—. ä— lernheimer 2 el n . 6 1 uf. f g ihn 12 aden. 8* laſen. 5 2 2 8 2 2 t. 105 Vielgeleſene Tageszeitung 5 Vereins⸗ und Geichäftsanzeiger„ Jau 0 dak Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Beilagen: Willimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ lt 8„Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ * gebracht monatlich 1.20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. 1 Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, cht 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. i g 771 D.⸗A. Dez. 35: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig.. Anzeigenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig lh,. 5 Nr. 27 Samstag, den 1. Februar 1936 12. Jahrgang A= 1 eee ere ine f dere 3— ́⁵—́—ʒ—ʒ——T Nen. 2 nder gerne bereit, ihre Viehbeſtände zu verkaufen, da dieſe bar bezahlt 2 N Lage an den ronten 15 N *„ Andurchſichtig iſt die militäriſche Lage im Norden! Da N f. Ein Aeberblick über die Ereigniſſe in Abeſſinien will in erſchiene der Plan gegen Addis Abeba reichlich kühn und utopiſch. ſteht, daß der oft prophezeite Fall von Makalle infolge Ab 6 dieſem Augenblick gerade keine allzu roſigen Ausſichten für den Vermutlich handelt es ſich doch nur um möglichſte Ausdehnung ſchneidung der Zufuhrſtraßen von Adua und Adigrat her durch 1 Negus ergeben. Vor allem ſind da die Nachrichten über innere des beſetzten bzw. des zu erobernden Gebietes, damit man die Abeſſinier immer noch nicht erfolgt iſt. Vorſtöße der Abeſſinier Schwierigkei ten des abeſſiniſchen Herrſchers zu erwähnen. es als Pfand in etwaige neue Friedensverhandlungen mitbringen mit dieſem Ziel werden anſcheinend immer wieder zurückgedrängt. U Es iſt beute unbeſtritten, daß er im vergangenen Jahr einen Auf; kann, ſei es morgen, übermorgen oder erſt im Sommer! Die Kämpfe gruppieren ſich um zwei Daten, die Wochen vor ö ſtand in God ſcham niederſchlagen laſſen mußte durch reguläre Wer ſich die Lage der italieniſchen Truppen jetzt an Hand J Weihnachten und jetzt vom 20. Januar ab. Beidemal waren es 0 Truppen, die er auf dem nördlichen Kriegsſchauplatz damals gut der Karte vergegenwärtigen will, der hält ſich am beſten an die ſchwere, erbitterte Kämpfe! Die Dezemberſchlachten führten jene bätte brauchen können. Die Provinz Godſcham liegt unmittelbar[großen Flußläufe. Der Hauptſtoß der Ztaljeniener erfolgte zwi- ſchwere Bedrohung von Makalle herbei. In den Januarkämpfen üdlich des Tanaſees, alſo nordweſtlich von der Hauptſtadt Addis ſchen dem Dau a Parma und dem Ganale Doria. haben die Italiener doch bis jetzt alle weiteren Verſuche der 0 Abeba. Jetzt berichtet eine engliſche Zeitung, die„Daily Mail“, Weit im Weſten haben ſie das ehemalige Hauptquartier des Ras Abeſſinier nordweſtlich von Makalle, jene Rückzugsſtraße weiter ö daß die Gefahr eines Aufſtandes in ganz Abeſſi nien Deſta beſetzt, Negell i. Es iſt auf der Karte etwa in der Mitte zu bedrohen und dadurch Malalle abzuſchneiden, im weſentlichen läglich ſtärker werde! Vielleicht iſt das übertrieben, wenngleich die zwiſchen Dolo und dem großen See Ab ai, d. h. es liegt abgeſchlagen. Sachverſtändige machen darauf aufmerkſam, daß eiy Niederlage von Dolo moraliſch keine gute Wirkung auf die Ein⸗ ſchon vor dem Aufſtieg ins Land Sidamo. 70 Kilometer nördlich Thier die kleine Regenzeit ſich ſchon anzeige durch heftige Ge— 1 heimiſchen ausüben konnte! Aber anzunehmen iſt die Richtigkeit von Negelli wurde ein abeſſiniſches Rotekreuz-Flugzeug beſchoſſen; witter, und daß es dann zunächſt mit Kriegshandlungen aus ſei! 4 von Anruhen in der Provinz Aruſſi. Dieſe liegt ſüdöſtlich von alſo ſind die Italiener hier nach Norden vorgedrungen! Weitere[ Badoglio hat in einem Interview die Beſorgniſſe über die Wider— Addis Abeba, alſo nördlich der neuen italieniſchen[Bewegungslinien bilden der Ganale Doria ſelber und der direkt ſtandsfähigkeit der Truppen während der Regenzeit zu zerſtreuen 4 Front, die ſich von Dolo nach dem Seengebiet weſtlich hinüber[von Norden kommende Web. Ebenſo iſt zwiſchen ihm und dem verſucht. Sie hätten im vergangenen Sommer ſchon die große 1 erſtreckt. Es iſt leicht zu erkennen, daß eine Meuterei in dieſer die Ogaden mitten durchſchneidenden Web Schebeli die Regenzeit überſtanden! Anſcheinend haben ſich die Fronten beider⸗ Gegend für die abeſſiniſche Kriegsführung da unten von größter italieniſche Front in Vorwärtsbewegung geraten. Die„Italia“ ſeitig im Norden feſtgebiſſen, ſo daß weſentliche Aenderungen in 45 Gefahr werden kann, auch wenn anzunehmen iſt, daß die zur weiß über dieſen Vormarſch namentlich im Nordweſten zu be- nächſter Zeit nicht zu erwarten ſein werden. Freilich iſt es auch 13 Anterdrückung angeſetzten abeſſiniſchen Truppen nicht vor den richten, daß er die Verpflegungs- und Nachſchublage der Italiener[den Italienern nicht gelungen, wieder bis zum Takazee und zu 45 ſchwerſten Maßnahmen zurückſchrecken werden! Da gibt's in die- erleichtere. Das Land ſei fruchtbar und die Eingeborenen ſeien deſſen Nebenfluß Gewa vorzudringen. s. ſem Land und in dieſem Kriege keine Hemmungen. Auch ſoll Ras Deſtas Armee durch Hungersnot, Krankheiten, Fahnenflucht und* v0 9 die Kriegsverluſte zuſammengeſchmolzen ſein. Gloße Mehrheit füt Das Kabinett Farraut 0 915 Grazianis Vorſtoß von Dolo aus gelungen war, wurde 3 vielfach gemutmaßt, daß er nun wieder nach dem öſtlichen 6 2. 5 4 5 ö . ſich 3 den erſehnten. fte Die Kammer billigt mit 361 gegen 165 Stimmen die neue Regierung 8 auf Harrar, nach Norden, gegen die Bahnlinie, 5 4 1 1 verwirklichen werde. Das ſcheint indeſſen nicht der Fall zu ſein. Eine Mahnung Garrauts zur. Einigkeit Vielleicht, wurde dieſer taltiſche Erfolg im Südweſten feſtgehalten DNB. Paris, 31. Zan.[Gruppen zuſtandegekommen ſei. Er allein trage die Verant— 1 und dolitiſch ausgebaut. Grazianis Berichte boben hervor, Die Abſtimmung in der Kammer hat 361 Stimmen dortung für die Zuſammenſetzung des Kabinetts. Er habe die ö daß die hier unten an der Keniagrenze wohnenden Gall a— 3 5 95 1* Mitarbeit hervorragender Perſönlichkeiten aus allen Parteien . ſt ä mme(nach der Provinz Boran Galla Borana genannt) ſchon für die Regierung und 165 Stimmen gegen die Regierung er⸗ gewollt Wenn 29 5 nicht 1 808 f 1855 zu eu 15 10 einmal Italien anerkannt hätten, vor 40 Zahren, dem italieniſchen[bracht. Die Regierung hat alſo eine Mehrheit von 196 Stim⸗ Ae er wenigſtens gewiſſe unrichtige Bedauptungen über die 0 lt r. 5 3 1 0 2 3. 1 8 5 8 5 1* Faller 0 B 7. e 5 men bekommen. angeblichen Hintergründe der Regierungsbildung zurückweiſen. ö 1 pater ermordet. Die italieniſche Niederlage von Adua 1896 Die Auszählung dauerte ungewöhnlich lange, weil von den Sarraut wandte ſich dann gegen das Fortbeſtehen der ö 5 vernichtete auch dieſes friedliche italieniſche Eroberungswerk bei* l f Ein litiſchen Ge 18 Als Vorbild führte er , den Galla in der Provinz Boran. Die Galla hier ſind Moham-[ Abgeordneten etwa 1200 namentliche Stimmzettel abgegeben innerpolitiſchen Gegenſätze. Als Vorbild führte er ö r nz Boran. Die Galla bier ſind Moham 3 5 England an, wo in der Stunde bedeutender Ereigniſſe alle 1 medaner und wurden von den koptiſch-chriſtlichen Ancharen unter-[worden waren, um die Abſtimmung zu erſchweren. Parteien einmütig zuf we, er 2 1 5 1 5 99 1. arteien einmütig zuſammenſtünden. Er ſelbſt verfechte den Ge— 11 worfen. Möglich, daß die Italiener hier bei dieſen abeſſiniſchen 5 5 danken der 1 Sein et ö n Antertanen wirklich leichtes Spiel haben. Kommt noch hinzu, daß Die Kammerſitzun danken der Konzentration. Seine weiteren Ausführungen ö U dieſe Galla und ihr Land Boran mit zu jener großen Zone bis 9 3 0 915 Beeinfluſſung 992 Mitte der. W abgeſtenl . zum 36. Längengrad gehören, das der Laval-Hoare-Plan den Sarraut kündigt Milderung der Sparverordnungen an.. 55 2 0. en augen U Italienern als Kolonialland zugeſprochen hatte. Es wurde ſchon DNB. Paris. 31 J. Mü der 1 biw zu verteibigen. 1 2 . deim erſten Kommentar zur Dolo Schlacht an dieſer Stelle ver⸗ 8. 22 DRB. Paris, 51. Jan.„ Auf Anfragen zum Regierungsprogramm gab er die Zu- ö re 1 2 Heber 5 5. das fein Die Kammer ſetzte am Freitag von 9 Ahr bis gegen Mittag ſicherung, daß ſich das Kabinett eine Milderung der 1 werde! Sie darf heute als bestatigt gelten. Wenn im Frühjahr die Ausſprache über die Regierungserklärung fort und vertagte] Sparverord nungen angelegen ſein laſſe. Außerdem ö f 75 Regenzeit beginnt 8 gruße Pause 0 Kriegführens Ae ſich dann auf 15 Ahr. Am Vormittag kamen Redner der ver⸗[werde er ſich beſonders der Arbeits! oſen annehmen. a 4 tritt, wird die Zeit kommen, da wieder nach Frieden geſucht ſchiedenſten Richtungen zu Wort und meldeten ihre Wünſche für„. Mit einer Verbeugung vor Herriot betonte Sarraut die . wird. Der Friede aber würde nach dem Status quo der Kriegs- die Tätigkeit der Regierung an. Zum Schluß verlas der Kam. reue Frankreichs zum Völkerbund„Wir glau⸗ N lage beſtimmt ſein! 1 8 98 merpräſident die bisher eingebrachten Entſchließungsentwürſe. ben“, ſo erklärte er,„an die Notwendigkeit des Völkerbundes, da 5 ö 5 1 In der Sitzung der Kammer am Freitag nachmittag ſetzte ſich] wir 5 e der 1 Sicherheit 1 N. min 2 2 Er und ſein Kabinett würden für eine unparteiiſche und 14 ö Die italieniſchen Blätter geben heute der Aeberzeugung Aus— Miniſterpräſident Sarraut loyale Abwicklung der Wahlen Sorge tragen. r druck, daß die Moral der Truppen des Negus überall erſchüttert[in einer Rede von 75 Minuten Dauer mit den vorliegenden An- Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten wurden auf der 1 0 und die innere Widerſtandskraft ſeines Reiches gebrochen ſeil[fragen auseinander. Er legte vor allem die Gründe dar, die ihn Linken mit Beifall aufgenommen, während ſie von der Rechten . Sie künden„große Ereigniſſe“ an. Es wird nicht viel Zweck haben,[zur Lebernahme der Regierungsbildung beſtimmt haben und häufig unterbrochen wurden. 1 Mutmaßungen hierüber anzuſtellen. Vielleicht iſt wirklich an einen wandte ſich gegen die Behauptung, daß ſein Kabinett unter der Es folgte eine Sitzungspauſe, in der die Gruppen Gelegen— Vormarſch auf die Hauptſtadt Addis Abeba gedacht![ Einflußnahme der Kommuniſten, der Freimaurer oder anderer J heit haben, über ihre Haltung bei der Abſtimmung zu beraten. N Das hätte jedoch zur Vorausſetzung, daß hier im Süden die Abeſſinier nicht mehr über nennenswerte geordnete Truppen ver⸗ 9 9 9 5 fügten! Außer Ras Deſta aber ſtanden in Mittel-Nordogaden ö noch zwei weitere Heereskörper, des Ras Mikael und des b 1 er 0 b enera on f Ras Naſibu. Sie müſſen noch unverſehrt vorhanden ſein. Es ö verlautete, daß von ihnen aus die Reſte der Deſta-Armee ver— 2 2 a„. ſtärkt worden ſeien! Was iſt doch das Kriegsglück für ein DNB. Athen, 31. Jan. Jahre 1896 nahm er als Freiwilliger an der Revolution von f launiſches Ding. Es kümmert ſich ſo verdammt wenig um menſch— General Kondylis iſt am Freitag einem Schlaganfall Kreta teil. In den Jahren 1905 bis 1908 beteiligte er ſich als b liche Einſchätzungen und Mutmaßungen! Was wurden dem Ras. N is li 5 1 Freiſchärler an den mazedoniſchen Kämpfen. Die Feldzüge von ö i erlegen. Kondylis litt an angina pectoris. a r 5 Deſta für Vorſchußlorbeeren gezollt! Man hat den ehemals 8 I Nunbelis it vem Tode nm„ 1912 bis 1918 machte er als Offizier der regulären Armee mit. türkiſchen Wehib Paſcha, den Berater der abeſſiniſchen Heer⸗ eee ieee ene. Im Jahre 1919 kämpfte Kondolis gegen die Bolſchewiken auf führer im Süden, als den Strategen herausgeſtrichen! And jetzt[er mit einem Abgeordneten eine Anterredung hatte. Jede ruſſiſchem Boden und in Kleinaſien gegen die Türken. Infolge klaubt der Ras mühſelig zuſammen, was von ſeiner Niederlage Hilfe war vergeblich. König Georg hat bei Bekanntwerden der der Wahlniederlage Venizelos' im November 1920 nahm er übrig blieb! Aber es iſt auch nicht zu vergeſſen, daß in der Todesnachricht ſeinem Beileid Ausdruck gegeben. ſeinen Abſchied und ging nach Konſtantinopel, wo er eifrig für gleichen Weiſe wie im Norden, ſo hier im Süden die Italiener 4 Venizelos arbeitete. 1922 kehrte er nach Griechenland zurück, auf hohes Gebirge ſtoßen werden, wenn ſie weiter nach Norden 5. 19 0„ wurde Diviſionschef in Kreta und unterdrückte dort 1923 eine und Nordweſten vorrücken. So daß auch hier unten Aehnliches„General Kondylis wurde 1879 in Pruſſo(Provinz Eury⸗ Militärbewegung der Königfreundlichen. Eine bedeutſame Rolle ſich wiederholen würde, wie im Norden an der Tigrefront. Darum J tanien) geboren. Nach Beendigung ſeiner Gymnaſialſtudien im ſpielte Kondylis während der Diktatur Pangalos. So- wollen beide Teile ſiegreich ſein, Italiener und Abeſſinier. Feſt lange Pangalos mit dem Parlament arbeitete, unterſtützte ihn Kondylis, verließ ihn aber, als er unverhüllt die Diktatur er— richtete. 1926 wurde Kondylis verbannt. Wenige Monate ſpäter kehrte er wieder nach Athen zurück, ſtürzte Pangalos, rief Ad— miral Konduriotis zum Präſidenten der Republik aus, führte Neuwahlen durch und trat hiernach zurück. Er begab ſich nach Frankreich, von wo er erſt 1930 zurückkehrte. Als Kriegsminiſter im Kabinett Tſaldaris trat Kondylis im Jahre 1933 wieder in das politiſche Leben ein. Mit ſtarker Hand warf er den maze— doniſchen Aufruhr nieder. Zu dieſer Zeit vollzog ſich auch ſein Wandel vom Venizeliſten zum Monarchiſten. Die Oktobertage des Jahres 1935 wurden zum Wendepunkt in der griechiſchen 2 an, Italieniſcher Vorſtoß auf Addis Abeba , 5 Eine Leberſichtskarte zu den jüngſten Ereigniſſen an der R Wala abeſſiniſchen Südfront. Nachdem General Graziani Ne— Serloqubi alba 7 gelli eingenommen hat, ſcheint er zu der großen Seen— 7 N 0 ede, N kette vorſtoßen zu wollen, die ſich bis in die Nähe von e Cobön I, D weſentlich leichter fallen wird. Mitten in das abeſſiniſche Bergland iſt hier ein tiefer Graben eingeſchnitten, in dem die motoriſierten italieniſchen Abteilungen ſchnellere Fort— Addis Abeba hinzieht, und in der ihm das Operieren 27 . Dolo. ſchritte machen können, als es ſonſt die unwegſamen Berge Geſchichte.. ö a. 2 N 22. zuließen.(Graphiſche Werkſtätten, M.) An der politiſchen Neugeſtaltung Griechenlands —. 8 hat General Kondylis entſcheidenden Anteil gehabt. Am 10. Ok— 4 , 2 tober übernahm er die Führung, ſtürzte Tſaldaris und bildete 13 r eine eigene Regierung. Die Republik wurde abgeſchafft. Bei der 1 von Kondolis auf den 3. November anberaumten Volksabſtim— ö EN 255 1 8** r. 2* 1 1 1 2 8 1 ———„—-— 1— = — 2— ů— — — — ————— 0 27 r 9 — — . 5 5— 9 ee Glückwünſche an Emil Strauß Ein Schreiben des Reichsminiſters Dr. Goebbels. DNB. Berlin, 31. Jan. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat an den Dichter Dr. Emil Strauß in Freiburg anläßlich ſeines 70. Geburtstages das fol⸗ gende Schreiben gerichtet: Sehr verehrter Pg. Strauß! Zu Ihrem 70. Geburtstage ſpreche ich Ihnen, dem Mei— ter deutſcher Erzählungskunſt, meine aufrichtigſten und, berzlich⸗ ſten Glückwünſche aus. Sie haben mit Ihrem Werk'unſerem deutſchen Volke in Jahrzehnten wechſelvollen und ſchweren Schickſals ein reines Bild ſeines Weſens gezeichnet und ihm damit die Kraft zu ſeiner Selbſtbehauptung verankern helfen. Ihnen dafür zu danken und Ihnen noch diele Jahre ungebro— chener Schaffenskraft zu wünſchen, iſt mir daher ein Herzens— bedürfnis. Glückwunſchtelegramm des Erziehungsminiſters. DNB. Berlin, 31. Jan. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat dem Dichter Emil Strauß folgendes Glückwunſchtelegramm geſandt: Zum 70. Geburtstage ſende ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche. Ich gedenke dabei Ihrer großen Verdienſte um das deutſche Schrifttum und wünſche Ihnen noch viele Jahre erfolgreiches Wirken. gez. Ruſt. mung entſchied das griechiſche Volk zu rund 98 v. H. für die Wiederherſtellung der Monarchie. Bis zur Rückkehr des Königs vergingen knapp drei Wochen. Es kam jedoch bald zur Trennung zwiſchen Kondyliis und dem König, da dieſer für eine allgemeine Amneſtie eintrat. Trotzdem führte Kondylis bei den Wahlen am 26. Januar 1936 eine der monacchiſtiſchen Par⸗ teien, mußte aber ſehen, daß die Venizelos-Partei als ſtärkſte aus dem Trefſen hervorging. Der Name Kondylis iſt aus der neueren Geſchichte Grie— chenlands nicht mehr fortzudenken. Kondylis iſt immer und in erſter Linie Patriot geweſen; nur unter dieſem Geſichtspunkt iſt es möglich, ſeinen vielfach verſchlungenen politiſchen Weg zu verſtehen. Ernennungen im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda DNB. Berlin, 31. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat am 30. Januar im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda er— nannt: Den Präſidenten der Reichstheaterkammer Oberregie— rungsrat Dr. Schlöſſer zum Miniſterialrat, den Referenten Weinbrenner zum Regierungsrat und den Amtsrat Protz zum Regierungsrat. Einſchränkung des Durchgangsverkehrs nach und von Oſtpreußen Deutſch⸗polniſche Verhandlungen. DNB. Berlin, 31. Jan. Das polniſche Verkehrsminiſterium hat der Deutſchen Reichsbahn mitgeteilt, daß wegen der noch nicht erfolgten Re⸗ gelung der aus dem Durchgangsverkehr nach und von Oſtpreu⸗ ßen bzw. Danzig aufgelaufenen polniſchen Guthaben am 7. Fe- bruar eine erhebliche Einſchränkung dieſes Verkehrs ein— treten müſſe. Die polniſcherſeits beabſichtigte Maßnahme ſteht im Zuſammenhang mit den Schwierigkeiten der Transferierung der Deviſenbeträge, die die Deutſche Reichsbahn der Polniſchen Staatsbahn für den Durchgangsverkehr durch polniſches Ge— biet ſchuldet. Zur Zeit ſchweben Verhandlungen zwi⸗ ſchen der deutſchen und der polniſchen Regierung über Möglich- keiten, durch die die Transferſchwierigkeiten behoben werden können. Die zuſtändigen Stellen ſind bemüht, die nötigen Vor— kehrungen im Zuſammenhang mit einer etwaigen Einſchrö kung des Durchgangsverkehrs zu treffen; ſie glauben aber erwarten zu können, daß die von polniſcher Seite angekündigten Maß— nahmen im Hinblick auf die ſchwebenden Verhandlungen nicht in Kraft geſetzt werden. Deutſch⸗däniſcher Warenverkehr DNB. Kopenhagen, 31. Jan. Die im Dezember vorigen Jahres in Berlin begonnenen deutſch-däniſchen Wirtſchaftsverhandlungen ſind im Januar in Kopenhagen fortgeſetzt worden. Als Ergebnis dieſer im Geiſte gegenſeitiger Verſtändigung geführten Verhandlungen iſt nach eingehender Prüfung der wirtſchaftlichen Grundlagen und Mög— lichkeiten beider Länder am 30. ds. Mts. ein Abkommen über den gegenſeitigen Warenverkehr im Jahre 1936 unterzeichnet worden. Deutſcherſeits iſt das Abkommen von dem deutſchen Geſandten Frhr. Richthofen und dem Delegationsführer Mini— ſterialrat Dr. Walter vom Reichsernährungsminiſterium, däni⸗ ſcherſeits von dem däniſchen Außenminiſter Dr. Munch und dem däniſchen Delegationsführer Geſandten Mohr unterzeichnet worden. Beide Regierungen werden das Abkommen bereits vom 1. Februar ab vorläufig anwenden, ſo daß eine Anterbrechung in den gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen nicht eintritt. Ziel der geführten Verhandlungen war es, den Warenverkehr zwiſchen den beiden Ländern auf eine möglichſt breite und ſichere Grundlage zu ſtellen. Dem trägt das Abkommen dadurch Rech— nung, daß es auf der einen Seite vermehrte Ausfuhrmöglich— keiten für deutſche Induſtriewaren ſchafft und anderſeits Däne⸗ mark eine über den bisherigen Amfang nicht unbeträchtlich hinausgehende Ausfuhr landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe nach Deutſchland ſichert. Geſuche der Verurteilten des Memelländer Prozeſſes um Gtraferlaß DNB. Kowno, 31. Jan. Sämtliche noch in Haft befindlichen Verurteilten des gro— ßen Memelländer Prozeſſes haben am Donnerstag und Frei— tag aus Anlaß des bevorſtehenden litauiſchen Anabhängigkeits⸗ tages am 6. Februar an den Staatspräſidenten Geſuche um Er— laß der Strafe auf dem Gnadenwege gerichtet. In den Eingaben wird auch unter Berufung auf 8 52 der litauiſchen Verfaſſung um Rückgabe der vom Kriegsgericht aberkannten bürgerlichen Ehrenrechte und Aufhebung der Vermögensbeſchlag⸗ nahme gebeten. Sämtliche noch in Haft befindliche Verurteilte ſind zur Zeit in den Gefängniſſen von Kowno, Mariampol, Schaulen und Wilkomir untergebracht. Dr. Neumann, Frhr. v. Saß und die vier zum Tode verurteilten, aber zu lebens- länglichem Zuchthaus begnadigten Memelländer befinden ſich im Kownoer Gefängnis. 1 ——— *———* Der Ausklang des 30. Januar DNB. Berlin, 31. Jan. Nach dem mehrſtündigen Vorbeimarſch der Alten Garde vor dem Führer grüßt der Führer zum Propagandaminiſterium hinüber die Angehörigen ſeiner toten Kameraden. Trommel— wirbel künden den großen SA.-R uf an. Kampflieder der Be— wegung und das Lied vom guten Kameraden erſchallen. Der ſchneidige Parademarſch der„Langen Kerls“ ſetzt ein, worauf das Lied„Volk ans Gewehr“ über den weiten Platz erklingt. Die begeiſterte Menge dringt bis an die Reichskanzlei vor und verlangt unaufhörlich den Führer zu ſehen, der auch noch einmal mit dem Berliner Gauleiter auf den Balkon tritt und nach allen Seiten grüßt. Singend ziehen die Formationen in ihre Standquartiere und nur ganz allmählich verliert ſich die Menge. Mitter nächtliche Gedenkſtunde für Maikowſky DNB. Berlin, 31. Jan. Vor dem Hauſe Maikowski⸗Straße 52 in Charlottenburg, an der Stelle, an der vor nunmehr drei Jahren Sturmführer Hans Eberhard Maikowski und Oberwachtmeiſter Zauritz von Rotmord erſchoſſen wurden und im Augenblick des Sieges ihr Leben ließen, fand in der Nacht zum Freitag eine Ge— denkſtunde ſtatt. Kurz vor Mitternacht rückten unter Trom— melwirbel die Ehrenformationen an. Die Feldzeichen und Fah— nen nahmen vor dem Hauſe Aufſtellung. Vor der Gedenktafel hatten die Eltern Hans Eberhard Maikowskis und die nächſten Angehörigen mit General Daluege und dem Kommandeur der Berliner Schutzpolizei Aufſtellung genommen. Ein Choral und Trommelwirbel leiteten die Weiheſtunde ein. Dann klang leiſe das Lied vom guten Kameraden auf. In ſeiner Gedenkrede entwarf Standartenführer Hahn ein getreues Bild des Kämpfers Hans Eberhard Maikowslki, deſſen Schickſal das Schickſal der kämpfenden SA. war. Mährend die Ehrenhundertſchaft der Polizei die Karabiner präſentierte, ſich die Fahnen und Standarten neigten, erklang noch einmal das Lied vom guten Kameraden. Mit dem Loſungs- wort Maikowskis„nichts für uns, alles für Deutſchland“ und einem Bekenntnis der ewigen Treue zum Führer ſchloß Stan— dartenführer Hahn ſeine Gedenkrede. Nach der nächtlichen Feier⸗ ſtunde beſchloß ein Vorbeimarſch in der Richard Wager⸗Straße die Gedenkfeier. Die alte SA⸗Garde in der Reichshauptſtadt Sondervorſtellungen in Theatern und Lichtſpielhäuſern.— Beſuch der„Grünen Woche“ und der Sehenswürdigkeiten Berlins. DNB. Berlin, 31. Jan. Stärker noch als am Vortage machte ſich am Freitag die Anweſenheit der Alten SA.-Garde im Straßenbild Berlins bemerkbar; vor allem waren natürlich die Sehenswürdigkeiten der Innenſtadt und die Muſeen ein ſtarler Anziehungspunkt. Nach dem anſtrengenden Ehrendienſt ſahen ſich die SA.⸗Män⸗ ner, nachdem ſie erſt einmal gut ausgeſchlafen hatten, in Berlin um, wobei ihnen das trockene Wetter ſehr zuſtatten kam. Eine große Reihe von Theatern und Lichtſpielhäuſern hatte Sonder⸗ vorſtellungen angeſetzt, in denen auserleſene, hochwertige Werke 0 Theater- und Filmkunſt Erbauung und Erholung verſchaff⸗ en. Nicht weniger als 3000 SA.-Männer aus Gegenden mit vorwiegend landwirtſchaftlichem Einſchlag beſuchten die„Grüne Woche“, nämlich die Gruppen Oſtland, Oſtmark, Nordmark und Pommern, und 1500 S A.⸗Männer der Gruppe Weſtmark hatten Gelegenheit, den zoologiſchen Garten kennenzulernen. Am Freitagabend ab 19 Ahr treten die SA.⸗Männer in 30 Sonderzügen die Rückfahrt in die Heimat an. Telegramme des Führers zum 30. Januar 5 8 DNB. Berlin, 30. Jan. 2 Führer hat anläßlich der Erinnerungsfeier des 30. Januar an Herrn Generalmajor v. Hindenbur g, an Herrn v. Papen und Herrn Geheimrat Hugenberg tele⸗ graphiſch Worte des Gedenkens geſandt. Am Grabe Horſt Weſſels 3 g DNB. Berlin, 31. Jan. Die Grabſtätte Horſt Weſſels ſtand während des ganzen Freitags im Zeichen zahlloſer Ehrungen, die die in Ber— lin anweſende auswärtige SA ihrem Vorkämpfer zuteil werden ließ. Von den frühen Morgenſtunden an zogen in ununter— brochenem Strom Tauſende aus allen Gauen Deutſchlands in kleineren und größeren Abteilungen zum Grabe ihres toten Kameraden, um in ſtummer Ehrenbezeugung an dem mit zahl⸗ loſen Kränzen überdeckten Grab zu verharren. Die Auslandspreſſe zum 30. Januar Die großen Feiern anläßlich des 3. Jahrestages der Macht- ergreifung durch den Nationalſozialismus werden in der Pa⸗ riſet Morgenpreſſe eingehend gewürdigt. Die norditalieniſche Preſſe ſchildert die Feiern des 3. Jahrestages der Machtergreifung ausführlich und darüber hinaus gibt ſie einen Aeberblick über die großen Ereigniſſe, die in den letzten 3 Jahren für die Entwicklung des Reiches von Bedeutung geweſen ſind. Die däniſchen Blätter berichten ausführlich über die Berliner Feiern. Der Berichterſtatter der„Dagens Nyheder“ ſchreibt u. a., der feſtliche Verlauf des Tages habe wieder einmal bewieſen, daß Hitlers Regierung ſtark ſei und daß ſie von einer einzig daſtehenden Volksſtimmung getragen werde. Der Der abeſſiniſche Rückzug zum Stehen gekommen Ein taktiſcher Fehler Ras Deſtas. DNB. Addis Abeba, 31. Jan. Die abeſſiniſchen Berichte von der Südfront laſſen erken— nen, daß die rückläufige Bewegung zum Stehen gekom— men iſt. In dieſem Zuſammenhang melden die Abeſſinier auch den Stillſtand der italieniſchen Vorſtöße der letzten Tage, die über Neghelli hinausgingen. Die Vorſtöße auf Aardara ſeien lediglich Anternehmungen zur Aufklärung geweſen. Man be— trachtet hier die Lage der italieniſchen Südarmee für den Fall, daß die Gebirgszüge nordweſtlich von Neghelli angegriffen wer— den ſollten, infolge des Nachſchubs nicht günſtig. Ein ſolches Anternehmen erfordere außerordentlich umfangreiche Deckungs⸗ manöver. In abeſſiniſchen Kreiſen iſt man ferner der Anſicht, daß dieſe Gebirgszüge faſt unpaſſierbar ſind. Gleichzeitig erfährt man, daß die einzelnen Abteilungen, die während der Gefechte die Fühlung mit ihren Armeeführern verloren haben, jetzt fämt— lich wieder geſammelt ſind und dem Gros der Armee Ras Deſtas wieder eingegliedert werden konnten. Die Nachſchübe aus dem Norden und dem Weſten ſind beendet, die den Beſtand der Armee wieder völlig aufgefüllt haben. Nach abeſſiniſcher Dar— ſtellung ſoll die Armee Ras Deſtas einſchließlich der ihr zur Verfügung ſtehenden Reſervekräfte auf doppelte Stärke gekom⸗ ken ſein. Man ſpricht auch von einen Kommandowechſel an dieſem Frontabſchnitt und glaubt, daß Kriegsminiſter Mou⸗ lougta den Oberbefehl über den Weſtabſchnitt der Südfront übernehmen werde. Den letzten Erfolg der Italiener an der Südfront ſchreibt man auf die Rechnung eines taktiſchen Fehlers, der Ras Deſta unterlaufen ſei. Er ſei mit ſeinen Truppen angriffs⸗ luſtig aus ſeinen Bergſtellungen in die Harrar-Wüſte nach Dolo herabgeſtiegen, um von dort die Italiener anzugreifen. Hier liege der Fehler. Denn bei dem italieniſchen Angriff habe er infolge der motoriſierten Abteilungen und der Tanks der Italiener ins Hintertreffen geraten müſſen. Er habe den ſchnellen Bewegun— gen des Feindes nicht genügend ſchnelle Bewegungen entgegen- ſetzen können. Heeresbericht Nr. 111 DNB. Rom, 31. Jan. Der italieniſche Heeresbericht Nr. 111 hat folgenden Wortlaut: „An der Somalifront nehmen die Organiſationsarbeiten im Abſchnitt von Neghelli ihren Fortgang. Die Einrichtung der neuen Verpflegungsämter iſt bereits durchgeführt. Viele Auf⸗ llärungsabteilungen haben zwiſchen Neghelli und dem Daua Parma feindliche Gruppen zerſtreut und dabei Gefangene ge⸗ macht. Die Führer und Notabeln der Gallas Borana fahren fort, bei unſeren politiſchen Behörden in Neghelli ihre Anter— werfung anzuzeigen. Von der Eritreafront iſt nichts Bedeutungsvolles zu mel— den. Die Flugſtreitkräfte haben an beiden Fronten zahlreiche Erkundungsflüge durchgeführt.“ Die neue Proteſtnote Italiens an Aegypten DNB. Rom, 31. Jan. Die neue Proteſtnote Italiens an Aegypten wegen Teil- nahme an der Sanktionspolitik weiſt, wie man von zuſtändiger italieniſcher Seite hört, Punkt für Punkt die einzel⸗ nen Maßnahmen zurück, die bisher von Aegypten gegen Ita⸗ lien auf dieſem Gebiet getroffen worden ſind. Sie geht ſomit weſentlich weiter als die erſte Proteſtnote. In ihr hatte ſich Italien beſonders dagegen verwahrt, daß Aegypten als Nicht- mitglied des Völkerbundes an den Sühnemaßnahmen teil⸗ nimmt. In hieſigen politiſchen Kreiſen gibt man zu verſtehen, daß ſich Italien genötigt ſehe, die zweite Note an Aegypten zu richten, obgleich Italien nicht die Regierung von Kairo für die Sanktionspolitik Aegyptens verantwortlich machen wolle. r 33 .— 8 2 e 15 rr Gemeinſames Gedenken DNB. London, 31. Jan. öffentlicht worden. Die„Times“ widmet der hier geleiſteten und deutſchen Vertreter der Kriegsgräberfürſorge würden ſich werde, der Toten der kriegführenden Staaten des größten Krie⸗ ges der Geſchichte gemeinſam zu gedenken. niemand vergeſſen könne. Der Führer der italieniſchen DNB. Berlin, 31. Jan. Winterfeld, eingetroffen. ſportfeld und das olympiſche Dorf zu beſichtigen. beſondere die Hitler-Jugend, kennen zu lernen. Garmiſch⸗ Partenkirchen Luftſperrgebiet DNB. Berlin, 31. Jan. ab 12 Ahr bis 17. Februar 1936 um 12 Ahr, iſt ber Luftraum über dem Gebiet mit den Grenzen Walchenſee ſperrgebiet erklärt. ſtrafbar. Ausnahmen beſtimmt das Luftamt München. Frühling in Bulgarien DNB. Sofia, 31. Jan. Die Wetterſtelle von Sofia bezeichnet die hohe Temperatur 50 Jahren des Beſtehens beobachtet worden ſei. ren ſtellen einen Rekord dar. ren von 20 bis 21 Grad Wärme gemeſſen worden. meteorologiſcher bäume zum Blühen gebracht. Gegenden Mittelbulgarien ſtehen die Roſengärten in voller Blüte. Moskau geführt habe. JJ. für die Kriegsgefallenen Die„Times“ zum Abkommen über die Kriegsgräberbetreuung. Der Wortlaut des im Dezember in Berlin zwiſchen der deutſchen, der britiſchen und der franzöſiſchen Regierung abge⸗ ſchloſſenen Abkommens über die Betreung der Kriegs⸗ gräber iſt in London in Geſtalt eines Weiß buches ver Arbeit einen Leitartikel und ſchreibt, daß das Abkommen zwar einem praktiſchen Zweck diene, aber gleichzeitig auch ein hohes Ideal verkörpere. Es verbinde Frankreich, das britiſche Reich und Deutſchland zu gemeinſamem Gedenken für die im Krieg Gefallenen ohne Rückſicht darauf, auf welcher Seite ſie gekämpft haben. Diejenigen, die ihr Leben für ihr Land gelaſſen hätten, würden gemeinſam geehrt werden. Die britiſchen, franzöſiſchen in der Körperſchaft treffen, die es als ihre Aufgabe bezeichnen Hierdurch würden die drei Völker in einer Weiſe zuſammengebracht werden, die Olympia⸗Mannſchaft in Berlin In Berlin iſt der Anterſtaatsſekretär im italieniſchen Erzie⸗ hungsminiſterium und Führer der Balilla, Ricci, auf Ein⸗ ladung des Präſidenten der deutſch-italieniſchen Geſellſchaft, von Herr Ricci iſt der Führer der ita⸗ lieniſchen Olympia-Mannſchaft für Garmiſch-Partenkirchen und wird ſeinen Berliner Aufenthalt dazu benutzen, um das Reichs⸗ Auch wird ihm Gelegenheit geboten werden, die Parteiorganiſationen, ins- Das Reichsluftfahrtminiſterium teilt mit: Vom 31. Januar — Eſchenlohe— Oberammergau— Grießen— Reichsgrenze bis Mittenwald— Walchenſee wegen der Olympiſchen Winterſpiele als Luft Das Aeberfliegen dieſes Gebietes iſt die den ganzen Januar hindurch in Bulgarien angehalten hat, als eine ſo außerordentliche Erſcheinung, wie ſie noch nie in den Anterſuchungen Allein die durchſchnittlichen Temperatu— Es ſind Höchſttemperatu⸗ In dieſem Wintermonat bietet die bulgariſche Landſchaft einen frühlinghaften Anblick. Das warme Wetter hat die Obſt⸗ Selbſt in den weniger warmen blühen Pflaumenbäume und Mandelbäume. In Moskau: Die PAT berichtet über einen neuen Zwiſchen · fall an der mandſchuriſch-ſowjetruſſiſchen Grenze, der zu einem Proteſtſchritt Stomonjakows beim japaniſchen Botſchafter in oder. Abzei Nr. 27— Samstag, den 1. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Der hijtorijche Marjch NSst. Jahr für Jahr, Sonntag für Sonntag ſind ſie marſchiert. Und in der Woche gehörte in faſt ununterbrochener Folge nach der Arbeit der Abend nicht der Erholung, ſon— dern auch wieder dem Sturm! Es war nicht leicht, ohne Ar— beit oder mit einem oder zwei Kameraden der einzige Natio— nalſozialiſt im Betrieb zu ſein und doch dieſen unerſchütter⸗ lichen ſiegesgewiſſen Glauben zu haben. Als am 30. Januar 1933 die Nachricht kam, daß der Sieg, um den ſie jahraus, jahrein gekämpft und gerungen hatten, nun Wirklichkeit geworden war, da war es für dieſe Männer draußen in den Städten und Dörfern wie die Ver— wirklichung eines Traumes geweſen. Durch den Rundfunk hatten ſie die große Stunde miterlebt, die damals Berlin, die Reichshauptſtadt und den Mittelpunkt des politiſchen Geſchehens, erſchüttert hatte. Der hiſtoriſche Marſch ihrer Berliner Kameraden worden. war ſo auch für ſie ein Exlebnis ge Drei Jahre ſind ſeitdem vergangen. Drei Jahre, die Ege 0 Kampf und Opfer und Einſatz für jeden dieſer alten SA.⸗Männer bedeuteten wie die Jahre vorher. Und doch iſt es ein anderer Kampf geweſen, weil ſie erlebten, wie die Sehnſucht, die ſie erfüllt, nun Schritt für Schritt Wirklichkeit wird. Nicht leicht, nicht wie ein Geſchenk des Himmels, ſondern im ſtändigen Ringen um das Vorwärts, um die Zukunft. Und am 3. Jahrestag dieſes hiſtoriſchen 30. Januar, da marſchierten die alten Glaubensträger der Bewegung, die treueſten Soldaten des Führers, den gleichen Weg, den ſie einſt am Rundfunkapparat nur miterleben, nicht mitmar— ſchieren durften. Die Treue marſchiert für den Führer! Lokale Nachrichten Viernheim, den 1. Februar 1936 Denkſpruch. 6 ſolang noch Zeit haſt! Jedes gute Wörtl Liebe ſpüren heißt leben, und Liebe Ganghofer. Sei gut, macht's Leben länger. geben heißt ſelig machen. Winterhiljswerk und Arbeitsbejchaßfung Die 5. Reichsſtraßenſammlung, die am 1. und 2. Feb⸗ ruar durch Männer der SA., SS., NSͤKK. und NS DStB. durchgeführt wird, benützt als Plakette das alte Zeichen der Treue, die Wolfsangel. Das Winterhilfswerk war ſchon immer darauf bedacht, ſeine Zeichen ſo zu wählen, daß irgend einer Induſtrie ge— holfen werde. Dieſes Mal ſollen es die e und 5 ſein, die unterſtützt werden. Die Lederarbeiter, N Offenbach a. M. und Hachenburg im Weſterwald haben nien mit den Leipziger Buchbindern das geſchmackvolle Lederabzeichen geſchaffen. Ein erſter Auftrag mit 9 Millionen Abzeichen verteilt ſich folgendermaßen auf die Orte: ffenbach mit 5000 000 Abzeichen hachen burg mit 0 000 000 Abzeichen eipzig mit 3000 000 Abzeichen Da zu erwarten iſt, daß dieſes ſchöne Abzeichen großen Abſatz in ganz Deutſchland finden wird, wurden von den ein⸗ zelnen Gauamtsleitungen Nachbeſtellungen aufgegeben, die die Geſamtauflage um ein Beträchtliches erhöhen. Die Herſtellung dieſer Abzeichen hat eine ganze Reihe von deutſchen Volksgenoſſen auf Wochen hinaus Verdienſt gegeben. In der Kreisſtadt Offenbach fanden 200 Ar⸗ beiter und Arbeiterinnen in ungefähr 150 000 Arbeitsſtunden Beſchäftigung und die Leipziger Buchbindereien ſind mit 40000 RM. beteiligt. Pflicht aller Volksgenoſſen iſt es, die Bemühungen des Winterhilfswerkes dadurch zu unterſtützen, daß ein jeder das geſchmackvolle Abzeichen erwirbt und ſo dazu beiträgt, die noch beſtehende Not zu lindern. 8 Der Stand der Erzeugungsjchlacht Als im Herbſt die Ernte eingebracht war und das über Erwarten gute Ergebnis des erſten Jahres der Erzeugungs⸗ ſchlacht feſtſtand, ruhte das Bauerntum keinen Augenblick. Es ging ſofort an die theoretiſche Vorbereitung des zweiten Jahres. Seit dem Monat November werden in Tauſenden von Sprechabenden in allen Gemeinden die Bauern mit den Errungenſchaften der Agrarwiſſenſchaft und den Erfahrungen landwirtſchaftlicher Muſterbetriebe vertraut gemacht und im Anſchluß daran erhalten ſie Ratſchläge, wie ſie aus ihrem eigenen Hof höhere Erträge herausholen können. Die bren⸗ nendſten Probleme ſind hier die Beſchaffung von Futter⸗ mitteln aus der eigenen Wirtſchaft und die Erzielung einer hohen Leiſtung der Tiere ohne die ſtarke Verwendung aus⸗ ländiſcher Kraftfuttermittel, die noch vielfach üblich iſt. Wei⸗ ter ſteht die Bekämpfung pflanzlicher und tieriſcher Schäd⸗ linge, der Schutz der lagernden Vorräte und ſchließlich die Aufzucht und Haltung geſunder und leiſtungsfähiger Tiere im Vordergrund. In dieſen Tagen 3 K ſind die Erforderniſſe der Tierzucht Gegenſtand der Sprechabende. Ein Thema, das weit über den Kreis der Tierhalter hinaus Intereſſe findet, denn von der Löſung der hier aufgeworfenen Fragen und Aufgaben hängt allein die dauernde Sicherung der deutſchen Fett⸗ und Fleiſchverſorgung ab. Zur Zeit ſind wir noch auf Zufuhren aus dem Ausland ange— wieſen, aber die Fachleute, die das ganze Gebiet d der Tier⸗ zucht und andererſeits des deutſchen Bedarfes überblicken, verſichern übereinſtimmend, daß eine Selbſtverſorgung Deutſchlands auf dieſem Gebiet möglich iſt. Dabei ſchwebt ihnen vor, nicht nur den Bedarf an menſchlichen Nahrungs⸗ mitteln zu decken, ſondern auch das ausländiſche Kraft— . Neichsminiſter Dr. Frich: „Der VDA. iſt im neuen Reich von ſeiner früheren Stellung am Rande des deutſchen Geſchehens in eine ent⸗ ſcheidend wichtige Stellung deutſcher Lebensverbundenheit ge— rückt und verdient die Unterſtützung 115 Volksgenoſſen, vor allem auch jedes 55 Nationalſozialiſten.“ Die Aufgabe des VD A. iſt, an der Herbeiführung der Volksgemeinſchaft auch in horizontaler Richtung mit⸗ zuſchaffen, d.* der Volksgemeinſchaft dex 100 Millionen Deutſchen in alle r Welt. Volks⸗ genoſſe! Es iſt eine Pflicht der nationalen Solidarität, daß der Volksgenoſſe im Reich dem Volksgenoſſen draußen hilft! futter, dem allein vielfach die hohen Milch- und Fetterträge unſerer Kühe zuzuſchreiben ſind, langſam verſchwinden zu laſſen und die erforderlichen Leiſtungen auf eigener Futter— grundlage zu erzielen. Ob dieſes Ziel erreicht wird, iſt vor allem eine Frage der Züchtung. Jeder Bauer muß zu der Ueberzeugung kom⸗ men, daß es für ihn wie für die? Volkswirtſchaft nicht rentabel iſt, Jungtiere von leiſtungsſck wachen Eltern aufzuziehen, von ſelbſt auch keine Leiſtung zu erwarten 95 die aber genau ſo viel freſſen wie die guten Tiere auch. Der Bauer muß weiter ſich dazu entſchließen, nur ſolche Naſſen zu halten, die mit dem in der eigenen Wirtſchafter zeugten Futter zufrieden ſind und auf dieſer Grundlage zufriedenſtellende Erträge liefern. Neben der Züchtung iſt die Haltung und Pflege der Tiere für den Erfolg beſtimmend. Vor allem iſt es wichtig, daß die Ställe den Lebensnotwendigkeiten des Tieres entſprechen, daß ſie hell und luftig ſind. Gerade in dieſem Punkt gibt es in unſerem Gebiet mit vorwiegend kleinen Betrieben noch vieles zu verbeſſern. Auch mit kleinen Mitteln läßt ſich hier ſchon etwas erreichen. Die dazu be⸗ rufenen Organe des Reichsnährſtandes ſtehen mit Rat und Tat gerne zur Seite. Die Auskünfte werden nicht vom grünen Tiſch aus gegeben, ſondern an Ort und Stelle. Allenthalben in unſeren Dörf 2 finden Stallbeſichtigungen ſtatt, bei denen Vorſchläge zur Behebung der Schäden gemacht werden, wie ſie den Erforderniſſen und den finanziellen Kräften des Bauern entſprechen. Die Ae, wird noch Jahre dauern, bis die Nahrungsfreiheit Deutſchlands erreicht iſt. Auf allen Fronten, auch bei der Tierzucht, handelt es ſich darum, natür⸗ liche Wachstumsvorgänge in beſtimmte Bahnen zu lenken, und nur im langſamen Rhytmus der Natur kommen wir dem Ziel näher. Eine Produktionsſteigerung in der Induſtrie läßt ſich durch eine einmalige Maßnahme, etwa die Aufſtellung einer neuen oder größeren Maſchine, durchführen. In der Land⸗ wirtſchaft, wo man es mit lebendigen Organismen, mit Tie⸗ ren, Pflanzen und dem Boden zu tun hat, kann ſich der Fort⸗ ſchritt nur nach deren Lebensgeſetzen vollziehen. Aber das Entſcheidende iſt getan: der Weg iſt erkannt und mit Energie beſchritten worden. * Opereitenaußührung vorverlegt! Die für nächſten Sonntag, den 9. Februar 1936, ange⸗ kündigte Wiederholung der Operette Weg ins Paradies“ durch den Männergeſangverein Viernheim zu Gunſten des Winterhilfswerkes wird aus beſonderen Gründen auf Freitag abend, den 7. Februar 1936 m genußreichen Abend einen Platz Eintrittskarten ſich rechtzeitig 30 ab und Buch⸗ „Der vorverlegt. Um ſich für dieſen zu ſichern, empfehlen wir, die beſorgen zu wollen. Eintrittskarten zu RM. heute erhältlich bei den Mitgliedern des MGV handlung(Franz Hofmann(Drehſcheibe). * Den n Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bürſtädterſtraße. Sonntags keine Sprechſtunde. Im Zeichen der Treue ſammeln SA., SS. und NS. für das Winterhilfswerk am 1. und 2. Februar. Zeige Deine Treue durch Dein Opfer! Straßenſperrung. Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: Die Arbeiten für die Umgehungsſtraße machen es notwendig, daß auf die Dauer von etwa 14 Tagen die nach Heddesheim führende Straße für ſämtlichen Verkehr geſperrt werden muß, um ein ungehindertes Arbeiten zu ee Wir machen deshalb darauf aufmerkſam, daß jeder Verkehr auf dem Straßenteil verboten und ſtrafbar iſt. Der Umweg für den Durchgangsverkehr nach Heddes⸗ heim geht über Muckenſturm. Die Straßenſperrung iſt durch aufgeſtellte Sperrſchilder gekennzeichnet. Wirtſchafts⸗nebernahme. Mit dem heutigen Tage haben die Eheleute Fritz Herrmann und Frau geb. Roos, die Gaſtſtätte„Zum Haltepunkt“ übernommen. Bei Verabreichung des beſtbekannten Kühnerbieres, gutgepflegten Weinen und Fleiſch- und Wurſtwaren aus eigener Schlach tung bitten die neuen Wirtsleute um geneigten Zuſpruch. (Siehe auch geſtriges Inſerat). Erfolgreicher Züchter. Auf der 2. Reichs-Brief tauben⸗Ausſtellung des Reichsverbandes deutſcher Kleintier⸗ züchter e. V. in Saarbrücken errang der Züchter P. delbig des hieſigen Brieftaubenvereins einen erſten Preis. Die ausgeſtellten 2 736 n waren nur Tiere mit höchſten Flugleiſtungen. Die nächſte Milchviehauktion in Darmſtadt findet am Montag, den 10. Februar ſtatt. Zum Auftrieb ge⸗ langen Milchkühe und Rinder der einfarbig roten Höhenraſſen und des mitteldeutſchen Fleckviehſchlages. 5 Aujruj an die Jugend von Viernheim Sonntag, den 2. Februar 1936, nach⸗ mittags ½3 Uhr, findet im Freiſchützſaale die Eröffnung des Reichs sberufswettkampfes 1936 ſtatt. Zu dieſer Eröffnungs⸗ feier rufen wir die geſamte Jugend von Viernheim auf, um teilzunehmen an der Feierſtunde, die von der Jugend des Führers geleitet und getragen wird, beſonders auch die ſchaffende Jugend, die nicht in der HJ. organiſiert iſt, wird gebeten, an dieſer Feierſtunde teilzunehmen. Parole: Die ſchaffende Jugend kommt zur arbeiterkundgebung in den Freiſchütz! Heil Hitler! Der Ortsjugendwalter der DAF. Willi Rech. ASdAp- Hitler⸗Jugend Gejolgjchaft 21/249 Viernheim Am Sonntag, den 2. Februar 1936, nachmittags 2 Uhr tritt die geſamte Hitler-Jugend an der Goetheſchule zur Jungarbeiterkundgebung der DAF an. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft: m. d. F. b. gez.: Metzger, Kameradſchaftsführer: Aujruj! werben für „Deutſch Morgen Jung⸗ Wir unſere Zeitſchrift das e Mädel“. Wenn in dieſen Tagen unſere Mädel und Jungmädel mit der Bitte an alle Volksgenoſſen herantreten, unſre Zeit⸗ ſchrift 85 as Deutſche Mädel“ zu beſtellen, dann iſt 1 58 0 7 0. damit eine Selene gegeben, Einblick zu bekommen in die Arbeit und in das Leben und Wirken unſerer Mädel. In keinem Elternhaus darf dieſe Zeitſchrift Deutſche Mädel“ fehlen! Gebt eurer Verbundenheit mit der Jugend dadurch Aus⸗ druck, daß ihr unſre Zeitſchrift leſt! Am 1. Februar werden die Jungmädel mit der Wer⸗ bung beginnen, die dann von den Mädeln des BDM. in den weiteren Tagen fortgeſetzt wird. Heil Hitler! Die Führerin des BDM Untergaues 249 Odenwald gez. Luiſe Angele, Mädelringführerin Die Führerin des IM Untergaues 249 Odenwald gez. Hanna Keidel, Mädelringführerin. PCCGCCGCPbCTCbCfwbCGCGéäãↄͤVJyꝓVTTTTVTVPGTGTGTGTGTGTGTbTGTGTPTGTGTGTGTGTbTGTGTbTGTGTGT(TGTGT(TbTbTb Aühlburg— Viernheim am kommenden Sonntag Am Sonntag findet nunmehr durch Aenderung der Terminliſte begründet, das Verbandsſpiel gegen Mühlburg in Mühlburg ſtatt. In Gummiſchuhen durch den Winter In keinem Winter habe ich meine alten ban ſo zu ſchätzen gewußt wie in dieſem Jahre. Es ver geh yt keine Woche, in der ſie nicht wenigſtens ein oder zweimal in Aktion getreten wären. Und dieſer Winter, der überhaupt kein Winter iſt, ſorgt dafür, daß ſie nicht faul im Schrank liegen und brüchig werden. Eigentlich haſſe ich es, im Winter in Gummi⸗ ſchuhen zu laufen, und ich habe immer über die Leute geredet, die Ueberſchuhe tragen, bloß weil es kalt iſt. Nie wäre es mir in den Sinn gekommen, an einem ſchönen, kalten, froſtklaren Tage die alten Gummiſchleicher anzuziehen. Denn gibt es etwas Herrlicheres, als feſten Schrittes, in derben Stiefeln ausſchreitend, über harten Schnee zu wandern? Was ſollen mir da die traurigen Gummiſchuhe, nur dazu angetan, daß man ausrutſcht und auf die Naſe fällt? Doch diesmal iſt das alles anders. Wir ſind das trübe Regenwetter gewöhnt. Man läuft morgens den Weg zum Beruf und kriegt naſſe Füße. Mit naſſen Füßen acht Stunden hinter dem Schreibtiſch ſitzen oder bei der Arbeit ſtehen, iſt kein Vergnügen. Genau ſo wenig iſt es ein Vergnügen, durch weichen Schneematſch zu We wenn der Winter mal wieder einen kleinen Anlauf getan hat, ſeine Pflicht zu tun und hinterher wieder alles zu Waſſer wird. Dann ſpritzt der Dreck bei jedem Schritt rechts und links davon und durch die Schuhe zieht unweigerlich eine leichte Feuchtigkeit... Do lobe ich mir meine Gummiſchuhe. Wie geſagt, ſie„roſten“ nicht in dieſem Jahre. Sie haben mich unermüdlich durch alle Regenpfützen und allen trüben Matſch dieſen dunklen regneriſchen Winters getragen. Das iſt nun das Schlimme; ich war felſenfeſt überzeugt, daß die alten Gummitreter dieſen ganzen Winter und Vorfrühling über noch reichen würden. Sie ſind nämlich ſozuſagen von geſtern, vom vorvorigen Jahr. Und haben ſo gut gehalten, weil ich ſie, wie geſagt, wirklich nur bei Regenwetter trage. Geſtern abend denke ich, mich rührt der Schlag! Hat der linke Gummiſchuh ein Loch! Ganz hinten am Abſatz, wo man am feſteſten auftritt. Und deshalb war ich dann in einer ſtän⸗ dig mitwandernden kleinen Pfütze in dem linken Gummiſchuh ſpazieren gegangen. Nun aber haben wir die Kataſtrophe: Was tun? Neue Gummiſchuhe kaufen? Jetzt wo in vier Wochen der Frühling mit Schalmeienklang durch das Land ziehen kann? Ich habe verſucht, das Loch am Schuh zuzukle⸗ ben. Erſt mit Siegellack. Das roch zwar furchtbar, aber es hielt nicht. Dann mit Heftpflaſter. Ging auch nicht. Schließ⸗ lich mit Leukoplaſt. Im Augenblick geht es. Aber ich traue dem neuen Plaſter nicht auf die Dauer. Oder ob ich noch ein Paar neue Gummiſchuhe kaufe? Jetzt, wo ich ſchon im In⸗ ventur⸗Verkauf ein Paar hinreißende helle Frühlingsſchuhe erſtehen wollte? Dieſer Winter iſt ein Nagel zu meinem Grabe. Er wirft wieder meine ganzen Berechnungen über den Haufen 2 „Das Wer nenn — ä— —Bůůů—ů— 9.— —— * —— e —— 2 2 9 eee eee 2 2 2 VCC 5 Alexander Zubkoff geſtorben Luxemburg, 31. Jan. Wie gemeldet wird, iſt der ruſſiſche Abenteurer Alexander Zu b koff, der im Jahre 1927 die Prinzeſſin von Schaum— burg-Lippe, eine Schweſter des Kaiſers, geheiratet hatte, geſtor— ben. Die Eheſchließung zwiſchen dem 27jährigen Abenteurer und der 61jährigen Hohenzollernſchweſter hatte damals großes Aufſehen erregt. Die unglückliche Verbindung führte bekanntlich zur Scheidung, nachdem der Ruſſe vorher aus Deutſchland als läſtiger Ausländer ausgewieſen war. Die Schweſter des Kai ers, deren Vermögen Zubkoff ruiniert hatte, ſtarb bald darauf. Zubkoff ſchlug ſich dann im Ausland als Zirkusakrobat, Bänkel, änger, Filmſchauſpieler durch und nun ſtarb er als anonymer Kellner eines kleinen Kaffees in Luxemburg. Das herzogliche Haus haben nicht geflaggt DNB. Stuttgart, 31. Jan. Das Gaupreſſeamt teilt unter dem 30. Januar dem NS.“ Kurier mit: „Ganz Deutſchland prangt heute im Flaggenſchmuck zur dreijährigen Jahresfeier der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Dem Kreisleiter von Stuttgart wurde heute morgen mitgeteilt, daß das herzogilche Rentamt in der Jägerſtraße nicht ge⸗ flaggt habe. Der Kreisleiter Mauer ſah ſich daraufhin ver— anlaßt, den Hofkammerrat anzurufen und zu fragen, warum auf den Gebäuden der herzoglichen Familie nicht wie überall in der Stadt die Fahne des Deutſchen Reiches wehe. Herr Hof— kammerrat haben daraufhin erklärt, daß die Bearbeitung dieſer Frage nicht in ſein Referat falle. Erſt auf die weitere Frage, daß ihm aber ſicher die Gründe für dieſe Maßnahme bekannt ſeien, haben Herr Hofkammerrat mitgeteilt, daß ſeines Wiſſens eine Verfügung des herzoglichen Hauſes vorliege, wonach grundſätzlich nicht zu flaggen ſei. Der Kreisleiter nahm dieſe Erklärung zur Kenntnis und legte langſam und bedächtig den Hörer auf die Gabel...“ Dazu ſchreibt der NS-Kurier: Soweit die parteiamt- liche Mitteilung, die auch die Oeffentlichkeit mit Staunen zur Kenntnis nehmen wird. Wohl möglich, daß man im herzog⸗ lichen Haus vergeſſen hat, in den vergangenen drei Jahren die Kalender auszuwechſeln. Wohl möglich, daß man dort den Lauf der Dinge anders erwartet hat, wir brauchen das nicht zu unter— ſuchen. Das Rad der Geſchichte läßt ſich nicht rückwärts drehen, ſo ſehylich dies auch von jenen Würdenträgern des zweiten Rei— ches gewünſcht werde, von jenen Würdenträgern, die nicht in der Lage waren, im November 1918 das Chaos von unſerem deboren in Itallen. — ——2 Volk abzuwenden. Nun,„das herzogliche Haus haben grund— ſätzlich verfügt, daß am Jahrestag der Gründung des Dritten Reiches nicht geflaggt wird“. Die Oeffentlichkeit braucht nicht nach den Gründen zu fragen, die für dieſe durchlauchtigſte ſonder— bare Verfügung maßgebend waren. Für einen deutſchen Staats— bürger, der ſich ſo abſeits ſtellt, iſt das Arteil bereits geſprochen. Aber in ſeiner Beſcheidenheit darf heute doch die Frage aufge— worfen werden, was aus dem herzoglichen Haus geworden wäre wenn der 30. Januar 1933. Blutwelle des Bolſchewismus wenn im bolſchewiſtiſchen — 2. 45 nicht gekommen wäre, wenn die über uns hinweggegangen wäre, Blutterror das deutſche Volk gemor— det worden ware. Wir wiſſen es recht wohl, Vergeßlichkeit iſt eine alte menſchliche Krankheit. Daß dieſe Herrſchaften vom ein fachen deutſchen Volksgenoſſen beſchämt werden, nimmt uns efenfalls nicht wunder. Aber wenn die herzoglichen Herrſchaf⸗ ten ſich durch dieſe Handlungsweiſe abſeits der Gemeinſchaft ſtellen, dann könnte man wenigſtens erwarten, daß ſie ſich dank⸗ dar erweiſen für ihre Errettung durch den Nationalſozialismus. In einem bolſchewiſtiſchen Deutſchland, vor dem nur die national⸗ ſozialiſtiſche Revolution bewahrte, hätte das herzogliche Haus beſtimmt grundſätzlich nicht mehr zu verfügen gewagt. Das iſt doch wohl klar. g g g Schnellzug ſtürzt in einen Fluß Schweres Eiſenbahnunglück in Pennſylvania— Bis jetzt 8 Tote geborgen Starke Kälte erſchwert die Rettungsarbeiten DRB. Pottsville(Pennſylvania), 31. Jan. In der Nähe des Sunbary entgleiſte ein Schnellzug beim Aeberfahren der Brücke über den Susquehanna⸗Fluß. Die Lolomotive, der Gepäckwagen und ein Schlafwagen ſtürzten in das eiſige Waſſer. Drei weitere Wagen ſtürzten von der ſteilen Böſchung ab und blieben am Bahndamm liegen. Die Schwellen fingen Feuer und bald war die ganze Eiſen⸗ bahnbrücke in Brand geſetzt. Die Rettungsarbeiten werden durch die ſtarke Kälte— es wurden 27 Grad Celſius unter Null gemeſſen— ſehr erſchwert. Gegen ein Ahr früh, etwa eine Stunde nach dem Anglück, waren acht Todesopfer geborgen. Die Zahl der Verletzten beträgt nach den bisherigen Feſtſtellungen 30. Man befürchtet, daß ſich in den in den Fluß geſtürzten Wagen noch weitere Tote befinden. Zu dem Eiſenbahnunglück iſt ergänzend zu melden, daß bis jetzt 40 Verletzte geborgen worden ſind. Die genaue Zahl der Todesopfer ſteht noch nicht feſt. Augenzeugen berichten, daß plötzlich eine rieſige Stich— flamme emporſchoß, als der von Philadelphia nach Newyork unterwegs befindliche Schnellzug den Brückenkopf bei Sun bury erreichte. Im gleichen Augenblick erfolgte eine ſtarke Explo⸗ ſion. Man ſchließt daraus, daß der Dampfkeſſel der Maſchine in die Luft geflogen iſt und dadurch das Anglück auslöſte. Beim Abſturz riß die Lokomotive einen Teil der Brücke mit und zog außer dem Gepäckwagen noch zwei Schlafwagen in das 12. Fortſetzung UErheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter FEC Von dieſem Bericht Stettners erſchüttert, erhebt ſich Hella, um zu ihm zu gehen. Er kommt ihr jedoch auf halbem Weg ent- gegen, und ihr den Mund zuhaltend, bedeutet er ihr zu ſchweigen und ſich wieder zu ſetzen, denn leider, leider ſei er mit ſeinem Bericht noch lange nicht zu Ende. Dann bittet er ſie, ſich eine Zigarette anzünden zu dürfen, und im Zimmer auf und ab gehend, fährt er in ſeiner Erzählung fort: „In der Kloſterſchule der Dominikaner blieb ich bis zu meinem achtzehnten Lebensjahre. Dort hatte ich als Vollwaiſe zwiſchen den traditionsbewußten Sprößlingen alter italieniſcher Familien beſonders in den erſten Jahren meines Aufenthaltes natürlich keinen leichten Stand. Das beſſerte ſich jedoch ſpäter durch die Bemühun— gen der Leitung dieſes Inſtitutes, die ſich in einer manchmal ganz offenſichtlichen Parteinahme der Lehrerſchaft für mich äußerten. Trotzdem blieb ich immer ein Außenſeiter. Während meines ganzen zwölfjährigen dortigen Aufenthaltes hatte ſich der„Na— mensgänger des Sonneburger Zuchthäuslers“ in größeren Zwi— ſchenräumen nach den verſchiedenſten Hotels in Deutſchland Be— richt über meine geiſtige und körperliche Entwicklung von der Kloſterſchule geben laſſen. Da Schul- und Penſionsgeld ſtets regelmäßig und reichlich vorausbezahlt wurden, hat ihn das Piſaer Inſtitut auch bereitwillig, und ohne je den Verſuch zu machen, die Anonymität des Mannes zu lüften, ſtets wunſchgemäß informiert. Als dann im Laufe der Jahre ſchließlich die Zeit heranrückte, wo ich mich langſam für einen Beruf entſcheiden mußte, nahm mir Herr Anonymus auch dieſe Mühe ab. Er be— ſtimmte einfach, daß ich Ingenieur werden ſolle und zu dieſem Zwecke die Techniſche Hochſchule zu beſuchen habe. And damit baſta! Ich kann dir ſagen, Liebling, es war kein erhebendes Gefühl für mich, im Kreiſe der Altersgenoſſen ſtill beiſeite ſtehen zu müſſen, wenn dieſe ihre Berufspläne untereinander beſprachen. Denn bei jedem Verſuch, den ich unternahm, auch meine Pläne und Wünſche zu offenbaren, wurde mir von dem jeweils anweſenden Lehrer energiſch abgewinkt.„Mein lieber Auguſto, das ſteht in eines Höheren Macht!“ hieß es in ſolchem Falle meiſtens. Nur war unter der„höheren Macht“ nicht etwa„Gott Vater“ zu ver— ſtehen, ſondern„Herr Anonymus“, der Doppelgänger des Sonne— burger Zuchthausſträflings. Als nächſtes verfügte dieſe höhere Macht, daß ich mich nach erfolgreich beſtandenem Abitur und noch vor Antritt meines Studiums ohne Rückſicht auf meine perſön— lichen Neigungen und Wünſche in kürzeſter Friſt nach Koblenz am Rhein in eine Penſion zu verfügen und dort die deutſche Sprache zu erlernen habe. Dort aber, Liebling, verlebte ich die aller— bitterſten Jahre meines Lebens. Was ich hier von meinen ſoge— nannten Penſionskameraden an ſeeliſchen Grauſamkeiten zu er— dulden hatte, überſteigt alle Begriffe. Mit meinen mangelhaften deutſchen Sprachkenntniſſen war ich einer Geſellſchaft von Alters— genoſſen ausgeliefert, zu denen ich nie die geringſten Beziehungen fand. Meine Kameraden waren 22. und ſogar ſchon 24jährige Söhne reicher Eltern, die in dieſer Penſion gewaltſam auf ihr Abitur vorbereitet wurden, nachdem ſie ſchon mehrere Male bei dieſer Prüfung durchgefallen waren. Dieſe zufällig reichen, jungen Menſchen gehörten in ihrer grenzenloſen geiſtigen Beſchränktheir beſtimmt nicht zur Blüte der Nation. Das hinderte ſie aber nicht daran, ſich aufzuführen, als gehörte ihnen die Welt. Nicht nur meine mangelnden Sprachkenntniſſe benutzten ſie zur Zielſcheibe ihres Spottes, auch meine dunkle und ungeklärte Vergangenheit, die ihnen natürlich nicht lange verborgen geblieben war, bot ihnen Anlaß, ihren Hohn und Spott an mir auszulaſſen. In der erſten Zeit meines Koblenzer Aufenthaltes brachte ich meine Ver— zweiflung über all dieſe Roheiten meiſtens nur in einer der mir gebräuchlichen italieniſchen Sprachformeln zum Ausdruck: „o dio mio— o dio mio“, flüſterte ich kopfſchüttelnd über ſo viel Dummheit und Brutalität. And„o dio mio o dio mio“ ſchrien ſie jedesmal aus Leibeskräften, wenn ſie meiner anſich⸗ tig wurden. Noch heute in der Erinnerung gellen mir ihre hohnvollen Schreie in den Ohren. Mein Spitzname aber lau— tete von da ab„Maestro dio mio“ aus Italien.— Liebling, du kannſt mir glauben, ich habe nie wieder in meinem Leben ſo angeſtrengt gearbeitet wie dort, um ſo raſch als möglich die deutſche Sprache zu erlernen und dieſer Amgebung zu entflie⸗ hen.— Von Koblenz wurde ich dann an die Techniſche Hoch— ſchule zun Turin kommandiert, und als die Gefahr eines Kriegsbeitrittes auch für Italien akut wurde, rief mich Herr Anonymus nach Deutſchland zurück. Den Krieg machte ich„als Student“ auf den Techniſchen Hochſchulen in Dresden, Darm— ſtadt und Berlin mit, bei täglicher Meldepflicht auf dem zu— ſtändigen Polizeirevier. Ich arbeitete während dieſer Kriegs- jahre mit einem wahren Bärenfleiß, um möglichſt raſch mein Studium abzuſchließen; denn ich hatte mich ſehr bald mit dem Gedanken an das mir anfänglich verhaßt geweſene Technikum vertraut gemacht, weil mir klar geworden war, daß ich mit Hilfe dieſes Studiums das Ziel meiner wirtſchaftlichen Anab— hängigkeit am ſchnellſten erreichen konnte. Nie werde ich den Tag vergeſſen, als ich das Zeugnis der mit„cum laude“ be— ſtandenen Staatsprüfung in meinen Händen hielt. Da aber, Liebling, ſtellte ſich eine eigenartige Situation ein. Ich hatte gefürchtet, die unheimliche Macht, die bisher über mein Leben beſtimmt hatte, würde auch weiter verſuchen, ihren Einfluß auf mich geltend zu machen und ich hatte mich ſchon innerlich auf Kampf und Widerſtand vorbereitet. Seltſamerweiſe aber ge— ſchah nichts dergleichen. Scheinbar war mit dem Augenblick, wo ich mein Examen beſtanden hatte, auch das Zntereſſe des großen Anbekannten an meiner Perſon erloſchen. Die Tatſache meiner Anabhängigkeit aber, die mir immer als mein größtes Glück vorgeſchwebt hatte, wurde jetzt plötzlich die Veranlaſſung zu ſchweren Sorgen für mich, denn nun ſtand ich dem Nichts gegenüber. Meine Erſparniſſe waren ſo beſcheiden, daß ich kaum mehr als zwei Monate davon zu leben vermochte. Herr Anonymus hatte es nämlich ſtets ängſtlich vermieden, mir mehr als das allernotwendigſte Bargeld zukommen zu laſſen. Meine Situation war doppelt ſchlimm, weil gerade der Krieg ſein Ende gefunden hatte und die Soldaten zu friedlichem Broterwerb ins Land zurückdrängten. Auf meine Bewerbungs- ſchreiben ließen mich zwar faſt alle Betriebe kommen— aber alle ſchickten ſie mich auch wieder weg! „Gott ſei Dank“, ſagte man, wenn ich mich vorſtellte, „famoſer junger blonder Mann, der nicht ins Gras hat beißen müſſen! Solche Jugend können wir brauchen!“ Geradezu be— geiſternd war meine Aufnahme meiſtens, bis zu dem Moment — wo ich meine Papiere vorweiſen ſollte. „Staatenlos——2“ „Ach, ſo—— ja, das iſt freilich dumm.“ „Wo ſind Sie denn aufgewachſen?“ „In Italien.“ „In Italien? Warum haben Sie dann dort den Krieg nicht mitgemacht———“ Es waren immer und überall dieſelben Fragen, die man mir ſtellte, und immer und überall erfolgte auch das gleiche verwunderte Kopfſchütteln über meine Antworten. Der Schluß war jedesmal: höfliches Bedauern! „Tut uns furchtbar leid——— Aber wir müſſen erſt unſere Landsleute— Krieasteilnehmer—— Sie verſtehen—“ O ja, ich hatte ſehr bald verſtanden, daß ich vom Regen in die Traufe gekommen war. Herr Anonymus hatte mich zum zweiten Male ausgeſetzt und hatte ſich dazu den teuf— liſchſten Zeitpunkt ausgeſucht, den es gab. Nach vielen vergeb— lichen Verſuchen, eine Anſtellung zu erhalten, entſchloß ich mich, nach Darmſtadt zu fahren, um den Rektor der dortigen Tech— niſchen Hochſchule aufzuſuchen, von dem ich wußte, daß er während meiner Studienzeit ein merkbares Intereſſe ür mich aufgebracht hatte. Vielleicht konnte mir der Mann einen Nat geben.— Als ich ihm gegenüberſaß, fragte er mich zunächſt, wie ſchon früher oft, ob ich denn wirklich nicht den geriagſten Nachweis über meine Abſtammung führen könnte. Mit gutem Gewiſſen konnte und mit Bedauern mußte ich das verneinen. Nachdem er mich eine Weile kopfſchüttelnd betrachtet hatte, nahm er eine der vielen auf ſeinem Schreibtiſch herumliegen— den techniſchen Fachzeitſchriften zur Hand, um mit mir zu— ſammen die darin aufgegebenen Stellungsangebote durchzu— leſen. Bei einer Annonce der Maſchinen- und Motorenfabrik E. A. G. Moravius in T., die funge Werkingenieure ſuchte, ſtutzte er, weil er ſich an ein Rundſchreiben der gleichen Firma erinnerte, das er vor wenigen Tagen geleſen hatte. In dieſem Rundſchreiben, das die Firma an die Rektoren der verſchie⸗ 5 4 123 2 2 1 2 2 8 1 2 1 8 P— D 2— zehn Meter tieſe Flußbett. Die hinteren Wagen des Zuges, die auf die Landſtraße fielen, riſſen alle Telefonleitun⸗ gen mit. Bevor die Feuerwehr an die Bergung der Ver⸗ unglückten gehen konnte, mußte erſt das Feuer auf der Brücke gelöſcht werden, da die Gefahr beſtand, daß die brennende Brücke auf die Zugtrümmer fallen würde. Munitionslager in die Luft geflogen 50 Tote, 100 Verletzte. DNB. Moskau, 31. Jan. Wie die Taß meldet, ſoll in dieſen Tagen ein Munitions- lager von Nendoukau in der Nähe von Peiping aus bisher unbekannten Gründen in die Luft geflogen ſein. Bei der Ex⸗ ploſion ſind 50 Menſchen ums Leben gekommen. Etwa 100 Per⸗ ſonen wurden verletzt. An 250 Häuſer wurden zerſtört. 40 Tote beim Bergwerksunglück in Iharia DNB. London, 31. Jan. Das Bergwerksunglück in Iharia im Staate Bihar hat, wie aus Neu⸗Delhi gemeldet wird, bisher 40 Tote gefordert. Man rechnet jedoch mit weiteren Verluſten, da eine Anzahl von Berg⸗ arbeitern noch vermißt wird. Das Unglück iſt auf eine ſchwere Exploſion unter Tage zurückzuführen. denen Lechniſchen Hochſchulen in Deutſchland verſchſckt hatte, war um Namhaftmachung von Studenten gebeten worden, die ihre Examina mit„summa cum laude“ oder„eum laude“ beſtanden hatten. Der Rektor riet mir ſofort, mich an dieſe Firma zu wenden, und erbot ſich auch ſeinerſeits, noch einen Empfehlungsbrief an die Direktion des Anternehmens zu ſchreiben. Beim Abſchied ſagte er ſcherzend: „Paſſen Sie auf, in T. haben Sie Glück.“ Auf meinen erſtaunten und fragenden Blick erwiderte er: „Ja, ſa—— ich habe ſo das Gefühl. Wieſo und warum kann ich beim beſten Willen ſelbſt nicht ſagen.“ Bei meiner Ankunft in Berlin, wo ich damals gemeldet war, fand ich in meiner Wohnung zu meinem großen Erſtau⸗ nen ſchon eine Depeſche der Firma E. A. G. Moravius vor, die mich aufforderte, nach T. zu kommen. Wahrſcheinlich hatte die Leitung der Berliner Aniverſität von ſich aus bereits das Rundſchreiben dieſer Firma beantwortet und mich neben ande- ren Studenten namhaft gemacht. Schon am nächſten Morgen fubr ich nach T. Dort wurden mir von einem der Perſonal- chefe die üblichen Fragen vorgelegt, und ich merkte bereits, wie ſich ſeine Stirn in bedauernde Falten zog. Sicherlich ſtand er gerade im Begriff, mir mitzuteilen, daß man leider Kriegs- teilnehmer bevorzugen müſſe uſw. usw., als plötzlich das Tele— phon läutete. Bis heute iſt mir der, mit ehrfurchtsvoller Be⸗ wunderung auf mich gerichtete Blick dieſes Mannes in Erin- nerung geblieben, als er mir mitteilte: der Herr Senator er— wartet Sie!!! Als ich dann dem Allgewaltigen in ſeinem Büro gegenüberſtand, war ich von der Perſönlichkeit dieſes Mannes aufs ſtärkſte berührt. In knappen Sätzen deutete er mir an, daß er gerade einen Brief des Rektors der Darmſtädter Hoch— ſchule erhalten habe, in dem dieſer mich erwähne—— Dann mußte ich dem großen Mann ausführlich meinen Werdegang berichten, den er verwundert und kopfſchüttelnd anhörte, ohne ſich jedoch mit einem Wort dazu zu äußern. Als er mich ent— ließ, mochte er wohl keine fünf Sätze mit mir geſprochen ha— ben. Draußen auf dem Korridor aber kam mir ein Angeſtellter nachgelaufen, der mich zu einem Kaſſierer im Rechnungsamt führte, wo ich zwanzig Mark Speſenzuſchuß ausgezahlt und mitgeteilt bekam, daß ich mich in einem kleinen Hotel am Bahnhof einquartieren ſolle, wo man mir übermorgen Beſcheid zukommen laſſen werde. Glückſtrahlend verließ ich das rieſige Werk. Ich hatte das Gefühl, daß ich hier ankommen würde. Den nächſten freien Tag benutzte ich zu einer kleinen Fahrt ans Meer. And hier, Liebling, geſchah mir etwas Anerhörtes, nie für möglich Gehaltenes. Beim Anblick der Nordſee packte mich plötzlich ein ganz ungewohntes, nie gekanntes Freude— gefühl. Der Anblick des Meeres an ſich war mir ja nichts Neues. Oft genug hatte ich gelegentlich der Alumnatsausſlüge der Piſaer Schule auf die unendliche Weite des Mittelländi— ſchen Meeres hinausgeblickt. Gewiß, das war ſchön geweſen. Sehr ſchön ſogar. Die unüberſehbare blaue Fläche des ſüdlichen Meeres mit den weißen gekräuſelten Wellenkämmen und dem ewig blauen italieniſchen Himmel darüber war aber doch etwas ganz anderes geweſen als der Anblick, der ſich jetzt meinen Augen bot. Das Bild dieſer gewaltigen, bewegten düſteren Waſſerfläche der nordiſchen See war mir ganz neu und doch auch wieder ſeltſam vertraut. Bei dieſem erſten Blick auf die ſtürmiſche Nordſee hatte ich ein Gefühl, wie ich mir denke, daß es Menſchen haben müſſen, wenn ſie nach langer Zeit der Trennung ihre Angehörigen wiederſehen dürfen. Ganz ſpon⸗ tan empfand ich: Hier gehörſt du hin! Hier iſt deine Heimat! And dieſes Gefühl habe ich bis heute nicht verloren. In P. in Friesland z. B., wo ich dieſen Sommer meine Ferien ver⸗ lebte, wurde ich beim Anblick des Meeres und im Zuſammen— leben mit den Bewohnern dieſes frieſiſchen Bodens wieder gleich ſtark und unbezähmbar von dieſem wunderbar freude— vollen Heimatgefühl überwältigt. Jedesmal aber, und das iſt das entſetzlich Tragiſche, wenn ich mir meiner Verbundenheit mit dieſem nordiſchen Meer und dieſem nordiſchen Boden und dieſen nordiſchen Menſchen im letzten bewußt werden will, ſteigt wie ein unheimlicher Schatten die Erinnerung an meine im Süden verbrachte Kindheit vor mir auf. And langſam bohrt ſich dann wieder der Zweifel in mein Bewußtſein hinein und zum hundertſten und tauſendſten Male muß ich mir die qual. volle Frage ſtellen: Wer biſt du Menſch, wo gehörſt du hin?! And dann koſte ich wieder, von Verzweiflung gepackt, den Fluch, der auf meinem Leben laſtet, bis zur Neige aus. Entſetzlich, grauenhaft—“ (Fortſetzung folgt.) 7„* — ee en ons- her Er het. die lun erg — broße Opfer ſind immer nur gebracht worden für eine Jdee und für eine bemeinſchaft, die ſich als Trägerin dieſer Idee erweiſt. Der Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung hat Opfer gefordert. Dieſe Opfer ſind gebracht worden aus der heiligen Überzeugung, aus dem feſten ölauben an die Richtigkeit der Welt⸗ anſchauung des Führers. Wie geſtern wird auch heute und morgen der Kampf für die nationalſozialiſtiſche Jdee mit Opfern verbunden ſein. „Degen Hunger und Kälte!“ lautet die parole, die ſich die Zewegung in dieſem Winterhalbjahr wieder geſtellt hat. Am 2. Jebeuar, zum Beginn des vierten Jahres der nationalſozialiſtiſchen Erhebung, werden 8 männer der In, der 38 und des Us K, jene, in deren Reihen das nationalſozialiſtiſche Opfertum geboren wurde, in den Dienſt des Kampfes gegen Hunger und Kälte ſtellen. Die aus ihren Reihen gebrachten Opfer an but und Blut werden den Volksgenoſſen daran erinnern, daß ohne opferwillen ein Volk zerfällt, daß ohne den Mut zum Opfer jede bemeinſchaft zu brunde gehen muß. chor Cſof Nabaß due JA. che Rags ſaſene Y: e Ruegb fac: 2. 7. ö 7. u ee,* 7 ue. 4 6/ Mein diebe: Vobzsgenoſſe Hei glücklich, wenn du im Rahmen Deiner Volksgemeinſchaft Dein täglich“ Brot ver⸗ dienen kannſt. denn Ju verdienſt es nicht, weil Du da biſt mit Deiner eigenen Kraft, londern Du verdienſt es, weildie ganze bolksgemeinſchaft hinter die ſteht. Würdeſt du allein ſtehen, was wür el Du auf dieler Welt? „ 0 Sage mir niclit: „Ja, aber es iſt doch lüſtig, dieſe Sammlerei“. Ju haſt nie den Runger kennengelernt, ſonſt würdeſt Ju wiſſen, wie läſtig erſt der Runger iſt. Du haſt es nicht erlebt, was es heißt, ſelbſt nichts zu eſſen zu haben, aber noch viel weniger, was es heißt, Leinen Liebſten nichts zu elſen geben zu können. Adolf Ritler 9. 10. 35. 5 7 KSP — 2 r ——— r 3 3—— ——ů— äũd— — 7 de Verteilung von Arbeitskräften vom 28. Auguſt 1934 ſo⸗ Schaltjahr- Kaltjahr Der Februar bringt erſt den Winter. Den Schritt aus den milden Tagen des Januar, der alles andere als ein„Hartung“ war, in den 29-Tage-Monat Februar machten wir mit dem ungewiſſen Gefühl, ob es mit dem alten Spruch„Schaltjahr Kaltjahr“ ſeine Richtigkeit hat. Bisher hat uns die Kälte in den drei Wintermonaten nicht zugeſetzt und, von den Eis- und Sck meeſportlern abge ſehen, hätte kaum jemand etwas gegen die Fortſetzung des Januar⸗Vorfrühlings einzuwenden. Aber da entſinnt man ſich, daß bei uns die Kälte ſich erſt im Februar einſtellt. Vor ſieben Jahren war im Februar der Rhein zugefroren und am 12. Februar 1929 gab es eine Rekordkälte von 24 Grad. Schon bei dem Gedanken, was uns alſo noch bevor— ſtehen kann, fängt man zu ſchnattern an. Wenn uns der Februar in 3 Jahre auch 22 7 Tag mehr koſtet, ſo hat er doch auch ſein Gutes. r bringt uns die ausgelaſſene Faſtnachtszeit, und was man hierbei 1 ausgibt, das muß die Lichtrech mung wieder einbringen. Denn erſtens iſt man abends ſeltener daheim und zweitens werden die Tage beträchtlich länger. Vielleicht ſtimmt dieſe Narrenmondrechnung nicht ganz,* ſie wirkt beruhigend. Tatſache iſt, daß am Lichtmeß tag(2. Februar) das Tageslicht gegenüber dem Jahresanfang ſchon um eine volle Stunde ge— wachſen iſt und daß im Laufe des Februar dieſes Wachstum ſich um mehr als 1/8 Stunde fortſetzt. Der deutſche Name für den Februar, in dem die Kälte „hart wie Horn“ ſein ſoll, iſt Hornung. Das iſt eine der älteſten, vermutlich ſchon lange vor den Monatsnamen Karls des Großen üblichen deutſchen Bezeichnungen, die ſich im Sprachgebrauch gegenüber dem altrömiſchen Namen Februar am ſtärkſten durchgeſetzt und in einzelnen deutſchen Gebieten, wie Tirol, Elſaß und der Schweiz bis heute erhalten hat. Der n weiſt bereits mancherlei Vorfrühlingsbräuche auf. Dieſe treten ſchon am Tage Mariä Lichtmeß in Er- ſcheinung. Während in den Kirchen die Lichter geweiht wer den, gilt auch ſonſt Licht oder Feuer als glückbringender Zauber. Der Matthiastag(24. Februar) hat im Volksglauben beſondere Bedeutung für die kommende Witterung:„Mattheis bricht das Eis— findet er keins, ſo macht er eins!“ Dieſe uralte Wetterregel deutet an, daß auf einen milden Winter bis dahin noch immer ein Nachwinter zu erwarten iſt. Auch andere Bauernſprüche deuten an, daß uns die nötige Portion Kälte kaum erſpart bleibt: Wenn die Katze im Pen in der Sonne liegt, im März ſie wieder hinter den Ofen kriecht. Wenns der Hornung gnädig macht, bringt der Lenz den Froſt bei Nacht. Wenn es im Februar nicht tüchtig wintert, ſo kommt die Kälte um Oſtern. Wenn Nordwind im Februar nicht will, ſo kommt er ſicher im April. Anterteilung der Schlachtwertklaßje B bei den für Schlachtſchweine feſtgeſetzten Erzeugerhöchſtpreiſen Die Kreisbauernſchaft Starkenburg-Süd, gibt bekannt: Auf Grund der Anordnung Nr. 1/36 des Schlachtvieh— verwertungsverbandes Heſſen-Naſſau, Frankfurt a. M., vom 29. 1. 36 wurde der Höchſtpreis für Schlachtſchweine der Klaſſe B in die Schlachtwertklaſſen B1 und B2 unterteilt, um den Erzeugern von ſchweren Schweinen einen angemeſ— ſenen Preis zu ſichern. 1 1 Die nach dieſer Anordnung nunmehr gültigen Höchſt⸗ preiſe für Schlachtſchweine außerhalb der Viehgroß⸗ und Mittelmärkte ſind die folgenden: ö Für die Ortſchaften der Kreiſe Heppenheim und Bensheim, die unmittelbar an der Bergſtraße oder weſt⸗ Heppenheim, lich derſelben liegen, einſchließlich derjenigen Orte, die an der alten Bergſtraße liegen: N Schlachtwertklaſſe: RM. je 50 kg Lebendgewicht 5(über 300 Pfund Lebendgewicht) 53 B1(270300 Pfund Lebendgewicht) 52. B2(240270 Pfund Lebendgewicht) 51. 8(200— 240 Pfund Lebendgewicht) 49. D(unter 200 Pfund Lebendgewicht) 47. Für den Kreis Erbach und die Ortſchaften der Kreiſe Heppenheim und Bensheim, die öſtlich der Bergſtraße liegen: Schlachtwertklaſſe: A(äber 300 RM. je 50 kg Lebendgewicht Pfund Lebendgewicht) 52.50 B11(270300 Pfund Lebendgewicht) 51.50 B2(240—270 Pfund Lebendgewicht) 50.50 (200— 240 Pfund Lebendgewicht) 48.50 (unter 200 Pfund Lebendgewicht 46.50 m übrigen bleibt die genannte Anordnung unberührt. Die vorhandenen Landſchlußſchein⸗Formulare ſind, bis neue Formulare gedruckt werden, weiter zu benutzen und bei Ausſtellung der Schlußſcheine eine entſprechende handſchrift liche Notiz als Ergänzung, ob Klaſſe B! oder B2, hinzu⸗ fügen. 2 9 * 2 2 Einführung der Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften im Saarland In der Verordnung des Reichsarbeitsminiſters zur Ueberleitung der Arbeitsloſenhilfe im Saarland vom 16. Februar 1935 war zwar beſtimmt, daß die Verordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 10. Auguſt 1934 mit Wirkung vom 1. März 1935 an auch im Saarland gilt. 3 Präſident der Reichsanſtalt hatte jedoch bisher von der ihm gleichzeitig erteilten Ermächtigung, ſeine Anordnung über fort mit der Rückgliederung des Saarlandes in Kraft zu ſetzen, keinen Gebrauch gemacht, da es erſt des Aufbaues einer feſtgefügten Organiſation zur Regelung des Arbeitseinſatzes im Saargebiet bedurfte. Nachdem dies inzwiſchen erreicht iſt, hat der Präſident der Reichsanſtalt mit Wirkung vom 1. Februar 1936 ſeine Anordnung über die Verteilung von Ar⸗ beitskräften vom 28. Auguſt 1934 auch im Saarland in Fafinachtsveranſtaltungen Mit einer reichlichen Fülle von Veranſtaltungen, die zweifelsfrei zu erkennen geben, daß ſie jedem etwas bieten, warten unſere Gaſtſtätten und Vereine zum Wochenende auf. Heute Samstag ſteigt der große CDG.-Maskenball im „Fürſt Alexander“. Das Programm? ſoll weiter verraten werden, als daß es ſich würdig anreiht am die Ereigniſſe der vorjährigen Veranſtaltung. Vorher nichts Kappen⸗ abende finden heute ſtatt: Bei Knauber's„Zur Stadt Mannheim“, Emil Schneider„Zum Roſengarten“, Michael Froſchauer„Zum Kaiſerhof“, Nik. Martin„Zum Wald⸗ ſchlößchen“; am Sonntag: bei Adam Knapp„Zur Ger⸗ mania“ und Franz Ehrhardt„Zum goldenen Stern“. Kommt alle ſtehen Euch auch Mütter, Töchter, alle ſind im Reich des närriſchen Prinzen herzlichſt will— kommen. und ſeht! Närriſche Hochgenüſſe und zwar ſind nicht allein die Väter, bevor Großer öjentlicher Maskenball im Fürſt Alexander Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, findet am näck ſten Samstag, den 8. Februar 1936, im Fürſt Al lexander ein großer Maskenball ſtatt. Den“ Vorbereitungen nach zu ſchl ieſ⸗ ſen, verſpricht dieſe Veranſtaltung das größte Ereignis zu werden, das je in Viernheims Mauern ſtattfand. Wunder⸗ volle Dekoration, feenhafte Beleuchtung und eine Muſik wie Sphärenklänge verſetzen die Beſucher im Geiſte in die Mär⸗ chenwelt des Orients. Die Eintrittspreiſe ſind ganz niedrig bemeſſen und betragen: Maskenkarten RM. 60, Nicht⸗ masken RM.—.50, Damen und Mitglieder des Geſang— vereins„Liederkranz“ RM. 9555 Alaskenball im Schützenhof“ Am nächſten Samstag, 8. Februar, treffen ſich alle Narren im„Schützenhof“ beim Maskenball der Sängertreue⸗ Harmonie, da wird's bombig wie noch nie. Jetzt ſchon ver⸗ ſchafft ſich alles, Jung und Alt, Groß und Klein, Masken⸗ karten. Kein Wunder, denn wer ſchon einmal dabei war, weiß, daß es knorke wird und die anderen wollen es dieſes Jahr auf keinen Fall verſäumen. Was es alles gibt? Ja, das muß man ſich ſelbſt anſehen. Jedenfalls bleibt keiner ohne Stimmung. Dafür ſorgt ſchon der fuchſige Obernarr mit fem Gefolge. Die vertreiben alle N und ſchaffen die tollſte Faſchingslaune. Dazu noch die fröhlichen Muſik⸗ weiſen einer ſtimmungsvollen. le und alles iſt bereit, die Narrenherzen zu erfreuen. Darum wollen wir ziehen zum„Schützenhof“, wir Narren Seit' an Seit'; dort laßt uns tollen und tanzen froh, grad wie in alter Zeit! Ein Maskenball findet am 8. Februar im„Kaiſer⸗ hof“ ſtatt.(Näheres folgt durch Inſerat). Turner⸗ Maskenball am 15. Februar! Wer es noch nicht weiß, dem wird es hierdurch mitgeteilt: Der dies⸗ jährige traditionelle Maskenball des hieſigen Turnvereins v. 1893 findet am Samstag, den 15. Februar in den Räumen des„Freiſchütz“ ſtatt. Richte ſich Jeder danach! Näheres folgt noch. Steuerterminkalender jür Monat Februar 1936 3 5 Lohnſteuer für die Zeit vom 16. bis 31. Januar 1936 ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat Januar einbehaltenen Beträge. Keine Schonfriſt Umſatzſteuer⸗ Voranmeldung und Vorauszahlung der Monatszahler für Monat Januar. Keine Schonfriſt. 10. Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen.— Keine Schon⸗ friſt. 15. 4. Rate Kirchenſteuer(Kultusſteuer) lt. Keine Schonfriſt. Steuerbeſcheid 15. 1. Rate Hundeſteuer. 15. Ablauf der Friſt für 65 Einſendung der Steuerabzugs⸗ belege vom Arbeitslohn für Kalenderjahr 1935. 15. 4. Rate Wengen el lt. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. 20. Lohnſteuer für die Zeit vom 1.15. Februar ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200.— RM. überſteigt. Keine Schonfrist. 25. 5. Rate Landesſteuer bzw. Abſchlußzahlung für das Kalenderjahr 1935. Schonfriſt bis 5. März. 29. Ablauf der Friſt für die Einſendung der Einkommen-, Körperſchaft⸗ und Umſatzſteuer-Erklärungen für die Ver anlagung 1935 Mas Huingt dle undęunk? Samstag, den 1. 18.00 Uhr: Hen Februar, „Mit den fliegenden Fa Das Volk ſingt ſeine Geſchichte. Wer an das Volkslied denkt oder von ihm hört, dem klingen meiſt lyriſche, wenn auch tiefempfundene Weiſen und Worte im Ohr. Und wer an geſungene und gedichtete Ge— ſchichte denkt, dem fallen zumeiſt wohlgeformte Reime be⸗ kannter Dichter ein. Darum dürfte es angebracht ſein, einmal an die Lieder zu erinnern, in denen das deutſche Volk, be⸗ ſonders im Rhein⸗mainiſchen ſelbſt, aus eigener Seele und mit eigenem Ausdruck die beſtimmenden, geſchichtlichen Vor⸗ gänge zu Strophen formte. In dieſen geſchichtlichen Volks⸗ liedern, deren Urheber nicht bekannt ſind, iſt nichts verblümt oder umgangen. Wie im Daſein des Volkes, ſo ſteht in den Liedern ſeiner Geſchichte, ſeiner Geſchicke, das Drohende neben dem Zarten. Der funkiſchen Darbietung des Reichs⸗ ſenders Frankfurt am heutigen Samstag, den 1. Februar, von 18.00 bis 18.30 Uhr, gibt dieſer Stoff ſich in kurzen Funkſzenen, in den entſprechenden Weiſen 55 Volksdich⸗ Kraft geſetzt. Achlung! Vereine. Gaſlwitte eit. Betr.: Anmeldung von Verſammlun ge Veranſtaltungen! Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinz zuweiſen, daß jeg— liche Veranſtaltungen und Verſammlungen lauch Mitglieder⸗ unn aller Vereine(auch religiöſe) ſowie Ver⸗ bände und Organiſationen, die außerhalb der NSDAP. ſtehen, wie auch alle Formationen und Gliederungen der Par⸗ tei jeweils bis zum 10. eines jeden Monats für den darauffolgenden Monat der Or rtsgruppenleitung, Abtlg. Propaganda, ſchriftlich anzumelden ſind. Unter dieſe Beſtimmungen fallen auch? Veranſtaltunt gen von Einzelperſonen in größerem Stile(Samen etc.) Nach erfolgter Anmeldung wird den Betreffenden jeweils bis 20. eines jeden Monats eine ſchriftliche Beſtätigung der Anmeldung gegeben. Dieſelbe iſt bei A lnmeldung der Veran⸗ ſtaltung beim Polizeiamt bzw. Kreisamt dem Antrage auf Genehmigung beizufügen. Eine Erlaubnis wird ſeitens der Behörde in Zukunft nur noch erteilt, bei denen dieſe Beſtäti⸗ gung vorliegt. un d * Das WS W. leilt mit: Achtung! Kohlenhändler! Die Ausſtellung der Wertquittungen für die Brennſtoff⸗ gutſcheine der Serie D findet am Monta g, den 3. Februar 1936, vormittags zwiſchen 9 und 12 Uhr, auf unſerer Dienſtſtelle ſtatt. PP Gottesbdienſtorönung zer katholſſchen Gemeine Viernheim Mariä l Lichtmeß. n ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe 8 Uhr: 2. 1 Meſſe 10 Uhr: Hochamt 1 Uhr: Verſammlung der Jünglingsſodalität 2 Uhr: Andacht, danach? Verſammlung des 3. Or ½5 Uhr: Verſammlung der 1. Abteilung der frauen-Kongregation im Sälchen der Marienkirche: 160 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 211 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt Montag: 7.05 Uhr 1., 7.35 Uhr 2. S.⸗A. für Apollonia geb. Winkenbach Dienstag: 7.05 Uhr 3. S.⸗A. für Apollonia Adler geb. Winkenbach 7.35 Uhr Requiem für den in Hohenſachſen verſtorbenen Georg Winkler Mittwoch: 7.05 Uhr beſt. Amt für Gg. Helbig 9., beſt. vom Kath. Arbeiterverein 7.35 Uhr beſt. Amt für Kath. Winkenbach geb. Dewald, beſt. von den Albert noſſinnen Donnerstag: 7.05 Uhr beſt. E.⸗A. für Georg Weidner, beide Söhne Valentin und Jakob und beiderſeitige Großeltern 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Magd. Bugert geb. Müller, beide Großeltern und Angehörige Freitag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Neff geb. Pfützer, beſt. von den Schulkameradinnen 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mathias Kubach und ledig verſt. Mich. Nägel 7.35 Uhr Segensmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für Cornelius Gallei, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige Samstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für led. verſt. Geſchwiſter Anng und Kath. Kempf, Großeltern und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Gg. Babylon, Ehefrau Eva geb. Werle 7.35 Uhr beſt. Amt für Stefan Gutperle, und Kath. und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr eine hl. Meſſe Am Dienstag und Freitag iſt in der Marienkirche um Kinder Nik. 7.05 Uhr eine hl. Meſſe. Am Donnerstag iſt von 5— 7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Freitag abend halb 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Am nächſten Sonntag Zemeinſame hl. Kommunion der 1. 2. und 3. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. Ebenſo für die Schüler der H. H. Rektoren Gillig und Beller Frl. Hammel, Lehrer Klee und Winkler. Mädchen beichten Freitag halb 5 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Am Montag unter und nach dem 2. Amt wird der Blaſiusſegen ausgeteilt. Kommenden Sonntag iſt Kollekte für den Caritasverband der Diözeſe Mainz. Morgen nachmittag, ½4 Uhr, läuft in der Sporthalle ein Miva-Film„Das Vermächt nis eines Miſſionars“. Alle Kinder ſind herzlich eingeladen. Eintritt 10 Pfg. Am Abend, um 8 Uhr, läuft derſelbe Film für die Er wachſenen, die alle herzlich eingeladen ſind. Eintritts⸗ preis 30 Pfg. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 2. Februar. n. Epiph. Vormittags 10 Uhr: N 4 Römerbrie ef 10N, 818; Lieder: 183, 182, 295). 5 Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 3. Februar, abends 8 Uhr: Kirchenchor Dienstag, den 4. Februar, abends 8 Uhr: Frauenabend tungen von ſelbſt hin. Freitag, den 7. Februar, abends 8 Uhr: Mädchenkreis. — 22 2 2 2 wol 0 0 0 — * der Sport am morgigen Sonntag Im Gau Baden nehmen die Gauligapflichtſpiele von Sonntag zu Sonntag intereſſantere Geſtaltung an. Der völlig unerwartete Sieg von Phönix Karlsruhe über Pforzheim iſt nicht wenig Anlaß, daß man im Gau Baden auch hinſichtlich des Tabellenletzten nicht mehr ganz ſicher iſt. Kann Phönix Karlsruhe am morgigen Sonntag auf eigenem Platz den VfR. Mannheim beſiegen, dem die Schwarz⸗Blauen ſchon in Mannheim einen Punkt abgetrotzt haben, dann iſt ein weiterer tt getan, um Phönix vielleicht in letzter Minute vor Schlimmſten zu bewahren. Pforzheim bekommt es mit VfL. Neckarau zu tun, deſſen Lage, wenn er auch mit dem Spielen im Rückſtande iſt, durchaus nicht roſig ausſieht. Beim Vorſpiel hat der 1. FC. Pforzheim mit 3.2 knapp ge⸗ wonnen, jetzt müſſen die Pforzheimer gewinnen, wenn ſie nicht die geringen Ausſichten, die ſie noch auf den Meiſtertitel haben, endgültig aufgeben wollen. Der vorausſichtliche badi— ſche Meiſter, der SV. Waldhof, erhält am Sonntag den Beſuch des VfB. Mühlburg. Bei aller Achtung vor der Mühlburger Spielſtärke muß man doch den Waldhöfern, die den techniſch beſten Fußball im Gau Baden ſpielen und dieſen auch am würdigſten vertreten würden, die beſſeren einräumen. KV., Amicitia Viernheim, Germania und Ausſichten 97 Brötzingen der Freiburger FC. pauſieren morgen in den Verbands⸗ und harren der Dinge, die da kommen werden. Un⸗ yrt ſteht keiner von den Letztgenannten dem Ausgang der ſonntäglichen Spiele gegenüber! Ein Fteunkjchaftsspiel zer Amititia gegen Vöckingen Morgen Sonntag findet auf dem Waldſportplatz ein — Freundſchaftsſpiel gegen Union Böckingen ſtatt. Die Böckin— ger, die über einen ſchußfreudigen Sturm verfügen, werden unſerer Mannſchaft einen Gegner abgeben, wie wir einen ten. Es iſt alſo mit einem ſpannenden Kampf zu Die Mannſchaft ſpielt in der bekannten Aufſtellung, jedoch werden Ludwig Stumpf und Karl Helfrich in der 2. erw — rechnen. ausgewechſelt werden. Jeder Sportfreund wird bei Spiel anweſend ſein. 0 irksklaſſe: Ein Heimſpiel der Turner-Handballer T. 1846 Mannheim im Stabion am morgigen Sonntag, nachmittags 3 Uhr! Wohl iſt der morgige Gegner des Turnvereins v. 1893 auch hier nicht unbekannt; man kennt ihn und wenn es wenig⸗ ſtens dem Namen nach iſt. Morgen ſtellen ſich nun die Leute vom Turnverein 1846 Mannheim perſönlich vor, ſo den Wunſch vieler Handballfreunde endlich einmal n gar zu oft ließen die Mannheimer und dies haupt⸗ ſächlich in früheren Jahren durch ihr beſtechendes Spiel fhorchen. Daß ſie in dieſem Jahre nicht die Stellung ein⸗ nehmen, die ihnen gebührt, iſt nicht ihre Schuld. Immer und immer wieder verhinderte allzu großes Pech das Vorwärts- en. Und morgen treten nun unſere Turner, die in der Tabelle gegenüber Mannheim um einen Punkt zurückliegen, gegen dieſe Mannſchaft an! Wie werden ſie den Kampf be⸗ ſtehen? Reicht es zu einem Sieg? Oder muß Viernheim die Punkte auf eigenem Gelände abtreten? Fragen, und welche Antwort? Ja, hier liegen die Dinge nicht ſo einfach; es iſt ſchon ziemlich ſchwer, der einen oder anderen Mannſchaft einen Sieg im Voraus zuzuſprechen. Wir wiſſen, daß die Mannheimer alles mitbringen, was ſie brauchen, um die Punkte zu erobern: elf Spieler, die flink, ballſicher, tech⸗ niſch gut, eifrig und wurfkräftig ſind! Hier beſonders der Mittelſtürmer Gun d, der ſchon des öfteren repräſentativ in der Badenelf mitwirkte! Aber trotzdem! Wir kennen auch die elf tapferen Spieler des Turnvereins v. 1893! Wir wiſſen, was ſie zu leiſten befähigt ſind! Nicht nur einmal, nein, ſchon gar zu oft haben ſie ihr gutes Können unter Beweis geſtellt! Auch ſie zeichnen ſich durch Ballſicherheit, genaues Zuſpiel und Wurfkräftigkeit aus! Und ſie haben den Gäſten ſogar noch etwas voraus: das iſt das beſſere Stehvermögen, die größere Ausdauer! Dies dürfte leicht die Urſache ſein, daß wir unſeren Turnern ein ganz wenig mehr Siegeshoffnung mit auf den Weg geben innen. Aber damit haben ſie noch nicht ihr Schäfchen im Trockenen! Nein, mit bloßen Worten wird nichts, aber auch rein gar nichts erreicht! Erſt muß gekämpft werden! Jeder der elf Spieler muß ſich mit letzter Kraft einſetzen, uneigennützig ſpielen von Anfang bis Ende. Wird dies be— rückſichtigt, dann bleibt der Erfolg beſtimmt nicht aus. Schon die Tatſache, daß Viernheim bei einer evtl. Nieder- lage um einen weiteren Platz zurückfällt, muß Anſporn geben zur Entfaltung des ganzen Könnens! Alſo, ihr elf Spieler des Turnvereins, ſetzt morgen alles auf eine Karte! Das Spiel muß gewonnen werden! Spielbeginn iſt nachmittags 3 Uhr. Um 2.45 Uhr treten die 2. Mannſchaften zum Vorſpiel an. Alle Sportfreunde machen wir auf obige Begegnung ganz beſonders aufmerkſam. Zeigt alle, daß Ihr für unſeren ien Handballſport Intereſſe beſitzt und ſeid morgen reſtlos zur Stelle. erfüllend. In der Kreisklaſſe 1 folgende Spiele ſtatt: Edingen TV. Viernheim Hemsbach Ladenburg Leutershauſen Viktoria Wallſtadt Unſere Turner ſtehen alſo morgen vor einer nicht leicht zu löſenden Aufgabe. Sie müſſen zum Meiſterſchaftsanwärter Edingen! Schon im Vorſpiel mußte ſich der hieſige Turn⸗ verein auf eigenem Platze eine 1.4 Niederlage gefallen laſſen. Es beſteht deshalb alle Veranlaſſung, dieſe damals erlittene Scharte wieder auszuwetzen. Wer aber nur einigermaßen mit den Verhältniſſen vertraut iſt, der weiß auch, daß in Edingen nur ſehr ſchwer zu gewinnen iſt. Dieſe Mannſchaft hat bis jetzt noch kein Heimſpiel verloren. Ob unſere Turner es morgen ſchaffen werden? Ausgeſchloſſen iſt es nicht! Die von Viernheim zuletzt gelieferten Spiele ließen darauf ſchließen, daß ſich die Elf wieder gefunden hat, daß ſie noch da iſt, und man nicht ſo ohne Weiteres über ſie hinweggehen kann, ſondern unter allen Umſtänden mit ihr zu rechnen hat. Sehen wir alſo dem morgigen Spiel des Turnvereins hoff⸗ nungsfroh entgegen. Setzt ſich jeder Spieler für die Sache ein, ſind alle von einem unbezwingbarem Siegeswillen be⸗ ſeelt, dann kann ein Erfolg nicht ausbleiben. C ãé ͥ¶ ͤ Aufruf ber letzten Betriebsgruppen zur Ausſtellung der Arbeitsbücher Der Stand der Durchführungsarbeiten bei der Aus⸗ ſtellung der Arbeitsbücher ermöglicht es, nunmehr auch die letzten Betriebsgruppen zur Ausſtellung der Arbeitsbücher aufzurufen. Dies iſt durch eine 3. Bekanntmachung des Prä⸗ ſidente nder Reichsanſtalt mit Wirkung vom 1. Februar 1936 geſchehen. Zu dieſer 3. Gruppe gehören folgende Berufs- gruppen: Holz⸗ und 185 2. Nahrungs⸗ 527 4. Gruppe Oſt finden morgen Schnitzſtoffgewerbe und Genußmittelgewerbe Verkehrsweſen Oeffentlicher Dienſt und private Dienſtleiſtungen (ohne die häuslichen Dienſte). Ueber die Zugehörigkeit der Betriebe zu den Betriebs- gruppen erteilen die Arbeitsämter in Zweifelsfällen bereit⸗ willigſt Auskunft. Zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen wird ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſam gemacht, daß die 2. Verordnung des Reichsarbeitsminiſters zur Durchführung des Geſetzes über die Einführung eines Arbeitsbuches vom 17. Januar 1936 (Reichsgeſetzblatt 1 Seite 24) ſich lediglich auf diejenigen Betriebsgruppen bezieht, die in der 1. Bekanntmachung des Präſidenten der Reichsanſtalt vom 18. Mai 1935 genannt ſind. Die Verordnung des Reichsarbeitsminiſters gilt dem⸗ nach noch nicht für die jetzt aufgerufenen Betriebsgruppen. 0 Ein Denunziant wird abgeurteilt NSG. Die große Strafkammer des Landesgerichtes Wiesbaden beſchäftigte ſich in einer fünftägigen Verhandlung in Bad⸗Schwalbach vom 21.— 25 Januar 1936 unter dem Vorſitz des Landesgerichtsdirekor Müller mit der Anklage gegen den Kaufmann Karl Müller in Bad⸗Schwal⸗ bach, wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung und verleum— deriſcher Beleidigung des Kreisleiters und Landrates des Untertaunuskreiſes. Gegen den Kreisleiter und Landrat waren von Seiten perſönlicher Feinde eine Reihe von üblen Nachreden in Um⸗ lauf geſetzt worden. Der Angeklagte hatte ſich zu deren Sprachrohr gemacht. Im September 1934 richtete er an den Reichsinnenminiſter einen Brief, worin er um Einleitung eines Verfahrens gegen den Landrat erſuchte, gegen den er ſchwere, z. T. ehrenrührige Anſchuldigungen erhob. Die Hauptverhandlung ergab die Haltloſigkeit ſämtlicher von dem Angeklagten erhobenen Vorwürfe. Das Gericht folgte dem Antrag des Staatsanwaltes, der 6 Monate Gefängnis wegen wiſſentlich falſcher Anſchul⸗ digungen beantragt hatte, nicht, ſondern verurteilte ihn ledig⸗ lich wegen leichtfertiger falſcher Anſchuldigungen im Sinne des§ 164 Abſ. 5 des St. G. B. zu einer Geldſtrafe von RM. 900.(neunhundert), im Nichtbeitreibungsfalle zu 3 Monaten Gefängnis, ferner zur Tragung der Koſten des Verfahrens einſchließlich der Nebenklagen und ſprach dem Landrat das Publikationsrecht zu. kulunmnunnmmmmmmnmnnnmmmnmmmnmmnmmmummmmmnnmmummunmmmmmmmnnnmnunnummum Union⸗Tonfilmſchau Samstag und Sonntag D 2 er allerneueſte Abenteuer⸗Großfilm! Der Pampasreiter Wieder warten die Union-Lichtſpiele mit einem Bomben⸗ programm auf. Unter großer Mühe iſt es gelungen, dieſen einzigartigen Abenteuer-Großfilm jetzt ſchon in Viernheim zu bieten, da es ſich hier um das neueſte Filmwerk handelt, das in allen Großſtädten Rieſenerfolge hatte. Kein Wild⸗ weſtfilm, ſondern ein ſpannendes Erlebnis für alle Film⸗ freunde mit echter Abenteuer-Romantik, herrlichen Geſänge und noch nie gezeigten Tänzen der Cowboys.„Der Pampas⸗ reiter“ iſt der beſte in ſeiner Art und überall eine Senſa⸗ tion erſten Ranges. Alle Filmfreunde gehen daher dieſe Woche zum allerneueſten Film„Der Pampasreiter“. Achtung! Chirley Temple kommt in ihrem Großfilm „Lachende Augen“. 932000 Morgen Land! Der Beitrag des Arbeitsdienſtes zur Erzeugungsſchlacht. Zu der vom Reichsnährſtand eingeleiteten großen Er⸗ zeugungsſchlacht mit dem Ziel der Erreichung der Nah⸗ rungsfreiheit für das deutſche Volk leiſtet auch der deutſche Arbeitsdienſt einen erheblichen Beitrag. Es ſind bereits vom Arbeitsdienſt in den verſchiedenen Reichsteilen rund 932 000 Morgen Land in Bearbeitung genommen worden mit dem Ziel, es zu verbeſſern oder überhaupt als Kultur⸗ land erſt brauchbar zu machen. Dabei ſteht mit 380000 Mor⸗ gen im Havel⸗ und Rhinluch die Provinz Branden burg an erſter Stelle. In Heſſen werden im Ried 260 000 Morgen in Kulturland umgewandelt, im Ems⸗ Land werden vorläufig 72 000 Morgen gewonnen. Tann folgen Oſtpreußen mit 45 000, Provinz Sachſen mit 36 000, Hannover mit 35 000, Baden mit 64000 Morgen. Auch in der Rheinprovinz, wo beſonderer Bodenmangel herrſcht, werden in Kürze 40 000 Morgen Heide und Moor beſtes Ackerland ſein. Bei all dieſen Ziffern handelt es ſich, wie im„Deut⸗ ſchen Wollen“ erklärt wird, nur um einen Aus⸗ chnitt aus den größeren Arbeitsvorhaben, die in allen Teilen des Reichs der Arbeitsdienſt durchführt. Es ſei daher verſtändlich, daß angeſichts der Größe der Aufgaben der Reichsarbeitsführer eine ſtärkere Bereitſtellung von Mit⸗ teln gefordert habe. Die jährliche Ertragsſteigerung durch den Arbeits. dienſt ſei ſchon beim gegenwärtigen Einſatz auf dutch; ſchnitklich 10 o. 9. des Geſamtaufwands anzuſetzen. Bei einer großen Anzahl von Arbeitsvorhaben liege ſie ſogar bei 15, 20 und mehr v. 9. fülladuanamüamuunnamannnnmamummmmmmnmmummnnnmmmmmnnumumnmmmmamnmnnmunmunmnmmum Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Die große Spitzenfilm-Senſation Hans alhers in, Variele“ Dieſe Woche im Central-Film⸗-Palaſt! Ein einmaliges Filmerlebnis iſt„Varietee“ mit Hans Albers. Ein Großfilm aus der romantiſchen Welt der Ar⸗ tiſten, der wieder zum Tagesgeſpräch wird. Ein unerſchöpf⸗ licher Zauber geht von der Welt des Varietees und Zirkus aus. Die bunte Reihe von Artiſten, kraftvoll gebauten Männern und intereſſanten Frauen, die unermeßliche Vielfalt der Leiſtungen, die einen ewigen Wechſel zwiſchen ſtaunender Bewunderung, fröhlichem Lachen und atemloſer Spannung beim Zuſchauer hervorrufen, zieht die Menſchen immer wieder in ihren Bann. Vor allem ſind es die„großen Nummern“, jene gefahrumlauerten Artiſtentrupps, die Abend für Abend in tollkühner Arbeit ihr Leben wagen. So ein Artiſtentrio ſpie⸗ len in dieſem Film H. Albers, Annabella und Attila Hörbiger, drei Künſtler von Weltruf und Format. Unter der Regie von Nicolas Farkas ſieht man außerdem u. a. Karl Etlinger, Gerhard Damann, Elſe Reval, Nicolai Collin, Guſtav Püttjer und Ernſt Rotmund. Wer„Varietee“ mit Hans Albers nicht ſieht, verſäumt wirklich etwas. Es iſt zu begrüßen, daß die Bavaria einen Film aus dieſer Welt gedreht hat. Annabelle und Hans Albers dürften die gegebenen Partner ſein, um das Leben dieſer Menſchen in ſeinen Höhen und Tiefen ſo darzuſtellen, wie es wirklich iſt: menſchlich-leidenſchaftlich und arbeitsfa⸗ natiſch. Leidenſchaft und Arbeit, Liebe und Haß, Rivalität und Kampf erzeugen im Leben große Spannungen. So iſt es auch in dieſem Film aus der Welt des„Varietees“. Er wird dasſelbe Intereſſe beim Publikum erwecken, wie artiſtiſche Arbeit im Varietee— das Milieu bürgt dafür. Ein Beſuch zählt zu den ſchönſten Stunden Ihres Lebens. Es wird gebeten, ſchon die heutige Samstags⸗Vorſtellung zu beſuchen. Amiliche Bekanntmachung Betr.: Raſſenerhebung für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Der Herr Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft hat die Durchführung einer Raſſenerhebung für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen angeordnet, die in den nächſten Tagen hier durchgeführt wird. Zweck dieſer Erhebung iſt die Gewinnung eines zah⸗ lenmäßigen Ueberblicks über die raſſenmäßige Zuſammen⸗ ſetzung des Viehbeſtandes und über den Stand der Zucht⸗ entwicklung in den einzelnen Gebieten des Deutſchen Reiches. Die Viehhalter werden angewieſen, ſich über die Raſſen⸗ art ihres Viehes genau zu orientieren, damit ſie im Zeit⸗ punkt ihrer Befragung zuverläſſige und ſichere Angaben ma⸗ chen können. Viernheim, den 28. Januar 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel Sportvereinigung Amieitia Viernheim. Sportprogramm Sonntag, den 2. Februar. für Vorm. 10 Uhr B⸗Jugend auf Platz 2 gegen Käfertal, 10 Uhr 2. 11 Uhr 1. Handballmannſchaft Verbandsſpiele gegen Waldhof. 1.30 Uhr Fußballſchüler gegen Phönix Mannheim. 2.30 Uhr Liga gegen Union Böckingen. Wir laden die werten Sport⸗ freunde hierzu freundlichſt ein. Der Vorſtand. Zum, Freischulz. Morgen Sonntag Tanz I wozu freundlichſt einladet aldschlög 0 Der Wirt: P. Jochim N Die Kapelle: Schwarz ⸗Weiß . Unſon-Fllm-Palast Der Film der ausverkauften Häuſer Anfang heute ſichern für dieſen neueſten Film.— Samstag u. Sonntag! Der allerneueſte Abenteuer- und Wildweſtgroßfilm Stärker als alle bisher 0 gezeigten Filme dieſer Art. Zur Zeit das Tagesgeſpräch in allen Großſtädten: das iſt Samstag 7.30 Uhr, Sonntag ab 7 und 9.15 Uhr. Wir bitten Plätze zu Sonntag extra große Jugendvorſtellung Auf zum„Pampasreiter“ Unſere Preiſe für Kinder ſind immer noch 20 und 30 Pfg · Der Pampasreiter Dazu Hunden Becmogamm E 1 K Heute Samstag f 8.11 Uhr wozu närriſchſt einge⸗ laden iſt. fällte marin 2 25 0 —— 2 2 * * 4 Holzverſteigerung Mittwoch, den 5. Febr. 1936, vorm. 8½ Uhr werden im Gaſthaus zum„Ratskeller“ am Rathaus zu Viernheim aus hieſigem Staatswald verſteigert: Nutzknüppel, Nm: 84 Eiche(Gartenpfoſten 2, m Ig. aus Seeſchlag 3 No. 655 52— 6605, Kirſchengarten 6 No. 90429066). ſchlag 1 No. 59406169); 344 Eiche Seeſchlag! No. 6189— 6277, 7, Birkenplatte 3 No. 8592— 8864, Alter Eichwald No. 8805— 9242); 490 Kiefer(Rennſchlag 7 Nr. 1207—1309, Freie Heide 51 No. 13171506, Alter Eichwald 1 Nr. 8883—8990, Bürſtädterſchlag 4 Nr. 92439302); Knüppel, Nm: 28 Buche, 7 Eiche, 1Erxle, 18 Kiefer. Knüppelreiſig Rm: 210 Buche eee 4 Nr. 9246— 9320); Aſtreiſig, Wellen: 3450 Kiefer Stöcke, Rm: 85 Kiefer(Wellen und Stöcke aus Fr. Heide 51 No. 13201509). Blau unterſtrichene Nummern kommen nicht Verſteigerung. Zahlungsunfähige, ſowie rückſtändige Schuldner aus 1934 und früher, ſind vom Mit⸗ bieten ausgeſchloſſen. Fej. Forſtamt Viernheim Achtung heute! Achtung heute! Der Harnevalistische Hönepünkt iſt Knaubers Kappenabend im Gasthaus 2. Staui mannneim Motto: Je größer daß biſcht, je weiter däfſchts 8 Maul uffreiße. Es laden ein: Die Wirte Müllers⸗Knaubers Die Muſikdirektoren Gerlinger—-Knaubers Zur Germania Morgen Sonntag 7.11 Ahr großer Kappenabend wozu wir Freunde und Gönner recht zur närriſch einladen Adam Knapp Zum Rosengarten Heute Samstag 7.71 Ahr großer Hapnenahend wozu wir die verehrliche Nachbarſchaft, Freunde und Gönner recht närriſch ein laden Die Kapelle Vereins⸗ Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Sänger! Samstag abend Singſtunde. Pünktlich und vollzählig beſuchen. Zeitpunkt iſt bekannt. Sänger⸗Einheit. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Morgen Sonntag, nachmittags 1,15 Uhr, ordentliche Generalverſammlun g im Lokal. Hierzu lade ich alle Mitglieder höfl. ein. Emil Schneider u. Frau Zöller, Vorſ. Sängertreue⸗ Harmonie. Samstag abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet der Vorſtand. Sonntag, den 2. Februar, nachmittags punkt 1 Uhr, findet unſere diesjährige Generalberſammlung im Lokal zum„Schützenhof“ ſtatt, wozu unſere Mitglieder und Ehrenmitglieder freundlichſt eingela den ſind. Tagesordnung wird im Lokal bekannt ge⸗ geben. Der Vorſtand. Sängerbund⸗Flora. Heute abend 8 Uhr Singſtunde. Bitte pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916 Sonntag, den 2. Febr., nachm. 2 Uhr findet im Vereins- lokal„Gaſthaus zum goldenen Karpfen“ die 3 jährige Generalverſammlung, verbunden mit der Pelz nähgruppe ſtatt. Alle Züchter und Frauen ſind 255 freundlichſt eingeladen. Auch werden bei dieſer Gele— genheit Anmeldungen zur Pelznähgruppe und Schutz- kaſſe entgegengenommen. Der Vorſtand. Nadfahrer⸗Verein Eintracht. Sonntag, den 2. Februar, nachmittags 3.30 Uhr im Lokal Mitglieder⸗ verſammlung. Tagesordnung: Betr. des am Sams⸗ tag, den 15. Februar ſtattfindenden Maskenballs. Es wird um vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder gebeten. Vorſitzende. Nor Der Miebizinalverband Viernheim Sonntag, den 2. Februar, nachm. 3 Uhr findet im Gaſthaus zum Ratskeller unſere diesjährige General verſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal be kannt gegeben. Pünktliches und zahlreiches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Turnverein v. 1893 e. V. Abtlg. Handball: Morgen Sonntag Verbandsſpiele gegen TV. 1846 Mann heim im Stadion an der Lorſcherſtraße. 1. M. 2. M. 1.45 nachm. A⸗Jug. in Seckenheim geg. TV Abfahrt 9 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. B-Jugend in Viernheim gegen Jahn Neckarau. Beginn halb 1 Uhr. Die Leitung. Abteilung Fußball: Sonntag, den 2. Februar 1936 Verbandsſpiele gegen Fortuna Edingen. 2. Mſchft. 12.45 Uhr. 1. Mſchft. 2.30 Uhr, vormittags 10 Uhr Viernheim Jugend— F. V. Weinheim Jugend 2. ,,,. e, eee e,, S vv empfehle: Wachskerzen und Wachsstöcke mann. Tanz Ho„ Ache F Scheiter, Rm: 28 Buche See⸗ 5 Von wem, ſagt die 3 Uhr:] 3. Leute zu vermieten. 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Immer mehr Jahreszahlen wurden auf den Rand der Truhe gemalt, und immer wieder wanderte die langſam Alternde von Haus zu Haus, von Hand zu Hand. Bei einer Feuersbrunſt wurde ſie ein wenig verſehrt, aber nur ein Brandfleck, klein wie ein Schönheitsmal, blieb, dank ihrer ſchweren Eiſenbänder, an ihr zurück. Und einer der Großväter hatte einſt in ihr ſeinen geringen Schatz verborgen. Ein Diener des Hauſes, der heimlicherweiſe danach geſpürt und ihn endlich in der Truhe entdeckt hatte, gedachte, den Großvater zu beſtehlen. Als er aber eines Nachts auf Strümpfen zur alten Truhe geſchlichen kam und leiſe den ſchweren Deckel hob, um mit dem Arm in der Wäſche zu wühlen nach dem verbor⸗ genen Gut, da rächte die Truhe den Treu bruch und ſchlug mit Wucht zu, dem Dieb die Hand einklemmend. Vor Schmerz ſchreiend, wurde der Dieb dann vom Groß vater überraſcht, der mit einem Licht in der Hand das Zimmer betrat und dem un— getreuen Diener noch die Hand verband, ihn dann aber ſpäter entließ. Ach, was erzählte die Truhe alles, ſtun— denlang konnten wir Kinder uns mit ihr be⸗ ſchäftigen. Ein kleines Kinderbild zu ihrer Linken trug die eingebrannte Inſchrift: „Thut nimmer mit mir ſpielen!“ Davon be— richtete uns die Mutter auf unſere neugie— rigen Fragen. Da war ein niedliches Bäs— lein geweſen, das mit andern Kindern im Hauſe der Großeltern herumgeſpielt hatte und ſich eines Tages zum Verſteck die alte Truhe erwählte. Als es aber darin ſaß, das Mägdelein, da konnten die kleinen Händchen den ſchweren Deckel nicht wieder hochheben, und das Kind wäre elend in der Enge er— ſtickt, hätte nicht die Großmutter in hell ſeheriſcher Art plötzlich den Einfall gehabt, nach den paar Nüſſen zu ſchauen, die die Truhe damals auf ihrem Grund beher bergte. Und da hatte ſie in Schreck und Sorge das zitternde und weinende Kind gefunden, dem gottlob nichts weiter ge ſchehen war, als daß es fortan einen weiten Bogen um den Raum machte, der die Truhe barg. Seit die alte Truhe in Mutters Beſitz war, glaubten wir Kinder, daß Truhen immer nur nette Dinge, zum Beiſpiel dro— lige alte Kleider, Hüte, weiße Zwickel ſtrümpfe, Schleier uſw., bergen müßten, wo mit man ſo wundervoll„Verkleiden“ ſpielen kann! Ferner wußten wir, daß, wenn Mutter die Truhe aufſchloß, obenauf auch irgendein Päckchen mit Honigkuchen oder Schokolade lag. Was ſchadete es, wenn die leckeren Sachen in der Truhe ſo ein wenig den merkwürdigen Duft des Jahrhunderts angenommen hatten und deſſen, was ſie alles in jener Zeit beherbergt hatte! Wir Kinder waren glücklich, wenn Mutter vor die Truhe trat und den kleinen roſtigen Schlüſſel im Schloß drehte. Es kam uns oft vor, als ſeufze die alte Truhe dann, ſie war es wohl leid, immer wieder das Maul auf⸗ und zuzumachen, viel lieber hätte ſie wohl den Dornröschenſchlaf auf dem Haus⸗ boden gehalten. Ja, und wie es ſo geht im Leben, eines Tages mußten wir uns von der alten, inniggeliebten Truhe trennen. Als Vater geſtorben war, mußte Mutter ihre drei Kinder allein durchbringen. Und da bekam ſie eines Tages ein Angebot von einem reichen Sammler, der gern die alte Truhe erwerben wollte. Und Mutter, der unſer Wohl und Wehe mehr am Herzen lag als die Truhe, gab ſie hin. Ich weiß nur noch, daß wir Kinder lange Zeit Mutters Zimmer mit dem Spiegel mieden, weil zu ſeinen Füßen etwas fehlte, was Tränen in die Augen trieb. Und unſere Mutter? Sie hat ſich mit dem großen, ſchlichten Muttergefühl über das Fehlen ihrer geliebten alten Urvätertruhe hinweg— geſetzt, aber ſie hat manchmal, in Träume verſunken, am Fenſter geſeſſen und hat wohl nachgedacht, wer heut der glückliche Beſitzer ihres Familienſchatzes iſt. C. Steckhan. „ ee Als ich mich verheiratete, ſchenkte mir eine Tante eine weiße Alabaſterſchale, mit goldenem Zierat geſchmückt. Die Schale war älter als 50 Jahre und entſprach gar nicht dem Geſchmack der Zeit. Mein Mann machte bald die üblichen Bemerkun— gen über das„gute Stück“. Er konnte keinen Gefallen daran finden:„Möchte wiſſen, was wir mit dem Ding anfangen ſollen! Es verſchandelt uns die gute Stube“, grollte er. Ich hatte nämlich der Schale einen Platz in der guten Stube ge— geben, ſozuſagen einen Ehrenplatz zwiſchen den Vaſen und Leuchtern. Und das geſchah nicht ohne Grund. Von dieſer Schale hatte mir meine Mutter oft erzählt. Als ihre Mutter dem Großvater das Jawort gegeben, ſchenkte er ſeiner Braut die Alabaſterſchale. Und damals war es ein teures Stück und ſchön dazu. Aber nicht nur das allein. Ich wußte, daß der Großvater, ſonſt ſo ſparſam, ſich das Brautgeſchenk etwas hatte koſten laſſen und die Großmutter immer wieder an ihre ſchöne Brautzeit und an ihre glückliche Ehe durch die Schale erinnert wurde. Den Großvater habe ich nicht einmal gekannt, aber ich konnte mich erinnern, wie die Groß— mutter, als ſie ihren Mann ſchon längſt be⸗ graben hatte, glücklich vor der Schale ſitzen konnte; ſie war wieder mit ihm zuſammen, erlebte das Glück ihrer Ehe von neuem. Vielleicht war es nicht nur Pietät, was mir das Geſchenk ſo wertvoll machte, viel- leicht auch etwas Aberglaube... Die Schale als Talisman— aber darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Jedenfalls ließ ich meinen Mann ſpotten und grollen, ſie blieb mir das liebſte Stück. Nicht nur das, ich lehnte auch Kompromiſſe ab und verteidigte den Ehrenplatz, als der Vorſchlag kam, „das Ding“ irgendwohin in einen Winkel zu ſtellen. Noch heute ſteht die Alabaſter ſchale. Und ſie hat Geſellſchaft gefunden. Die Schale war für mich die Anregung, unter den Verwandten nach alten Familien andenken zu forſchen. Sie ſollte Geſellſchaft haben. Viel Erfolg hatte ich zunächſt nicht, aber Spott mußte ich über mich ergehen laſſen. Dann fand ich auf dem Boden eines Bauernhauſes, das einem Vetter gehört, einen alten Scherenſchnitt und eine Doſe aus Horn, ſchön geſchnitzt. Ich durfte ſie behalten. Wo ich zu Beſuch erſchien, wur den die Böden und Kiſten durchſucht, und manches Stück fiel mir in die Hände. Nur ſelten hatte es durch das Material oder durch die Arbeit beſonderen Wert, immer war es mir wertvoll als eine Erinnerung an die Familie, die Vorfahren. Mein Mann und ſpäter die Kinder haben zuerſt lauten Proteſt gegen dieſe Liebhaberei erhoben. Au TJlaclaokofſes Photo: Bittner(M). oOo οοοο ιο Aber heute ſind ſie genau ſo ſtolz auf die ſchöne Sammlung wie ich, und mein Mann, es muß geſagt werden, hat ſich nicht nur als der Klügere erwieſen, ſondern ſammelt ſchon ſeit Jahren genau das gleiche„un— nütze Zeug“. Bei dem Sammeln iſt es nämlich nicht geblieben. Es befriedigte mich bald nicht mehr, zu wiſſen, daß dieſe Uhr vom Groß vater des Vaters ſtammte, jene Porzellan figur von der Tante Auguſte geerbt war, ſondern ich wollte wiſſen, wer der Urgroß vater, in welchen Grad die Tante Auguſte einzureihen war. Was erſt Neugier war, wurde ſpäter ſinnvolles Forſchen, und ſo blieb es nicht bei der Suche nach„unnützen Dingen“, ſondern nebenher ging eine wich tige Familienforſchung. Auch damit konnte ich zuerſt niemand imponieren, weil wir„dadurch das ſchöne Geld nicht wieder— kriegen“, aber als dann ein Vorfahr nach dem anderen auftauchte, als ein Zweig nach dem anderen aus dem Stamm heraus— wuchs, als aus den alten Chroniken und Büchern und aufgefundenen Briefen die Menſchen meines Blutes in mehr oder weniger ſcharf gezeichneten Bildern erkenn bar wurden, da hatten Vettern und Baſen an dieſem Unſinn Gefallen gefunden, und mein Mann begann für ſeine Familie die mühſame Arbeit. Ahnentafeln entſtanden vor Jahren; die Kinder nehmen das heute ſo hin, und wenn ſie gutgelaunt ſind, dann bewundern ſie den lückenloſen Nachweis bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Wenn ihnen Freunde erzählen, wie ſchwierig es doch ſei, die Ahnenreihe lückenlos aufzu— ſtellen, dann ſind ſie wohl auch etwas ſtolz. Vorläufig aber noch mehr auf ſich ſelbſt als auf ihre Mutter. Neulich ſtand ich mit meinem Mann vor unſerer Sammlung und kramte in den Stücken.„Na, Alter“, neckte ich ihn, „möchteſt du noch wiſſen, was du mit dem Dinge anfangen ſollſt?“ Er knurrte.„Schön ſtehen laſſen und ſamt den anderen Dingen unſeren Kindern vermachen, damit ſie alles in Ehren halten. Mir ſind die Dinge lieb geworden, als Spielerei zuerſt, dann als Andenken, und heute ſind ſie mir mehr. Sie verbinden mich mit der Vergangenheit und erinnern mich daran, daß ich Glied bin in einer Ge— ſchlechterkette, wie die Beſitzer der Stücke vor mir und meine Kinder nach mir.“ So iſt es. Die Alabaſterſchale wurde einſt gehütet aus Pietät und weil ich mir davon Glück verſprach. Sie war mir lieb, wie mir die anderen Dinge lieb wurden. Weil ich ſie beſitzen durfte, aber auch, weil ſie mir etwas zu ſagen hatte. Wie viele ſolcher Dinge ſtehen um uns und werden gehütet, ohne daß wir etwas anderes damit anzufangen wiſſen, als ſie zu beſitzen. Erſt wenn wir uns ihnen verpflichtet fühlen, hat der Beſitz einen tieferen Sinn. Selbſt dann, wenn es nur eine weiße Alabaſterſchale iſt. Eua Schwandt. — he el e. S N 7 ** 2 2 » FF H —— 9 eee .. .——— —— 1 a 1 e e e .— 555 2 9 Der Geburtstag des Autos Am 29. Januar 186, alſo vor 50 Jahren, wurde Carl Benz aus Mannheim das Dp Nr. 37435 auf „Fahrzeuge mit Gasmotorenbetrieb“ erteill, das Benz ſelbſt als den„Geburtsſchein des Kraftwagens“ bezeichnete. Der eigentliche Schutzumfang des Patents war freilich mager genug: ein Oberflächen⸗Vergaſer, wie er ſchon in der Kind⸗ heit des Kraftwagens wieder aufgegeben wurde, und eine ſinnvolle Vorrichtung, mit der durch einen einzigen Hebel 1 79 7 Bedarf die Kupplung oder die Bremſe bedient werden onnte. Dieſes Patent war nur die amtliche Beſtätigungz der jahrelangen Arbeit von Benz. Als Erſtem war es ihm in jenen Jahren gelungen, einen wirklich fahrbaren Motor⸗ wagen zu bauen. Wo alle Vorläufer geſcheitert waren, an ſcheinbar unüberwindlichen Schwierigkeiten, da ſetzten Carl Benz in Mannheim, und etwa um die gleiche Zeit in Cannſtatt Gottlieb Daimler ſich durch. Von dieſem Jahr 1886 an war der Kraftwagen kein techniſches Problem mehr, ſondern eine Tatſache— auch wenn dieſe Wagen, von heute aus betrachtet, uns unendlich primitiv und unvollkommen erſcheinen mögen. Der erſte Kraftwagen von Benz war ein Dreirad⸗ wagen, bei dem das Vorderrad gelenkt wurde. Das Wagen⸗ geſtell, der Rahmen, war aus Siederohren für Dampfkeſſel geſchweißt und die Stahlräder hatten Vollgummi⸗Bereifung. Aber ſelbſt dieſe einfache Bereifung mußte, weil ſie ſich von der Felge löſte, wieder aufgegeben werden, und Carl Benz verwendete bei den nächſten Wagen eine eiſerne„Be⸗ reifung“, die klirrend über das Pflaſter holpert. Der Mo— tor war liegend im Heck des Wagens eingebaut, arbeitete mit Schieberſteuerung und leiſtete bei ungefähr 250 Um⸗ drehungen in der Minute etwa Zweidrittel PS. Dieſe Dreh⸗ zahlen und Leiſtungen erſcheinen uns heute faſt komiſch ge⸗ ring— für Carl Benz waren ſie hoch, und eine ernſte techniſche Aufgabe; erſt aus den Erfahrungen, die er und Daimler geſammelt hatten, konnte ſich ſpäter Schritt um Schritt die ungeheure Entwicklung des Kraftwagens auf⸗ bauen. Benz' erſter Kraftwagen hatte Kettenantrieb und auch ſchon ein Differential, dagegen noch kein Wechſel⸗ getriebe. Da die Umgebung von Mannheim flach und eben iſt, tat das Fehlen des Getriebes zuerſt gar, nicht weh. Ueberdies war Carl Benz froh, wenn ſein Wagen im An⸗ fang 100, ſpäter 1000 Meter weit fuhr, ohne Feierabend zu machen. Erſt als er ſo weit war, daß man mit dem Kraftwagen bis an den Fuß des Odenwalds„xeiſen“ konnte, war das Bedürfnis nach einem Getriebe da, und bald hatten alle Benz⸗Wagen ihr Zweigang⸗Getriebe. Schwierig war es, eine geeignete Zündung zu finden. Alle nur erdenklichen Konſtruktionen wurden von Carl Benz verſucht, bis er die verhältnismäßig ſtörungsfrei arbeitende Batterie- Zündung einbaute. Die Schnelligkeit des erſten Benz⸗Wagens betrug kaum 12 Stundenkilometer, und das Höchſte, was in den erſten beiden Jahren erreicht wurde, waren knappe 16 Stundenkilometer. Für uns, die wir ſpielend mit guten 100 Stundenkilometer uͤber die Autobahnen jagen, ein gräß⸗ liches eee, Für die damalige Zeit aber war dieſe Schnelligkeit etwas Gefährliches, Unheimliches— etwas, gegen“ das man ſich ſchützen und wehren mußte. Um die gleiche Zeit, da Benz ſein Patent erhielt, arbei⸗ tete in Cnnſtatt Gottlieb Daimler an ſeinem Kraft⸗ wagen, der auch im Jahre 1886 zum erſten Male lief. Ein merkwürdiges Schickſal hat es gefügt, daß an zwei Stellen in Deutſchland, und zwar in jener Südweſtecke des Reichs, die uns manchen großen Mann ſchenkte, zwei Erfinder unabhängig voneinander die erſten Motorwagen der Welt bauten. Die techniſchen Schwierigkeiten bereiteten den beiden Männern Benz und Daimler manche Sorgen— aber das war etwas, womit ſie fertig zu werden wußten. Die heimliche Vorarbeit in den Werkſtätten, die zahlloſen Verſuche, die kargen Erfolge und zahlreichen Mißerfolge hatten ihnen die Härte und Ausdauer gegeben, um gegen alle Hinderniſſe, die in der Sache ſelbſt lagen, ſiegreich anzu⸗ kämpfen. Schlimmer war etwas anderes: der Unverſtand der„öffentlichen Meinung“ und der Behörden. Das Automobil wurde faſt zu einem öffentlichen Feind er⸗ klärt: Carl Benz mußte ſich vorſchreiben laſſen, daß er nur in der Gemarkung Mannheim und auch dort nur in ganz beſtimmten Straßen fahren dürfe; eine Verordnung wurde angefertigt, nach deren Paragraph 15, Abſatz 2, Signale nur„mit einer nicht zu ſchrillen Glocke“ gegeben werden durften, und in einem Erlaß vom 30. November 1893, alſo immerhin mehr als ſieben Jahre nach dem Patent Nr. 37435, beſtimmte das Großherzogliche Mini⸗ ſterium des Innern in Karlsruhe, daß die Fahrgeſchwindigkeit höchſtens 12 Kilometer in der Stunde betragen dürfe. In einem Wuſt von Verordnungen und Polizeiſchikanen wäre im Mutterland des Automobils eine der größten Erfindungen ſchaffenden Menſchengeiſtes beinahe untgebracht worden. Gott⸗ lieb Daimler wandte ſich nach Frankreich und verkaufte dort ſeine Patente an die Firma Panhard u. Levaſſor; erſt viel ſpäter konnten Daimler und Benz ſich dann auch in Deutſchland durchſetzen und im Jahre 1899 war die Firma Benz u. Co. die größte Automobilfabrik der Welt, die bis zum Januar 1901 3000„Motorwagen Syſtem Benz“ lieferte. a 0 2 Freilich, in Deutſchland iſt erſt in unſeren Tagen der Kraftwagen zu ſeinem vollen Lebensrecht gekommen. Mehr als vier Jahrzehnte lang hatte behördliche Kurzſichtigkeit ſeine Entwicklung zu hemmen verſucht, bis endlich im Dritten Reich eine ſtarke Hand die Hinderniſſe aus dem Weg räumte und den Kraftwagen aus einem beſteuerten und bearg⸗ wöhnten Luxusgegenſtand zum Diener der Geſamthest erhob — bis endlich auch im Jahre 1935 die erſte Reichsautobahn⸗ Strecke dem Verkehr übergeben wurde, und damit ein Wunſch erfüllt wurde, den„Papa“ Benz prophetiſch ahnend vor mehr als dreißig Jahren ſchon ausgeſprochen hatte. Der Arbeits dienſt ehrt Karl Benz 50 Jahre Patent Nummer 730 435. Ladenburg. Am 29. Januar 1886 erhielt Karl Benz die Mitteilung, daß ſeine Erfindung mit der Nummer 73. 5 patentiert ſei. Dieſen Anlaß nahm das Arbeits⸗ dienſtlager 1/274 in Bruchſal, das den Namen des Erfin⸗ ders trägt, wahr, dem verſtorbenen Meiſter eine ſchlichte, aber eindrucksvolle Ehrung darzubringen. Zahlreiche Ehrengäſte, Mitglieder des Schnauferl⸗Clubs und ein gro⸗ zer Teil der Ladenburger Bevölkerung hatten ſich auf dem Dr. Karl Benz⸗Platze vor dem Wohnſitz der greiſen Le⸗ densgefährtin des Meiſters eingefunden, als unter dem ——hg 1 Geſang fröhlicher Soldatenlieder die Müller heranrückte. Kurze Kommandos, lin zeugenden Anſprache des Abteilungsführers. Wir ſind gekommen, um die Erinnerung an jenen 29. Januar 1886 auferſtehen zu laſſen, an welchem Tage dem Meiſter die Poſt die Beſtätigung brachte, daß ſeine Erfin⸗ dung unter der Nummer 730 435 patentiert ſei. Wir tra⸗ gen den Namen Karl Benz mit Stolz, weil Karl Benz ein Mann war, der alle Widerſtände, die ſich ihm entgegen- ſtellten, überwand. Voller Dankbarkeit gedenken wir auch heute der greiſen, 87jährigen Witwe, weil ſie ihm das harte Leben erleichterte und immer an ihn und ſein Werk glaubte. Die Männer ließen nach einem Sprechchor ein Lied erſchallen, dann ſtimmte die Werkkapelle der Firma Daimler-Benz Ludwig Uhlands„Schäfers Sonntagslied“ (Das iſt der Tag des Herrn) an. Sichtlich von dieſer zu Herzen gehenden Ehrung ſchritt Front der Arbeitsdienſtmänner ab, um Dankbarkeit zu beweiſen. rücken die Soldaten der Arbeit wieder ab. Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath: Es geht im Reichsberufswettkampf nicht nur um die Werte der be⸗ ruflichen Ertüchtigung und um das Bekenntnis zur Arbeit im Dienſte der nationalen Gemeinſchaft.„In ihrer Bereit⸗ ſchaft, alle Kräfte in einem friedlichen Wettſtreit einzu⸗ ſetzen, gibt Deutſchlands Jugend zugleich vor aller Welt einen Beweis des Friedenswillens, der die geſamte Na⸗ tion erfüllt.“ . k ³˙¹ A ² Aus der Welt des Wiſſens Nach einer Statiſtik benützen täglich rund 10 Millionen Deutſche das Fahrrad, um zu ihrer Arbeitsſtätte zu gelangen. * Etwa 4000 Anträge auf Aenderung des Familiennamens werden alljährlich in Deutſchland an die Behörden gerichtet. * Nach neueren Schätzungen gibt es auf der Erde rund 21.000 Tonnen Gold. Die Lebensdauer des menſchlichen Haares ſchwankt zwi⸗ ſchen zwei und vier Jahren. * Im Deutſchen Reich gibt es nach den letzten Zählungen noch 424 Kriegspferde, * Der bekannte Struwwelpeter, das Werk des Frankfurter Arztes Dr. Heinrich Hoffmann hat an Weihnachten ſeinen 90. Geburtstag geſeierk. Das Buch iſt heute in die meiſten Weltſprachen überſetzt und in Millionen von Exemplaren verbreitet. 1 Reichsarbeitsdienſt⸗ Abteilung JI/274 unter der Führung von Oberfeldmeiſter die Abteilung nimmt vor den erleuchteten Fenſtern, an denen der Füs rer des Ladenburger Werkes mit ſeiner greiſen Mutter erſchie⸗ nen iſt, Aufſtellung. Wuchtig klingt das Lied der Arbeits- ſoldaten„Heilig Feuer“ über den Platz. Dann leitet ein Sprechchor über zu einer kernigen, von tiefer Ehrfurcht vor dem verſtorbenen Erfinder und deſſen greiſer Gemah⸗ Frau Benz dann die ihnen ſo ihre Noch einige ſchneidige Solda⸗ tenlieder ertönen, dann wieder kurze Kommandos, die ge⸗ ſchulterten Spaten blinken im Schein der zum Himmel ſo⸗ dernden Fackeln, und unter Vorantritt der Werkskapelle Sport⸗Vorſchau Das erſte Februar-Wochenende beanſprucht wieder das große Intereſſe der Sportwelt. Im Fußball und Handball, in der Leichtathletik, Schwerathletik und im Radſport kom⸗ men einige bedeutungsvolle Veranſtaltungen zur Abwicklung, und ſelbſt im Winterſport iſt kurz vor Beginn der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Gar- miſch⸗Partenkirchen ein ereignisreiches Wochenende zu er⸗ warten. Vorausgeſetzt, daß die Schneeverhältniſſe unver⸗ ändert gut ſind, werden in den deutſchen Gauen die 1 ſchon mehrfach verlegten Meiſterſchaftskämpfe ab⸗ gewickelt, ſo u. a. in Reifenberg⸗Taunus(Südweſt), Görbersdorf(Schleſien), Altenberg(Sachſen) und Warmen⸗ ſteinach(Franken). Weiterhin wickelt das V. Armeekorps ſeine Titelkämpfe in Isny ab. Die SA⸗Gruppe Südweſt trägt ihre Ausſcheidungskämpfe für die deutſchen SA⸗ und SS- Skimeiſterſchaften, die zugleich als Meiſterſchaften der Gruppe Südweſt gelten, auf dem Schauinsland aus. Im Fußball werden die Kämpfe innerhalb der ſüddeutſchen Gaue um Titel und Abſtieg immer intereſſanter. Auch für das kom⸗ mende Wochenende ſtehen Begegnungen zur Abwicklung, die dazu angetan ſind, ſowohl nach unten als auch nach oben, weitere Klärung zu bringen. Das Programm hat im ein⸗ zelnen folgendes Ausſehen: Gau Südweſt: FS Frankfurt— Eintracht Frank⸗ furt, Kickers Offenbach— Fa Pirmaſens, Wormatia Worms gegen Anion Niederrad, Opel Rüſſelsheim— FV Saar⸗ brücken, Boruſſia Neunkirchen— Phönix Ludwigshafen. Gau Baden: 1. Fe Pforzheim— Bf Neckarau, SV Waldhof— Bf Mühlburg, Phönix Karlsruhe— VfR Mannheim. f Gau Württemberg: Sc Stuttgart— Stuttgarter Kickers, Sp⸗Vg Cannſtatt— 1. SSV Ulm, Ulmer FV 94 gegen Sportfreunde Eßlingen. Gau Bayern: 1. Fc Nürnberg— Bayern München, Sp⸗Vgg Fürth— Fe Bayreuth, 1860 München— Wacker München, F München— FC 05 Schweinfurt. Neben den Ligaſpielen in England und den Gauliga⸗ ſpielen in den übrigen deutſchen Gauen werden keine bo⸗ ſonders wichtigen Spiele mehr ausgetragen. Im Handball erfahren die ſüddeutſchen Gauligaſpiele wegen des erſten Länderkampfes zwiſchen Luxemburg und Deutſchland in Saarbrücken eine kleine Einſchränkung, da die Gaue Baden und Südweſt einige Spieler für die Länderelf abſtellen müſſen. Im erſten Länderſpiel gegen Luxemburg ſollte die deutſche Mannſchaft, die ſich auf Thome(Saar⸗ brücken); Brohm(Schwanheim), Schneck(Saarbrücken), Adam (Saarbrücken), Luckenbill(Dudweiler), Wendel(St. Ingbert), Schwemmle(Dudweiler), Krämer(Neuweiler), Leonhard, Freund(Darmſtadt), Lang(Waldhof) ſtützt, einen klaren Sieg landen können. g In der Leichtathletik werden zwei Hallenſportfeſte veranſtaltet. In Stuttgart ſind für die Leichtathleten folgende vier Wettbewerbe aus⸗ geſchrieben: Sprinterkampf, Weitſprung, Kugelſtoßen und 15mal 50 Meter⸗Pendelſtaffel. Als Teilnehmer gelten Necker⸗ mann(Mannheim), Borchmeyer(Stuttgart), Steinmetz (Karlsruhe), Wöllke(Berlin), Lymann(Heidelberg), Leichum (Wünsdorf) und Bäumle(Alm). Im Rahmen dieſes Sport⸗ feſtes wird auch ein Boxkampf zwiſchen den Halbſchwer⸗ gewichtlern Bernlöhr(Stuttgart) und Glaſer(Oberndorf) ausgetragen. 5 Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Sendepauſe; 11.15 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 42 Mittags⸗ konzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nach⸗ richten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei; 15 Zeit, Wirtſchafts⸗ meldungen, Wirtſchaftsbericht; 18 Nachmittagskonzert; 19.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Programmänderungen; 20 Zeit, Nach⸗ richten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 2. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter⸗ und Schneeberichte; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Orgelchoräle; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Chorgeſang; 10.45 Feierliche Eröffnung des dritten Reichsberufswettkampfes; 11.30 Olympiſche Feier⸗ ſtunde; 12 Muſik am Mittag; 14 Kinderfunk; 14.45 Das Volk erzählt; 15 Deutſche Scholle; 16 Nette Sachen aus Köln; 18 Die Eule aus Athen, hiſtoriſche Komödie; 19.10 Anekdoten in Worten und Noten; 19.50 Sportberichte; 20.05 Fünftes Sonntagskonzert der Muſeumsgeſellſchaft; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, Lokale Nachrichten, Sport⸗ und Schneeberichte; 22.20 Sportſpiegel des Sonntags, von 22.20 bis 22.25 Kraftfahrzeugprüfung 1936; 22.45 Nacht⸗ muſik; 24 bis 2 Nachtmuſik. Montag, 3. Februar: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauern⸗ funk, 15.15 Kinderfunk; 15.45 Konzert; 17.30 Jugendfunk; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Ei, ei, wer kommt denn da?, heiteres Funkſpiel; 21 Ja, das ſind Sächelchen; 22.20 Kraft⸗ fahrzeugprüfung 1936; 22.25 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 4. Februar: 8 bis 11.15 Sendepauſe; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Das deutſche Lied; 16 Volksmuſik; 17.30 Die ewige Straße, Hörfolge, 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Euryanthe, Oper von Weber; 23.15 Muſik aus aller Welt. Mittwoch, 5. Februar: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Sende⸗ pauſe, 15.15 Das Lied vom braven Mann; 15.30 Auguſt von Parſeval, Würdigung anläßlich ſeines 75. Geburtstages; 15.45 Das aktuelle Buch; 16 Anterhaltungsmuſik; 17.30 Handwerker und Landmann, Funkbogen; 19.45 Erzeugungs⸗ ſchlacht; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Bunter Abend; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert 1; 7 Früh⸗ nachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmel⸗ dungen; 8.05 Bauernfunk, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 10.45 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II: 14 Allerlei von zwei bis drei; 18 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport: 24 Nachtkonzert. Sonntag, 2. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu!; 8.45 Sendepauſe; 8.50 Aufruf; 9 Kath. Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 10 Morgenfeier der Hitler⸗ jugend; 10.30 Sendepauſe; 10.55 Zeitgenöſſiſche Kammer⸗ muſik; 11.30 Olympiſche Feierſtunde: 12 Muſik am Mittag: 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 Kinderſtunde: 14.45 Aus Laden und Werkſtatt: 15 Hausmuſik; 16 Nette Sachen aus Köln; 18 Aus der Kleinſtadt⸗Chronik des Zeitfunks: 18.30 Heitere Muſik zum Abend: 19 Ein Eichbaum— eine Welt für ſich, Funkfabel; 19.45 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Großer Johann Strauß-Abend; 21 Wir ſingen, weil's uns g'freut, luſtiger Singſang: 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; dazwiſchen: Kraftfahrzeugprüfung 1936; 22.30 Nachtmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 3. Februar: 8.30 Muſik zur Arbeitspauſe; 9.30 Die innere Haltung der Hausfrau; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Waldwinter, natur⸗ kundliche Hörfolge; 11.30 Für dich, Bauer: 15 Sendepauſe; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Ein Engel mit der Waage; 19.45 Erlauſcht— feſtgehalten— für dich; 20.10 Ausklang des fröhlichen Alltag; 21.30 Unſere Heimat, Narrentreffen in Oberndorf; 22.15 Sport, dazwiſchen: Kraftfahrzeugprü⸗ fung 1936; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 4. Februar: 8.30 Morgenkonzert; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Der große Kurfürſt ſchafft ſich eine Kolonie, Hörſpiel; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.15 Von Blumen und Tieren: 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Das Jahr und der Menſch: 19.45 Das Rüſtzeug iſt bereit, auf zum Wettkampf der Be⸗ rufe; 20.15 Geh ich über Berg und Tal..., volkskümliche Stunde; 20.45 Wir bitten zum Tanz; 22.20 Kraftfahrzeug⸗ Winterprüfung 1936; 22.30 Muſik aus aller Welt. Mittwoch, 5. Februar: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Vom Werden nordiſcher Muſik; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.30 Das Brettener Hundle, Hörſpiel; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Phönix findet in ſein Neſt, Beſuch in einem chineſiſchen Theater; 19.45 Zum 100. Ge⸗ burtstag Maria von Clauſewitz; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Mit Muſik durch die Welt; 22.30 Zeitge⸗ nöſſiſche Kammermuſik: 23 Wir bitten zum Tanz. 1 — 8 * und der/ metz 2 el⸗ ö 10 . 06 ih. ler. l. el 0 Lit c⸗ ig it ge e 10 1 — 2* * 8 t Der Weltflugverkehr verdichtet ſich— Eine neue Brücke zwiſchen den Kontinenten— Deutſchlands wichtiger Anteil f (Ein lehrreiches Buch iſt das Reichslufttursbuch. Nicht nur, daß es eine überſicht über Stand, Organiſation und Betrieb des deutſchen Luftverkehrs geſtattet, es zeigt auch, daß der Flugverkehr längſt alle Grenzen von Ländern und Kontinenten geſprengt hat 1 und, nachdem vor Monaten der regelmäßige Flugdienſt von Nordamerika nach Chile auf⸗ genommen wurde, zum Weltflugverkehr im wahrſten Sinne des Wortes geworden iſt. Von allen Hauptſtädten des Kontinents und Nordameritas fliegen teils täglich, teils in längeren Zwiſchenräumen Großflugzeuge in alle Richtungen der Welt, über Land und Meer, über Gebirge und Wüſten und tückiſche Seen und ſchlagen neben der völker⸗ verbindenden Brücke, die Eiſenbahn und Schiff im Laufe der Jahrzehnte und Jahr⸗ hunderte feſtgefügt haben, eine neue, ſchnellere und ſicherlich nicht weniger feſte. Die Erſchließung der Welt durch den Flugverkehr geht von Europa und Amerika aus, der Anteil Europas iſt ſicherlich tigung, daß der Anteil Englands am Welt⸗ luftverkehr dominiert. Aus wirtſchaftlichen, politiſchen und auch militäriſchen Gründen In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag ſtartet in Berlin das Flugzeug mit der Südamerikapoſt. größet. Der erſte wirkliche Transozeanflug⸗ verkehr iſt der der Deutſchen Lufthanſa nach Deutſchen nahm. dienſtes von heute iſt der kombinierte Dienſt von Flugzeug und Schnelldampfer. Schon Südamerika. Dieſe Pioniertat iſt um ſo höher zu bewerten, als das Verſailler Diktat Deutſchland die Kolonien und ſo⸗ mit die Stützpunkte im Weltflugverkehr Der Vorgänger des Südamerika⸗ im Jahre 1929 brachten die Flugzeuge der Lufthanſa die Poſt nach den Kanariſchen Inſeln, wo ſie von Schnell- dampfern der Hamburg⸗Süd übernommen wurden, um bei der Inſel Fernando No⸗ ronha an Flugzeuge des Condor-Syndikats zur Weiterbeförderung nach dem Süden Braſiliens abgegeben zu werden. Drei Jahre ſpäter wurde der erſte ſchwimmende Flugſtützpunkt, der Dampfer„Weſtfalen“, im Südatlantik ſtationiert, und die Ver⸗ ſuchsflüge über den Südatlantik begannen. Aber erſt dank der Energie der national⸗ ſozialiſtiſchen Regierung, insbeſondere des Reichsminiſters der Luftfahrt, Hermann Göring, führten die Pionierarbeiten der Deutſchen Lufthanſa zu dem regelmäßigen Flugdienſt über den Atlantik. Die deutſche Fluglinie nach Südamerika nahm im Jahre 1934 ihren regelmäßigen wöchentlichen Flugdienſt auf. Berlin—Buenos Aires in 3½ Tagen, und mit deutſchen Flugzeugen! Seit der Eröffnung der Linie ſind bis heute 150 Ozeanflüge in beiden Richtungen aus⸗ geführt, ein Beweis dafür, daß techniſch und organiſatoriſch Deutſchland ſeinen Platz auch im Weltluftverkehr beanſpruchen darf. Es hat ſeine Begründung und Berech— gon⸗Hanoi die der franzöſiſchen Air France. Aber es iſt nur eine Frage der Zeit, daß von Sai⸗ gon aus Anſchluß an das chineſiſche Flugnetz in Kanton und von Batavia Anſchluß auf den Philippinen geſchaf⸗ fen wird. Wenn die Japaner heute noch aus ſtrategiſchen Gründen das Netz zwiſchen den Philip⸗ pinen und Formoſa offenlaſſen, ſo wird auch hier einſt der Anſchluß an den ja⸗ paniſchen Luftverkehr geſchaffen werden. Immerhin würde die regelmäßige Befliegung der Strecke von Batavia nach den Philippinen— Verſuchs⸗ flüge wurden bereits von den Holländern unternommen— Anſchluß an den„China⸗ Clipper“ ſchaffen und damit den Ring um den Erdball ſchließen. Im vergangenen Jahre verlängerte die Imperial Airways ihre Indienlinie von Singapore nach Auſtralien. Nach üÜber⸗ fliegen der Timorſee erreichen die eng⸗ China⸗Clipper, das liſchen Flugzeuge den auſtraliſchen Konti⸗ nent bei Darwin. Die Reiſe von London nach Sidney dauert heute 12 Tage gegen faſt 40 mit dem Schiff, und es iſt beabſich⸗ des wöchentlich Flugzeuges ver⸗ drei einmal oder tigt, ſtatt kehrenden zwei Vom Flugzeugſtützpunkt„Schwabenland“ ſtarten die deutſchen Südamerikaflugzeuge mit dem Katapultſtart. mußte das Mutterland das neue Verkehrs⸗ mittel dem Verkehr mit ſeinen Kolonien und Dominien nutzbar machen. Dabei iſt es bezeichnend, daß der Ausbau des Flug⸗ verkehrsnetzes in England Mit Unterſtützung der Deutſchen Euraſta⸗Flugzeuggeſellſchaft in China Flugdienſt. Photos: Scherls Bilderdienſt(4), Weltbild(1) einen Lufthanſa verſieht die ſelbſt vernachläſſigt und pri⸗ vaten Geſellſchaften über⸗ laſſen wurde, während die ſtaatlich kontrollierte Impe⸗ rial Airways, die den Dienſt mit einer Linie London— Paris begonnen hat, das eng⸗ liſche Weltflugnetz ſchuf, das heute von London nach Süd⸗ afrika, nach Hinterindien und Auſtralien reicht. Verkehrspolitiſch am wich⸗ tigſten iſt heute noch die Linie von London nach Indien. Ehe allerdings die Flugzeuge der Imperial Airways über Athen— Bagdad— Bombay den 9 Beſitz in Aſien mit dem Mutterlande verban⸗ den, flogen die Flugzeuge der holländiſchen KLM. ſchon nach Batavia. Damals brauch⸗ ten ſie noch 15 Tage für die faſt 15 000 Kilometer lange Strecke, heute dauert die Reiſe nur 8 Tage, und aus den unregelmäßigen Ver⸗ ſuchsflügen im Jahre 1927 ſind regelmäßige Wochen⸗ flüge geworden. Heute endet in Singapore die engliſche Indienflugſtrecke, in Batavia die holländiſche und in Sai⸗ regelmäßigen 2 größte ameritaniſche Flugzeug, das den Trans⸗ pazifitdienſt verſieht. ſtänden beflogen. Wenn die geplanten Ab⸗ zweigungen nach den britiſchen Beſitzungen in Weſtafrika hergeſtellt ſind, wird ſie zu den wichtigſten Linien der Welt gehören. Afrika wird von Norden nach Süden und von Weſten nach Oſten von einer anderen Luftverbindung erſchloſſen, der Kongo⸗Madagaskar-Linie der franzöſiſchen Air France, die teilweiſe in Gemeinſchaft mit belgiſchen Flugzeugen arbeitet. Die Air Franee, ebenfalls ein ſtaatlich beein⸗ flußter Zuſammenſchluß großer franzö⸗ ſiſcher Fluggeſellſchaften, betreibt die 13 000 Kilometer lange Linie Marſeille—Saigon in Indochina, ſie läßt ſeit Februar vorigen Jahres ihre Flugzeuge bis Hanoi in Indo⸗ china fliegen. Von dort beſteht Eiſenbahn⸗ verbindung nach Mümanfu, dem Endpunkt einer der vier, von Schanghai nach Weſten gehenden Flugzeuglinien. Man kann heute, obwohl bisher das wichtigſte Verbindungsſtück im Weltluftnetz fehlt— die Strecke über den Nordatlantik— im planmäßig verkehrenden Flugzeug um die Erde fliegen. Ob in weſtlicher oder öſt⸗ licher Richtung, iſt gleichgültig, denn in Wirklichkeit beſteht eine Verbindung zwi⸗ ſchen Europa und Amerika. Die Süd⸗ amerikaflugzeuge der Deutſchen Lufthanſa haben ſchon in Natal Anſchluß an die Flug⸗ zeuge der Pan-American-Airways, die die beiden amerikaniſchen Kontinente der Länge von Norden nach Süden und ſogar in mehreren Linien befliegen. In wenigen Tagen iſt das Flugzeug über Mittelamerika und die Antillen in Miami. Von dort dauert der Flug nach Chikago, dem Aus⸗ gangspunkt der großen transkontinentalen Amerikalinien zwei Tage, nach weiteren zwei Tagen iſt San Franzisko erreicht, wo der China⸗Clipper über Honolulu, die Midway⸗-Inſeln und Guam Manila und — vorläufig noch nicht regelmäßig— Hongkong erreicht. Vorausgeſetzt, daß der franzöſiſche Dienſt Saigon— Kanton Wirk⸗ lichkeit wäre, könnte hier der Anſchluß an die Europalinie gefunden werden. Schon heute ſind Flugzeiten der großen transozeaniſchen und transkontinentalen Linien aufeinander abgeſtimmt. Ein Brief ——— Das Südafrikaflugzeug der Imperial Airways. fliegen zu laſſen. Von London nach Sidney wird die längſte direkte Flugverbindung be⸗ flogen, ſie erforderte viele Jahre der Vor⸗ bereitung, ebenſo wie der 12 000 Kilometer lange Strecke London—Kapſtadt. Erſt im Jahre 1934 wurde die Kap⸗Kairolinie vom Flugzeug regelmäßig in wöchentlichen Ab⸗ von Berlin auf der erwähnten Strecke rund um den Erdball nach Berlin könnte bereits in weniger als 30 Tagen befördert werden. Dieſe Zeit verringer ſich erheblich, wenn die kleine Lücke im Weltflugnetz über dem Atlantik geſchloſſen wird. Daß ſie geſchloſſen wird, ſteht außer Frage. K. Winkler. eee, m 2 — ä— 2 — —,———j—ß—jĩr5i———— ACD nach cem CN rr * ö 5. Fortſetzung. zwei Jahren vorzüglich, die New-Norker Börſe zeigt Zwei Tiſche von ihm entfernt hatte ein junges Paar 1 Walter hatte in einem der mächtigen büffelledernen darin fortdauernd eſteigende Tendenz, auch in London Platz genommen. 8 i Seſſel Platz genommen, die auf einem prachtwollen alten und Amſterdam ſchätzt man ſie als gut und ſolide. Zum e Irgendein Zug in dem Geſicht der Dame gemahnte 3 Belutſchiſtan um den runden Tiſch ſtanden, und hielt ein Ultimo⸗Juli-Termin, wo in Amerika die Ernte bereits ihn auf einmal an Eva. 5 g 35 paar Augenblicke in ſeiner Umgebung Umſchau. in vollem Gange iſt und die Bahn vorausſichtlich aus⸗ f Und plötzlich ſtand die Erinnerung an die vergangene f b Ein ernſtes, ſaſt feierliches ne e e gezeichnet verdienen wird, müſſen nach Vaters Rechnung Nacht wieder vor ſeiner Seele, unvermittelt, jäh, haar⸗ ö f 1 1 Decke ae e es Oe dunke Ang 9 r der die Aktien mindeſtens um zehn Prozent anziehen. Nun ſcharf in jeder Einzelheit, da ſich die Frau, die er über 1 ö ö aſſettierten Decke des vornehm⸗behaglichen Raumes. bedürfen wir am 1. Auguſt zum Ausgleich unſferes Waren⸗ alles liebte, 1 4 6 am voll Abſcheu aus ſeinen Armen gerungen Nur wenige wuchtige Möbel in dunklem Danziger ſchuldenkontos einer Summe von über 800 000 Mark. hatte. ö Barocl, edle Bronzen und koſtbare orientaliſche Teppiche Dies Geld ſoll durch die geſchilderte Spekulation ange⸗ Mit zitternder Hand nahm er endlich eine Abend⸗ f . in gedämpften Farben. ſchafft werden. Der Aktienkurs war Ultimo Juni 108: zeitung auf und verſuchte zu leſen. 3 ö 1 55. 8 2 nit ziemlicher Sicherheit if zune„daß i D. zer Zei ie 777 1 An den Wänden ſparſam verteilt ein paar gutgewählte n 1 e ee Million 2 5 722 ſchon nach kurzer Zeit begannen die Buchſtaben 6 g Bilder, eine Aktſtudie von Rodi de Franzoſe I ehe d. alſo rund Mill zu per⸗ vor ſeinen Augen zu tanzen, daß er das Blatt wieder f a 15 ſche 805 1e 250 7775 4 dienen, hat Vater am 30. Juni für zehn Millionen Mark niederlegte. 3 n. ellen Kunſtgeſchmack 1 55 ſeinſinni 15 Loos-Altien zum Kurſe von 108 gekauft. Die Vermittlung Das Cafs hatte ſich unterdes langſam gefüllt. Sammlerverſtändnis eee e 1* des Geſchäfts iſt durch den Bankier Bierig in der Behren⸗ Die ſchmeichelnden Rhythmen eines Tangos ſtahlen 0 5 N WW 1 g 2 ſtraße erfolgt, der bei dem großen Objekt anfänglich ge⸗ ſich leiſe in den Abend hinaus e 5 1 1 ein Nun, lieber Schwager, womit kann ich dir zu Dienſten zögert, nach dreitägiger Bedenkzeit aber doch mit Vater% 3 f ö ſein! Hier ſtehen Zigaretten und Zigarren. Bitte, ver⸗ abgeſchloſſen hat. Unſere Ausſichten ſind gegenwärtig Befehle habe trat zu ihm heran und fragte, ob er noch ö ſieh dich!“ ſehr günſtig, das Papier ſteht heute ſchon 115. Trotzdem 8 2 3 5 B 85 5 1 Er winkte ab, kurz und ſchroff, mit zerſtreutem Blick 1 er 5 ir 7 iſt natürlich größte Vorſicht geboten; denn bei der allge— 8 g. ne 0 9. 7 ö 1 Axel war zu Walter an den Tiſch getreten und ſchob 5 n. 7 f und ſchob ihm un eduldig ein größeres Seldſtü i 8 1. N 5 n T 0 i ee 3 5 1 1 0 ück hin. Es ihm einen kleinen Berg von Zigarrenkiſten zu. 5 aerinen Rervoſität des Börſenpublitums kann ſchon eine 2 ich immer dc eldſtück 1 7 f a f 1 N geringfügige Erſchütterung des Marktes einen ſcharfen widerſtrebte ihm allmählich immer ſtärker, weiter ſo am 5 Er trug jetzt einen eleganten Beſuchsanzug, der das Kursrückgang herbeiführen. Ob Vater einen ſolchen aus⸗ iſche zu ſitzen, in dieſer tatenloſe f n Müßigkeit zu ver⸗ 9 „ Ebenmaß ſeiner ſchlanken Geſtalt und den Rhythmus halten kann, entzieht ſick ei Urtei e harren. 2 1 8 1* b 3 ch) meinem Urteil, da er ſich in 5 b 3 3. 5 heiner raſchen, elaſtiſchen Bewegungen zu vollendetem letzter Zeit auch mir gegenüber über die Höhe ſeiner 1 Wangen ee id n aus fe 5 I Ausdruck brachte. Kapitalreſerven eine faſt ängſtliche Zurückhaltung auf⸗ Zwangsvorſtellung* man in bon e g 5 1. Walter richtete ſich höher aus der tiefen Höhlung erlegt!“ beobachtete. 8. 0 f 1 jeines Seſſels empor.„Aber ich kenne ſie!“ Walter war aufgeſprungen. Seine Haut brannte, feine Schweißperlen ſtanden f 1„Ich bin aus einem ganz beſtimmten Grunde heute Eine ſtechende Hitze überrann ihn plötzlich, Haß ihm auf der Stirn. ö 1 zu dir gekommen“, ſagte er mit leiſer, verſchleierter gegen den Mann, deſſen ſachlich⸗kühle Da 1 rlegungen ihn Mit einer ſuchenden Bewegung taſtete er kraft trafen und denen Jackett und zog ein Taſchentuch heraus. pfinden heraus wider— Ein leiſer Duft von Nuit de Noel ſtieg aus dem batiſtenen Gewebe auf. Nuit de Noel! Evas Lieblingsparfüm, das eine jede ihrer Bewe⸗ gungen, ihre Kleider, ihre Haut wie ein zarter Hauch um⸗ . Stimme.„Wie du weißt, werden wir beide in nächſter mit ſo vernichtender Überzeugungs 14 Zeit neben unſerem rein verwandtſchaftlichen Verhältnis er doch aus ſeinem innerſten Em als künftige Mitinhaber der Firma auch geſchäftlich in ſtrebte. enge Beziehungen zueinander treten. Und da dürfte es„Wir Ge wohl angebracht ſein, daß über einige grundlegende Fra⸗ ö 93 gen zwiſchen uns ſobald als möglich Klarheit geſchaffen N wird!“ in ſein — 1 ö ſchwiſter und Eva“, ſagte er dann,„ver- fügen über ſehr bedeutende Kapitalien, die Vater bei ſeiner zweiten Eheſchließung für uns feſtgelegt hat. Dies Rede. Herr Schröder bezeichnete es vielmehr als ſeine „ einfachſte Pflicht, mich darauf aufmerkſam zu machen, daß 5 he un r uns feſtge ö wehte. Wie kam er zu dieſem Tuche? g 0 2 Held werden nen ſelbſtverſtändlich ſofort wieder zur Und dann zuckte es auf einmal wie ein Blitzſtrahl f 0 Axel neigte zuſtimmend den Kopf. Verfügung ſtellen! vor ihm nieder. r„Das begegnet ſich durchaus mit meinen eigenen Arel lächelte leit 5 5. Vei Arel hatte er es in einem Seſſel gefunden. 1 Wünſchen, zumal da ich annehme, daß du von jetzt ab„Ich fürchte, du irrſt in der pſychologiſchen Beurtei⸗ Dei Axel!„„. l 1 dauernd in Europa bleiben wirſt!“. a 1 mit 1. 5 5 5 0 e, 1 5 Geigen⸗ 15 * N 0 0 9 0 1 3— 9 9 b 1„Darüber bin ich mir noch micht ganz klar! Ich war Miß 47 7 5 78 07 157555 ac 7 5 5 15 1 4 Abgriand fe 2. 51 die plötzlich einſetzende Stille wie ein 5 F eigentlich ſchon entſchloſſen, gleich nach Hildes Hochzeit r 9 5„ 1 2 1 505 We 99 fich r drä er ſich zn 15 a 19 wieder nach Amerika zurückzugehen, allein nach einem Be— 5 N aner Entſchiedenheit 1„ e de e Saangte er ſich zwischen den l 1 ſuch in unſerer Fabrik 1 ich doch wieder wankend 955 liguidieren, als auch nur einen Pfennig des zeldes an⸗ enggeſte ten Tiſchen zum Ausgang. 5 55 a den!“ 8 l rühren würde, mit dem er euer aller Zukunft ſicher— Dann ſtand er vor einem Hauſe in der Speyerer 5 54 wor 1 05 1. 1 geſtellt hat.“ Straße und lehnte ſich ſchwer gegen die eiſerne Rampen⸗ 1 7 5 Sc 8 1 Worten, du haſt mit dem Direktor Ein Schweigen entſtand ſtange eines Schaufenſters. 60 1 Schroder geſprochen!“ 5. 1„ 75 5 g 503 Er dachte jetzt ganz ſinn⸗ und zuſammenhanglos. d 15„Allerdings!“. ee e wieder ſchweratmend in ſeinen Kein Weg, kein Wille waren ihm mehr deutlich. „ F... 5 8 8 5 8 a Und nur der eine Gedanke hämmerte unabläſſig W„Und Herr Schröder hat ſich die Gelegenheit nicht Seine Hände taſteten unſicher über das weiche Leder durch ſein ſchmerzendes Hirn: Axel und Eva! 4 f entgehen laſſen, mich bei dir gewiſſermaßen als den böſen und ballten ein feines Taſchentuch zuſammen, das ihm f 33„ g 4 Geiſt der Firma zu denunzieren!“ aus einer Falte zwiſchen Sitz und Lehne entgegen— 7. K apitel. a 1 Herr Schröder iſt der älteſte Beamte unſeres Hauſes gefallen war. Fu, Walter war ſeit ſeinem Beſuch bei Axel eine 6 3 25 V 1 3 3 Du ſprichſt von einer Liquidation“ begann er end⸗ grundſtürzende Wandlung ſeines ganzen Weſens vor ſich J 9 und ſteht mir perſönlich ſehr nahe. Ich möchte dich daher„„Du ſprichſt von ner Liq on,, beg en ange f 113 bitten, in der Wahl deiner Ausdrücke etwas vorſichtiger lich wieder mit ſtockender Stimme.„Iſt es denn wirklich geg Gleich 1 1.. 1 zu ſein. Von einer Denunziation iſt überhaupt nicht die ſchon ſo weit mit uns gekommen?“ ben Vorm ganderen Tage hatte er unter einem er⸗ a „Ich weiß es nicht! Vater ſpricht ſich ja nicht aus. dichteten Vorwande ſeine Wohnung im Grunewald auf⸗ Nur einmal deutete er an daß er durch ſeine zweite gegeben und war in eine Penſion auf dem Kurfürſten⸗ 165 j 7 377 rah i. 0 I 5 We 8 übergeſiedelt. 35 du meinen Vater zu Börſengeſchäften verleiteſt!“ Heirat all dieſe Schwierigkeiten über die Schöpfung ſeines 1 e er nicht länger mehr imſtande war 7 3*. 8 2 8 r 3 e i N 213 0 5 5 e e 1 t 0 5 Mit kühler Gelaſſenheit ſah Axel durch den Rauch Lebens gebracht zu haben glaube und ſich darum auen mi, eg in dieſer engen Gemeinſchaft weiter unter einen! 1 ſeiner Zigarette verpflichtet fühle, ganz allein für alle Folgen einzuſtehen. Dat 8 6 daß. 5 g 5 18 Nac l 3 Das ehrt ja ſein menſchliches Empfinden, iſt aber nur 157 de zuſammen zu leben, 95 880 Mace gans N 50 1„Ich weiß“, ſagte er dann nach einer kurzen Pauſe, wenig kaufmänniſch gedacht!“ Iſen, ſich auf ein völlig neues Daſeinsgebiet hinüber⸗ 1 1„daß mich Herr Schröder ſeit einiger Zeit mit dieſem Ver⸗ W. ler bd ſich retten mußte. Und doch war Tag und Nacht in ſeinem 5 dacht verfolgt. Und doch tut er mir damit ein großes Walter erhob ſich. 9 5 a 25„ Innern nur ein einziger Gedanke der Sehnſucht, ein 1 Unrecht. Denn als ich zu euch kam, hatte der alte Herr Eine flammende Röte ſtand ihm unheildrohend in heißes, fieberndes Verlangen, das wie eine fremde, rätſel⸗ 1 ſchon längſt ſein Herz für die Börſe entdeckt!“ den Schläfen. hafte Kraft über ihm waltete und Kraft über all ſeine Entſchließun⸗ b „Axel!“. Er 1 5 9775 1 das 5 77 dee in 71 gen a 1 5 eee, 1 2 5. 8 1 5 3 5 Dand und ſchob es mit einer achtloſen Bewegung in die Vom frühen Norgen an war er ſtra enauf, ſtraßen⸗ 0 wir 1 5 doch 0 m w e Taſche. 1 5 1 l f 1 unterwegs in einer jagenden Unruhe, die ſein ganzes handeln. Auf den erſten Blick mag es ja recht ſeltſam er⸗„Du würdeſt auch von mir mit einem ſolchen Vor⸗ Geras e e Spannung bielt, daß er im 15 ſcheinen, daß ſich der Chef eines ſo großen Hauſes wie ſchlage eine glatte Ablehnung erfahren haben! ſagte er ee des V 0 eee 1 des unſrigen am Börſenſpiel beteiligt. Dem Eingeweihten dann mit mühſam verhaltener Erregung.„Noch iſt das ſchreckte, 3 in 8 drängenden Maſſen unvermutet ö 1 iſt es aber längſt kein Geheimnis mehr, wie das Spiel⸗ Ehrenſchild unſeres Hauſes rein und ſoll es bleiben, ſo eine ſchlanke Blondine vor ihm auftauchte. 0 1 fieber in der Nachkriegszeit bei uns in Deutſchland um ſich lange ich dafür einſtehen kann. Ich würde lieber zmein Vn jedes Auto warf er ſuchende, forſchende Blicke; 5 10 gegriffen hat. Sie verſuchen heute alle ihr Glück an der Letztes opfern, ehe ich 28 zuließe, daß mein alter Vater immer wieder glaubte er, die Geliebte plötzlich vor ſich 1 Borſe, vom Großkaufmann bis hinab zum kleinſten An- als Bittender vor ſeine Gläubiger tritt. Und ich glaube, zu chen a ö 3 . 4 geſtellten. Gewiſſe Kreiſe ſind eben einfach unbelehrbar das gleiche auch im Namen von Hilde und Eva aus⸗„ In der Jenaer Straße hatte er einen förmlichen 5 1 und werfen ihr Geld geradezu planmäßig zum Fenſter ſprechen zu können. Ich danke dir für deine Mitteilungen, überwachungsdienſt eingerichtet und ſaß täglich ſtunden⸗ 1 ö* hinaus!“ N a dich mich jetzt wenigſtens klarer ſehen laſſen, und will lang in dem Vorgärtchen einer kleinen Konditorei, von 5 1 7. 5 les ſo ſein, wie du ſagſt, Axel um dich nun nicht länger aufhalten. Guten Abend!“—— der aus er Axels Wohnung unabläſſig im Auge hatte.. %—-. werd ion an dieter Una danferdſag a Aul.uſffaſſung nicht deinen ganzen Einfluß aufbieteſt, Vater ſich dann zum Vayeriſchen Platz eee 9 0% 9 3 F Scrritte faſt 1 N 1 von ſeiner Leidenſchaft für das Börſenſpiel wieder zurück— Ein ſeltſames Gefühl von Leere war in ſeinem Kopf. Verachtung ſeiner ſelbſt und eine brennende Scham, wie 1 zubringen!“ 0 1. ö unwürdig dies heimliche Spüren und Spionieren im Stimmen und Netze umſchwirrten ihn. Grunde eigentlich war, daß er am liebſten offen vor Eva „Lieber Walter, dein Vater iſt ein Mann von acht⸗ Er ging wie im Traum. hingetreten wäre und Aufſchluß von ihr begehrt hatte, undſechzig Jahren und hat, wie du ſelbſt am beſten weißt, Erſt als an der Kreuzung der Grunewaldſtraße ein rückhaltlos bis zum Letzten nur, um dieſer kaum mehr ſeinen Kopf ſehr für ſich. Glaube mir, ich habe oft genug Autoführe 0 ö r kaum noch im letzten Augenblick ſeinen Wagen erträglichen Ungewißheit ein Ende zu machen. verſucht, auf ihn einzuwirken, ſchon deshalb, weil er mir vor ihm zur Seite reißen konnte, kehrte ihm langtam die Er fühlte 2 S S 2 2 —————— 2 1 ha veil. 5 ſich in ſolchen Augenblicken völlig als An⸗ 1 ganz falſche Grundſätze zu ſeinen Börſengeſchäften zu Empfindung der Wirklichkeit zurück. walt des Vaters; in der krankhaften Überreiztheit ſeiner „„ betätigen ſcheint. Als ich in die Firma eintrat, hatte er Wohin wollte er eigentlich? ganzen Stimmung wuchs der Fund bei Axel, dem er zu 6 4 ſich gerade einer Gruppe von Baiſſeſpekulanten ange⸗ Er wußte es nicht anderer Zeit vielleicht eine ganz harmloſe Deutung ge⸗ 1 1 ö ſchloſſen und bei der damaligen Wirtſchaftstendenz zu⸗ 62 15 10 400 arts, sweiſe, ruhelos, ſo geben. hätte, nach und nach zu einer bergehohen erdrücken⸗ 1 8 5 nächſt auch mehrfach beträchtliche Gewinne erzielt. Mie 558555 e e t den Beweislaſt an, daß er es als ſeine einfachſte Sohnes⸗ N 8 1 1 7 K 25 6 2 5 E U D ge ze 2 0 2 38 22 2 N 2 12 2 2 1 8 e M Zro 1 1 Er hat in letzter Zeit ſeinen Standrunkt 7755 dae, loſen Gehen in Berlin heruntgeirrt war. Gesicht zu eihenlenen beiden die heuchleriſche Maske vom ö 1 ä d ſich in eine tur ſehr ſchwer verſtändlichen a 5„ 8 Cas au 3 en. 0 33353 8 7. 1 6 i mit Dann ſaß er in dem Vorgarten des Café Wittelsbach. Dann aber lähmte ihn die Erinnerung an die Nacht ö — D D.** 8 2 2 2 8 2 2 Norra!* 5 10 Fut. R Fra 1 amerikaniſchen Eiſenbahnpapieren eingelaſſen. Es han⸗ Der Abend ſank langſam in die blaue Weite des auf der Terraſſe immer wieder jede Entſchlußkraft, nahm delt ſich dabei um ein ſehr geſchickt geleitetes, noch ver⸗ Bayeriſchen Platzes, und das Licht der ſeidenüberſponne- ihm allen Halt und all die kühle Festigkeit, die vordem hältnismäßig junges Unternehmen, die St. Louis und nen Glühbirnen begann einen ſtillen Kampf mit der ſein verläßlichſter Panzer geweſen war. Miſſiſſippi Railroad. Dieſe Bahn floriert ſeit ungefähr wunderbaren Halbdämmerung des ſcheidenden Tages. N(Fortſetzung folgt.) e 8 3——— 3 — w— auen een eee eke. 1 Mee . rr re rr ieee 525 . Paar lahnte gene haar⸗ übet ungen lbend⸗ ſuuben diedet ahlen noch Nlic, . Cg am der⸗ nem nden eiten den ſein dem we⸗ ahl en- ſig ne ich 1. Fortſetzung Ich ließ meine Reiter ausſchwärmen und reihte alles, was herumlief, um das nackte Leben zu retten und noch ein Gewehr hatte, ein. Fortwährend feuernd, zogen wir uns ſo zurück, und wenn der Gegner zu hart nachdrängte, Rießen wir blitzſchnell vor und jagten ihn etwas zurück. Da durch bekamen die Flüchtigen etwas Luft; es gelang Naa auch einigen mutigen Offizieren, die Leute zu ſam⸗ meln und den Rückzug in einigermaßen geordnete Bah— nen zu bringen. Hinter uns tobte der Sieger, und lang— ſam ließen die Verfolger von uns ab, um auch ihren An— teil an der Beute zu ſichern. Hundert gegen tauſend Von El Nesraa bis Ezraa, der Bahnſtation, waren es noch nahezu 30 Kilometer. Auf unſerem Wege lagen links und rechts von der Straße acht oder neun Druſen— dörfer, die von dem Untergang der Kolonne Michaud längſt Nachricht hatten und uns am Wege auflauerten. Wir mußten hindurch, ein anderer Weg blieb uns nicht übrig. Von allen Seiten hörten wir den Marſchgeſang der auf El Nesraa zueilenden Druſenhaufen. Zwiſchen Tara und Kirate hatten ſie uns entdeckt und fielen über uns her. Wir waren kaum hundert, gegen tauſend. Statt auf der Straße zuſammenzubleiben und ſich geſchloſſen zur Wehr zu ſetzen, warfen die vor Angſt wahnſinnigen Wenſchen ihre Flinten fort und ſuchten ſich neben der Straße im Geröll zu verſtecken, wo ſie erſt recht den Druſen in die Arme liefen und von ihnen abgeſchlachtet wurden. Di Offiziere und einige ältere Unteroffiziere hielten ſich 15 e Steigbügeln feſt und rannten mit uns, was die Lungen hergaben. Ununterbrochen nach rechts und links feuernd, erreichten wir Bosra el Hariri, wo uns von Ezraa alarmierte Kavallerie und drei Panzerwagen entgegenkamen. Nun erſt ließen die Verfolger von uns gänzlich ab, und wir kamen glücklich nach 2. Station, hinter deren Mauern wir geborgen waren. Von meinem Trupp fehlten fünf Mann: ſie wurden nie wieder geſehen. Am Nachmittag kam ein Panzerzug von Damas mit friſchen Truppen und holte Michaud nach dort. Meine Gendarmen ſtanden auf dem Bahnſteig und ſchickten dem General ein Spottlied nach, das es in ſich hatte; kein Wunder, denn die Erbitterung unter den Überlebenden des Maſſakers von El Nesraa— und es waren deren keine hundert— ſchrieben die Schuld an der Niederlage dem General zu. Er verſchwand dann auch ſang⸗ und klanglos aus dem Lande. Auch Sarrail wurde abberufen; an ſeine Stelle trat General Gamelin. Die ſchwere Niederlage der Franzoſen bei El Nesraa brachte naturgemäß alle noch ſchwankenden Stämme auf die Seite der Aufſtändiſchen. Es bildete ſich ein„Na⸗ tionales Komitee zur Befreiung Syriens vom franzö— ſiſchen Joch“, das alle waffenfähigen Syrier aufrief, bis zum letzten Tropfen Blut gegen die fremden Bedrücker zu kämpfen. Die gewaltige Beute ſetzte die Druſen in⸗ ſtand, alle ihr Männer zu bewaffnen, der Schmuggel blühte, ungehindert kamen über die Grenze von Paläſtina und Transjordanien gewaltige Karawanen mit Waffen und Munition. Der Aufruhr griff immer mehr um ſich, und vom Jordan bis an den Euphrat brannte das ganze Land. Am furchtbarſten litten die chriſtlichen Dörfer, die überall mitten zwiſchen arabiſchen Siedlungen lagen. So verzweifelt ſie ſich auch zur Wehr ſetzten, ein Dorf nach dem anderen ging in Flammen auf, nachdem die Einwoh⸗ ner niedergemetzelt und die Prieſter auf die Kirchentüren genagelt waren. General Gamelin beſchränkte ſich zuerſt darauf, die beiden Bahnlinien Beirut Damaskus und Damaskus— Deraa(die Hedjasbahn) zu halten. Damaskus ſelbſt blieb belagert. Panzerzüge patrouillierten die Strecke ab, die jede Nacht an vielen Stellen zugleich von den Aufſtän⸗ diſchen geſprengt wurde. Oft flogen die Gleiſe ſamt dem darüberrollenden Panzerzug in die Luft. Nicht umſonſt hatten die Syrier Colonel Lawrence zum Lehrmeiſter gehabt. Drei Kilometer vor Damaskus ſprengten die Druſen einen mit Mekkapilgern beſetzten Zug in die Luft: was der Kataſtrophe entkam, ſchlugen ſie tot, bevor der zu Hilfe eilende Panzerzug von Kadem heran war. Die Lage der Garniſon von Sueida wurde kritiſch, opwohl ſie durch Flugzeuge mit Waſſer, Lebensmitteln und Munition verſorgt wurde. Nach dem Siege von Nesraa war die Hauptmacht der Druſen wieder auf Damaskus gezogen und verheerte die Umgebung. Ga— melin griff den Plan ſeines Vorgängers Sarrail wieder auf, da er gut war, nur ſeine Ausführung ſcheiterte an der Unfähigkeit des Generals Michaud. Aber auch Ga⸗ melin durfte es nicht wagen, die Erſatzkolonne für Sueida über das Schlachtfeld von El Nesraa zu führen, denn der Anblick der vielen tauſend grauſam verſtümmel⸗ ten und immer noch unbeerdigten Leichen hätte nieder- ſchmetternd auf die Truppen gewirkt. Und da die Er⸗ ſtürmung von Sueida an und für ſich ſchon eine ſehr gewagte Sache war, mußte der Vorſtoß auf einem anderen Wege geführt werden. So erhielt ich dann den Auftrag, mit einer Eskadron Gendarmerie, gebildet aus freiwilligen Tſcherkeſſen, die unten am Euphrat in geſchloſſenen Dörfern hauſten, die Station Gazahleh halbwegs zwiſchen Ezraa und Deraa zu beſetzen, was uns auch ohne Verluſte gelang. Auf der Station und in den nahe dabei liegenden Läden arme— niſcher Händler hatten die Druſen furchtbar gehauſt. Sie hatten die Bahnbeamten und alle Händler ermordet und in die Brunnen geworfen, ſo daß wir ohne Waſſer waren und dies von Damaskus aus mit dem Panzerzuga'n Tanks herangebracht werden mußte. Vormarſch in die Lavawüſte Kurz darauf kam ein Bataillon Kolonialinfanterie zu unſerer Unterſtützung. Ich erhielt 175 Auftrag, zuſam—⸗ men mit dem Bataillon gegen den Ort M'ſifré vorzu— gehen, wo ein vorgeſchobener Poſten gegen Sueida bin eingerichtet werden ſollte. Mitte Juli brachen wir von der Station auf und begannen den Vormarſch in die Lavawüſten des Djebel Druſe. Mühſelig bahnte ſich der Fuß einen Weg. durch das dichte Geröll. Das Marſchieren wird zur Qual: alle Augenblicke müſſen die Reiter abſteigen, um die Steine aus den Hufen der Pferde zu entfernen, wenn ſie nicht bald lahm laufen ſollten. Eine rieſige Schlange aus Menſchen und Tieren wälzte ſich langſam unter einer ungeheuren Staubwolke in der Sonnenglut dahin. Ge— ſicht und Uniformen ſind mit einer dicken Schicht gelben Staubes bedeckt, der die Augen verklebt und die Lungen zum Erſticken füllt. Selten nur fällt ein Wort. Hier und da ein unterdrückter Fluch. Das iſt alles; ſchwerbepackt keuchen die Soldaten dahin. Die Treiber am Ende der Kolonne haben ihre Laſt mit den Tragtieren; immer wie— der verſuchen die ſchwerbeladenen Tiere ſich hinzuwerfen, aber mitleidlos klatſchen die ſchweren Lederpeitſchen auf ihre ſchweißnaßen und zitternden Flanken. Weit unten im Süden liegt dunkel und drohend der langgeſtreckte Höhenzug des Druſengebirges. Sonſt konnte man von hier aus das rote Ziegeldach der Zita⸗ delle von Sueida erkennen; aber es iſt nicht mehr zu ſehen, und undeutlich nur erkenne ich durch das Glas die ſchwarzen Mauern der Feſtung, über denen immer noch die Trikolore weht. Da liegt auch M'ſifré. Vergeblich ſuche ich jedoch die Gendarmerieſtation. Dort, wo ſie einſt ſtand, finden ſich nur nackte, rauchgeſchwärzte Ruinen, das einſtöckige Haus, in dem wir ſo manche luſtige Stunde verlebten, iſt nicht mehr. Vergebens ſuche ich die Maſten der Telephon— leitung, ſpurlos verſchwunden und als willkommenes Bauholz in dieſem holzarmen Lande fortgeſchleppt. Totenſtill liegt das Dorf— keine lebende Seele, weder Hund noch Katze zeigt ſich. Ich reite mit meinen Reitern durch das Dorf zur Wohnung des Muſtaſchars; das Tor iſt verrammelt und dahinter alles ſtill. Sollte tatſächlich das ganze Dorf geflohen ſein? Erſt als wir Anſtalten machten, das Tor einzu⸗ rennen, zeigte ſich an einem Fenſter des Hauſes das ver— ängſtigte Geſicht des Ortsvorſtehers, „Friede ſei mit dir, Azrak Bey, öffne, ich bin's!“ Der Alte hatte mich erkannt; bald darauf öffnete ſich das Tor, und in unterwürfiger Haltung ſtand Azrak Bey vor mir. „Friede ſei mit dir, Effendim W., tritt ein, mein Haus und alles, was darin iſt, gehören dir!“ Während die Reiter es ſich in den Ställen bequem machten, führte mich Azrak in das Haus und befahl Tee zu bringen, den ſeine jüngſte Frau, ein Hauranmädchen, brachte. Im Laufe des Geſprächs erfuhr ich, daß kurz nach meinem Abzuge der Caid von Oum-Oualed mit ſeinen Männern gekommen ſei und die Station aus Wut, daß er uns nicht mehr angetroffen hatte, in Brand ſtecken ließ. Kein Einwohner von M'ſifré hatte ſich daran beteiligt. Und als ich frug, warum ſie dann geflüchtet ſeien, ant⸗ wortete der Alte, daß ſie befürchtet hätten, trotzdem be— ſtraft zu werden. „Azrak Bey, und warum biſt du dann allein hier⸗ geblieben“, fragte ich den Alten. „Mögen deine Tage geſegnet ſein, Effendim; ich bin ein alter Mann, und meine Tage ſind gezählt, ich will dort ſterben, wo ich geboren bin“, antwortete er mir. Auf einmal gab es einen Lärm im Hofe, und als ich ans Fenſter trat, um zu ſehen, was los war, brachten die Reiter fünf Druſen angeſchleppt, die ſich im Stroh ver⸗ borgen hatten. Ich erkannte ſie als die Söhne und Schwäger des Alten, die ihn nicht verlaſſen wollten. Auf meinen Befehl ließen die Reiter die Druſen frei. Ich gebot Azrak, ſich im Hauſe zu halten und dieſes ohne meine Einwilligung nicht zu verlaſſen; das gleiche galt für ſeine Angehörigen. Dann ging ich zum Komman⸗ danten des Bataillons, um ihm Meldung zu machen. Der Alte war anſcheinend in einer ſehr üblen Laune und empfing mich knurrend: „Sagen Sie“, fauchte er mich an,„haben Sie tat⸗ ſächlich hier vorher gelebt, in dieſem wüſten Stein- haufen?“ Fortſetzung folgt. ——— lala, Feld ùud ſleide Schönheit des Schnees Die Natur als Künſtler.— Das Geſetz der drei Achſen. Über Nacht hat es gefchneit. Was geſtern noch in troſtloſer Dunkelheit ſich gegen den hellen Winterhimmel abhob, heute erſtrahlt es in blendendem Weiß. Bäume und Häuſer, Gärten und Straßen — alles hat der Schnee eingehüllt in ſeine leuchtende Pracht, die wie eine weiche Decke Stadt und Land umgibt. Wer hätte nicht ſchon dem Spiel der tanzenden Schneeflocken zugeſchaut, die luſtig vom Himmel herunterrieſeln, und beobachtet, wie eine einſame Schneeflocke auf unſerer Hand zerſchmilzt, bis nichts mehr von ihr übrigbleibt, als ein kleiner Waſſertropfen? Daß Schneeflocken nichts anderes ſind als gefrorenes Waſſer(oder beſſer ge— ſagt: als gefrorene Waſſerbläschen), weiß jedes Kind. Aber wie eine Schneeflocke eigentlich ausſieht, das wiſſen nur die allerwenigſten. Zum Teil liegt das dar- an, daß die Flocken ſehr ſchnell ſchmelzen, wenn man ſie auf die Hand nimmt, zum anderen aber auch daran, daß man den eigentlichen Aufbau einer Schneeflocke nur in der Vergrößerung deutlich er- blicken kann. Um ſo ſchöner iſt der An⸗ blick aber, wenn man einmal eine Schnee— flocke unter dem Mikroſkop beobachten kann. Man glaubt ſeinen eigenen Augen nicht, ſo herrlich funkeln uns prächtige Geſchmeide aus funkelnden Kriſtallen entgegen, die nichts ſind als eben winzig kleine Schneeflöckchen. In einer Hinſicht allerdings ſind ſich alle Schneekriſtalle gleich: ſie bauen ſich alle auf drei Achſen auf, die ſich in einem Punkte kreuzen. Man hat verſchiedentlich den Verſuch gemacht, Schneeflocken in ſtarker Ver⸗ größerung zu photographieren, und hat hierbei ſehr ſchöne Erfolge erzielt. Ins⸗ beſondere amerikaniſche Gelehrte haben wahre Sammlungen von Schnee— kriſtallphotographien angelegt. Manche Kriſtalle waren ſo groß, daß man ſie nur wenig(d. h. etwa ſechzigmal) zu ver⸗ größern brauchte, um ein Bild von der Größe eines Dreimarkſtückes zu erhalten. Man kann natürlich auch ohne Mikroſkop den Aufbau der Schnee- kriſtalle erkennen, wenn man gute Augen hat. Zu dieſem Zwecke nimmt man ein ſchwarzes Stück Pappe oder noch beſſer eine Schiefertafel und legt ſie einige Minuten ins Freie, bis ſie recht kalt ge⸗ worden iſt, ſo daß die Schneeflocken nicht gleich wieder ſchmelzen, wenn wir ſie mit dieſer Tafel auffangen. Dann läßt man einige Schneeflocken auf die Tafel niederfallen und betrachtet ſie nun in Ruhe aus nächſter Nähe. Schon mit einem ganz einfachen Vergrößerungs— glaſe wird man lohnende Beobachtungen machen können. Auf Pelztierjagd in Sibirien Flugzeugdienſt für Pelzjäger.— Jäger⸗ leben im„Wilden Oſten“. Die größten Pelzlieferanten der Welt ſind Kanada und Sibirien. Vor dem Kriege ſtand Sibirien weitaus an erſter Stelle, heute hat ſich das Blatt gewendet. Der geſchäftstüchtige Unternehmungsgeiſt des Amerikaners hat es verſtanden, aus einer faſt abenteuerlichen Angelegenheit einen rentablen und wohlgeordneten Verdienſt zu entwickeln. Große Geſell— ſchaften wurden gegründet, organiſierte Trupps von Pelzlägern von ihnen nach dem Norden geſchickt, Verpflegung regel- mäßig nachgeſchoben, Ware regelmäßig abgeholt. Und wenn ſich doch etwas Un⸗ vorhergeſehenes begab, wurden Flug— zeuge abgeſandt und auf ſachlichſte, tech⸗ niſch vollkommenſte Weiſe alles geordnet. Anders Sibirien. Durch den Krieg war der Handel ins Hintertreffen ge— kommen, die Pelzjagd faſt überall auf— gegeben. Als nach der Revolution auch dieſer Erwerbszweig ſich wieder belebte, ſtieß er auf ungewohnte Hinderniſſe. Es gab Schwierigkeiten mit der Waffen⸗ beſchaffung, Kämpfe mit den Grenz⸗ ſtämmen, umſtändliche Ablieferungs⸗ organiſation— die Pelzausfuhr litt. Wäre der ruſſiſche Pelzjäger ein ſo ſmarter Geſchäftsmann wie der Ameri⸗ kaner, dann ſäße er entweder heute auf einem grünen Zweig oder er hätte einen anderen Beruf ergriffen. Aber der Sibirier iſt kein Geſchäftsmann. Er jagt Pelztiere— aber er iſt in unſerem Sinne kein Jäger. Er verkauft Pelze— aber er iſt in unſerem Sinne kein Händler. Er beginnt ſein Leben als Pelzjäger und er ſtirbt als ſolcher. Sein Leben iſt Ein⸗ ſamkeit und Freiheit. Die Ode der Taiga, der Tundren oder der weiten Steppen iſt um ihn. Zwei⸗ oder drei⸗ mal im Jahre macht er die lange und gefährliche Reiſe zur nächſten Anſiedlung, wo der Händler wohnt, der an dem koſt⸗ baren Rauchwerk vielleicht reich wird. Dort kauft er ſeine Vorräte ein: Mehl, Salz, Tabak, Schnaps, Pulver und Blei. Bei dieſen Einkäufen geht ſeine Ein⸗ nahme drauf, und meiſtens macht er noch Schulden, ſo daß er einem Händler ver- pflichtet bleibt. Die Jagd auf Hermelin, Nerz, Wolf, Luchs, Vielfraß, Zobel, Biber, Füchſe, Wildkatzen und ſo weiter hat mit dem, was wir unter Jagd verſtehen, gar nichts zu tun. Der ſibiriſche Jäger iſt ein rück⸗ ſichtsloſer Ausbeuter ſeines Reviers, das 10 er verläßt, wenn es keinen Gewinn mehr verſpricht. Er teilt ſeine Schonzeiten nicht mit Rückſicht auf das Wild ein, ſondern richtet ſich im Fang nur nach den Zeiten, in denen das Fell gut iſt. Ob das Tier in dieſer Zeit Junge führt, iſt ihm völlig gleichgültig. Daß ſeine Beute leidet, wenn ſie ſtundenlang in der Falle ſich quält, beeinträchtigt ſeine Jägerfreude durchaus nicht. Es gibt in ſeinem Leben keine anderen Ideale, als Freiheit und Ehrlichkeit. Er iſt gaſtfrei, wie das in öden Ländern die Völker faſt immer ſind. Wird die Gaſtlichkeit aber ausgenutzt und er beſtohlen, ſo kann der Dieb gewiß ſein, mit der Beute nicht weit zu kommen und muß froh ſein, das Leben zu retten. Das Revier des Pelzjägers dehnt ſich auf viele Kilometer aus. Er ſtellt oft Hunderte von Fallen, oft genug ſolche von eigener Erfindung. Der Köder, die Lockſpeiſe, iſt faſt ſtets Geheimnis des einzelnen, und es gibt Jäger, die lieber ihr geſamtes Hab und Gut verſchenken würden, als ihr Rezept verraten. Täg⸗ lich wird ein Teil des Reviers abgegan⸗ gen, die Beute oft recht mühſam nach Hauſe geſchafft, abgebalgt und die In⸗ nenſeite des Balges vorbereitet. Nur wenige Wochen iſt der Pelz der ver⸗ ſchiedenen Tiere auf der Höhe. Geht nach dieſer Zeit ein derart minder⸗ wertiges Tier in die Falle, ſo wird es einſach fortgeworfen. ö Während größeres Wild in Fall⸗ gruben erbeutet wird, haben die unter⸗ ſchiedlichen Sorten von Kleinwild ihre verſchiedenen Spezialfallen, zum Beiſpiel Schwippgalgenfallen, Schwanenhälſe und andere. Es gibt ſogar heute noch unter den Sibiriern Jäger, die den Bären mit dem Spieß angehen, was immerhin noch eine beſſere Waffe iſt als die manchmal recht fragwürdigen Büchſen der primi⸗ tiven Waidmänner. Es gibt wohl kaum etwas, wovor dieſe Söhne der Wildnis Furcht haben— abgeſehen von den be— ſonders unheimlichen Geſpenſtern der Taiga und der Tundren. Gazellen wer⸗ den mit den zottigen, kleinen Ponys gejagt, Doch beteiligen ſich die mongo— liſchen Jäger nicht an dieſem Vergnügen, das ihnen ihr Glaube an die Seelen— wanderung verbietet. Die mongoliſche Gazelle liefert ein gerade jetzt recht be⸗ gehrtes Rauchwerk. Trotz der heftigen Nachſtellungen kommen ab und an Herden tauſend Stück vor. Wenn man früher vom„Wilden Weſten“ ſprach und damit eine beſondere Art von Romantik meinte, dann ann man heute in gleichem Sinne den „Wilden Oſten“ nennen, der ſich dort im uralten und geheimnisvollen nördlichen Aſien ausbreitet und nicht ſo leicht zu zähmen ſein wird wie„Wild-Weſt“. * 1* 5 1 9 5 0*—* 2 Dr. Ludwig Kühle 1 1 .„ 2 0 1 I 4 5 b 0 3 10 N elw 1 ö 14 aue 8 N—D—U———-¼-——— ͤ wu ode r 5 en 1 Alfred Wegeners Forſcherleben und Tod 0 1 a ö„ V.— In der Nacht treffen auch die Hundeſchlitten ein. Im graben. Bald erſcheinen Renntierhaare im Schnee und dann 1 2 b Lager herrſcht unheimliche Stille, niemand zu ſehen. Weiken ſieht man Wegeners Pelz. Darunter liegt, in zwei Schlaf⸗ 4 Das Kreuz im Eis ſtürzt auf das Zelt zu und fragt:„Was iſt los?“, keiner ſackbezügen eingenäht, Alfred Wegener!— Mit offenen 8.. 1 antwortet, dann kommt Loewe an, bärtig, humpelnd und Augen und ruhigem Geſichtsausdruck. Faſt ſcheint er zu 1 Der Polarwinter des Jahres 1930 dauerte lange und ſagt langſam„Wegener und Rasmus ſind am 1. Novem- lächeln.— Offenbar war er nicht auf dem Marſche, ſondern 5 war hart. Es war ſchon Februar und noch immer verhin- ber nach Weſten abmarſchiert, alſo umgekommen!“ liegend im Zelt geſtorben. Der treue Rasmus hatte ihn N 1 10 e e daß das Eis in der Kama⸗ rujukbucht feſt wurde. Die großen Fiſchſchwärme, die ſonſt 5 2 um dieſe Zeit unter der ſchligenden Ciel im Fjord zu fahrene, der Unermüdliche, der Zäheſte von allen, tot! In finden ſind, ſchwammen noch luſtig weit draußen im Atlan— der weißen Wüſte umgekommen? Kraus, der erſte Motor- 15 tik.— Die Expedition aber wartete dringend auf die„Hell- ſchlittenführer, packt den kleinen mitgebrachten Funkſender fiſche“; ſie hatten kein Kilogramm Hundefutter mehr. Land⸗ aus, und unter dem atemloſen Schweigen aller taſtet er die auf und landab ſchickte Weiken ſeine Boten aus, umſonſt. furchtbare Nachricht in die Heimat. Wei icht f er: dann nach ſeiner Väter Sitte begraben. Die Tagebücher Weiten kann es nicht faſſen, Alfred Wegener, der Er⸗ des Toten hatte er an ſich genommen. Er konnte ſie nicht leſen, aber er wußte, daß ſie koſtbar waren. In dieſer furchtbarſten aller Wüſten dachte in grauenhafter Einſam⸗ keit und im Heulen des eiſigen Oſtſturmes dieſer 22jährige junge Grönländer an nichts anderes als an die Rettung der Forſchungsergebniſſe. Wie groß muß die Wirkung der „ * i Selbſt der däniſche Großhändler, der ſonſt jede Menge lie. Am nächſten Tage ſchon beginnen die Propellerſchlitten Perſönlichkeit Wegeners geweſen ſein.— Das weitere Schick⸗ 1 ſern konnte, zuckte nur die Achſeln und ſagte.„Wenn das die Suche nach dem toten Führer. Die erſten Spuren ſei⸗ ſal von Rasmus verläuft im Dunkel. Seine Spur ließ 1 Eis nicht bald kommt, wird es Sommer, bis ich neuen Vor- ner letzten Neiſe hatte ſchon die Hundeſchlittenkolonne ent⸗ ich noch eine Strecke weiter verfolgen, ein Zeltplatz bei 170 KAaknat habe. Die Fiſche brauchen doch auch ihre Zeit zum deckt. Bei 285 Kilometer hatte Wegener eine Kiſte Pemi⸗ Kilometer war das Letzte. Er ſelbſt iſt nie gefunden worden. Trocknen!“— Weiten iſt verzweifelt. Wie ſoll er die Ent⸗ kan zurückgelaſſen, bei 255 Kilometer ſeinen Schlitten, von Mit ihm liegen Wegeners letzte Aufzeichnungen für immer 7 855 1 ach zeig zuſammenſtellen, wenn er 801 1. 3 N ee alſo nur noch mit einem im Grönlandeis. 7 5 g 1 el, Hundefutter hat. Die Propellerſchlitten allein fahren Schlitten gereiſt. enbar hatten ſie viele Hunde verloren. 595 nickt erf redes ds ie Stelle Alfred 1 laſſen, nach den Erfahrungen des letzten Herbſtes?! Viel zu Bei 189 Kilometer ſteckten in 3 Meter Abſtand Wegeners Wegener ſnen Heider abend ea de g 7e in gefährlich. Alſo wartet auch er auf das Eis. Die ganze Ex⸗ Skier und zwiſchen ihnen ſein Skiſtock— abgebrochen. Eis verſinken, mit ihm der tote Forſcher Eines Tages wird 1 pedition wartet auf das Eis. Die grönländiſchen Fänger nichts mehr 5 die Stelle 4 1 der ta e . arten auf das Eis. Wenn eine dicke weiße Decke über dem Rasmus verſchollen 99. größ e de deutſchen Arktisforſcher für immer eee Inſel 1 jord liegt, dann iſt das Fiſchfangen ganz leicht. Man ſchlägt Die Hundeſchlittenkol it nem; k 5 15 i Sehnſucht 1 ht 10 t 5 öcher und holt Hundefutter heraus, ſopiel man haben will. 3 ich bienlonne iſt inzwischen nen. einer Sehnſucht kühn 5 1 Aber das Eis kommt nicht! 5 Jeder fühlt, daß ſich hier ein Schickſal erfüllte. Es wird ge⸗ Ende. 1 1 7 4 2 Alles hängt vom Hundefutter ab! 5 1 1 N 1 Weiken läßt ſeine Sorgen dem Landvogt von Nord⸗ 5 5 grönland nach Goldhavn funken. Der Landvogt hat volles e C D 1 Verſtändnis für die Nöte der Expedition, und er will auch „ alles tun, was er kann. Hundefutter hat er auch nicht, aber 4 er läßt durch Radiophon in der ganzen Kolonie verbreiten, 8 f 3 daß die Wegener⸗Expedition Trockenfiſche braucht. Er trom⸗ 1 a 528 and Hennen einen zuſammen und läßt ſie Schlaf⸗ N g 1 ſäcke und Ueberkleider für die Eskimos nähen, die die In⸗ Waſſer Ib 8 der wurde das Ge⸗ über 5 5 5 3 13 landreiſe mitmachen ſollen. So wurden wenigſtens die Vor⸗ Duelle der Tierwelt feder der Poßein enger hen en nu 5 15 Jtalles u eee eee „ bereitungen getroffen, die vom Wetter unabhängig ſind.— Hai gegen Seelöwe— Kampf in den ſeine Kräfte erlahmten— kurz, er wurde hat das geſamte Material darüber ge⸗ 1 Inzwiſchen ſpähen überall auf den Küſtenbergen von den Lüften. in das Waſſer hineingezogen, und, da er ſammelt und dabei feſtgeſtellt, daß dieſe 1„Nunataks“ die Eskimowachen nach dem Eis aus. Endlich: In einem Seebade Kaliforniens wur⸗ ſeine Krallen, die er tief in den Fiſch⸗ Erſcheinungen in den Berichten aus dem 5 Ende Februar kam von Norden her Treibeis.— Wie ein Paufchen Schengen berſehte denn el 8 geſchlagen i 64 e Auſtge dgleichlantend 4 2 9 35 2 i g 18 8 i a i S rſetzt, de zwei mußte er ſeinem Opfer unter den zuſtände, die ſie begleitet hatten, aber 5 1 eee 3 3 zu Menſchenhaie einer beſonders gefürch⸗ Waſſerſpiegel folgen. Am anderen Tage ganz bedeutend ſchwanken. Alippi 3 6 g. 110 in Eile die Geräte in den Fang⸗ teten Art, hatten die Abſperruvetze durch⸗ fand man den Räuber ſamt ſeiner ſchließt daraus, daß die Schüſſe zum 7 bhäuſern fertig gemacht. In wenigen Tagen hatte das Weſt⸗ biſſen und waren plötzlich unter den Beute tot am Ufer auf. Wetter in keiner Beziehung ſtehen. In 5 eis die Fjorde verriegelt und nun fror Bucht um Bucht zu. vergnügt im Waſſer Planſchenden er⸗ 3 1 Umbrien, Kalabrien und in der Ro⸗ 4 Das Hundefutter kam! Einige tauſend Kilo braucht Weiken. ſchienen. Alles ſtürzte ſich ſchreiend auf Merkwürdige„Kanonenſchüſſe“ magna ſehen die Einwohner in dieſen 1 Die Hellfiſche waren da, aber ſie mußten auch trocknen. Dann den Strand, wo gerade ein Tierbändiger 5 a 55 Erſcheinungen, die ſie„bonnitit“ nennen, 0 mußten ſie in„Hundeportionen“ zerhackt werden. Weiken, ſeine dreſſierten Seelöwen ihre Jong⸗ Seit einer Reihe von Jahren hat ſich allerdings ein. Vorzeichen für ſchlechtes ö der als Wegeners Stellvertreter die ganze Verantwortung liarrſtücke zeigen ließ. Der Schauſteller ein. umfangreiches Schrifttum über eine Wetter. Alippi meint ferner, man müſſe i zu tragen hatte, atmete erleichtert auf, als er ſicher ſein 25 8 7— 8916 e 155 ee n kutenr ald ß 185 belle dischen v. liefen cen ö 8 j 1 175 0 erſchwanden die ſpitzen, geſchwun⸗ rung trotzdem noc als g de olländiſchen Miſtpoeffers, der 5 konnte, daß zum 1. April das Hundefutter bereitſtand. Wenn genen Dreiecksfloſſen der Haie,. rätſelhaft bezeichnet werden muß. Bariſalſchüſſen Indiens, 10 beide im V das Eis nicht rechtzeitig gekommen wäre— nicht auszu⸗ Waſſer begann ein wilder Kampf. Das Es handelt ſich um ſonderbare Ge— flachen Lande beobachtet werden, und 3 denken. Die Eismitteleute hätten elend verhungern können. Waſſer wurde ſchaumig gepeitſcht, färbte räuſche, die meiſt einem fernen Geſchütz⸗ den„bonnitit“ Italiens, die man N Die Propellerſchlitten. Sie hätten es doch wohl nicht ſich blutig, und nach Verlauf einiger feuer gleichen, von einem ſolchen aber nur in der Nähe der Gebirge beobachtet 9 f geſchafft! 1 1 die en 5 Pa 9 e e Lage der Dinge dt 555 Die 1— 3 mit den 7785 vul⸗ ö ö Mei 5 venig beſchädigt aus dem Meer her- nicht herrühren können. kaniſcher Tätigkei zuſammenfallen. 5 5 e e e e n Aenne. Ie aus, während die zerfetzten Leiber der An der Nordſeeküſte glaubt man eine 1. 7 n durchkommen. egener, beiden Haie tot auf den Wellen trieben. Verknüpfung ihres Auftretens mit dem Fehlerloſe Geometrie ö der bewunderte Führer, hatte ſo große Hoffnungen auf die Mit beiſpielloſer Gewandtheit ver“ eines dichten Nebels feſtgeſtellt zu haben f 1 Motorſchlitten geſetzt, er ſollte nicht enttäuſcht werden! Bei näkarrder Seelöwe ſich dem Hai zu und ſpricht daher elch ron Rebel. Die Natur beſleißigt ſich beim Bau 65 dem erſten erträglichen Wetter ging die Schlittenbeſatzung nähern, der ja nur in beſtimmter Lage ſchüſſen“, an der belgiſch-holländiſchen der Schnee- und Eiskriſtalle einer äußerſt aufs Inlandeis und holte„Schneeſpatz“ und„Eisbär“ aus zuſchnappen kann. Küſte von„Miſtpoeffer“, ohne daß über korrekten und fehlerloſen Geometrie. dem tiefen Schnee. Gott ſei Dank, die furchtbare Kälte Ein anderer ſeltſamer Kampf zwiſchen ihr Zuſtandekommen irgendeine natur⸗ Kein Wunder alſo, daß ſich ſo viele her⸗ 1 hatte ihnen ſo gut wie nichts getan. Natürlich mußte man Tieren ſpielt ſich manchmal in Süd⸗ kundlich„denkbare Erklärung gegeben vorragende Gelehrte wie etwa Scoresby, 1 die Motoren gründlich durchſehen, Zylinder und Kolben amerika ab. Dort trifft man die Gimar⸗ worden iſt.. 8 Tyndal, Thoulet, Schwentjes und andere 3 mußten gleich an Ort und Stelle ausgewechselt werden rones an, jene verwilderten Pferde, die„Beſonders häufig ſcheinen dieſe merk⸗ mit dieſen Figuren beſchäftigt haben. 1 Wahrhafti kein V 8 2 g 24.5 d J ſich ſelbſt überlaſſen bleiben. Im würdigen Schallerſcheinungen im Mün⸗ Schwentjes hat ihnen ſogar ein ganzes N 1 5 Stein Vergnügen im noch immer eiſig wehenden dürren Hochſommer, wenn auf der dungsgebiete der großen indiſchen Werk gewidmet, das ſehr feſſelnd ge⸗ g Oſtwind! Aber nun brummten die Propeller wieder. Vor⸗ Pampa lein Grashalm mehr zu finden Zwillingsſtröme Brahmaputra zu ſein, ſchrieben und voll lehrreicher Betrach- 1 5 1 2 455 1 5. iſt, ſchwimmt die ganze Herde dieſer 15 ſie lach einer bc ene 1155 tungen E 18 letzt, knallrot lackiert alle bei e, in der Frü ingsſonne neben Tiere Rücken an Rücken im Strom, um f aft als„Kanonenſchüſſe von Bariſal“ Die Schnee- und Eisblumen zeigen dem bis zum Da eingeſchneiten Haus und warten.— die Grasriſpen abzuweiden, die im bezeichnet werden. In dieſer Gegend ſich alle in Form von Sternen mit ſechs 1 Warten, 615 die e e ſind. Waſſer wachſen. Die Suche nach dieſer hat man ſie in eher glaublicher Weiſe Strahlen und Winkeln von 60, Grad. 5: 0 kümmerlichen Nahrung iſt aber noch nicht mit dem Einſturze von Uferwänden Man kann bei ihnen ein merkwürdiges 1 Wo iſt Wegener?“ einmal gefahrlos. In den oft ver⸗ längs der vielen Flußläufe in Beziehung Hexagonalgeſetz beobachten, für welches N 1 N ſumpften Strömen leben zahlloſe elek- gebracht. l 3 einſt vielleicht die noch ſchwebenden 9 a Am 1. Mai 1931 brauſen zwei Propellerſchlitten über 519 2911 55805 7 5 e Die Nabe ac Feutten 5 des erſuchungen l en nt g j 2 virkungsvolle Schläge austeilen können einigen Jahren auch in üſtralien beob⸗ des Waſſers eine Er ärung bieten wer⸗ 1 i e a a Weed 41 55 Sie machen 7 765 die und, in genügender Menge verſammelt, achten können. Eine Studiengeſellſchaft den. Die Geſtaltung der Schnee⸗ und do wie ſi re Wegener das immer ausgedach at. Die auch imſtande ſind, größere Tiere zu hat zum Beiſpiel am 9. Auguſt 1926 an Eisblumen geſchieht offenbar nach 0 1 e e een de 4 5—. in zu beztaben, den Vonlese ven der el Kilometer flehrchen a 10 eue kaum glaub⸗ ö 5 5 9 8 ner 1 i r ſchlängeln ſich die wie gelbe Algen von der wefſ auſtraliſchen Küſte entfernt ki hen Mannigfaltigkeit. So wurden zum ö ungeduldig, ſie haben Laſt für die Zentralſtation und wiſſen, aussehenden Aale den Pferden unter war, in ſpäter Abendſtunde bei völlig Beiſpiel während des Winters 1892/3 daß dort nun der Proviant allmählich knapp geworden ſein den Bauch, um Lunge oder Herz zu klarem Wetter ein dumpfes Dröhnen ge- von einem ſchwediſchen Forſcher drei⸗ 1 muß. Bodennebel ſtellt ſich plötzlich ein. Sie verlieren die treffen. 4 4 hört, das plötzlich eintrat, mehrere hundert verſchiedene Formen photo⸗ Spur der ſchwarzen Fahnen. Da mit dem Suchen nur koſt⸗ Eine überraſchende Wendung nahm Sekunden dauerte und allmählich an graphiert. Dieſes Ergebnis wurde jedoch bares Benzin verloren eht, wird Lager eſchlagen. Das ein Kampf zwiſchen einem jungen Fuchs Stärke zu⸗ und wieder abnahm. Die ſpäter während der Polarexpedition der f l 3 geht, w 9 9 en. und einem Adler. Das Füchslein wurde Erſcheinung war ſo auffällig, daß ſich„Belgica“ übertroffen; denn Profeſſor 5 Warten iſt hart, aber es hilft nichts. Auch am nächſten Tag von dem Adler gepackt und in die Lüfte jeder der Teilnehmer im Augenblick nach Tobrowalſti beobachtete, beſchrieb und 5 ö ift es nicht viel beſſer. Schließlich erreichen die Fahrer das entführt. Hoch oben, in mehr als drei- der Richtung des Schalles umblickte, wo klaſſifizierte hierbei 700 Formen. 5 5 200⸗Kilometer⸗Depot. Dort können ſie von dem aufgeſta⸗ hundert Meter Höhe, gelang es dem ſich auch nicht das geringſte Anzeichen von Profeſſor Printz von der Brüſſeler 1 pelten Benzin tanken. Nun gibt es kein Halten mehr, mit windenden Reineke, den Hals zu wenden Gewitterwolken zu ſehen war. Einige Univerſität wiederum hatte beſonders N 60, 70, 80 Kilometer Geſchwindigkeit rauſchen die mächtigen und dem Adler einen Biß zu verſetzen, hielten es für das Geräuſch einer über die Schnee⸗ und Eisblumen von den Gefährte durch die immer klarer werdende Polarlandſchaft, der eine Ader traf und den Adler zum harten Boden galoppierenden Viehherde, Fenſtern, die aus Reif und weißem eine wundervolle Beſtätigung von Alfred Wegeners Idee: Verbluten brachte, ehe er ſeinen Horſt audere für den Schall eines entfernten Schnee gebildeten Verzweigungen beob⸗ pas Polarverkehrsmittel der Zukunft. 100 Kilometer weiter erreichen konnte.— Daß Eulen, wenn ſie Vulkanausbruches. Ahnliche unerklär⸗ achtet, da man gerade unter dieſen flüch⸗ ein Wieſel gefangen haben, einem ähn⸗ liche Geräuſche ſollen auch in anderen tigen Erſcheinungen wahre Kunſtwunder tauchen am Horizont kleine Punkte auf, es ſind die Hunde⸗ lichen Tode ausgeſetzt ſein können, dürfte Gegenden Weſtauſtraliens gehört worden findet. Es ſind Phänomene raſcher 1 ſchlitten, 15 an der Zahl, die unter Dr. Weikens Führung bekannter ſein. Ein ganz beſonderes ſein, und auch Eingeborene ſprechen dort Kriſtalliſation, ähnlich denen der Salz⸗ ebenfalls nach Eismitte unterwegs ſind. Minuten nur wird bzw. ſonderbares Duell berichtet der gelegentlich davon, daß„ein Berg ein— löſungen, in die man nur ein mikrofto⸗ ö gehalten, dann geht es mit donnernden Motoren weiter, nach bekannte Märchendichter H. Chr. Ander⸗ geſtürzt fei“, Es ſind Erklärungsver⸗ piſches Kriſtall von chemiſchem Salze— Oſten!— Am nächſten Mittag kommt die Zentralſtation ſen, und es gibt verſchiedene Tierkenner, ſuche unternommen worden, ohne daß hineinzutun braucht, um ſofort eine mit in Sicht. Immer größer wird die Eisburg. Zwei Menſchen die ſeine Beobachtung beſtätigen und ſie aber bisher befriedigt haben. Die überraschender Regelmäßigkeit kriſtalli⸗ ö ſtehen davor und winken Georgi und Sorge. Der Schlit⸗ ähnliche Tatſachen ſchreiben. Anderxſen einen halten ſie für eine erdgeſchichtliche ſierte Maſſe zu erhalten. 12 ö ten hält mit kühnem Schwung und heraus ſpringt der Len⸗ erzählt von einem großen Raubvogel an Erſcheinung, die durch Küſtenabſtürze Vielleicht genügen zeinige unendlich 1 15. d a d einem oberitalieniſchen See. Der Vogel und Zuſammenbrechen unterirdiſcher kleine Waſſerkriſtalle, die in der Luft ge⸗ ker. er ſtürzt auf Sorge zu un em ihn, dann fragen ſtieß auf die Waſſerfläche nieder und Höhlen hervorgerufen werde, nach an— frieren, um eine ganze Gegend faſt 11 beide gleichzeitig:„Wo iſt Wegener?“— ſchlug ſeine Fänge in den Rücken eines deren ſoll die Brandung ſchuld daran augenblicklich mit einer Reifſchicht zu be⸗ 7 Ein Augenblick Schwei en, dann lähmendes Erſchrecken großen Fiſches, der ſich dicht unter der ſein, wieder andere erklären ſie als eine decken. Ein einziges dieſer kleinen .. 12 9— 95 iſt 9 l 5 ſchr Waſſeroberfläche geſonnt hatte. Der Witterungserſcheinung. Vermutlich muß„Nichtſe“, das gegen die Fenſterſcheibe N 1 und die Erkenntnis, der Führer iſt verſchollen, er iſt am 25 5 U 2 g 3 0 5 27 4. 2 5 8. f 1 Fiſch wand und ſträubte ſich und war man alle drei Urſachen gelten laſſen und fällt, würde alſo ſeine Form allen N 5 1. November von Eismitte abgefahren und im Weſten nicht 3 65 0 5 5 0 5 5525. 3 1. Hinten ſteht tote blaß der Grönländer Jo⸗ anſcheinend dem Räuber auch zu ſchwer, eine davon je nach dem betreffenden Kriſtallen der Fenſterblumen aufprägen. 0 7 ange ommen, Hinten ſteht toten l nlander Jo⸗ denn er belam leinen Aufſchwung und Falle als die wahre anſprechen. Audererſeits hängt aber die Eisblumen⸗ hann, der Bruder von Rasmus, er weiß nun, daß auch keine Luft unter die Flügel. Eine Weile Bei dieſer Unklarheit ſind weitere geſtaltung auch von dem Grade des ſein Bruder im ewigen Eis umgekommen iſt.— Keiner kann ging das ſo hin und her, der Kampf Unterſuchungen natürlich ſehr erwünſcht, Sinkens der Temperatur ab und von der ihm Troſt zuſprechen, denn keiner kann genug Grönländiſch. ſpielte ſich teils auf, teils dicht über dem und es dürfte von Intereſſe ſein, etwas Naſchheit des Sinkens. 5 De e e N 33————— 2 7 5* 3. 8 1 N 2 — 5 2 1 1 1 5 8 1 4 4 1. 7 3.. 2 *. f 5——.—.—— 5 5 5 1 5 8— 5 3 e 0 Noch mehr Knabenmorde Seefels? Bisher ungeklärte Fälle bei Aachen, Eſſen und Marburg. Schwerin, 31. Januar. Im Seefeld⸗Prozeß wurde am Freitag die Zeugen⸗ vernehmung fortgeſetzt. Die Zeugenausſagen beziehen ſich vor allem auf Fälle, in denen Seefeld Knaben an ſich ge⸗ lockt und entführt hat. Im Laufe der Ermittlungen ſind etwa 40 ſolcher Fälle feſtgeſtellt worden. Wenn dieſe Fälle auch nicht immer den Tatbeſtand der Kindesentführung oder des Sittlichkeitsverbrechens erfüllen, ſo bilden ſie doch einen wichtigen Beſtandteil des Indizienbeweiſes hinſicht⸗ lich der Ermordung der 12 Knaben. Seefeld beſtreitet die meiſten Fälle nicht, wenn er auch immer bemüht iſt, alles als harmlos hinzuſtellen. Aus der Ausſage eines Zeugen aus der Hagenower Gegend ging hervor, daß Seefeld Anſichtskarten von ſeinen Wanderungen beſaß. Seefeld hatte dem Zeugen mehrere ſolcher Karten geſchenkt, darunter auch Karten von Aachen, Düſſeldorf, Koblenz, St. Goar, Hamburg. Ddieſe Zeugenausſage iſt inſofern bemerkenswert, als im Sep⸗ tember 1929 an der Eiſenbahnſtrecke Aachen— Geilenkirchen die achtjährige Tochter des Bahnwär⸗ ters tot aufgefunden worden iſt. Die Todesurſache iſt nie mals einwandfrei feſtgeſtellt worden. Zur Zeit der Tat iſt ein alter Mann in der Nähe des Talortes geſehen worden, deſſen Beſchreibung auf den An- geklagten Seefeld zutrifft. Im Februar 1930 iſt aus Eſ⸗ ſen ein ſechseinhalbjähriger Junge ſpurlos verſchwunden, und ein Jahr ſpäter ſind aus Marburg zwei ſieben Jahre alte Knaben ebenfalls verſchwunden. Bei all dieſen Fällen, die übrigens nicht zur Anklage ſtehen, iſt der An⸗ geklaqte in den betreffenden Gegenden geweſen. Es wurden dann einige jugendliche Zeugen vernommen, denen Warnungen der Eltern oder Zufällig⸗ keiten ein ähnliches Schickſal erſpart hatten. Immer ging Seefeld auf die gleiche Weiſe vor: Verſprechungen, Ge⸗ ſchenke, Aufforderung zu Spaziergängen. Sodann wurde der Grabower Gendarmerie— wacht meiſter Wagenknecht vernommen, der als erſter den Verdacht und die Aufmerkſamkeit der Behörden auf Seefeld lenkte. Ihm war Seefeld 1930 zum erſten Mal begegnet. Seefeld hatte damals in Grabow z wei kleine Knaben an ſich gelockt und aus der Stadt her⸗ ausgeführt. Nach einer aufregenden Verfolgung war es dem Zeugen gelungen, Seefeld im Walde feſtzunehmen. Bald darauf hatte der Gendarmeriewachtmeiſter erfahren, daß Seefeld in Ludwigsluſt ebenfalls Knaben an ſich gelockt hatte. 1933 hörte er auch noch von Sittlichkeitsverbrechen, die Seefeld auf ſeinen Wanderungen in anderen Gegenden Mecklenburgs begangen hatte. Als dann im März 1935 der Knabenmord in Witten— berge geſchah und eine Beſchreibung des Täters bekannt wurde, war der Zeuge völlig davon überzeugt, daß nur Seefeld der Täter ſein könnte. Er teilte dies dem Ober⸗ ſtaatsanwalt in Schwerin mit, der dann durch Funkſpruch die Verhaftung Seefelds anordnete. Flugzeuge retten ein Fiſcherboot Königsberg, 31. Jan. Ein Fiſcherboot aus Tawe am Kuriſchen Haff wurde ſeit Montag vermißt. Die Waſſer⸗ haudirektion Königsberg erbat daher zwei Flugzeuge des Luftkreiskommandos und ein Großflugzeug der Lufthanſa, um nach dem im Eiſe ſteckenden Fahrzeug zu ſuchen. In kurzer Zeit hatten die Flugzeuge das Fiſcherboot gefunden, deſſen Beſatzung ſich in hilfloſer Lage befand. Der Eis- brecher des Waſſerbauamtes Labiau erreichte, von Flug⸗ zeugen geführt, das Fiſcherboot, das vollkommen vom Eis eingeſchloſſen war, und es gelang ihm, das Boot freizu⸗ machen und mit der Beſatzung wohlbehalten nach dem Ha— fen Nemonien zu ſchleppen. Fünf oder drei Glas Bier?— Die Blutprobe. Duisburg, 31. Jan. Die Blutunterſuchung ſpielt neuer⸗ dings bei der Feſtſtellung der Schuldfrage bei Verkehrs⸗ unfällen eine große Rolle. In dieſem Zuſammenhang iſt eine Verhandlung vor der Großen Duisburger Strafkammer von Intereſſe. In Mülheim hatte ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen Straßenbahn und Perſonenkraftwagen ereignet. Die Polizei hatte nach dem Unfall, da ihr der Kraftfahrer alkoholberdächtig ſchien, eine Blutunterſuchung veranlaßt. In einem Berliner Speziallaboratorium wurde feſtgeſtellt, daß der Kraftfahrer mehr als fünf Glas Bier getrunken hatte. Der Beſchuldigte will jedoch nur drei Glas Bier zugeben. Um nun die Probe auf das Exempel zu machen, wird der Angeklagte in einem Duisburger Krankenhaus drei Tage lang mit der gleichen Menge Bier bewirtet. Olympia der Arbeit, der Reichsberufswettkampf, der Bei⸗ trag der deutſchen Jugend zum wirtſchaftlichen Wiederaufbau. Schwerer Raubüberfall Der Täter feſtgenommen. ** Kaſſel. Am Freitag, den 24. 1. 1936, in der Mit⸗ tagszeit, iſt der Kaufmann Crede in ſeiner Wohnung, Kö⸗ nigstor 21, überfallen und beraubt worden. Gegen 12 Uhr kam ein junger Mann in die Wohnung des Erede und kaufte ſich einen Trenchcoatmantel bei ihm. Der Burſche wollte ſich dann auch noch einen Anzug kaufen. Er ent⸗ fernte ſich aber mit dem Bemerken, daß er noch Geld ho⸗ len wollte. Etwa eine halbe Stunde ſpäter erſchien dieſer Mann wieder in der Wohnung der Erede und begab ſich in den Verkaufsraum. Crede befand ſich in der Küche. Nach etwa 5 Minuten, als Crede in den Verkaufsraum ge— hen wollte, traf er im Flur den jungen Mann an. Dieſer hatte einen inzwiſchen bei Crede geſtohlenen Mantel an. Als Crede ihn zur Rede ſtellte, bekam er ſofort mit einem harten Gegenſtand mehrere Schläge auf den Kopf, ſe daß er bewußklos zuſammenbrach. Erſt gegen 17 Uhr lam Crede wieder zur Beſinnung und rief aus einem nach dem Hofe führenden Fenſter um Hilfe. Crede wurde le⸗ bensgefährlich verletzt in ſeiner Wohnung aufgefunden. Erſt einige Tage ſpäter konnte Crede eingehend ver⸗ nommen werden und gab auch eine Beſchreibung des Tä— ters. Der Täter wurde inzwiſchen bereits in Halle ermit⸗ telt und feſtgenommen. Es iſt dieſes der Willi Meyer, ge⸗ boren 26. 6. 1914 in Belleben. Meyer iſt am 24. 1. nach Verbüßung einer zweijährigen Zuchthausſtrafe aus der Strafanſtalt Kaſſel⸗W. entlaſſen worden und hat die Tat geſtanden. i Freiwillige für den Reichs arbeitsdienſt Eintritt zum 1. April 1936. Außer den Arbeitsdienſtpflichtigen des Jahrgangs 1915 können am 1. April 1936 auch noch Freiwillige zur Ein⸗ ſtellung gelangen. Freiwilliger Eintritt in den Reichsarbeits⸗ dienſt iſt vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 25. Le⸗ bensjahr möglich. Es iſt zu unterſcheiden zwiſchen Bewerbern um vorzeitige Einſtellung auf ſechs Monate(vor⸗ zeitig Dienendeß und Freiwilligen(länger dienende Freiwillige). Freiwilliger iſt, wer ſich bei der Bewerbung oder vor Ablauf ſeiner Pflichtzeit auf eine Mindeſtzeit von zwölf Mo⸗ naten verpflichtet. Die Verpflichtung auf zwölf Monate muß der Bewerber ohne Beeinträchtigung ſeiner Wehrpflicht eingehen können. Er muß daher entweder einem Jahrgang angehören, der vom vorausſichtlichen Einſtellungstag ab innerhalb Jahresfriſt nicht zur Heranziehung zum Wehrdienſt gelangen wird, oder ſeine Wehrpflicht bereits erfüllt haben oder wegen Ueberzähligkeit zurückgeſtellt ſein. Jeder Bewerber hat ſich, wenn er nicht bereits gemuſtert iſt, vor der Bewerbung zur Zivilverfaſſung und Ausſtellung eines Freiwilligenſcheines bei der für ſeinen Wohnort zu⸗ ſtändigen polizeilichen Meldebehörde anzumelden. Jeder Bewerber hat, ſoweit er nicht ein bereits ange⸗ nommener Wehrmachtsangehöriger iſt, bei der Bewerbung entweder den Freiwilligenſchein oder ſeinen Muſterungs⸗ ausweis(Wehrpaß) vorzulegen. Die Bewerbung kann ſchrift⸗ lich oder perſönlich erfolgen. Die Bewerbung muß ſpäteſtens zwei Monate vor dem Einſtellungstag erfolgt ſein(alſo bis ſpäteſtens 1. 2. 36). „.Es hat zu erfolgen die Bewerbung um vorzeitige Ein⸗ ſtellung nur bei dem für den Wohnort des Bewerbers zu⸗ ſtändigen Meldeamt für den Arbeitsdienſt; die Freiwilligen⸗ bewerbung bei der Arbeitsdienſtgruppe, in deren Bereich der Bewerber eingeſtellt werden will. Unterſagt iſt die gleichzeitige Bewerbung bei mehreren Dienſtſtellen. Bewerber um vorzeitige Einſtellung müſſen bei ihrer Bewerbung den Nachweis erbringen, daß ſie ohne die vorzeitige Ableiſtung ihrer Arbeitsdienſtpflicht ſchwere be⸗ rufliche Nachteile haben würden. Dieſer Nachweis gilt als erbracht für Bewerber, die nachweiſen, daß ſie: als Abi⸗ turienten eine Hochſchule beſuchen wollen, Wehrmachtsfrei⸗ willige ſind oder werden ſollen, einen Beruf ergreifen wollen, für den die vorzeitige Ableiſtung des Arbeiksdienſtes eine Vorausſetzung iſt. Freiwilligenbewerber müſſen bei ihrer Bewerbung außer dem Freiwilligenſchein vorlegen: einen ſelbſtgeſchriebenen Le⸗ benslauf, zwei Paßbilder(die im unteren Bilddrittel die mit Tinte eingeſetzte Unterſchrift des Bewerbers tragen müſſen), ferner Perſonalpapiere(Schulzeugniſſe uſw.). Aus Aab umb Fern Aufbau der Fachſchaft der Weinverteiler im Gebiet der . Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau. Frankfurt a. M. Zurzeit wird der Aufbau der Fach⸗ ſchaft der Weinverteiler im Gebiet der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau durchgeführt. Zu dieſem Zweck hat der Gar⸗ ten⸗ und Weinwirtſchaftsverband Heſſen-Naſſau, Abteilung Wein, Frankfurt a. M., Arndtſtraße 28, allen ihm bekann⸗ ten Weinverteilern des Gebietes in den letzten Tagen einen Fragebogen zugehen laſſen, der von dieſen auszufüllen und bis ſpäteſtens 8. Februar 1936 wieder zurückzuſenden iſt. Weinverteiler, denen ein ſolcher Fragebogen nicht zu— gegangen iſt, müſſen dieſen ſofort bei der genannten Stelle anfordern. Zu den Weinverteilern zählen alle Unterneh⸗ men, die als Eigenhändler(Groß- und Kleinhändler), Ver⸗ mittler und ſelbſtändige Weinvertreter gewerbsmäßig Umſätze in Weinbauerzeugniſſen tätigen. Wer die Anmel⸗ dung unterläßt, kann nicht damit rechnen, ſpäter noch als Mitglied der Fachſchaft der Weinverteiler aufgenommen zu werden und ſetzt ſich der Gefahr der Unterſagung der Berufsausübung aus. 0 ** Frankfurt a. m.(Wegen Reichsflucht⸗ ſteuerhinterziehung beſtraft.) Das Frankfur⸗ ter Schöffengericht befaßte ſich vor einigen Wochen mit den Machenſchaften des 52jährigen aus Polen ſtammenden Juden Chaim Hirſch Eiſenberg, der Hauptbeteiligter eines Frankfurter Textilien⸗-Wäſchegeſchäfts war. Nach Entnah⸗ men aus dem Geſchäft begab ſich Eiſenberg unter Mit⸗ nahme von aus Grundſtücksverkäufen erlöſten Geldes ins Ausland, wohin er ohne Genehmigung der Deviſenſtelle 114472 RM verbracht hat. Das Schöffengericht verfügte damals die Einziehung des Gegenwertes dieſes Betrages. Eiſenberg und ſeine Ehefrau machten ſich auch der Hinter⸗ ziehung der Reichsfluchtſteuer im Betrage von rund 27 000 RM ohne Zinſen ſchuldig. Die Eheleute, die ſich heute in Straßburg i. E. aufhalten, wurden nun vom Schöffenge⸗ richt in Abweſenheit zu je einem Jahr Gefängnis und 20 000 RM Geldſtrafe verurteilt. ** Frankfurt a. m.(Zucht hlaus für einen Räuber und Erpreſſer.) Die Große Strafkammer in Frankfurt a. M. verurteilte den 22jährigen Hans Diels, der ſich u. a. des Raubs, der Zuhälterei und der Erpreſ⸗ ſung ſchuldig machte, zu drei Jahren Zuchthaus, fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Der Angeklagte lauerte vor einiger Zeit einem ihm bekannten Kaufmann nachts gegen zwei Uhr auf der Straße auf, um ihn bei der Heimkunft abzufangen und Geld von ihm zu erbitten. Als der Kaufmann kam und mit ihm im Hof⸗ raum des Wohnhauſes weilte, griff der Angeklagte ihn tätlich an, ſchlug ihm die Brille aus dem Geſicht und raubte einen Geldbetrag von etwa 100 RM. Der Ange⸗ klagte ſchrieb außerdem Erpreſſerbriefe und war einige Wochen hindurch Zuhälter. Für das Gericht lag daher keine Veranlaſſung vor, dem wiederholt vorbeſtraften Angeklagten mildernde Umſtände zu gewähren. Hanau a. M.(Vom„Fliegenden Frankfur⸗ ter“ getötet.) Im Hanauer Hauptbahnhof wurde am Donnerstag abend der in Elm ſtationierte Zugführer Bau⸗ mard beim Ueberſchreiten der Gleiſe von dem im gleichen Augenblick den Bahnhof paſſierenden„Fliegenden Frank⸗ furter“, der ſich auf der Rückfahrt von Berlin befand, er⸗ faßt und überfahren. Baumard war auf der Stelle tot. * Aßmannshauſen.(Im Weinberg erſchlagen.) Einen tragiſchen Tod erlitt ein Weinbergarbeiter während einer Veſperpauſe. Der Mann hatte ſich unter eine Wein⸗ bergsmauer geſetzt und wurde dort von einem ſchweren Stamm, der von Schuljungen beim Holzholen bergab gerollt worden war. im Rücken und am Kopf getroffen. Mit erheb- lichen Verletzungen wurde der Verunglückte ins Krankenhaus geſchafft, wo er bald darauf ſtarb. * Gelnhauſen.(Unglaubliches Verhalten eines Autofahrers.) Zwiſchen den Kreiorten Höchſt und Wirtheim war, wie gemeldet, der 28jährige Kranken⸗ kaſſenangeſtellte Kurt Grimm aus Bad Orb auf dem Heimweg von der Arbeit mit ſeinem Fahrrad von einem Perſonenkraftwagen angefahren und auf der Stelle ge · tötet worden. Der Kraftwagenlenker hatte ſich, ohne ſich um ſein Opfer zu kümmern, in offenbar kopfloſer Flucht entfernt. Der Landrat des Kreiſes Gelnhausen hatte für die Feſtſtellung des Täters eine Belohnung von 500 RM ausgeſetzt. Dank der Bemühungen der Polizei iſt es jetzt gelungen, Licht in die Angelegenheit zu bringen, nachdem der fragliche Kraftwagen bei dem Unfall den Verluſt der rechten Lampe und weitere Beſchädigungen davongetragen und ſein Fahrer auf der Flucht nach Mitteldeutſchland auch noch bei Wächtersbach zwei weitere Paſſanten ge⸗ fährdet und in Fulda ein Kind angefahren hatte. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß es ſich um einen Autohänd⸗ ler aus Langenſalza in Thüringen handelte. Dieſer iſt in⸗ zwiſchen in München feſtgenommen und nach Gelnhauſen gebracht worden. Er hat ein Geſtändnis abgelegt. ö ** Bad Ems.(Blutige Auseinanderſet⸗ zung.) Zwiſchen zwei Bewohnern der Grabenſtraße in Bad Ems kam es zu einer ſchweren Schlägerei, die einen blutigen Ausgang nahm. Im Verlauf des Streites erhielt einer der beiden Streithähne von ſeinem Gegner einen Schlag mit einer Axt, ſo daß er blutüberſtrömt in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Offenbach.(Eine gefährliche Straßen⸗ keuzung.) Anfang September prallten an der unüber⸗ ſichtlichen und als gefährlich bekannten Straßenkreuzung der Babenhäuſer- und Sprendlingerſtraße— über ein Dutzend Perſonen haben hier ſchon den Tod gefunden— zwei Perſonenautos derart zuſammen, daß ſämtliche ſie⸗ ben Inſaſſen mit mehr oder minder ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Der eine Wagen hatte ſich überſchlagen und hatte den Wegweiſer am Forſthaus aus der Erde geriſſen. Während der eine aus Friedberg ſtammende Fahrer durch einen Augenzeu⸗ gen entlaſtet werden konnte und einen Freiſpruch er- zielte, wurde der andere Fahrer, in Eſchwege beheimatet, zu einer Geldſtrafe von 300 RM verurteilt. N Bürſtadt.(Ein Pferd totgefahren.) Auf der Straße Biblis— Bürſtadt wurde das Pferd des Land⸗ wirts Valentin Krämer totgefahren. Auf dem Heimweg kam dem Fuhrwerk ein Motorradfahrer entgegen und hin— ter dieſem ein größerer Lieferwagen. Dieſer fuhr beim Ueberholen das Pferd des Landwirts derart an, daß es auf der Stelle verendete. An dem Lieferwagen wurden nach dem Unfall ſofort die Lichter gelöſcht und der aus Biblis ſtammende Fahrer wollte verſchwinden. Er konnte edoch polizeilich ermittelt werden. 0 Ausbeſſerungsarbeiten in der Ruine Hohenbaden. () Baden⸗Baden, 31. Jan. Seit einigen Tagen ſind Facharbeiter damit beſchäftigt, am Bernhardus-Bau der Ruine Hohenbaden zwecks Ausbeſſerungsarbeiten ein Gerüſt zu erſtellen. Ueber fünf Jahrhunderte haben Geſtein und Mörtel dieſes glänzenden Werkes der Hochgotik mit ſeinen großen Stockwerks⸗ und Raumverhältniſſen, ſeinen wappen⸗ verzierten Eingängen, ſeinem ſäulengeſchmückten Inneren, deſſen Holzbalkendecke einmal den gotiſchen Handwerkern reiche Gelegenheit zur Entfaltung all ihres Könnens gab, den Un⸗ bilden der Witterung ſtandgehalten. Erſt in letzter Zeit ſind bedeutende Schäden bemerkt worden, die eine Behebung nun unumgänglich notwendig machten. Vielleicht hat auch das kürzliche Erdbeben mit dazu beigetragen, den Steinabſturz zu fördern und gefährliche Formen annehmen zu laſſen. Bei den Arbeiten ſind Auswitterungen im Geſtein gefunden wor⸗ den, die bis zu 40 Zentimeter Tiefe betrugen. Die Aus⸗ beſſerungsmaßnahmen bezwecken in erſter Linie eine Be⸗ feſtigung der halbwegs gelöſten Mauerſteine und wo ſolche bereits fehlen, einen Erſatz derſelben. Die Ausbeſſerung wird ſo erfolgen, daß der ruinenhafte Charakter in keiner Weiſe beeinträchtigt und das Geſamtbild in nichts geſtört wird. Außerdem wird die geſamte Mauerkrone mit Beton abge⸗ dichtet und damit ein Höchſtmaß der Sicherheit gegen Wind und Wetter erreicht werden. Durch dieſe Maßnahmen dürfte die als eine der ſchönſten Ruinen Deutſchlands bezeichnete Burgruine Hohenbaden weiterhin in der Großartigkeit der Nachwelt erhalten bleiben. Nachſpiel zum Bankkonkurs Hermann. N ( Baden⸗Baden, 31. Jan. Aus Leipzig wird berichtet: Nach dreitägiger Verhandlung hatte das Landgericht Karls⸗ ruhe am 5. Juli 1935 den Angeklagten Sally Harris aus Niederwöllſtädt wegen fortgeſetzten Verbrechens gegen das Depotgeſetz in Tateinheit mit Untreue ſowie wegen Ver⸗ gehens gegen die Konkursordnung zu zwei Jahren acht Mo⸗ naten Zuchthaus und zu 10000 Mark Geldſtrafe unter Ab⸗ erkennung der Ehrenrechte auf fünf Jahre verurteilt. Außer⸗ dem wurde ihm die Ausübung ſeines Berufes im Bankier⸗ gewerbe auf die gleiche Dauer unterſagt. Gegen den Mit⸗ angeklagten David Kahn aus Muggenſturm wurde wegen Konkursvergehens 8000 Mark Geldſtrafe verhängt. Hartis war alleiniger geſchäftsführender Geſellſchafter des Bank⸗ hauſes Hermann u. Co. in Baden-Baden, das im Februar 1934 überraſchend zuſammenbrach. Auf die Reviſion des Beſchwerdeführers Harris hatte ſich jetzt das Reichsgericht mit der Sache zu befaſſen. In weſenklichen Punkten hielt zwar das Arteil der Nachprüfung ſtand, doch beanſtandete die Reviſionsinſtanz einen zur Verurteilung herangezogenen Fall. Außerdem erwies ſich die Berichtigung des Schuldſpruches als notwendig. Die Sache wurde in dieſem begrenzten Um⸗ fang unter Verwerfung der darüber hinausgehenden Reviſion gleichzeitig zur Feſtſetzung einer neuen Geſamtſtrafe an die Vorinſtanz zurückverwieſen. Auf der Matte Mannheim 86 in der badiſchen Endrunde. Im Stichkampf um den zweiten Platz im Bezirk 1 (Mannheim) der badiſchen Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Ringen ſiegte der Bf 86 Mannheim über den Vf Tu Feudenheim mit 10:7 Punkten. Mannheim 86 iſt damit hinter Eiche Sandhofen Zweiter im Bezirk 1 und nimmt zuſammen mit Sandhofen und den erſten beiden Mann⸗ ſchaften des Bezirks 2(Karlsruhe), Germania Bruchſal und KS Wieſenthal, an den nordbadiſchen Endkämpfen teil. Zwiſchen den Meiſtern von Nordbaden und Südba⸗ den— um Südbadens Meiſterſchaft bewerben ſich SV Haßlach, Alemannia Kuhbach, Germania Hornberg und Rheinſtrom Konſtanz— wird dann der badiſche Gaumei⸗ ſtertitel vergeben. In Südbaden haben die Kämpfe bereits begonnen, in Nordbaden treffen ſich am Wochenende Eiche Sandhofen— Germania Bruchſal und KSV Wieſenthal— VfK 86 Mannheim. N A 8 W 2 S ——— —— U—e— —ů 1 1 4 — 2 r Deren 2 522 r —— —— Siu Uenodltliches Willi durfte mit der Tante ins Theater und eine Kindervorſtellung an⸗ ſehen:„Schneewittchen und die ſieben Zwerge.“ Atemlos verfolgte er— ſo er— zählt man uns— die Vorgänge auf der Bühne. Tieftraurig blicken die ſonſt ſo hellen Augen, als das arme Schneewitt⸗ chen plötzlich geſtorben war— helles Ent⸗ zücken erſtrahlte auf ſeinem Geſichtchen, als es, vom Tode erweckt und dem ſchö⸗ nen, glänzenden Prinzen als Gattin an⸗ getraut wurde. Als der Vorhang zum letzten Male gefallen war und Willi noch mit offenem Munde, ganz verklärt blickend, daſaß, ſagte die Tante:„Nun iſt's aus, Willi— komm, laß dir deinen Mantel an⸗ ziehen, wir gehen jetzt nach Hauſe.“— „Nein“, ſagte Willi ruhig,„ich geh' nicht nach Hauſe.“ Und er ſträubte ſich energiſch gegen den Mantel.„Aber, Kind, ſiehſt du nicht, daß alle fortgehen?“ meinte die Tante;„es wird jetzt gar nichts mehr ge— ſpielt. Schneewittchen iſt wieder lebendig und hat ihren Prinzen gekriegt und iſt jetzt Frau Königin, und da iſt die Geſchichte aus.“ Nun aber heulte Willi los, daß man es durchs ganze Theater hörte:„Huuuh— huuh“, brüllte er,„ich will auch!“—„Was willſt du auch?“—„Ich will auch auf die Hochzeit!“ d. Künſtleranekdötchen. Roſſini konnte in ſeinen Urteilen über muſikaliſche Darbietungen ſehr ironiſch und biſſig ſein. Eines Tages kam er in eine unangenehme Situation, als der Kö— nig von Portugal bat, ihm etwas vor— ſpielen zu dürfen. Der König war ein lei⸗ denſchaftlicher Celloſpieler und tat ſein Beſtes. Als er ſchließlich den Bogen weg— legte, fragte er den Komponiſten:„Nun, Meiſter, was ſagen Sie dazu?“ Roſſini nickte freundlich und meinte dann:„Für einen König nicht übel. Außerdem iſt es ja das Recht der Herrſcher, daß ſie tun dürfen, was ſie wollen.“ Der Maler Schödl in Wien ging mit dem Komiker Girardi einſt am Graben ſpazieren. Er hielt ihm eine Taſchenuhr an die Ohren. „Hören S' was?“ „Gar nir.“ „Ihr Glück, ſonſt wären S' Uhr geht nit!“ taub. Die * Berechtigte Anfrage. Aus der Höhe des zweiten ſtürzt ein Maurer vom Gerüſt. Steht auf, etwas blaß, aber— ſiehe da— er iſt heil geblieben! Um ihn herum ſammelln ſich Neugierige. Da ſagt ein Biederer: „Nun ſchnell mal ein Glas Waſſer her.“ Der Maurer muſtert den Mann von oben bis unten: „Bei Ihnen muß man wohl vom Wol⸗ kenkratzer'runterfallen, um'n Schnaps zu kriegen?“ Stockwerks * Abgewinkt. Läſtiger Verehrer:„Für einen Kuß von Ihnen, gnädiges Fräulein, will ich gern ſterben.“ Fräulein:„Gut, Sie ſollen ihn haben— ſobald Sie tot ſind.“ 0 ö I nor Min 1 nel 0 an ee f, N f Made lde, au— Mili Das moderne Känguruh. 19 „Jetzt klopfe ich— hupp— ſchon eine halbe Stunde. Da ſcheint doch niemand— hupp— zu Hauſe zu ſein!“ „Um Gottes willen,— wiſſen Sie, wie man einen wilden Stier behandelt?“ „Ich weiß nur, daß man ihn bei den Hörnern packen ſoll!“ bt mnaaummddeode 60 1 4 lulu 1 M A e e „Was macht ihr denn da wieder für einen Unſinn?“ „Gar keinen, Herr Weichbrod, Otto will Speiſewagenkellner werden, und da üben wir ſchon ein bißchen!“ Nee, Ne 5 210 A S 8(( e. 7 S e Zeichnung: Krusch Anſichtsſache. „Siehſt du, ſo was könnte ich auch mal tragen!“ Der Zufall. Sonntagsjäger, der einen Haſen ge— ſchoſſen hat:„Donnerwetter, da ſchießt wohl einer mit?“ Im Streit. „Was bilden Sie ſich ein, mein Herr? Was Sie heute ſind, war ich ſchon vor zwanzig Jahren, Sie— alter Eſel!“ „Bitte, Mama, gib mir ein Stückchen Kuchen. Ich kann doch meinen Kaffee nicht ſo— trocken trinken.“ * „Aber Hänschen, wo ſind denn all die Erdbeeren? Haſt du wirklich den ganzen Teller voll gegeſſen?“ „Nein, ich habe den Teller geſſen!“ leer ge⸗ * Fred:„Wie heißt das neue Baby?“ Mutter:„Das Baby hat noch keinen Namen.“ Fred:„Wie hierhergehört?“ wußteſt du denn, daß es E Ein kleiner Knabe, der zum erſtenmal eine graue Locke auf dem Kopfe ſeines Va— ters bemerkte, fragte:„Papa, warum ſind einige von deinen Haaren grau?“ In der Abſicht, ſeinem Jungen eine gute Lehre zu erteilen, antwortete der Vater:„Papa bekommt jedesmal ein neues graues Haar, wenn ſein kleiner Junge un⸗ artig iſt.“ „Dann muß Großpapa aber ſchrecklich unartige Jungens gehabt haben“, antwor⸗ tete der Kleine. Der vierjährige Willi läßt ſich gern zum Eſſen bitten. Auch heute weiſt er die Suppe von ſich mit den Worten:„Ich will nicht, Mama!“ Hierauf die Mutter, böſe:„Ein kleines Kind ſagt nicht: Ich will nicht. Ein klei⸗ nes Kind hat keinen Willen.“ Eine Weile ſteht Willi nachdenklich da, dann ruft er ſchnell gefaßt:„Gut, Mama, dann mag ich nicht eſſen. Einen Ma⸗ gen hat doch ein kleines Kind.“ Mit kleiner Münze. Ein etwas protziger Hausherr liebte es ſeinen Gäſten den Preis der ihnen vorge— ſetzten Speiſen mitzuteilen.„Dieſer Wein“, ſagte er zu einem Freund, der bei ihm aß, „koſtet mich ſechs Mark die Flaſche.“ „So?“ ſagte der Gaſt, und füllte ſein Glas aufs neue.„Dann nehme ich noch für fünfzig Pfennig.“ E Das kommt davon. „Je“, ſeggt Hein,„hüt' morj'n hebb' ick dat Meer all blau geſehn.“ Pieter ſchüttelt mißbilligend den Kopf: „Wat ſupſt ook ſchon in der Früh'!“ Schlagfertig. „Mama“, erklärt Fritzchen,„Groß mama ließ mich immer zweimal Obſttorts nehmen, als ich bei ihr zu Beſuch war.“ „Das hätte ſie nicht tun ſollen. Einma! iſt für ſo kleine Leute genug. Je älter du werden willſt, deſto beſſer wirſt du alles einſehen.“ „Nun, ja, Großmama ſieht eben alles beſſer ein, ſie iſt ja viel älter als du.“ Schlau. „Was, zehn Mark willſt du unſerer alten Köchin zu Weihnachten ſchenken? Iſt das nicht etwas wenig?“ „Das wohl, aber ich ſchicke ihr gleich zeitig einen anonymen Liebesbrief, dann kommt ſie vor lauter Aufregung nicht dazu darüber nachzudenken.“ FF rd e. ðᷣͤ. Schachaufgabe Nettcke S e 3 h , 0 . e,, ,. 2 0 6 F,. 5 41 f ß, a 2 2 31,,., ,. 5 ß, Matt in drei Zügen Kontrollstellung:(12 Figuren). Weiß 6 Figuren): König g 7, Dame h 4, Bauer c 7, e b, f 7.— Schwarz(7 Figu- ren): König d b, Dame d 3, Springer d 8, e 3, Bauer b 5, f 5, Läufer e 8. Scharade. Künſtler ſind die erſten Zwei. Was des Menſchen Geiſt erfand In der Jahre langer Reih', Bringen meiſt nur ſie zuſtand'. Meine Dritte iſt ein Dach, Hoch und niedrig, groß und klein; Unter ihm ein eng Gemach Schließt in ſich das Größte ein. Alle drei in Eins vereint, Sind zum Schutze ausgedacht, Wenn die Juliſonne ſcheint, Zeigt ſich ihre volle Pracht. Wer iſt ſchneller? Die Strecke von Aburg nach Behofen iſt genau einhundert Kilometer lang. Ein Kraft⸗ wagen und ein Flugzeug begaben ſich auf die Reiſe von Aburg nach Behofen. Der Kraft- wagen fährt mit einer Geſchwindigkeit von 50 Stundenkilometer, legt alſo die Strecke in genau zwei Stunden zurück. Das Flugzeug fliegt 60 Kilometer, wird alſo über Behofen früher ankommen als der Kraftwagen. Über Behofen kehrt das Flugzeug ſofort um und fliegt denſelben Weg zurück. Es trifft den her— annahenden Kraftwagen, kehrt wieder um, wendet wieder über Behofen, fliegt dem Kraft- wagen entgegen, kehrt wieder um und fliegt zwiſchen Behofen und Kraftwagen hin und her, bis der Wagen in Behofen angelangt iſt. Wie groß iſt die vom Flugzeug zurückgelegte Strecke? Kreuzworträtſel. 7 2 3 7 5 8 5 9 10 11 12 70 75 1s 16 1 s i% 77 22 g 2³. 25 26 Die Wörter bedeuten: a) von links nach rechts: 1. Gewürz, 5. Feldherr unter Radetzki, 9. Nebenfluß der Donau, 10. Börſenausdruck, 11. bibliſche Perſon, 12. Stadt in der Schweiz, 13. Stadt in der Schweiz, 14. weiblicher Name, 15. Eingemachtes, 21. Schlingpflanze, 22. Bruch⸗ ſtück, 23. Strudel, 24. chineſiſche Münze, 25. ſeichte Flußſtelle, 26. weiblicher Name.— b) Von oben nach unten: 1. Gerät, 2. Schyen⸗ ſtein, 3. törichter Menſch, 4. zwei deutſche Städte, 5. Frucht, Stadt in Böhmen, 7. Wahrnehmung, 8. Möbel, 15. wie 1. waagerecht, 16. wie 21. waagerecht, 17. wie 23. waagerecht, 18. ehemalige ſpaniſche Silbermünze, 19. Sand, 22. altes Längenmaß. Silbenrätſel. Aus den 27 Silben: al— bren— car— di— di— e— el— er — er— fa— go— hard— i— le— lo— lu— ne— ner— no— pel— raf— rie— ſa — ſe— ſon— turn— un ſind zehn Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Oper 2. Berühmter Phyſiker 3. Alpenpaß JVFF“ÄTTTT Hausgeflügel Italieniſcher Maler 6. Sinnbildliche Darſtellung Weiblicher Perſonenname— . Stadt in der Schweiz 9. Männlicher 10. Planet Wurden die Wörter richtig gebildet, ergeben dieſe in der erſten und dritten Buchſtabenreihe, beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein Sprichwort. * Vorname Ergänzungsrätſel. ar— be— bor— de— o— ran— te— te Zu ſuchen ſind vier bekannte dreiſilbige Wörter, deren Anfangs- und Endſilben oben ge⸗ geben ſind. Hat man die richtigen Wörter ge⸗ funden, ſo laſſen ſich dieſelben ſo ordnen, daß ihre Mittelſilben ein Buch des Alten Teſta⸗ ments nennen. gewirbelt hat. Lösung: Dame b2-b 6. Schlägt nun Schwarz mit dem Springer den Turm, dann folgt Dame bd 8. Nun kolgt auf jeden Zug von Schwarz matt, ent- weder mit der Dame oder mit dem Springer. Dreiſilbige Scharade. Grasmücke. Kreuzworträtſel. Von links nach rechts: 5. Ale, 8. Ala, 10. Ger, 11. Arm, 13. Leu, 14. David, 16. Orkan 18. Samoa, 19. Gleim, 22. Reiſe, 26. Lord, 27. Uran, 28. Arno, 29. Dank, 30. Saar, 31. Ende. — Von oben nach unten: 1. Magd, 2 Nerv, 3. Talk, 4. Zaun, 6. Lea, 7. Ar, 9. Lea. 11. Adam, 12. Moor, 15. Iſidor, 17. Raeude, 19. Glas, 20. Lora, 21. Erna, 23. Iran, 24. Sand, 25. Enke. Ein ſelſamer Verliebter. Bei dieſer Romanſtelle hat ſich der Druck fehlerteufel einen ſchlechten Scherz erlaubt, in⸗ dem er die Interpunktionen durcheinander⸗ Es muß richtig heißen:„Plötz— lich ſtand Adolar vor Tusnelda, auf dem Kopf eine Mütze, an den Füßen zerriſſene Schuhe, in der Hand einen dicken Stock, im Munde eine erloſchene Zigarre, in finſteres Schweigen ge— hüllt.“ Vexierbild: Bild links drehen, dann iſt der Fiſcher in der Mitte zwiſchen Möwen und Holzgefäß im. Vordergrunde zu ſehen. Kreuzworträtſel. a) Von links nach rechts: 4. Tiere, 7. Eſſen, 19. Minho, 13. pern, 14. Aſien, 15. Alm, 16. Bob, 17. Greis, 19. Babel, 21. Ernte, 22. Leere, 23. Eimer.— b) Von oben nach unten: 1. Zinn, 2. Irma, 3. Ney, 4. Termite, 5. Eisbaer, 6. Don, 8. Sparr, 9. Selen, 11. Niobe, 12. Heber, 17. Ger, 18. Seil, 19. Blei, 20. Lei. RRR