— — 13 lernheimer Vielgelejene Tageszeitung 8 2 Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger 2 5 r— 25 N Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: 3— WMillimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus 5 ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich nahme durch alle Anzeigenmittler Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. b Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, 5 Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig D.⸗A. Dez. 35: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. ö eren gen Nr. 16 Samstag, den 18. Januar 1936 12. Jahrgang Vie von General Graziani am 12. Januar begonnene 3 9 9 9 —. i Schlacht am Ganale Doria hat mit unſerem vollen Sieg geendet. Die 7 Der geſchlagene Feind iſt überall auf der Flucht. ſie Die letzten Widerſtände der abeſſiniſchen Truppen ſind auf der ganzen Front überwunden und die Truppen des Ras en Der italieniſche Heeresbericht meldet 4000 tote Gegner? Deſta ſind entlang den in nordweſtlicher Richtung führenden m a 1 5 5 5 g. 5 5 1 5 1 Karawanenſtraßen in Auflöſung begriffen. 1 l. Während in Europa die Aktivität um den Krieg, die ſie von Osten nach Weſten quer über die Flüſſe geplant war), An einigen Abſchnitten ſind unſere motoriſierten Kolonnen 97 Aktivität des Völkerbundes erlahmt(alle„warten“ mit der dieſe aber durch den Regen angeſchwollen waren und Hochwaſſer[120 Kilometer über ihre Ausgangsſtellungen vor gerückt. 15 Erdölſperre, die Engländer warten ab, die Franzoſen warten] führten. 1 2 5 Die Verfolgung geht weiter. Die abeſſiniſchen Truppen leiſten lle auf die Wahlen, die Amerikaner auf die Inkraftſetzung des Neu-] Der Kern des Vorſtoßes der Ztaliener, die Führung, lag teinen wirkſamen Widerſtand mehr. 055 tralitätsgeſetzes! And vielleicht iſt das gut ſol) iſt in Süd- im Raume, zwiſchen den beiden Flüſſen Die vollkommene Zuſammenarbeit zwiſchen Infanterie, z abeſſinien eine dreitägige ſehr heſtige und ſehr blutige Schlacht Dau a Parma und Ganale Doria und ging in Tanks, Artillerie und Luftwaffe hat die Verluſte des Gegners ing geſchlagen worden! Grazianis, des italieniſchen Süd-Befehls-[nordweſtlicher Richtung. Die Abeſſinier haben ſich] außerordentlich ſchwer werden laſſen. 1 babers Name, iſt in aller Munde. Marſchall de Bono, der Lei-] an dieſem Flügel der Heeresgruppe auch richtig Bis geſtern waren 4000 Tote feſtgeſtellt. ter des billigen Vormarſches bis Makalle im Norden, iſt ſchon[zum Kampf geſtellt und ſich hartnäckig verteidigt. Am zweiten Bereits in den erſten Tagen der Kampfhandlungen wurden hr vergeſſen! Badoglios Nimbus verblaßt; es wird erklärt, daß Tage ſtockte ſogar der Angriff und die Italiener mußten erſt[viele Gefangene eingebracht. Eine große Menge an Ge⸗ i ſein„Geſundheitszuſtand“ angegriffen ſeil und bei Mutmaßun— 8 8 wehren und Maſchinengewehren wie auch einige Geſchütze ſind in gen über einen abermaligen Wechſel im italieniſchen Oberkom— mando wird Graziani als Nachfolger Badoglios als Oberſt— kommandierender genannt. Von der Nordfront darf man nach rm übereinſtimmenden Meldungen heute wohl annehmen, daß die i über Makalle— Antalo vorgeſchobenen italieniſchen Truppen langſam zurückgenommen werden oder ſchon zurückgenom⸗ men ſind und Makalle ſelbſt geräumt und frei wird. Das kann unſere Hände gefallen. Anſere Verluſte bei den Verbänden der Heimatarmee ſind gering. Die Tapferkeit unſerer Truppen aus der Heimat wie der Eingeborenenverbände und der Somali⸗ Dubats iſt über jedes Lob erhaben. An der Eritrea-Front hat die Luftwaffe feindliche Abtei⸗ lungen im Tembienabſchnitt, ſerner am Amba Aradam und bei Quoran mit Bomben belegt. 0 ſeinen Grund nur haben in der Einſicht der Italiener, daß durch 8 die Kämpfe nordweſtlich von Makalle, am Aboro, die eine Genugtuung in Italien im italieniſche Rückzugslinie Makalle—Adua ſchon abgeſchnitten, DRB. Rom, 17. Jan 5 g„% Mat Adricat f. d. zt Der Neaus.„1 7/. Zan. t de fte, lee des cena Horten red . Nen 8 die Angriffe 75 die Provinz Ge⸗ Italien mit lebhafter Genugtuung aufgenommen worden. Die der p 8 Angriff r di Zeitungen veröffentlichen ſpaltenlange Berichte. Die tatſäch— in ralta vorgetragen werden. Tembien grenzt im Oſten an die liche Bedeutung des italieniſchen Sieges werde man, wie über— * Straße Makalle— Adua; Geralta iſt die Landſchaft zwiſchen die— 9 des 9. 5 einſtimmend erklärt wird, erſt ſpäter überſehen können. Doch ſei außer Zweifel, daß dieſer Sieg die weitere militäriſche Entwick- lung ſtark beeinfluſſen werde. Der militäriſche Mitarbeiter des„Piccolo“, General ſer Straße und der Straße Makalle— Adrigat! So iſt dem abeſſiniſchen Vorſtoß über den Takaze, der vor Wochen begonnen hat, nun doch hier ein weſentlicher 50 beſchieden geweſen. Weiter nordweſtlich bei Akſum— ſcheint 5 1 5 5 ö 15 jedoch wieder Stillſtand eingetreten zu ſein. Reſerven abwarten. Auch in dem Gebiet zwiſchen dem Ganale 21455 93„ We e eee, 10. 1 Doria und dem öſtlichen Web folgten die Linien der Angriffs. Folge der Niederlage ſei, daß die Abeſſinier von einem Teil der Aber zu gleicher Zeit, da dieſer Erfolg reifte, hat die[ bewegung. Nach der neueſten Meldung des italieniſchen Heeres- für ſie wichtigen Kenvagrenze vertrieben und damit die über Abeſſinier im Süden ein ſchwerer Schlag betroffen! Sie haben berichtes iſt die Schlacht zu einem vollen Erfolg der Italiener[dieſe Grenze kommenden reichen Zufuhren teilweiſe unterbunden die erſte und eigentliche Feld⸗Schlacht dieſes Krieges[geworden; der Heeresbericht behauptet, daß die Truppen des werden konnten. Nach Anſicht des Verfaſſers ſei es auch nicht ft verloren. Das hat ſich drunten abgeſpielt an der Dreiländerecke, Ras Deſta fliehen und in Auflöſung begriffen ſind; und ausgeſchloſſen, daß nach dieſem Siege neue abeſſiniſche Trup⸗ wo italieniſch-Somaliland, britiſch-Kenya und Abeſſinien zu- motoriſierte italieniſche Kolonnen ſeien bis zu 120 Kilometer pen, die für die Tigrefront beſtimmt ſeien, an die Somalifront ſammenſtoßen. Grazianis Front ging von der Grenzecke(Malka vorgerückt. Das wäre nun ſchon ein beträchtliches Stück in Rich.] geworfen würden. Auf jeden Fall liege trotz der vielen im Aus⸗ Re, Dolo) durch die Ogadenprovinz in nordöſtlicher Richtung tung auf das Kriegsziel jenes paradieſiſchen Koloniallandes!][land umlaufenden Falſchmeldungen die Initiative auf den über die umſtrittene Oaſe Ual⸗Aal bis hinüber an die britiſche Als das Ergebnis bezeichnet der militärpolitiſche Fachmann des abeſſiniſchen Kriegsſchauplätzen ganz in italieniſcher Hand. 1 N 00 50 172 177 7 5 Seite Sue e ſo] Schwäb. Merkur— allerdings vor dieſem letzten italieniſchen viel wir ſehen, keine ebenſo geſchloſſene Front, ſondern auf[Siegesbericht—, daß Graziani die Aeberflügelung ſeiner Stel— jeni . der abeſſiniſchen Seite operieren mehrere Heeresgruppen: die des 1 bei Dolo Fur den rechten Flügel 135 es des Ras Italieniſches Beſchwerdetelegramm Ras Naſibu im Nordoſten, die des Ras Mikael, vermut. Deſta vereitelt habe. Der Gegner konnte auf der ganzen Linie an den Völkerbund lich in der Mitte, bis zum Webi Schebeli⸗Fluß; und hier unten im[geworfen werden.„Aber es iſt Graziani bis jetzt nicht gelungen, 5 Südweſten ſteht oder vielmehr ſtand der Schwiegerſohn des[den Ras Deſta entſcheidend zu ſchlagen.“ Ob das wirklich ſo DNB. Rom, 17. Jan. Kaiſers, der Ras Deſt a. Freilich müſſen ſie untereinander iſt, iſt auch das Entſcheidende für die Beurteilung dieſes Sieges: Die italieniſche Regierung hat an den Generalſekretär des auch einen loſen Kontakt haben. Wenn wirklich das Heer des Ras Deſta in Auflöſung begriffen 0 N 5 5 5 5 a 1 0. 5 8 l Völkerbundes ein Beſchwerdetelegramm gerichtet, in dem And den Ras Deſta hat nun Graziani in der Ecke hier iſt, ſtimmt es nicht mehr! Das iſt die Frage, ob es ſich nicht die abeſſiniſche Re 2 beschuldigt 3 ee e, unten gepackt. Wiederholt hatten die Abeſſinier in den letzten[an einem beſtimmten rückwärtigen Punkt ſammeln kann. In l ö 9 9 8 4 18 Wochen gemeldet, daß Graziani hier, füdlich von Dolo, im einer vorbereiteten Verteidigungsſtellung! Das werden die näch-] Abmachungen verletzt und das Zeichen des Roten Kreuzes miß⸗ 7 Tal des Djuba⸗Fluſſes, in Ztalieniſch-Somaliland, ſtarke n ſten Tage lehren. 5 ö braucht zu haben. Außerdem hätten die abeſſiniſchen Truppen 8 Kräfte ſammelte zu einem großen Angriff. And auch die Auf alle Fälle gibt der Erfolg den Italienern wieder mo- an der Eritrea- und an der Somalifront Grauſamkeiten be⸗ l. Militärſchriftſteller der europäiſchen Preſſe haben etwaigen Plä- raliſchen Auftrieb, der italieniſchen Front ſowohl, wie der italie- gangen. Das Telegramm zählt alle Fälle auf, in denen die nen Grazianis hier unten ſchon anfangs des Jahres ihr Augen- niſchen Heimat. Auch die zaudernden und zögernden Sanktions— g 010 8 5 merk geſchenkt. Man ſah deutlich, daß Graziani nun den ur- mächte können ſich bei einer Befeſtigung des italieniſchen Er 3 die Anwendung e ee enen durch die ſprünglichen Plan De Bonos aufgegeben habe, von den O ſt-folges vor einer neuen Lage ſehen— für einen neuen Kom Abeſſinier feſtgeſtellt hätten. Auf Grund weiterer Anterlagen ogaden aus nordwärts nach Harrar vorzuſtoßen und dem J promiß? wird erklärt, daß nunmehr der von Abeſſinien angewandte Miß⸗ großen Ziel einer Verbindung zwiſchen Eryträa und Südfront aon! 1 brauch des Zeichens des Roten Kreuzes nachgewieſen ſei. zuzuſtreben. Das war erledigt. Jener derühmte Kompromiß— Der italieniſche Heeresbericht Dieſe Tatſachen, ſo ſchließt das Telegramm, ſtellen offene pl Paris f ichts D iges vor. W ſa DN Jan. 5 1 5 5 lan von Paris ſah auch nichts Derartiges vor. Wohl aber ſah DRB. Rom, 17. Jan und erwieſene Verletzungen der internationalen Beſtimmungen er bekanntlich, im Südweſten Abeſſiniens ein großes frucht⸗ Die amtliche Mitteilung Nr. 99 mit dem italieniſchen Hee⸗ 5 a a. 0 bares Gebiet als Kolonialgebiet vor für die Italiener! Das resbericht vom Freitag macht folgende weitere Angaben über die dar. Sie würden daher dem Internationalen Roten Kreuz für müßte aber erſt erobert werden. Iſt nun das das neue Ziel[ Offenſive an der Somalifront: die Durchführung der notwendigen Maßnahmen unterbreitet. der Grazianiſchen Offenſive? Das Ziel läge nordweſtlich von Dolo aus, etwa in der Mitte zwiſchen Addis Abeba und Dolo. 95 8 9 Im Kerne wäre es das Hochplateau von Scho a. Ein Kenner 7 nannte es„eine weite, parkartige, wildreiche Hochebene, eine“ br Er b un E in 2 paradieſiſche Landſchaft, wie ſie in ſolcher Art in ganz Abeſſinien* nicht zu finden iſt.“ Baumwolle, Kaffee, Bananen werden dort gebaut. 8 Aufſehenerregende Veröffentlichung einer Newyorker Zeitung Dolo iſt nicht nur eine Dreiländerecke, ſondern auch eine DRB. Newyork, 17. Jan. Die Polizei iſt dem verdächtigen Paar angeblich auf den Dreiflußecke. Hier fließen nicht weit voneinander drei Die Zeitung„Newyork American“ veröffentlicht als ein- Ferſen und hofft, ſie ſchon in kurzer Zeit verhaften zu können. große, wichtige abeſſiniſche Flüſſe ineinander und fließen dann[ ziges Newyorker Blatt in großer Aufmachung die Meldung, daß Der verdächtige Pole ſei mehrfach vorbeſtraft und ſoll ſich als einziger— Dſchub a— durch italieniſch Somalfland einem jetzt die Löſung des Lindbergh-Rätſels unmittelbar] Sträflingen gegenüber ſogar gerühmt haben, er habe die Bundes großen, breiten Tal, hinunter ins Meer. Der eine der drei iſt J bevorſtehe. polizei an der Naſe herumgeführt, indem er ſich von dem Leiter der Web, er kommt faſt genau aus dem Norden, ſein Fluß— Das Blatt behauptet, Gouverneur Hoffmann habe den der Bundesgeheimpolizei, Edgar Loover, als Spitzel habe 0 iſt auch eine wichtige Straße; der zweite Fluß iſt Gan 3 e Auſſchub der Hinrichtung Hauptmanns auf Grund eines anſtellen laſſen. oria, kommt von Nordweſten, aus dem großen Seengebiet vertraulichen Berichtes der von ihm mit der Anterſuchung des Die Pri a 1 5 e l 1 5 4 a 55 die Privatdetektive des Gouverneurs Hoffmann ſollen der füdlich von Addis Adebar der dritte iſt der Dau oder Dawa Falles beauſtragten Deleltive verfügt, nach dem ein aus Ruß. Meinung hein daß die ſeinerzelt„ deiche ee Parma; er kommt im Anterlauf von Weſten und bildet vor land ſt der Pole, der fließend Deuts r und den 1 f. 7 B 8 5 Y 15 W. 2 0 ammender Pole, der fließend Deutſch ſpreche 0 5 5 8 5 ſeiner Einmündung in den 7 715 N lange Strecke die gleichen Akzent habe wie Hauptmann, der wahre Entführer des ein, 10 Zentimeter länger Grenze zwiſchen Abeſſinien und britiſch Kenya. Lindbergh⸗Kindes ſei. n. 8„„ 5 Von dieſer Grenzecke ging die Grazianiſche Offenſive aus. Dieſer Mann, ſo meldet das Blatt weiter, habe wahr⸗ Der„Newyork American“ bringt weiterhin noch eine große And zwar ſcheint Graziani hierzu gerade von hier aus ge- ſcheinlich die Frau als Mittlerin gehabt, von der im Prozeß die Fee eee cane angetan ſeien, die Indizienbeweiſe zwungen geweſen zu ſein durch einen umgekehrt drohenden Rede war. Er ſehe Hauptmann zum Verwechseln ähnlich und ſei] gegen Daup mann zu erschüttern. abeſſiniſchen Durchbruchsverſuch! Der hätte ins italieniſche So- 1932 mit einem trockenen Huſten behaftet geweſen, von dem in maligebiet hineinführen ſollen! Wenn alſo die Abeſſinier in[der Gerichtsverhandlung der Zeuge Dr. Condon ſprach. London: Am kommenden Sonntag wird eine Abordnung den letzten Wochen von einem drohenden Angriff Grazianis Handſchriften⸗Sachverſtändige hätten in der vergangenen der deutſchen Frontkämpferverbände in London eintreffen, um bei Dolo unkten, ſo hieß das: haltet den Dieb! Sie hatten das[Nacht ſieberhaft gearbeitet und feſtgeſtellt, daß die Schriftproben][den Beſuch zu erwidern, den Vertreter des großen engliſchen 6 ſelber vor. Das wäre ein Amklammerungsverſuch geweſen. dieſes Mannes auffallende Aehnlichkeit mit den Schriftzeichen] Frontkämpferverbandes Britiſh Legion im Juli vergangenen 1 Aehnliche eigene Pläne mußte Graziani fallen laſſen,(weil! auf den Löſegeldnoten haben.[Jahres den deutſchen Frontkämpfern gemacht hatten. . 5— 3 C ͤ— ̃ ̃ 3 2 93 2 5 8— 3 2 FVV—— 2—— r 3 2 — „ —— —— „„ CCC R n eee e ee nec. . ˙²˙rrnŕ!. „ — heimlichen. DNB. Waſhington, 17. Jan. Das Staatsdepartement veröffentlicht jetzt den erſten Teil des zweiten Bandes„Amerikas Seehandelspolitik in Kriegs⸗ zeiten“. Der zweite Band behandelt die Zeit von 1914 bis 1918 und zwar enthält der erſte Teil auf 160 Seiten eine zuſammen faſſende Darſtellung in 143 Dokumenten über Maßnahmen und Anſichten der amerikaniſchen Regierung zur Frage der Freiheit der Meere. Die Dokumente ſelbſt, die bisher zum Teil noch nicht veröffentlicht ſind, ſollen demnächſt herausgegeben werden. Wie im Staatsdepartement erklärt wurde, ſind die Do— kumente bisher nicht bekannt geworden, weil Außenminiſter Lanſing, als er ſeinerzeit ſeinen Poſten verließ, ſie kurzerhand mitnahm. Erſt nach Lanſings Tod erhielt das Staatsdepar— tement die Schriftſtücke vom Nachlaßverwalter zurück. In manchen Amtskreiſen, die ſich der Regierung Wilſons verbunden fühlen, möchte man den jetzt veröffentlichten Band als Beweis dafür anſehen, daß Wilſon nicht, wie täglich die Ent⸗ hüllungen im Munitionsausſchuß immer deutlicher erkennen laſ— ſen, von Anfang an auf Seiten der Alliierten geſtanden und ſchließlich zur Sicherung der ungeheuren Kriegsgewinne Amerika unmittelbar in den Krieg getrieben habe. f Dieſer Beweis iſt aber nicht gelungen, die Darſtellung ent— hüllt noch deutlicher als je zuvor, daß die Sympathien Wil- ſons von Beginn des Weltkrieges auf britiſcher Seite waren, daß ſeine Ratgeber ſtändig zum Abbruch der Bezie⸗ hungen mit Deutſchland und zur Kriegserklärung zu drängen ſuchten, auf der anderen Seite aber alle Angriffe der Alliierten auf die amerikaniſche Souveränität und die Freiheit der Meere beſchönigten und das amerikaniſche Volk über die wahren Vor⸗ gänge völlig im Dunkeln ließen. Sicherlich würden, wenn Englands brutales Vorgehen gegen amerikaniſche Rechte ſowie die Ausnutzung Amerikas zur Aus— hungerung der deutſchen Bevölkerung dem amerikaniſchen Volk bekannt geweſen wäre, weder Lanſin g noch Botſchafter Page, der 150prozentige Britenfreund, es je vermocht haben, Amerika in den Krieg gegen Deutſchland zu zerren. Der neue Band ſchildert weiter ausführlich Englands Ein— griffe in den Seehandel Amerikas, die Beſchlagnahme und Zenſur amerikaniſcher Poſt, die Aufſtellung ſchwarzer Liſten von amerikaniſchen Firmen, die vom Handel durch das die Meere beherrſchende Albion ausgeſchloſſen wurden, ferner die Aufſtel⸗ lung einer weißen Liſte derjenigen amerikaniſchen Schiffe, die allein in britiſchen Häfen Kohlenvorräte erhalten durften, weil ihre Eigentünker ſich willenlos allen britiſchen Beſtimmungen unterworfen hatten. Der neue Band weiſt ferner auf die Be— ſchlagnahme amerikaniſcher Schiffe auf hoher See hin, die ein⸗ fach in britiſche Häfen abgeſchleppt und von Priſengerichten mit Wilſons Nolle im Weltkrieg Eine neue Veröffentlichung der Waſhingtoner Regierung aus der Luft gegriffenen Behauptungen, ſie führten Konter bande, interniert oder aufgehalten wurden. „Dieſe Dinge ſind größtenfalls jetzt bekannt, aber bisher unbekannt waren die Dokumente im Lanſing-Nachlaß, die be— zeichnende und ergänzende Streiflichter werfen. Im Dezember 1916 wurde z. B. Wilſon nahegelegt, England auf die wach— ſende Empörung wegen der Verletzung amerikaniſcher und neu— traler Rechte ſtark hinzuweiſen; aber Wilſon erklärte den Vor⸗ ſchlag für„unklug“ und verſicherte, er habe dies den Engländern bereits durch Botſchafter Page klarmachen laſſen. Wenn deutſche Kriegsſchiffe amerikaniſche Frachtdampfer verſenken, ſo war man ſtets ſehr energiſch und verlangte ſofortige Entſchädi⸗ gung, wenn jedoch England ſich gegen Amerika verging, ſo gab man„ſchmerzlicher Aeberraſchung“ Ausdruck. Bezeichnend iſt auch ein Schreiben Wilſon an den ſtets für wahre Neutralität eintretenden Außenminiſter Bryan vom 24. März 1915, in dem der Präſident erklärt, die britiſche Regierung werde tun, was ſie wolle, unbekümmert um amerikaniſche Vorſtellungen. Aber man dürfe nicht vergeſſen, daß Amerikas Ausfuhrhandel rapide ſteige und weiter ſteigen werden, während der Handel mit Deutſchland ſo gut wie tot ſei. 1914 kabelte Wilſon an Botſchafter Page Vorſchläge, wie England ſeine Blo ka d ewünſche durchſetzen könne, ohne Amerika zum Proteſt zu zwingen. Wilſon half alſo damals ſchon der britiſchen Kriegsführung. Dagegen wehrte er ſich lange gegen den Abbruch der Be— ziehungen zu Deutſchland, obwohl Lanſing ihn nach dem Suſſer⸗ Fall als einzig möglichen Schritt immer wieder forderte. Als ſehr zu Wilſons Kummer das amerikaniſche Volk ſich doch über England erregte, kabelte Wilſon an Page, er könne dieſes Er— regen nicht verhindern, aber er hoffe, daß ſich zwei Regierungen, die ſo eng befreundet und ſo einmütig in Bezug auf die Grund— ſätze ſeien, um die es in dieſem Krieg gehe“, über eine reibungs— loſe Abwicklung aller Fragen des amerikaniſchen neutralen Rechts verſtändigen konnen. Als nach dem Luſitania-Fall Außenminiſter Bryan den Standpunkt zu vertreten wagte, daß Amerikaner, die auf briti— ſchen Schiffen durch die Kriegszone fahren, dies auf eigene Ge— fahr tun, wurde er durch ſeinen Nachfolger Lanſing ſcharf zurück— gewieſen und Wilſon pflichtete Lanſings Beweisführung bei. Im Oktober 1916 beſchloſſen Lanſing und Wilſon, weitere Forderungen an Deut ſchland wegen des Luſitania— Falles„bis nach den Wahlen“ zu verſchieben, da das Volk offenbar keinen ernſtlichen Streit mit Deutſchland wolle. Wilſon wurde im November 1916 bekanntlich unter dem Schlagwort wiedergewählt, daß er„Amerika aus dem Krieg herausgehalten habe“. Am 3. Februar 1917 brach Wilſon dann die Beziehungen zu Deutſchland ab und am 6. April erklärte er den Krieg. Sowjetruſſiſche Taktik enthüllt Mitteilungen des bisherigen Geſchäftsträgers Aruguays in Moskau DNB. Berlin, 17. Jan. Der bisherige Geſchäftsträger Aruguays in Moskau, Car— los Maſanées, der während ſeiner mehrjährigen diplomati— ſchen Tätigkeit in Moskau die Methoden der kommuniſtiſchen Zentrale kennenlernte, machte in einer Unterredung mit einem Mitglied der Berliner Schriftleitung der„Leipziger Neueſten Nachrichten“ bemerkenswerte Mitteilungen über die Zuſammenarbeit von Komintern und Sowjetdiplo— matie. Er ſchilderte die für das Vorgehen des Weltkommunis— mus charakteriſtiſchen Ereigniſſe in Aruguay und äußerte im Verlaufe der Anterhaltung, daß nach ſeiner Anſicht der Völ— kerbund durch die Note der Sowjetregierung nicht in das Recht verſetzt ſei, ein Arteil über die Maßnahmen Aruguays gegen den Kommunismus zu fällen; es handele ſich bei dem Schritt ſeiner Regierung um eine Entſcheidung über die innere Sicher— heit des eigenen Landes. Aruguay habe jedoch nichts zu ver— Es werde im Gegenteil zu gegebener Zeit mit dem geſamten Tatſachenmaterial in Genf erſcheinen und alle Staaten über die kommuniſtiſchen Amſturzverſuche unterrichten. Die Schilderung, die der Diplomat dem Korreſpondenten über die ganze Entwicklung des Streitfalles gibt, kennzeichnet die Taktik, die von Moskau zur Verwirklichung der weltrevo— lutionären Ideen eingeſchlagen wird.„Es waren“, ſo führte er aus,„rein politiſche Differenzen und kommuniſtiſche Ein— griffe in das innere Leben Aruguays, die häufige Beſchwerden in Moskau notwendig machten. Aber ſtets, wenn wir wegen derartiger Vorkommniſſe vorſtellig wurden, erklärte man uns: „Wir bedauern zwar etwaige Vorkommniſſe auf das tiefſte, aber wir haben keinen Einfluß auf die Tätigkeit der Komin— tern.“ Man wollte nie etwas von den wirklichen Vorkomm— niſſen wiſſen. Im Laufe der Anterredung mit Maſanss ergab ſich auch, daß die Regierung von Aruguays noch im Oktober 1935 die Agenten der Komintern und damit die Moskauer Zentrale ge— warnt hatte. Damals hat, wie Maſancés berichtet, der uru— guayſche Außenminiſter im Namen der Regierung auf die Be— hauptungen geantwortet, daß der Faſchismus unter dem Schutz der Regierung ſtehe. Er hat damals erklärt, daß die Regierung die internationalen Amſturzverſuche des Kommunis— mus kenne und beobachte. Im Gegenſatz zu dieſem ſeien die Ideen einiger faſchiſtiſcher Staaten keine Ausfuhrware und deshalb auch nicht Gegenſtand einer beſonderen Beobachtung durch die Regierung von Aruguay. Obwohl im uruguayſchen Parlament von 123 Abgeordneten nur 2 Kommuniſten waren,! habe die Regierung die Machenſchaften der kommuniſtiſchen Hetzer genau überwacht. Der ſüdamerikaniſche Diplomat machte nach Schilderung dieſer Entwicklung dem Vertreter der„Leipziger Neueſten Nachrichten“ Mitteilung von dem eindrucksvollen Beweis- material, das die Regierung in Montevideo in den Hän⸗ den hat. Es ſind mehrere Schecks, mit denen der Sowjetgeſandte Minkin die finanzielle Anterſtützung für die kommuniſtiſchen Aufſtände in Südamerika lieferte, ſowie ferner ein für die kom⸗ muniſtiſchen Agenten in Südamerika verfaßtes Schriftſtück, das in ruſſiſcher Sprache abgefaßte Anweiſungen über die Tätigkeit des chineſiſchen Delegierten der Komintern in Südamerika ent— hielt. Darüber hinaus liefern die Reden, die auf dem letzten Komintern-Kongreß in Moskau gehalten wurden, den Beweis, daß ein beſonderes Vorgehen der roten Weltgefahr für Süd⸗ amerika geplant worden iſt. Maſanes erklärte, er ſei der Anſicht, daß Europa für die Tätigkeit der Komintern-Agenten deswegen ausfalle, weil Deutſchland einen ſtarken Wall gegen den Kommunismus errichtet habe. Moskau wende deshalb ſein beſonderes Intereſſe den ſüdamerikaniſchen Staaten zu und habe dort offenbar große Erfolge erhofft. Tatſächlich jedoch hat der Kommunismus in Uruguay trotz ſeiner hinterhältigen Methoden eine große Schlacht verloren. CT.. Das britiſche Aufrüſtungsprogramm DNB. London, 17. Jan. Die neuen Aufrüſtungspläne Englands beherrſchen die Preſſe und haben die Erörterung über den italieniſch-abeſſini⸗ ſchen Konflikt und die Oelſpere in den Hintergrund gedrängt. Die Vorarbeiten für das neue Aufrüſtungsprogramm, das, wie der„Daily Telegraph“ meldet, viele Millionen Pfund zuſätzliche Ausgaben erfordern wird, ſind bereits ziemlich weit gediehen. Nach dem Zuſammentritt des Parlaments am 4. Fe— bruar wird eine große Unterhausausſprache über die Verteidi— gung Englands ſtattfinden. Man nimmt an, daß die Regierung ähnlich wie im März letzten Jahres die neuen Aufrüſtungsvor⸗ ſchläge weitgehend begründen wird. Zu dieſem Zeitpunkt wird, der„Morning Poſt“ zufolge, auf die Entwicklungen im Mittel- meer, im Fernen Oſten und auf dem europäiſchen Feſtland hin— gewieſen werden, die eine beträchtliche Verſtärkung des eng— liſchen Verteidigungsſyſtems erforderlich machten. Das neue britiſche Aufrüſtungsprogramm wird nach Mit— teilung der Preſſe u. a. folgende Punkte umfaſſen: 1. Weitgehende Moderniſierung und Mechaniſierung mit einer zahlenmäßigen Erhöhung der Berufstruppen. 2. Eine weitere große Erhöhung der Luftſtreitkräfte. 3. Ein großes Fünf-Jahreserſatzprogramm für die engliſche Flotte, das u. a. den Neubau von 70 Kreuzern vorſehen wird. Wie der„Daily Telegraph“ meldet, wird die britiſche Flotte durch das neue Programm in den Stand geſetzt werden, in allen Schiffsklaſſen auf die volle Vertragsſtärke aufzurücken. In der Kreuzerklaſſe wird England ſogar über die Grenzen des Ende dieſes Jahres ablaufenden Londoner Vertrages hinausgehen, der 50 Kreuzer für England vorſah. 4. Eine„Gleichſchaltung“ und engere Zuſammenarbeit zwi— ſchen den geſamten Streitkräften des britiſchen Weltreiches un— ter der Leitung des Reichsverteidigungsausſchuſſes. 5. Moderniſierung und voller Ausbau ſtrategiſcher Stütz— punkte wie Malta und Singapore. Für Herriot— gegen Laval Neue Kampfanſage der Radikalſozialiſten.— Der Beſtand der Regierung neuerdings gefährdet? DNB. Paris, 18. Jan. Die Radikalſozialiſtiſche Kammergruppe hat am Freitag⸗ nachmittag eine Sitzung abgehalten, in der— bei einer Grup- penſtärke von etwa 160 Abgeordneten— 62 Abgeordnete an— weſend waren. Es wurde folgende Mitteilung ausgegeben: Die Mehrheit der Radikalſozialiſtiſchen Kammergruppe hat beſchloſſen, Herriot und den radikalſozialiſtiſchen Miniſtern folgende Entſchließung zu unterbreiten: „Die radikalſozialiſtiſchen Abgeordneten, die der Mehrheit der Gruppe angehören, die unter keinen Umſtänden der Regie⸗ rung Laval ihr Vertrauen einräumen kann, verſichern Herriot ihrer ausdrücklichen Sympathie. Sie ſind aber einſtimmig der Auffaſſung, daß die Anweſenheit der radikalſozialiſtiſchen Mi⸗ niſter in dieſer Regierung nicht mit den radikalſozialiſtiſchen Grundſätzen in Aebereinſtimmung ſteht ſowohl in Bezug auf die innere wie auf die auswärtige Politik.“ Die Kammergruppe hat eine Abordnung von fünf Mit— gliedern zu Herriot entſandt, um dieſem den Wortlaut der Ent— ſchließung zu unterbreiten. Nach den Erfahrungen der letzten Zeit braucht dieſe Ent— ſchließung den Beſtand der Regierung Laval nicht unbedingt zu gefährden. Denn erſtens kommt es darauf an, was Herriot und ſeine radikalſozialiſtiſchen Miniſterkollegen antworten wer— den, und zweitens, ob die regierungsfreundliche Minderheit der RNadikalſozialiſten ſtark genug iſt, um dieſen außerparlamentari— ſchen Vorſtoß gegen das Kabinett aufzufangen. Bisher war die Rede von einem Einzelrücktritt Herriots, der keine Aende⸗ rung im Beſtand der Regierung zur Folge zu haben braucht. Wenn aber mehrere radikalſozialiſtiſche Miniſter dem Druck der Mehrheit der radikalſozialiſtiſchen Gruppe folgen ſollten, wäre eine Regierungskriſe kaum zu vermeiden. Ein Ehrentag des deutſchen Beamtentums Im Rahmen des Parteitages 1936. DNB. Berlin, 17. Jan. Der„Völkiſche Beobachter“ meldet: Der Stellvertreter des Führers, Pg. Heß, empfing den Reichsbeamtenführer, Pg. Neef, zu einer längeren Beſpre— chung, um von ihm den Bericht über die Tätigkeit des Haupt⸗ amtes für Beamte und des von dieſem geführten Reichsbundes der deutſchen Beamten im vergangenen Jahr ſowie über den Arbeitsplan des Jahres 1936 entgegenzunehmen. Dabei kam auch zur Sprache, daß nach dem Willen des Führers der deut— ſchen Beamtenſchaft in dieſem Jahr eine beſondere Auszeich— nung dadurch zuteil werden wird, daß der Führer im Rahmen des Parteitages 1936 einen beſonderen Beamtentag an— geordnet hat, auf dem der Führer in Anweſenheit der führen— den Männer von Partei und Staat zu den deutſchen Beamten ſprechen wird. Es ſoll nach dem Willen des Stellvertreters des Führers möglichſt allen deutſchen Beamten Gelegenheit gege— ben werden, ſich im ganzen Reich vor den Lautſprechern zu verſammeln, um dieſen Ehrentag des deutſchen Beamtentums am Rundfunk miterleben zu können. Zum erſten Mal in der Geſchichte des deutſchen Beamten— tums erlebt damit die deutſche Beamtenſchaft einen General- appell vor ihrem Staatsoberhaupt, der ihre geſinnungsmäßige Geſchloſſenheit und ihre tiefinnerliche Verbundenheit mit dem Willensträger des deutſchen Volkes, unſerem Führer und Reichskanzler, vor aller Welt bekunden wird. Der Führer empfängt den Reichskriegsopferführet DNB. Berlin, 17. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat am Freitag laut NS Hauptamtsleiter für Kriegsopferfragen, Reichskriegsopferführer Oberlindober, zu einem eingehenden Vortrag über Front ſoldaten- und Kriegerhinterbliebenenfragen empfangen. Volle Unterbringung der viereinhalb⸗ prozentigen Reichsbahnſchätze von 1930 DNB. Berlin, 17. Jan. Die Zeichnung auf die 4prozentigen Reichsbahnſchatz⸗ anweiſungen von 1936 iſt abgeſchloſſen. Der geſamte vom Konſortium übernommene Betrag iſt untergebracht worden. Die Zuteilung an die Zeichner erfolgt in voller Höhe. Verſchollene Südpolfahrer gefunden DNB. London, 17. Jan. Eine am Freitnachmittag in London eingetroffene Funk nachricht beſagt, daß ein vom Forſchungsſchiff„Discovery II“ entſandte Suchmannſchaft den amerikaniſchen Polarforſcher Ells— worth ſowie ſeinen Begleiter Hollick-Kenyon aufgefunden und an Bord des Schiffes gebracht hat. Kurze Tageschronik. Berlin: Aufgrund der günſtigen Erfahrungen mit der Bil⸗ dung von Landeskirchenausſchüſſen hat der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten nunmehr den ſeinerzeit gebildeten Landeskirchenrat der evangeliſchen Landeskirche Naſſau-Heſſen aufgrund einer 6. Durchführungsverordnung auch durch einen Landeskirchenausſchuß erſetzt. Berlin: Die Berliner Kriminalpolizei fahndet zur Zeit nach drei jüdiſchen Großbetrügern, die unabhängig von⸗ einander in wenigen Monaten in Berlin insgeſamt für rund 80000 RM. Ware und Geld erbeutet haben. Prag: Bundeskanzler Schuſchnigg ſtattete dem Mi⸗ niſterpräſidenten und anſchließend Kardinal Kaſpar einen Beſuch ab. Hierauf folgte er einer Einladung des Staatspräſi⸗ nedten Dr. Beneſch zu einem Eſſen auf der Burg. Nach⸗ mittags erwiderte Miniſterpräſident Hodza den Beſuch des Kanzlers auf der öſterreichiſchen Geſandtſchaft. b Wien: Als einziges Wiener Blatt nimmt die amtliche „Wiener Zeitung“ zum Beſuch Schuſchniggs in Prag aus- führlich Stellung. Das Blatt ſagt, es habe ſich dabei ein ſtar⸗ ker geiſtiger Kontakt ergeben. Die„Reichspoſt“ bringt Er⸗ klärungen Schuſchniggs bei ſeiner Ankunft in Prag. Der Bun⸗ deskanzler erklärte dabei zu ſeinen Beſprechungen mit den Staatsmännern der Tſchechoſlowakei, daß ſelbſtverſtändlich in dieſen Geſprächen neben den Fragen der allgemeinen Politik auch laufende Angelegenheiten zwiſchen den beiden Ländern zur Sprache kämen.. Rom: Die Gerüchte über eine Abberufung von Marſchall Badoglio werden von amtlicher italieniſcher Seite dementiert. London: Leber die Sitzung der Londoner Flottenkonferenz am Donnerstag wurde eine amtliche Mitteilung aus. gegeben. Darin heißt es u. a., alle Abordnungen ſeien der Anſicht, daß die Entſcheidung der japaniſchen Abordnung auf⸗ richtig bedauert werde. Trotz der hierdurch geſchaffenen Schwe rigkeiten ſei beſchloſſen worden, daß die Konferenz mit ihren Arbeiten fortfahren ſolle. a London: Der Zuſtand des engliſchen Schriftſtellers Rudyard Kipling, der in einer Londoner Klinik ſchwer krank darnie⸗ derliegt, hat ſich in der Nacht zum Freitag plötzlich verſchlechtert. Am 5 Ahr morgens wurde aus dem Krankenhaus berichtet, daß Kipling mit dem Tode kämpfe.. 3 London: Der bekannte engliſch-indiſche Kommuniſtenführer Kaklatvala iſt am Donnerstag im Alter von 62 Jahren in Lon— don geſtorben. 28 i a London: Reuter meldet, die amtliche Preſſe Oeſterreichs und der Tſchechoſlowakei habe keinen Zweifel gelaſſen, daß dem Beſuch Schuſchniggs in Prag größte Bedeutung beizumeſſen ſei. Man erkläre, daß der Beſuch der Beginn einer völlig neuen politiſchen Einſtellung ſein könnte, wonach ſich Oeſterreich der Kleinen Entente und den Weſtmächten England und Frankreich nähern und ſeine bisherigen engen Beziehungen zu Italien nun- mehr aufgeben werde. rr 7 * 9 — Nr Samstag, den 18. Januar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Preisüberwachung im nationaljozialiſtijchen Staat NSc. Die Gründe, aus denen die Wirtſchaftspolitik des Deutſchen Reiches ſich vor die Aufgabe geſtellt ſah, die Ent— wicklung der Preiſe auf den wichtigſten Verſorgungsgebieten nicht dem freien Spiel der Kräfte zu überlaſſen, ſondern ſie planmäßig zu lenken und zu überwachen, ſind hinreichend bekannt. Für heute genügt daher die Feſtſtellung, daß der nationalſozialiſtiſche Staat nicht nur den Willen, ſondern auch die Machtmittel hat, eine Regelung zu treffen, die ſo— wohl dem Verbraucher wie dem Erzeuger einen ſeinen Lebens— verhältniſſen angemeſſenen Preis ſichert und gleichzeitig eine ausreichende Verſorgung gewährleiſtet. Hierfür eröffnen ſich zwei Wege: einmal die zentrale Einwirkung mit den Mitteln der Geſetzgebung und durch eine zweckentſprechende Geſtaltung der Deviſen-, Zoll- und allgemeinen Handelspolitik. Dezentral bedient ſich der Staat beſonderer Außenſtellen, die die praktiſche Durchführung der Regierungsmaßnahmen zu kontrollieren haben. Die ſind die Preisüberwachungsſtellen, deren Leitung in Preußen den Regierungspräſidenten übertragen worden iſt. Die Tätigkeit der Preisüberwachungsſtellen hat man ſich nicht ſo vorzuſtellen, daß ſie nach Belieben in jedes Vertrags- verhältnis eingreifen und es zu Gunſten oder Ungunſten einer Partei ändern, alſo jeden beliebigen Preis im Einzelfall diktieren können. Amtliche Preiſe werden überhaupt nur generell feſtgeſetzt. Die Preisüberwachungsſtelle beim Re— gierungspräſidenten iſt zu derartigen Preisfeſtſetzungen nicht allgemein ermächtigt, ſondern nur auf beſtimmten Gebieten, die ihr von Fall zu Fall übertragen werden. Dies geſchah z. B. bei der Ermittlung und Feſtſetzung der Kartoffel- und Fleiſchpreiſe. Im allgemeinen geht die Feſtſetzung amtlicher Preiſe entweder von der zuſtändigen Miniſterialinſtanz aus oder von hierzu ermächtigten Wirtſchaftsverbänden, insbe— ſondere von den vom Reichsnährſtand gebildeten Zuſammen— ſchlüſſen, z. B. den Schlachtvieh-, den Milch-, den Eierver wertungsverbänden uſw. Die Kontrolle derart feſtgeſetzter amtlicher Preiſe liegt aber in jedem Fall in den Händen der Preisüberwachungsſtelle. Für dieſe ihre Aufgabe ſteht ihr der geſamte ſtaatliche Verwaltungsapparat einſchließlich ſämt— licher Polizeikräfte zur Verfügung. Die Preisüberwachungsſtellen ſind mit erheblichen Machtmitteln ausgerüſtet. Falls einfache Belehrungen und Warnungen nicht ausreichen, können ſie hohe Ordnungs- ſtrafen die bis zu RM. 10000 im Einzelfall reichen verhängen. Genügt auch das nicht, ſo dürfen ſie zur vorüber⸗ gehenden oder dauernden Geſchäftsſchließung ſchreiten. Die Leſer werden aus Zeitungsnachrichten erſehen haben, daß dieſe Machtmittel ſchon in erheblichem Umfang eingeſetzt werden mußten. Namentlich die Geſchäftsſchließungen greifen aber tief in die Exiſtenz des betreffenden Betriebes ein und erſchüttern ſie in ihren Grundlagen. Deshalb wird von dieſer Maßnahme nur in ernſten Fällen nach gründlicher Prüfung und nach Anhörung der geſetzlichen Berufsver⸗ tretung Gebrauch gemacht. Wo aber das Wohl der Allge— meinheit es erfordert, kann auch vor harten Maßnahmen nicht zurückgeſchreckt werden. Uebrigens pflegen auch die hohen Beträge der Ordnungsſtrafe den Einzelnen ſehr empfindlich zu treffen. Es ſind in den letzten Monaten ſolche Strafen im Geſamtbetrag von vielen 1000 RM. verhängt worden. Namentlich auf dem Gebiete der Fleiſch- und Kartoffelpreiſe hat hier ſehr nachdrücklich eingegriffen werden müſſen. In Fällen beſonderer Böswilligkeit, namentlich dann, wenn die Verhängung von Freiheitsſtrafen in Betracht kommt, ſieht die Preisüberwachungsſtelle von einem eigenen Ein⸗ ſchreiten ab und ſtellt Strafantrag bei der Staatsanwaltſchaft. So ſind hier Fälle von Preistreibereien mit Faſerſtoffen ſchon mit mehrmonatigen Gefängnisſtrafen oder mit gericht— lichen Geldſtrafen bis zu RM. 2000. geahndet worden. Derartigen Miſſetätern pflegt die Preisüberwachungsſtelle nach Abſchluß des Verfahrens das Geſchäft zu ſchließen. Schließlich hat auch die Staatspolizei zuweilen auf Ver⸗ anlaſſung der Preisüberwachungsſtellen eingegriffen und z. B. kürzlich einen Viehhändler, der durch Gewährung von Trinkgeldern die Höchſtpreiſe umgangen hatte, für mehrere Wochen in Schutzhaft genommen. Was geſchieht aber nun in den Fällen, in denen keine amtlichen Preiſe vorgeſchrieben ſind? Zuweilen iſt anzu⸗ nehmen, daß die Reichswirtſchaftspolitik aus beſtimmten Fründen von einer Preisordnung abgeſehen hat, wie dies z. B. bei ausgeſprochenen Luxuswaren der Fall iſt. Es gibt aber auch Umgehungshandlungen oder Geſchäfte, die zwar nicht verboten, aber doch volksſchädigend ſind, z. B. die bekannten Koppelgeſchäfte(Abgabe von Butter nur zuſammen mit Käſe, von Kapok nur zuſammen mit Drell u. dergl. mehr). In ſolchen Fällen kann zwar keine Ordnungsſtrafe verhängt, wohl aber das ſchärfere Mittel der Geſchä ftsſchließung in Betracht gezogen werden. Dieſe iſt immer dann zuläſſig, wenn Tatſachen die Annahme rechtfertigen, daß der Inhaber oder Leiter des Betriebes die erforderliche Zuverläſſigkeit nicht beſitzt. i Dieſe wie ich ſie nennen möchte rein negative, nur drohende und ſtrafende Tätigkeit der Preisüberwachungs⸗ ſtellen genügt aber nicht. Wichtiger iſt es, ſchon den Ent— ſtehungsurſachen der Warenverknappung vorzubeugen, alſo ſchon die Verſorgung ſelbſt ſicherzuſtellen. Dies gilt na⸗ mentlich für den Lebensmittelmarkt. Die Beſchickung der einzelnen Warenmärkte wird von den verſchiedenſten Stellen geregelt, und es gilt darüber zu wachen, daß die Zähne dieſes Mechanismus nicht gegeneinander oder nebeneinander, ſondern ineinander greifen. 1 f 1 In unſerem rhein⸗mainiſchen Wirtſchaftsgebiet mit ſei— nen zahlreichen großſtädtiſchen Märkten, mit der Mannig⸗ faltigkeit ſeiner Verwaltungsformen, mit der Vielzahl be⸗ teiligter Verwaltungsgebiete und Länder, eröffnen ſich hier Aufgaben von beträchtlicher Schwierigkeit, die nur gemeiſtert werden können, wenn alle an der Verſorgung, Verteilung und Preisbildung überhaupt beteiligten Stellen zuſammenwirken. Es iſt der Anregung des Gauleiters zu danken, daß alle dieſe Stellen ſich in regelmäßigen Abſtänden im Von Reg.⸗Präſ. Zſchintzſch, Wiesbaden. Adolf-Hitler-Haus in Frankfurt a. M. zuſam⸗ menfinden, um ihre Erfahrungen auszutauſchen, ihre Maß— nahmen aufeinander abzuſtimmen und die Pläne für den nächſten Zeitabſchnitt feſtzulegen. Die Erfolge ſind nicht ausgeblieben. So läßt ſich an Hand der Auftriebszahlen des Frankfurter Schlachtviehmarktes aus den letzten Wochen eine langſame, aber ſtetige Verbeſſerung oder Verſorgungslage feſtſtellen. Man muß ſich deſſen bewußt ſein, daß derart umfang- reiche Aufgaben nicht immer ſofort und nicht immer zu 100 Prozent gelöſt werden können. Wenn die Warenbeſtände knapp, die Handelsſpannen eng ſind, das Einkommen ſchmal iſt, ſo kann der Ausgleich nur durch Nachgeben und Opfer auf allen Seiten vor ſich gehen. Aber es gewährt eine tiefe Befriedigung, zu ſehen, wie jenſeits und über aller Kritik der deutſche Wille ſteht, die Schwierigkeiten des Tages gemeinſam zu überwinden. Ohne dieſen Willen könnten die ſtaatlichen Maßnahmen nicht wirken. Sie wollen ihn unterſtützen, aber ſie werden auch von ihm getragen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 18. Januar 1936 Denkſpruch. Schweigen lernen wir erſt im Laufe des Lebens, nach- dem wir früher ſprechen gelernt. H. Lotze. Zum 18. Januar Mit dem 18. Januar 1871 war der alte, ſehnſüchtige Traum aller guten Deutſchen in Erfüllung gegangen: das einige Deutſche Reich wurde geſchaffen. Der Name Bismarck ſtͤht an ſeinem Anfang. Was dieſer Titan kraftvoll begon— nen, ein anderer Großer vollendete es: Adolf Hitler. Hatte Bismarck die ſtaatliche Einigung erreicht, Adolf Hitler voll⸗ zog die Einswerdung des Volkes, er krönte Bismarcks Werk und verlieh ihm den tieferen Sinn und die größere Feſtig— keit. Dieſes deutſche Volk, wie es heute auf Tod und Leben verbunden und ſeiner ihm neu geſchenkten Idee verſchwo— ren iſt, bringen Hölle und Teufel nicht mehr auseinander. Der 18. Januar 1871 genügte dazu noch nicht, es mußte der 30. Januar 1933 kommen, um dieſe einzigartige Volkwer— dung herbeizuführen. Freuen wir uns dieſer großen Ent⸗ wicklung und zeigen wir uns ihrer würdig. Das Gefühl des Stolzes, mit dem wir wieder den Namen„Deutſche“ tra⸗ gen, verpflichtet aber auch zu freudiger und treuer Mitarbeit am weiteren Ausbau unſeres ewigen Reiches. Aus dem Rückblick über fünfundſechzig Jahre deutſcher Einheit wachſe dieſer Vorſatz empor! Maurermeiſter 300. Peier Alter f Ein arbeitsreiches Leben hat heute Nacht ſeinen Abſchluß gefunden. Maurermeiſter Johann Peter Alter 1. iſt heute früh 3 Uhr nach kurzer Krankheit im Alter von 63 Jahren von dieſer Erde geſchieden. Wer hätte gedacht, daß dieſer ſtarke, kräftig gebaute Mann, ſo raſch und allzu früh in das Grab ſinken würde. Gottes Gedanken ſind nicht des Menſchen Gedanken! Anſpruchslos an ſich ſelbſt, hart und ausdauernd in der Arbeit, war Johann Peter Alter ein Beiſpiel als Menſch. Echt ſoldatiſchen Geiſt vom Infanterie— Regiment 117, wo er drei Jahre diente, übertrug er auch in ſeine Kriegerkameradſchaft, der er bis zum Tode treu blieb. Vier Jahre Weltkrieg gingen geſundheitlich nicht ſpurlos an ihm vorüber. 40 Jahre gehörte der Verſtorbene unſerer Frei— willigen Feuerwehr an, im Handwerk war er mit eine führende Perſönlichkeit, ſo bei Vereinen und Verbänden uneigennützig der Volksgemeinſchaft dienend. Seit Jahren Parteigenoſſe, war er Obermeiſter der hieſigen Maurerinnung und zuletzt auch der Kreisinnung und vertrat er ſtets die Belange ſeines Handwerks und ſeiner Kollegen. Man trauert um einen ge⸗ rechten und aufrechten Mann, der beſonders auch im perſön— lichen Verkehr allüberall geachtet war und ſich der Wert⸗ ſchätzung der weiteſten Bevölkerungskreiſe erfreute. Wir alle trauern mit den Seinigen um einen guten deutſchen Volks⸗ genoſſen und gedenken des Heimgegangenen in tiefer Trauer und herzlicher Verehrung. Er ruhe in Frieden. * Beerdigungen. Morgen Sonntag nach der Andacht findet die Beerdigung des Adam Blaeß 2. vom Trauer⸗ hauſe, Hofmannſtraße 13, aus ſtatt und anſchließend, um 3 Uhr, wird der im Mannheimer Krankenhaus verſtorbene Heinrich Helbig vom Trauerhauſe, Saarſtraße 64, aus zur letzten Ruhe beſtattet. Seine Arbeitskameraden von den Mannheimer Strebelwerken und die Sangesbrüder des Sän— gerbund⸗Flora erweiſen ihm die letzte Ehre. Meiſterprüfung. Vor der Meiſterprüfungskommiſ⸗ ion Mannheim hat der Maler und Tüncher Franz Dewald, Sohn von Franz Dewald 6., Polizeiwachtmeiſter 3 i. R., Annaſtraße, ſeine Meiſterprüfung mit beſtem Erfolg beſtanden. Wir gratulieren dem jungen Meiſter und wünſchen ihm Glück und Erfolg in ſeinem Berufe. NSͤK OV. Am Montag abend findet im„Deutſchen Kaiſer“ ein Elternabend ſtatt betr. Lehrſtellenvermittlung der aus der Schule Entlaſſenen. Wir machen die Intereſſenten hierauf aufmerkſam. Eine Gedenkminute. Aus Anlaß des Ablebens des bekannten Sportsmannes Herrn Prof. Ullrich, wird die deutſche Fußballwelt morgen dieſes Mannes gedenken. Und zwar werden die Fußballſpiele in der zweiten Halbzeit auf eine Minute unterbrochen werden, um dieſes verdienten Mannes zu gedenken. ASdaA p. Hitler⸗Jugend Gejolgichaſt 21/249, Viernheim Am Sonntag morgen 9.30 Uhr tritt die ge⸗ ſamte Hitler-Jugend am Heim, Induſtrieſtr, an. Ich mache darauf aufmerkſam, daß jeder erſcheinen muß, andernfalls er bei Zmal unentſchuldigtem Fehlen aus der Hitler-Jugend ausgeſchloſſen wird. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft 21/249 Metzger, Kameradſchaftsführer FFPCCCCCCCCCCCCCCCGGTCTGGTGTVTGGCTGT(TGTbTbTbT(TbT(TVWTwvww—www Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Weinheimerſtraße. Sonntags keine Sprechſtunde. Die Frauenſchaft Viernheim läßt mitteilen: Der 1. Pflicht⸗Heimabend für 1936 findet am Montag, 20. Januar— nicht wie angeſetzt am Mittwoch statt? da am Dienstag, 21. ds. Mts., der neue Kurs des Reichsmütter⸗ dienſtes„Kochen und Hauswirtſchaft“ beginnt. Alle Frauen und Mädchen, die ſich für dieſen Kurs gemeldet haben, wollen ſich am Montag abend, 8 Uhr, im Heim„Adolf Hitlerſälchen im Freiſchütz“ zwecks Kurseinteilung einfinden. Neuanmel— dungen können dabei noch erfolgen. Werbeverſammlung Heute Samstag abend hält die hieſige Ortsgruppe der Kinderreichen eine Werbeverſammlung mit Vortrag des Landesleiters Prätorius des Gaues Heſſen— Naſſau im„Karpfen“-Saal ab. Das Thema des Vortrages „Das ewige Deutſchland“ dürfte zu einem ſtarken Beſuch Anlaß geben. Mitglieder der Partei und ihrer Glie— derungen ſind ebenfalls herzlich eingeladen.(Siehe Inſerat in heutiger Nummer). f Prinz Karneval ſchwingt ſein Zepter! Heute abend öffentlicher Maskenball im Saftladen„Zum grünen Laub“ und Kappenabend in der OE.-Reſtauration. Morgen Sonntag, ſoweit im Anzeigenteil unſerer heutigen Ausgabe bekannt gegeben, Kappenabende in den„Vier Jahreszeiten“ und im„Neuen Bahnhof“ bei Sommer. Im Saale„Zum deutſchen Kaiſer“ wird die Kapelle Schwarz- Weiß zum Tanz aufſpielen. Im Banne von„Douaumont“ In einem von den Anfangsminuten bis ans Ende ſpan⸗ nenden und erſchütternden Film ſehen wir die Eroberung des Panzerforts„Douaumont“. Ein Filmwerk, das den Heldenmut deutſcher Soldaten charakteriſiert und uns die Einſatzbereitſchaft jedes einzelnen Soldaten darſtellt. Ein Kampf auf Leben und Tod. Ein Kampf, der uns das Leben und Sterben des Frontſoldaten vor Augen ſtellt. Der eigentliche Inhalt des gigantiſchen Douaumontfilmwerkes, der in Artikel an anderer Stelle beſchrieben, iſt in Worten nie zu ſchildern, ſondern dieſe Tatſachen muß man ſelbſt mit⸗ erleben. Jeder Deutſche und hier beſonders die junge Ge— neration, muß dieſe Heldentat von„Douaumont“ geſehen haben, um einen Begriff zu bekommen, welchen Einſatz die Erſtürmung des Forts erforderte. Der Beſuch des Film⸗ werkes, das heute und morgen noch im U. T.-Filmpalaſt läuft, und uns ein Stück Weltgeſchichte ſchildert, dürfte ſich niemand entgehen laſſen. Kunſtabend durch As- Gemeinjchaſt „Kraft durch Freude Um der ſportliebenden Bevölkerung Viernheims einen erhebenden Genuß auf dem Gebiet der artiſtiſchen Kunſt zu bieten, hat die NSG.„Kraft durch Freude“, Ortsgruppe Viernheim, die in allen Großſtädten Deutſchlands beſtbe⸗ kannte und beliebte„Adolfo's-Varietee-Truppe“ für Sonn⸗ tag, den 19. ds. Mts., nach Viernheim verpflichtet. Zu dieſer einzigartigen Veranſtaltung laden wir die geſamte Bevöl⸗ kerung auf das herzlichſte ein. Beginn der Veranſtaltung pünktlich abends um 8 Uhr im„Freiſchütz“-Saal. Eintrittspreis im Vorverkauf 40 Pfg. An der Abendkaſſe 50 Pfg. Erwerbsloſe der DAF. an der Abendkaſſe gegen Vorzeigen der Stempelkarte 30 Pfg. Karten im Vorverkauf ſind erhältlich im Geſchäft Hof⸗ mann an der Drehſcheibe, im Veranſtaltungslokal Freiſchütz Da mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen iſt, werden die Volksgenoſſen gebeten, ſich rechtzeitig durch den Kauf einer Eintrittskarte im Vorverkauf einen Platz zu ſichern, da nur ſo viel Karten verausgabt werden, als Sitzplätze vorhanden ſind. Saaleinlaß ab abends 7 Uhr. Handwerk und Siedlung. Im Bezirk der Heſſiſchen Handwerkskammer Darmſtadt iſt das Handwerk im Rahmen der Arbeitsbeſchaffung mit einer Million aus öffentlichen Mitteln unterſtützt worden. Im Bereich der Handwerkskam⸗ mer ſind innerhalb von neun Monaten 1500 Siedlungsbauten, darunter das Erbhofdorf Riedrode, erſtellt worden. Im neuen Jahr iſt mit einer regen Bautätigkeit zu rechnen. Im Bezirk der Handwerkskammer Darmſtadt iſt bereits die Finanzierung von 4000 Siedlerſtellen geſichert. In einigen Wochen be⸗ ginnt man in Heſſen mit der Schulung der Obermeiſter. Die Schulung wird in Zukunft die Vorausſetzung für die Erlangung der Führerſchaft innerhalb des Handwerks bilden. VVVW˖MCt“!!e!.ò s! ñzssssszsssess Unſer neuer Roman „Geboren in Hallen Von Gerhard Ritter handelt von dem ſeltſamen Schickſal eines Menſchen, der ſeine Herkunft nicht kennt. Seine Lebensgeſchichte iſt ge⸗ heimnisvoll und ſpannend und wird ſachlich erzählt. Eine tapfere Frau hilft ihm im Kampf um ſeine menſchlichen Rechte. Wir hoffen, mit dieſem Roman unſeren Leſern Stunden anregender Lektüre zu bieten. PP —— 8 T0000 o 5—ͤ 2— ———— —— — PFE ² AA Der 0 bbb* bee e D —THéUUKK e* 7 e Aus Nah und Jern Die Neckar- Schiffahrt wieder eröffnet. Hir ſchhorn. Nachdem das Hochwaſſer zurückgegan⸗ f em Neckar wieder aufge⸗ nommen. Auch die Amgehungsſtraße bei Sieſch horn gen iſt, wurde die Schiffahrt auf d wieder dem Verkehr freigegeben. Der„Vater der Leica“ geſtorben. Wetzlar. Vor einigen Tagen konnte der Schöpfer der clrbeitsſubilaum bei f eitzw 0 ht zum Donnersta iſt er in Bad⸗Nauheim nach einem längeren ſchweren Lei einen der bedeutend⸗ r Kleinbildphotogrophie. Leica, Oskar Barnack, ſein 25jähriges den Leitzwerken begehen. In der Na den geſtorben. Mit ihm verlieren wir ſten Pioniere auf dem Gebiete de Ambau der Offenbacher Schleuſe. Offenbach a. M. Im Rahmen der ortſchreitend lrbeiten beim Ausbau des Mann- Hanau Schiffahrt wegen enanlage im Untermain zum Rheinhafen werden ließen, ſteht 5 f 5 N des Teil⸗ ſtickes zwiſchen Aſchaffenburg und Würzburg. Der Ausbau ſoll in zwei Jahren ſo weit ſein, daß 1500⸗Tonnen-⸗Schiffe, die heute bis Aſchaffenburg fahren können, auch bis Würz⸗ burg kommen können. Außerdem iſt geplant, die Wehr⸗ anlage bei Offenbach, die heute noch ein veraltetes Nadel⸗ wehr beſitzt, durch den Einbau neuzeitlicher Wehrverſchlüſſe zu moderniſieren. Die induſtrielle Entwicklung Offenbachs und ſeines Hinterlandes ſowie der Kohlenbedarf der chemi⸗ ſchen Induſtrie machten es notwendig, daß im Jahre 1901 die Offenbacher Schleuſe gebaut wurde. Nach dem Krieg wurde der Main auf der Strecke oberhalb Offenbachs bis Aſchaffenburg kanaliſiert. Zurzeit läßt ſich aber noch nicht ſagen, zu welchem Zeitpunkt der Umbau der Offenbacher die Frankfurt bereits jetzt durch die neuen Schleuf bekanntlich im Vordergrund die Fertiaſtellung Schleuſe erfolgen ſoll. Strafantrag im Weinfälſcher-Prozeß. Mainz. Der dritte Verhandlungstag im Weinfälſcher⸗ prozeß Masbach⸗Feldheim brachte die Vernehmung der letzten Zeugen und die Plädoyers. Zu Beginn der Sitzung erfolgte die Verleſung von Beſchwerden ſeitens der Kund⸗ ſchaft über Preis und Qualität der gelieferten Weine. Der Vertreter der Anklage befaßte ſich eingehend mit allen Einzelheiten und kam zu dem Ergebnis, daß die beiden ngeklagten im Sinne der Anklage ſchuldig ſeien. denn durch die irreführenden Bezeichnungen der Weine ſeien die Käufer getäuſcht und in mehrfacher Hinſicht geſchädigt worden. Für das Schuldbewußtſein der Angeklagten ſpreche auch ein Brief an die Vertreter, in dem davon ge⸗ ſprochen wird, daß die Proviſionen in Höhe von 50 Prozent unbedingt aus den Büchern verſchwinden müßten, und daß aus dieſem Grunde neue Preisliſten in Arbeit feien. Der deboren in Itallen Staatsanwalt beantragte für d Jahr Gefängnis Gefängnis ſowie Verbot des 5 Jahren. Die Urteilsverkün ie beiden Angeklagten je ein ldſtrafe bzw. 100 Tage Gewerbes auf die Dauer von dung iſt für Samstag zu er⸗ und 10000 RM Ge * Frankfurt a. M. In einem aus dem 16. haus in der Weißadle ein umfangreicher Zir die umliegenden, eng eine große Gefah Der Sachſchaden iſt erhebli ** Frankfurt a. M. älteſte Frankfurter, Schnitzſpahn in der Altſtadt.) Jahrhundert ſtammenden Fachwerk⸗ rgaſſe brach am Donner mmerbrand aus. zuſammengebauten te, konnte bald gelöſcht werden. stag mittag Das Ffeuer, das für 99jährig geſtorben.) 99jährige Rentner iſt an Altersſchwäche geſtorben. Frankfurt a. M.(Das topfſonntags.) tags im Gau Heſſen⸗ k Ergebnis Das Ergebnis des erſten Eintopffonn⸗ ſtaſſau beläuft ſich auf insgeſamt 222 460 inbrecher ermittelt.) „wie berichtet, zwei Einbrecher in r Sternſtraße letzten Sonntag drangen ein Ladengeſchäft in de einem erbitterten Ringe und dem Geſchäftsinhaber kam. hielt einen heftigen Schlag über de brecher die Flucht ergriffen. nalpolizei haben jetzt zur geführt. Es handelt ſich b wegen Einbruchsdieb nen Komplizen Hugo Burſchen haben bereits wobei es zu dem einen Einbrecher Der Geſchäftsführer er⸗ n Kopf, worauf die Ein⸗ Die Ermittlungen der Krimi⸗ Feſtnahme der beiden Einbrecher ei ihnen um den bereits mehr ſtahl vorbeſtraften Karl Luy und Die beiden übel beleumundeten ein Geſtändnis abgelegt. Homburg.(Erweiterung der Kurmit⸗ ich entſchloſſen, zur Erwei— des bekannten Magen⸗ und Darm⸗ die Kneipp'ſchen Anwendungen in d Es dürfte wohl kaum ein Zwei Maßnahme vor allem eine ſtarke auf ſolche Kurgäſte ausüben wird, die heilverfahrens nach Pfarrer Kneipp bevorzugen, in dene Kurverwaltung hat s terung der Kurmittel ieſem Jahre ſel beſtehen, Anziehungskraft Anhänger des Natur⸗ ſind und deshalb Bäder n ſie die Kneipp'ſchen Kuren gebrauchen ** Diez.(Natio anſtalt.) Vor 18 M Oranienſtein die n nalpolitiſche Erziehungs⸗ onaten wurde ationalpolitiſche Er Anſtalt rüſtet ſich jetzt, ihre erſten zu entlaſſen und neue in ihre Reihen aufzunehmen. Die An⸗ chweſteranſtalten im Reich, ſtellt und Bildungs⸗ Entwicklung und Förderung beſonderes Augenmerk auf in und bei ziehungsanſtalt nach Ablegung Schüler(Sextaner) ſtalt, wie ihre weni einen ganz neuen Typ de ſchule dar. Neben der geiſtige des jungen Menſchen iſt ganz Reifeprüfung Erziehungs⸗ Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Romen von Gerhard Ritter FFP 1 In den Hafenanlagen der alten deutſchen Stadt T. herrſchte im Zahre 1931 wenig Leben. Die allgemeine Wirtſchaftskriſe machte ſich allzu bemerkbar. Die großen, außer Betrieb geſetz— ten Krane mit ihren mächtigen, in der Luft hängenden Faß⸗ zangen boten einen melancholiſchen Anblick, und die verſchlof— ſenen Türen der Lagerhäuſer, an denen die mit Gras bewach⸗ ſenen unbenutzten Gleisanlagen vorüberlaufen, waren die trau⸗ rigen Merkmale einer Weltwirtſchaftskataſtrophe, die nur von denen erahnt werden kann, die dieſe Hafenanlagen in wirt— ſchaftlich geſunden Zeiten gekannt haben. Die Bedeutung des Hafens für die Stadt als internatio— naler Handelsplatz war denn auch längſt abgelöſt worden durch die Weltgeltung, die ein zur Stadt gehörendes Privatunterneh— men allergrößten Stiles— die Maſchinen- und Motorenfabril E. A. G. Moravius— beſitzt. Die Beſitzer dieſes Rieſenwer— kes ſind die Brüder Auguſt Georg und Hans Jürgen Mora— vius, beide unverheiratet und die letzten Aeberlebenden ihrer Familie. Sie ſtehen bereits im Alter von 64 und 62 Jahren. Hauptleiter und Seniorchef des Hauſes iſt der ältere der bei⸗ den Brüder, Auguſt Georg, dem es trotz der wirtſchaftlich ſchlechten Zeiten gelungen iſt, das Werk bis in die heutigen Tage hinein auf der gewohnten Höhe zu halten. Nahezu ein Drittel der geſamten arbeitnehmenden Bevölkerung der Stadt findet in dem Moraviusſchen Werk Beſchäftigung, und darüber hinaus profitieren indirekt noch Hunderte von kleinen Fabri⸗ kanten und Händlern durch ſeine Exiſtenz. Der Senator Auguſt Georg Moravius, der ungekrönte König von T., iſt einer der letzten großen Aeberlebenden des bürgerlichen Vorkriegszeitalters. Ein kalter nüchterner Rechner und ein eigenſinniger Willens⸗ und Energiemenſch, nutzt er das Rieſenvermögen der Familie auf die geſchickteſte Weiſe. Er handelt nicht nur mit Motoren und Maſchinen, ſondern auch mit der allergeſuchteſten und gefragteſten Ware: mit Geld! Er iſt einer der wenigen wirklich Mächtigen dieſer Erde; er gehört zu dem knappen halben Hundert derer, die den Kapital⸗ markt der Welt beherrſchen. Groß und breitſchultrig, mit bartloſem Geſicht, kalten grauen Augen, ſchmalen blutleeren Lippen, brutalem Kinn und kurzgeſchnittenem grauen Haar, kennzeichnet er ſich ſchon äußer⸗ lich als Typ des rückſichtsloſen Herrenmenſchen. Der andere der beiden Beſitzer dieſes Rieſenwerkes, Hans Jürgen Moravius, der als Vertreter einer kleinen unbedeuten— den Auslandsrepublik den Titel„Konſul“ führt, macht im Ge— genſatz zum Bruder einen viel ſtilleren und beſcheideneren Ein— druck. Im Rieſenbetrieb des Werkes hat er nur ein Teilreſſort zu leiten. Ihm obliegt die Organiſation des geſamten rein kauf⸗ männiſchen Betriebes. Er iſt der Mann, der die großen, ganz aufs Weſentliche gerichteten Direktiven des genialen Bruders ins Detail überſetzt und ſie gewiſſermaßen gebrauchsfertig macht. Außerlich ähnelt er dem Bruder nur in Figur und Hal⸗ lung. Darin allerdings erſtaunlich. Der Ausdruck ſeines Ge⸗ ſichtes aber iſt grundverſchieden von dem des älteren Moravius. Sein ſchönes ſchlohweißes Haar über der hohen Stirn und ſeine weichen, etwas verſchwommenen Züge geben ihm etwas Mildes und faſt Gütiges, während der ſchlaffe Mund, die grau— blauen, immer etwas müde blickenden Augen ſowie der unge— ſunde gelbliche Farbton ſeiner ſchon etwas welken Geſichtshaut ihn beinahe älter als Auguſt Georg erſcheinen laſſen. Hans Jürgen verehrt und liebt den großen Bruder ab— göttiſch und ordnet ſich ſeinem Willen ſelbſt in privaten Ange— legenheiten vollſtändig unter. Ein einziges Mal hatte er Auguſt Georg die Gefolgſchaft verſagt. And zwar als dieſer ihm zu⸗ geſetzt hatte, zu heiraten, um für das Werk einen Erben zu ſtellen. Denn daß der Herr Seniorchef ſebſt ſich den perſön⸗ lichen Begrenzungen und Beſchränkungen einer Ehe unterziehen ſollte, war natürlich von vornberein nicht in Frage gekommen. Eine unvergeſſene Jugendliebe hatte bei Hans Jür ernſthaften Gedanken an eine mög Frau, auch in ſpäteren Zahren den. Sehr zur Verwunderung begreifen konnte und wollte, der Erkenntnis, daß der chen ſei, überraſchend 0 s mit dem zunehme Frage der Erb des Senators Anternehmens ſo f mehr zu; er pflegte ſogar Debatten gefliſſentlich aus In der allerlet zwiſchen den Brü die Einſtellung eines neuen technif weſen, deſſen Kompeten gewiſſen Grade denen Hans kaufmänniſche liche Ehe mit einer anderen „ſtets hindernd entgegengeſtan— Auguſt Georgs, der das nicht der ſich ſchließlich aber doch nach Widerſtand des Bruders nicht zu bre— chnell mit den Tatſachen abgefunden nden Alter der beiden Brüder die folge immer dringender geworden war, nahm gkeit dieſem für die Fortführung des chwerwiegenden Problem gegenüber immer entſprechenden Erörterungen und dem Wege zu gehen. tzten Zeit hatte ſich übrigens das Verhä dern ein wenig getrübt. Schuld daran war chen Betriebsdirektors ge⸗ zen auf techniſchem Gebiete bis zu einem Jürgens in ſeiner Eigenſchaft als Der um das Werk hochver— dieſe Stellung eines techni— it dreißig Jahren innegehabt hatte, war vor d Jahren ganz plötzlich unter ſehr faden⸗ n Gründen entlaſſen worden, und an ſeiner Statt war vieles jüngere bisherige techniſche Betriebsleiter der Londoner Flugzeugfabrik„Gray Brothers“ engagiert worden. Den dur Poſten bei der Londoner gezeichneten privaten un Georgs der alte Marquard ein Der etwa vierzigjährige, großgewachſene, blonde, blau⸗ äugige neue techniſche Betriebsdirektor legt in allen dienſtlichen und beruflichen Angelegenheiten eine große Sicherheit und Be⸗ ſtimmtheit an den Tag. Im perſönlichen Verkehr mit dem ſonal aber bewahrt er eine kühle und betonte die jedoch von den r Leiter entſprachen. diente Ingenieur Marquard, der ſchen Oberleiters ſe ungefähr anderthal „Auguſt Stettner, ch deſſen Weggang freigewordenen Firma aber hatte mit Hilfe der aus— chäftlichen Beziehungen Auguſt Zurückhaltung, Angeſtellten ſehr bald weniger als Leber— heblichkeit denn als Ausdruck einer gewiſſen Anſicherheit ge— wertet wird. Außerordentlich beachtet wird eine Eigenart des neuen Mannes, im Verlauf einer erregten oder inte Debatte unvermittelt in a Italieniſch zu verfallen. Man muß jedoch allſeitig anerkennen, daß ſein jugendlicher Elan in der kurzen Zeit ſeines Wirkens größeren Auftrieb und mehr Schwung in das Anternehmen ge— vorher die etwas verbrauchte Routine des alten dieſer ſeiner Tüchtigkeit und jugendlichen Ener— Perſonal auch die Arſache zu der ſeltſamen und orliebe des Senators für den neuen Das aber iſt ein Trugſchluß. tiſche Karriere gemacht, ganz perſönliche Beziehung hatte nämlich Empfehlungsſ junger Praktikant in das worden war, kurz nach f ihm konſtruierte Modell e ſie damals auf den toreninduſtrie vernichtet hätte. Dieſ licher Wert vom Senator natürlich hatte ihm dieſer für die anſehnliche Mark abgekauft unter der Bedingun kontrahenten, Käufer wie dung niemals zu eigenem wollen. Außerdem mochte es erſchienen ſein, den fähigen jun lichſt nicht mehr aus fließendes und ausgezeichnetes bracht hat als Marquard. In gie glaubt das auffälligen V Mann ſuchen Stettner hätte nie die wenn er nicht zufällig in eine zum Senator gekommen wäre. Er „als er vor nunmehr dreizehn Jahren Darmſtädter Hochſchulprofeſſors als Moravpiusſche Unternehmen eingeſtellt einem Eintritt dem Senator das von iner Gasturbine vorgeführt, die, wenn Markt gekommen wäre, die chreiben eines geſamte Mo⸗ e Erfindung, deren gefähr⸗ ſofort erkannt worden war, Summe von fünfzigtauſend g, daß ſich beide Vertrags- Verkäufer, verpflichteten, die Erfin⸗ oder fremdem Vorteil ausnutz wohl auch dem Senator richlig gen Menſchen von nun an mög— den Augen zu verlieren, denn Abſchluß des Kaufvertrages hatte er ihn bei der b Firma„Gray Brothers“ untergebracht, wo er bei jährlichen Londoner Beſuchen nie verſäumte, regelmäßig mit die körperliche Ertüchtigung gelegt. Jedem begabten und körperlich geſunden Jungen ſteht der Weg zu ihr offen. Schüler in Oranienſtein zu werden iſt nicht eine Frage des 3 ſondern der geiſtigen und körperlichen Tüch⸗ igkeit. ** Marburg.(Geſundung der Finanzen.) In einer Sitzung der Beigeordneten und Ratsherren der Stadt Marburg gab Oberbürgermeiſter Dr. Scheller einen Rückblick über die Arbeit der beiden letzten Jahre. Die Verwaltung habe verſchiedene Gegenmaßnahmen getroffen, um die Wirtſchaft der Stadt zu beleben. Mit Freude und Genugtuung könne feſtgeſtellt werden, daß alle alten Fehl⸗ beträge abgedeckt ſeien und auch der für 1935 veranſchlagte Fehlbetrag vermieden werden konnte. In dieſem Jahre könne aller Vorausſicht nach zum erſten Male ein ausgegli⸗ chener Etat vorgelegt werden. Ebenſo wie die Geſundung der Finanzen werde auch ein anderes Projekt ſtändig geför⸗ dert werden, und zwar der Neubau einer Stadthalle, die für Theater, Konzerte und große Kongreſſe gleichgeeignet ſei. Erfelden.(Ein.) Ein Altrheinfilm, der das große Altrheinfeſt des orjahres, bei dem Reichs- ſtatthalter Gauleiter Sprenger vier Mannſchaftsboote mit Darmſtädter Woogswaſſer taufte, und das ein großes Ab⸗ paddeln brachte, teilweiſe wiedergibt, wird im Gau Heſſen⸗ Naſſau als Werbefilm für den Waſſerſport vorgeführt. Der Film gewährt einen Einblick in die Naturſchönheiten des Altrheingebiets und wird zahlreiche Volksgenoſſen für den Waſſerſport begeiſtern. Mainz.(Radfahrer ohne Licht— ein Opfer des Verkehr 8.) Am Bingerſchlag wurde nachts ein Radfahrer von einem Perſonenwagen angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er bald nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb. Der Radfahrer fuhr nicht nur ohne Licht, ſondern hatte auch dem Alkohol ſtark zugeſprochen. Bingen.(Zur Auflöſung der Höheren Bauſchule.) Die Auflöſung der Heſſiſchen Höheren Bauſchule in Bingen hat in der Oeffentlichkeit zu Ver⸗ wechſlungen mit dem Rheiniſchen Technikum(HT) ge⸗ führt. Der Unterrichtsbetrieb im Rheiniſchen Technikum geht in uneingeſchränkter Form weiter, da es ſich um zwei . völlig getrennte und unabhängige Anſtalten andelt. Aus Mannheim . Mannheim, 17. Januar. U Die Ausſtellung„Der Zinnſoldat“ erfreut ſich nach wie vor der größten Beachtung. Bis zum 15. Januar wur⸗ den bereits über 14 000 Beſucher gezählt. Um noch möglichst vielen Beſuchern Gelegenheit zu geben, die intereſſante Schau zu beſichtigen, wird die Ausſtellung bis einſchließlich Sonn⸗ tag, den 26. ds. Mts. verlängert. n ſeinem Schützling zuſammenzukommen und ſich auch weiter per ſönlich für deſſen künftige Lebenspläne aufs nachdrücklichſte zu intereſſieren. Als er aber in der letzten Zeit, anſcheinend nicht mit Anrecht, zu fürchten begann, allmählich den Einfluß auf ſeinen Londoner Schützling zu verlieren, hatte er ſich entſchloſ⸗ ſen, ihn unter den glänzendſten Bedingungen kurzerhand nach T. zurückzuholen. So wenigſtens glaubt Stettner ſelbſt ſich das außergewöhn— liche und anhaltende Intereſſe des Senators für ſeine Perſon erklären zu müſſen. So ſehr ihm ſein neuer intereſſanter und verantwortungsvoller Poſten zuſagt, ſo wenig behagt ihm die offenſichtliche Bevorzugung durch den Senator, die ſeiner Mei— nung nach zur neidvollen Feindſchaft mit ſeinem kaufmän⸗ niſchen Mitdirektor führen muß, der zudem noch der Bruder des Seniorchefs iſt. Außerdem ſieht er ſich durch das neu— gierige Intereſſe des Senators für ſeine perſönlichen Pläne und Wünſche in ſeiner geiſtigen Bewegungsfreiheit auf das unange⸗ nehmſte beengt. Mehr als einmal hatte er daher, namentlich in der letzten Zeit, den Tag verwünſcht, an dem er zum erſtenmal in Beziehung zu der mächtigen Firma E. A. G. Moravius ge⸗ kommen war. II. Ein eigenartiger Zufall will es, daß ſich in den letzten Jahrzehnten in unmittelbarer Nähe der Weltfirma E. A. G. Moravius, kaum eine halbe Stunde von T. entfernt, in dem kleinen Heideort K. ein zweites großes Werk mächtig entwickelt hat: die Motorenfabrik„Richard Burger“. Im Gegenſatz zur Weltfirma Moravius produziert das Burgerſche Werk nur Motoren, und zwar ſpeziell Flugzeugmotoren. Auf dieſem Son- dergebiet iſt es der Firma ſogar gelungen, dem Tiſchen Welt— unternehmen eine gewiſſe Konkurrenz zu bieten, zum mindeſten im Inland. Der Gründer und alleinige Inhaber des Betrie- bes, Richard Burger, geborener Hannoveraner, Sohn eines Bauarbeiters, iſt gleichzeitig ſein eigener techniſcher Oberleiter. Vor zwei Jahren hatte er einen neuen Motorentyp konſtruiert und zugleich eine Brennſtoffzuſammenſetzung gefunden, die bei größerer Kraftleiſtung einen geringeren Brennſtoffverbrauch garantiert. Dieſer neue Typ hat in Verbraucherkreiſen ſo an⸗ geſprochen, daß es Direktor Burger durch die zahlreich darauf einlaufenden Beſtellungen ermöglicht wurde, ſeinen Betrieb auch im letzten ſchweren Kriſenjahr mit ganz geringen Ein— ſchränkungen aufrechtzuerhalten. 5 a Das Burgerſche Werk hält natürlich keinen Vergleich mit dem Standardbetrieb der Firma E. A. G. Moravius aus. Den Tauſenden von Angeſtellten dieſes Anternehmens ſtehen kaum einige hundert des Burgerſchen Werkes gegenüber, und während, geſtützt vom Rieſenkapital des Familienvermögens, die Mora⸗ viusſche Fabrik von der ſchweren Wirtſchaftskriſe kaum etwas verſpürt zu haben ſcheint, kämpft Richard Burger ſeit zwei Jah- ren verzweifelt um die Erhaltung ſeines Anternehmens. 9 Richard Burger, der in jungen Jahren als Maſchinenſchloſ⸗ ſer nach Kopenhagen ausgewandert war, hatte ſich dort bei der einzigen großen Maſchinenfabrik Dänemarks, der Firma Knud⸗ ſen, ſo raſch emporgearbeitet gehabt, daß er bereits mit einem kleinen Vermögen vor Kriegsausbruch nach Deutſchland zurück- kehren und ſich ſelbſtändig machen konnte. Während der erſten beiden Kriegsjahre, die er in der vorderſten Front mitmachte, leitete ſeine tüchtige, aus der Gegend der pommerſchen Seen⸗ platte ſtammende Frau das ſchnell aufblühende Anternehmen. Leider ſtarb ihm dieſe treue Helferin kurz nach dem Krieg. Aus der Ehe mit ihr verblieb ihm eine Tochter, die jetzt 26jährige, bildhübſche blonde Hella, in der er ſeine ſtärkſte Stütze in dem inzwiſchen zum Großbetrieb gewordenen Anternehmen beſitzt. Dieſe geſcheite und fähige Perſon, die über eine geradezu geniale kaufmänniſche Begabung verfügt, iſt im Laufe der Jahre zum eigentlichen kaufmänniſchen Leiter des Anternehmens herange- wachſen. Beide Chefs aber, Vater wie Tochter, ſtehen in eng⸗ ſter Fühlung mit dem ganzen Perſonal. Sie kennen alle ihre Mitarbeiter ausnahmslos bis zum jüngſten Lehrling herab per⸗ ſönlich und ſind ihnen nicht nur Vorgeſetzte und Arbeitgeber, ſondern, ſoweit es Zeit und Amfang des Betriebes zulaſſen, auch Helfer und Berater in deren ſchwerem wirtſchaftlichem Kampf ums Daſein. (Fortſetzung folgt.) ton en . fach dur. ih = Mannheim erhält ein Handwerkerhaus. Reichshand⸗ werksmeiſter Schmidt traf am Donnerstag zwecks Fort⸗ führung der Beſprechungen über die Erſtellung eines Hand- werkerhauſes in Verbindung mit einem zu errichtenden tech⸗ niſchen Rathaus in Mannheim ein. In allen Fragen wurde eine grundſätzliche Einigung erzielt. Die Stadt wird die vom Handwerk für Ausſtellungszwecke und Geſchäftszimmer der Innungen uſw. benötigten Räume erſtellen und an die Kreis⸗ handwerkerſchaft bezw. eine zu gründende Genoſſenſchaft ver⸗ mieten. Zuſammenſtoß. Aus noch nicht einwandfrei geklärter Urſache ſtießen in Käfertal zwei Radfahrer zuſammen, wobei der eine ſtürzte und bewußtlos liegen blieb. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Aebermäßiger Alkoholgenuß. Ein jüngerer und ein älterer Mann, die beide ſinnlos betrunken waren und auf der Straße lagen, wurden bis zur Erlangung der Nüchternheit in den Notarreſt verbracht. Aus dem Zeughausmuſeum. Aus der im Sommer 1935 aus Karlsruhe übernommenen völkerkundlichen Samm⸗ lung ſind zurzeit zum erſten Male ein paar Proben ausge⸗ ſtellt worden. In zwei Schränken werden Beiſpiele afrikani⸗ ſcher Plaſtik gezeigt, die von dem hohen künſtleriſchen Können einzelner Negerſtämme Zeugnis ablegen. Beſonders ſchöne Arbeiten aus Benin, aus dem Gebiet von Togo und aus Kamerun ſind in dem einen Schrank zu ſehen, während im anderen vor allem die ausgezeichneten Holzſchnitzereien aus dem Kongo auffallen. Der Ehrendienſt mit der Waffe Aeberraſchend viele Freiwillige.— Erziehung und Drill. Wichtige Fragen des Soldaten in Wehrmacht und Voll kamen in einer Unterredung zur Sprache, die der Leiter der Preſſegruppe im Reichskriegsminiſterium, Major Walther Joſt, einem Mitarbeiter des„Deutſchen Wollen“ gewährte. Der Referent des Kriegsminiſteriums äußerte dabei, man ſei überzeugt, daß in der ein ja hrigen Dienſtzeit das Ziel der Ausbildung erreicht und der Rekrut zu einem vollwertigen Kämpfer ausgebildet werden könne. Die Mehr⸗ zahl der Soldaten, die am 1. November 1935 in die Wehr⸗ macht eintraten, kamen aus dem Arbeitsdienſt, viele auch aus der HJ. In beiden Organiſationen haben ſie eine ſehr wertvolle Vorſchulung für den Wehrdienſt durchlaufen. Sie kennen gründlich das Gemein. ſchaftsleben und beſitzen das, was wir Soldaten Diſzi⸗ plin nennen. In der alten Armee brauchte man Wochen und Monate, um den Rekruten dieſe Grundbegriffe der Ein⸗ ordnung in das Kaſernenleben beizubringen. Heute kann und ſoll dieſe Zeit der Waffenausbildung zugute kommen. Selbſtverſtändlich iſt auch die Ausbildungsme⸗ thode auf die einjährige Dienſtzeit abgeſtellt und unter. ſcheidet ſich grundlegend von der Ausbildung der früheren Reichswehr mit ihrer 12jährigen Dienſtzeit. Heute erfolge die Beſchränkung auf das Weſentliche, was der Einzel⸗ kämpfer im Rahmen ſeiner Waffe zum Handeln brauche. Den ausſchließlichen Drill! aus den Zeiten Friedrich Wilhelms J. gebe es ſelbſtverſtändlich heute nicht mehr. Er ſei überwunden durch die Syntheſe von Erziehun 7 und Drill, wobei die Reihenfolge der Begriffe auch ihre Bewertung ausdrücke. Ziel der ſoldatiſchen Erziehung ſei der harte und willensſtarke Kämpfer, der Herr der Waffe, aber gleichzeitig auch der mit der neuen Volksgemeinſchaft unlöslich verwachſene und ſeinem Führer durch perſönli⸗ chen Treueid zu unbedingtem Gehorſam verpflichtete Mann. Major Joſt bezeichnet es als erfreulich, daß die Zahl der Freiwilligen über raſchend groß war und iſt, ein Zeichen da⸗ für, daß die Wehrpflicht als Wehrrecht aufgefaßt werde. Auf die Freiwilligenmeldungen werde großer Wert gelegt. Die größte Freiwilligenzahl haben verhältnismäßig Kriegs— marine und Luftwaffe. Falſchmünzerwerkſtatt ausgehoben Braubach, 17. Jan. Durch das entſchloſſene Ein⸗ Teifen der Polizei und Gendarmerie wurde im benachbarten Dachſenhauſen eine in den Anfängen begriffene Falſchmünzer⸗ werkſtatt ausgehoben. Der Hauptbeteiligte, ein Mann aus Dachſenhauſen, der in der hieſigen Blei⸗ und Silberhütte beſchäftigt iſt und ſich das erforderliche Material zur Her⸗ dellung von Fünfmarkſtücken beſchafft hatte, wurde von der Polizei feſtgenommen. Inzwiſchen hatte die Gendarmerie'n Dachſenhauſen in der Wohnung des Falſchmünzers eine Durch⸗ juchung vorgenommen, die das geſamte Material zur Her⸗ ſellung des Falſchgeldes zu Tage förderte. Falſchſtücke wur⸗ den nicht gefunden, ſo daß den Angaben des Feſtgenom⸗ menen, er habe noch keine Fünfmarlſtücke hergeſtellt, weil die Matritze noch nicht fertiggeſtellt geweſen ſei, wohl Glau⸗ ben zu ſchenken ſein dürfte. Der Offiziersnachwuchs des Heeres DNB. Berlin, 16. Jan. Die Offiziere des Heeres ergänzen ſich aus Soldaten, die als Fahnenjunker eingeſtellt oder aus der Truppe in die Offi⸗ zierslaufbahn übernommen werden. Dieſe müſſen durch ihre militäriſchen Fähigkeiten, ihre Charakterveranlagung und ihren Perſönlichkeitswert bei einwandfreier innen- und außerdienſt⸗ licher Führung beſonders hervortreten und nach dem Arteil ihrer Vorgeſetzten die Eigenſchaften beſitzen, die von einem ſpã⸗ teren Offizier als Führer und Erzieher zu fordern ſind. Für die Lebernahme in die Ofifzierslaufbahn gelten fol⸗ gende Beſtimmungen: J. Für die Einſtellung als Fahnenjunker iſt der Beſitz des Reifezeugniſſes einer Vollanſtalt Vorausſetzung. Die Einſtellung von Fahnenjunkern erfolgt einmal im Jahre, und zwar im April. Der Bewerber darf am Einſtellungstage nicht älter als 24 Jahre ſein. Die Bewerbung hat in der Zeit vom 1. 1. bis 31. 3. des Kalenderjahres, das dem Eintrittsjahr vorausgeht, zu erfolgen. Alſo für den Eintritt am 1. 4. 37 in der Zeit vom 1. 1. 36 bis 31. 3. 36. Sie iſt an den Kommandeur des Truppenteils zu richten, bei dem der Bewerber eingeſtellt werden müßte. An⸗ zuläſſig ſind gleichzeitige Bewerbungen bei mehreren Truppen⸗ teilen bzw. bei verſchiedenen Waffengattungen. Geſuche an das Reichskriegsminiſterium oder andere höhere Dienſtſtellen um Zuweiſung an einen beſtimmten Truppenteil finden keine Berückſichtigung. Sie werden zurückgeſandt. Des- gleichen Anfragen über freie Stellen, da hierüber infolge andauernder Schwankungen in der Erſatzlage keine Angaben gemacht werden können. Dem Bewerbungsgeſuch ſind beizufügen: 1. Geburtsurkunde(ſtandesamtliche Ausfertigung), Taufſchein genügt nicht. Zwei Lichtbilder(Paßbild des Bewerbers). Das Reifezeugnis bzw. letzte Schulzeugnis. Eine ſchriftliche, amtlich beglaubigte, vorbehaltloſe Einwilli— gung des geſetzlichen Vertreters des Bewerbers(Vater, Mutter oder Vormund) zum Dienſt innerhalb der geſamten Wehrmacht. 5. Ein ſelbſtverfaßter und ſelbſt geſchriebener Lebenslauf. 6. Arkunden zum Nachweis der ariſchen Abſtammung(Geburts— urkunden der Eltern und der Großeltern väterlicherſeits und mütterlicherſeits). Angaben von drei Perſönlichkeiten, bei denen der Truppen— teil Aufſchlüſſe über den Bewerber und deſſen Familie ein— holen kann. 8. Genaue Angabe darüber, ob in früheren Jahren ſchon ein Bewerbungsgeſuch um Einſtellung in die Offiziers-, Sant täts-, Veterinär- oder Seeoffizierslaufbahn uſw. innerhalb der Wehrmacht vorgelegt wurde, unter Mitteilung der Gründe, die eine Einſtellung nicht ermöglichte. Außerdem iſt anzugeben, ob, wann und wo bereits eine pſychologiſche Prüfung bei einer Prüfſtelle der Wehrmacht ſtattgefunden hat. Weitere Bedingungen für die Einſtellung ſind: Beſitz der deutſchen Staatsangehörigkeit, Militärtauglich- keit auf Grund heeresärztlichen Arteils, Anbeſcholtenheit, un⸗ verheiratet, ſittlich, geiſtig und körperlich hervorragend. Einige Wochen nach erfolgter Bewerbung erhalten die Be— werber vom Truppenteil, ſofern dieſer die Durchführung des Einſtellungsverfahrens beabſichtigt, eine Aufforderung, ſich zur Vorſtellung und ärztlichen Anterſuchung zu melden. Im Laufe der nächſten Monate erfolgt dann Mitteilung an den Bewerber, zu welchem Truppenteil er ausgewählt und ſei⸗ tens des Oberbefehlshabers auf Grund der Beurteilung durch den Truppenteil und im Rahmen der Geſamterſatzlage die Ein- berufung zur Ablegung der pſychologiſchen Prüfung bei einer der Prüfſtellen der Wehrmacht. Die Prüfung, deren Ergebnis mit entſcheidend für die Einſtellung iſt, dauert zwei Tage. Sie hat den Zweck, über die geiſtigen Fähigkeiten, die Willenskraft und den Charakter des Bewerbers einen Eindruck zu gewinnen. II. Soldaten, die ihrer Wehrpflicht genügen, können in die Offizierslaufbahn übernommen werden, wenn ſie ſich ihrer Perſönlichkeit, ihrer militäriſchen Veranlagung und ihren dienſtlichen Leiſtungen nach ſo überragend aus der ihrer Kame- raden herausheben, daß ſie Gewähr bieten, in jeder Hinſicht vollwertige Offiziere zu werden. Sie werden dem Oberbefehls- haber des Heeres vom Truppenteil zur Uebernahme in Vor— ſchlag gebracht. Die Soldaten, bei denen alle Vorausſetzungen erfüllt ſind und die im Rahmen der Geſamterſatzlage in die engere Wahl gelangen können, müſſen ſich gleichfalls einer pſychologiſchen Prüfung unterziehen, von deren Ergebnis die endgültige Aebernahme mit abhängig iſt. Die näheren Be— bingungen ſind aus Merkblättern zu erſehen, die an allen mili— täriſchen Dienſtſtellen zu erhalten ſind. Hinſichtlich geldlicher und Naturalgebührniſſe iſt der Fah— nenjunker ſo geſtellt, daß er auskommen kann. Geringe ge⸗ — 2 1 2 ————— Der Führer bei der Kundgebung in Delmold. Während der großen Rede des Führers in der Flugzeughalle in Detmold anläßlich des dritten Jahrestages der entſcheidenden Land⸗ tagswahl in Lippe. Weltbild(M). legentliche oder regelmäßige private Beihilfe iſt jedoch er— wünſcht. Die Ausbildung des Offiziersnachwuchſes umfaßt von der Einſtellung bzw. Lebernahme als Fahnenjunker bis zur Beförderung zum Offizier zwei Jahre. In dieſer Zeit er⸗ folgt die Ausbildung in der Front, auf der Kriegsſchule und in Sonderlehrgängen der einzelnen Waffen. 15 Häuſer von einem Erdrutſch fortgeriſſen DNB. Paris, 17. Jan. Nördlich vom See Bourget(zwiſchen Genf und Grenoble in den Savoyer-Alpen) hat ein verhängnisvoller Erdrutſch 15 Häuſer des Dorſes Serrières-en⸗Chautagne fortgeriſſen. Wei⸗ lere Häuſer mußten geräumt werden. Bisher hat man zwei Tote aus den Trümmern geborgen. Pioniere ſind zur Hilfe⸗ leiſtung aufgefordert worden. Zwei Steinlawinen auf der Brenner⸗Straße DNB. Mailand, 17. Jan. Zwiſchen Waidbruck und Klauſen auf der Brenner Straße ging eine große Steinlawine nieder. Die Straße wurde durch etwa 1000 Kubikmeter Erdreich und Felstrümmer vollſtändig verſchüttet. Nachdem die Erdmaſſen durch Aufräumungsarbeiten mit größter Beſchleunigung beſeitigt waren, um die wichtige Verkehrsader wieder frei zu machen, verſchüttete ein zweiter Erdrutſch die Straße erneut. Es gelang notdürftig, einen Durch⸗ laß für kleinere Fahrzeuge herzuſtellen. Der Autobus⸗ und Laſt⸗ lraftwagenverkehr konnte noch nicht wieder freigegeben werden. Anhaltender Steinſchlag macht das Befahren der Bergſtraße ſehr gefährlich. Ein Mord nach 13 Jahren aufgeklärt DNB. Köln, 17. Jan. Einem Beamten der Landeskriminalpolizei Köln gelang es jetzt nach mehr als 13 Jahren den Mord an dem 36jährigen Karl Göbel vom Rheindampfer„Raymond“ aufzuklären. Göbel war am 6. November 1922 in Armitz bei Weißenturm im Kreiſe Koblenz an Land gegangen und wurde ſeit dieſer Zeit vermißt. Die im Laufe der letzten Jahre geführte Anterſuchung des Falles blieb bis in die letzte Zeit ergebnislos. Jetzt wurde erneut ein Beamter der Landeskriminalpolizei Köln beauftragt, die Nachforſchungen in die Hand zu nehmen. In Zuſammen⸗ abeit mit den Beamten der Gemeindepolizei und der Gendar⸗ merie in Weißenturm konnte er, wie die Polizeipreſſeſtelle mit⸗ teilt, einen der jetzt verdächtigen Einwohner aus Armitz feſtneh⸗ men. Dieſer geſtand nach anfänglichem Leugnen, daß Göbel bei einer Auseinanderſetzung von mehreren Perſonen mißhandelt und dann in den Rhein geworfen worden iſt. Göbel verſuchte ſchwimmend wieder Land zu erreichen. Er wurde jedoch erneut in den Strom zurückgeſtoßen, in dem er dann ertrank. Die Tä⸗ ter wurden feſtgenommen. Der ſchwäbiſche Heimatforſcher Prof. Anton Naegele in Ellwangen vollendete am 15. Januar ſein 60. Lebensjahr. Prof. Naegele iſt ein ausgezeichneter Kenner der ſchwäbiſchen Geſchichtsquellen. Beſonders hervorzuheben ſind ſeine Studien zur Geſchichte des Kloſters Wiblingen und des Abtes Benedikt Rauh von Wiblingen, der im Dreißigjährigen Krieg Feldprobſt der bayeriſch⸗kaiſerlichen Armee war, ſeine Studien über das Schulweſen der ſechs ehemaligen ſchwäbiſchen Benedektiner— abteien, ſeine Beiträge über die Steinmetzfamilie der Parler (14. Jahrhundert) und die Erzgießerfamilie der Neidhart(Alm), über Hans Baldung Grien und über bedeutende Männer der Renaiſſance- und Bacockzeit. Auch war Prof. Naegele lange Jahre Schriftleiter des Archivs für chriſtliche Kunſt. Sein Schaf⸗ fen fließt aus ſeiner großen Liebe zum ſchwäbiſchen Volkstum. Der König von England leicht erkrankt DNB. London, 17. Jan. Der engliſche König iſt leicht erkrankt. Nach einer amtlichen Mitteilung iſt er gezwungen, das Zimmer zu hüten, da er ſich eine Erkältung zugezogen hat. Verſchollene Südpolforſcher aufgefunden Acht Wochen im Polareis.— Ein kühner Flug. London, 18. Januar. Der amerikaniſche Forſcher Lincoln Ellsworth und ſein Begleiter, der Flogzeugfüyrer genyon, die ſeit dem 24. No- vember vorigen Jahres im Südpolgebiet verſchollen wa⸗ ren, ſind, wie aniflich mitgeteilt wird. am Leben und völl'g geſund. Die amtliche Mitteilung geht auf eine drahtlose Meldung des Rettungsſchiffes„Discovery II“ zurück, die am Freitag beim Kolonialminiſterium in London eingegangen war. Das Rettungsſchiff war im Einvernehmen mit der auſtra⸗ liſchen und britiſchen Regierung ausgerüſtet worden und hatte am 2. Januar Neuſeeland verlaſſen. Zur Suche nach den Verſchollenen hatte die„Discovery“ zwei Flugzeuge und eine Anzahl Schlitten an Bord. Ellsworth war mit ſeinem kanadiſchen Begleiter, dem Flugzeugführer Kenyon, am 23. November von der Inſel Dundee zur Ueberfliegung der Antarktis aufgeſtiegen. Zum letzten Mal hatte man von ihnen 24 Stunden nach dem Start des Flugzeuges gehört. Ellsworth und ſeinem Begleiter iſt es gelungen, die 2000 Meilen lange Strecke unerforſchter Eiswüſten und Ge⸗ birge zwiſchen der Inſel Dundee im Weddell-Meer und Klein⸗Amerika im Roß-⸗Meer zurückzulegen. Das Flugzeug der Forſcher war mit Brennſtoff für 20 Flugſtunden und genügend Nahrungsmittel für acht Wochen ausgerüſtet. Drei jüdiſche Kreditſchwindler Berlin, 18. Jan. Die Berliner Kriminalpolizei fahndet nach drei jüdiſchen Großbetrügern, die, unabhängig von⸗ einander, in wenigen Monaten in Berlin für rund 80 000 Mark Ware und Bargeld erbeutet haben. Mordcha Sztern hat von mehreren Schuhfabriken für rund 30 600 Mark Schuhe auf Kredit gekauft und nicht bezahlt. Nachdem er die Ware bis auf einen kleinen Reſt verſchleudert hatte, ſuchte er mit dem ganzen Erlös das Weite. Einen ähnlichen Kreditſchwindel bezing Hellmut Pfeifel. Er bezog auf Kre⸗ dit für 50 000 Mark Mehl. Max Roſendorff ergaunerte 10 000 Mark. Er ließ ſich für 5000 Mark Stoffe liefern, die 1 Teil verarbeiten, zum anderen Teil weiterverkaufer ließ. * U Der Tyrann der Steiermark ee 1 9 n — Gottesbienjtoroͤnung —— *——— ͤ—————— e K—— 2 r . . y A 0 eg aer eine„Prüfung“ pfychologiſcher oder pfychotechniſcher Art, die auf die Beſonderheiten ihres Wirtſchaftszweiges abgeſtellt iſt, ausgeleſen haben. Die Zahl dieſer Prüfungen hat in den letzten Jahren einen ſehr großen Umfang angenommen. Wenn man dieſen Gedanken weiter durchdenkt, ſo muß man ſich folgendes klarmachen: Der Jugendliche, der z. B. Maler werden will, muß eine ſog. Eignungsprüfung“ für Maler ablegen. Fällt er durch, dann muß er ſich einem anderen Berufe zuwenden und da wieder eine„Prüfung“ ab⸗ legen uſw. So kann es theoretiſch betrachtet Hunderten und Tauſenden von Jugendlichen ergehen. Wo kommen wir da hin? Was fangen wir mit unſeren Jugendlichen an, die auf Grund dieſer„Prüfungen“ noch bevor ſie ins Leben treten, vom Leben zurückgeworfen werden? Sind dieſe tatſächlich immer die Ungeeignetſten? Iſt es gerechtfertigt, mit Maß und Ziel! Uebertreibungen können unſerer Volkswirtſchaft mehr ſchaden als nutzen. Deſſen mögen ſich diejenigen bewußt ſein, die ſolche Prüfungen eingeführt haben oder daran denken, ſie einzuführen. Und noch eines: Es gibt nicht lauter„Beſtgeeignetſte“, ſondern es gibt auch Menſchen mit mehr oder weniger durchſchnittlicher Be⸗ gabung, die auch ein Unterkommen und demzufolge eine Lehr⸗ oder Ausbildungsſtelle erhalten müſſen. Auch dieſe Menſchen ſind entwicklungsfähig und ſtellen im ſpä⸗ teren Leben ihren Mann. Größere Betriebe oder größere Innungen, die viele Lehrlinge einſtellen, ſollten daher darauf Bedacht nehmen, bei ihren Lehrlingen ein geſundes Verhält⸗ nis zwiſchen ſog. beſtgeeigneten und weniger gutgeeigneten Jugendlichen herbeizuführen. Die Arbeitsämter haben ſich zum Ziel geſetzt, in dieſem Sinne zu wirken. Keine Akkorbarbeit jür Lehrlinge! Es iſt vielfach noch üblich, daß Lehrlinge auf Grund veralterter Lehrverträge zu Arbeiten herangezogen werden, die mit der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung über den Aus⸗ bildungszweck, ⸗mittel und ziel heute nicht mehr vereinbar erſcheinen. Dazu gehört auch die Beſchäftigung des Lehr- Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau'n. Der Film, der die Krönung des bisherigen Wirkens von Jan Kiepura im deutſchen Film darſtellt. Ein prachtvoller Film, auf den alle warten. Kommen heißt: Kraft durch Freude; und Sie werden eine große Freude erleben. Ein ſieghafter, ſtrahlender Film! Sieghaft durch ſeine ſchwungvolle, fröhliche Hand— lung, durch ſein buntbewegtes Milieu, durch ſeinen herzlichen und grotesken Humor und vor allem aber durch den einzig— artigen Geſang des einzigartigen Kiepura! Neben den vielen Ueberraſchungen des Films ein herrlicher Opernabend mit„Rigoletto“, eine geſungene Liebeserklärung auf dem Rummelplatz, eine glänzende Soiree, ein begeiſterndes Ge— ſangskonzert im Berliner Zoo, ergibt einen der ſchönſten Auuuumunmumumammmmnummummumnmnumuneunnmmenmunmumumumnumnminmmmmmmnmmmmmmn Wildſchweine. Zwei Arbeiter ſichteten in Bürſtadt im ſogenannten Saufang ein Rudel Wildſchweine, die ein durchſchnittliches Gewicht von ca. 170 Pfund hatten. Man nimmt an, daß die Schwarzkittel vom tiefen Odenwald über den Viernheimer Wald gekommen ſind. Ein Film wird zum Zeitdokument! 1 N 4 3 NS Mi cker! 2 210 181 K 14 Fol ri 7 0 NSͤ. Mit dem Rücktritt des Sicherheitsdirektors niſchen und ſteiermärkiſchen Grenzgebiete zu ſorge f br i ö 5 1— jeits 8, 0 l 0 gen, auf⸗ N ö Gendarmerieoberſt Franz Zelburg, recte Zivny, iſt die zulöſen. f 5 f 9 8 lalbollſchen Gemeinde Siernhenn 4. e Bevölkerung der Steiermark von einem Mann befreit wor- Nackten de„„ e. 8 Apoſtelkirche: 0 r den, der zu den gehaßteſten gehört, den das neue Regiment] Jat 2 1 3 5 18 beinahe 1 ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe 6 1 an einen verantwortungsvollen Poſten geſetzt hatte. Mit e 05 e An ee Das abberufen, nicht 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 0 1 einer Härte und Grauſamkeit, die an Sadismus grenzte, hat Nentge 8 3 e 1 fie e e 5 91 5 che 10 Uhr: Hochamt. erer alles verfolgt und gequält, was ſeinem Machtbereich[Jpeg 1 eee pen de, S 35:2: Chriſtenlehre für die Jungfraue 0 1 nahekam 1 8 5 Weachtbereich Meſſendorf war und verſchiedene Auslandsorganiſationen 8— 5„ 105 eee criſtl f 5 1 0 i e%% 50 2 8 ht, dare Verſammlung des chriſtl. j Nach den Feſtſtellungen engliſcher und franzöſiſcher 5 ee Ni 22 255 N Müttervereins f f a 15 Beobachter gehörte der Amtsbereich dieſes Mannes, vor allem 1 Kas 5 10 i dan dene e 70 5 Uhr: Verſammlung der 3. Abteilung der Jung⸗ das berüchtigte Konzentrationslager Meſſendo f Nr che 7 1. 75 055 15 7 520 10 9 4 5 88 frauen-⸗Kongregation im Sälchen der Kirche. zu den Plätzen, wo„Brutalitätsakte gegen die Gefangenen 8 5 ekerk 6 05 e, Marienkirche: a x (verübt zu werden pflegten und in denen in Bezug auff ee eee n N„ 1 7 Hogiene und Menſchlichkeit das Niveau am tiefſten war“. Das Verſchwinden dieſes Mannes wird nicht nur von 4 1 7 5. eee 5 Vor allem galt ſein Haß allem, was de utſch emp⸗ ſeinen Opfern, ſondern auch von jenen Anhängern der Re— 55 1 55 eee 5 4 fand und de ut ch bleiben wollte. Es blieb ihm gierung mit einem Aufatmen begrüßt, in denen der Parteihaß[In e een 11 9. 17 Jugendgruppen des Schulvereins Südmark, noch nicht die Gefühle der Menſchlichkeit und Gerechtigkeit Montag: 3 5. deſſen Aufgabe es iſt, für die Deutſcherhaltung und kärnt- J ausgelöſcht hat. a 7.05 Uhr 1., 7.35 Uhr 2. S.A. für Johann Lang 5. Dienstag: N 0 l 7.05 Uhr 2., 7.35 Uhr 3. S.-A. für Kath. Winkenbach 0. eee N N 0 ö 8 S. ⸗A. Kath. Winkenbach 1 Nachwuchsſorgen 333 Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! geb. Dewald ö 5 5 5 5 5 225 Das herrliche fa⸗Spi fi rk 71 4 5 Es unterliegt keinem Zweifel, daß gerade gegenwärtig as herrliche Ufa⸗Spitzenfilmwerk Mittwoch: 92 2 N N f der deutſchen Wirtſchaft im Hinblick auf die Qualität ihrer 4 60 7.05 Uhr 2., 7.35 Uhr 3. S.-A. für Jakob Ditſch. ö Erzeugniſſe möglichſt geeignete Jugendliche als Fach abeiter⸗ 55 le e ü e rauen Donnerstag: 5 nachwuchs zugeleitet werden müſſen. Die Frage der Eig⸗ N% I; b 0 7.05 Uhr 1., 7.35 Uhr 2. S.⸗A. für Joh. Renner 5 nungsunterſuchungen ſpielt deshalb zurzeit keine ge⸗ Das neueſte beſte Filmwerk unſeres Freitd g N a ringe Rolle. Beinahe jeder größere Betrieb, viele Innungen Heldentenors Jan Kiepura. 3 8—B. ĩ des Handwerks uſw. wollen ihren Nachwuchs nur durch„. 8 0 1 7.05 Uhr 1. 7.35 Uhr 2. S.⸗A. für Heinrich Helbig 7. Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt! 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Hoock 5. und Johann Fleiſchmann Samstag: 7.05 Uhr 1., 7.35 Uhr 2. S.⸗A. für Adam Bläß 2. 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jakob Ernſt und Adam Mandel. Dienstag abend 8 Uhr Lichtbildervortrag im Sälchen der Kirche. Herzlich eingeladen ſind alle Jungmänner. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr eine hl. Meſſe. a Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für die Schüler der H. H. Lehrer E. Lipp und Weidmann, A. Lipp und Frl. Haas. 1 daß einzelne Wirtſchaftszweige für ſich nur die Beſten aus⸗ Aren n 5 g N ö wählen? Dieſe und andere Fragen bewegen maßgebende Ufa⸗Spitzenfilme ds. Js. Ein Film voller Liebe, Lieder Mädchen beichten Freitag halb 5 Uhr, Knaben Samstag Kreiſe ernſthaft. und Humor. Kommen Sie zu einem heiteren Abenteuer,[2 Uhr. f Selbſtverſtändlich iſt, daß jeder Jugendliche vor ſeiner J welches Sie von der Oper„Rigoletto“ auf dem Rummel— Nächſten Sonntag iſt Kollekte für das Werk des hl. f Einſtellung als Lehrling beſehen werden muß. Dazu dient platz, aus einer fürſtlichen Geſellſchaft in ein ſtimmungs⸗ Petrus zur Erziehung einheimiſcher Miſſionare in den Miſ— ö aber in erſter Linie die perſönliche Aussprache mit ihm, bezw. volles Tanzlokal führt. Der neue Jan Kiepura⸗Film der Ufa ſionsländern 7 5 ſeinen Eltern und ſein Schulzeugnis. Zur Ergänzung werden wird beſtimmt alle Beſucher begeiſtern. Mi e e 5 1 l 4 922 2 1 l i ſucher begeiſtern. Man verlebt zwei 1 in Zweifelsfällen auch Eignungsunterſuchungen notwendig. L D ber Ki 7 5 4 Das Wort Anterſuchungen ſei aber betont. Alſo, keine N N 8260 ſichl Man e ee ee Wes 8* 905 jrchliche Anzeigen ö Prüfungen! Ein Durchfall oder Beſtehen kann es daher[ Nu Sie ſich! Wee oöge ſchon die heutige oder die erſte 4 N 7 nicht geben. In manchen Betrieben ſind auch die eben r ab 7 Uhr beſuchen, möglichſt um 7 Uhr der ebang. Gemeinde Viernheim 1 beſchri n Ausleſeunterſuchungen zweckmäßig. Aber alles] ſchon da ſein.— 0 8 2 ſchriebenen Ausleſeunterſuchungen z gig e I ö Sonntag, den 19. Januar 2. Sonntag nach Trinitatis Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt(Text: Math. 9, 35 bis 38; Lieder: 4, 168, 295) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 20. Januar, abends 8 Uhr: Kirchenchor Dienstag, den 21. Januar, abends 8 Uhr: Frauenabend⸗ Freitag, den 24. Januar, abends 8 Uhr: Mädchenkreis Die Hölle im Wejten: Douaumont Sondervorſtellung im Union-Filmpalaſt — Hauptmann Haupt geht zum Sturm über. 1 lings in Akkordarbeit und ſeine Entlohnung nach beſonderen,! N 5 1 meiſtens im freien Ermeſſen der Firma frehenden Akkord⸗ Szene aus dem deutſchen Kriegstonfilm: 1 vergütungsſätzen. Akkordarbeit und Akkordentlohnung iſt be—„Die Hölle im Weſten: rechtigt im betrieblichen Intereſſe und im Hinblick auf die Douaumont⸗ N g 0 günſtigere Verdienſtmöglichkeit des im Akkord Arbeitenden auf 1 der Grundlage ſeiner Leiſtungsfähigkeit. Dieſe beiden Mo⸗ 1 mente aber haben bei der planmäßigen Berufsausbildung f des Facharbeiternachwuchſes zurückzutreten. 1 Der Wert der Lehrlingsarbeit darf ſich nicht an der. e eee. 1 g N Möglichkeit der Erzielung eines hohen Akkordverdienſtes 5 Der gigantiſche Douaumontfilm 1 unvergängliches ſernen Tatwillen unſerer Tapferen zu lähmen. Nicht die 1 erweiſen, ſondern wird allein an der Art und Weiſe der fach⸗ b de 1 We 25 8 reien tödliche Wirkung heranziſchender Granaten mit ihren Splitter 1 männiſchen Unterweiſung durch den Meiſter und an der Tatſachenbericht werden die Beſucher mit 115 erſchütternden fontänen, nicht der gefallene Kamerad, nein, nichts konnte 5 Arbeitsfähigkeit und ⸗willigkeit des Lehrlings ſelbſt zu meſſen Tragik jenes lbenbaftee Kampfes vertraut gemacht, der die Entſchloſſenheit der Stürmenden beeinträchtigen. Stachel— 0 ſein. Hinzu kommt noch die Erweckung einer inneren Ver⸗ beginnend im. a nach 8 Kämpfen drähte, Handgranaten, Schnellfeuer der Maſchinengewehre, ö bundenheit des Lehrlings zu ſeiner Arbeit zur Schaffung noch nie dageweſenen Ausmaßes im Oktober 1916 zum Ab⸗ Geſchütze größten Kalibers und Flugzeuggeſchwader machen f einer wahren Arbeitsfreudigkeit, die auf der Arbeit ſelbſt ſchluß kam. In packender Dramatik erleben wir die tapfere das Schlachtfeld zu einer toſenden Hölle. Sinkt der Kamerad ö beruhen und nicht erſt durch den Anreiz zum Mehrverdienſt[ Erſtürmung des Forts Douaumont, werden Zeuge all der[am Maſchinengewehr getroffen dahin, ſchnell ſpringt ein 5 erzeugt werden ſoll. unelten 1 N die 80 eine 3 3 7 anderer an ſeine Stelle. ö 5 5 und Franzoſen, forderten. Unausſprechlich und unausdenkbar F 5 3 5 g 4 Es iſt zu begrüßen, daß die Betriebsführungen dazu ſind Re ſeelſſchen Vela n N die Soldaten in 5. 0 9 790 5 8. i. ö übergehen, durch Schaffung eines neuen Lehrvertragsmuſters,] wochenlangem Trommelfeuer, ſchwerſten Artilleriekämpfen,. 2 91 n . das ausſchließlich die Beſchäftigung eines Lehrlings in Akkord⸗ heimtückiſchen Gasangriffen ausgeſetzt waren. Der Film zeigt[(reh er n; N 8 * arbeit ausſchließt, und damit hinfällige Lehrvertragsbeſtim=] mit grauſamer Bildwirkung erſchütternd, wie in dem gewal⸗ Erſchütternd vor allem wirkt das Bild, bei dem feindliche 15 mungen erſetzt, einen notwendigen Wandel zu ſchaffen. Es tigſten Ringen aller Zeiten der Boden jeden Fußbreit durch Flieger Bomben in den Sanitätsraum des Roten Kreuzes 1 wird erwartet, daß vonſeiten der Betriebsführer und der] deutſches Heldenblut getränkt wurde. werfen, wie Verwundete ſtöhnen Männer in den letzten 1 Gefolgſchaftsmitglieder dieſem Erfordernis Rechnung getragen Nur bie die en Augenblicken, nach der Mutter flehend. Erſchütternd in tra⸗ 1 wd Fü die junge Geußegſonſüſt neſes hin giſcher Wirkung der Appell, bei dem viele, viele fehlen 5.* reißende Film werk eine dau er nd e Mah⸗ gefallen oder vermißt. 5 1 f Eltern, hört dieſe Schreckens za hlen! Von nung an die 2* 1 Opfer deut-. Neben ſeiner Tendenzloſigkeit hat der Film den großen 1 19281932 ſind in Deutſchland 2200 Mädchen und 4600 1 ö 5 15 f 5 Vorteil, zahlreiche Bilder mitverwendet zu haben, die vor 1 Knaben durch Unfälle ums Leben gekommen. Dieſe erſchüt⸗ Tendenz hat dieſer tragiſche Bildbericht nicht notwendig; 20 Jahren, während der Kämpfe aufgenommen wurden. Noch 1 1 ternden Zahlen geben zu denken. Wieviel Leid, Kummer und. ſeine Tatſachenſprache allein wird die kommende Generation mehr, überlebende Mitkämpfer ſind größtenteils die Akteure 1 Elend verbergen ſich dahinter! Darum iſt es immerwährende veranlaſſen, ſtets in der Wahrung ihres Deutſchtums männ⸗ der Handlung. i l f s 5 g 1 1 Pflicht, den Kindern bei dem ſteigernden Verkehr auf den lich und würdig der Vorfahren zu ſein. Eine heilige Ver⸗ Es iſt erfreulich, daß gerade jetzt, wo die deutſche Wehr⸗ 1 Landſtraßen, in Stadt und Dorf Aufklärung zu geben; ferner pflichtung übermittelt ſo dieſes Filmwerk. a. macht wieder zu neuen Ehren gekommen iſt, wo gerade fetzt 1 1 kleinere Kinder nicht allein auf die Straße zu laſſen, oder Die einzelnen Scenenbilder ſind von heldenhafter Hand⸗ der deutſche Frontſoldat in dem ihm gebührenden Maße 1 unter„Schutz von Kindern“, die ſelbſt noch Schutz bedürfen. lung. Mit faſzinierender Wirkung ſehen wir eingangs den beſonders wieder hervortritt, der Union-Filmpalaſt den Front⸗ 5 Schule und Familie ſollten immerfort ihre Kinder in Ver⸗ ungeſtümen Drang der deutſchen Truppen nach vorwärts kriegsfilm Douaumont(Die Hölle im Weſten) im Rah⸗ 1 0 kehrsregelung unterrichten. zum Panzerfort Douaumont. Nichts war imſtande, den ei- men von Sondervorſtellungen auf den Spielplan ſetzte. 1 Kirch bach 2 5 4 1 Viernheimer Sportnachrichten Die Enijcheidung auf dem Waldͤſjportplatz Amicitia Viernheim Vf. Neckarau Morgen Sonntag wird in einer heißen Fußballſchlacht die Vorentſcheidung getroffen werden, ob Viernheim auch im kommenden Jahre der erſten Fußballklaſſe angehören wird. Leider iſt es durch Mißgeſchick und verſchiedener mißlicher Umſtände ſoweit gekommen, daß die„Grünen“ nun end⸗ gültig in dieſe harte Entſcheidung gedrängt werden. Die Mannſchaft wird morgen zu zeigen haben, ob ſie es verſteht, mit allen Faſern zu kämpfen und zu ſiegen. Viernheim er— wartet morgen einen Sieg und die Viernheimer Sportfreunde wären gewiß ſehr enttäuſcht, wenn morgen die„Grünen“ ver— ſagen würden. Deshalb mit letzter Kraft gekämpft von An⸗ fang bis Schluß. Dann wird der Sieg Viernheim zufallen. Es kurſieren hier verſchiedene Gerüchte, als ob die Viern— heimer Vereinsleitung ſchuld daran ſei, daß am letzten Sonn— tag gegen den KFV. geſpielt wurde. Dem iſt nicht ſo. Es wurde alles verſucht, den Schiedsrichter zu überz zeugen, daß der Platz nicht ſpielfähig ſei. Doch dieſer ließ ſich nicht von ſeinem Standpunkt abbringen, ſodaß die Wanmſchaft ge⸗ zwungen war, anzutreten. Wäre Viernheim nicht angetreten, wäre das Spiel ohne Weiteres verloren geweſen, die Mann— ſchaft wäre geſperrt worden und der Verein hätte eine Strafe erhalten. Mit was für Leuten hätte dann der Verein morgen Sonntag ſpielen ſollen, ihr ee e Meckern und Stänkern iſt ja leichter als in der Verantwortung ſtehen. Es ſind in der Sportvereinigung noch genügend Poſten frei, wo tatkräftige Leute mitarbeiten können. Alſo her, ihr Beſſer— wiſſer, die Vereinsleitung gibt euch Gelegenheit, eure Weis⸗ heit und euer Können in den Dienſt des Sports zu ſtellen. Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß zwecks reibungsloſer Abwicklung der Kaſſengeſchäfte die Mit— gliedsausweiſe vorzuzeigen ſind. Erwerbsloſe zeigen den gelben Ausweis vor. Wer keinen hat, kann ſich morgen früh, von 10 bis 11 Uhr, einen ſolchen ausſtellen laſſen. Die Mannſchaften ſpielen in folgenden Aufſtellungen: Liga: Krug Müller K. Faltermann Phil. Martin Bauersfeld Fetſch 1 Pfenning M. Koob Georgi Schmitt M. Kiß K. Beikert Mandel Gg. Reinhard Hotz Helfrich K. Stumpf L. Jungliga: Hoock Ehrhardt M. Faltermann H. Bauer H. Kempf Jof. 9 Es ſpielen am Sonntag: Phönix Karlsruhe SV. Waldhof Amicitia Viernheim VfL. Neckarau SC. Freiburg VfB. Mühlburg VfR. Mannheim Karlsruher FV. Im Gau Baden wird man Ph önix Karlsruhe gegen den SV. Waldhof, auch wenn das Spiel im Wildparkſtadion der Phönixleute ſtattfindet, kaum Gewinnausſichten einräumen können. Auch wird man beim Spiel VfR. Mannheim Karlsruher FV. ſehr vorſichtig ſein müſſen, wem von beiden man eher den Sieg in Ausſicht ſtellen kann. In Karlsruhe hat beim Vorſpiel der VfR. gewonnen, warum ſoll dann in Mannheim der KFV. das Rückſpiel nicht für ſich entſchei— den? Der FFC. mißt ſich zum zweitenmal mit dem VfB. Mühlburg. Die Freiburger werden es nicht leicht haben, wenn ſie zu beiden Punkten kommen wollen. TF. Viernheim— Pojijportverein Mannheim Wie werden ſich die Turner bei dieſem Spiel ſchlagen? Dieſe Frage wird ſchon beantwortet ſein, wenn ſich die Tur— nerelf bei Beginn des Spiels mit derſelben Geſchloſſenheit und Kameradſchaft den Zuſchauern präſentiert, wie am letzten Sonntag beim Verbandsſpiel gegen Neckarhauſen. Die Gäſte werden ſich beſonders anſtrengen, denn ſie ſind zuſammen mit Altrip noch die einzigen Vertreter der Gruppe Oſt, und werden verſuchen, ihren Bezirk noch weiter vertreten zu können. Deshalb, Sportfreunde, und ganz beſonders ihr Mitglieder des Turnvereins, unterſtützt eure Vereinskamera— den der Fußballabteilung, damit ſie durch einen Sieg am morgigen Sonntag in der Spielrunde um den Vereinspokal noch ein Stückchen weiter kommen, denn im Kampf um den Vereinspokal gibt es immer ſpannende und intereſſante Spiele, auch in den unteren Klaſſen. Deshalb: auf ins Stadion an der Lorſcherſtraße! Das Spiel beginnt um 10.30 Uhr vormittags. * Der kommende Sonntag bringt nun die 2. Runde um den Vereinspokal. Die Paarungen ſind folgende: TV. Viernheim Poſtſportverein Mannheim Schriesheim Neckarhauſen Jahn Weinheim Hemsbach Altrip„Viktoria“ Wallſtadt Edingen Freilos Neckarhauſen muß nach Schriesheim, wo ein Sieg recht hoch hängt, denn auf dem kleinen Gelände ſind die Schries⸗ heimer nur ſehr ſchwer zu ſchlagen. Weinheim empfängt Hemsbach; ohne Zweifel werden hier die Jahn⸗Leute das Nachſehen haben. Viktoria Wallſtadt fährt nach Altrip, und dürfte aufgrund der letzthin gezeigten Leiſtungen als Sieger die Rückreiſe antreten. Der Turnverein Viern⸗ heim tut gut daran, ſich durch einen Sieg über Poſt Mann⸗ heim die weitere Teilnahme an den Pokalſpielen zu ſichevn. * Handball— Bezirksklaſſe: Die Turner jahren zum Tabellenführer Morgen vormittag, 10.45 Uhr: Poſtſportverein Mannheim TV. Viernheim Ein intereſſantes und nicht minder entſcheidendes Ver⸗ bandstreffen ſteht dem hieſigen Turnverein am morgigen Sonntag bevor, wo es gegen den Tabellenführer auf deſſen Gelände geht. Wenn wir dieſe Begegnung als entſcheidend bezeichnen, ſo deshal 1 weil von deren Ausgang äußerſt viel abhängt. Hauptſächl) für den 1 der ſich nur durch einen Sieg 1165 weiterhin führend behaupten kann. Und für Viernheim? Ja, auch für unſere Turner iſt der Ausgang von Bedeutung. Wird das Spiel gewonnen, ſo rückt Viernheim falls e e und 1846 Mannheim ver⸗ lieren, was ja nicht ausgeſchloſſen iſt, bis an die vierte Stelle in der Tabelle vor. Wird es aber verloren, ſo tritt das Gegenteil ein. Betrachtet man ſo die Lage der Dinge, dann gehen wir wohl nicht fehl, wenn wir das morgige Spiel als das für unſere Turner viell eicht bedeutendſte der ganzen Saiſon bezeichnen. Es iſt d 5 zu erwarten, daß jeder Spieler die Situation erfaßt hat, daß ſich alle einig und geſchloſſen reſtlos für einen Sieg einſetzen. Jeder Spieler muß in ſeinem ganzen Tun und Handeln immer uneigennützig ſein, wer die Tore ſchießt, iſt egal, nur das Endreſultat und das lautet hoffentlich für Viernheim günſtig, iſt von Bedeutung. Ihr elf Spieler des Turnvereins, beweiſt morgen euer Können, zeigt, daß ihr unter allen Umſtänden gewinnen wollt, und wenn es auch gegen den Tabellenführer auf deſſen Gelände geht! Abfahrt der 1. Mannſchaft morgen vorm. 9.18 Uhr OEG., der 2. M. halb 9 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Nn nA f 3 1 1 e Für den morgigen Sonntag ſieht die Handball-Bezirks⸗ klaſſe folgende Paarungen vor: Poſtſportverein Mannheim TV. Viernheim Jahn Weinheim— MTG. TV. Friedrichsfeld TV. 46 Mannheim Jahn Neckarau TG. Laudenbach TG. Oftersheim TV. Leutershauſen Jahn Weinheim wird die Gelegenheit benutzen, auf eigenem Gelände gegen die MTG. ſiegreich zu bleiben und dadurch die Punktzahl zu vergrößern. Schwerer hat es der TV. 46 Mannheim, der in Friedrichsfeld wohl kaum Siegesausſich ten hat. Jahn Neckarau empfängt d die TG. Laudenbach; der Ausgang dieſes Treffens iſt offen, den Gäſten könnte jedoch aufgrund ihres größeren Eifers ein knapper Sieg zufallen.— Die TG. Oftersheim trägt ein Heimſpiel aus und zwar gegen den TV. Leutershauſen. Die größere Siegeschance hat der Platzverein und wird dieſer auch wohl oder übel gegen den TV. Leutershauſen erfolgreich bleiben. 5 „ Handball der Amieitia Am Sonntag treffen ſich auf dem Waldſportplatz die Handballmannſchaften der Amicitia und des VfL. Neckarau L. Lauschen Haiser Milllern Jielhrihar Morgen mene mit Dr. Müllers Haarwuchs-Elixfer. 7. Fördert den Haar-Neuwuchs, besei- tigt Haarausfall, kurz, die Lebens- versicherung für Ihr Haar I Es ladet höfl. ein Jetzt RM 1.28; 1,90; 3,35; 9,75. Kapelle 1 In Viernheim zu haben: Schwarz⸗Weiß Pariümerie win Stein Familie Mandel Kaarpfieger, Adolf Hitlerstrabe furt am Pichler gesucht“ fene ef für das Gaſthaus zur goldenen Krone 7 7 akuenhrauerel Mleinlein den bringt die neidelnerg Dauer- Insertion! 0 Ein Iſt nicht ment teller ſtitueni das jungſte deulſche großlex ien— DEROEO Sf HERDER Innen auf alle Augen drs Lebens ute Zuperiaiſſige Antmurt gibt. Pas ltxiſt vollendet: Band uiiu ein Atiushuull 1s oOOOBEttuge uber oοοοBildbn- Laſſen die ſit dus æo Seiten state Bildet nit ielen Proben Vier fur Haftin, Brucke ins Leben Kaſtenlus u. unnetbindlit æomimibfi. Bestellschein lch interessiere mich für das 36 seitige Bildheft:(Brücke ins Leben und bitte den Verl ig Herder, Freiburg i. Br., um kosten lose und unverbindliche Zusendung durch die Buchhandlung Wohnort Strass zu einem Freundſchaftsſpiel. Neckarau ſteht im Mittelfeld der Tabelle der Staffel B und wird verſuchen, auch gegen den Tabellenführer der Staffel A gut esche Die Amicitia aber muß ſich rüſten für die kommenden Verbands⸗ ſpiele der Rückrunde, die am 2. 2. beginnt und Viernheim den TV. Waldhof als Gegner hat. Das Vorſpiel be⸗ ſtreiten die a en eme von Amicitia gegen die gleiche von Phönix Mannheim. Die Viernheimer Damen haben in letzter Zeit an Spielſtärke erheblich zugenommen und werden zu kämpfen wiſſen, um gegen den Gauklaſſen⸗ verein Phönix Mannheim gut zu beſtehen. Wir hoffen und wünſchen, daß die junge Mannſchaft einen weiteren Sieg an ihre Fahne heften kann. Spielbeginn: Damen 10 Uhr, 1. Mannſchaft 10.45 Uhr. las dag: de. NuudgunkE? Sonntag, den 19. Januar, 14.00 Uhr „Frankfurter Kinder tpielen Kölner⸗ Samstag⸗ Nachmittag“. „Wie die Alten ſungen, ſo zwitſchern die Jungen“. Und weil„die Alten“ des Reichsſenders Köln in ihren bisherigen „frohen Samstag Nachmittagen“ mit ſo ungeheurem Erfolg auftraten, läßt dieſer Erfolg die Frankfurter Kinder nicht ſchlaf en. Darum wird bei ihnen ſchnell aus einem großen Kölner Guſtav Kneip ein kleiner Frankfurter Guſtav Knipp, aus einem ebenſo großen Kölner Rudi Rauher ein etwas kleinerer Frankfurter Rudi Rauhbein, oder wie all die Typen heißen mögen, die dieſe Sendung des Reichsſenders Frank⸗ Sonntag, den 19. Januar, von 14.00 Uhr bis 14.45 Uhr, aus dem großen Kölner Milieu in das kleinere der Frankfurter Kinderſtunde proftziert. Geſpielt von irgend einem Fritzchen, Ernſt oder Peter, die in Frankfurt, ebenſo wenig rar ſind, wie ſonſtwo, aber als routinierte„Funk⸗ häschen“ verſuchen werden, ſich ihrer großen Kölner Vor⸗ bilder würdig zu erweiſen. Parole alſo für Groß und Klein am kommenden Sonntag in der angegebenen Zeit: Ran ans Gerät, wenn„Frankfurter Kinder“,„Kölner Samstag⸗ Nach⸗ mittag“ ſpielen! Moskau: Auf der Abendſitzung des Zentralexekutiv⸗ komitees am Dienstag nahm der Stellvertreter des Volkskommiſſa⸗ riats für Verteidigung, der Marſchall der Sowjetunion, Tucha⸗ tſchewſti, zum Militärhaushalt für 1936 Stellung. Er erklärte die Rote Armee ſei um 350 000 Mann erhöht worden und ihre Stärle betrage zur Zeit 1,3 Millionen Mann. Die Kampfbereitſchaft der Roten Armee ſei größer als die anderer Armeen. Die Rote Flotte müſſe unbedingt mächtig werden und auf dem allgemeinen Stand einer bewaffneten Macht ſtehen. Der kluge Heinzelmann Dir rät: Union-BHken kocht, bac und brot Vereins⸗Anzeiger Sänger⸗Einheit. Heute abend keine Stngſtunde. Zöller, Vorſ. Sängertreue. Harmonie, gegr. 1905. Heute Samstag abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Alles er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand Sängerbund⸗Flora. Heute Samstag abend 8 Uhr Singſtunde. Bitte pünktlich und wong ug erſcheinen! Der Vorſtand. Brieftauben⸗Verein. Am Sonntag, 19. ds. Mts. nachmittags 4 Uhr Jag erbaupdberkamnkung im Lokal Anzeigen „Saftladen“. Pünktlich und vollzählig erſcheinen. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. Handball: Morgen e Verbandsſpiele in Mannheim gegen Ulernneimer 8„M. 10.45 Uhr, 2. M. 9.30 Uhr. Abfahrt: M. 548 OEG., 2. M. 8.30 Uhr per Volkszellung Rad ab Drchſchelbe B⸗J Jugend in Viernheim gegen] ſchon vor MTG. Beginn 1.45 Uhr. Die Leitung. W Abteilung Fußball: Sonntag, den 19. Jan. auf dem Stadion 2. Pokalſpiel gegen Poſtſportverein 0 0 Mannheim. Spielkeginn 10.30 Uhr. Vorm. 9.30 Uhr 1 in der Viernheim⸗Jug.— Laudenbach Jug. an, je nach Größe Sportvereinigung Amicitia 09. Sportprogramm] des Textes und für morgen Sonntag: 10.15 Uhr Damenhandballſpiel 5 gegen Phönix Mannheim. 11 Uhr 1. Handballelf der Schrift. Freundſchaftsſpiel gegen Vſs. Neckarau. 12.45 Uhr 3— Jungliga, 14.30 Uhr Liga Meiſterſchaftsſpiele gegen VfL. Neckarau. Alle übrigen Mannſchaften ſind ſpiel⸗ 3 frei. Wir laden die werten Sportfreunde zu dieſen dein Spielen freundlichſt ein. Der Vorſtand. Aujlrag. 7„ 0 3 Aatacfi ati denken ſ ei er noch jo klein, muß der Werbungtreibende bei der Durchführung ſeiner Propaganda. Die Tageszeitung ſteht an der Spitze beuljchen Alljbau aller Werbemittel und gewährleiſtet 7 5 it's ein kaufkräftig iſt. Deshalb: Keine Werbung ohne „Uiern heiner Volkszeitung“ vollen Erfolg, wenn der Leſerkreis Stein. Todes- + Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerforschlichen Rat- schlusse gefallen, meinen lieben Gatten, unseren herzensguten, treube- sorgten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Herrn Johann Peter Alter 1. Maurermeister nach kurzer schwerer Krankheit, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, heute früh 3 Uhr im Alter von 63 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten, des Verstorbenen im Gebete zu gedenken. Viernheim, Mannheim-Käfertal, den 18. Januar 1936 In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Montag nachmittag 3.30 Uhr vom Trauer- hause, Adolf Hitlerstraße aus, statt. Nur noch heute Samstag 8.30 Uhr, morgen Son nt ag 7 u. 9 Uhr, außerdem 3.30 Uhr grote Jugenduor stellung der große deutsche Hriegstonfiim Douaumont So war der weltkrieg So war der deutsche Frontsoldat! Für jugendliche erlaubt Union-Flim-Falast. neim Veranſtalter: Friedrich Voß, Dresden Münchgäarten Flur VI Nr. 141 66 Ar, 62 qm den Zäunen Flur VIII Nr. 253 40 Ar ganz oder geteilt Zu erfragen in d Geschäftst. d. Bl Todes- 1 Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſch⸗ Central- FIIm-Palast lichen Ratſchluß gefallen, meinen lieben, treubeſorgten Gatten, Bruder, Schwager, Onkel und Neffen ſemllplrieh nelbigd. geſtern Nachmittag 3 Uhr im Mannheimer Krankenhaus nach kurzem, ſchweren, mit Geduld ertragenem Leiden, verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 54 Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten um ein Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen Viernheim, den 17. Januar 1936 In tie fer Trauer: Frau Maria Helbig u. Angehörige Die Beerdigung findet am Sonntag nachmittag um Uhr vom Trauerhauſe, Saarſtraße 64, aus ſtatt. Freiw. Feuerwehr V'heim Wir geben die traurige Nachricht, daß unſer langjähriges aktives Mitglied, Kamerad doh. Peter ater Maurermeiſter heute Nacht verſchieden iſt. Ueber 40 Jahre hat er in Treue und großer Pflichterfüllung in un⸗ ſeren Reihen der Allgemeinheit gedient und wir werden unſeren treuen Kameraden nicht vergeſſen. Ich erwarte, daß ſich die Kameraden reſtlos an dem letzten Gange beteiligen, ebenſo die Muſik und der Spielmannszug. Die Beerdigung findet am Montag nachm. 3/ Uhr ſtatt und iſt/ Stunde zuvor Treffpunkt im Lokal. Anzug: 1. Garnitur. Das Kommando: Kempf de ſch b n und Tesch lesbot wie Buchdtus dutch die potenlietie auto molti ſche breite eue der 77 9 Ae Lane! Bezirksvertreter Aire Werner gensneim a. b. B. Adolf Hitlerſtr.! al.-Jo2Z. Hriegsopter-Verforgung Ortsgruppe Viernheim Man möge ſchon die 8.9 Unſer lieber Kamerad don. Feier alter i. iſt unerwartet von uns geſchieden. N 1 2 lille groge Freudenbolschaft für alle Filmfreunde iſt der große Ufa⸗Film, auf den alle warten. Samstag, Sonntag und Montag Triumph der Liebe, Triumph der Lieder, Triumph des Lachens Ein unvergleichlich ſchöner Film der allen ein Erlebnis beluſtigenden, beglückender u. begeiſternder Stunden ſchenkt Der mit ſeiner ſpannend ſich ſteigernden Handlung mit ſeinen reizenden Darſtellern und mit ſeinen luſtigen übermütig en Situationen entzückt und dan Riepura singt: 2* Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frauen d verſäume dieſes Ufa-Spitzenfilm die Welt eroberte. Man ver lebt zwei der ſchönſten Stunden ſeines Lebens. heutige oder die erſte Sonntags-Vorſtellung ab 7 Uhr beſuchen. Anfang Werktags 8 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr ab 9.20 Uhr 2. Sonntag nachm. große Jugend⸗ und Kinder ⸗Vorſtellung Vorſtellung 1 Ich bitte alle Kameraden und Frauen, dem Entſchlafenen durch Vollzähligkeit bei ſeinem letzten Gange die gebührende Ehre zu erweiſen. Demnächſt kommt das Ufa⸗-Großfilmwerk Die Heilige und ihr Narr Antreten um 3 Uhr im„Storchen“, Bis⸗ Ohne Werbun marckſtraße. Seelinger, Obmann. 9 0 kein Erfolg! Zu verpachlen: eher in den Acker hinter — Keichsbund der Kinderreichen Deuljchlanos, Ortsgruppe Viernheim haus ſtatt. Gaue ihren Eintri Am Samstag abend 8.30 Ahr findet im Gaſt⸗ Alle Volksgenoſſen, beſonders die Kinderreichen mit wollen dabei zahlreich erſcheinen. i Der 0 F... zum Karpfen eine große Werbe⸗Verjammlung Es ſpricht der Landesleiter Prätorius des s Heſſen⸗Naſſau über das Thema: Das ewige Deuljchland Angehörigen ſind hierzu freundlichſt eingeladen. tt frei. Die Mitglieder der Partei und Gliederungen DA P., Ortsgruppe Viernheim gez. Franzke, Ortsgruppenleiter N (* 8 tsgruppenwart der Kinderreichen Kempf. 1½ ſpänner mit Bordleitern zu verkaufen Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. 2 Wagen Heuleitern Pfuhlfaß Pflug, 2 Eggen und Häckſel⸗ maſchine zu verkaufen Ggorg Gallel Waldſtraße 12 Erjolg durch injerieren! hre Verlobung beehren sich anzuzeigen Valentin Mal Lützelsachsen a. d. B. Viernheim ö 19. Januar 1936 Für die uns anläßlich unſerer Vermählung zuteil gewordenen Glüchwünſche und über reichten Seſchenbe dan ben herzlichſt Sg. Aug. Nühlwein und Frau Biernheim, Januar 1936 bei Bedarf gut Preiſen? Fit Polſter- und Kapok⸗ Bettfedern— Satt! Tapeziermeiſter Woll⸗, und Schlaraffia⸗ Matratzen Bettumrandungen Bettvorlagen Läufer—Galerieleiſten— longues-Couchs-Stahlmatratzen eigener Fabrikation und ſämtliche wo kaufe ich Halldurauon OE G-Bannnol u. zu äußerſten Motto: Reſtauration OéG. do wars voriges Johr arg ſchee, do meſſe ma deß Johr a wia hie geh! Heule abend 8.1 Uhr großer wozu wir Nachbarn Freunde und Gönner recht närriſch einladen Seegras⸗ — Daunenköper -Chaiſe⸗ erartikel Fam. Sander Die Kapelle Hrleger- u. Solgatenkameradschalt 1875 Viernheim Todesanzeige! Gott, der Herr, hat unſeren alle— zeit treuen Kameraden don. Peter alter zur großen Armee abgerufen. Sein Name wird bei uns nicht vergeſſen werden. Auf ſeinem letzten Gang begleiten wir ihn. Der Kameradſchaftsführer: Fee Treffpunkt zur Beerdigung: Montag nachm. 3 Uhr im Hof der Schillerſchule. 2 ne: D e G* S 0 1 K 4 Wule 8 — Bons 8 —— 2* 2 ecke iin e e HII MANNHEIM NA, 112 Zu den bier Jahreszeiten Morgen Sonntag 1 81 Uhr großer — Raunen abend 7 wozu wir die verehrlick Nachbarſchaft, Freunde u Gönner recht närr einladen. Kapelle Holreit e Familie Mandel zum neuen Bahnhof Morg. Sonntag 8.11 Uhr großer 777% Sängerbund-Flora Motto: Willſt du ver Unſer liebes Mitglied Heinrich Helbig 8. wurde unerwartet in ein beſſeres Jenſeits ab⸗ gerufen. Wir werden ſein Andenken ſtets in Ehren halten! Die Sänger beteiligen ſich reſtlos an der Beerdigung, die morgen nachmittag 3 Uhr ſtattfindet. Stimr Holle sens n Säalllauen zum grünen Laub Irober Jentdcher faastenbalt verstärktes Blas- u. Streichorchester der Summungskanelle Hanf Billige Eintrittspreiſe! nung! Ein jeder Deutjcher gibt jür das Winterhiljswerk! geſſen Sorgen u.! mer, geh in den 9 Bahnhof zum Sumn Es ladet Nach Freunde und G recht närriſch ein Die Kanene. Familie Sommer. er Könnt den Tadenndter nion. Ur oll zu seiner Hundscnant spricht W In Humor! * * —— —— 2 7 20— 1 ö f 1 — 4 2 1 — 5 . Nummer 3 Beilage zur Viernheimer Volkszeitung“ 19. Januar 1936 tn N Photo: Dr. Wolff(Mauritius)— M. RRR RRR e 2 * ι.e e e H α 99 25 2 7 9 RR Y Y Y Y Y p p p ETC TCTCLIC CIC CTC ICNEINCIC AKN CTCTCTCTECTETE AEZ Werke clecatoches i Bemerkenswerte Brücken im Vaterland Brücken ſind Symbol des menſchlichen Geiſtes und der Tatkraft des Menſchen. So wie er mit ihnen die Hinderniſſe der Natur überwindet, ſo ſetzt er ſich überall durch. Brücken ſind aber auch ein beredter Aus— druck des Könnens der Technik, denn gerade ſie zeigen, wie der Techniker alle Schwierig keiten zu überwinden vermag, wie er das Material meiſtert in Form. In allen Erdteilen erheben ſich Brücken, Stahl⸗ und Betonungetüme, an denen deutſche Werkmeiſter und Arbeiter geſchaffen haben. Schwindelnde Konſtruktionen ſind hier entſtanden, Zeugen menſchlichen Kön⸗ nens und menſchlicher Tatkraft, die wir be⸗ wundern. Dabei vergeſſen wir aber nur zu oft, daß der deutſche Brückenbauer nicht nur im Ausland, ſondern auch im Vaterlande Gebirge und Flüſſe, Schluchten und Niede⸗ rungen überwunden und Brücken gebaut hat, die techniſch und architektoniſch Meiſter⸗ werk und Vorbild geworden ſind. Gerade in Deutſchland ſtehen heute noch Brücken, die ſeinerzeit nicht nur Wegweiſer für die Brückenbauer aller Länder waren, ſondern auch zu den größten und ſchwierigſten ihrer Zeit gehörten. Erinnert ſei an die Brücke über das Striegauer Waſſer bei Laaſan, die in den Jahren 1794 bis 1796 aus Gußſtahl — welches Wagnis damals!— gebaut wurde, die erſte größere Eiſenbahnbrücke Deutſchlands und Europas. Die Eiſenbahn⸗ brücke über die Weichſel bei Dirſchau, in den Jahren 1850 bis 1858 errichtet, die ſeinerzeit mit einer größten Stützweite von 150 Meter ein techniſches Meiſterwerk dar— ſtellte, gehört zu den erſten Brücken aus Schweißſtahl. Bei Plauen im Vogtland entſtand in den Jahren 1903 bis 1904 über das Syratal eine Brücke in Bruchſteinen mit 90 Meter größter Stützweite und 18 Meter Pfeilerhöhe, die größte mit Steinen erreichte Spannweite. Die Straßen⸗ brücke über den Rhein bei Ruhrort, von 1904 bis 1907 erbaut, iſt die weiteſt⸗ geſpannte Balkenbrücke auf dem Feſtlande. Noch heute gilt als ein Meiſterwerk des Brückenbaues die Eiſenbahnbrücke über das Wuppertal bei Müngſten, ein Parabelfach⸗ werkbogen ohne Gelenke von 107 Meter Höhe. Die im Jahre 1930 über die Ammer bei Echelsbach gebaute Eiſenbetonbrücke ge⸗ hört zu den größten Maſſivbrücken. Die Hängebrücken über den Rhein bei Köln, vor⸗ nehmlich die zuletzt gebaute Straßenbrücke bei Köln-Mühlheim, gelten als beſonders glückliche Löſung des Hängebrückentyps. Zeũcten verbiuden Von Joſef Lohr Der Quell alles Lebens entſteigt der Erde. Aus dem Urgrund ewigen Eiſes im Hochgebirge, kühlen Wäldern heimiſcher Gebirgszüge und von Menſchenhand ein— gefaßten künſtlichen Becken ſprudelt Feld und Wieſen befruchtendes Waſſer empor. Mehrt ſich durch ſtändigen Zulauf zu Bächen, Flüſſen und kräftigen Strömen. Wo Quellen und Waſſer, gedeiht das Land, ſiedelt ſeit undenklichen Zeiten der Menſch. Durch ſeiner Hände Arbeit macht er die Erde ſich untertan. Sein Geiſt erſinnt und formt den Steg und die Brücke, um Bach und Strom zu überwinden. Wenn der Bauer ſein Heu und ſein Korn heimwärts fährt von der Scholle, dem munter ihn begleitenden Bächlein entlang, finden im Dorf die Pferde die Brücke zur heimiſchen Scheune, wenn hoch im Gebirge das Vieh auf die Alm zieht und ein reißender Sturzbach im Frühjahr den höl— zernen Steg mit ſich fortriß, baut der Hirte aus Gebälk und Strauch den kunſtvollen Steig, der das Vieh über den Abgrund führt. Unten im Flachland liegen die Städte, Zentren regen Fleißes und weitveräſtelter Induſtrien. Sirenen ertönen, und die Flut des Menſchenſtromes entflieht den Fabriken. Unzählige Brücken verbinden Arbeitsſtätte und Wohnviertel, Siedlung und Vorort. Die Brücken ſind die Hauptverkehrsadern des Rieſengetriebes. Sie verbinden die Stadt zu unlöslicher Einheit. Der Schienenſtrang durchzieht tauſend— fältig das Land. Von Oſt nach Weſt, Nord und Süd. Mit Donnergetöſe raſt der Fern— zug über die nur für ihn gebaute Brücke den Zielen zu. Maſſive Eiſenkonſtruktionen ruhen auf Pfeilern aus Eiſen und Beton im breiten Flußbett als lebendige Träger ihrer völkerverbindenden Aufgabe. Deutſch⸗ lands große Ströme, Rhein und Donau, Weſer und Elbe, werden überſpannt von vielbogigen, endlos langen Eiſenſträngen, weite Täler und zerklüftete Gebirgsſpalten in impoſant geſchwungenen Bogen über— brückt. Iſt die Brücke im Frieden Inſtrument des ſchaffenden Volkes, Förderin der Wohl- fahrt und Fortentwicklung des Handels, dient ſie im Kriege der Stärkung und Ver⸗ teidigung, Sicherung und Unterſtützung der kämpfenden Truppen. Sie iſt das lebens⸗ wichtigſte Glied des Nachſchubes, das ſtrate⸗ giſche Einmaleins jeder Truppenverſchie⸗ bung nach allen Kriegsſchauplätzen. Waren die Straßen der Römer Sinn⸗ bild ihrer Kraft durch Jahrhunderte, ſo legt das Reich Hitlers in der großartigen Autobahn für Jahrtauſende Zeugnis ab. Wieder ſind es die Brücken, die zur Löſung der grandioſen Aufgabe alle Kräfte in An⸗ ſpruch nehmen, Berg und Tal, Schienen⸗ ſtrang und einſamer Feldweg, Ströme und Bäche, Moore und Seen müſſen über⸗ wunden werden. Tauſende von Übergängen, Brücken und künſtlichen Waſſerwegen müſſen geſchaffen werden, um den Straßen Richtung und Ziel zu geben. Brücken verbinden, ſchmieden zu Eiſen, was zu Eiſen gehört, ſind Symbol und Ausdruck gemeinſamen Wollens, der Zu— ſammengehörigkeit eines Volkes. Das ſind einige Beiſpiele, heraus— gegriffen aus der Fülle. Deutſchland beſitzt nicht die größten Brücken der Welt, weil die Verhältniſſe eine ſolche Brücke nicht ver⸗ langen, wohl aber ſind ſeine Brücken tech⸗ niſch wegweiſende Löſungen, ganz gleich, ob Holz oder Stein oder Beton, ob Gußeiſen oder Stahl in jeder Form als Werkſtoff gedient haben. Und bemerkenswert iſt es, daß nicht nur die großen Repräſentations⸗ bauten ſich der beſonderen Hingabe ihrer Schöpfer erfreuten, ſondern auch die kleine— ren Zweckbauten. Hier ſind aus jüngſter Zeit beſonders bemerkenswert die zahl— reichen Brücken der Reichsautoſtraßen. Heute meiſtert der Ingenieur die ſchwie— rigſten Probleme ſcheinbar ſpielend. Der Stand der Technik kann zu dieſem Glauben verleiten. Im vorigen Jahrhundert wurden Bauten wie die Müngſtener Brücke und die Kanalbrücke bei Grünthal und Levensau — die letzten größeren, aus Schweißſtahl gebauten Brücken— als Wunderwerke be— ſtaunt. Gewiß mit Recht, denn was der Techniker damals geſchaffen hat, ſteht heute noch und entſpricht, ſoweit die Stabilität in Frage kommt, den Anforderungen auch des modernen Verkehrs. Dem Techniker von heute ſtehen zwar die Erfahrungen von hundert Jahren und länger zur Verfügung; Stahl und Beton ſind Werkſtoffe, aus denen er unbeſchränkt geſtalten kann; aber dafür hat er heute größere Naturſchwierigkeiten zu überwinden und ſeine Konſtruktionen anderen Belaſtungen anzupaſſen. Die heute gebauten Brücken ſollen ja noch in 50 Jahren den Verkehr, der ganz andere Formen angenommen haben wird, dienſt⸗ bar ſein. Es iſt kein Zufall, daß die Brücken für die Eiſenbahn techniſch die ſchwierigſten Probleme ſind. Hier werden in der Regel Forderungen geſtellt, die zu überwinden unmöglich erſcheint. So wurden in Deutſch⸗ land die intereſſanteſten und durch ihre Ausmaße und Bauart bemerkenswerteſten Brücken für den Eiſenbahnverkehr gebaut. Die Wupperbrücke bei Müngſten erwähnten wir bereits. Aus dem engen Wupperbett ſchießen zwei gelenkloſe Fachwerkpfeiler zu einem Parabelbogen, der in mehr als 100 Meter Höhe die Schienen trägt. Mit 2454 Meter Geſamtlänge iſt die Hochbrücke bei Rendsburg die höchſte Brücke Deutſch⸗ lands. Als man hier den Nordoſtſeekanal überbrücken wollte, waren beſondere Maß⸗ nahmen erforderlich. Wegen der nahen Lage der Stadt und des Bahnhofes reichte die Entfernung bis zur Brücke nicht aus, um in normaler Steigung die Strecke auf die Höhe der Brücke— 72 Meter über dem Kanalſpiegel— zu führen. So mußte die erforderliche Länge durch eine Schleife ge⸗ wonnen werden, die zuerſt über einen Damm und dann über eine Hochbrücke bis an den Kanalbogen führt. Weniger durch ihre Ausmaße iſt die Eiſenbahnbrücke bei Hämerten auf der Strecke Berlin— Hannover bemerkenswert. Mit ihrer Länge von mehr als 800 Meter wird ſie von vielen Brücken übertroffen. Auch mit ihren größten Stützweiten von 106 Meter ſteht ſie hinter anderen Balken⸗ brücken zurück. Bei Hämerten mußte aber der Brückenbauer rechts und links des Stromes ſchwieriges Vorland überwinden. Für den Techniker beſonders intereſſant iſt ſchließlich die Eiſenbahnbrücke über die Ruhr bei Düren im Rheinland. Nach ihrer Größe gehört dieſe Brücke zu den bedeu— tungsloſeſten, während ſie durch ihre Bauart als erſte Dreigurtbrücke der Welt Bedeutung erlangt hat. Nicht weniger bemerkenswert ſind ſchließlich die Steinbrücken der Reichsbahn, die modernen beſonders im Schwarzwald, die in einem einzigen Bogen weite Schluchten überſpannen. Wie ſeltſam nimmt ſich da⸗ gegen die Zölteſchtalbrücke bei Mylau im Voigtlande aus. Sie iſt in mehrere Stock⸗ werke und einzelne Bogen aufgelöſt. Dieſe Bauart, einſtmals kühne Tat, iſt heute durch die weitgeſpannten Bogen überholt. Paul Deparade. RX. 1 in ihre Boote. Kutterfiermann⸗ ſchaften laſſen ſie bis dicht über Waſſer. Wenn nur noch wenig Fahrt im Schiff iſt, werden die Kutterläufer losge— worfen, die Taljen aus⸗ gehakt, und die Boote ſcheeren nach außen vom Schiff ab. Die Signalgäſte, die die Boje feſt im Auge be⸗ halten, geben durch Flaggen dem Boots— ſteurer den Kurs an. „Natürlich“, brummt die J. Diviſion(an Land Kompanie), zu der der erſte Kutter ge— hört,„iſt der zweite Kutter wieder zuerſt angekommen. Das liegt natürlich“, und dann kommen tauſend Grün⸗ de, während die II. Di⸗ Kutter Die Der Befehlsübermittler freut ſich über die Treffer. „Alſo morgen, oder beſſer geſagt heute, wird ja allerhand vor ſich gehen“, ſagte der abgelöſte Offizier der Hundewache(Mitter— nacht bis 4 Uhr morgens) um 4 Uhr mor⸗— gens zu ſeinem Nachfolger,„Sie brauchen Ihren Geiſt aber nicht unnötig anzuſtrengen. Es ſteht alles im Befehlsbuch des Erſten Offiziers. Gute Wache!“ Damit entſchwand er, um noch ſchnell ein Auge voll zu nehmen, bevor der anſtrengende Tag, für den„aller— hand“ vorgeſehen war, begann. viſion ſtolz darauf iſt, den Mann, d. h. die Boje, gerettet zu haben. Inzwiſchen iſt der Schleppdampfer mit der Scheibe in Sicht gekommen. Der Schei⸗ benoffizier ſcheert mit der Motorpinaſſe nochmals längsſeits, um von dem Erſten Artillerieoffizier die letzten Inſtruk⸗ tionen für ſeine Tätigkeit zu erhalten; die Leutnants ſagen allerdings,„um die letzten Klarheiten zu beſeitigen“. Für die junge Mannſchaft iſt das erſte Kaliber— ſchießen naturgemäß ein Ereignis erſter Ordnung. Denn es iſt doch ein gewaltiger Torpedoboote gehen längsſeits. Auf der Morgenwache ſpielt ſich dann jenes Leben und Treiben ab, das dem Außenſtehenden, der keinen Einblick in den minutiös geregelten Dienſt an Bord eines Kriegsſchiffes hat, wohl immer ein Rätſel bleiben wird. Nachdem glücklich das Koch— boot und die beurlaubten Verheirateten an Bord gekommen ſind und die Boote eingeſetzt waren, der Bojenſtander ausgeſchäkelt und durch eine Stahlleine erſetzt iſt, nachdem der leitende Ingenieur die Maſchinen klar⸗ gemeldet hat, die Rudermaſchinen und ſämt— liche Befehlsapparate durchgeprüft ſind, die Backſpieren beigeklappt, iſt das Schiff ſeeklar. Punkt 8 Uhr, mit Flaggenparade, wird von der Boje im Kieler Hafen losgeworfen, und das Schiff geht zur Vornahme von Einzelübungen in See. Bei herrlichem Sonnenſchein, Windſtärke 2 bis 3, klarer Sicht, ſteigen die Ausſichten für einen loh— nenden Ausbildungstag erheblich; ebenſo die Laune des Kommandanten und der ganzen Mannſchaft. Allerdings wächſt mit dem ſchönen Wetter auch der Tatendrang. So kommt, kaum daß der Bülker Leuchtturm paſſiert iſt, der Kommandant bei einem Blick auf die Kutter auf die naheliegende Idee, das Manöver„Boje über Bord“, das immer er— hebliches Leben in die Bude bringt, zur Übung der noch jungen Mannſchaft vor⸗ nehmen zu laſſen. Leiſe ſchmunzelnd, nimmt er ſelbſt heimlich— der Wachoffizier hat es aber doch geſehen und iſt hellhörig ge— worden— eine der Rettungsbojen von der Kommandobrücke und ſchleudert ſie mit dem Ruf„Boje über Bord“ höchſt eigenhändig über Bord.— Der Wachoffizier donnert: „Alle Maſchinen äußerſte Kraft zurück, erſten und zweiten Kutter klar!“ Wie der Blitz ſauſten die Beſatzungen der fangsentfernung und Seitenverſchiebung unter Berückſichtigung der Tageseinflüſſe, Wind, Fahrt des Gegners, eigene Fahrt, Schneidungswinkel uſw., an die Geſchütze gegeben. Die erſte Salve liegt fraglich, gerade links außerhalb der Scheibe. Der Erſte Artillerieoffizier kann einen leichten Fluch nicht unterdrücken, was ihn aber nicht hindert, blitzſchnell die ent— ſprechende Seitenkorrektur vorzunehmen. Die nächſte Salve kurz, die dritte weit. Er atmet auf:„Eingeſchoſſen.“ Die ſeitliche Beobach— tung der Schüſſe erfolgt ganz einwandfrei vor Schlepper aus, der nach jedem Anlauf den Aufſchlag der einzelnen Schüſſe ſigna— liſiert. Kauder„&“ Vvoe Auslaufen in See— Mann über Bord— Schießübung— Einlaufen mit welchem Erfolg. Hierbei ſpielt natur gemäß auch das techniſche Perſonal eine ganz hervorragende Rolle Was das Mechanikerperſonal, wenn alle andern ſchon Freizeit machen, noch an Überprüfungen vornehmen muß, iſt ſchon allerhand. Es darf eben kein Rädchen und kein Schräub— chen im großen Räderwerk der Technik ver— geſſen werden, wenn alles einwandfrei arbeiten und die Sicherheit von Schiff und Beſatzung nicht in Frage geſtellt ſein ſoll. Ein großes Vergnügen kommt jetzt, wenn das Schiff längs der Scheibe geht und jede Geſchützbedienung möglichſt heraus— knobeln möchte, daß ſie die Löcher in die Scheibe geſchoſſen hat. Panzerkreuzer im Hafen. Hand in Hand mit dem Artillerieſchießen gehen Übungen der anderen Waffen, zu denen auch der Leckſicherungsdienſt gehört. Bei dieſem äußerſt wichtigen Ausbildungs— zweig kommt es darauf an, jeden Mann daraufhin zu erziehen, daß er weiß, was er bei eintretenden Gefechtsſtörungen, bei Feuer, bei Waſſereinbruch, bei Rauch- und Gasgefahr zu tun hat. In einer gutge— 15⸗Zentimeter⸗Geſchütze eines Kreuzers beim Abſchuß. Unterſchied zwiſchen dem Schießen nach der Pingſcheibe oder auch mit Abkommrohren nach der Schleppſcheibe und dem Feuern aus 28 und 15⸗Zentimeter-Kanonen(auch wenn es, aus Sparſamkeits- und aus Gründen der Schonung für die Rohre, mit übungs⸗ munition erfolgt). Alles iſt auf den Klar⸗ ſchiffen, d. h. den Gefechtsſtationen. Ein gewaltiger techniſcher Apparat ge—⸗ hört heute zu einem modernen Schießen. Die eine oder andere Landratte hat vielleicht einmal den Gefechtsturm auf einem neuen Schiff geſehen, der in den oberen Stock⸗ werken die Leitung der Artillerie und auch der Torpedowaffe beherbergt. Die immer größer werdenden Schußentfernungen(in der Skagerrakſchlacht ſchoſſen wir„nur“ auf etwa 18 Kilometer) zwingen den Artillerie⸗ offizier immer höher hinauf, damit er den Erfolg ſeines Schießens beobachten und die M rie von überſichtlicher Stelle aus leiten kann. Nachdem dann der Schlepper Signal zum Anlaufen bekommen hat, wird die An⸗ Während der Kommandant noch mit dem Exſten Offizier berät, ob es beſſer wäre, in See zu bleiben, oder ob es noch lohnt, an die Boje zu gehen, ruft der Signalgaſt von der Brücke:„Torpedoboot kommt fkängs⸗ ſeit!“ Auch hierfür iſt eine„Rolle“, wie man die Verteilung der Mannſchaften für die einzelnen Dienſtvorrichtungen nennt, vor⸗ geſehen. Auf den Pfiff des Bootsmanns⸗ maaten der Wache, der auf modernen Schif⸗ fen durch die Befehlslautſprecheranlage in alle Räume weitergegeben wird, eilen die Matroſen an Deck, um das Torpedoboot in Empfang zu nehmen. Es bringt außer der Poſt einen ſchriftlichen Befehl, demzufolge das Schiff an die Boje zu gehen hat. Mittlerweile iſt es Zeit, zu„Backen und Banken“, d. h. zum Eſſenholen, geworden. Beim Poſtenablöſen wird gepfiffen,„Beur⸗ laubte ſich klar machen“. Obgleich der Tag recht anſtrengend war, iſt die Ausſicht, die guten Schießreſultate an Land den andern etwas unter die Naſe zu reiben und auch vielleicht Klara oder Minna gegenüber die eigene Vortrefflichkeit ins richtige Licht zu ſetzen, doch ſehr verlockend. Als die Motor⸗ barkaſſe dann die Beurlaubten an Land bringt, ſagt ein etwas zum Nachdenken neigender Neuling zu einem Obermatroſen: „Wir haben doch heute ſo ſchön ge— ſchoſſen. Wie ſchätzt du denn den Gefechts⸗ wert unſeres Schiffes ein?“ Worauf der trocken ſagt:„Es iſt ſtärker als jeder ſchnellere und ſchneller als jeder ſtärkere Gegner.“ Nauticus. M. Photo(5) Döring— ſchulten Kriegsſchiffbe— ſatzung muß jeder ein— zelne Mann das Gefühl haben, daß von ſeinem Tun und Laſſen unter Umſtänden das Wohl und Wehe des ganzen Schiffes abhängt. * 1 Nach Schluß der Übung werden dann „Alle Mann achter⸗ aus!“ befohlen. Der Kommandant, der Erſte Offizier und der Erſte Artillerieoffizier halten Kritik ab. Dabei muß jeder Mann, der in irgendeiner Weiſe zu einer beſonderen Tätig⸗ keit Gelegenheit gehabt hat, vor der ganzen Beſatzung ſagen, was er gemacht hat, aus welchem Grunde und Wache unter präſentiertem Gewehr. 2 gen er⸗ ret d de it le, ast 8 Sport verbindet die Völker 154 Länderkämpfe in einem Jahr. Im Jahre 1935 trug Deutſchland mit anderen Völkern 154 ſportliche Länderkämpfe aus. Von dieſen 154 Kämpfen wurden 103 gewonnen. 48 mal iſt Deutſchland unterlegen. Dreimal verliefen die Länderkämpfe unentſchieden. Im Jahre 1934 wurden 69 Länderkämpfe ausgetragen. Mitgliedsabzeichen des RLB. Mit dem 1. Januar 1936 iſt das Geſetz des RLB. ver- kündet und die Unterſtützung des Staates iſt der Aufbau— arbeit dieſes neuen Bundes grundſätzlich zugeſichert. Es entſpricht nun dem Weſen eines Bundes, daß ſeine Mitglieder die Zugehörigkeit zu ihm auch äußerlich zeigen. Deshalb iſt für den RLB. ein Mitgliedsabzeichen in Form einer An— ſtecknadel Adler mit Hakenkreuz herausgegeben worden. Erſte Beſtandserhebung des RLB. Nachdem die äußere Form des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen feſtliegt, geht es jetzt an die Einrichtung der Einzelheiten im Bunde. Als eine der erſten und wichtig— ſten Maßnahmen wird eine Beſtandserhebung des RLB. durchgeführt, die ein vorzügliches Hilfsmittel für die Dar- ſtellung der Ziele und der Kraft des Bundes ſein wird. Deutſchland Mittler zwiſchen den Völkern. Es dürfte kaum ein Land in Europa geben, das auf dem Gebiete der Leibesübungen ſoviel Länderkämpfe mit anderen Völkern durchgeführt hat, wie Deutſchland. Noch nie, ſo— lange man in Deutſchland Leibesübungen treibt, waren die ſportlichen Beziehungen mit dem Ausland ſtärker, als im Jahre 1935. Deutſchland von jeher Mittler zwiſchen den Völkern, wird es auch auf dem Gebiete der Leibesübungen ſein. Wie ſich die Länderkämpfe im einzelnen abwickelten, mit welchem Lande die meiſten Kämpfe ausgetragen wurden, welche Sportarten in der vorderſten Reihe in der Durch— führung der Länderkämpfe ſtanden, wieviel Gewinne und Ver— luſte in der Geſamtabrechnung zuſtande kommen und welchen Niederſchlag die Länderkämpfe in der Oeffentlichkeit fanden, ſollen die folgenden Nachrichten aufzeigen. Was zeigen die Länderkämpfe 19342 Im Jahre 1934 wurden insgeſamt 69 Länderkämpfe, davon 38 im Inland und 31 im Ausland, ausgetragen. Von den 69 Länderkämpfen wurden 55 gewonnen und 14 gingen verloren. Bemerkenswert an der Erhebung des Jahres 1934 iſt es, daß allein 10 Kämpfe gegen Frankreich ausgetragen wurden, dann folgen Holland mit 7, die Tſchechoſlowakei und Polen mit je 6 Kämpfen. Die meiſten Länderkämpfe wurden im Fußball, Eishockey und Waſſerball, nämlich je 8, durchgeführt. Es folgten Boxen und Leichtathletik mit je 6 Kämpfen. Ungeſchlagen blieben die Ringer, Radfahrer, Handballer, Hockey- und Golfſpieler. Wie ſieht es im Jahre 1935 aus? Im Jahre 1935 wurden 154 Länderkämpfe mit 103 iegen, 48 Niederlagen und 3 unentſchiedenen ausgetragen. as Verhältnis von 55 Siegen zu 14 Niederlagen ſcheint auf den erſten Blick günſtiger zu ſein, als das Ergebnis von 103 zu 48. Es muß aber berückſichtigt werden, daß unter dem Zeichen der Olympiſchen Spiele und in beabſichtigter S S D 2 Steigerung der Anforderung im Jahre 1935 ſtärkere Gegner für deutſche Mannſchaften vorgezogen wurden. Aus den 19 Nationen, mit denen Deutſchland im Jahre 1934 kämpfte, ſind im Jahre 1935 26 Nationen geworden. Während 1934 in 15 verſchiedenen Sportarten Länderkämpfe ausgetragen wurden, zählen wir für 1935 22 verſchiedene Sportzweige. Länderkämpfe in den einzelnen Sportzweigen Fechten 14 gewonnen, 11 verloren, 1 unentſchieden. Fußball 13 gewonnen, 3 verloren, 1 unentſchieden. 7 7 Schweiz 4.0 Polen 10 Holland 5. 725 Eſtland 5.0 Frankreich 311 Lettland 3:0 Belgien 6˙1 Bulgarien 42 Irland 32 Spanien 12 Tſchechei 221 Schweden 113 Rumänien 412 England 0.3 Luxemburg 1:0 Norwegen 171 Finnland 6:0 Leichtathletik 9 gewonnen, 2 verloren Gegen Luxemburg 75½:42½, gegen Frankreich 102:48, England 75:61, Schweiz 84:54, Dänemark 76:47 gew., gegen Finnland 99½:103½ verloren, gegen Polen(Frauen) 60½:38½ gew. Fünfländerkampf: 1. Schweden 56 Punkte, 2. Deutſchland 52½, 3. Ungarn 40, 4. Japan 33, 5. Italien 26% Punkte. Radball: 9 gewonnen, O verloren. Gegen Belgien 7:3, Belgien 102, Frankreich 9:5, Schweiz 8:3 n gewonnen. Frankreich 6:1, Dreiländer⸗ kampf: Deutſchland, Schweiz, Frankreich. Dreilän⸗ derkampf(Rückkampf): Deutſchland, Schweiz, Frankreich. Tiſchtennis: 6 gewonnen, 3 verloren. Gegen Belgien 3:0, Belgien(Fr.) 3:0, Schweiz(Fr.) 3:1, England(Fr.) 3:0, Wales(Fr.) 3:0, Irland(Fr.) 3:0, Tſchechei(Fr.) 1:3 verloren, Ungarn(Fr.) 2:3 verloren, Tſchechei(Männer) 019 verloren. Radfahren: 5 gewonnen, 4 verloren. Tennis: 5 gewonnen, 2 verloren. Gegen Schweden 3:2 gewonnen, Italien 4:1, Auſtralien 4:1, Tſchechei 4:1, Schweiz 6:3 gewonnen, Amerikck 1:4, Schweden 213 verloren. Boxen: 6 gewonnen, 0 verloren. Gegen Tſchechei 10:6 gewonnen, Ungarn 115, Schweiz U 15:1, Polen 10:6, Schweiz 14:2 und gegen Frankreich 11: gewonnen. Handball: 6 gewonnen, O verloren. Gegen Holland 15:2 gewonnen, Schweden 21:3, Schweiz 14:6, Dänemark 11:2, Schweiz 17:9 und Ungarn 17:4 ge⸗ wonnen. Turnierfeſte— Turnierreiter— Turnierpferde Im Zuſammenhang mit der„Grünen Woche“ Berlin 1936 findet das übliche Reitturnier in der Deutſchlandhalle ſtatt. Mit Staunen und Bewunderung hörte man, daß rund 2000 Anmeldungen für das Berliner Reitturnier im kom⸗ menden Februar eingetroffen ſind. Gibt es einen beſſeren Beweis, daß die edle Reitkunſt immer mehr Boden gewinnt und die Reitturniere zu den beliebteſten Veranſtaltungen im neuen Deutſchland gehören! Freilich iſt es kein neuer Sport, dem wir hier begeg— nen. Schildert doch ſchon Xenophon höchſt anſchaulich jenes prächtige Reiterſpiel, das die grirchiſchen Krieger„dem Jovi und Herkuli“ zu Ehren veranſtalteten; und Plinius erzählt, daß die Römer ruhmvolle Reiter-Kampfſpiele von den Theſ⸗ ſaliern übernommen hätten. Der ausführlichen Beſchreibung eines deutſchen Tur⸗ niers degegnen wir erſt 930. Kaiſer Heinrich der Vogler ſchrieb es zur Nachfeier der 929 erfolgten Hochzeitsfeier ſei⸗ nes älteſten Sohnes(Otto des Großen) in Magdeburg aus. Der junge, erſt 17jährige Prinz war damals mit einer Kö- nigstochter aus England vermählt worden. Es klingt wie ein altes Märchen, wie der Kaiſer nach England ſchickte, um eine Schweſter des Königs Athelſtan zur Gemahlin für ſei⸗ nen Sohn zu werben. Der Beherrſcher von England ſcheint ſehr erbaut von dieſer Werbung geweſen zu ſein, denn er ſandte gleich zwei ſeiner Schweſtern mit ſeinem Kanzler Thorketulus gewiſſermaßen„zur Auswahl“ nach Deutſch⸗ land. Otto wählte die liebreizende Editha, die als haupt⸗ ſächlichſte Erbauerin der Stadt Magdeburg und als ihre beſondere Gönnerin in der Geſchichte fortlebt. Dem Beiſpiel des Kaiſers, ein großes Turnierfeſt zu veranſtalten, folgten bald viele Fürſten. Und als beſonders amüſant muß das Turnier gelten, das Waldemanno 1226 zu Merſeburg aus⸗ ſchrieb: Höchſt ſeltſam ſetzte er nämlich zur Belohnung für den Sieger„eine ſchöne, wohlgeſtalte Jungfrau auf einem Zelterpferd reitend und überaus köſtlich geputzet ſammt einem Falken und einem güldenen Jagdhund“ als Gewinn aus.„Er hat jedoch“, ſo erzählt die alte Chronik weiter, „alle Gegner überwunden und infolgedeſſen die ſchöne, köſt⸗ lich geputzete Jungfrau ſammt Zelter, Falken und Hund für ſich ſelbſt behalten. Dazu mußte noch jeder der zahlreichen von ihm aus dem Sattel gehobenen Ritter der holden Maid einen güldenen Ring, einen Dukaten ſchwer, zu Füßen legen“, ſo daß alſo auch gleich ein hübſcher Brautſchatz in bar zur Stelle geweſen iſt.. 5 Im 15. Jahrhundert haben allmählich die feſtlichen Tur⸗ niere ihre Bedeutung verloren. Nur noch einmal in ſpäterer Zeit lebte der Gedanke an ihre Herrlichkeit in dem Reiter⸗ ſpiel der„Weißen Roſe“ auf, das 1829 in Potsdam ſtatt⸗ fand, als Kaiſerin Charlotte von Rußland(die Tochter der Königin Luiſe) zum erſten und einzigen Mal die geliebte Heimat beſuchte. Eine Wiederholung der reizvollen Idee hat leider nie ſtattgefunden. Erſt die neue Zeit bringt dem edlen Reitſport und dem Reitturnier, wenn auch in anderer Form, freudiges Inter⸗ eſſe und wahre Begeiſterung entgegen. Der immer mehr wachſende Andrang des Publikums zeigt am beſten, daß die Tage vorüber ſind, in denen man den Großſtädtern boshaft nachzuſagen pflegte, daß ſie das Pferd für ein wildes Tier halten, das dem Menſchen nach dem Leben trachtet. Aber auch die Anforderungen, die unſere modernen Reitturniere an Mann und Roß ſtellen, werden immer grö⸗ ßer. Die Dreſſur der Turnierpferde iſt eine hohe Kunſt für ſich geworden, die immer weiter ausgeſtaltet wird. Während man ſich bei den alten Turnieren mit der Forderung be⸗ gnügte, daß die Turnierpferde„ſtark, munter, wendig und dabey nicht im Geringſten ſcheu“ ſein ſollten, daß ferner keine ſchlagenden und biſſigen Tiere darunter ſein durften, müſſen die Turnierpferde von heute ſo vorzüglich in Dreſ⸗ ſur ſein, daß ſie jeder leiſeſten Willensäußerung des Rei⸗ ters ſofort willig Folge leiſten und ein Ungehorſam unmög⸗ lich iſt. Die deutſche Turnier-Ordnung von heute beſtimmt, daß für Beurteilung der Dreſſurprüfung maßgebend ſind: Ausbildungsgrad des Pferdes und Reitkunſt des Reiters. „Die moderne Reit⸗ und Dreſſurkunſt für das Turnier ver⸗ langt“, ſo ſchreibt Oberſt von Heydebreck, der maßgebend auf dieſem Gebiet iſt,„daß alle natürlichen Anlagen und Kräfte des Pferdes entwickelt und durch gymnaſtiſche Durch⸗ bildung des ganzen Körpers ſo vervollkommnet werden, daß im Zuſammenwirken aller Glieder und Körperteile völlige Uebereinſtimmung entſteht. Hierdurch ſoll es inſtand ge⸗ ſetzt werden, auch unter dem Reiter und nach deſſen Willen alle Bewegungen, zu denen die Natur es befähigt, willig, andauernd, zwanglos und ſicher auszuführen.“ Mit lebhaftem Intereſſe ſehen wir nun dem Reittur⸗ nier im Februar entgegen, zu dem zahlreiche für das Tur⸗ nier ausgebildete Pferde aus dem Schulſtall der rühmlichſt bekannten Reitſchule Hannover erwartet werden, die nach den modernſten Anforderungen ausgebildet ſind, und bei denen es uns vergönnt ſein wird, die Früchte dieſer Aus⸗ bildung von heute, welche für die ganze deutſche Kavallerie vorbildlich iſt, an Pferd und Reiter mit eigenen Augen zu ſtudieren. Hoch der edle Reitſport. Denn der weiſe Mirza Schaffy ſagt mit vollem Recht:„Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde———“ R. Thaſſilo Graf von Schlieben. 4 1 Kegeln: 2 gewonnen, 1 verloren. Gegen Tſchechei 5565:5452 gewonnen, gegen Belgien 5523:5193 gewonnen und gegen Schweden 5753:6159 ver⸗ loren. Schießen: 1 gewonnen, 2 verloren. Rugby: Gegen Holland 11.5 gewonnen, gegen Frank- reich 3:18 verloren. Turnen: Gegen Ungarn 343,85:333,10 gewonnen, gegen Finnland 344,15:346,80 verloren. Schwimmen: Gegen Frankreich 115,5:73,5 gew., gegen Ungarn 21:23 verloren. 2 Ringen: Gegen Schweden 314 verloren. Billard: Gegen Frankreich 1020 verloren. * Europäiſche Länder bevor zugt. Von den 26 Nationen, mit denen Deutſchland 1935 Länderkämpfe austrug, gehören 22 zu Europa. An außer- europäiſchen Staaten waren an den Länderkämpfen lediglich USA., Auſtralien, Japan und Kanada beteiligt. Gegen Amerika verloren wir im Schießen und Tennis, gegen Kanada im Eishockey. Ueber Japan ſiegten unſere Leichtath— leten und über Auſtralien unſere Tennisſpieler. * München, Brüſſel und Paris Städte der Ländertreffen. Die Länderkämpfe Deutſchlands mit anderen Völkern wurden in 22 deutſchen und 23 ausländiſchen Städten aus⸗ getragen. Unter den deutſchen Städten marſchiert München mit 6 Länderkämpfen an der Spitze, dann folgen Köln, Bres⸗ lau und Berlin mit je drei großen Ländertreffen. Im Aus⸗ lande wurden Brüſſel und Paris mit je ſechs Länderkämpfen bevorzugt. Dann folgen Amſterdam, Budapeſt, Stockholm und London mit je vier Treffen. Helſingfors ſah zwei Län⸗ derkämpfe, den der Leichtathleten und den der Turner. Perjönlichkeiten und Prejjeſtimmen über Länderkämpfe Der Sport iſt eine Brücke zwiſchen den Völkern und wir wiſſen aus der Erfahrung, daß Länderkämpfe dazu beitragen, die gegenſeitige Hochachtung zu fördern. Dieſe Auffaſſung wird heute von allen wahren Führern eines Volkes unter— ſtützt. Sie wird von der geſamten deutſchen Preſſe geteilt. Und penn auch kleine Zettelverteiler oft die„Hitlerauf⸗ märſche“ in den Ländern vereiteln wollen, dann wird dieſen Leuten von ihren eigenen Landsmännern klargemacht, daß ſie da, wo ehrlich unnd ritterlich gekämpft wird, nichts zu beſtellen hätten. * Der Führer und Miniſter. Bei dem Grenzübertritt nach Breslau ein kräftiges Heil dem Führer des deutſchen Volkes. Nationalmannſchaft des Ung. Turnverbandes. Der Nationalmannſchaft des Ung. Turnverbandes danke ich für ihre freundlichen Grüße beim Grenzübertritt, die ich herzlich erwidere. Ich verbinde damit meine beſten Wünſche für einen guten Verlauf der freundſchaftlichen Wettkämpfe mit der DT. in Breslau. Adolf Hitler, Deutſcher Reichskanzler. * Beiden Völkern wird dieſer Wettſtreit Gelegenheit ge— ben, ihre Leiſtungen zu prüfen, um auf dem großen Friedens- feſt des Sports, den Olympiſchen Spielen 1936, vor aller Welt in Ehren zu beſtehen. Dr. Goebbels. Mitglieds- und Meiſterſchaftsabzeichen. Das neue Mitgliedsabzeichen des RLB. darf nicht ver Adler mit Kranz. Das Meiſterſchaftsabzeichen iſt nicht käuflich zu erwerben, ſondern wird verliehen. wechſelt werden mit dem Meiſterſchaftsabzeichen Die Mitgliedsabzeichen dagegen können nach Vorlage des Mitgliedsausweiſes beim Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen, Berlin-Charlotten⸗ 12 2 burg 2, Hardenbergſtraße 43, beſtellt werden. Der Einzel— verkaufspreis beträgt RM.— 30. * Pflichtverſammlung der Vereinsführer des RLB. Bei der Einrichtung der Vereine im Reichsbunde für Leibesübungen iſt es wichtig, daß die Vereinsführer über die praktiſche Aufbauarbeit unterrichtet werden. Vordringlich iſt die Erhebung über die Einzelheiten der Arbeit in den Ver— einen, denn der Reichsſportführer hat ſich das Ziel geſteckt, mit der Vereinfachung der Verwaltung und mit der Ent— laſtung der Vereine, beſonders nach der geldlichen Seite hin, freie Bahn zu ſchaffen. Es iſt daher angeordnet, daß die Gau— geſchäftsführer bis zum 19. 1. 1936 die Unterlagen für eine Beſtandserhebung an ihre Mitarbeiter weitergeben und daß dann, in den Tagen des 25. oder 26. Januar, Pflichtver⸗ ſammlungen der Vereinsführer mit der Durchführung der anfallenden Arbeiten bekanntgemacht werden. —. ͤ V ä— ———ů—ů r — — —— 2 e N 5 l 8 . 27 A —— —— 8 — 7——— * r ee Da gl. K „ 2 7. ²³ A ——— 5 ä — 5 CCC 2. Fortſetzung. Und endlich, am Abend des dritten Tages, war ſie usterlegen; verzweifelnd an ſich ſelbſt und einer gemein⸗ ſamen Zukunft mit Axel, hatte ſie dem Geheimrat kurz, aft geſchäftsmäßig geſchrieben, daß ſie ſich entſchloſſen habe, trotz des großen Altersunterſchiedes die Seine zu werden. Und dann war der Abſchied von Axel gekommen, 1 als ſie den entſcheidenden Brief zur Poſt gebracht alte. Ganz deutlich ſtand jener ſchwüle Sommerabend wieder vor ihrer Seele, da ſie beide ſo lange an dem ſchwarzen, einſamen Waſſer des Engelbecken geſeſſen hatten, bis ſie es ihm endlich zu ſagen gewagt hatte, daß ſie nun für immer auseinandergehen müßten. Er hatte ihr damals kein Wort geantwortet und ſie durch die dunklen Straßen des Oſtens nach Hauſe gebracht. 2 An unwirtlichen Ziegelbauten, an Schuppen und Fabriken entlang, durch eine graue, ſich endlos erſtreckende Leere, in der ein Geruch nach Armut und Elend hing. Und wortlos hatte er ihr die Haustür geöffnet und war weitergegangen in die Nacht hinaus, ohne einen Gruß, einen letzten Händedruck, ruhig und gelaſſen wie immer und doch bis in den Kern ſeines Weſens erſchüttert und verwundet. Mit einem ſcheuen Blick ſtreifte ſie Axels Geſicht, das ſo ſtolz und weiß gegen den dunklen Grund einer Rhodo⸗ dendrongruppe ſtand. Alles in ihr drängte zu ihm, ſo heiß und ſehnſüchtig, daß ſie ihre Liebe in dieſem Augenblick faſt wie einen körperlichen Schmerz empfand. Ihr graute vor der Rückkehr nach Hauſe, vor den Zärtlichkeiten des alten Mannes, der ſie durch ſeine Güte doch immer wieder zum Mitleid rührte. Und groß und zwingend erhob ſich in ihr die Über— zeugung, daß man auf Liebe nicht leichter verzichten könne als auf das Leben. : Dann ſtanden ſie noch einmal bei einem Auto am Eingange der Untergrundbahn. Der Schein einer Laterne ſchien grell auf Evas weißes Geſicht, und er meinte, ſie noch nie ſo ſchön und lieblich geſehen zu haben, ſo voll lockender Süße und ſchmeicheln⸗ der Weichheit. „Schaff klare Verhältniſſe, Kind“, ſagte er leiſe.„Und auch ich will das gleiche tun. Und denke immer daran, daß ich zu dir ſtehe, komme, was da wolle!“——— Drittes Kapitel. Die Klaußmannſche Zigarrenfabrik lag am Ausgange von Köpenick in dem Inſeldreieck, das Spree und Dahme bei ihrem Zuſammenfluſſe kurz vor den Ausläufern der Müggelberge bilden. Vor vierzig Jahren hatte hier Reinhold Klaußmann mit einem halben Dutzend Arbeiter einen winzigen Fabri⸗ kationsbetrieb begründet, der ſeine Erzeugniſſe zuerſt in kleinſtem Maßſtabe in den Gaſtwirtſchaften der Oberſpree untergebracht, dann aber unter der wirtſchaftlichen Hoch⸗ lonjunktur der neunziger Jahre einen überraſchend ſchnellen Aufſchwung genommen hatte. In weitſchauender Vorausſicht hatte die Firma in erſter Linie die Maſſenherſtellung einer billigen Durch⸗ ſchnittszigarre und den direkten Vertrieb ihrer Erzeugniſſe in eigenen Verkaufsläden zum leitenden Geſchäftsgrund⸗ ſatz gemacht, und vor allem die großen Induſtriebezirke des Weſtens planmäßig mit einem Netz von Filialen über⸗ zogen, in denen die Klaußmannſchen Zigarren unter Aus⸗ ſchaltung jedes Zwiſchenhandels unmittelbar an die Arbeiterheere der Eiſen- und Kohlengegend mit immer ſteigenden Gewinnen abgeſetzt wurden. So hatte ſich die Fabrik, die urſprünglich in einem ehemaligen Stallgebäude untergebracht geweſen war, all- mählich zum Umfang einer kleinen Stadt entwickelt; der Flächeninhalt der Fabrikgebäude umfaßte ein Areal von vielen Morgen; die Arbeiterſchaft, unter der das weib— liche Element ſtark vertreten war, war nach und nach auf ein kleines Heer von mehreren tauſend Köpfen an⸗ gewachſen, die zum großen Teil in einer muſtergültig an⸗ gelegten Kolonie mit ſchmucken, grüngebetteten Häuschen in der nächſten Umgebung der Fabrik angeſiedelt waren. Der Geheimrat ſelbſt hatte Jahrzehnte hindurch ein einfaches Landhaus am Waſſer bewohnt, in dem auch Walter und Hilde geboren worden waren, bis ihn dann ſeine zweite Heirat und die Rückſicht auf Eva bewogen hatten, ſeinen Wohnſitz trotz der großen räumlichen Ent⸗ fernung von ſeiner Arbeitsſtätte nach dem Grunewald zu verlegen.——— Walter war in der Sonntagsnacht erſt ſehr ſpät nach der Delbrückſtraße heimgekommen und hatte ſich dann am anderen Morgen zu einem Beſuch in der Fabrik ent⸗ ſchloſſen. Er hing mit ganzer Seele an dem Oſten Berlins, in dem die Firma Klaußmann einſt groß geworden war, und ſo ſaß er denn auch heute an der Spitze des pruſtenden kleinen Sterndampfers und ſchaute in ſtiller Verſunken⸗ heit auf das ihm ſo wohlvertraute Bild der nimmer raſtenden Weltſtadt, die mit ihren ſchwarzen Steinkohlen⸗ bergen, ihren verräucherten Fabrikkoloſſen und turm⸗ gekrönten Brückenbauten wie die Kuliſſe eines rieſenhaften Theaters langſam an ihm vorüberzog. Trotz der ſtrahlenden Sommerſonne lag ein dicker Brodem über dem verqualmten Häuſermeer, aus dem der Arm der Arbeit von Tauſenden und aber Tauſenden in einem einzigen dumpfen Toſen und Hämmern empor— brandete. Ernſt in der Gegend der Liebesinſel ward es all— mählich freier, luftiger, gewann das vielgewundene Waſſerband der Spree Farbe und Friſche aus dem Duft des flimmernd blauen Himmels. Zaur Rechten ſtand der Treptower Park noch in ſaftigem Grün. Bei Zenner leuchteten die leeren weißen Holztiſche, große Glaskugeln gleißten in dem einſamen Garten, und bunte Laternen warteten auf tanzheiße Nächte. Dann wieder weite Weidewieſen mit ſchönem, trägem Vieh, uralte Linden, ein Gaſthaus, dahinter rauch⸗ geſchwärzte Schlote, ein roter Fabrikkomplex. Wie eine Inſel ſtieg endlich das alte winklige Köpe⸗ nick aus grünen Parkmauern auf mit ſeinen ſpitzen grauen Kirchturm und der ehrwürdigen kurfürſtlichen Reſidenz der Joaſtime, in der einſt das Kiegsgericht zu— ſammengetreten war, um über den„deſertierten Haupt⸗ mann Fritz“ das Urteil zu fällen.——— Walter hatte von der Dampferhalteſtelle ſogleich den nächſten Weg zur Fabrik genommen, die ſich mit ihrer ſtattlichen Backſteinfront in freundlichen gärtneriſchen Anlagen an dem niedrigen Spreeufer entlangzog. In dem großen Hauptkontor, wo ein halbes Hundert Angeſtellter die kaufmänniſche Arbeit bewältigte, fragte er nach dem Direktor und Erſten Prokuriſten, Herrn Schröder, dem älteſten Mitarbeiter des Vaters, der zu— gleich mit deſſen ſtändiger Vertretung in der Leitung der Fabrik betraut war. Er wurde nach dem neuen Tabakſpeicher gewieſen und traf hier den Geſuchten mit einem Ingenieur der All- gemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft bei einer Reviſion der Lüftungsanlagen, die bei den rieſenhaften Werten der in dem mächtigen ſiebenſtöckigen Gebäude lagernden Roh- 1 einer ſtändigen ſorgſamen Überwachung unter⸗ agen. Herr Schröder, der Walter von klein auf kannte und auch ſeine erſte techniſche und geſchäftliche Ausbildung geleitet hatte, begrüßte ſeinen einſtigen Zögling mit großer Herzlichkeit. 5 „Ich freue mich außerordentlich, lieber Walter“, ſagte er, ihm immer wieder die Hand ſchüttelnd,„daß Sie die Fabrik doch noch nicht ganz vergeſſen haben. Ich fürchtete ſchon, Sie würden nach Amerika zurückgehen, ohne ſich durch perſönlichen Augenſchein zu überzeugen, was in der Zeit Ihrer Abweſenheit hier an Neuem geſchaffen worden iſt. Aber Ihr Telephonruf heute früh hatte mich ſchon ganz beruhigt, und ich habe mich eigens bis zum Mittag für Sie frei gemacht, um Ihnen vor allem unſere Ziga⸗ rettenfabrik vorzuführen, die wir ja erſt ſeit dem vorigen Jahre unſerem Stammhaus angegliedert haben!“ Walter willigte gern in den Vorſchlag ſeines väter⸗ lichen Freundes ein und folgte ihm mit wachſender Auf⸗ merkſamkeit durch den gewaltigen Betrieb, der von dem Werdegang der Zigarette in einer feſſelnden Kette von Fabrikationsvorgängen ein anſchauliches Bild entrollte. Herr Schröder führte ihn zuerſt in die im Kellergeſchoß gelegenen Anfeuchte- und Sortierräume, in denen der in der Ballenpackung ſpröde gewordene Tabak wieder elaſtiſch gemacht und die einzelnen Tabakbüſchel von flinken Hän⸗ den blattweiſe zerpflückt wurden. Dann ging es durch die Tabakſchneiderei und Ent⸗ ſtäubungsanlage zu der Herzſtätte des ganzen Unter- nehmens, den drei rieſige Stockwerke umfaſſenden Maſchinenſälen, in denen die in langer Reihe aufmon⸗ tierten Mundſtück⸗, Hülſen⸗ und Stopfmaſchinen mit zauberhafter Schnelligkeit alltäglich viele Millionen von Zigaretten erzeugten. Hier verweilten die beiden Herren wohl über eine Stunde, und Walter ließ ſich von dem leitenden Ingenieur eine jede Einzelheit dieſer techniſchen Wunderwerke er⸗ klären, die auf der einen Seite in kaſtenartigen Aufbauten den feingeſchnittenen Tabak in ſich aufnahmen und un⸗ mittelbar darauf auf der anderen Seite die fertigen Ziga— retten in langen Zügen ausſpien. An die Maſchinenſchäle ſchloſſen ſich in einem eigenen umfangreichen Shedbau die mit Oberlicht verſehenen Arbeitsſäle, in denen Hunderte von jungen Mäd⸗ chen, in zierlichen Häubchen und blendend weißen Schürzen, die edelſten Tabake bulgariſcher und türkiſcher Herkunft mit beſonderer Sorgfalt zu den teueren Hand— arbeitszigaretten verarbeiteten. Eine eigene Kartonnagenabteilung lieferte den in die Tauſende gehenden Tagesbedarf an geſchmackvollen Kartons und Blechdoſen, die dann in der Packerei mit den fertigen Fabrikaten gefüllt und endlich in dem Bande— rolierraum durch beſondere Maſchinen mit den ſtaatlichen Banderolenſtreifen verſehen werden. „Durch dieſe farbigen Papierſtreifen fließen dem Fiskus jährlich Millionen zu!“, bemerkte Herr Schröder, auf die in Form von Telegraphenſtreifen aufgerollten Banderolen weiſend.„Auch aus dem Gewichtszoll erhält die Staatskaſſe— von den anderen Reichsabgaben ganz abgeſehen— Jahr für Jahr Hunderttauſende von Mark! — Darf ich Sie übrigens zu einem kleinen Imbiß in mein Haus bitten, lieber Walter? Ich hätte gern noch einiges mit Ihnen beſprochen, was mir ſchon lange das Herz bedrückt!“— Zehn Minuten ſpäter ſaßen die beiden Herren auf der Gartenterraſſe der hübſchen Schröderſchen Villa beim Frühſtück. e Die Vormittagsſonne brütete über den tiefen, ruhigen Waſſern der Spree. Zur Linken, in der Richtung Berlins, ſtand der Hori— zont in graublauem Nebel, und der grüne Rauch der aber tauſend Eſſen zeichnete den blauen Sommerhimmel in einer dunſtigen Linie nach.—— Herr Schröder hatte ſich eine Zigarre angezündet und ſah nachdenklich, wie die feinen Wolken in der ſonnen⸗ glühenden Luft langſam in ein geſtaltloſes Nichts zer—⸗ gingen. „Ich habe Sie gerade in letzter Zeit oft ſchmerzlich vermißt“, begann er dann mit bedächtiger Langſamkeit. „Weiß ich doch, welchen Einfluß Sie in Ihrer ruhigen ſicheren Art ſchon als ganz junger Mann auf den Herrn Geheimrat gehabt haben. Iſt Ihnen an Ihrem Herrn Vater, ſeit Ihrer Rückkehr nach Europa nichts auf⸗ gefallen?“ Walter ſtutzte. „Allerdings. Ich finde ihn gegen früher recht ver— ändert, nervös, abgeſpannt, ja zuweilen faſt verfallen. Aber ich habe das bisher allein auf die ſtändige große Arbeitsüberlaſtung zurückgeführt.“ „Das mag ja auch zum Teil darin begründet ſein, aber ſicherlich nur zum kleinſten Teil. Ich kenne den Herrn Geheimrat nun ſchon an dreißig Jahre und habe immer gefunden, daß die Arbeit, auch die alleranſtren⸗ gendſte, ihn ſtets nur um ſo friſcher und ſpannkräftiger gemacht hat. Es iſt meiner Anſicht nach etwas anderes, was langſam ſeine Geſundheit untergräbt. Es ſind Sorgen, ſchwere geſchäftliche Sorgen, die ihn bedrücken. Und das Schlimmſte dabei iſt, daß er ſich mit ſeinen Sorgen gerade gegen mich verſchließt, der ich die Ver hältniſſe unſerer Fabrik doch am beſten kenne und darum wohl in erſter Linie berufen wäre, ihn zu beraten!“ Walter rückte auf ſeinem Stuhl unruhig hin und her. „Wie ſoll ich das alles verſtehen, Herr Schröder? Bitte, ſagen Sie mir die volle Wahrheit über die Lage der Firma!“ „Ich täte es gern, lieber Walter, aber ich ſehe in letzter Zeit leider ſelbſt nicht ganz klar. In ihren erſten Anfängen gehen die Schwierigkeiten Ihres Herrn Vaters wohl ſchon auf die zweite Heirat zurück. Wie Sie ja wiſſen, veranſtaltete er damals eine Art von Erbausein⸗ anderſetzung, indem er für Sie ſelbſt und Fräulein Hilde je eine Million Mark bei der Diskontogeſellſchaft feſtlegte. Er tat jedoch noch mehr. Er ſetzte auch ſeiner jungen Frau eine runde Million aus und erwarb für etwa vier⸗ hunderttauſend Mark das Grundſtück im Grunewald. Das heißt, er nahm in ganz kurzer Zeit faſt dreieinhalb Millionen aus dem Geſchäft heraus. Unglücklicherweiſe traf dieſe ſtarke Kapitalſchwächung nun mit einer Kriſis auf dem Tabakmarkt zuſammen, wie dieſe in der Nach⸗ kriegszeit für alle Wirtſchaftszweige ja leider charakte— riſtiſch geworden iſt. An ſich ſind wir ja nach wie vor glänzend beſchäftigt, aber wir arbeiten mit einer großen Bankſchuld. Und ich ſtehe als Kaufmann auf dem Stand⸗ punkt, daß eine ſolche Schuld ein geſchäftliches Unter⸗ nehmen mit der Zeit einfach erwürgen muß und auch für unſere Firma eine gedeihliche Weiterentwicklung aus— geſchloſſen iſt, ſolange wir uns dieſes Polypen nicht voll und ganz erwehrt haben!“ Direktor Schröder räuſperte ſich umſtändlich und lehnte ſich dann, von ſeiner langen Rede etwas erſchöpft, in ſeinen Korbſeſſel zurück. Es war ganz ſtill ringsum. Nur zuweilen der Ruf eines Schiffers, das Knarren der Dampferfähre oder ein brodelndes Strudeln in dem bleifarbenen Waſſer, das langſam in die ſinkende Mittags- ſchwüle hineinſchwand. „Wie hoch beläuft ſich denn unſere Bankſchuld?“ nahm Walter nach langer Pauſe endlich wieder das Wort, und ſeine Stimme klang ihm ſelber fremd und fern. Herr Schröder zuckte die Achſeln. „Sie iſt zweifellos ſehr bedeutend. Eine genaue Zahl kann ich Ihnen leider nicht angeben, weil Ihr Herr Vater jeder Erörterung dieſes Punktes beharrlich ausweicht. Das hängt damit zuſammen, daß er ſeit Jahresfriſt unter einem Einfluß ſteht, den ich leider als ſehr unheilvoll für die Firma bezeichnen muß. Ich ſage leider, denn der Träger dieſes Einfluſſes wird ja ſchon in nächſter Zeit in die engſten verwandtſchaftlichen Beziehungen zu Ihrer Familie treten!“ „Sie ſprechen von Herrn Brand?“ „Ganz recht! Ich unterſchätze die Fähigkeiten Ihres zukünftigen Schwagers keineswegs. Er iſt ein ſehr kluger, weltgewandter Menſch, umſichtig und meinetwegen auch großzügig, wie es Ihr Herr Vater nennt. Freilich habe ich für dieſe Art von Großzügigkeit kein rechtes Ver⸗ ſtändnis. Ich glaube, es genügt wohl, wenn ich Ihnen erkläre, daß Herr Brand vor ſeinem Eintritt in unſere Firma Börſenvertreter einer Bank im Zentrum war, die unter ungeheuren Verluſten zuſammengebrochen iſt. Und daß er jetzt ſeinen Einfluß auf den Herrn Geheimrat dazu benutzt, dieſen gleichfalls zum Börſenſpiel zu verleiten!“ „Herr Schröder!“ Walter war aufgeſprungen und ſtarrte dem alten Herrn faſſungslos ins Geſicht. „Zum Börſenſpiel? Mein Börſe?“ Vater ſpielt an der 8 — — igen hori⸗ der mel und Hen⸗ zer⸗ izlich leit. higen herrn ert au- ber⸗ len. roße ſein, den habe tten⸗ iger eres, ſind den. inen er⸗ rum her. det? vage e in sten ners e ja ein⸗ ilde gte gen jier⸗ hald. 1 voll und pft, un. el en ete die Ind az 0 tel del — 3 1 *— 3. Fortſetzung.] Der Direktor nickte bekümmert. „Ja, es iſt leider Tatſache. Ich hörte es vor einiger Zeit ganz zufällig durch einen mir befreundeten Börſen⸗ makler. In welcher Weiſe der Herr Geheimrat an der Börſe engagiert iſt, entzieht ſich allerdings noch meiner genauen Kenntnis. Er ſoll in jüngſter Zeit mehrere er— folgreiche Transaktionen durchgeführt haben und auch jetzt wieder in eine große Spekulation verwickelt ſein!“ Walter ſaß wie gelähmt; das quälende Gefühl der Unſicherheit, der Erſchütterung aller Verhältniſſe, von dem er geſtern die halbe Nacht ruhelos durch Berlin herumgehetzt worden war, hatte auf einmal wieder von ihm Beſitz ergriffen. „Ich kann mich in Ihre Eröffnung noch gar nicht ſo recht hineindenken“, ſagte er endlich.„Wenn ich mir vergegenwärtige, wie mein Vater früher über Börſen— ſpekulanten gedacht, wie er ſeinen ganzen Stolz darein— geſetzt hat, einen jeden Pfennig ſeines Vermögens durch ſeiner Hände Arbeit erworben zu haben!— Und nun das! Noch heute ſoll er mir über Art und Umfang ſeiner Ge— ſchäfte Rede und Antwort ſtehen. Denn ſchließlich hängt ja doch unſer aller Exiſtenz davon ab!“ Herr Schröder bewegte abwehrend die Hand. „Ich möchte Sie bitten, damit noch einige Zeit zu warten. Ihr Herr Vater befindet ſich gegenwärtig in einer ſo ſchweren nervöſen Kriſe, daß eine ruhige und ſachliche Verhandlung gerade über die Börſenangelegen— heit mit ihm doch nicht möglich iſt. Dagegen würde ich Ihnen raten, ſobald wie irgend angängig, von Ihrem Schwager Rechenſchaft zu fordern. Denn nach meiner Auffaſſung iſt er es, der die Fäden dieſes ganzen Spiels in der Hand hält!“— Viertes Kapitel. Die Uhr zeigte bereits auf die fünfte Nachmittags- ſtunde, als Walter nach Berlin zurückkehrte. Die Konferenz mit Herrn Schröder hatte ſich noch bis gegen zwei Uhr hingezogen in immer neuen Beſprechun⸗ gen und Erörterungen der geſchäftlichen Lage, bis ihm endlich der Kopf von all den Zahlen und Kalkulationen geſummt hatte und er auf dem ihm ſonſt ſo vertrauten geſchäftlichen Boden ganz unſicher geworden war. Dazu kam, daß er allmählich immer deutlicher fühlte, wie die Leidenſchaft für Eva gleich einer glühenden Kette an ſeinem Herzen riß und ihn mit einem wachſenden, drängenden Liebesverlangen erfüllte, das langſam jeden Widerſtand, jede Entſchlußkraft in ihm ausſchaltete. Noch in der letzten Nacht war er zu dem feſten Vor⸗ ſatz gelangt, ſofort nach Hildes Hochzeit wieder nach Amerika hinüberzugehen und mit einem einzigen raſchen Schnitt dem unhaltbaren Verhältnis im väterlichen Hauſe ein Ende zu machen. Und nun hatte ihm die Unterredung mit Herrn Schröder gezeigt, daß ſein Weiterverbleiben in Berlin vielleicht niemals notwendiger war wie gerade in dieſer kritiſchen Zeit, gleichſam als ob ihn das Schickſal mit Ge⸗ walt im Bannkreis der ſchönen Stiefmutter zurückhalten wollte. Was ſollte nun werden? In ratloſem Brüten ſaß er nach einer langen Wande— rung durch den Tiergarten Stunde um Stunde in einem Café auf dem Kurfürſtendamm. Um ſich abzulenken, ging er endlich nach dem nahen Theater des Weſtens, doch die Plattheiten der abge— ſpielten, faden Sommeroperette vermochten ihn ſo wenig zu feſſeln, daß er ſchon nach dem erſten Akt den Zuſchauer— raum wieder verließ. Halb ohne zu wiſſen, was er eigentlich tat, kam er langſam zum Kurfürſtendamm zurück und ſah eine Zeit⸗ lang halb geiſtesabweſend dem feurigen Zuge der Auto— mobile nach, die, wie von einer Titanenfauſt aus dem Schattenwinkel der Gedächtniskirche herausgeſchleudert, in ununterbrochener Kette an ihm vorüberſchnoben. Ob Eva jetzt ſchon wieder daheim war? Auf einmal floſſen all ſeine Gedanken wieder von neuem in dieſer einen zwingenden Vorſtellung zuſammen. Und dann ſaß er ſelbſt in einem der ſchnellen Wagen, der gleich einem rieſigen Fluggeſchoß über den blank— polierten Aſphalt dahinglitt, mit zitternden Nerven und ſieberndem Blut, und ſein Herz ſchmerzte ihm faſt vor Sehnſucht und Spannung. Als das Auto in der Delbrückſtraße hielt, war er all— mählich ruhiger geworden. Schon von jeher war er Anfällen einer leidenſchaft— lichen Erregung unterlegen geweſen, die in merkwürdigem Widerſpruch zu ſeinem ſonſt ſo förmlich kühlen Weſen ſtanden und ſich in den Tropen zeitweilig zu Ausbrüchen einer geradezu ſinnloſen Unbeherrſchtheit geſteigert hatten. Er gab dem Chauffeur den Fahrpreis und wandte ſich dann der großen Hauptallee des Parks zu. Der langgeſtreckte Bau der Villa lag in tiefem Dunkel, nur im Zimmer der Schweſter brannte noch Licht. Sie ſaß bereits zur Nacht entkleidet im Friſiermantel vor ihrem Ankleidetiſch und winkte ihn lächelnd herein, als er darum bat, bei ihr noch eine Zigarette rauchen zu dürfen. „„Ich bin leider allein“, ſagte ſie.„Eva iſt noch in der Stadt geblieben. Sie traf bei Schilling eine Freundin und will erſt mit Vater zuſammen nach Hauſe kommen!“ Walter zog ſich einen Stuhl an das Fenſter und ſah Hilde eine Zeitlang zu, wie ſie die ſchwere Ebenholzbürſte mit langen, ruhigen Bewegungen über die ſchimmernde Fülle ihres reichen Haares führte. „Du haſt prachtvolles Haar“, ſagte er endlich ein wenig gedankenlos, nur um überhaupt etwas zu ſagen, und ſtäubte vorſichtig die Aſche ſeiner Zigarette ab. „Nun, etwas Hübſches hat doch ſchließlich jedes Mädchen!“ Ein leiſes, verträumtes Lächeln verſchönte Hildes un⸗ regelmäßiges Geſicht, als ſie jetzt die Arme im Nacken kreuzte und ihr Gegenbild im Spiegel prüfend muſterte. „Weißt du“, fuhr ſie dann lebhaft fort,„es muß ja doch etwas Wunderbares darum ſein, wenn man ſo ſchön anmutig wie zum Beiſpiel unſere Stiefmutter iſt. Schön⸗ heit bleibt doch die größte Macht auf der Welt. Manchmal könnte ich Eva darum geradezu beneiden!“ Wie eine warme Welle ſtrömte es Walter zum Herzen. „Ja, ſie iſt entzückend!“ ſagte er.„Wie iſt eigentlich ihr Verhältnis zu Vater? Darüber haben wir noch nie ge— ſprochen!“ „Sie ſtehen ſich ausgezeichnet. Eva iſt ſehr lieb mit ihm. Natürlich bekam ich einen gehörigen Schreck, als Vater mir eines Tages ganz aus heiterem Himmel er⸗ klärte, daß er ſich zum zweitenmal verheiraten wolle. Aber Eva hat ſchon nach ganz kurzer Zeit alle Vorurteile in mir beſeitigt. Und ich gönne es Vater wirklich von Herzen, daß er nach ſeinem arbeitsreichen Leben noch einmal ein ſolches Glück gefunden hat!“ Walter war bei den letzten Worten der Schweſter auf⸗ geſtanden und warf ſeine Zigarette in einem weiten Funkenbogen zum Fenſter hinaus. Ein gequälter Ausdruck zuckte über ſein Geſicht, daß Hilde unwillkürlich nach ſeiner Hand taſtete. „Was fehlt dir?“ fragte ſie beſorgt.„Du ſiehſt auf einmal ganz blaß und verſtört aus und biſt in den letzten Tagen überhaupt verändert!“ Er ſchüttelte den Kopf. „Laß nur, Kind“, ſagte er mit ſichtlichem Bemühen, einen unbefangenen Ton zu finden.„Es iſt nichts! Ich bin nur nicht ganz wohl. Ich habe anſcheinend den kaſchen Klimawechſel noch nicht ganz überwunden!“ Von neuem ſchwiegen ſie, ein jeder mit ſeinen eigenen Gedanken beſchäftigt. 5 Ein großer Nachtfalter ſurrte herein, fuhr ein paar⸗ mal wild um die elektriſchen Deckenlampen und prallte dann wieder in das Blau der Nacht zurück. Walter war hinter den Stuhl der Schweſter getreten, um ihr ſeine verhaltene Bewegung zu verbergen, und ſtützte ſich ſchwer auf die gebogene Lehne. Am liebſten hätte er abermals von Eva angefangen; dann aber überkam ihn plötzlich eine große Angſt, ſich ſchon durch einen Blick, einen Ton in ſeiner Stimme zu verraten, daß er die lockende Verſuchung wieder in ſich niederzwang. „Warſt du heute mit Axel zuſammen?“ begann er plötzlich ganz unvermittelt. Hilde richtete ſich höher empor. „Nein“, ſagte ſie, die Bürſte beiſeitelegend.„Axel iſt ſchon mit dem erſten Frühzug geſchäftlich nach Bremen ge⸗ fahren und kommt erſt in einigen Tagen wieder zurück!“ Walter hatte ſich ganz dicht zu Hilde herabgebeugt, daß er ihr Geſicht im Spiegel ſehen konnte. „Du biſt wohl ſehr glücklich mit ihm?“ fragte er dann mit ungewohnter Weichheit. Die Schweſter nickte ihm Spiegel zu. „Ja, Walter, das bin ich! Ich liebe Axel von ganzem Herzen. Ich habe ihn vom erſten Augenblick an geliebt, als er in unſer Haus kam!“ „Und wie ſteht er zu dir, Hilde? Faſſe meine Frage bitte nicht falſch auf, aber ich möchte als dein Bruder ganz klar ſehen. Glaubſt du, daß er dich ebenſo liebt, wie er von dir geliebt wird? Oder ſind vielleicht noch andere Gründe für ihn maßgebend?“ Ein leiſes Rot ſtieg der Schweſter in die Wangen. „Du meinſt, ob er mich auch heiraten würde, wenn ich arm und nicht Hilde Klaußmann wäre. Ich will dir ge⸗ ſtehen, daß ich mir dieſe Frage, die wohl an jedes ſo— genannte reiche Mädchen einmal herantritt, auch ſchon vor⸗ gelegt habe. Um ſo mehr, als ich mich über mein Äußeres keiner Selbſttäuſchung hingebe. Manchmal bin ich ſchon unſicher geworden, aber dann weiß ich immer wieder nur das eine, daß ich ihn lieb habe und ihm vertraue!“ Ihre Stimme ſchwankte, ſie erhob ſich mit einem kurzen Ruck. „Und nun quäle mich nicht weiter, Walter! Und laß mich ſchlafen gehen. Ich habe über mein Leben entſchieden, und ſchließlich kommt ja doch alles, wie es kommen muß!“— lächelnd durch den Fünftes Kapitel. Das ruhevolle Goldlicht einer ſtrahlenden Juliſonne lag über der blauleuchtenden Helle der Havel, als Walter und Eva ein paar Tage ſpäter die Sakrower Fähre be⸗ ſtiegen und ſich zur Pfaueninſel überſetzen ließen. Sie waren ſchon in aller Herrgottsfrühe mit dem Auto zum Schwediſchen Pavillon herausgekommen und von hier aus ſtundenlang im Segelboot auf dem Wannſee gekreuzt, ohne Zeit und Ziel, gleichſam hineingeſchmiegt in das lachende Zuſammenſpiel von Sonne und Wellen, die ſie zuweilen mit ſchimmernden Spritzern überſprühten. e e Dann frühſtückten ſie in Nikolskoe— Schinken brot und Potsdamer Stange, wie ein richtiges Berliner Liebes⸗ pärchen— und ſtreiften jetzt durch die maleriſche Einſam⸗ keit des rätſelvollen Eilandes, das wie ein Märchen aus fernen Kindertagen in den weiten, ſtillen Havelbogen ein⸗ gebettet liegt. Hier und da kam aus dunklen Laubgehängen ein Leuchten von Säulen und Brücken und weißem, wein⸗ umſponnenem Mauerwerk. Uralte Platanen wölbten ſich über Volieren mit krei⸗ ſchenden Papageien und Pfauen auf hoher Stange. Und dann wieder ging es auf ſchattigen Schlängel⸗ pfaden, die überallhin und nirgends führten, unter einem ſchwankenden Lianengeranke von Waldreben. 0 Dahinter die verwitterte Renaiſſancefront des Kavalierhauſes; das Spitzengewebe eines prunkvollen Gitters, halb verſunken unter mächtigen Akazien und einem tauſendfachen Roſenblühen, in dem die ganze heimliche Verſonnenheit des ſtillen Sommertages eingeſponnen ſchien.——— Sie hatten ſich an einer einſamen Bucht unfern der alten Meierei in dem wehenden Graſe gelagert und ſchau— ten auf das geruhſame Treiben der Havel hinaus, die ſich in weichen Rundungen um die dunkle Linie der Wälder ſchmiegte und dann immer weiter und weiter in lachender Frühſommerſchöne zu blaßblauen Fernen hinüber⸗ dämmerte. f Ein ſchmaler Schilfgürtel zog ſich am Ufer entlang mit hohen Schwertlilien und ſchlanken Waſſerviolen, über denen glashelle Libellen ihr zitterndes Liebesſpiel trieben. Eine Schwanenfamilie ſchwamm langſam vorbei in vornehmen, ſchneeweißen Linien. Bienen ſummten, dicke Hummeln zogen wilde Kreiſe. Dann wieder Stille, ſo tief und traumumhütet. Nur Waſſer ringsum und Blau und Sonne. „Hier könnte ich den ganzen Tag liegen und in den Himmel ſehen“, nahm Eva endlich das Wort und dehnte wohlig die ſchlanken Glieder,„es iſt wirklich wie ein ver⸗ zaubertes Land!“ Die mittagswarme Sonne über ihr zitterte in feinen Wellen. Unter den ausgewaſchenen Erlenwurzeln plätſcherte unabläſſig das Brackwaſſer. Ein Eichkätzchen huſchte blitzſchnell vorüber, ſchoß an einem Fichtenſtamm hinauf und ſchaute dann wie ver⸗ ſteinert zu den beiden einſamen Menſchen zurück. Walter, der aufmerkſam den Lauf eines kleinen Käfers verfolgt hatte, wandte den Kopf. WWas glaubſt du, wie ich mich drüben manchmal nach ſolch einem deutſchen Sommertag geſehnt habe! Und wie lange noch, dann ſitze ich wieder in Havanna und ärgere mich mit meinen Niggerboys herum!“ „Willſt du denn nach Amerika zurück?“ Walter nickte. „Ja, es iſt beſſer ſo!“ Sein Blick glitt heiß über ihr Geſicht, daß ſie unwill⸗ kürlich wie in ſcheuem Verſtehen die Augen ſenkte. „Man ſoll nicht mit dem Feuer ſpielen!“ vollendete er dann kaum hörbar.— Von neuem ſchwiegen ſie. In den Kieferwipfeln ging zuweilen ein leiſer Wind. Der Sand brannte, geſchäftige Ameiſen krochen hin und her. Es war, als ob der große Pan den ſchweigenden Inſelwald durchſchritt und alles Leben ſeinen geheimen Zauber fühlte. Walter hatte ſich wieder weit in das hohe Gras zurück⸗ gelehnt und ſchaute nachdenklich zur Sonne empor, deren Lichter durch die dünnen Fichtenzweige wie ſtrahlende Pfeile auf ihn herniederflirrten. Auf einmal tat es ihm wieder leid, daß er ſich ſo wenig in der Gewalt gehabt hatte. Wie ein paar ausgelaſſene Ferienkinder waren ſie in den lachenden Sommermorgen hineingefahren, den ganzen Vormittag über hatte bisher ein ſo friſcher, geſchwiſterlich⸗ harmloſer Ton zwiſchen ihnen geherrſcht. Und nun war es plötzlich wie ein ſtörender Mißklang in ihre frohe Kameradſchaft gekommen, war aus Walters dunklen Worten eine ſeltſam unfreie Stimmung von Un⸗ ruhe und Unſicherheit in ihnen aufgeſtanden, wie wenn zur Sommerzeit ein Wolkenſchatten über eine ſonnige Wieſe gleitet. Evas weiblichem Scharfſinn war es keineswegs ver⸗ borgen geblieben, welchen Eindruck ſie vom erſten Augen— blick an auf den Stiefſohn gemacht hatte. Dennoch aber hatte ſie es als ein Gebot der einfachſten Selbſtachtung betrachtet, daß er aus dem ruhigen Ernſt ſeines Weſens ſo viel Halt und Beherrſchung gewinnen würde, um jeden verſuchenden Gedanken gegen die Frau ficken Vaters ſchon im erſten Aufflackern wieder zu er⸗ ticken. Und nun mußte ſie ſich mit geheimem Bangen geſtehen, daß etwas Tieferes, Echteres in dieſem Manne gewachſen war, der alles, was er erfaßte, mit ganzer Kraft erfaßte. 0 Daß hier eine große Liebe in ſehnſüchtigem Werben ſtill beiſeite ſtand, die ſie mit dem Strome einer alles ver— nichtenden Leidenſchaft überfluten würde. wenn das hem⸗ mende Wehr der Vernunft auch nur einen einzigen un⸗ bewachten Augenblick lang verſagen ſollte.—— Da reckte Eva auf einmal kurz und ſehnſüchtig die Arme. (Fortſetzung folgt.) A nach dem CM ö 9 2 ̃—— 3 e K 5 6 8 0 ——„„TT—T—T—T—T—T—T 2— e —— e — ——— . N 1 n 77 2 ee eee eee ö 3—ů 7E... n 2— A 2 . Tine Kriminalgeſchichte von Konrad Werth 2 3 eee e. Nacuitlichet esdch 1 7 e — NEN — RRR NN ND RN , ˙, ⁰ e *. τ νν e i e e e 9 1 ** . In der ſchwach erleuchteten, einſamen Straße trieb der Wind einen Fetzen Papier vor ſich her. Durch das Blätter⸗ gewirr eines Baumes drang der Schein einer Gaslaterne und warf helle, zitternde Tupfen an die Hausfront. Zwei Männer kamen eilig vorüber. „Haſt du den Schlüſſel?“ flüſterte der eine. „Nein!“ „Hat ihn dir Karſten denn nicht gegeben?“ „Er konnte Belling nicht erreichen, und außerdem fühlte er ſich beobachtet.“ „Verteufelt! Wir haben wenig Zeit. Jedenfalls müſſen wir die Sache vor dem Erſcheinen des Milchmannes hinter uns haben.— Was zahlt er übrigens?“ „Zweihundert, wenn alles klappt.“ „Und das Riſiko?“ „Still!“ Ein Mann mit einem Ruckſack kam ihnen entgegen. Dann war es wieder ſtill wie zuvor. Sie kamen an einer mannshohen Mauer vorbei, auf der Glasſplitter lagen, an einem langgeſtreckten Gebäude aus roten Ziegelſteinen und an einer Reihe eintönig grauer Häuſer. Endlich blieben ſie vor einem düſteren, ſpitzwinkligen Eck⸗ hauſe ſtehen und warfen einen Blick auf die Fenſter der erſten Etage. Aber die Finſternis dort oben war ſo geſpenſtiſch, ſo handgreiflich, daß ſie auch nicht den leiſeſten Schatten hatten wahrnehmen können. Nachdem ſie ſich vergewiſſert hatten, daß weit und breit kein Menſch zu ſehen war, ſtiegen ſie kurz ent⸗ ſchloſſen über den Gartenzaun. Der Kies knirſchte kaum hör⸗ bar unter ihren Schritten. Noch einmal ſpähten ſie in die lauernde Finſternis der Straße. Dann machte ſich der kleinere der beiden Männer an das Offnen der Tür. Der Lichtkegel einer Taſchenlampe flammte auf, groteske Schatten an die Wand malend. Ein Schild wurde beleuchtet: Dr. E. Braun. g Der Große flüſterte:„Bis jetzt ſtimmt alles.“ Der andere nickte nur mit dem Kopf und holte wieder die Dietriche hervor, die leiſe wie Haarnadeln aneinanderſchlugen. Ein langer, atemloſer Augenblick verging, dann konnte man ein zweimaliges Schnappen hören.. „Menſch! Das hätt' ich mir ſchwerer vorgeſtellt!“ platzte der Kleine freudig heraus.„Nun noch das andere Schloß.“ „Pſſſt!“ machte der andere. Wieder verging eine ſchweigende Minute, dann ſchnappte es zweimal kurz hintereinander, und die Tür gab nach. Der Schein der Taſchenlampe huſchte über einen geräumigen Korri⸗ dor, von dem fünf Zimmer abgingen. Das zweite linker Hand ſollte es ſein. Abermals taſtete der Lichtkegel die wenigen Möbel ab, fuhr zitternd über den weichen Teppich und heftete ſich endlich, gleichſam ausruhend, auf einen mittelgroßen, wuchtig gebauten Geldſchrank. Der Atem der beiden Männer ging raſcher. In nervöſer Haſt packten ſie ihre Werkzeuge aus, und ohne Umſtände machte ſich der Kleine an die Arbeit. Eine knappe Viertelſtunde war wohl vergangen, da knurrte er:„Gib den Schweißapparat her! So iſt nichts zu machen!“ Im ſelben Augenblick wurde ein Lichtſchalter herum⸗ gedreht, und der Schein einer Tiſchlampe mit grünem Seiden⸗ ſchirm erleuchtete das Zimmer. Der Schweißapparat fiel Eddi vor Schreck aus der Hand. Wie verſteinert ſtanden beide da und ſahen auf den Mann, der wie hingezaubert im Tür⸗ rahmen lehnte und lächelnd einen Revolver in der Hand hielt. Während er zwei Schritte vortrat, meinte er mit ſeinem ver⸗ teufelt höflichen Lächeln: „Laſſen Sie ſich nicht ſtören, meine Herren! Machen Sie Ihre Arbeit ruhig zu Ende. Es wäre mir eine Freude, Ihnen zuſehen zu dürfen. Geſtatten Sie übrigens: Dr. Braun!“ Die beiden machten nicht gerade ein geiſtreiches Geſicht. Eddi packte wortlos die Werkzeuge zuſammen, und Paul ſtierte mit krauſer Naſe auf den Dr. Braun. Es ſah aus, als ob er ee H e 2 — ier 1 DN 2 2 1 π, 8 7— 71 7 jeden Moment losheulen wollte vor Wut über den mißglückten „Beſuch“. „Aber verſtehen Sie mich recht, meine Herren“, begann Dr. Braun wieder mit veränderter Stimme. Das merkwürdige Lächeln auf ſeinem Geſicht war verſchwunden.„Sie würden mir in der Tat einen Dienſt erweiſen, wenn es Ihnen gelingt, den Geldſchrank zu öffnen. Ich habe keineswegs die Abſicht, Sie der Polizei zu übergeben.— Hören Sie zu! Ich bin im letzten Jahre zweimal von Einbrechern heimgeſucht worden. Jedesmal fielen den Leuten erhebliche Beträge in die Hände. In der vorigen Woche nun habe ich mir dieſen— angeblich— gegen jeden Knacker ſicheren und unzugänglichen Geldſchrant anfertigen laſſen. Wenn Sie es ſich zutrauen, das Ding den⸗ noch zu öffnen, hätte ich den Beweis, daß alles Geſchwätz dar⸗ über fauler Zauber iſt. Sie ſollen nicht umſonſt arbeiten! Zwei Hunderter iſt mir der Spaß wert!“ Die beiden wechſelten einen Blick. Zweihundert wollte ihnen auch Karſten geben, wenn ſie die Beute brachten.— Verflucht! Mit einer ſolchen Wendung hätten nicht gerechnet. „Uff!! Eddi! Fange an! Nichts geht über ehrliche Arbeit“, verſuchte Paul zu ſcherzen, obgleich er dem Frieden auch noch nicht recht traute.„Und wenn es'ne Falle iſt, haben wir eben Pech gehabt!“ brummte Eddi. Gleich darauf ziſchte hart und eintönig der Schweiß— apparat, die Funken ſprühten, wie ein Geſchoß kam die bläu⸗ Se heraus und biß ſich unermüdlich in den zähen Sta Dr. Brann ging an den Schreibtiſch, nahm eine Zeitung zur Hand und fing an zu leſen. Sein Revolver lag griff— bereit. Nur ab und zu warf er einen flüchtigen Blick auf die beiden, denen der Schweiß buchſtäblich von der Stirn tropfte. Zwanzig Minuten waren vergangen. Oberhalb des Schloſſes hatte ſich ſchon eine breite, etwa zwei Zentimeter tiefe Narbe in den Stahl gegraben. Als Eddi ſich umdrehte, ſah er zu ſeinem Erſtaunen, daß der Platz hinter dem Schreibtiſch leer war.„Du, der Braun iſt weg!“ ſtieß er angſtvoll hervor. Aber in derſelben Sekunde ſah er ihn wieder im Türrahmen, in der rechten Hand den Revolver, in der linken eine Flaſche Kognak mit drei Gläſern balancierend.„Keine Bange, meine Herren!“ tröſtete er gemütlich.„Ich werde nicht wortbrüchig. Ich wollte Ihnen nur ein Stärkungsmittel holen. Kommen Sie, trinken wir erſt ein Gläschen!“ Pauls Hand zitterte, als er das Glas hob, ſo daß er die Hälfte verſchüttete. „Es ſieht ganz ſo aus, als ob Sie es ſchaffen, meinte Braun. „Darauf geb' ich meinen Kopf!“ grinſte Paul. Und ſchon waren ſie wieder bei der Arbeit. Ein feiner Kerl, der Braun, dachten beide. Er ſchien ihnen gar nicht mehr ſo ſehr einer anderen Welt angehörig. Und als wiederum zwanzig Minuten vergangen waren— Dr. Braun hatte ſich unterdeſſen das ſechſte Glas eingeſchenkt und die ſoundſovielte Zigarette an⸗ gezündet—, gingen die beiden ſchweren Türen des Schrankes plötzlich auf. Wie gebannt ſtarrten Eddi und Paul auf die Banknotenbündel.— Dr. Braun erhob ſich vom Tiſch, legte zwei Hunderter hin und rief in ehrlichem Staunen:„Alle Ach— tung, meine Herren! Man ſieht wieder einmal, gelernt iſt gelernt!“ Nur widerwillig trennten Eddi und Paul ſich von dem verführeriſchen Anblick. Doch angeſichts des drohenden Revolvers gab es ohnehin keine andere Wahl. So ſteckte ſich jeder, als ſei dies die erklärlichſte Sache von der Welt, ſeinen Hundertmarkſchein in die Weſtentaſche. Und mit einem flüch⸗ tigen Gruß verſchwanden ſie ebenſo lautlos wie ſie gekommen waren. Nie in ihrem Leben kamen ſie ſich ſo ehrlich vor. Dr. Braun oder, wie er mit ſeinem richtigen Namen hieß, Max Ammer, ſteckte jetzt ſeinen Revolver weg und ſchenkte ſich mit erzwungener Ruhe den ſiebenten Kognak ein. Dann ging er, erleichtert aufatmend, an den Geldſchrank und zählte mit geübten Fingern flüchtig die Banknoten durch.„Hm“, machte er nach einer Weile,„hätte'n bißchen mehr erwartet.— Na— achtzigtauſend iſt beſſer wie gar nichts!“ „Das will ich meinen“, ertönte mit einem Male hinter ihm eine müde Stimme. Wie ein elektriſcher Schlag durchfuhr es wie?“ ihn. Automatiſch griff er nach ſeinem Browning, ſah aber zugleich, daß es zu ſpät war. „Machen Sie keine Geſchichten, lieber Freund!“ ſprach ein Mann, der die Rechte in der Taſche ſeines Regenmantels ver⸗ graben hatte, aus der ſich nur allzu deutlich der Lauf eines Revolvers abzeichnete. Max wußte ſofort, wer vor ihm ſtand: Kriminalinſpektor Keller! Ausgerechnet der muß mich faſſen, dachte er in ſeiner ohnmächtigen Wut. Wie iſt dieſer leibhaftige Satan nur hier reingekommen? Inſpektor Keller, den man ſeinem Außern nach wirklich für alles andere als einen Kriminaliſten hätte halten können, grinſte über das ganze Geſicht.„Tja, mein Verehrteſter, da kommen Sie aus dem Staunen nicht heraus, wie? Kann ich mir denken. Ich ſtaune ſelbſt, daß ich zum zweitenmal das Vergnügen habe—“ Max aber war ofſenbar aller Spaß vergangen. Er konnte nur noch mit den Zähnen knirſchen. Inſpektor Keller hingegen ſchien um ſo leutſeliger zu ſein, denn nach einer Pauſe, die er mit einem lauten Gähnen aus⸗ füllte, fuhr er zufrieden fort:„Ja, mein Verehrteſter, offen geſtanden, ich hätte es mir, als ich mich ſo gegen zehn Uhr abends hier im Dunkeln hinſetzte, wahrhaftig nicht träumen laſſen, daß ich noch einen ſo guten Fang machen würde. Ich hatte nur Lunte davon bekommen, daß ein gewiſſer Karſten zwei ſeiner Leute herſchickt, um hier ein wenig auszuräumen. Ich war ſchon faſt eingeſchlafen vor Langeweile, als Sie — es war wohl kurz nach eins— von der Straße her juſt in das Zimmer ſtiegen, wo ich mich ein wenig auf den Diwan gelegt hatte. Mir blieb gerade noch ſoviel Zeit, ſchnell dar⸗ unterzukriechen.— Sie machten ſich ſofort an dem Geldſchrauk zu ſchaffen. Ich lonnte Sie nicht daran hindern, da ich, wie geſagt, noch mehr Beſuch erwartete. Bald darauf wurden Sie dann ja auch durch das Erſcheinen der beiden anderen geſtört. Gewiß, ich hätte Sie nun alle drei zu gleicher Zeit verhaften können, aber ich wollte meinem Kollegen, der auf der Straße ſtand, auch etwas zukommen laſſen. Außerdem war es für mich recht unterhaltend, wie Sie Ihre Rolle als Dr. Braun ſpielten. Doch nun wollen wir gehen, es iſt verdammt ſpät geworden!“ Draußen hatte es zu regnen begonnen. Kriminalinſpektor Keller ſchlug ſeinen Mantelkragen hoch und meinte zu dem Gentlemaneinbrecher:„Kommen Sie hier links herunter! An der Ecke ſteht das Polizeiauto, es iſt verdeckt. Ihr neuer Hut wird ſonſt naß!“ Der Freund des Seemanns Von Chriſtoph Walter Drey. Jedesmal, wenn Johannes Kramer den Beſuch ſeines Freundes Hein Priebe empfangen hatte, zeigte er ein ver⸗ ändertes Weſen, und nach Anſicht ſeiner jungen Frau war die Veränderung nicht zu ſeinem Vorteil. Sie waren alte Freunde, der Johannes und der Hein, kannten ſich von ihrer Schulzeit und waren Jahre hindurch zuſammen zur See gefahren. Dann aber hatte Johannes einen längeren Landurlaub dazu benutzt, ſich in die nied⸗ liche Tilde Frendſen zu verlieben, und bald hatte man Hochzeit gehalten. Die blonde Tilde war jedoch nicht bedingungslos Frau Kramer geworden. Er hatte ihr verſprechen müſſen, den Seemannsberuf aufzugeben und ſich am Lande einen Erwerb zu ſuchen. Und das hatte er verſprochen. Und da er ein anſtelliger Menſch war, fiel es ihm nicht ſchwer, in einem Speicher am Kai eine lohnende Beſchäfti⸗ gung zu finden. Für den Anfang konnten ſie zufrieden ſein und waren es auch. Aber gleich als Hein Priebe das erſte Mal bei ihnen geweſen war, einige Stunden in der guten Stube breit und bequem geſeſſen und mit dem Freunde alte Erinne- rungen ausgetauſcht hatte, war dieſer ſo ſonderbar ge— weſen. 9 als der Seemann nach ſechs Monaten wieder⸗ gekommen war, hatte ſich dieſelbe Wirkung noch auffälliger gezeigt, und mit jedem Beſuch war es ſchlimmer geworden. Das letzte Mal hatte Priebe den Freund nicht in der Wohnung aufgeſucht, ſondern ihn nach Feierabend vom Speicher abgeholt, und Stunde um Stunde hatte die junge Frau mit dem Abendbrot auf ihren Mann gewartet. Frau Tilde hatte ſich nicht enthalten können, eine ab⸗ fällige Bemerkung über Hein Priebe, den Verführer, zu enachen; aber ihr Mann hatte ihn in Schutz genommen. Und als ein Wort das andere gegeben, war ihm die Außerung entſchlüpft:„Das beſte wird ſchon ſein, ich gehe auch wieder zur See!“ Sie war ſo betroffen, daß ſie ſchwieg. Aber ſie wußte nun, was in ihrem Manne vorging und welche Stimmun⸗ gen es waren, die der Beſuch Priebes in ihm wachrief. Beim Hochzeitseſſen hatte ein alter Onkel, ein ehe⸗ maliger Kapitän, den jungen Eheleuten gutgemeinte Rat⸗ ſchläge erteilt. Frau Tilde erinnerte ſich, wie er unter anderem ge— ſagt hatte:„Und denn holl dinen Hannes man recht faſt. lüttje Fru, ſonſt kniept he di all wedder ut!'t is mit uns Seelüt ſo'n Sak! Wie könt uns an Land ſlecht torecht⸗ finnen, et treckt uns immer wedder torück up Water, wat doch nu mal unſ' Element is.“ Die„lüttje Fru“ hatte lachend erwidert:„Keine Angſt — ich werde ihn ſchon feſthalten!“ Und ihr Johannes hatte ihr zärtlich zugeflüſtert:„Und wenn du mich auch loslaſſen würdeſt, ich blieb doch bei dir. Wo könnte es denn ſchöner auf der Welt ſein, als bei meiner Tilde?“ Sollte der alte Onkel nun doch wahr geſprochen haben? Zog es ihren Johannes ſchon wieder aufs Waſſer? Am nächſten Abend ſprach Hein Priebe wieder in der Wohnung des jungen Paares vor, und als er den Freund nicht antraf, wollte er ihm entgegengehen. „Aber ſo bleiben Sie doch!“ bat die junge Frau ſehr freundlich.„Oder iſt es Ihnen kein Vergnügen, mir ein Weilchen Geſellſchaft zu leiſten?“ „Wie können Sie ſo was denken!“ entgegnete Priebe. „Ich dachte ſchon, Sie fürchteten ſich“, neckte ihn Tilde.„Ich mich fürchten?“ „Oder Sie möchten mich nicht leiden.“ „Aber Frau Kramer!“ Hein rief es faſt entrüſtet. „Man iſt ja ſo dankbar für jede Aufmerkſamkeit!“ ſagte ſie.„Als junges Mädchen nimmt man's als was Selbſtverſtändliches hin, da muß es ſo ſein. Erſt wenn man verheiratet iſt, lernt man's ſchätzen. Da wird man nicht mehr verwöhnt. Können Sie es wohl glauben, daß Johannes ſo rückſichtslos gegen mich ſein will, e wieder anheuern zu laſſen?“ „Nicht möglich!“ ſchuldigen. „Ja, und trotzdem er mir vor der Hochzeit verſprochen hat, immer an Land und bei mir bleiben zu wollen.“ „Dann mußte er's doch aber auch tun!“ erklärte Priebe beſtimmt. „Nicht wahr? Und es freut mich, daß Sie dasſelbe ſagen. Johannes behauptete nämlich, Sie hätten ihn darauf gebracht und ihm zugeredet.“ „Ich——?“ Dem Seemann ſtieg das Blut ins Ge⸗ ſicht, und ſein Blick wurde unſicher.„Aber wie kaun bloß? Ich ſollte——? Frau Kramer, trauen Sie Mir jo etwas zu?“ 8„„ 0 8 meinte er und ſpielte den Un⸗ 2— „Nein“, erklärte ſie.„Ich hab's Ihnen nicht zugetraut. Ich habe gleich geſagt: Das tut Priebe nicht! Dazu iſt er viel zu vernünftig. Er würde, wenn er verheiratet wäre, auch nie von ſeiner Frau fortgehen.“ „Würde ich auch nicht!“ beteuerte Priebe und hob die Hand wie zum Schwur.„Wenn man das nicht nötig hat und macht es doch, iſt es eine Schlechtigkeit, eine Gemein⸗ heit. Jawohl, ein große Gemeinheit!“ „Wie ſchade, daß Sie nicht verheiratet ſind!“ meinte ſie.„Ihre Frau könnte man doch beneiden.“ „Die beſten Frauen lernt man immer erſt kennen, wenn ſie ſchon ein anderer geheiratet hat“, vergalt er das Kompliment und blickte ſie bewundernd an. Er wollte noch etwas recht Schmeichelhaftes hinzu⸗ fügen, aber das Erſcheinen des Hausherrn hinderte ihn daran. Nicht ohne Neid ſah er, wie Tilde ihrem Manne die friſchen Lippen zum Kuß bot. „Wenn du doch ein bißchen früher gekommen wärſt!“ ſagte ſie. „Ja, du biſt recht lange geblieben“, beſtätigte auch der Freund und war die Unbefangenheit ſelbſt. 8 „Du hätteſt dann von Herrn Priebe manches hören können, was dir gutgetan hätte.“ „Was war denn das?“ erkundigte ſich Johannes. „Daß es eine Schlechtigkeit iſt und eine Gemeinheit, eine große Gemeinheit, wenn ein verheirateter Mann wieder zur See gehen will, ohne daß er es nötig hat.“ „Haſt du ſo was geſagt, Hein?“ Der war völlig ratlos. „Ach, wir haben man ſo drüber geſchnackt——“ „Und er würde es nicht tun. Er würde nie von ſeiner Frau fortgehen. Sagen Sie's doch noch mal, Herr Priebe!“ Priebe ſtotterte etwas Unverſtändliches. 5 „Hein“, ſagte Kramer,„mir ſcheint, du haſt eine doppelte Zunge. Mich willſt du wieder aufs Schiff haben und zu meiner Frau ſchnackſt du ſo! Da ſagſt du, es wäre eine Gemeinheit, wenn ich's tun würde. Ein falſcher Freund biſt du! Ich habe mich in dir getäuſcht!“ „Man nichts für ungut, Hannes——“ Priebe erhielt keine Antwort. Da erhob er ſich und ſchritt zur Tür. Adjüs für heute!“ Die Tür ſchloß ſich hinter Priebe, und man hörte ihn die Treppe hinuntergehen. Johannes und Tilde ſtanden ſtill und lauſchten, bis er unten war. Dann ſahen ſie ſich an— lange „Na, denn 1 07 * — 1 e 828 lot 10 ne en t * * Dr. Ludwig Kühle Das G 1. Fortſetzung. II. Hoffnungsvolle Fahrt Eine kitzlige Fracht trägt das däniſche Motorſchiff „Disko“ im April 1930 von Kopenhagen nach Grönland. Rieſige Kiſten, in denen zwei knallrote Propellerſchlitten ſorgfältig verpackt ſind, die erſten, die es mit dem Polar⸗ ſchnee aufnehmen ſollen. Andere Kiſten mit den Teilen eines kompletten Holzhauſes. Hunderte von Kolli mit Proviant, Apfelſinen, Apfeln, zahlloſe Kiſten mit Theo⸗ doliten, Apparaturen für Schweremeſſungen, Waſſerſtoff⸗ glasflaſchen für die Füllung von Pilotballons. Rund 100 000 Kilogramm Gepäck hat Wegener für die zwanzig Mann ſeiner Expedition verſtauen laſſen. In Reykjavik kommen, betreut von den Isländern Jon und Vigfus, noch zwei Dutzend Ponys dazu, die den letzten noch ver— fügbaren Platz mit Beſchlag belegen.— Und dazwiſchen Benzin, einige tauſend Liter, Futter für„Schneeſpatz“ und„Eisbär“, die Propellerſchlitten, Dynamit für die Eisdickenmeſſungen und Sprengkapſeln, viele Spreng kapſeln. * Wenn es hier brennt Das Schiff, das an den erſten Tagen nach dem Ver— laſſen Islands bei Windſtille noch ſanft geſchaukelt hatte, ſtampft und rollt jetzt gefährlich. Wegener geht mit be⸗ ſorgter Miene immer wieder rund um das Deck und prüft die Verſtauung des Gepäcks. Wenn die Propellerſchlitten— kiſten nur nicht ins Rutſchen kommen. Und die Spreng⸗ kapſeln, das Benzin, das Dynamit!„Wenn es hier brennt, dann iſt an Löſchen nicht zu denken“, murmelt er vor ſich hin,„aber eine hochanſtändige Feuerbeſtattung gibt das wenigſtens und eine höchſt koſtſpielige!“ Seit geſtern liegt Vigfus ſeekrank in ſeiner Koje, auch Jon läßt ſich heute nicht mehr ſehen. Der isländiſche Student Gutmund wartet allein die Pferde, die in ihren engen Verſchlägen mehrmals täglich gefüttert werden müſſen, weil die Krippen nicht groß genug ſind.— Das Mittageſſen findet nur eine kleine Tafelrunde beieinan⸗ der. Auch die Deutſchen ſind nicht alle ſeefeſt. Nur der Führer iſt unerſchütterlich und unermüdlich. Von Zeit zu Zeit hört man neben den Propellerkiſten einen Mann allerlei Beſchwörungen murmeln! Es iſt Ingenieur Schif, der um ſeine koſtbaren Gefährte bangt.— Die Wetterfröſche werden zum Prophezeien aufgefordert, ſie ſind unerwartet optimiſtiſch, und richtig! Am anderen Tage wird das Wetter ruhig und ſchließlich herrſcht ſtrah— lender Sonnenſchein.— Grönland naht. Die erſten Eis⸗ ſchollen tauchen auf und werden mit Hallo von den Polarneulingen begrüßt.— Die Funkmeldungen aus den Grönlandhäfen lauten nicht günſtig: Holſtenburg minus 7 Grad, Kamarujuk, zukünftiger Heimathafen der Expe⸗ dition minus 15 Grad. Alſo noch tiefſter Polarwinter.— Hoffentlich geht das Eis bald auf, das die Fjorde ver— ſperrt. In Holſtenburg wird umgeladen auf den„Guſtav Holm“, ein richtiges Expeditionsſchiff mit dicker Außen⸗ haut und einer Ausgucktonne für die Eisfahrt.— Nun iſt alles ſchon enger. Das ganze Deck iſt mit Benzin- kannen dicht beſät.— Die Ponys aber ſind trotz der Enge ganz fidel. Sie beißen ſich manchma aus Über⸗ mut. Ihr helles Wiehern klingt ermunternd nach oben, wo die Expeditionsleute unter dem ſtrengen Rauchver— bot ſtöhnen. Auch Wegener muß ſchweren Herzens auf ſeine geliebte Pfeife verzichten;— aber in die Luft fliegen, ſo kurz vor dem Ziel? In wenigen Stunden ſoll das Schiff an der Eiskante ſein. 40 Tage vom Eis gefangen Der 4. Mai 1930 war der Anfang einer ſchlimmen Zeit. Das Schiff hat die Eiskante erreicht! Noch ahnt niemand, daß die Expedition ſechs Wochen Geduld bis zum Zerreißen der Nerven üben muß. Gefangen vom Eis, das ſchweigend, ſchickſalsſchwer zwiſchen Schiff und Kamarujukgletſcher liegt. Nur einer weiß, was das be— deuten kann. Alfred Wegener ſitzt und rechnet ſtunden— lang die Transportzeiten durch, die für den Aufbau der Stationen vorgeſehen ſind. Er berät mit dem Propeller— ſchlittenmann Schif, wie lange er für ſeine Montagen braucht. Er geht an Land, um die Schlittenhunde zu mieten und Futter zu kaufen. Er wirbt Grönländer an für die Schlittenreiſen. Einen Poſten läßt er oben auf einer Felskuppe aufſtellen, der von morgens bis abends Ausſchau hält, ob das Meereis nicht aufbricht.— Ein koſtbarer Tag um den anderen des kurzen Polarſommers verrinnt. Am 17. Juni nach 40 Wartetagen gibt Wegener den Befehl zu einer letzten verzweifelten Aktion. Wozu iſt das viele Dynamit an Bord! Es wird geſprengt. Die Sprengſpezialiſten müſſen eine Rinne anlegen. Schuß um Schuß haut große Löcher aus dem Eis. In ſtunden⸗ langer Arbeit iſt die Fahrtrinne vorbereitet, durch die das Schiff ſeinen Weg bahnen ſoll. Da, ein heller Schrei aus der Ausgucktonne:„Das Eis geht ab!“ Alles ſtürzt geſpannt an die Reeling und ſtarrt gebannt nach Süden. Weit ab von der künſtlich geſprengten Rinne treibt in rieſigen Schollen das Eis hinaus auf das offene Meer. „Die Natur verhöhnt uns noch“, meint Wegener bitter zu den anderen.„Alle Arbeit war umſonſt, wir hätten ebenſogut uns hinlegen und ſchlafen können!“ Am anderen Tag endlich Ausladen. Mit, Hochdruck wird gearbeitet. Das Wetter iſt wunderbar. Alles klappt wie am Schnürchen.—„Ein guter Tag, ein herrlicher Tag, ein Tag, der uns einen guten Schritt vorwärts brachte“, ſchreibt Wegener abends in ſein Tagebuch. Fieberhaft beginnen die Arbeiten. Ein Weg über den Gletſcher wird gebaut. Faſt Tag und Nacht gehen die Transporte. Mehr als einmal ſtürzen proviſoriſche Brücken ein, Pferde fallen in Gletſcherſpalten, die Sonne rab im Inlandeis Alfred Wegeners Forſcherleben und Tod zerſtört am Tage, was nachts in mühſamer Arbeit auf— gebaut war. Ein Wunder, daß keiner von den Expedi⸗ tionsleuten oder von den angeworbenen Eskimos zu Schaden kommt.— Das Pferdefutter wird knapp. Macht nichts! Wegener ſchickt einige Expeditionsleute zur„Heu⸗ ernte“ im Grönlandfjord aus. Mit den Händen wird an ſteilen Hängen ſpärliches Gras gerupft, getrocknet und mit dem Motorboot zum Aufſtiegsgletſcher geſchafft. Bis zum Eintreffen des nächſten Futtertransports reicht es. Keine Schwierigkeit iſt dem allgegenwärtigen Expedi— tionsleiter zu groß. Zwölf Stunden am Tag iſt er unter⸗ wegs und nachts ſchreibt er noch auf der Schreibmaſchine Berichte und verzeichnet ſeine Beobachtungen in ſeinem Tagebuch. Die Zentralſtation entſteht Mitte Juni bricht Dr. Georgi mit zwölf Hunde⸗ ſchlitten nach ſeinem zukünftigen Standort in„Eismitte“ auf.— Von nun an gehen in regelmäßigen Abſtänden Transportkolonnen mit Hundeſchlitten in das Innere, um wiſſenſchaftliche Inſtrumente, Heizpetroleum und Proviant nach Eismitte zu ſchaffen. Unterwegs werden an der 400 Kilometer langen Strecke ſchwarze Fahnen als Wegmarkierung ausgeſteckt, Depots angelegt, Benzin für die Propellerſchlitten aufgeſtapelt, damit ſpäter der Reiſeverkehr über das„große Eis“ reibungslos funk⸗ tioniert. Dr. Georgi fängt ſofort an zu arbeiten und bleibt zunächſt allein in der Zentralſtation; der einſamſte Menſch der Welt. Immer neue Transporte gehen von der Weſtſtation. Es gehört zum guten Ton unter den Eskimos, wie unter iſt inzwiſchen ebenfalls an ſeinen zukünftigen Arbeits⸗ platz angelangt. Er und Georgi fangen an, ſich für den nahenden Polarwinter einzurichten, den erſten, den Men⸗ ſchen auf dem Inlandeis erleben. Es iſt inzwiſchen September geworden. Noch immer hat ſich keiner der Propellerſchlitten in der Zentralſtation ſehen laſſen. Mit dem Petroleumvorrat für den Winter ſieht es dort böſe aus. Auch das Winterhaus iſt noch unterwegs, und im Sommerzelt kann man kaum die Winterkälte und die ge⸗ fürchteten Schneeſtürme überſtehen. 1,5 Liter Petroleum pro Tag Schließlich rechnete die Beſatzung aus, was man au Material für die Überwinterung nach menſchlichem Er⸗ meſſen im äußerſten Falle noch braucht. 1½ Liter Petro⸗ leum zum Heizen und Leuchten pro Tag ſind jedenfalls viel zu wenig bei den erwarteten Temperaturen von 50 Grad unter Null und mit Rückſicht darauf, daß ohne⸗ nicht hin das vorgeſehene Winterhaus wahrſcheinlich mehr nach Eismitte kommt. 680 Kilogramm Brennſtoff braucht man noch, und wenn dieſe wenigſtens noch ge⸗ bracht werden, dann will man auf Radio und manches andere Stück der Ausrüſtung verzichten Sorge und Georgi ſchreiben das in einem Brief an Wegener, den ſie der dritten Schlittenkolonne mitgeben. Sie teilen ihm gleichzeitig mit, daß ſie am 20. Oktober nach der Weſt⸗ ſtation mit Hundeſchlitten abmarſchieren, wenn wider alles Erwarten bis dahin weder Propellerſchlitten, noch Hundeſchlitten das Fehlende bringen! Dieſen Brief erhält Wegener, als er ſchon mit fünf⸗ den Europäern, von denen ja nur vier die Arktis kennen, eine Fahrt nach Eismitte gemacht zu haben. Dr. Sorge zehn Hundeſchlitten nach Eismitte unterwegs iſt. (Fortſetzung folat.) ald, Feld ùud ſleide Wenn Tiere ſchießen.. Waſſer und Sand als Geſchoſſe. Es iſt ſeltſam, daß Allmutter Natur zwar allen ihren Kindern, auch den kleinſten und unwichtigſten, Waffen gab, ſcharfe Waffen oft, damit ſie ſich durch— ſetzen können in dem— gerade in der Tierwelt mit unerbittlicher Grauſamkeit geführten— Kampf um das Leben. Daß dieſe militante Ausrüſtung des Tieres aber ſich faſt ausnahmslos be⸗ ſchränkt auf Waffen, die unlösbar mit dem Körper ihres Trägers verbunden ſind: alſo die Zähne, die Krallen, die Hufe und die Gehörne. Nur in ganz wenigen, an den Fingern beider Hände abzuzählenden Ausnahmefällen hat die Natur Vertreter der Tierwelt mit Wurf⸗ geſchoſſen ausgerüſtet oder ſie dazu er— zogen, Fremdkörper als Waffen zu ver— wenden. Wenn wir von ſchießenden Tieren ſprechen, ſo meinen wir damit alle die Lebeweſen, die nicht mit Hilfe der Hände oder Klauen Fremdkörper ſchleu— dern können, ſondern ſolche. denen das „Schießen“ unbedingte Notwendigkeit iſt zur Abwehr von Feinden oder zur Erlegung der Jagdbeute. Da iſt zum Beiſpiel der Schützenfiſch, der— mit weitaufgeriſſenen Augen unbeweglich im ſeichten Waſſer ſtehend— an hellen Tagen kleine Mücken, Libellen und anderes Getier richtig„erſchießt“. Läßt ſich ſolch ein Inſekt in ſeiner Nähe auf einem Zweig nieder, ſo ſchnellt der in Siam beheimatete Fiſch ruckartig an die Oberfläche und ſpritzt mit unfehl⸗ barer Sicherheit einen ſchweren Waſſer⸗ tropfen auf ſein unglückliches Opfer, das ermattet und halb gelähmt ins Waſſer fällt, um ſeine Beute zu werden. Ebenfalls mit Fremdkörpern„ſchießt“ der Ameiſenbär, der im Grunde ſeines ſelbſtgebauten Sandtrichters hockt und auf Beute lauert. Naht ſich dem Trichter ein Tier, ſo beginnt er mit Sandkörn⸗ chen ein regelrechtes Bombardement, bis die Ameiſe betäubt liegenbleibt und er ſie in Seelenruhe verzehren kann... Schützenfeſt der Tiere Die meiſten„ſchießenden“ Tiere aber verwenden als Geſchoß nicht Fremd— körper, ſondern irgendwelche Produkte ihrer eigenen Drüſen, zum Beiſpiel die „Speiſchlange“, die mit ihrem ſcharfen Speichel ſelbſt große Hunde und Ratten blenden und dann die wehrlos ge— wordenen freſſen kann. In erſter Linie aber iſt das„Schießen“ dieſes wegen ſeiner weißen Halszeichnung auch „Halsbandſchlange“ genannten Reptils nur Selbſtverteidigung und ſeltener Angriff. Auch Schnecken können ſchießen! Nicht um zu jagen oder um ſich zu wehren, ſondern einfach ſo, zum Vergnügen! Zur Zeit der Begattung veranſtalten die Schneckenmännchen ein ſolches ſaua⸗ tiſches Tierſchützenfeſt, indem ſie kleine Kalkbröckchen oder Steinchen mit ziem⸗ licher Kraft auf die Gehäuſe der Weib⸗ chen ſchleudern, um deren Aufmerkſam⸗ keit auf ſich zu lenken. Grotesk, nicht wahr? Wie auf dem Dorf alſo die Bauernburſchen die ſchwerſten Steine ſtemmen und die gröbſten Hämmer wer⸗ fen, um ihren Schönen durch ihre Kraft und Geſchicklichkeit zu imponieren, ge⸗ nau ſo veranſtalten die Schneckenmänn⸗ chen ihr Schützenfeſt und beſchießen ihre Weibchen mit den von den Gelehrten als„Liebespfeil“ treffend bezeichneten Kalkſtückchen——— Daß das Lama„ſchießen“— oder beſſer; ſehr treffſicher ſpucken— kann, iſt bekannt. Sein Speichel aber iſt(ſo unangenehm er auch ſein mag) eine immerhin noch harmloſe Waffe gegen den Drüſenſaft des Stinktiers(Skunks), der geradezu beſtialiſch ſtinkt(Ver⸗ zeihung!, aber„riechen“ kann man hier⸗ zu wirklich nicht mehr ſagen). Kleider oder Geräte, die ein gereiztes Stinktier „beſchoſſen“ hat, riechen noch nach Mo⸗ naten nach dem an ſich harmloſen Gift. „Manna“ oder„Blutregen“? Würmer fallen vom Himmel! In Schweden fiel dieſer Tage am frühen Morgen ein ſtarker Regen. Als die Be⸗ wohner nach dem Regenguß wieder auf die Straße traten, bot ſich ihnen ein ſeltſames Bild. Mit dem Regen waren nämlich Milliarden winziger Würmer „vom Himmel gefallen“ In ihrem Ausſehen glichen ſie Regenwürmern, nur daß ſie wenige Millimeter maßen. Gegen Mittag wiederholte ſich der Vor— gang in noch weit ſtärkerem Maße, ſo daß die Erde mit dieſen roten Würmern dicht bedeckt war. Meteorologen reiſten ſofort zu den Orten, wo dieſer Regen gefallen war, und ſind jetzt zu folgen⸗ dem Ergebnis gekommen: Durch ſtarke Windhoſen ſind die Tiere aus Teichen oder ähnlichen Waſſern emporgeſogen worden und dann durch den Wind weite Strecken über Schweden geflogen, bis ſich die Wolken in Regen verwandelten und die Tiere mit herunterfielen. Wir alle wiſſen aus der Bibel, daß Moſes in den Kapiteln über die Wande— rung der Iſraeliten durch die Wüſte Sinai vom„Manna, das vom Himmel fiel“, ſpricht. Seit langem ſtreitet man ſich über die Art dieſes Mannas. In der Wüſte Sinai wächſt eine Art Ge— ſtrüpp, das man als Manna bezeichnet. Wenn man die Rinde dieſer Sträucher anſchneidet, rinnt ein ſüßer, weißer Saft aus dem Stamm, der zu hell⸗ gelben, durchſichtigen Körnern gerinnt. Die Mönche vom Berge Sinai machten mit dieſen Körnern, die ſie in ihrer Freizeit ſammeln, ein gutes Geſchäft. Sie verkaufen ſie nämlich den Pilgern als Manna, wie es die Iſraeliten auf ihrer Wanderung gefunden hätten. Je⸗ doch ſpricht Moſes vom„Manna, wel⸗ ches aus der Luft herniederfiel“, und eine andere Partei von Forſchern be— hanptet, dieſem Geſtrüpp wäre ſein be⸗ zeichnender Name erſt ſpäter, um der ſeltſamen Nahrung der Kinder Moſes' eine Erklärung zu geben, verliehen wor— den. Es iſt auch wahrſcheinlicher, daß es rieſige Heuſchrecken waren, die in Schwärmen von ſo ungeheurer Aus⸗ dehnung herniederfielen, daß, ſich der ganze Volksſtamm der Iſraeliten auf mehrere Tage damit verpflegen konnte. Dieſe ſüdlichen Heuſchrecken erreichen eine Größe, die manchmal ſieben Zenti⸗ meter überſchreitet. Noch heute ſam⸗ meln die Araber dieſe Heuſchreckenars, zerſtoßen ſie und backen aus dem Pul⸗ runde ver der getrockneten Maſſe Kuchen, die als Delilateſſe geſchätzt wer⸗ den. Aber auch ganz ähnliche Erſchei⸗ nungen wie die oben angeführte hatte man ſchon ſogar in Deutſchland beob⸗ achtet. Deutſchland„allenthalben Zeichen Himmel“. Feurige Männer, lende Kreuze und auch ſog. Blutregen. Der Prediger Böſſinger ſchildert in ſei⸗ nen Kirchenbüchern ausführlich dieſe Erſcheinungen, die vom Volke als Vor- boten großer„graulicher Ereigniſſe“ ge— deutet wurden. Seltſam, daß dieſe Vor ausſagen durch den Dreißigjährigen Krieg wirklich eintrafen. Aber auch bei dieſen Erſcheinungen handelte es ſich am nicht um übernatürliche Dinge. In den, Voralpen fällt auch heute noch in man⸗ chen Wintern ein hellroter Schnee, der denſelben Blutregen, nur in feſterem Aggregatzuſtand, darſtellt. Die rote Färbung des Regens bzw. des Schnees rührt von kleinen einzelligen Algen her, die neben dem Chlorophyll beſonders viel roten Farbſtoff aufweiſen. Durch Windhoſen werden dieſe Algen aufge— ſogen, weite Strecken mit dem Sturm über ganze Länder getragen reichen dabei größte Höhen. Nach langer Zeit, manchmal erſt nach Wochen, ſenken ſich die algenhaltigen Wolken, ſaugen Waſſerdunſt auf, bis ſie überſättigt ſind und dann in Regen übergehen. Die ſchießende Zunge Damit wären wir nunmehr faſt ſchon die Reihe der ſeltenen„ſchießenden“ Tiere durch. Nennen wollen wir aber wenigſtens noch das Chamäleon, das nicht nur die reizende Eigenſchaft hat, ſich andauernd zu verfärben, ſondern deſſen blitzſchnell weitherausgeſchleuderte Zunge ein ſehr wirkſames Wurfgeſchoß bei der Jagd auf Beute iſt. Das von ihr getroffene Inſekt wird ſprichwört⸗ lich auf ihr feſtgeleimt, langſam und genießeriſch ins Maul gezogen und dort verſpeiſt! Und ſchließlich ſei auch noch das Stachelſchwein erwähnt, das zwar nicht richtig ſchießen, ſeine ſtarren und ſcharſen Borſten aber mit unglaublicher Behendigkeit bewegen kann, ſo daß auch hier der Eindruck entſteht, als„ſchieße“ es ſpitzige Pfeile auf den Gegner ab! Damit aber iſt unſere Sammlung „ſchießender“ Tiere erſchöpft. Es ſiad gewiß nur wenige, dafür aber ſind ſie auch um ſo intereſſanter, da nur ſie die Natur ausgerüſtet hat mit Waffen, die weit über den Bereich ihrer Gliedmaßen hinausreichen... Jägerlatein „Was machſt du am Sonntag?“ „Ich gehe auf die Jagd.“ „Recht haſt du, leben laſſen!“ und leben und er⸗ Um das Jahr 1610 ſah man in hellſtrah⸗ 8. n eee e eee 1 rr — 3 „ 2— . D 8 —U—— ͤ ͤ—-— . ae Saat- on- Nooodł- Auedlote ui Im Vorraum des Clara-Ziegler-Mu⸗ ſeums in München ſteht eine Marmorbüſte Ernſt von Poſſarts. Man hat ſie ihm zu ſeinem ſiebzigſten Geburtstag geſchenkt, und er hat ſelbſt oft genug davorgeſtanden. Sein ſiebzigſter Geburtstag iſt von feinen Freunden, Verehrern und allen, die ihn liebten, ein Triumph geweſen. Deputa⸗ tionen erſchienen mit Blumen, Lorbeeren, Glückwunſchadreſſen, die kleine Kunſtwerke darſtellten; die Behörden entſandten ihre Beamten, dem berühmten Menſchendar— ſteller und Leiter des Hoftheaters ihre Glückwünſche zu Füßen zu legen. Nachdem die offizielle Feier im Veſtibül des damaligen Hoftheaters beendet war und der Jubilar ſeiner Wohnung wieder zuſtrebte, warteten hier ſeiner neue Über— raſchungen. Und zwar war hier unter einem Meer von Blumen und Blattgrün die oben erwähnte Büſte beinahe verborgen. Auf prächtigem Sockel wurde ſie dann den über— raſchten Blicken des Jubilars enthüllt, der faſſungslos vor Rührung und tränenden Auges plötzlich ſich ſelbſt gegenüberſah. „Nein, das iſt zu viel“, ſchluchzte er,„das habe ich nicht verdient; ich würde ja vor Scham die Augen niederſchlagen müſſen, wenn ich Tag für Tag in meinem Arbeits- zimmer das Zeugnis eurer Liebe ſehen und mich ſelber fragen müßte: habe ich denn das verdient? Hat denn meine beſcheidene Kunſt einen Anſpruch darauf, bei Lebzeiten ſchon ſo geehrt zu werden? Nein, meine Freunde, nehmt ſie fort, die Büſte, ſie gehört mir nicht, ſie darf mich in meiner beſcheidenen Wohnung nicht beſchämen. Nehmt ſie wieder mit, und dann ſtellt ſie ins——— Clara-Ziegler-Muſeum.“ * Ernſt von Poſſart gab in jedem Jahre einige Rezitationsabende in Petersburg. Als er ſiebzig Jahre alt war, kündeten die Plakate ſein Gaſtſpiel mit dem Vermerk an: „Zum letzten Male in Petersburg.“ Der Erfolg war fabelhaft. Der Beifall wollte am letzten Abend kein Ende nehmen. Die Blumen häuften ſich, das Podium glich einer Blumenausſtellung. Wieder und wieder mußte Poſſart erſcheinen und ſich verneigen. Endlich trat er endgültig ab, ſchluchzte leiſe aus ſich heraus, mehr als in ſich hinein:„Auf Nimmerwiederſehen!“ Dann begab er ſich zum Impreſario und fragte:„Nun, mein Lieber, wollen wir nicht gleich den Kontrakt fürs nächſte Jahr ab— ſchließen?“ * Kurtchen. „Aber, Kurtchen, warum ſchütteſt du denn den Hühnern Kakao in die Schüſſel?“ „Damit ſie Schokoladeneier legen, Mutti.“ f 24. Falſch verſtanden. „Du, Franz, die Minna hat den Braten anbrennen laſſen! Kann dich ein Küßchen beſänftigen?“ „Na ſchön, ſie ſoll hereinkommen.“ Duplizität der Ereigniſſe. „Das iſt Duplizität der Ereigniſſe“, ſagte Krauſe, als er an einem Tage zwei Zah— lungsbefehle erhielt. „assessed ndnd dne *****„* e*.** 1*** E Kreuzworträtſel. 1423 7 5 86 7 10 11 121 13 1* 1⸗ 10 III 200.7 225 2⁴ 5 260 27 28 7 0* Von links nach rechts: 1. bekannter Afrika⸗ ſorſcher, 5. Voranſchlag, 9. weiblicher Vor⸗ name, 10. weiblicher Vorname, 11. juriſti⸗ ſcher Fachausdruck, 13. Philoſoph, 14. Haustier, 15. kleiner Planet, 16. Anerkennung, 17. Eigen- tum, 20. landwirtſchaftliches Gerät, 24. Ope⸗ rettenkomponiſt, 25. Fluß in Hannover, 27. altes Längenmaß, 28. Schachmeiſter(7), 29. deutſcher Strom, 30. griechiſcher Gott.— Von oben nach unten: 1. weiblicher Vorname, 2. Hafendamm, 3. Teil des Auges, 4. Teil des Rades, 5. Neben- fluß der Fulda, 6. ehemalige deutſche Kolonie, 7. griechiſcher Gott, 8. B denſenkung, 12. Neben⸗ fluß der Donau, 13. deutſcher Dichter, 17. tapferer Krieger, 18. Schuſterwerkzeug, 19. Raub⸗ tier, 21. Stadt in Thüringen, 22. Begehren, 23. Schwimmvogel, 24. männlicher Vorname, 26. Aggregatzuſtand des Waſſers. Silbenrätſel. cann— da— des— e— gan— gau— glo — ha— he— i— i— ke— kit— lymp— na— nel— o— rak— ro— ſa u ſtatt — tel— u— wa— xos. oꝛte den anderen. * Bubi will auch was ſehen. Zeichnung: Krusch Ein Philoſoph. Lehrling:„Gut, daß die Kuh tot iſt, von der dieſe Suppe ſtammt; das arme Tier war vollſtändig blind.“ Meiſterin:„Nanu, woher weißt du denn das?“ Lehrling:„Ei, es iſt doch kein einziges Auge auf der Suppe.“ e * Aus den vorſtehenden Silben ſind 11 Wörter zu bilden, deren erſte und letzte Buchſtaben, von oben nach unten geleſen, je ein weihnacht⸗ liches Gebäck ergeben. Die zuſammengeſetzten Silben haben fol⸗ gende Bedeutung: 1. bibliſcher Königsname een eee 2. Berg zwiſchen Mazedonien und Theſſalien N 3. wohlriechende Blume n 4. aſiatiſches Reich. 5. Stadt in Schleſien E „Kleidungsſtück enen zafrikaniſches Negerreich 0 „Stadt in Württemberg 9. Inſelreich im Stillen Ozean eee 10. bibliſche Perſon„ 11. griechiſche Inſel J Bilderrätſel. „eee eee„ ene ee neee.***. e Mehr kann man nicht verlangen. Reiſender:„Unſer Univerſalheilmittel iſt unerreicht; nach Gebrauch von fünf Fla⸗ ſchen ſind Sie beſtimmt kuriert.“ Meier:„Und wenn ich es doch nicht bin?“ Reiſender:„Dann beſorgen unſere Koſten Ihr Begräbnis.“ wir auf 80 Zerſchnittaufgabe. Wo iſt der dritte Gnom? Die ſchwarzen Flächen ſind auszuſchneiden und ſo zuſammenzuſetzen, daß die weiße Sil⸗ houette der geſuchten Figur von ihnen um⸗ ſchloſſen wird. Verbindungsaufgabe. Aus den Silben: ech— eid— fen— ke— mi— mol — napf— ni— o— on— pe— ra rei— ret— ſe— ſei— ſter— te— ti bilde man ſechs deutung: 1. Hausgerät Wörter mit folgender Be— 2. Singſpiel 3. Hoher Beamter 4. Andere Bezeichnung für Milchwirtſchaft 5. Amphibie 6. Zugeteiltes Maß Die Anfangs⸗ und Endbuchſtaben dieſer Wörter, von oben nach unten geleſen, benennen eine angenehme Zeit für jung und alt. Alisochaueiclex diutes och ex C An Bord eines Dampfers ſtanden zwe Reiſende, ein Engländer und ein Ameri— kaner, im Geſpräch. Der letztere erzählte, daß er einſt in einer Stunde 999 Tauben geſchoſſen habe. Der Engländer fragte: „Warum ſagen Sie nicht eintauſend?“ Ernſthaft erwiderte der andere:„Weil ich nicht lüge.“ Als Revanche erzählte bald darauf der Engländer, er habe auf ſeinen Reiſen einen Mann beobachtet, der von Liverpool über den Ozean nach Boſton geſchwommen ſei. „Haben Sie zugeſehen?“ fragte der Yankee. „Natürlich; er ſchwamm die längſte Zeit neben unſerem Dampfer.“ „Sie machen mich glücklich“, ſagte der Amerikaner,„denn ich muß Ihnen geſtehen, daß ich ſelbſt der erwähnte Schwimmer bin; niemand wollte mir dieſe Kraftprobe glau— ben, fortan aber werde ich mich auf Ihr Zeugnis berufen.“ Das beſcheidene Lieschen. ö ſechsjahrige Lieschen mußte bei einer Abendmahlzeit, zu der auch Gäſte ge— laden waren, ungewöhnlich lange auf ihr Eſſen warten. Eine Weile ſaß es, geduldig harrend, da, endlich wurde ihr die Zeit aber doch zu lang, und fürchtend, daß es ver⸗ geſſen ſei, entſchloß es ſich, um die ge— wünſchte Speiſe zu bitten. Wie aber ſeine Bitte einkleiden, um nicht unbeſcheiden ge— ſcholten zu werden? Einen Augenblick ſann es nach, dann wandte es ſich an die Mama mit den Worten: „Möchteſt du wohl ſo gut ſein und mir das Salz reichen, liebe Mama?“ „Aber Kind“, entgegnete jene erſtaunt, „wozu brauchſt du Salz?“ „Ich möchte es zu dem Fleiſch eſſen, welches ich nachher bekommen werde“, lautete die prompte Antwort. .* Die Drohung. „Ich ſagte zu meinem Mann, wenn er mir nicht täglich ſchreibt, fahre ich ſofort nach Hauſe.“ „Tut er das?“ „Sogar zweimal täglich.“ 0 Das Ein guter Rat. „Es geht mir miſerabel, Herr Doktor! Ich kann meine Gedanken nicht mehr ſam⸗ meln, habe keinen Appetit, kann nicht mehr ſchlafen! Was raten Sie mir, zu tun?“. Arzt:„Heiraten Sie ſie!“ Liebesgeflüſter. Sie:„Du machteſt mir fünf Liebes⸗ erklärungen, und erſt bei der ſechſten habe ich eingewilligt.“ f Er:„Ja, da hatte mich das Glück ver⸗ laſſen.“ „Was iſt denn Ihr Mann?“ „Dichter!“ „Ach, meiner will auch tun!“ immer nichts * Begabung. „Mein Mann muß krank ſein, er hört faſt nichts mehr.“ „Krank? Schwerhörigkeit braucht nicht immer eine Krankheit zu ſein, es kann auch Begabung ſein.“ . neee ee eee %% 884942842333 43 4333333333342 3 2335 * Die ſchwierige Frage. Gerhard brachte neulich in Geographie eine ſchmucke Vier nach Hauſe. Der Lehrer hatte gefragt, welcher Punkt der feſten Erdoberfläche vom Erdmittelpunkt am weiteſten entfernt ſei. Gerhard hatte geantwortet, der Mount Evereſt im Himalajagebirge, faſt 9000 Meter hoch. Dafür bekam er die Vier, denn ſeine Antwort war falſch.— Wie aber muß ſie richtig lauten? 16 Auflöſungen aus voriger Nummer. Lösung: Läufer a 4-2. Schlägt schwarzer König den Springer, dann folgt Dame d 2—f4 matt. Zieht dagegen Schwarz mit dem Turm, dann erfolgt matt durch Dame d oder h 6. Rätſelſonett: Höhen, Luft— Höhenluft. Auslaſſungsaufgabe: Ralſ)t,(Chelle, Mäch)re,(Wpahn, Salbelt), Rel(m)iſe, Quallm), Pacſhte, S(phitz,(O)range, Scher) ein, Leilt)er.— Schwimmſport. Kreuzworträtſel: Von links nach rechts: 1. Puma, 4. Saat, 8. Ufa, 10. Ala, 11. Mai, 12. Ibſen, 14. Onno. 16. Brigant, 19. Elſe, 21. Wanda, 24. Tod. 26 Eva, 27. Tee, 28. Rebe, 29. Horn.— Von oben nach unten: 1. Puma, 2. Ufa, 3. Major, 5. Aas, 6. Ale, 7. Tang, 9. Einglas, 13. Boas, 15. Nied 17. Netto, 18. Ewer, 20. Aden, 22. Ave, 23. Nab 25. Oer. Diagonale AB: Pfingſten. Stilbenrätſel: 1. Illinois 2. Narziſſe, 3. Gabriel, 4. Ural 5. Euböa, 6. Tilſit, 7. Edinburgh, 8. Galoſche — In Guete geht alles. Beſuchskartenrätſe l.: Nordpolfahrer.. 5 5