org. eſey E 0 im Nez m he u. da le yr Laufe btgen⸗ don it her erh tiutz t ein lord 115 its K 5 1 Vol Bielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 M. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeter z eile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 15 Lippe Vorabend der Aevolution NS. Ganz Lippe ſtand anläßlich der vor drei Jahren in dieſem Lande geſchlagenen Entſcheidungsſchlacht im Zeichen des traditionellen Erinnerungstreffens, an dem alle Kämpfer, die jene für Deutſchlands Schickſal ſo bedeutſame Wahl mit⸗ erlebt haben, teilnahmen. Ueber die politiſche und geſchicht⸗ liche Bedeutung dieſer Wahl iſt viel geſchrieben worden. Ihr Ergebnis ſollte nach dem Rückſchlag vom 6. November 1932 und dem ungünſtigen Ausfall der thüringiſchen Gemeinde- wahlen den Beweis erbringen, daß die Bewegung wie⸗ der in Vormarſch begriffen ſei. Der 15. Januar 1933 erbrachte dieſen Beweis in überwältigender Weiſe und trug entſcheidend zu der 14 Tage ſpäter erfolgten Macht— übernahme bei. Der Führer ſelbſt hat damals in dem kleinen, etwa 120 000 Wahlberechtigte zählenden Lippe in 16 gewalti⸗ gen Maſſenkundgebungen geſprochen und ſozuſagen um jeden einzelnen lippiſchen Volksgenoſſen gerungen. Zuerſt in VBöſingfeld und Detmold, dann in Leopoldshöhe, Oerling⸗ hauſen, Auguſtdorf, Horn, Hohenhauſen, Karldorf, Schwalen⸗ berg, Lage, Lemgo, Lipperode, Schlangen, Barntrup, Blom⸗ berg und ſchließlich in Bad Salzuflen. Von überall ſtrömten wie heute die Maſſen zuſammen, um den Führer zu hören und durch die Macht ſeiner Perſönlichkeit die nationalſozia⸗ liſtiſche Idee zu verſtehen. f 29 8885 Neben den Führerkundgebungen fanden gleichzeitig im ganzen Lande Abend für Abend Maſſenverſammlungen mit maßgebenden Führern der Partei ſtatt. Unſere Redner ſprachen in allen Städten und in den kleinſten Dörfern. So beiſpielsweiſe Dr. Goebbels in Herrentrup, Kirchdonop und Moſebeck, Dr. Frick in Schlangen und Bad Salzuflen, Darree in Hohenhauſen und Schwalenberg, Göring in Detmold und Bad Salzuflen, Kerrl in Lage und Schieder, Ruſt in Horn, Hohenhauſen und vielen anderen Orten. Außer dieſen Verſammlungen wurde ganz Lippe von allen möglichen Arten unſerer Propaganda erfaßt, wobei an die ſogenannten Hauswerber erinnert ſei, die in der kleinſten lippiſchen Bauernkate für die Idee des Nationalſozialismus warben. Viele unſerer Volksgenoſſen, die das Lipperland vorher nur aus Proſpekten der Verkehrsvereine, aus Poſt⸗ kartengrüßen oder ſonſtwie vom Hörenſagen kannten, haben während des lippiſchen Wahlkampfes das ſchöne Land der roten Roſe ſchätzen und lieben gelernt. Sie haben manch un⸗ vergeßliches Erlebnis aus dem Wahlkampf mitgenommen und ſind glücklich, unter dem Führer jene Schlacht geſchlagen zu haben, die für den Aufſtieg Deutſchlands am Vorabend der Revolution entſcheidend war. P! p Dr. Schacht in Stettin Nur eine Wirtſchaftspolitik in Deutſchland. Berlin, 17. Januar. Am Donnerstag fand in den Räumen der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Stettin die Gründungsverſamm⸗ lung der Wirtſchaftskammer für Pommern ſtatt. Als eine beſondere Ehrung empfand es die Verſammlung, daß auch der greiſe Generalfeldmarſchall von Mackenſen erſchie⸗ nen war, dem eine lebhafte Huldigung dargebracht wurde. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht ging auf eine große Reihe von Einzelfragen ein. Er betonte dabei, daß es in der Wirtſchaftspolitik nicht auf theoretiſche Auseinander⸗ ſetzungen ankäme, zumal unter den einzelnen Fachausdrük⸗ ken jeder ſich etwas anderes zu denken pflege. Der Wirtſchaftsminiſter erwähnte dabei auch die im Ausland immer wieder auftauchenden Erfindungen über angebliche gegenſätzliche Auffaſſungen zwiſchen dem Füh⸗ ter und ſeinen Mikarbeitern. Erfreulicherweiſe gebe es in Deutſchland nur eine politik und auch nur eine Wirt- ſchaftspolitik, nämlich diejenige Adolf Hitlers, mit dem und für deſſen Ziele zu arbeiten jedes Volksgenoſſen höchſte Ge⸗ nugtuung ſei. Japaniſche Beobachter Nach dem Austritt aus der Flottenkonferenz. London, 17. Januar. Der japaniſche Flottenvertreter Nagai teilt mit, daß Japan, nachdem es aus der Flottenkonferenz ausgetreten iſt, nunmehr vorausſichtlich zwei Beobachter zu der Konferenz entſenden wird. Es ſeien immer noch einige Probleme vorhanden. wle 3. B. die Fragen der Floktenſtütpunkte, an denen Japan intereſſiert zei und über die nach Anſicht Japans eine Ver einbarung juſtande kommen könnte, f . . lernheim Beilagen: er un 6 Vereins- und Gejchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Dez. 35: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Freitag, den 17. Januar 1936 12. Jahrgang Appell der Kraftfahrer Rudolf Heß vor dem NS in der Deutſchlandhalle— Erlaß zur Verminderung der Höchſtgeſchwindigkeit aus Erſparnisgründen DNB. Berlin, 16. Jan. In Gegenwart mehrerer Mitglieder der Reichsregierung, des Führerkorps des NSKK. aus dem ganzen Reich und zahl⸗ reicher Ehrengäſte fand in der feſtlich ausgeſchmückten Deutſch⸗ landhalle am Donnerstagabend eine großer Generalappell des Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps vor dem Korpsführer ſtatt. Außer ſämtlichen Gruppenführern und Brigadeführern des NSKK. war die geſamte Motorbrigade Berlin, ſowie zahl⸗ reiche Abordnungen der Kraftfahrinſpektion Süd zugegen. Schon in den frühen Abendſtunden boten die Straßen des Berliner Weſtens ein außergewöhnliches Bild. Von allen Seiten mar— ſchierten Stürme und Staffeln der Motorbrigade Berlin nach der Deutſchlandhalle. um 19 Uhr war das große Rund der größten Halle Europas bis auf den letzten Platz gefüllt. Punkt 20 Ahr erſchienen von den Anweſenden ſtürmiſch begrüßt, der Stellvertreter des Führers, in Begleitung des Korpsführers Hühnlein, der Reichskriegsminiſter General- oberſt v. Blomberg, der Reichsverkehrsminiſter Frhr. El tz⸗ Rübenach, der Stabschef der SA. Lutze. Der Führer der Kraftfahrinſpektion Süd, Truppenfüßrer Offermann, meldete dem Korpsführer, daß 20 500 Män- ner des NSKK. der Brigade Berlin und Abordnungen aus dem ganzen Reich, 33 Feldzeichen und die Stander der Brigade Berlin angetreten ſeien. Der Korpsführer gab die Meldung an den Stellvertteter des Fühters weiter, der die Verſammelten mit einem Heil Hitler begrüßte. Dann ergriff der Stellvertreter des Führer, Reichsminiſter Rudolf Heß das Wort zu einer oft durch Beifall unterbrochenen Anſprache. Heute, ſo führte der Stellvertreter des Führers aus, brau— chen wir nicht mehr wie vor der Machtergreifung einem kom⸗ menden Jahre mit der Leberzeugung entgegenzuſehen, daß doch alles Mühen vergeblich ſei. Daß damals jeder, der ſein Volk liebte, gelitten hat, wiſſen nur wir ſelbſt. And jeder Ausländer, der dem heutigen Deutſchland verſtändnislos gegenüberſteht, möge ſich vor Augen führen, was wir durchgemacht haben und wohin es in Deutſchland unter der Herrſchaft früherer Syſteme gekommen iſt,— er würde uns beſſer verſtehen. Vielleicht wächſt aus dieſem Anſchauungsunterricht, den der Bolſche wis mus neuerdings in Südamerika der Welt gegeben hat, das Verſtänd— nis für Deutſchlands Maßnahmen. Wenn aber das Ausland trotz alledem uns kein Verſtändnis entgegenbringen will, ſo kön- nen wir es auch nicht ändern. Das Ausland mag auf ſeine Weiſe glücklich werden, wir nehmen uns die Freiheit, auf unſere Weiſe glücklich zu ſein. Mit Freude ſehen wir aber, ſagte der Stellvertreter des Führers, daß die Verſtändigung ihren Fortgang nimmt, allen Intereſſenten an der Völkerverhetzung zum Trotz. Vertreter der Frontkämpfer Englands und Frankreichs haben Beſuche mit denen Deutſchlands ausgetauſcht. Nächſter Tage wieder begibt ſich eine deutſche Frontkämpferabordnung nach England, einer Einladung der engliſchen Frontkämpfer folgend. Sie nehmen unſere aufrichtigſten Wünſche mit, daß auch ihr Beſuch beitragen möge, das Band zu feſtigen, das die Leidensgefährten aller Na⸗ tionen der Fronten des großen Krieges miteinander verbindet und mithilft, eine neue Völkerkataſtrophe zu verhindern. Aus der gleichen Hoffnung heraus begrüßen wir die Anglo-German⸗ Fellowſhip in England und die Deutſch⸗Engliſche Vereinigung, die vor kurzem in Anweſenheit namhafter Engländer aus der Taufe gehoben wurde. Auch dieſe beiden Vereinigungen ſind getragen vom Geiſte beſten Frontkämpfer— tums. Die Leiſtungen, die Deutſchland unter der Herrſchaft des Nationalſozialismus vollbracht habe, wären unter dem ver⸗ gangenen Syſtem nicht möglich geweſen. Alle bisherigen Erfolge der deutſchen Wiederaufbauarbeit wären nicht möglich geweſen ohne die freudige Mitarbeit des Volkes und der Einordnung des Einzelnen unter die höheren Intereſſen. Die Männer des NSKK. hätten ſich zum großen Teil, ſchon bevor der Nationalſozialismus Staatsprinzip wurde, freiwillig eingegliedert in eine Organi⸗ ſation, die ihrerſeits nur den gemeinſamen höheren Intereſſen diente und dient. Neben der freien Zeit, die der NS KK. Mann opfert, bringt er materielle Opfer. Es wird von ihm gefordert, daß er Vorbild iſt, daß er opferbereiter, mutiger iſt, daß er die Fahr⸗ diſziplin beſſer hält als jeder andere deutſche Kraftfahrer. Von ihm wird erwartet, daß er trotzdem in ſeiner Haltung ſich nicht erhöht über andere, daß er nicht etwa bei Schrankenkontrollen und ſonſtigen Gelegenheiten, bei denen er mit Staatsorganen in Berührung kommt, ein Vorrecht für ſich verlangt, kurz, daß er Nationalſozialiſt durch und durch iſt. Als National- ſozialiſt ſoll er ſogar ein beſonderes Opfer bringen, ein Opfer, das gerade der gute Automobiliſt empfindet: Ich habe in einem Graziani beſiegt Ras Deſta Der italieniſche Heeresbericht DNB. Rom, 16. Jan. Die erſten ergänzenden Meldungen der italieniſchen Son⸗ derberichterſtatter zu der Offenſive des Generals Graziani gegen die Truppen des Nas Deſta ſprechen von einer dreitägigen Schlacht, die am 12. begonnen und am 15. mit einem vollen Sieg der Italiener beendet werden konnte. Nach der Darſtellung des Vertreters des„Piccolo“ in Mogadiſcho iſt mit dem Waffenerfolg Grazianis der geplante Vorſtoß des Nas Deſta auf Dolo vereitelt worden. Die abeſſini⸗ ſchen Truppen werden immer noch hartnäckig und erfolgreich verfolgt. Graziani habe in den Tagen vom 12. bis 14. mit einer ununterbrochenen Reihe von Angriffen die heftigen Widerſtand leiſtenden und ſehr gut ausgerüſteten Abeſſinier nacheinander aus ihren ſtark befeſtigten Stellungen geworfen. Die Italiener, die während der dreitägigen Schlacht von der Luftwaffe und von Tankabteilungen tatkräftig unterſtützt wurden, ſetzten mit der gleichen Hilfe auch jetzt noch eine ſcharſe Verfolgung fort, die bereits das ganze Sarra⸗Gebiet erfaßt habe und ſich damit den Hauptmaſſen des Feindes entſchloſſen nähere. Die amtliche Mitteilung Nr. 98 gibt mit dem italieniſchen Heeresbericht vom Donnerstag folgende weitere Einzelheiten über die Oſſenſive des Generals Graziani bekannt: „Die Schlacht am Ganale Doria ſteht mit dem vollen Er⸗ folg unſerer Waffen vor dem Abſchluß. Unſere Truppen ſind auf der ganzen Front in einer Tieſe von über 70 Kilometer vorge⸗ rückt und haben dabei überall den hartnäckigen Widerſtand des Gegners überwunden.. Verfolgt von den unſrigen, ziehen ſich die Truppen des Ras Deſta Damto in Anordnung zurück. Starke Nachſchubabteilungen des Feindes, die ſich in Höhlen eingeniſtet haben, verſuchen vergeblich die Verfolgung aufzu⸗ halten. Die Verluſte des Feindes ſind beträchtlich. Die Luftwaffe in Somaliland hat Truppenzuſammen⸗ ziehungen des Feindes in Dagabur und Saſſabaneh mit Bomben belegt. Sie hat mit unſeren kämpfenden Truppen tatkräftig zu⸗ ſammengearbeitet. An der Eritrea-Front haben geſtern in der Gegend von Andino mit ſichtbar großem Erfolg Flugzeuge Anterneh⸗ mungen gegen Zeltlager und Anſammlungen abeſſiniſcher Krieger durchgeführt.“ Neuer Bombenabwurf DRB. Addis Abeba, 16. Jan. front wiederum eine Rote⸗Kreuz⸗ Abteilung durch italieniſche Flieger mit Bomben belegt worden. Danach ſollen drei italieniſche Bombenflugzeuge nach Ualdia, etwa 150 Kilometer nördlich von Deſſie, gekommen ſein und die dortige Rote-Kreuz⸗Station mit Bomben beworfen haben. Zwei Krankenſchweſtern ſeien verwundet und ſämtliche Krankenzelte zerſtört worden. Der gegenwärtig in Abeſſinien weilende Vertreter des Genfer Roten Kreuzes ſtellte nach einer abeſſiniſchen Meldung aufs entſchiedenſte in Abrede, irgendeinen Vorſchlag gemacht oder eine Erklärung abgegeben zu haben, daß die internationalen Rote⸗Kreuz⸗Abteilungen aus Abeſſinien zurückgezogen werden ſollten, bis Italien ihre Sicherheit gegen Bombenangriffe ge⸗ währleiſte. Er habe überhaupt keine Erklärung abgegeben, ſon⸗ dern bearbeite gegenwärtig einen Bericht, der unmittelar an das Genfer Rote Kreuz gehen ſolle. Noch nicht auf den elektriſchen Stuhl Hauptmanns Hinrichtung aufgeſchoben. Waſhington, 17. Januar. Das Bundesobergericht lehnte Hauptmanns Geſuch um „Wiederaufnahme des Verfahrens und um Vollſtreckungsauf⸗ ſchub ab. 5 Nach dem Bekanntwerden der Ablehnung des Geſuchs um Wiederaufnahme des Verfahrens gewährte Gouverneur Hofmann einen 30tägigen Aufſchub der Vollſtreckung des Urteils an Hauptmann. n auf eine Ambulanz Nach Meldungen aus abeſſiniſcher Quelle iſt an der Nord⸗ die ift m Aer 1 Nc 5 1 Erlaß verlangt, daß der kraftfahrende Parteigenoſſe im allge— meinen ſeine Höchſtgeſchwindigkeit beſchränkt, da⸗ mit Reiſen und Material geſpart werden, ſo lange, bis wir darin wieder genug haben. Sie dürfen mir glauben, daß die Heraus— gabe dieſes Erlaſſes mir nicht gerade leicht gefallen iſt, denn ich fahre als alter Flieger auch ſehr viel lieber 120 Kilometer als 80 bis 90. And im übrigen ging der Führer wie überall auch hier mit gutem Beiſpiel voran. Sicher iſt, daß 10 v. H. geringere Höchſtgeſchwindigkeit im geſamten deutſchen Kraftfahrweſen im Jahr Millionen an er⸗ ſparten Deviſen bedeuten. Es iſt nationalſozialiſtiſch, in Erkenntnis deſſen das Opfer eines Vergnügens zu bringen!— denn Geſchwindigkeiten über 100 Kilometer ſind in erſter Linie ein Vergnügen und nicht ſo ſehr eine Zeiterſparnis, wie jeder alte Kraftfahrer unter Ihnen weiß, der feſtgeſtellt hat, wie wenig es auf die Geſamtfahrzeit ausmacht, wenn man den Wagen bis zum äußerſten ausfährt!“ Mit dem Hinweis, daß Korpsführer H ühnlein die Sonderaufgaben des NS KK. kennzeichnen werde, betonte Rudolf Heß, daß das Korps, ſo wie es mit den anderen Formationen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung kameradſchaftlich verbunden ſei, auch zur Wehrmacht in enger Kameradſchaft ſtände. Die verſchiedenartigen Aufgaben, die die Motoriſierung dem deut— ſchen Kraftfahrer ſtelle, habe die Kameradſchaft der Führung und der einzelnen Kraftfahrer zur Grundlage und zur Vorausſetzung. Der Stellvertreter des Führers ſchloß mit den Worten:„Welt⸗ anſchaulich vereint ſtehen die deutſchen Kraftfahrer im kommen⸗ den Jahr vor Aufgaben, zu deren Bewältigung ich ihnen von dieſer Stelle Kraft und Energie und die daraus ſich ergebenden Erfolge wünſche! Ich weiß, und das erfüllt uns alle mit ſtolzem Bewußtſein, daß die nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrer gemein— ſam mit der ganzen Gefolgſchaft des Führers am Ablauf des Jahres 1936 dem Führer wieder melden können: Wir haben unſere Pflicht getan!“ Anſchließend ſprach Korpsführer Hühnlein in längeren, ebenfalls häufig von lebhaftem Beifall unter brochenen Ausführungen über den Geiſt und die Aufgaben des NS. Er dankte zunächſt dem Stellvertreter des Führers für ſeine mahnenden Worte, die dem Korps gleich wert- und bedeu⸗ tungsvoll ſeien, und führte u. a. aus: „In Ihnen erblicken wir den Mittler des Willens des Fühers, der nicht müde wird, die Einfachheit und Reinheit der Bewegung zu betonen, durch deſſen Hände das alles gehe, was aus dem inneren Leben der Parteigliederungen am Staat und Wehrmacht heranzutragen iſt und deſſen richtunggebende Ver⸗ fügungen und Anſprachen dem Korps ſtets bindende Anter⸗ lagen für ſeine Erziehungsarbeit bedeuten.“ Zum Reichskriegsmini ſter gewandt, fuhr der Korps⸗ führer fort:„Ich bin ſtolz darauf, mit meinem Korps in Auf⸗ gabengebieten tätig zu ſein, die an der Peripherie Ihrer Arbeit liesen. Wenn wir dank einer Vereinbarung mit dem Reichs⸗ jugendführer die Kraftſporteignung der 17 jährigen Hitlerjungen nach ihrer Motorbegabung und Motorfreudigkeit auslegen, um ihnen nach Erreichung des 18. Lebensjahres auf den für das ganze Reich verteilten Motorſportſchulen des NS eine vormotoriſche Grundausbildung zu vermitteln und ihnen die Grundſätze der Verkehrsdiſziplin einzuhämmern, ſo leiſtet das Korps hier eine Arbeit, der Sie, Herr Reichskriegs⸗ miniſter, in dankenswerter Weiſe ſtets ein Höchſtmaß ideeller Anterſtützung angedeihen laſſen.“ Der Korpsführer pries ſodann das ausgezeichnete kameradſchaftliche Verhältnis, das ſich durch den ge— meinſam betriebenen Kraftfahrſport, insbeſondere der Kraftfahr⸗ Geländeſport, zwiſchen Korps und Wehrmacht und hier vor allem mit der Kraftfohr-Kampftruppe herausgebildet habe. So ſei es verſtändlich, wenn ſich gerade die jungen Sol— daten der motoriſierten Truppenteile des Heeres nach Ablegung ihrer Dienſtpflicht zum Eintritt in das NSͤc beſonders hin⸗ gezogen fühlten, in deſſen Reihen der gleiche Kameradſchafts- geiſt herrſche. Nach Worten der Begrüßung an den Reichsverkehrs— miniſter Frhr. v. Eltz⸗Rübenach als den tatkräftigen För⸗ derer des deutſchen Kraftfahrſports gab der Korpsführer ſodann ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß ſämtliche Gliederungen der Partei und des Reichsarbeitsdienſtes, an ihrer Spitze der Chef des Stabes der SA, Lutze, der Reichsjugendführer Baldur v. Schirach und der Reichsarbeitsdienſtführer Hierl bei dieſem Generalappell des NS vertreten ſeien und ſo die Geſchloſſenheit und Einheit der Partei, dem Willen des Führers und ſeines Stellvertreters auf das nachdrücklichſte unterſtrei⸗ chend, dokumentierten. Mit welcher Veidenſchaft und von welch hoher Warte aus der Führer in ſeiner Koburger Rede die Aufgabengebiete des NS umriſſen habe, ſei noch in beſter Erinnerung. Jede Gliederung der Partei habe ihr beſonderes Aufgabengebiet, ohne daß eine Aeberorganiſation hierdurch eingetreten wäre. SA, SS und NS ſind und bleiben der eherne Drei— klang der Freiwilligen der Nation. Der Korpsführer gab ſodann in kurzen Worten einen Aeber— blick über die bei den ſchweren Kataſtraphen des vergangenen Jahres bewieſene Einſatzbereitſchaft und Opferwilligkeit des NS. und ſprach einigen gleichfalls zum Appell befohlenen Anterführern des Korps, die ſich bei den Rettungsarbeiten von Großheringen beſonders ausgezeichnet hatten, ſeinen Dank und ſeine Anerkennung aus. „Die Freiwilligkeit unſerer Dienſtleiſtung“, ſo fuhr Korps⸗ führer Hühnlein fort,„iſt das Kleinod, das wir zu hegen und zu pflegen haben!“ 5 Der Korpsführer erinnerte ſodann an ſeinen Neujahrs— befehl, mit dem er ſeinen Führern zur Pflicht gemacht habe, „ ſich in dieſem Jahre beſonders der Arbeit anzunehmen und dem Dienſt der Stürme nicht allein beim Beſichtigen zu belaſſen, ſon⸗ dern lebendigen Anteil an ihm zu nehmen. Der Gruppenführer müſſe mehr durch das lebendige Beiſpiel wirken als durch das Wort. Er habe ſeinen Männern vorzuleben, ſtets für die anderen da zu ſein und immer daran zu denken, Kamerad ſeiner Anter— gebenen zu ſein. Nur ſo baue er die Brücke von Herz zu Herz und ſtehe wie ein Fels in der Brandung. Nur organiſch könne die Gemeinſchaft wachſen. Das gelte auch für die Jugend, die von unten heranwachſen müſſe. Es ſei ein Grundſatz des Korps, von dem es auch niemals abweichen werde, daß in einem Raum immer nur eine Einheit ſtehen könne. Man ſolle nicht vergeſſen, daß der Kampf mit der Macht⸗ ergreifung noch nicht beendet wurde und auf anderen geiſtigen Gebieten noch in vollem Amfange im Gange iſt. So müſſe der Sturmführer ſeine Aufgabe darin ſehen, aus den Angehörigen der verſchiedenſten Berufsſtände, jungen wie alten, treuevolle Kämpfer Adolf Hitlers zu erziehen und zu einer lebendigen Ein- heit zuſammenzuſchweißen. Zum Abſchluß ſeiner Rede gab der Korpsführer einen kur zen Aeberblick über die kommenden Großveranſtaltungen des Kraftfahrſportes. ſeine Rede. an dem Abordnungen der Motorbrigaden Berlin, Leipzig, Lippe, Nach dem gemeinſamen Geſang aller Strophen des Horſt⸗ Oſtmark, Pommern, Sachſen und Thüringen ſowie die ſelbſtändige Weſſel-Liedes folgte der Fahnenausmarſch. Ein Vorbeimarſch vor Motorgruppe Schleſien in Stärke von je 200 Mann teilgenommen dem Korpsführer und dem Führerkorps des NSKK. beſchloß den[ hatten. Haile Selaſſie über die Kriegslage DRB. Addis Abeba, 16. Jan. zum Webe⸗Schebeli-Fluß an. Die Italiener ziehen aus dem Der Sonderberichterſtatter des DNB iſt ſoeben von einem Norden erhebliche Verſtärkungen heran, ſo daß man auf dieſen dreitägigen Flug an die Nordfront zurückgekehrt, in deſſen Ver- Feil der Front für die nächſte Zeit mit keinen neuen Kämpfen lauf er als Gaſt des Kaiſers zwei Tage im abeſſiniſchen Haupt- rechnet. Das Schwergewicht der italieniſchen Operationen rich Mit einem Siegheil auf den Führer ſchloß der Korpsführer großen Generalappell des Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrerkorps, quartier in Deſſie weilte. tet ſich auf die Provinz Bali.“ 1 5 längeren Anterredung äußerte ſich Kaiſer Nach Auffaſſung des Kaiſers galt Haile Selaſſie fo gendermaßen über die Kriegslage: ö „Seit Eintreten der Regenfälle hat ſich das Luftbombardement dun Keldia 1.„„ am Mittwoch vor allem ſeiner Perſon, da die Italiener an der eee. Abeſſinien vermuteten, daß der Kaiſer auf ſeiner Reiſe nach dem Haupt i. 8. quartier an der Nordfront bereits in Aaldia eingetroffen fei da dadurch ein gewiſſer Ausgleich der beiderſeitigen Kriegsmit- Der Kaiſer hob hervor, daß bei dem Luftangriff leider die halbe tel herbeigeführt wurde. Die Angriffe unſerer Truppen werden Stadt, die 10000 Einwohner zähle, eingeäſchert worden ſei und nach Einnahme der Dembienprovinz weiter auf die Provinz große Opfer unter der Bevölkerung und bei den Feldambulan— Gheralta vorgetragen. Dort kämpfen vorläufig nur einzelne zen zu beklagen wären. a Abteilungen, um zunächſt die befeſtigten italieniſchen Verteidi⸗ Der Kaiſer brachte im weiteren Verlauf der Anterredung ugngsneſter auszuheben. Größere Kampfhandlungen ſeitens der die Abſicht zum Ausdruck, bis zum Eintreffen der großen Re- Italiener dürften in den nächſten Monaten unmöglich ſein, da genzeit im nördlichen Hauptquartier zu verbleiben. Er hoffe, die durch die Zerſtörung der Straßen entſtandenen erdöhten daß bis zu dieſem Zeitpunkt entweder der Krieg entſchieden ſein Geländeſchwierigkeiten den Einſatz techniſcher Großkampfmittel werde oder N ausſchließen.“ die Kampfhandlungen wegen der Regenzeit auf ein Der Kaiſer ſi ier F S i fr f L 2 8 5 . Kaiſer wandte ſich hierauf der Südfront zu und Vierteljahr unlerbrochen werden müßten. „Die am 8. Januar begonnene Schlacht bei Dolo, die die[Der Kaiſer rechnet damit, wie er erklärte, daß es dem Völker⸗ Streitkräfte Ras Deſtas in großer Frontbreite in italieniſch-[bund immerhin gelingen werde, bis zu dieſem Zeitpunkt Frie⸗ Somaliland aufgenommen haben, nimmt ihren Fortgang. Die densvorſchläge zu machen, die es Abeſſinien ermöglichen, ehren— Kämpfe brachten den abeſſiniſchen Truppen bisher erhebliche[voll aus dieſem italieniſchen Angriffskrieg hervorzugehen. Der⸗ Geländegewinne und große Kriegsbeute. Unter dem eroberten artige Vorſchläge müßten jedoch auch jene Sicherheiten bieten, Kriegsmaterial befinden ſich u. a. einige Tanks, 50 Maſchinen⸗ die es ausſchließen, daß Italien möglicherweiſe in ein bis zwei gewehre, über 100 Maultiere und zahlreiche Laſtwagen. Die Jahren erneut kriegeriſche Handlungen gegen Abeſſinien unter— Italiener verteidigen ſich äußerſt hartnäckig. Sie unternahmen nehme. eine Reihe von Gegenſtößen, wobei ſie von Bombenflugzeugen Kaiſer Haile Selaſſie ſchloß mit den Worten:„Trotzdem unterſtützt wurden. Zum erſtenmal wurden in dieſer Schlacht die abeſſiniſchen Heere ſiegreich und ungeſchlagen Aethiopien zwei erbeutete italieniſche Tanks, die mit Abeſe verteidigen, bin ich ſtets zu einem ehrenvollen Frieden ſiniern bemannt waren, gegen die italieniſchen Truppen einge- be reit, der die Anabhängigkeit und Souveränität Aethiopiens ſetzt. Zur Zeit dauert die Schlacht auf der ganzen Front bis! wahrt.“ Aufſtand gegen den Negus? Die Provinz Godſcham für den früheren Herrſcher? 5 DNB. Asmara, 16. Jan. Abeſſiniens eine große Rolle geſpielt. Er unterhielt enge Be⸗ (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB.) ziehungen zu dem Kaiſer Lidſch Jaſſu, dem er angeblich auch zur . Asmara iſt am Mittwoch die aufſehenerregende Nachricht[ Flucht verholfen haben ſoll. Im Jahre 1932 waren Ras Hailu eingelaufen, daß in der Provinz Go dſcham ein Au fſtand und ſein älteſter Sohn in der Nähe von Addis Abeba gefangen⸗ gegen die abeſſiniſche Re gierung in Addis Abeba geſetzt worden. Das Gerücht, daß Ras Hailu vergiftet worden ſei, ausgebrochen ſei. Gerüchte über vereinzelte Anruhen in dieſer Ge- dürfte für ſeinen zweiten in Godſcham lebenden Sohn der unmittel⸗ gend waren ſchon lange verbreitet. Die Provinz Godſcham, in bare Beweggrund geweſen ſein, ſich gegen den kaiſertreuen Ras der der Tana⸗See liegt, ſei, wie es heißt, ſtets Addis Abeba feind⸗ Immiru, der die Herrſchaft über Godſcham erhalten hatte und lich geſinnt geweſen, ſodaß vor einigen Jahren der Herrſcher von gegenwärtig an der Nordfront gegen die Italiener kämpft, zu Godſcham Ras Hailu vergiftet worden ſei. erheben. Der Lage in der Provinz Godſcham wird in hieſigen Flüchtlinge aus den Grenzgebieten erzählen, daß die God— italieniſchen Kreiſen die größte Bedeutung beigemeſſen. Wie es ſcham-Truppen ſich gegen die abeſſiniſchen Regierungstruppen heißt, werde der älteſte Sohn des angeblich vergifteten Ras Hailu erhoben und ihnen bei Dehra Markas, der Hauptſtadt von God⸗ gegenwärtig in Addis Abeba ſcharf bewacht, da man befürchte, daß ſcham, eine ſchwere Schlappe beigebracht hätten. Die Lage für den er mit der Anterſtützung von Helfershelfern verſuchen werde, aus Kaiſer ſei derart ernſt, daß er zuverläſſige Truppen aus Addis der Gefangenſchaft zu entkomuen. Abeba zur Anterdrückung des Aufſtandes abgeſandt habe. DNB. London, 16. Jan. Wie hier verlautet, ſollen die aufſtändiſchen Truppen in der Reuter erklärt in einer Meldung aus Addis Abeba, daß Provinz God ſcham denen ſich angeblich ein Teil der Be⸗ dort die italieniſchen Berichte über einen Aufſtand in der Provinz völkerung angeſchloſſen habe, nicht bewaffnet ſein. Godſcham teilweiſe beſtätigt würden. Man glaube aber, daß die Der frühere Herrſcher in der Provinz Godſcham, Ras Schwierigkeiten jetzt behoben ſeien. Infolge der abeſſiniſchen Hailu, der vergiftet worden ſein ſoll, hat in der Geſchichte! Zenſur ſeien weitere Mitteilungen nicht erhältlich. — e 1 Das Ende einer Auslandslüge uber Zo grenzfragen Der Führer erfreut ſich ausgezeichneter Geſundheit. DB. Berlin, 16. Jan. In den letzten Tagen ſind in einem Teil der Auslands⸗ In der Zeit vom 9.—15. Januar ſind in Heidelberg eine preſſe Meldungen erſchienen, wonach der Führer und Reichs⸗ deutſche und ſchweizeriſche Delegation zuſammengekommen, um kanzler erneut an einem Kehlkopfleiden erkrankt ſei, das die mit der Einbeziehung des Zollausſchlußgebietes um Je= eine Operation erforderlich mache. In dieſem Zuſammen ſtetten in das deutſche Zollgebiet zuſammenhängenden Fragen hang werden ſogar die Namen von Aerzten im In. und gemeinſam zu regeln. Die Verhandlungen haben zu einem Ab:] Auslande genannt, die mit der Durchführung dieſer Ope⸗ kommen geführt, das am 15. Januar unterzeichnet worden iſt ration beauftragt worden ſeien. und vom 1. Februar 1936 ab vorläufig angewendet werden ſoll. hierzu wird amtlich in aller Form mitgeteilt, daß dieſe 1 5 15 Nachrichken von A bis 3 frei erfunden und erlogen ſind. Der ungariſche Handelsminiſter beim Führer Es handelt ſich hierbei wieder einmal um jene ſattſam DNB. Berlin, 16. Jan. bekannten üblen Methoden dieſer Auslandspreſſe, durch ſyſtematiſche Lügennachrichten Unruhe in das deutſche Volk Der Führer und Reichskanzler empfing am Donnerstag zu tragen und im In- und Auslande ungünſtige Wirkun⸗ den zu Wirtſchaftsverhandlungen in Berlin anweſenden königlich— 2 1 5 r aucgauiſchen Handels und Verkehrsminiſter v. Winchler in gen 05 1 1 i e Beiſein des Reichsminiſters des Auswärtigen und des königlich⸗ er Führer erfr 9 r in 8 9 riſ dt ldmarſchall- Leutnant Sztojay. ausgezeichneten Geſundheit, ſo daß er es auch ungariſchen Geſandten Feldmarſch e nicht nötig hat, irgendwelche Aerzte im In. und Auslande, Herriot ſcheidet aus dem Kabinett ganz zu ſchweigen von jüdiſchen Aerzten, in Anſpruch zu Er will den Vorſitz der Nadikalſozialiſten wieder übernehmen.] nehmen. DNB. Paris, 16. Zan. 5 Gleich nach der Kammerſitzung begab ſich Staatsminiſter Belog Wilſon Amerika? Herr ot ins Handelsmarineminiſterium, wo er mit mehreren 1 5 8 1 ſeiner Miniſterkollegen aus der Radikalſozialiſtiſchen Partei eine Der Geheimvertrag über die Neuverteilung Europas. eee Beſprechung abhielt. 1 Waſhington, 16. Januar. . Tierzu verlautet aus unterrichteten politiſchen Kreiſen, daß Der Vorſitzende des Anterſuchungsausſchuſſes des Se⸗ ſich Herriot nach der Sitzung zu Laval begeben und ſeinen Rück nats, Sen 1—3 ſtellte die n tritt aus der Regierung vorſchlagen werde, um ſich auf, daß Präſi i ini ü 5 iegs⸗ erneut um den Vorſitz der Radikalſozialiſtiſchen Partei bewerben erat Awellas Jah wenge 1 a zu können. Wie fürs erſte aus denſelben politiſchen Kreiſen betont nächſt, daß Wilſon behauptet habe, von Geheimverträgen wird, wünſcht Herriot indeſſen, daß die übrigen radikalſozialiſtiſchen der Alliierten bezüglich einer Neuverteilung Europas be Miniſter weiter in der Regierung verbleiben, damit auf dieſe Kriegseintritt Amerikas nichts gewußt zu haben. Dem⸗ Weiſe eine Kabinettskriſe vermieden werde. Bei den radikal. gegenüber betonten Nye und das Ausſchußmitglied Clark ſozialiſtiſchen Miniſtern handelt es ſich in erſter Linie um Handels- daß gewiſſe Schriftſtücke des Staatsdepartements die ſie miniſter Bonnet und Handelsmarineminiſter Bertrand. eingeſehen hätten, die aber nicht ver i 5 f Man nimmt an, daß die beiden Miniſter dem Wunſche Herriots ten, den Beweis lieferten daß W̃ fürs erſte nachkommen und weiter in der Regierung verbleiben ſelretär Lanſing von den werden. 95 7 2 18 1 e daß Wilſons Geheimberater, 7 Obperſt Houſe, ſich bereit erklärt habe, die Vereinigten Staa⸗ Kammerſieg Lavals ten ohne Kenntnis des Kongreſſes in den Weltkrieg hinein⸗ DNB. Paris, 16. Jan. zuziehen. Clark ſtützte ſeine aufſehenerregende Behauptung Die Forderung Lavals auf ſofortige Behandlung der land— fe. 1 255 zwischen Houſe und Sir Ecard wirtſchaftlichen Anfragen, zu der der Miniſterpräſident in der 9 getroffene 920. 5 3 Kammer die Vertrauensfrage geſtellt hatte, erzielte 315 gegen Clark verlas ſchließlich verſchiedene Schriftſtücke, um zu 251 Stimmen für die Regierung, alſo 64 Stimmen beweiſen, daß die Vereinigten Staaten die Neutralität 1 Mehrheit. f derholt zu Gunſten der Alliierten verletzt hätten. 3 —ͤ— 1 1 „5 ———— Angleichung der Aujnahmebebingungen bei der Deutjchen Arbeitsfront an das Reichsbürgergejetz Durch die erſte Durchführungsverordnung vom 14. November 1935 zu den Geſetzen des Nürnberger Reichstages wurde eine einheitliche Regelung getroffen, wer im Sinne dieſes Geſetzes als Reichsbürger anzuſehen iſt. § 4 der Durchführungsverordnung vom 14. November 1935 beſagt ausdrücklich, daß ein Jude kein Reichsbürger iſt. Auf Grund dieſes Reichsbürgergeſetzes und der hierzu er— laſſenen erſten Durchführungsverordnung hat der Reichsleiter Dr. Robert Ley für die Deutſche Arbeitsfront folgende Anordnung erlaſſen: Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront kann nur werden, wer Reichsbürger im Sinne des Reichsbürgergeſetzes vom 15. September 1935 und der Durchführungsverordnungen zu dieſem Geſetz vom 14. November 1935 iſt. Die freiwillige Mitgliedſchaft zur Deutſchen Ar- beitsfront bleibt weiterhin beſtehen, und ein Aufnahmezwang Lokale Nachrichten Januar 1936 Viernheim, den 17. Denkſpruch. Für gute Gedanken braucht es wenig Worte; nur die ſchlechten verſtecken ſich in einem Schwall von Worten. W. Menzel. Radfahrer, eute Sicherheit! Der Deutſche Radfahrer-Verband ſchreibt: Jeder Rad- fahrer weiß, daß ſein Fahrrad nicht nur mit Glocke und Laterne, ſondern auch mit einem Rückſtrahler verſehen ſein muß, der ſo konſtruiert iſt, daß er nach beſtimmten optiſchen Mindeſtanforderungen das auf ihn fallende Schein⸗ werferlicht eines Kraftfahrzeugs in einer beſtimmten Ent⸗ ſernung und in einem beſtimmten Winkel zurückwirft. Dieſe Vorſchrift, die in der Reichsſtraßenverkehrsordnung verankert iſt, hat keineswegs aber den Zweck, dem Radfahrer eine überflüſſige Belaſtung zuzumuten, ſondern ſtellt eine Maß⸗ nahme dar, die im Intereſſe von Leib, Leben und Eigen⸗ tum des RNadfahrers erlaſſen worden iſt, denn ein guter Rückſtrahler wird ja immer und unter allen Umſtänden ein ſchnellfahrendes Fahrzeug, das hinter dem Fahrrad her⸗ kommt, rechtzeitig warnen, indem es im Scheinwerferlicht rot aufleuchtet. Vorausſetzung hierfür aber iſt natürlich, daß der betreffende Rückſtrahler tatſächlich über die erforderliche Leuchteigenſchaft verfügt und daß er ſauber gehalten iſt. Ein Rückſtrahler kann natürlich nur dann wirken, wenn er gerade am Fahrrad angebracht iſt, wenn alſo tatſächlich der Schein des hinterher fahrenden Kraftfahrzeugs in vollem Amfange und in größter Fläche den Rückſtrahler trifft. Ins⸗ beſondere iſt auf eine richtige und ausreichende Befeſtigung des Rückſtrahlers am Rahmen oder Schutzblech zu achten. Unzweckmäßige oder behelfsmäßige Befeſtigungen mit Draht oder Bindfaden und dergleichen ſind zu vermeiden, da hier⸗ Durch der Rückſtrahler in den meiſten Fällen nicht die richtige Lage erhält und infolgedeſſen nicht oder nicht vollſtändig das Licht zurückwerfen kann. Weiter ißt aber vor allem darauf zu achten, daß der Radfahrer ſelbſt den Rückſtrahler ſtets ſauber hält. Die Aufgaben der Frau in der Erzeugungsſchlacht Ueberraſchend groß war die Teilnahme der hieſigen Bäuerinnen und Bauerstöchter an der Tagung für die Frau geſtern nachmittag in der Bäuerlichen Werk- ſchule zu Heppenheim. Nicht weniger als 51 Perſonen hatten ſich eingefunden und bekundeten damit das große Intereſſe, mitzuarbeiten an einem vollen Erfolg der 2. Erzeugungsſchlacht. Kreisbauernführer Rein- heimer und Frl. Henn von der Bäuerlichen Werkſchule hielten aufſchlußreiche Referate. Das Wort und der Begriff „Erzeugungsſchlacht“ ſei beim Nationalſozialismus durchaus kein Schlagwort, es bedeute einzig und allein die unbedingte Leiſtungsſteigerung in allen landwirtſchaft-⸗ lichen Betrieben, zumal ſolchen, die noch nicht auf richtiger Höhe ſtehen. In der zweiten Erzeugungsſchlacht ſei dem Bauerntum die ernſte Aufgabe geſtellt, aus Boden und Tier alles herauszuholen, was nur immer möglich ſei, damit wir dem Führer ſagen können: Wir haben Deine Pa⸗ role befolgt. Im Anſchluß an die mit lebhaftem Beifall aufge- nommenen Vorträge fand eine Beſichtigung der Mädchenab— teilung der Bäuerlichen Werkſchule ſtatt. Koch- und Näh⸗ ſchule übten die Hauptanziehungskraft aus und ernteten all- gemeines Lob und Anerkennung. 8* Die Frauenſchaft Viernheim läßt mitteilen: Der 1. Pflicht⸗Heimabend für 1936 findet am Montag, 20. Januar nicht wie angeſetzt am Mittwoch ſtatt, da am Dienstag, 21. ds. Mts., der neue Kurs des Reichsmütter— dienſtes„Kochen und Hauswirtſchaft“ beginnt. Alle Frauen und Mädchen, die ſich für dieſen Kurs gemeldet haben, wollen ſich am Montag abend, 8 Uhr, im Heim„Adolf Hitlerſälchen im Freiſchütz“ zwecks Kurseinteilung einfinden. Neuanmel— dungen können dabei noch erfolgen. Todesfälle. Wiederum hielt der Tod in unſerer Ge— meinde ſeine Ernte. Zwei Menſchenleben raffte er nach kurzer Krankheit dahin. Und zwar ſtarb im Mannheimer Krankenhaus, wo er Linderung ſeines Leidens finden wollte, Herr Heinrich Helbig 6., Saarſtraße 64. Erſt 54 Jahre alt, wurde er allzu früh ſeiner Gattin, der ſich herzliche Teilnahme zuwendet, entriſſen. Ferner rief der Allmäch⸗ tige den Invaliden Adam Blaeß 2., Hofmannſtraße 13 wohnhaft, zu ſich in die Ewigkeit.— Mögen die Verſtorbenen in Frieden ruhen. Die Zeit der Beerdigungen wird noch bekanntgegeben. een 8 iſt nicht beabſichtigt. Die Deutſche Arbeitsfront behält ſich auch weiterhin vor, Aufnahmegeſuche abzulehnen oder bereits aufgenommene Mitglieder wieder auszuſchließen, wenn ſie die an die Mitgliedſchaft der Deutſchen Arbeitsfront ge— knüpften Vorausſetzungen nicht erfüllen können. f Die erſte Durchführungsverordnung beſagt bekanntlich, daß auch Miſchlinge als Reichsbürger angeſehen werden können, ſie ſind jedoch als DAF.-Walter von der Mitarbeit ausgeſchloſſen. Im Einvernehmen mit dem Organi- ſationsamt gibt der Leiter des Jugendamtes der DA F., Pg. Axmann, noch bekannt, daß die Aufnahme von Jugendlichen in die Deutſche Arbeitsfront nicht mehr durch die Zugehörigkeit zur HJ. oder zum BDM. bedingt iſt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich die HJ für die Werbung aller ſchaffenden Jugendlichen als Einzelmitglieder zur Deut— ſchen Arbeitsfront im ſtärkſten Maß einſetzt. 8 Sel⸗ Sportabzeichen verloren gegangen! Das SA.⸗Sportabzeichen Nr. 422 435 iſt hier verloren gegangen. Der Finder wolle es auf dem Polizeiamt abliefern. Keichswinterhilſs⸗Lotierie Seit 14 Tagen ſehen wir in der Stadt auf den Straßen und Plätzen, in den Wirtſchaften und Kaffeehäuſern die grauen Glücksmänner mit ihren roten Kaſten, in denen ſie das Glück tragen. Sie ſelbſt wiſſen nicht, wo der Treffer ſitzt, ſie überlaſſen es vielmehr den zahlreichen Volksgenoſſen, die täglich einen Griff in die braunen Loſe tun, um das Glück zu erhaſchen. Wie groß iſt die Freude, wenn ein größerer Gewinn gezogen wird, was keine Seltenheit iſt. So wurden in dieſen Tagen ſchon viele Gewinne gezogen, darunter auch 1000.— und 500.— RM. Zu erwähnen iſt noch, daß da— zwiſchen Gewinne von 50.— und 100.— RM. den Weg zu den Glückſuchenden finden. Mit Witz und Humor bietet der graue Glücksmann ſeine Loſe an und findet auch in den meiſten Fällen das Verſtändnis der Volksgenoſſen. Iſt es doch das große Winterhilfswerk, die größte Organiſation, die alle Volksgenoſſen auffordert, an dieſer ſozialen Ein— richtung mitzuhelfen. Wer wird da zurückſtehen? Ein Griff in ſolch einen Kaſten, von welchen auch einer in der Buch- handlung Hofmann an der Drehſcheibe aufgeſtellt iſt, kann zur größten Freude werden. 5000 RM. müſſen auch noch gezogen werden; dieſer Gewinn iſt nicht nur einmal, ſondern zwanzigmal vorhanden. Alſo, verſuche jeder ſein Glück! gütet die Vorräte! Vernünftige Kontrolle hilft ſiegen! Der deutſche Bauer hat die Aufgabe, Treuhänder für die Ernährung des Volkes zu ſein. Mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Kräften ſetzt er ſich für eine Erzeugungsſteigerung ein. Was nützt es aber, daß mehr erzeugt wird, wenn keine Maßnahmen für eine ſorgſame Aufbewahrung und Pflege der vorhandenen Lebensmittel getroffen werden. Es kommt vor allen Dingen darauf an, daß die erzeugten Produkte vor dem Verderb geſchützt werden. Jährlich verderben etwa 1,5 Milliarden RM. an Lebensmitteln. An Abfallverluſten treten in den Haushaltungen nochmals 200000 RM. hinzu. Dieſe Zahlen erhalten Leben, wenn man ſie zu Zahlen der Pro- duktion in Beziehung ſetzt. Der Wert der geſamten deutſchen Kohlenförderung iſt etwa ebenſo hoch wie die eben ange— gebenen Zahlen. Der Wert der Eiſenerzeugung liegt darunter, der der Kaliſalzgewinnung iſt nur ein geringer Teil von der Verluſtzahl. Ein Volk in unſerer Lage muß ſich vor Ver- ſchleuderung von nationalen Gütern ſchützen. Hier muß mit allen Kräften dem vermeidbaren Verderb von Nahrungs- mitteln entgegengearbeitet werden. Nur ſo findet die Er— zeugungsſchlacht des deutſchen Bauern ihre ſinnvolle Er— gänzung. * Wer in Arbeit und Brot ſteht, iſt verpflichtet, mitzuhelfen im Kampf gegen Hunger und Kälte. Großer heiterer Rundfunkabend. Am nächſten Sonntag kommt der Reichsſender Stuttgart mit ſeinem Künſt— lerſtabe wieder nach Mannheim in den Nibelungenſaal und veranſtaltet dort zuſammen mit dem RDR. und der Kreis- funkſtelle einen großen bunten Abend. Es wird noch ganz beſonders darauf hingewieſen, daß die Plätze um 20 Uhr eingenommen ſein müſſen, da zu dieſer Zeit wegen der vor— geſehenen Uebertragung auf die Sender pünktlich mit dem Programm begonnen wird. Erhebungen über die Raſſenzugehörig⸗ keit des Viehbeſtandes. Um einen Ueberblick über die Raſſenzugehörigkeit unſeres Viehbeſtandes zu bekommen, der für die Förderung der Tierzucht unentbehrlich iſt, wird gegenwärtig auf Veranlaſſung des Reichs- und Preußiſchen Miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft eine Erhebung darüber durchgeführt. Die Erhebung über die Raſſenzuge⸗ hörigkeit umfaßt Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen. Chemiſche Bekämpfungsmaßnahmen im Gar⸗ ten. Der Winter gibt Gelegenheit, die Gartenarbeiten des kommenden Frühjahrs vorzubereiten. Von großer Bedeutung für den Gartenbau iſt die Verwendung von chemiſchen Be⸗ kämpfungsmaßnahmen. Durch Spritzen der Obſtbäume, durch Behandlung der Miſtbeete mit chemiſchen Mitteln gelingt es meiſt, ſchwere Schädigungen durch pilzliche Krankheiten und tieriſche Schädlinge zu verhüten. Auch der Gärtner ſoll ſich vor Anwendung von chemiſchen Mitteln irgendwelcher Art ſtets von den Hauptſtellen für Pflanzenſchutz beraten laſſen, denn dieſe haben Erfahrungen, welche Mittel in der betref⸗ fenden Gegend beſonders wirkſam und wirtſchaftlich ſind, und ſie werden ihn jederzeit koſtenlos beraten und ihm helfen. Dein Opfer im Winterhilfswerk gibt — 8 armen Volksgenoſſen Kraft u. Lebensfreude! Zur Führertagung der 93 22. Januar 1936 erläßt die Gebietsführung folgenden Aufruf: Betriebs führer! Lehrer! a m Meiſter! Die Führer der HJ., des Jungvolks und des Bundes deutſcher Mädel im Gebiet 13 Heſſen-Naſſau vereinigen ſich am 22. Januar 1936 in Frankfurt a. M. zu einer gewaltigen H J.-Führertagung. Hier wird die Front der deutſchen Jugend ausgerichtet und empfängt vom Stellvertreter des Reichsjugendführers, Stabsführer Hartmann Lauterba⸗ cher, die Befehle für die Durchführung der im neuen Jahr geſteckten Ziele. Gebt den zur Führertagung beorderten Jungarbei— tern, Schülern und Lehrlingen ſowie allen am choriſchen Spiel und an der kulturellen Umrahmung be—⸗ teiligten Jungen und Mädchen rechtzeitig Urlaub. Ihre Arbeit macht den Zeitverluſt wett! Ihr friſcher Kampfesmut lohnt es Euch! Alle Führer und Führerinnen ſind zur Stelle! Hei Hitler Der Führer des Gebietes 13 Heſſen-Naſſau gez. Herbert Potthoff, Oberbannführer Die Führerin des Obergaues 13 Heſſen-Naſſau gez. Elſe Rieſe, Obergauführerin. Veranlagungsrichtlinien Abgabe der Steuererklärung bis 29. Februar. Wie im Vorjahr hat der Reichsminiſter der Finanzen auch in dieſem Jahr eingehende Veranlagungsrichtlinien zur Einkommensſteuer und Körperſchaftsſteuer herausge⸗ geben. Dieſe Veranlagungsrichtlinien beziehen ſich auf die Veranlagung zur Einkommensſteuer und Körperſchaftsſteuer für 1935. Sie werden im Reichsſteuerblatt veröffentlicht und können auch durch den Buchhandel zum Preis von 40 Pfg. bezogen werden. Ihre Kenntnis iſt für alle Steuerpflichtigen wichtig, die für 1935 zur Einkommensſteuer oder Körper⸗ ſchaftsſteuer veranlagt werden. In den Veranlagungsrichtlinien iſt die Friſt für die Abgabe der Steuererklärungen zur Einkommensſteuer, Kör⸗ perſchaftsſteuer und Umſatzſteuer auf den Zeitraum vom 1. bis 29. Februar 1936 feſtgeſetzt. Die Vordrucke für die Steuererklärung gehen den Steuerpflichtigen in der Zeit vom 10. bis 31. Januar 1936 zu. Eine allgemeine Ver⸗ längerung der Erklärungsfriſt über den 29. Februar 1936 hinaus wird nicht ſtattfin den. In einzelnen be⸗ gründeten Ausnahmefällen kann jedoch das Finanz⸗ amt die Steuererklärungsfriſt verlängern, und zwar bei der Einkommensſteuer bis zum 30. April 1936. Für die Gewerbetreibenden ſind unter den Aus⸗ führungen und Anweiſungen in den Veranlagungsrichtlinien von beſonderer Bedeutung die Anweiſungen über die Be⸗ handlung der ſogenannten kurzlebigen Wirtſchafts⸗ güter des Anlagevermögens. Die Liſte der kurzlebigen Wirt⸗ ſchaftsgüter gilt bis auf weiteres fort, ſie iſt nur in einzelnen Punkten ergänzt worden. Gleichzeitig iſt für Gewerbetreibende noch klargeſtellt worden, daß die Gewerbeſteuer bei der Ermittlung des gewerblichen Gewinns abzugsfähig iſt. Durchſchnittsſätze werden für 1935 für nichtbuchführende Gewerbetreibende nicht aufgeſtellt, ſondern, wie bisher, Richt⸗ ſätze. Zu erwähnen iſt noch, daß mit Wirkung vom 1. Janua 1936 ö ab Ledige im Alter von mehr als 65 Jah⸗ ren für die Einkommensſteuer nicht mehr als ledig be⸗ handelt werden. Sie haben nicht mehr die höhere Ein⸗ kommensſteuer für Ledige, ſondern die Einkommensſteuer nach den Sätzen für kinderloſe Verheiratete zu entrichten. Für die jetzt durchzuführende Veranlagung für 1935 gilt aber noch die alte Regelung, wonach ſie als ledig gelten. Mas laingt cle Aundgunk 2 Samstag, den 18. Januar, 18.00 Uhr: „Das gerettete Dorf“ Von dem Mut und der Schönheit einer oberheſſiſchen Bäuerin. Jeder weiß von dem ſchweren Gang der Königin Luiſe zu Napoleon, als ſie bei dem Korſen für Preußen bat. Wie⸗ viele, wenn auch in kleinerem Maßſtab, gleichwertige Taten mögen vergeſſen ſein, deren Lob Männern oder Frauen aus dem einfachen Volk zukommt. In der Sendung„Das ge— rettete Dorf“, die der Reichsſender Frankfurt am Samstag, 18. Januar, von 18.00 bis 18.20 Uhr, bringt, ſoll in den kurzen Funkbildern berichtet werden, wie einſtmals die ein⸗ fache Bäuerin Anna Dorothea Schleuning das Dorf Stum⸗ pertenrod im Vogelsberg durch ihren Mut und durch ihre Schönheit vor der Einäſcherung bewahrte, der es verfallen war. Dieſe mutige Tat, von der ſich vielleicht jetzt nur noch die Holzfäller in den Wäldern des Vogelsbergs in der Pauſe ihrer ſchweren Arbeit erzählen, verdient es, weiteſten Volks⸗ kreiſen ins Gedächtnis gerufen zu werden. Sport am Sonntag Viv. Neckarau auf dem Walböjporiplatz Am kommenden Sonntag ſteigt nun wieder ein Heimſpiel und zwar geht es dieſesmal gegen den VfL. Neckarau! Auf beiden Seiten wird um den Verbleib in der Gauklaſſe ge— kämpft, ſodaß mit einem höchſtintereſſanten Kampf zu rechnen iſt. Neckarau ſteht mit 9 Spielen an drittletzter Stelle und wird unter allen Umſtänden ſeinen Tabellenſtand zu halten ſuchen. Aber auch die Amieitia iſt ſich ihrer Sache klar, denn durch eine Niederlage gegen den VfL. wäre die Ab— ſtiegsfrage geklärt. Alſo heißt es am kommenden Sonntag kämpfen und nochmals kämpfen; denn noch hat es die Amicitia in der Hand, noch ſind die Würfel nicht gefallen. Durch einen Sieg könnte man immer noch die Stange halten; In der Tabelle würde man eine Stelle nach vorn rücken und mit Freiburg oder Mühlburg punktgleich kommen. Freiburg und Mühlburg treffen am Sonntag aufeinander, und wird mit einem Remis nicht gerechnet einer von den beiden bei ſeinen 10 Punkten ſtehen bleiben. Deshalb mit vollem Ein— ſatz in den Kampf, das Spiel muß gewonnen werden. 1 1 in Film wird zum Zeitdokument! E a Beſitze des Bewerbers oder deſſen Familie befindet, 4 8 4 5 3. Schulzeugniſſe, 14 4. Ausweiſe über Zugehörigkeit zu nationalſozialiſtiſchen 6 le 0 E III e N: ua on Formationen, Deutſche Lufthanſa, Sanitätskolonne, n 8 e 5. Ausweiſe über Teilnahme an Wehrſportlagern, ö Sondervorſtellun gim Union⸗Film palaſt 6. Nachweis über abgeleiſteten Arbeitsdienſt oder Wehr⸗ d 1 dienſt(ſoweit in Frage kommt). 1 14 7. Ausweiſe über den evtl. Erwerb der teichs⸗ oder Sal- 1 4 Sportabzeichens, bzw. Führerſchein oder Segelflug⸗ 0 14 ſchein. 5 10 Dieſe Papiere ſind bei der Polizei vorzulegen, wonach U * der Freiwilligenſchein ausgehändigt wird. Mit dem Frei⸗ N 1 willigenſchein und der Erklärung des Erziehungsberechtig⸗ 1 555 1—0 der e 1 em 1900 ſich ö ö 8 Haupt geht zum S über. er Abiturient bei dem zuſtändigen Meldeamt des Arbeits- ' em an geh 20. Wes dienſtes zu melden. Die Unterſuchung erfolgt dann nach i Szene aus dem deutſchen Kriegstonfilm: Maßgabe des Arbeitsdienſtmeldeamtes. 1„Die Hölle im Weſten: Bei Schwierigkeiten oder Unklarheiten erteilt der Be · . Douaumont⸗ auftragte des Hauptamtes III der Deutſchen Studentenſchaft U für Heſſen, Baden und Saarpfalz(bisher Verbindungs⸗ 3 referent), Frankfurt am Main, Viktoria⸗-Allee 17, Auskunft. 00—— 95 5 Schweres Flugzeugunglück in Columbien. 0 3 8 DNB. Bogota, 16. Jan. . 12 e Ne e 5 N 1 In dem bergigen, von wilden Indianerſtämmen bewohnten 7 Der gigantiſche Douaumontfilm iſt ein Uunvergängliches Die tech uiſſchen Möglichkei ten des Ton⸗ Quellgebiet des Caqueta⸗Fluſſes, eines Nebenfluſſes des Ama⸗ Zeitdokument. In einem nackten, von jeder Tendenz freien films geſtalten die Darſtellung un geahn— zonas, iſt aus bisher unbekannter Arſache ein dreimotoriges Tatſachenbericht werden die Beſucher mit der erſchütternden ter Situationen. Flugzeug abgeſtürzt. Sieben Zuſaſſen fanden den To d. Tragik jenes heldenhaften Kampfes vertraut gemacht, der Erſchütternd vor allem wirkt das Bild, bei dem feindliche[ ſieben weitere ſollen ſchwer verletzt ſein. beginnend im Februar 1916 erſt nach erbitterten Kämpfen Flieger Bomben in den Sanitätsraum des Roten Kreuzes 5 g noch nie dageweſenen Ausmaßes im Oktober 1916 zum Ab⸗ werfen, wie Verwundete ſtöhnen Männer in den letzten Marktberichte ſchluß kam. In packender Dramatik erleben wir die tapfere Augenblicken, nach der Mutter flehend. Erſchütternd in tra⸗(Ohne Gewähr.) Erſtürmung des Forts Douaumont, werden Zeuge all der giſcher Wirkung der Appell, bei dem viele, viele fehlen— i 5 6 unſeligen Umſtände, die über eine Million Tote, Deutſche gefallen 9 vermißt. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 16. Januar. Zufuh⸗ und Franzoſen, forderten. Unausſprechlich und unausdenkbar[ 7— 5 5 n— 2 2 een, 5 1 b Neben ſeiner Tendenzloſigkeit hat der Film den großen Ferlel 1 Wochen 1 bis 1 ale 5⁰⁰ 3 7 ſind die ſeeliſchen Belaſtungsproben, denen die Soldaten in Vorteil, zahlreiche Bilder mitverwendet zu haben, die vor 29 Laufer 23 bis 28. Marttveraaf. milkel. e wochenlangem Trommelfeuer, ſchwerſten Artilleriekämpfen, 20 Jahren, während der Kämpfe aufgenommen wurden. Noch. Mannheimer Getr 15 15 770. a heimtückiſchen Gasangriffen ausgeſetzt waren. Der Film zeigt mehr, überlebende Mitkämpfer ſind größtenteils die Akteure 55 ebdohmar oom 16. Januar. Prefſe mit grauſamer Bildwirkung erſchütternd, wie in dem gewal⸗ der Hand unverändert. der Handlung. 2 5 i 3 1' ei er en jeden Fußbrei. e 8 0 a. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 16. Januar. Zu⸗ üigſten Ringen aller Zeiten der Boden jeden Fußbreit durch Es iſt erfreulich, daß gerade jetz, wo die deutſche Wehr— ſuht; 6 Ochsen, 9 e Wee J 3 deeutſches Heldenblut getränkt wurde. macht wieder zu neuen Ehren gekommen 0 157 Schafe und ſen, 36 Kühe. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber a) 61 aſt den Front-[ bis 68, b) 51 bis 60, 0 40 bis 50, d) 29 bis 39 Für die junge Generation iſt dieſes hin- der deutſche reißende Filmwerk eine dauernde Mah⸗ nung an die unvergeßlichen Opfer deut⸗ 1 i f iſt, wo gerade jetzt] 456 Schweine. Ueberſtand: 6 Och v Frontſoldat in dem ihm gebührenden Maße i beſonders wieder hervortritt, der Union⸗Filmpal Lämmer kriegsfilm Dou aumont Die Hölle im Weſten) im Rah- und Hammel bis bi) geſtrichen, be) Weid maſthammel 49 ö ſcher Soldaten. men von Sondervorſtellungen auf den Spielplan ſetzte. bis 51 0 47 bis 48, d) 43 bis 46, Schafe e) 39 bis 45, Tendenz hat dieſer tragiſche Bildbericht nicht notwendig; 5 f) 33 bis 38; Schweine al) 57, a2) 57, b) 55, c) 53, d) 81, ö. ö a eric ö N VVVCVCCCCCCCCCCCCVVVVVVVVVVCC e bis 9 Marktverlauf: Kälber ruhig, ausverkauft; ſeine Tatſachenſprache allein wird die kommende Generation f Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft; Schweine veranlaſſen, ſtets in der Wahrung ihres Deutſchtums männ⸗ Einziehung der Abiturienten zum Arbeitsdienſt J wurden zugeteilt. lich und würdig der Vorfahren zu ſein. Eine heilige Ver⸗ 1 ere 4 25 Frankfurt a. M. e Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 16. Januar. Vom 1 pflichtung übermittelt ſo dieſes Filmwerk. 5 III. Sudentenſchaft für egen e n Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ 13 Die einzelnen Scenenbilder ſind von heldenhafter Hand⸗ Saarpfalz gibt bekannt: g braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kar⸗ lung. Mit faſzinierender Wirkung ſehen wir eingangs den Alle Abiturienten 1936 die die Abſicht hab tudi toffeln 4.3 bis 4.5; Salatkartoffeln 12 bis 14, Wirſing 10 AAlcngeſtümen Drang der deutſchen Truppen nach vorwärts 5 1 1936„ſicht haben, zu ſtudie⸗ bis 15 Weißkraut 7 bis 12; Rotkraut 10 bis 15; Blumen⸗ r t. Nichts war imſtande, den eis ren, werden zum 1. April 1936 zum Arbeitsdienſt einge⸗ zohl, Stüc, 10 bis 50; Rosenkohl 28 bis 35; Gelbe Rüben zum Panzerfort Aaumon. Nichts war n ie zogen, gleichgültig welchem Geburtsjahrgang ſie angehören. 8 bis 10; Note Rüben 10 bis 13. Spinat 10 bis 18. Zwie⸗ [ſernen Fatwillen unſerer ee zu lhnen, Nacht 5 Die Meldung zum Arbeitsdienſt hat persönlich oder ſchrift⸗ beln 12 bis 153 Schwarzwurzeln 20 bis 30) Kopfſalat, Stück boödliche Wirkung heranziſchender Granaten mit ihren Splitter- lich bis zum 31. Januar 1936 bei dem zuſtändigen Melde⸗ 35 bis 40; Endivienſalat, Stück 5 bis 25; Feldſalat 80 bis fontänen, nicht der gefallene Kamerad, nein, nichts konnte amt des Arbeitsdienſtes zu erfolgen. 120; Oberkohlraben, Stück 3 bis 15; Tomaten 90 bis 60; ie Entſchloſſenheit der Stürmenden beeinträchtigen. Stachel⸗ Die Meldung hat fol endermaßen zu erfolgen: Die Abi⸗ Rettich, Stück 5 bis 20; M errettich, Stück 10 bis 45. die Entſchloſſenh b 2 50 0 a g dat folg naßen zu erfolg Abi h, Stück„ 0% Meerrettich, Stück 10 bis 45, drähte, Handgranaten, Schnellfeuer der Maſchinengewehre, turienten haben ſich bei dem für ſie zuſtändigen Polizei⸗ Suppengrünes, Büſchel 5 bis 75 Peterſilie, Büſchel 5 bis 7; zeſchütze größten Kalibers und Flugzeuggeſchwader machen revier einen Freiwilligenſchein für den Arbeitsdienſt zu Schnittlauch, Büſchel 10 bis 12; Aepfel 15 bis 35; Birnen 4 Geſchütze größte Flugzeuggeſch das Schlachtfeld zu einer toſenden Hölle. Sinkt der Kamerad beſorgen. Dabei haben ſie folgende Urkunden vorzulegen: 15 bis 35; Zitronen, Stück 4 bis 7; Orangen 20 bis 35; 3 Maſchinengewehr getroffen dahin, ſchnell ſpringt ein 1. Geburtsſchein, Bananen, Stück 7 bis 15; Süßrahmbutter 160; Landbutter anderer an ſeine Stelle. i 2. Nachweis über ariſche Abſtammung, ſoweit er ſich im 142; Weißer Käſe 25 bis 30, Eier, Stück 10 bis 14. 5 2 2 Reife b Vereins⸗Anzeiger mu. Nuadlunb fuse „ ine 1 Männergeſangverein 1846. Die offizielle Sing⸗ Schwe n g Reichsſender Frankfuct. Stunde; 22.15, Fünfundzwanzig Jahre deutſche Forſchung; ſtunde am Samstag abend fällt aus, da unſer Dirigentſzu verkaufen. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 22.30 Nachtmuſik und n 1 zu einem Volksliederkurſus abberufen wurde. Dieſelbe Sddrstpale 0 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 N 8 ö rn* eee Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.10 Reichsſender Stuttgart. 1 2 K chgeholt. er Vorſitzer. 8 8 n 70 e f 0 ö ee eee Viernheim Sonn 2 Gymnaſtil; 8.30 Sendepauſe; 11.15 Programmanſage, Wirt⸗ Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Numme en: 5 e ene 50 anſchließend ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags⸗ 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert I 7 Früh⸗ 5 ee A im Glublotal Abgang konzert; 13 Zeit, Nachrichten, auſchließend Lokale Nach⸗ richten; anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldun⸗ 1 n punkt 1 Uhr am Haus Stockert. Rückkunft gegen 3 Uhr. richten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetter; gen; 8.05 Bauernfunk; Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 10.45 5 Wer nicht mitwandert, wird gebeten, n ſich 50 5, e, e ee 7 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert J: 13 Zeit, ahnen, 5 der kurzen Feier der Wanderer-Ehrung zu beteiligen. meldungen, Wirtſchaftsbericht; Nachmittagskonzert; 5 Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis 1 5 5 Der Vorſtand. Zeit, Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wetter; er, a 5 5 Brieftauben⸗Verein. Am Sonntag, 19. ds. Mts. f 5 drei; 18 Nachmittagskon ert; 20 Nachrichten; 22 Zeit Nach⸗ Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen; 20 Zeit, Nach⸗ ch gskonz Wich Zeit, nachmittags 4 Uhr Jahreshauptverſammlung im Lokal i 5 richten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. dene s audits richten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wet⸗ hien, 5 chtkonz ö„Saftladen“. Pünktlich und vollzählig erſcheinen. f ee enen ter, Sport; 24 Nachtkonzert. I Der Vorſtand. eule malie Sonntag, 19. Januar: Turnverein von 1893 e. V Handball: Heute Sonntag, 19. Januar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 e e. f 90 4 1 Bauer, hör zu!; 8.45 Sendepauſe; 9 Evangeliſche Morgen⸗ TFrond s Uhr wichrige Spielerverſammlung in der 5 6 Hafenkonzert; g Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Schnee⸗ feier; 9.30 Sendepauſe; 10 Vom zweiten zum dritten Reich, Sporthalle. Es wird reſtloſes Erſcheinen r bericht und Wetter; 8.05„Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; Morgenfeier; 10.30 Kleine Konzertſtunde; 11.15 Zwiſchen . 5. ais Orgelchorale 9 Katholiſche Morgenfeier, 9.45 Bekennt⸗ Fran teich und dem Böhmerwald, Vollslieder; 12 Muſik n 8 3 ie nie zur Zeit; 10 Morgenfeier der OJ: 10.80 Chorgeſang; am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am 1 38 ein, Spieldehtun 2 Ur Born uc h Ui 0 11.15 Dichter im dritten Reich; 11.30 Das Schicksal der deut⸗ Mittag; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht: 14 Kin⸗ 5 eee Jug. ee ee ſchen Reichskleinodien, Funkfolge; 12 Muſik am Mittag; derfunk; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Hausmuſik; HODieeüute Freitag abend 8.30 Uhr Spielerverſammlung 1 Kinderfunk; 14.45 Aus Winkeln und Gaſſen; 15 Deutſche 15.30 Chorgeſang; 16 Nette Sachen aus Köln; 18 Anſere Heute F 9 0 1 S 8 0 18 Ernſtes d Hei⸗ in der Sporthalle. Die Spielleitung. a Scholle; 16 Nette Sachen aus Köln; rnſtes und Hei⸗ * tte 5 0 5 Heimat; 18.30 Erdgeſchwiſter, erſtes Monatsblatt; 19 Kleine teres aus dem Jungvolk; 18.30 Hoch klingt das Lied vom Stücke für Violine und Klavier; 19.30 Turnen und Sport braven Mann, Funkfolge; 19.15 Anterhaltungskonzert; 19.45 5 Ur ukft 8 1 l. T haben das Wort; 20 Bunter Abend; 21 Bunt iſt die . Sport; 20 Bahn frei!— eine vergnügte muſikaliſche Rodel⸗ Welt der Oper; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Spott; 22.20 . Ine partie; 21 Meiſterkonzert; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Funkecho in Oberhof von der deutſchen Bobmeiſterſchaftz 5— Nachrichten; 22.25 Funkbericht von den Meiſterſchaften im 22.35 Tanzfunk; 24 Nachtkonzert. 1 Skilauf in Oberſtdorf; 22.30 Sportſpiegel des Sonntag; Mont 20 8 g 5 Bezirksvertreter 22.45 Tanzfunk; 24 Nachtkonzert. ontag, 20. Januar: N 1 Alien Werner e Anterhaltungskonzert; 9.30 Anſere Hülſenfrüchte 1* Montag, 20. Januar: N in Brauchtum und Dichtung; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Hop⸗ 1 gensnelma d. B. 3 W. 00 1 a pelmanns Abenteuer, naturkundliche Hörſzenen; 11.15 Für 5 Adolf Hitlerſtr. 2 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör dich Bauer, 15 Sendepauſe; 16 Heitere Muſik am Nach⸗ 1 e zu! 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kinderfunk; 14.45 Muſik für mittag; 17.45 Der Horndrechsler, ein altes Handwerk; 19.45 f zwei Klaviere; 16.15 Anterhaltungskonzert; 17.30 Jugend- Erlauſcht— feſtgehalten— für dich; 20.10 Zur Anterhal⸗ 4 funk; 18 Fröhlicher Alltag, Einlage: der Muſikfeind; 20.10 1 ö tung; dazwiſchen: Die Beitſche, ergötzliches Funkkabarett; g Der blaue Montag, mufikaliſcher Stafettenlauf; 22.20 Allerlei 22.30 Muſtt zur guten Nachl. ee N 06 Schwarzwälder Volksmuſik; 23 Muſik zur guten Nacht. N 1 1 Dienstag, 21. Januar: a ienstag, 21. Januar: 8.30 Morgenkonzert; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Unver⸗ das Hommi von 10.15 Schulfunk; 10.45 f Sendepauſe; 11.30 Bauernfunk; geſſenes Deutſchland in Ueberſee; 11.30 Für dich, Bauer; 15.15 Das deutſche Lied; 16 Konzert; 17 Lieder mit Kla⸗ 15 S Araugen rein? 5 0 Sendepauſe; 15.15 Von Blumen und Tieren; 16 Muſik vierbegleitung; 17.30 Ein Großbetrieb ſucht eifrige Mit⸗ 5 am Nachmittag; 17.45 Flugwetterdienſt, Kurzgeſpräch; 19.45 Schon wieder ein arbeiter; 18 Muſik zum Feierabend; 20.10 Der Landſtreicher, Schaltpauſe; 19.50 D. l ie olympiſchen Winterdiſziplinen und Käufer für unſeren] Operette von Ziehrer; 22.25 Das gerettete Dorf; 22.45 Un⸗ ihre Wertung; 20.10 Die Landſtreicher, Operette von iehrer; f 5 0 1* 9 7 . lere Schrank, den wir terhaltungs⸗ und Volksmuſik. 22.30 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik. 1 ö Nr Deluue Kaungradlen e Mittwoch, 22. Januar: ö Mittwoch, 22. Januar: 0 3 4 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zul; 11.30 Sende⸗ 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sollen wir Müt⸗ . HManterpjſfsuerb Os Veutschen Hhoſbes Volkszeitung pauſe; 15.15 Schallplattenkonzert; 15.30 Zwoa Brettln und ter den Kindern Märchen erzählen?; 9.45 Sendepauſe; 10.15 5 als„verkäuflich“[ga gführiger Schnee, luſtiges Dreigeſpräch; 15.40 Bücherfunk; Vom Werden nordiſcher Muſik, Hörfolge; 11.30 Für dich, 5 gemeldet haben. f 1780 W. bange nuf 17 Lieder mit Klavierbegleitung;[ Bauer; 15 Sendepauſe; 15.30 Von der Pimpfen⸗Probe „ f Die Anzeige in d 5 ie deine Zeitung entſteht Funkbericht; 19.45 zum D,: Leiſtungsabzeichen; 16 Muſik am Nachmittag; 17.40 6 5 6 br Honnt den Ladennilter ficht,„V. B.“ wirtich Erzeugungsſchlacht; 19.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für 5 ö V. Weil noch das Lä lüht..., Hörbild; 19.48 W 1 1 0 in guter Vermitt- J die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmeldungen, Programmände⸗ der Schihcuh 5 e Nation; br ll Zu Söller Hundschaft br 0 ler. f rungen; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Bunte[ 20.45 Konzert: 22.30 Nachtmuſik und Tanz. ö 1 1 2 0 2 N* Freitag, den 17. Januar 1936 Viernheimer Volkszeitung — 8 D ſahrgang Nobile nach Rom zurückgerufen Muſſolini benötigt jeden Mann für Italien Nach Meldungen aus Rom wird der bekannte Flieger— general Nobile, der gegenwärtig als Berater für Luft- ſchiffe in Sowjetdienſten ſteht, noch im Laufe des Januar auf Aufforderung Muſſolinis nach Rom zurückkehren. Wird General Nobile nun wieder ein glücklicheres Los lächeln, als es ihm in der jüngſten Vergangenheit beſchieden war? Der einſt in den Himmel erhobene„Columbus der Luft“ lebt ſeit vier Jahren in Moskau, der General der italieniſchen Luftfahrt iſt heute techniſcher Berater und Sachverſtändiger der Sowjetunion beim Aufbau der Sowjetluftſchifflotte. Tief war ſein Sturz, aber mannhaft auch die Würde, mit der er ſein Schickſal ertragen hat. Nobile hat ſicherlich an ſich ſelbſt die Wahrheit des alt— römiſchen Spruches erfahren, daß vom Kapitol bis zum tar⸗ pejiſchen Felſen tatſächlich nur ein Schritt iſt. Am 12. Mai 1926 überflog er gemeinſam mit dem berühmten norwegiſchen Polarfarſcher Amundſen an Bord des in Italien erbauten Luftſchiffes„Norge“ den Nordpol. Nobiles Name wurde in ſeinem Vaterland zum Symbol des Wagemutes und Anterneh— mungsgeiſtes des neuen Italien, das ſtolz darauf war, ſich in die Reihe der Nationen eingegliedert zu haben, die im Kampf um die Bezwingung des Nordpols wetteiferten. Freilich wurde auch ſchon dieſer Erfolg dadurch leicht umdüſtert, daß drei Tage zuvor der amerikaniſche Flieger Byrd mit einem Fokker⸗ flugzeug den Nordpol überflogen hatte. Jahrhundertelang ging der Traum der Menſchheit darauf aus, daß Antlitz des Nord— pols zu ſehen und dann erblickten ihn im Zeitraum von drei Tagen mehr als ein Dutzend auf einmal. Das italieniſche Volk rechnete Nobile die Verſpätung von drei Tagen nicht an. Muſſolini feierte Nobile, der König er⸗ nannte ihn zum General, 25 italieniſche Städte verliehen ihm das Ehrenbürgerrecht und auf dem Kapitol in Rom wurde ihm ein Denkmal errichtet. Zwei Jahre ſpäter zog Nobile abermals zur Nordpolfahrt mit einem neuen Luftschiff, der„Italia“, aus. Aber ſchon die Fahrt von Ztalien über das europäiſche Feſtland war mit man⸗ cherlei Mißhelligkeiten verbunden. Das Ende der„Italia“ Expedition war furchtbar. Die tragiſchen Einzelheiten der Ex⸗ pedition, das erſchütternde Schickſal des„roten Zeltes“ mitten im ewigen Eis dürften noch in aller Erinnerung ſein. Anglück auf Anglück, Mißgeſchick auf Mißgeſchick häuften ſich auf ſeine Schultern. Die Notlandung der„Italia“ am Eis, die Einzel⸗ heiten der Errettung Nobiles und das furchtbare Schickſal eines Teiles der Expeditionsmitglieder, ſchließlich auch der Unter gang Amundſens, der den Verſchollenen zu Hilfe eilte und nie mehr zurückkehrte— all das löſchte den Ruhm der erſten Expedition aus, die Anterſuchungskommiſſion erklärte ihn für untauglich für die Führung eines Luftſchiffes, bemängelte ſeinen unzuverläſſigen Charakter und bezeichnete ihn als mittelmäßigen Flieger. Nobile war damit erledigt. Er begab ſich 1931 an Bord des ruſſiſchen Eisbrechers„Malygir“ in die Arktis. Damals traf„Graf Zeppelin“ bei ſeiner Arktis-Expedition mit dem„Malygin“ zuſammen. Man erinnert ſich vielleicht noch der Bilder, auf denen Nobile, wie ein Matroſe gekleidet, in einem Boote des„Malygin“ an den„Graf Zeppelin“ herange— rudert wird. Mit welchen Augen mag er wohl das im Gegen ſatz zu ihm ſo glückhafte deutſche Luftſchiff betrachtet haben? Durch die„Malpgin“-Fahrt kam Nobile in Fühlung mit ſow— jetruſſiſchen Regierungsſtellen, die ihn ſchließlich in ihre Dienſte übernahmen. Auch in ſeiner neuen Tätiakeit als Berater hat er ſich größter Zurückhaltung befleißigt. Vor einiger Zeit ſandte ihm Muſſolini ein Telegramm, in dem ihm der Duce mitteilte, daß er die Vergangenheit vergeſſen und wieder mit Nobile zu— ſammenarbeiten wolle. Mit begreiflicher Freude iſt Nobile dar— auf eingegangen. Sein Sekretär Willa iſt bereits in Rom ein⸗ getroffen und nun hat er ſeiner 17jährigen Tochter mitgeteilt, daß er gegen Ende Januar ſich wieder in den Dienſt ſeines Vaterlandes ſtellen werde. Bemerkenswert iſt im übrigen, daß ſeine Beurteilung außerhalb Italiens nie ſo ſcharf geweſen iſt wie in ſeiner Heimat. —ͤů Wilo weſt in Paris Raubüberfall auf ein Bankgeſchäft. Paris, 17. Januar Drei maskierte Banditen überfielen am Donnerstag ein Bankgeſchäft, das inmitten der Stadt an einem belebten Boulevard liegt. Die Verwegenheit, mit der die Banditen vorgingen, erinnert an amerikaniſche Gangſtermethoden. Nachdem ſie in das Bankgeſchäft eingetreten waren, zogen ſie Revolver. Während die erſten beiden Banditen die An⸗ geſtellten der Bank mit der vorgeſtreckten Schußwaffe in Schach hielten, griff der dritte in die Kaſſe. Mit 200 000 Franken entkamen ſie dann in einem Kraftwagen, der ſo⸗ lange vor dem Bankgeſchäft mit laufendem Motor geſtan⸗ den hatte. Infolge der raſenden Geſchwindigkeit, mit der die Banditen durch den dichten Verkehr hindurchfuhren, konnten ſie unerkannt entkommen. Wenige Stunden vorher verſuchten vier junge Burſchen einen ähnlichen Ueberfall auf das Büro eines Architekten. Der Architekt und ſeine Angeſtellten ließen ſich jedoch nicht durch Revolver einſchüchtern, ſondern überwältigten drei der Burſchen. Nur der vierte konnte entkommen. Newyork ohne Licht And die Untergrundbahnen ſtanden ſtill. Newyork, 16. Jan. Infolge Kurzſchluſſes mit darauf— folgendem Brand im Hauptkraftwerk„Hell Gate“, dem zweitgrößten der Welt, und infolge faſt gleichzeitiger Kurz⸗ ſchlüſſe in zwei anderen Kraftwerken war am Mittwoch⸗ abend ganz Newyork nördlich der 50. Straße ſtundenlang ohne Licht. Der größte Teil der Wohn- und Geſchajfshäu⸗ ſer, Theater, Lichtſpielhäuſer und Hotels war plötzlich in Dunkelheit getaucht. Die Ankergrundbahnzüge mit ungefähr 60 000 Fahrga⸗ ſten lagen über eine Stunde in den dunklen Schächten feſt. Auf dem Broadway und in anderen Verkehrszentren ſiau⸗ ten ſich rieſige Menſchenmengen. Ueberall herrſchte heilloſe Verwirrung, die durch einen Wolkenbruch noch erhöht wurde. Auf den A- Bahnhöfen entſtand ſtellenweiſe eine Pa nik, die Männer zündeten ſämtliches Papier, deſſen ſie hab⸗ haft werden konnken, an, um die Ausgänge zu finden. Die Stadtverwaltung warf ſofort alle Polizei- und Feuerwehr- kräfte von 25 000 Mann an die ſtrategiſchen Punkte, beſon⸗ ders in das Einkaufsviertel der 5. Avenue, da man Plün⸗ derungen befürchtete. Wenn auch die Jahre entſchwinden Das Geburtsdatum bleibt doch. Wiesbaden. In einem kleinen Ort bei Braubach hatte ein Mädchen einen jungen Mann, der im 27. Lebens⸗ jahr ſtand, kennen und lieben gelernt. Das Paar verlobte ſich auch und in abſehbarer Zeit wollte man den Bund der Ehe ſchließen. Eines Tages mußte nun die Braut feſtſtellen, daß ihr Bräutigam eine auffallende Kühle an den Tag legte. Sie führte dieſes Verhalten darauf zurück, daß er vielleicht in„„ habe, in welchem Lebens⸗ alter ſie ſtand. Dieſe Ahnung hatte ſie auch nicht betrogen, denn ihrem Zukünftigen hatte man von anderer Seite zu⸗ getragen, daß ſeine Braut bereits 43 Lenze zähle. Gelegent⸗ lich einer Ausſprache ſtritt die Braut das entſchieden ab und ſie erklärte ſich bereit, ſchwarz auf weiß den Beweis zu führen, daß ſie an Jahren bedeutend jünger ſei. Sie ließ ſich zu dieſem Zweck von der zuſtändigen Behörde eine Geburtsurkunde und einen Taufſchein ausſtellen. Auf die⸗ ſen öffentlichen Urkunden war das Geburtsjahr mit 892 und das Taufjahr mit 1893 vermerkt. Die beiden wich gen Ereigniſſe im Leben der Braut wurden nun ſchnel! auf zehn Jahre ſpäter verlegt, ſo daß für die Geburt das Jahr 1902 und für die Taufe das Jahr 1903 in Erſcheinung trat. Mit dieſer Täuſchung hatte ſie aber bei dem Bräuti⸗ gam kein Glück, denn dieſer nahm die Sache ſehr ernſt und hob die Verlobung kurzer Hand auf. Gleichzeitig erſtattete er aber auch Anzeige. Wegen Fälſchung einer öffentlichen Urkunde ſtand die„verjüngte Braut“ nunmehr vor dem Wiesbadener Schöffengericht. Man ließ der Angeklagten mildernde Umſtände walten, da eine niedrige Geſinnung bei Begehung der Straftat nicht angenommen wurde. Das Gericht erkannte auf die geſetzliche Mindeſtſtrafe von drei Monaten Gefängnis. Aus Nah und Fern Der Tod auf der Straße. Butzbach. Von dem Laſtzug einer Baufirma in Offen⸗ bach a. M., der aus einem Bulldogg und zwei großen Anhängewagen beſtand, ſtürzte bei der Durchfahrt der auf dem erſten Anhängewagen als Bremſer ſitzende 36 Jahre alte Arbeiter Hermann Pfaff aus Offenbach am Main plötz⸗ lich ab. Dabei hat der bedauernswerte Mann offenſichtlich das Genick gebrochen, denn er blieb auf der Stelle tot liegen, wurde jedoch von dem Fahrzeug nicht überfahren. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Worms. Trotz Warnungen eines vorübergehenden Mannes ſetzte ſich in der Speyrer⸗Straße ein neunjähriger Schüler auf die Deichſel eines Anhängerwagens. Er kam zu Fall. wurde ein Stück mitgeſchleift und ſchließlich über⸗ fahren. Nach Abnahme eines Beines im Krankenhaus iſt der Junge geſtorben. Das Waſſer fällt. * Frankfurt a. M., 16. Jan. Durch die trockeneren Witterung und die zunehmende Kälte kann die drohende Hochwaſſergefahr jetzt als beſeitigt gelten. Der Main iſt lang⸗ ſam gefallen. Die Schiffahrt wird bald wieder aufgenommen werden können. Die Nebenflüſſe des Mains gehen ohne Aus⸗ nahme zurück. Die überfluteten Wieſen und Felder wurden größtenteils ſchon wieder hochwaſſerfrei, nur die Kinzig zeigt noch an den bekannten ſehr niedrig gelegenen Stellen kleinere Seen, die zum Teil aber auch durch den Rückſtau des Grundwaſſers bedingt ſind. Gründung des Bundes heſſiſcher Gebirgs⸗ und Wandervereine. * Bebra. In Bebra fand eine Tagung der Kurheſ— ſiſchen Wandervereine ſtatt, die dem Zwecke diente, einen engeren Zuſammenſchluß der Vereine herbeizuführen. An der Beſprechung, zu der auch der deutſche Wandererführer Miniſterpräſident i. R. Profeſſor Dr. Werner erſchienen war, nahmen der Heſſiſch⸗Waldeckiſche Gebirgsverein, der Werratalverein, der Knullgebirgsverein und der Oberheſ— ſiſche Gebirgsverein teil. Auf Vorſchlag von Profeſſor Werner ſchloſſen ſich die genannten Vereine zum Bund heſſiſcher Gebirgs⸗ und Wandervereine zuſammen, der un⸗ beſchadet der Selbſtändigkeit der genannten Vereine deren emeinſame Aufgaben wahrnehmen will. Zum Führer des andes wurde Oberbürgermeiſter Dr. Lahmeyer, zu ſeinem Vertreter Landrat Deichmann gewählt. Der Sitz des Bun⸗ des iſt in Kaſſel. Die erſte Führerratstagung ſoll in Hers⸗ feld ſtattfinden. I Frankfurt a. M.(Der Amts unterſchlagung beſchuldigt.) Vor der Frankfurter Strafkammer begann am Mittwoch eine auf zwei Wochen Dauer berechnete Ver⸗ handlung gegen einen 55jährigen Angeklagten, der der Amts⸗ unterſchlagung in ſechs Fällen beſchuldigt wird und ſich etwa 6000 Mark angeeignet haben ſoll. Der Angeklagte war bei der Stationskaſſe im Frankfurter Hauptbahnhof tätig, wo bei einer Reviſion ein Fehlbetrag von 43000 Mark feſt⸗ geſtellt wurde. Die Anklage legt dem Beſchuldigten zur Laſt, daß er einen Teil hiervon unterſchlagen hat, aber er beſtreitet jegliche Verfehlung. Als der Angeklagte infolge der Feſtſtellung des Fehlbetrags Urlaub nehmen mußte, unternahm er in ſeiner Wohnung einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich in den Leib ſchoß. In der Verhandlung wird auch eine Rolle ſpielen, ob der Angeklagte als vollkommen zurechnungsfähig anzuſehen iſt. FJrankfurt a. Mm.(Tödlicher Unfall.) Der als Handwerkshelfſer und Kraftfahrer bei der Straßenbahn, Abteilung Leitungsbau, beſchäftigte 32jährige Karl Schmöle war in der Straßenbahn⸗Hauptwerkſtatt mit dem Abfangen einer Fahrtragleitung beſchäftigt. Als er nach Fertigſtel⸗ lung dieſer Arbeit, die er auf einer Leiter ſtehend verrich⸗ tete, die Leiter wieder verlaſſen wollte, fiel er plötzlich rücklings von der Leiter und ſchlug mit dem Kopf auf die Kante der Schiebebühne⸗Grube. Dabei erlitt er einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er geſtorben iſt. ** Frankfurt a. M.(Ehrenpatenſchaft des Führers.) Der Führer hat für das neunte Kind der Eheleute Polizei⸗Oberwachtmeiſter Heinrich Strobel die Ehrenpatenſchaft übernommen. * Rüdesheim.(Feſtnahme eines D⸗Zug⸗ diebs.) Ein Einwohner aus Bingen mußte, als er mit dem D-Zug von Wiesbaden nach Rüdesheim fuhr, am eltbild(M). Eine elfjährige Olympialeilnehmerin. Die 11 Jahre alte japaniſche Kunſtläuferin Yetſuko Inada, die an den Olympiſchen Winterſpielen teilnimmt, bei einem Probelauf im Berliner Sportpalaſt. Ziel ſeiner Reiſe feſtſteuen, daß ihm drei Koffer, die Wert⸗ gegenſtände in Höhe von zuſammen 1100 Mark enthielten, geſtohlen worden waren. Den ſofort aufgenommenen Er⸗ mittlungen der Polizei gelang es, den Täter, einen bereits ſteckbrieflich geſuchten Verbrecher, in dem Augenblick an der Fähre in Erbach feſtzunehmen, als er über den Rhein ſetzen wollte. * Limburg.(Neue Molkereien entſtehen.) Die Neuregelung der Milchwirtſchaft hat auch im Limbur⸗ ger Gebiet zur Gründung neuer Molkereien geführt. In der Nähe des Bahnhofs Camberg(Naſſau) erſtellt ein Frankfurter Privatunternehmer einen größeren Molkerei⸗ betrieb. Täglich ſollen hier 12 000 bis 15 000 Liter Milch verarbeitet werden. Man hofft, Anfang April den Betrieb aufnehmen zu können. Eine weitere Molkerei ſoll im„Gol⸗ denen Grund“ für Dauborn und Umgegend errichtet wer⸗ den. Für die Genoſſenſchaftsmolkerei Weſterburg, die den Milchanfall des oberen Weſterwalds verarbeiten ſoll, wurde der Grundſtock gelegt. ** flaſſel.(Entführung einer Minderjäh⸗ rigen.) Zu drei Jahren Gefängnis verurteilte das Schöf⸗ fengericht den 38jährigen Wilhelm Kaufhold aus Kaſſel. Der bereits 16 mal vorbeſtrafte Angeklagte, der auch ſchon im Konzentrationslager war, hatte im Herbſt 1935 ein jetzt 20 Jahre altes Mädchen, das aus gutem Hauſe ſtammt, gegen den Willen der Eltern, aber unter Einwilligung der Minderjährigen, entführt und dann in öffentlichen Häu⸗ ſern in Göttingen und Hannover untergebracht. Bensheim.(Eine neue Siedlung.) Die Stadt⸗ verwaltung beabſichtigt, in dieſem Jahr eine weitere Sied⸗ lung zu erſtellen. In Betracht kommen in erſter Linie Häuſer der Heimſtättenſiedlung, d. h. ſolche, die nach neuer⸗ lichen Vorſchriften mit einem reinen Bauaufwand von 4500—5000 Mark erſtellt werden können. Daneben ſollen auch Vorhaben der kleinen Eigenheimſiedlung gefördert werden. Die Siedlerauswahl geſchieht nach den Richtlinien des Reichsheimſtättenamtes der NSDAP und der DAF. Mainz.(Fahrläſſiger Autofahrer.) Mit dem Auto in eine SͤA-Marſchkolonne fuhr am Abend des 21. September 1935 der 26jährige Karl Seidenſtücker in Wies⸗ baden. In Höhe der Dyckerhoff-Werke kam ihm auf der an- deren Straßenſeite eine SA-⸗Marſchkolonne entgegen, die vorſchriftsmäßig durch Lichter geſichert war. S. aber fuhr mit abgeblendeten Lampen. Als er zwei Lichter ſah, wollte er ſie überholen, weil er nicht wußte, um welches Hinder⸗ nis es ſich handelte. Fahrläſſigerweiſe ſchaltete er die Scheinwerfer nicht ein und fuhr in die Kolonne hinein. Acht SͤA⸗Männer wurden mehr oder weniger ſchwer ver⸗ letzt und ſind zum Teil noch nicht völlig wiederhergeſtellt. Einer, der eine Blutvergiftung im Heilungsprozeß erlitt, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. S. wurde wegen fahrläſ⸗ ſiger Körperverletzung zu acht Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt, abzüglich drei Monate drei Wochen verbüßter Haft. Gießen.(Ungetreuer Steuerſekretär.) Der ſeit dem Jahre 1910 bei dem Finanzamt Friedberg zuletzt als Steuerſekretär beſchäftigt geweſenen H. Brück hatte einer Reihe ihm gut bekannter Steuerpflichtiger verſpro⸗ chen, die ihnen zuſtehenden Steuergutſcheine vom Finanz⸗ amt mitzubringen. Brück hat auch die Wertpapiere abge⸗ hoben, ſie aber unterſchlagen und an Banken weiterver⸗ kauft. Dabei benutzte er auch gefälſchte Vollmachten. Wegen Untreue, Unterſchlagung in drei Fällen und Urkundenfäl⸗ ſchung wurde er von der Großen Strafkammer Gießen zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten und zu einer Geldſtrafe von 1000 Mark ſowie zu den Koſten des Ver⸗ fahrens verurteilt. Grünberg(Oberheſſen).(Ein Heimatfeſt.) In dieſem Jahr kann die Stadt Grünberg auf das 750jährige Beſtehen der Burg Grünberg, die im Jahre 1186 von dem damaligen Landgrafen Ludwig III. von Thüringen auf dem „grünen Berge“ errichtet wurde, zurückblicken. Es wurde beſchloſſen, dieſe 750-Jahrfeier am 27. und 28. Juni würdig zu begehen. U. a. ſoll ein großer Feſtzug mit hiſtoriſchen Gruppen durchgeführt werden. Aus Mannheim J Mannheim, 16. Januar. Vor dem Abſchluß der Mannheimer Sonderausſtellun⸗ gen. Die gegenwärtige Sonderausſtellung des Städtiſchen Schloßmuſeums„Vom Wildpfad zur Reichsautobahn“, die ſowohl hier wie auch anderwärts großen Anklang gefunden hat, kann nur noch kurze Zeit gezeigt werden. Im Rahmen dieſer Schau wird Profeſſor Dr. Gropengießer am Freitag, den 17. Januar, abends 8 Uhr im Trabantenſaale des Schloſſes einen Lichtbildervortrag über„Straßen im Alter⸗ tum“ halten. Der Eintritt zu dieſer Veranſtaltung iſt frei. — Die Sonderausſtellung„Die deutſche Weinſtraße“ iſt nur noch bis Sonntag, den 19. Januar, zugänglich. Am Sonntag iſt der Eintritt in das Schloßmuſeum frei. — r . De ———— —— — 2—— — nn 000000 er erer r RR W Eine Deviſenſchiebung mit Aktien. 0 Pforzheim. Am Dienstag ſpielte ſich hier vor der Großen Strafkammer ein Deviſenſchiebungsprozeß ab, der den ganzen Tag bis in die ſpäten Abendſtunden hinein be⸗ anſpruchte. Angeklagt waren der 30 Jahre alte verheiratete Otto Hock aus Bretten, der gleichfalls verheiratete 30 Jahre alte Friedrich Mathes aus Birkenfeld, die ledige Gertrud Hock aus Bretten, eine Schweſter des erſten Hauptangeklag⸗ ten und der ledige Arthur Müller in Karlsruhe. Otto Hock hatte ſich zunächſt um Geld für die Einrichtung ſeiner Praxis im Inland bemüht und unternahm nach vergeb— lichem Bemühen um Bargeld bei einem Onkel in der Schweiz acht Reiſen mit dem Motorrad dorthin und ſchmuggelte im Ganzen für 19000 Mark Aktien nach Deutſchland. Die Angeklagte behauptet, daß er den Erlös in Höhe von 15 600 Mark wieder in die Schweiz geſchafft und daß er die Aktien von der Bank ſeines Onkels erhalten habe. Tatſächlich habe Hock bei dieſem Geſchäft 4000 Mark verdient. Hock gab an, daß er die Aktien von ſeinem Onkel geſchenkt bekommen habe, um ſie in Deutſchland zu verkaufen. Mit dem Erlös hätte er ſeine Einrichtung be⸗ zahlt. Demgegenüber wurde feſtgeſtellt, daß Hock aus dem Erlös nur 4500 Mark für ſich verwendet hat, über den Ver- bleib der weiteren 10 000 Mark war der Nachweis undurch⸗ ſichtig. Die übrigen Angeklagten waren der Mithilfe an⸗ geklagt. Das Gericht verurteilte Hock zu einem Jahr Ge⸗ fängnis und 4000 Mark Geldſtrafe, Mathes zu neun Mona⸗ ten und 400 Mark Geldſtrafe, wovon ein Monat und die volle Höhe der Geldſtrafe durch die Unterſuchungshaft als orbüßt gelten. Gertrud Hock und Arthur Müller waren nur in geringerem Maße an dem Vergehen beteiligt, ſo daß eine höhere Strafe als ſechs Monate nicht ausgeſpro⸗ chen werden könne. Das Verfahren wurde deshalb gegen ſie eingeſtellt aufgrund des Amneſtiegeſetzes. In ſeiner Be⸗ ANNA MARIA 22. Fortſetzung Oben iſt alles noch wie vorher: die verzerrte Maske Miſter Edwards, John Smiths zuſammengeſunkene Ge⸗ ſtalt, die beiden reglos gehaltenen Revolver. Der Schritt der Gendarmen, der dumpf auf den teppichbelegten Stufen hallt, fällt in dieſe Regungsloſigkeit hinein. Da ſagt Grone:„Miſter John Smith, zunächſt danke ich Ihnen, daß Sie mir Gelegenheit gegeben haben, wieder einmal zu beweiſen, daß ich Grone, der Detektiv, bin.“ Da flüſtert John Smith und fällt mit der Stirne auf das Schnitzwerk der Lehne.„Ich habe ihr.. nichts getan! Ich habe... ich habe ſie.. ihr alles gegeben.. ich habe ſie... wie meine eigene Tochter.. ich habe ſie 71 wie meine Tochter... geliebt... ich war ſo einſam. Grone ſagt ruhig:„Möglich, Miſter! Aber dieſer Teufel hier hat Sie verführt!“ Und er weiſt auf Edward, „Sie wollten eine Erbſchaft retten, und Sie haben es wahr— haftig ſchlau genug gemacht. Da Sie keinen Mord auf dem Gewiſſen haben und ſonſt unbeſcholten ſind, wird Ihre Strafe nicht allzu hart werden.“ Er wendet ſich Edward zu:„Miſter Greench! Ver⸗ halten Sie ſich ruhig! Laſſen Sie Ihre Hände oben! Es nützt jetzt nichts mehr. Wir wiſſen alles von Ihnen. Sie ſind der Sohn eines Apothekers in London, haben Medizin ſtudiert, haben ſich verſchiedene ſchwere Verbrechen zuſchulden kommen laſſen, mit dieſer Frauhier zu⸗ ſammen, weswegen Ihnen die Ausübung einer ärzt⸗ lichen Praxis entzogen wurde. Sie ſind dann fluchtartig in die Schweiz und haben ſich in Winterthur dem Miſter John Smith an die Ferſen geheftet, da Sie von ihm er⸗ fahren haben, daß ſeine beim Skifahren verunglückte Tochter eine Erbſchaft zu erwarten gehabt hätte. Sie haben den Plan mit der Entführung der Baroneß Echtern und die Beerdigung der Wachspuppe an ihrer Statt ausgedacht. Sie haben in fieberhafter Eile eine Perſon, die der Toten ähnlich war, ausfindig gemacht. Sie haben ſich im voraus einen Anteil an der Erbmaſſe geſichert, wie die Erhebungen bei der Bank in San Paolo ergeben haben.“ Greenchs Geſicht iſt erſchreckend. Und plötzlich, ſchneller als ein Gedanke, greift ſeine Hand vor, reißt die ſchwere, ſilberne Obſtſchale auf. Orangen fallen und zerſchlagen Gläſer. Es ſchwingt zielend in ſeiner Fauſt und ſauſt Grone ſpringt zur Seite. Ein Schuß peitſcht auf. Greench fällt vornüber auf den Tiſch, gleitet ab, wirft ſtürzend einen Stuhl um und verröchelt am Teppich. Miß Edith flüchtet aufſchreiend in die Fenſterniſche. Die Gendarmen ſind da.„Tun Sie Ihre Pflicht, Inspektor!“ ſagt Grone, und zu John Smith:„Ergeben Sie ſich, Miſter! Das Haus wird polizeilich geſchloſſen, bis Sie Ihre Strafe verbüßt haben. Der Totenſchein Ihrer Tochter Angela iſt bereits der amerikaniſchen Bank über⸗ wieſen worden. Auf die Erbſchaft müſſen Sie verzichten. Sie glauben, daß ich Ihnen das Leben gerettet hätte. In dem Sinn iſt es nicht wahr, wohl aber ſo, daß Sie wieder zurückfinden können auf den Weg eines ehrlichen Menſchen, befreit von dem Schurken, dem Sie ſich ausge⸗ liefert haben.“ 5 3 Ein dunkles Poltzetauto gleitet meerentlang. Niemand in dem ſchlafenden Fiſcherdorf ahnt, daß in dieſem ein gebrochener Mann ſitzt, die hochgeachtete Perſönlichkeit des Miſter John Smith. „Herr Inſpektor!“ ſagt Grone,„begleiten Sie dieſe Dame“ dahier in ihr Zimmer, daß ſie ſich Mantel und Hut nimmt und was ſie zu einem längeren Aufenthalt im Unterſuchungsgefängnis braucht. Kommen Sie hervor, Miß Edith Wenther! Machen Sie keine Szenen!“ Und mit einer Handbewegung zur Tür:„Herr Inſpektor, bitte! Auf dem Rückweg bringen Sie den Arzt mit, der den Tod des Miſter Edward Greench feſtſtellt.“ Er geht um den Tiſch herum und ſchaut auf das verzerrte Geſicht des Daliegenden, lange, mit einem ruhigen und wägenden Blick. Dann hebt er raſch den Kopf.„Halt noch etwas! Der Burſche, der Diener, iſt gleich mitzunehmen!“ „Jawohl, Herr Grone!“ Unhörbar durch das Rauſchen der wogenden See gleitet das zweite Polizeiauto auf ſandigem Weg durch das kleine Dorf, in dem ein einziges, winziges Lichtlein durch ein rot verhangenes kleines Fenſter ſchimmert. Es iſt das Licht, das Mutter Woode allnächtlich anzündet für die arme Seele ihres Jungen... f U gründung ſagte das Gericht, es habe, um die Exiſtenz der jungen Leute nicht zu vernichten, auf mildere Strafen als die von dem Staatsanwalt beantragten erkannt. * O Zell i. W.(Großer Schaden durch Schnee⸗ bruch.) Erſt jetzt, nachdem aller Schnee verſchwunden iſt, läßt ſich annähernd überſehen, welch großer Schaden durch die rieſigen Schneefälle und durch die anſchließende Schnee⸗ ſchmelze in den Gemeinde- und Privatwaldungen entſtanden iſt. Allein die Gemeinde Gresgen hat durch Schneebruch einen Schaden zu verzeichnen, der in die Zehntauſende geht. 2 Auenheim bei Kehl.(Noch gut abgelaufen.) Durch das ſo überraſchend eingetretene ſtarke Hochwaſſer ſtieg das Waſſer in den Kellern derart, daß dieſe geräumt werden mußten. Das im Rheinwald aufgearbeitete Gabholz wurde eine Beute des Waſſers. Um einen Teil des Holzes zu retten, fuhren drei Mann mit einem Nachen hinaus. Sie wurden von dem ſtarken Waſſerdruck abgetrieben, das Boot kenterte und alle drei ſtürzten in die eiſigen Fluten. Zwei Mann konnten ſich an einer Weide retten, der dritte blieb an einer Hecke hängen. So mußten ſie aushalten. bis es zwei jüngeren Leuten mit Paddelbooten gelang, die Er⸗ ſchöpften ans Trockene zu bringen. Auch im nahen Diers⸗ heim ſtürzten zwei ſolcher Holzfiſcher beim Kentern ihres Bootes ins Waſſer, konnten aber ebenfalls gerettet werden. Tragiſches Ende einer Schmugglerjagd. Aachen, 16. Jan. Einem verhängnisvollen Irrtum fiel im Oktober 1934 ein junger Mausbacher Bürger zum Opfer. Zollbeamte, die eine Anzahl Schmuggler verfolgten, ſahen die Schmuggler hinter einem Hauſe verſchwinden, in dem gerade Hochzeit gefeiert wurde. Als einer der Beamten ſich an das Haus heranſchlich, wurde er von der Geſellſchaft an⸗ ſcheinend für einen Dieb gehalten. Jedenfalls fielen mehrere Roman „Das hätten wir!“ ſagt Grone aufatmend.„Kommen Sie jetzt mit mir, lieber Klött! Wir müſſen das Haus durchſuchen, ob ſich niemand mehr darin verbirgt.“ Die elektriſchen Flammen brennen auf, wie ſie ein Zimmer ums andere durchſchreiten, und verlöſchen wieder hinter ihnen. Und es iſt gut, daß es niemand ſieht, denn dies Aufglühen und raſche Verlöſchen der hohen Fenſter wirft lange Lichtfäden in die Nacht hinaus, und es iſt ſonderbar unheimlich, wie ſie ſich ablöſen und einander folgen, wie ſie vom erſten Stock hinunterfallen auf die Erde, wie die Fenſter im Parterre hell werden. „Das iſt das Zimmer des Miſter Greench, des Schurken!“ ſagt Grone und öffnet alle Schränke und Schub⸗ laden. Er ſteckt einige kleine Schachteln mit Pulver und ein paar Medizinflaſchen in die Taſche.„Es wäre nicht möglich geweſen, wenn der Kerl nicht ſo umfaſſende medizi⸗ niſche Kenntniſſe gehabt hätte. Er hat ihr ein Mittel ein⸗ gegeben, das imſtande war, die Erinnerung vollſtändig aus⸗ zuſchalten. Gehen wir in die Küche hinunter. Wo ſteckt die Köchin, die uns dieſes Souper, von dem wir keinen Biſſen genoſſen haben, zubereitet hat?“ 8 Die Küche iſt dunkel. Als das Licht aufgeht, blenden weiße Kacheln, Aluminium und Nickel. Im Herd brennt noch Feuer. Eine angerichtete Platte mit einem geſpickten Rehrücken ſteht auf der Anrichte. Daneben liegt ein Zettel:„In einem ſolchen Haus bleibe ich nicht. Es paßt mir ſchon lange nicht mehr. Ich heiße Maria Dreher und bin in Leyd Nr. 74 bei meiner Schweſter zu finden, wenn man mich zu einer Zeugenaus⸗ ſage braucht!“ Grone ſteckt den Zettel ein.„Das ſcheint der einzige anſtändige Menſch im ganzen Haus geweſen zu ſein.“ Er zieht ſein Meſſer aus der Taſche.„Greifen Sie doch auch zu, Klött! Warum ſollen wir gar nichts von dieſen guten Sachen haben, weil wir eine Pflicht erfüllt haben? Hier liegen ein paar Semmeln!“ Und ſo eſſen ſie ſtehend Stücke von dem halbwarmen Braten, auf Semmeln gelegt. Dann kommt der Polizeiarzt. Sie führen ihn hinauf. Der Arzt ſchreibt den Totenſchein. Zwei Poliziſten tragen Edward Greench hinunter in ein ebenerdiges Zimmer und decken die Leiche mit einer Decke zu. Grone, der Arzt und Hans ſteigen die Treppen langſam hinunter.„Wollen Sie mit mir zurückfahren, Herr Grone?“ „Nein, danke! Es gelüſtet mich mehr nach einem Spaziergang. Sind Sie auch dieſer Meinung, Klött?“ „Mir aus der Seele geſprochen“, ſagt Hans ſchnell. Das Haus liegt dunkel, geſchloſſen, polizeilich ge⸗ ſchloſſen. Von den Platanen im Garten fällt lautlos das letzte Laub. Der Himmel iſt dunkelblau und hat Sterne, die über der See ſtehen, unendlich groß und weiſend, wie Lichter von Leuchttürmen. Es iſt nichts weitum als das un⸗ endliche Rauſchen des Meeres, das gigantiſche Klippenufer und das Land, das ſich hinter dieſem flach und weit dehnt und die Wohnungen ſeiner Menſchen unſichtbar in ſeinen Mulden trägt. Sie gehen lange ſchweigend. Es iſt Hans, als müßte er die Reinheit und Stille von Meer, Himmel und Land ganz in ſeine Bruſt hineinziehen mit jedem tiefen Atemzug. Es entſpannt ſo. Endlich fragt er:„Wo ſind ſie eigentlich hingefahren?“ „Sie meinen den Baron, die Baroneß und den Spitzli? Es iſt heute nichts anderes mehr zu machen, als in dem Haus am Marktplatz, wo ſie gewohnt haben, die Nacht zu verbringen. Spitzli kann ja mit dem Baron in dem einen Zimmer ſchlafen und die Baroneß in dem andern.“ Er lächelt:„Wenn ſie überhaupt ſchlafen werden. Und, lieber Klött! Ich habe eine Bitte! Bringen Sie ſie mit Ihrer Maſchine morgen nach Riedenberg. Wollen Sie?“ „Gern, natürlich!“ „Es iſt gut für die Baroneß, wenn ſie möglichſt raſch in die alte Umgebung kommt. Ich möchte nach Berlin zurück. Ich muß mich wirklich ein paar Tage ausruhen, außerdem habe ich Geſchäfte in Berlin.“ „Begreife ich vollſtändig, lieber Grone! Aber ſehen Sie wieder?“ „Ja, ſicher. Ich komme nach Riedenberg, nächſte Woche vielleicht ſchon.“ Sie gehen ſchweigend weiter. Dann ſagt Hans:„Was ift denn mit der Puppe geworden? Spitzli hat mir eszählt. Wir um elne absonderliche Begebenheit von A. v. Sd zenhofen Urheber⸗Rechtsſchutz: Drei Quellen⸗Verlag Königsbrück,(Bez. Dresden) —— „ Leute über den Beamten, der Zidil trug, her und miß⸗ handelten ihn ſo ſchwer, daß er ſchließlich von ſeiner Waffe Gebrauch machen mußte. Als die Warnungsſchüſſe nichts fruchteten und einer der Leute in ſeiner Trunkenheit immer noch mit einer Latte auf den Kopf des Zollbeamten ſchlug, ſchoß dieſer auf den jungen Mann. Die Kugel tötete den Unglücklichen auf der Stelle. Die Schmuggler hatten ſich in der Zwiſchenzeit in das Nebenhaus geflüchtet. Jetzt ſtand einer der drei Schmuggler vor dem Richter. Aus dem Ge⸗ fängnis heraus hatte einer ſeiner Freunde ihn angezeigt um den Zollbeamten von dem Verdacht des Totſchlags rein zuwaſchen. Obwohl der Angeklagte leugnete, wurde er völlig überführt und zu zwei Monaten Gefängnis und 200 Marz Geldſtrafe verurteilt. Hochwaſſer in Neuwied Das Hauptdeichtor geſchloſſen. DNB. Neuwied, 16. Jan. „Der Rhein iſt am Mittwoch faſt in der ganzen Länge der Deichmauer vor der Stadt Neuwied über die Afer getreten. An mehreren Stellen hat das Waſſer bereits den Fuß der Mauer erreicht. Gegen 20 Ahr gelangte das Waſſer in das Hauptdeichtor, ſo daß es notwendig wurde, dieſes Tor zu ſchließen. Mächtige eiſerne Schienen und ſtarke Balken, die mit Sandſäcken abgedichtet waren, wurden in das Tor einge- laſſen. Ein Eindringen des Waſſers in die Straßen der Stadt iſt dadurch unmöglich gemacht. Ob auch die beiden anderen Deichtore geſchloſſen werden müſſen, die etwas höher liegen, hängt von der weiteren Entwicklung des Hochwaſſers ab. Die Keller in der Nähe des Rheins ſtehen zum Teil ſchon ſeit Dienstagabend unter Waſſer. Sie hätten ſie an der holländiſchen Grenze erreicht. Wie ſie das herausgebracht haben, iſt wunderbar. Wo iſt ſie denn jetzt?“ f „Ja“, ſagt Grone,„da muß ich noch ein Wort mit dem Baron reden. Ich habe in Berlin ein kleines Privatmuſeum. Es ſind darin alle Arten von Werkzeuge der Einbrecher, Fingerabdrücke und Masken der größten Koryphäen dieſes —. Berufes und ſo weiter. Es ſind beſonders intereſſante Fälle mit Corpus delikti vertreten. Ich möchte die Wachs⸗ puppe dieſer Sammlung einverleiben. Sie iſt mein Stolz, dieſe Sammlung, und von großem Wert für die Forſchung auf dieſem Gebiet, und ich habe den Koffer einſtweilen dort⸗ hin dirigiert.“ „Das iſt das beſte!“ ſagt Hans,„die Puppe dürfte ihr wohl nicht unter die Augen kommen, und wo ſoll man ſonſt hin damit?“ * Es iſt eine tiefe, ſchweigende Nacht. Vom Kirchturm fallen langgezogen zwei Schläge. Anna⸗Maria ſchläft. Sie iſt eingeſchlafen aus Glückſeligkeit, Müdigkeit und Nervenentſpannung. Georg hat ſich mit den Kleidern auf den Diwan im Nebenzimmer gelegt. Spitzli hat ihn dazu gezwungen. Aber er hält es nicht aus. Er ſteht wieder auf, er geht ganz leiſe an das Bett, beugt ſich über Theo, faßt ihn an, daß der erſchrocken auffährt.„Sei nicht bös, Theo. Ich bin ein⸗ gedämmert und plötzlich wieder wach geworden. Sag' mir, iſt ſie wirklich da neben an? Es iſt ſo ſchwer zu glauben nach allem.“ Theo antwortet ſchlicht:„Ja, ſie iſt da nebenan.“ Da nimmt Georg ſeine Hände von Theos Schultern. Sein Geſicht wendet ſich dem hellen Viereck des Fenſters zu. Es erſchüttert Theo. Das Glück der großen Welt iſt in dem kleinen Rund dieſer Augen, wie das Geſetz der Welt im Atom iſt, unfaßbar und bezwingend. Georg geht mit leiſen Schritten von ihm weg und wirft ſich auf ſeinen Diwan. Theo aber zwingt es, die Hände zu falten. * Es hat geläutet.„Friedrich, du hörſt gar nimmer gut!“ ſagt Chriſtine und nimmt den Torſchlüſſel vom Haken. „Geh!“ Friedrich geht zum Tor.„Ein Telegramm „Der Baron iſt verreiſt. Ich weiß nicht wohin.“ „Das Telegramm iſt an Sie!“ Friedrichs Hände zittern. Bann iſt er in der Küche. 1 Chriſtine nimmt ihm die Depeſche aus der Hand.„So 5 man doch gleich auf!“ Und ſie geht zum Fenſter amit. „Empfang für Grone.“ Chriſtine muß ſich ſetzen. Empfang vorbereiten...“ ſagt ſie vor ſich hin, und dann laufen ihr die großen, hellen Tränen der Freude die Wangen herunter. In Schloß Riedenberg gehen alle Fenſter auf. Friedrich trippelt hin und her und deckt den Tiſch. Er weiß nicht, für wieviel Perſonen, er deckt halt. Chriſtine hat die Gärtnersfrau als Hilfskraft ange⸗ ſtellt.„Lauf ins Dorf! Das und das und das... und dirigiert umſichtig, bis in den Abend hinein. Und wie es Abend wird, ſinkt mit breiten, lichtbe⸗ glänzten Schwingen der ſilberne Vogel auf die Wieſe vor der Winterſteinſcheuer nieder. 3 Georg hebt Anna-Maria heraus. Sie gehen dem Schloß zu. 8. Dann fällt Anna-Maria ihrer alten Chriſtine einfach um den Hals und auch dem Friedrich. Des greiſen Dieners Hände ſtehen zitternd in ihren weißen Handſchuhen und trauen ſich nicht anzufaſſen. Anna⸗Maria weint. Papa iſt tot... das Haus iſt leer. Aber das Glück iſt doch zu groß, und ſie findet alles. „Laßt mich nur allein! Laßt mich nur.. allein!“ bittet ſie.„Ich weiß ja alles! Ich finde alles! Ich weiß ja... alles! Ich weiß alles wieder!“ Und dies„Ich weiß ja alles“ mit dieſem Ton geſagt, läßt die, die es hören, weg⸗ ſchauen von ihr, denn ihre Augen feuchtet der Glanz ge— hemmter Tränen. So geht Anna-Maria durch das Haus, von Zimmer zu Zimmer, in die Küche und Speiſekammer, läuft in den Garten hinaus und fällt laut ſchluchzend in Georgs Arme, heute vorbereiten. Alles geglückt. „Alles geglückt Ende. a 5 a 3 e