r inte ile 8. U. dar en let, ng el. Vielgelejene Tageszeitung Erſchein ungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Be zugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millim eterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 23 Heule Beiſetzung des engliſchen Königs Könige und Staatsoberhäupter in London Tag und Nacht pilgerte das engliſche Volk zum Sarg ſeines Königs DNB. London, 27. Januar Der Trauerzug, der am Dienstagmorgen von der Weſt— minſter⸗Hall nach dem Bahnhof Paddington geht, wird eines der eindrucksvollſten Ereigniſſe werden, denen die Bevölkerung Londons jemals beigewohnt hat. 11000 Mann britiſche Truppen, Abteilungen der Flotte und der Luftſtreitkräfte ſowie Abordnungen der Armeen Indiens und der britiſchen Dominions werden an der 6 Kilometer langen Strecke Spalier bilden. Am Hyde-Park werden 600 Mitglieder des engliſchen Frontkämpfer— verbandes Britiſh Legion und Vertretungen der Frontkämpfer— verbände des Auslandes Aufſtellung nehmen. Von der Geſchütz— lafette, auf der der Sarg ruht, werden Abteilungen aller Regi— menter, deren Oberbefehlshaber der verſtorbene König war, in einer Stärke von insgeſamt 1500 Mann marſchieren. Hinter dem Sarg wird die Königsſtandarte getragen. Hier wird König Eduard in Marineuniform die ganze Strecke zu Fuß gehen. Dem König folgen die übrigen Fürſtlichkeiten. Den Abſchluß des Zuges bilden mehrere Staatskaroſſen für die Königin und andere Damen der königlichen Familie. Während der zwei Stunden, die der Trauerzug durch die Straßen Londons geht, werden im Hydepark und am Tower jede Minute Geſchütz— ſalven abgefeuert werden. Die Beiſetzungsfeier im Schloß Windſor wird auf 7 des Königs Eduard äußerſt einfach und ſchlicht gehalten ein. Das allgemeine Stillſchweigen von zwei Minuten ſoll genau in dem Augenblick einſetzen, in dem der Sarg König Georgs in die Grabſtätte verſenkt wird. Wie„Daily Telegraph“ meldet, wird die Köniainwitwe auch weiterhin die amtliche Bezeichnung„Königin Mary“ führen. Sie wird daher nicht den Titel einer„Königinmutter“, wie es früher üblich war, übernehmen. Nachdem der engliſche Rundfunk am Sonntagabend mit— geteilt hatte, daß mit Rückſicht auf die gewaltigen Mengen Ein- laß begehrender Menſchen die Weſtminſterhalle die ganze Nacht über geöffnet bleiben würde, machten ſich in den ſpäten Nacht⸗ ſtunden noch zahlreiche Trauergäſte auf den Weg, um dem toten König die letzte Ehre zu erweiſen. Zu ihrer Enttäuſchung muß⸗ ten ſie jedoch feſtſtellen, daß die Tore entgegen den Ankün⸗ digungen des Rundfunks um 3.40 Ahr früh geſchloſſen worden waren. Gegen 5 Ahr früh beſchloß die verſammelte Menge, eine Abordnung in die Downingſtreet zu entſenden. Hier wurde ihr jedoch mitgeteilt, daß es unmöglich ſei, den Miniſter⸗ präſident Baldwin zu dieſer Stunde zu wecken. Da die Menſchenmenge in den frühen Morgenſtunden immer größer wurde, wurden die Tore bereits wenige Minuten nach 7 Ahr wieder geöffnet. Auch am Montag nahm die Pilgerfahrt zur Weſtminſter⸗ halle ihren Fortgang. Zehntauſende von City⸗-Angeſtellten, von Die Italiener melden: 10 000 abeſſiniſche Tote als Folgen der Schlacht von Dolo DNB. Rom, 27. Jan. Die amtliche Mitteilung 107 enthält folgenden italieniſchen Heeresbericht:. An der Somali⸗Front hat am 23. Januar eine unſerer motoriſierten Kolonnen einen Erkundungsvorſtoß auf Wadera, rund 70 Kilometer nordweſtlich von Neghelli an der Grenze zwiſchen Gala Borana und Sidamo ausgeführt. Nach kurzem Widerſtand hat der Gegner das Feld geräumt, nachdem er zuvor ein Munitionslager in die Luft geſprengt hatte. Zahlreiche Ge— fangene wurden eingebracht. Lebensmittel- und Materiallager fielen in unſere Hand. f Eine aus Schwarzhemden mit Straßenpanzerwagen gebil— dete Kolonne iſt unter dem Befehl des Generals Agoſtini entlang des Daua Parma vorgeſtoßen, nachdem abeſſiniſche Streitkräfte unter dem Befehl eines griechiſchen Offiziers zurückgeworfen worden ſeien, und hat geſtern, 26. Januar, Malca Murri, 210 Kilometer von Dolo entfernt, beſetzt. Bei den Kämpfen dieſer Kolonne haben die Abeſſinier 1467 von uns gezählte Dote verloren. 185. Aeber⸗Addi, Führer der Somali-Digodia, hat zuſammen mit den Notabeln und Kriegern ſeines Stammes bei unſeren politiſchen Behörden ſeine Anterwerfung angezeigt. Die Digodia haben das italieniſche Protektorat bereits mit dem in Lug am 25. November 1895 von Vittoria Bottego abgeſchloſſenen Ver— trag angenommen. Während der Schlacht am Ganale Dorio und der an⸗ ſchließenden Verfolgung hat der Gegner nach weiteren Feſtſtel⸗ lungen 10 000 Tote verloren. Anſere Verluſte an Offizieren und nationalen Truppen ſind gering. Die Eingeborenentruppen ver⸗— dren einige Hundert an Toten, Verwundeten und Vermißten. Gewaltige Mengen Waffen, deren Sammlung noch nicht abgeſchloſſen iſt, ferner große Schaf- und Rinderherden, Ma⸗ teriallager uſw., darunter auch eine weittragende Funkſtation, gel Beilagen: Dienstag, den 28. Januar 1936 denen viele Frau und Kind mitgebracht hatten, waren bereits bei Anbruch des Tages aufgebrochen, um den Sarg ihres toten Königs noch einmal zu ſehen. Ein großer Teil der Trauergäſte begab ſich nach dem Be⸗ ſuch der Weſtminſterhalle in die auf der anderen Seite des Parlamentsplatzes liegende Weſtminſterabtei, um hier einige Minuten in ſtillem Gebet zu verbringen. Im Laufe des Montags trafen in England weitere Abordnungen der auswärtigen Staaten zur Teilnahme an den Beiſetzungsfeierlichkeiten ein. So ſind u. a. eingetroffen: König Chriſtian von Dän emark, König Carol von Rumänien, Kronprinz Guſtav Adolf von Schweden, die ſchwediſche Kronprinzeſſin, König Leopold von Belgien, Prinz Felix von Luxemburg, der Prä⸗ ſident der franzöſiſchen Republik Lebrun, der Kronprinz von Italien, der Kronprinz von Norwegen, die Prinzen Nicola, Paul und Georg von Griechenland. Sämtliche Perſönlichkeiten wurden mit den ihrem Rang zuſtehenden Ehren beim Betreten des engliſchen Bodens empfangen, ſo daß die Salutbatterien in Dover und Folkeſtone ununterbrochen donnerten. Die Könige und der Präſident der franzöſiſchen Republik wurden bei ihrem Eintreffen von Prinzen des königlichen Hau— ſes empfangen. In Begleitung des franzöſiſchen Staatspräſi⸗ denten befand ſich der franzöſiſche Außenminiſter Flandin, ſowie der franzöſiſche Marineminiſter. Eine zahlreiche Men- ſchenmenge hatte ſich zur Begrüßung der Abordnungen an den Bahnhöfen eingefunden. Das Staatsbegräbnis jelen in unſere Hände. Auch ſchwere Ketten und Eiſenklötze für klaven wurd 5 efunden. Ferner fiel das verſönliche Geſchütz 8 n Königs Georg V. im Rundfunk DNB. Berlin, 27. Januar Der deutſche Rundfunk überträgt am 28. Januar aus Lon— don Ausſchnitte von den Trauerfeierlichkeiten anläßlich des Ab⸗ lebens König Georgs V. Der Deutſchlandſender gibt um 10.40 Ahr einen Funkbericht von der Aeberführung des ver— ſtorbenen Königs von der Weſtminſter-Hall nach Windſor und bringt um 14.15 Ahr eine Lebertragung des Gottesdienſtes aus der Sankt⸗Georgs⸗Kapelle in Windſor. Außerdem wird um 19.45 Ahr im Deutſchlandecho des Deutſchlandſenders ein zu⸗ h nenkeſender Bericht von den Beiſetzungsfeierlichkeiten ge— geben. Mit Rückſicht auf die Trauer des engliſchen Volkes bringt der Deutſchlandſender an Stelle der um 20.10 Uhr vorgeſehenen Veranſtaltung„Wir bitten zum Tanz“ ein der Würde des Tages angepaßtes Anterhaltungskonzert. des belgiſchen Offiziers und militäriſchen Ratgebers des Ras Deſta bei der Schlacht am Ganale Dorio in unſere Hände. Bei der ganzen Aktion hat der Gegner ausgiebigen Gebrauch von Dum⸗Dum⸗Geſchoſſen gemacht, wie ſich das auch aus den ärzt⸗ lichen Befunden ergibt. An der Eritrea-Front geht im Tembien-Gebiet die Säuberungs- und Ordnungsaktion weiter. Am Setit haben be— waffnete abeſſiniſche Gruppen verſucht, ſich einem kleinen vor— geſchobenen Poſten bei Abenani zu nähern, wurden aber ſofort zurückgeſchlagen. Die Luftwaffe entfaltete auf allen Abſchnitten eine ſehr rege Tätigkeit. Abflauen der Kämpfe an der Südfront Ausbau der Stellungen. DNB. Addis Abeba, 27. Jan. Die Kämpfe zwiſchen den Truppen Ras Deſtas und der Armee Grazianis ſind faſt völlig abgeflaut. Neghelli und das Gebiet zwiſchen Hencio und Turor, das faſt ausſchließ— lich von Tanks und motoriſierten Truppenteilen beſetzt iſt, wer— den fieberhaft in Verteidigungszuſtand geſetzt. Einige Kilo meter nordweſtlich davon legen die Italiener eine neue Flug— zeugbaſis an. Die Entfernung von dieſer neuen Baſis nach Addis Abeba beträgt 440 Kilometer. Ras Deſta hat ſein Hauptquartier wieder in Wardera, 60 Kilometer nördlich von Neghelli, aufgeſchlagen. Von Wardera aus hat Ras Deſta ſeinerzeit ſeinen Vorſtoß auf Dolo begonnen. An der Nordfront herrſcht augenblicklich Gefechtsruhe. Es ſcheint, daß man in abeſſiniſchen Militärkreiſen die Abſicht hegt, das begonnene Manöver, das auf die Einkreiſung der Provinz Gheralta hinzielt, fortzuſetzen. Die hauptſächlichſten Ge— fechtshandlungen haben ſich nach hieſiger Darſtellung während der letzten Kampftage etwa 75 Kilometer nördlich von Makalle ng. Vereins- und Geſchäftsanzeiger WMillimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, D.⸗A. Dez. 35: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. 12. Jahrgang Die neuen Köpfe Wir geben im folgenden einige Daten über die wichtigſten Perſönlichkeiten, die dem neuen franzöſiſchen Kabinett angehören. Albert Sarraut, der als Miniſterpräſident die Bil— dung des neuen Kabinetts übernommen hat, ſtand bereits vom 28. Oktober 1933 bis zum 24. November 1933 an der Spitze einer franzöſiſchen Regierung und mußte damals gegenüber einer Kammermehrheit, die ſich gegen gewiſſe Einzelheiten der von ihm vorgelegten Vorlage über die Senkung der Beamten— (Graphiſche Werkſtätten, M.) gehälter ausſprach, und der auch ſeine eigene Partei, die Radikalſozialen, angehörte, zurücktreten. Er ſteht im 64. Lebens- jahr, gehört alſo der alten Generation franzöſiſcher Politiker an. Von Haus aus iſt er, wie ſoviele von ihnen, Advokat. Im Jahre 1900 trat er zum erſten Male als Anterſtaatsſekretär des Innern in eine Regierung ein. Später iſt er in beſtändigem Wechſel Anterſtaatsſekretär im Kriegsminiſterium, Generalgouverneur von Indochina, Anterrichtsminiſter, wieder Generalgouverneur von Indochina, Kolonialminiſter, Botſchafter in Ankara, Innen— miniſter, Marineminiſter, Kolonialminiſter und in der oben an— gegebenen Zeit Miniſterpräſident geweſen. Im Februar 1934 trat er als Innenminiſter in das Kabinett Doumergue ein, reichte aber am 15. Oktober 1934 ſeine Demiſſion ein, weil die franzöſiſche Preſſe in ihren Kommentaren zum Königsmord von Marſeille dem Innenminiſter den Vorwurf machte, daß er nicht für genügende Sicherheitsmaßnahmen geſorgt habe. Sarraut ſteht den Radikalſozialiſten nahe, gehört ſeit 1926 aber nicht mehr der Kammer, ſondern dem Senat an. Literariſch hat er ſich namentlich auf kolonialpolitiſchem Gebiet hervorgetan. * Pierre⸗-Etienne Flandin, der Außenminiſter des neuen Kabinetts, hat in der politiſchen Geſchichte Frankreichs einen Rekord aufgeſtellt, als er Mitte November 1934 nach dem Rücktritt Doumergues in der unerhört kurzen Zeitſpanne von acht Stunden ſein neues Kabinett zuſammenſtellte. Das mag einerſeits daran gelegen habne, daß damals die auf den Sturz Doumergues hinarbeitenden Gruppen ſich untereinander ſchon (Graphiſche Werkſtätten, M.) über das neue Regime recht gut geeinigt hatten. Einiges iſt aber wohl auch dem Elan und der jugendlichen Tatkraft Flan— dins zuzuſchreiben, der mit noch nicht 47 Jahren auch heute wieder der Jüngſte unter ſeinen Miniſterkollegen iſt. Flandin gehört der gemäßigten Rechten an. Als Angehörigem der Front- kämpfergeneration ſpricht man ihm einige Vorausſetzungsloſig- keit gegenüber den großen internationalen Problemen zu. Er hat ſchon, als er ſeinerzeit Miniſterpräſident war, ſich ſehr ſtard für die Führung der Außenpolitik, die reſſortmäßig in den Hän⸗ den Lavals lag, intereſſiert und ſich namentlich dafür eingeſetzt, daß die einſeitige ſtarre Politik Barthous und Poincarés ver- laſſen wurde. Flandin war der Mann, der ſich von direkten Ausſprachen Verſtändigungsmöglichkeiten verſprach, während er für den normalen umſtändlichen diplomatiſchen Apparat wenig Begeiſterung aufbrachte. Es iſt ihm ſeinerzeit gelungen, die Fã⸗ den von Paris nach London wieder feſter zu knüpfen an der Straße A a ul a—Heulien abaeſpielt. 22 2 n 8 und der Kredit, den er in England hat, iſt wobl eine der Haupt- Friedrich Martin, Viernheim. Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, — 8 ——— 9 S N 9 2——. 2„„ ä —— —̃ ͤ— —— 5 n N * N P F 90 5 3 1 9 5 1 1 1 e ee —.— — A — e r . — . e — . 8 5 9 FFF urſachen dafür, daß Sarraut Wert darauf legte, ihn als Außen— miniſter in ſein Kabinett aufzunehmen. * Auch Joſeph Paul-Boncour, obwohl heute im 63. Lebensjahr ſtehend, gehört der Frontgeneration an. Er hat im Weltkrieg ein Bataillon geführt. Daß man ihn zum Kriegs— miniſter machte, hängt wohl damit zuſammen, daß er Frankreich lange Zeit auf der Abrüſtungskonferenz vertrat. Seine eigent— liche Liebe iſt die Außenpolitik. Sowohl in jenem Miniſterium, das er ſelbſt im Dezember 1932 bildete, wie in einem der ver— ſchiedenen Daladier-Kabinette, hatte er das Außenminiſterium inne. Allerdings hat er unter Daladier auch ſchon einmal das Kriegsminiſterium geführt(Februar 1934). In der Kammer war er lange Zeit Vorſitzender des Auswärtigen Ausſchuſſes. Politiſch zählte er ſich zunächſt zu den Radikalſozialen, iſt 1916 aber zu den Sozialiſten übergegangen und 1919 für ſie als Abgeordneter in die Kammer gewählt worden. Er hat ſeine Parteizugehörigkeit im November 1931 aber wieder aufgegeben, weil er in der Abrüſtungsfrage eine durchaus nationaliſtiſche und mit der ſozialiſtiſchen Doktrin nicht zu vereinbarende Hal— tung einnahm. Kurz vorher wurde er zum Senator gewählt. Paul-Boncour, deſſen advokatoriſche Beredtſamkeit ſprichwört— lich iſt, wird im franzöſiſchen Parlament ſcherzhaft„Robes— pierrot“ genannt. Sein ſcharfgeſchnittenes charakteriſtiſches Pro— fil zeigt eine auffallende Aehnlichkeit mit dem berühmten Volks- tribun der franzöſiſchen Revolution. Der Marineminiſter Francois Pie tri, der den lin— ken Republikanern zuzurechnen iſt, hat verſchiedenen Kabinetten bereits, teils als Kriegsminiſter, teils als Marineminiſter, an⸗ gehört. Er iſt beſonders hervorgetreten, als er im Juli 1934 zuſammen mit dem Außenminiſter Barthou zu einem Beſuch der engliſchen Regierung nach London reiſte und bei dieſer Ge legenheit für die ſich langſam anbahnende Wiederannäherung Farnkreichs an England den Weg bereiten half. Georges Mandel, in verſchiedenen Kabinetten be— reits Poſtminiſter, ſeitdem Flandin ihn auf dieſen Poſten im Jahre 1934 berief, gilt als beſonders ſcharfgeprägte Perſönlich— keit der Regierung. Er ſteht von allen Miniſtern der Sarraut— ſchen Liſte am weiteſten rechts und hat ſtark nationaliſtiſche Nei— gungen. Er war langjähriger Privatſekretär Clemenceaus. * Der Handelsminiſter Georges Bonnet hat Frank— reich als Anterſtaatsſekretär früher auf zahlreichen internatio— nalen Kongreſſen und im Völkerbund vertreten. Er iſt im übrigen politiſch nicht ſo ſtark hervorgetreten, hat ſich aber publi— ziſtiſch auf wirtſchaftlichem Gebiet wiederholt betätigt. Bonnet iſt radikalſozial. E Der Luftfahrtminiſter LTaurant-Eynac, ebenfalls den Radikalſozialiſten zugehörig, iſt im Kriege freiwillig zur Flieger— truppe übergetreten. Dem Kabinett Briand vom Januar 1921, dem Kabinett Poincaré vom Januar 1922, dem Kabinett Herriot dom Juni 1924, Painlevé vom April 1925, Briand vom No— vember 1925 gehörte er bereits als Anterſtaatsſekretär für die Luftfahrt an und wurde am 11. November 1928 im Kabinett Poincaré der erſte Luftfahrtminiſter Frankreichs. Er hat dieſen Poſten dann noch in einer ganzen Reihe von Regierungen be— 3 und darf als erfahrener Fachmann auf ſeinem Gebiete gelten. Kabinett Garraut und die Sozialiſten DNB. Paris, 27. Jan. Der Generalſekretär der franzöſiſchen ſozialiſtiſchen Partei, Faure, erklärte auf einer politiſchen Veranſtaltung in Chau— mont, der Sturz Lavals ſei das Werk der Sozialiſten. Aus die— ſem Grunde müßten die ſozialiſtiſchen Abgeordnenten nun auch die Regierung Sarraut unterſtützen, obwohl dieſe keine Regie— rung der Volksfront ſei. Die Notwendigkeit einer ſolchen Hal— tung ergebe ſich im übrigen allein ſchon aus der Tatſache, daß damit eine Wiederkehr Lavals verhütet werden könne. König Eduard VIII. wieder in London DNB. London, 27. Januar König Eduard VIII., der das Wochenende in aller Stille und Zurückgezogenheit in der Nähe von Sunningdale verbracht hatte, kehrte am Montag früh nach London zurück. Im Laufe des Vormittags empfing er eine unter Führung des Miniſterpräſidenten Baldwin ſtehende Abordnung des Anter— hauſes, aus deren Händen er eine Beileids- und Treuekund— gebung entgegennahm. Die Abordnung ſetzte ſich aus Vertretern aller politiſchen Richtungen zuſammen. Ihr gehörten u. a. der Schatzkanzler Neville Chamberlain, der frühere Außenminiſter Sir Auſten Chamberlain, der Führer der arbeiterparteilichen Oppoſition Attlee, Lord Georges und Clynes an. Die Adreſſe iſt am vergangenen Donnerstag vom Anterhaus angenommen worden. Die deuiſche Traueraboroͤnung in London eingetroffen DNB. London, 27. Januar Die deutſche Abordnung zur Teilnahme an den Beiſetzungs— feierlichkeiten für König Georg iſt am Montagvormittag in Lon— don eingetroffen. Die Mitglieder der Abordnung, Reichsaußen— miniſter v. Neurath, General der Infanterie v. Run d— ſtedt, Admiral Albrecht, General der Flieger Ka u— piſch, wurden bei ihrer Ankunft in London von Botſchafter v. Hoeſch ſowie von Vertretern des engliſchen Heeres und der Marine begrüßt. Auf Einladung der Britiſh Legion nimmt Reichskriegs— opferführer Oberlindober als Vertreter der deutſchen Frontſoldatenbünde am Dienstag an den Beiſetzungsfeierlich— keiten für den verſtorbenen engliſchen König in London teil. Neurath an der Bahre des Königs Beſuch bei Eden. DNB. London, 27. Jan. Der deutſche Außenminiſter Freiherr von Neurath ſtattete am Mittwochvormittag in Begleitung des deutſchen Botſchafters in London, von Hoeſch, dem engliſchen Außen- miniſter Eden einen Beſuch ab. Die deutſche Abordnung ſowie einige der in London ein— getroffenen Fürſtlichkeiten beſuchten Montagnachmittag die Weſtminſter-Halle, wo die Leiche des Königs aufgebahrt iſt. Berlin: Reichsminiſter Ruſt eröffnete die Ausſtellung „Schule und Luftfahrt“ in Anweſenheit des Reichsluftfahrt— miniſters Göring. Berlin: Der Präſident der Akademie für Deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, verkündete am Montag auf einer Kundgebung, daß vom 1. bis 6. Juni 1936 der internationale Patentrechtskongreß in Berlin ſtattfinden werde. Slocle dummunſſiſce Aullatian in Pen DNB. Köln, 27. Januar Die„Kölniſche Zeitung“ veröffentlicht unter der Leberſchrift„Kommuniſten wühlen in Polen“ einen ſehr be— merkenswerten Bericht ihres Warſchauer Vertreters über die in letzter Zeit wieder ſtärker in Erſcheinung tretende Wühl— arbeit der Kommuniſten in Polen. In dem Bericht heißt es u. a.: „Im Haushaltsausſchuß des Sejms hat ſich in den letzten Tagen der polniſche Miniſter des Innern in einer Rede zu ſeinem Haushalt ſehr beſorgt über die wieder wachſende kummuniſtiſche Bewegung in Polen geäußert. Im Sommer des Vorjahres glaubte der Miniſterpräſident, die Kommuniſtiſche Partei Polens(K Pp.) nach einem groß— angelegten Feldzug der Polizei gegen ihre illegalen Organiſa— tionen für vorläufig lahmgelegt erklären zu können. Aber jetzt teilte der Miniſter des Innern mit, daß die illegale Tätigkeit der Kommuniſten in den letzten Monaten wieder ungewöhnlich ſtark geweſen iſt. Er ſtellt feſt, daß die Kommuniſten auch in Polen unter der aus Frankreich und der Tſchechoſlowakei be— kannten Volksfrontparole ſyſtematiſch in die legalen gewerkſchaft- lichen Verbindungen der Arbeiterſchaft eindringen und ſtändig an Boden gewinnen. In den letzten Wochen ſind allein in Warſchau annähernd ein Dutzend Gewerkſchaftsverſammlungen aufgehoben worden, die nach der Darſtellung der Polizei in Wahrheit kommuniſtiſche Verſammlungen geweſen ſind. Es handelt ſich dabei in der Mehrzahl der Fälle um kleine jüdiſche Gewerkſchaften— die chriſtlichen und die jüdiſchen Arbeiter be— ſitzen in Polen getrennte Gewerkſchaftsorganiſationen— in denen die Kommuniſten die Oberhand gewonnen hatten. Die Lokale dieſer Gewerkſchaften wurden geſchloſſen und Hunderte ihrer Mitglieder verhaftet. Aber beinahe in jeder Nacht werden in den Arbeiter- und Judenvierteln Transparente und Plakate mit kommuniſtiſchen Schlagworten und Aufrufen angeklebt oder an den Leitungsdrähten der Straßenbahn aufgehängt. Beinahe jeden Tag erwiſcht die Polizei junge Menſchen, die auf den Straßen kommuniſtiſche Flugblätter verteilen, und mindeſtens jede Woche einmal kommt es in der polniſchen Hauptſtadt zu einer kommuniſtiſchen Straßenkundgebung, welche die Polizei gewaltſam auflöſen muß. Seit Neujahr iſt beinahe lein Tag vergangen, an dem nicht in Polen ein Kommuniſtenprozeß eröffnet oder abgeſchloſſen wurde. Zwei von dieſen Prozeſſen ſind von der geſamten polniſchen Oeffentlichkeit mit der größten Aufmerkſamkeit in allen Einzel heiten verfolgt worden. In dem einen dieſer Prozeſſe ſtand ein Dutzend Aſſiſtenten und Studenten der Wilnaer Batroy-Aniverſität unter der Anklage, kommuniſtiſche Propa— ganda getrieben und ſyſtematiſch auf den Sturz der polniſchen Staatsverwaltung in den Nordoſtprovinzen des Landes zum 5 85 ihrer Angliederung an den Rätebund hingearbeitet zu haben. In dem anderen aufſehenerregenden Kommuniſterprozeß der letzten Zeit ſtand als Hauptangeklagte ein junges Mädchen vor Gericht, die Tochter des Lodzer jüdiſchen Großinduſtriellen Ei ger, das wegen kommuniſtiſcher Betätigung ſchon mehrfach ſchwer beſtraft iſt und diesmal zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Wenige Tage nach dem Arteil wurden in einem Winter⸗ lager von Gymnaſialſchülerinnen im Norden Pommerellens drei Töchter anderer Induſtrieller verhaftet, die unter ihren Kameradinnen kommuniſtiſche Propaganda getrieben haben. Dies alles ſind nur Ausſchnitte aus der täglichen Kommu— niſtenchronik der polniſchen Preſſe. Daß aber gerade die Kom⸗ muniſten immer neue Anhänger gewinnen können, erklärt die Nachbarſchaft des Rätebundes. Im Rahmen der Komintern ſpielt die KPp. durchaus nicht die geringſte Rolle. Geführt von einem polniſchen Emigranten, Seſzozynſki, beſitzt ſie auf dem Gebiete des Rätebundes eine gute Organiſation, die über die Weſtgrenze des Räteſtaates hinaus nach Polen verzweigt iſt und der anſcheinend bedeutende Geldmittel zur Verfügung ſtehen. Gehört die polniſch⸗-ruſſiſche Grenze auch zu den am ſchärfſten bewachten Grenzen Europas, ſo hat ſie doch eine Ausdehnung von über 1400 Kilometer, und mehr als die Hälfte des polniſchen Landheeres müßte an dieſer Grenze aufgeſtellt werden, wenn nur alle zehn Meter ein Wachpoſten ſtehen ſollte. In der letzten Zeit hat ſich der neue Führer der Komintern. Dimitroff, der KPpP. beſonders angenommen, und in Polen hat man Aufrufe zu Geſicht be— kommen, in denen Dimitroff und die Führer der KPp. zum Sturz des faſchiſtiſchen Regimes in Polen auffordern. Die Be— ziehungen Polens zum Rätebund, die im vergangenen Jahr wie— der recht kühl geworden ſind, werden nicht eher dauerhaft ver⸗ beſſert werden können, als der Rätebund aufhört, die Plattform für die kommuniſtiſche Amſturzpropaganda in Polen abzugeben.“ Revolveranſchlag im Gerichtsſaal Die Rache des Kommuniſten. DNB. Wilna, 27. Jan. Der Sitzungsſaal des hieſigen Bezirksgerichts war am Montag der Schauplatz eines verbrecheriſchen Anſchlags auf einen Zeugen, der im Prozeß gegen 17 der Vorbereitung des Hochverrats beſchuldigte Kommuniſten vernommen wurde. Während der Vernehmung dieſes Zeugen erhob ſich plötz⸗ lich ein Mann von einer der Zuſchauerbänke, ging auf den Zeugen zu und feuerte hintereinander vier Schüſſe aus einem Revolver auf ihn ab. Der Zeuge ſtürzte getroffen zu Voden, erhob ſich aber wieder und rief: Es lebe Polen! Darauf ſank er erneut zuſammen. Der Täter verſuchte, die allgemeine Verwirrung zu be⸗ nutzen und zu fliehen. Er wurde jedoch von Polizeibeamten verfolgt. Auf der Treppe wandte er ſich plötzlich um und ſchoß auf ſeine Verfolger, ohne aber zu treffen. Die Beamten er- widerten das Feuer; ſie brachten dem Täter eine ſchwere Ver⸗ letzung bei, ſo daß er ebenſo wie der angeſchoſſene Zeuge ins Krankenhaus gebracht werden mußte. „Die Vorurteile Litwinows“ Scharfe italieniſche Zurechtweiſung Litwinows DNB. Mailand, 27. Jan. Die Turiner„Gazetta del Popolo“ kommt am Montag in einem äußerſt ſcharf gehaltenen Leitartikel unter der Aeberſchrift „Die Vorurteile Litwinows“ auf die Rede des ſowjetruſſiſchen Außenminiſters in Genf zurück. Der unvorſichtige Moskauer Kommiſſar habe den Kopf ver— loren und geglaubt, ſich in unerwarteten Anſpielungen gegen Japan, Deutſchland und Italien auslaſſen zu können. Mit wahrhaft bolſchewiſtiſchem„Mut“ habe er gehofft, dies un— geſtraft tun zu können, da Deutſchland und Japan abweſend waren und Ztalien jetzt von den Gralsaltären in Genf ausge— ſchloſſen ſei. Er habe ſich aber getäuſcht, den in Abweſenheit Japans und Deutſchlands habe ihm Aloiſi für Italien unverzüg⸗ lich unter dem Schweigen der Gralsritter die verdiente Lektion gegeben. Trotz der feſten, aber diplomatiſchen Entgegnung Aldiſis ſeien noch einige deutlichere Worte zu ſagen, die der Genoſſe Litwinow und ſeine unvorhergeſehenen Freunde im Weſten und an der Donau beherzigen mögen. Trotz der unerwarteten anti— italieniſchen und antigermaniſchen Zuſammenarbeit größerer und kleinerer europäiſcher Staaten mit Sowjetrußland ſei es eine weltbekannte Tatſache, daß unter allen Völkerbundsſtaaten das bolſchewiſtiſche Rußland in der Stufenfolge der Barbareien und der menſchlichen Niedrigkeiten gleich nach Abeſſinien am zweiten Platze ſtehe. Wenn Sowjetrußland von Japan durch politiſche, gebiets- mäßige und auch ethiſche Gegenſätze getrennt werde, ſo beſtehe zwiſchen Deutſchland und Sowjetrußland ſowie zwiſchen Italien und Sowſetrußland ein viel tieferer Gegenſatz, der das geſamte geiſtige Leben der Völker umſchließe, nämlich die Ziviliſation. Alle die ſowjetfeindlichen„Vorurteile“, deren Litwinow Stalien angeklagt habe, vor allem das religißſe Vorurteil, welches Ruß⸗ land ſich rühme, ausgemerzt und zerſtört zu haben, Gott, Vater⸗ land, Familie, ſoziale Ordnung uſw. charakteriſierten gerade die wirkliche Humanitas der Menſchheit. Sie ſtellten die Zivili⸗ ſation dar. Der Gegenſatz zwiſchen Italien und den Sowjets beſtehe alſo darin, daß es gegen die Sowjets den Weſenskern der euro⸗ päiſchen Ziviliſation und damit der Ziviliſation überhaupt, die von den Sowjets verneint werde, verteidige. Wenn europäiſche Großmächte aus dem nicht eingeſtandenen Egoismus zur Vor⸗ machtſtellung, wie England, oder dem zugegebenen Verfolgungs⸗ wahn, wie Frankreich, die Verteidigung der Ziviliſation ver⸗ gäßen, um ein Bündnis mit den Sowjets einzugehen, dann be⸗ deute dies, daß ſie Italien und Deutſchland allein die Aufgabe und den Ruhm überlaſſen, die Sache der Ziviliſation gegen die bolſchewiſtiſche Barbarbei zu verteidigen. „Dies bedeutet aber auch“, ſo ſchließt der Artikel wörtlich, „daß in der neuen Phaſe der Geſchichte, die heute ſichtbar heran— reift die europäiſche Ziviliſation und die Ziviliſation überhaupt nur von uns und nicht von ihnen ihre Form und ihren geiſtigen Inhalt erhalten wird.“ f Ein Dementi der abeſſiniſchen Negierung Antwort der abeſſiniſchen Regierung auf das italieniſche Proteſttelegramm an Genf wegen Verwendung von Dumdum⸗ geſchoſſen. DNB. Addis Abeba, 27. Januar Als Antwort auf das Telegramm der italieniſchen Re— gierung vom 17. Januar an den Völkerbund, in dem mitgeteilt wurde, man habe in Eritrea und in Tigre insgeſamt 1358 Dumdumgeſchoſſe geſammelt, veröffentlicht die abeſſiniſche Re— gierung ein Dementi. Die abeſſiniſche Regierung behauptet, daß die geſammelten Dumdumgeſchoſſe in Eritrea nach amtlichen Statiſtiken der Suezkanalverwaltung in der Zeit vom 25. Juni bis 25. Dezember aus eigenen Lieferungen ſtammten und von Italien ſelbſt nach Oſtafrika geſchafft worden ſeien. Von abeſſini— ſcher Seite wird ſchließlich behauptet, daß es ſich insgeſamt um 400 000 Stück Dumdumgeſchoſſe handle. Weiter wird geſagt, daß vom oſtafrikaniſchen Kriegsſchauplatz bisher 388 Schiffe mit inſgeſamt 35 625 Verwundeten nach Europa zurück— geſchafft worden ſeien. Dafür ſeien rund 1 Millionen Pfund Sterling Paſſagegebühren für die Fahrt durch den Suezkanal bezahlt worden. In Addis Abeba fand am Sonntag eine große Verſamm— lung der patriotiſchen Vereinigung Abeſſiniens ſtatt, die von 5000 Perſonen beſucht war. Es wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Weitere Werbung von Freiwilligen in ganz Abeſſinien. Be— ſondere Werbeabteilungen ſollen die einzelnen Provinzen be— reiſen. 2. Veranſtaltung einer Geldſammlung zur Aufbringung der Mittel für die Einkleidung der neuen Freiwilligen. 3. Schaffung einer Organiſation für die zuſätzliche Verpflegung. 9 der Fronttruppen durch Sammlungen bei der Bevölkerung und Aufſtellung von Karawanen, die die geſammelten Lebens— mittel der fechtenden Truppe zuleiten ſollen. Kurze Tageschronik. Berlin: Der Große Preis der nationalſozialiſtiſchen Er⸗ hebung, der am Sonntagabend beim Internationalen Reitturnier entſchieden wurde, endete mit einem großen deutſchen Sieg. Von 59 Startern errangen deutſche Pferde die erſten drei Plätze. Erſter wurde Oberleutnant Kurt Haſſe, Zweiter Rittmeiſter v. Barneckow und Dritter Oberleutnant Brandt. Antwerpen: Am 3. Februar wird das amerikaniſche Kriegs— ſchiff„République“ die ſterblichen Aeberreſte des belgiſchen Aus— ſätzigenapoſtels Pater Damian im Hafen von Honolulu an Bord nehmen. Am 10. Februar wird das Schiff in San Franzisko erwartet. Von dort wird es am 15. Februar nach Criſtobal (Panamakanal ausfahren, wo der Sarg des großen Toten am 25. Februar von dem belgiſchen Schulſchiff„Mercator“ über⸗ nommen werden wird. In der Oſterwoche wird der„Mercator“ in Antwerpen erwartet. Paris: In Marokko richtete ein orkanartiger Sturm großen Schaden an. Auch von der franzöſiſchen Mittelmeerküſte werden ſchwere Stürme gemeldet. Athen: Auf Grund der bis 3 Ahr morgens nach Athen über— mittelten Wahlergebniſſe verteilen ſich die 300 Parlamentsſitze folgendermaßen: Venizeliſten 125—130 Sitze, Volkspartei Tſal⸗ daris 60—65 Sitze, Anhänger von Kondylis und Theotokis 70—80 Sitze, Anhänger des Generals Metaxas 10, Kommuniſten 10—12 Sitze. Rund 15 Sitze fallen den kleinen Parteien zu. Buenos Aires: Große Teile Argentiniens wurden am Samstag und Sonntag von ſchweren Stürmen und Wolken— brüchen heimgeſucht. 2 am auf des dutde. hlt f ben einem oben drauf be⸗ Mien ſchoß er⸗ Ver⸗ 1 Jahrestag der politischen Weitsicht NSͤ. Am 26. Januar jährte ſich zum zweiten Male er Tag, an dem das Abkommen zwiſchen Deutſchland und Polen abgeſchloſſen wurde ein Abkommen, das damals in der Welt Ueberraſchung bei den einen, Ungläubigkeit bei den anderen hervorgerufen hat. Es gibt in der Weltpolitik viele Verträge, die am Tage Abſchluſſes ſchon ihren inneren Wert verloren haben. Das deutſch⸗polniſche Abkommen gehört nicht nur zu dieſen Akten reiner Diplomatie, ſondern es hat im Gegenteil ſeine praktiſche Bedeutung und ſegensreiche Auswirkungen gerade in dieſen beiden Jahren mehrfach auch nach außen hin zur Geltung kommen laſſen. Wenn vor zwei Jahren dieſe Ver⸗ einbarung geſchloſſen wurde, um, wie es zu Beginn der Er- klärung heißt,„durch eine unmittelbare Verſtändigung von Staat zu Staat eine neue Phaſe in den politiſchen Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen einzuleiten“, dann können wir heute ſagen, daß dieſer Wunſch der beiden Nationen praktiſche Wirklichkeit ge⸗ worden iſt. des Die deutſch-polniſche Verſtändigung gehört zu den we⸗ nigen großen Taten des politiſchen Weit- „Der Weg ins Dar blicks, die in der europäiſchen Politik der letzten Jahre zu verzeichnen ſind. Wenn inzwiſchen Polens großer Marſchall, Joſef Pilſudſki, Einzug in den Wawel in Krakau gehalten hat, ſo wiſſen wir, daß die Verſtändigung Polens mit Deutſchland als eines ſeiner der wichtigſten Vermächtniſſe vom polniſchen Volke gewahrt wird. Und wir wiſſen weiter, daß die inneren Beziehungen zwi⸗ ſchen den beiden Nationen viele bedeutſame Fortſchritte ge⸗ macht haben. a Berlin und Warſchau ſind ſich näher gerückt und die Ergebniſſe dieſer Annäherung ſind der Beweis dafür, daß zwei nationalbewußte Staaten einen weſentlichen Beitrag zur europäiſchen Befriedung zu leiſten vermögen, wenn ſie in offener Ausſprache ſich an einen Tiſch ſetzen und es ge— meinſam unternehmen, die Intereſſen ihres Volkes in Ueber⸗ einſtimmung zu bringen und zu halten. So iſt der Jahrestag des deutſch-polniſchen Abkommens mehr als der Jahrestag eines diplomatiſchen Ereigniſſes, er iſt der Jahrestag einer politiſchen Tat von ſtaatsmänniſcher Weitſicht und von europäiſcher Friedensbedeutung. 233 adies“ Große Volksoperette durch die S⸗Gemeinſchaft„Nraft durch Freude“ Diernheim Sonntag. den 2. Februar im Saale des„Aatskeller“ abends 8 Uhr Nochmalige Aufführung durch die S Eintrittspreis: Vorverkauf 30 Pfg., Abendkaſſe 40 Pfg. Saalöffnung: 19.00 Uhr. pielerſchar des Männergeſangvereins. Vorverkaufsſtellen: bei den Mitgliedern des Männergeſangvereins, Hofmann(Drehſcheibe) und DAF. Dienſtſtelle. z. Löwen am Freitag, ab 19—21 Uhr. — Ganz Viernheim iſt zu dieſem ſchönen Kd F.-Abend herzlichſt eingeladen. 5 0 0 1 Lokale Nachrichten Viernheim, den 28. Januar 1936 Denkſpruch. Es gibt wenige Menſchen, die ganz ohne Talente ſind; muß es nur verſteh'n, jeden an die richtige Stelle zu Frieda Große. bringen. 8 9* Zescheldlenleit cst eine Elex Wir leben in der Zeit der Volksgemeinſchaft, die ſich mmer weiter durchſetzen muß zum Gelingen des großen Werkes. Nicht mehr wie früher das eigene und ſo gerne ver— hätſchelte„Ich“ ſoll vorherrſchen, ſondern immer nur die Gemeinſchaft, begründet in dem Wörtchen„Wir“. Dieſe Um⸗ wandlung kann nicht von heute auf morgen grundfeſte For- annehmen. Es gibt da und dort immer noch Zeitgenoſſen, die mehr ihrem„Ich“ huldigen, als dem„Wir“. Gut, was einer leiſtet, ſei es mit der Stirne, ſei es mit ſeiner Hände Arbeit, muß gewürdigt werden. Ohne Zweifel! Muß ſchon gewürdigt werden, weil es Arbeit iſt für das Volksganze, richtig geſehen. Es gibt aber manchmal noch den Herrn leberheblich. Der gute Mann iſt der Meinung, daß die ganze Welt zugrunde gehen müſſe, wenn... er nicht wäre! Ich habe das getan, ich werde dies tun, denn ich bin der Mann, der... das Großgeſchriebene gepachtet hat. Nun iſt aber„pachten“ noch lange nicht„beſitzen“. Und wer nur mit den Sternen handelt, verliert ſehr oft den Weg und ſchlendert vor lauter Sternegucken in den kleinen Sumpf am Wege... Oh, weh! Ich! Dann wird der Große ſo klein und das große Ich ſo erbärmlich klein. Und wäre nicht nur das„wir“, käme er vielleicht gar nicht aus dem Sumpfe heraus. Beſcheidenheit iſt eine Zier, das hat ſchon vor langer Zeit ein Dichtersmann geſagt. Beſcheidenheit iſt keineswegs ein Kriechen, ein Buckeln, ein ſtetiges Nachgeben. Nein, auch die Beſcheidenheit hat ihren Charakter und iſt ſtolz auf dieſen. Nicht der große Mund vollendet eine Tat, ſondern Verſtand und Herz und die richtige Arbeit in der Werkſtätte ten echte Sein! So wird aus dem Beſcheidenen und Kleinen das Hehre und Große! Und alles Tun muß ſtehen unter dem einen Satz, der für Jugend und Alter gelten muß: Wir ſchaffen die Zukunft und ich darf mit dabei ſein als ganz kleines Rädchen am ganz großen Wagen! * Evangelische Gemeinde. Die Gemeindeglieder wer- den auf die morgen Mittwoch abend 8 Uhr ſtattfindende Gedenkfeier zum 30. Januar nochmals hingewieſen.(Siehe kirchliche Anzeige). Gegen die Bahnſchranke gefahren. In den Abendſtunden des Samstags rannte ein mit zwei Perſonen beſetztes Großkraftrad gegen die geſchloſſene Bahnſchranke der Heſſiſchen Ludwigsbahn in der Käfertaler Straße. Beide Fahrer ſtürzten und wurden ſchwer verletzt in das Städtiſche krankenhaus verbracht. Die Verunglückten ſind Karl Beyer, der das Fahrzeug lenkte und Valentin Schalk von hier. Beide befanden ſich auf der Heimfahrt von einer Beerdi⸗ gung. Wir hoffen, daß die Verunglückten keine zu ernſtlichen Bedenken Anlaß gebende Verletzungen erlitten haben. Der Wandel im Viehhandel. Wie ſehr es der Selbſthilfe der Bauern gelungen iſt, den jüdiſchen Viehhandel zurückzudrängen, zeigt der Jahresbericht der Viehverwertungs⸗ genoſſenſchaft Limburg, die ihre Tätigkeit im Unterlahn⸗ kreis und im Kreis Limburg ausübt. Während früher faſt der ganze Handel in jüdiſchen Händen lag, kauft und verkauft jetzt nur noch die Genoſſenſchaft das Vieh der Bauern und ſichert ihnen tadelloſe Tiere und gerechte Preiſe. Bei der jetzt in Diez ſtattgefundenen Generalverſammlung wurde im Geſchäftsbericht mitgeteilt, daß im Jahre 1935 an Schlacht- vieh für 699 267,65 RM. und an Zucht- und Nutzvieh für über 220000 RM. umgeſetzt worden ſind. Dieſe Zahlen aus zwei kleineren Landkreiſen zeigen, welche Summen im Viehhandel umgeſetzt werden. Weilſtreit der Nieb⸗Bergſträßer Tanzkapellen Die Viernheimer Kapelle Schwarz⸗Weiß erringt die Siegespalme In den Wettbewerb der Tanzkapellen aus dem Gebiet der Bergſtraße und des Riedes, den die RDR.⸗Kreisgruppe Bensheim im Saal des Hotels Deutſches Haus in Bensheim am Sonntag veranſtaltete, wurde in ſpäter Abendſtunde unter großer Spannung das Ergebnis bekanntgegeben: 1. Sieger: die Tanzkapelle Schwarz-Weiß in Viernheim, 2. Sieger die Kapelle Stein in Alsbach und 3. Sieger die Kapelle Luley in Bensheim. Wie verlautet, wird die Sieger⸗ kapelle demnächſt im Rundfunk zu hören ſein. Das Pub⸗ likum, das auf vorgedruckten Formblättern ſein Gutachten abgab, konnte ſchon deshalb ganz unparteiiſch werten, weil die vorſpielenden Tanzkapellen ihm nicht ſichtbar waren; ſie ſpielten in einem abgeſchloſſenen Raum und ihre Muſik wurde durch Lautſprecher in den Saal übertragen. Das Ziel der vom RDR. wohlorganiſierten Veranſtaltung war auch die Förderung der Muſikkapellen und die Abſicht, der Reichs⸗ muſikkammer zu zeigen, wie tüchtig die heſſiſchen Muſik⸗ kapellen ſind. R. Hierzu erhalten wir noch nachſtehende Zuſchrift: In dem am 26. Januar 1936 in Bensheim, Hotel Deutſches Haus ſtattgefundenen Muſikkapellen⸗Wettſtreit (veranſtaltet vom Reichsverband Deutſcher Rundfunkteilneh⸗ mer) beteiligte ſich auch die hieſige Kapelle Schwarz⸗ Weiß mit größtem Erfolge. Unter 8 Kapellen aus der ganzen Provinz Starkenburg mit nahezu 90 Muſikern, die teilweiſe ſehr gute Sachen boten, belegte obige Kapelle mit 492 Punkten den erſten Platz. Zweiter wurde mit 445 Punkten eine Kapelle aus Alsbach und Dritter eine Kapelle aus Bensheim. Bei dem anſchließend abends ſtattgefundenen Tanz, bei dem die Kapelle Schwarz-Weiß als erſter Preis⸗ träger ſpielte, gewann ſie im Nu die Sympathien aller An— weſenden und hat bei dieſer Gelegenheit durch ihr Können. und gutes Auftreten erneut unſerem Heimatort Viernheim alle Ehre gemacht. Die nähere Kritik des Richterkollegiums wird nach Eintreffen des ſchriftlichen Beſcheides bekannt⸗ gegeben.— Wir gratulieren unſerer ſtrebſamen und gern gehörten Kapelle Schwarz⸗Weiß zu ihrem ſchönen Erfolg. * 4 66 „Verjchworen in Treue zum Voll! Die Formationen der NSDAP: SA, SS, NS, die ſchon ſo oft bewieſen haben, daß die Treue kein leerer Wahn iſt, denn gerade ſie haben während der Kampfzeit im uner⸗ ſchütterlichen Glauben an ein neues Deutſchland der Freiheit und Ehre ihr Leben eingeſetzt auch heute finden wir ſie einſatzbereit, da es heißt, den Kampf gegen Hunger und Kälte, erfolgreich zu führen. Ihr Opfertag iſt der 2. Februar 1936, denn die 5. Reichsſtraßenſammlung des WHW. iſt ihnen, da ſie dieſe durchzuführen haben, Ehrenſache! Mit dem alten Kampfgeiſt ſtellen ſie ſich dem Führer an dieſem Tage zur Verfügung, beſeelt von dem Wollen, beizutragen an dem Gelingen des größten ſozialen Hilfswerkes der Welt⸗ geſchichte. SA, SS, NS, ſie wiſſen: Die Augen der ganzen Welt ſind auf Deutſchland gerichtet, die das Winterhilfs⸗ werk als Stimmungsbarometer der deutſchen Volksſeele be⸗ trachten. Ein Rückgang der Spendenaufkommen wäre den notoriſchen Hetzern der Emigranz willkommener Anlaß, ein Müdewerden des deutſchen Opferwillens und damit eine Niederlage des Nationalſozialismus zu konſtruieren. Deutſchland aber ſchläft nicht: Es iſt erwacht zum Glauben, daß nur die nationale Solidarität des deutſchen Volkes und damit das Vertrauen auf die eigene Kraft die Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim Mittwoch, den 29. Januar 1936 Abends 8 Uhr: Gedenkfeier zum 30. Januar;(Text: Pfalm 134, Vers 2; Lieder 123, 542, 18, 148). Wintersnot bannen wird. Und die Sturmbataillone der NSDAP. warten auf das Signal zum Angriff am 2. Feb⸗ ruar. Und du, deutſches Volk, wirſt dein Opfer darbringen dem Führer und ſeinem Winterhilfswerk, denn niemand in. Deutſchland ſoll hungern und frieren. Das Seichen für Opfervereilſchaft 2. Jebruar 1936 Steubenlammlung der 3m/ 35/ 8K Zum CDG.⸗Maskenball. Am Samstag, den 1. Februar 1936, in den Räumen des„Fürſt Alexander“, unter dem Motto„Viernheimer Flugplatz“ ſteigt der große Maskenball der Viernheimer Karnevalsgeſellſchaft. Hoch⸗ ſtimmung wird herrſchen in allen Himmelsrichtungen, ſogar in luftiger Höhe gibt es eine Originalität. Aus der Stra⸗ tosphären-Gondel wird Prof. Picard ſprechen. Ein fröhliches Völkchen wird zu den ſchmetternden Rhythmen der unermüd⸗ lichen Stimmungskapelle Hanf das Tanzbein ſchwingen können. Es gibt ein richtig faſchinggerechtes Treiben. Kar⸗ ten ſind im Vorverkauf, wie auch im heutigen Inſerat erſicht⸗ lich, zu haben:„Anker“,„Fürſt Alexander“, Hofmann, Drehſcheibe, Kaſſier Kühlwein, Adolf Hitlerſtraße 96. Geſangverein„Liederkranz“. Es iſt uns eine beſondere Freude, allen Narren und Närrinnen der Groß- ſtadt Viernheim die Mitteilung zu machen, daß am Samstag, den 8. Februar 1936, abends 8.11 Uhr, der große öffent⸗ liche Liederkranz⸗Maskenball in den feſtlich dekorierten Räu⸗ men des„Fürſt Alexander“ ſteigt. Um der geſamten Ein⸗ wohnerſchaft es möglich zu machen, die nie wiederkehrende Gelegenheit zu benutzen, einige frohe Stunden im Reiche des Prinzen Karneval zu verleben, ſind die Maskenkarten und Eintrittspreiſe ganz niedrig bemeſſen. Maskenkarten ſind heute ſchon im Vorverkauf erhältlich. * Gejangverein ⸗Sängerbund⸗Flora“ Die am verfloſſenen Sonntag im Lokal zum goldenen Karpfen abgehaltene Generalverſammlung hatte einen guten Beſuch zu verzeichnen. Der Jahresbericht ſowie der Kaſſen⸗ abſchluß zeigten, daß ſich der Verein ſeit der Verſchmelzung in aufſteigender Form befindet. Die letztjährigen Veran⸗ ſtaltungen des Vereins hatten ſich eines guten Zuſpruches zu erfreuen. Die Wünſche des Männerchors ſowie ſeines rührigen Dirigenten gehen dahin einig, alle Sänger, die paſſiv geworden ſind, wieder als aktiv begrüßen zu dürfen. Mit neuer Kraft und neuem Anſporn zur Förderung des edlen Männergeſangs ſoll das neue Geſchäftsjahr 1936 begonnen und auch durchgeführt werden. Als nächſte Veranſtaltung des Vereins melden wir den ſo lang erſehnten Maskenball am 15. Februar im Lokal „Zum Karpfen“. Wie wir erfahren, ſoll mit allerhand Ueberraſchungen aufgewartet werden. Der Maskenball ſteigt unter dem Motto:„Kumm, wie früher, ſou werts wia!“ E-. Sonntagsverkauj. hinten herum verboten Wenn am Sonntag vormittag die Hausfrau mit Schrecken feſtſtellt, daß dies oder jenes zur Bereitung der Mahlzeit verſäumt wurde einzuholen, dann verfällt ſie oft auf den rettenden Ausweg, ihren Lieferanten durch die Hintertür aufzuſuchen.„Ich habe die Waren ja ſchon geſtern bei ihnen beſtellt und will ſie jetzt bloß abholen!“ So beſchwichtigt ſie die Bedenken des Kaufmanns, der natürlich der alten Kundin gefällig ſein möchte. Es iſt aber ein Rechtsirrtum, daß die Sonntagsruhebeſtimmung nicht verletzt wurde, wenn ein ſchon vorher abgeſchloſſenes Kaufgeſchäft während der Sonntags⸗ ruhe durch Abholung und Bezahlung der Ware realiſiert wird. Das hat das Breslauer Oberlandesgericht in einem Urteil ausgeſprochen, aus deſſen Begründung folgendes an⸗ geführt ſei:„Begrifflich umfaßt der Gewerbebetrieb im Sinne der Sonntagsruhevorſchrift(S 41 a RG.) alle die⸗ jenigen Handlungen, die mit der Ausübung des Gewerbes überhaupt verbunden ſind, mögen ſie unmittelbar oder bloß mittelbar auf die Herbeiführung des Gewinnzweckes, deſſen Realiſierung es gilt, gerichtet ſein. Das Aushändigen und Bezahlen der Ware fällt daher ebenſo gut in den Kreis des Gewerbebetriebes wie der Abſchluß des Kaufvertrages ſelbſt. Das Geſetz gibt keinerlei Anhalt dafür, daß die einzelnen zur Verwirklichung des Geſchäftszweckes vorgenommenen Handlungen unterſchiedlich zu behandeln wären. Der Ver⸗ käufer macht ſich ſomit ſtrafbar, wenn er vor Beginn der Sonntagsruhe bei ihm gekaufte Waren nach Beginn der Ruhe aushändigt und bezahlen läßt. d i 1 22 ö— ä—— — — —— . 3— ——— — r r — 8 3 5 —„FFCCCCCTTbTT0T0TGTCTGTTbTbTbT0TbTTTT0TTTTbb I. für ein kinderl. Ehepaar wöchentl. 18. 4. für Familien m. 3 Kind., wöchentl. 28. 5 5. für jeden weiteren Familienangehörigen hierzu 3. ben Gültigkeit für die Monate Januar, Februar und März Landesbauernführer Dr. Wagner auf der Tagung der Landeskulturgenoſſenſchaften in Berlin. . Berlin, 27. Jan. Auf der Kundgebung für Landeskultur in Berlin ſprach Landesbauernführer Dr. Wagner über„Lan⸗ deskultur und Bauerntum“. Er führte dabei u. a. aus: Die beſonderen Verhältniſſe Südweſtdeutſchlands, die ich in dem Beiſpiel Heſſen⸗Naſſau darlegen möchte. zeigen ſich in der außerordentlich ſtarken Beſitzzerſplitterung, die durch die Naturalteilung nach römiſchem Recht ihren Ein⸗ zug gehalten hat. 650 000 Hektar ſind aufgeteilt in 154 000 landwirtſchaftliche Betriebe, ohne Berückſichtigung von 250 000 Betrieben mit weniger als 0,5 ha landwirtſchaftlich genutzter Fläche. Dies ergibt eine durchſchnittliche Betriebsgröße von 4 Hektar. Nur 2,2 Prozent aller land- und forſtwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe ſind größer als 20 Hektar. „Durch die Zuſammenlegung eines zerſplitterten Grund⸗ beſitzes mittlerer Größe im Wege des Feldbereinigungsver⸗ fahrens im Verhältnis 5:1 ergibt ſich ein Gewinn durch Er⸗ ſparnis an Arbeitszeit und Geſpannleiſtung bis zu 200 Mark pro Hektar und Jahr. Alle vorliegenden und geplanten Arbeiten der öffentlichen Hand wurden durch die Lan desplanung erfaßt. Die Feldbereinigung wird von der Landesregierung aufgrund einer Geſetzes⸗ änderung angeordnet und an Stelle des Koſtenbeitrags der Bauern ein höchſtens 7,prozentiger Landabzug vorgenom— fd. womit alle Koſten wie Meliorationen uſw. abgedeckt ind. 8 Zu dem Maſſeland kommt noch das Allmendgut. Für unſere Lage war eine Neuregelung dringendes Erforder⸗ nis. Der Ortsbewohner erhielt faſt ausſchließlich erſt in einem Lebensalter dieſen Ortsbürgernutzen, das ihm die pfleg⸗ liche Behandlung dieſes Landes unmöglich machte. Er ver⸗ pachtete dieſes Land, und der Pächter leiſtete auch nur die allernotwendigſte Arbeit. 80 Prozent dieſes Allmendfeldes wird zur Siedlung verwendet. Hand in Hand mit der Am⸗ legung gehen alle Meliorations- und Kulturarbeiten. Eine ſtraff zuſammengefaßte ſtaatliche Verwaltung, wie wir ſie in Heſſen aufgebaut haben, nimmt die Führung des Landes⸗ kulturwerkes in die Hand. Seit Beginn der Durchführung des nationalſozialiſtiſchen Meliorations⸗ und Siedlungsprogramms wur⸗ den verausgabt für Maßnahmen in den verſchiedenen Ar⸗ beitsgebieten rund 3 900 000 Mark. Im Wege der Neu- ſiedlung wurden 26 Erbhöfe, durch Anliegerſiedlung 336 neue Erbhöfe gebildet. An Kleinbauern, an Kleingewerbe⸗ treibende und an Arbeiter wurde Land verſiedelt. Der Aeberfall in der Manſarde Das Nachſpiel des Raubes in der Wöhlerſtraße. * Frankfurt a. M. Die Erſte Strafkammer verhan⸗ delte den Raubüberfall in der Wöhlerſtraße. Angeklagt waren der 1911 in Nürnberg geborene Friedrich Botſch und der 66 Jahre alte Walter Müller, denen Raub und Diebſtahl bzw. Begünſtigung und Hehlerei zur Laſt ge⸗ legt wurde. Botſch hatte einen Diener kennengelernt, der ihn auf ſein Zimmer in der Wöhlerſtraße mitnahm. Dort verweilte Botſch längere Zeit und benutzte dieſe Gelegen⸗ Amiliche Bekanntmachung Betr.: Maßnahmen der R eichs regierung zur Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung. Bei Prüfung der Bedürfnisfrage wird künftig folgendes Familieneinkommen zu Grunde gelegt: Nettoeinkommen Nettoeinkommen Nettoeinkommen Nettoeinkommen RM. 2. für Familien mit 1 Kind, wöchentl. 21. 3. für Familien m. 2 Kind., wöchentl. 25. wöchentlich. Es wurde feſtgeſtellt, daß verſchiedene Verkaufsſtellen bereits die 6 Reichsverbilligungsſcheine in Zahlung genom— men haben. Die ausgegebenen Reichsverbilligungsſcheine ha— 0 1936 und ſind wieder aufgeteilt für die einzelnen Monate. Es dürfen alſo nur die Reichsverbilligungs— „Landeskultur und Vauerntum“ heit, um den Diener zu berauben und das Diebesgut in Als nun der Diener zurückkam und die Tür öffnete, ſtand Botſch mit einer ter und drohte zu ſchießen. Der Diener legen, zwei Koffer zu verpacken. dem Geſicht nach unten zu Boden halben Stunde nicht aufzuſtehen und drohte mit Tot wenn die Polizei Diener erlitt bei verſtändigt würde. dieſem Schock. Der Täter begab fich alsdann mit 0 dem ihm bekannten Müller, der dem Räuber Der gewährte und dafür etwas von der Beute erhielt. Das Gericht verurteilte Botſch, der bereits 13 Vorſtra- en aufzuweiſen hat, zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Außerdem wurde Polizeiauſſicht aus⸗ geſprochen. Müller erhielt ein Jahr Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverluſt. Jahre Ehrverluft. 30 Firmen in einem Darmſchwindel verwickelt. Kopenhagen, 28. Januar. Vor einigen Monaten kam man in Dänemark einem Darmſchwindel auf die Spur, der daß eine däniſche Darmfirma ausländiſche nach Deutſchland. hatte. Von den Behörden wurde darauf eine Unterſuchung eingeleitet, die ergab, daß in die Angelegenheit nicht weni⸗ ger als 30 Firmen verwickelt ſind.„Berlingſke Tidende zufolge handelt es ſich dabei um Millionengeſchäfte, die den beteiligten Firmen wegen des Preisunterſchieds; ausländiſchen und däniſchen Därmen große Verdienſte ein⸗ gebracht haben. Man rechnet damit, daß der Staat von den an dem Schwindel beteiligten Firmen eine Entſchädigung darin beſtand, Därme als däniſche von zwei Millionen Kronen verlangen wird. Paris, 28. Jan. Bei Moulins ſtürzten ſechs Perſonen mit ihrem Kraftwagen in einer gefährlichen einen Seitenkanal der Loire. Erſt nach mehrſtündigen Be⸗ der Wagen werden. Alle ſechs Inſaſſen, darunter zwei Kinder, waren Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt vom 27. Jan. 90 Ochſen, 40 Bullen, 332 Kühe, 76 Färſen, 5 57 Schafe, 1745 Schweine und 2 Ziegen. Preiſe: mühungen der Feuerwehr konnte tot. a) 43, b) 42; Bullen: a) 43, b) 42; Kühe: a) 40 bis 42, b) 33 bis 39, c) 25 bis 32, d) 19 bis 24; Färſen: a) 43, b) 42, Kälber: a) 62 bis 68, b) 54 bis 61, c) 44 bis 58 d) 32 bis 43; Schweine: a2) 57, b) 55, c ) 53, d) 51; Ziegen nicht notiert. Marktverlauf: Rinder lebhaft, Bullen zugeteilt; Kühe Ueberſtand; Kälber ruhig, Schweine zugeteilt. Mannheimer Pferdemarkt vom 27. Januar. l 37 Arbeits- und 40 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 550 Zufuhr: bis 1250, Schlachtpferde 45 bis 165 Mark. Marktverlauf: Arbeitspferde mittel, Schlachtpferde lebhaft.. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 27. Januar. Preiſe unverändert. Karlsruher Viehmarkt vom 277. Januar. Zufuhren: 29 Ochſen, 14 Bullen, 99 Kühe, 21 Färſen, 168 Kälber, 893 Schweine. Preiſe: Ochſen a) 43, b) 42, Bullen a) 43. Kühe a) cue. 000A ˙ꝛ 2 ̃] bietet Ihnen mein Invemur-Uerkauf Benützen Sie die kurze Zeit bis 8. Februar und verſäumen Sie jetzt nicht Ihren Be⸗ darf einzuholen. Meinen verehrten Stamm- kunden möchte ich dieſe günſtige Preis⸗ geſtaltung beſonders empfehlen. Hook, Uwe. Schonnechal Lampertheimerſtraße 1 0 595 1 tung! 5 3 3 7— N 90 Jamslag, I. Fehruar 1936, ahends 8.11 Uhr 14 Tober 4 1 b dee ee Een N N auf dem Viernheimer Flugplatz im Fust 4 e ienander Maskenkarten 1.— Mk., Zivil. 50 Mk. Es ladet närriſcht ein Der Wirt Die Flugnlatzuommission vom C. d. G. —ꝛ ᷣ 45 4 J 0 Die nol- u. Brolgemeinschan des deutschen volhes Uberwindel im Winterninswerk alle Hindernisse end n VO N 1 XN XICICWVXIXVI Nee e Pee 55 und das sg * 1 ſcheine in Zahlung genommen werden, die für Mahnung 1 g r* 1 25 5 38 1 betreffenden Monate Gültigkeit haben. 5 5. 1 1 5 8255„„ l 5 Die am 25. Januar 1936 fällig geweſene n 1 15 VVV 5. Rate der kommunalen Steuern iſt umgehend 1 Aker 1 gebenen Beſtimmungen halten, werden als e 5 1 10 5 0 7 1 7 2 2 0. 5 g 4 Bezugsſtelle ausgeſchlof ſen. an die Gemeindekaſſe zu zahlen. Andernfa ls an den Doſen 15 1 f 95 1936 muß ein Säumniszuſchlag berechnet und dief(30 Ar) zu ver⸗ 3 Viernheim, den 25. Januar 1936 8 5 5 kaufen. Näheres 4 e eee Beitreibung eingeleitet werden. bei 1. 5 a 1 g a 9 8 8 Betr.: Abſchaffung von Ziegenböcken. Viernheim, den 27. Januar 1936 Val, Hotmann * Zwei zuchtuntaugliche Ziegenböcke ſollen abgeſchafft Gemeindekaſſe: Zöller. Glöckner werden.— Angebote ſind bis Donnerstag, den 30. ds. 1 1 Mts., vormittags 11 Uhr, hier einzureichen. Bekault 5 Viernheim, den 27. Januar 1936 172 Der Bürgermeiſter: Bechtel Wird immer Darum keine Unterbrechung in der Zallunos- Piſtole dahin⸗ mußte ſich mit worauf ihn der Bandit feſſelte und ſein Opfer mit Bettkiſſen zudeckte. Er forderte den Diener ſchließlich auf, innerhalb der nächten herzle. de Raubüberfall einen ſchweren einer Beute zu Unterkunft ausgeführt zwiſchen Biegung in gehoben Zufuhr: 626 Kälber, Ochſen: Herzinnigen Dank allen, die uns bei unserem unersetzlichen Verluste zum trostreichen Beistand wurden, der teuren Ver- storbenen das letzte Ehrengeleite gaben und durch Kranz- und Blumenspenden, sowie Stiftung von hl. Messen ihr Andenken ehrten. Benshelm a. d. B. Adolf Hitlerſtr. 2 44 bis 43, b) 38 bis 41, c) 34 bis 37, d) 25 bis 33, Färſen a) 43, Kälber a) 61 bis 65, b) 57 bis 60, c) 53 bis 56, d) 50 bis 52, Schweine al)—, a2) 57, b) 55, c) 53, d) 51. Marktverlauf: Großvieh mittelmäßig, Ueberſtand 1 Ochſe, 20 Kühe geringſter Qualität; Kälber mittelmäßig, geräumt; Schweine zugeteilt. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 27. Januar. Zufuh⸗ ren: 141 Ochſen, 45 Bullen, 388 Kühe, 115 Färſen, 32 Auslandsrinder, 409 Kälber, 58 Schafe, 2983 Schweine. Veberſtand: 33 Rinder, 1 Ochſe, 32 Kühe. Marktverlauf: Rinder lebhaft, geringe Kühe Ueberſtand, Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft; Schweine wurden zuge⸗ teilt. Preiſe: Ochſen a) 43, b) 43, c) 42 bis 43, d) 34 bis 41, Bullen a) 43, b) 43, c) 43, Kühe a) 43, b) 39 bis 43, c) 32 bis 38, d) 23 bis 31; Färſen a) 43, b) 43, c) 43, d) 40 bis 42, Kälber a) 53 bis 60, b) 43 bis 52, c) 35 bis 42, d) 26 bis 34, Lämmer und Hammel bis b1) geſtrichen, b2) (Weidemaſthammel) 50, c) 48 bis 49, alles andere geſtrichen. Schafe geſtrichen; Schweine al) 57, a2) 57, b) 55, c) 83, d) 51. e 51, f)—, 91) 57, g2) 57. Wichlige Lohnſteuerbeſlimmungen 1. Die Arbeitgeber müſſen für jeden am 31. Dezember 1935 bei ihnen beſchäftigt geweſenen Arbeitnehmer dem Finanz⸗ amt die Steuerkarte 193 5 mit der vollzogenen Lohnſteuer⸗ beſcheinigung auf der zweiten Seite derſelben überſenden. Die Ueberſendung hat bis zum 15. Februar 1936 an das Finanzamt zu erfolgen, in deſſen Bezirk die Steuerkarte 1936 ausgeſchrieben worden iſt. Die Steuerkarten dürfen alſo dieſen Arbeitnehmern nicht ausgehändigt werden. Für die im Kalenderjahr 1935 beſchäftigten Arbeit— nehmer, deren Steuerkarte 1935 dem Arbeitgeber nicht vorgelegen hat, und für die vor dem 31. Dezember 1935 ausgeſchiedenen Arbeitnnehmer, bei denen die Lohnſteuer⸗ beſcheinigung auf Seite 2 der Steuerkarte 1935 beim Aus⸗ ſcheiden aus dem Arbeitsverhältnis verſehentlich nicht aus⸗ geſtellt worden iſt, müſſen die Arbeitgeber Lohnſteuer⸗ Ueberweiſungsblätter zum gleichen Zeitpunkt an das Fi⸗ nanzamt der Betriebsſtätte überſenden. Vordrucke zu Lohn⸗ ſteuer-Ueberweiſungsblättern werden don den Finanz⸗ ämtern auf Antrag unentgeltlich an die Arbeitgeber ab⸗ gegeben. 2. Alle Arbeitnehmer, die am 31. Dezember 1935 in: keinem Arbeitsverhältnis ſtanden, ſind verpflichtet, die in ihrem Beſitz befindliche Steuerkarte 1935 bis zum 15. Februar 1936 bei dem Finanzamt abzuliefern, in deſſen Bezirk ſie am 10. Oktober 1935 gewohnt haben. 3. Für Arbeitnehmer, deren Arbeitslohn im Kalenderjahr 1935 den Betrag von 8 400 RM. überſtiegen haben, ſind— von dem Arbeitgeber außer der Lohnſteuerbeſcheinigung auf der Steuerkarte 1935 beſondere Lohnzettel auszuſchreiben und bis zum 31. Januar 1936 an das für den Arbeitneh⸗ mer nach ſeinem Wohnſitz zuſtändige Finanzamt einzu⸗ ſenden. Wird der Lohnzettel an die zweite Seite der Steuerkarte 1935 angeklebt, dann erübrigt ſich die Aus⸗ ſchreibung der Lohnſteuerbeſcheinigung auf Seite 2 der Steuerkarte. Vordrucke zu Lohnzetteln werden den Ar— beitgebern auf Antrag vom Finanzamt koſtenlos geliefert. Nähere Auskunft erteilen die Finanzämter. In tiefster Trauer: Lorenz Neff und Kinder Irauer- Drucksachen Trauerklappenpost Trauerbriefe mit Umschlägen Trauerdankkarten Trauerbeileidskarten Une Bezirksvertreter ITrauerbilder Alfred werner ee Elfenbein-, und gehämmerte Papiere PCC. Der gute Umsatz ist Ihr Lohn] den bringt die Dauer- Insertion! in bester Ausführung fertigt bei schnellster Lieferung an Druckerei Friedrien Marin Hernnelmer Volks zeflung Fernsprecher 153, Bismarckstr. 13 9 l, 92 tti 0 Nr. 23 Dienstag, den 28. Januar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Flaſchenpoſt von Nobiles verſchollenen Gefährten? DNB. Kopenhagen, 27. Jan. Nach einer Meldung der„Berlingske Tidende“ aus Reyl— jovik iſt an der Weſtküſte des Oexarfjord in Nordland eine Flaſchenpoſt gefunden worden, von der man glaubt, daß ſie aus Sibirien oder aus Nawaja Semlja ſtammt. Die Fla⸗ ſchenpoſt enthielt eine Karte des Eismeeres, auf der verſchiedene Striche eingetragen ſind, von denen einer auf die Inſelgruppe Nowaja Semlja binweiſt. Auf der anderen Seite der Karte finden ſich zwei Notizen in Sprachen, die den Bauern des Nordlandes unbekannt ſind. Man weiß daher noch nicht, welche Expedition die Flaſchenpoſt ins Meer geworfen hat, hält es jedoch für möglich, daß ſie von den mit der„Italia“ verſcholle⸗ nen Begleitern Nobiles ſtammt. Die Flaſchenpoſt wird nach Reylfovik gebracht werden, wo ſie entziffert werden ſoll. Wenn der Chauffeur betrunken iſt DNB. Mexiko, 27. Jan. Ein betrunkener Chauffeur raſte mit ſeinem Laſtkraftwagen, auf dem ſich 30 heimkehrende Ausflügler befanden, in der Nähe von Guadalajara in einen Abgrund. Sechs Per⸗ ſonen fanden den Tod, die übrigen wurden verletzt, unter dieſen mehrere Frauen und Kinder. Vier Leichen wurden völlig ver⸗ kohlt aufgefunden, da bei dem Abſturz der Benzintank explo⸗ dierte und in Brand geraten war. Blutiger Abſchluß eines Fußballweitſpieles DNB. Wien, 27. Jan. Nach einem Fußballwettſpiel zwiſchen den Vereinen „Hertha“-Wien und„Sturm“-Wien in Ottakring kam es zu einer wüſten Schlägerei. Die Anhänger der beiden Mannſchaf ten, die mit dem Spielausgang nicht zufrieden waren, ſtürmten den Platz, und nach wenigen Sekunden war eine Schlägerei im Gange, bei der zwei Perſonen ſchwer und vier leicht verletzt wurden. Die Polizei konnte nur mit Mühe die Ruhe wieder herſtellen und nahm 26 Verhaftungen vor. Der Abt⸗Hochmeiſter des Deuiſch⸗Nitierordens 1 DNB. Prag, 27. Jan. Der Abt⸗Hochmeiſter des Deutſch-Ritterordens, Paul Heider, iſt in Troppau geſtorben. Paul Heider wurde 1868 in Schleſien geboren, ſtudierte an der Innsbrucker Aniverſität und wurde 1892 zum Prieſter geweiht. Lange Jahre hat er als Seelſorger in ſchleſiſchen Gebieten gewirkt. 1917 wurde er zum Probſt von Troppau, 1932 zum Generalvikar des Deutſchen Ritterordens beſtellt. Ein Jahr ſpäter wurde er Hochmeiſter. Am 1. Juni 1932 wurde er in der Wiener Deutſchhauskirche in ſein Amt eingeführt. Wenige Monate ſpäter wurde er mit der Würde eines Abtes ausgezeichnet. Heider war der erſte Abt in der Ge⸗ ſchichte des Ordens. Dem Reichsfinanzminiſter wurde das achte Kind geboren DNB. Berlin, 27. Jan. Frau Gräfin Schwerin von Kroſigk, die Gat⸗ tin des Reichsminiſters der Finanzen, wurde am Samstag, den 25. Januar, von einer Tochter entbunden. Der Reichsfinanz⸗ miniſter iſt nun Vater von vier Söhnen und vier Töchtern. Der jüngſte Kriegsfreiwillige— ein Dreizehnjähriger Wie der„Koffhäuſer“, das Reichsblatt des Deutſchen Reichskriegerbundes, jetzt feſtſtellte, iſt Emil B. Huber aus Mün⸗ chen der jüngſte deutſche Kriegsfreiwillige des Welktrieges. Er iſt am 7. Oktober 1900 geboren und wurde am 31. Auguſt 1914, alſo mit 13 Jahren und 11 Monaten, beim Erſatz-Bataillon J.-⸗R. 172 als Kriegsfreiwilliger angenommen. Wie Huber jetzt im„Kyffhäuſer“ berichtet, wurde er 1915 ſchwer verwundet, zog nach der Geneſung zum zweitenmal ins Feld, wo er 1916 wegen ſeines Kopfſchuſſes in die Heimat ent⸗ laſſen werden mußte. 1918 wurde er dann„als altes Front— ſchwein“ mit dem normalen Jahrgang 1900 eingezogen, kam nach Straßburg zum Fußart.-Regt. 24, wo ihn die Demobilmachung erreichte. Huber verdiente ſich bei Bpern das E. K. II und vor Verdun die Badiſche Silberne Verdienſtmedaille. Ehrung einer Hunderijährigen DNB. Berlin, 28. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Wilhelmine Daſſow geb. Krüger in Pinnow aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein perſönliches Glückwunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Gchwere Bluttat im Nathaus Polizeibeamter von einem Landſtreicher niedergeſtochen. * Oberurſel. Der Polizei- Haupkwachtmeiſter Homm, der ſich allein in Bereitſchaftsdienſt auf der Polizei- wache im Rathaus in Oberurſel befand, wurde von einem Einwohner aus Bommersheim, der offenbar mit irgend- einem Anliegen das Dienſtzimmer betreten halle, durch achl Stiche in die Bruſt ermordet. Der Tat muß wohl ein Kampf vorausgegangen ſein. Auf die Hilferufe des Haupt wachkmeiſters wurde der Hausmeiſter aufmerkſam, der ſo⸗ fort einen anderen noch im Hauſe befindlichen Polizeibe. amten verſtändigte. Dieſem gelang es ſchließlich, mit Hilfe ſeines Revolvers den Täter in Schach zu halten und feſt⸗ zunehmen. Der Mörder iſt der 38 Jahre alte Friedrich Georg aus Oberurſel⸗Bommersheim. Georg hatte ſchon vor der Blut⸗ tat im Rathaus im Hauſe ſeiner Braut im Stadtteil Bom⸗ mersheim eine Auseinanderſetzung mit ſeinem zukünftigen Schwiegervater, in deren Verlauf er dieſem mit dem gleichen Meſſer, das er ſpäter zu dem Mord benutzte, einen Stich in das rechte Handgelenk verſetzte. Der getötete Polizeihauptwachtmeiſter igt 48 Jahre alt und ſeit dem Jahre 1919 im Polizeidienſt. Er hin⸗ terläßt eine Frau und fünf Kinder. Insgeſamt hatte er neun Stiche in die Bruſt erhalten, von denen faſt jeder einzelne tödlich wirken mußte. Bei der Verhaftung ſetzte ſich Georg heftig zur Wehr. Er konnte nur mit Gewalt an der Flucht verhindert werden. Die Gründe zur Tat ſind noch nicht bekannt. Bei ſeiner Verhaftung behauptete der Täter, daß der Polizeibeamte ihn beleidigt habe. Der Getötete iſt jedoch als außerordentlich ruhiger und pflichttreuer Beamter bekannt. Mörderin aus Haß Der Schuß durch das Küchenfenſter. München, 27. Jan. Am 20. November 1935, abends, war von der rückwärtigen Hofſeite des Anweſens des Bauern Greimel(Eicherbauer) in Eſterndorf durch das ge⸗ ſchloſſene Küchenfenſter ein Schuß abgegeben worden, durch den der Bauer am Kopf ſchwer verletzt wurde. Er iſt am 25. November im Krankenhaus Dorfen geſtorben. Die Er⸗ hebungen nach dem Täter lenkten nach einigen Tagen den Verdacht der Täterſchaft auf einen 14jährigen Gaſtwirts⸗ ſohn, der dann feſtgenommen wurde. Er hat im Laufe der Unterſuchung mehrmals ein Geſtändnis abgelegt, dieſes aber ſpäter immer wieder widerrufen. Deshalb wurden auch Erhebungen nach anderen Richtungen eingeleitet. Dieſe hatten nun Erfolg. Am 21. Januar wurde in der Nähe von Traunſtein die 34jährige Maria Gallenberger von Eſterndorf unker dem dringenden Verdacht des Mordes feſigenommen. Sie war dort ſeit Anfang Dezember unker falſchem Namen in Stellung getreten. Die Gallenberger hat ein Geſtändnis abgelegt, das jeder Nachprüfung ſlandhält und durch die Beibringung der Mordwaffe erhärket iſt. Sie erklärt aus Haß auf Greimel geſchoſſen zu haben. Das zur Tat ver⸗ wendete Gewehr hatte ſie einige Wochen vorher geſtohlen. Mordòͤprozeß Seefeld Lokaltermin in Ludwigsluft. Schwerin, 28. Jan. Montag begab ſich das Schwurge⸗ richt mit den Sachverſtändigen und den Preſſevertretern in einem großen Kraftwagen zum Lokaltermin bei Lud⸗ wigsluſt. Etwa zwei Kilometer vor der Stadt, an der Ab⸗ zweigung der Fahrſtraße nach Weſelsdorf—Neu⸗Lüblow, wurde Halt gemacht. Zwiſchen dieſer Fahrſtraße und der ſpitzwinklig dazu verlaufenden Chauſſee liegt eine etwa 10⸗ jährige dichte Kiefernſchonung. In ihr wurde bei einer Treibſagd durch Zufall einige Schritte von dem Wege nach Neu⸗Lüblow die Leiche des Knaben Tesdorf aus Grabow gefunden. Die Lage der Stelle zeigt, mit welcher Schlau⸗ heit und Geriſſenheit der Knabenmörder ſeine Opfer in das Dickicht zu locken wußte. Die Tat war am 2. November 1933 begangen worden. Anſchließend wurden noch einige Stellen in Ludwigs. luſt beſichtigt, an denen Seefeld von Zeugen geſehen wor⸗ den war. Dann fuhr das Gericht an die Mordſtelle des Knaben Thomas in Wittenberge. Bilder zum engliſchen Thronwechſel Da der neue engliſche König Eduard VIII. unverheiratet iſt, gilt bis auf weiteres ſein nächſtjüngſter Bruder, der Herzog von Vork, als prä— ſumtiver Nachfolger. (Graphiſche Werkſtätten, M.) .„ Nach altem Brauch fand in London an verſchiedenen Plätzen die feierliche 2 ung des Prinzen von Wales zum König von England ſtatt. Links: Der Lordmajor von London verlieſt vor den Stufen e Königlichen Börſe die Botſchaft, vor ihm die Herolde in ihren althergebrachten Aniformen. Rechts: Ein Herold in goldſtrotzender Aniform verlieſt die 5 e 15 5 13(ꝰWeltbild, M. Die feierliche Aufbahrung des Königs Georg nach der Aeberführung in Weſt Das Leibpferd des Königs im Trauerzug bei der Leberführung (Weltbild, M.) nach Weſtminſterhall.(Scherl Bilderdienſt, M.) 0 3. minſter. Auf dem Sarg ruht die Krone des Imperiums. löſcht werden konnte, hatte das Aus Naß und Fern erlitten, daß es dienſte der Evangeliſchen Naſſau-Heſſen. Kind ſchon ſo im Krankenhaus Am 30. Januar Golkes Landeskirche kirchenausſchu at in einem ** Frankfurt d. M. reinigungsmittel“) gewiſſen Ost „Flecken chen Landes⸗ ben an die evan. arrämter der Evan⸗ en zum Gedä Reiches, am 30. Januar, Gol⸗ 2 2 . 7— E D 2 . Der Polizei gelan vin Lindner au Lindner vertrie ittel“ mit dem das mit Waſſ g zu ſein. De chkeit handelte ſter mit Seifenzu (Eine Stau bf. kann man in den aſchine bewundern, ſſanten auffäll einen Betrüger l b ein paſten⸗ Fleckenreinigungsm ollte, um g trug 3 RM einigungsmitte Frankfurt a. M. Gegenwärtig artige Kehrm e Bauweiſe j f dem Prinzip wei rotierende r ſogleich durch Sau Innere befördert Schmutz nun entwede ind, oder, falls „in zwei an Begleitet wird di g der Part iſte möglichſt Wenn ſich am 30. ebrauchsferti r Preis hierfür be⸗ Richtung Fulda weiter. ſtaltungen f s ſich bei dieſem Reichstagung des Bäckerhandwerks V77CCCCCCCCbCCCCccc cc ee FEET 3 2 teilnehmen können. ——ů—ů—ů——5r̃E!m 2 5 urts eine neu ihre eigenartig ich um eine au baute Maſchine. ſtaub auf, de 77 15 6 Einführung der Mädchenfortbildungsſchule im Kreis Limburg. . Beſen wirbeln gluft durch den in Ventilato g. Der Fortbildu en letzten J te Aufmerk rum ſchon die P weiblichen ſchul⸗ entlaſſenen Ju ahren im Regie⸗ rungsbezirk Wiesba n mehreren Kreiſe ildungsſchule ein . n aufgenommenen aſchine angeor ren Anrat h n wurde da geführt. Die Limburg an b. die über Rahmen der Tagung findet auch ein Sängertreffen der deu ſich um größeren ſchen Bäckermeiſter⸗Geſangvereine ſtatt, zu dem allein me rere tauſend Sänger erwartet werden. Auf dem Friedrichs⸗ r Waſſerturm iſt die Aufführung eines — Hinterteil des Wagens an e ganze Arbeit platz beim Mannheime 2 2 1 Berä Mädchen ein. der von dem Geräuſ e wird auch i ch des Sauge (Feſtnahme flüchteten 0 ü 5 fenbacher Eine ſchwere Viehſeuche. — ſchwere eſtor⸗ gef nommen und verbraucht. * Gelnhauſen.(Radfahrer ſtammender Radfahrer von einem Pe augerkehr⸗ Bäclerhandwerks, der mit weit über 100 000 Mitgliedern einer Straßen Frank⸗ der größten deutſchen Handwerkerverbände iſt, hält in den ſchon durch Tagen vom 9. bis 18. Mai 1936 in Mannheim ſeine nur t. Es han⸗ alle drei Jahre erfolgende Reichstagung ab. Verbunden mit augers aufge⸗ dieſer Reichstagung iſt eine große Reichsfachausſtellung, deren den Straßen⸗ Vorbereitungen bereits ſo weit gediehen ſind, daß jet dicken„Beſen⸗ ſchon geſagt werden kann, daß dieſe Fachausſtellung alle r wirft früheren gleicher Art in den Schatten ſtellen wird. Zunftſpiels vorgeſehen und außerdem ge⸗ reichen anderen Veranſtaltungen auch ein Nacht Nibelungenſaal des Roſengartens ſtatt. Ausgang. Führertagung der badiſchen Hitlerjugend. ſchleuderte 9 Karlsruhe, 27. Jan. Die Hitlerjugend, Gebiet mit ſolcher Baden, hält am Sonntag, den Limburg. etzter Zeit eine ſchwere Schäde hn⸗ und Weſterwald n zufügt und sfallſeuche. Sie elt der Trä gebiet hat ſich e der Vieh⸗ orgen berei⸗ ch Verkalben keitsperiode des den Beifahrer, Wucht auf die Straße, im Krankenhaus e 0 Jahre alte ngen erlitt, Feſthalle zu Karlsruhe eine ihr ernſte S des Kraft⸗ Reichsjugendführer Baldur den Verunglückten zu kümmern, die ute jetzt aber ermitt und feſtgenom Getöteten wur Flucht ergriffen, kon ſo ſteckt es men werden. 2 boraus geht ein Vorbeimarſch der Hitle elt Jungvolks vor dem Reichsjugendführer auf dem Adolf Perſönlichkeit des Hitlerplatz. L de feſtgeſtellt. roffen. In alle** Hanau.(Ni d zeugſteuer.) Der teilte den 50 Jahre alt Finanzamt Hanau chwerer Amts und 100 RM ſchläge in finan ſtandsbeihilf nicht voll u glaubte viel gelieferte K Große Stra en Walter P raftfahr⸗ Heidelberg.(Motorrad gegen Straßen⸗ anau verur⸗ bahn.) Straßenkceuzung Motorradfahrer in voller Fahrt entgegenzuwirken, kennungsmarke am Ohr erhalten Ein Kind im Rinderwa esbaden. Wa aul Wiemert, der zuletzt Betrugs und Jahren Zuchthaus gegen einen Straßenbahnwagen und erlitt eine ſchwere Schä⸗ durch Schickſals⸗ delverletzung und wurde ſofort in die Klinik verbracht. Es hatte zwar Not⸗ urkundenfälſchung zu 1½ Wiemert war gekommen und zungen erhalten, Behörde gegenüber re Art ſeiner S während er in Steuerſchuldnern rte und für ſich chlei⸗ ſtarb gen verbrannf. hrend die Mutt en und Unterf kurze Zeit die nd ganz ſeiner mehr, ſich auf Streichhölzer e hr, ſich auf a ſieben Mona entnommen und di Kinderwagen, ſchlief, in Bran zurückkehrenden Hierbei geriet der te alte Brüderchen von der alsbald der Kraft⸗ ilung tätig w ge entgegen, die e Die Nachprüfur d. Trotzdem r nicht abfüh Mutter ge⸗ igen verſtand * Im Stadtteil Kirchheim an der Untere, Seegaſſe⸗Odenwaldſtraße rannte ein ein 22jähriger Metzger aus Kirchheim, beſteht Lebensgefahr. . 5 Todesſturz eines Knaben vom 8 Neuburg bergnügte ſich der ſechsjährig N g. 6 e Sohn des Gendar⸗ f meriewachtmeiſters Stempfle damit, auf dem Treppengelän⸗ der hinunterzurutſchen. Plötzlich verlor er das Gleichgewicht und ſtürzte aus acht Meter Höhe auf de Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß eren VII. 8. Fortſetzung Als Hella das Zimmer betritt, ſpringt Stettner ſofort von — Königsbrück(Bez. Dresden) Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, 5 4 2. 2 4 dem alten knarrenden Sofa auf, um ſie zu begrüßen. Bei Roman von Gerhard Ritter Ahnungsvolle vo nihr gewichen. Sie iſt nur glücklich, wieder „Nicht böſe ſein, liebe begütigend auf ſie ein. ſein. Ich warne Sie nur! Das Wort, das Er ſagt nur kenn n, auch wenn er ſem Mmoent hören gute Hella“, redete 5 „Ich will nicht taktl tut nicht gut, einen ihm auf der Zunge — einen Nie⸗ er alte Mann cheidung liegt ni 0 nicht bei mir allein.“ meint Moravius. „Dann bitte ich Sie, gnä⸗ Zuſtimmung da ſo mand zu kenner Auguſt Stettner beide ein weich Straße unmitt enke auch“, e um ſich zu verabſchieden. erbeugt ſich und kü „Möglicherweiſ rwidert Hella und reicht ihm die Hand, es, ſchleifendes elbar vor ihnen en gehocchend, bas ßt ihr die Hand. gnädiges Fräulein.“ Moraviusſche Auto geſtoppt. e, Herr Senato „Hallo, Manfred!“ ber, der während di e beiſeitegeſtanden er von Moravius gebete ertönt des Senators Stimme vom Anterhaltung als chiedet ſich gleich- n wird, in ſeinem ſtumme Kuliſſ fährt Crewer zuſammen. „ um ihn zu ſtützen. flüſtert er ihr zu. on Moravius rſtellenden Worte Geſprächs an ſich. Er ver Vorbeifahren f i Anwillkürlich faßt Hella ſeinen Ar Lächelnd winkt er ab. Wagen Platz zu neh „Schon wieder gut!“ „Nicht böſe ſein“ bei ihnen.—— N er ſofort die Führt ß; er ſie jetzt eben im abe und daß er ſi Dem erſtaunten erwidert Hella,„ich danke Ihnen, lieber Onkel Crewe Auf dem Weg n„Peter“ treff, deben Gehörten und Erlebt Hella nennt Ste ſei ein ſchrecklicher änderung ſehr einve nur zu ihrem Vor nebenſächlichſte an An dieſe Worte ihres während die in ihren Gedanken kurzen Zeit, ſeit ihre — Erſt beinahe überfa gerettet. Dan zu der kleinen Kondito rei, in der ſie ſich mit ſt ſie noch gar nz benommen von dem begegnet er mit den Frau war vorhin s Auto gerannt wäre ktner übrigens„Peter“; Stettner iſt mit Veißt du, Lie Auguſt, meint ſie, dieſer Namens- bling“, hatte er „„mein Name iſt das aller⸗ „Ja, die ſchöne daß ſie faſt in ein zeitig angerufen hä Hellas Dank die Chance, ſie j allerſchönſten Dank“. Augen zu folgen und ft retten, ſei kein Verdienf Wenn er doch nur nicht ch auch einmal o in Gedanken berſunken, „wenn ich ſie nicht recht⸗ ſchlag geäußert esworte aber wehrt er ab mit der zu können, bedeute für cheinung wie Hella vorm Leberfahrenwerden Geliebten muß Ereigniſſe des vorüberziehen. Ankunft heut hren— und n die ſeltſame Aus ihr perſönliches — Gott, wird Pe ihm zu erzählen h ihm den Moraviusſ And wie wird er die gegnung mit dem Sen Jäh reißt ihre erwartu einen Niemand zu lieben! anderes Wort hatte ganz gleichgültig— Mein Name, Liebling, ——— Eine dunkle gen Liebe etwas Anerwartete lauert, das jede vernichten.— Si die kleine Kondit leuchten die Gege dunklen, einſamer ſchmutzig und gr fängt es auch noch an z nicht naß zu werden. uzr Konditorei. ihrem Ziel kommt, d Bei der Konditore Schaufenſter ſtel eigentlich der Anblick des Lo der Gasfunzel im Ladenfe Jahren angeſammelt.— J Klinke der Tür herunter. Klingelton, und eine alte Schürze erhebt ſich Dame zu begrüßen. ken geht Hella nach d den Tapete und dem den Freund— Niema ſie jetzt unwillkürlich ngenen Nachmittags s hatte ſie in dieſer e mittag, nicht alles erlebt! chnet von Morapfus r und ſchließ⸗ Senator.— er all die Neuigkeiten, wird er bloß ſagen, n ihren„Pa“ ſo viel reden würde, denkt Aber Moravius tu en Moment, ſeine Rede Das wichtigſte Frage ſtellt, was Bekanntwerden mit dem ter ſtaunen ü at.—— Was chen Brief a hren ſpitzen, wenn ator berichtet! frohe Laune a — Nein! Nicht liebe er dafür geſagt. zu unterbrechen, ſteht für ihn no ieſe„zu ſeinem Brief“ ſage, hä eantwortung dieſer Frage k Herr Senator, d ich Ihren Brief recht n Ihnen ſo viel Scharr lt er im Spr ommt es nämlich vor allem ich Ihnen im ett finde“, ant⸗ n gar nicht zu— cheln hört ſich Moravius dich nur aus, zeigen wird? ſie ihm von ihrer Be⸗ And Crewer——— Ich warne Sie, n—, irgendein Aber das iſt ja ſchließlich Augenblick nur ſa wortete Hella. Mit nachſichtigem La Machſt mir f Laut entgegnet er: „Warum? Ma kleine Frau, denkt er. iſt das allerneben wenn du ſo ins Zeug gehſt. ſächlichſte an mir! hinter ihrer jun⸗ und Gefährliches um ſie beide zu raße ein, in der Gaslaternen be— ſieht ſie auf der ſtehen.— Wie g befällt ſie, daß „Schickſalhaftes rbrechen kann, die ſchmale St Einige trübſelige ich. Von weitem e ihren kleinen Wagen Notverdeck au u regnen.— Sie will ſich Es ſind ja nur no r die Füße ſind eſto mehr verlan i angelangt, bemerkt che ich Ihnen e inen ſo nüchternen Eindruck?“ über ſein ſpöttiſch Minute hervo es Geſicht verärgert iſt, er⸗ e biegt jetzt in widert mit beto für nüchtern halte ich Sie nicht, Herr Senator. r einen verka ppten Romantike Antwort iſt Moravius für möglich gehalt nd nur ſpärl doch etwas verblüfft. „daß man in ihm ck, mit dem er Hella Mit ſichtlicher Ge⸗ fährt dieſe fort: en Herr Sena⸗ er phantaſtiſchen ie meine Anſichl Das hätte er ni g Wee 1 einen Romantike ch ein 3 15 amt ſie ihren Lauf.— ſie vor dem armſeligen ſtlos und häßlich dem grünen Schirm er Fliegendreck von chlanke Hand drückt die erklingt ein verroſteter Frau mit einer weißen ſch, um die eintretende amen und zögernden Schrit⸗ ſchon ſchimmeln⸗ ſofa, zu ihrem ſie erwarten⸗ nugtuung üb elbſt gefehen hätt n Begleitung ein n, würden S Sie nächtlicherw dtpark luſtwand o ausgefallen halten.“ as großer Enttäuſchun ſehr geringen Eindru ſpöttiſchen Läche „Jeder Menſch hat ſich nichts ändern. Brief zu antworten? „Das werde ich Ihnen lieber ſchreiben, Herr Senator.“ „Fällt bnen denn ſo ſchwer, ſich zu entſcheiden?“ kals iſt.— Auf nſter hat ſich d hre ſchmale s Beim Oeffner für gar nicht U ber ihre Worte f den Senator. ſo ſeine Leiden hinter dem Ladenti haben Sie mir noch — Mit langf em Nebenzim ralten Plüſch bei ihm zu ſein. Auch die Troſtloſigkeit des Raumes, in dem ſie wie immer die einzigen Gäſte ſind, empfindet ſie nicht. Nur ſeine Nähe ſpürt ſie. Die beglückende Nähe des geliebten Mannes. Als ſie ſich nach der erſten freudigen Begrüßung wieder geſetzt haben, weiſt Stettner ſcherzend auf ſeine Ahr: „Glei chö Ahr“, ſagte er.„Liebling, du haſt viele Beſor— gungen gemacht. Darf ich nicht erfahren, wo du warſt?“ Da fällt ihr wieder das Geſpräch mit Crewer ein. Wie ein Alp legt ſi chihr die Erinnerung daran aufs Herz.— „Doch!“ ſagt ſie.— And der Ton ihrer Stimme iſt ſo ängſtlich und ihre Augen ſind ſo ſeltſam fragend und prüfend auf ihn gerichtet, daß er erſchrickt. „Am Gotteswillen, Liebſte, was haſt du?“ „Nicht, nichts, Peterle.“ Dann öffnet ſie ihre Handtaſche und reicht ihm einen ſchon geöffneten Brief aus feinſtem Büttenpapier.— Es iſt die ſehr jebenswürdige Einladung des Senators Moravius an Richard Burger und deſſen Tochter Hella zu einer anläßlich ſeines 65. Geburtstages ſtattfindenden Abendgeſellſchaft in ſeinem Hauſe. Kopfſchüttelnd lieſt Stettner den Brief. Kopfſchüttelnd gibt er ihn Hella zurü.— Was ſoll er dazu ſagen?— Auf dieſen Ausgang ſeiner Auseinanderſetzung mit Moravius war er jedenfalls nicht gefaßt.— Zetzt iſt ihm allerdings des Sena⸗ beriig. 40 Verhalten heute vormſttag nicht mehr verwun— erlich. „Wann erhieltet ihr denn den Brief?“ fragt er Hella. „Heute mittag.„Pa“ hat ihn zuerſt geleſen.“ 5 Wieder fällt Stettner das ſeltſame Benehmen der Gelieb⸗ ten auf. Dieſes gedrückte, faſt ängſtliche Weſen kennt er doch gar nicht an ihr.— Was iſt denn nur los? „Peter!“ Schüchtern faßt ſie nach ſeinen Händen.„Es iſt noch nicht alles!“ Ganz demütig und faſt ſchuldbewußt klingt ihre Stimme.„Ich ſprach mit—— —„Crewer“— will ſie ſagen. Aber eine unbekannte Macht hält ſie davon ab, dieſen Namen zu nennen. Nach einem Moment des Zögerns kommt an ſeiner Stelle der Name— „Moravius“— über ihre Lippen. Geſpannt horcht Stettner auf. „And—— 7“ fragt er nur. „Ich ſoll dich grüßen.“ Einen Augenblick iſt Stettner maßlos erſtaunt, dann ent zieht er ihr langſam die Hand und lehnt ſich im Stuhl zurück. Während ſie ihm mit wenig Worten ihre Begegnung mit zählen aufgehört hat. Für Hella, die ſich dieſes Schweigen nicht erklären kann, werden die Sekunden zu Minuten.— Was hat er denn? denkt ſie bedrückt. „Warum ſiehſt du ich—7, will ſie fragen. Aber die Worte bleiben ihr im Halſe ſtecken. Aeber ein verzweifeltes Schlucken kommt ſie nicht hinaus. Immer noch ruhen ſeine Augen auf ihr. Kalt, mehr noch, bösartig blickt er ſie jetzt an. Sie macht eine Bewegung, ats wolle ſie aufſtehen, um dieſem ſchrecklichen Blick auszuweichen. 5 s Da läßt er mit einem Male den Kopf in die Hände ſinken. Die Ellenbogen auf die Tiſchplatte und das Geſicht in die Hände geſtützt, ſitzt er unbeweglich da. Mehrmals kommt ein leiſes Stöhnen aus ſeinem Mund. 5 f Hella iſt vollſtändig hilflos. Sie weiß nicht, warum Stettner plötzlich ſo verändert iſt. Nur ſoviel beginnt ſie jetzt zu ahnen, daß Erewer doch recht zu haben ſcheint. „Sind das die Geheimniſſe, von denen du heute morgen am Telephon ſprachſt?“ fragt Stettner ganz leiſe, ohne das Geſicht aus den Händen zu nehmen. Fortſetzung folgt.) ern und Prufungsvermerke falſchte er. In 37 Fallen hat er Steuerbeträge von insgeſamt etwa 1000 RM an ſich ge⸗ totgefa hren und geflüchtet.) Auf der Landſtraße zwiſchen den Kreisorten Höchſt und Wirtheim wurde ein aus Bad Oro rſonenkraftwagen angefahren und zu Boden geſchleudert. Der Unglückliche hochklingen⸗TWwar auf der Stelle tot. Der Kraftfahrer fuhr, ohne ſich um er verdünnt werden den Verunglückten zu kümmern, in ſchnellſtem Tempo in in Mannheim. 8 Mannheim, 27. Jan. Der Reichsinnungsverband des Februar, in der Städtiſchen Führertagung ab, auf der von Schirach ſprechen wird. rjugend und des — Treppengeländer. In 7 2 n Hausgangboden. ach einigen Stunden 8 oe nem Anblick iſt ſofort alles Drückende, alles Dunkle und WW 22 „