in Kainzensbad ein. In Poll Vielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Nr. 32 lernheim Vereins⸗ und Geichäftsanzeiger Willimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 158, D.⸗A. Jan. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. l — Beilagen: die Träger ins Haus Freitag, den 7. Februar 1936 12. Jahrgang rr ˙ A ˙“ô0P ·˙·w¹-ꝛ.—TT—T—Ä— Der Führer eröffnet die Winter⸗Olympiade 28 Nationen vertreten/ Garmiſch⸗ Partenkirchen in tiefem Schnee Die Eishockeyſpiele beginnen die ſportlichen Wettkämpfe DNB. Garmiſch⸗ Partenkirchen, 6. Febr. Noch hatte der Tag nicht begonnen, da brachten Sonder⸗ züge und Sonderautobuſſe Scharen von auswärtigen Beſuchern nach dem im tiefen Schnee liegenden Garmiſch-Partenkirchen. Ein fröhliches Bild entwickelt ſich in den Straßen. Vor dem Bahnhof wächſt der Verkehr faſt wie in einer Großſtadt. Da rückt unter klingendem Spiel mit Jubel empfangen eine Ehren- kompagnie der Wehrmacht. Dort kommen in geſchloſſenem Zuge Formationen der Hitlerjugend, kommen Volksgenoſſen, die mit„Kraft durch Freude“ aus allen Gauen des Reiches nach Garmiſch⸗Partenkirchen geſtrömt ſind. Auf den Zufahrtsſtraßen und Wegen zum Skiſtadion ſtauen ſich Menſchen und Wagen. Das Skiſtadion am Guiberg, eine halbe Stunde entfernt vom Bahnhof Garmiſch-Partenkirchen, auf dem Wege zur Partnachklamm am Fuße des Wetterſteinmaſſivs, dieſe gewal⸗ tige Anlage prangt im Feſtſchmuck der Fahnen der 28 beteiligten Nationen, die im Halbrund die gewaltige Anlage umſäumen. Die beiden Sprungſchanzen, an deren Fuße das Olympia- iſtadion, die Weiheſtätte der IV. Olympiaſpiele liegt, ſind nur n ihren Amriſſen zu erkennen. Am Fuße des Auslaufes iſt das Olympiaſkihaus errichtet, deſſen Balkon mit rotem Tuch ausgeſchlagen und mit einer goldumwundenen Tannengirlande dekränzt iſt. In der Mitte des Balkons ſtehen die Mikrophone; von dieſer Stätte aus wird der Führer die Olompiſchen Winterſpiele in Garmiſch-Partenkirchen eröffnen. Vor dem Skihaus iſt eine Ehrentribüne errichtet. Zur Linken und zur Rechten bis an den Beginn des Auslaufs heran ziehen ſich Tribünen den Hang hinauf. Vor der Ehrentribüne ſteht mit Tannengrün bekränzt und mit der olympiſchen Fahne geſchmückt, das Podium, von dem der Präſident des Organiſationskomitees Dr. Ritter von Halt ſeine Anſprache und Willi Bog⸗ ner als Vertreter der Teilnehmer der Olympia den olympiſchen Eid ſprechen wird. Aeber der Eingangspforte zum Skiſtadion wehen drei olympiſche Flaggen, flankiert von den Hoheitszeichen des neuen Deutſchland. Auf dem Aufmarſchplatz am Stiefelfeld ſind in⸗ zwiſchen die 28 Nationen in der alphabetiſchen Reihenfolge an⸗ getreten, in der ſie den Einmarſch vollziehen. Im Innern der hufeiſenförmigen Anlage liegt etwa 20 Zentimeter Neuſchnee. Arbeitsdienſtmänner ſtampfen mit ihren Skiern im Takte der Lautſprechermuſik den Schnee feſt. Vor den Tribünen bilden einige hundert Hitlerjungen in blauen Skihoſen, braunen Bluſen mit roten Mützen Spalier. Die Ehrentribüne und die Stehtraverſen ſind lange vor Be— ginn bis auf den letzten Platz beſetzt. Im Saale des Olym— piſchen Skihauſes haben ſich die Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees und des Organiſationskomitees für die IV. Winterſpiele verſammelt. Präſident Karl Ritter von Halt heißt die Vertreter aus Staat und Bewegung, die Spitzen der Behörden und das diplomatiſche Korps willkommen. Auf dem letzten Teil des Anmarſchweges bildet die Leibſtandarte Adolf Hitlers Spalier. Die Muſikzüge des Heeres und der Luftwaffe ſtehen rechts vom Eingangstor. Die Hitlerjugend hat ſich in drei Säulen vor dem Fahnenmaſt aufgeſtellt, an dem die olympiſche Flagge aufgezogen wird. Zu beiden Seiten des Platzes, auf dem die geladenen Gäſte ſitzen, haben Schwerkriegsbeſchädigte Ehren— plätze erhalten. Der Strom der Beſucher reißt nicht ab. In der Zeit zwiſchen 9 und 10 Ahr iſt Sonderzug auf Sonderzug eingelaufen mit Volksgenoſſen aus allen Teilen des Reiches. Beſonders zahlreich ſind die Oeſterreicher aus dem nahen Tirol zu der Eröffnung des Weltfeſtes herbeigeeilt. Der Führer traf um 10.20 Ahr von München kommend, ſeiner Begleitung befanden ſich Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsführer der SS. Himmler, Reichsſtatthalter Ritter v. Epp und die Staatsſekretäre Lammers und Meißner. Der Führer ſchritt zunächſt die Ehrenformationen der Wehrmacht und der SS. ab. Zur Begrüßung des Führers hatten ſich am Bahnhof eingefunden der Präſident des Organi⸗ ſationskomitees der IV. Olympiſchen Winterſpiele Ritter von Halt, Reichsinnenminiſter Dr. Frick, der bayriſche Innenminister 8 Wagner und der Reichsſportführer von Tſchammer und ten. Der Führer begab ſich nach ſeiner Ankunft in den oberen Raum des Olympiafkihauſes, wo ihm der Präſident des Organi— ſationskomitees, Ritter von Halt, die Mitglieder des Inter⸗ nationalen Olympiſchen Komitees und des Organiſations— komitees vorſtellte. Die Rieſenarena des Skiſtadions iſt mit ſchätzungsweiſe 50 000 bis 60 000 Menſchen gefüllt. Pünktlich um 11 Ahr betritt der Führer unter dem Jubel der Menſchen den Ehrenplatz auf dem Balkon des Sklihauſes. In ſeiner Begleitung befinden ſich der Präſident des Organi— ſationskomitees Ritter v. Halt und der Präſident des Olympi⸗ ſchen Komitees Graf Baillet-Latour ſowie folgende Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees: Exzellenz Stefan Tchaprachikob(Bulgarien), Marquis de Pollignac(Frankreich), Baron Schimmelpfenninck van der Oye(Holland), Graf de Ne 3 8 1 * 7 ren N Gautier-Vignal(Monako), Fearnley(Norwegen), Dr. h. c. Schmidt(Oeſterreich), Exzellenz Ignace Matuszewſki(Polen), Graf Cl. Roſen(Schweden), Oberſtleutnant A. G. Berdez (Schweiz), Guth-Jarkowſky(Tſchechoſlowakei) und Exzellenz Dr. Lewald(Deutſchland). Nun ſetzt Marſchmuſik ein. Die Spitze des Zuges der Nationen iſt am Eingang zum Skiſtadion zu ſehen. Bewegung geht durch die Maſſen. Ein Orkan des Jubels ſchwingt ſich durch das weite Rund, als die Wettkämpfer der 28 Nationen, über 1000 Olympioniken, ſich in Bewegung ſetzen. Vor jeder Nation trägt ein Jugendlicher des Skiklubs Garmiſch-Partenkirchen die Tafel mit dem Namen der Nation in deutſcher Sprache, wenige Meter hinter ihm folgt der Fahnen— träger und hinter dieſem wieder in Dreierreihen die offiziellen Vertreter der Nation. Von den Aktiven marſchieren in der erſten Reihe die Teilnehmer der Militär-Skipatrouillen, ihnen folgen die Skiläufer, die Eisläufer, die Eishockeyſpieler und die Bobfahrer, während die Eisſchützen den Beſchluß machen. Die Muſikkorps mit den Spielleuten haben vor der Weſttribüne Auf— ſtellung genommen. Als erſte Nation marſchiert unter den Klängen des Hellenen— Marſches Griechenland, mit toſendem Jubel empfangen, in das Innere. Vor der Ehrentribüne ſenkt der Bannerträger Griechenlands die Fahne vor dem Führer des Deutſchen Reiches, dem Olympiſchen Komitee und den Ehrengäſten, und wieder bricht ein Orkan des Jubels los. Während ſich die Fahne ſenkt, krachen von den Höhen die Ehrenſchüſſe der Gebirgsbatterien. Auſtralien, Belgien, Bulgarien und Eſtland ziehen ein; als die kleine, aber im Sport ſo große finniſche Nation einzieht, verſtärkt ſich der Jubel. Jedesmal, wenn die Fahne einer Nation vorbeigetragen wird, erhebt ſich das geſamte Stadion und grüßt ſie mit dem Deutſchen Gruß. Als Frankreichs Auserwählte vor der Ehrentribüne vorüber— ziehen und die franzöſiſchen Wettkämpfer zu dem Platze, wo der Führer ſteht, ihre Rechte erheben, erklingt der Jubel der 50 000 Menſchen durch die Kampfbahn, die den Franzoſen für dieſe herzliche Geſte danken. So zieht Nation um Nation von immer erneutem Beifall empfangen und begleitet an der Ehrentribüne vorüber, um dann in langer Front vor dieſer hinter den Tafeln und ihren Fahnen Aufſtellung zu nehmen. Mit beſonderem Jubel werden Japan, Kanada, Norwegen, aber auch Oeſterreich und Polen und die Nationen begrüßt, deren Repräſentanten in der geſamten ſportlichen Welt bekannt ſind. Den Schluß der ausländiſchen Teilnehmer bilden die Vereinigten Staaten von Amerika, die mit einem ſtarken Aufgebot erſchienen ſind. Dann klingt der Friedericus-Marſch auf. Der Münchener Ski⸗ läufer v. Kaufmann trägt das Hakenkreuzbanner, die Flagge des Dritten Reiches, ihm folgt der Reichsſportführer mit den Offiziellen und dahinter die deutſche Olympiamannſchaft. Das ganze Stadion iſt von den Plätzen aufgeſprungen und jubelt ihnen zu und die Begeiſterung verebbt erſt, als die deutſche Mannſchaft ihren Platz eingenommen hat. Der Präſident des Organiſationskomitees für die Olympi⸗ ſchen Winterſpiele, Dr. Ritter Karl v. Halt, betritt das Rednerpult und heißt den Führer und Reichskanzler, den Präſi⸗ denten des Internationalen Olympiſchen Komitees und deſſen DRB. Newyoͤrk, 6. Febr. Die Kälte, unter der Amerika ſeit 3 Wochen leidet, nimmt Formen eines ſibiriſchen Winters an. Seit Jahrzehnten ereig⸗ nete ſich in Amerika kein derartiger Sturz der Temperatur. Heftige Blizzards ſuchten den Mittelweſten heim. Der ge⸗ ſamte Auto- und Eiſenbahnverkehr von Rocky Mountains bis zu dem Alleghenies wurde lahmgelegt. Die Schneeſtürme er⸗ reichten in Grand Rapide im Staate Michigan eine Geſchwin⸗ digkeit von 100 Stundenkilometer. Die Polizei ſpannte Seile über die Straßen. Dieſe wurden von den Paſſanten als Hilfe benutzt. In Michigan, Illionis und Wisconſin ſind Straßen und Eiſenbahngleiſe durch Schneewehen vier bis achteinhalb Meter tief unter den gewaltigen Eismaſſen begraben. In vielen Städten des Mittelweſtens ſind die Nah⸗ rungsmittel bereits knapp geworden. Die Fleiſch⸗ und Eierpreiſe gehen in die Höhe. Beſonders der Milchmangel nimmt weiter zu. In den Großſtädten mußten die Schulen ge⸗ ſchloſſen werden. In Chicago treffen die Züge mit Verſpätungen bis zu 24 Stunden ein. Seit Beſtehen der Bahnen, ſo erklären die Be⸗ hörden, ſind derartige Verkehrsſtörungen nicht aufgetreten. Bei 8 Jackſon im Staate Minneſota fror am Montag in Schneewehen ein Schnellzug ein. 89 Fahrgäſte 8 Mitglieder, die Sportkameraden und die olympiſchen Gäſte will— kommen. Anter atemloſer Stille erklingt in tönender Klarheit die Stimme des Führers: „Ich erkläre die Olympiſchen Winterſpiele 1936 in Garmiſch⸗ Partenkirchen für eröffnet.“ In den Jubel der 50 000 bis 60 000 Menſchen klingt die Olympiſche Hymne, dröhnen die Salven der Batterien, klingen von Garmiſch-Partenkirchen die Glocken herüber, während im Turm des Skiſtadions das olympiſche Feuer aufflammt, aller Welt den heiligen olympiſchen Frieden zu künden. Langſam ſteigt am Maſt die weißſeidene Olympiafahne mit den fünf Ringen empor. Das ganze Stadion grüßt ſie entblößten Hauptes und mit erhobener Rechten. Die Fahnenträger der 28 Nationen bilden einen Halbkreis um das Rednerpult. Auf dem linken Flügel ſtehen die Banner⸗ träger Griechenlands bis Kanadas, rechts des Pultes die Lett⸗ lands bis zu den Vereinigten Staaten. Der Fahnenträger Deutſchlands und der deutſche Skimeiſter Willi Bogner⸗ Traunſtein treten zum Podium. Willi Bogner tritt an das Mikrophon. Zu ſeiner Linken bleibt der Fahnenträger ſtehen. Bogner grüßt das Hakenkreuzbanner und ergreift mit der Linken das Tuch, während er die Rechte zum Schwur erhebt. Feierlich 5 durch die Stille der Schwur, den er für alle Olympioniken eiſtet: „Wir ſchwören, bei den Olympiſchen Spielen ehrenhafte Kämpfer zu ſein und die Regeln der Spiele zu achten. Wir nehmen teil in ritterſichem Geiſte zur Ehre unſerer Länder und zum Ruhme des Sports.“ Anter Trommelwirbel begeben ſich die Fahnenträger wieder zu ihren Plätzen zurück. Feierliche Klänge rauſchen auf. Die ver⸗ einigten Muſikkorps ſpielen das Andante aus der V. Sinfonie Ludwig van Beethovens. In der gleichen Reihenfolge, in der die 28 Nationen das Olympia⸗Skiſtadion betraten, marſchieren ſie wieder ab. And nun ſind die Tauſende und Abertauſende nicht mehr zu halten. Sie überſteigen die Schranken, durchbrechen die Abſperrungen, und ſtrömen zum Balkon. Getragen von einer tiefen Liebe ſchallt hundertfach der Ruf aus der Menge:„Wir wollen den Führer ſehen!“ And dann erſcheint der Führer. Die Begeiſterung ſchwillt zu einem Orkan an. Leuchtenden Auges dankt der Führer. Auch bei der Abfahrt des Führers kommt es zu ſtets ſich wiederholenden neuen Huldigungen, die ihn begleiten, ſolange er auf dem Boden der Olympiaſtadt weilt. Nach dem feierlichen Auftakt der IV. Olympiſchen Winter— ſpiele am Vormittag begrüßte am Nachmittag Generalleutnant v. Reichenau im Namen des Reichskriegsminiſters General⸗ oberſt v. Blomberg und des Oberbefehlshabers des Heeres General Freiherr v. Fritſch die militäriſchen Olympiateil⸗ nehmer. Ein Schnellzug im Schnee eingefroren Amerikaniſche Kältewelle fordert 800 Todesopfer konnten erſt am Mittwochabend aus den vereiſten Wagen be⸗ freit werden. In North Dakota ſind Güterzüge eingeſchneit worden. Sie konnten bisher nicht erreicht werden. In der Hauptſtadt des Staates Jowa, Des Moines, herrſcht ſtarker Kohlenmangel. Der Zugverkehr wurde beinahe völlig eingeſtellt. Der Kälte ſind bisher 500 Perſonen zum Opfer gefallen. Die Temperaturen bewegen ſich zwiſchen 22 und 43 Grad Celſius minus. An der Pazifiklüſte dagegen iſt treten. Es droht Hochwaſſergefahr. Schneeſchmelze einge⸗ Aeberſchwemmungen in Oſtpolen 500 Bauernwagen von den Fluten bedroht DRB. Warſchau, 6. Febr. In der Wojewodſchaft Poleſien ſind mehrere Flüſſe über die Ufer getreten. Die Fluten haben viele Brücken und Straßen zerſtört. Bei Pleſczyki befinden ſich 50 Bauernwagen, die auf dem Wege zum Markt waren, in einer gefährlichen Lage. Die Bauern können mit ihren Wagen nicht weiter, weil die Brücken vor und hinter ihnen plötzlich eingeſtürzt ſind. Die Behörden treffen Hilfsmaßnahmen. 2 —— rere —— NS. Wieder einmal ſteht die NSDalP f loffs is Wilhelm Gustloffs Heimkehr . an der Bahre eines ermordeten Kämpfers. t zur Standarte Horſt Weſſel geſtoßen. Die ganze Deutſche Nation trauert in Ergriffenheit und Dank— Wilhelm Guſt⸗ barkeit um einen Mann, der ſein Leben ließ für ſein Bekenntnis zu Deutſchland. Er fiel durch Mörderhand als einer von denen, die in ihrem ehrlichen Glauben und ihrer charakterfeſten Haltung ſich den ſinnloſen Haß des Untermenſchentums zugezogen Dieſe ruchloſe Tat organiſierte hatten. Verbrechergilde erkennen, die meiſt verübt mitten im Frieden eines friedlichen Landes läßt mit einem Schlage jene unter dem Deckmantel von Humanität und mit der Miene von zu Unrecht aus Deutſchland Gewieſenen nicht nur mit Lüge und Verleumdung, ſondern auch mit Mörderkugeln den Nationalſozialismus verfolgt, weil er ihr in Deutſchland das Treiben gelegt hat. Wilhelm Guſtloffs Tod iſt ein Ruf an alle Anſtändigen in der Welt. Er weiſt hin auf diejenigen, die unter Mißbrauch des Gaſtrechtes ihre Aufgabe darin ſehen, die Beziehungen der Völker unter einander zu vergiften. In Davos ſind dieſe unterirdiſchen Kräfte einmal an die Oeffentlichkeit getreten und haben ihr gemeines Verbrechertum der ganzen Welt geoffenbart. Daß das ſchweizeriſche Volk und die ſchweizeriſche Regierung mit Abſcheu ſich von dieſem Verbrecher ab— wenden, wiſſen wir. Wir hoffen, daß auch gewiſſe Teile der Schweizer Preſſe aus dieſem tragiſchen Ereignis eine Lehre ziehen, denn die Stimmung, die mit Tinte und Feder erzeugt wurde, iſt es wohl geweſen, die dem jüdiſchen Verbrecher Mut zu ſeinem Mord gegeben hat. Wilhelm Guſtloff wird nun ſeine letzte Fahrt nach Deutſchland antreten. Er eine Nation finden, die ſeinen Opfertod einreiht in die großen Menſchenſchickſale des deutſchen Volkes. D wird Stolz kehrt er zurück in ſeine Heimat, die in Ehrfurcht die Fahnen und Standarten der deut— ſchen Einigkeit ſenkt, für die er ſein Leben gab. Die erſten ettſpiele „Gchneehockey“ Deutſchland ASA 0:1 Kanada polen 8:1 Wenige Stunden nach der feierlichen Eröffnung der Olym— piſchen Winterſpiele begannen die ſportlichen Wettbewerbe, und zwar waren es die Eishockeyſpieler, die den Anfang machten. Am frühen Nachmittag fanden zu gleicher Zeit zwei Spiele ſtatt, im Eisſtadion die Begegnung zwiſchen Deutſchland und USA., die vor 10 000 Zuſchauern mit einem glücklichen 1:0-Siege der Amerikaner endete, und auf dem Rießerſee das Spiel zwiſchen Canada und Polen, das von den Canadiern überlegen mit 811 gewonnen wurde. Beide Spiele wurden durch ſtarkes Schnee— treiben beeinträchtigt und wiederholt mußten die Schiedsrichter abpfeifen und die Eisfläche reinigen laſſen. Die weiße Pracht, die man in Garmiſch-Partenkirchen ſo ſehnſüchtig erwartet hat, wurde alſo am Eröffnungstag gleich zur Qual. Vielleicht wäre unter günſtigeren Verhältniſſen im Spiel zwiſchen Deutſchland und Amerika ein anderes Ergebnis hertusgekommen, denn die deutſche Mannſchaft war zum Schluß drückend überlegen, aber die Scheibe blieb dauernd im hohen Schnee ſtecken, was den Amerikanern die Verteidigungsarbeit erleichterte. So blieb es beim 1:0 für Amerika. Das einzige Tor hatte Smith ſchon im erſten Spielabſchnitt erzielt.— Nach dieſer Niederlage iſt Deutſchland noch keineswegs ausgeſchieden, da ja innerhalb der einzelnen Gruppen jede Mannſchaft gegen jede ſpielt. Deutſch— land ſpielt am Freitagabend gegen Italien und am Samstag— abend gegen die Schweiz, ſo daß immer noch Gelegenheit da iſt, einen der zur Teilnahme an der Zwiſchenrunde berechtigten Plätze zu belegen. Die beiden Mannſchaften beſtritten den Kampf in folgen— den Aufſtellungen: Deutſchland: Egginger; v. Bethmann-Hollweg-Jänecke; Schenk-Ball-Kögl; Wiedemann⸗Schibukat-Kuhn; Amerika: Moone; Stubbs-Shaughneſſy; Smith-Rowe— Garriſon; Spain-Lax-Roß. Die Zuſchauer überſchütteten die Spieler bei ihrem Er— ſcheinen mit ſtarkem Beifall. Die Deutſchen, in ſchwarzen Hoſen, weißen Hemden mit rotem Bruſtring, entboten den deutſchen Gruß, während die dunkelblau gekleideten Amerikaner ihren Schlachtruf zum Beſten gaben. Nach dem Spiel wurde der Trainer der amerikaniſchen Mannſchaft, Brown, um ſeine Meinung über den Kampf Deutſchland— ASA. befragt. Der Amerikaner äußerte ſich da— hin, daß das Treffen weniger Eishockey, ſondern vielmehr Schneehockey geweſen ſei. Der ſtarke Schneefall habe beide Mannſchaften empfindlich geſtört. Er ſagte, der amerikaniſche Sieg ſei mit Glück zuſtande gekommen und das Ergebnis hätte gertdeſogut umgekehrt lauten können. Die beſten Spieler der Deutſchen waren nach Browns Anſicht Guſtav Jänecke und Rudi Ball. Von der eigenen Mannſchaft gefielen ihm Smith, Garriſon und Moone am beſten. Aebrigens wollte der Präſident der Internationalen Eis— hockeyſpiele, Loicg(Belgien), der das Spiel leitete, den Kampf abbrechen, doch waren die Amerikaner mit einem dahingehenden Vorſchlag nicht einverſtanden. Der Führer des deutſchen Cisſportes, Hermann Klee— berg, äußerte ſich über das Spiel Deutſchland— ASA. wie folgt:„Man kann gar kein ſachliches Arteil abgeben, denn das Spiel war irregulär. Es läßt ſich über Technik, Schnelligkeit und Kombinationsgabe nichts Entſcheidendes ſagen. Bei ſolch einem Schneefall wurde wohl noch nie ein Eishockeyſpiel aus getragen. Schon nach dem erſten Drittel hatte Loicg die Abſicht, das Spiel abzubrechen, weil es unmöglich war, die Scheibe durch den Schnee zu treiben. Er wendete ſich zunächſt an uns und wir erklärten uns mit einem Abbruch einverſtanden. Als er mit ſeinem Vorſchlag zu dem amerikaniſchen Mannſchaftsführer Brown kam, lehnte dieſer entſchieden ab. Die Amerikaner hatten, weil ſie 1:0 führten, einen großen Vorteil in der Hand, denn bei dem Schneefall war es ſo gut wie ſicher, daß kein Tor mehr fallen würde. Es wäre ein ſchöneres Spiel auf einer regulären Eisbahn geworden. Leber die Mannſchaften kann kein ab- ſchließendes Arteil gegeben werden. Was ſie können, waren ſie nicht in der Lage zu zeigen. Obwohl das Spiel einen irregulären Verlauf nahm, gibt es nach den ſportlichen Geſetzen keinen Proteſt. Amerika hat geſiegt. Die deutſche Mannſchaft muß hoffen, gegen die Schweiz und Italien ſiegreich zu bleiben, um in die nächſte Runde zu kommen.“ Eishockey ungarn gegen Belgien 11:2 DNB. Garmiſch-Partenkirchen, 6. Febr. Das zweite Eishockeyſpiel, das am Donnerstag im Kunſt— eisſtadion ſtattfand, gewann Angarn gegen Belgien mit 11:2 (1:1, 2:0, 8:1) Toren. Das Ergebnis ſagt bereits, daß die An- garn eine überraſchend gute Mannſchaft ſtellten, die einen ver— dienten Sieg errang. Schweden gegen Japan 2:0 DNB. Garmiſch⸗ Partenkirchen, 6. Februar Das einzige Ereignis des erſten Abends der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch-Partenkirchen war die Eishockey— begegnung zwiſchen Schweden und Japan. Starkes Schneetreiben beeinträchtigte wieder das Spiel, das die Schweden trotz tapferer Gegenwehr der Japaner meiſtens beherrſchten. Schweden ſiegte mit 2:0. Nach der Eröffnungsfeier Herzliche Begrüßung der Oeſterreicher DNB. Garmiſch⸗Partenkirchen, 6. Febr. Allzu raſch iſt der feierliche Auftakt der IV. Olympiſchen Winterſpiele vorüber. Den Teilnehmern, den Offiziöſen, aber auch den Schlachtenbummlern, bleibt nicht einmal ſehr viel Zeit, denn bereits in den frühen Nachmittagsſtunden eröffnen die Eishokeyſpieler den ſportlichen Teil dieſes großen Tages. Auf dem Rückweg aus dem Stadion zieht noch einmal das überwältigende Bild der Eröffnungsfeier vor den Augen der Teilnehmer vorüber. Sie erleben noch einmal das berückende Bild, das das Eisſtadion am Gudiberg im Schmucke der Fahnen bot, und das ſich unvergeßlich in aller Gedächtnis eingeprägt hat. Noch einmal erfüllt ſie die jubelnde Freude, die das Er— ſcheinen des Führers und Reichskanzlers inmitten der Sport— jugend aus aller Welt hervorrief, und ſie ſehen das über— wältigende Bild der prachtvollen Sportgeſtalten, die hinter den Fahnen ihrer Länder in das gewaltige Rund zogen, ſehen die Engländer, die am Arm einen Trauerflor für ihren verſtorbenen König Georg V. tragen, ſehen die ſtattliche Abordnung Japans mit der kleinen Eiskunſtläuferin In ad a, ſehen die ſieggewohn— ten Norweger in ihrem ſchlichten Blau mit Sonja Henie und erleben die freudige Begeiſterung, die über der deutſchen Abordnung zuſammenſchlug. Keine Nation aber hat eine ſolche Aufnahme gefunden wie die 117 Teilnehmer ſtarke Abordnung des ſtammverwandten Oeſterreich, deren Fahne der Weltmeiſter und mehrfache Olympiaſieger im Eiskunſtlauf Karl Schäfer trug. Als die öſterreichiſche Mannſchaft vor der Ehrentribüne die Rechte zum Gruß erhob und leuchtenden Auges am Führer des blutver— wandten Deutſchen Reiches vorübermarſchierte, war das ganze Stadion erfüllt von einem einzigen brauſenden Jubel. In einer ungeheuren Welle klang das„Heil Oeſterreich“ durch das Sta— dion. Der Jubel verſtärkte ſich noch, als die Tiroler in ihrer kleidſamen Tracht, die den Abſchluß der öſterreichiſchen Mann— ſchaft bildeten, vorüberzogen. Der Sturm der Freude und Be— geiſterung klang erſt langſam ab, als die öſterreichiſchen Olym— pianiker zu ihrem Aufmarſchplatz eingeſchwenkt waren. Anver— ————— e geßlich auch war das Bild, als nach dem Aufmarſch der Natio— nen die Maſſen über die Schranken zum Olympia-Skihaus ſtürzten, um dort in Sprechchören nach dem Führer zu rufen, bis er ſich auf dem Balkon zeigte. Das Schneetreiben hat ſich in den Mittagsſtunden noch verſtärkt und die Maſſen, die zu den erſten olympiſchen Wett— bewerbern der Winterſpiele, den Eishockeyſpielen, in das pracht— volle Eisſtadion oder zum Rieſerſee zogen, waren bald in dichtes Weiß gehüllt. Im Kunſteisſtadion war es ſchwer, von Tribüne zu Tribüne die Amriſſe der Beſucher zu erkennen. Begeiſterte Heilrufe begrüßten den Reichsminiſter Dr. Goebbels, der dem erſten Spiel zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten von Amerika beiwohnte. Der Spielbeginn verzögerte ſich dadurch, daß die Eisflächen immer wieder von den Schnee— maſſen freigemacht werden mußten, um etwa eine Viertelſtunde. Berlin: Die polniſchen Staatsbahnen haben ab 7. Februar 1936 eine ſtarke Einſchränkung des Durchgangsverkehrs zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Reich angekündigt. Im Perſonen— verkehr und Güterverkehr ſind daher von deutſcher Seite be— ſondere Maßnahmen getroffen worden. London: Das Anterhaus behandelte am Mittwoch einen Antrag des arbeiterparteilichen Abgeordneten Lans bury, der die britiſche Regierung auffordert, mit Hilfe des Völker— bundes eine internationale Konferenz einzuberufen, die die Frage der Rohmaterialien und Märkte behandeln ſoll, um ein internationales Aebereinkommen herbeizuführen, das den Anreiz für die Völker zur Aufrüſtung beſeitigt und ſo den Frieden der Welt ſicherſtellt. In der Abſtimmung wurde der Antrag Lans— burys abgelehnt, aber ein von dem Abgeordneten Evans ab— geänderter Antrag angenommen. In dem Antrag heißt es u. a., daß die engliſche Regierung alle praktiſchen Schritte unterneh— men ſoll, um den internationalen Wohlſtand zu fördern und eine beſſere Verſtändigung zwiſchen den Völkern herbeizuführen. Der Mord von Davos Mokka erſtattet dem Bundesrat Bericht. Bern, 7. Februar. Der Chef des politiſchen Departements, Bundesrat Motta, erſtattete in der Sitzung des Geſamtbundesrates einen Bericht über den Mord an Landesgruppenleiter Guſtloff und über ſeine Unterredung mit dem deut⸗ ſchen Geſandten Freiherr von Weizſäcker. Aus den Beratungen des Bundesrats geht, wie von offizieller Seite mitgeteilt wird, hervor, daß, wenn auch der Bundesrat die zeitweiſe maßloſen Anger iffe eines Teils der Preſſe gegen ausländiſche Staaten zwar bedauere, er doch keinen Zuſammen hang zwiſchen 1 05 Angriffen und dem Attentat des Frankfurters ſehen önne. Daß der Bundesrat gewillt ſei, ſolche Angri fe zu ahn- den, gehe daraus hervor, daß er— Wan Ne Genf und dem„Droit du Peuple“ in Cauſanne wegen eines Artikels vom 2. Januar, der ſich ſowohl gegen den italieni⸗ ſchen Jaſchis mus als auch gegen den deutſchen Nationalſo- zialismus richtet, beſonders wegen der darin enthaltenen ganz groben Ausdrücke eine ſtrenge Verwarnung erkeilt habe mit der Androhung der Einſtellung im Wiederho⸗ lungsfall. Proteſt⸗ und Trauer kundgebung . Waldshut, 7. Februar. Hier, an der badiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze, fand eine Trauer⸗ und Proteſtkundgebung gegen die Ermordung Guſtloffs ſtatt, auf der der badiſche Miniſterpräſident Köh⸗ ler geſprochen hatte. Der Kreisſchulungsleiter des Gebiets ſchilderte die Eigenſchaften Guſtloffs als Menſch und Kämp⸗ fer der Bewegung und proteſtierte, wie der„Alemanne“ ſchreibt, im Namen aller deutſchen Volksgenoſſen gegen die Verhetzung der Menſchen durch jüdiſche und marxiſtiſche Provokateure. Er hoffe, daß dieſer neue Beweis der Welt die Augen öffne. Des Verſtorbenen gedachte er als eines Märtyrers und Wegbereiters, der allen ein leuchtendes Beiſpiel ſein werde. ö Starace geht an die Front Als Kommandeur eines Schwarzhemdenbalaillons. Auf Anordnung Muſſolinis wird anſtelle des Sekretärs der Faſchiſtiſchen Partei, Starace, der das Kommando eines Schwarzhemdenbataillons in Oſtafrika übernimmt, der ſtell⸗ vertretende Sekretär, Abgeordneter Adelchi Serena, die Ge⸗ ſchäftsführung der Partei übernehmen. Mit dem Propagandaminiſter Graf Ciando wird ſich auch der Abteilungsleiter für den Fremdenverkehr im Pro⸗ pagandaminiſterium, Generaldirektor Bonomi, nach Afrika einſchiffen, um im Geſchwader ſeines Miniſters als Flie⸗ geroberleutnant Dienſt zu tun. b Botiſchaſter a. D. Solf 7 Berlin, 7. Febr. Im Alter von 73 Jahren iſt in Ber⸗ lin der Botſchafter a. D. Wilhelm Solf an den Folgen einer Lungenentzündung geſtorben. Seine Laufbahn war nicht alltäglich. Er trat am 10. Dezember 1888 in den Staatsdienſt ein und wurde im Jahre 1900 erſter deutſcher Gouverneur von Samoa. Er blieb dort bis zum Jahre 1911. Vom November 1911 ab bis zum Jahre 1918 war er Staatsſekretär des Reichskolonial⸗ amts. In dieſem Jahr unternahm er unter der Reichskanz⸗ lerſchaft des Prinzen Max von Baden das Aus wär⸗ tige Amt, das er bis zum 1. Februar 1919 leitete. Im April 1920 erfolgte ſeine Ernennung zunächſt zum Ge— ſchäftsträger und dann zum Botſchafter in Tokio. Dort hat er bis zum Jahre 1928 als deutſcher Botſchafter gewirkt und iſt in dieſer Zeit für Deutſchlands moraliſche und wirt⸗ ſchaftliche Stellung in Oſtaſien mit großem Erfolg tätig ge⸗ weſen. Auf beſonderen Wunſch der japaniſchen Regierung blieb er auch nach Erreichung der Altersgrenze noch auf ſeinem Poſten. Ende 1928 trat er dann in den dauernden Ruheſtand. Flugzeugzuſammenſtoß in München Auf die Straße geſtürzt.— 2 Tote, 8 Verletzte. München, 7. Februar. Am Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr ſtießen zwei Flugzeuge in etwa 1200 Meter Höhe nördlich von München zuſammen. Durch den ſtarken Nordwind wurden die beiden Flugzeuge über München abgetrieben. Die Beſatzungen, je ein Pilot, ſprangen mit Fallſchirmen ab und konnten dem Vernehmen nach der eine in der Goerres⸗ ſtraße, der andere am Viktualienmarkt, nerhältnismäßig wohlbehalten zur Erde kommen. Das eine Flugzeug fiel in den Straßenzug Kaufinger⸗Neuhauſerſtraße gegen den Gie⸗ bel der Alten Akademie und ſtürzte dann auf die belebte Straße herab. Es bohrte ſich mit der Spitze tief in das Pfld⸗ ſter und ging ſofort in Flammen auf. Das Flugzeug zerriß die Oberleitung der Straßenbahn, wodurch auf Stun⸗ den der Straßenbahnverkehr in dem ganzen Viertel lahmge⸗ legt wurde und Kurzſchluß eintrat. Nach den vorläufigen Berichten kamen bei dem Flug⸗ zeugabſturz zwei Fußgänger ums Leben, während vier ſchwer und vier leicht verletzt wurden. Die Feuerwehr griff die Flammen mit Schaumlöſchern an und beſeitigte die Brandgefahr. Von dem Flugzeug blieben nur verbeulte Metallſtücke und verbrannte Reſte übrig. Das andere Flugzeug ſtürzte in der Parſival⸗ ſtraße in der Nähe des Schwabinger Krankenhauſes zur Erde und wurde ebenfalls vollſtändig zertrümmert. Verletzt wurde hierbei glücklicherweiſe niemand. 300 Bauernwagen von Fluten eingeſchloſſen Warſchau, 7. Febr. In der Wojwodſchaft Poleſien ſind mehrere Flüſſe über die Ufer getreten. Die Fluten haben viele Brücken und Straßen zerſtört. Bei Pleſczyke befinden ſich über 500 Bauernwagen, die auf dem Weg zum Markt waren, in einer gefährlichen Lage. Die Bauern können mit ihren Wagen nicht weiter, weil die Brücken vor und hinter ihnen plötzlich eingeſtürzt ſind. : Drei ſowſetruſſiſche Militärflugzeuge überflogen die Oſtgrenze Eſtlands und kreiſten längere Zeit über Reval, wobei es zu einem Kugelwechſel mit der Grenzwache kam. : Der Befehlshaber der engliſchen Pioniertruppen, Generalmajor Thuillier, ſetzte ſich in einer bemerkenswerten Rede für die Verwendung von Giftgaſen in einem Kriege ein. lles er hre g die fal, im. el, fen ehe Das Handwerk im Zwiſchen Bergſtraße und Neckar gibt es 18 Nachdem der organiſatoriſche Neuaufbau des Handwerks nehr abgeſchloſſen iſt, ſind auch im Kreis Heppenheim die Obermeiſter ſämtlicher Kreisinnungen ernannt worden. Abgeſehen von den mit dem Kreis Bensheim gemeinſamen Innungen und den Innungen von ſelteneren Handwerksbe⸗ rufen, deren Innungsſitz in Darmſtadt, Frankfurt, Wies baden, Offenbach uſw. liegt, gibt es im Kreiſe Heppenheim 18 Kreisinnungen mit insgeſamt rund 1700 Mitgliedern. Folgende Obermeiſter ſind zur Leitung der einzelnen In— nungen berufen und vom Kreishandwerksmeiſter verpflich tet worden: Bäckerinnung: Karl Brügel, Viernheim Damenſchneiderinneninnung: Frau Wohlfahrt, Heppenh. Elektro-Innung: Robert Thon, Waldmichelbach Malerinnung: Georg Schäfer, Birkenau i. O. Baugewerbe: Peter Heckmann, Unterflockenbach Friſeurinnung: Franz Phil. Reicher t, Viernheim Metzgerinnung: Karl Vettel, Heppenheim Sattlerinnung: A. Sattler, Zotzenbach Spenglerinnung: Hans Weiſt, Heppenheim Schloſſerinnung: Phil. Mang, Heppenheim Schmiede-Innung: Jean Wunderle, Viernheim Schneiderinnung: Phil. Köhler, Viernheim Schreinerinnung: Franz Keil, Heppenheim Schuhmacher⸗Innung: Joh. Hoock 9., Viernheim Wagnerinnung: Ad. Jakob 10., Rimbach i. O. Zimmerer-Innung: Hans Treiber, Birkenau Buchdrucker-Innung: Joh. Weimar, Nu! I D i. O. . Heppenheim Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. Denkſpruch. Ein Sieg hängt zu drei Viertel vom Geiſt ab, und nur zu einem Viertel von der Materie. Napoleon. gunbetbccgkect 9 Mili 4 7 Ein altes Sprichwort ſagt:„Pünktlichkeit iſt die Höf— lichkeit der Könige“! Pünktlichkeit herrſcht in Deutſchland. Man bewundert ſeit altersher dieſe deutſche Pünktlichkeit. Die Stunde, die Minute galt. Jeder, der eine Bedeutung hatte, legte den größten Wert darauf, pünktlich zu ſein. Und dieſe zur Charaktereigenſchaft gewordene Pünktlichkeit iſt bis auf den heutigen Tag ſelbſtverſtändlich. Was auch öffent⸗ lich oder vielleicht auch vertraulich angeſetzt wird an Verhand— lungen, Sitzungen, Empfängen, immer geht es ſozuſagen auf die Minute. Sollte man als Privatmenſch aus dieſer Pünktlichkeit maßgebender Stellen und Männer nicht lernen? Leider gibt es noch viele, die es nicht genau nehmen und mit ihrer Un— pünktlichkeit, die ſie Verſpätung nennen, ihre Umwelt zur Verzweiflung bringen. Unpünktlichkeit aber iſt in den meiſten Fällen Liederlichkeit, Gewiſſenloſigkeit, zeigt einen Mangel von Verantwortung und Takt. Noch heute kommen viele zu ſpät ins Theater, noch heute verſuchen viele, Aufführungen ch Zuſpätkommen zu ſtören. Im Kino macht man ſich gar nichts daraus da kommt man, wie man will und iſt rück— ſichtslos denen gegenüber, die pünktlich geweſen ſind und die dauernd aus ihrer Ruhe geriſſen werden. Verſuche, dieſe Unpünktlichkeit zu ſteuern, ſind nur zum Teil gelungen. Man hat ſich in vielen Fällen, wo es eben geht, mit der Warteviertelſtunde abgefunden, angeblich, eil es vornehm ſei, nicht pünktlich zu ſein und mindeſtens e Viertelſtunde zu ſpät zu kommen. Iſt es wirklich ſo rnehm, andere zu ſtören und in einem vollzähligen Kreis zu erſcheinen, der zumeiſt ärgerlich über das Zuſpätkommen, mit Bemerkungen, und wenn ſie leiſe ausgetauſcht werden, nicht zurückhält. Das Sprichwort von der Pünktlichkeit und Höflichkeit der Könige hat ſchon einen tieferen Grund. Es wirft alle zurechtgemachten vornehmen Angewohnheiten über den Haufen. Man denke, wenn ſich alle vornehm dünkten und alle eben deshalb mindeſtens eine Viertelſtunde zu ſpät kämen, es wäre ungemütlich um uns und zum Verzweifeln. Die vielfach angewandten Methoden, jeden zur Pünktlichkeit zu erziehen, gen falſch oder richtig ſein, auf alle Fälle ſollen ſie er- Hen. Eine ehrende Anerkennung, wenn von uns geſagt wird, wir ſeien eine wandelnde Uhr. Wir erleichtern uns und anderen mit ſteter Pünktlichkeit das Leben und werden mit dauernder Pünktlichkeit Mitträger einer guten und alten deutſchen Charaktereigenſchaft, die nicht nur bei amtlichen Stellen allein gefunden werden muß. 8 Die Ortsgruppenleitung teilt mit: Immer noch verden Beſuche beim Ortsgruppenleiter in ſeiner Wohnung gemacht, anſtatt die Dienſtſtunden Montag und Donners— tag, abends ab 8 Uhr, aufzuſuchen. Beſuche in der Privat— wohnung werden nunmehr grundſätzlich nicht mehr ange⸗ nommen. Die 3. Aufführung der Operette„Der Weg ins Paradies“ zugunſten des WHW., iſt bereits im Wartenvorverkauf durch ein vollbeſetztes Haus geſichert. An der Abendkaſſe ſind keine Karten mehr erhältlich, worauf an dieſer Stelle hingewieſen wird. Es iſt erfreulich, daß 5. Februar 1936 2 der opferbereiten Spielſchar des MGV. auch zur 3. Auf⸗ hrung der Operette ein volles Haus beſchert iſt. Dank den Spielern und den Beſuchern Winterhilfswerkes. Deutſche Stenografenſchaft e. V., Ortsgruppe Viernheim. Unſere Jahreshauptverſammlung findet heute abend im Unterrichtslokal ſtatt. Die geſamte Mitgliedſchaft für die Unterſtützung des Kreisinnungen mit über 1700 Mitgliedern CCC ĩ GG Kreije Heppenheim Bekanntlich gehören verwaltungsmäßig zum Kreis Hep⸗ penheim auch die heſſiſchen Enklaven im nördlichen Baden. Mit Rückſicht auf die große Entfernung dieſer Orte am Neckar von dem Sitz der Kreishandwerkerſchaft Heppenheim hat man für dieſes Gebiet eine Dezentraliſation vornehmen müſſen und die dortigen Handwerker aller Berufe in eine beſondere ſog.„Gemiſchte In nu ng“ zuſammengefaßt mit dem Innungsſitz Bad Wimpfen am Neckar. Leiter dieſer Innung iſt der Friſeur-Obermeiſter Fritz Knoll in Wimpfen. f Kreishandwerksleiter der Kreishandwerkerſchaft Heppen⸗ heim iſt Metzger-Obermeiſter Karl Vettel in Heppenheim, ſtellvertretender Kreishandwerksmeiſter iſt Schreiner-Ober⸗ meiſter Keil, Heppenheim und Geſchäftsführer iſt Enſinger, Heppenheim. Die Kreishandwerkerſchaft befindet ſich Lehr— ſtraße 29. Hier halten der Kreishandwerksmeiſter bzw. der Geſchäftsführer täglich vormittags Sprechſtunden ab, die Sprechſtunden des Syndikus Dr. Lindemann, Darmſtadt, ſind Die Kreis-Innungen weiſen folgenden Mitgliederſtand auf: Bäcker⸗Innung 150, Damenſchneiderinnen 190, Elektro— Innung 25, Maler-Innung 115, Bauhandwerk 90, Friſeur Innung 110, Metzger-Innung 100, Sattler— Innung 50 Spengler-Innung 35, Schloſſer-Innung 35, Schmiede-In nung 75, Schneider-Innung 150, Schreiner-Innung 150, Schuhmacher-Innung 190, Wagner⸗Innung 80, Zimmerer- Innung 35, Buchdrucker-Innung 26, Gemiſchte Innung Wimpfen 120. Große Parteikundgebung. Am Mittwoch, 12. Februar, abends 8 Uhr, ſpricht im„Ratskeller“ der Gau⸗ redner Langhammer-⸗Frankfurt, zur Viernheimer Be— völkerung. Schon heute machen wir Arbeiter und Bauern, Handwerker und Gewerbetreibende auch an dieſer Stelle auf den Beſuch der Verſammlung aufmerkſam. Gewerbelehrer als Innungsmitglieder. Abteilung II der Landesregierung gibt den Kreis- und Stadt- ſchulämtern einen Erlaß des Reichsminiſters für Erziehung bekannt, demzufolge nach einem Uebereinkommen des Reichs— verbandes des Deutſchen Handwerks mit der Reichsfachſchaft 6 im NS.-Lehrerbund die Gewerbelehrer Innungsmitglieder werden können. Da die Mitgliedſchaft zu einer Innung we- ſentlich dazu beiträgt, die Unterrichtserteilung in der Berufs⸗ ſchule lebensnäher zu geſtalten, werden die Berufsſchullehr— kräfte auf dieſe Möglichkeit hingewieſen und ihnen in ihrem Intereſſe der Beitritt zur Innung nahegelegt. Frohſinn ſpendet Segen! Die Freuden der heu— rigen Faſtnacht haben bereits Einzug gehalten. Ueberall herrſcht fröhliches Treiben. Kappenabende ſind an der Tages⸗ ordnung. Auf Maskenbällen vergnügt man ſich köſtlich. Jeder will die Sorgen des Alltags vergeſſen. Beim Fröhlichſein wird aber auch das Herz offener als ſonſt. Gern wird man 20 Pfg. übrig haben, wenn der WHW.⸗Sammler kommt. Keiner wird den Sammlern ihre Arbeit, die ſie ehrenamtlich tun, erſchweren. Freudig kann jeder ein kleines Opfer für die bedürftigen Volksgenoſſen geben. Tanzerlaubnisſtempel auch für geſchloſſene Geſellſchaften. Ein Geſetz des Reichsſtatthalters in Heſſen Landesregierung zur Aenderung des Geſetzes über den Urkundenſtempel beſtimmt:„Zu den öffentlichen Tänzen, zu deren Abhaltung ein Erlaubnisſchein gegen Ent⸗ richtung der Stempelabgabe einzuholen iſt, ſind auch die Tanzbeluſtigungen, welche von ſogenannten geſchloſſenen Ge⸗ ſellſchaften gehalten werden, in allen Fällen zu rechnen, in welchen die Tanzbeluſtigungen bei bezahlter Muſik ſtatt⸗ finden“. Waſſerläufer Thierbach von Lam pertheim am Niederrhein. Vorgeſtern traf von Alfred Thierbach ein Kartengruß aus dem ſchönen Remagen-Godesberg am Niederrhein ein. Er meldet beſten Verlauf ſeiner Waſſerfahrt und betont insbeſondere, daß er bis jetzt 18 Stunden 40 Minuten bis zu ſeinem jetzigen Stationsort zurückgelegt habe mittels ſeines Waſſerrades. Er hält ſich z. Zt. bei ſeinem Bruder in Remagen auf. Eheweihe eines Killerjugenbjührers NSG. Im hiſtoriſchen Kurfürſtenſaal des Amtshofes zu Heppenheim begingen geſtern der Stabsführer des Ge— bietes Heſſen-Naſſau der Hitler-Jugend, Bannführer Dille⸗ muth und Hella Wendel die Eheweihe. Die Trauung vollzog im Rahmen einer ſchlichten Feierſtunde, umrahmt von Sprechchören und Muſikvorträgen der HJ. und des BD M., Ortsgruppenleiter Koch von Heppenheim. Anweſend waren außer den Verwandten eine große Anzahl HJ.-Führer und BDM.⸗Führerinnen. Trauzeuge waren Gebietsführer Pott hoff und der perſönliche Adjutant des Gauleiters, Gau⸗ amtsleiter Stöhr, der gleichzeitig in Vertretung des Gau— leiters erſchienen war. Im Anſchluß an die Feier vereinigten ſich alle Teil— nehmer und das Brautpaar in Grafenellenbach im Odenwald zu einem Zuſammenſein, an dem in ſpäter Stunde auch der Stabsführer Hartmann Lauterbacher, der Stellvertreter des Reichsjugendführers, teilnahm. Wenn Autos nicht abblenden Zwei Unfälle Bürſtadt wird gemeldet: In der Nähe der Backſteinhütte ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Ein Fahrlehrer aus Viernheim, der ſich mit einem Fahrſchüler auf der Fahrt nach Worms befand, mußte, als ihm ein Laſtwagen und ein unabgeblendeter Perſonenwagen entgegenkam, plötzlich bremſen. Der Wagen geriet ins Schleu— dern, wobei ein Mitfahrer aus dem Wagen geſchleudert und erheblich verletzt wurde. Während die Gendarmerie den Tatbeſtand aufnahm, raſte ein von einer Dame geſteuerter Perſonenwagen auf das querſtehende Auto. Hierbei wurde i Die an derſelben Stelle! Aus auf Mittwoch, vor- und nachmittags, feſtgeſetzt. it herzlichſt eingeladen. eine weitere Perſon verletzt. * 5 5 f 5) Sprechſtunden nur vormittags von 9—12 Uhr: Kaſſeſtunden: Nur Mittwochs abends, von 8 9 Uhr ö Achtung! Eintopfſammler! N Zur Entgegennahme der Sammelliſten wollen ſich die pünktlich am Freitag hierzu ſchriftlich beſtellten Sammler abend 8 Uhr, auf der Dienſtſtelle der NS. einfinden. Achtung! Politiſche Leiter! Die bei der letzten Führerbeſprechung vorgeſehene Fahrt am kommenden Sonntag fällt wegen techniſcher Schwierig⸗ keit aus. CCPPCCCCCCCCC((ob bTTbTb0T0T0T0T0T0TbTbTbTbTbTbTTbbTb Deutſche Gymnaſtik⸗Werbe⸗Woche In den Tagen vom 2. bis 9. Februar 1936 wird im ganzen Reichsgebiet durch den Reichsverband Deutſcher Turn-, Sport⸗ und Gymnaſtiklehrer in Zuſammenarbeit mit der Millionen-Organiſation der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ eine Werbewoche für deutſche Gymnaſtik durchgeführt. Der Zweck dieſer Werbewoche iſt der, die vielen Millionen deutſcher Menſchen zu erfaſſen, die vorher niemals oder ſeit langem keine Leibesübungen getrieben ha— ben. Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat ſeit ihrem Beſtehen mehr als drei Millionen Teilnehmer in ihren Kurſen er- faßt, von denen 60 v. H. auf die Grundarten der Leibesübungen ent⸗ fallen. während der Reſt an Sonderkurſen wie Tennis, Skilauf, Reiten. Boxen, Segeln uſw. teilnimmt. Die ſozialpolitiſche Be⸗ deutung dieſer Arbeit für die Volksgeſundheit iſt unſchwer einzu⸗ ſchätzen. Dabei iſt die Feſtſtellung bemerkenswert, daß etwa 60 v. H. der Teilnehmerzahlen von Frauen geſtellt werden. Die jetzt bevorſtehende Werbewoche für deutſche Gymnaſtik ſoll allen, die bisher noch nicht für den Gedanken geregelter Körperpflege gewon⸗ nen wurden, den Weg zeigen, wie ſie ihre natürlichen Kräfte för— dern und ihre Geſundheit erhalten können. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Die Senſation der Senſationen! Alenjchen ohne Nerven Achtung! Nur heute Freitag im Central⸗ Film⸗-Palaſt! Filmfreunde, aufgepaßt! Heute Freitag kommt ein Sen— ſationsfilm zur Aufführung, der beſtimmt eine Sehenswürdig⸗ keit iſt:„Menſchen ohne Nerven“. Amerika, das in einem viel größeren Maß als wir mit Senſationen arbeitet, bringt jetzt einen R O.-Film in deutſcher Sprache, der gleich die ganze man möchte ſagen„Fachſchaft“ der Senſations⸗ darſteller Hollywoods in ihrer wahren Tätigkeit zeigt. Es ſind in der Tat Menſchen ohne Nerven und die Zuſchauer dieſes im buchſtäblichen Sinne haarſträubenden aufregenden Films müſſen ebenfalls„Menſchen ohne Nerven“ ſein. Hier ſind alle waghalſigen Kunſtſtücke echt. Es werden allerlei halsbrecheriſche Szenen gezeigt, ein realiſti— ſcher Wildweſtüberfall auf eine Bank, tolle Autoraſereien im Gebirge, eine verwegene Stromſchnellenſenſation u. a. m. So wild die fabelhaften Senſationen ſich häufen, überbieten, überſtürzen, es iſt doch Sinn, ja pſychologiſche Feinheit in dieſem Film vom Film in ſeinen Auswüchſen. Und wenn uns oft das Herz ſtockt, ſo packt uns dann dieſer Film doch wieder im Innerſten, und wir bangen um dieſe waghalſigen Prachtkerle, in ihrer Sorge um Weib und Kind. „Reichsfilmblatt“: Wirklich ſind es Menſchen ohne Nerven, die man in dem Film ſieht, und denen der Zuſchauer mit großer Spannung unter Bewunderung ihrer artiſtiſchen Leiſtungen folgt. Wenn die Darſteller ihre atemraubenden tollkühnen Senſationen mit Ruhe und Selbſtverſtändlichkeit ausführen, geht ein leichter Schauer durch das Publikum und dieſer Schauer wird dadurch verſtärkt, daß das Publikum in dieſem Film nicht die üblichen amerikaniſchen Senſationen einander jagen ſieht, ſondern ein menſchliches Problem dem Stoff zugrunde liegt. Ein ſpannender Film! Wie überall, ſo wird auch in Viernheim ein großer Beſuch erwartet. Wer möchte nicht ſo einen Senſationsfilm wie dieſen ſehen? Gewiß jeder Filmfreund! Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt vom 6. Februar: Zufuhr: 10 Kälber, 1 Schaf, 19 Schweine, 306 Ferkel, 500 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 13 bis 17, über ſechs Wo⸗ 5 18 bis 29, Läufer 29 bis 33 Mark.— Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 6. Februat: Preiſe unverändert. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 6. Februar. Zufuhr: 4 Rinder, 4 Kühe, 610 Kälber, 233 Schafe, 478 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber a) 63 bis 68, b) 56 bis 62, c) 48 bis 55, d) 38 bis 47; Lämmer und Hammel bis b!) geſtrichen, b) Weidemaſt⸗ hammel 50, c) 46 bis 49, d) 40 bis 45, e) Schafe 45 bis 47, 40 bis 42, 32 bis 38; Schweine al) 57, a2) 57, b1) 56, b2) 55, c) 53, d) 51, e) 51, alles andere geſtrichen.— Markt⸗ 950 Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig, ausver⸗ kauft. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 6. Februar. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kar⸗ toffeln 4.4; Salatkartoffeln 12 bis 13; Wirſing 10 bis 15; Weißkraut 8 bis 12; Rotkraut 10 bis 15; Blumenkohl, Stück 10 bis 40; Roſenkohl 25 bis 30; Gelbe Rüben 7 bis 10; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 10 bis 20; Zwiebeln 10 bis 14; Schwarzwurzeln 20 bis 30; Kopfſalat, Stück 25 bis 35; Endivienſalat, Stück 10 bis 30; Feldſalat 60 bis 100; Ober⸗ kohlraben, Stück 5 bis 10; Tomaten 40 bis 60 Rettich, Stück 5 bis 25; Meerrettich, Stück 10 bis 45; Suppengrünes, Bü⸗ ſchel 5 bis 7; Peterſilie, Büſchel 5 bis 7; Schnittlauch, Büſchel 6 bis 8; Aepfel 15 bis 35; Birnen 20 bis 35 — 8 Große Partei⸗Kundgebung Mittwoch, den 12. Februar, abends 8.30 Uhr im„Natskeller“ J!! „Das ſjt der Mann Seefeld weiker ſchwer belaſtel. Schwerin, 7. Februar. Nach dem Lokaltermin im Seefeld⸗Prozeß begann das Schwurgericht am 15. Verhandlungstag die Zeugenverneh⸗ mungen zum Mordfall Heinz Zimmermann aus Schwerin. Der damals 10jährige Junge hatte am 23. Februar vo⸗ rigen Jahres früh morgens die elterliche Wohnung verlaſ⸗ ſen, um ſich nach dem Altengarten zu begeben, wo ſeine Klaſſe, die Wandertag hatte, antreten mußte. Dort iſt Heinz Zimmermann nicht angekommen und ſeit dem Zeitpunkt ſehlte zunächſt auch jede Spur von ihm. Mit Hilfe von Such⸗ hunden des Berliner Polizeipräſidiums gelang es am 31. Mai, die Leiche des Kindes in einer dichten Kiefernſchonung aufzufinden. Wie in allen anderen Fällen, die in der furcht⸗ baren Mordſerie erörtert werden, lag auch dieſe Leiche in typiſcher Schlafſtellung auf dem Rücken. Durch die Ausſagen einer Zeugin wird Seefeld wieder⸗ um äußerſt ſtark belaſtet. Dieſe Zeugin ſchildert eine auf⸗ fällige Begegnung, die ſie zu der Zeit hatte, als der kleine Zimmermann verſchwand. In der Nähe der erſten Schloßbrücke bemerkte ſie um die Mittagsſtunde einen alten Mann mit einem Jungen. Der Mann redete fortgeſetzt auf das Kind ein, und die Zeugin beobachtete, daß er gewalt⸗ ſam die Rechte des Jungen eingehakt hatte. Es ſah ſo aus, als ob das Kind nur widerwillig folgte. Der Mann ver⸗ ſchwand dann mit dem Jungen durch den öſtlichen Lauben⸗ gang. Der Zeugin fiel deshalb die Begegnung ſo auf, weil ſie meinte, es handelte ſich um Großvater und En⸗ kel, die ſich erzürnt hätten. Aus dieſem Grunde hat ſie ſich auch den alten Mann ge⸗ nau angeſehen. Ebenſo wie in der Vorunkerſuchung erkennt dieſe Zeugin den Angeklagten auch jetzt als den Mann wie⸗ der, der ihr damals ſo aufgefallen war.—„Er iſt es ohne jeden Zweifel,“ erklärt ſie mit voller Beſtimmtheit. Ein weiterer Zeuge begegnete dem Angeklagten unmit⸗ telbar danach, als die vorige Zeugin die beiden aus den Augen verloren hatte. Auch hier war Seefeld in Begleitung eines kleinen Jungen. Als die erſten Bilder Seefelds in der Zeitung erſchienen, erinnerte der Zeuge ſich an dieſe Be⸗ gegnung, die ihm damals beſonders aufgefallen war. Er ſagt mit voller Beſtimmtheit: „Der Angeklagte iſt der babe. den ich damals geſehen abe.“ Auch weitere Zeugen, die dann gehört werden, haben den Angeklagten getroffen und erkennen ihn genau wieder. Einem Zeugen fiel das ungleiche Paar beſonders auf und er muſterte den alten Mann deshalb ungewöhnlich ſcharf. Auch dieſer Zeuge erkennt Seefeld mit voller Sicherheit wieder. Alle Zeugen erhärteten ihre ſchwer belaſtenden Aus⸗ ſagen mit ihrem Eide. Der Angeklagte antwortete auf alle Vorhalte mit einer ſtändigen Redensart:„Das kommt für meine Perſon nicht in Frage.“ Am Schluß der Donnerstagverhandlung hielt der Vor⸗ ſitzende dem Angeklagten eindringlich die geſamten ſchwerwiegenden Verdachtsmomente vor, die ſich wiederum gegen ihn ergeben haben. „Wenn das Gericht den Zeugenausſagen Glauben ſchenkt, und ich nehme das an, dann iſt die Sache ſehr ſchlimm für Sie. Es gibt nur eine Erklärung: Sie haben ein ſchlechtes Gewiſſen, weil sie den Jungen umgebracht haben. Dieſer eine Schluß iſt nur möglich.“ Angeklagter:„Ich komme nicht in Frage. Die Kinder, mit denen ich zuſammen war, leben alle noch.“ Auch auf weitere Vorhalte bleibt Seefeld bei ſeiner alten Ver⸗ teidigungstaktik. Lohngelder geraubt Zwei Angeſtellte unter Vorhalten eines Revolvers in ein Haus gedrängt. i Mannheim. Am 6. Februar, vormittags 10 Uhr, würden auf der Straße R 5 und 6 zwei kaufmänniſche An⸗ geſtellte, welche Lohngelder auf der Bank geholt hatten, von drei unbekannten Männern unter Vorhaltung einer Schußwaffe in einen Hausgang gedrängt und ihnen der ganze Betrag abgenommen. Die Täter ſprangen dann in ein in der Nähe ſtehendes Auto und fuhren Richtung Ring davon. Von den drei Tätern ſtehen zwei im Alter von etwa 36 Jahren, einer trug einen braunen, der andere einen graublauen Mantel; der dritte Täter kann nicht näher be⸗ ſchrieben werden. Zeugen, welche irgendwelche Wahrnehmungen gemacht haben, wollen ſich ſofort bei der Kriminalpolizei melden. Ins⸗ beſondere wird eine bis jetzt unbekannte Frau, welche nach der Tat mit den Ueberfallenen geſprochen hat und die das Auto geſehen hat, aufgefordert, ſich ſchleunigſt bei der Kri⸗ minalpolizei, L 6, 1, einzufinden. Nächtliche Wildererfahrten Selbſtmord des Haupttäters.— Zwei Mitſchuldige vor Gericht. * Wiesbaden. Im Laufe des vergangenen Jahres lie⸗ fen aus den verſchiedenſten Teilen des Naſſauer Landes Meldungen ein über eine ſtarke Zunahme des Wildererun⸗ weſens. Dies gab dem Kreisjägermeiſter Veranlaſſung, ſich mit der Wiesbadener Kriminalpolizei in Verbindung zu ſetzen, um endlich den Verbrechern das Handwerk zu legen. In der Nacht zum 29. September beobachteten Gendarmeriebeamte einen Kraftwagen zwiſchen Wambach und Bärſtadt. Kurz vorher hatten ſie einen Schuß gehört. Die ſofort verſtändig⸗ ten Poſtenketten konnten den Wagen in der Nähe von Bär⸗ ſtadt ſtellen. Die Inſaſſen mußten aber ſofort die gefährliche Situation erkannt haben, denn der Fahrer gab ſofort Voll⸗ Der Flim der snannendsten Sensationen. Nur haute freitag im Central-Flim-Falast menschen, die den Tod nicht fürchten. die es mit dem Teulel auinenmen Ein Bombeniiim. Die alemraunendsie Sensations-ahenteuer. die je zusehen waren gas und die Beamten mußten zur Seite ſpringen. Sie feuer⸗ ten auf den in ſchnellſtem Tempo davonfahrenden Wagen, der einen Treffer bekam, aber doch entkommen konnte. Der Verdacht, dieſen Wagen geſteuert zu haben, richtete ſich gegen den 50jährigen Eugen Moſer in Wiesbaden-Biebrich. Als man in die Wohnung des Verdächtigen eindrang, lag Moſer im Bett. Er ſtand auf und bat um die Erlaubnis, in der Küche ſeine Stiefel anzuziehen. Nachdem ihm das ge⸗ ſtattet war, griff er blitzſchnell in einen Stiefel, zog eine Mauſerpiſtole heraus und gab mit dem Ruf„Ihr Hunde!“ einen Schuß auf die Beamten ab, der glücklicherweiſe fehlging und in die Wand einſchlug. Auch ein zweiter Schuß war ein Verſager. Mit dem dritten Schuß jagte ſich Moſer eine Kugel in die Schläfe, ſo daß er tot zuſammenbrach. Die Durchſuchung der Wohnung des Moſer förderte drei Jagdgewehre und eine Menge ſcharfer Munition zutage. Der Verdacht der Mittäterſchaft richtete ſich gegen den 21⸗ jährigen Sohn Helmut Moſer. Eine weitere Spur führte nach Rauenthal, wo der 52jährige Friedrich Wagner feſt⸗ genommen wurde. Der Sohn Moſers und Wagner hatten ſich nun vor der Großen Strafkammer zu verantworten. Das Gericht erachtete die beiden Angeklagten auf Grund der Beweisaufnahme lediglich der unbefugten Jagdausübung für ſchuldig und er⸗ kannte gegen Helmut Moſer auf ein Jahr Gefängnis und gegen Wagner auf ein Jahr ſechs Monate Gefängnis. Straf⸗ verſchärfend zog das Gericht in Berückſichtigung, daß die Angeklagten die Wilddieberei gemeinſchaftlich, zur Nachtzeit und unter Zuhilfenahme eines Kraftwagens ausgeübt hatten. 100 Jahre Techniſche Hochſchule Darmſtadt sojähriges Stiftungsfeſt und Haupkverſammlung des Vereins deutſcher Ingenieure. i Darmſtadt. Die Techniſche Hochſchule Darmſtadt kann in dieſem Jahr die Feier ihres 100 jährigen Beſtehens be⸗ gehen. Dieſes Jubiläum wird in Anweſenheit der Spitzen des Staates, der Partei, der Wiſſenſchaft und der ehemali⸗ gen Studenten der Techniſchen Hochſchule, die meiſt in der deutſchen Wirtſchaft tätig ſind, in den Tagen vom 27. bis 29. Mai begangen werden. Gleichzeitig hält der Verein Deutſcher Ingenieure in Verbindung mit ſeinem 80jährigen Stiftungsfeſt ſeine Hauptverſammlung in Darmſtadt ab. Am 27. Mai findet in der Städtiſchen Feſthalle— man rechnet mit über 4000 Gäſten von auswärts— ein von der Techniſchen Hochſchule und dem Verein Deutſcher Inge⸗ nieure gemeinſchaftlich veranſtalteter Feſtabend, am 28. Mai vormittags ebenfalls in der Feſthalle der akademiſche Feſtakt ſtatt, dem ſich abends ein Feſt anſchließt. Radikale Hühneraugenoperation Sich mit dem Stemmeiſen drei Zehen weggeſchlagen. Harxheim(Rheinheſſen). Die Mitteilung, der nahezu 80jährige Winzer Karl Poth habe bei der Arbeit ſich mit einem Stemmeiſen drei Zehen abgeſtoßen, findet eine gera⸗ dezu groteske berichtigende Ergänzung. Danach iſt das Unglück nicht bei der Arbeit geſchehen, ſondern der alte Mann litt ſehr unter Hühneraugen. Um die Schmerzen ein für allemal loszuwerden, holte ſich der Winzer ein ſcharfes Stemmeiſen, ſetzte es an die geplagten Zehen an, ſchlug mit dem Hammer darauf und amputierte ſich auf dieſe radikale Art zwei Zehen an einem Fuß und eine Zehe am andern. Natürlich war der Blutverluſt nach dieſer Eiſenbartkur ſo ſtark, daß der Mann ſich nicht mehr zu hel⸗ fen wußte und einen Arzt zu Rate zog.— Der Bericht⸗ erſtatter verſichert, daß es ſich bei dieſem draſtiſchen Fall mediziniſcher Selbſthilſe im rheinheſſiſchen Land um keinen Karnevalsſcherz handelt. 25 Jahre Frankfurter Oſthafen Eine Flutwelle ſetzte 1911 den Hafen in Betrieb. Frankfurt a. M. Seit 25 Jahren iſt der Frankfurter Oſthafen im Betrieb und er beweiſt täglich aufs Neue ſeine wirtſchaftliche Notwendigkeit. Bis zum Jahre 1911 beſaß Frankfurt nur den Weſthafen, deſſen Einweihung im Okto⸗ ber 1886 ein bedeutſames Ereignis war. Aber ſchon nach zwei Jahrzehnten genügte der geſchloſſene Handels- und Sicherheitshafen für den allgemeinen Verkehr am rechten Mainufer und der offene Floßhafen am linken Ufer für den Umſchlag mit Kohlen nicht mehr. Frankfurt, das 1890, als noch wenige Vororte eingemeindet waren, 177 600 Ein⸗ wohner hatte, zählte 1909 bereits über 400 000 Einwohner. Die Bedürfniſſe waren ungeheuer gewachſen und wenn das erſte Betriebsjahr des Weſthafens, das Jahr 1887. einen Geſamtverkehr von 359 913 Tonnen brachte, ſo wur⸗ den 1909 nicht weniger als 1840 704 Tonnen in Frankfurt umgeſchlagen und für die Verſorgung der Stadt benötigt. Frankfurt konnte deshalb nicht länger zuſehen, wie die übrigen Rhein⸗ und Mainhäfen aus den unzulänglichen Frankfurter Verkehrseinrichtungen und Hafenanlagen Nutzen zogen und die Schiffahrt an ihre Häfen feſſelten. Die ſchon aus dem Jahre 1903 ſtammenden Pläne des Oſt⸗ hafens ſollten endlich verwirklicht werden. Für die rieſen⸗ hafte Anlage wurden 72 Millionen benötigt, 32 Millionen brauchte man für den Grunderwerb und 40 Millionen errechnete man für die Baukoſten. Anfangs des Jahres 1909 wurde mit dem Bau des Oſthafens begonnen. Zwei Millionen Kubikmeter Boden mußten ausgeſchachtet werden. Auf dem 4,5 Millionen Auadratmeter großen Gelände ſchafften gleichzeitig zwiſchen den rieſigen Arbeiterkolonnen vier Trockenbagger und ein Schwimmbagger, außerdem arbeiteten 12 Lokomotiven, die 250 Rollwagen mit Erde Tag für Tag zu befördern hatlen. Es ſpricht zur Viernheimer Bevölkerung: Gaureoner Langhammer, ranturt. Eintritt frei! Viernheimer Arbeiter der Stirn und der Fauſt, Viernheimer Bauern, erſcheint vollzählig! Große induſtrielle Unternehmungen ſiedelten ſich bald auf dem neuen Hafen- und Induſtriegelände an. Schon am 1. April 1911 waren 42 Bauplätze mit einer Geſamtfläche von 360 493 Quadratmetern an 35 Firmen verſchiedener Branchen verkauft und der Erlös dafür betrug 9 095 000 RM. Von dieſen 35 Firmen waren vier neu gegründet und neun hatten ihren Sitz nach Frankfurt verlegt. 19.2 Prozent der verfügbaren Fläche waren ſchon vor Eröffnung des Hafens in ſeſten Händen. Im Frühjahr 1911 führte der Main Hoch w aſſer. Eine plötzliche Flutwelle ſtrömte über den Abſchlußdamm der Hafenbaugrube. Damit hatten die Elemente ſelbſt den Hafen ſeiner Beſtimmung übergeben und einen Schiffs⸗ verkehr ermöglicht, der zunächſt nur Bauzwecken diente. Am 17. Mai 1911 konnte dann das erſte Handelsſchiff in den Hafen einlaufen und am Kai feſtmachen. Neues Le⸗ ben regte ſich nun im Hafen und auf dem Induſtriegelände, deſſen feierliche Einweihung allerdings erſt im folgenden Jahre ſtattfand. Die beiden Frankfurter Häfen, der Weſt⸗ und der Oſthafen, ſind durch 110 Kilometer Gleis an zwei Hafen⸗ bahnhöfe und drei Reichsbahnhöfe angeſchloſſen. Im Jahre 1933 betrug Frankfurts Anteil an dem Schiffsverkehr auf dem Main 1 850 886 Tonnen, ein eindeutiger Beweis für die Notwendigkeit und den hohen wirtſchaftlichen Wert der Frankfurter Hafenanlagen. Trenton, 6. Febr. Gouverneur Hoffmann erklärte, daß ſeine Anordnung, den Fall Lindbergh von neuem zu unter⸗ ſuchen, den Zeitpunkt der Hinrichtung Hauptmanns nicht beeinfluſſen ſolle. Hauptmann ſolle keinen neuen Strafauf⸗ ſchub erhalten. Er, Hoffmann, werde die Polizei von New Jerſey beauftragen, auch nach der vorausſichtlichen Hinrich⸗ tung Hauptmanns die Suche nach Mittätern fortzuſetzen. Falls keine neue Wendung im Falle Hauptmann eintreten ſollte, wird Hauptmanns Hinrichtung zwiſchen dem 16. März und 11. April erfolgen. 3 Faftnachtsveranſtaltungen Kappenabende finden ſtatt: Heute in der„Burg Windeck“ und im Schiller-Kaffee. Morgen Samstag im „Deutſchen Adler“(Familie Jakob Dewald), Ludwigſtraße. Großer Aiaskenball im Fürſt Alerander Der große„Liederkranz“-Maskenball am kommenden Samstag wird zweifellos der Höhepunkt des diesjährigen Karnevals ſein. Das Feſtkomitee tagt und arbeitet ununter⸗ brochen an der Aufgabe, den Beſuchern ein Schauſpiel zu geben, wie es grandioſer nicht gedacht werden kann. Wer alſo für einige Stunden ſeine Alltagsſorgen los ſein und ſich von Herzen freuen will, der komme am Samstag zum Liederkranz⸗ Maskenball. Maskenkarten zum Preiſe von nur RM.— 60 im Vorverkauf erhältlich. Ein faſt neuer Herren- Winter- Pekeins⸗Anzeiger ſehr preiswert ab⸗ zugeben. Zu erfragen in der und Ehrenmitglieder begrüßen zu können. Die Ortsgruppenführung. Zu verkaufen: 2 ſtarke Läufer, des Kreiswalters Lederer, Mannheim. 10 Ztr. Weizen; Der Vorſitzende. PPPCCCCCCCPPPPPVPCCCCTGTCGCTGTCTCT(T(T(TT—T—T—T—T—TT—TTTT— mantel Deutſche Stenografenſchaft e. V., Ortsgruppe für mittlere Größe Viernheim. Wir erwarten, zu unſerer heutigen Jahreshauptverſammlung alle unſere aktiven, paſſiven Geſchäftsſt. d. Bl. Verein der Hundefreunde Viernheim. um Sonntag, den 9. 2., nachmittags 2.30 Uhr im„Ochſen“ ordentliche Hauptverſammlung. Anſchließend Vortrag ſtroß 25 Str. Sportvereinigung Amieitia 09. Sportprogramm Zwei Jahre mußte man bauen. ä———* 2 n 1 1 3 eee Samstag 3 Uhr auf dem Waldſportplatz Fußball 3880 15 ſchüler gegen Friedrichsfeld. In Mannheim geg, Reichs 9 bahn Handballſchüler. Abfahrt wird durch Jugend leiter Helbig bekanntgegeben. Sonntag 1. Hand⸗ ballmannſchaft in Mannheim gegen Germania. Jahreszeiten. In Mühlburg Liga und Jungliga. Ab⸗ fahrt gemeinſam per Omnibus 9.30 Uhr am Rat haus. Wir bitten die Viernheimer Sportfre ſere Mannſchaft nach Mühlburg zahlreich zu er Vor Turnverein von 1893 e. VB. Abteilung Fußball: Sportprogramm für Sonntag, den 9. Febr. 193 In Viernheim: Viernheim 1.—Leutershauſen 1. beginn 2.30 Uhr. Viernheim 2.—Leuters Spielbeginn 12.45 Uhr. In Hemsbach: Hemsbach Jug. — Viernheim Jug. Spielbeginn 10 Uhr. Abfahrt wird heute abend in der Sporthalle bekannt gegeben. Heute Freitag abend 8.30 Uhr in der Sporthalle Spieler⸗ verſammlung. Wenn die Aktiven nicht erſcheinen, wird künftig keine Spielerverſammlung mehr abgehalten. Die Spielleitung. Freiw. Feuerwehr Sonntag, den 9. Februar 1936 Ausmarich Antreten 1 Uhr am Lokal„zum Sto rchen.“ Anzug: 1. Garnitur. Das Kommando. — 4 Zum deutschen adler Morgen Samstag abend 7.71 Uhr großer Wir laden unſere geſchätzte Nach⸗ barſchaft, Freunde und Gönner recht närriſch ein Fümille Jakoh Dewald Bezirksvertreter Alred Werner Bensheim a. d. B. Adolf Hitlerſtr. 2 Menschen onne Norvon Abfahrt punkt 9.30 Uhr per Rad an des„Vier abe alt Nr. 32— Freitag, den 7. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Programm der Winterspiele Freitag, 7. Februar: 9 Ahr: Eishockey.— 11 Ahr: Skiabfahrts— lauf für Männer und Frauen.— 14.30 Ahr: Eishockey.— 21 Ahr: Eishockey. Samstag, 8. Februar: 9 Ahr: Eishockey.— 11 Ahr: Ski-Torlauf für Frauen.— 14 Ahr: Bobrennen.— 14.30 Ahr: Eis- hockey.— 21 Ahr: Eishockey. Sonntag, 9. Februar: 10 Ahr: Eishockey.— 11 Ahr: Ski-Tor— lauf für Männer.— 14 Ahr: Bobrennen.— 14 Uhr: Eis- kunſtlauf(Pflichtlaufen).— 21 Ahr: Eishockey.— Ab 9.30 Ahr: Eisſchießen(Vorführung auf dem Rießerſee). Montag, 10. Februar: 9 Ahr: Skiſtaffellauf(410 Kilometer) und Eiskunſtlauf(Pflichtlaufen).— Ab 9 Ahr: Eisſchießen (Vorführung auf dem Rießerſee). Dienstag, 11. Februar: 9 Ahr: Eiskunſtlauf(Pflichtlaufen).— 11 Ahr: Eisſchnellauf(500 Meter).— 14 Ahr: Bobrennen. 15 0 Ahr: Eishockey auf dem Rießerſee.— 21 Ahr: Eis— ockey. Mittwoch, 12. Februar: 9 Ahr: Eiskunſtlauf(Pflichtlaufen).— 10 Ahr: Eisſchnellauf(5000 Meter).— 10 Ahr: Skilang⸗ lauf(18 Kilometer Spezial und Kombination). 14 Ahr: Bobrennen. 14.30 Ahr: Eishockey auf dem Rießerſee. 21 Ahr: Eishockey. Donnerstag, 13. Februar: 9 Ahr: Eiskunſtlauf(Pflichtlaufen).— 10 Ahr: Eisſchnellauf(1500 Meter).— 11 Ahr: Skiſprung⸗ lauf für Kombination.— 14.30 Ahr: Eiskunſtlauf(Paar— laufen).— 21 Ahr: Eishockey. Freitag, 14. Februar: 8.30 Ahr: Militärpatrouillenlauf(Vor— führungswettbewerb).— 9 Ahr: Eisſchnellauf(10 000 Me- ter).— 10 Ahr: Eishockey.— 14.30 Ahr: Eiskunſtlauf (Kürlaufen für Männer).— 21 Ahr: Eishockey. Samslag, 15. Februar: 8 Ahr: Skidauerlauf(50 Kilometer).— 10 Ahr: Eishockey.— 14.30 Ahr: Eiskunſtlauf(Kürlaufen für Frauen).— 21 Ahr: Eishockey. Sonntag, 16. Februar: 11 Ahr: Skiſpezialſprunglauf auf der großen Olympiaſchanze.— 14.30 Ahr: Eishockey-Endſpiel im Olympia-Kunſteisſtadion.— 16.30 Ahr: Schlußfeier und Siegerehrung im Olympia-Skiſtadion. Abends: Teil— nehmerſchaft im neuen Feſtſaalbau in Garmiſch-Parten— kirchen. Die Olympia- Hymne Von Ernſt Lubahn. Völker! Seid des Volkes Gäſte, Kommt durchs offne Tor herein! Friede ſei dem Völkerfeſte! Ehre ſoll der Kampfſpruch ſein. Junge Kraft will Mut beweiſen, Heißes Spiel Olympia! Deinen Glanz in Taten preiſen, Reines Ziel: Olympia. Vieler Länder Stolz und Blüte Kam zum Kampfesfeſt herbei; Alles Feuer, das da glühte, Schlägt zuſammen hoch und frei. Kraft und Geiſt naht ſich mit Zagen, Opfergang Olympia! Wer darf deinen Lorbeer tragen, Ruhmesklang: Olympia? Wie nun alle Herzen ſchlagen In erhobenem Verein, Soll in Taten und in Sagen Eidestreu das Höchſte ſein. Freudvoll ſollen Meiſter ſiegen, Siegesſeſt Olympia! Freude ſei noch im Erliegen, Friedensfeſt: Olympia. (Die preisgekrönte Hymne, die Richard Strauß vertonte.) Die Olympia⸗Stadt im Schneekleid Vor dem Bahnhof flattern im Schneetreiben die Hakenkreuzflagge, die (Weltbild, M.) Fahnen der Nationen und die Olympiſche Flagge. Die Begrüßung der Olympia⸗Gäſte Kameradſchaftsabend bei von Tſchammer und Oſten olympische Glocke Ich rufe die Jugend der Welt zum ſchwerſten der friedlichen Kämpfe, dem je ſich die Starken geſellt. Ich rufe die Jugend der Welt. Ich rufe die Jugend der Welt, die Kräfte im Wettſtreit zu meſſen, die Jugend zum Siegen beſtellt— ich rufe die Jugend der Welt. Ich rufe die Jugend der Welt. And die meine Kunde erhörte, die Banner zu Banner geſtellt: Ich grüße dich, Jugend der Welt! Aus Willi Fr. Könitzer„Zwiſchen Start und Ziel“ (Olympiſche Strophen). Verlag Ferd. Hirt in Breslau. Bildberidii aus der Olympiustadi x Die Sportführer der teilnehmenden Nationen beim Kamerabſchaftsabend des Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat den Mannſchaftsführer der Schweden, Dr. Roſen, begrüßt.(Atlantic, M.) maß gebendlen Männer in Garmisch Der Präſident der IV. Olympiſchen Winterſpiele v. Dr. Karl Nitter von Halt. Im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers hat der Reichsminiſter des Innern eine Anordnung getroffen, die die Zuſtändigkeit für die Olympiſchen Winterſpiele regelt. Die ſport⸗ liche Durchführung der Spiele obliegt demnach dem Präſidenten des Organiſationskomitees Dr. Ritter von Halt. Den Ein- Reichsſportführer Tſchammer und Oſten. (Graphiſche Werkſtätten, M.) ſatz der deutſchen Nationalmannſchaft leitet der Präſident des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. Die Leitung aller Maßnahmen, die von den zuſtändigen Reichs-, Staats- und Gemeindebehörden für den reibungsloſen Verlauf der Spiele zu treffen ſind, liegt Staatsſekretär Pfundtner. (Graphiſche Werkſtätten, M.) Neichsſportführers. Von links nach rechts: Dr. Theodor Schmidt(Oeſter⸗ reich), Hunter(England), v. Tſchammer und Oſten, Brundage (Amerika). (Weltbild, M.) Gauleiter Wagner(München). (Graphiſche Werkſtätten, M.) in den Händen des Staatsſekretärs Pfundtner vom Reichs- innenminiſterium. Für alle Parteiangelegenheiten ſchließlich, die durch die Spiele berührt werden, hat Gauleiter Adolf Wagner die Entſcheidung. ——— *— 1——ů———— . . ————— . Die Mutter erhaͤngt Mord nach einer Auseinanderſetzung. Mannheim, 6. Februar. Der Polizeibericht meldet: Am 3. 2. 1936, abends etwa 9.30 Uhr, wurde in einem Hauſe in S 6 die alleinſtehende, 49 Jahre alte Emilie Zeißner geb. Wahl geſch. Mühlhäuſer in ihrer Wohnung am Türpfoſten hängend von ihrem Sohn Richard Mühlhäuser tot aufgefunden. Verſchiedene Umſtände ließen Zweifel an einem Selbſtmord aufkommen, weshalb eine intenſive Ermittlungstätigkeit der Kriminalpolizei einſetzte und ferner die Sektion der Leiche ſowie ein gerichtlicher Augenſchein an Ort und Stelle angeordnet wurde. Dieſe Feſtſtellungen ergaben ſchließlich den Verdacht, daß der Tod der Frau Zeißner auf fremde Einwirkung zurück⸗ zuführen war. Sie führten zur Feſtnahme des Sohnes, des 23jährigen Richard Mühlhäuſer, der jedoch jedes Verſchulden 3 ableugnete. Nach faſt fünfſtündigem Verhör geſtand ühlhäuſer ein, ſeine Mutter nach einer Auseinanderſetzung oden geworfen und ſodann am Türpfoſten erhüngt Aus Nah und Fern Eine Blutlache auf der allen Bergſtraße. Darmstadt. Am 4. Februar gegen 6.30 Uhr wurde auf der Straße Eberſtadt— Malchen(alte Bergſtraße), ungefähr 500 Meter nördlich von Malchen, ein faſt neues Damenfahrrad(Marke Bauers Kanzlerrad Nr. 0 624 214) und ein Herrenhut gefunden. Beide Gegenſtände waren mit Blut beſudelt. An der Fundſtelle wurde außerdem eine Blutlache feſtgeſtellt. Es iſt zu vermuten, daß ſich dort ein Verkehrsunfa. hat. Die Eigentümer der gefunde⸗ nen Sachen bzw. Perſonen, die Angaben über die Fund⸗ ſachen oder den Hergang des Unfalls machen können, wer⸗ den dringend gebeten, ſich bei der nächſten Polizeiſtelle oder beim Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Zimmer 28, zu melden. auf den zu haben. “ Frankfurt a. M.(Selbſtmordverſuch eines Verurteilten.) Der von der Großen Strafkammer zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilte Hermann Sennewald, der in der Bürgerſtraße eine Wohnung ausplünderte, verübte in der Haft einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich die Treppe im Unterſuchungsgefängnis herabſtürztes Bei dem Sturz zog er ſich einen Armbruch zu. * Frankfurt a. M.(Ein intereſſanter Fund bei einem Hausabbruch.) Beim Abbruch eines Hauſes, in dem ſich zuletzt das Staallſche Neübauamt für die Umkanaliſierung des Untermains befand, kam ein in⸗ tereſſantes Fundſtück zutage, ein Brett, das in der Mauer des Erdgeſchoſſes eingelaſſen worden war. Es trug die Namen der bei der Erbauung des Hauſes im Jahre 1872 beſchäftigt geweſenen Bauarbeiter und Angaben über die Lebensverhältniſſe der damaligen Zeit. Danach koſtete der Sechspfund⸗Laib Brot 34 Kr., das Pfund Ochſenfleiſch 24 Kr., Schweinefleiſch 24 Kr., das Malter Karloffeln 5 1 das Pfund Butter 48 Kr. Der Tagelohn der Arbeiter be⸗ trug 1 fl. 24 Kr. Wenn weiter in dieſem intereſſanten Dokument über die„teure Zeit“ geklagt wird, ſo hat dieſe Klage, gemeſſen an den heutigen Lebensverhältniſſen, ihre volle Berechtigung. Frankfurt a. M.(Triebwagen ausgebrannt.) Wie die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. mitteilt, brach morgens gegen 4 Uhr auf dem Bahnhof Camberg im Taunus in einem Triebwagen, der auf einem Nebengleis ſtand, Feuer aus, das den Wagen völlig ver⸗ nichtete. Perſonen wurden nicht verletzt. ** Marburg. R des Arbeits⸗ dankgaues 22.) Wie die Bezirksſtelle des Arbeitsdanks mitteilt, iſt nach Eingliederung des Arbeitsdanks in die Deutſche Arbeitsfront eine neue Bezirkseinteilung des Ar⸗ beitsdankgaues 22 erfolgt. Von dem ſeitherigen Bezirk 3/22, der die Kreiſe Wetzlar, Dillenburg, Biedenkopf, Mar⸗ burg, Frankenberg und Ziegenhain umfaßte, ſind die Kreiſe Marburg, Frankenberg und Ziegenhain abgetrennt und zuſammen mit den Kreiſen Eiſenberg, Twiſte und Eder zu dem neuen Bezirk 5/22 mit dem Sitz in Marburg vereinigt worden. Offenbach a. Mm.(DoDder Führer als Ehren pate.) Dem Maurermeiſter Franz Baum und feiner Ehefrau in Bieber wurde vor einiger Zeit das achte Kind, ein Sohn, geboren. Der 2 805 und Reichskanzler über⸗ nahm jetzt die Ehrenpatenſchaft und ließ die herzlichſten Glückwünſche ſowie eine Ehrengabe übermitteln. Birkenau.(Im Dienſt des Nächſten.) Seinen 60. Geburtstag kann am Samstag der Führer des Landes⸗ feuerwehrverbandes Ludwig Knaup begehen. Er iſt ſeit 10 Jahren Landesfeuerwehrführer, ſeit 17 Jahren Feuer⸗ wehrinſpektor des Kreiſes Heppenheim und ſeit 12 Jahren Vorſitzender des Provinzialfeuerwehrverbandes. Wollmerſchied(Rheingau).(Nächtliches Groß feuer.) Ein in der Nacht in Wollmerſchied entſtandenes Großfeuer zerſtörte zwei Wohnhäuſer, eine Scheune und eine Stallung. Nach anſtrengender Tätigkeit der Feuerwehren gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Schaden iſt bedeutend. Schotten.(1936 wieder Hoherodskopf⸗Berg⸗ feſt.) Das erfolgreiche Hoherodskopf⸗Bergfeſt im vergan⸗ geſſen Jahr wird, wie verläutet, auch in bieſeſn Jahre Mader ſtattfinden. Gießen.(Einbrecher räumen ein Manu fakturwarengeſchäft aus.) Nach einer Mittei- lung der Kriminalpolizeiſtelle Gießen haben in der letzten Nacht Einbrecher das Manufakturwarengeſchäft des Kauf⸗ manns Heinrich Beppler in Langgöns a und große Warenmengen geſtohlen. Die Diebe waren durch ein offen⸗ ſtehendes Kellerfenſter in das Haus eingedrungen und öffneten dann gewaltſam mehrere Türen, uͤm in die Ge⸗ ſchäftsräume zu gelangen. Heidelberg.(Es brennt beim Feuerwehr- hauptmann.) Im Lagerſchuppen des Zimmermeiſters Lenz brach Feuer aus. Der mit Maſchinen, Geräten und Holz dicht gefüllte Schuppen, in der Gerhart Hauptmann⸗ Straße im Stadtteil Neuenheim gelegen, ſtand im Nu in hellen Flammen. Der Feuerwehr blieb nichts anderes zu tun übrig, als die benachbarten Gebäude vor Funkenflug zu ſchützen. Der Schuppen brannte vollſtändig nieder. Es iſt als eine Ironie des Schickſals anzuſehen, daß Zimmermeiſter Lenz das Amt eines Feuerwehrhauptmanns inne hat. J Gerlachsheim bei Tauberbiſchofsheim.(Ein Opfer der Arbeit.) Der 19jährige Heinrich Fleuchaus, der bei dem Fuhrunternehmer Fritz Kleinhans beſchäftigt war, ſtürzte am Ortseingang von Gerchsheim beim Schottertransport auf unerklärliche Weiſe vom Bremsbock eines Anhänger⸗Laſtwa⸗ gens und geriet unter die Räder. Der junge Mann erlitt ſchwere Verletzungen die den ſofortigen Tod zur Folge hatten. Dirmſtein.(Ein Kind tödlich verbrüht.) Das zweieinhalbjährige Töchterchen des landwirtſchaftlichen Ar⸗ beiters Georg Philipp Demmerle fiel in einen Waſchtopf mit kochender Brühe. Das Kind wurde ſofort in das Kran⸗ kenhaus Frankenthal verbracht, wo es nach etwa drei Stunden ſtarb. Mannheim, 6. Februar. Nationaltheater Mannheim. Werner Egk's Oper „Die Zaubergeige“ wird am Samstag, den 8. Perg im Nationaltheater erſtaufgeführt. Es wirken mit: Die Damen Heiken, Müller⸗Hampe, Irene 2 und die Herren Bartling, Daniel, Hölzlin, v. Küßwetter, Mang, Trieloff und Wuthinor. Die geſtohlenen Weihnachtsgänſe. Etwas reichli ſuchte ſich der 59 Jahre alte verheiratete Johann 8 von Mannheim für den Weihnachtstiſch 8 billige Art einzu⸗ decken. In der Frühe des 22. Dezember ſchlug er an einem Lebensmittelgeſchäft das Schaufenſter ein, ſtahl drei Gänſe und rannte davon. Ein Polizeibeamter nahm alsbald die Verfolgung auf. K. warf nun das Diebesgut weg und ſuchte einen anderen Mann des Einbruchs zu verdächtigen. Das er verurteilte K. zu 1 Jahr 2 Monaten Ge⸗ ngnis. Geboren In Hallen 17. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter eee eee eee eee ere Das„Beobachtungsfenſterchen“ in des Senators Privat— büro war eigentlich eine überflüſſige Einrichtung, da es gar nicht in der Art Auguſt Georgs lag, ſeine Angeſtellten auf ihre ununterbrochene Arbeitstätigkeit hin perſönlich zu kontrollieren. Ein Mann von Format wie er kümmerte ſich nicht um ſolchen Kleinkram. Dafür gab es genug Kreaturen, die als Aufpaſſer bezahlt wurden und die ihre Sache ausgezeichnet machten. Weil aber bei der Neueinrichtung der Büroräume das Fenſter einmal eingebaut worden war, ließ man es beſtehen und brachte nur ein ſchwarzes Stoffrouleau darüber an, das für gewöhnlich heruntergelaſſen wurde. Anglückſeligerweiſe hatte man das am Vormittag bei der Auseinanderſetzung zwiſchen Moravius und Stettner verſäumt. Ein Sekretär des Senators, der ſich zu dieſer Zeit in dem anſchließenden Schreibmaſchinenſaal befand, wollte Auguſt Georg während deſſen Geſpräch mit Stettner auf dieſe Anterlaſſung telephoniſch aufmerkſam machen und hatte auch ſchon die Verbindung mit dem Chef bekommen, als Stettner durch ſeine erbitterten Zwiſchenrufe jede weitere Be— mühung des Sekretärs, ſich verſtändlich zu machen, unterband. And ſo war das Anglück dann geſchehen. Angehindert hatten die Schreibmaſchinendamen die wütende und geſtenreiche Aus— einanderſetzung der beiden mitbeobachten können. Der Sekretär hätte wahrſcheinlich die am Telephon gehörte dreimalige „Schuft“titulierung Stettners für ſich behalten, wenn er nicht unglückſeligerweiſe eine Braut im Betrieb gehabt hätte. Dieſe Braut aber hatte wieder eine gleichfalls„ganz verſchwiegene“ Freundin—— und ſo wußte bereits am Abend bei Fabrik— ſchluß das ganze Perſonal über die Beſchimpfung des Senators durch Stettner Beſcheid. Leider war jedoch der an ſich betrüb⸗ liche Tatſachenbericht um dieſe Zeit bereits längſt überholt von noch viel phantaſievolleren und gänzlich unwahren Gerüchten, die darauf hinausliefen, daß es am Morgen im Moraviusſchen Privatbüro zu einer regelrechten Prügelei zwiſchen dem Senator und ſeinem techniſchen Betriebsdirektor gekommen ſei.„Stett⸗ ner hat den alten Moravius k. o. geſchlagen!“ Das war der Tenor aller dieſer phantaſievollen Behauptungen. Dabei war die ſeltſame Feſtſtellung zu machen, daß in den Anterhaltungen des Perſonals über dieſen Streit die Sympathien ganz über⸗ wiegend auf Seiten des Senators waren.— Der Neid auf den jungen Stettner war größer als der Haß auf den alten Mo⸗ ravius!— Obwohl niemand etwas Genaues über Stettners dunkle Vergangenheit wußte, die Tatſache ſeiner unehelichen Geburt war doch ſehr bald allgemein bekannt geworden. Und gerade darin lag der tiefere Grund zu ſeiner großen Anbeliebt⸗ heit. Sein zurückhaltendes, verſchloſſenes und manchmal ſogar mißtrauiſches Weſen hätte man im Laufe der Zeiten vielleicht überſehen. Nicht überſah und nicht verzieh man ihm aber ſeine beiſpielloſe Karriere. Mit 38 Jahren ein vermögender Mann, Villen- und Autobeſitzer, Direktor und Vertrauensmann des mächtigen Senators und dabei—— ein uneheliches Kind! Das war zuviel des Glücks für einen einzelnen! Das ließ ſich die Mitwelt nicht bieten! Das mußte ihren Neid erwecken. Während die Aufregung über den Krach zwiſchen dem Senator und Stettner im Werkbetrieb infolge des Fabrik⸗ ſchluſſes ein wenigſtens vorläufiges Ende findet, erwächſt im Hauſe der Familie Moravius ſelbſt neue Aufregung. Der Senator war ganz plötzlich verſchwunden! And niemand wußte wohin. Dieſer Amſtand war deshalb beſonders auffällig, weil der Senator ſonſt nie auch nur auf kurze Zeit das Haus zu ver⸗ . ohne Beſcheid zu hinterlaſſen, wo er anzutref⸗ en ſei. Hans Jürgen, der gegen 7 Ahr abends von der Reiſe zurückkommt, findet zu ſeinem großen Erſtaunen den Bruder nicht vor. Als er in der Fabrik anruft, ob dieſer vielleicht durch Arbeit zurückgehalten ſei, meldet ſich dort kein Auguſt Georg. Da telepboniert er zum alten Freund des Hauſes, Sanitätsrat Crewer:— nen Abend, Manfred.— Ja, danke!— Iſt Auguſt Georg bei dir?!— em?— Wann?— Heute fruh? —— um welche Zeit?— Was?— Eine Herzſpritze? Am Gottes willen!— Gut! Ich komme gleich zu dir.“ Anten am Wagenſchlag des Autos verſucht er noch mal vom Chauffeur irgendeinen Aufſchluß über des Senators Ver⸗ bleiben zu erhalten. „Wann haben Sie meinen Bruder zuletzt gefahren?“ „Heute vormittag, Herr Konſul. Einviertel nach 11 Ahr habe ich ihn am Zigarrengeſchäft von Zierling abgeſetzt. Beim Ausſteigen ſagte er mir, ich könnte jetzt nach Hauſe fahren.“ „And ſonſt——? Für den Reſt des Tages haben Sie ihn nicht mehr geſehen——?“ „—— nicht mehr geſehen, Herr Konſul!“ 5 „Danke, Glaſemann! Fahren Sie los zum Sanitätsrat. Aber ſchnell!“ Tee— tee— taa— taa, tee— tee— taa— taa! ſchmettert die Hupe des im raſenden Tempo durch die abend⸗ lichen Straßen jagenden Autos. Vor Crewers Villa ſtoppt Glaſemann. Dort ſteht der Sanitätsrat ſchon angezogen vor dem Gartenportal. „Guten Tag, Hans Jürgen.“ „Guten Tag, Manfred.“ „Was tun?“ „Nach dem Gewürzhaus Weiter geht es in ſchneller Fahrt in Richtung des bekann- ten Altſtadtreſtaurant. Während dieſer Fahrt gelingt es Crewer, Hans Jürgen in etwas davon zu überzeugen, daß kei⸗ nerlei Arſache beſteht, um das Verbleiben des Senators beſorgt zu ſein.— Warum ſollte dieſer ſchließlich nicht auch einmal, ohne etwas zu hinterlaſſen, einen Nachmittag und einen Abend von zu Hauſe wegbleiben? meint Crewer. Obwohl er ſelbſt es ja freilich lieber geſehen hätte, wenn ſich Auguſt Georg nach der Spritze heute vormittag für den Reſt des Tages ins Bett gelegt hätte.— Während Erewer ſo beruhigend auf Hans Jürgen einredet, fallen ihm einige Kleinigkeiten im Verhalten des Se⸗ nators während deſſen Beſuch am Mittag ein, die ihn ſelbſt ſehr zum Nachdenken anregen. Zunächſt war es zum mindeſten eigenartig geweſen, daß Auguſt Georg die kelephoniſche Ein⸗ ladung zum gemeinſamen Mittageſſen ganz plötzlich rückgängig gemacht hatte. Noch auffälliger aber war ihm des Senators ſeltſames Benehmen heute mittag beim Verlaſſen ſeiner, Cre⸗ wers, Wohnung erſchienen. Auguſt Georg hatte ihm nämlich zum Abſchied die Hand ganz beſonders heftig gedrückt und wit einem ahnungsvollen Anterton in der Stimme geäußert:„Ich fürchte, Manfred, das Finiſh wird der ſchwerſte Teil meines Lebenslaufes ſein——“ And allmählich nimmt über dieſen Erwägungen auch bei ihm die Befürchtung überhand, daß die Angſt Hans Jürgens über das plötzliche Verſchwinden des Bruders vielleicht doch nicht ſo ganz unbegründet ſei. Tee— tee— taa— taa, tee— tee— taa— taa er- klingen die Hupentöne des Moraviusſchen Wagens in den engen Gaſſen der Altſtadt, und wenige Sekunden ſpäter hält er vor dem Eingang zum Gewürzhaus. Als Hans Jürgen und Crewer das Reſtaurant betreten, ruft ihr Erſcheinen eine kleine Senſation hervor. Hans Jürgen, der Feind aller öffentlichen Lokale, zumindeſt in T., im Ge⸗ würzhaus!„Wie kommt ſolcher Glanz in unſere Hütte?“ ruft ihm der dicke Senator Teichen mit liebenswürdiger Ironie zu, während gleichzeitig von allen Seiten die Frage erſchallt:„Wo bleibt Auguſt Georg?!“ Ja, wo bleibt er, denken die beiden in wachſender Beſorg⸗ nis.— Denn dieſer, heute wie an jedem Freitag tagende be⸗ rühmte Tiſche Senatorenſtammtiſch iſt die einzige Veranſtaltang außerhalb ſeines Hauſes, die der Senator regelmäßig zu be⸗ ſuchen pflegt.— Sein Fernbleiben heute iſt alſo kein guies Zeichen! Selbſtverſtändlich läßt es ſich nicht vermeiden, daß Hans Jürgen und Crewer am Senatorentiſch Platz nehmen. 17 Einige Stunden halten ſie auch in der Geſellſchaft der würdigen Herren aus, immer in der Erwartung, daß der Senator viel- leicht doch noch erſcheinen werde. Als aber dieſer 11 Uhr noch immer nicht eingetroffen iſt, brechen ſie wieder auf und telephonieren nach Verlaſſen des Gaſtzimmers in der im Haus- flur befindlichen Telephonzelle nochmals die Moraviusſche Wohnung an. Aber kein Auguſt Georg iſt inzwiſchen nach Hauſe gekommen. Hans Jürgens Aufregung wächſt mehr und mehr, und er bittet Crewer, unter allen Amſtänden bei ihm zu bleiben, bis ein Lebenszeichen vom Bruder eintrifft. Ob es wohl eintrifft?—— denkt Crewer in einem plötz⸗ lich ganz ſtark aufkommenden Peſſimismus. f Tee— tee— taa— taa——— Noch ſtärker aber wie die ernſten Gedanken über das Ver⸗ ſchwinden des Senators bewegt Crewer das Ausſeben des Mannes an ſeiner Seite. Dieſer ſonſt ſo ruhige und bar. moniſche Hans Jürgen iſt kaum wiederzuerkennen. Er zittert am ganzen Leibe, und Schweiß ſteht ihm auf der Stirn. Sein Zuſtand wirkt wahrhaftig beängſtigend. Zwar kennt Crewer ſeines Freundes faſt zärtliche Zuneigung zu dem Bruder, aber fein augenblickliches Benehmen erſcheint ihm doch übertrieben. Als ſie die Moraviusſche Villa erreicht und das Auto verlaſſen haben, drückt Hans Jürgen faſt ſchmerzhaft Crewers Hand und bittet dieſen nochmals flehentlich, bei ihm zu bleiben.— Selt⸗ ſam, denkt Crewer, dieſe Duplizität der Ereigniſſe! Vormittags der heftige und krampfhafte Händedruck Auguſt Georgs und jetzt dieſelbe Geſte Hans Jürgens—— f Während ſie die Räume Hans Jürgens oden im zweiten Stock betreten, ſchließt unten Robert Glaſemann die Tür zu ſeiner kleinen Behauſung im Erdgeſchoß der Villa auf, wo er mit ſeiner jungen Frau Lotte wohnt. Da er den alten Sani- tätsrat doch wird nach Hauſe fahren müſſen, legt er ſich gar nicht erſt ins Bett, ſondern bereitet ſich auf dem Sofa im Wohnzimmer ein kieines Notlager.— Lange wird der alte Knabe ja doch nicht oben bleiben, meint er. Aber Stunde um Stunde verkündet das Schlagwerk der großen Kuckucksuhr, ohne daß der Sanitätsrat wieder berunterkommt. Plötzlich rauert das Telephon! Erſchrocken fährt Glaſemann aus dem Schlaf hoch und ſchaltet das Licht ein. Dabei fällt ſein Blick auf die Ahr. Es iſt 3 Ahr nachts! Noch ſchlaftrunken springt er an den Apparat:„Jawohl.— Bitte.— Jawohl, ich wiederhole: ich ſoll um 8 Uhr auf dem Flugplatz ſein, um den Herrn Sena⸗- or abzuholen.— Jawohl, werde ich auch ausrichten.— Gut. — Jawohl ich wiederhole: Sie fliegen jetzt nach W., wo Sie der Herr Senator erwartet.— Jawohl— ſchön— wicd ge macht!“ Am Haustelephon meldet er den Herren im zweiten Stock ſofort, was ihm ſoeben der Bordmonteur des Moravius- ſchen Privatflugzeuges mitgeteilt hat. And dann dauert es auch nicht mehr lange, bis der Sanitätsrat herunterkommt. Als Robert Glaſemann ihn bittet, in ſeiner Wohnung Platz zu neh⸗ men, bis er den Wagen fertiggemacht habe, winkt dieſer ab. „Nicht nötig, lieber Freund“, ſagt er,„ich laufe gern noch ein bißchen. Die Luft wird mir gut tun.“ Beim Aufſchließen des großen gußeiſernen Einfahrtstores erſchrickt Glaſemann, als er im Schein der Straßenlaterne in das verfallene Geſicht des Greiſes blickt. Es ſcheint ihm, als grinſe ihn daraus das Knochengeſicht eines Totenſchädels ent- gegen— „Sehe wohl ſchlimm aus?“ fragt ihn Crewer, der ſein Erſtaunen bemerkt.„Ja, Nächte um die Ohren ſchlagen, iſt keine Beſchäftigung für einen Sechsundſiebzigjährigen.“ Nachdem Glaſemann das Gitter wieder abgeſchloſſen hat. hört er beim Zurückgehen nach der Haustür noch immer die trippelnden Schritte des ſich entfernenden Alten. Klappernd und hölzern verhallen ſie in der Stille der Nacht. Die Viſion des Totenſchädels aber, die ihm in Crewers eingefallenem Ge⸗ ſicht erſchienen war, will nicht aus ſeinen Gedanken ſchwinden. Sie wird ihn bis in den Traum hinein verfolgen. Im Bett faßt er die Hand ſeiner tief und feſt ſchlummernden Lotte, und ſchon im Einſchlafen brummt er noch vor ſich hin: „Ich glaube, heute war der Tod dort oben zu Beſuchl“ FFortſetzung folgt.) n 8 00