz der ſchweren Boden⸗ verhältniſſe ein ausgezeichnetes Spiel. Die beſten Leiſtun⸗ gen ſah man in der erſten Halbzeit. Pirmaſens ſpielte die erſte Viertelſtunde überlegen, bis ſich dann die Boruſſen gefunden hatten. Auch nach der Pauſe war der Pirmaſen— ſer Klub bis zu feiner 2:1⸗Führung überlegen. Die Mann⸗ ſchaft wies eigentlich keinen ſchwachen Punkt auf, der beſte Mannſchaftsteil war der Sturm und hier wieder Lutz. Auch die übrige Mannſchaft konnte gefallen. Bei den Einheimi⸗ ſchen ſchlug ſich die Hintermannſchaft ebenfalls gut, Müller hielt u. a. einen Elfmeter. Zu ſeinem Pech fiel auf ſeinen einzigen Fehler das zweite Tor der Pirmaſenſer. Flohr brachte in der 35 Minute Pirmaſens in Führung, die Lüt⸗ zelburger in der 42. Minute ausglich. Baden Karlsruher FV.— Amicitia Viernheim 3:0. Auf dem moraſtigen Boden fanden ſich die ſchweren Karlsruher zur allgemeinen Ueberraſchung ganz vorzäglich zurecht und ſie landeten gegen die Viernheimer Gäſte einen in dieſer Höhe nicht erwarteten Sieg. Ausgezeichnet war wie⸗ der die KF V.⸗Abwehr, ſehr gut auch die Läuferreihe und im Sturm waren Damminger, Bracht und Rapp die trei⸗ benden Kräfte. Vor allem der Rechtsaußen Bracht zeichnete ſich durch gutes Spielen aus. Bei Viernheim, das zwei Er⸗ ſatzleute eingeſtellt hatte, enttäuſchte die ſonſt ſo gute Ab- wehr, auch die Läuferreihe konnte nicht gefallen. Der Sturm wurde durch ſchnelle Vorſtöße wiederholt gefährlich, aller⸗ dings brachte er gegen die aufmerkſame K V.⸗Abwehr nicht einmal den Ehrentreffer an. Germania Brötzingen— Freiburger FC. 411. Einen ſehr wertvollen Sieg landeten die Brötzinger Germanen gegen den Freiburger FC., denn nun dürfte die Abſtiegsgefahr gebannt ſein. Auf dem ſchneebedeckten, ſchweren Boden ſahen die rund 1000 Beſucher ein kampf⸗ betontes Spiel, das die Germanen verdient zu ihren Gun⸗ ſten entſcheiden konnten. Ihre Hintermannſchaft war wieder gut auf dem Poſten und auch in den anderen Mannſchafts⸗ teilen klappte es recht gut. Beim FFC. zeichnete ſich vor allem Torhüter Müller aus, während ſeine Vorderleute manche Schnitzer machten und zudem verſchiedentlich auch recht hart ſpielten, was in der zweiten Hälfte zum Platzver⸗ weis des Mittelläufers Heck führte. VfR. Mannheim— VfB. Mühlburg 22. Der VfB. Mühlburg verließ vor 1500 Zuſchauern auch diesmal, wie ſchon ſo oft, den VfR.⸗Platz unbeſiegt. Punkt verdankt er ſeiner großen Einſatzbereit⸗ ſchaft und dem bis zum Schluß ungebrochenen Kampfgeiſt. Ueberragende Spieler hatte der Gaſt im Torwart Becker, im Verteidiger Moſer, im Mittelläufer Hüber und im Rechtsaußen Oppenhäuſer. Beim VfR. leiſtete ſich Torhüter Bartak einige ſchwerwiegende Fehler, dagegen zeichneten ſich Kamenzien, Willier, Adam und der Innenſturm aus. Württemberg Stuttgarter Kickers— Ulmer FV. 94 4.2. Nach der ſeinerzeitigen kataſtrophalen Niederlage der Ulmer im Vorſpiel gegen die Kickers auf eigenem Platz ſah man dem Rückſpiel mit geſpannten Erwartungen entgegen. Dabei ſchienen vor dem Spiel die Ausſichten für die Kickers nicht ganz günſtig zu ſein, als man hörte, daß bei den Blau Weißen Ribke und Euchenhofer infolge Krankheit nicht mit von der Partie waren. Auf dem mit einer dichten Schneedecke bedeckten Platz zeigte es ſich aber, daß die Ulmer nicht all⸗ zuviel zu beſtellen hatten. Während ſich die Kickers mit dem Boden bezw. der 15 em hohen Schneedecke überraſchend gut abfanden, verſuchten ſich die Ulmer wenigſtens in der erſten Halbzeit mit Flachſpiel. was aber falſch war. Bayern Bayern München— Wacker München 3.2. Leider konnte dieſer mit Spannung erwartete Lokal- kampf nicht einwandfrei durchgeführt werden, denn eine hohe Schneedecke ſowie ſtändiges Schneetreiben hinderten die Spie⸗ ler an ihrer vollen Entfaltung. Bei den Bayern fehlte dazu noch Goldbrunner, bei Wacker vermißte man den ſtändigen rechten Läufer Streb. In der erſten halben Stunde war das Spiel ziemlich ausgeglichen. Die Bayernelf erwies ſich als energievoller, ſie kam denn auch in der 37. und 44. Minute durch Dippold und Gäßler zu zwei Treffern. Nach Deukſchlands Luftfahrt führend. Zum zehnjährigen Be⸗ ſtehen der Deutſchen Lufthanſa ſtellte Dr. Ernſt Heinkel der deut— ſchen Verkehrsluftfahrt ein neues Schnellver— kehrsflugzeug, die Hein— kel„HE. 111“ zur Ver⸗ fügung. Die Maſchine überſchreitet mit zehn Fluggäſten und Gepäck erſtmalig die 400⸗Kilo⸗ meter⸗Geſchwindigkeits⸗ grenze und iſt damit das ſchnellſte Verkehrsflug⸗ zeug der Welt in dieſer Größenklaſſe. Weltbild(M). 0 der Pauſe kam Wacker beſſer in Fahrt. Nur allmahlich ſtürmten auch die Bayern erfolgreich und kamen in der 65. Minute durch Siemetsreiter zum dritten Treffer. Wenige Minuten ſpäter brachte Kandl Wacker auf 1:3 heran. Drei Minuten vor Schluß flankte Altvater zur Mitte und Schimanek ſchob den Ball ins Bayerntor. Damit war der Kampf beendet. Handball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt— Ingobertia St. Ingbert 11:6 FSV. Frankfurt— TSV. Herrnsheim 2:4 SV. 98 Darmſtadt— SV. Wiesbaden 8:5 Gau Baden: VfR. Mannheim— TV. Seckenheim 771 TV. 62 Weinheim— Tgd. Ketſch 4.5 SV. Waldhof— TV. Ettlingen 10:2 Gau Württemberg: Tgd. Schwenningen— Stuttgarter Kickers 41 Tgd. Eßlingen— Cannſtatter TV. 327 Stuttgarter TV.— TV. Altenſtadt 3:9 Rugby Gau Baden: Heidelberger RR.— Sc. Neuenheim 85 (Neuenheim damit bad. Meiſter). Nad ſport Ausländerſieg in Münſter. Die Halle„Münſterland“ in Münſter i. W. beſchloß mir einem Vierſtunden⸗Mannſchaftsfahren,„Die Nacht“, ihre Radſportſaiſon. Eingeleitet wurden die Kämpfe mit den Wettbewerben der Nationalmannſchaft der Bahnfahrer im Rahmen der Olympia-Vorbereitungen. Weltmeiſter Toni Merkens gewann den Fliegerkampf gegen Haſſelberg-Bo⸗ chum, der ſich dafür im 30⸗Kilometer-Mannſchaftsfahren mit Wengler Bielefeld entſchädigte. Merkens und Wengler kamen zuſammen mit Lorenz und Horn in einem Vier⸗Ki⸗ lometer⸗Verfolgungsrennen zu ihren zweiten Erfolgen. Ein 400⸗Runden-Mannſchaftsrennen der Amateure gewannen Roſenlöcher-Kurzawa in 48:45 Minuten. Erſt weit Mitternacht wurde das Vierſtundenrennen der Berufsfah⸗ rer geſtartet. Die neue holländiſche Kombination Wals⸗ Pellenaers behauptete ſich in den zahlreichen Jagden gegen Piet und Jan van Kempen und Danholt⸗Falck⸗Hanſen, ſo daß die drei erſten Plätze an ausländiſche Fahrer fielen. Zims⸗Küſter überlegen. Zu einem großen Erfolg wurde das Achtſtunden⸗Mann⸗ ſchaftsrennen,„Die Nacht“, in der Deutſchlandhalle zu Ber⸗ lin, dem nicht weniger als 8000 Zuſchauer beiwohnten, von denen mehr als die Hälfte bis zum Sonntag morgen aus- hielten. Zum Schluß waren die beiden Kölner Zims⸗Küſter nur noch allein in Front und ſiegten mit Rundenvorſprung vor Aerts⸗Buyſſe und Bielliet⸗Buſchenhagen, nachdem zahl- reiche Fahrer im Laufe des Rennens aufgegeben hatten. Mit 328,730 km wurde bei einem Stundenmittel von 41,070 km ein Rekordergebnis erzielt. 2:1⸗Sieg der Gchweiz Deutſch⸗ſchweizeriſcher Radländerkampf in Stuttgart. Der in der vollbeſetzten Stuttgarter Stadthalle zum Austrag gekommene deutſch⸗ſchweizeriſche Radländerkampf en⸗ dete mit einem 2:1⸗Siege der Eidgenoſſen. Der wichtige zweite Punkt wurde von den ſchweizeriſchen Gäſten aber nicht, wie man hätte annehmen können, nachdem Richters Nicht⸗ ſtarten feſtſtand, im Fliegerkampf herausgefahren, ſondern bei den Stehern, wo unſer zweiter Mann, der Leipziger Hille, nicht ganz den Erwartungen entſprach. Im Flieger⸗ treffen waren Engel und Steffes mit 16:12 Punkten gegen Dinkelkamp und Kaufmann erfolgreich, wobei Engel mit drei erſten Plätzen erfolgreichſter Fahrer vor Dinkelkamp war. Das Omnium fiel an die Schweizer Bühler und Erne, die gegen Siehl und Altenburger 19:14 Punkte her⸗ ausholten. Die Entſcheidung zugunſten der Eidgenoſſen fiel dann bei den Stehern. Lohmann fuhr zwar recht über⸗ zeugend und kam in zwei Läufen auf den erſten und in einem weiteren auf den zweiten Platz, aber Hille kam in der Geſamtwertung nicht über den letzten Platz hinaus, was den Schweizern Wanzenried und Gilgen mit 13:11 Punk⸗ ten den Sieg brachte. Olympia 1936 Amerikamannſchaft für* 6 auf deutſchem en. Hamburg, 13. Jan. Mit dem Dampfer„Manhattan“ der United States Lines traf das Gros der amerikaniſchen Mannſchaft für Garmiſch⸗Partenkirchen in Hamburg ein. Es handelt ſich um 15 Skiläufer, 13 Bobfahrer und acht Eis⸗ ſchnelläufer. Aufklärung eines Naubüber falls Ein Verbrecherneſt ausgehoben.— Auf der Suche nach dem„Bayeriſchen Hans“. Frankfurt a. M. Im März des vergangenen Jahres wurde nachts in der Großen Friedberger Straße ein Ren⸗ tier in ſeiner Wohnung überfallen und beraubt. Dem Täter gelang es, nachdem er ſein Opfer durch einen Schlag zu Boden geſtreckt hatte, unerkannt zu entkommen. Als der alte Mann wieder zu ſich kam, hatte der Verbrecher ſchon das Weite geſucht, nicht ohne einen im Küchen⸗ ſchrank verwahrten Geldbetrag in Höhe von etwa 35 Mark mitgenommen zu haben. Der Verdacht der Täterſchaft fiel auf die 24 Jahre alte Jüdin Henni Scheermann, die mit der Tochter des Ren- tiers verkehrte. Sowohl der Ueberfallene, als auch ſeine Tochter hielten es jedoch für ausgeſchloſſen, daß die Scheer— mann an dem Verbrechen beteiligt ſein könnte. Vor einigen Tagen kam es nun in der Wohnung der Mutter der Ge⸗ ſchwiſter Scheermann in der Mainſtraße zu einer erregten Auseinanderſetzung zwiſchen dem Bräutigam der Regina Scheermann, Albert Siebel, und Henni Scheermann. Dabei hielt Siebel Henni im Beiſein weiterer Perſonen den Raub in der Großen Friedberger Straßze vor und be⸗ zeichnete ſie als„Einbrecher-Lieſel“. Die Polizei. die von dieſer Auseinanderſetzung erfuhr, nahm nun ſofork die Multer Scheermann, ihre beiden Töchker und den Bräuti⸗ gam feſt. Bei ihren Vernehmungen beſtritten die Feſtge⸗ nommenen zunächſt alles, verſuchten dann aber, der Tal einen harmloſen Anſtrich zu geben. nach