12 iernheimer kliung 2 Vereins- und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ 5, ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ e nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. 0 Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Dez. 35: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Pol Bielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 29 Flendsbüder aus dem sudetenlande In den letzten Wochen iſt die tſchechoſlowakiſche Regierung zum wiederholten Male mit beſonderer Eindringlichkeit auf die furchtbaren Notſtände in den Hungergebieten der ſudetendeutſchen Bevölkerung hingewieſen worden. Zwei ihrer Miniſter haben ſich beſonders damit beſchäftigen müſſen. Im Geſundheitsausſchuß des Prager Abgeordnetenhauſes hat der Miniſter Dr. Czech ſeinen Bericht über die geſundheitliche Lage der Bevölkerung des tſchecho⸗ ſlowakiſchen Staatsgebietes erſtattet. Daraus geht hervor, daß die Lage in den übrigen Teilen des Landes in keiner Weiſe mit der in den ſudetendeutſchen Gebieten verglichen werden kann. Er ent⸗ rollte ein Bild der leiblichen und ſeeliſchen Not der ſudeten— deutſchen Bevölkerung, vor allem des Elends unter den Kindern, deſſen furchtbare Wirklichkeit in den Zahlen, die der Miniſter hier nennen mußte, nur ganz unzulänglich zum Ausdruck kommt. Wenige Tage ſpäter war die Abgeordneten-Vereinigung der Sudetendeutſchen Partei beim Fürſorgeminiſter Necas in Prag vorſtellig geworden. Der Sprecher der ſudetendeutſchen Kammer— fraktion, der Abgeordnete Sandner, hat dem Miniſter noch ein— mal die Notlage der Bevölkerung geſchildert und zugleich darauf hingewieſen, daß die Fürſorgemaßnahmen der Prager Regierung keine nennenswerte Erleichterung gebracht haben, weil ihre Durch— führung von politiſchen Geſichtspunkten beſtimmt ſei. * Praktiſch hat ſich dabei eine ſo unterſchiedliche Behandlung der tſchechiſchen und ſudetendeutſchen Notſtandsgebiete durch die ausführenden Organe der Behörden ergeben, daß die Fürſorge— maßnahmen für die ſudetendeutſche Bevölkerung ſtellenweiſe un— wirkſam bleiben. Einige Zahlen mögen die Praxis der unteren Behörden erläutern: Der Deutſche Hauptverband der Induſtrie in der Tſchechoflowakei hat eine Statiſtik über die Verteilung der Arbeitsloſigkeit auf die einzelnen Staatsgebiete für das Jahr 1935 veröffentlicht. Daraus ergibt ſich, daß zum Ende des Jahres auf 1000 Einwohner der Geſamtbevölkerung der Tſchechoſlowakei 54,1 Arbeitsloſe kamen. Ein Vergleich des Anteils der tchechiſchen und ſudetendeutſchen Gebiete ergibt aber eine erſchütternde Zahlen— ſprache: in den von tſchechiſcher Bevölkerung bewohnten Gebieten kommen auf 1000 Einwohner 43,7 Arbeitsloſe, dagegen in den ſudetendeutſchen Gebieten auf 1000 Ein⸗ wohner 94,1 Arbeitsloſe. Dieſes Bild wird noch ergänzt durch einen anderen Vergleich. Die Statiſtik des deutſchen Induſtrieverbandes hat zwölf Bezirke mit Höchſtziffern und zwölf Bezirke mit den niedrigſten Ziffern der Arbeitsloſigkeit herausgegriffen. Anter den erſten zwölf Be— zirken ſind nur zwei mit überwiegend tſchechiſcher Bevölkerung, dagegen unter den Bezirken mit der niedrigſten Arbeitsloſenziffer nur ein einziger mit ſudetendeutſcher Bevölkerung. Dieſe neueſten Zahlen beweiſen die Tatſache ganz eindeutig, daß die ſudeten— deutſche Bevölkerung in einem außerordentlich hohen Maße von der Arbeitsloſigkeit betroffen iſt, ja man kann ſogar ſagen, daß das Sudetendeutſchtum die Hauptlaſt der wirtſchaftlichen Not— lage und der Arbeitsloſigkeit in der Tſchechoſlowakei zu tragen hat. Dieſer erſchütternden Tatſache ſteht die andere gegenüber, auf die der Sprecher des Abgeordnetenklubs der Sudetendeutſchen Partei den Miniſter Necas erneut aufmerkſam gemacht hat, daß nämlich bei der Durchführung der von der tſchechoſlowakiſchen Regierung beſchloſſenen Hilfs- und Fürſorgepolitik die ſudeten— deutſche Bevölkerung in unverkennbarer Weiſe benachteiligt, die tſchechiſchen Gebiete aber, die von der Kriſe viel weniger betroffen ſind, in demſelben Maße bevorzugt werden. So werden rund 60 v. H. der ſudetendeutſchen Arbeitsloſen von der Fürſorgepolitik der Regierung überhaupt nicht erfaßt. * Infolge der völlig unzureichenden ſtaatlichen Hilfsmaßnah— men für die Notſtandsgebiete hat die ſudetendeutſche Bevölkerung bereits in den vergangenen Jahren zur Selbſthilfe gegriffen. Trotz der Verelendung und des geſundheitlichen Niederganges großer Teile der Bevölkerung hat die vor allem von der Partei Konrad Henleins durchgeführte„Sudetendeutſche Volkshilfe“ im Winter des Jahres 1934/35 noch bedeutende Mittel zur Linderung der ärgſten Not aufgebracht. Es wurden insgeſamt 6,1 Millionen tſchechiſche Kronen an Geld geſammelt, daneben Lebensmittel, Kleider und Heizmaterial im Werte von 1,6 Millionen Kronen. Das Hilfswerk wurde auch während des Sommers 1935 fortgeſetzt. Soweit Mittel zur Verfügung ſtanden, haben die ſudetendeutſchen Hilfsorganiſationen während der Schulferien die Verſchickung er⸗ frankter und erholungsbedürftiger Kinder aus den Familien der Arbeitsloſen durchgeführt. Aber alle dieſe Selbſthilfemaßnahmen ſind nur ein Tropfen auf den heißen Stein des großen Elends geweſen. Die Folgen der Anterernährung der Kinder in den letzten Jahren machen ſich jetzt in einem Ausmaße bemerkbar, die die größten Befürchtungen für die zukünftige bevölkerungspolitiſche Entwicklung des Sudetendeutſchtums wecken müſſen. Rachitis und Lungentuberkuloſe haben erſchreckend um ſich gegriffen. Das Zahlenmaterial der ärztlichen Beratungsſtellen ſpricht eine er— ſchütternde Sprache. In den von der Arbeitsloſigkeit beſonders ſchwer betroffenen Induſtriegebieten Nordböhmens ſind die Zif⸗ fern der unterernährten Schulkinder außerordentlich groß. Aber nicht nur bei den noch ſchulpflichtigen Kindern zeigen ſich dieſe Folgen. Unterernährung und Hungerkrankheiten machen ſich auch bereits unter der heranwachſenden älteren Jugend bemerkbar, die ſeit Jahren ohne Arbeitsmöglichkeit und vielfach körperlich ſchon ſoweit heruntergekommen iſt, daß es auch nach einer Beſſerung der Wirtſcha Zahre dauern würde, bis der größte Teil der 1 2 n ärnerli-. 0 kräftig i 5 A mieder poll arbe! Dienstag, den 4. Februar 1936 12. Jahrgang Neue italieniſche Warnung vor Sanktionen „Der erſte Abſchnitt einer Blokade“ DNB. Rom, 3. Febr. In außerordentlich ernſten Worten nimmt am Montag das halbamtliche„Giornale d' Italia“ zur gegenwär— tigen Lage Stellung, die es als die einer ſteigenden Anordnung und eines wachſenden Durcheinanders bezeichnet. Mit dem Zu— ſammentritt des Erdölausſchuſſes in Genf werde der wahn— witzige Weg der Sanktionen dem Abgrund entgegen fortgeſetzt. Hier beginne der erſte Abſchnitt einer Blockade, die eine militäriſche Maßnahme ſei und die militäriſche Gegenmaßnah— men in Bewegung ſetzen müſſe. Hieraus leite ſich ſodann mit Gewißheit die Ausdehnung eines Streites auf Europa ab, den Mufſolini auf kolonial-afrikaniſchen Charakter beſchränken wollte. Italien ſei jedoch das letzte Land, das eine ſolche Mög— lichkeit fürchte, da es geeinigt im Innern und gewappnet für jede Aeberraſchung weder in Europa noch in der Welt verein⸗ ſamt daſtehe. Das Vertrauen in die Gerechtigkeit des Völker⸗ bundspaktes ſei heute zu Ende. Man könne auch feſtſtellen, daß die Sanktionen, dieſe ſogenannte Sache der Gerechtigkeit, im Gegenteil die größte Waffe der Angerechtigkeit ſeien, da ſie nur auf der Macht und der Monopolſtellung der großen Weltreiche aufgebaut und möglich gemacht worden ſeien, denen gegenüber die kleinen Sanktionsſtaaten ſich dauernd unterwerfen müßten. Die Wirkung der Sanktionen auf die Mehrheit der Staaten ſei entweder eine Verkümmerung oder der Verzicht auf die nationale Würde oder eine Rückwirkung, die ſich in der Bildung neuer politiſcher Bündniſſe der ſich be⸗ droht fühlenden Staatengruppen und der Bildung von Wirt⸗ ſchaftsautarkien äußert. Kein Land fühle ſich durch die Formel von der Kollektiven Sicherheit und dem unteilbaren Frieden wirklich geſchützt. Mit England im abeſſiniſchen Streit verbun⸗ den, wiſſe Frankreich genau, daß die engliſche Fall zu Fall⸗ Politik ihm nicht die Gewißheit eines Beiſtandes mit ſelbſt⸗ tätiger Wirkung zuſichere. Abſchließend betont das Blatt er⸗ neut, Muſſolini habe den afrikaniſchen Streit auf eine Kolo⸗ nialangelegenheit beſchränken wollen, der Sanktionismus dehne ihn aber auf Europa aus. Völkerbundsratsſitzung in Bukareſt? DNB. London, 2. Febr. Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ Außenminiſter Titulescu habe in uſſolini iſt „Die Regenzeit wird die DNB. Paris, 3. Febr. Muſſolini gewährte einem Vertreter des„Paris Soir“ eine Anterredung, in deren Verlauf er ſich recht zuver⸗ ſichtlich über den Fortgang des Feldzuges äußerte. Der Duce Der diplomatiſche meldet, der rumäniſche gab ſeiner Verſicherung Ausdruck, daß die Abeſſinier letzten Endes nicht den Sieg davontragen würden. Auch die bevor— ſtehende Regenzeit beeinflußt ihn in ſeiner hoffnungsvollen Haltung nicht. Selbſt wenn man annehme, daß es täglich vier Stunden regnen werde, ſo trete hinterher doch Sonnenſchein ein und dieſe Sonne trage zur Ermunterung ſeiner Soldaten ſehr viel bei. Aeber 1000 italieniſche Soldaten hätten außer— dem bereits eine Regenzeit mit durchgemacht und nicht ſonder⸗ lich darunter gelitten. Die anderen würden ſie ebenſo über⸗ ſtehen. Auf alle Fälle werden die Abeſſinier ſehr viel mehr darunter zu leiden haben; denn Italien würde immer die Mög⸗ lichkeit haben, ſeine Truppen mit dem Notwendigen zu verſor⸗ gen, was bei den Abeſſiniern nicht ſehr ſicher ſei. Die Regen— Paris den Vorſchlag gemacht, daß der Völkerbundsrat ſeine nächſte Sitzung in der rumäniſchen Hauptſtadt abhalten ſolle. Durch einen ſolchen Schritt würde es ermöglicht werden, daß alle Staatsmänner, die unmittelbar an dem Donaupakt intereſſiert ſind, zuſammen mit den Vertretern der Großmächte für einen Meinungsaustauſch zur Verfügung ſtehen. Ob der Vorſchlag Ditulescus allgemein angenommen werde, ſei jedoch noch nicht bekannt, da einer Fortverlegung des Völkerbundsrats von Genf gewiſſe techniſche Schwierigkeiten im Wege ſtänden. Der Arbeitsplan des Erdölausſchuſſes der Sanktionskonferenz DNB. Genf, 3. Febr. Die erſte Sitzung des Sachverſtändigen-Ausſchuſſes für die Erdölſperre, an der ein Vertreter Venezuelas als Beobachter teilnimmt, war den formalen Grundlagen der Arbeit gewidmet. Es wurden zwei Anterausſchüſſe eingeſetzt: der eine für Trans- portfragen, der andere für die Erzeugung und die damit zu— ſammenhängenden Fragen. Es beſteht der Eindruck, daß von keiner Seite auf eine Beſchleunigung der Beratungen Gewicht gelegt wird. Auf Grund der Berichte der Anterausſchüſſe ſol— len die Sachverſtändigen folgende Fragen— und zwar in der angegebenen Reihenfolge— beantworten: 1. Verbrauch Italiens und ſeiner Kolonien an verſchie⸗ denen Erdölprodukten, a) Verbrauch in normalen Zeiten, b) gegenwärtiger Verbrauch; 2. Verſorgung Italiens und ſeiner Kolonien, a) in nor⸗ malen Zeiten, b) in den letzten Monaten, c) Verſorgungsmög⸗ lichkeiten einſchließlich der Verſorgung auf Amwegen, ch Be— teiligung der verſchiedenen Staaten an der Erdölverſorgung Italiens; 3. Vorhandene Vorräte in Italien und ſeinen Kolonien; Möglichkeiten der Lagerung in Italien und anderswo; 4. Transportmittel; 5. Möglichkeiten des Erſatzes von Petroleumerzeugniſſen durch andere Stoffe. zuverſichtlich Italiener nicht aufhalten“ zeit werde die Italiener nicht aufhalten. Sicherlich ſeien die Schwierigkeiten des Geländes ungeheuer; aber das werde ihn nicht daran hindern, den Feldzug mit der ganzen Langſamkeit fortzuſetzen, die erforderlich ſei. Ruhe an den Fronten Amgruppierungen an der abeſſiniſchen Front DNB. Addis Abeba, 3. Febr. Nach abeſſiniſchen Meldungen herrſcht an beiden Fronten vollkommene Ruhe. Die Abeſſinier nehmen in den Süd- und Südweſtprovinzen große Amgruppierungen vor. Faſt 200 000 Mann ſind in ſtändiger Bewegung. Außerdem wurde eine Re— ſerve von 50 000 Mann zuſammengebracht, die immer dort eingeſetzt werden ſoll, wo unerwartete Angriffe erfolgen. Nach faſt dreiwöchiger Dauer hat der Regen am heutigen Montag aufgehört und begünſtigt die abeſſiniſchen Truppenbewegungen. CCC Die ganze furchtbare Lage der Bevölkerung wird aber noch durch die unverſtändlichen Maßnahmen der Polizei in ein beſonders grelles Licht gerückt. Die Sudetendeutſche Partei hat in den vergangenen Wochen eine Reihe von Verſammlungen in einzelnen Bezirken abgehalten; alle ihre Redner haben erneut in der Oeffentlichkeit auf das fortſchreitende Elend hingewieſen. Vor allem ſind an manchen Orten bereits Fälle von Hunger⸗ typhus zu verzeichnen. Dort, wo die Redner auf dieſe Fälle zu ſprechen kamen, wurden ſie von den anweſenden Gendarmen zum Schweigen gebracht und die Verſammlungen kurzerhand ge— ſchloſſen. Eine weitere Reihe bereits angeſetzter Verſammlungen der Partei wurde von den Behörden nachträglich abgeſagt. Sie wollen offenbar verhindern, daß die Außenwelt von dem furcht— baren Elend erfährt. Zu dieſem Vorgehen werden die Behörden aber auch wohl durch die Leberlegung beſtimmt, daß durch die Kenntnis der wirklichen Lage in den Notgebieten die Oeffentlich⸗ keit auf das Mißverhältnis zwiſchen den rieſigen Summen, die für die militäriſche Aufrüſtung und die tſchechiſchen Schulpaläſte in den Minderheitsgebieten einerſeits und den Zah⸗ len für die Hilfsmaßnahmen zur Linderung der Not andererſeits bewilligt werden, aufmerkſam gemacht wird. . ä Eine Arbeiterbaracke niedergebrannt Acht Tote, 30 Verletzte. DNB. Los Angeles, 3. Febr. An der im Bau begriffenen Parkerdomm⸗Talſperre am Colorado⸗Fluß ereignete ſich in der Nacht ein ſchweres Unglück. Eine Arbeiterbaracke brannte in wenigen Minuten vollkommen nieder. Acht Arbeiter fanden in den Flammen den Tod, wäh⸗ rend über 30 zum Feil ſchwere Verbrennungen davontrugen. In den Bergen tödlich verunglückt DNB. Marquartſtein(Oberbayern), 3. Februar. Bei einem Ausflug auf den Schnappenberg über Marquart⸗ ſtein verſtieg ſich die Gattin eines Majors, Frau Eliſabeth Hoffmann, aus Gleiwitz. Sie war mit einer Freundin an eine offene Wändeſtelle getreten und abgeſtürzt. Während die Freundin in den Abendſtunden des Sonntag in ſchwieriger Abſeilungsarbeit geborgen werden konnte, wurde Frau Hoff⸗ mann nur mehr als Leiche aufgefunden. D — 2 3——ç%—ð.. e— 2— ä 2„ [ůç„VEm. 22 * ——ů— —— . 8 — SSS — —— nn . 2 9 ee eee — „„ 1 1* 4 10 1 3 0 3 1 5 5 5 1 1 47 1 3 1 9 1 ö N 1 4 g 55 N 1 0 g n 1 U 7 1 1* f„ 1 3 1 N 1 1 R 7 0 ö 15 1 0 1 1 5 1 1 e eee eee eee, E— r 1 ——— j S S e recht komplizierten Weiſe„verſchleiert“ worden ſeien. Im übrigen war die Angeklagte geſtändig, im Jahre 1934, zum Teil ſelbſt, zum Teil durch Mitſchweſtern, 27 000., unter dem Schutze der Ordskleidung über die Grenze gebracht zu haben. die Verkehrsſtörung wieder behoben werden. Die Arſache des DNB. London, 3. Februar Die engliſche Preſſe verfolgt die zur Zeit in Paris ſtatt— indenden diplomatiſchen Beſprechungen mit größter Aufmerkſam— zeit und Spannung. Im Vordergrund ſteht dabei die Tätigkeit i i Die Blätter glauben, daß nach dem Beſuch Litwinows in Paris die Ratifizierung des franzöſiſch-ſowjetruſſi⸗ Litwinows. chen Paktes nicht mehr lange auf ſich warten laſſen werde. „Daily Mail“ bezeichnet es als die Wurzel ſchwerſter Ge— fahren, daß Frankreich und anſcheinend auch das übrige Europa „gezwungen“ ſeien, Räterußland als Verbündeten anzu⸗ nehmen. und wenn keine energiſchen Maßnahmen zur Entſpannung der Lage ergriffen würden, werde es möglicherweiſe zu einer Kata— ſtrophe kommen. Die britiſche Regierung müſſe für den Frieden ſorgen und in erſter Linie die„ſelbſtmörderiſche Sühnepolitik“ zu einem Ende bringen. Das Blatt erneuert ſeine bekannten Forde⸗ rungen nach einer überwältigenden britiſchen Luftflotte, die minde⸗ ſtens 10 000 Kriegsflugzeuge umfaſſen müſſe. Auch die Besprechungen Fürſt Star hem be rgs und der übrigen mitteleuropäiſchen Staatsmänner in Paris werden ſtark Europa treibe einem Krieg entgegen, Die Wurzel ſchwerſter Gefahren Die engliſche Preſſe zu den Pariſer diplomatiſchen Beſprechungen beachtet. Die Blätter melden, daß in erſter Linie ein Plan für eine engere wirtſchaftliche und politiſche Zuſammenarbeit zwiſchen den Donauſtaaten ausgearbeitet werde. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ be— richtet, man werde ſich bemühen, auch Räterußland an dieſem Plan zu intereſſieren. Seine Befürworter ſeien auch der Meinung, daß die aktive Beteiligung Italiens als des ſchwerſtgerüſteten Staates in dieſem Teile Europas für den endgültigen Erfolg des Planes wichtig ſei. 0 Die„Times“ berichtet aus Paris, in einigen Kreiſen ſchreibe man König Carol von Rumänien den Wunſch zu, Räterußland als zuſätzlichen Garanten der öſterreichiſchen Anabhängigkeit heran- zuziehen. Der Quai d'Orſay werde jedoch dieſe Abſicht kaum billigen, da er ſie als ein Manöver betrachte, das ſicherlich eine Empfindlichkeit Deutſchlands hervorrufen würde. Außerdem würde ein ſolcher Plan nicht genau mit der franzöſiſchen Politik der Regionalpakte vereinbar ſein. Die Preſſe iſt im übrigen der Anſicht, daß die auf eine Wiederherſtellung der Habs burger Monarchie gerichte— ten Bemühungen Starhembergs allgemein auf Ablehnung geſtoßen ſind. : ³· München im Zeichen der Olympiade DNB. München, 3. Febr. Im Fernverkehr der Reichsbahn machten ſich am Sonntag bereits die erſten Anzeichen der kommenden Winterolympiade von Garmiſch-Partenkirchen deutlich bemerkbar. Zum erſten Male in dieſem Winter kamen in München Schnellzüge aus dem Nor— den doppelt und dreifach an, ſo D 26 von Berlin dreimal, D 50 von Berlin zweimal, und D 364 vom Rheinland ebenfalls zwei— mal. Im Straßenbild der Hauptſtadt der Bewegung ſpürte man ſchon die vielen Gäſte, die aus allen Ländern und Städten unter⸗ wegs nach den Olympiaorten ſind und in München zu längerem oder kürzerem Beſuch verweilen. Der Führer empfängt Nitter von Halt DNB. München, 3. Febr. Der Führer empfing am Montag den Präſidenten des Or— ganiſationskomitees der IV. Olympiſchen Winterſpiele Dr. Karl Ritter von Halt zur Berichterſtattung über die Vorbereitung der Winterſpiele. Her Führer ſprach dem Präſidenten Ritter von Halt ſeinen Dank für die geleiſtete Arbeit aus und bat ihn, dieſen Dank auch den übrigen Mitgliedern des Organiſations⸗ komitees zu übermitteln. Rom: Der ſchwediſche Geſandte Sjemborg iſt am Montag⸗ nachmittag von Staatsſekretär Suvich im italieniſchen Außenamt empfangen worden. Ein neuer Deviſenprozeß 4 gegen Kaniſiusſchweſtern DB. Berlin, 3. Februar Vor dem Berliner Sondergericht begann am Montag ein neuer, mehrtägiger Deviſenprozeß gegen zehn katholiſche Ordens— angehörige. Bei den Verfehlungen, die den Angeklagten vor— geworfen werden, handelt es ſich in der Hauptſache um Schie— bungen zugunſten des Mutterhauſes der Kongregation der Kaniſiusſchweſtern in Freiburg(Schweiz). Der Orden unterhält in Deutſchland vier Filialen in Konſtanz, Mainz, München und Bautzen. Da ſich das Schweizer Mutterhaus ſeit 1928 in finanziellen Schwierigkeiten befand, forderte es in ſeinen auch in Deutſchland verbreiteten religiöſen Schriften zur Hergabe verzinslicher Dar— lehen gegen Frankenſchuldſcheine auf. Als die Deviſengeſetzgebung in Kraft trat, wurde das bei der Städtiſchen Sparkaſſe in Kon⸗ ſtanz geführte Konto des Schweizer Mutterhauſes auf den Namen der Konſtanzer Filiale umgeſchrieben, die dort angeſammelten Be— träge wurden aber trotzdem weiter zur Tilgung von Schulden des ausländiſchen Mutterhauſes in Inalden verwendet, und zwar laut Anklage in Höhe von rund 32 500. f. Weitere 42 000. ſind nach den Ermittlungen von der Konſtanzer Filiale zu Laſten ihres Warenkontos an Inländer für das Mutterhaus gezahlt worden, das dieſe Zahlungen mit Sendungen von religiöſen Büchern und Schriften des Kaniſiuswerks abdeckte. Endlich ſind von der Konſtanzer Filiale rund 28 000. unmittelbar in die Schweiz geſchmuggelt worden. Für dieſe ungeſetzlichen Zahlungen und Kapitalverſchiebungen werden neben der jährigen Oberin Maria Breitner die 38jährige, mit den Kaſſengeſchäften betraute Ordensſchweſter Franziska Schu tzbier und die 40jährige Ordensſchweſter Chri— ſtine Rupprecht aus Konſtanz verantwortlich gemacht. Von der Mainzer Filiale ſind laut Anklage unter Mitwirkung der 33jährigen Ordensſchweſter Eliſabeth Gut ſeit Inkrafttreten der Deviſenbeſtimmungen insgeſamt 52 000 über Konſtanz nach dem Schweizer Mutterhaus verſchoben worden, und zwar ſoll dieſe Summe in kleineren Teilbeträgen wiederum von den leiten⸗ den Ordensſchweſtern aus Konſtanz über die Grenze geſchmuggelt worden ſein. Die Oberin B reitner ſoll weiterhin auch für die mitangeklagte 61jährige Jda Hu go aus Mainz, die Schweſter des verſtorbenen Mainzer Biſchofs Dr. Ludwig Hugo, einen Be⸗ trag von 10 000%, nach Freiburg(Schweiz) verbracht haben. Bei den übrigen Angeklagten liegt im weſentlichen nur ein Vergehen gegen das Volksverratsgeſetz vor, da ausländiſche Gut— haben, die beim Kaniſiuswerk in Freiburg(Schweiz beſtanden, der Reichsbank nicht angemeldet worden ſind. Als erſte Angeklagte wurde die Ordensſchweſter Schu tz⸗ bier aus Konſtanz vernommen. Sie gab zu, daß ein Sammel- konto bei der Konſtanzer Stadtbank beſtanden hat, will aber nicht gewußt haben, daß es ungeſetzlichen Zwecken diente. Andererſeits erklärt ſie jedoch, daß die Abhebungen von dieſem Konto in einer —— Zugunfall bei Schongau Fünf Leichtverletzte. DNB. Augsburg, 3. Febr. Die Reichsbahndirektion Augsburg teilt mit: Am Samstag, den 1. Februar, 19.10 Ahr, iſt der Nebenbahnzug Kaufbeuren⸗ Schongau kurz vor der Einfahrt nach Schongau entgleiſt. Fünf Perſonen erlitten leichte Verletzungen. Das daneben liegende Gleis der Strecke Schongau-Kaufering wurde durch die um⸗ geſtürzten Wagen geſperrt, ſo daß der Verkehr mit Kraftwagen aufrecht erhalten werden mußte. Im Laufe des Sonntags konnte Anfalles dürfte vermutlich auf eine Gleisſenkung infolge der Ausgleich der Familienlaſten Neue Maßnahmen für kinderreiche Familien. Eiſenach, 4. Februar. Staatsſekretär Reinhardt gab am Montag auf der fach⸗ wiſſenſchaftlichen Reichstagung der Zollbeamten einen Aus⸗ ſchnitt aus den Maßnahmen der Reichsfinanzverwaltung in den erſten drei Jahren nationalſozialiſtiſcher Staatsfüh⸗ rung. Die Finanz⸗ und Steuerpolitik im neuen Reich ſei in der Hauptſache abgeſtellt auf die Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit, auf die Sicherung der materiellen Voraus- ſetzungen zum Aufbau der Wehrmacht und auf die Anpaſ⸗ ſung der Steuern an die bevölkerungspolitiſchen Grund⸗ ſätze des Nationalſozialismus. Beſondere Maßnahmen der Reichsfinanzverwaltung gelten vor allem der kinderreichen Familie. In dieſer Richtung liege auch eine Maßnahme, die am 1. Juli 1936 in Kraft trefen wird. Von dieſem Tag ab ſollen, wie der Skaatsſekretär ankündigte, neben den bisher an Kinder⸗ reiche gewährten einmaligen Kinderbeihilfen laufend Unker- ſtützungsſätze in Höhevon 10 M. im Monat für das 5. und jedes weitere Kind an Volksgenoſſen gezahlt werden, deren Jahreseinkommen die 1800-Mark-Grenze nicht überſteigt. In dieſer Anordnung ſieht Skaatsſekretär Reinhardt die erſte Maßnahme zur Einleitung eines großen Ausgleichs der Jamilienlaſten in Deutſchland. Eichendorff⸗Preis für Guſtav Leutelt DN B. Gablonz(Tſchechoſlowakei), 3. Februar. Die deutſche Aniverſität in Prag hat aus der Stiftung eines unbekannten Amerikaners den ſudetendeutſchen Eichendorff. Preis dem Dichter des Iſergebirges, Guſtav Leutelt, zu⸗ geſprochen. Der Preis beträgt 5000 RM. Es handelt ſich um die Johann-Wolfgang-Goethe⸗Stiftung eines e e rikaners, aus der jedes Jahr vier Preiſe zu je 5000 AM. und ein Preis zu 10 000 RM. zur Verteilung kommen. Aeber die fünf Preiſe verfügen ſtiftungsgemäß die Aniverſitäten Bonn, Freiburg i. Br., Königsberg, München und Prag. Leutelt iſt bekannt durch ſeine Romane„Die Königshäuſer“ und„Das Glasmacherdorf“. DNB. Berlin, 3. Febr. Der ſchwediſche Forſcher Dr. Ben gt Berg wurde, wie bereits gemeldet, vom Führer zu einer Anterredung empfangen. Dieſe Anterredung gab Bengt Berg neue Anregungen zu dem Thema der heutigen Jugenderziehung, insbeſondere in der Frage, wie bei der Jugend unſeres Volksſtammes die inſtinktive Natur— verbundenheit nicht nur erhalten, ſondern vor allem noch ge— ſtärkt werden kann Hierüber ſprach Bengt Berg am Montagabend im Deutſch⸗ landſender zur deutſchen Hörerſchaft. Bengt Berg führte dabei u. a. aus: Das warme Intereſſe des Führers und Reichskanzlers für die deutſche Zugend iſt mir aus der Anterhaltung mit ihm be— ſonders ſtark in Erinnerung geblieben, vor allem das Intereſſe, mit dem er darüber ſprach, daß die deutſche Jugend ſo weit wie möglich in Berührung mit freier Natur gebracht werden muß. Seine Worte trafen dabei einen Kernpunkt des heutigen Jugend— problems: Auf welchen Wegen es uns in der Gegenwart mög— lich iſt, ganz beſonders bei der Jugend der Induſtriegebiete die noch vorhandene inſtinktive Naturverbundenheit zu erhalten und zu ſtärken. Die Liebe zur Scholle und zur Natur wurde in den vergangenen Jahrzehnten bei der Jugend vielfach von allzu theoretiſierendem und oft fremdartigem Einfluß beiſeite gedrängt. Meines Erachtens iſt eine natürliche Hebung dieſer Veran- lagung für die ſeeliſche Geſundheit unſerer heranwachſenden Zu— gend von ſehr großer Bedeutung. Das Erkennen des natür— lichen Dranges zum Tier verleitet nur leider vielfach zu einem Mißbrauch der Tiere. Ein ſolcher Mißbrauch war ſeit jeher, daß man in Europa und in Amerika auf Grund dieſes Inter— eſſes jene Tiere zur Schau gefangen und eingeſperrt hielt. Man tat dies meiſtens in ſog. zoolog iſchen Gärten. So wurden in Europa Tauſende von freiheitsliebenden Tiere ge⸗ fangen gehalten, die, ihrer Heimat entriſſen, ſich hier in engen Käfigen, hinter verroſteten Stäben, lebenslang herumquälen. Mir ſcheint, es müſſe jedem offenbar ſein, daß hier nicht nur eine bedauerliche Tierquälerei vorliegt, ſondern vielmehr eine Behandlung der Tiere, die unſerer aus Inſtinkt natur- liebenden Jugend unter keinen Amſtänden als erlaubt, geſchweige denn lobenswert vor Augen geführt werden dürfe. Es entſpricht meiner Aeberzeugung, daß ein ſtaatliches Eingreifen um dieſen Aebelſtand zu beſeitigen, bald als vorbildliches Beiſpiel von anderen Kulturvölkern befolgt und zugleich als eine ſegensreiche Tat in der ganzen Welt begrüßt würde. Eine Aenderung zum Bekenntnisſchule und Gemeinſchaftsſchule. liſtiſchen ſchaftsſchule“ könnten. ſich hierbei nicht um Grundlage beruhe. das Konkordat bedroht. geordneter Schulbetrieb.. Artikel 23 des Reichskonkordats, der beſtimmt: haltung und Neueinrichtungen bleibt gewährleiſtet. Schulbetrieb erſcheinen läßt.“ Eltern liegt darin, ſo heißt es weiter in dem Bericht der NSK., daß nicht alle Eltern heraustreten müßten, ſondern nur die⸗ aus Gleichgültigkeit zu Hauſe, und ſie müſſen zugunſten der Bekenntnisſchule gebucht werden. Die katholiſche Kirche beruft ſich beſonders auf die kirchlichen Verträge, auf das Reichs⸗ konkordat und auf das bayriſche Konkordat. Wenn auch der nationalſozialiſtiſche Staat die Beibehaltung und Neuerrichtung katholiſcher Bekenntnisſchulen gewährleiſtet hat, ſo ſoll das nicht heißen, daß ſich der nationalſozialiſtiſche Staat grundſätzlich zur Bekenntnisſchule bekennt. Der Nationalſozialismus erblickt viel⸗ mehr in der Gemeinſchaftsſchule, der Schule, in der alle deut- ſchen Kinder zwar einen nach chriſtlichen Bekenntniſſen ge⸗ trennten Religionsunterricht, den übrigen Anterricht aber ge⸗ meinſam ohne Anterſchied des chriſtlichen Bekenntniſſes erhalten, diejenige Schulgattung, die am meiſten der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung entſpricht.“ — Auto fährt in Marſchkolonne Neun Soldaten zum Teil ernſt verletzt. f Detmold, 3. Febr. Der Einwohner Max Kemper fuhr mit ſeinem Krafkwagen in unverankwortlichem Tempo in eine Kolonne Soldafen, die vom Goktesdienſt zurückkehrte. Neun Soldaten wurden verletzt, und zwar einer ſehr ſchwer, drei ſchwer und die übrigen leichter. Der Kraftwagenführer ſcheint nicht ganz nüch⸗ tern geweſen zu ſein. Er wurde ſofort feſtgenommen. Beſſeren und eine geeignete Abhilfe könnte dadurch geſchaffen werden, alle Sammlungen von eingeſperrten wilden Tieren aufs Schneeſchmelze und der ſtarken Regenfälle zurückzuführen ſein, 1 1 8* eee e dee äußerſte beſchränkt, und auf zwei oder drei zoologiſche Gärten Das Verfahren gegen ihn wird beſchleunigt durchgeführt. Freie Tierparks ſtatt, Zoologiſche Gärten“ Bengt Berg regt neue Wege zur Vermittlung der Naturliebe an/ Geine mit dem Führer/ Pflege der Naturverbundenheit der deutſchen Jugend/ Ein B Anterredung rehm⸗Muſeum in den größten Städten des Landes, wo gute Pflege den Tieren zugeſichert werden kann. Weiter kann eine geeignete Abhilfe auch dadurch geſchaffen werden, daß in der Nähe aller großen Städte— ſoweit es die Mittel erlauben— ſe hrgroße Parks angelegt werden, in denen die Volksgenoſſen ähnlich wie in Großbritannien in freien Stunden genügend Raum finden, um nach ihrer Arbeit Er— holung in der Natur zu finden. In dieſen Parkanlagen, die zugleich als botaniſche Volksgärten dienen können, müßten dann weite Gehege angelegt werden, in denen nach dem Muſter des vorbildlichen Wieſent- und Elchgeheges in der Schorfheide bet Berlin ſolche Tierarten gehalten werden, die in unſerem Klima in ſolcher Gefangenſchaft gut gedeihen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß eine große Anzahl ſolcher Parkanlagen beſonders für die Jugend der Induſtrieſtädte ſegensreich wäre und zur Stärkung der inſtinktiven Naturverbundenheit dieſer Jugend in geſunder Weiſe beitragen würde. Am dem lobenswerten Drang der Jugend nach Wiſſen und Kenntnis von der Natur und der Tierwelt weiter Rechnung zu tragen, möchte ich ferner den Bau eines großen biologiſchen Muſeums in der Reichshauptſtadt Berlin affregen, in dem in gewaltigen Panoramen lebenswahre Abſchnitte aus der Natur der verſchiedenen Erdteile den Volksgenoſſen vor Augen geführt werden. Es gibt gegenwärtig kein ſolches Muſeum in Europa. Es gibt dafür in Deutſchland eine Reihe von Fach. männern, deren Können am Aufbau eines ſolchen Muſeums für die ganze Welt Vorbildliches leiſten würde. Es gibt ferner ir den veralteten Muſeen Schätze an zoologiſchen Sammlungen, für eine größere Allgemeinheit meiſtens unſichtbar und kaum erreich- bar, die dabei geeignete Verwendung finden könnten. Ich möchte anregen, daß ein ſolches Muſeum dann dem Gedächtnis des größten erzieheriſchen Biologen aller Zeiten, dem Deutſchen Alfred Brehm, gewidmet und„Brehm-Muſeum“ genannt wird: denn Brehm hat im beſten Sinne die Naturverbundenheit ſeines Volkes in ſeinen Werken zum Ausdruck gebracht. Schweres Hagelwetter in Südafrika 97 Eingeborene getötet. DNB. London, 3. Febr. Bei Settler(150 Kilometer nördlich von Johanesburg) in Südafrika richtete am Sonntag ein ſchweres Hagelwetter, dem ein Wollenbruch folgte, große Verheerungen an. 97 Eingeborene kamen dabei ums Leben. Einige von ihnen ertranken. 4* 1* 4„„ e 1 JJJͤͥͤͥͥ e Gemeinſchaſtsſchule Der bekannte Münchener Stadtſchulrat Bauer machte bei der Preſſekonferenz der Reichspreſſeſtelle der NSDAP. vor der Schulabſtimmung in München Ausführungen über die deutſche Wie wir dem Bericht der Nationalſozia⸗ Parteikorreſpondenz entnehmen, verbreitete ſich der Redner zunächſt über die Werbung von katholiſcher und evan— geliſcher Seite für die Bekenntnisſchule und erklärte dann,„daß die Anhänger der in der Reichsverfaſſung garantierten Gemein- angeſichts dieſer Werbung nicht untätig bleiben Mit allem Nachdruck müſſe feſtgeſtellt werden, daß es einen böswillig vom Zaun gebrochenen Streit handele, ſondern um einen Kampf, der auf geſetzlicher Dann beſchäftigte ſich Stadtſchulrat Bauer mit der Frage, was zur Eindämmung des Schulſtreites geſchehen könne. Wörtlich erklärte er nach dem Bericht der NSK. dazu: „Ein Weg wäre denkbar, das iſt die Beſeitigung des Sperr⸗ artikels 174 der Reichsverfaſſung. Dann würde nach dem Grund— ſatz, daß Reichsrecht Landesrecht bricht, Artikel 146 der Reichs- verfaſſung in Kraft treten, wonach die Schulen von vornherein Gemeinſchaftsſchulen wären. Damit würde in keiner Weiſe etwa Im Gegenteil würde ſich eine Brücke von der Reichsverfaſſung zum Konkordat ergeben, denn Abſatz 2 des Artikels 146 lautet:„Innerhalb der Gemeinde ſind indes auf Antrag von Erziehungsberechtigten Volksſchulen ihres Be klenntniſſes oder ihrer Weltanſchauung einzurichten, ſoweit ein nicht beeinträchtigt wird“. Die Brücke zum Konkordat ergibt ſich durch den faſt gleichlautenden „Die Beibe⸗ katholiſcher Bekenntnisſchulen In allen Gemeinden, in denen Eltern oder ſonſtige Erziehungsberechtigte es beantragen, werden katholiſche Volksſchulen errichtet werden, wenn die Zahl der Schüler unter Berückſichtigung der örtlichen ſchulorganiſatoriſchen Verhältniſſe einen nach Maßgabe der ſtaatlichen Vorſchriften geordneten Der Vorteil in der Ermittlung der Willensmeinung der jenigen, die eben eine beſondere, eine Bekenntnisſchule wünſchen. So aber, wie die Dinge heute liegen, bleibt ein großer Teil der Eltern, die durchaus nicht Anhänger der Bekenntnisſchule ſind, Aaſc fuht 0 0 bete. ſeht üch⸗ men. hrt. 1 U 1 . 0 3 9 4 weiteren ASd aA, Ortsgruppe Viernheim Führerbejprechung nächſte Führerbeſprechung findet am Mittwoch, 8.30 Uhr, im„Ratskeller“ Erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen aller Die ). Februar 1936, abends ſtatt. Führer und Führerinnen der Gliederungen ſowie Politiſche Aujruf! f ür 0 7— Wir werben unſere eutſche Mädel“. Zeitſchrift das Wenn in dieſen Tagen unſere Mädel und Jungmädel mit der Bitte an alle Volksgenoſſen herantreten, unſre Zeit- ſchrift„Das Deutſche Mädel“ zu beſtellen, dann iſt nit eine Gelegenheit gegeben, Einblick zu bekommen in die it und in das Leben und Wirken unſerer Mädel. In keinem Elternhaus darf dieſe Zeitſchrift„Das Deutſche Mädel“ fehlen! Gebt eurer Verbundenheit mit der Jugend dadurch Aus— druck, daß ihr unſre Zeitſchrift leſt! Am 1. Februar haben die Jungmädel mit der Wer— bung begonnen, die dann von den Mädeln des BDM. in den Tagen fortgeſetzt wird. Heil Hitler! Führerin des BDM Untergaues 249 Odenwald gez. Luiſe Angele, Mädelringführerin Die Führerin des IM Untergaues 249 Odenwald gez. Hanna Keidel, Mädelringführerin. Lokale Nachrichten 1936 1 — le Viernheim, den Februar Denkſpruch. tut ſeine Pforten auf für alle Gäſte, keinen ſchließt er aus: Frei, wie das Firmament die Welt umſpannt, ſo muß die Gnade Freund und Feind umſchließen. Es ſchickt die Sonne ihre Strahlen gleich nach allen Räumen der Unendlichkeit. Jas mala luck Es gibt kaum einen Menſchen, den nicht hier oder da der Schuh drückt. Selbſt Reichtum macht nicht immer glück⸗ lich, wie der Leſeſtoff der Blätter zeigt, der zu einem guten Teil von unglücklichen Millionengrößen berichtet, von Ehe⸗ ſcheidungen, von ſtändigen Sorgen im Mittelpunkt der Bank⸗ und Börſenwelt ſtehender Perſonen um die Kursſchwankun⸗ gen. Gefeierte Künſtler und Geiſtesgrößen ſah man, auf der höchſten Stufe ihres Ruhmes ſtehend, der Welt valet ſagen, um ſich in die Einſamkeit zurückzuziehen. Hervor⸗ ragende Filmſtare nahmen den Schleier und traten ab von glänzender Laufbahn der Leinwand. Ueberdruß des Lebens zwang ſie in die Abgeſchiedenheit der Welt, wo ſie erſt ihre Zufriedenheit wiederfanden, da ſie der tolle Glückstaumel anwiderte.. Was macht denn aber wirklich glücklich? Das köſtliche Geſchenk des Himmels, weit wertvoller als Gold und irdiſche Güter, das iſt die frohe Laune und die Gabe des Lachens. Wem der Schalk im Nacken ſitzt, wer es verſteht, feder Le⸗ denslage eine heitere Note abzugewinnen, der iſt wirklich glücklich und zufrieden. Wo aber das herzhafte Lachen fehlt, da gibts keine Zufriedenheit, kein dauerndes Glück. Selbſt die beſcheidenſte Arbeiterſtube vermag viel mehr Zufrieden⸗ heit zu bergen, wenn in ihr Menſchen mit fol ichem Froh⸗ ſinn beiſammen ſind, als die Luxusräume eines Fürſten⸗ ſchloſſes. Im ſchalkhaften Lachen liegt die große Lebens- kunſt. Es überbrückt die mißlichſten Augenblicksſtimmungen. Jeder ſollte darnach ſtreben, die Kunſt des Frohſinns zu pflegen. Wer lachen kann und von ſeinem Frohſinn anderen mitteilt, gehört zu den Wohltätern der Menſchheit. Ein güt'ger Herr Schiller. Silberhochzeit. Am heutigen Tag begehen die Ehe eute Jakob Bugert 7. und Frau Katharina geb. Knapp, Waldſtraße 13, das Feſt ihrer ſilbernen Hochzeit. Dem Paar im Silberkranz unſere herzlichſten Glückwünſche und„Glückauf“ zur Goldenen! Holzverſteigerung. Morgen Mittwoch, 5. Februar, vormittags 8½ Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Ratskeller“ eine Holzverſteigerung des hieſigen Forſtamtes ſtatt. In⸗ tereſſenten machen wir auch an dieſer Stelle nochmals darauf aufmerkſam. Vorſicht vor Darlehensſchwindlern! In letzter Zeit ſind beim Polizeiamt Viernheim wiederholt Anzeigen gegen einen Darlehensſchwindler eingegangen, der ſich in der Regel von Intereſſenten eine Anzahlung im Betrage von etwa 20.— bis 30.— RM. geben läßt, ohne daß es jemals zu einem Darlehensabſchluß kommt. Dem Betrüger geht es nur darum, ſich in den Beſitz von Barmitteln zu verhelfen, und dann auf Nimmerwiederſehen zu verſchwinden. Die Be— völkerung wird eindringlichſt davor gewarnt, ſich auf derartige Schwindeleien einzulaſſen. Wer hat den Sack Mehl gefunden? Ein Laſt⸗ kraftwagen der Mannheimer Lagerhaus-Geſellſchaft, der mit 50 Sack Mehl beladen war, hat auf der Fahrt von Mannheim nach Weinheim einen Sack verloren. Falls ein Viernheimer den Fund an ſich genommen hat, wolle er ſich mit dem hieſigen Fundbüro in Verbindung ſetzen. Auch bei Ermittlungsſachen nicht mehr„Ge— noſſe“. Der Reichs- und Preußiſche Innenminiſter hat die Polizeibehörden angewieſen, mit Rückſicht auf die Ver⸗ N des Wortes„Genoſſe“ in Bezeichnungen wie„Par⸗ teigenoſſe“ und„Volksgenoſſe“ auch Ermittlungsſachen, die ſich gegen mehrere Perſonen richten, nicht mehr durch den Zuſatz„und Genoſſen“ zu kennzeichnen. Künftig ſoll allge— mein die Bezeichnung„und andere“ verwendet werden. Eröjjnung bes 3. Aeichsberufswettkampfes Wie geſtern berichtet, wurde am letzten Sonntag in Hep⸗ penheim im Saalbau Kärcher der 3. Reichs berufswettkampf für den Kreis H eppenheim durch eine Kundgebung der Jugend aller Berufsgruppen eröffnet. Kreisjugendwalter Schudt erteilte nach einleitenden Worten dem Bannſchulungsleiter der HI., Breunig, das Wort. Dieſer zog zu Anfang ſeiner Anſprache Vergleiche zmiſchen der Jugend der. die den Höhepunkt ihres Lebens in der Leiſtung hinter dem Bier— glas und auf dem Tanzboden erblickte, und der Jugend im Nationalſoz ialiſtiſchen Staate, bei der höchſte Einſatzbereit— ſchaft auf allen Gebieten des Lebens und politiſches Kämpfer⸗ tum den Gradmeſſer der Leiſtungsfähigkeit bilden. Er for— derte dann in begeiſterten Worten alle Jungens und Mädels, die der HJ. aus irgend welchen Gründen noch fernſtehen, auf, ſich der Staatsjugend anzuſchließen und als junge Natio- nalſozialiſten. und mitzuarbeiten am Auf bau einer vom Geiſt und den Idealen der Jugend getragenen Iber. Beſonders der Gedanke der Einſatzbereitſchaft und der Leiſtungsfähigkeit auf dem Gebiete des Berufslebens der durch die marxiſtiſche Arbeitsteilung am laufenden Band ſchwer darniederlag, werde durch den Reichsberufswettkampf in der Jugend neu geweckt, indem er den Anſporn zu handwerklicher Höchſtleiſtung bildet. Seine Rede klang aus in der Mahnung, bei jeder Arbeit, bei all unſerem Tun und Schaffen, alles im Hinblick auf unſer Volk und Vaterland zu tun. Als nächſter Redner ergriff der Kreisamtsleiter der ⸗Hago, Pg. Keil das Wort. Zurückgreifend auf die Blütezeit des Handwerks im Mittelalter, ſchilderte er das Zunftweſen als die Grundlage, auf der handwerkliche Quali- tätsarbeit und gut geſchulter handwerklicher Nachwuchs ent⸗ ſtehen und herangebildet werden können. Darum ſei es gerade ein großes Verdienſt des Nationalſozialiſtiſchen Staates, daß er die Jugend wieder durch den Reichsberufswettkampf zur Höchſtleiſtung anſpornt und durch die Schulungskurſe für guten Facharbeiternachwuchs ſorge. Als letzter Redner richtete Kreisleiter Ruppert einen Appell an alle Jungarbeiter des Kreiſes, gab der Hoffnung Ausdruck, daß viele von ihnen in den Gau- und manche auch in den Reichsentſcheid gelangen möchten und erklärte den Reichsberufswettkampf für den Kreis Heppenheim als eröffnet. Zum Schluß gab Kreisjugendleiter Schudt die Wett— kampflage und mehrere Richtlinien für den Reichsberufswett— kampf bekannt, und mit der Huldigung an den Führer fand die Kundgebung ihren Abſchluß. 8 Vor allem Arbeiter reijen mit„Kraft durch Freude Es gibt immer noch Menſchen, lauberzüge der NS.-Gemeinſchaft falſches Bild machen. Sie meinen, daß ein richtiger Arbeiter gar nicht an dieſen Fahrten teilnehme, denn der freue ſich doch wenn er in ſeinem achttägigen Urlaub ſich einmal richtig zu Hauſe ausſchlafen könne. Der kleine Mittelſtand ſei es, der mit„K. d. F.“ reiſe, weil er dabei billig in die Welt komme, da er die Geſellſchaftsfahrten der Reiſebüros NS die ſich über die Ur⸗ „Kraft durch Freude“ ein nicht in Anſpruch nehmen könne. Eine Statiſtik, die für das Jahr 1935 aufgeſtellt wurde, zeigt nach einer ſorgfältigen Nach— prüfung der Anmeldeſcheine folgendes Ergebnis: An achttägigen Reiſen nahmen teil: 36,3% Arbeiter 27,5 o% kaufmänniſche Angeſtellte 23,2% gewerbliche Angeſtellte 7,1% Beamte und Penſionäre 3,4% Freie Berufe 2,5% ſelbſtändige Gewerbetreibende. Daß ſich natürlich bei vierzehntägigen Reiſen das Ver— hältnis zu Gunſten der kaufmänniſchen Angeſtellten verſchiebt, iſt ſelbſtverſtändlich, da dem Arbeiter ja meiſtenteils nur acht Tage Urlaub zuſtehen. Nach Durchſicht dieſer Statiſtik muß man aber feſtſtellen, daß über ½ der Urlauber von der Arbeiterſchaft geſtellt wird. Noch ſtärker iſt die Beteiligung bei Wochenendfahrten. Den berufsmäßigen Beſſerwiſſern iſt damit klar und deutlich bewieſen, daß al le Berufsſchichten des ſchaffenden deutſchen Volkes Anteil nehmen an dem großen Freizeit— werk der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ 3 Flugzeugtauje in geppenheim Der Fliegerſtützpunkt Heppenheim, der ſeit 4 Jahren beſteht, hatte am Samstag abend die große Freude ſeiner erſten Flugzeugtaufe. Das in einem für die Werkarbeit ſehr geeigneten Kellerraum eines Schulhauſes ſeit einem Jahr im Bau befindliche Flugzeug war vor etwa 8 Tagen fertig geſtellt und in den letzten Tagen im Saal des Hotels„Halber Mond“ auf der Bühne montiert worden, wo es ſeiner Taufe entgegenſah. Eine ſehr große Menge Freunde des Flug⸗ ſports hatte ſich zu dem Feſtabend eingefunden, darunter auch der Kommandant der Luftſportlandesgruppe, Schädel— Darmſtadt, ſowie die Sportskameraden aus Bensheim, Wein⸗ heim, Waldmichelbach, ſogar ſolche aus Lampertheim, Mainz und Worms. Nachdem die von Muſikzugführer Strauß (Hemsbach) vorzüglich geleitete Kapelle(Kreismuſikzug der NSDAP) den Abend, zu dem auch Bürgermeiſter Schiffers und Kreisdirektor Dr. Nanz erſchienen waren, mit flotter Muſik eingeleitet hatte, begrüßte Sturmführer und Stütz punktleiter Pfleiderer in herzlicher Weiſe die Feſtver— ſammlung, worauf nach befeuernd werbenden Ausführungen des Propagandaleiters der Landesgruppe, Richter, Orts⸗ gruppenleiter Koch in feierlicher Anſprache dem Flugzeug den Namen„Starkenburg“ verlieh, wobei er darauf hinwies, wie aus der HJ. und der Fliegerſchar ſich die Flieger des Heeres künftig ergänzten. Die Feierlichkeit des Taufaktes bekräftigte Kommandant Schädel, Darmſtadt, durch eine wei— tere Anſprache und Major Reinboldt, Heppenheim, zeigte die große Bedeutung des Luftſports und die ſtarke Rüſtung Frankreichs und der Tſchechoſlowakei in der Luftwaffe auf. Nach dem Feſtakt wurde den Beſuchern das Flugzeug auf, der Bühne techniſch erläutert und eine ſpaßige Verſteigerung von Modellen nach dem amerikaniſchen Verſteigerungsſyſtem ſowie ein flottes Tänzchen ſchloſſen die Veranſtaltung in ſchönſter Weiſe. a Achtung! Vereine, Gaſtwirte ett. Betr.: Anmeldung von Verſammlungen und %%% s beſteht Veranl laſſung, darauf ee daß jeg⸗ liche Vague und Verſammlungen(auch Mitglieder⸗ verſammlungen) aller Vereine(auch religiöſe) ſowie Ver⸗ bände und Organiſationen, die außerhalb der NSDAP. ſtehen, wie auch alle Formationen und Gliederungen der Par⸗ tei jeweils bis zum 10. eines jeden Monats für den darauffolgenden Monat der Ortsgruppenleitung, Abtlg. Propaganda, ſchriftlich anzumelden ſind. Unter dieſe Beſtimmungen fallen auch Veranſtaltungen von Einzelperſonen in größerem Stile(Gaſtwirte etc.) Nach erfolgter Anmeldung wird den Betreffenden jeweils bis 20. eines jeden Monats eine ſchriftliche Beſtätigung der Anmeldung gegeben. Dieſelbe iſt bei Anmeldung der Veran⸗ ſtaltung beim Polizeiamt bzw. Kreisamt dem Antrage auf Genehmigung beizufügen. Eine Erlaubnis wird ſeitens der Behörde in Zukunft nur noch erteilt, bei denen dieſe Beſtäti⸗ gung vorliegt. 7 ³ÜWwꝛ dbb Zweiter Bunter Abend des Aeichsjenders Frankjurt für das Winterhiljswerk In Verbindung mit dem Reichsſender Frankfurt veran- ſtaltet die Reichsrundfunkkammer in deſſen Sendegebiet nun⸗ mehr den zweiten bunten Abend für das Winter⸗ hilfswerk und zwar am Mittwoch, den 5. Februar, in der alten Stadt Trier. Dieſe Veranſtaltung wird ebenſo, wie der am 25. Januar in Frankfurt a. M. geſtartete erſte bunte Abend des Reichsſenders Frankfurt für das WHW. (der nach den Berichten der Tagespreſſe in jeder Hinſicht ein voller Erfolg geweſen iſt), eine künſtleriſch wertvolle Note haben und von erſtklaſſigen Künſtlern beſtritten ſein. Der geſangliche Teil iſt Coba Wacker Sopran) aus Frankfurt, Julius Katona(Tenor) und Viktor Hoſpach(Baß) beide aus Wiesbaden, anvertraut. Nicht fehlen werden die Akkordeon⸗ Virtuoſen Gebr. Hanſen aus Berlin, ſowie der urkomiſche Paul Hickethier, aus Hannover, nebenbei geſagt einer der beſten Komiker Deutſchlands. immer wird der Flügel- mann des Reichsſenders Frankfurts Fritz Kullmann, mit von der Partie ſein und als„Novität“ das kleine Funkorcheſter Edmund Kaſper des Benjamin unter den Reichsſendern: Saarbrücken. Anſagen wird Karl Heinz Diekmann, der be⸗ kannte Sprecher des Reichsſenders Frankfurt, während deſſen. erſter Kapellmeiſter Hans Rosbaud für die Geſamtleitung verantwortlich zeichnet. Der bunte Abend beginnt um 20 Uhr und wird der Hörerſchaft durch den Reichsſender Frankfurt von 20.45 Uhr bis 22.00 Uhr zugänglich gemacht. 1 * 5 Sind Tiſche und Stühle zum Schunkeln da? Das Schunkeln ſpielt bei den fröhlichen Veranſtaltungen der Karnevalszeit eine große Rolle. Es erzeugt ſtets eine ausge- laſſene Stimmung. So lange es ſitzend oder auf dem Boden ſtehend ausgeübt wird, iſt es ein harmloſes Vergnügen, an dem ſich Jung und Alt gern beteiligt. Aber Bänke, Stühle und ſogar Tiſche zum Schunkeln zu beſteigen, iſt eine Unſitte, die nicht nur dem Eigentümer, ſondern auch den Beteiligten Schaden bringen kann. So ſchunkelten in einer rheiniſchen Stadt einmal ſechs Perſonen auf einem Tiſche. Plötzlich brach der Tiſch zuſammen und die darauf ſtehenden Perſonen ſtürzten auf einen Haufen. Hierbei erlitten zwei Beteiligte einen Arm- und Beinbruch, die anderen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Auf dem Klageweg verlangten die. Ver⸗ letzten von dem Wirt Entſchädigungen. Das Gericht wies die Klage ab mit der Begründung, daß Gaſttiſche nur für S Speiſen und Getränke da ſeien, aber nicht zum Schunkeln. Holzverſteigerung mit Volksfeſt. Eine artige Neuerung, die bis jetzt noch nicht ihresgleichen konnte man dieſer Tage bei einer Holzverſteigerung im Wielde bei Stornfels(Kreis Schotten) bemerken. Der zuſtändiz ze Forſtmeiſter hatte nämlich angekündigt, daß im Anſchluß an die Holzverſteigerung ein großes Volksfeſt auf einer 9 wieſe ſtattfinden werde. Und ſo geſchah es denn auch. Nach Schluß der Holzverſteigerung verſammelten ſich die Ver⸗ ſteidm engste ftttehmer auf der Wieſe, wo man dann an einem Lagerfeuer einen guten Umtrunk halten konnte, Volks- und Soldatenlieder ſang und ſich ſchließlich auch an einem reizen⸗ den Waldſpiel, das ein heimatliches Märchen darſtellte, er⸗ freuen konnte. Die ſtimmungsvolle Volksfeier, die ein ſchönes Stück heimatlichen Brauchtums lebendig werden ließ, dauerte bis weit in den Abend hinein an und fand ſchließ lich mit herz⸗ lichen Dankesworten an den 1 Forſtmeiſter Bruch⸗ häuſer, und mit einem Gruß an den Führer und Reichskanz ler ihren Abſchluß. las count den Nund guet Mittwoch, den 5. Februar, 15.30 Uhr: „Ein Pionier der Luftſchi if fahrt“. Auguſt von Parſeval. Eine Würdigung anläßlich ſeines 75. Geburtstages. Wenn wir von Luftſchiffahrt ſprechen, ſo verbinden die meiſten damit nur den einen Namen Zeppelin, und kaum einer weiß mehr etwas von Au guſt von Parſeval, der als Pionier der Luftſchiffahrt ſein ganzes Leben in den Dienſt der großen Idee des Fliegens geſtellt hat und noch heute unter uns lebt. Er war es, der um die Wende des 19. Jahrhunderts den Drachenballon erfand, den Vorläufer der ſpäter im Weltkrieg ſo viel verwendeten Feſſelballons, die für Gefechtsaufklärung, Erkundung und Beobachtung während der Schlacht von großer Wichtigkeit waren, auch häufig das Einſchießen der Artillerie einleiteten. Aber das blieb nicht die einzige Tat Parſevals. Er ſchuf ferner das Parſeval⸗ Pralluftſchiff, das der Typ des unſtarren 17 iffes wurde. Parſeval, der noch bis vor kurzem an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Berlin dozierte, feiert am 5. Februar ſeinen 75. Geburtstag. Es iſt nicht mehr als eine Dankesſchuld, wenn wir dieſer Perſönlichkeit gedenken. So bringt der Reichsſender Frankfurt am Mittwoch, den 5. Februar, von 15.30 Uhr bis 15.45 Uhr, eine Würdigung Auguſt von eee in der in manchen intereſſanten Einzelheiten über das Leben und die Arbeit, die treuen Freunde und Mitarbeiter dieſes Luft⸗ ſchiffpioniers berichtet wird. Wie eynzig⸗ atte, — .—„— 5 — — 8 r—— Seree Aunter bis nach Koblenz in verheerender Weiſe bemerkbar. 1 f 1 1 14 1 1 1 1 ö. * 1 1 0 1 5 1 1 3 1 1 1 „* 8 1 7 3 1 1 4 8 1 1 1 7 f 1 1 0 1. 1 „ 1 0 35 f 1 1 44 nachrichtentruppe müſſen ſich auf eine Dienſtzeit von Berufsfiſcher im RNeichsnährſtand Landesbauernführer Dr. Wagner über die Neuorganiſation der Fiſcher.— Reichsgeſetzliche Regelung der Angelkarte. ** Frankfurt a. M., 4. Febr. In der alten Schifferbörſe in Frankfurt-Althöchſt fanden ſich die Berufsfiſcher von der Mains bis zu ſeiner Mün⸗ dung in den Rhein zu ihrer letzten Jahreshauptverſamm⸗ lung zuſammen. In ſeiner Begrüßung gab der Verbands⸗ vorſitzende Schecker ſeiner beſonderen Freude darüber Aus⸗ druck, zum erſtenmal den Vertreter des Reichsnährſtandes, bayeriſchen Landesgrenze des Landesbauernführer Dr. Wagner, inmitten der Berufs- fiſcher begrüßen zu dürfen. Dem Jahresbericht iſt zu entneh⸗ men, daß das Jahr 1935 ſchlimmer war als vorangegan⸗ gene Kataſtrophenjahre: die Fänge blieben weit hinter dem Vorjahre zurück. Durch die Stauſtufen iſt eine Beſtok⸗ kung des Fluſſes nicht mehr möglich. Die heutigen Fiſch⸗ päſſe ſind nichts im Vergleich zu den Floßrinnen der alten Wehre. Ferner leidet die Fiſcherei unter dem A b wa ſſer⸗ pilz. Im März 1935 fand auf der Maininſel eine Beſpre⸗ chung mit den Behördenvertretern ſtatt; es konnte der Nach. weis erbracht werden, daß die Verpilzung die Berufsfiſcherei unmöglich macht. Wie in Bayern, ſo ſoll auch eine Kläranlage am Untermain bei Flörsheim in der Nähe des Kelſterbacher Waldes nach dem Berieſelungsverfahren angelegt werden. Die Verſeu⸗ chung des Mainwaſſers macht ſich noch weit im Rhein hun⸗ Die Schäden durch die Kraftwerke ſind groß; in einer Nacht ſtellte eine Fiſcherfamilie an der Stauſtufe Griesheim allein 80 bis 90 zerſtückelte Aale feſt. Dr. Wagner gab einen Ueberblick über die Einglie⸗ derung der Fiſcherei in den Reichsnährſtand. Die Gründung eines heſſen⸗naſſauiſchen Landesverbandes der Fiſcherei ſteht bevor. Zum Landesfachwart für Fi⸗ ſcherei wurde Heinrich Schecker als ehrenamtlicher Mitarbei⸗ ter der Landesbauernſchaft beſtellt. Es wird hier ein gerech⸗ ter Ausgleich zwiſchen Berufs⸗ und Sportfiſcherei vorge⸗ nommen. ö Die Verhandlungen mit den Reichsminiſterien wegen der Schäden durch die Umkanaliſierung ſind heute ſchon ſo⸗ weit, daß in abſehbarer Zeit eine befriedigende Löſung ge⸗ funden ſein wird. Wegen der Schäden an der Stauſtufe Griesheim muß durch Reichsbeihilfe Erſatz geſchaffen werden. Mit Wolfersheim iſt erreicht, daß die Aowäſ⸗ ſer in die Nidda ſo geklärt werden, daß eine Schädigung nicht mehr zu befürchten iſt. Es iſt auch erreicht worden, daß eine Verkürzung der Schonzeit auf Main und Rhein eintritt. Vorausſichtlich im April erfolgt reichsgeſetzliche Regelung der Angelkarke; ſie wird nur noch ſolchen Perſonen ausgeſtellt, die die ſach⸗ gemäße Vorbildung und das Vertrauen des Fiſchereikreis⸗ warts haben. Es ſchweben Verhandlungen über reichsgeſetz⸗ liche Regelung der Fiſcherei und der Abwäſſer. Bei der Verpachtung der Fiſchereigewäſſer geht der Berufsfiſcher vor dem Sportfiſcher, beſonders da, wo es ſich um die Erweiterung der Ernährungsgrundlage handelt. Die Berufsausbildung wird grundſätzlich neu geregelt. Die Lan⸗ desbauernſchaft ſtrebt an, daß die Fiſchzuchtanſtalt Seligen⸗ ſtadt künftig von Fiſchern betreut wird. Freiwillige für die Cuſtwaffe Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: in die 1. Die nächſten Einſtellungen von Freiwilligen (1. 1e Luftwaffe erfolgen im Frühjahr(16. 4.) und im Herbſt 200) 1936. 15. 34. Meldeſchluß für die Frühjahrseinſtellung am 37 1936, für die Herbſteinſtellung am 30. 4. 1936. Flie, Für die Einſtellung kommen in Frage: a) Für die 28. Jigertruppe: Bewerber von 18 bis 23 Jahren; mit Luftwahren jedoch nur in Ausnahmefällen, wenn ſie für die der Haffe beſonders geeignet ſind(den Flugzeugführerſchein als Nlaſſe A2 beſitzen oder nachweisbar mindeſtens 1 Jahr fahrt Ronteure in einer Flugzeugfabrik oder bei einem Luft⸗ artif unternehmen beſchäftigt geweſen ſind). b) Für die Flak⸗ rin ſlerie, Luftnachrichtentruppe und Regiment General Gö⸗ geg. Bewerber von 18 bis 25 Jahren. . 4. Bewerber aus den Geburtsjahrgängen 1915 bis 1918 müſſen vor der Einſtellung in die Luftwaffe ihrer Arbeits dienſtpflicht genügt haben. Ausnahmsweiſe hat der Reichsarbeitsführer für die Frühjahrseinſtellun g 1936 diejenigen Freiwilligen der Luftwaffe, die ſich auf vier⸗ einhalb Jahre verpflichten und auch tatſächlich eingeſtellt werden, vom Arbeitsdienſt befreit. Für die Herbſtein⸗ ſtellung kann für Freiwillige, deren Berufsausbildung noch nicht abgeſchloſſen iſt, unter den ſchon für die Frühjahrs⸗ einſtellung geltenden Vorausſetzungen Befreiung vom Ar⸗ beitsdienſt eintreten. Dazu bedarf es eines Antrags des Freiwilligen. Auskunft hierüber erhält er beim Annahme⸗ truppenteil. 5. Die Freiwilligen für die Flieger und Luft⸗ viereinhalb Jahren verpflichten. Bei Verwendung als flie⸗ gendes Perſonal(Flugzeugführer und Fliegerſchützen— Bord⸗ funker und Bordmechaniker—) wird vor Beginn der Sonder⸗ ausbildung eine Zuſatzverpflichtung auf insgeſamt 12 Jahre gefordert. Die Freiwilligen für die Flakartillerie ver⸗ pflichten ſich auf ein Jahr, zweijährige Verpflichtung er⸗ wünſcht Die Freiwilligen des Regiments General Gö⸗ ring müſſen ſich bei der Frühjahrseinſtellung(16. 4. 1936) auf zweieinhalb Jahre, bei der Herbſteinſtellung(1. 10. 1936) auf zwei Jahre verpflichten. 6. Im übrigen iſt Vorausſetzung für die Ein⸗ ſtellung Freiwilliger, daß der Bewerber a) die deutſche Staatsangehörigkeit(Reichsangehörigkeit) beſitzt, b) wehr⸗ würdig, c) deutſchen oder artverwandten Blutes, d) unbe⸗ ſcholten, e) unverheiratet, f) tauglich 1 oder 2 für den Wehrdienſt iſt. Mindeſtgröße nicht unter 1.60 Meter; im Ausnahmefall 1.54 Meter, wenn für die Luftwaffe wert⸗ doll. Nötige Zahnbehandlung iſt vor Einſtellung durchzu⸗ führen. Bewerber, die dieſen Bedingungen nicht entſprechen, können nicht eingeſtellt werden. 7. Die Einſtellung ſoll in der Regel nur bei Trup⸗ penteilen erfolgen, deren Standort in der Nähe des Wohnſitzes des Bewerbers liegt. Dieſe Einſchränkung gilt nicht für Freiwillige, die ihren Wohnſitz in der entmiki⸗ tariſierten Zone oder in Groß-Berlin haben. Sind dem Bewerber die für ihn in Betracht kommenden Truppenteile nicht bekannt, ſo kann er ſie beim zuſtändigen Wehrbezirkskommando— in der entmilitariſierten Zone bei der Unteren Erſatzbehörde— erfragen. Bevorzugt eingeſtellt werden a) Angehörige des DV., b) Perſonal der Luftverkehrsgeſellſchaften, c) Per⸗ einem Lehrgang einer Motorſportſchule des NS teil⸗ genommen haben oder ſich zur Ableiſtung eines derartigen Lehrganges vor Dienſteintritt verpflichten, e) Angehörige der HJ, f) Inhaber von Sportabzeichen. 8. Bewerber, die noch nicht gemuſtert ſind, melden ſich perſönlich bei der zuſtändigen polizeilichen Meldebehörde zum Eintrag in die Wehrſtammrolle und beantragen dort die Ausſtellung eines Freiwilligenſcheins für den Eintritt in den aktiven Wehrdienſt. Perſonalpapiere und von Minderjährigen die ſchriftliche, amtlich beglaubigte Erlaubnis des geſetzlichen Vertreters, ſind mitzubringen. Angehörige der bereits gemuſterten Jahrgänge 1914 und 1915 brauchen ſich bei der polizeilichen Melde⸗ behörde nicht zu melden. Bei ihnen tritt an Stelle des Freiwilligenſcheins ſten J außerdem der Luftwaffenerſatzreſerve-- Schein). Dann melden dem Truppenteil, bei dem ſie dienen wollen. ſierten Zone haben, melden behörde. Jedem Einſtellungsgeſuch iſt beizufügen: I. a) von bereits gemuſterten muſterten Bewerbern des Jahrgangs nicht gemuſterten ſtellungsgeſuche, nicht beiliegen, Bewerbern der Freiwilligenſchein. werden nicht berückſichtigt. benslauf; name, Geburtstag und bilder, c) genaue Anſchrift des Bewerbers. der entmilitariſierten Zone bei mehr berückſichtigt. Einſtellungsanträge oder ſtaatlichen Dienſtſtellen ſind zwecklos. 9. Die Dienſtzeit der Freiwilligen der Luftwaffe beträgt a) bei der (bei Eintritt im Frühjahr) Jahre. Literaturpreis der Provinz Hannover Moritz Jahn, Wilhelm Scharrelmann, Alma Rogge. Der im Jahre 1935 geſtiftete Literatur preis der Provinz Hannover iſt am 30. Januar, am dritten Jahrestag der nationalen Erhebung, im Rahmen einer Feier, die im großen Sitzungssaal des Ständehauſes zu Hannover ſtatt— fand, zur Verteilung gelangt. Landeshauptmann Dr. Geßner verkündete in einer Rede die Träger des Preiſes, der verliehen ſei an Moritz Zahn, den aus niederſächſiſch-frieſiſchem Blut entſproſſenen, das niederdeutſche Weſen in ſeiner plattdeutſchen Sprache am unmittelbarſten und mächtigſten geſtaltenden Dichter des„Alenſpeegel und Jan Dood“; an Wilhelm Scharrel⸗ mann, den Dichter des„Fährhauſes“, der mit feinem muſikali⸗ ſchen Gefühl wie wenige in der gegenwärtigen Dichtung über— haupt Charakter und Stimmung unſerer Landſchaft geſchildert und gedeutet hat, und an Al ma Ro g'ge, die in einem echten volkhaften Empfinden die Leiden und Freuden der Menſchen unſeres Blutes und unſeres Schlages darzuſtellen weiß. Die junge Generation, die noch nicht mit einem Preis habe bedacht werden können, müſſe ſich diesmal noch beſcheiden und zu ruhiger Arbeit und Leiſtung ſammeln. Anſchließend überreichte der Lan— deshauptmann den drei Preisträgern die Arkunden über die Verleihung des Literaturpreiſes. Amtliche Bekanntmachung Betr.: Verpachtung von Gemeinde grundſtücken; hier Ermäßigung des Pachtpreiſes. Die Anforderungszettel für Pachtgelder 1935 gehen den Zahlungspflichtigen in voller Höhe in den nächſten Tagen zu. Wer für die mit Getreide bebauten Grundſtücke Er⸗ mäßigung des Pachtpreiſes auf zwei Drittel beantragen will, hat am Mittwoch, den 5. ds. Mts. bei uns „—— 4 1—„ Zimmer 13 entſpr. Antrag zu ſtellen. Dabei iſt jedes 9 5. 3 8 17 s l. für einen Erlaß in Frage kommende Grundſtück genau mit Lage und Pachtpreis zu bezeichnen. Außerdem iſt das ſeiner Zeit von der Bürgermeiſterei jedem Steigerer zugegangene Schreiben über den Antritt des Ackers, die Aufforderung zur Bürgſchaftsleiſtung uſw. vorzulec en, damit feſtgeſtellt wer⸗ den kann, zu welcher Großen Allmend der betr. Acker gehört. Die Erlaßanträge ſind zu ſtellen für die Steigerer von 7 1„ 0 0 2 be A K vormittags von 8 12 Uhr und für den Reſt nachmittags von 2 6 Uhr. An einem anderen Tage werden Erlaßanträge nicht mehr angenommen. Viernheim, den 3. Februar 1936 Betr.: Raſſenerhebung für Rinder Schweine 1 2 7 U Schafe und Ziegen. Der Herr Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft hat die Durchführung einer Raſſenerhebung für Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen angeordnet, die in den nächſten Tagen hier durchgeführt wird. Zweck dieſer Erhebung iſt die Gewinnung eines zah⸗ lenmäßigen Ueberblicks über die ra enmäßige Zuſammen⸗ 5 8 15 8 5 Derr* ſetzung des Viehbeſtandes und über den Stand der Zucht⸗ entwicklung in den einzelnen Gebieten des Deutſchen Reiches. Die Viehhalter werden angewieſen, ſich über die Raſſen⸗ art ihres Viehes genau zu orientieren, damit ſie im Zeit⸗ punkt ihrer Befragung zuverläſſige und ſichere Angaben ma⸗ chen können. Viernheim, den 28. Januar 1936 ſonal der Luftfahrtinduſtrie. d) Bewerber, die bereits an Die Meldung darf nur bei einem Truppenteil(in der Unteren Erſatzbehörde) erfolgen. Einſtellungsgeſuche Freiwilliger können bis ſpä⸗ teſtens 15. März für die Frühjahrseinſtellung, bis ſpä⸗ teſtens 30. April für die Herbſteinſtellung eingereicht wer⸗ den. Einſtellungsgeſuche, die bis zu dieſem Zeitpunkt nicht beim Annahmetruppenteil oder in der entmilitariſierten Zone bei der Unteren Erſatzbehörde eingegangen ſind, werden nicht bei höheren militäriſchen wa Fliegertruppe viereinhalb bezw. zwölf Jahre, b) bei der Luftnachrichtentruppe vierein⸗ halb Jahre, c) bei der Flakartillerie ein bezw. zwei Jahre, bei Regiment General Göring zwei bezw. zweielnhalb für den Eintritt in den aktiven Wehr⸗ dienſt der Muſterungsausweis(für Luftwaffenerſatzreſervi⸗ ſich die Bewerber möglichſt ſchriftlich bei Bewerber, die ihren Wohnſitz in der entmilitari⸗ ſich jedoch ausſchließlich bei der für ihren Wohnſitz zuſtändigen Unteren Erfſatz⸗ Bewerbern des Jahr⸗ ganges 1915 der Muſterungsausweis, b) von bereits ge⸗ 1914 der Muſterungs⸗ ausweis und der Luflwaffenerſaßreſerve⸗I⸗Schein, c) von noch Ein⸗ denen vorſtehende Ausweiſe oder Scheine II. von allen Bewerbern a) ein ſelbſtgeſchriebener Le⸗ dieſer muß mindeſtens enthalten Vor⸗ und Zu⸗ zort, Angaben über Schulbeſuch, Beruf und Beſchäftigung oder Arbeitsloſigkeit nach der Schul⸗ entlaſſung, über etwa geleiſteten Arbeitsdienſt, b) 2 Paß⸗ Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 3. Februar. fuhr: 69 Ochſen, 44 Bullen, 271 Kühe, 95 Färſen, Kälber, 46 Schafe, 1698 Schweine, 2 Ziegen. b) 34 bis 30, c) 26 bis 33, d) b) 42, c) 40 bis 41; Kälber a) 61 bis 65, 5 53, 0 813 Marktverlauf: nicht notiert. Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 3. Februar: Zufuhr: 18 Ochſen, 22 Bullen, 71 Kühe, 38 Färſen, 44 Kälber, 973 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichs⸗ mark: Ochſen a) 43, b) bis d)—; Bullen a) 43, b) bis d) —: Kühe a) 42 bis 43, b) 38 bis 41, c) 34 bis 37, d) 26 bis 33; Färſen a) 43, b) bis d)—; Kälber a) 62 bis 65, b) 58 bis 61, c) 55 bis 57, d) 50 bis 54; Schweine a) 57, bl) 56, b) 55, c) 53, d) bis f) 51 Mark.— Marktverlauf: Großvieh mittelmäßig, geräumt; Kälber lebhaft, geräumt; Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 3. Februar: Zufuhr: 160 Ochſen, 68 Bullen, 429 Kühe, 123 Färſen. Zum Schlacht⸗ hof direkt: 1 Ochſe, 1 Bulle, 385 Kälber, 152 Schafe, 2928 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichs⸗ mark: Ochſen a) 43, b) 43, 0) 43, d) 36 bis 43; Bullen a) 438, b) 43, 0) 43, d)—; Kühe a) 43, b) 39 bis 43, c 32 bis 38, d) 23 bis 31; Färſen a) 43, b) 43, c) 43, d) 40 bis 43; Kälber a) 60 bis 66, b) 51 bis 58, c) 42 bis 50, o) 33 bis 41; Lämmer und Hammel bis b1) geſtrichen, b2 Weide⸗ maſthammel 50, c) 48 bis 49, d) 44 bis 47, Schafe f) 38 bis 43, alles andere geſtrichen; Schweine al) 57, as) 57, bl) 56, b2) 55, c) 53, d) 51, e) und f)—, g1) 57, ge) 50 bis 57. — Marktverlauf: Rinder lebhaft, ausverkauft; Kälber, Ham- e Schafe mittelmäßig, geräumt; Schweine wurden zu⸗ geteilt. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 3. Jebruar. Weizen, Preisgebiet W 14 20,60, W' 15 20,70, W' 16 20,80, W 17 20,90, W 19 21,20, W 20 21,40 Mark, Aus⸗ gleich plus 40 Pfennig.— Roggen R 14 17,00, R 15 17,10, R 18 17,50, R 19 17,70 Mark, Ausgleich plus 40 Pfennig.— Gerſte: Braugerſte inl. 22,50 bis 24.00, Induſtriegerſte 22 bis 23 Mark.— Futtergerſte: G 7 16,90, G 8 17,20, G 9 17,40, G 11 17,70 Mark, Ausgleich plus 40 Pfennig Qualitätszuſchläge.— Futterhafer: H 11 16,30, H 14 16,80, H 17 17,10 Mark, Ausgleich plus 40 Pfennig. Induſtriehafer 20, Raps inl. 32,— Müßhlen⸗ nachprodukte: Weizenkleie W 14 10,30, W 15 10,35, W 16 10,40, W 17 10,45, W 19 10,60, W̃ 20 10,70, Roggen⸗ kleie R 14 10,10, R 18 10,40, R 19 10,50, Weizenfutter⸗ mehl 13,25 Mark, Weizennachmehl 16,75 Mark, Rog⸗ genfuttermehl 13,50 Mark, Ausgleich plus 30 Pfennig, da⸗ zu 5 Pfennig Vermittlergebühr.— Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen Feſtpreis ab Fabrik mit Waſſeranſchluß 16,90, Soyaſchrot 15,70, Rapskuchen inl. 13,70, dito ausl. 14,20, Palmkuchen 15,40, Kokoskuchen 17,40, Seſamkuchen 16,10, Leinkuchen 17,30 Mark, Ausgleich plus 40 Pfen⸗ nig, ohne Waſſeranſchluß plus 20 Pfennig, Malzkeime 16,50 bis 17, Trockenſchnitzel loſe 8,64, Rohmelaſſe 6,12, Stef⸗ fenſchnitzel 10,24, vollwertige Zuckerſchnitzel 10,84 Mark, Ausgleich plus 35 Pfennig. Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzlichen Regelung. Rauhfutter: Wieſenheu, loſes, neues 6,75 bis 7,25, Rotkleeheu 7 bis 7,50, Luzern⸗ kleeheu 7,75 bis 8,25 Mark. Stroh: Preßſtroh, Roggen⸗ Weizen 4 bis 4,25, Hafer⸗Gerſte 4 bis 4,25, geb. Stroh, Roggen⸗Weizen 3,50 bis 4, Hafer⸗Gerſte 3,50 bis 4 Mark. Mehlnotierungen: Weizenmehl: Aus Inlandswei⸗ zen, Type 790, Preisgebiet 14 28,50, März 28,60, Preis⸗ gebiet 15 28,50, März 28,60, Preisgebiet 16 28,50, März 28,60, Preisgebiet 17 28,50, März 28,60, Preisgebiet 19 28,85, März 28,95, Preisgebiet Pfalz⸗Saar 19 28,85, März 28,95, Preisgebiet 20 28,85, März 28,95.— Roggenmehl: Type 997, Preisgebiet Baden 14 22,70, 15 22,80, 18 23,35, 19 23,60, Pfalz⸗Saar 18 23,30, 19 23,50 Mark. Preisge⸗ biet Baden, Type 815, 14 23,20, 15 23,30, 18 23,85, 19 24,10, Pfalz⸗Saar 18 23,80, 19 24 Mark, zuzüglich 0,50 M. Frachtausgleich frei Empfangsſtation. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Auslandsweizen Auf⸗ ſchlag 1,50 Mark per 100 Kilogramm. Zu- 472 Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 43, b) 42, c) 39 bis 41; Bullen a) 43, b) 42; Kühe a) 41 bis 42, 20 bis 25; Färſen a) 43, b) 55 bis 60, c) 49 bis 54, d) 38 bis 48; Schweine a) 57, bi) 56, b2) 55, Rinder lebhaft, Bullen zu⸗ geteilt, Kälber ruhig, Schweine zugeteilt, Schafe und Ziegen — — Wonnung 1 Zimmer evtl. 2 Zimmer und Küche zu vermieten. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. 2 Zimmer und Hüche zum 1. April od. früher zu mieten geſucht. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. Verkaufe einige ſchöne, grad⸗ ſtämmige Kirſchen⸗ Apfel⸗ und Zwetſchenbäume das Stück von 1.60 RM. an. Hofmann Blauehutſtr. 14 Tutonflountg ein Ehrentag der Hation Anzeigen⸗ Wie lind der Überzeugung, daß dieſer Lag Reklame ein Eiſtentag der deutſchen nation iſt und hebt 0 daß der, der ſich davon drückt, ein charatzter⸗ das loſer Schüdling iſt an unſerem Voltze. er adolf Ritter Geſchäft! Mittwoch nachm. 4 Ahr ab fle breche— bei —— morgen woch— 8.11 Uhr Hans Beyer,. Adolf Hitlerſtraße 88 ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. adppen- ſtarke Einſtellſchweine zu be⸗ ab 0 deutend herabgeſetzten Preiſen zum Verkauf. Ces ladet höflichſt ein 70 Der Bürgermeiſter: Bechtel Schmitt, Schweinehlg. Zwingenber Familie K. Brechtel. Injerieren bringt Gewinn ene. 5 — — — r nt nie dor et! deut men * ÄFÄARARWVVVWGG 1 12 GGG Nr. 29— Dienstag, den 4. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung — 5 12. Jahrgang Der Aeichsberufsweilkampf n Kldle ze aper zun Aan ind Jen Frankfurt a. M. Der 3. Reichsberufswettkampf der 1 Im Laufe einer Unterhaltung habe Seefeld über ſeine Sor⸗ Guler Stand der Winterſaaten. 5 ö datt ſchen Jugend ſand un Gau Heſſen⸗Raſſau ſeinen Auf: gen geklagt und geäußert daß es das beſte ſei, aus dem lg rankfurt a. mn. Die bisher andauernd gelinde un takt in etwa 300 Kundgebungen und Appelle de ſchaf.] Leben zu scheiden. Am glücklichſten wären die Menschen zeig müße Witterung hat bewirtt, daß der Stand de fenden deutſchen Jugend an feſtlich geschmückten Statten der] daran, die während ihrer Kindheit ſtürben. Winterſaaten ein ausgezeichneter iſt. Die Getreideſaaten Arbeit. Die Freiwilligkeit der Teilnahme und die freudige Er habe dann weiter geſagt:„Was denken Sie wohl, was haben faſt keine Auswinterungsſchäden zu verzeichnen Bejahung dieſer Leiſtungsſchau kam ſchon äußerlich in der ich für einen Kummer und für ein Leid mit mir herum⸗ Hoffentlich bringen die kommenden Wochen keine ſo ſchwe. feſtlichen Ausſchmückung und artgemäßen Ausgeſtaltung ſchleppe; wie herrlich müßte es ſein, im einſamen Walde ren Rückſchläge, daß der gute Saatenſtand eine bedeuten. der Kundgebungsſtätten ſowie in der Durchführung der bei Schwerin zu ſterben.“ Weiter habe ihm der Angeklagte dere Beeinträchtigung erfährt. den deen er mende J hreee e e ee. be der abe, anne e ei den wan ſch bn alus Hpbrdenzſlanzern werden Zabatbeern. 2 111 2 5 1 0 e 1 3 155⁊5 5 ae b 2 5 19 Darmſtadt. Den Tabakpflanzergemeinden, die in der 1 Einſat in diefen 5 der Hande. 8 Oas geheimnisvolle Gift Zeit vom 1. November 1935 bis 15. Februar 1936 Hybri⸗ den ſie im Vertrauen auf ihre Leſſtung wagten, und for⸗ In allen Ausſagen der Zeugen kehrt die Erzählung des denreben vernichtet haben und dadurch eine wirtſchaftliche 2. f Angeklagten von dem geheimnisvollen Gift wieder. Ein Schädigung erfahren, können nach einer Verfügung des der für 7 2 1 ee eee n Zeuge, den Seefeld vom Jahr 1931 an bis kurs por ſeiner[ Reichsbauernführers neue Tabakanbauflächen zugeteilt und Opfer wagten und turen damit heute die deutſche Verhaftung auf feinen Wanderungen hin und wieder auf⸗ der den Ein Antrag des zuständigen Ortsbauernfüßrers. Jugend in einem geſicherten Reich leben ond ſchaffen kan geſucht hat, macht eine äußerſt bemerkenswerte Ausſage. Er der die in der genannten Zeit vernichtete Hybridenfläche 9 er zenden ann, bekundet auf Befragen, daß er häufig das braune Tu ch enthalten muß, iſt durch den betreffenden Kreisbauern⸗ In Frankfurt a. M. war der hiſtoriſche Römerberg, die bei dem Angeklagten Seefeld geſehen hätte, deſſen Beſiß führer zu prüfen und befürwortend an die Landesbauern⸗ Stätte der Kundgebung, mit den Fahnen der HJ ge⸗ f S i 5 i i i ſchmückt. Während im vergangenen Jahr in Groß⸗Frank⸗ 1 7 9 der Montagsverhandlung' ſo entſchieden J ſchaft Heſſen Naſſau bis zum 25. Februar 1936 einzureichen. ö furt 7000 Jungen und Mädel am Berufswettkampf teil⸗ Julaſſung zur Krankenkaſſenpraxis. 15 d; 1 5 Als Seefeld eines Tages wieder einmal bei ihm war j 1 3 1 genommen hatten, iſt die Zahl in dieſem Jahr auf annä⸗ ge J 4 5. Darmſtadt. Das Schiedsamt für ahnärzte und hernd 12 000 geſtiegen. Der Sozialabteilungsleiter des Ge⸗ ane 7 geſprochen, daß in der Zeitung ge⸗ Au beim Heſſicchen eee hat in bietes 13, Bannführer Jung, wies in ſeiner Anſprache dar⸗ 745„ 1 1 5 feld 1„ ſeiner Sitzung vom 29. Januar folgende Zulaſſungen aus- auf hin. daß die Ausbildung in der Schule und in der e e Es bab babe darauf ein ſehr aufge⸗ gesprochen: Gemäß 5 37 der Zulaſſungsordnung Dentiſt Lehre. wie ſie in den vergangenen Jahren vor ſich ging, liche 3 itu 50 W r habe ſich beſonders für die frag⸗ Georg Wacker, Neckarſteinach, für den Verteilungsbezirk nicht genügte, um der Wirtſchaft die hochwertigen Fach⸗ machte daraufhin 15 1 Die Mutter des Zeugen Provinz Starkenburg, ausſchließlich Kreis Offenbach; arbeiter zu geben, die ſie braucht. Der Reichsberufswett⸗ araufhin zu eefeld die Bemerkung: Zahnarzt Helmut Wandel, Darmſtadt, für den Zahnarzt ⸗ kampf müſſe ein Anreiz für alle Jungarbeiter und Jung. Sie ſind ja ſo erregt, Sie werden wohl auch geſuchk.“ ſitz Darmſtadt. Gemäߧ 24 der Zulaſſungsordnung Zahn⸗ arbeiterinnen ſein, eine Leiſtungsſteigerung herbeizuführen. Dieſer Vorfall ſpielte ſich zwei Tage nach der Ermordung arzt Walter Höhler, Biblis, für den Zahnarztſitz Alsfeld; In Offenbach ſprach in Vertretung des Gauleiters Gau— eines Knaben ab. Am anderen Tag ſei der Angeklagte wei⸗ Dentiſt Wolfgang Freudenthaler, Lauterbach, für den Ver. inſpekteur Holzkämpfer in Worms Gauwalter der DA tergewandert. Mehreren Zeugen gegenüber hat Seefeld auch teilungsbezirk Kreis Alsfeld; Zahnärztin Dr. Paula 1 Willi Becker, der 3000 Teilnehmer an der Olympiade der geäußert, daß er beſon dere Griffe kenne, mit denen mens, Wieseck, Kreis Gießen, für den Zahnarztſitz Wieseck; Arbeit begrüßen konnte, in Höchſt Gaupropagandaleiter man einen Menſchen ſchnell töten könne. 0 Zahnarzt Dr. Otti Reichwein, Schlitz, für den Zahnarztſitz f Müller⸗Scheld. in Wiesbaden Hauptſchriftleiter Guſtav—— 7 Schlitz. Kreis Lauterbach; Zahnarzt Dr. Willy Mangold, Staebe und Gebietsjungvolkführer Paul Wagner, in Gie⸗ 8 Mainz, für den Zahnarztſitz Mainz: Zahnarzt Dr. Johan⸗ ßen Gaujugendwalter der BA, Unterbannführer Sauer. Der fünfte Eintopffonntag nes Dietzel, Auerbach, für den Verteilungsbezirk Kreis Der Auftakt iſt gegeben, Werkzeug und Werkſtoffe Küchenzettel der Gaſtſtätten. Oppenheim.— Die Zulaſſung der weiteren der Beſchluß'⸗ harren des Dienſtes, die Wetttempftage ſind feſtgelegl die Der Leiter der Wirdſcaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ faſſung unterſtellten Zahnärzte und Dentiſten wurde ab⸗ Aufgaben ſind geſtellt, das deutſche Volk vertraut auf eure herbergungsgewerbe teilt ſeinen Mitgliedern mit, daß für[ gelehnt. Leiſtung. Darum, deutſche Jungarbeiter, fanget an! den fünften Eintopfſonntag am g. Februar 1936 folgende 8 ieee für rs. vorgeſchrieben ſind: Jum Kreisdirektor von Gießen ernannt. ichtſinni f iſch Suppentopf mit Einlauf und Rindfleiſch, 2. Hammel⸗ Gießen. Der bisherige Regierungsrat am Kreisamt 5 Leichtſinniger Autofahrer fleiſch mit grünen Bohnen, 3. Gemüſegericht* oder Alsſelb, Or Hugo 806 0 880 Naa Urkunde des Führers Ein mit elf Perſonen beſetztes Auko in Brand geraten. mit Fleiſcheinlage. Die Feſtlegung dieſer Eintopfgerichte gilt und Reichskanzlers zum Kreisdirektor im Heſſiſchen Lan. * ganau. Am Vormittag des 25. Auguſt vorigen nur für Gaſtſtätten. desdienſt ernannt. Ab 1. Februar übernahm Kreisdirektor Jahres war der 32 Jahre alte Robert Horn aus Frankfurt 17 Dr. Lotz die Leitung des Kreisamtes Gießen. Gleichzeitig 5 it ſei 7— 5 9 f 0 wurde er mit der Wahrnehmung der Geſchäfte der Pro⸗ e k dae dere in ace e At bee den] Die Organſſallon der Winterolhmpiade vmzianiretlon Sberheſſen in Gießen eau 1 e 8 M.. 2 8 2 ö ſonen(Händler und Händler innen) aufgenommen, daß das Der Führer empfängt den präſidenten des Komitees. 1 Innere des Wagens vollgepfropft war; trotzdem ſtieg in München, 4. Febr. Der Führer empfing am Mon⸗. Viesbaden.(Jugendliche wollten ſich Hanau noch ein altes Händlerehepaar ein. Auf dem Ver⸗ tag den Präſidenten des Organiſationskomitees der vierten[eine Schloſſerwerkſtatt zuſammenſtehlen) deck des Autos befand ſich das Material für eine Jahr- Olhmpiſchen Winterſpiele, Dr. Karl Ritter von Halte Seit Weihnachten wurden fortgeſetzt Einbrüche in Werk⸗ marktsbude, ferner viel Zuckerwaren, denn man wollde die zur Berichterſtattung über die Vorbereitungen zu den Win⸗ ſtätten und Garagen gemeldet.„Es wurden immer Werk⸗ Kirmes in Bad Orb beſuͤchen. terſpielen. Der Führer ſprach dem Präſidenten Ritter von[ zeuge geſtohlen, die von den Tätern fachgemäß ausgeſucht Als das mit elf Inſaſſen beſetzte Auto den Ort Langen.[ Halt ſeinen Dank für die geleiſhete Arbeit aus und bat ihn, wurden. Auch von untergeſtellten Autos und Motorrädern ſelbold hinker ſich hatte, wollte der Fahrer eine vor ihm her- dieſen Dank auch den übrigen Mitgliedern des Organiſa.] ſdurden einzelne Teile abmontiert, aus Häuſern wurden fahrende Limouſine überholen, die er dabei anrannte und tionskomitees zu übermitteln. ſogar Klingeltransformatoren mitgenommen. Nunmehr gegen einen Straßenbaum warf, während er mit ſeinem iſt es gelungen, die Täter zu faſſen. Es handelt ſich um 5 Auko noch etwa 50 Meter weiter fuhr, dann ſeitwärts ge⸗ 285 000 Beſucher der„Grünen Woche“. Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren. Darunter iſt riet und zwei Bäume umriß. Hierdurch legte ſich ſein Auto Berlin, 3. Febr. Die„Grüne Woche 1936“, mit der einer, der allein an 20 Einbrüchen beteiligt war. Die Tä⸗ um und geriet in Brand. Die elf Inſaſſen konnten, da der die Deutſche Jagdausſtellung verbunden ar ‚ air, fat ſämntlich Schloſſerlehrlinge, haben ſich auf dieſe Art Jahrer Horn ſchnell das Dach aufriß aus dem Innern des Pforten. 5 dalle 2 Rekordbeſucherzahl gu 577 1 eine Schloſſerwerkſtätt e Wan Wagens kriechen und dadurch dem Jeuertod enigehen. Während im vorigen Jahr 246 000 Beſucher gezählt wur⸗„Limburg.(Jugendlicher Leb ensretter.) Immerhin hatten alle Inſaſſen mehr oder minder[den, waren jetzt rund 285 000 Beſucher zu verzeichnen, d. h. Der Schüler Herbert Stahlheber aus dem benachbarten ſchwere n erlitten. Auch die bei dem Ueberholen[ alſo etwa 40 000 mehr als im Vorjahre. Nicht weniger als Dehrn hat am 27. Juni 1935 einen neunjährigen Schüler angefahrene Limduſine. die ſich auf der Fahrt von Frank. 67 Sonderzüge haben Beſucher vom Lande aus allen Teilen[ vor dem Ertrinken aus der Lahn gerettet. Aus Anlaß die⸗ n furt nach Berlin befand, war ſchwer beſchädigt worden.] des Reiches zur„Grünen Woche“ in die Reichshauptſtadt[ger mit Entſchloſſenheit ausgeführken Rettungstat hat der Ihre drei weiblichen Inſaſſen aus Berlin⸗Charlottenburg J gebracht. Regierungspräſident in Wiesbaden dem Retter öffentlich hatten Verletzungen erlitten. ſeine Anerkennung ausgeſprochen. Von der Großen Strafkammer Hanau erhielt der der Vier Perſonen im Beit vom Blitz erſchlagen* Diez.(Von einem Güterzug überfah⸗ ahrläſſigen Körperverletzung angeklagte und uldig be⸗. 8: 5 ren.) Ein auf einen Zug nach Limburg wartender pen⸗ faden 4— Horn 8 1 2 N 0 1 ate G 41 n f nis Paris, 4. Febr. Ein eigenartiger Unfall, der vier Men- ſionierter Lokomotivführer aus Limburg entfernte ſich vom unter Anrechnung von zwei Monaten Unterſuchungshaft.] ſchen das Leben koſtete, exeignete ſich in der Nacht in Bahnſteig des Diezer Bahnhofs, um zu Fuß die Strecke Der Oberſtaatsanwalt hatte 1½ Jahre Gefängnis bean.] Biarritz. Der Blitz ſchlug in eine Hochſpannungsleitung entlang nach Limburg zu wandern. Dabei ſchlug er aber tragt. In der Begründung des Urteils wurde u. a. ausge. ein. Von hier aus ſprang er auf die elektriſche Leitung die entgegengeſetzte Richtung ein. Vor dem Diezer Tunnel — führt, daß der Angeklagte als ein hemmungsloſer und en⸗ eines Wohnhauſes über, in dem ein ſpaniſcher Arbeiter[wurde er von einem eben ausfahrenden N erfaßt, verantwortlicher Menſch zu bezeichnen ſei, dem ein Führer⸗ mit ſeiner Frau und acht Kindern wohnte. Auf bisher un⸗ der ihm ein Bein glatt abfuhr. Der Lokomotivführer, der geklärte Weiſe kam der Strom in Verbindung mit den das Unglück ſofort bemerkte, bremſte ſo ſcharf, daß der Eiſenbettſtellen des Familienvaters und ſeiner drei Söhne, Schlußſchaffner ſeines Zuges gegen ſein Bremshäuschen ſchein nicht hätte ausgeſtellt werden dürfen. ee, 7 die alle auf der Stelle getötet wurden. Die Ehefrau erlitt geſchleudert wurde und dabei erhebliche und nicht unge⸗ Es waren Blutflecken! lebensgefährliche Brandwunden, als ſie ihren Kindern zu fährliche Kopfverletzungen erlitt. Wie feſtgeſtellt wurde, Wichtige Jeſtſtellung im Seefeldprozeß. Hilfe eilen wollte und mit den Bettſtellen in Berührung hatte der Ueberfahrene eine Zechreſſe hinter ſich, die nun schwerin, 3. Februar. kam. Die anderen fünf Kinder blieben unverletzt. ein ſolch furchtbares Ende nahm. Die Verhandlungen im Mordprozeß Seefeld beginnen nunmehr in der dritten Verhandlungswoche in ein entſchei⸗ Fed ne ene de er lea ge Die Gauliga im Spiegel der Tabellen: „überſinnlichen Kräfte“ gehört wurden, werden am Diens⸗ ö Ga 5. 2 f. 5 u Südweſt: Gau Bayern: i der Nudes den 1 2 mord gien ee Wormatia Worms 11 3049 2048. de Nurnberg 14%%% f Laſt gelegt werden, beginnen. Bisher hat der Angeklagte F Pirmaſens 14 33.22 20.8 Spogg. re 1 55 5 0 dieſe Morde ſtets beſtritten, während er die vier Sittlich⸗ Lintracht Frankfurt 44 254 200.8 Federn münchen 14, keitsverbrechen, die ihm außerdem vorgeworfen wurden, Boruſſia Reunkirchen 16 28.22 19.13 J 95, Schweinfurt* g im weſentlichen zugegeben hat. JSV Frankfurt 16 32.26 17.15 B Augsburg 13 23.48 13.13 Zu Beginn der Montagsverhandlung kam es ſofort zu Kickers Offenbach 44 122 14.14 1860 München 4 115 1215 einem bezeichnenden Zwiſchenfall. Im Ruckſack des JV Saarbrücken 15 24:29 13.17 Wacker München l 45 5 Angeklagten war nach ſeiner Verhaſtung ein brau⸗ Union Niederrad 15 15.30 13.17 AS Nürnberg 13 16.24 8 nes Tuch gefunden worden, das eigentümliche Flecken Opel Rüſſelsheim 16 227534 8:24 e eee 1 25 12 zeigte. Damals erklärte Seefeld auf Vorhalten des Ober. Phönix Ludwigshafen 16 13.37 6.26 Ic München 45 1 ſtaatsanwalts in Gegenwart von mehreren Beamten, daß Gau Baden:. Gau Nordheſſen: er das Tuch zum Einwickeln ſeiner Werkzeuge oder als 1. FC Pforzheim 13 33:18 138.8 BVoruſſia Fulda 16 44.17 24:8 Unterlage bei Ührenreparaturen benutzt hätte. Es ſei mög⸗ SV Waldhof 11 36:18 17:5 1. FCE Hanau 93 15 40.19 293.7 lich, ſo meinte er weiter, daß durch ätzende Flüſſigkeiten, VfR Mannheim 13 31:32 16:10 Heſſen Hersfeld 16 34.31 20.12 die er bei dieſen Reparaturen benutzt hätte, dieſe Flecken Karlsruher FV 19 39.28 1541 Germania Fulda 15 24.20 15.15 entſtanden ſein könnten. Freiburger Fc 13 31:38 122.14 Kurheſſen Marburg 15 31:37 15.15 Unker großer Bewegung im Gerichtssaal eilte jetzt der Germania Brötzingen 13 26:25 12214 Kaſſel 03 14 22.20 14.14 chemiſche Sachverſtändige das Ergebnis ſeiner Anterſuchung Amicitia Viernheim 141 1 VfB Friedberg 15 22.23 13.17 des Tuches mit. Danach iſt das Buch, das Seefeld in ſeinem VfB Mühlburg 13 18:23 11:15 Spielvereinigung Kaſſel 14 20.22 11417 1 Rucgſack hatte, durch und durch mit menſchenblut getränkt. VfL Neckarau 11 W 95 Kurheſſen Kaſſel 15 17:30 10:20 ö Porſitzender:„Nun, Seefeld, was ſagen Sie Phönix Karlsruhe 14 23.43 6˙22 SV Bad⸗Nauheim e nes 5:25 dazu?“ Gau Würltemberg: Gau Mittelrhein: b Angeklagter Seefeld(erregt):„Das gibt's ja gar Stuttgarter Kickers 15 4320 21:9 Tura Bonn 14 30.24 18:10 ö nicht. Ich habe dieſes Tuch nie geſehen, und ich habe auch Stuttgarter SC 14 35:22 1919 Bonner FV 14 23:20 1711 nie eine Unterlage benutzt, wenn ich Uhren reparierte.“ Sportfreunde Stuttgart 13 27.16 17•9 Kölner EfR 13 31:22 15:11 f Der Staatsanwalt ſchilderte darauf eingehend VfB Stuttgart f 14 27:23 17.11 Mülheimer S 14 22:18 15:13 55 den Vorgang, als er Seefeld das Tuch aus ſeinem Ruckſack 1. SSW Ulm 14 31:24 15:13 Tuc Neuendorf 14 27:23 15:13 l 1. vorgehalten habe. Der Angeklagte habe ſofort erklärt, daß Sportfreunde Eßlingen 15 29:31 14:16 Köln/ Sülz 07 13 18:20 14:12 be; er das Tuch als Unterlage bzw. zum Einwickeln von Werk⸗ Sog Cannſtatt 14 19:28 1315 Kölner SC 99 14 27:24 1 zeug benutzt hätte. FV Zuffenhauſen 13 14:25 11:15 VfR Köln 14 26:24 13:15 0 Sodann wurde der Zeuge K. aus Groß⸗Breeſe vernom⸗ Ulmer FV 94 15 19:39 11:19 Weſtmark Trier 14 24:29 10:18 — men, bei dem Seefeld gelegentlich Uhren repariert hatte. SV Feuerbach 13 12:38 224 Eintracht Trier 14 18:42 1 r 8 N 2 —— p„ 2 1 —.— 10 15 3 * — 8——ů— e e 1 1 ſtraße begrenzten Häuſerblock zu errichten. Die Ausſchrei⸗ 0 1 derverleihung heimgefallener der Bekanntmachung vom 8. Mai 1935(Reg.⸗Bl. S. 111), Diarmſtadt.(Neue Umgehungsſtraße.) Im N Zuge der großen Fernverkehrsſtraße Darmſtadt— Aſchaf⸗ fenburg wurde eine weitere Umgehungsſtraße hergeſtellt, die ſich bei Altheim befindet. Nachdem die hauptſächlichſten Arbeiten beendet wurden, konnte die Straße jetzt dem Fernverkehr übergeben werden, was eine weitere Erleich⸗ elt. des Fernverkehrs zwiſchen Rhein und Main dar⸗ ſtellt. 1 Biblis.(Eine Scheune niedergebrannt.) In der Nacht wurde die Feuerwehr nach der Bahnhof⸗ ſtraße gerufen. Dort ſtand die Scheune des Landwirts Valentin Kiſſel in hellen Flammen. Aus mehreren Lei—⸗ tungen wurde der Brand bekämpft, das Kleinvieh konnte auch zum Teil gerettet werden, doch brannte die Scheune bis auf die Grundmauern nieder. Der Feuerwehr gelang es, die Nachbargebäude vor einem Uebergreifen des Feuers zu ſchützen. g Wohlfahrtser⸗ Langen. dem Tag der Macht⸗ ö(Langen ohne werbsloſe.) Am 30. Januar, übernahme, wurde in Langen der letzte Wohlfahrtsempfän⸗ ger in den Arbeitsprozeß eingegliedert, ſo daß Langen, als eine der erſten Gemeinden in Heſſen, ohne Wohlfahrts- erwerbsloſe iſt. Im Jahre 1933 mußten noch 300 000 RM und im Jahre 1935 60000 RM an Wohlfahrtsunterſtüt⸗ zungen aufgewandt werden. Offenbach.(Zwei neue Apotheken.) Es iſt beabſichtigt, die Konzeſſion zum Betrieb zweier neu zu er⸗ richtender Apotheken in Offenbach zu erteilen. Die eine der Apotheken iſt in der Biebererſtraße zwiſchen dem öſt⸗ lichen Teil des Mathildenplatzes und dem Bahndamm, die andere in dem durch Bernard, Lili⸗, Goethe⸗ und Ludwig⸗ rn bung erfolgt aufgrund der Bekanntmachung des Miniſte⸗ riums des Innern und der Juſtiz vom 9, Februar 1881, betreffend das Verfahren bei Erteilung neuer oder Wie⸗ Apothekenkonzeſſionen und Amtsblatt 790, der Heſſiſchen Landesregierung, Abteilung Ib(Geſundheitsweſen). Die Bewerber werden aufgefordert, ihre Bewerbungen um Erteilung der Konzeſſion unter Bei⸗ fügung der erforderlichen Ausweiſe bis 10. März ſchriftlich an den Reichsſtatthalter in Heſſen— Landesregierung— in Darmſtadt einzureichen. Berkach(Kreis Groß-Gerau).(Einweihung des hiſtoriſchen Rathauſes.) Unter Beteiligung der gan⸗ zen Bevölkerung wurde das im Jahre 1592 erbaute Rat⸗ haus nach Vollendung der Erneuerungsarbeiten neu einge⸗ weiht. Der ſchöne zweiſtöckige Fachwerkbau erhält in ſeinem deboren in Itallen oberen Teil den würdig ausgeſtatteten Rathausſaal, während die unteren Räume auch für die Zwecke der NSDA p und ihrer Gliederungen dienſtbar gemacht werden ſollen. Pfungſtadt.(Verlegung der Geſchäftsräume.) Die Zbweigſtelle der ſeit über 100 Jahren in unſerem Bezirk beſtehenden Bezirksſparkaſſe Zwingenberg wurde wegen des in der Zieglerſtraße beſtehenden Raummangels verlegt. Durch Erwerb der Anweſen Eberſtädterſtraße 34 und 36 wurden neue Räume durch entſprechenden Ausbau geſchaffen. Er⸗ öffnung war am 3. Februar. Neu⸗Iſenburg.(Auszeichnung.) Feuerwehrmann Daniel Heberer wurde für ſeine 40jährige verdienſtvolle An⸗ gehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr mit dem Heſſiſchen Feuerwehr⸗Ehrenkreuz, der höchſten Auszeichnung, bedacht. Mainz.(Beim Aufſpringen auf die Straßen⸗ bahn tödlich verunglückt.) Der 50jährige Kaufmann Heinrich Zeh aus Mainz verſuchte vor dem alten Proviant⸗ amt in der Schillerſtraße auf einen in voller Fahrt be⸗ findlichen Straßenbahnzug zu ſpringen. Er trat jedoch fehl, kam zu Fall und geriet unter die Räder des Anhängers. Der Kaufmann wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Aus Mannheim Mannheim, 3. Februar. U Tödlicher Verkehrsunfall. Auf der Kreisſtraße von Feudenheim nach Heddesheim ſtieß ein Radfahrer, der von Feudenheim kam, aus noch nicht geklärter Urſache mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenkraft⸗ wagen zuſammen. Hierbei erlitt der Radfahrer, ein 48 Jahre alter Zementeur aus Heddesheim, eine ſchwere Kopfverletzung, welche den alsbaldigen Tod zur Folge hatte. Der Führer des Perſonenkraftwagens wurde in Haft genommen. UI Handtaſchenräuber. Auf dem Lindenhof wurde einer Frau von einem bis jetzt noch unbekannten Täter die Hand⸗ taſche entriſſen. Der Straßenräuber, der im Alter zwiſchen 25 und 32 Jahren ſtehen ſoll, flüchtete mit ſeiner Beute in Richtung Neckarau. U 34 Radfahrer bezw. Kraftfahrzeugfahrer wurden bei einer Verkehrskontrolle gebührenpflichtig verwarnt, und 5 Kraftfahrzeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet. UI Stiftung für den Segelflugſport. Die JG Farben⸗ induſtrie, Werk Oberrhein in Ludwigshafen, ſtiftete der neu⸗ gegründeten Segelfliegergruppe der IG ein Gleitflugzeug vom Typ„Zögling“, das in den Lehrwerkſtätten der Flieger⸗ ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Luft⸗ ſportverbandes erbaut wurde. Bei der Taufe ſprach Flieger⸗ kommandant Schlerf von der engen Zuſammenarbeit der IJG-⸗Segelfliegergrupvve und den geſamten Segelfliegerſturm. 14. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter PFF Stettner iſt verblüfft über die geiſtige Elaſtizität dieſes Mannes.— Was ſoll ich darauf antworten? denkt er.— Aber der Senator wartet ſeine Antwort gar nicht ab: „Na, iſt noch nicht aller Tage Abend“, ſpricht er bereits weiter.„Sind ja noch faſt 36 Stunden Zeit bis morgen abend. Antwort Ihrerſeits wäre vielleicht ſogar verfrüht geweſen. In vierundzwanzig Stunden kann viel geſchehen. Alſo Punkt eins, Zuſage des Fräulein Braut zu meiner Einladung bleibt in der Schwebe—— Mit dieſer Formulierung einverſtanden———?“ „Bitte, Herr Senator!“ „Punkt zwei— Wie iſt's mit der Gasturbine?— Immer noch alter Standpunkt——2“ „Immer noch, Herr Senator!“ „Schade! Wollte Ihnen goldene Brücken bauen.— Zu— ſage Ihrerſeits hätte mich gefreut.— Morgen werde ich Ihre Einwilligung zwangsläufig bekommen. Wird mir dann nicht halb ſo viel Spaß mehr machen!“ „Verzeihung, Herr Senator, wie iſt das zu verſtehen?“ „Aeber ein Kleines, morgen ſchon, werden Sie unter dem Druck der Verhältniſſe Ihre Dispoſitionen ändern müſſen, Herr Stettner!“ Dieſer fährt zuſammen. Hatte er heute nacht nicht faſt die gleichen Worte gebraucht wie eben der Senator?— Wird dann ſeine Dispoſition ändern müſſen, der Herr Mächtig, das 65jährige Geburtstagskind, hatte er zu Hella geſagt gehabt.— Ganz deutlich klingt ihm der Ton ſeiner eigenen Stimme noch im Ohr. „Morgen ſieht die Welt immer anders aus als heute, junger a fährt der Senator fort.„Werden das noch begreifen ernen!“ „Morgen wird die Welt allerdings anders ausſehen, Herr Senator“, fällt jetzt Stettner ſchnell ein.„Aber für uns beide!“ „Was ſoll das heißen?“ „Vielleicht werden Herr Senator umdisponieren müſſen! Sie ſagten ja ſelbſt, in vierundzwanzig Stunden kann viel ge— ſchehen.“ „Klarheit! Bitte, Klarheit!“ „Ganz mein Wunſch, Herr Senator! Leider ließen Sie mich noch nicht zu Worte kommen!“ „Schrecklich offiziellen Ton haben Sie, lieber Freund.— Aber gut! Wie Sie wünſchen— Sie haben das Wort, Herr Direktor!“ „Dann bitte ich um Freiſprechung——— aus meinem Vertragsverhältnis“, entgegnete Stettner ſchlagfertig. Aber Moravius läßt ſich nicht bluffen: „——— Entſcheidung bereits getroffen! Vertragslöſung kommt gar nicht in Frage!“ Bei dieſen Worten ſteht er auf und ſtreckt Steiner die Hand hin:„Noch etwas, lieber Stettner—“ Dieſer kann nicht umhin, den Elan ſeines Gegners zu be— wundern.— Aber ich bin ja nicht hier, um zu bewundern; ich bin hier, um zu kämpfen, denkt er.— Darum erhebt er ſich zwar auch, ergreift aber die Hand des Senators nicht, ſondern entgegnet nur: „Ich bitte mich wieder ſetzen zu dürfen, Herr Senator.“ „Bitte“, ſagte dieſer.„Hatte ich alſo doch recht, als ich vorhin bemerkte, man könne nie vorher wiſſen, wieviel Zeit man brauchen werde, um ein Anliegen vorzubringen?“ „Stimmt! Ich bekenne mich geſchlagen, Herr Senator.“ „Selbſterkenntnis iſt der erſte Weg zur Beſſerung, lieber Freund. Aber was haben Sie ſonſt noch für ein Anliegen?“ „Keines!“ 5 Veo Wollen Sie vielleicht ein bißchen mit mir plau— ern?“ „Jawohl, Herr Senator!“ „Ail right, ich plaͤudere gern mit Ihnen.“ „Darf ich nicht wenigſtens wiſſen, Herr Senator, warum Sie mir meine Bitte um Löſung unſeres Vertragsverhältniſſes abſchlagen?“ „Moment, Moment, Momentl, lieber, junger Freund“, ent— gegnet darauf Moravius ſehr ironiſch.„Möchte mich zu meiner Antwort gern Ihrer eigenen Worte bedienen. Wie ſagten Sie doch neulich bei unſerer letzten Anterredung?— Moment. Moment — hab's ſchon— Ich muß es ablehnen, Ihnen darauf zu ant— worten“, erwiderten Sie mir, als ich Sie um die Angabe eines Grundes für Ihre Weigerung, in die Patentanmeldung Ihrer Erfindung einzuwilligen, bat. Nun, heute antworte ich Ihnen dasſelbe———“ „And wenn ich trotzdem von meiner Seite aus unſer Ver— tragsverhältnis für gelöſt betrachten würde——2“ „Dann wäre das ein Vertragsbruch!“ „Das würde Sie, Herr Senator, ja nicht ſonderlich berühren, denn Sie nannten ja ſelbſt in der gleichen Anterredung einen Vertrag nur einen Fetzen Papier.“ „So, tat ich das?“ „Sie wiſſen das ſehr genau!— Und was haben Sie jetzt darauf zu erwidern?“ „Dazu bemerke ich nur: eines ſchickt ſich nicht für alle!“ Langſam kommt in Stettner die Wut hoch über die Frivolität ſeines Gegners: „Augenblick, Herr Senator! Ich muß mich erſt auf Ihren Standpunkt der„Moral mit doppeltem Boden“ umſtellen. Das fällt mir nicht ganz leicht.“ „Fehler, lieber Freund, ſchwerer Fehler! Semper paratus! Immer bereit ſein zur Ausnutzung jeder Chance!“ Schwer nur hält Stettner ſeine Erregung zurück: „Keine Angſt, Herr Senator! Sie werden gleich ſehen, wie ſehr ich im Begriff bin, meine Chance auszunutzen. Ich erlaube mir, Sie darauf aufmerkſam zu machen, daß mir mein Vermögen geſtattet, die wirtſchaftlichen Konſequenzen eines ſolchen Vertrags- bruches auf mich zu nehmen, ohne daß ich deshalb meine Kennt— niſſe unverwertet zu laſſen brauche.“ „And auf welchem Wege glauben Sie das bewerkſtelligen zu können?“ „Meine Privatangelegenheit.“ „Als Prinzgemahl?“ „Wenn Sie Geſchmack an dieſer Formulierung finden, meinet— wegen ja: als Prinzgemahl!“ „Wo?“ „Wie bitte—— 2“ „Ich meine, wo Sie dieſe Rolle ſpielen wollen?“ a „Seltſame Frage——“ „Wieſo?— Doch wohl nicht in K.! Oder überhaupt irgend— wo hier in Deutſchland.— Oder glauben Sie vielleicht, daß ich 1 einem ſtaatenloſen Ausländer Konkurrenz machen laſſen werde? Jetzt kann Stettner nicht mehr an ſich halten. In maßloſer Erregung ſpringt er auf. Vor Wut keuchend, ſtößt er hervor: „Sie ſind———“ Tak— tak— tak—, ſchnarrt das Telefon.— Lächelnd nimmt der Senator den Hörer ab.—„Jetzt haben Sie aber Glück gehabt——“, meint er zu Stettner gewendet. Dann ſpricht er weiter ins Telephon:„Wie bitte?“— 222—„Nein, war nicht für Sie berechnet!“ „Sie ſind ein Schuft!“ ſchreit Stettner in maßloſer Wut. „Ein Schuft!“ wiederholt er. And noch einmal:„Ein Schuft!“ Faſſungslos läßt der Senator den Hörer fallen. „Jawohl!“ brüllt Stettner, noch immer völlig unbeherrſcht. „Jetzt habe ich Glück gehabt! Jetzt habe ich Ihnen meine Meinung wenigſtens vor Zeugen ſagen dürfen. Der Mann am anderen Ende der Leitung wird ſich meine Worte ſchon merken, auch wenn ſie nicht für ihn beſtimmt waren.“ Da wirft der Senator den Hörer auf den Apparat zurück. In der Wut brüllt er auf: „Hinaus, Sie Rüpel! Hinaus!“ Sein Kopf iſt blaurot ge⸗ worden, ſeine Hände fliegen, der ganze Körper zittert vor Em- pörung.— Schrecklich ſieht er jetzt aus.—„Hinaus! Hinaus!“ brüllt er unentwegt.„Baſtard! Staatenloſer, läſtiger Ausländer!“ Haſtig verbeugt ſich Stettner.— Nur jetzt ſchnell raus aus dem Zimmer, denkt er, ſonſt ſchlage ich ihn ja tot!— Sonſt ſchlage ich ihn tot!— Sonſt ſchlage ich ihn tot—, mur⸗ melt er unentwegt, während er ſchnellen Schrittes zur Tür eilt.— Als ſeine Hand die Türklinke gefaßt hat, bricht das Geſchrei des Senators plötzlich ab, und er hört hinter ſich Oberingenieut Klingenberg tallfte das Flugzeug auf den Namen„Dr. Gaus“, den Werkführer der JG Farbenindu⸗ ſtrie, Werk Oberrhein. Der Reichsberufswettkampf in Mannheim. Mannheim, 3. Febr. In Anweſenheit der in Mann⸗ heim am Reichsberufswettkampf teilnehmenden Jungarbeiter, der Wettkampfleitung und der Mitglieder des Ehrenaus⸗ ſchuſſes wurde in der Montagehalle der Firma Daimler⸗Benz mit einer Kundgebung der Reichsberufswettkampf offiziell eröffnet. Oberbannführer Kowarik führte in einer Anſprache aus, daß die deutſche Jugend nicht mit den Waffen der Zer⸗ ſtörung kämpfe, ſondern rüſte, um ihr Wiſſen zu erweitern. 3 Ehre Le„ Mannes müſſe es ſein, arbeiten zu können und arbeiten zu dürfen. Anſchließend ſprach Kreis⸗ e 3 rfen. Anſchließend ſprach Kreis (J Durlach.(Ehrengedenktafel für die ge⸗ fallenen Sanitäter.) Ehemalige Angehörige der mit dem 14. Armeekorps 1914 ausgezogenen Sanitäts⸗Kompanie 1 und der aus ihr hervorgegangenen Sanitäts-Kompanie 34 (Rumänien) und Sanitäts-Kompanie 241(Italien) enthüllen am Heldengedenktag, den 8. März 1936, an der Windſchutz⸗ mauer der geſchichtlichen Ruine der Durlacher Warte auf dem Turmberg bei Durlach eine Ehrengedenktafel für ihre im großen Ringen aller Zeiten gefallenen und an den Folgen des Krieges geſtorbenen 59 Angehörigen, welche die Treue zu Volk und Vaterland mit dem Blute beſiegelt haben. () Baden⸗Baden.(Zum Juweleneinbruch.) Durch den Juwelendieb Konrad Stauber wurde ein Baſler Gold⸗ ſchmied um 1700 Schweizer Franken geſchädigt, trotzdem er es war, der die Polizei auf den in den Mauern der Stadt weilenden Einbrecher aufmerkſam machte. Vorſichtshalber er⸗ kundigte ſich der Goldſchmied bei der Polizei, die ihm die Antwort gab. daß bei ihr ſolche Schmuckſtücke nicht als ge⸗ ſtohlen gemeldet wurden. Die Baſler Staatsanwaltſchaft läßt nämlich nach Juwelendiebſtählen uſw. ſofort ſämtliche in Be⸗ tracht kommenden Geſchäfte durch Zirkulare über den Umfang eines ſolchen Diebſtahls und die Art der Stücke unterrichten. Von dem Baden-Badener Juwelen⸗Einbruchsdiebſtahl hatte ſie jedoch keine Kenntnis. So kaufte der Juwelier ſchließlich drei Brillantringe und ein Perlenkollier für 1700 Franken. Später gelang es dann der Baſler Polizei auf Grund der Angaben dieſes Goldſchmiedes, die Straßburger Polizei auf Stauber aufmerkſam zu machen und zur Verhaftung zu ver⸗ anlaſſen. Der Goldſchmied in Baſel mußte auch die vier Stücke wieder herausgeben. Das Geld hat Stauber größten⸗ teils verjubelt. einen dumpfen Schlag wie von einem Fall.—— Erſchrocken blickt er ſich um.— Da ſieht er den Senator in kniender Stellung hinter ſeinem Schreibtiſch zuſammengeſunken. Der Kopf liegt auf der Schreibtiſchplatte, und die Arme hängen ſchlaff am Körper herunter.— Mit zwei Sätzen iſt Stettner bei dem Ohnmächtigen. Mit Kraftanſtrengung ſetzt er ihn, denn der Körper des Senators iſt nicht leicht, auf den Stuhl zurück und blickt ſich im Zimmer nach einer Waſſerflaſche um. Da wird er mit Entſetzen gewahr, daß vor dem Beobach— tungsfenſter an der gegenüberliegenden Wand, durch das man in den Schreibmaſchinenſaal hineinblicken kann, nicht wie üb— lich das ſchwarze Rouleau heruntergelaſſen iſt.— Man hat alſo dort den ganzen Streit mit angeſehen.— Zwar ſind jetzt die Rücken der Schreibmaſchinendamen tief über ihre Steno— gramme und Maſchinen gebeugt, aber was will das beſagen. — Vorher, als der Senator und er ſich in beſinnungsloſer Wut gegenüberſtanden, haben ſie ſich ſicher die Hälſe ausge— reckt, um alles zu ſehen und——— zu hören. Baſtard! Staatenloſer, läſtiger Ausländer! Vielleicht haben ſie das auch alles mitangehört! Als Stettners Blick wieder auf den wie lebloſen Körper des immer noch ohnmächtigen Senators fällt, muß er ſich ſchä— men: Mein Gott, was bin ich denn für ein ekelhafter Egoiſt, denkt er. Hier iſt ein Menſch in Not. Vielleicht ſtirbt er—— vielleicht iſt er ſchon geſtorben! And ich ſorge mich darum, was die Stenotypiſtinnen morgen klatſchen werden!—— Schnell eilt er an das Tiſchchen rechts, unweit der Tür, auf dem er endlich die Waſſerkaraffe entdeckt hat.—— Er holt ſie zum Schreibtiſch herüber und benutzt die Gelegenheit, das ſchwarze Rouleau vor dem Beobachtungsfenſterchen herunterzulaſſen. Als er zum Senator zurückgekehrt iſt, rührt ſich dieſer noch immer nicht.—— Da kniet Stettner vor ihn hin, feuchtet ſeine Schläfen, löſt den Kragen und die Krawatte und flößt ihm Waſſer in den Mund. Den Kopf des Bewußtloſen in ſeinen Händen haltend, blickt er in deſſen ſtarre, gläſerne Au⸗ gen. Plötzlich wird er von einer furchtbaren Angſt gepackt: Was iſt, wenn der Senator jetzt ſtirbt? Am Gottes willen, denkt er, das darf nicht geſchehen. Lieber Gott, heilige Jungfrau Maria, Jeſus, gebenedeiter, laß ihn leben, laß ihn leben!— Anaufhörlich flüſtern ſeine Lippen dieſes Bittgebet .. bis endlich ſein Flehen erhört wird. Die ſtarren Augen des Ohnmächtigen verlieren allmählich ihren unnatürlichen Glanz, und Leben kehrt wieder in den Körper ein. Wie aus weiter Ferne kommt des Senators Stimme: „Was iſt denn los?—— Was denn——— was denn———“ Seltſam tief blicken die Greiſenaugen in die hellen blauen Augen des noch immer vor ihm knienden Stett⸗ ner. Seltſam tief und mit dem Ausdruck eines gütigen Vor— wurfs.— 5 Was ſind das nur für Augen? denkt Stettner. Sind das dieſelben kalten und manchmal ſo böſen Augen des Senators? Za, iſt denn dieſer alte Mann da vor ihm mit dem ſchlaffen Geſicht und den gütigen, traurigen Augen überhaupt Auguſt Georg Moravius? Stettner kann nicht anders: er muß ſeinen Blick vor dieſen vorwurfsvoll forſchenden Augen des alten Mannes ſchamvoll ſenken. g „Verzeihung“, kommt es ganz leiſe über ſeine Lippen. „Danke“, haucht faſt tonlos der Senator.„Stehen Sie auf, nehmen Sie Platz“, ſpricht er dann in einem ſchon etwas gefaßteren Tone weiter. „Soll ich nicht bei Ihnen bleiben?“ ſtammelte Stettner, immer noch ganz benommen von dem Erlebten. 1 „Sie wollen ja doch nicht, Mann! Sie wollen ja nicht.“ Durch den müden Ton hindurch ſpürt man, wie des Erwach ten Geiſt kämpft, die alte Elaſtizität zurückzugewinnen. N „Setzen Sie ſich doch, bitte!“ wiederholt er nochmals. Wortlos gehorcht Stettner. f „Sie haben ja nun Ihren Willen durchgeſetzt“, beginnt der Greis von neuem.„Ich muß morgen tatſächlich umdis⸗ ponieren. Sie ſind natürlich aus Ihrem Vertragsverhältnis entlaſſen.“ „Herr Senator——“ will ibn Stettner unterbrechen. (Fortſetzung folgt.) 1 FE rere Olympia der Arbeit, der Reichsberufswettkampf, der Bei⸗ trag der deutſchen Jugend zum wirtſchaftlichen Wiederaufbau. 2 6 ti Set eile bokel law det Bern er h. und ſtefft nung Nach auf! Hier. waf 1d ich Ell rl für Voch 6 t g allem Die 1 niſche italier ſchen Deſta⸗ ſandte mit et 2 zum Meld J in de fei. kaſch Off nen die! de ber ebro am K