2 eee iernheilmer szeüun EE lache, a duſfe ö l de danpen i g. 0 n 5 1 t i⸗ 45 ße leinen aß a 2* 7 8 Bielgelejene Tageszeitung Vereins- und Geſchäftsanzeiger lenmal 5 i 5„ e 5* Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: wee e bet 5 3 5 3 eee Ne 1. 1 Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. ann 175 en meiden ſind Abencht monatlich 1,20 Mt. zuzüigl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. M 2 1 15 Einzel f Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 159 1 de enen id. Saane 10 Win. O.⸗A. Dez. 35: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. 8. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig te der Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig N ü 5 1 85 5 neues ge un g Nr. 28 Montag, den 3. Februar 1936 12. Jahrgang kecklich. iwor⸗ „Olympia ber Arbeit Deuljchlanbs jchaßende Jugend tritt an Berlin, 3. Februar. Mit einer machtvollen Kundgebung eröffneten die DA und die Reichsjugendführung im Sportpalaſt den dritten Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend. Reichsorga⸗ niſationsleiter Dr. Ley und Reichsjugendführer Bal dur von Schirach riefen Deutſchlands Jungarbeiter der Stirn und der Fauſt zum friedlichen Wettſtreit. Obergebietsführer Axmann eröffnete die Kundge⸗ bung. Dann nahm Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort. Er dankte in ſeiner Rede einleitend Dr. Ley für ſeine unermüdliche Mitarbeit und Unterſtüt⸗ zung, ohne die die Durchführung des Reichsberufswett⸗ neger aufnehmen und ſie dort zu den beſten Arbeitern Deutſchlands ausbilden laſſen. Roſenberg vor weſtfäliſchen Arbeitern Der neue Gemeinſchaftswille. Dortmund, 3. Februar. In einer Werkhalle des Eiſenwerks Hoeſch hielt Reichs⸗ leiter Alfred Roſenberg eine Rede, die in vier weitere Dort⸗ munder Großbetriebe übertragen wurde. Er ging vom Be⸗ griff der Kameradſchaft aus. Wenn er, ſo erklärte er, die Verſammlung der deutſchen Arbeiterſchaft mit den Wor⸗ Aufruf an die Erzieherſchaft Jur Eröffnung des Reichsberufsweltkampfes. Gauleiter und Hauptamtsleiter des NS.-Lehrerbundes Fritz Wächtler erließ an die Erzieherſchaft zu Beginn des Reichsberufswettkampfes folgenden Aufruf: „An die Lehrer der berufstätigen deutſchen Jugend! Zum dritten Male tritt Deutſchlands arbeitende Jugend aller Berufe zum Reichsberufswettkampf an. In Lehre und Schule hat ſie ſich das Rüſtzeug geholt, damit ſie dieſen fried⸗ lichen Kampf in Ehren beſtehen kann. Was Lehre und Schule begründet und im Reichsberufswettkampf unter Beweis ge⸗ ſtellt haben, ſoll durch das Fachbuch vertieft und weiterge⸗ führt werden. Gerade nach Beendigung der Lehre ſind offene Augen und ein gutes Buch die Helfer einer frucht⸗ baren Weiterbildung. Jeder Lehrling, der die Lehre verläßt, ſoll darum heuer zum erſten Male von ſeinem Lehrherrn ein Fachbuch zum Geſchenk als Andenken und Anregung erhalten. Damit aber ſolche Bücher auch in dankbare Hände zu empfänglichen Herzen und aufnahmebereiten Hirnen kom⸗ .—T0T0T00Tꝙ0T—T——T— 55 5 3 8 5. 5. 5 5 1 ie Schule, beſonders die Berufsſchulen aller Art loch kampfes nicht möglich geweſen wäre. Er verglich ſodann ten„Kameraden“ anrede, ſo ſei das ein Ausdruck eines men, maß die Schu 5 3 4 den Reichsberufswettkampf als das„Olympia der Arbeit“[ neuen Gemeinſchaftswillens. Dieſer entſcheidende Wille hätte 5 eee eee 9 mit den in dieſen Tagen beginnenden Olympiſchen Spielen. den Gegnern des Nationalſozialismus ſtets gefehlt. Wir N rufstürgen fung g U. 9 5 1 8. r 5 8 2 l und für ſeine rechte Auswertung erziehen. Ich weiß, daß Durch dieſen beruflichen Wettſtreif ſollen, wie Baldur wollen keinen Feudalſtaat, keinen konfeſſionellen Staat mit auch hier die deutſche Erzieherſchaft ihre Pflicht erfüllt und 00 ik von Schirach weiter erklärte, die leiſtungsfähigſten und küch⸗ mittelalterlicher Form und keinen Klaſſenſtaat, ſondern einen Hand in Hand mit den Berufsverbänden, der HJ. und dem ligſten Zungarbeiter und ⸗arbeiterinnen unſeres Volkes[Volksſtaat unter politiſchen Führern, die an keiner dieſer deutſchen Buchhandel dem guten Fachbuch den Weg zur gay ermittelt werden, die als die Elite der ſchaffenden deutſchen Gruppen perſönlich intereſſiert ſinnd. deutſchen Jugend bereiten wird, auf daß eine Jugend heran- 0 Jugend den Adel der neuen Jeit bilden, einen Adel, der Der Redner ging dann zu den marxiſtiſchen Experimenten wächſt, die nicht nur ihren Mann an der Front des poli⸗ ö nichts mehr mit früheren Vorrechten der Geburt un“ des in Sowjetrußland über. Ihre Durchführung habe tiſchen Einſatzes 5 it 0 1. l 0 i. 0 5 s, ſondern auch an der Front der Arbeit im Geldſackes zu tun hat, ſondern der allein gegründet iſt auf in geradezu vernichtender Weiſe auf die angeblich herrſchende Berufe ſtellen wird. Heil Hitler!“ a ö f Leiſtung und Tüchtigkeit. 3 zurückgewirkt. Nach marxiſtiſcher Doktrin ſeien f g 0 Die HJ wolle durch den Reichsberufswettkampf bewei⸗ die Bauern geknechtet und vernichtet worden. Das aber— 1 ö e di*. habe nicht dem Proletariat Glück gegeben, ſondern ihm 5 5 2 3. 1 . 1. e nur den Hungertod beſchert. Die geſamte marxiſtiſche Be⸗ C beſonderen örklichen Kamerad- etwas leiſten wolle, bevor ſie auf Grund dieſer Ar⸗ J wegung habe ſich ſowohl theoretiſch wie praktiſch als ein„ N a 5. R J Arbeiterverrat welthiſtoriſchen Maßſtabes erwieſen. Für Der Reichsminiſter des Innern erkannte weiter das beit ein Recht proklamiere. So ſei auch der Ruf der Ju— 5 A Bla 859 5 5 9 a ö gend nach mehr Freizeit zu verſtehen, denn die Deutſchland ſei das Jahr 1935 ein entſcheidendes ge⸗ Intereſſe an, das die alten Freikorpskämpfer an einer Jugend ſei überzeugt daß ſie mehr leiſten könne wenn ſie ſchichtliches Datum, weil hier mit dieſem Arbeiterverrat ein Urkunde haben, die ihnen ihre Teilnahme an den ö ales mehr Freizeit zur körperlichen Ertüchtigung und Feſtigung Ende gemacht wurde. Kämpfen der Freikorps beſcheinigt. Der Reichsminiſter des ö der Geſundheit erhalte. 8.„Wir wollen dem deutſchen Arbeiter ſeinen Stolz wie⸗ Innern wird daher 5 i 1 7 N ee 5e e en neee he der Ni fd n ka dc ie Fact Fefe be. L dr W eſelang e der anne e d ende Reichsjugendführer., als er erklärte: Wir ſind der Ueberzeugung, daß die harten Fäuſte der Reichsverbandes der Baltikum⸗ und Freikorpskämpfer für ö alte. a ö deutſchen Arbeiterbataillone die Fahne der neuen Zeit ge⸗ r ee e 5 e e l 1 In dieſer Jugend gibt es weder arm noch reich; in die⸗. ef 3 1 8 8 n die Ausſtellung der amtlich nicht anerkannten Urkunde ö 00 gend g t trage die politiſchen Soldaten d hre 82 ſer Jugend gibt es aber auch keine konfeſſionellen Sonder. an do ſen tragen wie die politiſchen Soldaten des Führers„Einſatz für Deutſchland“ bezahlten unverhältnismäßigg bindungen! Wir ſind nicht deshalb eine Gemeinſchaft ge.] und wie die Soldaten unſerer jungen Wehrmacht. hohen Beträge ſollen i„ worden, damit wir nach langen Jahren des Kampfes dieſe 4 aus dem beſchlagnahmten Vermögen dieſer Stelle zu rück— 8 konfeſſionellen Prinzips wie⸗ Die ehemaligen Freikorpsverbände erſtattet werden. 5 a 5 5 Abwicklungsſtellen geſchloſſen, Vermögen beſchlagnahmt. Man ſagt, die Hitlerjugend ſei religionsfeind⸗ 5 e ö 0000 lich und gottlos und wolle die Altäre einreißen. Ich weiß Berlin, 3. Februar. 2. und bekenne mit der ganzen deutſchen Jugend nur das eine, Der Reichsminiſter des Innern hat ſich im Einverneh⸗ Dr. Schnee 65 Jahre alt ſo ſchloß der Reichsjugendführer: Wer Adolf Hitler liebt, men mit den beteiligten Staats- und Parkeiſtellen aus Der Präſident der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſell⸗ der li eutſchland, und wer Deutſchland liebt, liebt wingenden Gründen genötigt geſehen, di äftsräume ſchaft und der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, Gouverneur ö er liebt Deutſchland, und wer ſch 5 zwing G genökigt geſehen, die Geſchäft 0 1 f 5 Gott! der Abwicklungsſtelle des aufgelöſten Reichsbundes und 5 15 85 721 e d. R., Sehne am 4. N a Reichsverbandes der Baltikum und Jreikorpskämpfer in emen, eeburtsag. Gouverneur Schnee war nach lan- Reichsberufsſchule und Muſterbetrieb 0 rn. ie. e 1912 bis ö Rede Dr. Leys. tellen polizeilich ſchließen zu laſſen, die Vereine„Schlage⸗ rneur von D 5 rika. 1 1 Nach einem Chorſpruch, in dem die Jugend zum fried[ ker-Gedächtnis-Muſeum E. B.“ und„Deutſche Nachkriegs⸗ Im Weltkrieg galt ſein Streben der Aufrechterhaltung lichen Wettkampf aufgerufen wurde, nahm der Reichsorga⸗ niſationsleiter der NS DAP. und Leiter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Dr. Ley, das Wort. Er zeigte den deutſchen Jungen und Mädels, daß alles auf der Welt hart erkämpft werden muß, daß Bereitſchaft, Opfer und Glaube notwendig ſind. Die Gemeinſchaft habe auch die Aufgabe, den Ein⸗ zelnen geſund zu erhalten, ihm Urlaub, Freizeit und Er⸗ holung zu geben, damit er immer wieder das Schickſal an⸗ packen könne. Der Nationalſozialismus gebe keine Ruhe, bis der letzte anſtändige Deutſche Nationalſozialtſt geworden ſei. Dr. Ley verkündete dann den bevorſtehenden Aufbau front E. B.“ aufzulöſen und das Vermögen der genannken Verbände zu beſchlagnahmen. Der Reichsverband der Baltikumkämpfer und der Reichsbund der Freikorps⸗ und Baltikum⸗ kämpfer gehörten zu den im Juli 1935 aufgelöſten Frei⸗ korpsperbänden. Dem früheren Vorſitzenden Major a. D. Biſchoff war auf ſeine Bitte geſtattet worden, den Mit⸗ gliedern eine Beſcheinigung über ihre Freikorpstätigkeit auszuſtellen. Dieſes Entgegenkommen iſt dazu mißbraucht worden, in der Abwicklungsſtelle der genannten Verbände einen neuen umfangreichen Apparat aufzu⸗ ziehen, der ſeine Tätigkeit weit über den Mitgliederkreis der Ruhe unter der Eingeborenen-Bevölkerung durch zweck— mäßige Eingeborenen-Verwaltung und der Heranziehung der Kräfte der Eingeborenen für die Kriegsführung. Im letzten Teil des Krieges war er mit der Schutztruppe im Süden Deutſch-Oſtafrikas, in Portugieſiſch⸗Oſtafrika und ſchließlich in Rhodeſien, als am 11. November 1918 in der Heimat der Waffenſtillſtand abgeſchloſſen wurde. 1919 zeichnete ihn die Preußiſche Akademie der Wiſſenſchaften in Berlin für ſeine kolonialwiſſenſchaftlichen Verdienſte mit der Goldenen Leib— niz⸗Medaille aus. Er verfaßte zahlreiche koloniale und po⸗ litiſche Schriften, darunter das weltbekannte, in mehrere Sprachen überſetzte Buch„Die koloniale Schuldlüge“. ä rud. 5 5. der Verbände hinaus erſtreckt hat. Gouverneur Schnee, der auch Präſident der Deutſchen ö in: eines großen Berufserziehungswerkes; er ſehe 5 18 3 5 j 1 175 g: N Ih bel eine ſeiner Hauptaufgaben darin, f*. 1 9 e A de ee lot 400% 3 5 nis⸗Muſeum E. V.“, N S⸗ 3 5 1 8„ f daß es das Wort ungelernter Arbeiter“ in Deutſch⸗ verband hatte ſchon vor% Schickſal hat Gouverneur Schnee häufig auf verantwortung 4 land zukünftig nicht mehr gebe. 1„ ich ſelbſt aufgelöst habe] volle Poſten geſtellt und über den ganzen Erdball geführt. le, in 8 a 8 0 5 8 8 ſter des Innern mitgeteilt, daß es ſich ſelbſt aufgelöſt habe. r it ein Sin scher(e W. ö e eine Er nannte das große Winterhilfswerk des deutſchen Volkes Dieſe Mitteilung war unrichtig. Ebenſo war die von] Er iſt ein Künder und Mehrer deutſcher Geltung, in ihm ver— en ge⸗ eine wundervolle Olympiade der Kameradſchaft. Zum Schluß dem Vereinsführer Hauptmann a 5 Gomlicki 05 e eint ſich Weltkenntnis mit nationalem Wollen. 7 Dr. Ley: Ich habe bereits ſeit Jahren den Ge⸗ Mitteilung. daß der Verein 41 Deulſche ö anken erwogen, Muſterbetriebe zu ernennen und wir e 9; 3* 1 1 werden das vielleicht in diesem Jahre zum I. Maf tun] Nachkriegsfront E. B. neu genehmigt worden ſei. Die Hoftrauer in England 0— können. Die Vorwürfe, die hiernach mit Recht gegen die ge⸗ Aenderungen des Gebekbuches. . Ich werde eine Reichsberufsſchule bauen; auch nannten Vereinsführer zu erheben ſind, richten ſich in kei⸗ Da die Anordnung über die neunmonatige Hoftrauer das wird etwas Einmaliges in der Welt ſein. Eine Reichs⸗ ner Weiſe gegen die alten Freikorpskämpfer ſelbſt. Ihre zu Mißverſtändniſſen geführt hat, wird amtlich mitgeteilt, berufsſchule muß tatſächlich die beſten Lehrwerkſtätten der Verdienſte um die Erhaltung des Reiches werden nach wie daß nach dem Wunſch des Königs Eduard und der Königin ö ſch 5 ſächlich ü 0 f i 95 g. 7 8850 5 Tiett Welt beſitzen, wo für jeden Stand und jeden Beruf vorbild⸗ vor unumwunden anerkannt. Die leitenden Stellen des Mary öffentliche Veranſtaltungen der Regierung, der Wirt⸗ ö „ lich gearbeitet wird und wo jede Arbeitsmethode und die[ Staates und der Partei ſind jedoch heute wie früher der ſchaft, der ſozialen Fürſorge und der Künſte wie üblich ſtatt⸗ e Methoden der Lehrlingsausbildung erprobt werden. In dieſe[ Auffaſſung, daß für die Freikorpsverbände im national⸗ finden können. Das Tragen von dunkler Kleidung bleibt Reichsberufsſchule werde ich Jahr für Jahr die Reichs- Parole für den RBMK. Politiſches Jührerkum in der Zukunft erweiſt ſich heute durch Beſtleiſtung im Reichsberufswektkampf. ſozialiſtiſchen Staat kein Betätigungsfeld mehr vorhanden iſt. Die Reichsregierung hält den Deutſchen Reichs krieger⸗ bund(Kyffhäuſerbund) für diejenige Vereinigung, in wel. cher die früheren Freikorpskämpfer zuſammen mit den Soldaten der alten Armee am beſten ſich betätigen können. Es iſt nach näherer Vereinbarung mit dem Kyffhäuſerbund nichts dagegen einzuwenden, wenn ſich in ihm die ehema⸗ der perſönlichen Entſcheidung der Bevölkerung überlaſſen. Das Hinſcheiden König Georgs hat u. a. eine Aenderung des Gebetbuches der Kirche von England erforderlich gemacht. Dieſe Aenderung wurde in dem erſten Kronrat, den König Eduard VIII. nach ſeiner Thronbeſteigung abhielt, beſchloſ— ſen. Danach müſſen alle Gebetbücher, die in Zukunft ge⸗ druckt werden, Gebete für König Eduard und Königin Mary ſowie für den Herzog und die Herzogin von York an Stelle der bisherigen Namen enthalten. g en ee eee.. — „ 13 1 0 ö 1 1 1 — ä— 8 9 . . ——— —ͤ Studenten aus 21 Nationen ſammeln in Heidelberg DNB. Heidelberg, 2. Febr. Di.e Preſſeſtelle der Aniverſität Heidelber g teilt mit: Die Winterhilfswerkſammlung in Heidelberg hatte am Samstag und Sonntag der NSD.⸗Studentenbund übernommen. 1200 Mann waren aufgeſtellt. Als die an der Aniverſität Heidelberg ſtudieren— den Ausländer das erfuhren, baten ſie den Hochſchulgruppen⸗ führer, auch ſammeln zu dürfen. So kam es, daß am Samstag und Sonntag in Heidelberg Studenten und Studentinnen von 21 ver⸗ ſchiedenen Nationen für das Winterhilfswerk des deutſchen Vol⸗ kes ſammelten: Engländer, Amerikaner, Franzoſen, Italiener, Chineſen, Japaner, Dänen, Finnen, Norweger, Schweden, Hol⸗ länder, Polen, Griechen, Rumänen, Tſchechen, Angarn, Türken, Schweizer, Argentinier, Koreaner und Südafrikaner. Alle hatten freiwillig ihre Sammelbüchſen abgeholt und mit großer Begeiſte⸗ rung waren ſie bei der Sache. Wenn einmal ein Volksgenoſſe nicht gleich geben wollte, dann ſagten ſie nur:„Nicht für uns, lieber Deutſcher, für dein Volk!“, und dann gab jeder. Rege Straßenſammlung in Berlin DNB Berlin, 2. Febr. Ganz Berlin ſtand am Sonntag im Zeichen der fünften Reichsſtraßenſammlung des WS W., die unter der Loſung„Ver⸗ ſchworen in Treue zum Volk“ von den Männern der SA, der SS, des NS K. und des NSꝰD-Studentenbundes durchgeführt wurde. Es wird kaum einen Berliner gegeben haben, der nicht die „Wolfangel“, die altgermaniſche Treue-Rune, trug. Das ſchmucke Abzeichen wurde ſchon ſeiner ſauberen handwerklichen Arbeit wegen gern gekauft, ſodaß der Geſamtertrag dieſes Tages erfreu— licherweiſe ſehr erheblich ſein dürfte. Die Witterung meint es nicht gut mit den zahlloſen unbe— kannten Sammlern aus den Reihen der politiſchen Soldaten des Führers, die unverwüſtlich bis zum Einbruch der Dunkelheit auf den Straßen und Plätzen ſammelten. Der Nachmittag war denkbar ungemütlich. Trotzdem waren die auf 42 verſchiedenen Plätzen ſtattfindenden Vormittagskonzerte faſt durchweg überraſchend gut beſucht, ſodaß die„Büchſenbewaffneten“ gute Beute machen konn— ten. Einen beſonderen Anziehungspunkt der Innenſtadt bildeten die Sprechchöre der Studenten der Hochſchule für Politik, die überall, wo ſie auftraten, frohe Stimmung verbreiteten. Des⸗ gleichen wußten die Sprechchöre der SA., der SS. und des SK., die dauernd Werbefahrten unternahmen, immer größere Menſchenmengen um ſich zu ſcharen. f Wie im nationalſozialiſtiſchen Staat der Volksverbundenheit ſelbſtverſtändlich, hatten ſich auch wieder die SA. SS.⸗ und NSKK.⸗Führer in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Ober— gruppenführer v. Jagow, Gruppenführer Ahland und der Staatskommiſſar der Hauptſtadt Berlin, SA.-Oberführer Li p pert, hatten ſich den Maſſenandrang auf der Grünen Woche zunutze gemacht, wo ſie Tauſende gebefreudige Spender fanden. Am Hermannplatz in Neukölln ſah man Gruppenführer S pa ung, der zuſammen mit Oberſturmführer Haffke bereits auf dem Preſſeball„reiche Ernte“ halten konnte. An der Gedächtniskirche ſchwangen unter anderen Gruppenführer Offermann und Gruppen⸗ führer Herzog von Koburg ihre Büchſen. Der Abend gehörte den Sammlungen in den Gaſtſtätten. Eine originelle Werbung hatte ſich der Studentenbund an der Hochſchule für Muſik ausgedacht. Gruppenweiſe erſchienen die„Muſikbefliſſenen“ in zahlreichen größeren Kaffees und Vergnügungslokalen des Weſtens, bemäch⸗ tigten ſich kurzerhand der Inſtrumente der dort konzertierenden Kapellen und gaben unter dem Beifall der Gäſte ein eigenes e Natürlich floſſen dann die Spenden umſo zahl⸗ reicher. Beſuch an der italieniſchen Nordfront Im Frontabſchnitt Makalle.— Sperrforts beherrſchen den Süden und Südoſten.— Straßenbauten.— Empfang bei Ras Gugſa. [(unkſpruch des Ktiegsberichterſtatters des DRB.) DNB. Malalle, 2. Febr. Der Frontbeſuch, zu dem die italieniſche Heeresleitung den Kriegsberichterſtattern in Asmara bereits ſeit mehreren Tagen Gelegenheit gegeben hat, führte am vergangenen Mittwoch bis zu den weit vorgeſchobenen italieniſchen Stellungen ſüdöſtlich von Makalle. Hatte man ſchon vorher von dem Geiſt der Truppen einen durchweg guten Eindruck, ſo wurde er bei dem jetzigen Beſuch in den vorderſten Linien nur noch verſtärkt. Die Kampf⸗ pauſe, die augenblicklich herrſcht, wird mit Straßenarbeiten und Brunnenbohrungen ausgefüllt, namentlich aber mit der Anlage ſtark beſtückter Forts. Bei dem Beſuch der Höhenzüge im Süden und Südoſten von Makalle gewinnt man die Vorſtellung, als ob die Berge mit Sperrforts beſät ſeien. Die Stimmung der abeſſiniſchen Bevölkerung ſcheint italien— freundlich zu ſein. Allerdings ſind überall Maßnahmen getrof— fen worden zur Sicherheit gegen Handſtreiche. Im übrigen hält man die Einwohner unter ſcharfer Kontrolle. Die abeſſiniſchen Truppen ſind taktiſch offenbar gut beraten. Man erklärt hier, daß auch griechische Offiziere innerhalb der abeſſiniſchen Truppenverbände tätig ſeien. Als Beweis für das gute Beratenſein der Abeſſinier gilt der großzügig angelegte abeſſiniſche Durchbruchsverſuch im Tembien-Gebiet zwiſchen Adua und Makalle. Die immer noch zerſtreut umherliegenden Verwundeten und Toten, die die Abeſſinier in dem Kampf um Debri im Südweſten von Makalle auf dem Schlachtfeld gelaſ⸗ ſen haben, ſprechen eine beredte Sprache von den großen Ver— luſten der Abeſſinier. Im Schloß von Makalle veranſtaltete Ras Gu gſa einen Empfang für die Kriegsberichterſtatter. Er erklärte dabei, Han⸗ del und Wandel hätten unter der italieniſchen Beſetzung nicht gelitten. Im Gegenteil. Rumäniſches Flugzeug abgeſtürzt DNB. Bukareſt, 3. Febr. Das Verkehrsflugzeug der rumäniſchen Fluglinie Temes⸗ var—Klauſenburg ſtürzte am Sonntag in der Nähe von Reſchitza in den Bergen ab. Der Flugzeugführer, Hauptmann Jvano⸗ wici, einer der belannteſten rumäniſchen Rekordflieger, ſowie ein Mechaniker und ein Funker wurden getötet. Die letzte Sendung der Bordfunkſtation lautete:„Das Flugzeug iſt entzwei gebrochen, wir ſtürzen ab.“ Zugzuſammenſtoß auf amerikan. Hochbrücke Bisher 30 Verletzte gemeldet. DRB. Efnein nch, 2. Febr. Auf der Hochbrücke vor dem hieſigen Hauptbahnhof ereignete ſich ein ſchwerer Zugzuſam nenſtoß. Infolge des ralls ſtürzte ein Eiſenbahnwagen über ie Brücke auf die 8Meter tiefer gelegene Straße. Bisher ſind 30 Verletzte gemeldet worden. 5* 5 4* 92 Ein Leben Zum Tode des Generals Kondylis Der Aufſtieg des Generals Kondylis zum Miniſterpräſiden— ten, Regenten und Königsmacher krönte ein abenteuerliches Le— ben, das zwiſchen Politik, Militärdienſt und Bandenführertum auf eigene Fauſt hin- und herpendelte. Einſt Anhänger von Venizelos und Kämpfer für die Republik, war Kondylis ſeit dem Frühjahrsputſch des Kreters im Jahre 1935 unbedingter Anhänger der Monarchie und ſogar einer ihrer beſonders energiſchen Vertreter geworden. Er iſt faſt noch ein Knabe, als die Kreter ſich gegen die Türkenherrſchaft erheben. Es hält ihn nicht im Hauſe ſeines Vaters. Er reißt heimlich aus und läßt ſich in die Frei— ſcharen einreihen, die die Truppen des Sultans von der Inſel vertreiben. Ein Jahr darauf ſteht er als gemeiner Soldat im griechiſchen Heer und zieht legal in den Türkenkrieg. Auf dem Schlachtfelde bringt er es bis zum Anteroffizier. Der Frieden, ehrenvoll für ſein Land, löſt zwar Genugtuung in ihm aus, aber er läßt ihn, der eine Aufgabe braucht, die des Kampfes wert iſt, leer. So geht er nach dem Balkan, wo zwiſchen griechiſchen und bulgariſchen Banden jene berüchtigten Komitadſchi-Guerilla— kämpfe um Mazedonien ſtattfinden. Er führt eine der griechiſchen Freiſcharen. Wieder hat er damit auf eigene Fauſt nur der politiſchen Entwicklung vorgegriffen. Am was die Komitadſch: rangen, darum kämpft man im Balkankriege offiziell von Heer zu Heer. Kondylis wird Leutnant, wird Hauptmann, und man rühmt ihm nach, daß er einer der Tapferſten und Wage— mutigſten iſt. Aber es ſcheint, daß ihn der geordnete und geregelte Militärdienſt nicht lange zu feſſeln vermag. Der Bandenkrieg iſt ſein Element. Er deſertiert und kämpft in den weſtlichen Ge— birgen des Balkans gegen die Albanier. Dann kommt der Weltkrieg. König Konſtantin ſträubt ſich heftig dagegen, in die Hörigkeit der Alliierten gezwungen zu werden. Sein großer und gefährlicher Gegner erſteht ihm in dem franzoſenfreundlichen Venizelos. Kondylis, der Ve— nizelos von den kretiſchen Kämpfen her noch naheſteht, ent⸗ ſcheidet ſich für ihn und putſcht gegen den König. Als Griechen— land dann unter Venizelos in den Weltkrieg auf Seiten der Alliierten eintritt, holt ſich Kondylis auf den Schlachtfeldern Mazedoniens neuen Kriegsruhm, wird zum Oberſten befördert, kämpft mit bewundernswürdiger Kühnheit gegen die Bolſchewiken der Unruhe in der Akraine und führt ſein Regiment unter Zurückweiſung aller Angriffe nach Griechenland zurück. Das kurze Zwiſchenſpiel Konſtantins auf dem Throne zwingt Kondplis zur Flucht nach Konſtantind pel. Aber als der König ſtürzt, iſt er wieder bei den Aufſtändiſchen, dies- mal im Range eines Generalmajors. Die geſamte Militärgewalt ruht in ſeiner Hand. Er ſtürzt den Diktator Pangalos. Aber noch immer iſt er Republikaner, ſogar republikaniſcher De putierter und Anhänger von Venizelos. Immerhin lehrt ihn ſeine politiſche Praxis das Anmögliche des demokratiſchen Sy— ſtems in Griechenland ohne jede Autorität über den Parteien. Als Venizelos im vergangenen Jahre einen Putſch verſucht, wen— det Kondylis ſich endgültig zu den Monarchiſten. Er wird einer ihrer Radikalſten und ſetzt im Oktober 1935 die Wiederaufrich⸗ tung des Königtums durch. Um ſchließlich durch den König ſelbſt wieder fallen gelaſſen zu werden. Die Trauerfeier für General Kondylis DNB. Athen, 2. Febr. Am Sonntag fand die feierliche Beiſetzung des Generals Kondylis ſtatt, nachdem vorher wohl faſt alle Einwohner Athens an dem in der Kathedrale aufgebauten Sarge vorbei⸗ gezogen waren. An der kirchlichen Trauerfeier nahm auch der König teil, trotzdem er von einer leichten Grippe befallen war. Nach der Feier in der Kathedrale wurde der mit der Nationalflagge bedeckte Sarg auf eine Geſchützlafette gebracht und in einem feierlichen Leichenzuge zum Lariſſa-Bahnhof ge⸗ führt. Von dort aus erfolgte die Aeberführung nach Trikkala, wo General Kondylis neben dem Grabe ſeiner Mutter beigeſetzt wird. Der Trauerzug durch die Stadt währte faſt zwei Stun⸗ den. Die Straßen waren von Menſchen überfüllt und alle Bal⸗ kone ſowie die Dächer waren dicht beſetzt. Auf der ganzen Strecke, die der Zug zurücklegte, bildete Militär Spalier. Anter den Trauergäſten, die dem Sarge folgten, ſah man außer den beiden Schweſtern Kondylis den Hofmarſchall als Vertreter des Königs, die Mitglieder der Regierung, das Diplomatiſche Korps, die Führer des Heeres und die höchſten Staatsbeamten, alle Parteichefs der antivenizeliſtiſchen Parteien mit den antivenize⸗ liſtiſchen Abgeordneten, dem Bürgermeiſter von Athen uſw. Eine rieſige Menſchenmenge begleitete den Trauerzug. Frankreichs Oſt⸗ und Mitteleuropapläne Die hochpolitiſchen Diplomatenbeſprechungen in Paris— Litwinows DNB. Paris, 2. Febr. Paris erlebt aus Anlaß des Durchreiſeaufenthaltes zahl⸗ reicher Staatsoberhäupter und Außenminiſter Oſt- und Südoſt⸗ europas ein hochdiplomatiſches Wochenende. Aus dem Widerhall, den die vielfachen Beſprechungen mit dem franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten und mit dem franzöſiſchen Außenminiſter in der Preſſe finden, läßt ſich mühelos erkennen, daß die franzöfiſche Diplomatie mit grißtem Eifer die Gelegenheit des Beſuches der Londoner Trauer gäſte ergreift, um ihre bekannten Oſt- und Mittel- europapläne der Verwirklichung näherzubringen. Man ſpricht bereits ganz offen davon, daß der Donaupakt bereits in der Luft liege. Allerdings fehlt es auch nicht an warnenden Stimmen, vor allem ſoweit Sowjetrußland in Frage kommt. „Le Jour“ iſt in ſeinen Bedenken am deutlichſten, indem er kurzerhand Litwindws Vorgehen in Paris als eine Art von Erpreſſung bezeichnet. In London habe Litwinow ebenfalls Ränke geſponnen, indem er das alte Lied der zariſtiſchen Politik von der gelben Gefahr und von den gemeinſamen Intereſſen Eng⸗ lands und Sowſetrußlands im Fernen Oſten geſungen habe. Auch der„Ami du Peuple“ fragt ſich beſorgt, ob Mos⸗ kau der Herr Frankreichs werden ſolle. Die Politik der neuen franzöſiſchen Regierung ſcheine zu ſein„vor allem die Sowjets“, und unglücklicherweiſe beſteht die Befürchtung, daß England, an- ſtatt Frankreich von dieſer ſchiefen Ebene zurückzuhalten, es ſogar auf dieſem Wege vorwärts ſtoße. Sehr befriedigt von dem Verlauf der Pariſer Beſprechungen, beſonders mit den Vertretern Rumäniens, zeigt ſich die außenpolitiſche Mitarbeiterin des„Oeuvre“. Die„Republique“ erklärt u. a., ebenſo wie die Tſchecho⸗ ſlowakei ſei Rumänien ein unentbehrliches Glied in der Kette, die zwiſchen Moskau, Paris und London geſpannt werden müſſe. Es ſei zu hoffen, daß der Aufenthalt König C arols in Eng⸗ land und Frankreich die Feſtigkeit dieſer Kette verſtärke. Aeber den Inhalt der Anterredung, die Lit win ow mit Der Donaupakt in der Luft Vorgehen Flandin gehabt hat, glaubt das„Petit Journal“ zu wiſſen, daß außer der Ratifizierung des franzöſiſch-ſowjetruſ— ſiſchen Abkommens und der Entwicklung in Mittel- und Oſt⸗ europa, auch Handelsfragen und Fragen finanzieller Anterſtützung behandelt worden ſeien. Das Blatt erklärt weiter, Titulescu habe die Abſicht gehabt, Sowjetrußland enger an den geplanten Mitteleuropa-Pakt heranzubringen. Litwinow habe jedoch den Wunſch ausgedrückt, im allgemeinen Rahmen der kollektiven Sicherheit zu bleiben. Die Pariſer Beſprechungen hätten auf jeden Fall viele voneinander abweichende Beſtrebungen und ein⸗ ander widerſprechende Belange aufgezeigt. Der halbamtliche„Petit Pariſien“ meint, die An⸗ weſenheit der Balkanſtaatsmänner in Paris werde einen regen Meinungsaustauſch über das Donauabkommen geſtatten, was binnen kurzem zu einer Sonderkonferenz führen könne. Der„Excelſior“ iſt der Auffaſſung, die Regierungen dürfen ſich nicht durch die zweitrangige abeſſiniſche Frage ablenken laſſen. Litwinow ſcheine es gelungen zu ſein, einen großen Teil der britiſchen öffentlichen Meinung von dem im weſentlichen konſervativen Charakter der ſowjetruſſiſchen Außenpolitik zu über⸗ zeugen(2). Es ſei daher möglich, daß Moskau demnächſt die Anterſtützung ſeiner Regierung und ſeiner Machtmittel zur Or⸗ ganiſierung der Sicherheit in Mittel- und Oſteuropa anbieten werde(). Wladimir D'Ormeſſon ſpricht im„Figaro“ den Wunſch aus, daß zwiſchen Wien und Belgrad ähnliche günſtige Vorausſetzungen geſchaffen würden wie zwiſchen Wien und Prag nach der letzten Schuſchnigg-Reiſe. Der„Matin“ ſpricht ebenfalls davon, daß die Frage des Donaupaktes wieder aufgegriffen werden würde, der Oeſterreich jede Sicherheit gebe und der die Kleine Entente gegen eine etwaige Wiederaufrichtung der Habsburger Monarchie ſichern werde. Das Blatt ſieht in den Pariſer Beſprechungen einen neuen Verſuch, aus der verwickelten diplomatiſchen Lage einen Ausweg zu finden. CCC Abgeſagter Beſuch Starhembergs in Steenockerzeel DNB. Brüſſel, 1. Febr. Die belgiſche Zeitung„Le Soir“ bringt intereſſante Einzel- heiten zu den Meldungen, die über einen angeblichen Beſuch Starhembergs in Steenockerzeel verſchiedentlich in auslän- diſchen Blättern gebracht wurden. Das Blatt ſchreibt, daß Starhemberg in der Tat in Steenockerzeel erwartet worden ſei. Man habe für ihn dort bereits für Samstagmorgen Zimmer bereitgehalten. Lediglich gewiſſe Berichte der engliſchen Preſſe hätten Starhemberg veranlaßt, ſeine Reiſe dorthin nicht auszu⸗ führen und an ſeiner Stelle einen Abgeſandten mit einem Schrei— ben, das ſeine Auffaſſungen zum Ausdruck bringe, zu entſenden. Dieſer Abgeſandte werde Brüſſel verlaſſen, um nach Paris zu fahren und Starhemberg die Antwort Ottos zu übermitteln. Wie ſehr man mit einer Beſprechung mit Starhemberg ernſt⸗ lich gerechnet habe, gehe, ſo fügt das Blatt hinzu, ſchon aus der Datſache hervor, daß die Exkaiſerin Zita unverzüglich ſich wieder nach Steenockerzeel zurückbegeben habe. Sitzung des Großen Faſchiſtiſchen Rates Zweiſtündige Rede Muſſolinis. DNB. Rom, 2. Jan. Der Große Faſciſtiſche Rat iſt am Samstag um 22 Ahr zu ſeiner fünften Sitzung des Jahres 14 der faſciſtiſchen Zeit— kurze Mitteilung ausgegeben wurde, iſt nach 2 ſtündiger Dauer auf Dienstag, den 4. Februar, 22 Ahr, vertagt worden. Die amtliche Mitteilung über die Sitzung beſagt: „Angeſichts der 13. Wiederkehr des Jahrestages der Grün— dung der faſciſtiſchen Miliz hat der Große Faſciſtiſche Rat den Schwarzhemden, die in Oſtafrika mit dem gleichen Heldenmut wie am Vorabend der Revolution und mit dem feſten Glauben an die Kulturaufgabe des faſeiſtiſchen Italiens im Kampfe ſtehen, ſeinen Gruß entboten. Hierauf hat der Ducſe gegen zwei Stun⸗ den über die politiſche und militäriſche Lage geſprochen, wozu auch de Bono und Grandi das Wort ergriffen haben.“ „Triumph der Verderbtheit“ DNB. London, 1. Febr. Der Anter der Leberſchrift„Der Triumph der Verderbtheit“ richtet die Tochter des früheren britiſchen Botſchafters von Petersburg, Buchanan, in der Wochenzeitſchrift„Suterday Revue“ überaus ſcharfe Angriffe gegen Litwinow wegen ſeiner Beteiligung an der Beerdigung König Georgs. Es ſei eine Schmach und Schande, daß der für die Ermordung des Zaren Nikolaus mitverantwortliche Litwinow die Möglichkeit gehabt habe, hinter dem Sarg des toten Königs zu gehen, der dem ermordeten Zaren in herzlicher Freundſchaft zugetan ge— weſen ſei, und der das Trauerſpiel von Jekaterinburg niemals völlig verwunden habe. In der ganzen Geſchichte gebe es kein verbrecheriſcheres Beiſpiel von Anverſchämtheit, als die Entſen— dung dieſes Vertreters des Sowjets zur Beiſetzung des eng rechnung zuſammengetreten. Die Sitzung, über die nur eine liſchen Herrſchers. don t ein pla 11 tung gige Lauf nit! Beh gan Ma bie beer weiſ einer S825 N Woge et i, diez. gewalt Lalo her De. hrt jh. hlis r. eneralz wohner dorbei⸗ ac det n war. it der cdragt f ge. tl, Luft ziſen, ttuf⸗ Ot tegen igen len ohen cen lber⸗ die Or⸗ een ben tige prag bes tic dige hern euen weg huet e ün⸗ den mut ben en un⸗ oz * 2 1 5 Nr. 28 Montag, den 3. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Gewaltiges engliſches DNB. London, 2. Febr. Die Betrachtungen der Londoner Sonntagspreſſe ſtehen völlig im Zeichen der bevorſtehenden Anterhausausſprache über die Aufrüſtung Englands zu Waſſer, zu Lande und in der Luft. Der politiſche Mitarbeiter der Zeitung„People“ nennt die Pläne der Regierung das gewaltigſte Rüſtungsprogramm, das jemals in Friedenszeiten dem Anterhaus vorgelegt worden ſei. Das Blatt glaubt, daß die für die Ausgabendeckung erfor- derlichen Gelder rund 300 Millionen Pfund betragen werden. von denen ein Teil durch eine öffentliche Anleihe und der Reſt durch Schatzanweiſungen aufgebracht werden ſoll. Zwei Drittel dieſes Betrages, alſo rund 200 Millionen Pfund, ſollen nach einem ſich über ſechs Jahre erſtreckenden Bauprogramm für die Erſtellung neuer Kriegsſchiffe verwandt werden. Dieſes Schiffbauprogramm werde folgende Fahr- zeuge umfaſſen: 11 Großkampfſchiffe, 36 Kreuzer, 120 Zerſtörer, 30 U-Boote und drei Flugzeugmutterſchiffe. Die Koſten für die Schlachtſchiffe werden auf ſe 7,5 Mill. Pfund veranſchlagt. Für einen Teil der Kreuzer auf je drei Millionen Pfund, während die Flugzeugmutterſchiffe zwiſchen 2,5 und 3 Millionen Pfund koſten werden. Auch das Bauprogramm für die britiſchen Luftſtreit— kräfte ſoll ſich über einen Zeitraum von ſechs Jahren er— ſtrecken und 12000 neue Flugzeuge umfaſſen. Ferner iſt der genannten Zeitung zufolge die Anlage von 30 weiteren Flughäfen geplant. Für die Armee wird alljährlich ein zuſätzlicher Betrag von 4 Millionen Pfund ausgeworfen, der vorwiegend für die Beſchaffung von Tanks und Panzerwagen verwandt werden ſoll. Darüber hinaus ſollen Gelder bereitgeſtellt werden für Befeſtigungsarbeiten in Gibraltar, Singapore, am Suezkanal und in der Südſee. In Malta ſoll ein großer Flugzeugſtützpunkt eingerichtet werden. Außerdem iſt die Anlage von Militärflug⸗ plätzen in Indien und Auſtralien geplant. Eine Meldung des„Sunday Chronicle“ deckt ſich im all— gemeinen mit den oben wiedergegebenen Einzelheiten. Die Zei⸗ tung glaubt, daß die geplante Wehranleihe, die zu einem Zinsſatz von 2 oder 2½ v. H. ausgegeben werden ſoll, eine Laufzeit von 20 Jahren haben werde. Die Schatzanweiſungen, mit deren Hilfe der Reſtbetrag gedeckt werden ſoll, ſollen je nach Bedarf von Zeit zu Zeit ausgegeben werden 1 Schweres Exploſionsunglück bei einem Tunnelbau.— Ein Toter, 22 Verletzte. DNB. Newyork, 2. Febr. In der Nähe des Dorfes Kimbolton im Staate Ohio ereignete ſich, einer Meldung aus Cambridge zufolge, ein ſchwe⸗ res Exploſionsunglück. Bei Kimbolton wird gegenwärtig an einem Eiſenbahntunnel gebaut. 15 Dynamitſtangen, die zur Sprengung in den Fels getrieben waren, explodierten vorzeitig. Die Exploſion verurſachte einen Erdrutſch. Ein Tunnelarbeiter wurde getötet, 22 Arbeiter wurden verletzt, darunter ein Arbeiter ſchwer. Friſche Kirſchen und Erdbeeren in Dalmatien DNB. Belgrad, 2. Febr. Nach einem Bericht des halbamtlichen„Vreme“ gab es in Dalmatien in dieſem Jahre überhaupt keinen Winter. In Split wies das Thermometer am Sonntag 31 Grad Wärme auf. Den ganzen Januar über blühten die Roſen, ſo daß für etwa 10 000 Mark ausgeführt werden konnten. Seit einigen Tagen bringen die Bauern auch ſchon Kirſchen auf den Markt. Auch friſche Erd⸗ beeren und junges Gemüſe gibt es in Mengen. Das„Vreme! weiſt darauf hin, daß zur ſelben Zeit des Vorjahres Split unter einer leichten Schneedecke lag. Vor der Reichskanzlei. Der Führer grüßt ſeine Alte Garde. Auf dem Balkon von links: Die Miniſter Seldte, Darreé, Frick, von Blomberg, Schacht und Goebbels; der Stellvertreter des Führers; der Führer; Stabschef Lutze; Obergruppenführer Brückner und Prinz 92 85 a Auguſt Wilhelm. üſtungsprogramm Polniſches Lob für Garmiſch DNB. Warſchau, 2. Febr. In einem Bericht aus Garmiſch ſchildert„Gazeta Polska“ die Schönheiten dieſes„Mekkas der Sportsleute aller Erdteile“ und hebt hervor, daß von deutſcher Seite alles getan ſei, um der Olympiade einen glänzenden Rahmen zu geben. 65,11 v. H. der Münchener Volksſchüler in Gemeinſchaftsſchulen 5 DRB. München, 2. Febr. Am Sonntag haben die Schuleinſchreibungen ſtattgefunden, die zugleich eine Entſcheidung der Elternſchaft über die Frage Bekenntnisſchule oder Gemeinſchaftsſchule darſtellen. Von 55230 Kindern, die im kommenden Schuljahr die Münchener Volksſchulen beſuchen, wurden 35 954 für die Gemeinſchaftsſchule angemeldet, alſo 65,11 v. H., während noch im Vorjahr für die Gemeinſchafts⸗ ſchulen nur 34,55 v. H. Kinder angemeldet worden waren. Für die Bekenntnisſchulen wurden 19 266 Kinder angemeldet, das ſind 34,89 v. H., im Vorjahr waren es 65,45 v. H. a Berlin: Im Beiſein des Reichsminiſters Or. Goebbels, des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich, des Reichsorganiſationsleiters Dr Ley und zahlreicher führender Perſönlichkeiten aus Staat, Wehr⸗ macht, Partei und Diplomatie, Kunſt und Wiſſenſchaft fand am Samstagabend in dem prächtig geſchmückten Marmorſaal des Zoo der diesjährige traditionelle Preſſeball des„Vereins Berliner Preſſe“ ſtatt. Der neue Heimſtätten Prozeß Sparer und Behörden betrogen. Heidelberg, 2. Febr. Im Heimſtätten-Prozeß be⸗ gründete der Staatsanwalt die Anträge. Er gab zuerſt ein Bild von der Entwicklung und dem Aufbau der Bauſparkaſſe, die im Mai 1930 als Genoſſenſchaft ge⸗ gründet worden war und im September 1931 in eine Gmbh. umgewandelt wurde. Der Zweck der Kaſſe, die Verwaltung fremder Gelder, ſetzte eine ſorgfältige Betriebsführung und Aneigennützigkeit der Geſchäftsführer voraus, aber an beidem habe es der Hauptangeklagte Pfleger von vornherein fehlen laſſen. Dafür ſprechen ſchon ſeine hohen Gehalts- forderungen, die zu jener Zeit für die Kaſſe nicht tragbar geweſen ſeien, ſowie ſeine ganze Einſtellung zur Kaſſe, die er nur benützen wollte, um möglichſt ſchnell reich zu werden. Zu dieſer Einſtellung würden auch die Methoden paſſen, mit denen die Sparer geworben wurden, Methoden, die ein ſchamloſer Betrug waren und viele Volksgenoſſen um ihre Erſparniſſe ſchädigten. Laufend wurden hohe Beträge für Verwaltungszwecke ausgegeben, das Reichs aufſichts⸗ amt wurde bei den Prüfungen durch falſche Bilanzen ge⸗ täuſcht, außerdem große Summen an die Vertreter als Vorſchüſſe gegeben. Die eigennützige Haltung der beiden Hauptangeklagten Pfleger und Rahn zeigte ſich beſonders in den unberechtigten Gehaltsentnahmen und der Verwendung der Spargelder. Trotzdem die Genoſſenſchaft ſchon drei Monate nach der Gründung konkursreif war, meldete Pfleger den Konkurs nicht an, ſondern führte ſie in eine Gmbh. über. 1932 brach dann die Kaſſe zuſammen und dann wurden alle falſchen Buchungen, die ſchamloſen Werbemethoden und die anderen Verfehlungen der Angeklagten entdeckt. Der Schaden, der den Sparern entſtanden iſt, iſt kaum abzuſchätzen. Von ihren Spareinlagen erhalten ſie im gün⸗ ſtigſten Falle 42 v. H., aber auch die erſt in 5 bis 15 Jahren. Noch größer aber wird der Schaden ſein, der ihnen durch die Verpflichtungen entſteht, die ſie im Hinblick auf den Sparvertrag eingegangen ſind. Weltbild(M). 333 Fackelzug, zu dem 35 Der Fackelzug der Alten Garde. Mann der Alten Garde antraten. 5 Paſſieren des Brandenburger Tores in Beylin. * 0 Der Staatsanwalt wies dann darauf hin, daß das Reichsgericht das Urteil teilweiſe aufgehoben habe, weil es in dem Verhalten der Angeklagten keinen erſchwerten, ſon⸗ dern nur einen einfachen Bankerott ſah. Dieſe Entſcheidung würde aber nur eine rechtliche Aenderung herbeiführen, der er dadurch Rechnung trage, daß er keine Zuchthaus-, ſondern nur Gefängnisſtrafe beantrage. Das Gericht müſſe aber eine ebenſo hohe Gefängnis⸗ ſtrafe ausſprechen, denn es müſſe ſich bewußt ſein, daß die Angeklagten in ſkrupelloſer Weiſe Sparer um ihr Geld gebracht haben, ſtaatliche Behörden hinters Licht geführt und daß alle Angeklagten, insbeſondere Pfleger, nur eine geringe Einſicht an den Tag gelegt hätten. Er beantrage gegen den Angeklagten Pfleger wegen einfachen Bankerotts in Tateinheit mit Untreue, Unker⸗ ſchlagung und Urkundenfälſchung eine Gefängnisſtrafe von 4 Jahren und 6 Monaten ſowie 2000 Mark Geldſtrafe, ge⸗ gen den Angeklagten Rahn wegen der gleichen Delikte und Beihilfe hierzu 3 Jahre und 6 Monate Gefängnis ſowie 600 Mark Geldſtrafe, gegen den Angeklagten Gönnheimer wegen Beihilfe zum Bankerott, in Tateinheit damit wegen Untreue und Begünſtigung 8 Monate Gefängnis und 70 Mark Geldſtrafe. In längeren Ausführungen erwiderten die Verteidiger der drei Angeklagten und verſuchten dabei, alle guten Um⸗ ſtände, die die Vergehen der Angeklagten in einem milderen Licht erſcheinen laſſen könnten, beſonders hervorzuheben. Arteil im Heidelberger Heimſtättenprozeß Vier Jahre Gefängnis für Pfleger, zweieinhalb Jahre für Rahn. Am Samstag nachmittag wurde vor der Großen Straf⸗ kammer Heidelberg folgendes Urteil gegen die Geſchäftsfüh⸗ rer der Heimſtätten-Bauſparkaſſe verkündet: Der Angeklagte Philipp Pfleger aus Lauden⸗ bach war durch Urteil der Großen Strafkammer des Land- gerichts Heidelberg vom 8. Mai 1934 wegen Vergehen gegen das Genoſſenſchafts- und gegen das GmbH.-Geſetz und wegen Betrugs zu zwei Jahren Gefängnis und 906 Rm. Geldſtrafe verurteilt. Unter Einrichnung dieſer Strafe wird Pfleger wegen einfachen Bankrotts in Tateinheit mit genoſſenſchaftlicher Untreue und Unterſchlagung und wegen fortgeſetzten Betrugs zu einer Geſamtſtrafe von dier Jah⸗ ren Gefängnis und 1500 Rm. Geldſtrafe, hilfs⸗ weiſe weitere 150 Tage Gefängnis, verurteilt. Der Angeklagte Oskar Rahn aus Straßburg iſt durch Urteil der Großen Strafkammer vom 8. Mai 1934 zu insgeſamt einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis und 500 Nm. Geldſtrafe verurteilt. Unter Einrechnung dieſer Strafe wird Rahn zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis und 606 Rm. Geldſtrafe, hilfsweiſe weitere 60 Tage Gefängnis, verurteilt. Das Verfahren gegen den Angeklagten Gönnheimer wegen Beihilfe wird auf Grund des Paragraphen 3 des Geſetzes über die Gewährung von Straffreiheit eingeſtellt. Der Antrag, den gegen den Angeklagten Pfleger erlaſſenen Haftbefehl aufzuheben, wird abgelehnt. In der Arteilsbegründung führte der Vorſitzende aus, daß das Gericht von dem Angeklagten Pfleger den Eindruck gehabt habe, daß er in maßloſer Selbſtüberſchätzung ein Unternehmen ge⸗ gründet habe, das er nicht zu leiten imſtande war. Auch der Angeklagte Rahn, der durch das Vertrauen der Sparer an dieſe verantwortungsvolle Stelle berufen wurde, habe ſehr wohl gemerkt, daß das Unternehmen nicht tragfähig geweſen iſt. Die Angeklagten könnten von Glück ſagen, daß die neuen Vorſchriften über den Volksbetrug zu jener Zeit noch nicht in Kraft waren, ſonſt hätte man auch in dieſem Falle wieder Zuchthausſtrafen ausgeſprochen. Dem Angeklagten Rahn habe man die Unterſuchungshaft voll an⸗ gerechnet, weil er mitgeholfen habe, die verworrenen Fäden zu löſen, aber dem Angeklagten Pfleger habe man nicht die volle Unterſuchungshaft anrechnen können, ſein Leugnen die Verhandlung ſo weil er durch lange hinausgezogen habe. Weltbild(M). Den Abſchluß des dritten Jahrestages der Machtergreifung bildete der hiſtoriſche Der Fackelzug beim — 3 5= a K ˖[—[˖B7̃— 2 — ccc — —B 2 N 3 = 1œ(Hꝝ.f T—? k 3 3 — S— — . 3 0b D 9 Aus Nah und Fern Verordnung über Kirchenvorſtände der Evangeliſchen Landeskirche. Der Landeskirchenausſchuß der Evangeliſchen Landes- kirche Naſſau⸗Heſſen hat eine 8 drei Mit⸗ gliedern unterzeichnete Verordnung über die Kirchenvor⸗ ſtände der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau-Heſſen erlaſ— ſen. Nach dieſer Verordnung kann der Landeskirchenaus⸗ ſchuß einen Kirchenvorſtand(Presbyterium, Geſamtkirchen⸗ vorſtand, Geſamtvorſtand, Staatsſynodalvorſtand) auf⸗ löſen, neubilden, beſtätigen oder in ſeiner Zuſammenſetzung ändern, wenn dies zur Befriedung der kirchlichen Lage in den Gemeinden, zur Klarſtellung der Rechtslage oder aus ſonſtigen wichtigen Gründen notwendig iſt. Der Landes- kirchenausſchuß hat vor der Ernennung von Kirchenvor⸗ ſtandsmitgliedern die Beteiligten zu hören und er ſoll von dieſen Vorſchläge einfordern. Dabei iſt für die Auswahl der zu Kirchenvorſtandsmitgliedern zu beſtimmenden Perſönlichkeiten das Wohl der Gemeinde entſcheidend. Die Verordnung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft und 955 wenn ſie nicht verlängert wird, bis zum 30. September 2 * Frankfurt a. m.(Die eigene Mutter be⸗ ſtohlen.) Der 23jährige Oskar L. hatte ſich mit ſeinen Eltern überworfen und war ausgezogen, um ſich ein Zim⸗ mer zu nehmen. Bald langten jedoch ſeine Mittel nicht mehr, ſo daß er Lebensmittel auf Kredit beziehen mußte. Als er dann, nachdem ſeine Gläubiger auf Zahlung dräng⸗ ten, nicht mehr weiter wußte, beſtahl er nicht nur einen bei ſeiner Mutter wohnenden Invaliden, ſondern auch die Mutter ſelbſt. Die Werte, die er an ſich nahm, waren zwar nicht bedeutend, aber für die ſelbſt in ſchlechten Vermö⸗ gensverhältniſſen lebenden Leute bedeutete der Diebſtahl eine erhebliche Schädigung. Das Schöffengericht verurteilte nunmehr den Täter, der noch unbeſtraft war, zu ſechs Monaten Gefängnis. 8 Marburg.(Die vergeſſene Aktentaſche.) Anfang November des vergangenen Jahres kamen zwei mit ihren Fahrrädern auf Wanderſchaft befindliche junge Leute in eine hieſige Klinik und baten um Eſſen. Während ſie auf die Speiſen warteten, beläſtigten ſie in aufdringlicher Art eine Angeſtellte, ſo daß dieſe ſchließlich um Hilfe rief. Schleunigſt ergriffen die beiden Burſchen auf ihren Fahr⸗ rädern die Flucht, aber einer ließ in der Eile ſeine Akten⸗ ——— taſche liegen. Als man dieſe nach ihrem Inhalt unterſuchte, fand man darin Einbrecherwerkzeuge, einen Tot⸗ ſchläger, Taſchenlampen ſowie Zigaretten und Schokolade. Nach kurzer Zeit kehrte einer der Burſchen in die Klinik zurück, um die vergeſſene Aktentaſche abzuholen. Die inzwiſchen von dem verdächtigen Fund benachrichtigte Polizei nahm ihn in Empfang und konnte auch gleich darauf den auf der Straße vartenden Komplizen verhaften. Es wurde eſtgeſtellt, daß es ſich bei den beiden Burſchen um einen gewiſſen Johann Trautmann aus Linden bei Duderſtadt und Hermann Doerſch aus Weſel, beide etwa 20 Jahre alt, handelte. Bei den Verhafteten fand man weiter einen Zettel vor, aus welchem ſich ergab, daß die beiden am Kaſſeler Hauptbahnhof einen Koffer aufgegeben hatten. Fernmündliche Anfragen führten zu dem Ergebnis, daß man in Kaſſel den Burſchen irrtümlicherweiſe den Koffer einer auf Reiſen befindlichen Dame ausgehändigt hatte. Die Burſchen hatten den Koffer nicht etwa zurückgegeben, ſondern die darin befindlichen Wertgegenſtände an ſich genommen. Nunmehr hatten ſich die Beiden vor dem Einzelrichter zu verantworten. Nach ihrem Geſtändnis haben ſie in Knallhütte bei Kaſſel ein Fahr⸗ rad geſtohlen und ſind ferner in Kirchbauna nachts in eine Wirtſchaft eingeſtiegen, wo ſie Zigaretten und Schokolade entwendeten. Das Urteil lautete fur Doerſch, der bereits ſechs⸗ mal vorbeſtraft iſt, auf 10 Monate Gefängnis, während der ſeither noch ſtraffreie Trautmann mit 1 Monat Gefängnis davonkam. l Naſſau.(Neues Weinbergsgelände.) Ein neues mächtiges Weinbergsgelände iſt an der Straße nach Bad Ems im Entſtehen. Seit über Jahresfriſt iſt hier der Arbeitsdienſt damit beſchäftigt, die ſteilen Hänge zu roden, Hecken und Dornengeſtrüpp zu beſeitigen und den Boden für die Aufnahme vorzubereiten. Es iſt eine recht ſchwie⸗ rige Arbeit und mancher hindernde Felſen muß durch Sprengung beſeitigt werden. An der Straße entlang wird eine große Stützmauer errichtet. Noch für längere Zeit können hier unſere Soldaten der Arbeit ihre Kräfte regen, bis aus Wildnis ein großes, fruchttragendes Weinbergs⸗ gelände geworden iſt. Der Boden gehört den Nachkommen des großen Staatsmannes von und zum Stein. Dillenburg.(Von herabſtürzenden Ton- maſſen verſchüttet.) Auf einer Tongrube im Kreis— ort Beilſtein wurde der 27 Jahre alte Bergmann Georg Kratzheller aus Rodenroth durch herabſtürzende Tonmaſſen W Er konnte nur noch als Leiche geborgen wer⸗ en. ** Kaſſel. (Den Arbeits kameraden beſtoh⸗ len.) Vor dem Schöffengericht hatte ſich der 19 Jabre 13. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter PPC Schon während ſeinen letzten Worten iſt Heua auf ihn zugegangen. Jetzt kann ſie nichts mehr zurückhalten, jetzt muß ſie ihm helfen, ihn tröſten.— Sie ſtreicht ihm die ins Geſicht gefallenen blonden Strähnen zurück und führt ihn zum Bettrand, wo ſie ſich neben ihn ſetzt. Dann nimmt ſie ſeine Hände in die ihren. „Hierher gehörſt du, Peterle“, ſagt ſie,„hierher zu mir und nirgends woanders hin, verſtehſt du?“ Es dauert eine kleine Weile, bis ſich Stettner wieder zum Endpunkt ſeiner vorangegangenen Erzählung zurückgefunden hat. Dann beginnt er von neuem: „Noch ganz erfüllt von dem Jubel, daß ich zum erſten— mal ſo etwas wie ein Heimatgefühl in mir entdeckt hatte, be⸗ trat ich nach meiner Rückkehr nach T. das kleine Hotel. Mei⸗ nen Schrecken wirſt du dir vorſtellen können, Liebſte, als mir beim Betreten des Hauſes vom Portier berichtet wurde, die Firma Moravius habe ſchon zweimal telephoniſch nach mir ge— fragt. Mit wenig guter Erwartung für den kommenden Tag legte ich mich ſchlafen. Am frühen Morgen 9 Ahr kam ſchon der Anruf: Sofort ins Werk! Trübe Ahnungen erfüllten mich, als ich die Tür zu des Senators Privatbüro öffnete. i „Setzen, bitte!“ begann der„große Mann“, ohne mich anzuſehen.„Wo waren Sie geſtern?“ 2 Ich erklärte ihm, daß man mir geſagt habe, übermorgen, alſo heute, werde ich Beſcheid bekommen und da hätte ich gedacht—. „Sie dachten verkehrt“, unterbrach er mich.„Semper paratus! Immer bereit ſein, iſt unſere Loſung hier! Immer, junger Mann! Immer! Sie hatten eine Chance, Sie haben ſie verſcherzt. Sie können gehen. Guten Tag!“ Ich war zu Tode erſchrocken.— Alſo wieder nichts!— Mit meinen letzten paar Pfennigen mußte ich jetzt zurückfah⸗ ren, vielleicht reichte es gar nicht ſo weit— ſo weit?— Wie weit denn? Wo wollte ich denn eigentlich hinfahren G And unbeherrſcht, ganz der Betrachtung meines verzweifelten Schick⸗ ſals hingegeben, kam es ſeufzend über meine Lippen: „— O— dio— mio!“ „Wie bitte?“ fragte der Senator. 5. Verwirrt ſtand ich auf. Ich muß wohl ein rührendes Bild des Jammers abgegeben haben, daß ſelbſt dieſem ſmarten und kalten Geſchäftsmann ein menſchliches Rühren ankam. Denn plötzlich äußerte er in weſentlich milderem Ton: 5 „Melden Sie ſich beim Perſonalchef. Unterhalten Sie ſich mit ihm über die Bedingungen. Sie können bleiben.“ And als reute ihn ſchon wieder der allzu menſchliche Ton, ſetzte er in ſeiner knappen, kalten Art hinzu:„Aber etwas plötzlich, jun— ger Mann! Ich habe zu tun!“ l 5 Ein Jahr lang bekam ich dann den großen Mann nicht mehr zu Geſicht, bis ich eines Tages im Mai des Jahres 1919 die Zeichnung einer von mir erfundenen Gasturbine vor— We hebt Hella bei dieſer Eröffnung Stettners den Kopf. Da muß er lächeln: „Nicht wahr, Liebſte, das intereſſiert dich, da meldet ſich der Branchegeiſt in dir!“ g „Peterle!“ „Schon gut. Ich ſcherze ja nur.“ Schnell fährt er fort: „Bereits als Student hatte ich an dieſer Erfindung gearbeitet, aber erſt bei der Firma Moravius war es mir gelungen, die entſcheidenden Schlußkonſtruktionen zu finden. Mit dieſer Offenbarung meiner Erfindung aber war mein Glück gemacht. Die Turbine kam zwar nie auf den Markt, aber ich erhielt von Moravius eine Abſtandsſumme in Höhe von 50 000 Mark dafür. Von dieſem Augenblick an gewann der Senator ein unerhörtes Intereſſe an meiner Perſon. Es ſchien faſt, als ob er von dieſem Tage ab die Funktionen des großen Anbekann— ten aus meinen Jugendjahren, des Herrn Anonymus, über— nehmen wollte. So ſehr bemühte er ſich, auf mein weiteres Fortkommen Einfluß zu gewinnen. Er lancierte und protegierte mich, wo und wie er nur konnte. Ich mußte nach London zu „Gray Brothers“, mit denen er in den allerbeſten Geſchäfts— verbindungen ſtand. Obwohl ich in ſpäteren Jahren die größ⸗ len Anſtrengungen machte, mich von„Gray Brothers“ aus zu verändern, um einen mich mehr intereſſierenden Wirkungskreis zu bekommen, gelang mir dieſes nicht. Ich habe keine Beweiſe, aber Hunderte von wohlbegründeten Vermutungen, daß Mo— ravius ſein redlich Teil zu dieſem Mißlingen beitrug. Tatſache iſt es jedenfalls, daß ich nicht von„Gray Brothers“ wegkam, bis zu dem Augenblick, wo er mich wieder in ſein eigenes Anternehmen zurückholte. Hier in T. ging es eine Weile ganz gut, bis er mich vor wenigen Wochen gelegentlich einer Anter— redung zwingen wollte, in die Patentanmeldung der ihm von mir zum Zwecke der Wertlosmachung verkauften Erfindung einzuwilligen. Eben dieſer Erfindung, die ich vorhin erwähnte, Liebling. Als ich mich weigerte, ſeinem Wunſche nachzukom— men, geriet er in maßloſe Wut. Die Zweckloſigkeit weiterer Bemühungen einſehend, verabſchiedete er mich, höhniſch grin⸗ ſend, mit den Worten:„O dio mio!“ Glaube mir, Liebling, er ruht nicht, bis er mich auf die Knie gezwungen hat. Ich bin überzeugt, er ſcheut kein Mittel, um mich reſtlos in ſeine Ge— walt zu bekommen. Ich weiß noch nicht, was er vorhat, aber das ſehe ich, oder beſſer fühle ich, daß es nichts Gutes für mich ſein wird. Er ſoll ſich jedoch in meiner Widerſtandskraft verrechnet haben. Gegen den großen Anbekannten meiner Kind— heit konnte ich nicht an, weil er ein Schemen, ein Nichts, ein Niemand, eine unbekannte Größe war. Gegen ihn und ſeine Maßnahmen aber werde ich mich bis zum äußerſten zur Wehr ſetzen. Dazu iſt es jedoch nötig, daß ich jetzt aus jedem Ver— tragsverhältnis und jeder juriſtiſchen Bindung mit ihm heraus— komme und mich nicht auf den kleinſten Kompromiß mehr ein— laſſe. Auch du, Liebling, mußt mir dabei helfen. Jawohl, auch du! Du mußt— du mußt— du mußt—“ Leidenſchaftlich packt er ihre Hände. Flehentlich bittend ſieht er ſie an:„Du darfſt auf keinen Fall zu der Einladung am Zehnten bei ihm erſcheinen. Anter gar keinen Amſtänden! Verſprichſt du mir das? Morgen früh werde ich ſelbſt um meine Entlaſſung bei ihm einkommen. Dann kann er uns beide an dieſem Abend auf ſeinem Feſt ſuchen. Dann wird er umdisponieren müſſen, der Herr Mächtig, dieſer Herr Gewaltig, dieſes fünfundfechzigjäh⸗ rige Geburtstagskind—“ 5 Vor Erregung iſt er aufgeſprungen und Hella iſt ihm ge⸗ folgt. Das Glück über die Gegenwart der Geliebten iſt größer als der Haß auf den Senator. Er überſchüttet Hella mit Zärt⸗ lichkeiten. Seine noch eben wutentſtellten Züge glätten ſich und machen dem Ausdruck eines tief empfundenen Glückes Platz. — Sie aber hängt lachend und weinend an ſeinem Halſe, ihm immer und immer wieder verſichernd, daß er ſich ganz auf ſie verlaſſen könne und daß ſie immer und ewig alle ſeine Wünſche erfüllen werde, weil ſie ihn liebe— 8 IX. Der Herr Senator iſt heute morgen ſchlecht gelaunt. Aus— gerechnet in dieſen Tagen hat Hans Jürgen wieder verreiſen müſſen! Anmittelbar vor dem 65. Geburtstag Auguſt Georgs, zu dem ſo viele Vorbereitungen im Haus zu treffen ſind. Zwar hat jener auf dem Zettel, den er bei ſeiner Abreiſe auf dem Schreibtiſch zurückgelaſſen hatte, feſt verſprochen, zeitig genug zurück zu ſein. Aber weiß der Teufel, was ſolch ein großes Kind, ein ſolcher Romantiker wie dieſer Hans Jürgen, unter „zeitig genug“ verſtehen mag. Jetzt kann es vielleicht geſchehen, daß er, Auguſt Georg, bei den Geburtstagsfeierlichkeiten noch ſeinen eigenen Feſtordner abgeben darf. And das bloß, weil Hans Jürgen ſeinen romantiſchen Reiſefimmel nicht unterdrük— ken wollte. Alle paar Monate pflegt der Bruder nämlich eine kleine private Kurzreiſe mit einem allen anderen unbekannten Reiſeziel zu unternehmen, weil er ſich einbildet, auf ſolch im⸗ proviſierten und plötzlichen Fahrten mehr Ausſpannung und Erholung zu finden als während des größten Urlaubs. Aergerlich greift Auguſt Georg zum Telephon, um mit ſeinem langjährigen Rechtsberater Juſtizrat Schwartz über eine dringliche Angelegenheit zu ſprechen. Mitten in das Geſpräch alte Heinrich Vogel aus Harleshauſen wegen fortgeſetzten ſchweren Diebſtahls zu verantworten.—— be ö En. bruchsdiebſtahls bereits vorbeſtraften Angeklagten hatte ein 56 Jahre alter Arbeitskamerad in vertrauensſeliger Weiſe erzählt, daß er und ſeine Söhne ein ſparſames Leben führ⸗ ten und ſich daher eine ſchöne Summe erſpart hätten, die zu Hauſe im Vertiko liege.„Ein Vertiko iſt kein Bank⸗ treſor“, dachte der Angeklagte und ſtibitzte zunächſt an der Arbeitsſtätte aus dem Straßenanzug des ſparſamen Man⸗ nes deſſen Wohnungsſchlüſſel. Am folgenden Kamerad⸗ ſchaftsabend vergewiſſerte er ſich dort von der Anweſenheit des bejahrten. Mannes und ſeiner Angehörigen, dann drang er in die Wohnung ein und fand im Vertiko in einer Zigarrenkiſte 400 Mark und in einem Geldbeutel 200 Mark. Noch am gleichen Abend begann er mit einer gro- ßen Zecherei, die am folgenden Abend fortgeſetzt wurde. Sofort kaufte er auch ein Motorrad für 350 Mark, ver⸗ einbarte aber, daß es ihm erſt im Frühjahr geliefert werde. — Nur mit Rückſicht auf ſeine Jugend kam er nicht ins Zuchthaus. Wegen fortgeſetzten ſchweren Einbruchs wurde auf neun Monate Gefängnis erkannt; er wurde ſofort in Haft genommen. Lampertheim.(Mit dem Waſſerfahrrad au f- den Rhein.) Alfred Thierbach in Lampertheim, der Konſtrukteur eines Waſſerfahrrades, hat eine Probefahrt den Rhein entlang nach Köln und von dort nach Bremen angetreten. Bei ſchlechtem Wetter fuhr er den Rhein hin⸗ ab, wobei er für die Strecke von Worms bis Mainz drei Stunden benötigte. Unterwegs führte er verſchiedentlich das Waſſerfahrrad vor. . Ludwigshafen.(Rückfälliger Dieb beſtraft.) Einem Gaſtwirt im nördlichen Stadtteil war nachts aus der Wurſtküche ein halbes Schwein geſtohlen worden. Der Ver⸗ dacht richtete ſich ſofort gegen den im Nachbarhaus wohnen⸗ den gerichtsbekannten 36 Jahre alten Otto Fabian, der auch verhaftet wurde, jedoch wieder auf freien Fuß geſetzt werden mußte, da ihm nichts nachzuweiſen war. Als ſich einige Wo⸗ chen ſpäter in der verſtopften Kloſettröhre des Nachbar⸗ hauſes Fleiſchſtücke vorfanden, wurde Fabian erneut ver⸗ haftet. Vor dem Schöffengericht legte er ein Geſtändnis ab. Mit Rückſicht auf ſeine einſchlägigen Vorſtrafen wurde er zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem wurde ihm Sicherungsverwahrung angedroht. Landau.(Dem irdiſchen Richter entzogen.) Vor dem Landgericht ſollte gegen den 1898 geborenen Alois Brechtel aus Stuttgart, früher in Landau, verhandelt wer⸗ den. der in erſter Inſtanz zu 6 Monaten und 2 Wochen hinein ertönt ein Klopfen, und auf ſein„Herein“ betritt ein Angeſtellter, der die heutige Morgenpoſt bringt, das Zimmer. Dabei bekommt der Büroangeſtellte gerade noch die letzten Worte des Telephongeſprächs zu hören:——„Jawohl, lieber Juſtizrat, morgen machen wir die Sache rechtsgültig—— Wie meinen Sie?— Mein Geburtstag—— Macht nichts, im Gegenteil, paßt mir gerade gut—— Wie bitte—— 7 Ganz recht! Was lange währt, wird endlich gut——— Auguſt Georg ſieht die heute eingelaufene Poſt beſonders gründlich durch, weil er darunter einen Brief des Direktor Burger mit deſſen noch ausſtehender Zuſage zur morgigen Ein⸗ ladung vorzufinden hofft. Leider iſt ader das erwartete Schrei⸗ ben nicht dabei. Verärgert blickt er auf den Kalenderblock. 9. 10. 1932 ſteht dort zu leſen. Anerhört, überhaupt nicht zu antworten, meint er. Keine Tradition! Kein Benehmen! Neureichs! Tak— tak— tak—, ſchnurrt das Telephon. Haſtig greift er nach dem Hörer. f „Bitte?——— Selbſtverſtändlich!——— Sofort.“ Als er den Hörer zurücklegt, iſt alle Mißſtimmung aus ſeinem Geſicht gewichen. Seine Augen leuchten. Der ganze Menſch iſt mit Kampfſtimmung geladen. Denn Kampf wird es jetzt geben, das weiß er.— Komm nur, mein Junge, komm nur, denkt er. Heute gibt es keine halben Entſcheidungen. Einer von uns muß auf dem Platze bleiben. Ich werde dafür ſorgen, daß ich es nicht bin. Es klopft. Wie Schlachtmuſik klingt es in ſeinen Ohren. Dieſer alte Kämpfer aus Tauſenden von Wortgefechten wittert den Feind. Den großen Gegner! In dieſem Fall ſogar einen Gegner, dem er Sympathie entgegenbringt, den er beſchenken möchte. Der ſich aber mit Händen und Füßen dagegen wehrt. Auf ſein„Herein“ öffnet ſich die Tür, und Stettner tritt ein. Der Senator geht ihm entgegen, führt ihn zum Schreib— tiſch und bittet ihn, in einem der Klubſeſſel Platz zu nehmen. „Soll ich mich wirklich erſt ſetzen, Herr Senator?“ Hoppla hopp, denkt dieſer. Warum ſo heftig? Laut äußert er: „Warum denn nicht, lieber Stettner?“ „Ich denke, mein Anliegen wird nicht ſo lange Zeit in Anſpruch nehmen.“ „Kann man nie vorher ſagen, lieber Freund.“ „Alſo dann danke.“ Damit ſetzt ſich Stettner. „Zigarre?— Kognak?“ „Nichts von allem. Vielen Dank!“ „Dann geſtatten Sie aber, daß ich mir meine Braſil anſtecke.“ „Bitte, Herr Senator!“ „Sehen Sie, wenn Sie ſo lange hätten ſtehen müſſen, bis ich mir meine Zigarre angeſteckt habe, das wäre doch unbe⸗ quem für Sie geweſen.“ „Hätte mir gar nichts ausgemacht, Herr Senator. Ich bin noch jung!“ „Aber ſchon recht nervös.“ „Nicht daß ich wüßte.“ „Weiß man ſelbſt nie ſo genau.— Aber Spaß beiſeite! Vor allem meine herzlichſte Gratulation!“ Dabei erhebt er ſich, Stettner über den Schreibtiſch hinweg die Hand reichend. Ohne deſſen Erſtaunen weiter zu beachten, fährt er fort: „Prachtvolle Perſönlichkeit, das Fräulein Braut! Hatte geſtern nachmittag den Vorzug, ſie zufällig kennenzulernen. Wird Ihnen ja ſchon davon erzählt haben. Na, werde ja wohl mor— gen das Vergnügen haben, ſie bei mir zu ſehen. Werde dann der ſcharmanten Frau ein bißchen die Cour ſchneiden. Wer⸗ den mich hoffentlich nicht gleich totſchießen, lieber Freund.— Wie?—— Was—— 7 2272 „Wie?— Wollen ſich nicht äußern.— Gut!— Keine Antwort iſt auch eine Antwort!— Denken jetzt vielleicht: Schwatz nur, alter Narr. Machſt mir viel Spaß.— Weiß ja viel mehr als du! Weiß ja bereits, daß ſie morgen gar nicht bei dir erſcheinen wird.— Iſt's nicht ſo——?“ „Wenn es ſo wäre, wäre ich viel zu höflich, Ihgen das zu beſtätigen, Herr Senator.“ „Danke!— Alſo warum nicht?“ (Fortſetzung folgt.) 2 be 90 1 ken keit Ni eine r emen an hin⸗ dag drei chert kraft) aus det* dohhen⸗ bet guch werden ige Wo⸗ lußbas t bel⸗ ſtändnis würde etdem ogen) N Alois elt per⸗ Vohen — itt ein Immer. e legten A, laber t nichtz geeif sofort.“ ng aug gaze F bird domm 1 J * Gefängnis verurteilt worden war. Die Verhandlung wurde abgeſetzt, da bekannt wurde, daß Brechtel in den letzten Tagen ſeinem Leben durch Erſchießen ein Ende bereitet hat. — Ludwigsburg.(Tödlicher Radunfall.) Der 80 Jahre alte Maurer Friedrich Walter von Aſperg fuhr mit dem Fahrrad die Steige herunter und ſtreifte eine Frau, ſo daß beide zu Fall kamen. Die Frau erlitt Schür⸗ fungen und leichte Geſichtsverletzungen, während Walter nüt einem doppelten Schädelbruch in das Ludwigsburger Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Dort iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. — Aſperg, OA. Ludwigsburg.(Am Aſperg abge⸗ ſtürzt.) An der Abrutſchſtelle am Aſperg wagte ſich der 11 Jahre alte Schüler Carle trotz der Abſchrankung und den Warnungsſchildern zu weit vor und ſtürzte ab, wobei noch Steine und Erde nachrutſchten; dabei zog er ſich innere Ver⸗ letzungen zu, die ſeine Ueberführung in das Ludwigsburger Krankenhaus notwendig machten. Mannheim 1. Februar. Tödlicher Verkehrsunfall. Als eine etwa 45 Jahre alte Frau den Luiſenring nach der Straße H 7 zu kreuzen wollte, wurde ſie von einem aus der Jungbuſch⸗ ſtraße kommenden Laſtwagen erfaßt, deſſen Vorderrad der Trau über den Kopf ging, ſo daß ſie ſofort tot war. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Der Laſtkraftwagen wurde von der Polizei beſchlagnahmt. Nationaltheater Mannheim. Die nächſte Neuheit der Oper wird Werner Egk's erfolgreiches Werk„Die Zauber⸗ geige“ ſein, das mit der Frankfurter Uraufführung ſeinen Siegeszug über die deutſchen Bühnen begonnen hat. Damit iſt der ſeltene Fall eingetreten, daß ein Werk eines jungen deutſchen Komponiſten nicht nur die Beachtung der muſikali⸗ ſchen Welt, ſondern die Zuſtimmung weiteſter Volkskreiſe findet. Die Mannheimer Erſtaufführung ſteht unter der muſi⸗ zaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Philipp Wüſt. Die Inſzenierung beſorgt Heinrich Köhler-Helffrich. Grober Verſtoß gegen die Verkehrsvorſchriften. Der Fahrer eines haltenden Lieferkraftwagens öffnete an ſeinem Fahrzeug die Türe nach der Fahrbahn zu, wodurch zwei im gleichen Augenblick vorbeifahrende Radfahrer ſtürzten. Einer derſelben erlitt Verletzungen. Der leichtſinnige Fahrer, der ich nicht vergewiſſerte, ob die Fahrbahn frei war, hat ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Vorſtellung der Schauſpielſchule. Die Schauſpiel⸗ ſchule an der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater wird am kommenden Freitag, den 7. Februar 1936, im Neuen Theater die Erſtaufführung des Schauſpiels„Der Verrat von Novara“ von Cäſar von Arx bringen. Es ſind dabei ſämtliche Schüler und Schülerinnen der Schauſpiel⸗ ſchule beſchäftigt(Klaſſen Stieler, Hölzlin und Finohr). Die Einſtudierung bezw. Spielleitung des Stücks obliegt Horſt Schroeder(Regie Klaſſe Hölzlin). Für den Abend herrſcht allgemein Intereſſe. Die Preiſe ſind niedrig gehalten. Kar⸗ ten in den bekannten Vorverkaufsſtellen des Nationalthea⸗ ters ſowie im Sekretariat der Hochſchule A 1, 3(Telefon Nr. 34051). Q Selbſttötungsverſuch. In der Abſicht, ſich das Le— ben zu nehmen, verſuchte eine junge Frau vom Stefanien⸗ ufer aus in den Rhein zu ſpringen, wovon ſie jedoch von Vorübergehenden abgehalten werden konnte. Die Lebens⸗ müde wurde mit dem Sanitätskraftwagen nach einem Kran— kenhaus gebracht. Der Grund dürfte in Familienſtreitig⸗ keiten zu ſuchen ſein. Heidelberg.(Ausſtellung im Kurpfälziſchen Muſeum.) Im Heidelberger Kurpfälziſchen Muſeum wurde eine kleine Sonderſchau eröffnet, die vor allem lokales In⸗ tereſſe hat. Sie zeigt über die Faſchingszeit eine große Anzahl Bilder von meiſt heiteren, aber auch einigen ernſten Heidel⸗ berger Begebenheiten aus dem 19. Jahrhundert. Zahlreiche Anekdoten werden hier wieder lebendig, die vor allem der älteren Generation der Einwohnerſchaft geläufig ſein dürften. darunter namentlich auch manche Streiche der Heidelberger Studentenſchaft. Auch die Heidelberger Originale, die im dies- jährigen Faſching eine fröhliche Auferſtehung feiern werden, erſcheinen im Bild, ſo der Binſebub, der Eulenförſter, die Bergkapelle und viele andere.— Die große Sonderausſtel⸗ lung der Niederländiſchen Meiſter der Poſſelt⸗Stiftung, die ſich eines großen Intereſſes erfreuen darf und erſt kürzlich wieder von dem Direktor eines holländiſchen Muſeums als eine in ihrer Art ſeltene Schau bezeichnet wurde, bleibt noch einige Wochen geöffnet. () Kronau bei Bruchſal.(Vom Bau der Reichs- autobahn.) Der Bau der Reichsautobahn nimmt einen raſchen Fortgang. Faſt alle Ueberführungen in der hieſigen Gegend ſind fertiggeſtellt, die reſtlichen im Bau begriffen. () Pforzheim.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Ein tödlicher Verkehrsunfall ereignete ſich auf der Wilfer⸗ dinger Straße. Der ſechseinhalb Jahre alte Gerhard Heß ſprang hinter einem Schulkameraden über die Straße und wurde dabei von einem Karlsruher Perſonenkraftwagen er⸗ faßt. Der Knabe wurde einige Meter geſchleift und über⸗ fahren. Mit ſchweren Verletzungen wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo nur noch der Tod feſtgeſtellt werden konnte. (Y. Lahr.(Im Patriarchenalter.) Der älteſte männliche Mitbürger unſerer Stadt, Johann Jakob Ugi, Alt⸗ veteran von 187071, feierte am Freitag, den 31. Januar, ſeinen 93. Geburtstag. Er erfreut ſich noch bewundernswerter Rüſtigkeit und nimmt mit lebhafteſtem Intereſſe an den Geſchehniſſen in unſerem deutſchen Vaterlande Anteil. Dem Jubilar iſt ein Glückwunſchſchreiben mit Bild und eigen— händiger Unterſchrift des Führers zugegangen. Freiburg.(Wiederentdeckung alter Berg⸗ werke.) Umfangreiche Aufnahmen und Tiefbauten brachten in Herdern, dem älteſten Stadtteil von Freiburg, längſt ver⸗ ſchüttete Bergwerke auf Silber uſw. wieder zum Vorſchein. Von dieſen rührte ein Teil des einſtigen Silberreichtums der Herzöge von Zähringen, der Grafen von Freiburg, der Stadt ſelbſt uſw. her. Vorübergehend gehörten ſie dem Bi⸗ ſchof von Baſel, wie eine Verleihungsurkunde König Kon⸗ rads II. aus dem Jahre 1028 zeigt. Die Werke wurden bereits im 16. Jahrhundert mit dem Sinken des Silberwertes aufgelaſſen. O Freiburg.(Vie Kreisleitung erhält neues Heim.) Im Beiſein von Reichsſtatthalter Wagner fand die Eröffnung des neuen Kreisleitungsgebäudes im ehe⸗ maligen Diviſionsgebäude ſtatt. Die Amtsleiter und Haupt⸗ ſtellenleiter der Kreisleitung erwarteten den Reichsſtatthalter und den Kreisleiter, Oberbürgermeiſter Dr. Kerber, im Haufe, worauf Oberbürgermeiſter Dr. Kerber dem Herrn Reichsſtatthalter das Heim übergab mit dem Verſprechen, daß der alte nationalſozialiſtiſche Geiſt auch in dieſem' Hauſe eine Heimſtätte haben werde. Reichsſtatthalter Wagner gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die Freiburger Kreisleitung nun ein eigenes Heim habe und knüpfte daran die Hoff⸗ nung, daß auch die Partei anderwärts bis zur Kreisleitung eigene Häuſer erhalten werde. Der Aeichsjugendführer in Karlsruhe Rede an die badiſchen H J.⸗Führer. Karlsruhe, 2. Februar. Die Landeshauptſtadt ſtand am Samstag und Sonn⸗ tag im Zeichen der großen Führertagung der badiſchen Hitler⸗ Jugend. Beſondere Bedeutung erlangte das Treffen durch die Teilnahme des H IJ-⸗Führers des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach. Die in Karlsruhe anweſenden 4000 Führer und Führerinnen von H J., BdM. und Jung⸗ volk marſchierten zunächſt mit Abordnungen des Bannes und Jungbannes 109 am Sonntag in der dritten Nach⸗ mittagsſtunde auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz am Reichsjugend⸗ führer und am Reichsſtatthalter Robert Wagner vorbei. Der mit den HJ und Jungvolkfahnen reich geſchmückte große Feſthalleſaal hatte ſich inzwiſchen bis auf den letzten Platz gefüllt.. Die Kundgebung wurde eingeleitet mit der Aufführung einer choriſchen Dichtung von Berthold Weis„Der Glaube ſtirbt nicht“. Nach kurzen Begrüßungsworten des Gebiets⸗ führers Kemper betrat Baldur von Schirach das Rednerpult und gewann mit ſeinen Darlegungen alsbald Ohr und Herz der Zuhörer. Der Redner erläuterte zunächſt die grundlegenden Anterſchiede zwiſchen der Hitler-Jugend und der bündiſchen Jugend der Vergangenheit. Aber auch mit den Organiſationsformen der Staatsjugend anderer Län⸗ der iſt kein Vergleich möglich. An deren Anfang ſtand der Beſchluß eines Kabinetts oder ein miniſterielles Dekret. Anders bei uns! Wir waren bereits die Staatsjugend des Dritten Reiches, als dieſes noch nicht beſtand. Dieſem. zukünftigen Staat haben wir auch ſchwerſte Opfer gebracht, denn 21 unſerer beſten Kameraden ſind für ihn geſtorben. Der Reichsjugendführer unterſtrich dann die Berechti⸗ gung des vom Führer ſelbſt aufgeſtellten Grundſatzes, daß Jugend durch Jugend geführt werden muß. Durch die Befolgung dieſes Prinzips der Selbſtführung, ſo fuhr er fort, iſt die Hitler⸗Jugend zur größten Ju- gendorganiſation der Welt geworden. Nach unſerer Auffaſſung iſt der Begriff Jugend aber nicht etwa an die Zahl der Jahre gebunden, ſondern an die jugend— liche Haltung, die man ſelbſt im Alter bewahren kann, wie es ſo viele Kämpfer unſerer Bewegung bewieſen haben. Die Schu le bedeutet den Appell an den Verſtand: wir müſſen die Organiſation ſein, die an das Herz appelliert und die charakterliche Schulung übernimmt. Dazu gehört die bedingungsloſe Kameradſchaft. Sie iſt das Erlebnis der jungen Generation. Die drei Faktoren der nationalen Er⸗ ziehung: Elternhaus, HJ und Schule, müſſen zu einer Arbeitsgemeinſchaft werden und eine klare Abgren⸗ zung ſchaffen über die Erziehungsgebiete, die der Schule gehören und jenen, die uns gehören. Der Reichsjugendführer äußerte ſich dann über den Aufbau der künftigen Großorganiſation der Reichs- jugend, die die geſamte junge Generation umfaſſen ſoll und deren Grundlage das deutſche Jungvolk ſein wird. Er er⸗ ſchaft. in dieſem Zuſammenhang an ſeine Neufjahrsbot⸗ ſchaft. Der oft von ſtürmiſchen Zuſtimmungskundgebungen unterbrochenen Rede folgte brauſender Beifall. Gebietsfüh⸗ rer Kemper dankte dem Reichsjugendführer und gab die Verſicherung ab, daß man allezeit das ſein wolle, was er verlange: Kämpfer des Führers und Soldaten des jungen politiſchen Deutſchland zu ſein. Begeiſtert ſtimmte man in das Sieg⸗Heil auf den Führer. das Volk und das unſterb⸗ liche Deutſche Reich ein. Mit dem Geſang des Liedes„Un— ſere Fahne flattert uns voran“ erreichte die Kundgebung ihr Ende. ieee eee eee 4000 Mark Belohnung im Heidelberger Mordfall Heidelberg, 1. Febr. Für die Ermittlung des Heidel⸗ berger Doppelmörders iſt insgeſamt eine Belohnung bis zu 4000 Mark ausgeſetzt worden. Erſtes Teilgeſtändnis Geefelds Er gibt ſeine Anweſenheit in Schwerin zu. Zu Beginn der Sonnabendverhandlung im Seefeld⸗ Prozeß bat der Verteidiger des Angeklagten das Gericht, ſei— nem Mandanten Gelegenheit zu einer Erklärung zu geben. Seefeld ſagte darauf in Ergänzung zur Verhandlung, daß er den jungen Zeugen G. K. nicht wiedererkannt hätte. Es ſei aber alles wahr, was dieſer Zeuge ausſagte. Auf wiederholtes Befragen gibt Seefeld jetzt zum erſten⸗ mal unumwunden zu, daß er, ſo wie der junge K. behaupkel, takſächlich am 23. Februar 1935 morgens erſt in der Stadt Schwerin geweſen ſei, bevor er nach Görries weiterging. Seefeld hat bis dahin immer beſtritten, überhaupt die Skadi Schwerin berührt zu haben, weil nämlich an dieſem Morgen der ſpäter ermordet aufgefundene nabe Zimmermann aus der Stadt verſchwunden iſt. Dann tritt das Gericht in die Zeugenvernehmung ein, die den Angeklagten ſchwer belaſtet. Seefelds„weißes Gift“ Wichtige Ausſagen jugendlicher Zeugen. Einer der weiterhin vernommenen Zeugen hatte 1928 als 20jähriger Arbeitsloſer ſich für einige Zeit Seefeld als Arbeitsgehilfe und Wandergefährte angeſchloſſen. See⸗ feld zwang ihn zur Duldung von Sittlichkeitsverbrechen; er flößte dem jungen Menſchen ſolche Furcht ein, daß dieſer eines Nachts in einer Feldſcheune Angſt um ſein Leben bekam und unter Zurücklaſſung ſeines Gepäcks über das Scheunendach floh, nachdem er einige Dachziegeln zer⸗ trümmerte, um ſich einen Weg ins Freie zu bahnen, weil Seefeld die Scheunentür mit Draht verſperrt hatte. Ein junger Zeuge aus Lenzen an der Elbe iſt von Seefeld mit Verſprechungen in eine Tannenſchonung gelockt worden, wo der Angeklagte ſich an ihm mit Gewalt verging. Seefeld hat dieſem Knaben ein eigentümliches, aber nicht unangenehm riechendes Taſchentuch unter die Naſe ge⸗ halten. Der Knabe war benommen und verſpürte Uebel⸗ leit; er weiß aber nicht, ob das von dem Geruch kam, oder von der Angſt, die er vor dem Angeklagten hatte. Am Schluß der Samstagverhandlung wurden noch einige Schweriner Zeugen vernommen. Einer dieſer Knaben blickt noch bei ſeiner Vernehmung immer ſcheu auf Seefeld und fing dann an zu weinen, ohne mit ſei⸗ nen Angaben fortzufahren. Als der Junge gefragt wurde, ob er denn noch immer Angſt vor dem Angeklagten habe, nickt er mit dem Kopf. Die Vernehmung dieſes Zeu⸗ gen wurde für einige Zeit unterbrochen, währenddes ein anderer Zeuge vernommen wurde. Dann wurde der Junge wieder hereingeführt und ſeine Vernehmung in Abweſenheit Seefelds abgeſchloſſen. Den zuletzt vernommenen Zeugen hat Seefeld von einem Gift erzählt, das ſehr ſchnell tödlich wirke, und das er ſich ſelber aus drei Medikamenten zuſammenſetze. Die Namen dieſer Medikamente weiß der Junge nicht mehr. Seefeld hat ihm aber geſagt, er hätte eine ſolche Flaſche mit dem weißen Gift bei ſich, gezeigt hat er das Gift dem Jungen nicht. 1200 Maskenträger beim Narrentreffen — Oberndorf a. N. Noch kein anderes Narrentreffen wies dieſe Zahl von Anmeldungen auf. Bei der Feſtauf⸗ führung am Samstagabend führten rund 750 althiſtoriſche Maskentypen als Abgeſandte von 26 Zünften aus Würt⸗ temberg, Baden und Hohenzollern ihr närriſches Brauchtum vor, und beim Feſtzug am Sonntagnachmittag zeigten ſogar über 1200 Hanſele, Schantle, Narros und wie die Schemen⸗ träger der 33 mitwirkenden Zünfte alle heißen mögen, in ihren jahrhundertealten Maskenkleidern, begleitet von vielen Muſikkapellen, in beſchwingtem Narrenſchritt vor Tauſenden von fröhlichen Zuſchauern ihr urtümliches Faſtnachtstreiben. Es war ein farbenbuntes Gewoge, ein Klingen und Jauchzen, ein dämoniſches Gebrumm und übermütiges Lachen, das jeden Beſucher in ſeinen tollen Wirbel hineinzog, ein Triumph voll Lebensfreude, voll urwüchſigen Kraftgefühls. Die alte Narrenſtadt Rottweil z. B. war mit 150 Narren aller Art auf dem Plan, auch Villingen ſtand nicht zurück, und die feuerroten Elzacher Schuddig und Taganrufer(nach mehrjähriger Pauſe wieder zum erſten Male auswärts) ließen in einer Stärke von über 70 Mann ihr teufliches Knurren hören. Beſonders liebe Gäſte waren die Narrenbrüder aus dem ſchweizeriſchen Laufenburg. die hier zum erſten Male nach dem Weltkriege in Deutſchland ihre Faſtnachtsbräuche übten. Eine Reihe von alten Zünften, die bisher noch nicht auswärts auftraten, waren im Feſtzuge zu ſehen. Am Samstagnachmittag wurde auf dem Marktplatz durch die Stockacher Zimmermannszunft der Narrenbaum geſetzt und weitere hiſtoriſche Bräuche vorgeführt. Am Abend fand die Feſtvorführung der hiſtoriſchen Faſtnachtsbräuche durch ſämtliche Zünfte in der Feſthalle ſtatt. Anſchließend war großer Ball der Narrenzunft Oberndorf im Schützenſaal, Tanz und Faſtnachtstreiben in aklen Gaſtſtätten(Freinacht). Sonntagvormittag waren Platzkonzerte vor dem Rathaus und den Mauſerwerken mit Vorführung alter Narrenbräuche. Nach dem Feſtzuge am Sonntagnachmittag gemütliches Nar⸗ rentreffen in allen Gaſtſtätten der Stadt. 5 Das beſte deutſche Hörſpiel. ſteller Hans Meder, der ſchon verſchiedentlich als Verfaſſer von Hörſpielen hervorgetreten iſt, erhielt den erſten Preis in dem großen 10 000-Mark⸗Wettbewerb der Reichsſendelei⸗ tung,„Wer ſchreibt das beſte deutſche Hörſpiel?“ für ſein dramatiſches Hörſpiel„Gericht im Dom“. Es handelt ſich hierbei um ein Spiel um Tilman Riemenſchneider und den Bauernkrieg. Hans Meder hatte bereits 1933 den erſten Preis in einem Ausſchreiben zur Erreichung des beſten frän⸗ kiſchen Hörſpiels erhalten. 5 Preis von Oeutſchland Die deutſchen Reiter-Offiziere vor den Augen des Führers ſiegreich. Das internationale Reit- und Fahrturnier in der Deutſchland⸗ halle erlebte am Sonnabendnachmittag ſeinen Höhepunkt. Unter den Augen des Führers und Reichskanzlers und zahlreicher Mit⸗ glieder der Reichsregierung ſtanden ſich die beſten Reiteroffiziere Deutſchlands, Polens und Italiens im Mannſchaftskampf um den Preis von Deutſchland gegenüber, zu dem der Führer und Reichs⸗ lanzler einen wertvollen Preis geſtiftet hatte. Der Kampf wurde in zwei Umläufen ausgetragen. Den erſten Amlauf beendete die deutſche Mannſchaft mit 4 Jehlerpunkten klar in Führung vor Polen mit 8 und Italien mik 30 Jehlerpunkten. Auch im zweiten Amlouf zeigte ſich die Aeber⸗ legenheit der deutſchen Reiter und= erde, die in der Geſamtwer⸗ tung mit 8 Jehlerpunkten den erſten Pietz belegten vor Polen mit 33 und Italien mit 50 Jehlerpunktet. Die beſten Leiſtungen deut⸗ ſcherſeits ſah man von Baccaral II. eiter Momm) und Tora (Oblt. 8. Haſſe), die ihre beiden Am län. erlos beendeten. Stürmiſcher Jubel begrüßte die den he Mannſchaft, als ſie unter den Klängen der Nationalhymnen vo der Loge des Führers Aufſtellung nahm. — 2 5 3 8 1 f. 7 N. 8 5. 8 N 1 8 Gti R „ 5„„ Weltbild(M). Werbeplakat für den Olympia-Fackel- Staffellauf. Der Olympia⸗Fackel⸗Staffellauf, der den feierlichen Auftakt für die Olympiade bildet, wird von der Stätte des klaſſiſchen Olympia durch ſieben Länder bis zur Stätte der Olympiſchen Spiele 1936 führen. Der Nürnberger Schrift⸗ 1 0 —. 2 2——. 3= N 77 5 Gütezeichen und Aeichsberufswettkampf dieſer Märkte mit Pferden aller Raſſen iſt für die Induſtrie, wie Landwirtſchaft bei größter Auswahl ſtets gute Kaufge⸗ legenheit. Bei dieſem Markt wird vorausſichtlich auch ein In die Wochen der Vorbereitung für den Reichsberufs⸗ Weckung der Freude am handwerklichen Schaffen, Verſtänd⸗ größerer Transport ungariſcher Arbeitspferde zum Verkauf wettkampf, der in dieſem Jahre zum 3. Mal durchgeführt[nis für die Berufsehre und die volkliche Bedeutung des Jſtehen. wird, fällt ein Handwerksjubiläum, das nicht ganz ohne Be ziehung zu dem Ringen der Handwerksjugend iſt. Am 31. Januar dieſes Jahres jährte ſich der Tag, an dem für den Reichsinnungsverband für das Tapezier⸗, Sattler-, Pol⸗ ſterer- und Dekorateurhandwerk das Güte zeichen ein geführt wurde. Handwerksſtandes für die Nation, das alles ſind kurz zu⸗ ſammengefaßt Ziele und Aufgaben des Reichsberufswett⸗ kampfes. Aus der Gegenüberſtellung der beiden Ziele 1* 8* 2 ganz eindeutig die ganz 9 Ha hã hä hä. Ein Schlitzaugen man nicht ſieht, iſt. Ulkig, ſpricht, haben ins Paradies“ Miniſter aus China, deſſen weil ſeine Tante aus Pommern was? Und daß man in Viernheim chineſiſch Sie wohl auch nicht gewußt. Und den kennen jetzt ſchon eine ganze ergibt ſich Weg Beziehung zwiſchen Gütezeichen und 7 Menge Viern⸗ fe f 1 Reichsberufswettkampf. Die Leiſtung vollwertiger Hand- heimer. Und alle waren begeiſtert von der friſchen, ſchmiſſigen, a ö 515 501 e N„ werksarbeit iſt ein Ziel, das im Intereſſe der Weltgeltung[ temperamentvollen Darſtellung, ohne Sentimentalität, ohne 0 N ö Erſtaunt werden viele fragen, was haben Qütezeichen des deutſchen Handwerks erreicht werden muß. Die Schaffung J feuchte Augen unter dem Dorfbrünnele. Hach nein! 5 „ und Reichsberufswettkampf miteinander zu tun Die Beant⸗ des Güteabzeichens iſt ein beachtlicher Schritt hierzu. Es Und dieſer Onkel Alois, elaſtiſch, windet ſich aus allen g . r Stage it eben ſo 9 IBreich 0 zeigt dem kaufenden Publikum den Meiſter, der es mit ſeiner[ Situationen wie ein geölter Schraubenzieher, das muß man 5 1 Güteabzeichen hat bekanntlich den Zweck, durch die Her— Arbeit wirklich ernſt nimmt. Und gerade dieſer Meiſter wird „ klichor i toarho! zur Jorma 98 ſtellung handwerklicher nne Berufserziehung 100 berufen ſein, einen fachlich und menſchlich wertvollen Hand— Dandwerksmeiſters dallütreten. Es ſoll derhisdert werden,“ werksnachwuchs heranzubilden. Das Güteabzeichen gibt alſo daß 10. porſen.*„Verbraucher 7 7 nicht nur dem Käufer die Gewähr dafür, daß er für ſein Geld de ee 1 5 8 5 den größtmöglichen Gegenwert erhält, ſondern es zeigt auch freiwillige Entſchluß des Handwerksmeiſters. Sie ſtellt im] dem a Ren. i en Handwerkslehne geben . gewiſſen Sinn das Bekenntnis zur Lieferung von Gütear— 80** 1 5 5 0 e eee dafür bietet, daß der 1. beit dar und iſt durchaus als Zeichen völkiſchen Aufbau- junge Menſch eine Berufsausbildung erfährt, mit der er für geſehen haben(ſich ein Beiſpiel dran nehmen, iſt ſehr ſchwer! f und ſeine Frau, eine ſolche Frau, wer wünſcht ſie ſich nicht? Ja, ja, die Schwiegermama und das Schwiegerſöhnchen, hä, hähähä, und eine Dienſtmagd, comme il fant, und all das andere Sekt, Kaviar, Mädchen nä, was es net alles gitt! Drum kommen Sie am Freitag zu uns und wir werden alle ſingen:„Wumba, Wumba, Wumba, Wumba: So laßt uns ziehn in's Paradies 80 Die Operette 954 8 l das Handwerk den Volksgenoſſen gegenüber Ehre einlegt.]„Der Weg ins Paradies“ wird am Freitag, 7. Februar 3 willens zu werten. Beſonders im Hinblick darauf, daß das Güteabzeichen,[ 1936, im„Ratskeller“ zum drittenmale über die Bretter 10 1 Der Reichsberufswettkampf hat u. a. das Ziel der Lei- das bis jetzt nur für den Reichsinnungsverband des Tapezier⸗, gehen. g a. 4 1 ſtungsſteigerung und, man kann es ruhig ſo nennen, der Pro— Sattler-, Polſterer- und Dekorateurhandwerks beſteht, auch Großer Maskenball im„Löwen“. Wie Sie im 1 paganda gegen den ungelernten Arbeiter. Abgeflautes Be- für andere Handwerkszeichen in Ausſicht genommen iſt und Inſeratenteil ſehen, findet am Samstag abend, 8. Februar, 05 kufeintereſſe ſoll wieder geweckt werden, und mangelnden wahrſcheinlich ſchon in kurzer Zeit herauskommen wird, haben Jim obigen Lokal ein großer öffentlicher Maskenball ſtatt.* Mit dem Umbau des Saales iſt bereits begonnen und muß für jeden Beſucher eine Ueberraſchung geben. Den humoriſtiſchen Teil wird unſer einheimiſcher Künſtler„Knauber“ beſtreiten. Der Lokalwirt hat bereits auch das Pferd zu dieſem großen. Rennen geſattelt. Wer alſo mal wieder frohe und ſorgen⸗ freie Stunden verleben will, der geht am Samstag abend in den„Löwen!“ s Erfahrung durch eine beſſere Lehrlingsausbildung zu beſei— Reichsberufswettkampf und Gütezeichen eine beſonders ſtarke tigen, iſt das Ziel. Leiſtungsſteigerung und die weitere innere Verbindung. 5 vor Beginn der Sammlung einen Propagandamarſch durch ver— Colale Nachrichten ſchiedene Straßen unternahmen, dürfte wohl auch das ſchöne Abzeichen dazu beigetragen haben, daß ſie reſtlos abgeſetzt Viernheim, den 3. r Denkſpruch. ————— werden konnten. Es wurden ſogar noch Plaketten einer frü— heren Serie an den Mann gebracht und dürfte das Ergebnis der geſtrigen Sammlung(Verkauf von insgeſamt 900 Pla⸗ ketten) ein befriedigendes ſein. Februar 1936 Domkapitular Schumacher zum Generalboikar ernannt nig, ſoweit das Nutzwild in Betracht kommt. Aber er be⸗ dauert das nicht, ſondern gönnt dem Wilde nach mehr oder minder langer Jagdzeit die verdiente Ruhe und ſieht ſeine 1 Aufgaben in den nächſten Wochen in Hege und Pflege. 4 Wenn das Nutzwild auch Schonzeit hat, ſo bietet der Februar gerade 5 8 25 Immer tiefer dringt der natio— 5 Ach, welcher gewaltiger Unterſchied iſt es, ob man ſich nalſozialiſtiſche Opfergeiſt in das Volk ein und ſei allen Mit dem Datum vom 30. Januar hat Biſchof Dr. — oder andere beurteilt. Goethe. Gebenden und Sammelnden Dank geſagt. Albert Stohr den Domkapitular Schumacher zum General⸗ 17* Der dritte Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend J vikar ernannt. Generalvikar Nikolaus Schumacher iſt geboren „ 7 cl 1 + Hua fand geſtern ſeinen Auftakt in größeren Kundgebungen und zu Klein-Hauſen am 27. November 1882. Zum Prieſter ö ö 4g. un Je Appellen der ſchaffenden Jugend an feſtlich geſchmückten geweiht wurde er am 8. April. Nach ſeiner erſten Verwendung . 1 Was dem Jäger jetzt noch zum Abſchuß freiſteht, iſt we⸗ Stätten. Die hieſigen Teilnehmer am Reichsberufswett⸗ als Kaplan im Lehrlingshaus zu Mainz kam er am 16. kampf, ca. 20 junge Leute aus den verſchiedenſten Berufen, waren am Vormittag in der Kreisſtadt Heppenheim ange- treten. Dieſer erſte Appell diente der inneren Ausrichtung der Wettkampfteilnehmer. Die Jugend rüſtet nunmehr Reichsberufswettkampf und wird erkennen, daß er für ſie auch einen politiſchen Sinn hat. Sie hat den Wert der Arbeit erkannt und weiß, daß in der Arbeit Segen liegt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß im Laufe der Jahre die Jugend in immer ſtärkerer Zahl zum Reichsberufswettkampf antreten wird, und eines Tages werden wir ſoweit ſein, daß kein deutſcher Junge und kein deutſches Mädel zurückſtehen will, wenn es gilt, zu zeigen, daß man Meiſter innerhalb ſeines Berufes ſein will. April 1907 als Kaplan nach St. Emmeran in Mainz. Später war er in Viernheim und wiederum in St. Emmeran in Mainz tätig, wo er am 15. Oktober 1912 zum Adminiſtrator und am 16. Dezember des gleichen Jahres zum Pfarrverwalter beſtellt wurde. Nach Lämmerſpiel kam er am 1. April 1913, um am 16. Juni des gleichen Jahres dort zum Pfarrer ernannt zu werden. Seine Berufung ins f Domkapitel erfolgte am 1. November 1931, am 19. Januar Kan 1933 ernennt ihn ſein Biſchof zum Geiſtlichen Rat und Mit⸗ f it glied des Ordinariates. Generalvikar Schumacher iſt außer⸗ dem Vorſitzender des Bonifatiusvereins, Direktor des Kind⸗ heit⸗-Jeſu-Vereins, Direktor der„unio cleri“ und Präſident der Marianiſchen Prieſterkongregation. zum beim Raubwild genug Gelegenheit zum frohen Weidwerk. Da gilt es, ein wachſames Auge auf alle Freibeuter zu haben, die das Revier heimſuchen. Und dieſe Aufgabe wird dem Jäger gerade jetzt erleichtert durch die Ranzzeit, die Minnezeit des Fuchſes. Man begegnet dem roten Freibeuter, den die Liebe jetzt gefangen hält, zuweilen zu ungewöhnlicher Zeit im Revier. Und um Methoden, die bei rechter Anwendung und der nötigen Ausdauer Erfolg bringen können, iſt der erfahrene Jäger nicht verlegen. Kleine Klapperjagden, Anſitz, Reizen, die Jagd von der Lu⸗ I Das deutsche Nolfi Fin 5 7 0 Das deutſche Volk wird auch in Zukunft ſich durchſetzen 5 1 555 alle 1 eutſc k wird 8 t ſich 5 u be dee ee de een dene erde; benen gen Je beer era dag da eee Eingeſanbt K K 1 1 1* 1. f 1 Reiz aus. Und ſo verzichtet er denn gern auf Eiſen und nommen hat. Dieſe Jugend wird es auch ſein, die unentwegt U 1 el 19 5 1 0 F 8 n. iir 8 Führer gesteckte Jie ta e 8 2 erz— 1 Gift, die er als unweidmänniſche Mittel abtat. Daß dieſe für das ue Führer geſteckte Ziel kämpft: Arbeit Frei⸗ Sträfliche Nadfahrerunſitte Mittel ausdrücklich verboten ſind, ſei hier noch beſonders heit.. 2 1 Es kann nicht oft und eindringlich genug vor Radfahrer— hervorgehoben. a 1 1 Zu einer e e e 15 am unſitten gewarnt werden, durch welche Unfälle leichter oder 1 77 74 3 5 5 hie 0 h. 0 0 0 0 7 7 en 2* 2— N 5 An Weidmannsfreuden fehlt es jedenfalls auch in die⸗ Nachmittag die ele ſchaffende augen, ſowie die DJ. im ſchwerer Art herbeigeführt werden können. Eine ſolche immer blem Monat nicht Frau Ermelin und Gemahl auf der Joch. Freiſchützſaal. Bannführer Dillemu th ſprach über die] wiederkehrende unverzeihliche Unſitte beſteht darin, daß viele 0 zeitsreiſe, Goldkehlchen und Weißhals und die kleinen Frei⸗ kommende Staatsjugend und Ortsjugendwalter Reſch über Radfahrer nicht laſſen könne e ee e, e. beuter in fröhlichem Minneſpiel. Da iſt einer, der ſich jetzt Reichs Swen e„ Nadfahrer nicht laſſen können, von Hofreiten aus direkt N 1— 0 f 1 s nett macht. er— weiß auf weißem J den Reichsberufswettkampf E war eine ſchlichte eindrucks: über das Trottoir auf die Straße zu fahren. Ich bin als 705 11 ganz beſonders nett macht. 0 volle Eröffnungskundgebung für den Reichsberufswettkampf jähriger Alter innerhalb eines Jahres durch dieſe aße 1 Grund— zur Säule wird, ſieht er aus, als ſtünde da ein 3 e 8 5 jahriger Alter innerhalb eines Jahres durch dieſe grobe a8 kleiner lebender Schneemann. Und wenn die kleine weiße[ und kann unſere Jugend, gut vorbereitet in den Wettſtreit 0 i 0 8 Unſitte ſchon dreimal ſchwer gefährdet geweſen. Gehe ich da Säule dem Jäger in Zickzackſprüngen zuſteht, dann heißt eintreten. 3 5. 5 R durch di kürzlich durch die Seegartenſtraße und gelange an die Ecke des 1 1 7 2 2 2 22 2K. 2 0 9 3 8 S 8 Sktoſſor“* 5 0 55 1 1 1* a 1 dees flink ſein und dabei doch genau: das Ziel iſt Fur und Am ee um Saal des 3 f 3 Schulgebäudes. Aus dem ſchmalen Seiteneingang der Knaben⸗ 1 8 f er Schnoo 8 B 0 8 Spie des 9 ergeſe ereins 9 en einer! 2* e; 9 3 5 alles iſt weiß, der Schnee, das Buſchwerk und der Balg des Spielſchar des Miängergeſangvereins Im eee e Ade. ſchule fährt ein Radfahrer heraus, den ich nicht beobachten 1 a Hermelins. Veranſtaltung die Aufführung der Operette„Der Weg ins konnte. Hätte ich nur einen kleinen Schritt weiter getan, ſo 8 1 5 Nara jes““ For Nor 7.„ oho 0 Orts⸗ 5 5. 5 5 5* 5 1* 1 I 1 Paradies“. ae e ee 8 7 8 hätte er mich erfaßt und ein ſchwerer Unfall wäre die Folge r der erjte Februarjonntag. durch 1 e e r Wa Pg. geweſen. Man iſt im Alter nicht mehr ſo geiſtesgegenwärtig . i. me e Mink, bei. Binnen weniger Augenblicke nach dem Hoch⸗ und elaſtiſch genug, um ſolche unnötigen Gefahren abwehren 1 Am Abend des Samstag ſowie am Sonntag abend ziehen des Vorhanges lebten die den Ratskellerſaal füllenden ö . i 5 8 f zu können. Wenn nur ſolch leichtſinnige Fahrer einſehen woll— 1 regierte Prinz Karneval. Viele, ja ſehr viele, waren be⸗ Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, ob ſie wollten oder nicht, J ſonders in der Samstag Nacht unterwegs, 1 1 J 1 1 um ſich bei Wein, Bier und Tanz zu vergnügen. Ein Maskenball, mehrere Kappen⸗ und Geſellſchaftsabende boten hierzu Gelegenheit. Mitternacht war längſt vorüber, als man ſich freuend über verſteckt tragend, dem heimiſchen Herd zu. Schöner als die letzten Tage der verfloſſenen Woche ließ ſich der Sonntag an. Frühlingsmäßiger Sonnenſchein flutete über der Land— ſchaft, ſodaß man ſich allenthalben zu einem Spaziergang mit den Spielhandlungen. Es ſtrahlte von den Mitwirkenden eine ſolch ungezwungene elektriſierende Spielfreudigkeit aus, daß man ihnen allen gewogen ſein mußte. Der große, in lebhafteſten Beifallskundgebungen des dankerfüllten Publi⸗ Für alle, die die Aufführung der Operette am kommenden Freitag miterleben wollen, heißt es jetzt, ſich im Vorverkauf rechtzeitig einen Platz zu ſichern. Die nochmalige Wieder⸗ holung erfolgt zugunſten des Winterhilfswerkes und dürfte entſchließen konnte. Die Hauptverkehrsſtraßen waren ſtark belebt. Gar viele hielten die regendrohenden Wolken nicht ab, 8 ter fremden Geſetzen, leben 35 Millionen Deut ſche, d. h. ein volles Drittel unſeres Volkes! Die Pflege der Solidarität zwiſchen den Deutſchen im Reich und den Deutſchen jenſeits der Grenzen iſt die Aufgabe, die dies Anlaß ſein, daß ſich die Spielſchar nochmals vor einem Inhalt. Desgleichen am Samstag abend der Betrag von 5.— RM. Die ehrlichen Finder werden gebeten, ſich auf dem Polizeiamt zu melden. Gute Belohnung wird zugeſichert. dem WD A. geſtellt iſt. Nächſter Pferdemarkt zu Fra nkfurt a. M. ten, daß ſie nicht nur das Leben ihrer Mitmenſchen, ſondern auch ihr eigenes Leben gefährden. Ein tragiſches Beiſpiel ſei hier angeführt. Ein Heddesheimer Burſche mußte im Vorjahre auf dieſe Weiſe ſein junges Leben laſſen. Er war auf die Straße in ein vorbeiſauſendes Auto hinein und ver— unglückte tödlich. Wahrlich, die Polizei kann in dieſer Hinſicht nicht ſtreng genug verfahren und auch die Schule muß es ſich angelegen ſein laſſen, immer wieder auf das Verwerfliche und Gefährliche ſolcher Unſitten hinzuweiſen. Einer für viele. Handelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden ſteht am 4. Februar bevor und bei der zahlreichen Beſchickung 243 Stück, verkauft 211 Stück. Milchſchweine 12— 19 Mk., Läufer 20 bis 38 Mk. Marktverlauf: gut. 5 f g. 5 f 5 l*„ 0 in Worms als Bäckerlehrling beſchäftigt. Eines Morgens 0 0 inze 5 Nor or Toſto Y 5 5 ogte 8 0 118 ocho 0 N to or Spie 8 J 5 2 A 8 W 7 5 N ö den glänzenden Verlauf der Feſte, Abſchied nahm. Unentwegte kums ſich ausſprechende Erfolg dürfte der Spielſchar des fuhr er, den Brotkorb auf dem Rücken, vom Hofe aus direkt f 1 1 ſteuerten noch am frühen Sonntag morgen, die Narrenkappe] MGV. und dem Orcheſter Dank und Genugtuung ſein. a eee ee Eintrittskarten zu 30 Pf N 3 6 ö 83 50 ber in U. 1555 e e 5 0 Pfg.(Anmerkung der Schri ftleitung): 1 einen Spazier en er ie nahere Um⸗ bei den Mitgliedern des V. chhe Hofmann.. 0 Ae 15 171 Fr 6 zum einen Spaziergang in den Wald oder in die nähere Um ei den 155 5 ledern des M 8 80 Buchhandlung Hofmann. Auch wir haben ſchon verſchiedentlich dieſe gefähr⸗ 270 9 2 Ho 12 1 0 cher 0 fen 0 or zwe 27 3 58 1 5 8 2 80 5 8 gebung zu machen. 5 f 5 K Ne e 8 5 e e e e 2 in 575 liche Unſitte, das Ausfahren mit dem Fahrrad von der Hof⸗ 0* 1 e* bichsſtraßen⸗ 1 36e hto 8— 0 5 9* S Vor- 5 1 5 1 2 2 N 2* 1 8 1 1 ö Der Sonntag Ae im Zeichen 2„. eſuchten„ e e ein 5 3 Ver reite auf die Straße, die zu den ſchwerſten Verkehrsunfällen 5 ſammlung für das Winterhilfswerk. SA., SS. und NS. mächtnis ein kiſſionars 5 lm Nachmittag konn en ſich Anlaß geben kann, beobachtet und ſchließen auch wir uns der g ſtellten ſich zur Verfügung, um die altgermaniſche Wolfs⸗ die Kinder und am Abend die Erwachſenen an den gezeigten Mahnung des Einſenders vorſtehenden Eingeſandts an, ſolche 1 E 7 Intec 5 g Uilder ef N iter der Ming 1 5 7 5* 5* 5 5 2 C angel, eine ſchmucke Anſteckbroſche aus Leder, zu vertreiben.] Bildern von dem Gründer und Leiter der Miva, dem Flieger Verkehrsſünder auf ihr verbotenes Fahren aufmerkſam zu Neben dem Einſetzen der politiſchen Soldaten des Führers, die pater Paul Schulte, dem Volks miſſionar und verdienten machen. Sind doch die ſich täglich ereignenden Verkehrs 1. 0 Pionier des Weltmiſſionsweſens reſtlos begeiſtern. fälle auf den Straße 5. 3 5 PPP A000(cbbbb(bbTbbbT 0 unfälle auf den Straßen in Dorf und Stadt zahlreich und 9. betrüblich genug. So ereignete ſich in der Nacht vom Sams⸗ 6 beim r ol eie en n e e ee g 1 ö Dr. Soebbels ſagte 5 Der Polizeibericht meldet für die Berichtswoche tag zum Sonntag ein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang 1 1 1 eſt der deutſchen Schule 6 Anzeigen und zwar 1 wegen Verſtoß gegen die Reichs- auf der Heddesheimer Straße, die von Feudenheim nack 1* 5 5 kel 1 5 Ruheſtö 1 0 2 ö 3e, 1 75 1 5. 1 e ee raßenverkehrsordnun 3 wegen Ruheſtörung, gewerbe Wallſtadt zie Auf dieſer Straße de ein Radfahrer aus 1 0„Was deutſch empfindet, wird in alle Ewigkeit deutſch e 5 1 Deebſtah 78. ee zieht. Auf dieſer N 8. 18 1 empfinden, und niemand kann der erwachten deutſchen Nation Ip eien be te* n W 5. Feddesheim von einem Perſonenkraftwagen 11 erfahren, wo⸗ 1 ö ihre Liebe, ihr Zuſammengehörigkeitsgefühl und ihre innere Standesamtsnachrichten. Im i ſchweren Schädelbruch erlitt, daß er un⸗ 1 0 bundenbeit 5 all dem rauben, was jenſeits der Grenzen Jahres 1936 wurden in unſerer Gemeinde 16 Geburten, mittelbar nach dem Unfall ſtarb. Die näheren Einzelheiten 75 3 1 5 4* 1 0* 8 57. l g 3 Eßheſchließ 0 d 2 Sterbefä e beurkundet. 838 0 8 8 f. N 1055 licks fi 1„ 1 90 die Sehnſucht nach unſerer gemeinſamen Mutter Germania][ 6 ECheſchließungen und 1. terbefälle beurkundet 11 über den Hergang des ſchweren Unglücks ſind noch nicht feſt⸗ ö 1 trägt.“ Verloren ging geſtern nachmittag von der Schiller⸗ geſtellt, wie auch die damit zuſammenhängende Schuldfrage. ö 8 enſeits der Grenzen, in fremden Staaten, un- bis zur Alexanderſtraße eine Geldbö rſe mit 44 RM. noch der Aufklärung bedarf. d d der Viernheimer Amicitia Viernheim-Union Vöckingen 11 Zu dem Freundſchaftstreffen auf dem Waldſportplatz zwiſchen Amieitia Viernheim und Union Böckingen hatten ſich nur zirka 400 Zuſchauer eingefunden. Das Spiel ſelbſt hatte hingegen der Meiſterſchaftsſpiele einen ganz anderen Charakter; man möchte faſt ſagen, daß es an Humor nicht fehlte. Natürlich wurde um den Sieg gekämpft, aber nicht mit der Hingabe wie ſonſt. Dies mag wohl auf die zur Zeit herrſchende F ſtimmung zurückzuführen ſein. Und Freundſchaftsſpiel war, fiel die da es nun einmal nur ein Sache nicht ſo ins Gewicht und am kommenden Sonntag muß das wieder anders werden. Die Böckinger Mannſchaft hat wohl die Erwartungen, die man auf ſie ſetzte, erfüllt und zeigte ein ſehr ſchönes Spiel. In techniſcher Hinſicht waren ſie„heute“ unſerer Amicitia mindeſtens ebenbürtig. Viern⸗ heim trat in der bekannten Aufſtellung an, mit Ausnahme von Schmitt, für den der junge Stumpf eingeſetzt wurde. Er konnte ſich recht gut in die Fünferreihe einfuͤgen und ver- ſtand es beſonders in der erſten Hälfte, immer wieder Kiß Karl freizuſpielen. Leider hatte Kiß heute in ſeinen Aktionen Pech, ſodaß kein Erfolg zuſtande kam. Die rechte Sturmhälfte war bedeutend ſchlechter und fand ſich überhaupt nicht zu⸗ ſammen und erſt in der 2. Hälfte wurde es durch die Aus— wechslung von Müller durch Helfrich etwas beſſer. In der Läuferreihe war nur Bauersfeld auf dem Damm, während die beiden Außen ein ſchlechtes Deckungsſpiel zeigten. Die Hintermannſchaft, die das einzige Tor durch einen Deckungs⸗ fehler verſchuldete, hielt ſich gut. Man kann aufgrund der ſich beiderſeits gleichmäßig bietenden Torchancen mit dem Reſultat zufrieden ſein. Normaler Verlauf der Meiſterſchaftsjpiele im Gau Baben Die Tabelle im Gau Baden hat nach dem Verlauf der geſtrigen Spiele keine Verſchiebung erhalten; lediglich rückte der VfR. auf den 3. Tabellenplatz vor. Eine Ueberraſchung gab es alſo nicht, höchſtens das 6:3 in Pforzheim. Daß die Pforzheimer 6 Treffer markieren würden, hatte wohl nie— mand erwartet. Damit bleibt nun der VfL. Neckarau weiter⸗ hin in Abſtiegsgefahr.— Intereſſant ſcheint ja auch das Spiel in Waldhof gegen Mühlburg geweſen zu ſein; denn die Wald⸗ höfer hatten alle Hände voll zu tun, um die Punkte unter Dach und Fach zu bringen. Und der dritte Kampf im Bunde zwiſchen Phönix Karlsruhe und VfR. Mannheim endete wie im Vorſpiel unentſchieden(2:2). Der VfR. lag bis zur Pauſe 2:0 in Führung, doch geſtaltete Phönix das Spiel in der zweiten Hälfte ſo überlegen, daß das 2:2 in Ordnung geht. Doch dürfte trotz allem die Punkteſammlung von Karlsruhe etwas zu ſpät kommen; denn nach unſerer Anſicht . o Sport am Sonntag 1 1 Spiele gew. un. verloren Pkt. 1. FC. Pforzheim 13 8 2 3 18 Sp. Waldhof 11 8 1 2 f VfR Mannheim 13 6 1 25 16 Karlsruher FV 13 6 3 1 15 Germnia Brötzingen 13 5 2 6 12 Freiburger FC 13 5 2 6 12 Amicitia Viernheim 14 1 4 6 12 VfB. Mühlburg 13 3 5 5 11 VfL Neckarau 11 4 1 6 9 Phönix Karlsruhe 14 1 4 9 6 Neue Termine im Gau Baden Da Siffling vom SV. Waldhof jedenfalls die Spa⸗ nienreiſe der Nationalelf mitmachen wird, mußte die Termin⸗ liſte neu zuſammengeſtellt werden. Somit ſteigt am kom⸗ menden Sonntag ſchon der Großkampf im Mannheimer Stadion: VfR. Mannheim SV. Waldhof. Weiterhin ſpielen noch Mühlburg Viernheim und Freiburg Karlsruher FV. Weitere Termine am 16. Karlsruher FV. VfL. Neckarau Pforzheim am 23. Februar: VfB. Mühlburg Bf Februar: SV. Waldhof VfR. Mannheim Germania Brötzingen Pforzheim Germania Brötzingen VfR. Mannheim * L. Neckarau FC. Freiburg Handball Bezirksklaſſe: Ty. Viernheim ichlägt 1846 Mannheim 8:4 84) Wie ſchon ſo oft, iſt es auch geſtern wieder Wirklichkeit geworden: Unſere Turner zeigen ſich in der Hauptſache immer gegen Spitzenvereine von ihrer beſten Seite! Allerdings mögen wir hier gleich hinzufügen, daß dies geſtern nur in der 2. Halbzeit der Fall war. Für beide Parteien war dieſes geſtrige Pflichtſpiel von gleicher Bedeutung, beide Mannſchaften waren an dem Ausgang des Treffens nicht wenig intereſſiert. Infolgedeſſen lieferten ſich ſowohl Viernheim wie auch TV. 46 Mannheim einen in ſtets forſchem Tempo durchgeführten Kampf. Ohne Weiteres ſei zugegeben, daß die Gäſte, die in vollſtändig kompletter Aufſtellung antraten, inbezug auf Schnelligkeit, Technik und blitzartiges Stellungsſpiel ein klei— nes Plus hatten. Es war für die Außenſtehenden eine wahre Freude, zu ſehen, wie ſich die wieſelflinken Gäſteſtürmer immer und immer wieder frei ſpielten, wie ſie und dies hauptſächlich in der erſten Halbzeit immer wieder zu ungehinderten Wurfſtellungen kamen. Wäre hier nicht Effler im Tor auf der Hut geweſen, wer weiß, wie das Endreſultat lauten würde. So überſtand Viernheim dieſe erſte Drang⸗ periode der Mannheimer gut. Nach und nach fand ſich auch der Turnverein etwas beſſer zuſammen, ſodaß jetzt abwechſelnd beide Parteien das Geſchehen diktierten; im Gegenſatz zur zweiten Halbzeit, wo nur ausſchließlich Viernheim den Ton Hälfte etwas zuviel zu, ſodaß ſie dann gegen Schluß an der größeren Ausdauer und dem beſſeren Stehvermögen der Viernheimer ſcheiterten. Gelände, das den Mannheimern zu dieſer wohl in keinem Falle erhofften Niederlage verhalf? Sicherlich trug auch in der letzten halben Stunde nicht ein einziges Tor erzielen konnte, ſagt das übrige, es verleiht der drückenden Ueber⸗ legenheit der Hieſigen am beſten Ausdruck, die nicht weniger als fünfmal ihre Bemühungen und ihr aufopferndes Spiel durch etwas Zählbares belohnt ſahen. Wohl die Wenigſten hatten bei Seitenwechſel, wo Viernheim mit 3:4 im Hinter⸗ treffen lag, an einen ſolch hohen Sieg geglaubt. Hier hatte ſich wieder einmal gezeigt, was Ausdauer und ein unbezwing⸗ barer Siegeswillen zu erreichen vermögen. l Das Spiel beginnt mit Anſtoß der Turner, der Angriff wird abgeſtoppt, Mannheims Stürmer kommen vor das Tor der Hieſigen und nicht allzu viel hätte gefehlt, ſo wären ſie ſchon gleich in den Anfangsminuten in Führung gegangen. Knapp verfehlte der gut gemeinte Wurf ſein Ziel. Im Gegenzug ſpielt ſich Viernheim durch, Schmitt ſteht in freier Wurfſtellung, aber der ſcharf geſchoſſene Ball geht dicht am Pfoſten vorbei. Und gleich darauf kann Alter Gg. den Turnverein zur Führung bringen. Doch nicht lange dauerte es und Mannheim hatte durch Strafſtoß den Aus⸗ gleich erzielt. In ſchönen Kombinationszügen werden die 46er des öfteren gefährlich, doch vorerſt bleibt Effler Herr der Lage. Da iſt wieder Viernheim am Ball, in durchdachter Weiſe wird die Verteidigung überſpielt und nun iſt es Bur⸗ kert, der zum 2:1 einſendet. Mächtig ſtrengt ſich die Gäſte⸗ mannſchaft an, in unheimlich ſchnellem Tempo leitet ſie An⸗ griffe ein, und ſchon nach einigen Minuten hieß es wieder 2˙2 und gleich darauf 2:3 für Mannheim. Unſere Turner antworten mit dem 3. Treffer und bis zur Halbzeit iſt wiederum die Gäſtemannſchaft mit 3:4 in Führung. Nach Wechſel wendet ſich das Blatt, es ſpielt nur noch Viernheim, die Stürmer des Gegners kommen nur noch ſelten zu ge⸗ ſchloſſenen Angriffen. Schmitt kann hintereinander zweimal erfolgreich ſein, dann iſt es Burkert, der zum 7ʃ4 einſendet. Bis Schluß kann Viernheim das Endreſultat auf 84 ſtellen. Im Spiel der 2. Mannſchaften konnten ebenfalls die Hieſigen mit 64 ſiegreich bleiben. TG. Laudenbach— Poſtſportverein Mannheim 46 iſt für Phönix nichts mehr zu retten. Reſultate: 1. FC. Pforzheim VfL. Neckarau 6.3 Phönix Karlsruhe VfR. Mannheim 22 SV. Waldhof VfB. Mühlburg 324 „Variete“ mi fans Alpers, Anabela u. Rada Rödl FFC 4 Amtliche Bekanntmachung Raſſenerhebung für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Der Herr Reichs- und Preußiſche Miniſter für Er⸗ zährung und Landwirtſchaft hat die Durchführung einer Raſſenerhebung für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen angeordnet, die in den nächſten Tagen hier durchgeführt wird. Zweck dieſer Erhebung iſt die Gewinnung eines zah⸗ lenmäßigen Ueberblicks über die raſſenmäßige Zuſammen⸗ ſetzung des Viehbeſtandes und über den Stand der Zucht⸗ entwicklung in den einzelnen Gebieten des Deutſchen Reiches. Die Viehhalter werden angewieſen, ſich über die Raſſen⸗ art ihres Viehes genau zu orientieren, damit ſie im Zeit⸗ punkt ihrer Befragung zuverläſſige und ſichere Angaben ma⸗ chen können. Viernheim, den 28. Januar 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel * angab. Die Gäſte muteten ſich anſcheinend in der erſten Jahn Weinheim— Jahn Neckrau 15:4 TV. Friedrichsfeld TG. Oftersheim 8:6 Nachſtehend die Tabelle: Spiele gew. un. verloren Tore Pkt. Poſtſportverein M'iheim 12 9 1 2 82:58 19. Jahn Weinheim 12 8 1 3 17 Oftersheim 12 7 1 4 15 TV. Viernheim 12 6 0 6 60.61 12 Friedrichsfeld 12 6 0 6 12 Turnverein 1846 12 4 3 5 11 Leutershauſen 11 5 1 3 11 Laudenbach 12 5 1 6 11 MTG. Mannheim 11 4 0 7 8 Neckarau 12 1 0 11 2 * 1 Fußball: FV. Edingen— NV. Viernheim 6.1. le Haude Montag nochmals im bela Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim Heim⸗ gange unſerer lieben Verſtorbenen frau fnollonia adler geh. Winkenbaen ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir tiefgefühlten Dank. Ganz beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmh. Schweſtern für die treu⸗ ſorgende Pflege, für die Kranz⸗ und Blumenſpenden und den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Viernheim, den 3. Februar 1936 8 Die trauernden Hinterniienenen. Milchabjatzgenoßenſchaft Heute Montag nachmittag von 5—7 Uhr Auszahlung und Einzug der Ausgleichsbeiträge. Zeit bitte einhalten. Die neue Hofmann, Rechner. Wee doeh do ſch vn und ſeich lesbar wie Buchdtuc dutch die patentierte automaliſche bee ifo hund det 1 Uualltatswaren Zu Dilligen Preisen! Barchent u. Daunenköper Füllen und Daunen dmasld, 130 u. 160 breit .— l 9 5 6 Hallun, so und 130 breit auuααν* 2 e enucher, Laken und Rissen Robert Steiert Manufaktur u. Modewaren. Wäſche und Ausſteuer, Manufaktur⸗ und Modewaren ———— raſchen und ſicheren Bezirksvertreter Alred Werner gensneim a. b. B. EIO erzielen Sie durch Auf⸗ gabe einer Anzeige in der Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Die große Spitzenfilm⸗Senſation Hans alhers in Variele“ Achtung! Heute Montag nochmals im Central-Film⸗Palaſt. Ein einmaliges Filmerlebnis iſt„Varietee“ mit Hans Albers. Ein Großfilm aus der romantiſchen Welt der Ar⸗ tiſten, der wieder zum Tagesgeſpräch wird. Ein unerſchöpf⸗ licher Zauber geht von der Welt des Varietees und Zirkus aus. Die bunte Reihe von Artiſten, kraftvoll gebauten Männern und intereſſanten Frauen, die unermeßliche Vielfalt der Leiſtungen, die einen ewigen Wechſel zwiſchen ſtaunender Bewunderung, fröhlichem Lachen und atemloſer Spannung beim Zuſchauer hervorrufen, zieht die Menſchen immer wieder in ihren Bann. Vor allem ſind es die„großen Nummern“, jene gefahrumlauerten Artiſtentrupps, die Abend für Abend in tollkühner Arbeit ihr Leben wagen. So ein Artiſtentrio ſpie⸗ len in dieſem Film H. Albers, Annabella und Attila Hörbiger, drei Künſtler von Weltruf und Format. Unter der Regie von Nicolas Farkas ſieht man außerdem u. a. Karl Etlinger, Gerhard Damann, Elſe Reval, Nicolai Collin, Guſtav Püttjer und Ernſt Rotmund. Wer„Varietee“ mit Hans Albers nicht ſieht, verſäumt wirklich etwas. Es iſt zu begrüßen, daß die Bavaria einen Film aus dieſer Welt gedreht hat. Annabelle und Hans Albers dürften die gegebenen Partner ſein, um das Leben dieſer Menſchen in ſeinen Höhen und Tiefen ſo darzuſtellen, wie es wirklich iſt: menſchlich⸗leidenſchaftlich und arbeitsfa⸗ natiſch. Leidenſchaft und Arbeit, Liebe und Haß, Rivalität und Kampf erzeugen im Leben große Spannungen. So iſt es auch in dieſem Film aus der Welt des„Varietees“. Er wird dasſelbe Intereſſe beim Publikum erwecken, wie artiſtiſche Arbeit im Varietee das Milieu bürgt dafür. Ein Beſuch noch heute lohnt ſich. Gegen die wilden Hauſierer. In jüngſter Zeit häufen ſich wieder die Klagen über den wilden Hauſierhandel. Die Prüfung, ob es ſich um wilde Hauſierer handelt oder nicht, iſt aber gar nicht ſo ſchwer. Spricht ein Hauſierer vor, ſo muß dieſer auf Verlangen den Wandergewerbeſchein für 1936 und die Plakette des Reichsverbandes ambulanter Ge⸗ werbetreibender vorweiſen können. Außerdem beſteht die Ver⸗ fügung, daß auf den Koffern und Kaſten, die ein Hauſierer Adolf Hitlerſtr. 2 Viernheimer Volkszellung mitführt, deutlich ſichtbar der Namen und der Wohnort an⸗ gebracht iſt. Gaflhaus zum Löwen großen ladet zu ihrem am Samstag, den 1936, abends 8.11 Ahr ſtattfinder 8. Februar den öjjentlichen . 3 1 iaskenball höflichſt ein. Maskenkarten Mk. 80 im„Löwen erhältlich.— Oder war es das ungewohnte, große cr 0 dieſer Umſtand dazu bei. Schon die Tatſache, daß Mannheim ze 15 8 — 7* 23223**««4 ä ———¼4 —B— ä—ç—ßr,õ T 7 S 8 ö — 8 3 e —— Fußball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: FSV. Frankfurt— Eintracht Frankfurt 0:0 Boruſſia Neunkirchen— Phönix Ludwigshafen 6:0 Kickers Offenbach— FK. Pirmaſens 2:0 Wormatia Worms— Union Niederrad 4.1 Opel Rüſſelsheim— FV. Saarbrücken 0:0 Gau Baden: Phönix Karlsruhe— VfR. Mannheim 22 SV. Waldhof— VfB. Mühlburg 2 0 1. FC. Pforzheim— Bf. Neckarau 6:3 Gau Württemberg: Ulmer FV. 94— Sfr. Eßlingen 0:1 Stuttgarter Sc.— Stuttgarter Kickers 131 Gau Bayern: 1860 München— Wacker München 5:0 1. FC. Nürnberg— Bayern München 471 SVg. Fürth— Fe. Bayreuth 6:0 Gau Mittelrhein: VfR. Köln— Mülheimer SV. 75 Sülz 07— Tura Bonn 33 Bonner FV.— Kölner CfR. 8 TuS. Neuendorf— Eintracht Trier 72 Weſtmark Trier— Kölner SC. 99 2:0 Gau Nordheſſen: Kurheſſen Kaſſel— Hanau 93 223 Kurheſſen Marburg— Boruſſia Fulda 1:3 SV. Bad Nauheim— Germania Fulda 928 Güdweſt Boruſſia Neunkirchen— Phönix Ludwigshafen 6:0(3:0). Trotz der hohen Torquote konnten die Boruſſen nicht ganz befriedigen. Begünſtigt wurden die Platzherren ein⸗ mal dadurch, daß Ludwigshafen mit vier Erſatzleuten er⸗ ſchien, zum andern dadurch, daß Klett bereits in der erſten Halbzeit verletzt wurde und ausſchied. Schwach war der Phönix⸗Rechtsaußen, die Verteidigung gefiel, Zettel hätte vielleicht das eine oder andere Tor halten können. Der beſte Phönix⸗Spieler war der Linksaußen Statter. Die Bo— ruſſen gingen in der 25. und 30. Minute durch zwei Tore von Petri in Führung, ein Eigentor brachte ihnen eine 3:0⸗Halbzeit-Führung. Nach der Pauſe erhöhte Theobald auf 5:0 und fünf Minuten vor Schluß war Petri ein ſechſtes Mal erfolgreich. Das fünfte Tor reſultierte aus einem Elfmeter, den Theobald verwandelte. Kickers Offenbach— Is 03 Pirmaſens 2:0(1:0). 7000 Zuſchauer hatten ſich auf dem Bieberer Berg ein⸗ gefunden, die unter Leitung von Müller⸗Griesheim ein pannendes Spiel erlebten. Die beiden Offenbacher Tore fielen jeweils zu Beginn der Spielhälften. Verloren hat in dieſem Spiel überraſchend die beſſere Mannſchaft, denn die Gäſte waren den Offenbachern ſtark überlegen. Eine hervorragende Leiſtung zeigte bei den Pirmaſenſern der ſeit langem wieder einmal ſpielende Hergert als rechter Läufer, der den Offenbacher linken Flügel vollkommen kalt ſtellte. Im Sturm der Gäſte war Lutz die treibende Kraft, neben ihm hielt ſich noch Neuner ſehr gut. Hätte der Pir⸗ maſenſer Sturm die Schußſtiefel nicht zu Hauſe/ gelaſſen, dann hätte das Endergebnis anders lauten können, ſo aber vergaben die Gäſte auch die beſten Chancen. Baden SB Waldhof— BfB Mühlburg 3:1(0:0). Die Mühlburger Elf hinterließ in Waldhof einen glän⸗ zenden Eindruck und gab ſich erſt nach hartnäckiger Gegen⸗ wehr geſchlagen. In der erſten Hälfte hatten die Gäſte jo⸗ gar mehr vom Spiel, aber der Sturm war zu ſchwach, um ſich gegen die gute Waldhof-Abwehr erfolgreich durchſetzen zu können. Auf der anderen Seite verſtand es auch der Waldhof⸗Sturm nicht, die ausgezeichnete Mühlburger Hin— termannſchaft. in der Torhüter Becker und Verteidiger Rink überragten, zu überwinden. Nach der Pauſe kam dann Waldhof beſſer ins Spiel, allerdings gilt dieſe Feſt— ſtellung nur für die erſte Viertelſtunde. In dieſer Zeit ge— lang auch dem Linksaußen Günterroth der Führungstref— fer. In der Folge war die Partie wieder völlig ausgegli⸗ chen, aber zum Schluß raffte ſich Waldhof noch einmal auf, und Bihlmeier und Weidinger ſchoſſen auch noch zwei Tore. Mühlburgs Mittelſtürmer Fach verwandelte fünf Minuten vor dem Ende einen Freiſtoß und damit ſtand das End— ergebnis feſt. Phönix Karlsruhe— UfR Mannheim 2:2(0:2). Der badiſche Meiſter, VfR Mannheim, kam auch im Rückſpiel gegen den Karlsruher Phönix über ein Unent⸗ ſchieden nicht hinaus. In der erſten Hälfte diktierte er zwar das Spiel eindeutig und ſicherte ſich auch durch Langen- bein eine verdiente 2:0⸗Führung, aber nach der Pauſe wendete ſich das Blatt zugunſten der Karlsruher, die ſchließlich noch zu einem durchaus verdienten Unentſchie⸗ den kamen. Gegen Schluß hatten die Mannheimer ſogar Mühe. das Unentſchieden zu halten. Auf Mannheimer Den q pot yum donntag Seite gefielen Langenbein, Mary, Adam und die geſamte Läuferreihe, in der Kamenzin wieder mitwirkte. Die Abwehr war in der erſten Halbzeit ſehr gut, ſpäter leiſtete man ſich aber einige Schnitzer.— Die Phönix⸗Elf fand ſich in der erſten Hälfte gar nicht zuſammen, wohl deswe⸗ gen, weil ſie wieder allzu defenſiv ſpielte. Nach der Pauſe lockerten die Karlsruher die Deckung und wurden ſchließ⸗ lich eindeutig überlegen. 1. IC Pforzheim— fe Neckarau 6:3(2:3). Die Neckarauer lieferten im„Brötzinger Tal“ eine recht gute Partie, aber ſie verausgabten ſich in der erſten Halb- zeit zu ſehr und waren zum Schluß ziemlich abgekämpft, ſo daß Pforzheim einen viel klareren Sieg als verdient landete. Gleich nach Beginn kamen die Gäſte aus einem Gedränge heraus zum Führungstor, aber Rau und Große brachten Pforzheim 2:1 in Front. Die im Feld vorzüglich ſpielenden Neckarauer ſetzten ſich mächtig ein und ſahen ihre Bemühungen auch durch zwei Treffer von Möhler und Düſter belahnt. Nach der Pauſe ſchoß Rau ſofort ein drittes Tor für Pforzheim, dann hielt Nonnenmacher einen von Wenzelburger geſchoſſenen Elfmeter und damit war die letzte Chance, für die Gäſte dahin. Pforzheim wurde immer überlegener, ſchaffte aber erſt in der letzten Viertel— ſtunde die entſcheidenden Tore. Württemberg 0 Stuttgarter SC.— Stuttgarter Kickers 111. Das große Stuttgarter Ortstreffen, in dem es um die Führung, ja vielleicht um den Endſieg in der württembergi⸗ ſchen Fußballmeiſterſchaft ging, endete vor 15 000 Zuſchauern mit 1:1 unentſchieden. Die Kickers hätten eigentlich den Sieg verdient, denn ſie mußten 70 Minuten lang mit zehn Mann ſpielen: ſie hielten ſich aber trotzdem überlegen. Auf der anderen Seite konnte der SC. nicht ſein gewohnt gutes Spiel durchführen und war meiſt defenſiv, da die rechte Seite zu langſam war. Das Spiel begann verheißungsvoll für den SC., der hintereinander drei Ecken erzielte. Dabei wurde der Stuttgarter Verteidiger Überich aus kurzer Entfer⸗ nung innerhalb des Strafraums angeſchoſſen; der Schieds⸗ richter gab aber Eckball. Als in derſelben Minute U. Hand ſpielte, diktierte Schiedsrichter Stadelmaier(Stutt⸗ gart) einen Elfmeter gegen Kickers, den Eyßele in der 7. Minute zum Führungstreffer für den SC. verwandelte. In der 15. Minute verwandelte Strickrodt eine Flanke von Baier zum 1:1⸗Ausgleich. Güddeuiſche Handball⸗Amſchau Die ſüddeutſchen Punktekämpfe wurden natürlich durch das Saarbrücker Länderſpiel gegen Luxemburg, wenigſtens was die Gaue Südweſt und Baden betrifft, die die Spieler ſtellten, etwas in Mitleidenſchaft gezogen. Wiebergeburt Ueber die Kampfbahnen des alten griechiſchen National⸗ heiligtums Olympia haben die Jahrhunderte und Jahr⸗ tauſende den erdigen Mantel der Geſchichte gebettet. Aber der friedliche Wettkampf, der Athleten, Dichter, Schriftſteller und Künſtler des Altertums in dem olympiſchen Forum ſah, hat die geſchichtliche Wirkſamkeit jenes Volkes überdauert, dem er einſt Quelle ſeiner Kraft und das Band völkiſchen Gemeinſchaftserlebens war. In Zeiten, in denen ſich die griechiſchen Stadt⸗Staaten gegenſeitig befehdeten, waren die lympiſchen Spiele und das mit ihnen verbundene delphiſche Orakel die einzige Sammelſtätte des Griechentums, welche 0. Schickſalsgemeinſchaft zum Bewußtſein rachte. 5 Die Erinnerung mag in Stunden angebracht ſein, in denen ein Volk wie das unſrige ſich zu demſelben fried⸗ lichen Wettkampf der völkiſchen Kraft und Leiſtung rüſtet, die einſt den Kämpfern in den olym⸗ piſchen Bahnen ihre weltgeſchichtliche Sendung eintrug. Vor wenigen Tagen erlebten wir den Vorbeimarſch von Stürmen der Alten Garde in der Wilhelmſtraße, und die politiſche Geſchloſſenheit und Einheit einer Nation kam uns in ihrem Wert zum Bewußtſein, als wir uns den ſo bedeut⸗ ſamen Lebensabſchnitt des Einſatzes dieſer Männer für die Gemeinſchaft vor Augen hielten. Und während geſtern noch die weltanſchauliche Geſchloſſenheit und die Einordnung des einzelnen unter einem politiſchen Willen ſo lebendig demonſtrierten, wird heute ſchon durch die Eröff⸗ nung des dritten Reichsberufswettkampfes auch im Beruflichen der Gedanke der Leiſtung für die Gemein— ſchaft, der Gedanke des Wettkampfes um der Gemeinſchaft willen im beruflichen Leben proklamiert. Es iſt eine Fügung des Schickſals, daß zu dieſem poli⸗ tiſchen und beruflichen Tatbekenntnis, zu dieſem natio⸗ nalen olympiſchen Geiſte des Eintretens des ein⸗ zelnen für alle, dem Meſſen der Kräfte zu der friedlichen Ertüchtigung der Nation der internationale olym⸗ piſche Gedanke, der völkerverbindende Geiſt des Spor⸗ tes auf deutſchem Boden die olympiſche Fackel entzündet. —— As A.⸗Sporfführer nach ihrer Ankunft in Bremerhaven. Von links: Der Präſi⸗ dent des amerikaniſchen Olympiſchen Komitees, Avery Brundage; Kom⸗ modore Ziegenbein, der Führer der„Bremen“; der Schatzmeiſter des Komitees, Guſtav Kirby, und der Sportführer der Deutſch⸗Amerikaner, Dietrich Wortmann. Weltbild(Mz. In Südweſt gab es überhaupt keine Punktekämpfe, da man in letzter Stunde auch noch das Treffen ziſchen Kaiſerslautern und Haßloch abgeſetzt hatte. 4 In Baden fand nur eine Begegnung ſtatt, denn der TSV Nußloch verzichtete auf die Fahrt nach Mannheim und überließ dem VfR kampflos die Punkte. Im Kampf um den zweiten Tabellenplatz behauptete ſich die Tad Ketſch überaus ſicher mit 9:5(7.2) gegen den TV Seckenheim. 8 In Württemberg waren die führenden Mann⸗ ſchaften ſpielfrei; die vom Abſtieg bedrohten Vereine hat⸗ ten diesmal das Wort. Der TV Cannſtatt kam in Eßlingen gegen den TSV zu einem glücklichen 3:2⸗Sieg, was für ihn ſicher den Verbleib in der Gauliga bedeutet. Der Eß⸗ linger TS iſt nun glücklich Tabellenletzter gemeinſam mit dem Stuttgarter TV. Der Tod Göppingen rettete als Gaſt der dad Eßlingen ebenfalls einen wertvollen Punkt(7:7). Die Tgd Schwenningen rückte durch einen 3:2(3: ⸗Sieg über den kampfkräftigen TS Süßen vorübergehend auf den zweiten Platz vor. In Bayern kam 1860 München zum erwarteten Sieg(9:5) über den BC Augsburg, außerdem hatten die Münchener noch die Freude, einen Punktverluſt der SpVg. Fürth im Lokalkampf gegen den 1. FC Nürnberg(10:10) zu erleben. Fürth liegt nun wieder zwei Punkte hinter 1860, ſetzt aber alle Hoffnungen auf das in Fürth ſtatt⸗ findende Rückſpiel gegen die„Löwen“. Polizei Nürnberg brachte ſich durch einen 6:3⸗Sieg über den T Leonhard⸗ Sündersbühl aus der Abſtiegsgefahr. BC Augsburg und TW Leonhard⸗Sündersbühl werden abſteigen. * Handball⸗Refordſieg über Luxemburg Mit 33:3 von Deutſchland geſchlagen. Vor 6000 Zuſchauern kam es am Sonntag in Saar- brücken zum erſten Handball-Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Luxemburg, nachdem der erſte Termin, und zwar der 1. Dezember des letzten Jahres in Luxem⸗ burg einem Dauerregen zum Opfer gefallen war. Das Saarbrücker Spiel war eine vollkommen einſeitige Ange— legenheit. Die deutſche Elf, die mit zwei Ausnahmen aus Spielern des Gaues Südweſt darunter ſechs Saarländern, gebildet wurde, ſchlug ſich ganz ausgezeichnet. Die Miſchung zwiſchen bewährten Nationalſpielern und ehrgeizigen Neu- lingen bewährte ſich ſehr gut. Die deutſche Elf ſpielte immer überlegen und trotz der 33 Tore ſehr uneigennützig. In der Luxemburger Mann— ſchaft gab es mit dem rechten Läufer und dem Mittelſtür⸗ mer, der alle drei Gegentore ſchoß, Spieler, die über den Durchſchnitt hinausragten. Mit 16:0 ging es in die Pauſe. Nach dem Wechſel fiel zunächſt noch ein weiterer deuͤtſcher Treffer, dann kam Luxemburg zum erſten Gegentor. Die weiteren Luxemburger Tore wurden beim Stande von 3011 erzielt. In die deutſchen Tore teilten ſich Freund(Darm. ſtadt 98) mit neun, Leonhard(Polizei Darmſtadt) mit ſieben, Lang(S Waldhof) mit ſieben, Krämer(Neu⸗ weiler mit ſechs und Schwemmle(Dudweiler) mit vier Erfolgen. von Olympia Die Olympiaden der Griechen ſind eine Angelegenheit der Nation, der Ausdruck des völkiſchen Willens der Grie⸗ chen geweſen. Aber mit dem Verfall des Griechentums ver⸗ fiel nicht der olympiſche Gedanke. Er war eingebrannt in die Geſchichte der Welt, und wie er einſt eine Nation zu⸗ ſammenſchloß, ſo hat ihn die Neuzeit berufen, Brücken unter den Völkern zu ſchlagen und ſomit das Wertvollſte zu leiſten, was ſeit hundert Jahren im Dienſte des Weltfrie⸗ dens getan worden iſt. So reichen ſich in dieſen Wochen und Monaten die na— tionale und internationale Idee, welche aus den olympiſchen Ruinen der Nachwelt überliefert worden ſind, auf deutſchem Boden die Hand. Die deutſchen Sportler begrüßen freudig die Sportkameraden der Welt. Ihr Wunſch iſt es, daß der Geiſt, der ihren Wettſtreit beſeelen wird, über die olym⸗ piſchen Kampfbahnen hinaus ſich zwiſchen den Völkern Gel— tung verſchaffen möge. Gleichzeitig aber gehen Deutſchlands junge Arbeiter ans Werk, um im Berufsleben dem ſport⸗ lichen und politiſchen Geiſt der Ertüchtigung für die Nation zu dienen. Sie zeigen aller Welt in dieſen Stunden, daß der olympiſche Geiſt der Kameradſchaft nicht nur auf den deutſchen Raſenflächen, ſondern überall im Herzen der Nation, in den Betrieben und Werkſtätten, in den Berufsſchulen und in den Hochſchulen lebt. Wohl unterſcheiden ſich der ſportliche und der berufliche Olympiagedanke. Sollen ſich hier die Beſten der Nation im Kampfe mit den Beſten der Welt meſſen, ſo ſoll in dem Wettkampf der deutſchen Arbeiterjugend nicht der Rekord, ſondern die gute Durchſchnittsleiſtung, nicht eine abnorme Geſchicklichkeit, ſondern eine körperliche, berufliche und po⸗ litiſche Ausgeglichenheit, der geſunde Geiſt im geſunden Kör⸗ per erzogen werden. In der Geſamtleiſtung der Mannſchaf⸗ ten findet das berufliche und das ſportliche Ideal ſeine Ge⸗ meinſamkeit. Ethiſche und phyſiſche Werte ſollen geweckt werden, Geſichtspunkte, die vielleicht nicht in demſelben Maße im griechiſchen Olympia vorhanden waren, Ideale aber, die im geſamten Leben des ſpartaniſchen Staates im⸗ mer wieder ausſchlaggebend geweſen ſind. In Deutſchland hat die olympiſche Idee ihre moderne Wiedergeburt erfahren. Mögen in dieſem Sinne die ſtarken und geſunden Kräfte der Welt jene große geiſtige Wende und den politiſchen Umbruch in Deutſchland verſtehen, aus dem heraus ſie im Reiche einer ſo herzlichen Aufnahme ge⸗ wiß ſein dürfen. Das Hämmern und Klopfen der deutſchen Arbeiterjugend in den Betrieben ſoll als wahres Sinnbild deutſchen Geiſtes und als die deutſche Begleitmuſik verſtan⸗ den werden, welche der Wirt den olympiſchen Gäſten der Welt als Ausdruck ſeines Weſens und Wollens zum Empfang darbieten kann. Günter Kaufmann Werbung für die Olympiſchen Spiele Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg in Südamerika. Das Preſſeamt der Auslandsorganiſation der NSDAP teilt mit: Der bekannte Kolonialpolitiker Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg beſuchte auf einer Reiſe die ſüd⸗ amerikaniſchen Staaten. Ueberall wußte der Herzog Freunde zu werben für das neue Deutſchland und ſeinen Führer. Als Mitglied des internationalen und des deutſchen Olympiſchen Komitees und des Organiſationsausſchuſſes für die XI. Olym⸗ piſchen Spiele knüpfte er Verbindungen mit den politiſch und geiſtig führenden Kreiſen Südamerikas an. Er hatte Unter⸗ redungen u. a. mit dem argentiniſchen Staatspräſidenten General Juſto und dem Außenminiſter Dr. Lamas. E