eit 9 ue hend ichen. Dein ſelig Pol Vielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Be zugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeter zeile oder deren Raum 3 Pfennig 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Beilagen: nahme durch alle Anzeigenmittler Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Dez. 35: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Nr. 25 Donnerstag, den 30. Januar 1936 12. Jahrgang Der ſflarſch in das vierte Jahr Das beheimnis der Itantskunſt Adolf Hitlers u. der fraft des neuen fleiches-Dorwärts zu neuen krfolgen NSf. Als Adolf Hitler im Jahre 1925 der NSDAP als Marſchroute für den zweiten und entſcheidenden Ab⸗ ſchnitt ihres Kampfes gegen den Weimarer Staat das Le— galitätsprinzip gab, da mochten damals manche Zweifel im Herzen gehabt haben, ob dieſer Weg wirklich zum Sturz des Syſtems führen könnte. Dieſer Kampf rüttelte aber die Maſſen auf und führte ſie zur nationalſozialiſtiſchen Idee, er zermürbte das Syſtem von innen heraus und ließ das deutſche Volk in ſtetiger Entwicklung zu einer politiſchen Nation werden. Es iſt das Ergebnis des von Adolf Hitler im Jahre 1925 ſo weitſchauend geplanten Kampfes der NSDAP um den Staat geweſen, daß der größte Teil der deutſchen Nation erſtmals in ihrer Geſchichte einen feſten politiſchen Standpunkt bezogen hatte. Ebenſo wie im Jahre 1925 wohl wenige den Sinn der Parole Adolf Hitlers in dieſer Weiterentwicklung ahnten, ſo ſahen auch im Jahre 1933 viele zwar die Größe der Perſönlichkeit des Führers, aber ſie erkannten noch nicht das beſondere Geheimnis ſeiner Staakskunſt. Adolf Hitler iſt vom 30. Januar 1933 an nicht nur ener⸗ giſch darangegangen, die Trümmerſtätte, die ihm über⸗ geben wurde, zu einem Bauplatz aufbauender Staats- arbeit zu machen, er hat ein beſonderes Ziel vor Augen gehabt und angepackt: dem deutſchen Volk jenes Erbe ſei⸗ ner innerpolitiſchen Erlebniſſe weiter zu entwickeln: das politiſche Denken, mit dem die Nation das Geſchehen der Zeit miterlebt und damit mit anpackt an ihren Aufgaben. Wir wiſſen es heute: die gewaltigen Taten Adolf Hit⸗ lers ſind von ihm möglich gemacht worden durch jene innere Mobiliſierung des ganzen Volkes, durch die Erfüllung aller, die zu ihm gehören, mit dem Glauben an eine politiſche Miſſion. Die Wiedererringung der deutſchen Wehrfreiheit, wäre ſie möglich geweſen in einem Staat von Dutzend In⸗ tereſſentengruppen, wäre ſie möglich geweſen ohne das innere Verſtändnis und die begeiſterte Mithilfe aller Deut⸗ ſchen, der Kampf gegen das wirtſchaftliche Erbe der Nach⸗ kriegs zeit, hätte er nicht vergebens bleiben müſſen ohne den Geiſt des Opfers und der Selbſtloſigkeit, der dieſe Jahre der Ge⸗ ſchichte des deutſchen Volkes zu ihren ſtolzeſten machen wird? Die Konzentrierung auf die großen Aufgaben der Zeit— das große Kennzeichen der vergangenen drei Jahre — iſt nur denkbar in einem Staat, deſſen innere Kräfte unermüdlich und immer wieder geſammelt, angeregt, ge⸗ ſteigert werden. Als Adolf Hitler, von manchem damals unverſtanden, die nationalſozialiſtiſche Bewegung zur ewigen Triebkraft von Staat und Volk werden ließ und damit die Grund⸗ züge des nationalſozialiſtiſchen Staates feſtlegte, hat er weitſchauend dieſem Staat das Gru ndgeſetz des Erfolges gegeben. Der Begriff einer politiſchen Nation hat durch des Führers Aufgabe an die NS DA einen neuen Inhalt bekommen. Nicht nur als eine politiſch geeinte, ſondern auch als eine die Zeit und ihre Erforderniſſe erken⸗ nende Nation gehen wir in das vierte Jahr des neuen Staates hinein, ſtark durch die Erkenntnis, daß wir die Form der Führung gefunden haben, die uns allen Sorgen von Gegenwart und Zukunft dennoch unbeſorgt ins Auge ſehen läßt. Denn wir wiſſen: die palitiſchen Prinzipien unſeres Staates ſind unſere unüberwindliche Stärke. Dieſe Prinzipien aber immer mit dem inneren Leben zu erfüllen, das die Kräfte ſtets für jede nationale Aufgabe zu mobiliſieren vermag, das wird von Jahr zu Jahr immer die Loſung all unſeres Tuns bleiben. Die Lage an der Südfront Abeſſiniſche Meldungen berichten vom Stillſtand des italieniſchen Vormarſches Langſame Fortſchritte der Abeſſinier im Norden DNB. Addis Abeba, 29. Jan. Nach den Berichten, die von der Nordfront vorliegen, ö hält die Kampftätigkeit dort unvermindert ſtark an. Die abeſſini— ſchen Truppen hätten weitere langſame Fortſchritte gemacht. Die Kämpfe ſeien für die Italiener außerordentlich verluſtreich. Insbeſondere hätten die Italiener große Einbußen an Kriegs- material erlitten. Aus den Berichten von der Südfront geht hervor, daß dort die Lage noch nicht geklärt iſt. Man er⸗ wartet erſt in den nächſten Tagen nähere Einzelheiten über die Kämpfe. Allerdings ſprechen die Berichte ſchon jetzt davon, daß der Vormarſch der Italiener vorläufig zum Stillſta nd ge⸗ kommen iſt. Die Verbindung, die während der letzten Tage zwi⸗ ſchen dem Heeresteil des Ras Deſta und den übrigen Heeres- gruppen abgeriſſen war, ſei ſeit Dienstag wiederherge⸗ ſtellt. Die Truppen des Ras Deſta ſollen auch durch Krank- heit viele Ausfälle gehabt haben. Gerüchte, die davon ſprechen, daß die italieniſche Südarmee bereits das Seengebiet erreicht habe, entſprechen nicht den Tatſachen. 5 Die Mitglieder des ſchwediſchen Feldlazaretts, deren Ausrüſtungsgegenſtände in die Hände der Italiener fielen, — Die Sicherung ber Feldlazareite ſind jetzt nach Addis Abeba zurückgekehrt. Die Fahrzeuge des Lazaretts ſollen, bevor ſie an die Italiener fielen, unbrauchbar gemacht worden ſein. Die Mitglieder des Lazaretts ſollen in Addis Abeba neu ausgerüſtet werden. Sie ſind inzwiſchen abge⸗ löſt worden von Mitgliedern des norwegiſchen Roten Kreuzes, die eben erſt in Abeſſinien eingetroffen ſind. l. Die abeſſiniſchen Feldlazarette haben infolge der ſtändigen Bombardements, denen ſie, wie hier geſagt wird, dauernd aus⸗ geſetzt waren, nicht mehr die Rote-Kreuz-Flagge gezeigt. Sie ſind jetzt von dem Leiter des internationalen Roten Kreuzes, dem Schweizer Brown, angewieſen worden, die Lazarette mit dop pelt ſoviel Rot-Kreuz-Flaggen kenntlich zu machen wie bisher. Außerdem muß in Zukunft über jedem Feldlazarett ein Flieger⸗ zeichen geſpannt werden, das auf einer Fläche von 16 Quadrat- metern das Rote Kreuz zeigt. Das ſchwediſche Rote Kreuz, das durch das Bombardement der Italiener durch den Verluſt des Feldlazaretts bedrückt iſt, erhielt am Mittwoch ein Telegramm des Prinzen Karl von Schweden. Das Telegramm enthält die Anordnung, nach erfolg ter Neuausrüſtung ſofort wieder an die Front zu gehen. . 0 0 Heil Dir— SA! Von SA.⸗Obergruppenführer Hermann Göring NS. Der Appell der dienſtälteſten politiſchen Soldaten des Führers am hiſtoriſchen 30. Januar wird ſich für uns alle zu einem beſonderen Erlebnis geſtalten. Aus dem ganzen Reich treffen die Abordnungen in der Reichshauptſtadt ein, um in einem gewaltigen Aufmarſch Zeugnis abzulegen für den Gleichklang des politiſchen Willens, den die Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung machtvoll bekunden. Unſere alten Mitkämpfer der haben das Recht, mit beſonderem Stolz für Hunderttauſende ihrer Kameraden dieſen hiſtoriſchen Tag in der Reichshauptſtadt zu geſtalten. Haben wir doch alle in der SA. und SS. unſere erſte Feuerprobe abgelegt und ſind ſtolz darauf, zu der Kampf⸗ truppe Adolf Hitlers zu gehören, die von der erſten Stunde ab mit Mut und Tapferkeit die Fahne der Bewegung ver teidigte und vorantrug bis zum herrlichen Siege; die Sturm truppe, die heute, dem Befehl des Führers gehorchend, die Banner der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in der kampf⸗ erprobten Fauſt trägt. Als der Führer mir in den erſten Jahren des Kampfes die SA. anvertraute, begann für mich eine Zeit harter Arbeit und ſtolzer Freude. In einer Zeit, als alles mutlos und feige geworden war, oder untätig der verloren geglaubten ſchönen Zeit des Vorkriegsdeutſchland nachtrauerte, da wuchs in der S A. eine Truppe ſtahlharter Männer, die nichts kannte als ihren Führer und Vaterland. Wir trugen das Erlebnis des großen Krieges in unſeren Herzen, wir waren geboren aus dem Erlebnis des Frontkampfes, aber wir zehrten nicht von ſchönen Erinnerungen und falſch⸗ verſtandener Tradition. Wir ſtanden niemals reſigniert ab- ſeits, auf Leiſtungen der Vergangenheit pochend. Nein! Wir wuchſen aus dem Erlebnis des harten Kampfes, wir haßten die Verräter des Novembers 1918, wir liebten unſer Deutſch⸗ land, den Führer, der für uns Deutſchland repräſentierte, auch wenn nahezu das ganze Volk von unſerem Glauben nichts wiſſen wollte. Der Haß hat uns ſtark ge— macht, die Liebe aber gab uns die Kraft, den Glauben, auszuharren bis zum Siege. Die SA.-⸗Männer Adolf Hitlers waren keine bürgerlich— nationalen Vereinsmänner, ſie waren aber auch keine wurzel⸗ loſen Landsknechte. Die alten SA.-Männer waren rauhe Kämpfer, echte Revolutionäre der Tat, die vor allem aber eines kannten: Diſziplin und freiwilligen Ge— horſam. Für ſie gab es keine Sonderintereſſen, keine Sonderpolitik, es gab nur eine Richt ſchnur des Handelns: den Willen des Führers. Das war und iſt die SA. Adolf Hitlers, deren Vorkämpfer, deren alte Garde an der Feldherrnhalle die Feuerprobe glänzend beſtanden hat. In dieſem Geiſt hat die SA. in den langen Jahren des Kampfes ihre Aufgabe beſtanden. Es hat Zeiten gegeben, wo ehrgeizige Burſchen verſuch— ten, die SA. zu mißbrauchen und ihren Namen mit Verrat zu beſchmutzen. Alle dieſe ſchändlichen Verſuche ſind ge— ſcheitert, wurden vereitelt durch die Treue der SA.⸗Männer, die dieſen Abtrünnigen geſchloſſen gegenübertraten. Niemals in den Jahren des Kampfes wie in der Zeit des Aufbaus iſt der S A.⸗Mann untreu geweſen. Jeder Nationalſozialiſt erfüllt ſeine Pflicht an der Stelle, wo er ſteht. Keiner darf ſich irgendwie mehr dünken als der andere und jede Organiſation iſt genau ſo viel wert wie die andere, jede hat Gelegenheit, ſich durch beſondere Leiſtungen auszuzeichnen. In treuer Kameradſchaft mit den anderen Gliederungen der Partei hat die SA. in der Kampfzeit ihre Pflicht erfüllt. Schulter an Schulter haben alle National- ſozialiſten gekämpft und geſiegt. Und ſo ſoll es auch in Zu— kunft bleiben. Die Sorge dafür und die Verantwortung, daß die SA. auch künftig ihren Mann ſteht, hat der Führer dem alten Vorkämpfer der SA., Stabschef Lutze, über⸗ tragen, der uns der Garant dafür iſt, daß die S A. ihre Aufgaben im alten Geiſt erfüllt. So wollen wir am Jahrestag des hiſtoriſchen 30. Januar den Aufmarſch der alten politiſchen Soldaten Adolf Hitlers erleben im Sinne unſeres alten Kampfrufes: Dem Leben fern, dem Tod ſo nah, Heil dir, S A.! S A. — 1„ ————— — —— 15 . 2— N .—— — FP ee eee —— 9 1 8 —— N 9 e N e . r—T—T—T—T—Z— ͤ—— 4 1 1 15 5 Was wir in ſtatiſtiſchen Zahlen vorgeſetzt bekommen, er— ſcheint uns ſo konkret und greifbar, daß wir es als ſicheren Be— ſitz mit uns nach Hauſe tragen können. Vielleicht kommt es von dieſer uns ſelbſtverſtändlich gewordenen Beſitzvorſtellung, daß wir darüber vielfach vergeſſen, uns die wirkliche Bedeutung ſol⸗ cher Ziffern klar zu machen, und über die in ihnen ausgedrückten Tatſachen nachzudenken. Da erſcheinen beiſpielsweiſe in den Zeitungen allmonatlich mindeſtens einmal Angaben über den Stand der Arbeits- loſigkeit. Wir nehmen mit Genugtuung zur Kenntnis, wenn die Zahl der Arbeitsloſen wieder um einige Hunderttauſend ge— ſunken iſt, begreifen, daß in der kalten Jahreszeit infolge der notwendigen Einſtellung der Außenarbeiten vorübergehend wie— der eine leichte Zunahme der Arbeitsloſigkeit erfolgen muß, aber vielen bleibt das Spiel mit den Zahlen doch ein bloßes Ge— klingel. Beiſpielsweiſe: Im Jahre 1935, dem dritten Jahr ſeit der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung, ſank die Zahl der Arbeitsloſen von rund 3 Millionen im Januar auf 1,7 Millionen im Auguſt und ſtieg dann bis Ende Dezember wieder über 2 Millionen, eben infolge der alljährlich in gleicher Weiſe ein— tretenden Saiſoneinfluſſes. Was bedeuten dieſe Ziffern, geſamtwirtſchaftlich angeſehen? Man muß rückwärts ſchauen, um den Entwicklungsverlauf zu überblicken. Ende November 1935 weiſt die Statiſtik 1984000 Arbeitsloſe aus, Ende November 1934 wars es 2 353 000. Der Erfolg der Arbeitsſchlacht, der ſich in dieſer Verbeſſerung aus— drückt, iſt in Wirklichkeit aber noch größer geweſen. Nach der Mitgliederſtatiſtik der Krankenkaſſen hat ſich die Zahl der in der deutſchen Wirtſchaft beſchäftigten Perſonen ſtärker erhöht als die Arbeitsloſigkeit zurückgegangen iſt, während die Verminderung der Arbeitsloſen nach dem Stande von Ende November gegen- über dem Vorjahr rund 370 000 beträgt, betrug nach der Krankenkaſſenſtatiſtik die Zunahme der Zahl der insgeſamt be— ſchäftigten Perſonen zur gleichen. Zeit rund 800 000. Es iſt bemerkenswert, daß dieſe Vermehrung um 800 000 Beſchäftigte faſt ganz auf die In d u ſtrie entfällt. Die Zahl der bei ihr in Lohn und Brot ſtehenden Arbeiter hat ſich im Laufe des Jahres 1935 von 5,24 Millionen im Januar auf rund 6 Millionen erhöht. Dazu kommt noch eine Vermehrung Der Erfolg der Arbeitsſchlacht Mehr als 3 Milliarden RM. Kaufkraftzuwachs der Zahl der in der Induſtrie beſchäftigten Angeſtellten um rund 50 000. Wir haben berechtigten Anlaß, uns darüber zu freuen, daß die Verbeſſerung des Geſchäftsganges in der deutſchen Induſtrie 800 000 Menſchen, die vorher arbeitslos und auf die knappe Ration der Arbeitsloſen- oder Wohlfahrtsunterſtützung ange— wieſen waren, wieder zu einem normalen Arbeitseinkommen ver— bolfen hat. Dieſer Erfolg iſt aber nicht nur eine Angelegenheit derer, die den unmittelbaren Nutzen davon in Geſtalt einer Verbeſſerung ihrer Lebenslage haben, er iſt auch höchſt bedeut- ſam für die Geſamtwirtſchaft. Sie wird zunächſt von der unproduktiven Ausgabe der an dieſe 800 000 Menſchen ge— zahlten Anterſtützungen entlaſtet. Dafür iſt die aus der Pro⸗ duktion fließende Einkommensbaſis des Volkes verbreitert wor— den. Nach einer Berechnung des Statiſtiſchen Reichsamts be— trug das geſamte Arbeitsvolumen der deutſchen Induſtrie, d. h. die Zahl der von den Arbeitern und Angeſtellten der Induſtrie insgeſamt geleiſteten Stunden im Jahre 1935 14,6 Milliarden Stunden. Damit ſind in der Induſtrie im Jahre 1935 rund 1,25 Milliarden Stunden mehr gearbeitet worden als im Jahre 1934 und 5,3 Milliarden mehr als im Jahre 1932, dem letzten vor der Machtergreifung. 5,3 Milliarden Arbeitsſtunden mehr bedeuten aber nach überſchläglicher Berechnung 4% Milliarde an Lohn und Gehalt, und wenn man davon abzieht, was den Neueingeſtellten bisher an Anterſtützung irgendwelcher Art zu⸗ floß, ſo ergibt ſich allein für ſie eine Sin kommensver— mehrung um mehrals 3 Milliarden R M. Leber 3 Milliarden an zuſätzlichem Einkommen bedeuten aber eine ent— ſprechende Vermehrung der Kaufkraft des Volkes, alſo neue Abſatzmöglichkeit für viele Zweige der Wirtſchaft und damit neue Beſchäftigungsmöglichkeit für weitere bisher arbeitslos Geblie— bene, bedeuten ferner ſteuerliche Mehreinnahmen für den Staat. And ſchließlich darf man nicht vergeſſen, daß eine ſo ge— waltige Arbeitsmehrleiſtung ſich ja vielfach auch in einer Ge— winnſteigerung der Anternehmungen ausgedrückt haben wird. Soweit ſie nicht in die Verbrauchswirtſchaft fließt, und alſo auch wieder neue Kaufkraft bedeutet, hat ſie Rücklagen, Inve— ſtitionen, Schuldenabdeckung, alſo Kapitalneubildung ermöglicht, und damit den Geſamtzuſtand der deutſchen Volkswirtſchaft ver— beſſert. And ſelbſtverſtändlich bedeuten auch erhöhte Anterneh— mungsgewinne ſteuerliche Mehreinnahmen für den Staat. Diplomatenempfänge beim Führer DNB. Berlin, 29. Jan. Das Deutſche Reich iſt mit den ſüdamerikaniſchen Staaten Argentinien, Braſilien und Chile Ende v. J. übereingekommen, ihre gegenſeitigen diplomatiſchen Vertretungen zu Botſchaf— ten zu erheben. Der erſte diplomatiſche Vertreter, der in Auswirkung dieſer Geſetzgebung den Rang eines Botſchafters erhalten hat, iſt der bisherige chileniſche Geſandte Louis V. de Porto-Se⸗ guro; er wurde heute vom Führer und Reichskanzler zur Aeberreichung ſeines neuen Beglaubigungsſchreibens als Bot— ſchafter Chiles empfangen. Der neuernannte Botſchafter wurde unter dem üblichen Zeremoniell durch den Chef des Protokolls von der chilenſchen Botſchaft abgeholt und im Wagen des Führers zum„Haus des Reichspräfidenten“ geleitet. Botſchafter de Porto-Seguro überreichte das Beglaubigungsſchreiben des Präſidenten der chileniſchen Republik dem Führer mit einer Rede in deutſcher Sprache, in der er u. a. ſagte: Die traditionelle und nie getrübte Freundſchaft zwiſchen Chile und Deutſchland, das Vorhandenſein deutſcher Ko— lonien in unſerem Lande, die bereits auf ein Jahr- hundert ihres Beſtehens zurückblicken können, und der immer wachſende kulturelle und Handelsaustauſch zwiſchen Deutſchland und den Ländern des latein⸗-amerikaniſchen Kontinents, insbe— ſondere mit Chile, ſind ohne Zweifel die Veranlaſſung geweſen, daß die Regierung Ew. Exzellenz den ſchon lange gehegten Wunſch nach einer höheren diplomatiſchen Miſſion in beiden Ländern erfüllt hat, wodurch die beſtehenden Bande der Freund— ſchaft und Verſtändigung noch enger geſtaltet werden. Am dieſes Ziel zu erreichen, hat meine Regierung mir die große Ehre zuteil werden laſſen, mich zu ihrem erſten Bot— ſchafter in Berlin zu ernennen. In der Hoffnung, daß die Regie⸗ rung Ew. Exzellenz mich mit dem bis jetzt gewährten wohl— wollenden Vertrauen weiter beehren wird, möchte ich meinerſeits die Erwartung ausſprechen, daß durch meine neue Miſſion die Annäherung beider Länder, die das chileniſche und das deutſche Volk erſtreben, weiter gefördert wird. Der deutſche Reichskanzler erwiderte darauf u. a. mit folgenden Worten: Zwiſchen Deutſchland und Chile beſteht eine alte Freund— ſchaft, die ihren Ausgang nimmt von der erſten, vor faſt 100 Jahren erfolgten ſtarken Einwanderung deutſcher Volksgenoſſen nach Chile, die dort, gaſtlich aufgenommen, tatkräftig teilnahmen an der landwirtſchaftlichen und induſtriellen Entwicklung ihrer neuen Heimat. Auf dieſer Grundlage bildeten ſich im Laufe der Zeit gute perſönliche und kulturelle Verbindungen und ein leb— hafter wirtſchaftlicher Güteraustauſch, die zu immer engeren Beziehungen zwiſchen unſeren Völkern geführt haben, und die auch durch die Stürme des Weltkrieges nicht geſtört wurden. Ein Ausdruck dieſer Freundſchaft- und des Willens, ſie weiter zu pflegen, iſt die zwiſchen unſeren Ländern vereinbarte Erhebung der beiderſeitigen diplomatiſchen Vertretungen zu Botſchaften. Daß Ihre Regierung Sie in Anerkennung des langen und erfolgreichen Wirkens in Ihrer bisherigen Miſſion zum Bot⸗ ſchafter Chiles in Deutſchland ernannt hat und daß ich Sie als den erſten chileniſchen Diplomaten dieſes Ranges in Deutſchland begrüßen kann, gereicht mir zur beſonderen Freude. Seien Sie verſichert, Herr Botſchafter, daß Sie bei Ihren Bemühungen, die zwiſchen Deutſchland und Chile beſtehenden guten Bande immer feſter zu knüpfen, ſowohl bei der Reichs— regierung als bei mir die vollſte Anterſtützung finden werden. Die freundlichen Wünſche die Ew. Exzellenz für das Ge⸗ deihen Deutſchlands und für mich perſönlich ausgeſprochen haben, erwidere ich mit beſtem Dank und heiße Sie, Herr Botſchafter, im Namen des Deutſchen Reiches in Ihrer neuen Miſſion herz lich willkommen. Hieran ſchloß ſich eine längere Anterhaltung des Füh ers mit dem Herrn Botſchafter, der ihm alsdann die vier diplo⸗ matiſchen Mitglieder ſeiner Botſchaft vorſtellte. Kurze Zeit ſpäter empfing der Führer und Reichskanzler in der üblichen Weiſe den neuernannten braſilianiſchen Ge— ſandten, Herrn Joſée Joaquim de Lima e Silva Mo— niz de Araggo, um ſein Beglaubigungsſchreiben und das Abberufungsſchreiben ſeines Vorgängers, des Geſandten de Araujo Jorge, entgegenzunehmen. Die bei dieſer Gelegenheit ge— wechſelten Anſprachen entſprachen den aufrichtig freundſchaft⸗ lichen und engen wirtſchaftlichen und kulturellen Beziehungen, die zwiſchen Deutſchland und Braſilien beſtehen, und unter“ ſtrichen die beiderſeitige Bereitwilligkeit, zum Schutz gegen eee Anternehmungen vertrauensvoll zuſammenzu⸗ arbeiten. Nach Beendigung der Empfänge ſchritt der Führer dhe Front der Ehrenwache ab. Er wurde hierbei von der Bevölkh— rung, die ſich zahlreich in der Wilhelmſtraße angeſammelt hatte, begeiſtert begrüßt, wofür der Führer freundlich dankte. Beſſere Finanzlage der Reichsbahn Verwaltungs ratsſitzung der Deutſchen Reichsbahn DNB. Berlin, 29. Jan. Am 28. und 29. Januar 1936 hielt der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn eine ordentliche Tagung ab. Einſtimmig wurden zum Präſidenten des Verwaltungsrats der Staatsſekre⸗ tär des Reichsverkehrsminiſteriums Königs und zum Vize⸗ präſidenten Frhr. von Schröder⸗-Köln wiedergewählt. In ſeinen Beratungen beſchäftigte ſich der Verwaltungsrat zunächſt mit der Finanzlage der Deutſchen Reichsbahn. Die Geſamteinnahmen der Reichsbahn im Jahre 1935 be— laufen ſich auf 3585 Millionen RM. gegen 3326 Mill. RM. im Jahre 1934. Die Betriebszahl, d. h. das Verhältnis der Ausgaben zu den Einnahmen der Betriebsrechnung, hat ſich von rund 99 v. H. im Jahre 1934 auf rund 95 v. H. im Jahre 1935 verbeſſert. Der Verwaltungsrat ſtellte den Voranſchlag für 1936 feſt, der in Einnahme und Ausgabe ausgeglichen iſt. Bei der Mitropa ſind die Einnahmen im Jahre 1935 gegen⸗ über 1934 im Speiſewagenbetrieb um 7,8 v. H., in Schlaf⸗ wageneinnahmen um 5,9 v. H. geſtiegen. Das Mitteleuropäiſche Reiſebüro(MR.) hat eine Geſamtumſatzſteigerung von 12,6 v. H. zu verzeichnen, beſonders günſtig hat ſich das Geſellſchaftsreiſengeſchäft ent⸗ wickelt. Bei den Auslandsvertretungen iſt ein Zugang von 41 und ein Abgang von 15 Büros eingetreten, ſo daß MER. heute über 266 Inlandsvertretungen und 841 Auslandsvertretungen verfügt. Von den in Angriff genommenen großen Neu- und Am— bauten wird der Rügendamm und der Bahnhofumbau Berlin— Zoologiſcher Garten und der Ausbau des Bahnhofs Berlin— Reichsſportfeld im laufenden Jahre fertiggeſtellt werden. Anter den übrigen großen Bauvorhaben wird der Bau der Berliner Nord—Süd—S—Antergrundbahn mit einem Betrage von rund 55 Millionen RM. und der Bau der beiden großen Rheinbrücken bei Maxau und Speyer nach— drücklich weiter vorwärts getrieben werden. Für die Strecke Nürnberg Halle— Leipzig iſt die Elektriſierung in Angriff ge⸗ nommen worden und im Zuſammenhang mit der Ausgeſtaltung des Reichsparteitaggeländes in Nürnberg die Verlegung einer Amgehungsbahn von Nürnberg vorgeſehen. König Eduard VIII. empfängt Reichsaußenminiſter v. Neurath 3 DNB. London, 29. Jan. König Eduard VIII. empfing am Mittwoch den deutſchen Außenminiſter von Neurath. Ferner empfing der König den britiſchen Außenminiſter Sir Anthony Eden, den Fürſten Starhemberg und Lord Shaftesbury, der ihm eine Adreſſe des Oberhauſes überreichte. 300jähr. Jubiläum der Staatsgrube„Königszug“ * Dillenburg. Die ſtaatliche Eiſenſteingrube„Königs⸗ zug“ im Schelder Wald, dicht an der wichtigen Schelde— Lahn⸗Straße gelegen, kann in dieſem Jahre auf ein 300⸗ jähriges Beſtehen zurückblicken Die Grube gehört der Preußiſc und Hütten⸗Ach und führt die Bezeichnung„Eiſenerzbergwerk Dillenburg“. Tagesbefehl an das NSKg& DNB. München, 29. Jan. Korpsführer Hühnlein hat zum 30. Januar 1936 fol⸗ genden Tagesbefehl erlaſſen: NSKK.⸗Männer! Zum dritten Male jährt ſich der Tag, da die letzten Baſtionen des alten Syſtems im geiſtigen Trom— melfeuer des voranſtürmenden Nationalſozialisums zuſammen— brachen und unſere ſiegreichen Bataillone das Korps zur Frei⸗ heit drängten. Niemals— ſolange man deutſche Geſchichte treibt— wird jener 30. Januar 1933, der den Einbruch einer neuen Zeit kün⸗ dete, werden die Opfer, die ihr den Weg bereiteten, vergeſſen werden. Im Gleichſchritt— Schulter an Schulter— alle Glie— derungen. der Bewegung eine unzertrennbare Gemeinſchaft der Tat— ſind wir weiter marſchiert Jahr um Jahr. Der Führer doran. Sein Wille— unſer Wille. Sein Ziel— unſer Ziel: Deutſchland! So ſtehen wir heute wie einſt, in gleich unwandelbarer Treue und gläubigem Vertrauen, an der Schwelle des 4. Jahres des Wiederaufbaues der deutſchen Nation. Wenn am Abend des heutigen Tages Wilhelmſtraße und Brandenburger Tor vom Marſchtritt der Alten SA.⸗Garde widerhallen, und ſich im Lichtermeer der Fackeln das ſtolze Er— innern an die„hiſtoriſche Nacht“ auf den freudig bewegten Ge— ſichtern ihrer Führer und Männer widerſpiegeln, dann werdet Ihr, Ihr Führer und Männer des Korps, die Ihr das Erlebnis der Kampfzeit gleichfalls Euer Eigen nennt, mit ihr wie einſt in treuer Kameradſchaft auf„dieſer Straße des Sieges“ marſchieren. And können es auch nur einige Hundert von Euch ſein, denen es vergönnt iſt, dieſe weihevolle Stunde in Berlin mitzu⸗ erleben und dem Führer leuchtend ins Auge zu ſchauen— Ihr Volk iſt Euer Volk und Ihre Freude iſt Eure Freude—, denn Ihr ſeit eins! Es lebe Deutſchland! Es lebe der Führer! Dem 4. Jahr des neuen jungen Deutſchland Sieg⸗Heill Der Führer des NSKK. gez. Hühnlein, Korpsführer. Grußwort von Dr. Goebbels an die Alte Garde DNB. Berlin, 29. Jan. Anläßlich des 30. Januar richtet im„Völkiſchen Beob— achter“ Reichsminiſter Dr. Goebbels in ſeiner Eigenſchaft als Berliner Gauleiter an die Alte Garde der SA. folgende Grußworte: Als Gauleiter der Reichshauptſtadt grüße ich die 30 000 älteſten SA.-Kameraden, die aus dem ganzen Reich hier zu— ſammengekommen ſind, um am dritten Jahrestage der national⸗ ſozialiſtiſchen Machtergreifung dem Führer erneut ihre Treue zu bekunden. Zwar können ihre 30000 Namen nicht einzeln im Buche der Geſchichte verzeichnet werden, aber als die treue, tapfere und ſtets opferbereite Alte Garde des Führers werden ſie für immer Vorbild kommender Geſchlechter ſein. Dieſe ſtolze Gewißheit mögt ihr, meine Kameraden, von dieſer Feier des 30. Januar mit nach Hauſe nehmen und euch an ihr aufrichten in Kampf und Sorge des Alltags. Heil dem Führer! Dr. Goebbels, Der Führer an Daimler⸗Benz DNB. Berlin, 29. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat an den Vorſtand der Daimler-Benz AG. folgendes Telegramm geſandt: „Bei der heutigen 50. Wiederkehr des Tages, an dem Carl Benz das erſte Patent für einen praktiſch brauchbaren Motoren- wagen erteilt wurde, gedenke ich der wertvollen Arbeit, die die Daimler-Benz⸗Werke und die deutſche Automobilinduſtrie ſeit⸗ her geleiſtet haben. Mit meinen beſten Grüßen verbinde ich aufrichtige Wünſche für weiter erfolgreiches Schaffen. Adolf Hitler.“ Neue Beſtimmungen über das Verwundetenabzeichen DNB. Berlin, 29. Jan. Am dritten Jahrestage der nationalen Erhebung haben der Reichsminiſter des Innern und der Reichsarbeitsminiſter eine Verordnung über das Verwundetenabzeichen erlaſſen, die heute im Reichsgeſetzblatt Teil 1 veröffentlicht wird. Sie lrägt der Ehrenſtellung der Kriegsbeſchädigten im Dritten Reich Rech— nung, beſeitigt Anbilligkeiten und Härten der bisherigen Be— ſtimmungen und eröffnet vielen Tauſenden von Kriegsbeſchädig⸗ ten, die ſeinerzeit das Verwundetenabzeichen trotz Vorliegens der Vorausſetzungen nicht erhalten haben, die Möglichkeit nach— träglichen Erwerbes. Anträge ſind an das örtlich zuſtändige Verſorgungsamt, im Ausland an die deutſche Auslandsvertretung zu richten. Auskunft über das zuſtändige Verſorgungsamt geben die ört— lichen Gemeinde- und Polizeibehörden ſowie die Fürſorgeſtellen. Die Antragsfriſt beginnt am 1. März und läuft bis zum 31. Dezember 1936. Zur Antragſtellung ſind Vordrucke zu ver— wenden, die bei den Verſorgungsämtern koſtenlos erhältlich ind. i Die nunmehr geltenden Beſtimmungen über das Verwun— detenabzeichen ſind in einem Erlaß des Reichsarbeitsminiſters vom 30. Januar 1936 zuſammengefaßt, der im Reichsanzeiger veröffentlicht und auch im Reichsarbeitsblatt bekanntgegeben wird. Der Knabenmord im Gaargebiet aufgeklärt Der Mörder verhaftet. DNB. Saarbrücken, 29. Jan. Der Knabenmord in Niederbexbach hat eine ſchnelle Auf⸗ klärung gefunden. Schon am Dienstagvormittag wurde aufgrund verſchiedener Anzeichen als der Tat dringend verdächtig der 43 Jahre alte Otto Sticher aus Niederbexbach verhaftet. Nach mehrſtündigem Verhör hat Sticher in den Abendſtunden des Dienstag die Tat eingeſtanden. Der Mörder, Vater von ſechs Kindern, iſt als gewalttätiger Menſch bekannt. Am Abend der Tat war er in ſtark angetrun⸗ kenem Zuſtand in verſchiedenen Wirtſchaften geſehen worden. Als er ſich mit ſeinem Fahrrad auf dem Heimweg befand, traf er unterwegs mit dem jungen Robert Dietz zuſammen. Dieſer ſoll ihm mit der Taſchenlampe ins Geſicht geleuchtet haben. In ſeiner Wut darüber hat Sticher den Jungen dann geohrfeigt, ihn weiter verfolgt und in einer Tannenſchonung erwürgt. arhe ende 000 T zu⸗ onal⸗ In eue 1 ¹ U 0 . en Nr. 25 Donnerstag, den 30. Januar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang 12 Der Tag geſchichtlicher Wende Die Entſcheidung iſt gefallen. Der Führer verläßt nach ſeiner Berufung zum Reichskanzler * den Kaiſerhof, von der dort harrenden Menſchenmenge mit ſtür miſchen Heilrufen begrüßt. Hinter dem Führer Rudolf Heß und (Graphiſche Werkſtätten, M.) Kurt Daluege. Vor der Reichskanzlei. Der Führer nimmt am Fenſter die Huldigung des Volkes entgegen.(Graphiſche Werkſtätten, M.) D 2 — Bilder vom 30. Januar 1033 Der hiſtoriſche Fackelzug der SA. er Zug vor der Reichskanzlei in der Wilhelmſtraße. (Graphiſche Werkſtätten, M.) Der ſtgarten Der Garten des Großen Kurfürſten wird Aufmarſchplatz des Dritten Reiches Wenn der Führer und Reichskanzler am 30. Januar, dem dritten Geburtstag des Dritten Reiches, beim Appell der SA. ſeine Worte an ſeine alten Kämpfer richtet, wird mit dieſer Feier die Geſchichte des neuen Luſtgartens begonnen. Kein Platz Ber— lins iſt ſo mit der Geſchichte der Reichshauptſtadt verbunden wie er. Auch im neuen Reich wird er ſeine Bedeutung bewahren. Wenn auch der Luſtgarten heute kein„Garten“ mehr iſt, führt er doch ſeinen Namen immerhin mit Recht, denn hier be— fand ſich der älteſte Garten Berlins überhaupt. Arſprünglich als Hofküchengarten angelegt, wurde er vom Großen Kurfürſten und ſeiner Gemahlin Luiſe Henriette in holländiſchem Geſchmack mit Beeten, Standbildern und Grotten als Luſtgarten umgeſtaltet. Am das Jahr 1650 wurde er mit einem Orangeriehaus ver— ſehen. Hier iſt auch die Stelle, wo die erſten Kartoffeln in der Mark angepflanzt wurden. Anter König Friedrich Wilhelm J. wurde der Luſtgarten in einen Exerzierplatz umgewandelt. Erſt im Jahre 1824 wurde nach dem Bau des Alten Muſeums durch Schinkel der Platz wieder mit Grünflächen verſehen. Seine letzte Geſtaltung verdankte er im weſentlichen dem alten Kaiſer Wil— helm, der auf ihm das Denkmal ſeines Vaters, des Königs Friedrich Wilhelm III. errichtete. Es wurde am 16. Juni 1871, dem Tage des Einzugs der ſiegreichen Truppen, enthüllt. Zu allen Zeiten iſt der Luſtgarten immer dann Mittelpunkt geweſen, wenn es ſich um große Volkskundgebungen handelte. Hier fanden die Huldigungen der Berliner vor ihren Königen ſtatt, hier ſtanden auch die Geſchütze, wenn ſie den Siegesſalut donnerten oder die Könige oder Kaiſer zu ihren Geburtstagen begrüßten. a Bei allen Anläſſen zeigte es ſich immer wieder von neuem, daß der Luſtgarten in ſeiner bisherigen Geſtaltung den Bedürf— niſſen für beſondere Kundgebungen nicht genügte. Mit der Am— formung der Linden zu einer Feſt- und Marſchſtraße mußte auch an die Schaffung eines Auslaufplatzes gedacht werden. Zwar iſt der Platz am Opernhaus gegenüber der Aniverſität, das ſogenannte Forum Fridericianum an ſich groß genug, um etwa 15 000 bis 18 000 Menſchen Standmöglichkeit zu geben. Er liegt aber noch zu weit von dem natürlichen Endpunkt der Lin— den entfernt, dem Schloß. So mußte der Luſtgarten eine neue Raumaufteilung erhalten, die in anderthalbjähriger Arbeit nun— mehr beendet worden iſt. Das Denkmal Friedrich Wilhelm III. war ebenſo wie die große Granitſchale, die aus einem Findling bei Fürſtenwalde ausgehauen im Jahre 1828 aufgeſtellt wurde, ein Blickhindernis für die herrliche Säulenfaſſade des Muſeums, das ſeiner Zeit als erſtes großes repräſentatives Gebäude den von Schinkel begrün— deten neuen Stil Berlins begann. Durch ſeitliche Verſchiebung und Achſenverlagerung des Denkmals nach der Spree zu und Aeberführung der Granitſchale hinter den Dom, weiter durch Beſchneidung der Grünflächen und Belegung des Platzes mit Steinplatten iſt nunmehr eine weite Fläche geſchaffen worden, auf den mehr als 30 000 Menſchen Platz finden. Durch dieſe Auflockerung und Auflichtung iſt der Luſtgarten in Wahrheit zu einem Forum Germanicum geworden. Im Sü— den wird es begrenzt von dem Bau des alten Königsſchloſſes, im Oſten ragen die Kuppeln des gewaltigen Domes hervor, im Norden zeigt ſich das Alte Muſeum in neuer Schönheit und im Weſten erhebt ſich nur durch den Spreearm getrennt das Zeug⸗ haus und die Ruhmeshalle. Brandenburgiſch-preußiſche und neudeutſche Geſchichte iſt ſo auf einem Platz eingefangen, deſſen Weite und deſſen räumliche Schönheiten den Blick eines jeden Beſuchers gefangen nehmen. Nunmehr haben der Führer und die Reichsregierung einen repräſentativen Platz zu nationalen Kundgebungen, wie ihn in dieſer Form keine Landeshauptſkadt der Welt beſitzt. Gauführertagung des NS,Juriſtenbundes NS'K. Der Reichsjuriſtenführer, Reichsminiſter Dr. Frank, hat die Gauführer des NS.-Juriſtenbundes für den 1. und 2. Februar zu einer Arbeitstagung in das Haus der Deutſchen Rechtsfront nach Berlin berufen, um die Richtlinien der rechtspolitiſchen Arbeit für das laufende Jahr bekanntzu— geben. Im Mittelpunkt der umfangreichen Tagesordnung wird die Ausgeſtaltung des Deutſchen Juriſtentages 1936, der fünften Reichstagung des NS. ⸗Juriſtenbundes, ſtehen. Außer— dem werden Berichte über den Stand der fachwiſſenſchaftlichen Arbeiten und über den Ausbau der ſozialen Einrichtung der Deutſchen Rechtsfront gegeben werden. Der Kunſthiſtoriker Auguſt Schmarſow 7 Wir entnehmen der Wochenſchrift„Deutſche Zukunft“ den folgenden Nachruf auf den jüngſt verſtorbenen deutſchen Kunſthiſtoriker Schmarſow: In Baden-Baden iſt im Alter von 83 Jahren Auguſt Schmarſow geſtorben, der Verfaſſer der Kom— poſitionsgeſetze des Mittelalters und einer der bekannteſten deut— ſchen Kunſthiſtoriker der älteren Generation. Mecklenburger von Geburt, hatte er ſich zuerſt in Göttingen habilitiert, wurde dann Außerordentlicher in Breslau und erhielt Anfang der neunziger Jahre den Ruf nach Leipzig auf Anton Springers Lehrſtuhl. Sein Arbeitsgebiet waren vor allem die Italiener: Melozzo da Forli, Maſſaccio, Donatello, das Problem Raffael und Pin- turicchio in Siena hat er in größeren Einzelarbeiten behandelt. Als Hiſtoriker ſetzte er die Arbeitslinie etwa Carl Juſtis fort, als Aeſthetiker, der er auch noch war, ſpürte er den Grundan— ſchauungen der einzelnen Künſte nach, aus einer Betrachtungs— weiſe, der Wölfflin dann ſpäter ſeine Grundbegriffe ent gegenſtellte. Die Zeit entſchied für Wölfflin, obwohl Schmar— ſow, wenngleich der Aeltere, vielleicht ſchon der Zeitgemäßere war: nicht umſonſt iſt Lichtwark mit ihm gegangen, als Schmar— ſow ſchon vor mehr als einem Menſchenalter energiſch für ein modernes Bauen abſeits vom Hiſtoriſchen, aus einer lebendigen Grundanſchauung der Zeit eintrat. Neben Cornelius Gurlitt gehörte Schmarſow zu den unbefangenſten weltoffenſten Kunſt— wiſſenſchaftlern ſeiner Epoche: aus ſeiner Schule iſt mit vielen anderen Wilhelm Pinder hervorgegangen.— Selſam iſt, wie lange die Nachricht von ſeinem Tode gebraucht hat, um an die Oeffentlichkeit zu dringen. Bereits am 19. Januar iſt Schmar— ſow geſtorben: erſt am 27. und 28. Januar tauchten die erſten Nachrufe in Berliner Blättern auf. Eine volle Woche brauchte das Ereignis, ein Echo zu finden. Bau einer KoͤF⸗Halle in Garmiſch⸗ Partenkirchen DNB. München, 29. Jan. Wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, wird ſeit zwei Tagen in Garmiſch daran gearbeitet, auf einer weiten Wieſe eine KdF.⸗Feſthalle zu bauen. Die Halle, die etwa 1000 Men ſchen faſſen ſoll, wird zum Beginn der Olympiaſpiele vollendet ſein. Den KdF.⸗Arlaubern ſoll dieſe Halle eine Verpflegungs— ſtätte ſein, damit ſie nicht gezwungen ſind, in Hotels ſich zu ver— pflegen. Die Halle wird aus Holz gebaut. Die Der Trauerzug in den Straßen der engliſchen Hauptſtadt. Die Lafette mit dem Sarge des Königs wird don 200 Matroſen gezogen. . Aeberführung des Königs Georg von London nath indſor (Scherl Bilderdienſt, M.) Die Lafette im Trauerzuge, links und rechts von hohen Offizieren geleitet. (The Times, M — 1„ 2 25 * —— 8 e ———— —— 5 —— — ——————— 8 Die Mordtat in Oberurſel 45 Verletzungen am Körper des Ermordeten. Frankfurt a. M. Die weiteren Ermittlungen in der Oberurſeler Mordſache ſind inzwiſchen von der Staatsan⸗ waltſchaft übernommen worden und werden von Ober⸗ ſtaatsanwalt Dr. Raaſch perſönlich geleitet. Man hofft, die Unterſuchungen bald abſchließen zu können, um den Mör⸗ der dann vor ein Sondergericht zu ſtellen. Bei ſeiner Vernehmung ſchilderte der Täter zunächſt den Streit mit ſeinem zukünftigen Schwiegervater, den er im Laufe der Auseinanderſetzungen ſchließlich mit einem Dolchmeſſer an der Hand verletzt habe. Sein Schwieger⸗ vater habe ihm daraufhin mit Anzeige bei der Polizei ge— droht, ſo daß er ſich ſelbſt ſchnellſtens zur Polizei nach Oberurſel begeben habe, um ſeinem Schwiegervater zuvor⸗ zukommen. Die ſtets verſchloſſene Glastür zur Polizeiwache wurde ihm auf mehrmaliges Schellen von Oberwachtmei⸗ ſter Homm aufgeſchloſſen, der daraufhin die Tür wieder zuſchloß. Der Beamte war vorher ſchon durch telefoniſchen Anruf von der Tat verſtändigt worden und ſtellte nun an Georg mehrere Fragen. Als er ſchließlich die Meldekarte des Täkers zur hand nehmen wollte, verſuchte dieſer zu fliehen, konnte aber, da die Tür ja verſchloſſen war, nicht aus dem Haus. Als nun der Polizeibeamte Georg aufforderte, ſeinen Dolch abzuge⸗ ben, verſetzte ihm dieſer von hinten mehrere Stiche, ſo daß gomm ſich wohl nicht mehr zur Wehr ſetzen konnke. der Täter muß dann in einem wahren Blutrauſch auf ſein Opfer eingeſtochen haben, denn bei einer genauen Anker ſuchung der Leiche ſtellte man insgeſamt 45 Verletzungen, darunter 35 Stiche feſt. Der Hausmeiſter des Rathauſes, der gerade im Keller war, hörte die Hilferufe des Ueberfallenen und eilte ins Freie, um von außen durch den Haupteingang in das frag- liche Zimmer zu gelangen. Da die Zwiſchentür jedoch ver⸗ ſperrt war, kletterte er auf eine ſeitliche Mauer, um von hier aus in das Zimmer zu ſehen. Hier bot ſich ihm ein entſetzlicher Anblick. Der Beamte lag am Boden, während der Täter mit erhobenem Meſſer immer wieder auf ihn einſtieß. Nun alarmierte der Hausmeiſter einen anderen Polizeibeamten, der mit erhobener Schußwaffe in das Mordzimmer eindrang und hier ſchließlich den Mörder mit Hilfe des Hausmeiſters und eines Paſſanten feſtnehmen konnte. Was ein Wurm werden will 5 Nürnberg. Was ein Wurm werden will, krümmt ſich beizeiten. Das ſieht man an dem erſt 19 jährigen Anton Sieben aus Bonn. Ihm ſchien die geregelte Arbeit viel zu wenig einträalich und zu ſchwer. Deshalb ſuchte er ſich 29 320* deboren in Itallen einen Erwerbszweig, der ihm leichter dunkte und profitab⸗ ler. Er fand ihn in der Verübung von Diebſtählen und Einbrüchen, worin er es zu einer gewiſſen Meiſter⸗ ſchaft brachte. Dabei ging er, das muß man ihm laſſen, mit einer achtungswerten Großzügigkeit vor. Er zog ſelbſt das modernſte Verkehrsmittel, das Auto, als Hilfsmittel heran, teils um ſein Betätigungsfeld vergrößern und ſei⸗ nen Aufenthalt raſcher wechſeln zu können, teils aber auch, weil es beſſer ausſieht, im Auto vorzufahren und weil das Auto im Hotel Kredit verſchafft; denn wenn Anton Sieben ſonſt keine läſtigen Grundſätze hatte, einen hatte er, näm⸗ lich: bezahlt wird nichts! In Nürnberg entwendete in einen DK W⸗Wagen, mit dem er bis Michelſtadt im Odenwald fuhr. Dort ließ er ihn ſtehen, erwarb aber auf ſeine Art einen gleichen Wagen in Darmſtadt. Mit ihm landete er ſchließlich in Aſchaffenburg, mo er ihn abermals gegen ein anderes Fahrzeug austauſchte. Damit kam er bis Neuwied, wo er bei einem weiteren Autodiebſtahl gefaßt wurde. Ankon Sieben hatte es durch die gute Organiſakion ſeiner Arbeitsmethode fertig gebracht, in verhältnismäßig kurzer Jeit im Rheinland, in heſſen, in der Pfalz, im Saargebiet, in Oberbayern etwa 50 Bauernhauseinbrüche und ſonſtige Diebſtähle zu verüben, wobei ihm in der Haupkſache Bargeld, Wertpapiere und Schmuckſachen in die Hände fielen. Anton Sieben iſt trotz ſeiner Jugend ein gefährlicher Einbrecher und Autodieb, der bei ſeinen Taten auch eine Schußwaffe mit ſich führte und damit bei einem Ein⸗ bruch in eine Tankſtelle bei Darmſtadt den hinzukommen⸗ den Tankwärter bedrohte. Nun iſt es durch das Zuſam⸗ menarbeften der Polizeibehörden gelungen, ihm das Hand⸗ werk zu legen. Aus Aah und Fern Die Zeit der Holzverſteigerungen. * Frankfurt a. M. In zahlreichen Orten der näheren und weiteren Umgebung Frankfurts finden augenblicklich Holzverſteigerungen ſtatt, die meiſt ſehr gut beſucht ſind, ſo daß das Holz zu feſten Preiſen abgeht. Auch aus dem Frankfurter Stadtwald wurden in den letzten Wochen er⸗ hebliche Holzmengen verſteigert. Weitere Verſteigerungen werden folgen. In verſchiedenen Orten hat man aber auch feſtgeſtellt, daß die Landwirte in dieſem Jahre mit dem Holzkauf zurückhaltender ſind. Das hat ſeinen Grund in der ſcharfen Kontrolle der Obſtbäume, von denen viele, die alt und krank waren, der Axt zum Opfer fallen mußten. Auf dieſe Weiſe haben die Bauern einen Holzvorrat be— kommen, der es ihnen ermöglicht, im Ankauf weiteren Brennholzes zurückhaltender zu ſein. 10. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter ee eee ee ee, neee Bin ich denn verrückt? überlegt er. Leide ich denn an Verfolgungswahnſinn?! Das iſt ja Hyſterie, richtige Hyſterie! Crewer hat recht: Wenn Sie ſo weiter machen, landen Sie noch im Irrenhaus!— Freilich! Hat gut reden, der Herr. Hätte mal die Jahre ſeiner Jugend mitmachen ſollen, hätte mal erleben müſſen, was es heißt, zweiundzwanzig Jahre lang recht- und willenloſes Objekt eines mächtigen Anbekannten ſein zu müſſen! „Gut, mein Lieber“, beſchwichtigt ihn da wieder die Stimme der Vernunft.„Das iſt doch nun aber vorbeil Zu- gegeben: es iſt dir trotz aller Mühe und Geldopfer nicht ge⸗ lungen, das Dunkel deiner Vergangenheit zu lichten. Das mag tragiſch ſein! Aber es iſt doch nun einmal nicht zu ändern. Warum denn die Gedanken immer wieder mit der Vergangen— heit belaſten? Heute biſt du doch wer!“ „Was?“ ſchreit's wieder in ihm auf.„Das iſt vorbei? Was iſt denn vorbei? Zede neue polizeiliche Anmeldung macht es dir doch begreiflich, wer du biſt. Ein Herr Unbekannt biſt du! Ein Niemand!“ And mit Grauſen erinnert ſich Stettner an die qualvollen Stunden, die er in ſeinem bisherigen Leben auf den Polizeipräſidien der verſchiedenſten Städte hat er⸗ leben müſſen. Da war er zum Beiſpiel neulich hier in T. bei der poli- zeilichen Anmeldung nach ſeinem Vater gefragt worden. „Ich habe keinen“, hatte er da antworten müſſen.„Bin Vollwaiſe.“ Schön. Nach wem tragen Sie dann Ihren Namen?“ 272 „Aber, lieber Herr, Sie müſſen doch wiſſen, woher Sie Ihren Namen haben?“— Keine Antwort. 5 „Wer war denn Ihre Mutter?“— Wieder keine Ant— wort. „Wo ſind Sie denn aufgewachſen?“ g „In der Kloſterſchule der Dominikaner in Piſa.“— „Sind Sie Italiener?“— Keine Antwort. „Sind Sie Deutſcher?“— Wieder keine Antwort. „Ja, woher haben Sie denn dann den guten deutſchen Namen?“ Guter, deutſcher Name? hatte er da denken müſſen. Das iſt nicht ſchlecht! Beſſer war's, der Beamte erfuhr nicht, wo— her ſein Name ſtammte. Daher hatte er nur wieder geant⸗ wortet: „Ich weiß es nicht.“ „Alſo ſtaatenlos“, hatte der Polizeimenſch kopfſchüttelnd notiert. Jawohl, ſtaatenlos— ſtaatenlos— aber auch willenlos — Menſch ohne eigenen Willen!— Schachbrett-, Spielfigur, nach den Wünſchen anderer und Mächtigerer hin und her geſchoben. In Gedanken an dieſe Demütigungen ſeines ſtaatenloſen Daſeins ſtampft er wütend mit dem Fuß auf. Aber mit letzter Konzentration reißt er ſich zuſammen. Nein, er will ſich nicht verlieren! Er darf ſich mit dieſer Vergangenheit nicht die Gegenwart zerſtören und die Zukunft vernichten laſſen. Jetzt iſt er doch jedenfalls ſein eigener Herr. Daran beſteht kein Zweifel. Warum will er denn nur den armen Moravius durchaus zum„ſchwarzen Mann“ machen, vor dem er ſich fürchten zu müſſen glaubt? Was hat er denn für Beweiſe für alle die Abſichten, die er dieſem unterſtellt? Im Grunde genommen ſind es doch nur Vermutungen. Vielleicht iſt doch alles, wie dieſer Crewer meinte, Irrſinn, was er ſich da zuſammen- kombiniert. Zum Beiſpiel die Vermutung, der Senator wäre eigens ſeinetwegen ſo oft nach London gekommen. Schon das iſt ein lächerlicher, größenwahnſinniger Trugſchluß von ihm. Wegen der Aufträge von„Gray Brothers“ war Moravius ſelbſtver— ſtändlich nach London gekommen. Daß er dabei ſtets auch ihn, Stettner, perſönlich aufgeſucht hatte, war doch ſehr erklärlich. Er, Stettner, war ja in den letzten Jahren einer der Haupt- verantwortlichen für die Vergebung dieſer Aufträge geweſen. And auch der Wechſel von der Londoner Stellung auf ſeinen jetzigen Poſten als Betriebsdirektor bei der Firma Moravius war doch ganz mit ſeiner, Stettners, Einwilligung geſchehen. Freiwillig, ja ſogar erfreut war er doch dieſem Moraviusſchen Ruf in die vielbegehrte, glänzend bezahlte Stellung nach T. gefolgt. Keinerlei gewaltſame Beeinfluſſung hatte Moravius dabei auf ihn ausgeübt. Es iſt ſchon ſo! Die grauſamen Erfahrungen ſeiner Zu— gend haben ihn im tiefſten mißtrauiſch gemacht. Leute wie Moravius, die ihm jahrelang nur Gutes erwieſen haben, hält er für ſeine Feinde. Eigenſinniger, verſchrobener Narr, der er iſt! Worüber erboſt er ſich eigentlich im Augenblick ſo ſehr? Daß Moravius in dieſer Zeit wirtſchaftlicher Depreſſion die von ihm erfundene Turbine auf den Markt werfen möchte, weil er ſich davon einen unerhörten Auftrieb für ſein Anter- nehmen erhofft, iſt denn das ſo unverſtändlich? Nein, iſt es gar nicht, muß er ſich ſelbſt zugeſtehen. Aber eine Gemeinheit war es doch vom Senator, argumentiert er ſofort dagegen, daß dieſer beim erſten Fehlſchlag ſeiner Bemühungen ſich gleich hatte hinreißen laſſen.— O dio mio!— Dieſe höhniſche Be⸗ merkung, die ihn an den Augenblick hatte erinnern ſollen, als er hilflos und verzweifelt, bar aller Geldmittel, vor Moravius geſeſſen und dieſen um eine Anſtellung gebeten hatte, wird er ihm nicht ſo bald vergeſſen.— In Gedanken an dieſe bös artige Geſte des Senators ſchlägt ſeine Stimmung ſofort wie— der um. Er will doch einmal ſehen, ob er dieſem alten Zyniker nicht trotzen kann!— Morgen wird er bei ihm um Löſung ſeines Vertrages einkommen.— Jawohl, morgen!— Aber vorher muß er noch einmal alles mit Hella beſprechen.—— Dummheit! flüſtert ihm da die ſchlimme Stimme ſeines Zweifels wieder zu. Steckt doch mit Komplott, die Frau! „Schlaues Geſchäft, die ganze Sache!— Liebe unter dem Motto: Alles für die Firma!“ „Schluß jetzt! Schluß! Mach' ein Ende mit dieſen ſelbſt⸗ quäleriſchen und unfruchtbaren Erwägungen, befiehlt er ſich. Wie kommſt du dazu, dieſe Frau, über deren Liebe du glück⸗ lich ſein müßteſt, durch dein ſchäbiges Mißtrauen ſo herab— zuſetzen?— And groß und erhaben über allem Zweifel ſteigt das Bild der Geliebten vor ſeinem geiſtigen Auge auf.— Ein ungeheures Verlangen befällt ihn, Hella zu ſehen—— zu ſprechenn Er möchte ihr alles erzählen. Auch ſeinen Verrat in be— zug auf ſie. Er möchte ihr geſtehen, was für ein lauer Zweif⸗ ler er iſt, was für eine kleine mißtrauiſche Seele in ihm wohnt ——— Der Wind rüttelt an den Fenſterrahmen, und der Regen peitſcht gegen die Scheiben. Sturm und Wetter ſpielen die Begleitmuſik zu ſeinen jetzt mit zärtlicher Sehnſucht er— füllten Gedanken— Er hat ja noch nie vorher einen Menſchen beſeſſen, der wahrhaft zu ihm gehörte, zu ihm, dem Heimatloſen.— Ach, was iſt er doch für ein dummer, dummer Kerl! Statt glück⸗ lich zu ſein, jetzt einen ſolchen Menſchen und damit vielleicht auch ein„Zuhauſe“ gefunden zu haben, quält er ſich mit über— wundenen, nicht mehr zu ändernden Geſchehniſſen herum. Nein, das will er nicht mehr! Die Vergangenheit war furchtbar. Nicht durch ſeine Schuld! Die Gegenwart und Zukunft aber müſſen ſchön und — pp p p Einbruch in die Frankfurter Großmaclthalle. U Frankfurt a. M., 29. Jan. Mit einem Drückkar ven, möglicherweiſe auch mit einem Kraftwagen, ſind Diebe in einen der Tunnels eingefahren, die ſich unter der Groß⸗ markthalle befinden. Den Keller, aus dem ſie die Fett⸗ mengen entwendeten, haben ſie durch Ueberklettern einer 2.40 Meter hohen Bretterwand erreicht. Ein 80 Zenti⸗ meter hohes Drahhtgitter, das ſich über dieſer Bretterwand befindet, haben ſie zerſchnitten, ſo daß ſie in den Keller einſteigen konnten. Durch dieſe Oeffnung haben ſie 60 Pfund Butter herausgereicht. Butter, die hier in Fäſſern lagerte, mußten ſie zurücklaſſen, da es ihnen offenbar nicht möglich war, die Fäſſer durch die Oeffnung im Drahtgitter hin⸗ durchzubringen. Brandſtiftung in einem genoſſenſchaftlichen Lagerhaus. Gießen, 29. Jan. In dem Kreisort Bellersheim be— merkte man in einem ehemaligen Fabrikgebäude am Bahnhof, in dem die bäuerliche Hauptgenoſſenſchaft ein Lager errich⸗ tet hat, Feuer. Obwohl man alle Kräfte zur Bekämpfung der Flammen aufwandte, wurde das ganze Lager, u. a. 350 Zentner Flachs, mit deſſen Ausdreſchen begonnen wer⸗ den ſollte, ein Raub der Flammen. Ebenſo wurde ein großer Teil des Fabrikgebäudes zerſtört. Es ergab ſich ſofort, daß das Feuer nur durch Brandſtiftung entſtanden ſein konnte. Die ſofort aufgenommenen Ermittlungen führten noch in der Nacht zur Verhaftung eines Mannes, der im Laufe der Vernehmung auch die Brandſtiftung eingeſtand. Den Anlaß zu der Brandſtiftung kann man wahrſcheinlich darin erblicken, daß der verhaftete Mann bei der für heute vorgeſehenen Dreſcharbeit nicht verwendet werden ſollte. ** Frankfurt a. M.(Feſtun ah me mietediebin.) Vor einiger Zeit machte ſich in Frank⸗ furt eine Einmietediebin ſehr unliebſam bemerkbar. Sie nahm ſich gewöhnlich auf nur kurze Zeit ein Zimmer als Untermieterin, führte dann bei ihren Wohnungsgebern Geld⸗ und Mäſchediebſtähle aus, um ſchließlich unter irgendeinem Vorwand auszuziehen. Die Diebſtähle wur⸗ den immer erſt bemerkt, nachdem ſie bereits ausgezogen war. Der Kriminalpolizei iſt es nunmehr gelungen, die Diebin feſtzunehmen. Es handelt ſich um ein 28 jähriges Mädchen aus Karlsruhe, das nach längerem Leugnen mehrere Diebſtähle zugab. * Frankfurt a. M.(Bei wiſſenſchaftlichen Ar- beiten infiziert.) Im Inſtitut für experimentelle The⸗ rapie in Frankfurt am Main hat ſich einer der Aſſiſtenten bei wiſſenſchaftlichen Arbeiten mit einer dem Kriegsfleck⸗ typhus naheſtehenden, aber viel weniger gefährlichen Krank⸗ heit infiziert. Eine Weiterverbreitung der Krankheit iſt bei der Art ihres Erregers im vorliegenden Falle ausgeſchloſ⸗ ſen. Derartige Laboratoriumsinfektionen laſſen ſich nie ſtets einer Ein⸗ iſt er ſich ſelbſt——— und auch Hella ſchuldig. Er will jetzt glücklich ſein! Er will—— er will—— er will——— Erſchrocken fährt er hoch.—— Hat er nicht eben ein Geräuſch gehört?—— Sein Blick durchforſcht das ſtockfin⸗ ſtere Zimmer. Da ſieht er durch die Dunkelheit hindurch in der halbgeöffneten Tür eine Geſtalt ſtehen—— einen Men- ſchen—— Frau—— Hella——— VIII. Hella, für die die verfloſſene Stunde nicht weniger qual⸗ voll als für Stettner geweſen war, hatte ſich entſchloſſen, alles Trennende und Mißverſtändliche, was ſich ſeit heute nachmit⸗ tag in die Beziehungen zwiſchen ſie und ihren Geliebten ein geſchlichen hatte, durch dieſe entſcheidende Geſte ihres nächt— lichen Beſuches auf ſeinem Zimmer beiſeitezuſchieben. In dem Augenblick, als Stettner ſie gewahrt, ſteht ſie be⸗ reits im Türrahmen des Zimmers, gefaßt und bereit, alles zu ſagen und alles zu hören. Stettner, der fürs erſte nur ihr blondes Haar durch die Dunkelheit des Zimmers hindurchſchimmern ſieht, iſt von ihrem Erſcheinen äußerſt überraſcht.—— Haben ſeine Gedanken der Sehnſucht ſolche Kraft, daß ſie die Geliebte herbeizuzaubern vermögen? Als er ſich erhebt, geht ſie ihm entgegen—— Wortlos zieht ſie ihn zum Diwan, wo er ſich neben ſie ſetzen muß. Be⸗ glückt lauſcht er dem Klang ihrer Stimme, während ſie ihm den Grund ihres Kommens erzählt: „Ich hatte ſolche Angſt um dich, Liebling, ſolche Angſt. Ich mußte jetzt zu dir kommen“, erklärt ſie ihm.„Mir ahnt, daß dunkle Mächte am Werk ſind, mich von dir zu trennen. Mißverſtändniſſe türmen ſich zwiſchen uns auf, die ich in ihrer ganzen Weſenloſigkeit vor dir und mir bloßlegen möchte——“ And dann berichtet ſie alles, was ihr von Crewer über den Geliebten zu Ohren gekommen; angefangen von der Ankündi— gung Stettners als„Attraktion“ bei der Crewerſchen Einla— dung bis zu der Warnung des Sanitätsrates heute nachmittag vor dem Schaufenſter des Wäſchegeſchäftes in der Liebigſtraße. „Ich weiß nicht, Liebſter, worauf Crewers myſteriöſe An- deutungen hinaus wollen, ich weiß auch nicht, warum mich Moravius eingeladen und angeſprochen hat, und warum dich alle dieſe zufälligen Selbſtverſtändlichkeiten ſo ſehr erregen. Ich weiß nur, daß ich dich über alle Maßen liebe und daß ich dir furchtbar gern helfen möchte. Willſt du mir nicht ſagen, was dich bedrückt und ſo namenlos unglücklich macht? Es gibt ja doch für mich keinen größeren Schmerz, als dich leiden zu ſehen. Denn ich liebe dich ſa! And ich bitte dich, wie ich dich heute ſchon einmal gebeten habe, begreife doch, was das heißt: ich liebe dich!“ Sie kommt nicht dazu, in ſeinen Augen die Wirkung ihrer Worte zu leſen; denn Stettner iſt vor ihr niedergekniet und birgt ſeinen Kopf in ihrem Schoß. Zart und behutſam be⸗ rühren ihre Hände ſeine Schultern. Nach einer Weile erhebt ſich Stettner wortlos und beginnt im Zimmer auf und ab zu gehen.— Leber Hellas Geſicht aber gleitet ein glückliches Lä⸗ cheln.— Sie fühlt jetzt ganz beſtimmt, daß er ſprechen wird. Geduldig wartet ſie, bis er ſeinen ruheloſen Gang unterbricht und ſie aus dem Dunkel des Zimmers ſeine Stimme hört. Leiſe und ſtockend, gehemmt von innerer Bewegung, be⸗ ginnt er zu ſprechen. „Ich bin ein Schuft! Ein jämmerlicher Schubbejack!“ Einen ſchwachen Verſuch Hellas, ihm gleich bei dieſen erſten Worten zu widerſprechen, unterbindet er, ſchnell fort⸗ fahrend: „Anterbrich mich nicht, Liebling! Laß mich ausreden! Es iſt ſchon ſo, wie ich ſage. Ich weiß über mein Inneres Beſcheid. In mir wohnt ein kleines verkümmertes Seelchen, und ich bin ſo mit Mißtrauen erfüllt, daß ich in jedem Mitmenſchen mei— nen Gegner ſehe. Auch in dir, Liebling! Jawohl, auch in dir! Ich habe nämlich noch vor wenigen Minuten, ehe du ins Zim mer trateſt, geglaubt, du und dein Vater, ihr wäret Mitſpieler in einem Komplott, das von Moravius und Crewer gegen mich glücklich ſein. Dafür wird er ſorgen! Dafür muß er ſorgen! Das geſchmiedet wurde.“ 5 (Fortſetzung folgt.) SSS Ge EFRE er alz sgebern Unter 5 wur⸗ zogen „ die rige kugnen At⸗ Ee T- ſtentep geflec⸗ frank it bei ſchlof⸗ e ſletz — fittag ttaße. An- Es 5 veſtlos trotz aller Vorſichtsmaßnahmen vermeiden. Sie müſ⸗ ſen von der Allgemeinheit gewertet werden als Opfer des Forſchers im Dienſte der Volkgeſundheit. Bad Ems.(Verbreiterung der Lahntal ſtra ße.) Zwiſchen Bad Ems und Dauſenau iſt aus ver⸗ lehrstechniſchen Gründen eine Verbreiterung der Lahntal⸗ ſtraße erforderlich. Die Inangriffnahme dieſer Arbeit ſteht bevor. Wiesbaden.(Staatliche Beihilfe für die Schaffung eines geſchloſſenen Kurvier⸗ tels.) Die Durchführung des Projekts zur Schaffung eines geſchloſſenen Kurviertels mit Thermalwaſſer⸗Trink⸗ halle am Kurhaus, über das wir kürzlich ausführlich be⸗ richtet haben, iſt der Stadt Wiesbaden nur dadurch möglich, daß der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern eine Staatsbeihilfe von 500 000 RM 8zugeſagt hat. Für die Bewilligung der Staatsbeihilfe iſt die Abſicht maßgebend geweſen, der Stadt Wiesbaden, die während der Beſat⸗ zungszeit ſtarke Schäden erlitten hat, von denen ſie ſich bisher nicht wieder erholen konnte, eine beſondere Unter— ſtützung zu gewähren. Dieſe ſoll es der Stadt ermöglichen, eine erfolgreiche Werbemaßnahme durchzuführen, und ſie will ſo zum Wiederaufbau des Kurlebens der Stadt bei— tragen. fliatzenelnbogen.(Gute Schütze n.) Ganz vor⸗ zügliche Schützen ſcheinen im Mittelvunkt des Einrichs, in Katzenelnbogen, zu Hauſe zu ſein. Bei einem zu Gunſten der Winterhilfe veranſtalteten Preisſchießen ſchoß der erſte Preisträger mit drei Schuß 36 Ringe. Er traf alſo jedes⸗ mal ins Schwarze. Das könnte ein Zufall ſein und nicht ein Beweis für beſonderes Können. Aber hinter dem erſten Preisträger folgen dreizehn weitere, die es ſämtlich auf 35 Ringe brachten. Aug' und Hand bei allen müſſen da⸗ nach gut geübt ſein. Darmſtadt.(Statt 1% Jahr Gefängnis 2 Jahre Zuchthaus.) Eine Berufungsverhandlung vor der Großen Strafkammer nahm für den Angeklagten, der in erſter Inſtanz wegen ſchwerer Urkundenfälſchung zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt wor— den war, einen unerwarteten Ausgang. Der 26jährige Ludwig Degen von Offenbach iſt bereits viermal wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Obwohl er verheiratet und Vater von drei Kindern iſt, ging er mit einem Mädchen, von dem er ſich nicht nur gelegentlich die Zeche bezahlen, ſondern auch Geld ſchenken ließ, obwohl die Freundin als Dienſt⸗ mädchen nur den üblichen Lohn hatte. Natürlich wußte ſie zu Beginn der Bekanntſchaft nicht, daß Degen bereits ver— heiratet war, und ſpäter wollte ſie ſich nicht mehr von ihm trennen. Dieſe Anhänglichkeit machte ſich der Angeklagte zunutze und beſtimmte das Mädchen, ihm einen Blanko— ſcheck ihres Arbeitgebers zu beſorgen. Er füllte dann den Scheck auf 500 RM aus und fälſchte die Unterſchrift des Arbeitgebers. Bei der Auszahlung des Geldes unterſchrieb er mit einem falſchen Namen. In der Berufungsverhand⸗ lung verſuchte der Angeklagte, das Mädchen der Anſtif⸗ tung bei der ganzen Sache zu beſchuldigen, aber das Ge— richt mißtraute ihm, da er in erſter Inſtanz ſich erſt im letzten Augenblick zu einem Geſtändnis bequemt hatte, wäh⸗ dend das Mädchen von vornherein alles zugab. Die Straf⸗ kammer empfahl dem Angeklagten, die Berufung zurück⸗ zunehmen. Als er ſchließlich mürb geworden war unter dem Eindruck der Zeugenausſagen und die Berufung auf die Strafhöhe beſchränkt haben wollte, lehnte das der Staatsanwalt ab. So kam es, daß der junge, aber ſchon bartgeſottene Sünder zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt wurde. Butzbach.(Schließung einer Kinderſchule we⸗ gen Scharlach.) Das Auftreten von zahlreichen Schar⸗ lacherkrankungen bei Kindern, die die Kleinkinderſchule be⸗ ſuchen, hat das ſtaatliche Geſundheitsamt Friedberg veran⸗ laßt, die vorläufige Schließung der Schule anzuordnen. Hungen.(Das Oberheſſiſche Schäferfeſt.) Der traditionelle Oberheſſiſche Schäfertag, der in früheren Jahren in Hungen entſtanden und traditionsgemäß dort immer be⸗ gangen worden war, in den letzten Jahren aber verſchiedent⸗ lich auch in anderen Orten der Wetterau vor ſich ging, wird in dieſem Jahre am 9. Februar wieder in Hungen ſtattfinden. Im Zuſammenhang mit dem Schäfertag ſoll eine große Bauernkundgebung vor ſich gehen, auf der vorausſichtlich der Landesbauernführer Dr. Wagner ſprechen wird. Der Schä⸗ ſertag wird auch den üblichen oberheſſiſchen hiſtoriſchen Schä⸗ ſerzug mit dem traditionellen Schäferlauf bringen. Gießen. Von der Univerſität Gießen.) Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt meldet: Der nichtbe⸗ amtete außerordentliche Profeſſor Dr. Adolf Seiſer von der Univerſität München iſt zum ordentlichen Profeſſor in Gießen ernannt worden. Der nichtbeamtete außerordent⸗ liche Profeſſor Dr. Hermann Reinholf in Halle iſt zum ordentlichen Profeſſor der phyſikaliſchen Chemie der Uni⸗ verſität Gießen ernannt worden. Aus Mannheim . Mannheim, 29. Januar. Nationaltheater Mannheim. Richard Wagner's„Mei⸗ ſterſinger von Nürnberg“ werden wieder in den Spielplan aufgenommen. Den Hans Sachs ſingen abwechſelnd Carl Schlottmann und Wilhelm Trieloff. Die erſte Vorſtellung findet am 30. Januar, dem Gedenktag der Machtübernahme durch die nationale Regierung, ſtatt. An dieſem Tag ſingt Roſalind von Schirach vom Deutſchen Opernhaus in Berlin das Evchen. Die Vorſtellung iſt ausverkauft, ſo daß Karten nur noch für das zweite Gaſtſpiel der Künſtlerin am Sonntag, den 2. Februar, als Eliſabeth in„Tannhäuſer“ zu haben ſind.— Am Freitag findet die vorläufig letzte Vorſtellung von Shakeſpeares„Hamlet“ mit Willy Birgel in der Titelrolle ſtatt. Vortrag„Die Kaiſerpfalzen“ in der ſtädtiſchen Kunſt⸗ halle. Am Donnerstag, den 30. und Freitag, den 31. Ja⸗ nuar, pünktlich 20.15 Uhr, ſpricht Univerſitätsprofeſſor Dr. H. Schrade, Heidelberg, über„Die Kaiſerpfalzen“.— Der Vortrag über die deutſchen Kaiſerpfalzen wird die Bedeu⸗ tung politiſcher Architektur des Mittelalters und damit einen Teil des mittelalterlichen Geſtaltens herausſtellen, der bisher im allgemeinen wenig bekannt, aber gerade für die Gegen⸗ wart von höchſter Bedeutung iſt. Auch ſoll der Zuſammen⸗ hang aufgezeigt werden, in dem die deutſchen Kaiſerpfalzen mit der germaniſchen Halle ſtehen. Zwei Jahre Gefängnis für Zuhälter. Mit einem gefährlichen Zuhälter hatte ſich das Gericht zu beſchäftigen. Seit Jahren lebt der 33 Jahre alte ledige Ernſt Ritter aus Pernen(Eſtland), wohnhaft hier, von dem Verdienſt von Straßenmädchen. Das Gericht ſprach gegen ihn eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren aus. J 15jähriger Junge vermißt. Vermißt wird ſeit 25. 1. 1936 Kurt Mull. geboren am 15. 4. 1920 zu Hechtsheim Die H als Auslejeorganijation Rede des Reichsjugendführers in Trier. Trier, 29. Jan. Reichsjugendführer Baldur von Schi⸗ rach weilte in Trier, um der Jugend des Weſtmarkgaues Koblenz⸗Trier die Kampfparole für das neue Jahr zu geben. Ueber 1500 Führer der HJ und des Jungvolks und ſämtliche Führerinnen des BDM waren in Trier anweſend, wo bereits am frühen Nachmittag Arbeitstagungen ſtattge⸗ funden hatten. Vor der Porta Nigra hate ſich zum Empfang des Reichsjugendführers eine Anzahl Ehrengäſte eingefun⸗ den. Nach ſeinem Eintreffen um 17,30 Uhr ſchritt der Reichsjugendführer die Front der HJ, SA und SS ab. Um 18 Uhr begann im feſtlich geſchmückten Treviris⸗ Saal eine Großkundgebung. Gebietsführer Karbach be⸗ grüßte in einer kurzen Anſprache den Reichsjugendführer. Alljährlich ſolle diefer Jahresführerappell hier in Trier Tradition werden. Gauleiterſtellvertreter Reckmann führte u. a. aus, der Reichsjugendführer werde von hier die Ueberzeugung mitnehmen können, daß in der Weſtmark 5 5 Menſchen ſtänden, auf die er ſich reſtlos verlaſſen önne. Nach dem Vortrag des Chorwerks„Gott, du biſt in unſerem Werk“ ergriff der Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort. Die ganze ungeheure Bewe— gung, die heute in der Hitler-Jugend vor uns ſtehe, ſo ſagte er u. a., iſt ſchließlich nichts anderes als die Genera⸗ tion dieſer neuen Auffaſſung. Das Prinzip der Selbſtführung der Jugend ablehnen, heißt zwangs⸗ laufig die Hitler-Jugend als ſolche aufgeben. Wir wollen eine Arbeitsgemeinſchaft mit den großen erzie⸗ heriſchen Kräften unſerer Zeit, zwiſchen Elternhaus, Lehrerſchaft und Jugend, aber wir meinen es notwendig, daß wir gegeneinander ganz klar abgrenzen die Erziehungsgebiete, die der Schule gehören und die, die uns gehören. f Wir werden eine große Organiſakion aufbauen: Die Reichsjugend, die die geſamte junge Generation umfaſſen ſoll, die weibliche ſowohl wie die männliche. Die Grund⸗ lage wird das Deutſche Jungvolk ſein. Aus dem Jungvolk werden wir die Bewährteſten und Tüchtigſten in die Hit⸗ ler⸗Jugend berufen. Wenn er ſich hier wiederum bewährt und viele Jahre ununterbrochen ſeine Pflicht erfüllt und ſeinen Dienſt getan hat, wird er der höchſten Ehre würdig werden, die es für einen Deutſchen gibt, nämlich der Auf⸗ nahme in die NSDAP. Das heißt nun nicht, daß diejenigen, die nicht in die HJ berufen werden, unfähige oder zweitklaſſige Jugend liche ſeien. Jeder wird durch die Organiſation ſchließlich auf den Platz geſtellt, der ihm nach ſeiner Veranlagung und Fähigkeit zukommt. Die HJ wird damit ihrer eigentlichſten und tiefſten Aufgabe zugeführt, nämlich Aus leſe org a⸗ niſation zu ſein und nicht Maſſenjugend. Die Kundgebung ſchloß mit dem Fahnenausmarſch und der Führexrehrung. C bbbTTTTTbTbTbTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVVTVTTT1TTTT1TTVTW++TWT1++1+1+ꝓ+1W+TWIIVV bei Mainz, zuletzt wohnhaft in Mannheim-Waldhof.— Beſchreibung: 150 Zentimeter groß, unterſetzt, niedere Stirn, dunkelblaue Augen, ſpitze Naſe, vollſtändige Zähne, breites Kinn, kleine Ohren, rundes dickes Geſicht, kleine Füße(Schuh⸗ größe 39). An der linken Hand fehlt an einem Finger der Nagel. Kleidung: Blaue Sportjacke mit grünen Längs⸗ ſtreifen, ſchwarzgraue Arbeitshoſe, Hoſenboden geflickt, wei⸗ ßes Hemd mit blauen Streifen und Kragen, weiße Trikot⸗ unterhoſe, graue Wollſtrümpfe, ſchwarze Arbeitsſtiefel. Der Junge führt ein Fahrrad, Marle„Aegier“, mit roſarotem Anſtrich und ſchwarzen Kotſchützern bei ſich. Schwetzingen.(Wegen Unterſchlagung ver- haftet.) Der aus Ketſch ſtammende, zuletzt hier wohnhafte verheiratete Jude Walter Kaufmann wurde unter dem Verdacht der Anterſchlagung verhaftet. Wie verlautet, handelt es ſich bei dem Verhafteten um einen geriſſenen Kaufmann, der ſchon eine ganze Reihe von Perſonen, darunter auch kleine Leute, um beträchtliche Beträge geſchädigt hat. Die Staatsanwaltſchaft wird auch feſtzuſtellen haben, ob es rich⸗ tig iſt, daß Kaufmann in vielen Fällen Arbeiterlöhne nicht ausbezahlt und Soziallaſten nicht abgeführt hat. Tauberbiſchofsheim.(Schwerer Verkehrsun⸗ fall.) Auf der Straße von Schönfeld nach Tauberbiſchofs⸗ heim geriet ein mit zwei Perſonen beſetzter Kraftwagen in⸗ folge des dichten Nebels von der Straße ab und ſtürzte eine eineinhalb Meter hohe Böſchung hinunter. Das Auto fuhr dann zehn Meter weiter und ſtürzte in eine ſieben Meter tiefe Höhle. Dabei erlitt der eine Inſaſſe ſchwere Ver⸗ letzungen am Kopfe, der andere innere Verletzungen. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert. Großrinderfeld(Bauland).(Scheune abge⸗ brannt) Hier iſt die Scheune des Landwirts Sebaſtian Deutſch ſamt den in ihr lagernden Heu- und Strohvorräten abgebrannt. Die angrenzenden Gebäude, die vorübergehend gefährdet waren, konnten dank dem rechtzeitigen Eingreifen der Feuerwehr vor Schaden bewahrt werden. Lokaltermin im Geefeld⸗Prozeß Die Leichen im Buchholz. Schwerin, 30. Jan. Im Seefeld⸗Prozeß wurden am Mittwoch die Tatorte im Buchholz bei Schwerin beſich⸗ tigt. Hier wurden ſeinerzeit nach langem Suchen die im Februar 1935 aus Schwerin verſchwundenen Knaben Heinz Zimmermann und Hans Joachim Neumann als Leichen gefunden, nachdem man beſonders abgerichtete Spürhunde aus Berlin hatte kommen laſſen, die dann die Leichen unter Erde und Moos verſcharrt auffanden. Seefeld beſtreitet auch jetzt noch die Morde. Er iſt aber um die Mordzeit auch von Zeugen im Buchholz geſehen worden. Auf Grund einiger dieſer Zeugenausſagen konnten die Mordſtätten in ihrer Lage ſchon ermittelt werden, lange bevor man etwas von Seefeld als dem mutmaßlichen Täter wußte. Auf Grund der Zeitungsberichte über den Seefeld⸗Prozeß hat ſich noch eine Reihe von Zeugen, zum Teil ſo⸗ gar aus Mitteldeutſchland, gemeldet, die inzwiſchen ſchon in ihren Heimatorten polizeilich vernommen ſind. Dieſe Zeugenausſagen liegen jetzt dem Gericht vor. Kd-Jeſthalle in Garmiſch- Partenkirchen. München, 29. Jan. Wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, wird ſeit zwei Tagen in Garmiſch⸗Partenkirchen daran gearbeitet, auf einer weiten Wieſe eine KdF⸗Feſt⸗ halle zu bauen. Die Halle, die etwa 4000 Menſchen faſſen ſoll, wird zum Beginn der Olympia ⸗Spiele vollendet ſein. Den KdF⸗Urlaubern ſoll dieſe Halle eine Verpflegungs⸗ ſtätte ſein, damit ſie nicht gezwungen ſind, in Hotels ſich zu verpflegen. 20 Zeniner Zucker geſtohlen Die Diebe verhaftet und geſtändig. Philippsburg, 29. Januar. Die Germersheimer und Philippsburger Gendarmerie konnte die Einbruchsdiebſtähle in den Zuckerfabriken Waghän⸗ ſel, wo etwa 20 Zentner Zucker geſtohlen wurden, aufklären. Bei den Dieben handelt es ſich um den 35jährigen Valen⸗ tin Münch aus Lingenfeld, den 31jährigen Arthur Erdel aus Oberhauſen(Baden) und den 42jährigen Otto Dörr aus Philippsburg; die beiden letzteren waren in den Zucker⸗ fabriken beſchäftigt. Vor einigen Wochen wurde Münch aus Lingenfeld, der ſchon wegen Schmuggels vorbeſtraft iſt und beim Schmuggeln von Zollwächtern angeſchoſſen worden war, wegen Verkaufs von unverzolltem Zigarettenpapier ins Germersheimer Amts⸗ gericht gebracht. Bei der Hausſuchung wurde eine größere Menge Zucker ſowie Zuckerſäcke gefunden. Gleichzeitig ſtellte die Gendarmerie feſt, daß Münch mit einem gewiſſen Erdel aus Oberhauſen, der Saiſonarbeiter in den Zuckerfabriken war, öfter zuſammengekommen war. Weiter wurde feſtgeſtellt, daß Münch im Sommer 1935 in Germersheim, Lingenfeld und Speyer im Hauſierhandel Würfel⸗ und feinen Zucker ver⸗ kauft hatte. Erdel hatte Zucker im badiſchen Nachbarland angeboten. Eine Beſtandsaufnahme in den Zuckerfabriken ergab einen Fehlbetrag von 30 Zentner Zucker. Erdel geſtand anfänglich ein, nur kleinere Mengen von Zucker geſtohlen zu haben; erſt nach einigen Tagen gab er den Diebſtahl von etwa 20 Zentnern Zucker zu. Zugleich gab er auch den in den Fabriken beſchäftigten Otto Dörr aus Philippsburg als Mittäter an, der ebenfalls geſtand. Münch dagegen verlegt ſich aufs Leugnen. Bei den Einbruchsdiebſtählen kam den beiden badiſchen Dieben Kenntnis der örtlichen Verhältniſſe in den Fabriken zugute, da ſie beide dort beſchäftigt waren. Zur Nachtzeit waren die drei Spießgeſellen durch den Heißluftſchacht in die Fabrik eingeſchlichen und hatten allmählich etwa 20 Zent⸗ ner Zucker zuſammengeſtohlen. Die Unterſuchung geht weiter, da noch andere Perſonen als Hehler in Frage kommen. „Scherz“ mit ködlichem Ausgang. Zwei Arbeiter, die bei Kleinwohnbauten in Würzburg beſchäftigt ſind, warfen ein transportables Aborthäuschen um, in dem ſich gerade ein Kamerad von ihnen befand. Sie wollten ſich damit einen Scherz erlauben. Das Häuschen fiel ſo unglück⸗ lich auf den Arbeiter, daß dieſer mit ſchweren Verletzungen in das Julius⸗Spital eingeliefert wurde, wo er alsbald verſtarb.. Der Reklame⸗Anthrazitblock. Der Inhaber eines Kohlengeſchäfts in Wiſſen(Sieg) hatte auf einem Mauer- pfeiler neben ſeinem Hauseingang einen 60 bis 70 Pfund ſchweren Block Anthrazitkohle zu Reklamezwecken aufge⸗ ſtellt. Am nächſten Morgen mußte er jedoch die unange⸗ nehme Feſtſtellung machen, daß unbekannte Täter die Reklame mißverſtanden und den großen Anthrazitblock zwecks wärmeſpendender Verwendung geſtohlen hatten. Friedrich Rückert Zu ſeinem 70. Todestag am 31. Januar. In der reichsbürgerlichen Ackerſtadt Schweinfurt wurde Friedrich Rückert am 16. Mai 1788 als Sohn eines Rechts⸗ anwalts geboren. Von 1802 bis 1305 beſuchte er das Gym⸗ naſium in Schweinfurt, dann ſtudierte er zu Würzburg. Er hatte ſich anfangs den Rechtswiſſenſchaften zugewandt, ſattelte dann aber zu den Sprachen und zur Literatur um. 1812 wollte er ins Heer eintreten, was ihm aber infolge ſeiner ſchwächlichen Konſtitution verſagt wurde. Dafür hat er in den folgenden Jahren ſeine vaterländiſche Geſinnung mit Gedichten, wie„Geharniſchte Sonette“,„Deutſche Gedichte“ und„Kranz der Zeit“, beſtätigt. Goethe nennt ihn ſpäter mit Arndt und Theodor Körner zuſammen als die Dichter, welche„in der allgemeinen Not“ der Befreiungsjahre„einiges gewirkt haben“. Inzwiſchen hatte ſich Rückert bei dem„lite⸗ rariſchen Freiherrn“ Truchſeß von Wetzhauſen auf der Bet⸗ tenburg niedergelaſſen. 1816 ging er nach Stuttgart, um die Redaktion eines Blattes zu ubernehmen, die er freilich nicht lange innehatte. Schon im nächſten Jahre reiſte er nach Italien. Auf der Rückreiſe von Italien hatte er in Wien die entſcheidende Begegnung mit Joſef Hammer, der ihm erſtmals die orientaliſche Dichtungswelt näherbrachte. 1822 erſchienen dann Rückerts„Oeſtliche Roſen“. Goethe ſelbſt ſagte in einer Beſprechung der Rückertſchen Dichtungen„Ich kann Rückerts Lieder allen Muſikern empfehlen“.—„Es ſind die gewaltigen Ueberſetzungswerke aus dem Kulturbereich des perſiſchen und indiſchen Ariertums, die ſeine Stelle in der Weltliteratur bedingen“, ſagte Joſef Nadler von Rük⸗ kert. Wir erinnern nur an die bekannte Sammlung der „Weisheit des Brahmanen“. Friedrich Rückert hat dann in Koburg gelebt, wo er ſich 1821 verheiratete. Fünf Jahre ſpäter wurde er außer⸗ ordentlicher Profeſſor der orientaliſchen Sprachen in Erlan⸗ gen, wo er bis zu ſeiner 1841 erfolgten Berufung durch Friedrich Wilhelm IV. nach Berlin verblieb. Aber nur ſieben Jahre war er in Berlin. Schon 1848 kehrte er nach Franken zurück. Er ließ ſich in Neuſes bei Koburg nieder. Am 31. Januar 1866, alſo vor nunmehr ſiebzig Jahren, iſt er dort geſtorben. Am ſtärkſten war in ihm doch die Heimatliebe. Ihr haben wir es vielleicht zu danken, daß ſeine zahlloſen Ge⸗ dichte, die ganz aus perſönlichem Erleben quollen, immer in volkhaftem Bereich verblieben. Selbſt in fernen Städten ruhte ſeine Liebe zur Heimat nicht. „O du Heimatflur, o du Heimatflur, Laß zu deinem heil'gen Raum/ Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur/ Entfliehn im Traum!“ Es gibt vielleicht keine Strophe der deutſchen Dichtung, die ſo innig gerade die Liebe zur Heimat zum Ausdruck bringt. Es war Friedrich Rückert, der dies gedichtet hat! Vergeſſen wir des Dichters nicht! Auf daß ſelbſt nach 70 Jahren bewahrheitet werde, was er einmal ſchrieb: „Unter Diſteln und Dornen haſt du gelebt, und man be⸗ gräbt dich unter Diſteln und Dornen. Nur ein Blümchen hebt ſein Haupt: Und aufzukommen ſtrebt unter Diſteln und Dornen ein Name. der dich überlebt“. e — * —— 3 —— 3 — ,—᷑ 5 1 7 r mn e- e N 2 — S 8 —— e ————-¼— . eee — . 9 —— — r — . 3 * — 2 8 . 2 —2 SS I 9——— 2 2 —— 5 —.— . r h * — e e . e ———— R — r .— 2 2 — e 8 N Lokale Nachrichten Viernheim, den 30. 1936 Denkſpruch. Januar Tadle nicht, wo du tröſten ſollſt! Alphons Schneckenburger. * Zum 30. Januar! Am 30. Januar 1936 feiert das ganze deutſche Volk die vierte Wiederkehr des Tages der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Dieſer Tag wird jedoch nicht durch tung rauſchender Feſte, ſondern vielmehr in einer der hohen Bedeutung dieſes Ereigniſſes zukommenden würdigen Weiſe und in der Schlichtheit begangen, die unſere ſiegreiche Be— wegung ausgezeichnet und groß gemacht hat. Wir begehen dieſen Tag weiter im Geiſte wahrer und unlöslicher Volrsgemeinſchaft und wirklichen, tatbereiten So— zialismus. Dieſe Grundeinſtellung des nationalſozia liſtiſchen Staates erfährt lebendigen und ſinnfälligen Ausdruck in her— vorragender Weiſe dadurch, daß in erſter Linie und in erhöh— tem Maße der bedürftigen Volksgenoſſen gedacht wird. An der Erfüllung dieſer für uns oberſten Pflicht nimmt das Win— terhilfswerk in Form einer grandioſen Sonderbetreuung, die an dieſem Tage durchgeführt wird, überragenden Anteil Ueber den Rahmen der üblichen Leiſtungen hinaus wird das Winterhilfswerk nach dem Willen des Führers aus dieſem Anlaß rund 22 Millionen Reichsmark zur Verteilung an die Bedürftigen unſeres Volkes auswerfen und mit erhöhtem Krafteinſatz und unbeugſamem Willen den unvergleichlichen Feldzug gegen Hunger und Kälte unbeirrt fortſetzen. Im Zuge dieſer Sonderbetreuung wird auch die Orts— gruppe Viernheim des WHW. an die ihrer Fürſorge anver— trauten Volksgenoſſen Gutſcheine im Werte von ca. RM. 8 400.— zur Ausgabe gelangen laſſen und ſo in fühlbarer Weiſe zur Linderung der Not der hieſigen bedürftigen Volks— genoſſen beitragen. Dieſe Tatſache verpflichtet uns erneut zur bedingungs— loſen Mithilfe an dem großen Aufbauwerk unſeres Führers und bewegt uns dazu, auf das in den vergangenen Jahren des neuen Reiches Geleiſtete und Erreichte mit Stolz zu— rückzublicken. In dieſem Sinne wollen wir auch im gläu— bigen Vertrauen auf den Führer zu weiteren erfolgbegleiteten Taten im vor uns* Jahre ſchreiten. 43 WK 1936 56000 Jungen und Mädel kämpfen in 340 Orten um den Sieg. Wenige Tage trennen uns noch von dem gewal— tigen Reichs sberufswettkampf 1936, der der 3. Leiſtungs⸗ kampf der deutſchen Jugend iſt. Seine Ausmaße und Aus— wirkungen ſteigern ſich von Jahr zu Jahr. Am Sonntag, den 2. Februar 1936, treten im Deut⸗ ſchenſchen Reich über 1000000 Wettkämpfer und Wett⸗ kämpferinnen an, davon allein in Heſſen-Naſſau 56 000 Teilnehmer, die unter Führung von 8000 Wettkampfleitern in 340 Wetttampforten ihre Leiſtungen beweiſen werden. Beſonderes Intereſſe wird auch dieſes Mal in der Oef— fentlichkeit der Schaufenſterwettbewerb erwecken, der in der Zeit vom 9. bis 16. Februar durchgeführt wird. Zwei Meter große gelbe Plakatſtreifen mit der Aufſchrift„Wir beteiligen uns am Schaufenſterwettbewerb“ kennzeichnen die Schau- fenſter, in denen die jungen Angehörigen der Wettkampf- gruppe„Handel“ ihr Können der Oeffentlichkeit zeigen werden. Im ganzen Gau werden die Vorarbeiten für den Be⸗ ginn fieberhaft vorwärtsgetrieben, ſodaß am Sonntag alles vorbereitet iſt, wenn die Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen Heſſen⸗Naſſaus in über 300 Kundgebungen und Appellen zu ſammentreten, um feierlich den e der deutſchen Jugend zu bekunden. Veranlagungsrichtlinien jür 1935 Wie im Vorjahr hat der Reichsminiſter der Finanzen auch in dieſem Jahr eingehende Vera nlagungsricht⸗ linien zur Einkommenſteuer und Körperſchaft⸗ ſteuer herausgegeben. Dieſe Veranlagungsrichtlinien be— ziehen ſich auf die Veranlagung zur Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer für 1935. Sie werden im Reichsſteuer— blatt veröffentlicht e können auch durch den Buchhandel zum Preiſe von 40 Rpf. bezogen werden. Ihre Kenntnis iſt für alle Steuerpflichtigen wichtig die für 1935 zur Einkommen⸗ ſteuer oder Körperſchaftsſteuer veranlagt werden. In den Veranlagungsrichtlinien iſt die Friſt für die Abgabe der Steuererklärungen zur Einkom- menſteuer, Körperſchaftſteuer u. Umſatzſteuer auf den Zeitraum vom 1. bis 39. Februar 1936 feſtgeſetzt. Die Vordrucke für die Steuererklärung gehen den Steuerpflichtigen in der Zeit vom 10. bis 31. Januar 1936 GGſTGGGGGGGGbGbTGbGbGbGbGTPfbGbTGTPTGTGTPTPTPTPTPTGTbTTbTbTbTbTbbTbcccccc Sauleiter Hans Schemm, Neichsleiter des NS B: „Genau ſo, wie eine Hand und ein Finger zugrunde gehen müſſen, wenn nicht das Blut aus dem Herzen durch— ſtrömt, wieder zurückſchießt zum Herzen, genau ſo wäre es ſinnlos, anzunehmen, daß der Begriff Auslandsdeutſchtum überhaupt eine Berechtigung hätte, wenn nicht dieſe unerhörte lebendige Verbindung des innerſten geiſtigen, ſeeliſchen und blutlichen Lebens des Mutterlandes und des Muttervolkes mit dem allerletzten deutſchen Menſchen im Ausland vor- handen ſein würde.“ Volksgenoſſe!l Weißt Du um das Aus⸗ landdeutſchtum? Weißt Du, daß es neben den 65 Millionen im Reich noch 35 Millionen Deut ſche draußen gibt, die Bürger fremder Staaten ſind? Haſt Du Dir jemals klar gemacht, was das bedeutet, daß jeder dritte Deutſche im Ausland lebt? Wir Deutſche ſind das Volk der 100 Millionen! zu. Eine allgemeine Verlängerung der Erklärungs⸗ friſt über den 29. Februar 1936 hinaus wird nicht ſtatt⸗ finden. In einzelnen begründeten Ausnahmefällen kann je— doch das Finanzamt die Steuererklärungsfriſt verlängern, und zwar bei der Einkommenſteuer bis zum 30. April 1936. Für die Gewerbetreibenden ſind unter den Ausführun- gen und Anweiſungen in den Veranlagungsrichtlinien von be— ſonderer Bedeutung 7 Anweiſungen über die Behandlung der ſogenannten kurzlebigen Wir tſchaftsgüter des Anlagevermögens. Die Liſte der kurzlebigen Wirtſchaftsgüter gilt bis auf weiteres fort, ſie iſt nur in einzelnen Punkten ergänzt worden. Gleichzeitig iſt für Gewerbetreibende noch klargeſtellt worden, daß die Gewerbeſteuer bei der Er— mittlung des eee Gewinns abzugsfähig iſt. Durch ſchnittsſätze werden für 1935 für nichtbuchführende Gewerbe treibende nicht aufgeſtellt, ſondern, wie bisher, Richtſätze. Zu erwähnen iſt noch, daß mit Wirkung vom 1. Januar 1936 ab Ledige im Alter von mehr als 65 Jahren für die Einkommenſteuer nicht mehr als ledig behan delt werden. Sie haben nicht mehr die höhere Einkommen ſteuer für Ledige, ſondern die Einkommenſteuer nach den Sätzen für kinderlos Verheiratete zu entrichten. Für die jetzt durchzuführende Veranlagung für 1935 gilt aber noch die alte Regelung, wonach ſie als ledig gelten. N* Abgabe der Steuererklärungen für die Ein- kommenſteuer, Körperſchaftſteuer und Um- ſatzſteuer für 1935. Wir verweiſen auf die öffentliche Aufforderung des Finanzamtes mit dem feſtgeſetzten Termin! für den Ablauf der Erklärungsfriſt. Weiter weiſen wir darauf hin, daß eine allgemeine Verlängerung der Friſt nicht in Frage kommt, ſondern dieſelbe nur in einzelnen Fällen nach Maßgabe der Vorſchrift des§S 167 Abſatz 4 Abgaben— ordnung verlängert werden kann. Todesfall. Heute nacht ſtarb nach langem, ſchwerem Leiden, jedoch unerwartet, Frau Apollonia Adler Witwe geb. Winkenbach, Repsgaſſe 13. Nach einem Leben voll Arbeit und Mühen folgte ſie ihrem vor vier Monaten verſtorbenen Gatten in die Ewigkeit nach. Die Verſtorbene erreichte ein Alter von 73 Jahren. Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag, 3 Uhr, ſtatt. „Der Weg ins Paradies“. Am kommenden Sonn— tag, abends 8 Uhr, führt der zee A ce im Saale „Zum Ratskeller“ im Rahmen einer Kd. Veranſtaltung ſeine an Neujahr aufgeführte große Volksoperette:„Der Weg ins Paradies“ nochmals auf. Der Eintritt im Vorverkauf beträgt 30 Pfg., an der Abendkaſſe 40 Pfg. Vorverkaufs- ae bei den Mitgliedern des Männergeſangvereins, Hof— mann(Drehſcheibe) und DAF.⸗Dienſtſtelle„zum Löwen“ am 1 55 ab 19 bis 21 Uhr. Die ganze Viernheimer Bevölkerung iſt zu dieſem ſchönen Kd.-Abend herzlich ein— geladen. Es empfiehlt ſich, Eintrittskarten im Vorverkauf zu ſichern. Die Ziehung der Preußiſch-Süddeutſchen Staatslotterie, 5. Klaſſe der laufenden(46./272.), findet vom 8. Februar bis 13. März 1936 ſtatt. Schluß der Erneuerung: 1. Februar 1936. Jagdglück. Bei einer durch die Forſtbehörde Lorſch im Lorſcher Walde veranſtalteten Treibjagd wurden u. a. ein kapitaler Hirſch und drei prächtige Wildſchweine erlegt. Weidmanns Heil! Lehrgang für Früh⸗ und ie een Die Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau veranſtaltet am Diens⸗ tag, den 4. Februar 1936, in dem Lehrbetrieb für Gemüſe— bau in Gonſenheim bei Mainz, einen eintägigen Lehrgang für Früh⸗ und Treibgemüſebau. In einer Reihe von Re- feraten werden folgende Themen behandelt: Boden, Boden— bearbeitung, Sortenfragen, Anbaupläne im Früh- und Treib- gemüſebau, Einzelfragen aus der Gurken- und Tomaten— treiberei in Häuſern. Teilnahmeberechtigt ſind Gärtner und Gemüſeanbauer, die bereits über eine mehrjährige Praxis verfügen. Eine Teilnehmergebühr wird nicht erhoben, doch muß mit Rückſicht auf die Raumverhältniſſe die Teilnehmer— zahl beſchränkt werden. Fupballmeiſterſchalt ber biegen Volksjchulen Nach den Beſtimmungen des Reichsſportfül hrers iſt der Schulfußball als eingeführt zu betrachten. Im Monat Februar ds. Is. beginnen die Spiele innerhalb des Kreiſes. Als 3 Vortraining ſind die Fußballmeiſterſchaftsſpiele der hieſigen Volksſchulen zu betrachten. Jede Schule, Schiller— und Goetheſchule, ſtellt für die Spiele innerhalb des Kreiſes eine Mannſchaft, beſtehend aus Spielern des 7. und 8. Schuljahres. Geſtern haben die Spiele um die Fußballmeiſterſchaft der hieſigen Volksſch ulen ihren Anfang genommen. Es ſpielten zunächſt: 8. Schuljahr Goetheſchule gegen 7. Schul⸗ jahr Schillerſchule. Das Spiel endete mit einem 8:2-Sieg der Goetheſchule. Bei Halbzeit ſtand das Spiel noch 22. Dann machte ſich jedoch die größere Ausdauer des 8. Schul- jahres geltend und in regelmäßigen Abſtänden erzielten die Altſchüler 6 weitere Treffer. Nach dieſem Spiel traten 7. Schuljahr Goetheſchule und 8. Schuljahr Schillerſchule auf den Plan. Es war eine Luſt, dieſe kleinen Altſchüler gegen die bedeutend ſtärkeren Neuſchüler ſiegen zu ſehen. Mit nicht weniger als 6½2(3:1) wurden die Neuſchüler geſchlagen. Intereſſant das ganze Drum und Dran bei dieſen Spie⸗ len. Mit Temporufen wurden die Spieler angefeuert. Eine Klaſſe hat es ſich ſogar nicht nehmen laſſen. jedes Tor ihrer Mannſchaft mit Glockengeläute anzuzeigen. Die Spieler ſelbſt und ihre Anhänger hatten an den Spielen ihre helle Freude. Die nächſten Paarungen ſind: 8. Schuljahr Goetheſchule 8. Schuljahr Schillerſchule 7. Schuljahr Goetheſchule— 7. Schuljahr Schillerſchule Nachſtehend folgende Tabelle Goetheſchule, 8. Schulj. 17 4 872 2 Goetheſchule, 7. Schulj. 1 5 a 832 Schillerſchule, 8. Schulj. 1 1 5 Schllerſchule, 7. Sch.— 28 0 Swerk des 0 03/3 Das WS W. teilt mit: Achtung! Kohlenhändler! Die Ausſtellung der Wertquittungen für die Brennſtoff— gutſcheine der Serie D findet am Montag, den 3. Februar 1936, vormittags zwiſchen 9 und 12 Uhr, auf unſerer Dienſtſtelle ſtatt. AS dA, Ortsgruppe Viernheim Achtung! Amtswalter! Am 30. Januar 1936, dem dritten Jahrestage der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung, treffen ſich abends 8.30 Ahr ſämtliche Amtswalter im Gaſt⸗ haus zur Stadt Mannheim. Parteigenoſſen ſind ebenfalls eingeladen und erſcheinen, ſofern zum Aniformtragen berechtigt, in Aniform. Franzke, Ortsgruppenleiter. 5 Happenaenm Morgen Freitag findet im N haus„Zum Deutſchen Kaiſer“ ein Kappenabend ſtatt. Die Schwarz-Weiß⸗Kapelle wird den muſikaliſchen Teil der Un⸗ terhaltung beſtreiten.(Näheres folgt d durch Inſerat). * Maskenball im„Fürſt Alexander“. Beim Maskenball am Samstag im Flugplatzgelände Viernheim wird auch re e die Prinzengarde und die Boy des CDG. mitwirken. Die Picardgondel wird im Laufe des Freitags in Viernheim eintreffen. Alles wird ſtaunen, Ueber— raſchungen kommen am laufenden Band, für Stimmung iſt geſorgt wie noch nie. Es wird der Schlager der Saiſon ſein. Karten im Vorverkauf an den bezeichneten Stellen. 0 Klublokal„Zum grünen Haus“ Klub⸗ und Ortsmeiſterſchaften 35/361 In der 1. N hat ſich Walter durch einen Sieg über Frank die Tabellenführung erkämpft und liegt jetzt wieder gut im Rennen, da ſein ſchärfſter Konkurrent, Chriſt⸗ mann, ſeine zweite Niederlage und zwar von Neff hinneh⸗ men mußte. Es ſei noch geſagt, daß Neff durch dieſen Sieg noch beſtimmt ein ernſtes Wort in der Vergebung der Meiſterſchaft mitſprechen wird. Weiterhin gewann Merkel gegen Hanf und Adler gewann gegen Merkel. Nachſtehend der jetzige Tabellenſtand: Walter, Willi 9 6 1 2 6 Striehl, Julius 9 6 0 3 6 Hanf, Nikl. 10 6 0 4 6 Chriſtmann, H 1 5 0 2 5 Hofmann, Fr. 6 4 0 2 4 Neff, Georg 7 4 0 3 4 Frank, Georg 8 4 0 4 Merkel, Auguſt 9 3 1 5 3¹ Adler, Heinrich 11 3 0 8 3 Effler, Nikl. 100 ͤ i 0 In der 2. Klaſſe wird auch hart um jeden Punkt ge⸗ 1 Die 3 Klubmitglieder Jäger, Rech und Hanf haben hier bei gleicher Spielzahl 5 Punkte erreicht und werden auch die zwei Aufſteigenden unter ſich ermitteln, denn es iſt für das an 4. Stelle rangierende Klubmitglied kaum mehr mög⸗ lich, in die Entſcheidung einzugreifen. Ueberraſcht hat in die— ſer Klaſſe bis jetzt nur das etwas ſchlechte Abſchneiden von Joſef 8 der ſich bis jetzt noch keinen Punkt ergattern konnte. Der Tabellenſtand in dieſer Klaſſe iſt folgender: Jäger, Valt. 7 5 0 2 5 Rech, Ludwig 7 5 0 2 5 Hanf, Jakob 7 5 0 2 5 Martin, Franz 8 4 0 4 4 Theobald, Ludw. 8 2 0 6 2 Kugler, Joſef 5 0 0 5 0 In der 3. Klaſſe gibt es einen ausgeſprochenen Favo⸗ riten und dieſer heißt Jakob Diehl, an deſſen Meiſterſchaft wohl kaum mehr zu zweifeln ſein wird. Für den 2. Platz kommen aber noch 1 Mitglieder in Frage und es wird auch noch hier ſehr heiß um die Punkte gekämpft werden, denn bekanntlich 1 5 auch hier zwei Mitglieder auf in die 2. Klaſſe. Der Tabellenſtand: Diehl, Jakob 8 7 1 0 7 Kalt, Adam 5 3 1 1 3½ Reinhardt, Mich. 6 3 0 3 3 Adler, Nikl. 4 5 2 2 Hanf, Jakob 4 0 1 3 72 Merkel, Karl 6 0 1 5 15 Wir richten hiermit an unſere Mitglieder den Appell, doch in Zukunft die Spielabende zahlreicher zu beſuchen. Da doch kein Trinkzwang ae ſollte es doch Jedem mög— lich ſein, zu erſcheinen. Diejenigen Mitglieder, denen es nicht möglich iſt, Donnerstags zu erſcheinen, können auch Sonntags morgens ihre Partie nachſpielen. Man muß natür⸗ lich dann ſeinen Partner davon verſtändigen. Alle Turnier- partieen müſſen im Klublokal geſpielt werden. Partieen, die zu Hauſe ausgetragen werden, können als ſolche nicht aner⸗ kannt werden. Wir erwarten in Zukunft vollzähliges und auch pünktliches Erſcheinen. Wir wollen auch noch bemerken, daß unentſchuldigte Mitglieder ihre angeſetzte Partie an ihren Gegner verlieren. Daher im Verhinderungsfalle ſein Nichtkommen entſchuldigen. 1934 zu Anzahlungen und zur Führung eines Straßen- e en E U or erung ſteuerheftes verpflichtet ſind; 2. der nichtbuchführenden Landwirte, ſoweit ſie für ihre 99 zur Abgabe der Steuererklärungen für die Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer und Amſatzſteuer Umſätze Vorauszahlungen nach den jeweils geltenden 1 E für das Kalenderjahr 1935 1 Umſatzſteuerdurchſchnittsſätzen geleiſtet haben;. 1 ö 3. derjenigen Unternehmer, deren Umſatzſteuer für das Ka- a Die Steuererklärungen für die Einkommenſteuer, Kör— 2. Erwerbs- und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften; lenderjahr 1935 nicht mehr als 20.— RM. beträgt 5 perſchaftſteuer und Umſatzſteuer für das Kalenderjahr 1935 3. Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit; oder bei ſteuerfreien Umſätzen betragen würde, wenn 31 ſind in der Zeit vom 1. bis 29. Februar 1936 unter Be⸗ 4. ſonſtige juriſtiſche Perſonen des privaten Rechts; dieſe ſteuerpflichtig wären(863(2) der Durchführungs⸗ 4 nutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke wie folgt abzugeben: 5. nichtrechtsfähige Vereine, Anſtalten, Stiftungen und beſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz 1934) 1 15 andere Zweckvermögen; f Wegen der durch die Durchſchnittsſätze nicht abgegol⸗ 3. Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Einkom- 6. Betriebe gewerblicher Art von Körperſchaften des[tenen Umſätze, die über den gewöhnlichen Betrieb der Land⸗ 4 menſteuer ſind verpflichtet: öffentlichen Rechts(hierzu gehören u. a. ſämtliche wirtſchaft Einausgehen(Umſätze aus Sonderkul⸗ 9 5 A) Un beſchränkt Einkommenſteuerpflichtige öffentliche Verſorgungsbetriebe). uten, Wein bau, Forſtwirtſchaft) iſt eine Umſar, 11 1. wenn ihr Einkommen den Betrag von 8000 RM.[B) Beſchränkt ſteuerpflichtige Kör perſchaf⸗ ſteueterklckung. abzugeben,„ n„Zeit. überſtiegen hat, oder f ten über die inländiſchen Einkünfte 95 0 31. 12. 1935 den Betrag von 1000 RM. über⸗ 11 2. wenn ihr Einkommen weniger als 8000 RM., aber und zwar: 5 5.„„ 4. mehr als 4000 RM. h hat und darin Ein⸗ 1, Körperſchaften, Perſonenvereinigungen und Vermö— 4 9 gaben. nicht W g ee gleich⸗ 15 künfte von mehr als 300 RM. enthalten ſind, die gensmaſſen, die weder ihre Geſchäftsleitung noch ihren 15255 N 5 5 1 5 285 1 ane, weder der Lohnſteuer noch der Kapitalertragsſteuer Sitz im Inland haben; c 11 18 3 4 8 7 85 i 3 75 N ö unterlegen haben oder 2. Körperſchaften, Perſonenvereinigungen und Vermö-] gegebenenfalls zuſammen mit den durch die rau achtung II 3 hne Nückſicht auf die Sie we gensmaſſen, die nicht unbeſchränkt ſteuerpflichtig ſind nicht erfaßten Umſätzen aus Sonderkulturen, Weinbau und 0 J dne wier icht auf die Höhe des Einkommens, wenn„ g I Forſtwirtſchaft in der Zeit vom 1. 1. bis 31. 12. 1935— 0 Vetrac Fi 8* Forſtwirtſchaft, Gewerbebetrieb oder ſelbſtändiger Ar- f den Vetrag von 1000 RM. überſtiegen haben. es ganz oder teilweiſe aus Gewinn aus Land- und[C) Sämtliche Kör perſchaften, Perſonenver— 15 gungen und Vermögensmaſſen Ohne Rückſicht auf ein etwa vom Kalenderjahr ab⸗ sage beit(insbeſondere aus der Ausübung eines freien Be⸗„beim Wegfall der Steuerpflicht, insbeſondere auch weichendes Wirtſchaftsjahr iſt in allen Fällen der in der deff rufes) beſtanden hat und der Gewinn auf Grund eines bei der Umwandlung; N Zeit vom 1. 1. bis zum 31. 12. 1935 erzielte Umſatz 6 8 Buchabſchluſſes ermittelt iſt. 2. beim Uebergang von der beſchränkten zur unbeſchränk⸗ anzugeben i 8 f 5 a. B) Beſchränkt Einkom menſteuerpflichtige ten und beim Uebergang von der unbeſchränkten zur. 5 v Au 1. wenn ihre geſamten inländiſchen Einkünfte, nach Ab⸗ beſchränkten Steuerpflicht. Die zur Abgabe einer Steuererklärung Verpflichteten N 2 er Einkünfte je der steuer der der Kavi— a 1 Aga 9 0 lun 1115 155 Fukenfte, 1 8 Dine Niuckſicht auf dt 1 des Eink s haben ab-] haben die Steuererklärung auch dann abzugeben, wenn ihnen 1 ragsſteuer unterliegen, Rehe. Überſteigen g 55 ne e auf 1 00 1 4 e a 5 8 45 ein Vordruck nicht zugeſandt wird; die übrigen Steuerpflich⸗ ei ee 1 3 5 zugeben eine Einkommenserklärung bei Beteiligung mehrerer tigen haben eine Steuererklärung abzugeben, wenn ſie hier⸗ ll. 2. ohne Rückſicht auf die Höhe ihrer inländiſchen Ein-] Perſonen an den Einkünften aus zu vom Finanzamt aufgefordert werden 18 künfte, wenn dieſe, ganz oder teilweiſe aus Gewinn a) Land- und Forſtwirtſchaft, f. N i VI aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Gewerbebetrieb oder b) Gewerbebetrieb, 5 5 5 5 5 a el 27 7* 1 3 1 Wer die Friſt zur Abgabe der 0b en Steuer— hat ſelbſtändiger Arbeit(insbeſondere aus der Ausübung e) ſelbſtändiger Arbeit, 75 3 8 1 e eee 1 die eines freien Berufes) beſtanden haben und der Ge— d) Vermietung und Verpachtung unbeweglichen Vermö— ee, 8 3 e e 5 ee 2 0 Zu⸗ 1 winn auf Grund eines Buchabſchluſſes ermittelt iſt. gens. N ſchlag bis. 5 7775 festgesetzten ale auferlegt II. Die Verpflichtung zur Abgabe der Erklärung obliegt 2 60 15. ſtgeſetz 1725 9 Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Körper- in dieſen Fällen den zur Geſchäftsführung oder Vertretung VII 0 ftsſteuer ſi erpflichtet: befugten Perſonen. 5 f 15 abe 7. ichtige Körper fg erf IV Die Hinterziehung oder der Verſuch einer Hinterziehung — 0 8 2 5 3 5 N. 3* 4.* 2 i. 5 55 5 55 i 2 75 3 der Einko r, Körper sſteuer oder Umſatzſteuer ſchaften über ſämtliche Einkünfte und zwar: Zur Abgabe einer Steuererklärung zur Umſatzſteuer e ee ee Lee ee 1 1. Kapitalgeſellſchaften(Aktiengeſellſchaften, Kommandit- ſind alle Umſatzſteuerpflichtigen verpflichtet mit Ausnahme: eee J 1 n b 2 geſete(en geſellſchaften auf Aktien, Geſellſchaften mit beſchränk— 1. der Straßenhändler, Wandergewerbetreibenden und an⸗ Fahren 15 1 5 ö 1— ter Haftung, Kolonialgeſellſchaften, bergrechtliche Ge— deren Umſatzſteuerpflichtigen, die nach 88 83 und 85 Heppenheim, den 28. Januar 1936 werkſchaften); der Durchführungsbeſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz Finanzamt. „Amtliche Jelanntmachungen„Der Weg ins Daradies“ Große Volksoperette Schafe und Ziegen. 9 g 8. 5 5 1 N 0 Der Herr Reichs- und Preußiſche Miniſter für Er— durch die VS⸗Gemeinſchaft„Nraft durch Freude Biernheim nährung und Landwirtſchaft hat die Durchführung einer 2 5 Raſſenerhebung für Rinder, Schweine, Schafe und 1 Sonntag. den 2. Februar im Saale des-Aalsleller abenoͤs 8 Ahr angeordnet, die in den nächſten Tagen hier durchgeführt Nochmalige Aufführung durch die Spielerſchar des Männergeſangvereins. wird. Zweck dieſer Erhebung iſt die Gewinnung eines zah⸗ Eintrittspreis: Vorverkauf 30 Pfg., Abendkaſſe 40 Pfg. Saalöffnung: 19.00 Uhr. Vorverkaufsſtellen: 1 lenmäßigen Ueberblicks über die raſſenmäßige Zuſammen— bei den Mitgliedern des Männergeſangvereins, Hofmann(Drehſcheibe) und Del F. Dienſiſtelle z ſetzung des Viehbeſtandes und über den Stand der Zucht⸗ el 19 Mitgliedern des Mäannergeſangvereins, Hofmann(Drehſcheibe) und De F.-Dilenſtſtelle z. Löwen entwicklung in den einzelnen Gebieten des Deutſchen Reiches. am Freitag, ab 19—21 Uhr. 5 Die Viehhalter werden angewieſen, ſich über die Raſſen⸗ Ganz Viernheim iſt zu dieſem ſchönen KdF.-Abend herzlichſt eingeladen. art ihres Viehes genau zu orientieren, damit ſie im Zeit⸗ punkt ihrer Befragung zuverläſſige und ſichere Angaben ma— chen können. C ĩͤ e Viernheim, den 28. Januar 1936 **—„* 1 Betr.: Maßnahmen der Reichsregierun F zur Todes- 1 Anzeige 5 f Verbilligung der Speiſefette für die 5 115 198 955 g 5 minderbemittelte Bevölkerun g. Nach Gottes heiligem Willen entſchlief heute vormittag 8 Erbſen geſchälte 42 Uhr unſere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Bei Prüfung der Bedürfnisfrage wird künftig folgendes Schweſter, Schwägerin und Tante 5 i Kabliau und Filet billigſt bei Familieneinkommen zu Grunde gelegt: 5. 9 9 1 3* III 1 Bismarckſtr. 12. Fiſche 1. für ein kinderl. Ehepaar wöchentl. 18.— Nettoeinkommen FPall ADollonla Adler 2 5 Heringe, Marinaden r 37 g 1 3 0* uk 2. für Familien mit 1 Kind, wöchentl. 21.— Nettoeinkommen 1 . für 8 wöek 9 e b. Winnenbacn immer 1 3. für Familien m. 2 Kind., wöchentl. 25.— Nettoeinkommen 22 15 Leden zur rechten Stunde 4 fir 10 7 1 3* 28 N 5* nach längerem ſchweren Leiden, edoc Uunerwar, 95 ehe 2 . für Familien m. 3 Kind., wöchentl. 28.— Nettoeinkommen mit den Tröſtungen unſerer hl. Kirche, im Alter von 73 Jahren. wirkt das Angebot in der Pf. 26 bis 34 Pfg. Weiße Bohnen Pf. 16 und 19 Pfg. Wachtelbohnen Pf. 22„ Linſen gutkoch. Pf. 24 bis 36„ Graupen Pf. 20 bis 26„ Speiſereis Pf. 16 bis 32„ 3. für jeden weiteren Familienangehörigen hierzu 3.— RM. 8 8. a 8 0 5 1 5 e 9 0 Um ein Gebet für unſere liebe Verſtorbene bitten wöchentlich. 5 5 5. 5 ee err 8* ee e n e 5 eitung. Nie wird die 1 752 Es wurde feſtgeſtellt, daß verſchiedene Verkaufsſtellen Viernheim, den 30. Januar 1986 1 als Stö⸗ e 7 0 a zereits die 6 Reichsverhilli Scheine; 8 on* 1 1 1 9 8 J 5 erwendbaralsFleiſchgericht, e de Jelrduruen Unteedene e, ale ee eee von ne en. Die ausgegebenen Reichsver gsſc e ha⸗ 1 N 10 9 geg Au igsle⸗ Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag 3 Uhr manch andere Reklame 1 kg Doſe netto Inhalt o. Knochen 850 Gr. Doſe 1.50 Abgebrähte Salz⸗ den Gültigkeit für die Monate Januar, Februar und März 1936 und ſind wieder aufgeteilt für die einzelnen Monate. Es dürfen alſo nur die ene werbe te. cheine in Zahlung genommen werden, die für Wenn der Leſer am em⸗ pfänglichſten iſt, wenn er am beſten Zeit hat, wirkt vom Trauerhauſe, Repsgaſſe 13, aus ſtatt. 51 e betreffenden Monate G ültigkeit haben J Heute und morgen auf ihn ee D 1 2 4 2 5* 8 NI betreffenden ate Gültigkeit gaben Brennholz⸗Verſteigerung ſeefriſche Sauerkraut Pfd. 12, Verkaufsſtellen, die ſich nicht an die ge— 2 das angebot durch Gewürzgurken(Eſſig⸗ gebene n B eſtimmungen 5 0 alten, werden als Dienstag, den 4. Februar 1936, vormittags Cabliau 1. gurken) Stück 6 Pfg. Bezugsſtelle ausge ſchloſſen. 9 Ahr an werden im Gaſthaus„Rheingold“ zu 8 lle Zeltungsanzeige Delikateßgurken Salz⸗ Viernheim, den 25. Januar 1936 Lampertheim aus den Abteilungen Heide 14, 21 und 29 und Filel gurken) Stück 8 u. 12 Pig. (Durchforſtungen) öffentlich meiſtbietend verſteigert: CCC b Salzgurken St. 7u. 10 Pfg. D Bü r mei.. 5 Din n echtel Scheiter rm: Kiefer 200. Knüppel rm: Hemp , Kiefer 470. Neiſig 1. Kl. rm: Kiefer 42. Hügelſtraße Es wird gebeten, das Holz vor der Verſteigerung ein— Eſſiggurken St. 4 u. 6 Kleine Eſſigaurken ½ Pf. 25„ 7, Buck sachen in einfacher bis feinster V W Ledon for dere 2 Wagen 22 wee ee zuſehen. Blau unterſtrichene Nummern kommen nicht Häckſel⸗ n 1 Eingemachte Roterüben 3. 717— zum Ausgebot. Auskunft erteilt das Forſtamt und Herr maſchine Ausführung bei billig- Pf. 34 Pf. — eee Förſter Schwarz zu Forſthaus Heide. Zahlungsunfähige 2 Pferdes a Preiſelbeeren 8 ergo Schuldner von Domanialgefällen ſind vom Mitbieten aus⸗ geſchirre ster Berechnung liefert offen Pf. 60 Pf kin wrert.„. ſo 2* —. 5 geſchloſſen. und ſämtl. Acker⸗ die Buchdruckerei der 1034er Seutſcher Weiß⸗ wein offen Ltr. 60 Pfg. 1934er Deutſcher Not⸗ wein offen Ltr. 55 Pfg. 3 Prozent Nabatt mit Ausnahme wenig. Artikel gejj. Jorſtamt Lamberthein e geen Hlernnelmervolxszellung Vereins⸗Anzeiger g.. die Nude fran 2 lleh- liest vorher den A n- Nadfahrer⸗Verein Eintracht. Sonntag, den 2. illlen. g n Februar, nachmittags 3.30 Uhr im Lokal Mitglieder Schweine zeigenteil der verſammlung. Tagesordnung: Betr. des am Sams⸗ Del tag, den 15. Februar ſtattfindenden Maskenballs. Es eee Uiernheimer U 1 7 e wird um vollzähliges Erſcheinen e Steinſtraße 32 Uoln 11 a ,, ,, Bezirksvertreter 8 W Szel ung * Mworrn Aren werner xx ꝛꝛʒ F bh Sie ihre Einkäufe be. EIn 0 1 8 0 2 1——— 2 2 1 5 *. Molke gensnelm a. 5. S Die kleine Anzeige iſt beſſer sorgt. Sde weib in diesem„ kern puoplih ena ſcper ammelin Sfl. 88 und das sgi Adolf Hitlerſtr. 2 1 4 Blatte befinden sich stets 25 5 105 1 vom Vater her)— am 2. februar wieder fur das U. S als keine Anzeige gute Bezugsquellen. 2. 5. rr 11 1 3 1 5 * 14 6 5 3 ö N 1 1 1 ö 5 — 4 fenen Verluſte veröffentlicht wurden, werden 1 ann Erkrankungen durch den Bezug anerkannten Babyloniſches Sprachgewirr in Gar miſch⸗Partenkirchen/ Jetſuko Inada eine A eberraſchung „Hüatls“ und„Gamsbartl“. Schon jetzt gleicht Garmiſch-Partenlirchen einem Heer⸗ lager. Alle möglichen Sprachen haben die urwüchſige Mund— art der Eingeſeſſenen verdrängt. Engliſch iſt vorherrſchend, und man hört dieſe Weltſprache ſowohl im Olympia-Eisſtadion wie auf dem Skigelände oder in den Hotels und Bars von Gar— miſch ſelbſt, wo es am Tage überall ein buntes Leben und Treiben gibt. Bunt in des Wortes tatſächlicher Bedeutung, denn die Olympia-Kandidaten der einzelnen Nationen drücken mit ihrem verſchiedenfarbenen Dreß den Straßen und Gäßchen von„Ga- Pa“, wie die Amerikaner Garmiſch-Partenkirchen ſchnell amerikaniſch abgekürzt haben, ihren Stempel auf. Da ſind die Norweger im ernſten Dunkelblau, die Schweden im leuchtenden Hellblau und die Zapaner in ihrer dunkelgrünen Kleidung mit der Sonnenflagge auf der Bruſt. Sie ſind im Olompia-Gebiet ſo etwas wie eine Aeberraſchung, denn man hat ja vom Winterſport Nippons keine rechte Vorſtellung, und die Trainingsleiſtungen der Söhne des Landes der aufgehenden Sonne ſind keineswegs ſchlecht. Sie ſind überhaupt ein recht gemütliches Völkchen, und ihre beſondere Vorliebe gilt den „Hüatls“ mit„Gamsbartl“, die ſie ſich faſt alle angeſchafft haben. Garmiſch-Partenkirchen iſt zur Zeit ein Sammelplatz der beſten Skiläufer, Bobfahrer, Eishockeyſpieler und Eisläufer der Welt, von denen ein großer Teil zur Zeit allerdings einen „Abſtecher“ nach Berlin gemacht hat, wo im Sportpalaſt ja die Furopameiſterſchaften im Eis-Kunſtlaufen ſtattfinden. And ſelbſt in dieſer Fülle von Erſtklaſſigen fallen doch noch ein paar „Olympiaſterne“ auf— fünf, ſechs beſondere Perſönlichkeiten. Vom Fahrkartenſchalter auf die Sprungſchanze. Da iſt das norwegiſche Springwunder Birger Ruud — wer kennt ihn nicht? Auf jeder Sprungſchanze der Well iſt er zu Hauſe, faſt eine jede bezwingt er mit neuem Rekord. Auch bei einigen Probeſprüngen in Garmiſch flog er weiter durch die Luft als alle anderen. Imponierend die wuchtige Geſtalt Hans Kilians, des deutſchen Bobfahrers. Dem Werdenfelſer Land entwachſen— er iſt ein Garmiſcher Kind— hat er ſich über alle Welterfolge hinaus ſeine Arwüchſigkeit bewahrt. Wenn man ihn ſo kraft⸗ voll daherkommen ſieht, glaubt man ihm, ohne zu fragen, daß er einen Vierzehner-Schlitten in raſender Fahrt ſicher über die vereiſte Bahn bringt. Dreimal wurde er ſchon Weltmeiſter, zweimal errang er den deutſchen Titel. Anter der„holden Weiblichkeit“ fällt beſonders die deutſche Skimeiſterin Chriſtel Era nz auf, die ſich ſelbſt ſcherzhaft als„verhinderter Junge“ bezeichnet. In der Tat er— weiſt ſie ſich in ihren Rennen als hervorragend mutig und kühn, wie ein richtiger Junge. Kein Wunder, daß ſie als „Nebenſport“ große Faltbootfahrten durch die Iſar macht. Mit 9 Jahren gewann die Meiſterin ihr erſtes Skirennen, und zwar im Berliner Grunewald. Am Fahrkartenſchalter von Garmiſch-Partenkirchen ſitzt Wilhelm Egginger, der überall beliebte Torwart der deutſchen Eishockeyſpieler. Er iſt alſo ohne Reiſe gleich an Ort und Stelle. Luſtig ſchauen ſeine Augen aus dem kleinen Schal— terfenſter heraus und ſeine Freude auf die Olympiakämpfe iſt rieſengroß. „Haſeken“ wieder da! Nun reiſen wir in Gedanken zurück nach Berlin. In der Potsdamer Straße im Sportpalaſt herrſcht Hochbetrieb, denn die Kunſtläufer und Läuferinnen ſind ja hier verſammelt, um ſich auf die Kämpfe der Europameiſterſchaft vorzubereiten. Zwei Weltmeiſter ſind unter ihnen— Karl Schäter und Sonja Henie, das„Haſeken“ der Berliner. Die kleine Norwegerin genießt in Berlin tatſächlich eine kaum vol ſtellbare Volkstümlichkeit. Buntes Gewimmel herrſcht auf der kleinen Eisfläche. And doch— Karl Schäfer beherrſcht alles als überragende Perſön— lichkeit des Eislaufes. Wunderbar ſeine Figuren, die er mit tänzeriſcher Leichtigkeit, wie ſie eben nur ein ganz Großer fertigbringt,„hinlegt“. Vielleicht liegt das Geheimnis ſeines Könnens in ſeiner humorvollen Eigenart, mit der er ſtets über den Dingen ſteht. Er, der Sohn der klaſſiſchen Stadt des Kunſtlaufens, nahm im Vorjahr dem großen Grafſtröm den Weltmeiſtertitel ab. And dann— Sonja! Wenn man die in Berlin verſam— melten beſten Läuferinnen Europas durchgeht— es iſt bei aller Achtung vor ihrem Können nicht eine einzige dabei, die vor— läufig der Norwegerin den Weltmeiſtertitel abnehmen könnte. Als Kind wurde ſie ſchon bei den erſten Olympiſchen Winter— ſpielen in Chamonix beſtaunt, bald wurde ſie Weltmeiſterin und 1928— als Vierzehnjährige— hieß ſie ſogar Olympiaſiegerin. Seither beherrſcht ſie ſouverän den internationalen Eiskunſt— lauf. Aus dem 11jährigen Mädchen von Chamonix iſt in— zwiſchen eine junge Dame geworden. Aber ihr großes Können hat ſie aus der Kindheit mitgenommen, ebenſo wie ihren Charm, der ſie überall, wo ſie auftritt, zum Liebling der Maſ— ſen macht. Auch von einer„Neuerſcheinung“ muß man noch berich— ten. Noch kennt man ihren Namen in der Oeffentlichkeit nicht — vielleicht wird ihn ſchon in zwei Wochen die ganze Welt nennen. Auch die 11jährige Sonja war ja vor dem Winter— Olympia von Chamonix ſo gut wie unbekannt.) Auch Betſuko Inada, die japaniſche Meiſterin, von der wir hier ſprechen, iſt gerade 11 Jahre alt. Aber wie bei allen den anderen kindlichen Eislaufkanonen verblüfft auch ihre Sicherheit auf Schlittſchuhen, mit der ſie die ſchwierigſten Figuren bewältigt. Warten wir ab. wie ſie ſich in Garmiſch— Partenkirchen zur Elite der Welt hält. Wenn es auch noch nicht zum Olympiaſieg reichen wird— es kann nichts ſchaden, wenn man ſich ihren Namen einprägt. Schließlich haben wir uns ja gerade beim Eiskunſtlauf daran gewöhnt, in Kindern Weltmeiſter und Olympiaſieger zu ſehen. Was mit 11 Jahren noch nicht ganz klappt, kann ja ein Jahr ſpäter ſchon voll aus- gereift ſein. ö ———.———— Der Pflanzenſchutz in der Erzeugungsſchlacht Jährlich 2—3 Milliarden Mark Verluſte durch Pflanzen- ſchädlinge. In zahlreichen Zeitungsaufſätzen, Flugblättern und Sprechabenden iſt unſeren Bauern in dieſen Wochen die Notwendigkeit einer planmäßigen Schädlingsbekämpfung und eines ſorgfältigen Vorratsſchutzes dargelegt worden. Viele werden mit Staunen die Zahlen gehört haben, die über die alljährlich durch Pflanzenſchädlinge 9 6 ieſe do durch unſere Wiſſenſchaftler auf alljährlich 2 bis 3 Mil⸗ liarden Mark berechnet. Wer hieran zweifelt, möge ſich des ohlrübenwinters im Jahre 1916/17 erinnern, wo durch die Krautfäule der Kartoffeln die Ernte um 33 Prozent vermindert wurde. Das war ein Ausfall von 4 Zentner Kartoffeln je Kopf unſerer geſamten Bevölkerung. 1 Beiſpiele können auch für das Getreide, für die Futterpflanzen, für die Gemüſe und vor allem auch für den Obſtbau genannt werden. Bei der Vielzahl unſerer landwirtſchaftlichen Kulturen und bei der noch größeren Vielzahl der Schädlinge und Krankheiten, die nach meh⸗ reren Tauſenden zählen, iſt es leider nicht einfach, alle Schäden abzuwenden. Auch iſt, wenn die Schäden erſt einmal aufgetreten ſind, eine Ausheilung nur in den ſel⸗ tenſten Fällen möglich. Bei unſeren Pflanzenſchutzmaßnah⸗ men iſt das einzig wirkſame Mittel die Vorbeugung und dieſe muß ſich weitgehendſt den beſonderen Bedürf⸗ niſſen der Kulturpflanze und den beſonderen Verhältniſſen der Umwelt, in welcher dieſe Pflanzen angebaut werden, anpaſſen. Die wichtigſte Vorbeugungsmaßnahme iſt ſorgfältiger Anbau und gute Pflege der Pflanzen. Daneben müſſen die Getreidearten gegen zahlreiche Pilzkrankheiten durch Beizung des Saatgukes geſchützt werden, wobei es ſelbſl⸗ verſtändlich iſt daß nur einwandfreies und geſundes Saat- gut zur Verwendung kommt. Bei den Kartoffeln iſt der wichtigſte Schutz gegen 8 Saatgutes krebsfeſter Kartoffelſorten gegeben. Außerdem bedarf es in ganz Weſtdeutſchland im kommenden Jahr bei allen Kartoffeln und dieſen ähnlichen Gewächſen(Tomaten) an⸗ bauenden Bauern, Landwirten und Gärtnern der größten merkſamkeit über das Auftreten des Karkoffelkäfers, känkreich von Jahr zu Jahr vorrückend, jetzt dicht Weſtgrenze ſich ausgebreitet hat und mit ſehr hrſcheinlichkeit im Jahre 1936 in großen Scha⸗ iſche Grenze überfliegen wird. Wenn der Kar— koffelkäfer ſich auch in Deutſchland ausbreitet, iſt der An⸗ au dieſes für uns ſo wichtigen Nahrungsmittels ſtark gefährdet. Bei frühzeitiger Feſtſtellung des leiſeſten Ver⸗ dachtes, der ſofort der Bürgermeiſterei und telefoniſch der nächſtgelegenen Bäuerlichen Werkſchule zur Meldung ge⸗ bracht werden muß, iſt es möglich, durch umfaſſende Be⸗ kämpfungsmaßnahmen das Feſtſetzen des Kartoffelkäfers bei uns zu verhindern. Aeußerſt wichtig iſt auch der Pflanzenſchutz im O bſt⸗ ba u. Auf dieſem Gebiet müſſen wir in Heſſen⸗Naſſau un⸗ ſere Leiſtungen noch weſentlich ſteigern. Sind doch die Obſterträge trotz günſtigen Klimas bei uns niedriger als 1 8 1 in anderen Gebieten Deutſchlands, nur weil wir unſere Obſtbäume nicht genügend pflegen und Schädlinge aller Art einen großen Teit unſerer Ernte vernichten. Die Landesbauernſchaft hat jetzt in allen für den Obſt⸗ bau wichtigen Gemeinden die Anregung zu einer plan⸗ mäßigen Gemeinſchaftsarbeit gegeben, von der ſich kein Obſtbaumbeſitzer ausſchließen darf und die unter Umſtän⸗ den auf Grund einer Polizeiverordnung auch durch Zwang herbeigeführt werden kann. Dieſes Zwangsmittel ſollte aber nur ſelten anzuwenden ſein. Es muß erwähnt wer⸗ den, daß alle Obſtbaumbeſitzer im Intereſſe der Allgemein⸗ heit und in ihrem eigenen Intereſſe ihre Obſtbäume rich⸗ tig ausputzen und ſich an den gemeinſamen Spritzungen beteiligen. In gleicher Weiſe muß auch eine planmäßige Unkraut⸗ bekämpfung in Garten und Feld durchgeführt werden. . Im Eis eingebrochen. Der Bäckerlehrling Ernſt Wittmann aus Treuchtlingen brach auf dem Eiſe der Alten Altmühl in Pappenheim(Bayern) ein. Er konnte zwar gerettet werden, verſtarb jedoch nach wenigen Stunden im Krankenhaus. Erfroren. Der 50 Jahre alte Arbeiter Chriſtian Taubald von Schübelhammer(Bayern) wurde auf dem Induſtriegleis eines Selbitzer Werkes tot aufgefunden. Da die Leiche geringfügige Kopfverletzungen aufwies, vermu⸗ tet man, daß Taubald von der Laderampe abgeſtürzt iſt und dann der Tod durch Erfrieren eintrat. E Zwei Wilderer verhaftet. Die Polizei in Immen⸗ ſtadt verhaftete den 25jährigen Gebhard Burkhart und den 24jährigen Ludwig Schmid wegen Wilderns. Die beiden hatten mit einem zerlegbaren Flobert einen Gamsbock ge⸗ ſchoſſen. „ Zwei Bauernanweſen niedergebrannk. In der Nacht brach in Altershauſen(Mainfranken) im Anweſen des Johann Weber in der Scheuer ein Feuer aus, das in den Futter- und Strohvorräten reiche Nahrung fand. Das Feuer ſprang auch auf das Nachbaranweſen des Landwirts Endres über, deſſen Scheuer und Nebengebäude ebenfalls eingeäſchert wurden. Iisch- tennis Nad Eis- 2 2 2222 lagen: Z H I 22 2 32111 — 7 Güddeutſche Ringer⸗Mannſchaſtstämpfe Die Endkämpfe um die badiſche Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaft im Ringen, an denen die vier Bezirksmeiſter und vier Bezirkszweiten beteiligt ſind, beginnen offiziell zwar erſt am nächſten Wochenende, aber in Südbaden hat bereits vor⸗ weg ein Kampf ſtattgefunden, und zwar zwiſchen Rheinſtrom Konſtanz und Alemannia Kuhbach, den Zweiten der Bezirke 4 und 3. Konſtanz ſiegte mit 141 Punkten, wobei zu be⸗ rückſichtigen iſt, daß Kuhbach ohne Jägle kämpfte, der ſeinen Kampf noch nachholen darf. Das Endergebnis dürfte alſo 14:4 zugunſten Konſtanz' lauten.— In den Bezirken 1 und 2 wurden die reſtlichen Kämpfe zur Ermittlung der Bezirks⸗ zweiten ausgetragen. Der Vf Tun Feudenheim ſiegte in Ladenburg mit 11:7 und kam zuſammen mit VfK 86 Mann⸗ heim auf den zweiten Platz. Es iſt nun ein Stichkampf nötig, der am Mittwochabend in Mannheim ſtattfinden wird.— Im Bezirk 2 hat der Stichkampf zwiſchen KS Wieſenthal und Germania Karlsruhe ſchon ſtattgefunden. Wieſenthal fei mit 11:7 Punkten und nimmt nun an den Endkämpfen eil. Im Gau Güdweſt wurde nach Mainz 88 ein wei⸗ terer Bezirksmeiſter ermittelt, und zwar der VfK Schiffer⸗ ſtadt in der Pfalz. Die Schifferſtädter ſiegten im entſcheiden⸗ den Kampf über Siegfried Ludwigshafen mit 10:7 Punkten. Zuſammen mit Siegfried werden ſie nun den Bezirk Pfalz bei den Gau⸗Endkämpfen vertreten.— Im Bezirk Main⸗ Heſſen wird der zweite Vertreter in einem beſonderen Stich⸗ kampf zwiſchen Frankfurt⸗Eckenheim und Großzimmern er— mittelt, der nach Dieburg angeſetzt iſt.— Im Bezirk Saar werden wohl Saarbrücken-Weſt und Thaleiſchweiler die beiden Vertreter ſein. In Württemberg begannen die Endkämpfe um die Gaumeiſterſchaft mit dem Kampf zwiſchen KV 95 Stuttgart und dem letztjährigen Meiſter, TS Münſter. Man hatte den Stuttgartern die beſſeren Ausſichten gegeben, zumal in letzter Stunde auch noch der aus Koblenz zugewanderte Olympiakandidat Hilgert Starterlaubnis erhalten hatte. Aber gerade Hilgert wurde im Weltergewichtskampf von ſeinem Gegner Klein(Münſter) nach Punkten beſiegt und ſo ſchaffte Münſter im Geſamtergebnis einen überraſchenden 9:7-Sieg. In Bayern waren in beiden Gruppen die Tabellen⸗ führer kampffrei. In Nordbayern ſiegte Polizei Nürnberg über Fürth 97 mit 10:6, während in Südbayern die SVg Freiſing mit 1018 über die Münchner SVg erfolgreich war und damit Vergeltung für die Vorkampfniederlage übte. Ungeſchlagene Tabellenführer ſind nach wie vor SC Max⸗ vorſtadt⸗-Nürnberg in Nordbayern und Reichsbahn TSV Neuaubing in Südbayern. Zahlen aus Deutſchland Deutſchland iſt mit ſeinen 67 Millionen Einwohnern nach Rußland mit 106 Millionen der zweitgrößte Staat in Europa und ſteht der Fläche nach an vierter Stelle. Berlin iſt mit ſeinen 4,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt des europäiſchen Feſtlandes; ſie iſt die viert⸗ größte Stadt der Welt und der Fläche nach die zweitgrößte Stadt der Welt. Die meiſten Bahnhöfe in Europa hat Berlin. Es hat 250 Perſonenbahnhofsanlagen einſchließlich der Hoch- und⸗ Untergrundbahnen. 135 Die größte Bahnhofsanlage in Europa hat Der Leipziger Bahnhof hat 26 Bahnſteige und 2 empfangshallen. Wiesbaden iſt das größte Heilbad der Welt: ſeine Beſuchsziffer beträgt durchſchnittlich 200 000 im Jahr. Den Potsdamer Bahnhof in Berlin verlaſſen täglich tauſend Züge. Die größte Häufung von Höhlen in Europa verzeichnen die Schwäbiſche Alb und der Harz. Beide beſitzen faſt hun⸗ dert erforſchte Höhlen. Die höchſten Weinberge Mitteleuropas erſtrecken ſich im ſüdbadiſchen Glottertal. Die höchſten Temperaturen in Deutſchland ſind am Kai⸗ ſerſtuhl bei Ihringen mit 10.8 Grad Jahresdurchſchnitt; Montreux verzeichnet nur 10.1 Grad. Den größten Forſt Mitteleuropas beſitzt Oſtpreußen in der Johannisburger Heide. Die größte Roſenſtadt der Welt iſt Sangerhauſen. Sein Roſarium beſitzt 400 000 Roſenſtöcke in über 9000 Arten. Die größten Baumrieſen Mitteleuropas finden ſich im Südharz. Dort ſtehen über hundert Tannen mit 36 bis 48 Meter Höhe, die faſt 260 Jahre alt ſind. Buntes Allerlei Der vierbeinige„Bahnwärter“ lebt nicht mehr. RD. Der vierbeinige„Bahnwärter“, der bei Greves⸗ mühlen an der Strecke Luͤbeck—Bad Kleinen ſeinen„Dienſt“ tat, iſt kürzlich von einem Zuge überfahren worden. Den Reiſenden auf dieſer Strecke war der kleine Hund ſeit vielen Jahren betannt; ſie freuten ſich, ihn zu ſehen, wenn er bei der Vorbeifahrt des Zuges neben ſeinem Herrn an der Wärterbude ſtand und„Männchen“ machte. Meiſt wurde er durch Zucker und ähnliche Leckerbiſſen belohnt, die die Reiſen⸗ den ihm aus dem Zuge zuwarfen; er holte ſie aber immer erſt, wenn der Zug vorbei war. Kürzlich überhörte er einen herankommenden Zug und wurde überfahren, als er ſich ge⸗ rade ein Stückchen Zucker holen wollte. An der Stelle, wo er jahrelang die vorüberfahrenden Züge begrüßte, hat er auch ſein Grab gefunden. Leipzig. Rieſen⸗ Boxen · Hand bai fahren · hoc y ſennis 1 bol · Kegeln gugdx Scheimmen goltschun Aseneßen 1 ſurnen 1 Wr 1 11 8 unentschieden F