1 Fſelgelejene Tageszeitung * Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Beilagen: Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Nr. 13 Donnerstag, den 16. Januar 1936 Kann die Helpperre durchgeführt werden? Eden ſoll in Genf die Auffaſſung der übrigen Staaten feſtſtellen Erſte Sitzung des britiſchen Kabinetts DNB. London, 15. Jan. Das britiſche Geſamtkabinett trat am Mittwoch zur erſten Sitzung nach der Weihnachtspauſe zuſammen. Entſprechend um— fangreich war die Tagesordnung. Miniſterpräſident Bald— win berichtete über die Beſprechungen, die der Verteidigungs— ausſchuß das Kabinetts in Gegenwart der maßgebenden Wehr— machtsvertreter geführt hat. Eigenſchaft als Außenminiſter den Standpunkt Englands hin- ſichtlich des weiteren Vorgehens in der abeſſiniſchen Frage dar— legen wird, waren die heutigen Beratungen von beſonderer Bedeutung. Vor allem wurden die Schwierigkeiten erwogen, die mit der Frage einer Ausdehnung der Sühnemaßnahmen in Ge⸗ ſtalt einer Oelſperre zuſammenhängen. Bekanntlich haben England und die übrigen Mächte im vergangenen November den Vorſchlag als ſolchen grundſätzlich angenommen unter der Vor⸗ ausſetzung, daß ihm volle Wirkſamkeit verliehen werden könne. Der Nachweis, daß dieſe Vorausſetzung zutrifft, muß indeſſen noch geführt werden. Völkerbundes ihre Anſicht hierüber ausgedrückt haben. Die beiden Häuſer des engliſchen Parlaments treten am 4. Februar wieder zuſammen. Sie werden umfaſſende geſetz— geberiſche Arbeiten zu erledigen haben, von denen ein Teil in der heutigen Kabinettsſitzung behandelt wurde. Im Mittelpunkt wird die Frage ſtehen, die Mängel in den drei Hauptteilen der engliſchen Wehrmacht nach den Erforderniſſen der engliſchen Außenpolitik zu beſeitigen. Gerade dieſer Frage hat der Ver— teidigungsausſchuß des Kabinetts in ſeinen beiden letzten Sitzungen beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt. Die militäriſche Stellung Englands im Mittelmeer und Im Hinblick auf die bevorſtehende Genfer Ratstagung, auf der Eden zum erſten Male in ſeiner Eine endgültige Entſcheidung wird erſt fallen, wenn die Sachverſtändigen und die Mitgliedſtaaten des in Aegypten ſowie die Aufrechterhaltung der Vorſichtsmaß nahmen die gegen einen möglichen Angriff auf die britiſchen Streitmächte im Zuſammenhang mit der Anwendung der Sühne maßnahmen gegen Ztalien getroffen worden ſind, waren Gegen ſtand ausführlicher Beratungen des Ausſchuſſes, deren Ergeb nis in großen Zügen im Kabinett am Mittwoch vorlag. Die Sitzung des britiſchen Geſamtkabinetts am Mittwoch. die 1“ Stuaden dauerte, beſchäftigte ſich ausſchließlich mit außenpolitiſchen Fragen. Vor der Abreiſe des Außenminiſters Eden nach Genf wird keine weitere Sitzung ſtattfinden. Was die Oelſperre angeht, ſo hat das Kabinett, wie verlautet, den Außenminiſter Eden angewieſen, die techniſchen Geſichts— punkte dieſer Frage im Verfaufe der Genfer Beratungen zu klären. Die Anweiſungen des Kabinetts an den Außenminiſter Eden für die Genfer Ausſprache über die Oelſperre gehen, dem diplomatiſchen Korreſpondenten des„Evening Standart“ zufolge, dahin, daß Eden zunächſt die Auffaſſungen der übriger Staaten feſtſtellen ſoll. Eden werde England weder nach der einen noch nach den anderen Richtung hin feſtlegen. Vor der Abgabe einer endgül— tigen Erklärung werde er ſich mit dem britiſchen Kabinett in Verbindung ſetzen. Das Kabinett habe in ſeiner Sitzung dieſes Verfahren gebilligt. Am Mittwochnachmittag fand unter dem Vorſitz des Mi— niſterpräſidenten Baldwin eine weitere Sitzung des Ver— teidigungsausſchuſſes der Regierung— die dritte in dieſer Woche— ſtatt. Im Gegenſatz zu den beiden früheren Zuſammenkünften nahmen an dieſer Sitzung die Chefs der Ma— rine- und Luftſtreitkräfte ſowie der Ständige Anterſtaatsſekretär im Foreign Office nicht teil. Aufſchlußreiche Zigeunerhändel 0 Die Vernehmung der Zigeuner Bedrohung der Belaſtungszeugen. Frankfurt a. M., 16. Jan. Die umfangreichen Ermitt lungen der Kriminalpolizei gegen die wegen Deviſenſchie bungen und des Mordes von Weſermünde in Frankfurt a M. verhaftete Zigeunerbande dauern an. Wenn die Zigen ner auch verſuchen, durch eine beſtimmte Taktik weiterhir die Unterſuchung zu erſchweren oder zu verſchleppen, ſe haben jedenfalls die bisherigen Vernehmungen und Nach— forſchungen intereſſante Einzelheiten ergeben, die gleichfalls mit aller Deutlichkeit das aſoziale und verbrecheriſche Wirken der Zigeuner beleuchten. Die folgenſchwere Schlägerei an der Frankfurter Groß⸗ markthalle, die zu der umfangreichen Razzia und Feſt⸗ nahme der Zigeuner Veranlaſſung gab, konnte ſoweit auf⸗ geklärt werden, daß man die drei Haupttäter und drei wei⸗ tere Beteiligte ermittelte. Aber noch während dieſe Unkerſuchungen liefen, wurde auf die Belaſtungszeugen bereits ein ungeheurer Druck aus- geübt, indem man ihnen gleichzeitig hohe Summen in aus- ländiſchem Geld anbot, wenn ſie ihre Ausſagen zurückneh⸗ men würden. Man ſieht alſo, daß die Zigeuner krotz allen Leugnens noch im Beſitze von Deviſen ſind. Selbſt von außerhalb werden dieſe Drohungen an die Zeugen gerichtet, ein Jeichen, wie ſchnell der Nachrichtenapparak der Zigeu⸗ ner arbeitet. Daß man auch vor Gewalktaten nicht zurück- ſchreckt, geht z. B. daraus hervor, daß man das Pferd eines Jeugen ſchwer mißhandelte. Generalappell des NS SKN Der Stellvertreter des Führers und Korpsführer Hühnlein ſprechen in der Deutſchlandhalle. NSK Berlin, 10. Jan. Zum Generalappell des Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahr— korps werden am heutigen Donnerstag, den 16. Januar 1936, 20 Ahr, neben der Motorbrigade Berlin Abordnungen aller angrenzenden Motorgruppen und»brigaden ſowie das ge⸗ ſamte Führerkorps des RNS in der Deutſchlandhalle an— treten. Im Rahmen dieſes Appells werden der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, ſowie Korpsführer Hühnlein das Wort ergreifen. 8 Den Abſchluß des Generalappells bildet ein Vorbeimarſch, den Korpsführer Hühnlein gegenüber dem Funkhaus in der Maſurenallee abnehmen wird. Furchtbarer Flugzeugabſturz Die 17 Inſaſſen bis zur Ankenntlichkeit verſtümmelt DNB. Newyork, 15. Jan. Ein Paſſagierflugzeug der American Air Lines, das ſich auf dem Fluge von Newyork nach Los Angeles befand, ſtürzte in der Nähe von Goodwin im Staate Arcanſas ab. 14 Fluggäſte, die beiden Piloten und die Stewardeſſe fanden den Tod. Die Trümmer des Flugzeuges liegen in einem beinahe unzugäng⸗ lichen Sumpfgebiet. Der Flugzeugabſturz bei Goodwin(Arcanſas) iſt der größte Anglücksfall in der Geſchichte des amerikaniſchen Flugverkehrs. Die Farmer, die ſich nach ſtundenlangem Suchen im Geſtrüpp bis an die Unfallſtelle heranarbeiteten, berichten, daß die Flugzeugtrümmer 100 Meter im Umkreis zerſtreut liegen; die Leichen der 17 Inſaſſen ſeien bis zur Unkenntlich⸗ keit verſtümmelt. Die Arſache des Anglücks iſt noch nicht ge⸗ klärt. Aeber das Flugzeugunglück bei Goodwin wurden ſpäter weitere Einzelheiten bekannt. Danach erfolgte der Abſturz 25 Minuten nach dem Start vom Flugplatz in Memphis vor dem Abſturz hatte der Bordfunker noch 1000 Meter Flug⸗ höhe der Bodenſtelle gemeldet. Die Rettungsmannſchaften fan⸗ den an der Anglücksſtelle nur noch den Motor und einige größere Stücke von der Kabine. Man glaubt, daß der Flugzeugführer die Maſchine kurz vor dem Aufprall auf den Boden noch einmal aufrichten konnte. Es muß aber zu ſpät geweſen ſein, da in⸗ zwiſchen von den Gipfeln der Bäume die Flügel des Flugzeuges abgeriſſen worden waren. Die Spitzen der Bäume waren auf einer Strecke von 300 Meter ſtark beſchädigt. Unter den Ver⸗ unglückten befanden ſich vier Frauen. Da auch Kleidungsſtücke von Kindern an der Anfallſtelle gefunden wurden, glaubt man, daß auch Kinder ums Leben gekommen ſind. Madrid: Wegen des dreiſten Raubüberfalls auf einen ſtädtiſchen Lohngeldtransport wurden vier Täter wegen Raub— mordes und Körperverletzung zum Tode, zwei andere zu 27 und zu 30 Jahren Zuchthaus verurteilt. Den Räubern waren da— mals 1% Millionen Peſeten in die Hände gefallen. Ein be⸗ ſtimmter Teil des Geldes ſollte zu Waffenanſchaffungen für die (Tenneſſee), wo eine Zwicchenlandung ſtattgefunden hatte. Kurz! kommuniſtiſche Partei verwendet werden. 12. Jahrgang Die zweifelhafte Nordfront f. Die Abeſſinier ſind im Augenblick geſprächiger über die militäriſche Lage als die Italiener; auch das beweiſt, daß ſie augenblicklich in günſtigerer Lage ſind als die Italiener. Wenns an der Front ſchlecht geht, werden die Heeresberichte einſilbiger. Aus Addis Abeba wurde geſtern hoffnungsvoll berichtet, wie der Regen im Norden den Gegner matt geſetzt hat; daß aber trotzdem die Abeſſinier in der Lage ſind anzugreifen! Wo— her kommt das? Nun, einmal waren ſie vor Beginn des Regens ſchon im Angriff und die Italiener in der Verteidigung. Dann wird die Gewöhnung der Abeſſinier auch an dieſe Tücke ihrer Heimat, nicht nur an Hitze und Sonne etwas aus— machen; das Wichtigſte aber iſt der Nachſchub von Lebensmitteln und Kriegsbedarf. Den bewerkſtelligen die Italiener mit Laſt⸗ wagen. Nun ſagt zwar der Bericht des Sonderberichterſtatters der„Anited Preß“ auf italieniſcher Seite(im Norden): er habe ſich auf einer Rundſtraße durch die neuen Straßen Eritreas und Nordabeſſiniens davon überzeugt, daß die Regenfälle, die das Flachland ſtärker heimſuchten als das Gebirge, den militä— riſchen Operationen der Italiener mindeſtens in Nordabeſſinjen keinen Abbruch tun können. Die Abeſſinier behaupten, daß die Straßen in Moraſt verwandelt ſeien und daß Nachſchub und Rückzug unmöglich ſeien. Wer aufmerkſam bislang Schil⸗ derungen über die Etappen- und Zufahrtsſtraßen geleſen hat, der las von dickem Staub, durch den die Laſtwagen beim heißen Wetter ſich durchſchaffen mußten! Sicher muß der Regen ſolche Wege ſchwerer brauchbar machen! So bleibt auf alle Fälle eine Erſchwerung für die Italiener. Der militärpolitiſche Mitarbeiter der„Frankfurter Zeitung“ berichtet heute, daß die Tiefſchluchten zwiſchen der Linie Adigrat— Adua— Akſum und der abeſſiniſchen Front(an denen die Autoſtraßen hinauf und vorbeiführen), ein einziger Autofriedhof gewor— den ſeien, und von den übrig gebliebenen Laſtwagen bedürfe ein ſehr erheblicher Prozentſatz einer Generalüberholung, die nur im Mutterlande zu bewerkſtelligen ſei! Es wird auch gemeldet. daß die Italiener zur Verwendung von Kamelen für den Transport übergingen; das beweiſt, daß ſie eingeſehen haben, daß die Technik in dieſem Gebiet erhebliche Schwierigkeiten macht und das einheimiſche„Verkehrsmittel“ ſicherer und zu— verläſſiger iſt. Die Aeußerung eines italieniſchen Blattes, daß in den Kolonien Kriege nicht mit Kampfwagen und Geſchütz, ſondern mit der Picke gewonnen werden, dehnt dieſe Einſicht noch über die mechaniſierten Transportmittel auch auf das Kampfgerät aus. Kein Wunder, daß nach und nach die Lage der Einheimiſchen, der Abeſſinier, derer, die die Seele ihrer Heimat kennen, offenſichtlich immer beſſer wird. Man begreift an dieſer Erfahrung, warum es dieſem Bergland im Nordoſten Afrikas als einzigem dieſes Erdteils bis heute ge— lungen iſt, ſeine Anabhängigkeit ſich zu erhalten! Gekämpft wird zur Zeit immer noch heftig an mehreren Stellen der Nordfront. Die eine Gruppe der Kämpfe ſpielt ſich ab ſüdlich und weſtlich und nordweſtlich von Makalle. Makalle iſt alſo noch in den Händen der Italiener. And Ma⸗ kalle iſt das Ziel dieſer Kämpfe der Abeſſinier! Aber nicht im unmittelbaren Sturmangriff! Wenn die Nachrichten zutreffen, daß die rechte Flügelgruppe des Ras Seyum öſt lich von Makalle nordwärts angeſetzt iſt in Richtung Agu la, ſo iſt die Abſicht der Abeſſinier leicht zu erraten: Es iſt auf eine Aeberflügelung der Makallefront abgeſehen. Dieſe rechteſte Flankengruppe der Abeſſinier operiert unmittelbar am öſtlichen Steilabfall des Gebirges nach der Danakil-Wüſte. Agula liegt an der Straße Makalle— Adigrat. Leber Kämpfe verlautet hier noch nichts. Dagegen wird erbittert gekämpft im Nord weſten Makalles, am Aboropaß. Dieſer liegt an der Kara— wanenſtraße Makalle—-Akſum! Ein Erfolg der Abeſſinier an der weſtlichen Flanke der italieniſchen Makallefront bringt Makalle zum Fall, ohne daß der wohl ſchwer befeſtigte Ort ſelber angegriffen werden muß! Hier ſollen Kerntruppen der Abeſſinier eingeſetzt ſein, ebenſo wie ſüdlich von Makalle die erſten Regimenter der Garde des Negus bereit zum Eingreifen ſeien. Was alles darauf ſchließen ließe, daß die Abeſſinier hier in dieſem Winkel zu einemgroßen Krafteinſatz ent— ſchloſſen ſind. Hier in Tembien, ſollen ſie auch zwanzig Tanks erbeutet haben ſowie ein Lebensmittellager mit 10000 Sack Schlacht an der Somalifront Der italieniſche Heeresbericht. DNB. Rom, 15. Jan. Das italieniſche Propagandaminiſterium veröffentlicht heute nachmittag den amtlichen Heeresbericht Nr. 97. Er lautet: „Abeſſiniſche Streitkräfte unter dem Kommando des Ras Deſta Dembtou hatten ſich ſeit einigen Tagen zwiſchen dem Canale Doria und dem Daua Parma vorgeſchoben. Sie ver ſuchten, einen Druck auf unſere Somalifront im Abſchnitt von Dolo auszuüben. Am 12. Januar hat General Graziani einen kräftigen Vorſtoß gegen die Truppen des Ras Deſta geführt. Die Abeſſinier wurden zurückgeſchlagen und verfolgt. Die Schlacht wird auf der ganzen Front fortgeſetzt. Anſere Verluſte ſind bis zur Stunde nicht ſchwer. An der Eritreafront wird weiter eine große Flugtätigkeit entwickelt. 1 Vereins⸗ und Geichäftsanzeiger WMillimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Dez. 35: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. 5 FCC—— Mehl und Reis, ein Zuſchuß zur eigenen Verpflegung, den die Abeſſinier wohl gebrauchen können. * Aeber das weitere Verhalten der italieniſchen Heeresleitung iſt nichts näheres bekannt. Aebereinſtimmend wird gemeldet, daß Badoglio aus der Heimat die Truppenverſtärkung angefordert hat, von deren Abtransport dann die engliſchen Meldungen über Deſertionen(Diviſion„Puſtertal“!) kamen! Leber die Größe der Verſtärkungen ſchwanken die angegebenen Zahlen. Neuer- dings ſollen auch unter den Eingeborenen von Italieniſch-Eritrea Aushebungen ſtattgefunden haben. Bis das alles jedoch an Ort und Stelle und einſatzbereit iſt, wird es noch eine Weile dauern. Vielleicht kommt es daher, daß nun italieniſche Blätter ſchrei⸗ ben, Nalien habe Zeit, oder die Zeit arbeite für Rom; die ſcheinbare Anterbrechung der militäriſchen Operationen in Eritrea ſei weder durch unüberwindliche abeſſiniſche Widerſtände noch durch europäiſche Rückſichten veranlaßt, ſondern gehe auf eigene Initiative zurück und auf den freien Entſchluß der militäriſchen Führung... die Stellung Italiens in Afrika und in Europa würde mit jedem Tag ſtärker N 1* Engliſche Militärſachverſtändige behaupten, daß der abeſſiniſche Krieg in den nächſten hundert Tagen kangſam aber ſicher an ſeinen eigenen Schwierigkeiten erſticken werde! Die erſten hundert Tage die jetzt ſeit Beginn des Feldzuges verfloſſen ſind, hätten den Italienern nicht mehr eingebracht als 70 Mei- len Weges auf der über 500 Meilen langen Strecke nach Addis —(ũ—. Abeba, 70 Meilen in drei Monaten, und mit weiteren 70 Mei- len vor ſich, die ſicher mehr als drei Monate in Anſpruch neh— men würden. Dazu käme, daß der augenblickliche Stillſtand des Vormarſches gar nicht ſo ſehr auf die Tätigkeit der abeſſiniſchen Truppen zurückzuführen ſei als auf die ungünſtigen klimatiſchen Verhältniſſe. Die tropiſchen Regengüſſe in Verbindung mit den dauernden Schwierigkeiten des Nachſchubes infolge der Weg⸗ verhältniſſe ſchienen an ſich ſchon genügend, um dem italieniſchen Feldzug ein vorzeitiges Ende zu bereiten. Einer der erwähn— ten Sachverſtändigen ſchreibt im„Evening Standard“, es ſei zu erwarten, daß die Abeſſinier die gegenwärtige Stockung des italieniſchen Vormarſches dazu benutzen würden, nach Hauſe zurückzukehren und ſich erſt wieder ausgiebig verprobfian⸗ tieren. Die Ereigniſſe, der letzten Woche hätten das italieniſche Hauptquartier mit allerſchwerſter Beſorgnis erfüllt. Dazu⸗ komme jetzt das unzeitige Einſetzen der„leinen Regenzeit“, womit noch größere Schwierigkeiten für die Zukunft unagusbleiblich ſeien. „Es ſind nicht mehr als drei Monate für die Fortſetzung des Feldzuges übrig unter den gegenwärtigen Wetterbedingungen, und wenn man den augenblicklichen Mangel an Erfolg berückſich⸗ tigt, ſcheint es unwahrſcheinlich, daß innerhalb dieſer Zeit ein wirklicher Erfolg erzielt werden kann. Berückſichtigt man die große Anzahl von Menſchen, die verpflegt werden müſſen, und den natürlichen Charakter des Landes, ſo iſt für jeden erfahrenen Beobachter klar, daß die Italiener nur eine Statiſtenrolle ſpie⸗ len können, bis ſie wenigſtens zwei gute Straßen angelegt haben und ſoweit die Bodenverhältniſſe es erlauben, irgendeine kleine Eiſenbahn.“ f Al Fühler bei ger Eilanerungsfeier in elmold DNB. Detmold, 15. Jan. Am Mittwochvormittag fand vor dem Rathaus die Eröff— nungskundgebung für die große Erinnerungsfeier anläßlich des dritten Jahrestages der geſchichtlichen Landtagswahl in Lippe ſtatt. Es ſprachen dabei Gauleiter Reichsſtatthalter Dr. Meyer und Stabschef Lutze. Anläßlich des dritten Erinnerungstreffens am 15. Januar 1936 wurde dem Führer und ſeinen Begleitern im lippiſchen Wahlkampf 1933, der damals den Auftakt zur Machtergreifung bildete, eine beſondere Ehrun g zuteil. Weſtfäliſche und lip⸗ piſche Städte überreichten dem Führer und auch ſeinen Be— gleitern kunſtvoll geſtaltete Ehrenbürgerbriefe. Am frühen Nachmittag des 15. Januar erſchien auf der Krevenburg, wo der Führer während des lippiſchen Wahlkampfes 1933 ge⸗ wohnt hat und die einem alten Nationalſozialiſten, dem Regie- rungspräſidenten von Oeynhauſen, gehört, der Gauleiter und Reichsſtatthalter Dr. Meyer mit den Bürgermeiſteen und Abordnungen der Städte. Gauleiter Dr. Meyer ſtellte dem Führer die Bürgermeiſter und Abordnungen vor. Dann überreichten ihre Ehrenbürgerbriefe: die 90 000 Ein⸗ wohner zählende weſtfäliſche Bergarbeiterſtadt Recklinghauſen, die mit 34000 Einwohnern größte Landgemeinde Preußens Herten, Kreis Recklinghauſen, die eine reine Bergbaugemeiade iſt, die weſtfäliſche Töpfer- und Handwerkerſtadt Stadtlohn im Kreiſe Ahaus und die herrlich gelegene lippiſche Stadtgemeinde Schwalenberg, die ſchon zweimal hundertprozentig für den Füh— rer und Deutſchland geſtimmt hat. Der Führer dankte den Ab— ordnungen, unter denen ſich vorwiegend Bergarbeiter befanden, herzlich für die Ehrung und unterhielt ſich einige Zeit mit ihren Mitgliedern. Gauleiter Dr. Meyer bat dann den 75 Führer, zu geſtatten, daß ſeinen Mitkämpfern und Begleitern im lippiſchen Wahl⸗ kampf, nämlich Obergruppenführer Schaub, Reichsbildbericht⸗ erſtatter Hoffmann und Brigadeführer Schreck das Ehrenbür⸗ gerrecht lippiſcher Städte verliehen werde. Die ſchönſten Städte des lippiſchen Landes ſeien für dieſe Ehrung ausgeſucht worden. Mit Genehmigung des Führers erhielten dann Obezgruppen— führer Brückner den Ehrenbürgerbrief der Stadt Detmold, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, der bereits vor zwei Jahren zum Ehrenbürger der Städte Bad Salzuflen und Laage ernannt worden war, den Ehrenbürgerbrief der Stadt Bad Salzaflen, den er als Anerkennung für die Arbeit der geſamten national ſozialiſtiſchen Preſſe im lippiſchen Wahlkampf entgegennahm, Reichsbildberichterſtatter Hoffmann den Ehrenbürgerbrief der Stadt Bad Salzuflen und Brigadeführer Schreck den Ehren— bürgerbrief von Schwalenberg. Am Mittwoch waren neben Hunderten von Erwachſenen auch viele Hunderte von Kindern, darunter zahlreiche Gruppen der Hg., des Jungvolkes und des Bd M. zur Krevenburg ge— kommen, um den Führer zu ſehen. Der ganze Hof der Burg war dicht gefüllt von jungem Leben, und es war begeiſternd, den Führer längere Zeit mitten unter den Kindern zu ſehen, die ihm ihre Hände hinſtreckten und ihn ſo dicht umdrängten, daß er nur mühſam ſich Platz ſchaffen konnte. Im weiteren Verlauf der Feierlichkeiten zur Erinnerung an 1933 fand vor dem Landestheater ein großer Vorbeimarſch ſämtlicher nationalſozialiſtiſchen Organiſationen aus dem Lande Lippe vor Staatschef Lutze ſtatt. Gegen 18 Ahr zogen die alten Kämpfer und zahlloſe Volks— genoſſen zu den Flugzeughallen, wo am Abend die große Kund⸗ gebung den Abſchluß der Erinnerungsfeier bildete. Triumphjahrt des Führers— Die große Kundgebung Vor dem Dunkelwerden fuhr der Führer von der alten Gretenburg nach Detmold, fuhr durch das Lipper Land, das ihn im letzten Wahlkampf vor der Machtergreifung da⸗ mals vor drei Jahren ſo einen triumphalen Sieg geſchenkt hatte. Und auf den Straßen die geſamte Einwohnerſchaft. Im Dunkel kommt dann Detmold, das phantaſtiſch ge⸗ ſchmückt iſt. Alle Formationen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und brüderlich mit ihnen die Männer der Wehr⸗ macht bilden ein endloſes Spalier durch die ganze Stadt hindurch und darüber wieder hinaus zu den großen neuen Flughallen, wo 15 000 Menſchen des Führers harren. Dieſe 15000 aber ſind nur ein Bruchteil von denen, die ou dieſen Feſttagen nach Detmold kamen; denn Hunderttau⸗ ſende ſind es, die aus dem Lipper Land und darüber hinaus aus Weſtfalen hier zuſammenſtrömten. Die große Kundgebung Vor den Flughallen ſteht das Offizierskorps der Wehr⸗ macht und die Führer der Partei. Der Führer ſchreitet die Ehrenformationen ab. Die Fahnen marſchieren in die Hal⸗ len; dann ſpricht Gauleiter Dr. Meyer von den Tagen des Kampfes, dem letzten großen Sieg vor der Machtergreifung, als die Feinde die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſchon geſchlagen glaubten. Er begrüßte zunächſt die zahlreich er⸗ ſchienenen Ehrengäſte und vor allem die alten Kampfgenoſ⸗ ſen aus dem lippiſchen Wahlkampf. Beſonders herzliche Worte fand er für den Führer. Nach einem Hinweis auf den herrlichen Wahlſieg, der ein Markſtein in der Ge⸗ ſchichte der Partei und Deutſchlands war, drückte Gauleiter Dr. Meyeer ſeine Freude darüber aus, daß der Führer. der eigentliche Sieger dieſes Wahlkampfes, der in dieſem Kampf die größten Anforderungen an ſich ſelbſt geſtellt hatte, nach Lippe gekommen iſt. Der Führer ſpricht Der Führer hält eine Rückſchau auf die drei Jahre, die ſeit dem letzten Wahlkampf, ſeit der Machtübernahme ver⸗ gangen ſind. Und er weiſt darauf hin, welche kurze Friſt drei Jahre im menſchlichen Leben ſind und wie lange und inhaltsreich ſie uns doch erſcheinen, die wir ſie durchlebt haben. Die Maſſen ſind ſofort in ſeinem Bann, als der Füh⸗ rer dann die Lage um die Jahreswende 1932.33 ſkizziert, des ſchärfſten Kampfjahres, das wir überhaupt erlebt ha⸗ ben, und dann aufzeichnet den Wandel, der ſich Zug um Zug in dieſen dreimal 12 Monaten in Deutſchland vollzog. Den Monaten, in denen die großen Ereigniſſe ſich faſt überſtürzten. Die vielen Tauſende in den Hallen wiſſen dann, was der Führer nun ſagt, daß jener Wahlkampf damals nicht ein x⸗beliebiger Kampf um eine parlamentariſche Vertre⸗ tung war, ſondern das Ringen um eine Entſcheidung und Stolz und harter Wille ſteht in allen Geſichtern, als er er⸗ klärt, daß wir auch ein 15. und 16. Mal und wenn nötig auch das 20. und 30. Mal gekämpft hätten, ſolange, bis der Gegner ſich nicht mehr vom Boden hätte erheben könn⸗ en. „Sie alle wiſſen es, daß die Zukunft uns keine Roſen ſtreuen wird, ſondern daß alles hart erkämpft werden muß und Opfer koſten muß, was wir brauchen und haben müſ⸗ ſen. Der Enderfolg wird immer dem zuteil, der ſtandhaft bleibt und niemals die Nerven verliert.“ Der Führer zog dann eine Parallele zum Weltkrieg, als ein Volk politiſch zuſammenbrach und verſagte, das im Frieden nicht an Opfer gewöhnt war. Man ſollte nicht glauben, dieſe Opfer nicht ertragen zu können, denn im an⸗ deren Falle würden ſpäter vielleicht noch ganz andere Opfer gefordert werden müſſen und dann müßte es auch gehen. Auf den Kampf zurückkommend, erklärte der Führer: „Noch etwas können wir aus dieſem Kampf von damals für die Zukunft lernen, nämlich: 0 Es muß immer ein Wille ſein, der beſtimmk. Denn auch damals würde die Bewegung nicht geſiegt ha⸗ ben, wenn nicht ein Wille ſie geführt hätte, wenn nicht immer wieder ein Wille die ganze Bewegung mit ſich fort— geriſſen haben würde.“ Stürmiſcher Beifall und große Heiterkeit quittierte die Ausführung des Führers über den Parteienwirr⸗ warr von einſt, dem er den einheitlichen Willen von heute gegenüberſtellte, der ganz allein das alles ermög⸗ licht habe, was es heute gäbe. Der Führer behandelte auch die Preſſefreiheit und ſtellte die Zügelloſig⸗ keit einer Intereſſenten-Preſſe von einſt der eiſernen Diſzi⸗ plin einer Preſſe von heute gegenüber, für die es keine Ge⸗ winnſucht, ſondern nur ein einziges Leitziel gebe: Das Wohl ds Ganzen. Auf die Welt eingehend, ſagte der Führer, daß wir nicht Händel mit jemanden ſuchten, ſondern daß wir stark ſein müſſen, damit uns niemand angreifen könne. Und deut⸗ lich ſichtbar machte der Führer das, was in dieſem Jahre ward, wenn er auf die ſchwankenden Jelte verwies, in denen erſt unſere Kundgebungen ſtattfanden, und auf dieſe neuen Flugzeughallen, die ein Sinnbild des Aufſlieges und der Wehrhaftigkeit Deutſchlands ſind. Mit Zuverſicht kön⸗ nen wir heute in die Zukunft blicken. Wir könnten dieſen Weg friedlich gehen, weil wir ſtark ſeien, und mit Stolz, Hoffnung und Zuverſicht in die Zu⸗ kunft ſehen. Und noch einmal brauſte der Jubel auf, als der Führer erklärte, daß er mit Ruhe die Reden verleſen laſ⸗ ſen könne, die er damals im lippiſchen Wahlkampf gehalten habe. Der Führer ſchloß mit einem Appell an alle alten Kämpfer, denſelben Geiſt zu bewahren, der auch in jenen denkwürdigen Tagen zum Sieg führte und Deutſchland ge⸗ rettet hat. Nichtendenwollender Beifall brauſte auf, als der Füh⸗ rer geendet hatte. Der Führer ſchreitet, umgeben von ſei⸗— ner Begleitung, zur zweiten Halle, die ebenfalls bis auf den letzten Platz gefüllt war. Dann gehts zurück in die feſtlich geſchmückte Stadt. In der Stadt herrſcht ein beängſtigendes Leben und Treiben. Alle die Männer, die nach Detmold gekommen waren, um dem Führer ihre Treue zu zeigen, finden ſich noch einmal zuſammen, um in trauter Geſelligkeit alte Erinne⸗ rungen auszutauſchen. Am 30. Januar ſchulfrei DNB. Berlin, 15. Jan. 8 Reichs- und preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehung und Volksbildung hat folgende Anordnung getroffen: Ich ordne hiermit an daß am 30. Januar als dem Tage der Machtübernahme durch den Führer und Reichskanzler an allen Schulen der Anterricht ausfällt. allen Schulen würdige Feiern zu veranſtalten, bei denen die Schüler(innen) durch ein Mitglied des Lehrkörpers auf die überragende Bedeutung des 30. Januar 1933 als des Grün⸗ dungstages des Dritten Reiches hingewieſen werden. Dabei werden vor allem nachdrücklich die großen innen⸗ und außen⸗ politiſchen Erfolge zu betonen ſein, die ſeit dem 30. Januar 1933 zu verzeichnen ſind. Auch des 18. Januar als des Tages der Gründung des zweiten Deutſchen Reiches ſoll gedacht werden, ohne daß dabei das Schwergewicht der Betrachtung vom 30. Januar 1933 verſchoben wird. 1 10 Die Schulleiter innen) haben auf eine möglichſt würdige Ausgeſtaltung der Feier Bedacht zu nehmen Den Jungvolk⸗, Hitlerjugend⸗ und Bd M.⸗Angehörigen der Schule iſt Gelegen heit zu geben, bei der Amrahmung und Programmgeſtaltung der Feier(Lieder, Sprechchöre uſw.) mitzuwirken. Die Schulleiter Einnen) werden ſich daher zweckmäßig mit den Vertrauensleh— rern(innen) der Hitlerjugend bezw. des Bd M. ins Benehmen ſetzen. Die Verantwortung für die Feier tragen die Schule leiter Einnen). An den Berufsſchulen ſind die Schüler(innen), die an der Feier am 30. Januar nicht teilnehmen, an dem dem 30. Januar vorausgehenden Anterrichtstage über die Bedeutung des 30. Januar eingehend aufzuklären. 1000 Die vorſtehende Regelung gilt für das ga nze Reich. Bedrohliches Hochwaſſer in der Schweiz und im Elſaß DRB. Baſel, 15. Jan. Infolge der ſtarken Regenfälle der letzten Tage ſühren die Flüſſe des Berner Oberlandes Hochwaſſer und haben mehrere Verbauungen weggeriſſen. Der Brienzer und der Thunerſee ſind erbeblich geſtiegen. In der Nähe von Sitten wurde durch Erdrutſch eine Straße verſchüttet. Die Einwohner und Touriſten des Winterſportplatzes Mont Gens re in den franzöſiſchen Alpen wurden vom rückliegenden Briancon abge⸗ ſchnitten und mußten ſich von Turin her mit Waren und Le⸗ bensmitteln verſorgen. Lapinen gehen in großer Anzahl nieder, zwei derſelben, am Griespaß, waren 500 Meter. Die Mont⸗ Cenis⸗Straße wurde verſchüttet. Gewaltige Maſſermaſſen gehen auch im Elſaß zu Tal. Die am Jura entſpringende Ill iſt ſtark angeſchwollen, und das Hochwaſſer macht ſich beſonders ſtark in der Schlettſtadter Ge⸗ gend bemerkbar. Das Dörſchen Illhäuſern iſt von allen Seiten von einem See umbrandet, ſo daß das Waſſer ſchon ſtellemweiſe in die Häuſer drang. Auch in einer Reihe von Vogeſentälern iſt die Lage bedrohlich. Es iſt dies das größte Hochwaßer ſeit 1919. Beſonders groß iſt der Schaden, der an den Winter⸗ ſaaten entſtanden iſt. Neues Beweismaterial im Falle Hauptmann DNB. Newyork, 14. Jan. Der Gouverneur von New⸗-Jerſey, Hoffmann, der augenblicklich in Newyork weilt, lehnte es ab, den Fall Hau pit⸗ mann jetzt zu beſprechen. Er erklärte jedoch, daß er neues Beweismaterial beſitze. Der Anwalt, der nach Trenton flog, behauptete, ein Chicagoer Sträfling kenne drei Männer, die einen Teil des Löſegeldes von Lindbergh beſitzen. Der nächſte Schritt, den die Verteidigung Hauptmanns unternehmen wird, iſt zur Zeit noch nicht bekannt. Keine neue Vernehmung Hauptmanns DNB. Trenton(New Jerſey), 15. Jan. Das Bundesgericht hat das Geſuch Hauptmanns um er— neute gerichtliche Vernehmung abgelehnt. Richard Wagner und Frankreich Die Pariſer Elendsjahre Wagners von 1839 bis 1842, die man nach der Selbſtbiographie des Meiſters und nach der maß gebenden großen Darſtellung von Glaſenapp als ſeine eigent⸗ liche Leidenszeit bezeichnen muß, erhalten durch die Veröffent⸗ lichungen des franzöſiſchen Muſikhiſtorikers Julien DTierſot wichtige Ergänzungen. Tierſot hat jetzt die zahlreichen franzö⸗ ſiſch geſchriebenen Briefe Wagners, die unbenutzt auf der Pa riſer Nationalbibliothek lagen, in einem umfangreichen Band veröffentlicht, ſo daß die weitverzweigten Beziehungen des Komponiſten zur franzöſiſchen Geiſteswelt, ſeine eigene Lebens geſchichte damit korrigierend, deutlich hervortreten. Wagner ſtand nicht nur mit Eugen Scribe, dem er brieflich die Vorlage eines Opernplanes ankündiat, ſondern auch mit dem Kompo⸗ niſten Hector Berlioz in näheren Beziehungen. Da Liſzt, der oft franzöſiſch ſchrieb, Wagner mit ſeinem Aufſatz über den Dannhäuſer in Frankreich bekannt gemacht hatte, trat er auch mit ihm in briefliche Auseinanderſetzungen. Aeberraſchend und wohl nicht unwichtig für die richtige Beurteilung der Pariſer Zeit Wagners ſind die bisher ganz unbekannten Briefe an Judith Gautier, die Tochter des Dichters und Kritikers Théo⸗ phile Gautier. Es ſind Dokumente einer Herzensfreundſchaft. Exkaiſerin Zita in Oſpedaletti DNB. San Remo, 15. Jan. Die frühere öſterreichiſche Kaiſerin Zita befindet ſich gegenwärtig in Oſpedaletti bei San Remo, wo auch der Kom— mandant des„Graf Zeppelin“, Dr. ESckener„ z. Zt. weilt. Dauerregen in der Libyſchen Wüſte Die ungewöhnlichen, zum Teil kataſtrophalen Regengüſſe, die ſeit Wochen in einem großen Teil von Mittel-, Weſt- und Südeuropa herrſchen, haben auch über das Mittelländiſche Meer nach Afrika hinübergegriffen. Dabei handelt es ſich aber nicht etwa um die ſogenannte kleine Regenzeit in Abeſſinien, die allerdings gleichfalls verfrüht und mit ungewöhnlicher Stärke einzutreten ſcheint, ſondern um die Libyſche Wüſte zwiſchen Tripolis und der ägyptiſchen Weſtgrenze. Hier ſind ſeit einer Woche Regengüſſe niedergegangen, wie man ſie ſeit ſieben Jah ren auch nicht annähernd erlebt hat. Da die ägyptiſch⸗italieniſche Wüſtengrenze dort ſchon ſeit Monaten von beiden Seiten von größeren Truppenanſammlungen mit allem dabei unentbehrlichen Kriegsmaterial geſäumt iſt, haben die gänzlich unerwarteten Re— gengüſſe natürlich viel Aufregung, Arbeit und Koſten verurſacht. Aeberall hört man von der Bevölkerung Stimmen bangen Stau— nens über die ungewohnten Witterungsverhältniſſe, wenn auch 5 Bauern den feuchten Segen für ihre Felder nur begrüßen önnen. An dieſem Tage ſind in Nr. 13— Donnerstag, den 16. Januar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Die Anabhängigkeit des Richters Nur untertan dem Lebensgeſetz des Volkes! NSfl. Die vieldeutigen, ſich oft widerſprechenden und keineswegs immer in der einheitlichen Linie des National⸗ ſozialismus liegenden Preſſeveröffentlichungen über den Begriff der Unabhängigkeit des Richters hatten dem Reichs- juriſtenführer, Reichsminiſter Dr. Frank, Veranlaſſung gegeben, eine Tagung der Geſamtvertretung der deutſchen Richter und Staatsanwälte und deutſchen Rechtspfleger in das Haus der Deutſchen Rechtsfront einzuberufen. Zweck dieſer Beratungen war, im Intereſſe des Anſehens des deutſchen Rechts einen Schutzwall gegen fal⸗ ſche, antinationalſozialiſtiſche Vorſtellungen von dem Be— griff der richterlichen Unabhängigkeit im Dritten Reich zu errichten und gegen bürokratiſche Bevormundungen Stel⸗ lung zu nehmen. Der Reichsjuriſtenführer zeigte in einer längeren An⸗ ſprache den Gedanken des von behördlichen Weiſungen un⸗ abhängigen und nur durch ſeine nationalſozialiſtiſche Welt— anſchauung gebundenen Richters auf. Während im libera⸗ liſtiſchen Zeitalter, das dem Richter eine unabhängige, allein dem Geſetz unterworfene Stellung lediglich deshalb ein⸗ räumte, weil es die Intereſſen des einzelnen gegenüber dem Staat wahren zu müſſen glaubte, das Volk alſo neben und oft genug auch gegen den Staat ſtand, lebt der natio⸗ nalſozialiſtiſche Führerſtaat nur im Volk und durch das Volk. Aus dieſer Erkenntnis heraus ergibt ſich naturnotwen— dig auch die völlig andersgeartete Stellung des Richters im Dritten Reich. Das. was dem Richterberuf ſeinen Gehalt gibt, kommt nicht aus ſeiner Eigenſchaft als Beamter, ſondern aus ſeiner Eigenſchaft als Repräſentant des ewigen Weistums und Träger der ewigen Blutgeſetze unſeres Volkes. So muß an die Stelle überleo⸗ ter Formelordnungen wieder der Appell an die Blutsordnung treten. Wer den Richter verkümmern ließe, der würde die einzige geſchichtliche Chance der Sta— biliſierung von Machtverhältniſſen verlieren. Nur jene Gewalt, die aus dem Recht emporquillt, iſt geſchichtlich Macht. Die Worte des Führers von der Unabhängigkeit des Richters ſind ſo zu werten, daß der Richter frei iſt in ſeinen Entſcheidungen, nur untertan dem Lebensgeſetz des Volkes. f Die For malgeſetze dürfen keine Feſſeln für den Richter ſein, ſondern nur Anhaltspunkte zur Förderung der Gemeinſchaft des Volkes darſtellen. Der Richter darf ſich nicht in einer Antitheſe zum Geſetzgeber bewegen, er ſoll aber auch nicht immer nach Auslegungen von Aeußerungen des Geſetzgebers fragen, denn Recht⸗ ſprechung ſoll freimütige, lebens- und wirk. lichkeitsnahe Volksdienſtarbeit ſein. Der Nationalſozialismus ſchützt den Richter in ſeiner Unabhän⸗ gigkeit auf dem Boden der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung und Volksführung, aber er verlangt von ihm die Zugehörigkeit zu jenem weltanſchaulichen und Willens bildungsoereich, dem der Führer und ſeine Entſcheidungen angehören. Der Nationalſozialismus wird keine welt⸗ anſchaulich losgelöſte, über uns flatternde und in dieſem Sinn unabhängige Rechtſprechung im zeitloſen Raum dul— den können, ſondern er muß verlangen, daß auch die Rechtſprechung des Dritten Reiches ein Beſtandteil der Ge⸗ meinſchaftsgliederung unſeres Volkes iſt. Sofern ein Geſetz formaler Art, eine Verordnung formaler Art mit der Un⸗ terſchrift des Führers vorhanden iſt, iſt der Richter weite⸗ rer weltanſchaulicher Bedenken enthoben, denn hier hat der Führer ſelbſt die Grenzen gezeigt, innerhalb deren er maß⸗ geblich des Volkes Stimme ſpricht. Die weiteren Varträge der Tagung dienten der Unter— maurung der vom Reichsjuriſtenführer aufgezeigten Ge⸗ dankengänge, die Profeſſor Dr. Eckardt in folgende Leit⸗ ſätze zuſammenfaßte: 1. Der Richter iſt nicht als Hoheitsträger des Staates über den Staatsbürger geſetzt, ſondern er ſteht als Glied in der lebendigen Gemeinſchaft des deutſchen Volkes. Es iſt nicht ſeine Aufgabe, einer über der Volks— gemeinſchaft ſtehenden Rechtsordnung zur Anwendung zu verhelfen oder allgemeine Wertvorſtellungen durchzuſetzen, vielmehr hat er die konkrete völkiſche Gemeinſchaftsordnung zu wahren, Schädlinge auszumerzen, gemeinſchaftswidriges Verhalten zu ahnden und Streit unter Gemeinſchaftsglie⸗ dern zu ſchlichten. 2. Grundlage der Auslegung aller Rechtsquellen iſt die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung, wie ſie insbeſondere in dem Parteiprogramm und den Aeuße⸗ rungen des Führers ihren Ausdruck findet. 3. Gegenüber Führerentſcheidungen, die in die Form eines Geſetzes oder einer Verordnung gekleidet ſind, ſteht dem Richter kein Prüfun gsrecht zu. Auch an ſonſtige Entſcheidungen des Führers iſt der Richter gebunden, ſofern in ihnen der Wille, Recht zu ſetzen, un— zweideutig zum Ausdruck kommt. 4. Geſetzliche Beſtimmungen, die vor der nationalſo— zialiſtiſchen Revolution erlaſſen ſind, dürfen nicht ange⸗ wandt werden, wenn ihre Anwendung dem heutigen ge⸗ ſunden Volksempfinden ins Geſicht ſchlagen würde. Für die Fälle, in denen der Richter mit dieſer Begründung eine geſetzliche Beſtimmung nicht anwendet, iſt die Möglichkeit zu ſchaffen, eine höchſtrichterliche Entſcheidung herbeizu— führen. 5. Zur Erfüllung ſeiner Aufgaben in der Gemeinſchaft muß der Richter unabhängig ſein. Er iſt nicht an Wei⸗ fungen gebunden. Unabhängigkeit und Würde des Richters machen geeignete Sicherungen gegen Beeinfluſ⸗ ſungsverſuche und ungerechtfertigte Angriffe erforderlich, Anſere Jugend von Frankreich her geſehen DNB. Paris, 15. Jan. „Jugend der Welt“ iſt der Titel einer Artikelfolge, die ein Mitarbeiter des„Journal“ veröffentlicht. Die erſten Aufſätze ſind der Jugend Deutſchlands gewidmet und tragen die Leber— ſchrift„Das Beispiel Deutſchlands“. Der Berichterſtatter ſchildert zunächſt den Zuſtand der deutſchen Jugend vor der Machtergreifung durch den National— ſozialismus. 1932 ſei Deutſchland ein Land ganz ohne Jugend geweſen. 1935 hätten die auslandsdeutſchen Jungen, denen ein Beſuch der Heimat ermöglicht wurde, feſtſtellen können, daß Deutſchland 1935 ein von Jungen bevölkertes und bewohntes Land ſei. Sei es denn überhaupt möglich, daß in vier Jahren ein Volk, das unter Zweifeln litt, das vor Verzweiflung ge— altert war, ſich einen neuen Glauben aufbaut? In einem dem Blatt gehörenden Lichtſpielhaus in Paris läuft zur Zeit ein Filmſtreifen gleichen Inhalts. g bolens Beziehungen zu anderen Staaten Außenminiſter Beck über die Grundlagen der auswärtigen politik Polens N g 1 DNB. Warſchau, 15. Jan. Der polniſche Außenminiſter Joſef Beck ſprach am Mitt— woch im Sejm-Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten über die Grundlagen der polniſchen auswärtigen Politik. Er begann ſeine Darlegungen mit dem italieni ſch-abeſſini ſchen Ko fl kt, den er als weſentlichſtes Element zur Charakteriſtik der internationalen Lage bezeichnete. Der Konflikt ſelbſt liege den polniſchen Intereſſen fern, da ſolche für Polen in Afrika unmittelbar nicht vorhanden ſind. Mit Italten unterhalte Polen die allerbeſten Beziehungen, die auf der Aeberlieferung und auf dem Verſtändnis für die beiderſeitigen Intereſſen beruhen. Bor dem Konfliktausbruch ſei zwiſchen den beiden Staaten ein freundſchaftlicher Gedankenaustauſch im Gang geweſen, um durch wohlwollende Zuſammenarbeit einer Reihe von Staaten eine Beſſerung der Verhältniſſe in dem Polen geographiſch nahen Donaugebiet herbeizuführen. N Was England anbelange, dürfe es in dieſem Konflikt nicht als Partei bezeichnet werden, da der Streitfall im nor malen Rahmen der Völkerbundsorgane behandelt werde. Das Verhältnis Polens zu England ſei das allerbeſte, was ſeinen Ausdruck ſowohl in der Tätigkeit auf dem Genfer Boden finde, als auch in der günſtigen Entwicklung der wirtſchaftlichen Be— ziehungen zwiſchen den beiden Ländern. Irgendein Gegenſatz der wirklichen Ziele Englands in Europa mit den lebenswichtigen Belangen der polniſchen Politik ſei unwahrſcheinlich. Polens Verhältnis zu dem Streit in Afrika iſt völlig objektid und desintereſſiert. Polens Anteil an den Sanktionen ergebe ſich aus der Verpflichtung zur Zuſammenarbeit mit den anderen Staaten, die von dem Gewichte Polens auf internatio- nalem Gebiet beſtimmt werde. Die Stellungnahme der Staaten zu dem Konflikt werde bei dem einen beſtimmt durch deren Afrikaniſche Intereſſen, bei anderen hauptſächlich durch ihre negative Einſtellung zum Faſchismus, bei allen aber durch Er— wagungen über die Zukunft des Völkerbundes. Das Motiv der Afrikapolitit berühre Polen nicht unmittelbar, das Verhältnis zum Faſchismus bleibe ebenfalls ohne Einfluß auf die polniſche Stellungnahme, da Polen ſein Verhältnis zu den einzelnen Staaten nicht nach den Verſaſſungsdoktrinen richte, die eine innere Angelegenheit ſeien. Sonſt könnte man ſchließlich zu einer Art von Religionsfrieden gelangen. „eber den Völkerbundspakt und ſeine etwaige Reform gebe Volen kein Arteil ab; ſolange der Pakt von einer anſehnlichen Zahl von Staaten anerkannt werde, verpflichte er Polen in dem ſelben Grade wie die anderen. Zu einer Schwächung dieſes Werkzeuges internationaler Zuſammenarbeit könne Polen nicht beitragen. Dies habe in Genf das Verhalten der polniſchen Ab— ordnung beſtimmt Obwohl ſtets ein Gegner der Schaffung ſchlechter Präze⸗ denzfälle durch Polen, hält der Miniſter den Wert von Präze⸗ denzfällen als Argument für zweifelhaft. Die Vergangenheit weiſe mehrere einander widerſprechende Präzedenzfälle auf. Ein Beweis dafür ſei die Menge von Pakten und Entwürfen. In Erkenntnis dieſer Erſcheinungen finde die polniſche Politik klare und einfache Wege, ſo wie ſie Marſchall Pilſudski, der große Baumeiſter Polens, ausgeſteckt habe. Dieſe Politik be⸗ mühe ſich darum, aufbauend und wirklichkeitsgemäß zu ſein und praktiſche Löſungen zu finden. Sie finde ihren vollſten Ausdruck in der Regelung der wichtigſten Angelegenheiten mit den Nach— barn in greifbaren Vereinbarungen. Der Miniſter erinnerte an die entſcheidende Rolle Polens bei dem Nichtangriffspakt zwi⸗ ſchen Sowjetrußland und deſſen weſtlichen Nachbarn. Polen habe zuerſt zur Schaffung von Grundſätzen eines dauernd fried— lichen Verhältniſſes zwiſchen der Sowjetunion und den Staaten anderer Verfaſſung beigetragen. Das Abkommen mit Deutſch— land ſei von der Weltmeinung als eines der bedeutſamſten internationalen Ereigniſſe auf dem Weg zur Schaffung eines friedlichen Zuſammenlebens im Nachkriegseuropa angeſehen worden. Beim Abſchluß von Abmachungen mit den Nachbarn führte der Miniſter aus, haben wir ſorgſam darauf geachtet, unſere früheren aus den Bündniſſen mit Frankreich und Ru- mänien, ſowie aus dem Völkerbundspakte ſich ergebenden Ver— pflichtungen nicht anzutaſten. 3 8 Immer häufiger taucht in letzter Zeit die Frage von regionalen Organiſationen auf. Der Aniverſalis⸗ mus des Völkerbundes hat verſagt, wodurch das Auftreten des Gedankens regionaler Organiſationen erklärt, die vielleicht an ſich auch richtig ſind. Wir müſſen aber, ſagte der Miniſter, unſererſeits deutlich feſtſtellen, daß es unſere Sache ſtimmen, was wir als Region polniſcher Intereſſen anſehen, und daß wir in dieſer Hinſicht keine Rezepte entgegennehmen. Wer unſere Mitarbeit wünſcht, muß ſich mit uns verſtändigen. Die Zuſammenarbeit mit anderen Staaten iſt im Sinne der polniſchen Staatsraiſon. Polen entzieht ſich nicht der Zu- ſammenarbeit, müſſe jedoch Motiv und Ziel der vorgeſchlagenen Abmachungen und Handlungen kennen. Polen habe nicht viele politiſche Abmachungen unterſchrieben, ſei aber gewillt, ſie ein- zuhalten und fordere ſelbſtverſtändlich in dieſer Hinſicht vom Vertragspartner Gegenſeitigkeit. Der Miniſter betonte, daß er dem Problem guter Nachbarſchaft als dem realſten Friedens- faktor beſonderes Gewicht beilege. Auf die Beziehungen zu den beiden großen Nachbarn im Oſten und Weſten ſowie aus dem Bundesgenoſſen Rumänien und auf Lettland, mit dem die freundſchaftlichen Beziehungen ſich günſtig entwickeln, wolle er nicht zurückkommen. Die allerwunderlichſte Erſcheinung ſtelle Litauen dar, das in ſeinen Beziehungen zu Polen keine der von ziviliſierten Län— dern angewandten nachbarlichen Normen anerlenne. Hier habe der Prozeß um den Mord an Miniſter Pie racki die Dinge in ein neues merkliches Licht gerückt. Den Pro- zetzakten zufolge habe ein ehemaliges Mitglied der litauiſchen Regierung an der Finanzierung der terroriſtiſchen Beſtrebungen in Polen tätigen Anteil genommen. Sollte der Miniſter nach genauer Kenntnisnahme aller Ein— zelheiten der Angelegenheiten feſtſtellen, daß es ſich hier um eine noch fortbeſtehende Handlungsweiſe der litauiſchen Re— gierung handle, dann müßte Polen Litauen als ein für den Frieden gefährliches Element betrachten. Die öffentliche Meinung Polens ſei ferner ſeit längerer Zeit beunruhigt durch die Behandlung und Schikanierung der Polen in der Tſche choſlowakei, und die polniſche Re- gierung werde immer mit dieſer Meinung rechnen. Geſtützt auf beſtehende Verträge, welche Polen berechtigten, in dieſer Sache das Wort zu ergreifen, habe die polniſche Regierung mit Prag einen Gedankenaustauſch durchgeführt, in dem die Aeberzeugung zum Ausdruck kam, daß über die Atmoſphäre zwiſchen den beiden Ländern in erſter Reihe die Behandlung der Polen in der Iſchechoſlowakei entſcheiden werde. Diplomatiſche Kunſtgriffe würden hier nicht helfen, nur der gute Wille der Prager Regie- rung werde von Polen gebührend eingeſchätzt werden und zur Schaffung einer beſſeren nachbarlichen Atmosphäre beitragen. Zum Schluß erklärte der Miniſter ſich bereit, die aufgewor— fenen Fragen mit den Ausſchußmitgliedern zu beſprechen. Der Vorſitzende des Achtzehnerausſchuſſes bei Laval Vorläufig keine verſchärften Sühnemaßnahmen? DNB. Paris, 15. Jan. Der portugieſiſche Vertreter beim Völkerbund und Vor— ſitzende des Achtzehnerausſchuſſes(Sühnemaßnahmen) Vas— concellos hatte am Mittwoch eine längere Anterredung mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten über den Stand des ita⸗ lieniſch-abeſſiniſchen Krieges und die Haltung des Völkerbundes. In gut unterrichteten Kreiſen erklärt man dazu, daß vorläufig keine Rede von der ſofortigen Einberufung des Achtzehneraus— ſchuſſes und einer etwaigen Erwägung verſchärfter Sühnemaß⸗ nahmen ſei. Erſt am 20. Januar werde man über die Zweck— mäßigkeit oder Anzweckmäßigkeit einer Einberufung des Acht— zehnerausſchuſſes oder des Dreizehnerausſchuſſes, der ſich be⸗ kanntlich um die friedliche Beilegung des Streltfalles bemühen ſoll, Beſchluß faſſen. 60 Grad Kälte in Oſtſibirien . 5 DNB. Mos lau, 15. Jan. „Nach Preſſemeldungen aus Oſtſibirien herrſcht dort ſtrenger Froſt. In den letzten Tagen wurden in Oſtſibirien bis 60 Grad Kälte gemeſſen. DNB. Peiping, 15. Zan. die hier Anfang Dezember ein⸗ Bevölkerung Peipings bisher 153 To- Das Dezember-Minimum betrug 22 Die ſcharfe Winterkälte, geſetzt hat, hat unter der desopfer gefordert. Grad Celſius. Meſge Aufwendungen für das ſawietrusſiſche Heer Heereshaushalt von 14,8 Milliarden Rubel vom Hauptvollzugsausſchuß angenommen DNB. Moskau, 15. Jan. In der geſtrigen Vormittagsſitzung des Hauptvollzugsaus— ſchuſſes ſprach Molotow das Schlußwort zur Debatte über den Wirtſchaftsplan für 1936. Anſchließend wurde die Entſchlie— zung angenommen, daß der Hauptvollzugsausſchuß voll und ganz die Innen- und die Außenpolitik der Regierung billige und den Plan für 1936 beſtätige. f Auf der geſtrigen Abendſitzung, zu der Stalin wieder erſchienen war, hielt Finanzkommiſſar Grin ko ſein Referat über den Staatshaushalt für 1936. Grinko hob wiederholt her— vor, daß die Sowjetunion infolge der durch die Stachanow— bewegung geſteigerten Produktion auf bedeutende Erhöhung der Staatseinnahmen rechnen könne. Im übrigen waren die Aus— führungen Grinkos ziemlich verſchwommen. Da innerhalb der Sowjetwirtſchaft teils Verrechnungsverkehr, teils Geldverkehr be— ſteht, ergeben die Angaben des Staatshaushaltes durchaus kein vollſtändiges Bild über die ganze Finanzgebarung. Grinko nannte z. B. nicht die Einnahmen des Staates aus dem Binnen— handel, die ſeit der Abſchaffung der Lebensmittelkarten erheblich zugunſten des Staates geſtiegen ſein müſſen. Die größte Beachtung verdienen die Zahlen, die Grinko über die Aufwendungen für Heereszwecke nannte. Der Voranſchlag für 1935 hätte für Heereszwecke 6,5 Milliarden Rubel feſtgeſetzt. Durch die Nachforde— rungen des Verteidigungskommiſſariats habe ſich dieſe Summe auf 8,2 Milliarden Rubelerhöht. Für das Jahr 1936 ſeien für Heeresausgaben 14,8 Milliarden Rubel vor⸗ geſehen. Stürmiſcher Jubel im Haupivollzugsausſchuß DNB. Moskau, 15. Zan. Mit der mit großer Spannung erwarteten Haushaltsrede des ſowſetruſſiſchen Finanzkommiſſars G rinko, in der er die Höhe des neuen Sowjetwehrhaushaltes bekanntgab, trat der Hauptvollzugsausſchuß in die Behandlung des zweiten Punktes der Tagesordnung ein. Der große Kreml-Palaſt, der überfüllt war, erlebte einen großen Tag. Der Bundesrat und der Na— tionalitätenrat— die beiden Kammern des Bundeshauptvoll— zugsausſchuſſes der geſamten Sowjetunion— tagten gemeinſam; im Präſidium waren die Spitzen der bolſchewiſtiſchen Partei und der Sowjetregierung mit Stalin, Molotow, Kalinin, den meiſten Volkskommiſſaren und den Vorſitzenden der verſchiedenen Sowjetrepubliken vertreten. Aeber die Aufnahme des anderthalbſtündigen Berichtes des Finanzkommiſſars Grinko zum Staatshaushalt der Sowjet union für 1936 verbreitet die Sowjetamtliche Nachrichtenagentur T ASS. u. a. folgendes Stimmungsbild:„Die Aufmerkſamkeit, mit der hier der ganze Saal den Bericht des Finanzkommiſſars anhört, ſteigert ſich und wird beſonders angeſpannt, als er zum Ausgabenpoſten des Haushalts für die Verteidigun g über⸗ geht. Anter donnerndem Jubel nennt ſodann Grinko die für das Verteidigungskommiſſariat vorgeſehene Zahl.“ Paris: Die Pariſer Ausgabe des„Newyork Herald“ bringt Gerüchte über eine franzöſiſche Anleihe in England wie— der. Die Anregung ſoll von London ausgegangen und mit der Bedingung verknüpft ſein, daß die franzöſiſche Außenpolitik eine Kursänderung erfahre. Warſchau: In einer Antwort an Molotow ſchreibt die konſervative Zeitung„Czas“, daß niemand in Europa die Sowjetunion angreifen wolle. Die Stimmung der Anruhe ſchaſſe nicht Europa, ſondern die Sowjetunion durch ihre Rüſtungen und noch mehr durch die kom muniſtiſche Propaganda. Warſchau: Im Haushaltsausſchuß des Sejm wurde am Dienstag mit den Stimmen der Akrainer der Heereshaushalt von 768 Millionen Zloty bewilligt, der 34 v. H. aller Staats- ausgaben darſtellt. Mailand: Die Turiner„Gazetta del Popole“ erklärt in einem Leitaufſatz, Sowjſetrußland müßte von der verhaßten Bourgeoiſie Geld zur Fortführung der Propaganda für den ſozialen Amſturz haben. Während der Völkerbund Wieder bau zum Ziele habe, arbeite Sowjetrußland auf Zerſtörn. Krieg hin. iſt, zu be⸗ ————e 9————ů— Ans Nah und Fern Die Durchführung des Schaufenſterwettbewerbs. Frankfurt a. M. Von der Gaujugendwaltung erfah⸗ ren wir: Der Schaufenſterwettbewerb in Heſſen⸗Naſ⸗ ſau gelangt in 48 Städten und Orten zur Durchführung. In allen Orten wurde ein Wettbewerbsleiter eingeſetzt mit der Maßgabe, den Organiſations- und Prüfungsaus⸗ ſchuß für den Schaufenſterwettbewerb zu bilden. In dieſen Ausſchüſſen befinden ſich bewährte Mitarbeiter aus ſämt⸗ lichen Sparten des Einzelhandels, ſowie erſte Fachkräfte aus der Dekorationsbranche. Ende Januar werden die ört⸗ lichen Wettbewerbsleiter aus dem ganzen Gaugebiet zu einer großen Ta gung zuſammenkommen, wobei der Wettbewerbsleiter Karl Meurer grundlegende Ausführun— gen über die Durchführung und Bewertung des Schaufen— ſterwettbewerbs machen wird. Inzwiſchen laufen die Mel⸗- dungen in großer Zahl ein. Die Zahl der Teilnehmer als auch der zur Verfügung geſtellten Schaufenſter dürfte im Gau Heſſen⸗Naſſau etwa doppelt ſo groß ſein als im Februar vorigen Jahres. Jeder Teilnehmer erhält eine Teilnehmerurkunde. * ** Frankfurt a. M.(Einen Baum ausgegra⸗ ben und geſtohlen.) In einer der letzten Nächte hat ein noch unbekannter Täter in dem Vorgarten eines Hau⸗ ſes in der Silberbornſtraße einen zehnjährigen Birnbaum aus der Erde gegraben und unbemerkt fortgeſchafft. Hanau.(Kampf mit Einbrechern) Ein in der Sternſtraße wohnender Geſchäftsmann hörte, wie die Tür zu ſeinem Geſchäftslokal aufgeſchloſſen wurde und gleich darauf auch die Ladenklingel ertönte. Zunächſt glaubte er, ſeine abweſende Frau ſei zurückgekommen. Als ihm die Sache doch merkwürdig vorkam, ging er von ſeiner im erſten Stock⸗ werk gelegenen Wohnung nach dem Laden. Wie er gerade im Begriff war, das Licht einzuſchalten, wurde ihm aus un⸗ mittelbarer Nähe mit einem Stabſcheinwerfer ins Geſicht geleuchtet. Zwei fremde Geſichter ſtarrten ihm entgegen. Ein⸗ brecher und Geſchäftsinhaber ſtürzten ſich aufeinander und einer verſuchte den andern niederzuringen. Bei dem Ringen kamen ſie bis zur Ladentüre, wo der eine Einbrecher dem ANNA MARIA von A. v. Sgzenhofen Urheber⸗Rechtsſchutz: Drei Quellen⸗Verlag Königsbrück,(Bez. Dresden) 21. Fortſetzung Geſchäftsinhaber die Stablampe mit Wucht auf den Kopf ſchlug. Den beiden Einbrechern gelang es zu entkommen. Limburg.(Ein Tier⸗ und Menſchenfreund geſtorben.) Im hohen Alter von 84 Jahren ſtarb im Alexianerkloſter in Köln-Lindenthal der Prälat Hubert Schütz. Der Verſtorbene ſtammte aus Daun in der Eifel und kam 1888 als Pfarrvikar nach dem Weſterwaldort Kurtſcheid. Seinen Bemühungen und Anregungen iſt die Verbeſſerung des Obſtbaues im Weſterwald und die Einführung der Heim- arbeit für die ärmere Landbevölkerung zu verdanken ge— weſen, wie er ſich auch zeitlebens als warmherziger Freund des Weſterwaldvereins und Förderer des Heimatgedankens erwies. Als Tierfreund von Weltruf ſchuf ſich Prälat Schütz ebenfalls einen Namen von beſtem Klang. ** Limburg.(Erbhofdorf„Gnadenthal“.) Die bei Dauborn im Kreiſe Limburg gelegene Domäne Gnadenthal, ehemals ein Kloſter, iſt vor einiger Zeit zu Siedlungszwecken aufgeteilt worden. Zum 1. April ſollen die Siedler ihre neuen Hofſtellen übernehmen. Ausge⸗ wählt wurden nur Siedler, die die Bauernfähigkeit und mindeſtens einen männlichen Nachkommen haben. * Bad Ems.(Eine 250jährige Apotheke.) Am 15. Januar 1686 erteilte die Landgräfin zu Heſſen⸗ Darmſtadt, Eliſabeth Dorothea, als Vormund des Land— grafen Ernſt Ludwig von Heſſen-Darmſtadt, dem Apotheker Georg Buchholz aus Wiesbaden, der heſſiſcher Untertan war, das Privileg zur Errichtung einer alleinigen Apotheke in Bad Ems. Trotzdem erhielt er etwa neun Jahre ſpäter einen Konkurrenten von naſſau⸗dieziſcher Seite, da die heſ— ſiſchen und oraniſchen Fürſtenhäuſer, denen gemeinſam das Bad gehörte, ſich über die Apothekenfrage nicht einigen konnten. Die Apotheken waren nur während der drei Hauptkurmonate geöffnet. Die dieziſche Apotheke befand ſich im Beſitz der Familie Wuth, die heute noch in Diez ihre Stammapotheke unterhält. Erſt 1826 kamen beide Apothe⸗ ken in eine Hand und befinden ſich ſeit 1835 in dem gleichen Gebäude wie auch ſetzt noch direkt dem Staatlichen Kurſaal gegenüber. Rüſſelsheim.(Der Wohnwagen muß geräumt werden.) An der Straße nach Königſtädten hatte der Einwohner Adam Bärſch einen ausrangierten Eiſenbahn— wagen aufgeſtellt und darin Wohnung genommen. Durch Roman um elne absonderliche Begebenheit „Ich darf nicht. Wir haben ſozuſagen ſtrenge Bereit— ſchaft“, lächelt Theo,„wir dürfen das Haus nicht verlaſſen.“ Hans zerbeißt krachend eine geröſtete Brotſchnitte. „Gut, dann geh' ich allein. Ich werd' ihn gleich haben!“ Da geht ohne vorheriges Klopfen die Tür auf.„Wen wollen Sie denn gleich haben? Nur keine Aufregung, ich bin ſchon hier. Bravo, das heiß' ich prompt geflogen“, ſagt Grone und ſchüttelt Hans lachend die Hand. Er iſt ſo fröh⸗ lich, wie er noch nie geweſen.„Haben Sie mir noch einen Biſſen übriggelaſſen, lieber Klött? So danke! Ja, ich lebe eigentlich nur von Fiſchen. Der Tiſchzettel der Frau Wood iſt ganz gut, aber herzlich wenig abwechſlungsreich. Danke, Profeſſor. Sie ſollen mich nicht bedienen. Ich hänge meinen Mantel ſchon ſelber auf. Baron! Sie müſſen heute nacht ſchlafen! Das iſt dringend nötig für Sie! Wenn ich Ihnen ſage, Sie können ſchlafen, dann ſchlafen Sie.“ Georg lächelt ſchwach. Aber Hans ſagt raſch:„Jetzt er— fahren wir, wie die Sache ſteht!“ „Das erfahren Sie morgen. Ich überbringe euch dreien die Einladung zu einem Souper bei Miſter John Smith. Das muß für heut' noch genügen. Ich ſtecke mir noch dieſe Semmel ein, und jetzt muß ich nochmals auf die Poſt. Vielleicht begleiten Sie mich, Klött! Es wäre mir lieb.“ Während die beiden über den holprigen Marktplatz gegen das Poſtgebäude zugehen, ſagt Grone:„Der Baron tut mir leid, aber ich kann ihm nicht helfen. Er wird es bald überſtanden haben. So weit iſt ſchon alles geklärt, es kommt nur darauf an, ob er ſie und ſie ihn wiedererkennt. Dann erſt iſt die abſolute Sicherheit da. Und jetzt hören Sie mir zu, wie ich glaube, daß es ſich morgen abend abſpielen wird. Ich ſage Ihnen dann noch, wie weit ſie den Profeſſor Spitzli informieren ſollen. Ich bin gleich fertig hier im Poſt⸗ amt. Wenn Sie mich gegen den Strand zu begleiten, können wir ruhig reden, da hört uns keine Seele. Ich hole mir hier nur noch ſchnell eine Depeſche von Scotland Yard ab.“ Hans Klött wartet. Er hat ein eigentümliches Gefühl. Dieſer kleine Marktplatz mit ſeinen Fachwerkhäuſern, die blaue Nacht mit ihren hellen Sternen und dieſer Menſch, dieſer eigentümliche Menſch, dieſer Grone, der ſich hier eine Depeſche von Scottland Yard abholt. Es iſt ſo unwirklich, es nimmt ihm faſt den Atem. Wie und wo ſoll denn in dieſem Frieden hier...? Er ſchüttelt den Kopf. „Über was denken Sie nach?“ lacht Grone, die Stufen vom Poſtgebäude heruntereilend. „Über Sie“, ſagt Hans Klött kurz. „Und da kommen Sie zu einem verneinenden Ergebnis, wie ich eben an Ihrem Kopfſchütteln geſehen habe.“ Hans muß lachen.„Sie ſind ein Teufelskerl!“ ſagt er. „Warten wir den morgigen Abend erſt ab“, entgegnet Grone leiſe. Als Hans Klött allein wieder über den Marktplatz auf das runde Haustor zuſchreitet, brennen ſchon lange die Lampen, und aus dem dunklen Fachwerk ſteigen hier und dort geſchnitzte Balkenköpfe gigantiſch und plaſtiſch heraus. Hans Klött packt Georg mit beiden Händen, wie er es immer gern tut, an den Schultern.„Menſch, danke dem Herrgott! Und wenn Grone ſagt, du kannſt ſchlafen, heißt das ſo viel, daß das Spiel gewonnen iſt. Du biſt ja ganz fertig mit den Nerven, und morgen gilt es! Alſo leg' dich jetzt nieder und ſchlaf! Ich bleib' noch ein wenig mit Spitzli auf.“ Da gehorcht Georg in müder Erſchöpfung, und zum erſten Male erfüllt ihn Hoffnung. Durch die offene Tür hört man bald ſeine ruhigen, tiefen Atemzüge. „Gott ſei Dank!“ ſagt Theo. Da beugt ſich Hans über den Tiſch vor und flüſtert mit ihm. * Miß Edith nimmt eine ſchwere ſilberne Schale mit Früchten und ſtellt ſie auf den gedeckten Tiſch. Miſter Edward kommt herein. Er bleibt ſtehen und zählt die Gedecke.„Für wen iſt denn da alles gedeckt?“ Miß Edith wendet ihm den Kopf zu. Sie hat Toilette gemacht. Sie ſieht ſehr gut aus. Eine brillant erhaltene Frau in den vierziger Jahren. „Es kommen vier Herren“, ſagt ſie,„der Doktor Brown und drei Freunde von ihm.“ Sie ſagt das mit Betonung, und es ſoll heißen, daß ihr die Abwechſlung recht iſt. Edward geht an ihr vorbei, gegen die Türe ins Bibliothekzimmer, bleibt an dieſer Tür ſtehen, dreht ſich noch einmal ihr zu, ſchaut ſie an und ſagt finſter:„Ich halte es für gefährlich.“ Dann fällt die Tür hinter ihm zu. Des jungen, ſchmalen Dieners weſenloſes Geſicht iſt heute belebt. Er nimmt dienſteifrig die Mäntel ab und führt durch den weißgoldenen, hell erleuchteten Gartenſaal einen langen Gang hinunter und eine breite, flache Treppe hinauf in den erſten Stock. Am Fuß dieſer Treppe, rechtsgewendet, iſt der Haupteingang mit einer durch kunſtvolles Gitter ge— ſchützten Glastür. Theo bemerkt, wie Georg nach dem Marmorgeländer der Treppe greift und ſeine Finger ſich haltſuchend feſt— klammern. Da verlangſamt er ſeinen Schritt und bleibt an ſeiner Seite.„Komm“, ſagt er leiſe und ſtreift leicht ſeinen herabhängenden rechten Arm. Man kann nicht reden. Der junge Diener iſt drei Stufen voraus. Nur daß es Georg das Gefühl gibt, daß er nicht allein iſt. Eine Türe geht auf. Im Salon ſteht John Smith unter der ſtrahlenden Deckenbeleuchtung... allein. Er hat die Aufmerkſamkeit gehabt, einen Straßenanzug zu wählen. weil Doktor Brown geſagt hat, daß er Generalpardon er— bitten muß für ſich und die Freunde, daß ſie nicht anders kommen können als ſo. Der dunkelbraune Anzug macht ihn ſchlank. Die Beleuchtung von oben gibt ſeinem ſchmalen Kopf eine gewiſſe Vornehmheit. Er iſt durchaus Herr in dieſer Geſte der Erwartung. Grone geht ſchnell und elaſtiſch auf ihn zu.„Da wären wir!“ ſagt er fröhlich,„und ich darf gleich vorſtellen: Hans Klött, der Flieger, ich habe bereits mit ihm geſprochen wegen der Reiſe. Es wird ſich wohl machen laſſen. Mein Freund Profeſſor Theodor Spitzli aus Konſtanz. Iſt Ihnen der Name bekannt, Miſter? Es ſcheint. Sie waren ja auch ſchon öfter in der Schweiz und... in Baden und...“— Grone tritt mit den anderen zur Seite ſo daß John Smith plötzlich Georg gegenüberſteht—„und ... wiederholt er,„Baron Georg von Echtern auf Rieden— berg.“ Es iſt eine bleiſchwere Stille. Etwas fällt zu Boden. Es iſt das weiße Taſchentuch, das John Smith aus ſeiner linken Taſche gezogen hat. Grone hebt es auf und ſagt leichthin:„Sie ſcheinen ja den Baron bereits zu kennen. Das freut mich ungemein. Ja, Gott, die Welt iſt ſehr klein. Man trifft immer wieder auf Bekannte.“ John Smith hat ſich gefaßt. Er nimmt das Taſchen⸗ tuch aus Grones Hand.„Ich danke ſchön, ich war ſo unge— ſchickt.“ Dann reicht er Georg die Hand.„Freut mich ſehr, Baron... obwohl die Vermutung des Doktor Brown leider nicht zutrifft.“ Und dann mühſam:„Wir können gleich zu Tiſch gehen!“ Er winkt den Diener zu ſich her und flüſtert ihm etwas zu. Theo ſagt zu Georg:„Du mußt reden, ſag' etwas!“ Aber Georgs Kehle liegt in Eiſenklammern. Sein Herz ſchlägt wild. Er ſchwankt, und Grone wirft ihm einen ſtrengen Blick zu. Die Flügeltüren ins Speiſezimmer ſchieben ſich lautlos zurück. Es blendet die Tafel herein, überladen von Kriſtall und Silber. N „Bitte“, ſagt John Smith und hat das Gefühl, als wäre er am Teppich angeſchmiedet und könne den Fuß nicht heben. 1 Hans redet mit ihm. Er ſagt laut:„Ich habe gehört, 1 einen Polizeibefeyl des Kreisamts wurde er aufgefordert, dieſe Behauſung wieder zu entfernen. Vor dem Provin⸗ zialausſchuß erhob Bärſch Klage gegen den Polizeibefehl. Es wurde bekannt, daß die Gemeinde Rüſſelsheim dem Kläger an einer anderen Stelle einen geeigneten Platz zur Verfügung ſtellen wird. Bärſch nahm darauf die Klage zu⸗ rück unter dem Verſprechen, den Wohnwagen bis 1. Mai zu beſeitigen. * Naſſau.(Ballon landung.) Ein mit fünf Perſonen beſetzter Kölner Freiballon mußte bei dem Nach⸗ bardorf Hömberg landen. Dank herzueilender Helfer, die den Ballon an einem Seil nach dem Sportplatz ſchleppten, wurde eine unangenehme Landung im dichten Wald ver⸗ hindert. 9 5 Diez.(Eine Lindenallee kommt wieder zum Vorſchein.) Auf der Grube Laurenburg werden gegenwärtig die Schlammhalden aufgeräumt. Dabei kommt auch die in den Jahren 1910/11 verſchüttete Lindenallee wieder zum Vorſchein. Die Bäume ſind noch ſehr gut erhal⸗ ten und eignen ſich ſogar noch für Brennholzzwecke. Darmſtadt.(Wilderer verhaftet.) Die Juſtiz⸗ preſſeſtelle Darmſtadt teilt mit: Vor kurzem hat der Reichs⸗ miniſter der Juſtiz auf die Gemeingefährlichkeit der Wild⸗ dieberei hingewieſen. Dieſe Nachricht wurde von den Zei⸗ tungen weitgehend übernommen und dabei zum Ausdruck gebracht, daß Wilderer Verbrecher ſind. Aus einer Mit⸗ teilung des Amtsgerichts Waldmichelbach ergibt ſich, daß auch die Gerichte und die Strafverfolgungsbehörden gewillt ſind, im Rahmen ihres Aufgabenkreiſes das Wildern zu einem gefährlichen und höchſt gewagten Unternehmen zu machen. Der Wilhelm W. in Waldmichelbach, der in den dortigen Jagdrevieren in letzter Zeit wiederholt durch Schlingen⸗ legen Jagdfrevel verübt hatte, wurde feſtgenommen und dem Amtsgericht vorgeführt. Dieſes hat gegen ihn die Unter- ſuchungshaft verhängt. Groß-Zimmern.(UÜeberbrückung am Strom- zähler.) Vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt ſtand ein hieſiger Einwohner unter der Beſchuldigung, an ſei⸗ nem elektriſchen Stromzähler eine Ueberbrückung ange⸗ bracht und dadurch jahrelang nur einen Bruchkeil des verbrauchten Stromes bezahlt zu haben. Der Angeklaate Sie wollen nach San Paolo, mein Freund hat es mir er⸗ zählt und mich gefragt, ob ich bereit wäre, Sie mitzunehmen. Ich verſichere Sie, daß es mir nur ein Vergnügen machen würde, wenn ich Ihnen dabei...“ Um John Smiths Mund iſt ein verzerrtes Lächeln. „Sie ſind ſehr.. liebenswürdig...“ ſagt er leiſe, und ſeine Augen klammern ſich an dem weißen Geſicht Miſter Edwards feſt, der drinnen ſchon hinter einem Stuhl ſteht. Aber Miſter Edward ſchaut gerade aus und fängt den Blick nicht auf. Als ſie gehen, bewundert Grone ein Bild.„Sehen Sie, Spitzli, das iſt doch fabelhaft...“ Da hebt plötzlich Miſter Edward die grauen Augen. Sie weiten ſich unheimlich... und bleiben auf John Smiths ſtarrem Geſicht ſtehen. So kommen ſie ins Speiſezimmer. Man ſteht un⸗ ſchlüſſig hinter den Stühlen. Es iſt der Augenblick, der meiſt eine kleine Hemmung hat. Da ſtellt John Smith vor. Es iſt faſt nicht zu verſtehen.„Miß Edith, meine Hausdame, Miſter Edward, mein Sekretär. Bitte, wollen Sie Platz nehmen, wie es Ihnen angenehm iſt. Doktor Brown, ich bitte, hier wäre der Ehrenplatz, der...“ Er bricht ab und ſagt:„Meine Tochter Ange läßt ſich... ent⸗ ichuldigen... ſie iſt...“ Er vollendet den Satz nicht mehr. Er ſtarrt wortlos und totenblaß auf die gegenüberliegende Tür zum Bibliothekzimmer. In einem engen, langen Kleid von heller Seide ſteht Ange in ihrem Rahmen. Sie hat den Kopf gehoben. Ihre Augen ſehen... Georg. Der Blick wird groß und größer und größer. Er hebt aus verſunkenen Tiefen etwas herauf mit angehaltenem Atem. „Anna⸗Marial“ ſchreit Georg auf und ſtürzt ihr zu. Gläſer klingen fein aneinander von der Erſchütterung ſeiner Schritte. Wie mit einem Hieb gefällt, ſinkt John Smiths Kopf vornüber. In einer Sekunde iſt alles durcheinander. Miſter Edward macht einen Satz gegen die beiden hin, aber Grones Stimme hält dieſen Sprung in ſeinem Anſatz auf. Die Stimme iſt ſchneidend über allem:„Wer noch eine Bewegung macht, den ſchieße ich nieder! Das Haus iſt von Gendarmerie umſtellt.“ In Grones und Klötts Rechten blitzen Revolver auf. Von Miſter Edwards gelblichen Zähnen ziehen ſich ſchmale Lippen. Langſam wird das Geſicht die Maske eines Teufels. John Smith hängt ſtehend vornüber, über die Lehne ſeines Stuhles. 1 „Vorwärts! Weiter! Schnell!“ drängt Theo. Da umfaßt Georgs Arm Anna-Maria. Er führt ſie fort. Führt ſie durch das Zimmer und fort durch die offene Tür, hinaus in das erleuchtete Treppenhaus und weiter, die Treppen hinunter. Es iſt keine Haſt in ihnen. Sie haben alles umher vergeſſen. Aber Theo iſt hinter ihnen.„Beeilen wir uns doch! Schnell, ſchnell, Georg! Schneller!“ Wie eine Schlange gleitet plötzlich am marmornen Geländer der Treppe der Diener herunter. Sein Geſicht iſt glühend rot, voll brennenden Eifers. Er ſpringt unten ab und wirft ſich gegen die Tür, ſie abzuſperren. Es iſt eine halbe Sekunde zu ſpät. Sie fliegt auf. Der Menſch wird zur Seite geſchleudert und von einem Gendarmen hochgeriſſen. Da nimmt Georg die ſchwankende Anna-Maria auf ſeine Arme und trägt ſie haſtig die Treppe vor dem Haus hinab durch den erhellten Garten zum Tor, das weit offen ſteht. Draußen ſteht der Wagen. Georg hebt Anna-Maria hinein und fällt an ihrer Seite auf den Sitz. Theo wirft ihm zwei Mäntel auf die Knie und ſpringt über den geſchloſſenen Schlag neben den Führerſitz zu Adolf. Der Wagen ſpringt an und iſt fort. Schluß folgt). 0 eee — ekt, in⸗ . 1 erklärte ebenſo wie die mitangeklagte Ehefrau, von nichts zu wiſſen. Dabei hatten ſie einen elektriſchen Herd und jahrelang nur einen Stromverbrauch von 1—3 Kilowatt. Das Gericht war von der Schuld des Mannes überzeugt und verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Mona- ten, während die Frau freigeſprochen wurde. Mainz.(Leiche geländet.) Im Rhein bei Wies⸗ baden⸗Biebrich wurde die Leiche einer unbekannten Frau geländet, die nur ganz kurz im Waſſer gelegen haben kann. Die Tote iſt etwa 25 bis 30 Jahre alt, ungefähr 1,70 Meter groß, vollſchlank, hat graubraune Augen, große Schneidezähne. Schokten.(Maulwurfsplage im Vogels⸗ berg.) Wie aus der Kreisgemeinde Ober⸗Seemen gemel⸗ det wird, haben ſich dort im letzten Jahr die an und für ſich ja ſehr nützlichen Maulwürfe ſo ſtark vermehrt, daß ſich die Gemeindeverwaltung zu energiſchen Bekämpfungsmaßnah⸗ men entſchließen mußte. Auf den meiſten Wieſen ſind vor lauter Maulwurfshaufen überhaupt keine Grasflächen mehr zu ſehen. Die Einwohnerſchaft wurde aufgefordert, die kleinen Wühler zu fangen. Ein Kopfpreis von 10 Pfen⸗ nigen wurde ausgeſetzt. Lauterbach.(Beim Baumfällen tödlich ver⸗ unglückt.) In den Riedeſel'ſchen Waldungen bei Almen⸗ rod kam beim Fällen eines Baumes, deſſen Stamm unvor⸗ hergeſehen nach der falſchen Seite ſtürzte, der 39jährige Waldarbeiter Oettling aus Wallenrod mit dem Kopf zwi⸗ ſchen den Stamm und die Baumwurzel. Der Mann wurde auf der Stelle getötet. Gießen.(Aktion gegen Zigeuner.) Im Zuge der Nachſorſchungen nach den Zigeunern, die von Frankfurt aus in der bekannten Deviſenſchiebungsaffäre in die Wege geleitet wurden, unternahm die Gendarmerie in Gießen in Gemeinſchaft mit der Kriminalpolizei eine Ak⸗ tion gegen Zigeuner, die in zwei Wagen in dem Ort Heu⸗ chelheim bei Gießen angetroffen wurden. Die ganze Ge⸗ ſellſchaft wurde nach Gießen gebracht, wo eine gründliche Durchſuchung der Wohnwagen vorgenommen wurde. Da⸗ bei fand man zwar keine Deviſen, es ſtellte ſich aber heraus, daß zwei Zigeuner gegen das Zigeunergeſetz und ein drit⸗ ter Zigeuner gegen das Schußwaffengeſetz verſtoßen hatte. Die drei Zigeuner wurden feſtgenommen und in Unter⸗ ſuchungshaft abgeführt. Die übrigen Zigeuner mit ihren Wohnwagen wurden an die Landesgrenze aogeſchoben. Aus Mannheim U. Mannheim, 15. Januar. Der Mannheimer Karnevalszug geſichert. Für den Karneval 1936 ſtand bisher ein Karnevalsumzug am Faſt⸗ nachtsſonntag im Programm, doch war die Durchführung noch nicht ganz beſtimmt. Der Karnevalsausſchuß hat jetzt in eingehender Beratung ſich für die Durchführung des Zuges entſchieden. Für die Ausgeſtaltung des Karnevalszuges, der unter dem Motto„Luſtiges von uns und um uns herum“ teigen wird, kann jeder Vorſchläge machen, die ſchriftlich oder eichneriſch beim Karnevalsausſchuß einzureichen ſind. Betrunken am Steuer. In der Nacht zum Mittwoch mußte dem betrunkenen Fahrer eines Perſonenkraftwagens die Weiterfahrt unterſagt und das Fahrzeug ſichergeſtellt werden. Dem Fahrer, ein Mann aus Neckarhauſen, wurde der Führerſchein zwecks Entziehung abgenommen. Ein unſchönes Bild. Am Dienstag abend lag eine Frau, die infolge Trunkenheit ihren Weg nicht mehr fort⸗ ſctzen konnte, auf dem Gehweg der Breite-Straße. Die Be⸗ trunkene wurde bis zur Erlangung der Nüchternheit in den Notarreſt verbracht. U Folgenſchwerer Verkehrsunfall. Auf der Brücken⸗ ſtraße ſtieß ein Laſtkraftwagen mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei ein Inſaſſe des Perſonenkraftwagens lebens⸗ gefährliche Verletzungen erlitt. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus ge— bracht. Die Fahrzeuge ſtießen mit einer ſolchen Wucht zu⸗ ammen, daß beide ſtark beſchädigt und abgeſchleppt werden mußten. Derart ſchlimme Folgen können nur dann eintreten, wenn zu ſchnell gefahren wird. Motorradfahrer fährt Fußgänger an. Beim Ueber⸗ zueren der Breite⸗Straße wurde eine Frau und deren in hrer Begleitung befindliche 11 Jahre alte Tochter von einem Motorradfahrer angefahren und zu Boden geworfen, wobei das Kind einen Arm brach und auch die Mutter Verletzun⸗ gen erlitt. Den Motorradfahrer trifft die Schuld, da er ohne Grund die falſche Straßenſeite eingehalten hat. Gründung der„Mittelbadiſchen Bühne“. ) Karlsruhe, 15. Jan. In der vergangenen Woche fand im Sitzungsſaal der Landesſtelle Baden des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda die Grün⸗ dungsſitzung der Mittelbadiſchen Bühne e. V. ſtatt. Die Mit⸗ telbadiſche Bühne wurde im Sommer vergangenen Jahres mit Anterſtützung der NS-⸗Kulturgemeinde gebildet. Sie ſtand bis jetzt unter der Leitung von Kurt Sommerer. Sämt⸗ liche anweſenden Bürgermeiſter, die die Spielorte der Mittel⸗ badiſchen Bühne vertraten, beſchloſſen einſtimmig ihre Auf⸗ nahme in den Verein. Zum Vorſitzenden wurde einſtimmig der Gaugeſchäftsführer der NS-Kulturgemeinde Alfred Sta⸗ pelmann gewählt. Er berief den ſeitherigen Leiter der Bühne Kurt Sommerer zum Geſchäftsführer und künſt⸗ leriſchen Leiter des Vereins. Gaupropagandaleiter Adolf Schmid, Gaukulturwart Dr. Fritſch, Kreisleiter der NS- DAP Ankerer, Bretten, ſowie der Generalintendant des Badiſchen Staatstheaters Himmighoffen wurden durch den Vorſitzenden in den Führerbeirat der Mittelbadiſchen Bühne e. V. berufen. Die Mittelbadiſche Bühne beſpielt die theaterfreien Orte Mittel⸗ und Nordbadens. Anglücksfälle mit Todesfolge. Staufen, 15. Jan. Landwirt Gabriel Faller von Hartheim ſtürzte auf dem Heimweg ſo unglücklich auf den Hinterkopf, daß er einen ſchweren Schädelbruch davontrug. Im Krankenhaus iſt Faller den erlittenen Verletzungen er⸗ legen. A Nußloch bei Heidelberg.(Gefährliches Spiel.) Eine Anzahl Nußlocher Kinder ſpielte oberhalb des ein⸗ gezäunten Steinbruchs des Zementwerkes. Dabei ſtürzte in der Dämmerung der 15jährige Herbert Ziegelmüller etwa 30 Meter tief in den Steinbruch hinab. Man fand ihn mit ſchweren Verletzungen auf und brachte ihn in die Klinik nach Heidelberg, wo er geſtorben iſt. 5 5 A Eberbach.(Matroſentod.) Die Leiche des Ende November durch einen Unglücksfall im Rhein bei Munden⸗ heim ertrunkenen Matroſen Heinrich Dietz wurde nunmehr unweit der Anfallſtelle geländet. Da vor einigen Tagen der Matroſe Baumgärtner von hier im Hafen von Rotter⸗ dam ebenfalls durch einen Unglücksfall ertrank, werden in dieſen Tagen zwei junge Eberbacher Matroſen zu Grabe ge⸗ tragen. 0 e 2. e G 4485 3 4 „Ich ſpringe ums Leben.“ Charles Lindbergh erzählt— Der rettende Fallſchirmabſprung im Nebel. Charles A. Lindbergh, der Nationalheld des amerika— niſchen Volkes, unter ſeinem Spitznamen„Lindy“ der Liebling 77 aller Amerikaner, iſt mit ſeiner Frau und ſeinem zweiten Kind — das erſte wurde bekanntlich von Gangſtern geraubt und getötet— nach England geflohen, wie er ſagt,„auf Grund der Entführungsfälle und der Verbrechen in den Vereinigten Staaten“. Ein weiteres Aufſehen erregendes Ereignis in Seinen Werdegang erzählt 8 l(erſchienen im Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig) friſch, lebendig und mit der Einfachheit und Beſcheidenheit, die ihn auch bei den höch⸗ ſten Ehrungen nie verließ. Wie er mit zäher Beharrlichkeit zu ſeinem großen Erfolg vorſtieß, dieſe Schilderungen heben portliche Senſation hinaus, ſo daß auch die deutſche Jugend ſich dieſes zielbewußte Arbeitsleben zum Vorbild nehmen kann. Das Buch iſt die Darſtellung eines neuen ſachlichen und energiſchen Menſchentyps und Lebens und Geiſtes eines neuen Berufs, des Fliegers. Wir entnehmen ſeinem abenteuerlichen Leben. Oberſt Lindbergh in ſeinem Buch„Wir z wei“ ſeinen Bericht über die dem feſſelnden Buch Lindberghs den folgenden Abſchnitt: Faſt täglich fliegen in irgendeiner Gegend der Vereinigten Staaten Poſtpiloten durch Nebel, Sturm und Regen und bringen trotzdem ihre Flugzeuge in der fahrplanmäßigen Zeit Das Poſtflugzeug hat ſelten Ver— ſpätung, und dann nur durch unüberwindliche Witterungsver— hältniſſe. In Zukunſt werden dieſe Verzögerungen noch ſel— tener vorkommen, denn die Funknavigation und die Inſtru— mente für das Fliegen im Finſtern werden ſtändig verbeſſert, bis es den Piloten möglich ſein wird, ihren Flugplan unter den ſchwerſten Bedingungen und in verhältnismäßiger Sicher— an den Beſtimmungsort. heit für das Flugzeug einzuhalten. Ein anderes Hindernis bedeutet zu gewiſſen Zeiten im 8* Jahr die Bildung von Eis. Dieſes verſucht ſich auf allen Teilen des Flugzeugs anzuſetzen, beſonders aber auf den Kabeln, dem Propeller und an der vorderen Kante der Trag⸗ flächen. Wenn es ſich im Nebel oder bei leichtem Regen all⸗ mählich bildet, kann das Flugzeug ſeinen Weg noch einige Zeit fortſetzen. Aeberfällt aber den Flieger unterwegs ein heftiger Hagelſchauer, dann kann ſich das Eis ſo ſchnell feſtſetzen, daß das Flugzeug nach kaum fünf Minuten ſo ſchwer belaſtet wird, daß der Flieger ſelbſt mit Vollgas ſeine Höhe nicht länger ein— halten kann. Dabei ſpielt das Gewicht des Eiſes eine geringere Rolle als die Leiſtungsminderung der Tragflächen infolge des durch die Eiskruſte an der Vorderkante bedingten größeren Luftwiderſtandes. Geſchwindigkeit durch die Eisbildung auf dem Propeller. Die Eisſchicht auf den Flügeln wird mit jeder Sekunde dicker, bis durch die Zentrifugalkraft die Kruſte auf einer Seite gelöſt und abgeſchleudert wird. Sobald das geſchieht, beginnt das Flug⸗ zeug heftig zu ſchwanken, und zwar ſo lange, bis auch der andere Flügel die Kruſte abgeſchleudert hat. Eine andere Gefahr, der der Poſtpilot beim Nachtflug in ſchlechtem Wetter und bei ſchwacher Sicht ausgeſetzt iſt, beſteht darin, daß er infolge einer tieferliegenden Nebelſchicht plötzlich jede Spur vom Boden verliert. War er bereits ſehr tief über dem Boden geflogen, ſo iſt es nicht ratſam, noch tiefer zu gehen, und oft beſteht dann der einzige Ausweg darin, durch den Nebel hindurch höher zu ſteigen und ein Loch zu ſuchen, durch das er zu einer Landung anſetzen kann. Daß mich während der Dunkelheit Nebel überraſchte, war auch die Arſache meiner beiden Fallſchirmabſprünge ums Leben. Ich laſſe der Einfachheit halber meine dienſtlichen Berichte darüber hier folgen: „Ich ſtartete 4 Ahr 25 Minuten nachmittags vom Flug⸗ platz Lambert(St. Louis) und erreichte nach einem glatt ver⸗ lauſenen Fluge um 5 Ahr 10 Minuten Springfield und um 5 Ahr 55 Minuten Peoria. Ich verließ den Flugplatz Peoria um 6 Ahr 10 Minuten nachmittags. Wenige Kilometer nord— öſtlich von Marſeilles und dem Illinois-Fluß kam ein niedriger Bodennebel auf. Der Nebel erſtreckte ſich vom Erdboden bis in eine Höhe von etwa 2000 Meter. Als ſich gegen 8 Uhr noch immer kein Loch im Nebel zeigte, durch das ich hätte landen können, nahm ich den Kurs nach Südweſten, in der Hoffnung, den Rand der Nebelſchicht im Süden des Illinois— Fluſſes zu erreichen. Mein Motor ſetzte um 8 Ahr 20 Minuten aus, und ich ſchaltete den Reſervetank ein. Noch wichtiger iſt die Verminderung der Für 7 Minuten hatte ich noch Brennſtoff. Da ich den Lichtſchein einer Stadt durch den Nebel ſchimmern ſah, drehte ich nach dem freien Feld und richtete das Flugzeug auf. In 1800 Meter ſetzte der Motor meines Flugzeugs wiederum aus. Ich trat auf die Brüſtung heraus nach der rechten Seite des Sitzes und zog die Reißleine nach einem Sturz von etwa 30 Meter. Der Fallſchirm, ein„Irving“-Sitztyp, arbeitete vorzüglich; ich fiel mit dem Kopf nach unten, bis die Gurte mich in eine aufrechte Lage riſſen und der Schirm ſich ent— faltete. Diesmal brachte ich die Reißleine mit. Ich zog die Taſchenlampe aus dem Gürtel und ließ ſie durch die Nebel— ſchicht blitzen, als ich hörte, wie plötzlich der Flugzeugmotor wieder einſetzte. Vor dem Abſprung war er nicht mehr ge— laufen, und ich hatte daher unterlaſſen, die Zündung abzu— ſtellen. Nun war anſcheinend beim ſenkrechten Sturz des Flug⸗ zeugs noch etwas Benzin in den Vergaſer gelaufen. Bald kam auch das Flugzeug in Sicht, etwa 400 Meter vor mir, es fiel in der Richtung auf meinen Fallſchirm zu. Ich ſteckte die Lampe in eine Taſche meiner Flugzeugausrüſtung, damit ich den Fallſchirm, wenn nötig, ablenken konnte. Das Flugzeug beſchrieb eine Linksſpirale von etwa 1500 Meter Durchmeſſer und ging etwa 300 Meter vor mir herunter. Ich war mir nicht klar darüber, ob das Flugzeug oder ich ſchneller ſtürzte, und lenkte daher meinen Schirm ſo ſchnell von der Spiral⸗ bahn des Flugzeugs weg, wie ich konnte. Es war bald außer Sicht, erſchien aber nach einigen Sekunden wieder, da es etwa die gleiche Fallgeſchwindigkeit hatte wie der Fallſchirm. Ich zählte fünf Spiralen, jede ein wenig weiter von mir ent— fernt, bis es die Nebelwand erreichte. Als ich im Nebel verſchwand, wußte ich, daß der Boden etwa 300 Meter tief war. Ich griff nach der Taſchenlampe, aber ſie war nicht mehr dar. Ich konnte weder die Erde noch den Himmel ſehen und hatte keine Ahnung, wie das Land unter mir beſchaffen war. Ich kreuzte die Beine, um nicht an einem Aſt oder Draht hängen zu bleiben, ſchützte mein Geſicht mit den Händen und wartete. Plötzlich ſah ich die Umriſſe des Bodens und einen Augenblick ſpäter landete ich auf einem Kornfeld. Das Korin ging mir bis über den Kopf, und der Schirm lag oben auf den Aehren. Ich packte ihn ſchleunigſt zuſammen und lief eine Furche entlang. Auf dem Boden konnte man etwa 100 Meter weit ſehen. In wenigen Minuten kam ich an ein Stoppelfeld mit einigen Wagenſpuren, denen ich zu einem Gutshof, der etwa 400 Meter entfernt war, folgte. Als ich den Hof erreichte, ſah ich Autoſcheinwerfer über den Hof huſchen. In der Meinung, daß jemand die Trümmer des Flugzeugs entdeckt haben könnte, ging ich zu dem Auto hinüber. Die Inſaſſen fragten, ob ich ein Flugzeug hätte abſtürzen hören, und ich brauchte einige Zeit, um ihnen aus⸗ einanderzuſetzen, daß ich das Flugzeug geführt hätte und jetzt ſelbſt auf der Suche danach ſei. Ich mußte ihnen erſt den Fallſchirm zeigen, bis ſie mir endlich glaubten. Wir brauchten mehr als ein paar Minuten, bis wir die Anglücksſtelle erreichten, denn wir mußten durch den dichten Nebel ziemlich langſam fahren. Inzwiſchen hatte ſich bereits eine kleine Schar Neugieriger angeſammelt. Das Flugzeug war zu einer formloſen Maſſe zuſammengeballt. Es hatte bei- nahe ein Bauernhaus geſtreift, und die linke Tragfläche ſteckte in einem Kornhaufen, 300 Meter weit weg. Es war mit der linken Tragfläche und dem linken Rad aufgeſchlagen und etwa 80 Meter weit auf dem Boden geſchleift, mitten durch einen Zaun, bis es am Rande eines Kornfeldes liegen blieb etwa 100 Meter vor einer Scheune. Der Laderaum war aufge· ſprungen, und ein Poſtſack lag auf der Erde. Die Poſt ſelbſt war jedoch unbeſchädigt. Der Polizeivorſteher von Ottawa erſchien bald auf der Bildfläche, und wir ſchafften dann die Poſt nach dem Poſtamt in Ottawa, wo ſie gegen 3 Ahr 30 Minuten morgens mit der Bahn nach Chikago weiterging.“ i Als ein paar Tage ſpäter die Trümmer des Flugzeugs genau unterſucht wurden, ſtellte ſich heraus, daß ein Mechani⸗ ker bei der Reparatur den 500 Liter faſſenden Benzintank her- ausgenommen und durch einen nur 380 Liter faſſenden Tank erſetzt hatte, ohne irgend jemand davon in Kenntnis zu ſetzen. Infolgedeſſen ging mir der Betriebsſtoff bereits aus, während ich über der Nebelbank war, anſtatt daß ich noch den Flugplatz in Peoria hätte erreichen können, der außerhalb der Nebel- zone lag. Napoleons letzte Wohnung gereltet Erfolgreiche Termitenſchlacht auf St. Helena Die Expedition zur Rettung der letzten Woh— nung Napoleons in Sankt Helena iſt jetzt nach Bor— deaux zurückgekehrt. Es gelang dem franzöſiſchen Ingenieur Descamps, den Angriff der Termiten gegen die letzte Wohnſtätte des Korſen erfolgreich abzuſchlagen. Vor einigen Wochen ſteuerte ein franzöſiſcher Dampſer nach der Inſel Sankt Helena, um die letzte Wohnſtätte Na— poleons vor der Zerſtörung durch die Termiten zu ſchützen. Faſt alle Häuſer der Inſel waren von den gefährlichen kleinen Plagegeiſtern überfallen worden und beinahe alles Gebälk war ihr Opfer geworden. Auch vor dem Hauſe Napoleons hatten ſie nicht halt gemacht. Der Zuſammenſturz des hiſtoriſchen Gebäudes ſchien kaum noch aufzuhalten. Nun iſt es dem fran⸗ zöſiſchen Ingenieur Maurice Descamps gelungen, ein Gift anzuwenden, mit dem die Termiten erfolgreich bekämpft werden können. Die Zuſammenſetzung des Stoffes wird geheimgehal— ten, doch iſt ſoviel ſicher, daß es ſich hierbei um eine Flüſſig— keit handelte. l. 0 Die Eigenſchaften dieſer Flüſſigkeit mögen recht zahlreich geweſen ſein. Sie iſt nicht feuergefährlich oder exploſiv, ungiftig für Menſchen, für Termiten aber unbedingt tödlich. Dieſes neue Gift, das ſich hier erſtmalig in größerem Umfange bewährt hat, kann auf eine ſeltſame Entwicklung zurückblicken. Die Er— findung machte ein Kollege von Descamps, der Ingenieur Paul Poutays. Poutays legte aber ſeiner Erfindung ſo wenig Wert bei, daß er nicht einmal ſeinen Freunden davon erzählte, bis ihn eines Tages Descamps zufällig fragte, was er am Morgen gemacht habe. Die Antwort war, er habe Termiten getötet. Ein Wort gab das andere, und Descamps machte ſeinen Freund auf die Bedeutung ſeiner Erfindung aufmerkſam. Mit Hilfe dieſer neuen Flüſſigkeit iſt es nun Descamps gelungen, das Haus Napoleons zu retten. Die Erfolge der Expedition ſind aber auch durch ein ge⸗ naues Studium der Lebensweiſe der Termiten erzielt worden. Zeder Termitenſtaat zerfällt in vier beſtimmt abgegrenzte Klaſ⸗ ſen: die Königin, die noch jungen und arbeitsfähigen Termiten, die Soldaten und die Arbeiter. Aber die Jungen, die Königin und die Soldaten ſind auf die Arbeit inſofern angewieſen, als ſie nicht ſelbſtändig in der Lage ſind, für ihre Ernährung zu ſorgen. Dieſe drei Klaſſen haben ihre Wohnungen unter der Erde oder unter dem Keller des Hauſes und ſchicken die Ar⸗ beiter nach oben, um ſich die Nahrungsmittel holen zu laſſen. Die Arbeiter durchbrechen trotz ihrer Blindheit mit unbeirr— barem Richtungsſinn die Mauern und ſuchen ſich in dem Hauſe ihre Nahrung. In dieſe Durchbruchkanäle goß nun Descampe ſein Gift und rottete ſomit die Arbeiter aus. Durch den Aus- fall der Arbeiter waren auch die anderen drei Klaſſen nicht mehr lebensfähig. Der Gefahr des weiteren Verfalls des Na⸗ poleonmuſeums wurde damit begegnet und ein wertvolles hiſto⸗ Ae Denkmal den kommenden Geſchichtsforſchern aufbe⸗ wahrt.-V. FFP Taubſtummenkongreß in Konſtantinopel In Konſtantinopel hat unlängſt ein Taubſtummen-Kongreß ſtattgefunden, der überaus ſtürmiſch verlaufen iſt, obwohl ja kein lautes Wort dabei zu hören geweſen iſt. Schließlich blieb nichts anderes übrig, als die verſchiedenen Delegierten aufzu⸗ fordern, bis zu einem nächſten Termin ihre betreffenden Wünſche einem unter Auſſicht der türkiſchen Regierung gebildeten Komitee zu unterbreiten. Gkiſport in Afrika Auf dem Lewis⸗Gletſcher des Kenya-Berges in der gleich- namigen engliſchen Kolonie iſt dieſer Tage zum erſten Male Skiſport ausgeübt worden. Mr. W. F. Delap, der Sohn eines Kaffeepflanzers, hat mit vier Gefährten, darunter auch eine Dame, eine größere Skitour unternommen, die die erſte in ganz Afrika überhaupt iſt. Die Schneefelder ſollen ausgezeichnet für die Sportausübung geeignet geweſen ſein. 8 d N 8 1 — 2 bbb — — 1 1 1 —— — A ——— r———— — ——ͤ———————— 7 Verwirklichung NS. In allen Gebieten der Hitlerjugend finden gegen— wärtig Führertagungen ſtatt. Sie bedeuten in dieſem Jahr einen beſonders verantwortungsvollen Anruf an Leiſtung, Kraft und Einſatz all derer, die wahrmachen ſollen, daß Ju— gend von Jugend geführt werde. Die vielverſprechende und vielfordernde Loſung des Jahres 1936 heißt: Reichs- jugend. Der Reichsjugendführer und ſein Stellvertreter haben auf den erſten Führerappellen bereits bekanntgegeben, daß im„Jahr des Jun gvolks“ alle Jungen der Jungvolk— jahrgänge erfaßt werden ſollen, weil der Staat auf die Dienſt⸗ leiſtung von keinem verzichten kann. In fünf bis acht Jahren wird es dann einmal der Fall ſein, daß nur noch diejenigen Jungen in der Hitlerjugend marſchieren, die ſich in vierjähri— ger Jungvolkdienſtzeit ausgezeichnet haben. Nur der Hervorragendſte und Tüchtigſte wird Hitlerjunge ſein können. Alle anderen, die nun nicht etwa als„ſchlecht“ oder „untauglich“ bezeichnet werden ſollen, aber die nicht den jozialijtijcher Ausleje! Einklang größtmöglicher charakterlicher, körperlicher und weltanſchaulich-politiſcher Bewährung aufweiſen können, wer— den in der unter Führung der HJ. ſtehenden Staatsjugend⸗ organiſation zu Dienſtleiſtungen herangezogen werden. Baldur von Schirach hat in Königsberg ausdrücklich jedes„doktrinäre Verfahren“ der Ausleſe ab⸗ gelehnt. Es ſoll eine natürliche Stufenleiter in den kom— menden Jahren in Deutſchlands Jugendbewegung entſtehen. Es ſoll nicht nach„gut“ und„weniger gut“ geſchieden wer— den, ſondern diejenigen ſollen zu größeren Aufgaben und verantwortungsvolleren Dienſt berufen werden, deren innere Anlagen die beſten Vorausſetzungen für den Dienſt an der Gemeinſchaft verſprechen. Wenn bürgerliche Zeitungen hierin ſorgenvoll ein Mittel zur Beſeitigung von Protektion und altliberaler„Empfeh⸗ lung“ erblicken, ſo haben ſie recht, aber je de m, der ſeine Pflicht tut, werden die Tore der Zukunft ge—⸗ öffnet ſein. —— Lokale Nachrichten Viernheim, den 16. Januar 1936 Denkſpruch. Ein gut Wort und ein ſanfter Regen dringen überall durch. Alter Spruch. N 9 4 Ole Jage weaclen Lungen Schon ſeit ein paar Tagen iſt es mir aufgefallen, daß die Tage wieder länger werden. Man kann es am beſten be⸗ obachten, wenn man aus dem Beruf nach Hauſe kommt. Aber auch daheim und bei der Arbeit. Die ganzen letzten Wochen hindurch haben wir durchſchnittlich um 4 Uhr nachmittags das Licht einſchalten müſſen. Wobei natürlich noch gar nicht von den dunklen, troſtloſen Tagen geſprochen werden ſoll, an denen man nicht einmal vormittags bei der Arbeit ſehen konnte. Wieviele Betriebe haben da den ganzen Tag lang bei künſtlichem Licht gearbeitet. Nun haben wir natürlich auch jetzt noch ſolche dunklen Tage. Daneben aber ſtehen die andern, die hellen klaren Wintertage, und an ihnen kann man ganz genau feſtſtellen, wie das Tageslicht ſchon wieder erheb— lich zugenommen hat. Jetzt z. B. kann man noch um 55 Uhr in der Dämmerung aus dem Beruf heimwärts wandern. Und das iſt eine erhebliche Freude, wenn man wochenlang nach der Berufsarbeit auf die dunkle abendliche Straße trat. In dieſem Heimweg in der Dämmerung liegt die erſte Freude auf den kommenden Frühling. Und in all dieſen Tagen, die von einer ſeltſamen Helle und von ſtrahlendem winterlichem Sonnenſchein durchflutet ſind, ſpüren wir es mit innerlicher Freude, daß das Jahr nun mit ſtarken Schritten aufwärts ſtrebt. Wie lange noch— ein paar Wochen nur, und die erſten Frühlingslüfte werden über das Land gehen. Man ſoll freilich nicht vorgreifen. Aber die Phantaſie ſchlägt immer gleich aus, wenn ſo das erſte kleine Frühlingszeichen ſich meldet. Längere Tage. Das bedeutet, daß wir der troſt⸗ loſen, traurigen Winterszeit den Rücken kehren. Das be⸗ deutet für die nächſten Monate ſchon eine kleine Erſparnis bei der Lichtrechnung; denn nun werden wir täglich ein paar Minuten ſpäter Licht brennen müſſen. Dafür liegt die trau⸗ liche Dämmerſtunde täglich ein wenig ſpäter. Schon haben wir, rund gerechnet, eine Stunde des Tages gewonnen. Auch morgens macht ſich das Längerwerden der Tage erfreulich bemerkbar. Schon gehen wir nicht mehr im Finſtern oder in tiefer Morgendämmerung an die Arbeit. Es iſt Tag, froher, heller Tag, und der lichtblaue Winterhimmel, über den bereits die Helle der aufgehenden Sonne hinflutet, läßt uns wieder von Frühling und Licht träumen. Und ſo iſt jeder Tag ein Geſchenk. Jeden Tag ſchenkt uns das junge Jahr ein wenig mehr Helle und jeden Tag ſchreiten wir ein wenig mehr dem Frühling entgegen. Flaggen heraus am Aeichsgründungstag! Samstag, den 18. Januar. Der Reichsgedanke iſt ſo alt wie das deutſche Volk. Ihn in die Tat umzuſetzen, blieb dem eiſernen Kanzler vor⸗ enthalten, der am 18. Januar vor 65 Jahren im Spiegelſaal zu Verſailles die Gründung des Deutſchen Reiches vornahm und damit die Sehnſucht des deutſchen Volkes nach einer Einigung der deutſchen Stämme erfüllte. Als hiſtoriſcher Auftakt zum wirklichen und endgültigen, Zu⸗ ſammenſchluß aller Deutſchen im Dritten Reich wird der Tag des 18. Januar immer von Bedeutung ſein. Aus dieſem Grunde hat die Reichsregierung angeordnet, daß an dieſem Tage die Dienſtgebäude Flaggen⸗ ſchmuck tragen. Die Länder und Gemeinden ſchließen ſich dem Beiſpiel an. Es iſt zu begrüßen, wenn die Bevölkerung, der Bedeutung des Tages entſprechend, ebenfalls reichlich flaggt. 8 Todesfall. Im Alter von 68 Jahren ſtarb in Lützel⸗ ſachſen die Gattin des früheren, hier verſtorbenen Poſtmeiſters Kadel, Frau Nanny Kadel geb. Markwort. Die Beerdi⸗ gung findet heute nachmittag 3 Uhr, von der Leichenhalle des hieſigen Friedhofes aus ſtatt. 70 Jahre alt. Am heutigen Tage begeht Frau Kath. Helmig geb. Schmitt, Moltkeſtraße 9, ihren 70. Ge⸗ burstag. Dem Geburtstagskind, das ſich noch beſter Geſund— heit erfreut, unſere herzlichſten Glückwünſche! Tödlicher Unfall auf der Autobahn. Geſtern Mittwoch vormittag, 8.45 Uhr, ereignete ſich auf der Auto— bahn, nahe dem Stützpunkt Viernheim, ein tödlicher Un⸗ glücksfall. Kaufmann Hubert Heinrich aus Heidelberg-& andſchuhsheim hielt ſeinen kleinen Dixi⸗Wagen an, jedenfalls um eine notwendige Reparatur auszuführen und ließ beim Ausſteigen die nach der Fahrbahn zu gelegene Türe offen ſtehen. Ein in demſelben Augenblick Der aus Richtung Mannheim heranbrauſender anderer Kraftwagen fuhr Heinrich an und ſchleuderte ihn einige Meter fort, ſodaß er eine ſchwere Schädelbruchverletzung erlitt, die ſeinen ſo⸗ fortigen Tod herbeiführte. Herr Dr. Büttner wurde an die Unfallſtelle gerufen. Die Leiche wurde ins Mannheimer Krankenhaus verbracht. 4 Grad Kälte zeigte heute früh der Wetterdienſt an. Winterfeſt der S A.⸗Gruppe Kur pfalz. Am 25. Januar findet im Roſengarten in Mannheim ein Winter- feſt zugunſten des WHW. ſtatt. Bewerbung um Einſtellun gin die Wehr- macht. Für die Einſtellung als Freiwilliger in das Heer zu Anfang Oktober ds. Is. kommen nur Wehrpflichtige vom vollendeten 18. bis vollendeten 25. Lebensjahr in Frage. Für die Berechnung des Lebensalters iſt als Stichtag der 1. Oktober 1936 zugrunde zu legen. Wahl der Waffengattung (Infanterie, Kavallerie, Artillerie uſw.) iſt dem Bewerber freigeſtellt. Nähere Mitteilungen über Truppenteile, ſowie Merkblätter erhält der Bewerber bei der zuſtändigen Zweig— ſtelle ſeiner Unteren Erſatzbehörde. Eine Berückſichtigung der Bewerbungen kann nur erfolgen, wenn ſie bis zum 31. 1. 1936 bei der Unteren Erſatzbehörde eingegangen ſind. NSu mit ſtarkem Aufgebot. In den kommenden Rennen wird NSli mit einer ausgewählten Mannſchaft am Start erſcheinen. Als Solofahrer ſind vorgeſehen Oskar Steinbach, zweifacher Deutſcher Meiſter 1935, H. Soenius, achtmal Deutſcher Meiſter, Werner Mellmann, Heiner Fleiſch— mann, der kürzlich im Brünner Rundenrennen ſiegte und Sebaſtian Roth, der erfolgreiche Bergſpezialiſt. Bei den Seitenwagen-Maſchinen wird NS in erſter Linie durch Hans Schumann, Deutſcher Meiſter 1935 und Hanns Stärkle, Schweizer Meiſter, vertreten werden. Kunſtabend durch As Gemeinichaſt „Kraft durch Freube Um der ſportliebenden Bevölkerung Viernheims einen erhebenden Genuß auf dem Gebiet der artiſtiſchen Kunſt zu bieten, hat die NSG.„Kraft durch Freude“, Ortsgruppe Viernheim, die in allen Großſtädten Deutſchlands beſtbe⸗ kannte und beliebte„Adolfo's-Varietee-Truppe“ für Sonn⸗ tag, den 19. ds. Mts., nach Viernheim verpflichtet. Zu dieſer einzigartigen Veranſtaltung laden wir die geſamte Bevöl- kerung auf das herzlichſte ein. Beginn der Veranſtaltung pünktlich abends um 8 Uhr im„Freiſchütz“-Saal. Eintrittspreis im Vorverkauf 40 Pfg. An der Abendkaſſe 50 Pfg. Erwerbsloſe der DAF. an der Abendkaſſe gegen Vorzeigen der Stempelkarte 30 Pfg. Karten im Vorverkauf ſind erhältlich im Geſchäft Hof— mann an der Drehſcheibe, im Veranſtaltungslokal Freiſchütz und am Freitag abend, von 7—9 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle der DAF.(Gaſthaus„Zum Löwen“). Da mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen iſt, werden die Volksgenoſſen gebeten, ſich rechtzeitig durch den Kauf einer Eintrittskarte im Vorverkauf einen Platz zu ſichern, da nur ſo viel Karten verausgabt werden, als Sitzplätze vorhanden ſind. Saaleinlaß ab abends 7 Uhr. flaladnadaadaummnnauadanaumaanansnnunaanunununnnammnnumannunnmumnmmnmnummmunmnammmmmm Win 779 5 14/0 I 1 deutſehzff lb Werk des 1 297935/0 N EN Das WSH W. teilt mit: Am kommenden Freitag, 17. 1. 1936, findet eine Fiſch⸗ ausgabe ſtatt. Die genaue Reihenfolge der Ausgabe iſt an den Anſchlagſtellen(Rathaus, Arbeitsamtsnebenſtelle und Apotheke) ſowie im„Volksgenoſſen“ erſichtlich. Alulnanamanuanmmannuauuuanununmnmnnmunnununnmnnnnannnnmnummamnnmummntalunnmnnumunm N G.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Frende“ Amt: Reiſen, Wandern, Urlaub Jahresprogramm für die Urlaubsfahr— ten 1936. Das Jahresprogramm für die Urlaubsfahrten 1936 iſt fertiggeſtellt und erſcheint im Monatsprogrammheft Februar. Wir bitten hiervon Kenntnis zu nehmen. Programmhefte ſind von unſeren ſämtlichen Dienſtſtellen zu erhalten. Vermittlung, Anwerbung u. Verpflichtung von Arbeilnehmern nach dem Auslande Zur Durchführung der Verordnung des Reichsarbeits— miniſters und des Reichsinnenminiſters über Vermittlung, Anwerbung und Verpflichtung von Arbeitnehmern nach dem Auslande vom 28. Juni 1935(Reichsgeſetzbl. 1 S. 903) hat der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung unter dem 8. Januar 1936 eine An— ordnung erlaſſen, die am 10. Januar 1936 in Kraft ge— treten iſt. Die Anordnung iſt im Reichs- und Preußiſchen Staatsanzeiger Nr. 7 vom 9. Januar 1936 veröffentlicht. Sie enthält im einzelnen die formalen und ſachlichen Vor— ausſetzungen für die praktiſche Handhabung der Verordnung von 28. Juni 1935. Als beſonders wichtig iſt nochmals darauf hinzuweiſen, daß grundſätzlich die Vermittlung von Arbeitnehmern nach dem Auslande der Reichsanſtalt für Ar- beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung obliegt. Ein⸗ richtungen außerhalb der Reichsanſtalt dürfen Arbeitnehmer nach dem Auslande nur vermitteln, wenn ſie eine beſondere Erlaubnis dazu beſitzen. Stellen und Perſonen außerhalb der Reichsanſtalt, die keine derartige Erlaubnis beſitzen, be— dürfen in jedem Einzelfalle der vorherigen Genehmigung der zuſtändigen Dienſtſtellen der Reichsanſtalt. Als Vermittlung und Anwerbung gilt auch die Vermittlung und Anwerbung durch Anzeigen in Zeitungen, Zeitſchriften, Stellenliſten und ähnlichen Verzeichniſſen. ( ĩͤdbbTbbbTbTbTbTbTbTbbTTbb Treibjagd in der Förſterei Heide. Das Forſt⸗ amt Lampertheim veranſtaltete am Montag im Bezirk der Förſterei Heide eine Treibjagd. Von 12 teilnehmenden Schützen wurden 15 Haſen zur Strecke gebracht. Es war dies die letzte Jagd in der laufenden Jagdperiode. Maskenball im„Grünen Laub“. Große Pla⸗ kate an den Plakatſäulen künden von dem erſten großen öffentlichen Maskenball, der bereits am Samstag abend ſtatt— findet. Die Stimmungskapelle Hanf wird mit einem ver— ſtärkten Orcheſter für die nötige Stimmung ſorgen.(Näheres folgt durch Inſerat). * 3 * 250000 treten an! 120 000 Landjungen und 130 000 Landmädel werden am 3. Reichsberufswettkampf teilnehmen. Damit iſt die Gruppe Nähr— ſtand mit dem ſtärkſten Teilnehmerkontingent aller Berufsgruppen am Reichsberufswettkampf beteiligt. Die Wettkampftermine, die für die Orts-, Gau- und Reichsausſcheidungskämpfe für die Zeit vom 3. Februar bis 30. April feſtgelegt ſind, ſind allerdings für die Arbeiten in der Gruppe Nährſtand nicht ſehr günſtig. Jedoch war es unmöglich, rechtzeitig einen neuen Termin feſtzulegen. So werden im Februar überhaupt nicht und im März nur teilweiſe landwirtſchaftliche Arbeiten auf dem Felde(Pflügen, Kartoffel- eggen uſw.) und auf dem Grünland(Mähen) durchgeführt werden können. Die durch dieſe Terminfeſtſetzung entſtehenden Schwierig- keiten wird aber die Jugend des deutſchen Landvolkes ohne weiteres zu überwinden wiſſen, zumal dafür geſorgt iſt, daß im Reichsbe⸗ rufswettkampf für 1937 ein Wettkampftermin feſtgelegt wird, der den Eigenarten der landwirtſchaftlichen Arbeiten gerecht wird. Landjungen und Landmädel, an euch alle ergeht der Ruf zur Teil- nahme am Reichsberufswettkampf! Ein jeder muß mitmachen und unter Beweis ſtellen, was er in ſeiner beruflichen Arbeit zu leiſten vermag! Was Sie über Abejjinien wijjen müßen ſehen und hören Sie in 2 Sonder vorſtel⸗ lungen, Donnerstag und Freitag, abends ab 8 Uhr, im Central⸗Film-Palaſt! Der Grenzzwiſchenfall von Ual-Ual, ein an ſich örtlich konzentrierter Streitfall zwiſchen Italien und Abeſſinien, bildete den„offiziellen“ Konfliktsſtoff, der in ſeiner über⸗ rumpelnden, überraſchenden Entwicklung von jenem dämo⸗ niſchen Geſpenſt überſchattet wurde, das man ſeit den für die Welt unglückſeligen Jahren von 191418 gebannt glaubte den Krieg. Von dieſem Augenblick an horchte die Welt auf. Was kann, was wird geſchehen? Ein Land, von deſſen Exiſtenz wenig bekannt war, hatte ſich plötzlich zum„Blick— punkt der Welt“ erhoben: Abeſſinien. Ein rieſiger. Zulauf von Fremden ſetzte ein. Reporter, Fotografen und auch Neugierige eilten dem„gefragten“ Lande zu. Die Ufa, wirklich beſtrebt, dem Publikum immer Inter eſſantes zu bieten, entſandte ihren bekannten Kamerabericht⸗ erſtatter Dr. Martin Rikli deſſen ſpannende und ſen— ſationelle Aufnahmen von den blutigen Auseinanderſetzungen in der Mandſchurei erinnerlich ſind als Sonderbericht⸗ erſtatter nach Abeſſinien. Dr. Rikli war und blieb der erſte und ein- zige Filmberichterſtatter, der bis zum Beginn der Regenperiode in Abeſſinien weilte und Aufnahmen machen konnte, die im wahrſten Sinne des Wortes einziga rtig ſind! Der gute Klang, den der Ufaname auch im Ausland hat, ermöglichte unſerem Mitarbeiter den Zutritt zum Kaiſer⸗ hofe. Der Regent ſetzte ſich perſönlich für das Gelingen der Filmaufnahmen ein, und durch dieſe Unterſtützung entſtanden Bilder, wie ſie die Welt noch nicht geſehen hat. Das iſt Abeſſinien von heute— zwei Minuten vor dem Kriege Letzter Schliff der disziplinierten Truppen— Paraden und wilde Kriegstänze Ankunft rieſiger Munitions- transporte— Feierlicher Friedensappell des Kaiſers Bewegter Bittgottesdienſt der Kaiſerin— Ewiges Kom— men und Gehen von Diplomaten— Feſtmahle mit den Fürſten des Landes Propagandafahrten durch das rieſige Reich Volksfeſte als Zeichen der innigen Verbundenheit mit dem Herrſcherhaus Schulung und ſportliche Ertüchtigung der Jugend alles in allem: Ein einzigartiger, packender, ak- tueller Bildbericht! Das iſt, was Sie über Abeſſinien wiſſen müſſen! Ein geniales Bildokument, ſpannend, wie ein exotiſcher Abenteurerfilm und dabei lehrreicher als ein Dutzend wiſſen⸗ ſchaftlicher Vorträge. Der Beſuch kann beſtens empfohlen werden. 0 0 Mit neuer Kraft vorwärts! Die deutſche Erzeugungsſchlacht geht weiter und du, deutſcher Bauer, biſt wieder in die erſte Reihe gerückt, an einem großen Werk mitzuhelfen, die innere Freiheit zu vertiefen und ſo zu ge— ſtalten, daß unſer Volk an den Platz kommt, an den es geſchichtlich und ſeiner unbeugſamen Arbeitskraft gemäß ſtehen muß, ſtehen ſoll und ſtehen wird. Das Ringen um die Scholle, der ſtändige Kampf mit der Natur hat dich in deiner Weſensform ſo geſtaltet, daß dein zweites Ich zur Kampfnatur geworden iſt. Herr auf eigener Scholle, vom Bewußtſein getragen, das Ererbte den Nachkommen in ähnlicher Form, wenn nicht in beſſerer Weiſe zu hinterlaſſen, prägt in die— ſem deinen Willen den Wahlſpruch:„Vorwärts“. Wie in der Natur die Gaben ungleich verteilt ſind, ſo gibt es auch in deinen Reihen die zielbewußten Starken und die Lauen. Die Starken haben die moraliſche Verpflichtung in ſich, die Lauen aus dieſer weſensfremden Art herauszureißen, ſie anzuſpornen mit ihrem Leitſatz vertraut zu machen:„Wer ſich nicht ſelbſt ehlt, bleibt immer Knecht.“ Der deutſche Bauer iſt der Grundſtock der Nation. Der hei— matliche Boden iſt der Urquell des pulſierenden Lebens und aus em ſchöpft das artgleiche, verbindende und ausgleichende Volksbewußtfein. Das Schickſal hat dir, deutſcher Bauer, einen kleinen Teil der deutſchen Erde zur Betreuung gegeben; damit haſt du auch die unbedingte Verpflichtung übernommen, ein Wahrer und Hüter dieſes Gutes zu ſein. Ein offenes Bekenntnis braucht kein Grübeln, denn es dringt mit freiem, herzeröffnendem Za von den Lippen und mit dieſem klaren Empfinden der inneren Genugtuung geht es mit neuer Kraft an die Erzeugungsſchlacht. Der Ausgangspunkt jeglichen landwirtſchaftlichen Geſchehens iſt der Boden: in der erhaltenden Kraft desſelben und in der Ver— beſſerung dieſer Grundlage werden alle anzuſtrebenden Maß— 1 zahmen gipſeln und ihre Auswirkung zeigen.. Erkenne dein Land! Ebenſo wie du damit umgehſt, wird ſich auch deine Wirtſchaft geſtalten. Haſt du die ſchöpferiſche Kraft Anerlanntes Saatgut lohnt ſeine Verwendung durch ſofortige Mehrerträge und hilft Düngung und Boden voll ausnutzen. Setze nicht alles auf eine Karte, wirtſchafte vielſeitig und baue die Fruchtarten an, die dein Volk am notwendigſten braucht! Treibe Zwiſchenfruchtbau, laſſe denſelben jedoch nicht in Raubbau aus— arten. Halte nur ſo viel Vieh als du mit wirtſchaftseigenem Futter ernähren kannſt, und zwar ſolches, das als guter Futterverwerter für deinen Betrieb in Frage kommt. Verbeſſere dein Land durch 1 ſchwachen Zeiten. Schaffe aus Oed- und Anland Kulturflächen! Wirtſchafte ſparſam und umſichtig und laſſe dich von dem Gedanken tragen:„Was du ererbt von deinen Vätern haſt, erwirb es, um es zu beſitzen!“ Dann dienſt du dir und deinem Volke! 2 ür Meliorationen in arbeits D Gedenke, daß Du ein Deutſcher biſt! Opfere im Winterhilfswerk! Central- Film- Palast Achtung! Achtung! Heute Donnerstag und morgen Frbllag 2 große Sonder- Vorstenungen des großen, aufſehenerregenden Ufa-Tonfilms Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim Heim— gange unſeres lieben Verſtorbenen Herrn Johannes Renner ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir innigen Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmh. Schweſtern für die aufopfernde Pflege, ferner beſonders herz— lichen Dank den Schulkameraden und dem Reichsbund der Kinderreichen für die erwieſene letzte Ehre und die Kranz niederlegungen ſowie für die Kranzſpenden und den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Viernheim, den 16. Januar 1936 Kennzeichnung von Wein Die Hauptverſammlung der deutſchen Garten- und Wein⸗ bauwirtſchaft hat unter dem 7. Januar 1936 eine Bekannt⸗ 2 1 ra: r 2 machung betr. Kennzeichnung von Wein erlaſſen. Hiernach werden folgende Gebiete und Untergebiete zur Kennzeichnung von Wein, der gewerbsmäßig in Flaſchen feilgehalten oder verkauft wird, beſtimmt: f *— 3 N 2— 15 25 Moſel⸗ Saar⸗Ruwer: Dieſe Kennzeichnung iſt be⸗ ſtimmt für die Weine der Weinbaugemeinden Moſel, Saar, Ruwer und ihrer Seitentäler. Es iſt jedoch geſtattet, zur näheren Kennzeichnung der Weine außerdem noch die Worte Moſel oder Saar oder Ruwer einzeln auf dem Etikett an⸗ zubringen. Ahr: beſtimmt für die Weine der Weinbaugemeinden des Landkreiſes Ahrweiler, die an der Ahr gelegen ſind. Nahe: für Weine, die aus den Weinbaugemeinden der Kreiſe Kreuznach, Baumholder und des Alſenztales ſtammen. Mittelr hein: für Weine aus den Weinbaugemeinden vom Siebengebirge rheinaufwärts und zwar rechtsrheiniſch bis zur Grenze des Kreiſes Rüdesheim, linksrheiniſch bis zur Einmündung der Nahe in den Rhein. Rheinheſſen: für Weine aus der Provinz Rhein⸗ heſſen. Rhei ngau: für Weine aus den Weinbaugemeinden des Kreiſes Rüdesheim, außerdem aus dem Stadtbezirk Wiesbaden, den Gemeinden Frauenſtein, Schierſtein, Hoch⸗ heim und Umgebung auf der rechten Mainſeite. Lahn: für Weine aus den Weinbaugemeinden der Lahn. . Rheinpfalz: für Weine aus den Weinbaugemeinden der Ober⸗, Mittel- und Unterhaardt. Franken: für Weine aus den Weinbaugemeinden des fränkiſchen Weinbaugebietes einſchl. des badiſchen Tauber⸗ und Schlüpfergrundes. Baden: für Weine aus den badiſchen Weinbangemein⸗ den außer denen des badiſchen Bodenſeegebietes und des badiſchen Gebiets der Bergſtraße. Bergſtraße: für Weine der badiſchen Weinbau⸗ gemeinden im badiſchen Gebiet der Bergſtraße von Wiesloch bis Weinheim, und der Weinbaugemeinden der heſſiſchen Provinz Starkenburg. a Außerdem gibt es als Bezeichnungen: Bodenſee(ba⸗ diſche, württembergiſche und bayeriſche Bodenſeeorte), Würt⸗ temberg, Saale-Unſtrut, Grünberg und Sachſen. — Die Gefahren des Kinnfurunkels. Ganz allgemein: Jeder Furunkel im Geſicht iſt eine Erkrankung, die ſehr ernſt beurteilt werden muß. Deshalb wird der Arzt, der bei Geſichtsfurunkeln ſofort zugezogen werden ſoll, den Er⸗ krankten meiſt ins Bett ſtecken, ihm das Reden verbieten und alles tun. was eine Weiterverſchleppung der Giftſtoffe Die trauernden Hinterbliebenen. Vereins⸗Anzeiger Alilchabjatzgenojenjchaft Morgen Freitag nachmittag von 5 und Einzug der Ausgleichsbeiträge. Zeit bitte ein Heute und morgen ſeefriſche —7 Uhr Auszahlung ihalten. Hemp Hofmann, Rechner. planvolle frbeit im vieh⸗- ſtall iſt in der krzeugungs⸗ ſchlacht notwendig Für den Irolaulstrich. Johannisbeer⸗Konfitüre offen Pfund 3.60 Aprikoſen⸗ Konfitüre offen Pfund 64 Erdbeer⸗Konfitüre offen Pfund 3.74 Abeſſiniens Vergangenheit u. Gegen⸗ wart. Machen auch Sie die Erkundigungsreiſe mit, durch Abeſſinien kreuz und quer. Sie lernen Abeſſinien kennen wie es wirklich keiner kennt. Der Ufa⸗Berichterſtatter und Kameramann Dr. Rikli weilten monatelang in Abeſſinien, um abwechslungsreiche und ſenſationelle Aufnah— men zu drehen, die über wirtſchaftliche und politiſche Verhältniſſe Einblick geben. Sehens würdigkeiten, Sitten und Gebräuche, kein bis— chen lang! g ſondern packend und ſpannend von Anfang bis Ende.— Dazu ſchönes Beiprogramm. Anſang 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Achtung! Morgen Freitag nachmittag 5 Ahr große Familien⸗ und Kinder⸗Vorſtellung Brennholz⸗Verſteigerung Dienstag, den 21. Januar 1936, vormittags 9 Ayr an werden im Gaſthaus„Rheingold“ zu Lampertheim aus den Abteilungen Untere Wildbahn (Durchforſtungen) 2 und 3 ſowie Heide 8, 17 und 22 fentlich meiſtbietend verſteigert: Scheiter rem: Buche 40, Kiefer 250, Knüppel rm: Buche 70, Kiefer 500, darunter Gemiſchte Marmelade offen Pfund 40 Gemiſchtes Früchtemus offen Pfund. 36 Reichsverbilligte Marmeladen Vierfrucht⸗Marmelade f offen Pfund 3.32 Gemiſchte Marmelade 7 offen Pfund 32 Apfelnachpreſſe⸗Gelee offen Pfund. 32 Apfel⸗Gelee offen Pf.. 48 Johannisbeer-Gelee off.-. 68 Zuckerrübenkraut 450 gr. Pappdoſe. 30 800 gr. Altſilberdoſe 55 Gar. reiner Blütenhonig 1 Pf.⸗Glas 1.45 0/ Glas netto / Pf.⸗Glas. 73 o/ Glas netto Gar. reiner Bienenhonig 1 Pf.⸗Glas 1.20 0/ Glas netto / Pf.⸗Glas. 60 o/ Glas netto 3 Prozent Rabatt mit Ausnahme wenig. Artikel 55 1m. 2.00 mtr. u. 2.50 mtr. lang.(Gartenpfoſten, Legner). Reiſerholz 1. Kl. rm: Buche 34. 8 Es wird gebeten, das Holz vor der Verſteigerung ein— uſehen. Blau unterſtrichene Nummern kommen nicht 1 Ausgebot. Auskunft erteilt das Forſtamt und die zuſtändigen Herren Förſter. Zahlungsunfähige Schuldner on Domanialgefällen ſind vom Mitbieten ausgeſchloſſen. gejj. Jorſtamt Lampertheim mit Görfutter haſt du beſtimmt krfolg, wenn du es anzuwenden verſtehſt Gärfutter zerſetzt ſich ſchnell in der Luft. ES iſt daun ein Herd für ſchädliche Bakterien. Darum: 1988 1 Futterreſte nicht in der Krippe laſſen. Nicht in die Streu werfen! Cabliau Bezirksvertreter lot Aeed Werner und Filet R Adolf Hitlerſtr. 2 * b. 2 9 D Hügelſtraße r Wer nicht injeriert, pflegt keinen Kundendienſt! 1 1 1 über die Lymphbahnen des Geſichts verhindern kann. Eine beſondere Bedeutung kommt dem Kinnfurunkel zu. Faſt die Hälfte aller Kinnfurunkel, die Profeſſor Heonig in der Berliner zahnärztlichen Univerſitätsklinik ſah, griffen über auf die Knochenhaut, den Knochen des Unterkiefers und führ⸗ ten z. T. zu ſchwerſten Knochenmarkentzündungen im Kiefer⸗ knochen. Der Kinnfurunkel aber darf nicht verwechſelt werden mit einem Kinnabzeß, der von einem erkrankten Schneide⸗ zahn ſeinen Ausgang nimmt. Nur Arzt und Zahnarzt können hier gemeinſam rechtzeitig die richtige Diagnoſe ſtellen, wo⸗ bei die Röntgenunterſuchung der unteren Frontzähne häufig den Ausſchlag gibt. Jedenfalls gehört jeder Kinnfurunkel ſo frühzeitig wie möglich in eine fachmänniſche Ueberwa⸗ chung, damit die ſchweren Verheerungen, die eine Erkrankung des Unterkieferknochens anrichten kann, vermieden werden. Union⸗Tonfilmſchan Die Hölle im Westen: Douaumont Der, Direktion des Union-Palaſtes gebührt beſonderer Dank, daß ſie gerade jetzt, wo die deutſche Wehrmacht wieder zu neuen Ehren gekommen iſt, wo gerade jetzt der deutſche Frontſoldat in dem ihm gebührenden Maße beſonders wieder hervortritt, den Frontkriegsfilm:„Douaumont“ Hölle im Weſten“) im Rahmen von Sondervorſtellungen auf den Spielplan ſetzt Dieſer Film, der u. a. echtes deutſches und franzöſiſches Archivmaterial, welches vor 20 Jahren an Ort und Stelle aufgenommen wurde, enthält, zeigt uns jenes Fort bei Ver— dun, vor dem weit über 1 Million Tote, Deutſche und Franzoſen, den letzten Schlaf tun, jenes Fort, um das die erbittertſten Kämpfe des gewaltigen Ringens um Verdun tobten, jeder Fußbreit Boden mit Blut getränkt iſt. Er bringt die Rieſenſchlacht des größten Krieges aller Zeiten, zeigt ſchwerſte Artilleriekämpfe, wochenlanges Trommelfeuer, Gas— angriffe und, Flugzeuggeſchwader. Es iſt ein Film aus ſchwerer, vergangener Zeit, ein gigantiſches Zeitdokument, ein Erlebnis, hinreißend und erſchütternd zugleich für alle diejenigen, die ſie mit durchgemacht und ein Zeugnis unver gänglich bleibenden ſoldatiſchen Heldentums, deutſcher Tat— kraft und nie vergeſſener Opfer für die Jüngeren. Daher ein Film, den jeder Deutſche geſehen haben muß und zu dem auch die deutſche Jugend beſonders eingeladen wird. Gezeigt wird dieſer Film am Freitag, den 17., Sams- tag, den 18., Sonntag, den 19. Januar 1936, in dem Union⸗Filmpalaſt. Vier außergewöhnliche Sondervorſtellun gen; Freitag und Samstag 8.30 Uhr, Sonntag 6 und 8.30. Außerdem am Sonntag um 3.30 Uhr eine große Jugend vorſtellung. FN D So war der Wellkrieg 5 So war der deutsche Frontsoldat! zeigt der Groß- Tonfilm von den Schlachtfeldern Verduns: Dowaumen Authentiſche Originalaufnahmen aus deutſchen und franzöſiſchen Archiven des größten Krieges aller Zeiten Schwerſte Artilleriekämpfe Wochenlanges Trommelfeuer Feſſelballons— Gasangriffe Flugzeuggeſchwader Heulende Granaten f I hinreißend und erschütternd zugleich für alle, Fin Erlebnis die ſie mit durchgemacht. f EIn Zeuon unvergänglich bleibenden 8SO0 IG atlsehen Heldentums, deutscher Tatkraft und nie- vergessener Opfer für die Jüngeren. Ein Film, den jeder Deutsche gesehen haben muß! Ruch die deutsche qugend ist nerziien willnommen! Nur Freitag, den 17. Januar, Samstag, den 18. Januar(abends 8,30 Uhr); Sonntag, den 19. Januar(7 und 9 Uhr abends Außerdem Sonntag 3.30 Uhr nachm. große qugend vorstellung Union-Film- Palast ueranelm Veranſtalter: Friedrich Voß, Dresden 5 IN Geſchütze ſchwerſten Kalibers Ein deutſcher Groß-Tonfilm aus Schwerer, vergangener Zelt: Dein Auftrag, jei er noch jo klein, jim vermeluen Sie in Inrer beutjchen wernung altes was Geld hostel. die wirksame Aufbau zeltungsanzelge it's ein wird Innen der beste Stein. Es igt so: Wenn alle klagen, dann glaubt kaum einer noch an eine Besserung Wer wird aber die Hände in den Schoß legen wollen? Der Kampfum den Kunden muß eben doppelt achtsam geführt werden. heller seln! — — 9 an ht, in eit ſte Le. Ne en aß nd ik⸗ er n⸗ ie ift m p, — e Aus ber Gejchichte des Tabalbaues WPD. Zu den Nahrungs⸗ und Genu ger Verbrauch auch bei anhalten ſtetig geblieben iſt, ſich mancher fragen, ob es r Frage des Tabakbaues in ee eee eee eee eee eee— zmitteln, deren Die Einzelhandelsvertretun der Wirtſchafts⸗ händler, in jedem Falle Tombola⸗ und äh richtet auch an Arbeitsfront zelhandelsgeſ anzugehen und da das wirtſchaftlich rechtfertigt iſt. Nhein⸗Mainiſcher Garantieverband Bisher 1300 Kreditanträge. zur Erleichterung der Kredit chaftsgebiet gegrün⸗ GmbH. Frankfurt allen Kreiſen der g bittet daher alle Einzel⸗ gewährung für and zu nehmen, und mengenmäßi friſe verhäl erſter Linie der Tabak. nötig iſt, ſich überhaupt mit de Deutſchland zu jährlich allein für mark und für Zigarren über 600 gegeben. Die Preisſ wendung billiger R Tabak gegen das dem handelte es ſi jetzt die Einrichtung in Bremen notwendi Wenn wir in daß der Tabak ſch hat. Vor der E teile den Tabak nicht ge iſt der Tabak und ſeine Verwendu Die Spanier ahmte Vielfach wurde auch im 1 Spanien als Heilmittel und Kopfſchmerzen verwandt. n ihm ein Univer Leiden gefunden zu haben. Nach Frankreich n Kraut d franzöſiſcher Geſ ſeinem Namen von einer Spenden nliche Zwecke Abſt alle Organiſationen owie geſellige Vereine die chäftsinhaber nicht um d durch zu einem Verhalten und wettbewerblich in kei dringende Bitte, rartige Spenden zu veranlaſſen, ner Weiſe ge⸗ Zigaretten etwa 1.250 Milliarden Reichs- Millionen Reichsmark aus- enkungen für Auslandstabak und die Ver⸗ ohtabake haben die deut Jahr 1931 wertmäßig v ch aber um ſo e einer Ueberwach Ke che Einfuhr von erringert. Trotz⸗ rhebliche Summen, daß ungsſtelle mit dem * Frankfurt a. M. Der aufnahme im Rhein⸗Maini dete Rhein⸗Mainiſche Gara ſe) wird nach wie vor aus ondere von kreditbedür ibenden, Hausbeſ Bisher ſind rund 1300 K 5 Millionen Mark rößten Teil genehmigt werden lehnungen erteil hr ſtark zurückgega nd für alle Kreditſuche szwecke Kredit benöti gemeinen erforderliche ba heit nicht ſtellen können. Der Garan eine Garantie die die Geſchichte zurückblicken, ſo ſehen on von jeher eine wichtige Amerikas haben die Erſt durch die Entdeckung g auf den Kontinent über⸗ s Tabakrauchen ſehr 5. Jahrhundert der gegen Gicht, Zahn— Berühmte Aerzte ſalmittel gegen alle körperlichen S. Rolle geſpielt übrigen Erd⸗ a. M.(Bör kern, Gewerbetre Anſpruch genom reditanträge über mehr als 3, eingereicht worden, konnten. Die Zahl t werden mußten, ngen. Wie bekannt, r in Frage, die für aber die für „in denen Ab gelangte die Kunde von dem wunder⸗ urch Jean Nicote, der andter am Hofe von Liſſabon wurde die Tabakspflanze Nic Frankreich wandte man den tel an. Beſonders beliebt war die Tabak wurde ſo ein belie zöſiſchen Könige. In Deut Arbeitsbeſchaffun Kreditinſtitute im zungsmäßige Sicher verband erſetzt dur mäßige Sicherheit und Sicherheiten ſich 1560 als befand. Nach otina ge⸗ Tabak zuerſt Pulverform zum btes Mittel am ſchland erhielt ger Stadtphyſikus Adolf als neues Heilmittel von ch zugeſandt, der ſie an Aerzte anderweitigen Privatbürgſchaft, bereignung oder ann auch reiner werden, ſofern es die insbeſondere tlichen Verhältniſſe, ver⸗ ditgrenze beträgt im all⸗ un in beſonderen Fällen garantiert werden. Der Verband g von Inſtandſetzungen und Um- und ſonſtigen Aufträgen, für Be⸗ zur Bezahlung von Handwerker⸗ Zwiſchenkredite für Auskünfte und die erforderlichen ngeſchloſſenen Banken, Syarkaſſen n, ſowie beim Verband ſelbſt er⸗ nachſtelliger Grundſchuld, Hofe der fran g von Ausſtänden, im Jahre 15 kro getrocknete Tabakblätter einem Freunde aus Frankrei und Botaniker weitergab. So verbreitet allmählich über allen Ländern den Strenge entgegentrat, würzigen Krautes imme Sobald man die Ein die ſtändige Verbrei Regierungen ihre Ein die erſte, welche erkann fähiges Objekt kation und den Han und gab beides in Pacht. Die er zeit lieferten dem Staate eine Sicherheits geeigneten Fällen k Perſonalkredit gewährt Eigenſchaften des Geſu und Tüchtigkeit und ſeine wirtſchaf tretbar erſcheinen laſſen. Die Kre gemeinen 5000 Mark, auch ein höherer Betrag ſteht für die Finanzierun bauten, von Lieferungs⸗ triebskredite, für Kredite rechnungen und auch für zur Verfügung. Weitere Vordrucke ſind bei den a und Kreditgenoſſenſchafte e ſich der Tabak vom portugieſiſchen Hof uropa. Obwohl man faſt in Gebrauch von Tabak mit aller verbreitete ſich der Genuß die hr in alle Volksſchichten hine t gewonnen hatte, daß kein Mittel fhalten konnte, änderten die g. Die Republik Venedig war ß der Tabak ein ſehr ſteuer⸗ Schon 1657 erklärt e ſie die Fabri⸗ del des Tabaks für ein Staatsmonopol ſten fünf Jahre der Pacht⸗ n Reinertrag von 46 000 fach die Behörden der ges aufs törichtſte ent⸗ 1620 in Straßburg m Tabakſamen beſtellte, eit den Anbau, weil da⸗ igt werden könnte. Aber bak bald. So dehnte ſich andenburg, Schleſien urfürſt, der klüger begünſtigte den An⸗ Die Spareinlagen in Heſſen⸗Naſſau Zunahme 43.1 Millionen Mark. Frankfurt a. M., 1935 erhöhten ſich die lichen Sparkaſ lionen Mark 8 Prozent ihres von 43.1 Millionen überſchuß von 26.1 Mark geſchätzter Zinsgut Die Zahl der Sparkonte höhung von 1454000 auf ſchland traten viel uen Erwerbszwei ſcher Kaufmann mit holländiſche Stadt lange 3 bau beeinträcht u Zopf überwand der Ta kbau in den Gegenden vo Der Große K Stadt Straßburg, eutung des ne gegen. Als ein deut größere Ackerflächen verbot der Rat der durch der Getreidean m Laufe des Jahres Spareinlagenbeſtände de en⸗Naſſau von 515.7 Mil⸗ er um mehr als ſen der Provinz Heſſ auf 558.8 Millionen Jahresanfangsbeſtandes. Mark zergliedert f ich in einen Einnahme⸗ Millionen Mark und in 17 Millionen ſchriften für das Jahr 1935.— erfuhr im Berichtsjahr eine Er⸗ über 1580 000 Stück. Jahresendbeſtand von 1935 ſtellt mit 558.8 Mil⸗ ark einen neuen 95 ch ſt ſt a n d abiliſierung dar. kriegszeit— am 30. naſſauiſchen Sparkaſſen allerdings noch nicht wi 10 Sparkaſ war als der Rat der bau des Tabaks aufs Der Erzeugung des Ro von Fabriken eine große kö den. In Deut folgte die Anlegung Am 1677 war in Spanien kfabrik in Sevilla entſtan⸗ e ſerſte Schnupftabak⸗ thin folgte eine gleiche in Laufe der Zeit der Tabak⸗ mmer mehr durch. die die deutſche Tabakein⸗ gen Jahrhunderts erlebte, iſt zu⸗ rbreitung der Zigarre zurück⸗ ahrhundert begann die Ziga⸗ während der Zigarrenverbrauch wie⸗ ute werden in Deutſchland fünf⸗ bis en geraucht als im Jahre 1907. Seit r unentwegt Tabak für unfere Ziga⸗ zwar iſt die Tabakeinfuhr bald Jahren. Da Menge von der Kaufkraft erbraucher beſtimmt auf dem Fuß. nigliche Schnupftaba ſchland legte man di rik in Höchſt an. Späte Pforzheim. Sof bau in Deutſ ſeit der Mark⸗ Die Einlagenbeſtände der Vor⸗ Juni 1914 verwalteten die heſſen⸗ 655.3 Millionen Mark— konnten eder erreicht werden. Immerhin ſen ihren Vorkriegsbeſtänden ber oder haben dieſe z. Auf den Kopf men 8 Mark S chlands Gegenden i nde des vori eits ſehr nahe T. ſogar überſchritten. der Bevölkerung von Heſſen⸗Naſſan kom⸗ pareinlagen. Der Reichsdurchſchnitt beträgt fuhr gegen E nächſt auf die wachſende Ve zuführen. In dieſe hren Siegeszug, etwas zurückging. He ſechsmal ſo viel Zigarett ahren führen wi abriken ein, und ſiebenmal ſo groß, wie v und Art der Tabakeinfuhr faſt allein und dem wechſelnden Geſchmack der V Auch im Verhältnis der Sparer zur G zahl liegt Heſſen⸗ Naſſau über den Dur während dort von 100 Vo en Sparkaſſe f. 100:61 weſentlich günſtiger. Die Sparkonten mit einem Guth machen 40 Prozent der Geſamt Beſtand bis zu 100 Mark weite konten— d. h. 10000 Mark— ſind amtſtückzahl errechnet zeigen, daß die Sparkaſ kleinſte Beträge verwalte Volkes dienen. eſamt⸗Einwohner⸗ chnittszah⸗ lksgenoſſen 49 paren, ſtellt ſich das Ver⸗ bei einer öffentlich or 50 bis 60 hältnis hier mit aben unter 20 Mark ſtückzahl aus, die mit einem Prozent. Große Spar⸗ Mindeſtguthaben von zentualer Anteil an der ſich auf knapp 20/00. Dieſe Zahlen ſen in der Hauptſache kleine und n und ſo der breiten Maſſe des wäte es im Intereſſe un wenn man ſich wieder me und Rauchtabak ſerer Deviſenbilanz zu begrüßen, brauch von Zigarren zuwenden würde. gleichzeitig dem heimiſchen Tabak er⸗ möglichkeit geſchaffen. in Deutſchland rund 70000 die mit ihren Angehörigen ihr em Tabakanbau beſtreiten. 5 der Tabakanbau nicht etwa rdert, ſondern im Gegenteil t in geſteigertem Maße zu ſen wirkt ſich der Tabakanbau in günſtig aus. Seine Vermeh⸗ daß die Käufer von deutſchen Jahr mit größerem Intereſſe s Tabaks ſich gebeſſert aſſiger Qualitäten nicht mehr Intereſſe der heimiſchen akpflanzer Vergröße⸗ ünſcht. Der Staat kann ſolche mit einem ſelten. Ihr pro Damit würd weiterte Verwertungs Schon jetzt gibt es bäuerliche Betriebe, Daſein vornehmlich aus d Dabei iſt beſonders wertvoll, da vermehrte Maſchinenarbeit erfo geeignet iſt, die Arbeitsloſigkei vermindern. Infolgedeſ bäuerlichen Betrieben äußerſt rung wird dadurch erleichtert, Zigarrentabaken von Jahr zu feſtſtellen, daß die Güte de hat und daß das Ziel erſtkl weit entfernt Oer Autobahnbau nördlich von Frankfurt Schon Ende September ſoll ein Teilſtück eingeweiht werden. Bereits vor der Einwei Frankfurt Darmſtadt— Reichsautobahn wurde die Arbeit auf de Frankfurt gelegenen Bauabſchnit“ onn N geſtalten ſich hier verhältnismäßig ſchwierig, da viel ungünſtigem Untergrund gere Brückenbauten erforderlich ſi a Bau der 300 Meter langen Brücke tal im Gange, eines der mächtigſten Bauwerke der autobahn in unſerem Bezirk. ch von Frankfurt verlaufende dſchaftlich äußerſt reizvolles Bäder und romantiſche Flecken Bahn aus leicht erreicht werden können oll ein weiterer Teilabſchnitt nämlich der Strecke Nauheim, bis zum ſein, ſo daß ſie bis zu dieſ * Frankfurt a. m. Bauabſchnittes begonnen. Die Arbe ten chnet werden muß und große So iſt gegenwärtig der iſt. Dem zunehmenden über das Urſelbach⸗ Käufer entſprechend, haben die Tab rung der Anbauflächen gew jedoch dieſem Verlangen nur nach und nach entſprechen, da ganz geringe und allmähliche Steigerung der zulaſſen darf, damit die Qualität nicht leidet. Strecke führt Gebiet, in dem liegen, die von Trotz aller Frankfurt— Bad⸗ fertiggeſtellt em Termin eingeweiht werden er nur eine Anbauflächen durch ein lan Schwierigkeiten f Einzelhandel gegen Tombolaſpenden In letzter Zeit iſt wieder wie früher f des Einzelhandels darüber geklagt worder Betriebsgemeinſchaften und andere Organif ſchäftsinhaber mit dem Erſuchen herantraten, läßlich einer geſelligen Verar bola Gebrauchsgegenſtände chon in Kreiſen 23. September 1936 , daß Vereine, für eine an⸗ 5 iſtaltung durchzuführende Tom⸗ Vergehen gegen das Weingeſetz owie Lebens⸗ und Genußmittel Betrug und Wucher. Vor der Großen Strafkammer in Main rhandlung gegen die J Masbach und Feldheim wegen Ver geſetz, Betrugs und Sachwuchers. gen, meiſt langjährige Angeſtellte und zwei praktiſche Weinſachverſ verſtändiger geladen. Die Angekl Hermann Masba Anton Joſef Koh Hiergegen beſtehen Bedenken. Der E das Erſuchen geſtellt wird, befindet Zwangslage, weil er glaubt, die an ihn ſonen als Kunden zu verärgern oder ga er die Spendengewährung ablehnt. Grund zelhändler ni inzelhändler, an den ich vielfach in einer herantretenden Per⸗ zu verlieren, wenn ſätzlich iſt der Ein⸗ cht in der Lage, ſeine Waren zu verſchenken. Er auch im Falle eines einmaligen Entgegenkom⸗ mens eine Situation, die von der übrigen Kund der er keine derartigen Zuwendungen gann die Ve nhaber der Weinfirmen gehens gegen das Wein⸗ Es ſind eine Anzahl Zeu⸗ ſowie zwei behördliche tändige und ein Buchſach⸗ agten, der 32jährige Ernſt und der 56jährige Elſäſſer ſenheim, befinden ſich ſeit 2. ch aus Mainz verſtanden werden muß, ler aus Gon machen kann. November 1935 in Unterſuchu eee eee 1 1 * in den Handel gebracht hältnis zum eigentlichen Wert des Weines ſtanden. Die An⸗ Handlungsweiſe bewußt geweſen zu ſein. Die Verte uerun der Weine begründen ſie teilweiſe mit hohen Speſen und hauptſächlich mit der hohen 50prozentigen Vertreterpro⸗ viſion. Masbach erklärte, daß er vor Inanſpruchnahme der Mark zu verzeichnen hatte, während er in der Folgezeit wieder Gewinne von 17. bis 18 000 Mark erreicht habe. Die Zeugen, faſt lauter frühere Büro. und Kellerange⸗ ſtellte, beſtätigen die Angaben der Angeklagten und ſpre⸗ chen jetzt etwas zurückhaltender als in der Vorunter- Eine rätſelhaſte Gelbſtbeſchuldiguna Im Zuſammenhang mit dem Heidelberger Doppelmord. Oppenheim, 15. Jan. Der Polizeibericht meldet: Bei r Frau des vor einigen Tagen aus Eich(Rheinheſſen) verſchwundenen Gemeinde-Vollziehungsbeamten ſprach Montagabend ein fremder junger Mann vor, der angab, im Auftrage ihres Mannes zu kommen, um verſchiedene Klei⸗ dungsſtücke, Wäſche uſw. abzuholen, um dieſe an einem be— ſtimmten Treffpunkt dem Verſchwundenen zu übergeben. Da aber keine Zugverbindung mehr beſtand, übernachtete der Fremde in der Wohnung der Frau. Dieſer kamen im Laufe der Nacht Bedenken und ſie machte in den frühen Morgen⸗ ſtunden des Dienstags ihrem Nachbarn Mitteilung von dieſer ſeltſamen Einquartierung. Nachdem man ſich mit der Ortspolizei ins Benehmen geſetzt hatte, wurde die Verhaf⸗ tung des jungen Mannes durch die benachrichtigte Staats⸗ polizei veranlaßt. Nach eingehendem Verhör legte der Feſtgenommene ein überraſchendes Geſtändnis ab. Er gab an, den Doppelmord in Heidelberg begangen zu haben. Der Mörder, der aus einem Vorort Heidelbergs ſtammt, wurde ins Amtsgerichts⸗ gefängnis Worms eingeliefert. Wie wir dazu aus Heidelberg hören, iſt der in Eich bei Oppenheim Verhaftete, der ſich als Täter im Heidelberger oppelmord in der Quinckeſtraße ausgegeben hat, inzwiſchen von Worms nach Karlsruhe zur weiteren Vernehmung über⸗ geführt worden. In Worms hat man übrigens die Angaben des Verhafteten über ſeine Heidelberger Täterſchaft ſtark bezweifelt, da es ſich um einen krankhaften Lügner handelt. Jüdiſche Metzgerei geſchloſſen Offenbach a. M., 15. Jan. Die Preſſeſtelle der Polizei⸗ direktion Offenbach a. M. teilt u. a. mit: Durch eine über⸗ raſchende Reviſion durch Beamte der Lebensmittelpolizei in dem Metzgereibetrieb der Jüdin Appel geb. Salomon in Offenbach, Biebererſtraße 79, wurde folgendes feſtgeſtellt: Der Fleiſchzerlegungsraum befand ſich in einem total verſchmutzten, ekelerregenden Zuſtand. Es herrſchte darin, ebenſo wie im Kühlraum, der aber trotz des warmen Wetters außer Betrieb war, eine große Unordnung. Nach dem Gut- achten von Sachverſtändigen, die bei der Reviſion heran⸗ gezogen wurden, waren im Kühlhaus ſämtliche Eiſenteile, wie Fleiſchgehänge und ſonſtige Geſtänge vollſtändig ver⸗ roſtet. Die Wurſtküche ſah„eher einer verrußten Schmiede ähnlich, als einem Raum, in dem Lebensmittel hergeſtellt werden ſollen.“ Auf einem Tiſch im Fleiſchzerlegungsraum lagen eine Anzahl Leberwürſte, die ſchmierig und übeltiechend waren und verkauft werden ſollten. Im Kühlraum wurden zwei Eimer mit Fleiſch⸗ und Wurſtwaren vorgefunden, die bereits zerſetzt waren. An einem Fleiſchhaken hingen Teile einer Leber die nach den Angaben des Ehemanns Appel noch verwendet werden ſollten, aber als ungenießbar an⸗ geſehen werden mußten. Das Kreisamt Offenbach hat auf Grund dieſer Tatſachen auf Antrag der Polizeidirektion Offenbach, im Einvernehmen mit dem Kreisveterinäramt und der Fleiſcherpflichtinnung für den Kreis Offenbach den Geſchäftsbetrieb geſchloſſen. Aus der Welt des Wiſſens Haie haben kein zuſammenhängendes Knochengerüſt; wenn ſie an Land gebracht werden, fallen ſie nach einigen Kraft- anſtrengungen matt zuſammen und bieten ein ganz anderes Bild als etwa ein Hai im Meer. Die größten Fiſche ſind die Rieſenhaie, die etwa 15 bis 20 Meter lang werden; Wale werden zwar größer, gehören aber zur Gattung der Säugetiere. Elefanten werden etwa 150 bis 200 Jahre alt. Von allen deutſchen Städten hat München den ſtärkſten Kraftwagenverkehr; hier fällt auf je 20 Einwohner ein raftwagen. Dann folgen Karlsruhe, Stuttgart und Braun- ſchweig.. Es iſt jetzt feſtgeſtellt worden, daß zwiſchen dem Auf⸗ treten von Kröpfen und der Radioaktivität gewiſſer Ge⸗ ſteine Zuſammenhänge beſtehen. Unterſuchungen haben ergeben, daß Knaben heute durch⸗ ſchnittlich um faſt zehn Pfund ſchwerer und um fünf Zenti⸗ meter größer ſind als ihre Altergenoſſen vor 50 Jahren. Im Jahre 1841 betrug die Bevölkerung in Japan 27 Millionen, 1931 betrug ſie 67.8 Millionen und nach der jüngſten Zählung vom 1. Oktober 1935 rund 100 Millionen. Man kann ſagen, daß ſich die japaniſche Bevölkerung in den letzten 100 Jahren um das Vierfache vermehrt hat. Sportnachrichten Maxie Herber entthront Im Olympia⸗Kunſteisſtadion in Garmiſch⸗Partenkirchen wurden die Deutſchen Kunſtlaufmeiſterſchaften mit den Kür⸗Wettbewerben der Männer, Frauen und Paare ſowie den Pflicht⸗ und Kürübungen der Junioren beendet. Bei den Männern verteidigte der Berliner Ern ſt Baier ſeinen Titel gegen Lorenz ſehr ſicher, dagegen mußte M a xie Her⸗ ber bei den Frauen ihre Meiſterwürde an ihre Klub- kameradin Viktoria Lindpaintner abtreten, die ſich in der Pflichtübung einen ſo großen Vorſprung herausarbeitete, den Maxie Herber in der Kür nicht mehr aufholen konnte. Im Paarlaufen waren Herber— Baier natürlich nicht zu ſchlagen. Unſer Europameiſterpaar zeigte eine ſo abgerundete Leiſtung, daß einige Punktrichter mit der höch⸗ ſten Note werteten. In die er Form dürften Herber— Baier auch bei den Olympiſchen Winterſpielen im Februar die größten Ausſichten haben. Ben Angeklagten wird zur Laſt gelegt, Weine unte; irreführender Bezeichnung und Aufmachung zu haben. Sie haben ein⸗ und die verſchiedenſten Bezeichnungen und Aufmachungen angeboten zu Preiſen, die in keinem Ver⸗ geklagten ſtellen in Abrede, ſich der Rechtswidrigkeit ihrer f einen Verluſt von 20 000 Am