. . 11 1 e * t. 5 5 1 15 li. pf i fel et m 1 f 0 5 f ie m 1 Vielgelejene Tageszeitung Erſchein ungsweiſe: 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig lernheim Beilagen: jeüung. Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, 2 Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Jan. 86: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Z. Zt. Preisliſte Nr. Viernheim. 5 gültig. Nr. 33 Notizen. f. Der Eintopfſonntag kommt morgen wieder. Es gibt ihn nirgends ſonſt in der Welt. Aeberall wird wohl„ge⸗ ſammelt“, es wird an den Geldbeutel derer appelliert, die es haben. Not und Armut ſoll gelindert werden durch den Aeber— fluß der andern. Deutſchlands Appell im Eintopfſonntag greift tiefer! Die Volksgemeinſchaft macht die Not des Volksgenoſſen eindringlich, indem ſie gleichſam den Zeigfinger erhebt gegen die Lieblingsdinge des Magens: durchbrich einmal deine Anſprüche und merke, daß andere 5 1 an den Durchſchnittsgütern, des Lebens und des Genuſſes keinen Teil haben! Nicht der Geld— beutel allein, der nur das kalte Metall in ſich birgt, das die Güter vermittelt, ſoll an die Not der andern erinnert werden; der Magen ſelber ſoll ſpüren, daß andere darben müſſen. And aus solcher Einſicht ſoll dann die Spende kommen! Nur kurzſichtige und kleinliche Menſchen nörgeln oder ſchimpfen, daß man nun ihren Speiſezettel angreift. Wir leben nicht mehr das ſatte, behagliche Daſein der Vorkriegszeit. Auch ſie hat Not gekannt, wie der Herr geſagt hat, daß wir Arme immer bei uns haben. Aber dieſe lief ſozuſagen ſo am Rande mit und konnte durch„Almoſen“ behoben werden! Seitdem haben Not, Entbehrung, Arbeitsloſigkeit ganze Schichten des Volkes der Reihe nach abgewandelt, geſchüttelt und gerüttelt. Das lag nicht mehr bloß am Rande der Satten, ſondern ſchüttelte den ganzen Volkskörper. Auch nach dem Totalangriff auf die Arbeitsloſig— keit und ſeine durchgreifende Wirkung bleibt zu tun. Das deutſche Volk opfert heute, weil alle für einander ſich ſolidariſch fühlen. Wir wiſſen heute, daß der„Nächſte“ ein Recht hat von ſeiten der Geſamtheit her! Erinnere jeder ſich des Sinnes des Eintopf— gerichts, denke an die Gemeinſchaft des Volkes und zeige dann ein freundliches Geſicht, wenn der Beitrag abgeholt wird. Der Sammler trägt auch die gute Geſinnung mit dem Geld zu den bedürftigen Volksgenoſſen! * Olympia, olympiſcher Gedanke, olympiſche Spiele! Der Begründer dieſer Spiele iſt der franzöſiſche Baron Pierre de Coubertin. Er hat im Jahre 1894 einen Kongreß nach Paris einberufen und ein internationales Olympiakomitee begründet. Damals gehörte das Wiſſen um griechiſche Götter und überhaupt die alte, die antike Welt zur Vorausſetzung jeglicher Bildung in Europa. Er holte Anregung und Arbild von dieſen klaſſiſchen Idealen her, den 4jährigen Zwiſchenraum; er nahm auch den Namen, obgleich Olympia heute ein kleines Bergneſt von 200 Einwohnern geworden iſt, das nur von begeiſterten nicht— griechiſchen Helleniſten aufgeſucht wird. Sein Werk iſt lebendig, iſt ein Werk von heute geworden, und wenige der Teilnehmer in Ga⸗Pa wiſſen wohl viel von den einſtigen olympiſchen Spielen, die rund 1000 Jahre in Lebung geweſen ſein ſollen bis 395 nach Chriſtus! Hat das Olympia von heute noch etwas zu tun mit den olympiſchen Spielen der griechiſchen Geſchichte? Ritter v. Halt hat in der Begrüßungsanſprache die Ideen der olympi— ſchen Spiele von heute genannt: er ſprach von ritterlichem Wett— ſtreit und der guten Kameradſchaft; vom Ruhm des Sportes und von der Ehre der Nationen der Kämpfer; er nannte die olympiſche Flagge das Symbol der Verbundenheit der Nationen, und er nannte die olympiſche Hymne das Lied der Gemeinſchaft der Nationen. Er erklärte, daß wir Deutſche die olympiſchen Spiele zu einem wahren Feſt des Friedens und der aufrichtigen Verſtändigung unter den Völkern geſtalten werden, getreu dem Befehl unſeres Führers und Reichskanzlers. Das ſind ſicherlich Ideale, die die antiken Spiele in ihren beſten Zeiten beherrſchten. Freilich waren die alten Spiele ein Feſt der Griechen.„Barbaren“, alſo Nichtgriechen, waren ausgeſchloſſen. Aber was waren die Griechen von damals? Sie waren kein Volk als Gemeinſchaft, vielmehr waren ſie zerfallen in eine Reihe Stadtſtaaten oder Stäätchen mit eigenen Geſetzen, eigenem Religionsweſen, mit Hader, Zwiſt und Kriegen unter— einander. So mußte das delphiſche Orakel anordnen, daß über die Zeit der olympiſchen Wettſpiele für einen Monat Gottes— friede walten müſſe, um die Zuſammenkünfte zu ermöglichen! Aber dieſer allgemeine Volkstrieb zu edlem Wettſtreit einte ſie immer wieder. Die Spiele wurden eine Anſtalt der Pflege der Volksgeſundheit; ſie wurden Gelegenheit, Geſchicklichkeit. Kraft und Geſundheit der Stämme zu zeigen und abzuwägen. und haben ſo das gemeinſame Bewußtſein geſtärkt. Wie heute beſchworen die Kämpfer die Geſetze des Kampfes; wer dieſe verletzte, mußte bezahlen. Es wurde geſungen wie heute. Nur eben, daß das Feld der olympiſchen Spiele heute groß geworden iſt wie die Welt. An Stelle der griechiſchen Stadtſtaaten, der Angehörigen eines Blutes alſo, ſind die Nationen der ziviliſierten Welt von heute getreten. Der Friede unter den Völkern ſteht als Aufgabe da, die Gemeinſchaft der Nationen. Aber zwiſchen der Begründung der modernen dlympiſchen Spiele und heute konnte der Weltkrieg fallen! Auch die alten Spiele haben die Kriege zwiſchen den griechiſchen Staaten nicht verhindern können! Aber eine Atempauſe haben ſie gegeben! And immer wieder den Gedanken erweckt! So muß der Friede als Aufgabe von dieſer Begegnung bei den olympi— ſchen Spielen doch immer eine Stärkung erfahren. Dieſe Aufgabe ſteht heute beinahe drohend da. Ein Weltfriede freilich, der Gerechtigkeit und Lebensmöglichkeit der Völker zur Voraus— ſetzung hat. Llopd George hat davon wieder im Anterhaus ge— ſprochen. Aber er hat damals, als die Geſchichte ihm die Stunde gab, geſündigt, anno 19191 Darum iſt die Kraft ſeines Wortes heute gering und wirkt nicht einmal in dem Raume, wo er ſie ſprach.„Die Zeit ſei gekommen, um die Zukunft der Menſchheit in 2 W zu nehmen 2 ſagte er, und er glaube nicht, die ſeinerzeit Hoare als Außenminiſter geſprochen: Samstag, den 8. Februar 1936 12. Jahrgang Aeberraſchungen in Garmiſch Die Norwegerin Nilſen beſte Abfahrtsläuferin/ Chriſtel Cranz geſtürzt/ Liſa Reſch beſte Deutſche/ Birger Ruud vor Franz Pfnür Garmiſch-Partenkirchen, 7. Febr. Der Abfahrtslauf für Männer und Frauen leitete am Frei— tagmorgen die ſtiſportlichen Olympia⸗-Exeigniſſe ein. Schon am frühen Morgen verſammelten ſich die Läufer, Läuferinnen und Funktionäre an der Kreuzeck-Talſtation zur Fahrt zum Kreuzjoch, von wo nach einem halbſtündigen Aufſtieg der Start erreicht wurde. Der Schneefall hatte ganz aufgehört, aber vorläufig kam nur ab und zu ein Sonnenſtrahl aus den Wolken hervor. Die Strecke war ſehr ausgeklügelt abgeſteckt und verlief größtenteils parallel zur Kreuzeckbahn, ſie war ſteil und ſchwer und erfüllte alle Vorausſetzungen, die an eine Olympiaſtrecke geſtellt werden mußten. Bewußt hatte man davon abgeſehen, eine halsbreche— riſche Nur-Schußfahrt⸗Strecke zu legen. Stellen, die ein gefahr— volles Tempo hervorrufen konnten, waren durch künſtliche Tore „gebremſt“. Am Punkt„Seele“, unterhalb eines Steilhanges, lag in 1580 Meter Höhe der Startplatz der Frauen, die 3,3 Kilometer Fahrt zurückzulegen hatten, 820 Meter Höhen— unterſchied waren zu überwinden. Punkt 11 Ahr erfolgte nach einem Kanonenſchuß der Start. Als Erſte ging die Engländerin Evelyne Pinching über die Strecke; 5.27,1 war ihre Zeit. Die Schweizerin Anni Rüegg, die als Zweite ausgeloſt worden war, hatte ihre Meldung doch zurückgezogen, da ihre Beinverletzung noch nicht behoben war. Die Oeſterreicherin Grete Weikert brauchte 6.46,9 Minuten, um die Strecke zu bewältigen. Die italieniſche Meiſterin Paula Wieſinger war mit 5.55,0 Minuten wieder ſchneller. Die Holländerin Gratia Schimmel— penninck benötigte 6.09,9 Minuten. Großer Beifall um— brauſte Käthe Grasegger, als ſie in 5.10,6 Minuten das Ziel paſſiert hatte. Noch größer wurde der Beifall der Zu— ſchauer, als kurz darauf Liſa Reſch die glänzende Zeit von 5.08,4 herausgeholt hatte, zumal anſchließend die Engländerin Jeanette Keßler wieder über 6 Minuten brauchte, um die ſchwierige Strecke zu bewältigen. Ein ſchwerer Schlag aber traf die Zuſchauer, als die Deutſche Meiſterin Chriſtel Cranz das Jiel paſſiert hatte und ihre Zeit mit 5.23,3 bekanntgegeben wurde. Auf der Strecke war ſie geſtürzt und mußte erſt wieder einen Hang hinaufklettern, um ein Zwangstor zu paſſieren. Dabei hatte ſie ſehr viel Zeit verloren, 5 daß ihre überlegene Fahrkunſt zum Schluß nicht mehr viel gutmachen konnte. Die deutſchen Ausſichten auf einen Sieg waren damit faſt vollends zunichte, denn auch Hadi Pfeifer kam erſt in 5.21,6 zum Ziel. Trotzdem aber blieb uns der zweite und dritte Platz in der Abfahrt ſicher, denn nur die Norwegerin Laila Schou Nilſen war noch ſchneller als Liſa Reſch und Käthe Grasegger. Immerhin bewältigte ſie die Strecke in der fabel— haften Zeit von 5.04,0, ſo daß es wohl ſehr ſchwer ſein wird, ſie im Torlauf vom erſten Platz zu verdrängen. Hinter der Schwei— zerin Erna Steuri belegten Hadi Pfeifer und Chri- ſtel Cranz den fünften und ſechſten Platz. Der Abfahrtslauf für Männer Kurze Zeit, nachdem die letzte Frau über die Strecke ge— gangen war, begann der Wettkampf der Männer, die in 1719 Meter Höhe unterhalb des Kreuzjochgipfels ſtarteten. Die Strecke war 3,8 Kilometer lang. Das Ziel lag in 760 Meter Höhe, ſo daß 959 Meter Höhenunterſchied zu überwinden waren. Guſtav Lantſchner(Deutſchland) hatte die undankbare Aufgabe er— halten, als Spurläufer die Strecke zu gehen. Er entledigte ſich ſeines Auftrages aber in einer anerkennenswerten Art und Weiſe, denn ſchon nach 4,58,2 Minuten hatte er das Ziel paſſiert. Als einer der Favoriten ging nachfolgend der Franzoſe Emile Allais über die Strecke, er war aber immer noch um 6 Zehn— telſekunden ſchlechter als Guzzi Lantſchner. Als Dritter ſtartete der Norweger Birger Ruud. Als dann Ruud in phantaſtiſcher Schußfahrt das Ziel paſſierte und in fabelhaftem Ausſchwung landete, wußte jeder, daß die Entſcheidung im Abfahrtslauf der Männer bereits gefallen war. Seine ausgezeichnete Zeit von 4,474 Minuten löſte dementſprechenden ſtürmiſchen Beifall aus. Da der Engländer Ridell vollkommen ausfiel, war unſer Meiſter Franz Pfnür der vierte Startende. Der deutſche Meiſter er— füllte denn auch alle Hoffnungen und erzielte mit 4,5158 Minuten die zweitbeſte Zeit des Tages. Roman Wörndle eroberte ſich mit 5,01,2 den ſechſten Platz, während Rudi Cranz mit 5,04 noch Achter wurde. Im Torlauf werden die Deutſchen alles verſuchen, dem kleinen Norweger den erſten Platz ſtreitig zu machen. Die Entſcheidung iſt noch keineswegs 2 Die Er⸗ gebniſſe: Abfahrtslauf der Männer, 3,8 Kilometer: Birger Ruud(Norwegen) 4,47,4; 2. Franz Pfnür(eldtelen 4,51,8; 3. Guſtav Lantſchner(Deutſchland) 4,58,2; 4. Emile Allais (Frankreich) 4,58,8; 5. Alf Konningen(Norwegen 5,00, 4; 6. Roman Wörndle(Deutſchland) 5,01,2; 7. Per Foſſum(Nor wegen) 5,03,2; 8. Rudi Cranz(Deutſchland) 5,04 Min. Alter deutſcher eieg im Eishodeg⸗ Turnier Deutſchland— Italien 3:0 Garmiſch⸗Partenkirchen, 7. Febr. Am Abend des zweiten Tages war wiederum das Eis— ſtadion das Ziel der olympiſchen Sportgemeinde. Man kann ihre Ausdauer nur bewundern, denn ſelbſt nach dem an Ereig— niſſen reichen zweiten Tag der Olympiſchen Winterſpiele hatten ſich mehr als 8000 Zuſchauer, unter ihnen die Reichs— miniſter Dr. Goebbels und Heß, Reichsleiter Roſen— berg, Stabschef Lutze, Staatsſekretär Pfundtner und der Kommandeur des 7. Armeekorps Generalleutnant von Reichenau eingefunden. Auf dem Programm ſtand das 2. Spiel der deutſchen Mannſchaft, die diesmal Italien zum Geg— ner hatte. Nach einem raſſigen Kampf blieben die Deutſchen mit 3:0 Sieger. In jedem Drittel erreichten ſie einen Torerfolg. Die Torſchützen waren Schubikat, Jänecke und Rudi Ball. Der verdiente deutſche Erfolg wurde mit begeiſtertem Beifall aufgenommen. Aber auch den tapfer unterlegenen Italienern zollten die Beſucher unparteiiſch ihre Anerkennung. Neue Eishockey⸗Entſcheidungen DNB. Garmiſch-Partenkirchen, 7. Februar Am Freitagnachmittag wurde das Programm der Olympi— ſchen Winterſpiele erneut vom Eishockey beherrſcht. Die Stimmung iſt nach wie vor die denkbar beſte, und die zahlreichen Beſucher aus nah und fern, die am Vormittag dem Abfahrtslauf bei gewohnt hatten, fanden in den Nachmittagsſtunden Gelegen— heit, im Olympiſchen Eisſtadion und auf dem Rieſſerſee auch Eishockeyſpiel e zu ſehen. In den Spielen ſiegte Oeſterreich über Polen 2:1(0:0, 0:0, 2:1), Angarn über Frankreich mit 3:0 (0:0, 1:0, 2:0) und Englanz über Schweden mit 1:0(1:0, 0:0 0:0). Man kann jetzt ſchon ſagen, daß die Angarn ſich bis zur Vorentſcheidung durchgekämpft haben, ebenſo wie Kanada am Vormittag. Beim Olympiſchen Eishockey⸗Turnier in Garmiſch-Parten— kirchen feierte am Freitagmorgen die kanadiſche Mannſchaft be reits ihren 0 957 und zwar ſchlug ſie die Mannſchaft von Lettland mit 11:0(2:0, 3:0, 6:0). Die zum erſtenmal ſpielenden Tſchechen ſiegten 8 Be elgien mit 5:0(0:0, 4:0, 1:0). Toren, während die Vereinigten Staaten(USA.) ihr zweites Spiel gegen die Schweiz beſtritten und mit 3:0(0:0, 3:0, 0:0) einen überraſchend klaren Sieg landeten. Deutſchland hat alſo noch Ausſichten auf den zweiten Platz. Olympia⸗Bobrennen verlegt Da die Olympia-Bobbahn am Rießzerſee bei den letzten Trainingsfahrten einige Beſchädigungen davongetragen hat, ſah ſich die Rennleitung gezwungen, den Beginn der Rennen um 24 Stunden hinauszuſchieben. Die Zweier⸗Bobrennen finden nun am Sonntag und Montag ſtatt, während die Vierer⸗ Bobrennen am Mittwoch und Donnerstag der kom⸗ menden Woche ausgetragen werden. Da inzwiſchen ſtarker Froſt eingetreten iſt, beſteht die begründete Hoffnung, daß nun die neuen Termine endgültig ſind. eee eee daß es Frieden in der Welt geben werde, bevor nicht die Man date der Kolonien neu erwogen worden ſeien, und er fühle ſich verpflichtet, dies als einer der Vertreter zu erklären, die Groß— britannien bei der Herſtellung des Friedens von Verſailles ver— treten hätten! Der Regierungsredner reagierte aber darauf kurz und nüch— tern— nach Engländerart: Furcht und Beſorgnis bedrängten zur Zeit alle! Nichts mehr von den programmatiſchen Worten, daß es ge— r l ſättigte und nichtgeſättigte Völker gebe und daß der Ausgleich Aufgabe des Völkerbundes ſei. So läuft neben dem ſportbegeiſterten Treffen in Garmiſch Partenkirchen, neben dem edlen Meſſen der Kräfte und der Geſchicklichkeit der Vertreter der Völker in friedlichem Wettſtreit in den Diplomatenſtuben das finſtere Grübeln einher, wie denn die ſchweren ungelöſten Lebensfragen der europäiſchen und aſia⸗ tiſchen Völker gelöſt oder— was ſchlimm wäre— ve 1 werden könnten! 3 A 0 l 8 r% ͤͤil—2—ẽ!̃— 4 A ee — —— „ der Pauſe von Hunderten von„Anterſchriftenjägern“ umringt, immer wieder von dem Jubel der Volksgenoſſen umringt würden. Köpfen, und die Ruhe, die in der Stadt für dieſe Augenblicke vorbei war, ſtürzten ſich plötzlich von allen Seiten die ſonſt ſehr Die Ergebniſſe im Abfahrtslauf der Frauen Abfahrtslauf der Frauen(3,3 Kilometer): 1. Laila Schou Nilſen(Norwegen) 5.040 Minuten; 2. Liſa Reſch(Deutſch⸗ land) 5.08,4; 3. Käthe Grasegger(Deutſchland) 5.10,6; 4. Erna Steuri(Schweiz) 5.20,0; 5. Hadi Pfeiffer(Deutſchland) 5.216; 6. Chriſtel Cranz(Deutſchland) 5.23,3; 7. Evelyne Pinching (England) 5.27,1; 8. Johanne Dybwad(Norwegen) 5.31.9, 9. Marcelle Bühler(Schweiz) 5.51,6, 10. Paola Wieſinger (Italien) 5.55,0: 11. Nora Strömſtad(Norwegen) 5.57, 4; 12. Jeanette Keßler(England) 6.05,3; 13. Gratia Schimmel— penninck(Holland) 6.099; 14. Eliſabeth Woolſey(AS A.) 6.12,4; 15. Grete Niſſel(Oeſterreich) 6.12,8; 16. Frida Clara (Italien) 6.16,8; 17. Hilda Walter(Tſchechoſlowakei) 6.18.9; 18. Lois Reid Butler(Canada) 6.20,0; 19. Elizabeth Maofie (England) 6.36,5: 20. Elfriede Pembauer(Oeſterreich) 6.40,7; 21. Grete Weikert(Oeſterreich) 6.46,9; 22. Rucena Beinhauer (Tſchechoſlowakei) 6.54,2 Minuten. Or. Goebbels in der Köcz⸗Feſthalle DNB. Garmiſch-Partenkirchen, 7. Februar a Die Beſucher der Kd F.-Feſthalle in Garmiſch-Partenkirchen die am Freitagabend wieder bis auf den letzten Platz den Rieſen— raum füllten, erlebten eine große und freudige Aebecraſchung Kurz nach 18 Ahr erſchien Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley der Schöpfer dieſes ſehenswerten Bauwerkes, im Saal und nahm, freudig begrüßt, mitten unter den ſchaffenden Volks genoſſen Platz. Bald darauf erſchollen wieder tauſendfältige Heil— Rufe: Dr. Goebbels und ſeine Gattin waren am Eingang des Saales erſchienen. Nur mühſam, Schritt für Schritte, kamer ſie vorwärts. Immer wieder mußte Dr. Goebbels ſtehen bleiben mußte er grüßen und Hände ſchütteln, die ihm entgegengeſtreckt wurden. e 0 Dann wurde ein gutes Anterhaltungsprogramm abgewickelt. Eine Gruppe aus dem bayeriſchen Oberland mit Trachten⸗ länzen, Schuhplattlern, Jodlern und„Gſtanzlu“ zeigte ihre Kunſt. RNaeichsminiſter Dr. Goebbels, der am Schluß den Mit⸗ wirkenden für ihre ſchönen Leiſtungen herzlich dankte, wurde in deren Wünſche der Reichsminiſter nach Möglichkeit erfüllte. Ausländer, die dem Abend beigewohnt haben, meinten, bisher hätten ſie nur in den Zeitungen geleſen, daß die Reichs— miniſter und führenden Perſönlichkeiten von Staat und Partei Heute hätten ſie es perſönlich und mit eigenen Augen erleben können, dieſe wirkliche, wahre Volksgemeinſchaft, die alle Volks— genoſſen im Reiche verbindet. Kommuniſten beziehen Prügel in England Zwiſchenfall beim Begräbnis des Königs— Aber die Richter ſind zu milde. 85 ö DR D. London, Februar 1936. Bei der Beerdigung des Königs Georg von England war eine 2-Minuten-Stille für ganz England vorgeſehen, die dem Gedenken des Königs galt. Dabei kam es nun in einer Straße der City zu einem unerwarteten Zwiſchenfall. Sämtliche Autos und Wagen ſtockten, die Männer nahmen ihre Hüte von den herrſchte, war nahezu beängſtigend: Mitten in dieſe Ruhe hinein machten aber zwei junge Burſchen, die Kommuniſten waren, abfällige Bemerkungen über den König. Während der Zeit der Stille rührte ſich kein Menſch. Als dieſe Zeit äber zurückhaltenden Engländer auf daß den Stalinſchen Helden Hören und Sehen verging. Polizei griff ein und verhaftete die Ruheſtörer. Nun durften ſie neben der Tracht Prügel jeder noch 40 Mark Geldſtrafe bezahlen. Das aber erſcheint den Engländern als viel zu milde. Filmſchauſpieler Taylor von Indianern ermordet DNB. Albuquerque(Neu-Mexiko), 7. Febr. Der amerikaniſche Filmſchauſpieler Carl Tay ler iſt in einer einſamen Hütte im Gebirge von zwei Unbekannten getötet worden. Taylor war mit einer Arbeit über die geheimen Ge⸗ bräuche eines Indianerſtammes, deſſen geheimnisvoller Kult er belauſcht hatte, beſchäftigt. Vermutlich haben ſich die Mörder wegen einer Indiskretion an Taylor rächen wollen. Strafanträge im Deviſenprozeß gegen die Kaniſius⸗Ochweſtern DNB. Berlin, 7. Febr. Vor dem Berliner Sondergericht ſtellte am Freitag der Staatsanwalt nach dreitägiger Verhandlung in dem Deviſen⸗ ſtrafverfahren gegen die Schweſtern des Kaniſiusordens aus Konſtanz und Mainz und ihre Mitangeklagten, die mit dem ausländiſchen Mutterhaus dieſes Ordens in Freiburg in der Schweiz in finanzieller Verbindung geſtanden haben, die Strafanträge. Sie lauteten die beiden und verprügelten ſie, Die wegen Deviſenverbrechens und vergehens gegen die Oberin Maria Breitner aus Konſtanz auf fünf Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt, 65 000 RM. Geld- ſtrafe und 60 000 RM. Erſatzeinziehung, gegen die Ordens ſchweſter Franziska Schutzbier, die Finanzverwalterin der Konſtanzer Filiale, auf vier Jahre Zuchthaus, vier Jahre Ehr⸗ verluſt, 80 000 RM. Geldſtrafe und 130 000 RM. Erſatz⸗ einziehung, gegen die nicht erſchienene Oberin Helene Deut ſ ch der Mainzer Filiale auf drei Jahre zwei Wochen Zuchthaus, drei Jahre Ehrverluſt, 31000 RM. Geldſtrafe und 35 000 RM. Erſatzeinziehung, gegen die Ordensſchweſter Eliſabeth Gut aus Mainz auf zwei Jahre zwei Wochen Gefängnis, 20 500 RM. Geldſtrafe und 25 000 RM. Erſatzeinziehung, gegen den Pilger⸗ führer Joſef Romer aus Bauſtätten auf 2 Jahre Zuchthaus, drei Jahre Ehrverluſt, 3600 RM. Geldſtrafe und Erſatzein⸗ ziehung in gleicher Höhe, ſowie gegen den mitangeklagten Balthaſar Strobel aus Salmendingen(Kreis Hechingen) auf zwei Jahre Zuchthaus, zwei Jahre Ehrverluſt, 10 000 RM. Geldſtrafe und 10 000 RM. Erſatzeinziehung“ Gegen die übrigen fünf Angeklagten wurden wegen Ver— gehens gegen das Volksverratsgeſetz Gefängnisſtrafen bis zu neun Monate und in einem Falle eine Geldſtrafe in Höhe von 2000 RM. beantragt. Das Arteil iſt nicht vor Montag zu erwarten. 110 Perſonen durch Verkehrsunfälle der vergangenen Woche in England getötet. DNB. London, 7. Febr. DNB. Paris, 7. Februar. Die politiſche Wochenſchrift„Vendredi“ und die bekannte nzöſiſche Sportzeitung„L'Auto“ decken eine unerhörte Fäl- Hung auf, die vorausſichtlich noch ein Nachſpiel haben wird. Der Berichterſtatter des Luftfahrthaushalts, Abgeordneter Bernier, hatte ſeinerzeit während der Beratung des Haus— haltsplanes in der Kammer in ſeinem 228 Druckſeiten langen Bericht ganze fünf Seiten der Wiedergabe einer Denkſchrift ge— widmet, die angeblich vom Großen Deutſchen Generalſtab ver— öffentlicht ſein ſollte und in der„Der Deutſche Generalſtabschef, General Reuß“, ſich mit der Notwendigkeit einer ſtarken Luft- flotte auseinanderſetzt und den Willen Deutſchlands zum Aus- druck bringt, dieſe Luftwaffe ſo auszubauen, daß ſie in der Lage iſt, jede Operation des Gegners auf dem Lande zu neutraliſieren. Dieſe Veröffentlichung der angeblichen deutſchen Denkſchrift durch den Berichterſtatter des Lufthaushalts ſollte offenbar dazu dienen, die Verabſchiedung der hohen Kredite für die franzöſiſche Militärluftfahrt ſicherzuſtellen. Gewiſſe franzöſiſche Kreiſe, die über die Zuſammenſetzung des Deutſchen Generalſtabes einigermaßen unterrichtet ſind, gin⸗ gen nach Veröffentlichung des Berichtes des Abgeordneten Bernier, der mit der Berichterſtattung über den Lufthaushalt betraut war, den Dingen nach und haben folgendes feſtgeſtellt: Der inzwiſchen verſtorbene italieniſche General Douhet hat in ſeinem in militäriſchen Kreiſen wohlbekannten Buch„Der Weltkrieg“ die Entwicklung eines Zukunftskrieges zwiſchen zwei Großmächten behandelt und in dieſem Zuſammenhang der Reichsbürgſchaften für den Kleinwohnungsbau DNB. Berlin, 7. Febr. Durch ein neues Reichsgeſetz iſt die bisherige Bürgſchafts⸗ ermächtigung von 150 auf 250 Millionen RM. erhöht worden. Gleichzeitig haben der Reichsminiſter der Finanzen und der Reichs- und preußiſche Arbeitsminiſter die Ermächtigung erhal⸗ ten, in Zukunft den Bürgſchaftshöchſtbetrag durch einfache Ver⸗ ordnung zu beſtimmen. Durch die Ermächtigung iſt die Mög⸗ lichkeit gegeben, weiterhin den Kleinwohnungsbau durch Be⸗ ſchaffung nachſtelliger Hypotheken auf dem privaten Kapital- markt wirkſam zu fördern, billige und gute Wohnungen und Eigenheime für die wirtſchaftlich ſchwachen Volksgenoſſen zu ſchaffen und damit auch den Arbeitsmarkt wirkſam zu unter⸗ ſtützen. Inzwiſchen hat der Geſamtbetrag der von dem Reichs- bürgſchaftsausſchuß und den Landesbürgſchaftsausſchüſſen über⸗ nommenen oder beſchloſſenen Reichsbürgſchaften eine Höhe von rund 175 Millionen RM. erreicht. Das bedeutet die Förde- rung von 47 287 Mietwohnungen und 26 718 Einfamilien- häuſern mit insgeſamt 30 390 Wohnungen. Der Geſamtbau— wert— ohne Grund und Boden— beträgt rund 615 Mill. RM. Da ſtändig neue Anträge eingehen, iſt mit einer weiteren erfolgreichen Wirkſamkeit der Reichsbürgſchaftsmaßnhamen zu rechnen. WoW kauft 9,5 Mill. Pfund Fiſchfilet Ein Hilfswerk zugleich für die Hochſeefiſcherei. DNB. Berlin, 7. Febr. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1935/6 hat bis⸗ her 9,5 Millionen Pfund Fiſchfilet von den Seefiſchmärkten Weſermünde, Cuxhaven und Altona gegen Barzahlung bezogen. Hiervon entfallen auf Weſermünde 5 Millionen Pfund Fiſch⸗ filet. Bor einigen Tagen wurde irrtümlich gemeldet, daß die Fiſchwirtſchaft Weſermünde 5 Millionen Pfund Fiſchfilet als Opfergabe für das WH W. des deutſchen Volkes geſtiftet hätte. Tatſächlich iſt dieſe Menge von 5 Millionen Pfund durch das WH W. käuflich erworben worden. Durch die Verſorgung der Bedürftigen mit Seefiſchen unterſtützt das WH W. des deut⸗ ſchen Volkes die Hochſeefiſcherei, die in den letzten Jahren vor der Machtübernahme ſchwer darniederlag, in wirkſamſter Weiſe 54 hilft auch mit am wirtſchaftlichen Wiederaufbau Deutſch⸗ ands. Ehrenring der Wiener Philharmoniker für Furtwängler DNB. Wien, 7. Febr. Bei der Vormittagsprobe der Philharmoniker wurde Wilh. Furtwängler am Donnerstag anläßlich ſeines 50. Geburts- tages von den Orcheſtermitgliedern mit großer Begeiſterung empfangen. Vorſtand Burghauſer überreichte ihm mit einer herzlichen Anſprache den Ehrenring der Philharmoniker. Freiſpruch für 12 Gudetendeutſche DNB. Leitmeritz, 7. Febr. Der Prozeß gegen 12 Sudetendeutſche, die wegen Teil— nahme am Landdienſt in Deutſchland des Verbrechens der Vor⸗ bereitung von Anſchlägen auf die tſchechoſlowakiſche Republik angeklagt waren, endigte nach viertägiger größtenteils geheim geführter Verhandlung vor dem Kreisgericht mit dem Frei— ſpruch aller Angeklagten. i 0 Nach der Verkündung des Arteils wurden die Beſchuldigten, die ſich ſeit längerer Zeit in Haft befanden, ſofort auf freien Fuß geſetzt. Der Freiſpruch beruft ſich auf Akten des tſchechoſlowa⸗ kiſchen Innen-, Außen- und Juſtizminiſteriums, in denen die Landdienſtübungen des Bundes der Sudetendeutſchen Land⸗ jugend als einwandfrei bezeichnet werden. Hinſichtlich des reichsdeutſchen Landesdienſtes lagen Auskünfte des tſchechoſlo⸗ wakiſchen Außenminiſteriums vor, wonach in den Anterneh- mungen des Landdienſtes eine gegen andere Staaten gerichtete Politik nicht betrieben werde. Das Gericht nahm als entlaſtend an, daß der Landdienſt in Deutſchland, an dem ein Teil der Beſchuldigten teilgenommen habe, unter Aufſicht der NSDAP. ſtehe. Es ſei jedoch nicht erwieſen, daß er eine gegen die Tſchecho⸗ flowakei gerichtete Politik betreibe. Das Gericht hat ferner er⸗ läutert, daß die in der Anklageſchrift erhobene Beſchuldigung, die Angeklagten hätten mit ſtaatsfeindlichen ausländiſchen Fak⸗ toren in Verbindung geſtanden, in keiner Weiſe erwieſen wor⸗ den ſei. Garmiſch: Am Donnerstagabend feierte die KdF.⸗Halle in Garmiſch ihr Richtfeſt. Dr. Ley hielt hierbei eine Anſprache, in Zn der vergangenen Woche ſind bei Verkehrsunfällen in ganz England 110 Perſonen getölet und 3130 verletzt worden. Eine erfundene Denkſchriſt Mißbrauch mit General Douhet's„Der Luſtkrieg“ in einem franzöſiſchen ö Parlamentsbericht militäriſchen Organiſation Frankreichs und Deutſch⸗ ands ein beſonderes Kapitel gewidmet. Die darin ent- altenen Ausführungen waren dem Zweck und dem Sinn des Buches entſprechend theoretiſche Annahmen des Verfaſſers, der abſichtlich Zukunfts möglichkeiten behandelte. General Douhet hat zu dieſem Zweck einen deutſchen General- ſtab erfunden und an ſeine Spitze eine ebenſo fiktive Perſönlich⸗ keit des„Generals Reuß“ geſtellt, der dem deutſchen Reichs- kanzler angeblich einen Plan unterbreitet habe. Dieſer Plan iſt natürlich ebenſo eine freie Annahme wie der General Reuß. Der Berichterſtatter des franzöſiſchen Lufthaushaltes hat dies aber nicht daran gehindert, die Seiten 124 bis 127 der Abhandlung des Generals Douhet über den Zukunftskrieg in ſeinen Bericht zu übernehmen und ihm einen amtlichen Anſtrich zu geben. Auf Seite 9 bis 10 ſeines Berichtes heißt es u. a.:„Am die deutſche Auffaſſung beſſer zu verdeutlichen, halten wir es für zweckmäßig, auszugs⸗ weiſe ein Schriftſtück wiederzugeben, das von dem Großen Deutſchen Generalſtab veröffentlicht worden iſt“(1). „L' Auto“ verlangt, daß man die Verantwortlichen zur Rechenſchaft ziehe. Wenn der Berichterſtatter das Werk des Generals Douhet ſelbſt nicht geleſen habe, ſo habe augenſchein⸗ lich ein Beamter des Luftfahrtminiſteriums das Werk des italie— niſchen Generals geſchickt zerſchnitten, um den Erklärungen des Pſeudo-Generals Reuß den Anſchein der Echtheit zu geben. Eine Anterſuchung ſei auf alle Fälle notwendig, denn das franzöſiſche Parlament habe dieſe neue Schädigung ſeines An⸗ ſehens wirklich nicht nötig. FFC 100 Jahre Techniſche Hochſchule in Darmſtadt DNB. Darmſtadt, 7. Febr. Dieie DTechniſche Hochſchule Darmſtadt kann in dieſem Jahre die Feier ihres 100 jährigen Beſtehens begehen. Dieſes Jubi⸗ läum wird in den Tagen vom 27. bis 29. Mai begangen werden. Gleichzeitig hält der Verein Deutſcher Ingenieure in Verbindung mit ſeinem 80jährigen Stiftungsfeſt ſeine Haupt⸗ verſammlung in Darmſtadt ab. Exploſion in einem Filmatelier DNB. Madrid, 7. Febr. In dem Filmatelier Orfeo in Barcelona, wo zur Zeit der ſpaniſche Film„Maria de la Hoz“ gedreht wird, ereignete ſich eine ſchwere Exploſion. Zwei Perſonen wurden getötet, eine andere lebensgefährlich verletzt. Das Filmatelier iſt voll⸗ ſtändig zerſtört. Der Sachſchaden ſoll ſehr bedeutend ſein. Orohbriefe an Frau Guſtloff Der Sarg Guſtloffs in die Davoſer Kirche verbracht DNB. Davos, 7. Februar. Der Sarg, der die ſterbliche Hülle des ermordeten Landes- gruppenleiters Guſtloff birgt, iſt in die Davoſer Kirche ver⸗ bracht worden. Tag und Nacht halten die Politiſchen Leiter der Landesgruppe und Angehörige der HZ. die Totenwache. An⸗ unterbrochen treffen Trauergäſte in Davos ein. Der deutſche Geſandte, Freiherr v. Weizſäcker, der Amtsleiter der Aus⸗ landsorganiſation Dr. Koderle ſowie die Vertreter der Schweizer Ortsgruppen ſind ſchon anweſend, während Gauleiter Bohle Freitag abend erwartet wird. Die Trauerfeier, für die ein genaues Programm bisher noch nicht vorliegt, findet am Samstag um 20.30 Ahr ſtatt. Während der ſterbliche Leib des in treuer Pflichterfüllung auf vorgeſchobenem Poſten gefallenen Landesgruppenleiters in der Kirche der Trauerfeier und der Aeberführung in die deutſche Heimat harrt, laufen bei der Witwe des Ermordeten und bei Parteigenoſſen, die Guſtloff naheſtanden, zahlreiche Droh⸗ briefe aus der Schweiz ein. In einem dieſer Mach⸗ werke wird der jüdiſche Mörder ſogar als„jugoflawiſcher Wilhelm Tell“ gefeiert. Durch dieſe ſchamloſen Bedrohungen verſtärkt ſich der Verdacht, daß Frankfurter Helfershelfer und Geſinnungsgenoſſen in der Schweiz hatte und daß die Frage der Hintergründe der Tat noch ſehr der Aufklärung bedarf. Aebrigens iſt Guſtloff ſelbſt zu Lebzeiten ſchon durch anonyme briefliche und telephoniſche Drohungen behelligt worden, aber er glaubte, über derartige Dinge hinwegſehen und ſich in ſeiner Pflichterfüllung nicht beeinträchtigen zu laſſen. Die Opfer des Flugzeugabſtur zes in München DNB. München, 7. Febr⸗ Bei dem durch Flugzeugabſturz verurſachten ſchweren An⸗ glück in München wurde der 16jährige Sohn eines Verwaltungs- inſpektors aus München, Siegfried Hochrain und eine ältere Frau, deren Perſönlichkeit noch nicht ermittelt iſt, getötet Letztere ſtammt wahrſcheinlich auch aus München. Außerdem verſtarb von den vier ſchwerverletzten Perſonen die Schloſſers⸗ ehefrau Anna Schröder aus Freimann bei München. Die drei Schwerverletzten liegen in der Chirurgiſchen Klinik. Sie ſind alle drei in München oder deſſen näherer Amgebung wohnhaft. 12 Dampfer eingefroren Packeis blockiert den Hafen von Tientſin.— Lebensmittelmangel auf eingefrorenen Schiffen. DNB. Peiping, 7. Febr. Außerhalb der Taku⸗Barre von Tientſin liegen zwölf Dampfer und viele Fiſchereifahrzeuge im Packeis feſt. Es han⸗ delt ſich zumeiſt um chineſiſche und japaniſche Schiffe. Das Pack⸗ eis iſt ſtreckenweiſe viele Meter ſtark. Verſchiedene im Eis feſt⸗ liegende Fahrzeuge melden ſchwere Beſchädigungen durch Eis⸗ druck ſowie Lebensmittelknappheit. Rettungsverſuche mit Schlit⸗ ten ſind wegen der unebenen Oberfläche des Eiſes ſchwer durch⸗ führbar. Man erwartet Eisbrecherhilfe aus Dairen und erwägt den Einſatz von Flugzeugen. Welche Ausdehnung die Eisfelder haben, geht daraus hervor, daß 200 Leichter⸗Kulis vom Hapag⸗ Motorſchiff„Ruhr“ aus elf Kilometer über das Eis wandern mußten, um die Küſte wieder zu erreichen. London: Die abeſſiniſche Geſandtſchaft hat ein Telegramm von dem Newyorker Finanzmann Chertok erhalten, worin dieſer mitteilt, daß er jetzt in der Lage ſei, Abeſſinien eine Anleihe in der er von der Olympiade der Arbeit ſprach. Höhe von einer Million Pfund zu gewähren. 2 2 5 2 0 S Sc 1 2 . + * W. 33 Samstag, den 8. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Sie ruhen nicht NSce. Angeſichts des furchtbaren Verbrechens, dem Pg. Wilhelm Guſtlhoff als Märtyrer der nationalſozialiſti— ſchen Idee zum Opfer gefallen iſt, ſollten ſo möchte man meinen die Federn der Hetzjournaliſten zur Ruhe kommen. Der Eindruck dieſer ruchloſen Tat, die in der ganzen Welt ſo tiefe Empörung hervorgerufen hat, läßt aber wieder einige der Organe, die ihre Aufgabe darin ſehen, mit Lüge und Verleumdung die Völker zu vergiften, nicht ruhen. Sie zeigen wieder einmal ihr wahres Geſicht, indem ſie krampf— haft verſuchen, nach dem Rezept:„Nicht der Mörder, der Ermordete iſt ſchuldig“, die Schuld, die gerade auf ihren Schultern laſtet, abzuwälzen. So unternimmt es die Baſler„Nationalzei— tung“ anſtatt in ihren Bänden die von ihr beſonders gern verbreiteten antideutſchen Hetzartikel aufzuſchlagen der Schweizer Bundesregierung„unbegreifliche Duldſamkeit“ ge— genüber der ſich rein in den Bahnen der Schweizer Geſetze bewegenden Tätigkeit Guſtloffs vorzuwerfen. Oder der„Berner Bund“ verſucht krampfhaft, dem Juden Frankfurter nachzuweiſen, daß in ſeinem Zimmer keine revolutionären Schriften, dafür aber mediziniſche Bücher ge— funden worden ſeien, und daß ſein Umgang hauptſächlich aus „Sportlern“ beſtanden habe. Wir kennen dieſe Töne aus der Zeit, als die Mörder unſerer Kameraden im Reich ſofort nach ihrer verbrecheriſchen Tat von intereſſierten Preſſe— organen mit Unſchuldsmänteln überdeckt wurden, damit man ja vergäße, nach ihren Hintermännern zu forſchen. Die Genfer Zeitung„Le Travail“ bringt das tolle Kunſtſtück fertig, ſich ſchützend vor den Mörder Frankfurter zu ſtellen und mit Beſchimpfungen des Nationalſozialismus und Deutſchlands das Bild ihrer beſchämenden Aeußerungen abzuwenden. Wir hatten gehofft, daß wir wenigſtens in dieſen Tagen, in denen die ganze Welt ſich einig iſt, im Abſcheu und im Ekel über das gemeine Verbrechen des Juden Frankfurter, nicht neue Hetzprodukte jener unverantwortlichen Völkerver⸗ gifter zur Kenntnis zu nehmen brauchten. In dieſer Hinſicht iſt unſere Hoffnung getäuſcht worden. Denn ſie wollen nicht ruhen. Aber wir glauben, daß ihre plumpen Manöver auf keinen fruchtbaren Boden fallen. Die Mörderkugeln von Davos haben eine zu deutliche Sprache geſprochen. Lokale Nachrichten 2 Viernheim, den 8. Februar 1936 Denkſpruch. Der Menſch, der eigenſinnig iſt, wird nie ſein zu bekämpfen; auch du, der du der Klügre biſt, wirſt ſeinen Sinn nicht dämpfen. So war es und ſo bleibt es noch bis an das End des Lebens: Es kämpften gegen Dummheit doch die Götter ſchon vergebens. Arnold Bohs. *. 2 0 7* Itatten i keine Felilex Es iſt immer eine merkwürdige Erſcheinung, wenn Menſchen eines Gemeinſchaftskreiſes, einer Nachbarſchaft, ja einer ganzen Gemeinde einen„Neuankömmling“ mit ſcharfen Augen durchleuchten. Kaum iſt er aufgetaucht, um ſich ein— zufügen, wird er auch ſchon analyſiert und gewogen. Und meiſt findet man an ihm Fehler über Fehler. Der eine findet dies, der andere jenes nicht wie es nach ſeiner„unmaßgeb⸗ lichen Meinung“ ſein ſollte. Es kreuzen ſich die Urteile und ſelten iſt es, wenn er(der Herr Neuling) allen gefällt. Viel Eitelkeit und Selbſtzucht ſchlummert beim Einzelnen bei der Abſchätzung der anderen und man vergißt ſich und ſeine eigenen Fehler raſcher, wenn man über andere herfällt, um ſie zu„zerpflücken“. Manchmal iſt man des Glaubens, dieſe allzu menſchliche Eigenſchaft ſei eine Erſcheinung der neueren Zeit, ja, früher ſeien die Menſchen ganz anders geweſen. Lieſt man aber in guten Stunden in Jakob Burckhardts Griechiſcher Kulturgeſchichte aus dem Abſchnitt:„Zur Ge— ſamtbilanz des griechiſchen Lebens“, ſo erſtaunt man immer wieder aufs neue über die Menſchlichkeiten der„edlen Griechen“, die der unſterbliche Komödiendichter Ariſtophanes mit Sarkasmus und Gründlichkeit gegeißelt hatte. In allen Jahrhunderten zeigen ſich die Menſchen von einer eindeutigen Seite und der vornehme Herr La Rochefoucauld, einer der wenigen Franzoſen, die zu den beſten Psychologen der Welt gehören, hat nach gründlichem Studium ſeiner Zeitgenoſſen das Wort gefunden:„Hätten wir keine Fehler, ſo fänden wir nicht ſoviel Vergnügen daran, bei anderen welche aufzuſpüren!“ Es iſt leicht, bei anderen Fehler zu finden, aber umſo ſchwerer, die eigenen nicht nur zu erkennen, ſondern ſie auch auszumerzen. * Starkenburger Heimatblätter. Unſerer Zeitung liegen heute die bekannten Heimatblätter bei. Der erſte Beitrag„Worms“ gibt einen kurzen Ueberblick über die Hauptſtadt des geſegneten Wonnegaues. Er klingt aus in einem Gruß an das alte Land, um im Zuſammenſtehen den gemeinſamen Schritt in die Zukunft zu tun, der erringen ſoll das Glück unſerer Heimat und unſeres deutſchen Reiches. Der Aufſatz„Lorſch Kremsmünſter“ knüpft an die Ueber⸗ reichung einer Kremsmünſterſchen Handſchrift an. Die Ver— bindungen zwiſchen unſerer Heimat und der fernen öſter⸗ reichiſchen Abtei werden dabei aufgeſpürt. Der letzte Aufſatz bringt den Schluß von„Humor aus einer alten Zeitung“. Der Reichsluftſchutzbund bietet morgen ſeinen Mit- gliedern eine große Verpflichtungsfeier mit anſchließendem Kameradſchaftsabend. In 3 Kurſen wurden 200 Volksge⸗ noſſinnen als Laienhelferinnen ausgebildet, die morgen abend S Uhr im„Freiſchütz“ die Verpflichtung abgeben, dem RLB. und damit ihrem Vaterland ſtets treue Dienſte zu tun. Möge 1 2 n e 3 eee eee de r raub ua. Lanbjchajtsbund Volkstum und Heimat Vom Singen und Tanzen Wir wollen froh ſein! Schon immer war es uns ein Bedürfnis, unſerer inneren Freude durch fröhliche Geſelligkeit äußeren Ausdruck zu ver leihen. Singen und Tanzen iſt uns bei frohen Feſten zur Notwendigkeit geworden und das Gemeinſchaftsgefühl kam gerade hierbei zu vollſtem Recht. Denken wir an die glanz vollen Feſte unſerer Vereine der Vorkriegsjahren, denken wir an die faſt familiäre Zuſammengehörigkeit und Verbun— denheit der Vereinsmitglieder, denken wir an die vielen frohen Stunden, die wir gemeinſam erlebten; all das, was früher Selbſtverſtändlichkeit war, liegt heute hinter uns als eine alte, längſt verklungene Zeit. Dieſe Pflege der Ge ſelligkeitskultur wurde in der hinter uns liegenden Zeit mehr und mehr vernachläſſigt. Auf dem Gebiete des Tanzens war es der internationale Modetanz, der unſeren Volkstanz mehr und mehr verdrängte und damit eine allmähliche Lockerung unſeres Gemeinſchaftsgefühls nach ſich zog. Auch artfremde Muſik und Lieder(Songs) breitete ſich nach und nach von der Stadt auf das Land aus und brachten es fertig, unſere eigene Ueberlieferung mehr und mehr zuzudecken und uns damit unſerer eigenen Weſensart und Kultur mehr und mehr zu entfremden. Daß damit natürlich der eigentliche Zweck des Tanzens und Singens, nämlich frohe Geſellſchaft zu pflegen, nach und nach verwiſcht wurde, verſteht ſich von ſelbſt. Man wird behaupten, daß auch heute noch alte Tanzweiſen gepflegt werden, wie Walzer und Rheinländer. Aber was hat man aus unſerem lieben Walzer gemacht, Was iſt aus den friſchen und frohen Burſchen und Mädchen der Vorkriegszeit geworden? Iſt das wirklich noch Ausdruck reiner Lebens— freude, was man in den Städten und oft ſchon auf dem Lande in den Tanzdielen und Tanzſälen geboten bekommt? Da ſieht man„Herren“ und„Damen“(Alter 18 bzw. 15½ Jahre); ſie„tanzen“ einen valſe(manchmal ſogar„Engliſch— walz“(aber keinen Walzer!) Und wie tanzen ſie! Das iſt ein Geſchiebe und Geſchleiche, ein Verrenken der Glieder, ein fades, ſüßliches Geſchmuſe, daß es einem ein über das andere Mal kalt über den Buckel läuft. Und wenn man dann ſo zuſieht, wie ſich gewiſſe Körperteile ſo durch den Tanzſaal ſchlängeln, da gehen einem die Augen über und dazu ein Geliſpel und Geflüſter und dieſe wunderbaren Augenauf— ſchläge kurz, jeder deutſche Menſch, der ſich ſein geſundes Fühlen und Denken über die vergangene Zeit her- übergerettet hat, muß einen Abſcheu bekommen vor dieſer uns fremden„Kultur“. Im Gegenſatz hierzu möchte ich kurz ein Bild aufzeichnen von jener Friſche und Fröhlichkeit, die die Tanzböden unſerer „guten alten“ Zeit beherrſchten. Ich darf hier nur an einige — „alten“ Tänze erinnern, die ſo recht das ungehemmte Froöh⸗ ſein zum Ausdruck brachten. Als hauptſächlichen Paar- oder Rundtänze werden unſeren Männern und Frauen noch Wal⸗ zer(aber der echte!), Rheinländer, Galopp oder Dreher, Schottiſch, Polka und Mazurka in froher Erinnerung ſein. (An dieſer Stelle darf ich mich mit Freuden an das kürzlich im„Ratskeller“ abgehaltene Kaffeekränzchen der 50jährigen erinnern! g ie es auf dem Gebiet des Tanzes iſt, ſo machten ſich auch beim Singen und Muſizieren fremde Einflüſſe geltend. Songs! Das iſt ein beng, bang, bing, ein„Gelüſpel“, ein ſchmalziges Zeug, da kann man unter Umſtänden ſeekrank werden. Sind wir denn Nigger? Können wir es wirklich nicht mehr fertig bringen, uns auf unſere kernige und deutſche Art zu beſinnen? Ich weiß ganz genau, wenn man ſo„irgend⸗ wo“ ſitzt, dann kann es vorkommen, daß in ſpäter Abend⸗ ſtunde, wenn die Stühle zuſammengerückt werden und der kleine Kreis zu„dämmern“ beginnt, ſo nach und nach ein ſehnſüchtiges Flöten anhebt:„Regentropfen, bang, die an dein Fenſter klopfen, dilududüdüdü, das merke dir, dude⸗ ludeludelu, ſie ſind ein(hach!) Gruß von mir!“ Iſt das nicht hübſch! Ich habe das ſelbſt ſchon mitgemacht. Das darf aber nicht das einzige ſein, was wir ſingen! Und nun die Muſik. Ich Muſikkapellen wirklich nicht zu regung möchte ich ihnen geben. gehabt, eine ganz feine Kapelle Klarinette(!) Bandonion und Baßgeige. Das war eine wirk— lich freudige Sache. Könnte man nicht einmal verſuchen, unſere ſo luſtige und übermütige Klarinette wieder zu einem führenden Inſtrument bei Tanzkapellen zu machen? Aber bitte nur bei Volkstänzen! Könnte man nicht wieder einmal unſere alten Volksmelodien und Volksliedweiſen wieder mehr zur Geltung bringen? Freuen ſich unſere meiſten Tänzer mehr über einen Que⸗-ſtep oder über einen Ländler? Es gibt allein in Ober- und Niederöſterreich 10000 aufgeſchriebene Ländlermelodien! Liegt hier nicht ein Schatz vergraben, den zu heben es ſich wahrhaft lohnt? möchte unſeren Viernheimer nahe treten, aber eine An⸗ Ich habe kürzlich das Glück zu hören: drei Inſtrumente, Alles in allem: Es geht hier um deutſche volksverwur⸗ zelte Kultur, um arteigenes Weſen! Jeder, der deutſch fühlt und denkt, wird ſich um Erhaltung und Erneuerung unſerer eigenen Art und Ueberlieferung bemühen. Wir wollen wieder froh ſein beim Singen, Tanzen und Muſizieren, jugendliche Friſche und Begeiſterung für wahre, deutſche Fröhlichkeit ſoll uns erfüllen. So kann jeder bei unſerem großen Werke helfen. Franz Klee. ((( ddddddddddbdbdbFbFbFbFbFbFbPbFbFbPbPVPbVPVVPVVVVVVVVVVVVVVVCVCVVVVCVCVV die Viernheimer Bevölkerung den Sinn dieſer Veranſtaltung erfaſſen und durch zahlreiche Beteiligung bekunden, daß auch ſie für Deutſchland einſteht. Die Landesluftſchutzreferentin wird ebenfalls anweſend ſein. Große Parteikundgebung. Am kommenden Donnerstag, den 13. Februar,(nicht am Mittwoch, den 12. Februar, wie geſtern irrtümlich berichtet), abends 8 Uhr, wird der Gauredner Langhammer-Frankfurt zur hieſigen Bevölkerung ſprechen. Die Arbeiter der Stirn und der Fauſt, Bauern, Handwerker und Gewerbetreibende er— ſcheinen vollzählig in der Kundgebung, die im„Ratskeller“ Saal ſtattfindet. 1 Kreis⸗Innungsverjammlung für das Schneiber⸗Handwerk Morgen Sonntag, 9. Februar ds. Is., findet hier im Gaſthaus„Zur Vorſtadt“ die diesjährige Kreisinnungsver⸗ ſammlung der Kreis-Pflicht-Innung für das Schneiderhand⸗ werk ſtatt. Der Beginn der Tagung iſt auf halb 2 Uhr nach⸗ mittags feſtgeſetzt. Die außerordentliche Wichtigkeit, ſowie die beſondere Bedeutung der Tagesordnung machen es jedem Innungsmitglied zur Pflicht, der Verſammlung beizuwohnen. Die Tagesordnung, die in der Verſammlung bekanntgegeben wird, umfaßt u. a. folgende Punkte: Ueberreichung der Geſellenbriefe Anſprachen von Vertretern der Handwerkskammer und des Reichsinnungsverbandes. Die hieſigen Obermeiſter, Meiſter und Handwerker anderer Berufe ſind zu dieſer Verſammlung freundlichſt eingeladen und erſcheinen in treuer Verbundenheit mit dem Schneider⸗ gewerbe recht zahlreich, zumal dieſe Kreis-Innungsverſamm⸗ lung hier ſtattfindet. Ucndcdcdddaddaddaddaddadddadddudddadadddddaddddd N — „Wer ſich vom Eintopf drückt, iſt ein charakterloſer Schädling an unſerem Volke!“ Ant 9. Februar muß jeder an dieſes Wort des Führers denken! eee eee eee ee—— Kameradſchaftsabend. Die neugegründete Krieger— und Soldatenkameradſchaft 1875 Viernheim hält heute Sams⸗ tag abend in den„Freiſchütz“-Sälen ihren erſten Kamerad⸗ ſchaftsabend ab. Im unterhaltenden zweiten Teil des Abends erfolgt die Aufführung der Operette„Waldvöglein“ durch die Spielſchar der Sänger-Einheit und das Schwarz-⸗Weiß⸗ Orcheſter. Kameraden und Kameradenfrauen bitten wir, recht- zeitig die Plätze einzunehmen, da die Veranſtaltung pünktlich 8 Uhr beginnt. Landestreffen der DAF. Wie wir erfahren, findet das Landestreffen der DAF. am 28. und 29. März 1936 in Frankfurt a. M. ſtatt. Anmeldungen zur Teilnahme nimmt die hieſige Ortsgruppe der DA F., jetzt ſchon entgegen. Fahrpreis beträgt 1.20 bzw. 1.40 RM. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Weinheimerſtraße. Sonntags keine Sprechſtunde. * Laßt das Lejeholz den bedürftigen Volksgenojjen So oft ſehen wir beladene Fuhrwerke aus dem Walde kommen, hochbeladen mit Leſeholz. Was wird damit gemacht? Zu Hauſe klein geſchnitten und nach auswärts verkauft. Das verträgt ſich nicht mit nationalſozialiſtiſcher Geſinnung! Das Leſeholz iſt nicht für die Leute, die ſich ihr Holz kaufen können, ſondern iſt für die ärmere Bevölkerung beſtimmt. Jeder Volksgenoſſe muß daran mithelfen, daß mit dem Leſen von Holz nicht weiter in der Form Mißbrauch ge— trieben wird. Der Wald iſt wohl für jedermann da, aber das Leſeholz ſoll den Leuten ſein, die ſich ihr Brennmaterial durch das Leſeholz im Wald ſammeln. Laßt alſo das Leſe— holz den Leuten, die es auch für ſich brauchen. DAF. Ortswallung Viernheim Die Deutſche Arbeitsfront, Ortswaltung Viernheim, hält im Zeichenſaal der Schillerſchule Lehrkurſe für Berufserzie⸗ hung ab. Die erſten Kurſe beginnen am Montag, den 10. ds. Mts. für die Reichsbetriebsgemeinſchaft„Bau“ mit fol— gendem Lehrgang: 1. Rißlehre und Ausmaß der Figuren 4 Abende 2. Bauſtoffe und ihre Anwendung Abend 3. Einrichten der Bauſtelle 1 Abend 4. Gerüſtbau Unfallverhütungsvorſchriften 1 Abend 5. Leſen und Anfertigen von Zeichnungen 1 Abend 6. Meßinſtrumente und Nivellieren 5 Abende 7. Kanalbau und Straßenbau Abend 8. Beton- und Eiſenbetonarbeiten 5 Abende 9. Hausſchwamm und Krankheiten der Bauſtoffe 1 Abend 10. Baumaſchinen Abend Der zweite Kurs beginnt am Freitag, den 14. Februar ds. Is., für die Reichsbetriebsgemeinſchaft„Metall“. Der Lehrplan wird am Montag veröffentlicht. Wir wünſchen, daß ſich recht viele Volksgenoſſen an den Lehrkurſen beteiligen. Beſonders wünſchen wir, daß alle, die noch z. Zt. erwerbslos ſind, um ſich in ihrem Beruf weiterzubilden, Kursteilnehmer werden, zumal für Erwerbs— loſe keine Teilnehmergebühr gefordert wird.— Nähere Aus⸗ kunft erteilt die Dienſtſtelle der DAF., Ortswaltung Viern⸗ heim. 5—— 8 75 Geefeld wird nervös Weitere Zeugen, die ihn wiedererkennen. Schwerin, 7. Februar. Im Mordprozeß Seefeld wurde am Freitag der Mord an dem 12jährigen Schüler Hans Neumann erörtert. Der Junge war mit Einwilligung der Eltern am 16. Februar vorigen Jahres im Auto mit einem Bekannten von Wismar nach Schwerin gefahren, um hier Verwandte und einen früheren Schulkameraden zu beſuchen. Um 12 Uhr mittags ſollte der kleine Neumann wieder auf dem Marktplatz ſein, um von dort aus die Rückfahrt anzutreten. Der Bekannte wartete aber mit ſeinem Auto vergebeich; Hans Neumann blieb ſeit dieſer Zeit verſchwunden. Erſt mehrere Monate ſpäter, am 20. Juni, wurde die Leiche von Suchhunden in einer dichten Kiefernſchonung in den Krebs⸗ förder Tannen aufgefunden. Dieſe Schonung iſt von der⸗ jenigen, in der der eine Woche ſpäter verſchwundene Heinz Zimmermann aufgefunden wurde, nur durch eine Schveiſe getrennt. Auffallend war, daß der tote Junge zwiſchen zwei Birken lag, die durch Schnittflächen gekennzeichnet waren. Der Vater des ermordeten Knaben wurde als erſter Zeuge vernommen. Aus ſeiner Ausſage ging hervor, daß die Eltern damals, als ihr Sohn mit dem Auto nicht zurück— gekommen war, die Hoffnung hatten, daß er am anderen Tage mit der Bahn nach Hauſe kommen würde. Noch lange Zeit klammerten ſie ſich an die Hoffnung, daß ihr Hans eines Tages wieder auftauchen würde, bis ſie dann die furchtbare Gewißheit erhielten, daß ihr Kind einem gemei⸗ nen Verbrechen zum Opfer gefallen war. Im Verlauf der Zeugenvernehmungen wurde Seefeld erneut ſchwer belaſtet. Während Seefeld früher ganz entſchieden beſtritten hat, in Schwerin geweſen zu ſein, gab er jetzt mit vielen Redensarten dieſe Möglichkeit immerhin zu. Eine äußerſt wichtige Bekundung machte ein anderer Zeuge, der den Angeklagten zwiſchen 10 und 11 Uhr mit einem 10⸗ bis 12jährigen Knaben in Schwerin-Ludwigslu— ſter Chauſſee in Richtung Buchholz heruntergehen ſah. Der Zeuge kennt den Angeſchuldigten ſeit Jahren. Ein Irrkum über die Perſon des Angeklagten iſt nach der Bekundung dieſes Zeugen völlig ausgeſchloſſen. a Seefeld wurde bei dieſen Ausſagen ſichtlich ner⸗— bös. Er fand keine andere Antwort als ſeine ſtändige Re⸗ densart:„Meine Perſon kommt nicht in Frage.“ Vorſitzender:„Seefeld, ich warne Sie. Nach mei⸗ ner Ueberzeugung wird Ihnen Ihr Leugnen das Ge⸗ nick brechen. Der Zeuge kennt Sie doch ſeit vielen Jah⸗ ren und hat Sie beſtimmt wiedererkannt.“ Der nächſte Zeuge, der Seefeld gleichfalls genau kennt, hatte ihn in den Nachmittagsſtunden des 16. Februar etwa gegen 14 Uhr in Schwerin getroffen. Seefeld war zu dieſer Zeit allein. Angeklagter:„Die Zeugen haben vielleicht irgend— jemand geſehen, meine Perſon aber nicht.“ Vorſitzender:„Die Zeugen kennen Sie ganz ge— nau ſeit langen Jahren und haben Sie alle genau wieder— erkannt. Der verräteriſche Durſt. Bei der weiteren Vernehmung der Zeugen wird ein eigenartiger Vorfall erörtert. Seefeld hatte am 16. Februar, als der Zeuge ihn mit ſeinem Rad auf der Strecke Schwe— rin— Mirow überholte, gegen 16 Uhr auf deſſen Gehöft vor— geſprochen. Er bat um etwas zu trinken. Der An⸗ geklagte hatte einen brennenden Durſt. Er leerte eine Kanne, die etwa drei bis vier Liter Kaffee enthielt. Diſer verräteriſche Durſt iſt deshalb ſo auffällig, weil durch Zeugenausſage feſtgeſtellt worden iſt, daß Seefeld immer, wenn Knaben verſchwunden waren außerordenk/ch viel getrunken hat. Sodann ſchildert der Sachverſtändige Dr. Pfreimbter— Schwerin das Ergebnis des Obduktionsbefunds der Leichen Zimmermann und Neumann. Zuſammenfaſſend erklärt Dr. Pfreimbter, daß keine Anzeichen grober Gewaltanwendung feſtgeſtellt werden konnten. Eine Todesurſache konnte nicht feſtgeſtellt werden. Das blulgetränkte Tuch. Es kommt wieder die Rede auf das mit Menſchenblut durchtränkte Tuch, das ſich im Ruckſack des Angeklagten be⸗ fand. Während Seefeld in der Vorunterſuchung zugegeben hatte, daß er das Tuch als Unterlage zu ſeinen Reparatur- arbeiten benutzte, widerrief er dies vor einigen Tagen in der Hauptverhandlung. Er erklärte, er kenne es üverhaupt nicht und hätte niemals ein Tuch als Unterlage benutzt. Er behauptet weiter, daß ihm ſicher die„ſchwarze Hand“ dieſes Tuch in den Ruckſack geſteckt hätte. Die beiden Beamten und die Bauersfrau R., die die Vorgänge noch in friſcher Erinnerung haben, erklären be— ſtimmt, daß Seefeld ein langes, ſchmales Tuch vor ſich aus— gebreitet hatte, das von dunkler Farbe war. ö Das Geld im Hemd. Berlin, 8. Februar. Die Kriminalpolizei wurde in eine Wohnung in der Brunnenſtraße gerufen, wo angeblich eine 85jährige verarmte Frau tot in ihrem Bett liegen ſollte. Der Kriminalboeamte ſtellte feſt, daß die Frau nicht geſtor— ben, wohl aber buchſtäblich im Schmutz faſt verkommen war. Es wurde die Ueberführung der halbverhungerten Greiſin ins Krankenhaus angeordnet. Der 37jährige Stief⸗ neffe, der ſich in ähnlich verkommenen Zuſtand befand, gab an, zur Deckung der erforderlichen Unkoſten kein Geld zu beſitzen. Als man jedoch näher in ihn drang, machte man eine ſonderbare Entdeckung Nicht nur in den Taſchen ſei— nes Rockes, ſondern auch auf ſeinem Leibe, im Hemd, in den Unterbeinkleidern, ja ſogar im Hutfutter verſteckt fand man überall Geld in Tüten und in ſelbſtgefertigten Geld⸗ beutelchen: Kupfer, Kleingeld und Scheine im Geſamtwert von etwa 2500 Mark. Bei der Durchſuchung der Kleider rieſelte das Geld förmlich auf die Erde. Veim Umkleiden der Stieftante im Krankenhaus wurden ebenfalls 500 Mark entdeckt, die die Greiſin unter der zerlumpten Wäſche auf dem Körper getragen hatte. Als man daraufhin die Wohnung der Beiden etwas näher in Augenſchein nahm, kam noch mehr Geld zum Vorſchein. Die Schönheitsreparaturen Wichtige Entſcheidung zum Amzugstermin. Zu dem in einigen Wochen wieder herangekommenen großen Umzugstermin werden ſich auch, wie vielfach beobach⸗ tet, wieder Meinungsverſchiedenheiten über die Schönheits- reparaturen ergeben, beſonders in den zahlreichen Fällen, in denen der Mieter ſich im Mietsvertrag zur Uebernahme der Schönheitsreparaturen verpflichtet hat. Daher iſt eine Ent⸗ ſcheidung des Landgerichts Berlin(282 S 3737/35) von be⸗ ſonderem Intereſſe, in der eine gewiſſe Klärung ſonſt leicht entſtehender Zweifelsfragen auf dieſem Gebiet erfolgt. Auch in dem dem Urteil zugrundeliegenden Fall hatten ſich die Mieter verpflichtet, die Ausführung der Schönheitsrepara— turen zu übernehmen. Als ſie dann aber ausgezogen waren, ſah die Wohnung ſehr ſtark abgewohnt aus. Trotzdem hatten die Mieter beim Auszug keine Schönheitsreparaturen mehr vorgenommen. Der Vermieter war mit ſeinen Ermahnungen nicht durchgedrungen und hatte ſchließlich die notwendigen Schönheitsreparaturen ſelbſt angeordnet und einſtweilen aus⸗ gelegt. Die Koſten wollte er nun durch eine Klage gegen die Mieter herausholen. Die Mieter erklärten, daß ſie zur Zahlung dieſer Koſten nicht verpflichtet ſeien, weil ſie die Wohnung in dem gleichen Zuſtand abgegeben hätten, in dem ſie ſie ſeinerzeit übernommen hatten. Mit dieſem Einwand drangen ſie aber nicht durch. Das Gericht verurteilte ſie zur Zahlung der Koſten mit der Begründung, daß ſie auf Grund ihres Mietvertrages grundſätzlich verpflichtet waren, ohne Rückſicht auf den bei der Uebernahme vorhandenen Zuſtand der Mieträume und auf die während der Mietzeit gemachten Aufwendungen die Wohnung in ordnungsmäßigem Zuſtand zurückzugeben. Dar⸗ unter ſei allerdings nicht eine vollſtändige Beſeitigung aller durch normale Abnutzung entſtandenen Schäden zu ver⸗ ſtehen, ſondern nur die Aufrechterhaltung eines durchſchnitt⸗ lichen Zuſtandes, wie er ſich im Laufe des Mietverhältniſſes bei einer in regelmäßigen Abſtänden erfolgenden Vornahme der Inſtandſetzungsarbeiten ergebe. Rom: Der italieniſche Botſchafter in London, Grandi, wurde von Muſſolini zur Berichterſtattung empfangen. geboren in Hallen 18. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter F XII. Für den Senator wird ſein 65. Geburtstag zu einem ſchweren und arbeitsreichen Tag. Nach der Rückkehr vom Tiſchen Flugplatz heute morgen kann er kaum noch ein paar Stunden ruhen, bis die anſtrengende und langweilige Arbeit des Repräſentierens beginnt. Schon um 10 Ahr ſetzt in der Villa in der Zietenſtraße der Aufmarſch der Gratulanten ein, und bereits für 117 Ahr iſt der große Gratulationsempfang des Perſonals vorgeſehen. Sein Privatbüro im Verwaltungsgebäude kann die Mengen der Blumenkörbe und Blumenſträuße kaum faſſen. Das Zimmer iſt erfüllt vom feuchten Duft der vielen, vielen Herbſtblumen. — Wie bei einem Begräbnis!“ meint ein kleiner, vorlauter, buckliger Fakturiſt. Pünktlich auf die Minute iſt die geſamte Arbeitnehmerſchaft verſammelt. Nur Stettner fehlt. Da er in S. weilt, kann er beim beſten Willen nicht hier ſein. Aber das Perſonal deutet ſein Fernbleiben anders. Mit Genugtuung ſtellt es feſt, daß der techniſche Betriebsdirektor erledigt iſt, und eitel Freude, wenn auch nur Schadenfreude, erfüllt den Raum. Eduard Mümmelmann, langjähriger zweiter Buchhalter, der beſtimmt iſt, eine der Feſtreden zu halten, wittert Konjunk— turluft: ein Tritt nach dem toten Löwen könnte vielleicht ein kleines Wohlgefallen des Senators auslöſen.—„Man muß mit allem wuchern!“ denkt er.— And alſo verſichert er dem hochverehrten und beliebten Chef im Anſchluß an die herz— lichſten und ergebenſten Glückwünſche, daß der Geiſt der Anbot— mäßigkeit, der Inſubordination, ja des offenen Widerſtandes in den Reihen des Perſonals der Firma E. A. G. Moravius nie Einlaß finden werde. Diejenigen Angeſtellten, Frauen und Männer, die das unverdiente Glück genöſſen, ſchon ſeit Jahren unter der ſo erfolgreichen Leitung des hochvderdienten Senators arbeiten zu dürfen, würden jederzeit Mittel und Wege zur Ab— wehr finden gegen die verbrecheriſchen Verſuche von Neulingen, einen ſolchen Geiſt der Reſpektloſigkeit gegen den dielgeliebten Chef in den Betrieb hineinzutragen. „Das möchte ich mir aber auch ausgebeten haben!“ ant— wortet der Senator nur ſehr kurz und ſcharf auf die Worte des Biedermannes. Dabei ſtreift er Mümmelmann mit einem ver— nichtenden Blick, der dieſen das Schlimmſte befürchten läßt.— Einmal fällt der Anglücksmenſch im Heer der Anbekannten avf. And da unangenehm!— Auguſt Georg aber erklärt nach der Rede Mümmelmanns mit einigen markigen Dankesworten die Kundgebung kurzerhand für beendet.— Wie begoſſene Pudel ſtehen die vom Betriebsrat vorgeſehenen Gratulanten da. Ihre Sprüchlein müſſen ungeſprochen bleiben. Der nächſte Punkt im heutigen Arbeitsprogramm des Se— nators iſt ſeine Teilnahme am Feſtmahl im trauten Heim. Die— ſes traditionelle Geburtstagseſſen iſt ſeit erdenklicher Zeit der eigentliche Höhepunkt jeder Geburtstagsfeier der Familie Mo— ravius, und nur die allernächſten Familienmitglieder dürfen daran teilnehmen. Im feierlichen ſchwarzen Anzug ſitzt man um die Feſttafel verſammelt und verſichert ſich gegenſeitig, wie gut es einem geht. Schon ſeit Jahrzehnten ſitzen ſich die beiden Brüder Mo— ravius als die letzten Aeberlebenden der Familie bei ihren je— weiligen Geburtstagsmahlen, deren feierlich erſtarrte Abwick— lung faſt etwas Geſpenſtiſches hat, allein gegenüber. Trotz der frühen Mittagsſtunde ſind die Vorhänge vor den hohen Fen— ſtern des Speiſeſagales vorgezogen, während det große Raum vom Licht mächtiger Kronleuchter und unzähliger elektriſcher Wandkerzen ſtrahlend hell erleuchtet iſt. Schweres Silber und Kriſtall ſteht auf dem Tiſch herum, und trotz des Beleuchtungs— zaubers an den Decken und Wänden ſind auf der Tafel ſelbſt noch prachtvolle Porzellanleuchter mit brennenden Wachskerzen aufgeſtellt. Geſpenſtiſch ſpiegeln ſich die bleichen Geſichter der beiden Greiſe im fummernden und zuternden Schein dieſes Kerzenlichts. Die in unaufhörlicher Reihenfolge aufgetragenen Speiſen aber werden nahezu unberührt wieder abſerviert. Nur die allerraffinierteſte Kombination kann die beiden ſchwarzge— kleideten Feſtteilnehmer veranlaſſen, gelegentlich einen Gabel— biſſen davon zu nehmen. Trotz des großen Tafelaufbaus will heute keine rechte Geburtstagsſtimmung aufkommen. Erſt als Mokka, Likör und Zigarren gereicht werden, wird die Atmo— ſphäre wärmer und perſönlicher. Die beiden Brüder ſtehen von der Tafel auf und gehen zu den Klubſeſſeln vor dem kleinen Rauchtiſchchen. Nachdem ſie dort wieder Platz genommen haben, beginnt Auguſt Georg: „Wär's alſo wieder einmal ſo weit!“ „Anſtrengende Sache diesmal für dich“, meint Hans Jürgen. „Nicht anſtrengender als ſonſt auch.“ „Na erlaube. Nach dieſer Nachtfahrt—“ „Ach Gott, ja—. Halb ſo ſchlimm!“ „War's denn wirklich ſo dringend?“ „Hätte ich mir ſonſt die Mühe gemacht?“ „And du willſt dich immer noch nicht äußern, wo du warſt— 2“ „Nein!— Hanne tu mir die Liebe, quäle mich nicht an meinem Geburtstag mit überflüſſigen Fragen! Du wirſt heute mehr von mir erzählt bekommen, als dir vielleicht lieb iſt. Ich habe mir dieſe Stunde ſeit langem dafür aufgeſpart.“ „Ich habe auch lange genug darauf gewartet.“ „Ich weiß, Hanne, du biſt unzufrieden mit mir. Haſt vielleicht von deinem Standpunkt aus auch Grund dazu, denn ich habe mich in der letzten Zeit dir gegenüber etwas allzuſehr über meine Abſichten ausgeſchwiegen. Hatte aber ſeine Gründe, glaub' mir's. Ich plante nämlich Großes und wollte mir meine Kreiſe von niemand ſtören laſſen. Leider habe ich, um es gleich vorwegzunehmen, das Ziel meines Wollens nicht erreicht. Wenn nicht noch in letzter Stunde ein Wunder geſchieht, in ſch um eine Hoffnung betrogen worden, die mein ganzes Denken ſeit gut einem Jahrzehnt erfüllt hat.“ Das klingt beinahe wie der Anfang einer Beichte, denkt Hans Jürgen. „Aber Schluß mit der langen Einleitung“, fährt Auguſt Georg fort,„ſonſt werde ich weitſchweifig uad ſentimentol. Zur Sache alſo: Ich wollte dich fragen, Hanne, was du zu einem Beitritt Stettners als dritten Teilhaber in unſeren Be— trieb ſagen würdeſt.“ Hans Jürgen iſt über dieſe Frage ſprachlos! Alles hätte er erwartet. Das nicht! „Lebrigens hat ſich die Sache bis auf weiteres erledigt“, erklärt Auguſt Georg weiter,„du haſt ja wohl don dem geſtri— gen Vorfall gehört?“ 5 Langſam findet ſich Hans Jürgen wieder: „Ich habe davon gehört“, erwidert er. „Trotzdem möchte ich meine Frage wiederholen“, begiant Auguſt Georg von neuem,„weil mich deine Antwort man ſich intereſſiert. Ich kenne deine Voreingenommenheit gegen Steit⸗ ner und weiß, daß ſie einer Eiferſucht entſpringt—“ Als Hans Jürgen darauf erwidern will, läßt ihn Auguſt Georg nicht zu Worte kommen, ſondern fährt ſchnell ſort: „— einer unberechtigten Eiferſucht übrigens, Hanne. Denn nach wie vor biſt du mir der liebſte Menſch. Nach wie vor! Ich bitte dich, mir das zu glauben.“ Die ganz ungewohnte Wärme in des Senators Stimme läßt keinen Zweifel an der Ehrlichkeit ſeiner Worte. Zu jeder anderen Stunde wäre Hans Jürgen über dieſe Liebeserklärung des Bruders außer ſich vor Freude geweſen. Jetzt aber be— rührt ihn das Gehörte kaum, ſo unfaßbar erſcheint ihm Auguſt Georas Vorſchlaa noch immer. „Wie kommſt du eigentlich auf dieſen Hedanken?“ fragt er ihn. „Weißt du vielleicht einen Erben?“ iſt Auguſt Georgs ganze Antwort. „Nein!“ „Alſo!“ 8 „Ja aber warum kommſt du denn gerade auf Stettner? And weiter: noch eine Frage! Warum biſt du denn während des letzten Jahrzehnts ſtets und ſtändig einer Anterhaltung mit mir über dieſe Frage der Weiterführung des Betriebes nach unſerem Tode ausgewichen?“ „Eben weil die Einſetzung Stettners als Fortführer un⸗ ſeres Werkes in meinem Bewußtſein bereits feſtſtand.“ „Ja, aber warum denn? Warum? Warum? Warum?“ „Weil er der einzige iſt, dem es möglich ſein wird, uns aus der gegenwärtigen ſchweren Kriſe wieder herauszubringen.“ „So— und das iſt dir bereits ſeit zehn Jahren klar? War dir alſo auch zu einer Zeit ſchon klar, in der von der jetzigen Kriſe noch kaum etwas zu ſpüren war—?“ „Allerdings! Denn ich ſah die jetzige Kriſe ſchon damals voraus. Gehörte ja nicht viel dazu. Auf jeden Fall wußte ich bereits vor dreizehn Zahren, daß Stettner der einzige Menſch ſein würde, der würdig wäre, die Erbſchaft von uns beiden in der Weiterführung des Werkes anzutreten—“ „Sei mir nicht böſe, aber du biſt verrückt!“ unterbricht ihn Hans Jürgen. Nein, das bin ich nicht“, erwidert Auguſt Georg,„und du wirſt mich auch nicht länger dafür halten, wenn ich dir erzähle, daß mir Stettner am 25. Mai des Jahres 1919 die epochemachendſte Erfindung der letzten Jahrzehnte für die Summe von 50 000 Mark verkauft hat. Mit dieſer ſeiner Neuſchöpfung, der Gasturbine, iſt nämlich der ganze Motoren- bau überflüſſig geworden. Du wirſt begreifen, daß wir mit dem Monopol, das wir durch die Patentanmeldung dieſer Er— findung für fünfzehn Jahre erhalten würden, für Jahrzehnte ausgeſorgt hätten.“ Hans Jürgen hat ſich nach dieſen Worten des Bruders erhoben. Die ſenſationellen Eröffnungen der Stunde verwirren ihn ſo, daß er im Augenblick keinen neuen Gedanken zu faſſen vermag. Minutenlang läuft er, ohne ein Wort zu reden, auf- geregt im Saal hin und her. Nach einer Weile bleibt er end— lich ſtehen und fragt den Bruder weiter: „And warum haſt du mir nie etwas von dieſer Erfindung erzählt?“ „Die Abfaſſung des zwiſchen mir und Stettner abgeſchloſſe— nen Vertrages verbot mir das. Ich breche jetzt ganz dewußt durch meine Anterhaltung mit dir das Vertragsgeheimnis.“ „And wo befindet ſich die Konſtruktionszeichnung dieſer Erfindung augenblicklich?“ „In meinem Privattreſor.“ „Den Ankauf der Erfindung haſt du aus deinen Privat⸗ mitteln beſtritten?“ „Selbſtverſtändlich! Sonſt müßte dir ja etwas davon be⸗ kannt ſein.“ „And warum verſchloſſeſt du die Zeichnung ſo lange in deinem Treſor?“ „Liegt auch wieder in den Bedingungen des Vertrages begründet! Die Erfindung wurde von mir zum Zwecke der Nichtverwertung oder, beſſer geſagt, der Wertlosmachung an⸗ gekauft. Sie durfte damals nicht auf den Markt kommen.“ „And warum nicht?“ „Weil damals die Möglichkeiten der Motorenkonſtruktion noch nicht reſtlos erſchöpft waren. Die Motorenbauinduſtrie wäre um dreizehn Jahre zu früh vernichtet worden.“ „Jetzt aber iſt es ſo weit?“ „Ja! Jetzt iſt es ſo weit. Brothers!“ Deshalb wurde ich alſo in Sachen Gray Brothers aus— geſchaltet, denkt Hans Jürgen.„And wie ſtellt ſich jetzt Stett— ner zu der Angelegenheit?“ fragt er den Bruder weiter. (Fortſetzung folgt.) Ich erinnere dich an Gray ee m Nur Anerkennung für Garmiſch Die Arteile der Auslandspreſſe * 22** Die Pariſer Preſſe iſt begeiſtert DNB. Paris, 7. Februar In den Berichten der Pariſer Preſſe aus Garmiſch-Parten— kirchen wird beſonders der herzliche Beifall hervorgehoben, den die deutſchen Sportler der franzöſiſchen Mannſchaft entboten, als dieſe vor der Tribüne des Führer vorbeimarſchierte. Das Lob die vollkommene Organiſation kehrt überall einheitlich wieder. Der Sonderberichterſtatter des„Petit Journal“ ſchreibt, als der Reichskanzler erſchien, erhob ſich ein Sturm der Be— geiſterung. Der Führer nahm, ohne ſich beſonders bemerkbar zu machen, mit jener vertrauten Schlichtheit, die inmitten eines ſo ſeſtlichen Rahmens erſtaunt, auf der Ehrentribüne Platz. Beim Vorbeimarſch wurde keine Mannſchaft mit ſo großem Beifall begrüßt wie die franzöſiſche, mit Ausnahme der öſterreichiſchen. „Nicht ohne Rührung dachte ich bei dieſer Ehrung an den franzöſiſchen Botſchafter in Berlin, Francois Poncet, der das Wort geprägt hat, daß Deutſchland ſich von Frankreich eine ſehr hohe Vorſtellung macht.“ „Le Jour“ ſchreibt, in Garmiſch-Partenkirchen iſt der Sport als Bindeglied zwiſchen den Völkern und als Beitrag zum Ver— ſtändnis der Menſchen untereinander am Donnerstag auf die e eines Ideals erhoben worden im Laufe einer Kundgebung, letzte denkbare Grenzen des Möglichen erreicht hat. Wir inzoſen auf den Tribünen waren in unſerem tiefſten Innern wühlt über den Empfang, den unſere Mannſchaft bei dem orbeimarſch fand. Vielleicht war dieſe Aufnahme, die wir um ſo weniger vorausſahen, als ſie in der Feierlichkeit ſelbſt nicht vorgeſehen war, die Folge eines Loſungswortes? Oder war ſie leicht, im Gegenteil, ſpontan? Tatſache iſt, daß die Franzoſen allein ſo begeiſtert begrüßt wurden. Oder faſt allein, denn auch e Oeſterreicher wurden mit Begeiſterung aufgenommen, aber das läßt ſich aus anderen Gründen, die aus dem Rahmen des Sports heraustreten, beſſer begreifen. Der Sonderberichterſtatter des„Echo de Paris“ erklärt, die ütſchen Zuſchauer haben den Franzoſen einen begeiſterten Bei— gezollt; das hat die auf der Tribüne befindlichen Franzoſen um ſo mehr beeindruckt, als, mit Ausnahme der Oeſterreicher, keine andere Ländermannſchaft ſo herzlich aufgenommen wurde. Hervorheben müſſen wir auch, daß Adolf Hitler ſich dem Vorſitzenden des franzöſiſchen olympiſchen Ausſchuſſes, Maſ— ſard, vorſtellen ließ und ihn zu dem tadelloſen Vorbeimarſch der franzöſiſchen Mannſchaft lebhaft beglückwünſchte. Der Sonderberichterſtatter der Sport-Tageszeitung„L' Auto“, ſeiner Anerkennung über die Organiſation mit der Feſt— ung Ausdruck gibt, daß er leider ein ſo unordentlicher Menſch nd ſich durch die gute, geordnete Organiſation geradezu er— gefühlt habe, ſpricht von einer bewegten Stunde. in der ſehen, Größe, J — Adel und Zdeal keine leeren und inbaltloſen rte geweſen ſeien. 2** 7 +* Die engliſche Preſſe lobt die Orgniſation DNB. London, 7. Februar Die engliſche Preſſe und der Rundfunk berichten ausführlich züder die Eröffnung der Olympiſchen Winterſpiele. Die Blätter weiſen auf die erfreulichen Schneeverhältniſſe und auf den be— friedigenden Verlauf des erſten Tages hin. Sie melden, daß dem Führer bei ſeinem Erſcheinen im olympiſchen Skiſtadion von den Zuſchauern ein begeiſterter Empfang bereitet wurde. „Daily Telegraph“ ſchreibt, als die Kapellen die National- hymne ſpielten, erhoben ſich die Tauſende wie ein Mann und fangen, indem ſie die Hand zum Deutſchen Gruß ausſtreckten. Der Sonderkorreſpondent der„News Chronicle“ hebt hervor, daß die deutſche Organiſationsfähigkeit ſich bei der Eröffnungs— feier aufs glänzendſte bewieſen habe. Trotz des heftigen Schnee— ſturmes ſei die Feier muſtergültig verlaufen. Italieniſche Schilderungen DNB. Mailand, 7. Februar Das große Ereignis der Eröffnung der Olymoiſchen Winter— ſpiele durch Adolf Hitler findet in der norditalieniſchen Preſſe lebhaften Widerhall. In ſpaltenlangen Aufſätzen wird über den glänzenden Auftakt der weißen Kampfſpiele Bericht erſtattet. Schon die ungeheure Menſchenmenge, von der man gar nicht wiſſe, von wo ſie überall hergekommen ſei, habe unverzagt und trotz der Schneefälle mehr als drei Stunden ausgehalten „d ſchon für ſich ein gewaltiges Schauſpiel geboten, ſchreibt der„Corriere della Sera“. Die Deutſchen hätten ein Skiſtadion geſchaffen, das ein Vorbild ſeiner Art ſei und auf das ſie mit Recht ſtolz ſein könnten. Die menſchenerfüllte große Mulde in ihrem reinweißen Kleid ſei ein überwältigender Anblick von höchſter Schönheit geweſen. Die Deutſchen, das wiſſe man, lieb— ten das Gewaltige, aber mit dem Gewaltigen hätten ſie eine vollkommene Organiſation geſchaffen, auch im Hinblick auf den Eindruck für das Auge. Alle Blätter heben hervor, daß Anterſtaatsſekretär Ricci unmittelbar nach ſeiner Ankunft von Adolf Hitler emp— fangen worden ſei. Weiter wird der Vorbeimarſch geſchildert. Die Beſchreibung des Aufmarſches ſelbſt, das Hiſſen der olympi ſchen Fahne, der Schwur des Deutſchen Skimeiſters Bogner nimmt naturgemäß einen breiten Raum in den Ausführungen der Blätter ein.„Poppolo d'gtalia“ ſchildert die Begeiſterung, mit der Adolf. Hitler empfangen worden iſt. * Der Präſident des amerikaniſchen Olympia-Ausſchuſſes äußerte ſich laut„Newyork Times“ begeiſtert über die Eindrücke des Eröffnungstages der Olympiſchen Winterſpiele. Es ſeien bei weitem die großartigſten Olympiſchen Winterſpiele, die jemals dageweſen ſeien. Die Stockholmer„Dagens Nyheter“ ſchreibt, der Rekord der deutſchen Veranſtalter, den ſie durch die Ausgeſtaltung der Eröffnungsfeierlichkeiten davongetragen hätten, werde von den Nachfolgern ſehr ſchwer übertroffen werden können. Aus Nah und Fern Präſident der Reichsdiſziplinarkammer Darmſtadt. Darmſtadt. Der Führer und Reichskanzler hat, wie die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt mitteilt, den Senatspräſidenten Friedrich Conradi beim Oberlandesgericht Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Januar 1936 zum Präſidenten der Reichsdiſziplinarkammer in Darmſtadt beſtellt. * Frankfurt a. M.(Entziehung des Führer⸗ ſcheins.) Am 23. Januar ereignete ſich am Wendelsplatz ein Verkehrsunfall, bei dem der Arbeiter Peter Beyer den Tod fand. Verurſacht wurde dieſes Unglück durch den Kraft⸗ wagenführer Martin Heidt, Frankfurt a. M., Offenbacher Landſtraße 302, der ſich in angetrunkenem Zuſtand befand. Nach dem Unfall fuhr Heidt davon, ohne ſich um den Schwer⸗ verletzten zu kümmern. Dem rückſichtsloſen Fahrer wurde nun⸗ mehr der Führerſchein für dauernd entzogen. * Frankfurk a. M.(Das Frankfurter Schu⸗ mann⸗ Theater.) Zu den Mitteilungen über die am 20. Februar ſtattfindende Zwangsverſteigerung des Schu— mann⸗Theaters, die teilweiſe unter der Spitzmarke„Das Schumann⸗Theater unter dem Hammer“ erſchienen ſind, teilt die Leitung des Schumann⸗Theaters mit, daß die Theater- und Variete-Aufführungen von der Zwangsver⸗ ſteigerung in keiner Weiſe berührt, daß dieſe vielmehr un⸗ unterbrochen weitergehen werden. Die Pächter des Schu⸗ mann⸗Theaters, Direktion Maier-Renne, haben mit den Regen an der Nord⸗ und Güdfront DNB. Addis Abeba, 7. Febr. Die andauernden großen Regenfälle, die nur für Stunden ausſetzen, machen, wie die von den verſchiedenen Frontabſchnitten einlaufenden abeſſiniſchen Meldungen beſagen, größere militäriſche Aktionen ſowohl an der Nord- wie an der Südfront nahezu unmöglich. Von der Nordfront wird berichtet, daß ſich Gefechte im Gebiet von Hauſien in Zuſammenſtößen von einzelnen Ab⸗ teilungen aufgelöſt haben. Dieſe äußerſt blutigen Kämpfe dann gegen Mann haben bisher weder für die Ztaliener noch für die Abeſſinier beſondere Vorteile ergeben. Die Italiener zetzen in den regenfreien Stunden ihre Flugzeuggeſchwader ein, die, wie es heißt, außerordentlich große Mengen von Bomben abwerfen, wobei ſie allerdings nur verhältnismäßig kleine Er— folge erzielt haben ſollen. l g Von der Südfront melden die Abeſſinier eine große Sefechtstätigkeit in der Provinz Bali. Dort ſollen abeſſiniſche Truppen unter Führung des Dedjasmatſch Bayene in dem öſt⸗ ichen die Armee Ras Deſtas anſchließenden Frontabſchnitt einige Störungsverſuche gegen die rückwärtigen Verbindungen der Italiener von Dolo nach Neghelli unternommen haben. Der Bericht des Dedjasmatſch Bayene verzeichnet die Eroberung von 10 Gebirgsgeſchützen und 65 Maſchinengewehren, die für den Nachſchub nach Neghelli beſtimmt geweſen ſeien. Auch aus ſem Gebiet wird eine außerordentlich rege Tätigkeit der talieniſchen Bombenflieger gemeldet. Die Ortſchaft Magalo zoll bereits zweimal mit Bomben belegt worden ſein. 2 In Addis Abeba ſind 27 Tankabwehrgeſchütze, Kaliber 3,7 eingetroffen. Dieſe Tankabwehrgeſchütze ſind nicht, wie einige engliſche Blätter wiſſen wollen, deutſcher Herkunft, ſondern tammen aus der Schweizer Waffenfabrik in Solothurn. Prinz Carl von Schweden berichtet über den Zwiſchenfall an der abeſſiniſchen Südfront DNB. Stockholm, 7. Februar. Prinz Carl von Schweden hat in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des ſchwediſchen Roten Kreuzes in einem ſehr aus- führlichen Bericht zu dem Schickſal der ſchwediſchen Roten-Kreuz- Station an der abeſſiniſchen Südfront Stellung genommen. Er wies u. a. mit Beſtimmtheit die italieniſchen Behauptungen zu— rück, wonach die Verbandsſtelle entgegen der Genfer Konvention und zum Schaden der italieniſchen Kriegführung mißbraucht worden ſei. Desgleichen ſprach er den Leiter der ſchwediſchen Roten⸗Kreuz⸗Station von den gegen ihn gerichteten Beſchuldi— gungen, er habe ſeine Pflichten verſäumt, frei. Prinz Carl hat ferner verſucht, nachzuweiſen, daß die Lage der Station ſolcher— art geweſen ſei, daß eine Beſchießung keineswegs als gewöhn— liches Geſchehnis betrachtet werden könne. Es könne deshalb nur die Erklärung dafür geben, daß der italieniſche Aeberfall mit den Vergeltungsmaßnahmen zuſammenhänge, die auf der unbegründeten Annahme beruht hätten, höhere abeſſiniſche Militärs hätten in der Nähe der Roten-Kreuz⸗Station Schutz geſucht. Die Kraftwagen der Station ſeien erſt dann zurück— gelaſſen worden, nachdem jeder Verſuch, ſie mitzunehmen, ge— ſcheitert ſei. Nichts Neues an den italieniſchen Fronten DNB. Rom, 7. Febr. Der als Mitteilung Nr. 117 am Freitag veröffentlichte Heeresbericht des Marſchalls Badoglio beſagt, daß ſich weder an der Eritrea-Front noch an der Somali-Front etwas Bemerkenswertes ereignet habe. 1 8. Die Frage des Verbleibens Italiens im Völkerbund DNB. Mailand, 7. Februar. „Corriere della Sera“ nimmt zur Frage des Verbleibens Italiens im Völkerbund Stellung. Wenn Ztalien Genf verlaſſe, ſo heißt es darin, ſo ſchwinde für immer jeder Schein einer inter— nationalen Körperſchaft. Es würde der Doppelname der vor⸗ herrſchenden Staaten England und Frankreich bleiben, die durch die Mitwirkung Sowjetrußlands verſtärkt worden ſeien, das— ein in der Geſchichte des Kommunismus durchaus nicht ganz neuer Fall— zum Werkzeug des kraſſeſten bürgerlichen Kapita⸗ lismus geworden ſei. Alle Staaten zweiter und dritter Ordnung würden gezwungen ſein, nach dem Befehl von Eden und L it⸗ win ow zu marſchieren. Dies bilde die gefährlichſte Seite der gegenwärtigen Lage. 7 Der Prinz von Aſturien im Sterben DNB. London, 7. Febr. Wie Reuter aus Havanna meldet, liegt dort der Prinz von Aſturien, der älteſte Sohn des früheren Königs Alfons von Spanien, im Sterben. Eine Blutübertragung erwies ſich als erfolglos. Der Prinz leidet an einer Geſchwulſt, die wegen ſeiner Bluterkrankheit nicht geſchnitten werden kann. Der Prinz hatte bekanntlich im Jahre 1933 bei ſeiner Verheiratung mit einer reichen Kubanerin auf alle Anrechte auf den ſpaniſchen Thron verzichtet. aufgetretenen Zahlungsſchwierigkeiten und der Urſache der Zwangsverſteigerung nicht das Geringſte zu tun. Insbe⸗ ſondere wird die Bonität der Pächterin von der Zwangs- verſteigerung durchaus nicht berührt. ** Wiesbaden.(Von der Naſſauiſchen Lan- desbank.) Das bisherige Vorſtandsmitglied der Ver⸗ einsbank Wiesbaden, Direktor Dr. Broeker, iſt bei der Naſſauiſchen Landesbank in Wiesbaden eingetreten. Er hat die Stelle von Direktor Hoppenrath übernommen, der als Landesbankdirektor in Magdeburg übergetreten iſt. ** Wiesbaden.(33 Straftaten einer ju⸗ gendlichen Diebesbande.) Die weiteren Ermitt⸗ lungen in der Angelegenheit der fünf Jugendlichen, die ſich das Werkzeug für eine Schloſſerwerkſtatt zuſammenſtehlen wollten, haben ergeben, daß die Burſchen auch noch an wei⸗ teren Einbrüchen und Diebſtählen beteiligt geweſen ſind. Einigen der Täter konnten bis jetzt ſchon 33 Straftaten nachgewieſen werden. Außerdem hat die Polizei noch wei⸗ tere Gegenſtände ſichergeſtellt, die von ſtrafbaren Handlun— gen herrühren. ** Wiesbaden.(Gewiſſenloſer Kraftfahrer feſtgenommen.) Wie wir vor einigen Tagen melde— ten, war im Stadtteil Dotzheim ein 43jähriger Einwohner von einem Kraftwagen überfahren und getötet und ſern Begleiter ſchwer verletzt worden. Der gewiſſenloſe Kraft⸗ fahrer, der den Unfall verſchuldet hatte, entzog ſich der Feſt⸗ ſtellung ſeiner Perſon und ſeines Wagens durch die Flucht, obwohl er Kenntnis von dem Unfall hatte. Der Verdacht gegen einen vorläufig feſtgenommenen Autofahrer aus Wiesbaden beſtätigte ſich nicht. Die weiteren Ermittlungen lenkten den Verdacht auf einen Autofahrer in Frankfurt a. M., der ermittelt und feſtgenommen werden konnte. Er wurde überführt und legte ein Geſtändnis ab. r Lorch(Rhein).(Burgruine Nolling ver⸗ kauft.) Die Burgruine Nolling, die ſich über der Stadt auf ſteilem Felſen erhebt und deren Exiſtenz bereits um das Jahr 1110 nachgewieſen werden kann, iſt an einen Fabri⸗ kanten in Idar an der Nahe verkauft worden. Die letzten Beſitzer waren die Erben der Gräfin Maria von Tſchebi⸗ ſchoff, geborene Fürſtin Obolewſki, in Wiesbaden. Die Ruine war einſt ein ſtarker Wehrbau, der zum Schutze der Stadt Lorch errichtet war und beſitzt für die Geſchichte des Burgenbaues inſofern beſondere Bedeutung, als ſie das ein— zige Beiſpiel einer urſprünglich in Holzbau aufgeführten, ſpäter mit einem Steinmantel umkleideten Befeſtigung iſt. Darmſtadt.(Geſuchter Verkehrsſünder.) Auf der Reichsautobahn bei Kilometer 14,2 ereignete ſich ein Verkehrsunfall, bei dem ein Mann von einem Laſt⸗ kraftwagen überfahren und ſchwer verletzt wurde. Der Ver⸗ letzte wurde offenbar von einem Kraftfahrer in ein Kran⸗ kenhaus nach Frankfurt oder Umgebung gebracht. Der ge— ſuchte Kraftwagen iſt unbekannt. Sachdienliche Mitteilun⸗ gen über den Laſtkraftwagen und den Verletzten an das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt oder die nächſte Poli⸗ zeiſtelle erbeten. Aus Mannheim 2 Mannheim, 7. Februar. Nationaltheater Mannheim. Samstag findet die Erſt⸗ aufführung der Oper„Die Zaubergeige“ von Werner Egk ſtatt. Damit kommt eine der erfolgreichſten Opern der letzten Monate nach Mannheim, mit der ein junger deutſcher Kom⸗ poniſt ſich raſch die deutſchen Bühnen erobert hat. Die mu⸗ ſikaliſche Leitung der Mannheimer Erſtaufführung hat Ge⸗ neralmuſikdirektor Philipp Wüſt, die Inſzenierung Heinrich Köhler⸗Helffrich.— Willy Birgel, der bereits zu den Auf⸗ nahmen ſeines neuen Films in Berlin weilt, konnte auf Wunſch der Intendanz des Nationaltheaters von ſeiner Pro⸗ duktionsleitung auf wenige Tage beurlaubt werden. Er ſpielt in dieſer Zeit in Mannheim dreimal den„Hamlet“, und zwar am Dienstag, den 11., Donnerstag, den 13. und Mon⸗ tag, den 17. Februar. l Betrunkener Kraftfahrer. In der Nacht fuhr der 37 Jahre alte verheiratete Wilhelm Fritz, wonhaft in Neu⸗ hofen bei Ludwigshafen am Rhein, obwohl er unter Alkohol⸗ einwirkung ſtand, mit einem Perſonenkraftwagen durch die Straßen der Innenſtadt. Er geriet hierbei mit ſeinem Fahr⸗ zeug auf den Gehweg und brachte hierdurch einen Fußgänger in höchſte Lebensgefahr. Der leichtſinnige Fahrer wurde bis zur Erlangung der Nüchternheit in den Notarreſt verbracht und ihm der Führerſchein abgenommen. Q Meſſerheld erhält einen Denkzettel. Ein Kanarien⸗ vogel war die Urſache eines ganz brutalen Meſſerangriffs, der den 33 Jahre alten verheirateten Wilhelm Vierling aus Heddesheim, wohnhaft in Feudenheim, vor den Einzelrichter brachte, der ihn zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten verurteilte.— Von Jugend auf bis zu ſeiner zweiten Ver⸗ heiratung hat der Angeklagte nach ſeiner 14 Nummern aufweiſenden Vorſtrafenliſte mit dem Meſſer hantiert. Weil ihm angeblich ein von dem Tüchermeiſter Franz Heindel in Feudenheim gekaufter Kanarienvogel nicht bezahlt worden ſein ſollte ſeine Frau hatte aber von dem Manne für vier von neun noch unmündigen Kindern Kleidungsſtücke er⸗ halten— überfiel er ihn in der Frühe des 6. Januar und verſetzte ihm ahnungslos einen Stich dicht neben die Schlüſ⸗ ſelbeinſchlagader. Bei der Bemeſſung der Strafe kamen ſeine ſchweren Vorſtrafen und ſeine angebliche Angetrunkenheit in Betracht.. A„pPolitiſch Verfolgter“ erſchwindelt Gelder. Ein ge⸗ wiſſenloſer Betrüger hatte ſich in der Perſon des 31 Jahre alten ledigen Joſef Baumeiſter aus Uttenweiler vor dem Schöffengericht zu verantworten. Der Angeklagte ging, als er im Auguſt aus dem Gefängnis entlaſſen worden war, im badiſchen Oberlande von Stadt zu Stadt und gab ſich bei den Pfarrern beider chriſtlicher Konfeſſionen als politiſch Verfolgter aus, der ſchon in drei Lagern in Schutzhaft ge⸗ weſen ſei und nirgendwo Arbeit finden könne. Er zeigte dabei den evangeliſchen Pfarrern einen von ihm gefälſchten Empfehlungsbrief der evangeliſchen Gemeinde Ulm an die NS vor, den Mann unterſtützen zu wollen. In Bretten erhielt er den größten Betrag, nämlich bei dem einen Pfarrer 44, bei dem anderen 5.50 Mark. Nirgends verſagte ſein Trick. Es bedarf keiner Frage, daß auch nach der Mei⸗ nung der Staatsanwaltſchaft außer den unter Anklage ſtehen⸗ den 14 Fällen eine ganze Reihe von Betrügereien nicht zur Anzeige gelangte. Stets verſprach der Angeklagte, das Geld zurückzuerſtatten. Im November kam er hierher und brand⸗ ſchatzte fünf Geiſtliche in Mannheim und in den Vororten. Der Angeklagte ſuchte heute Notlage geltend zu machen; er ſchlug aber z. B. in St. Georgen die Arbeit aus. Insgeſamt iſt er mit 23 Vorſtrafen belaſtet, alle Paragraphen des Straf⸗ geſetzbuches ſind darunter. Das Gericht verurteilte Baumeiſter zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren zwei Monaten, ab zwei Monate Anterſuchungshaft und zum Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf drei Jahre. r— en ——— gibt.“ Für 6 ein Plätzchen. Fabrik, oder ſtehſt hinter dem Ladentiſch Große Partei⸗Kundgebung Donnerstag, ben 13. Februar, abends 8.30 Uhr im Aatskeller“ J!!!!U!!UUUUUU!UE!!!E!E!!!!!õͤ;ͤö;’ẽ.⁊ ⁴ĩêĩ Es ſpricht zur Viernheimer Bevölkerung: Gaurebner Langhammer. rant. Eintritt frei! Viernheimer Arheiter der Stirn und der Fauſt, Viernheimer Bauern, erſcheint vollzählig! die Bedeutung der Geflügelzucht in der 1 Erzeugungsjſchlacht Im Hinblick auf die volkswirtſchaftlich hohe Bedeutung der Geflügelzucht iſt es angebracht, jetzt, wo die Zeit naht, in der wir durch Erbrüten von Jungtieren unſere Beſtände ergänzen müſſen, zu überlegen, was wir in züchteriſcher und voltswirtſchaftlicher Hinſicht zu tun haben. Annähernd 12 Millionen Stück Eier muß Deutſchland noch jährlich vom Auslande einführen. Weniger die geringe Tierzahl iſt daran ſchuld, ſondern hauptſächlich die geringe Leiſtung. Würden wir alle überalteten und ſchwächlichen Tiere ausmerzen und an deren Stelle nur junge, kerngeſunde, leiſtungsfähige Tiere halten, kämen wir ſchon einen Schritt weiter und wenn nur Hühner eingeſtellt würden, die aus auf Leiſtung gezüchteten Zuchten ſtammen, die uns die Gewähr geben, 30 Stück Eier mehr pro Huhn und Jahr zu erzielen, hätten wir das Ziel erreicht. Es könnten aber auch alle diejenigen mithelfen, die Eiereinfuhr einzuſchränken, die keine Hühner halten, aber über Platz zum Halten verfügen, indem ſie ſich Hühner zu— legen würden. Leider hört man ſo oft ſagen, ach was, Hühner, was ſoll ich mir die Arbeit machen, rentiert ſich doch nicht, ich kann mir meine Eier billiger kaufen,„ja, wenn's welche 8 Hühner, die für eine Familie den Jahres- bedarf liefern, findet ſich bald in jedem Hof oder Garten Die Küchenabfälle, die es täglich in jedem Hauſe gibt und die ſonſt zum Schaden unſeres Volkes weg geworfen werden, könnten hier nutzbringend an die Tiere verfüttert werden. Bei dem Bezug von Bruteiern oder Küken; wird vom Laien oft die Frage aufgeworfen:„Welches iſt die! beſte Raſſe?“ Dieſe oft erörterte Frage iſt dahin zu beant⸗ worten, daß es eine beſte Raſſe überhaupt gar nicht gibt, weder für Ausſtellungszüchter noch für Wirtſchaftsgeflügel⸗ halter. In jeder Raſſe gibt es nämlich gut und ſchlecht durch— gezüchtete Stämme. Natürlich hat man bei einigen weiter⸗ verbreiteten Raſſen, die allerorts beſonders züchteriſch be⸗ arbeitet wurden, größere Möglichkeit, gutes Tiermaterial zu bekommen, als bei weniger bekannten Raſſen. Es iſt alſo nicht möglich, auf dieſe Frage eine eindeutige Antwort zu geben. Man muß ſich deshalb immer den alten Erfahrungsſatz vor Augen halten: Die Raſſe iſt nichts, doch der Stamm, die Familie iſt das, was der Züchter daraus formt. Auf jeden Fall: Fort mit den raſſeloſen„Miſtkratzern“, welche meiſt mehr freſſen als ſie einbringen. Nur mit richtig gefütterten Leiſtungstieren können wir mithelfen, daß die vielen Mil- lionen Mark, die Deutſchland jährlich noch für Geflügeler— zeugniſſe an das Ausland zahlt, im Lande bleiben können und hier deutſchen Volksgenoſſen Arbeit und Brot geben. Wer nur über ganz beſchränkten Platz verfügt, iſt die Haltung von Zwerghühnern empfohlen, von denen es Raſſen gibt, die erſtaunlich viel leiſten. 3** Gymnaſtik für Berufstälige Du gehſt ins Büro, in die abends biſt Du erſchöpfſt, Du gehſt abgeſpannt und müde nach Hauſe, um Dich zu zerſtreuen, gehſt Du auch manchmal ins Kino, aber trotzdem liegt immer der gleiche Druck der Arbeit auf Dir! Dann kommt die Zeit, wo Du Dich auf den Urlaub freuen kannſt. Da fährſt an die See und läßt Dich vom Waſ⸗ ſer erfriſchen und von der Sonne bräunen, oder machſt herr⸗ liche Klettertouren durchs Gebirge. Wenn Du kein Geld haſt zu all dem, bleibſt Du zu Haus, ſchläfſt tüchtig und machſt weite erholende Spaziergänge. Danach geht die Arbeit noch einmal ſo leicht und ſchnell. Aber nur kurze Zeit und dann? Immer das Gleiche! Abgeſpannt und müde! Ja, lieber Leſer, möchteſt Du nicht immer friſch und froh an Deine Arbeit gehen? 90 1 Wäre es nicht ſchön, täglich von neuem ſich auf die Arbeit zu freuen, elaſtiſch und fröhlich Dein Tagewerk zu verrichten? Haſt Du es ſchon einmal mit der Deutſchen Gymnaſtik verſucht? Sicher nicht! Sonſt würdeſt Du Abgeſpanntheit und Müdigkeit, auch bei der ſchwerſten Arbeit nicht kennen. Jeder neue Tag würde Dir erſcheinen als ſeieſt Du eben gerade vom Urlaub zurückgekommen. Die Deutſche Gymnaſtik bietet in ihrer Mannigfaltigkeit jedem das, was er braucht. Deine Bewegungen werden ausgeglichener, freu⸗ diger, harmoniſcher. Die alltäglichen Gedanken verſchwinden, ſie werden abgelenkt beſonders durch das Arbeiten mit den Geräten. 0 Vielleicht denkſt Du, lieber Leſer, es ſei zu teuer. Aber wenn Du erſt einmal in Kursſtunden zugeſehen und Dich nach dem minimalen Preis erkundigt haſt, wirſt Du beſtimmt ein glühender Anhänger der Deutſchen Gymnaſtik. Darum ſollteſt Du auch die wohltuende Wirkung an Leib und Seele, die in der Gymnaſtik liegt, ſelbſt verſuchen! Jeden Tag das Gleiche! 0 Die Zunahme des Kraftjahrzeugbeſtandes im Kreije Heppenheim Die allgemein übliche Zunahme des Kraftfahrzeugver⸗ kehrs wirkte ſich auch im Kreiſe Heppenheim im Beſtand von Kraftfahrzeugen aller Art deutlich aus. N 3 So waren im vergangenen Sommer die Kraftfahr⸗ zeuge werden einheitlich im Reiche immer am 1. Juli ſtati⸗ ſtiſch erfaßt, ſodaß für dieſes Jahr noch keine Angaben vor⸗ liegen— im Kreis Heppenheim insgeſamt 1397 Kraftfahr⸗ zeuge aller Art zugelaſſen. Die Zahl der M otorr äder ſtieg im Kreiſe Heppenheim von 865 im Jahre 1934 auf 915 im Jahre 1935. Die Zunahme der Perſon enkra ft⸗ wagen ſtellte ſich von 294 im Jahre 1934 auf 355 im Jahre 1935. Darunter befanden ſich zwei Kraftomnibuſſe. Die Kraftomnibuſſe der Reichspoſt ſind allerdings dabei nicht berückſichtigt. Der Beſtand der Laſtkraftwag en ſtieg von 74 im Jahre 1934 auf 107 im Jahre 1935. Außerdem waren vergangenes Jahr im Kreiſe Heppenheim drei ſelbſtfahrende Arbeitsmaſchinen und 17 Zugmaſchinen im Verkehr. In ganz Heſſen liefen vergangenes Jahr rund 43 500 Kraft⸗ fahrzeuge, darunter über 20 000 in Starkenburg. Mühlburg Viernheim auf dem KF.⸗Platz Das am morgigen Sonntag zum Austrag kommende Pflichtſpiel beider Vereine findet nicht in Mühlburg, ſondern in Karlsruhe auf dem KFV.-Platz ſtatt. Da auf Mühlburgs Platz zur Zeit Bauarbeiten durchgeführt werden, iſt ein Spielen dort unmöglich. N S DAF.⸗ Rechtsberatung Sprechtag jeden Dienstag, nachmittags ab 4 Uhr in der Dienſtſtelle Adolf Hitlerſtraße(Zum Löwen). Deutſcher Liedertag in dieſem Jahre am 28. Juni. Seit einigen Jahren findet am letzten Sonntag im Monat Juni der vom Deutſchen Sängerbund ins Leben ge— rufene„Deutſche Liedertag“ ſtatt, an dem in Stadt und Land die Geſangvereine auf Plätzen und in Parks Volks⸗ lieder ſingen. Der Termin des ſeit Jahren mit großer Be⸗ geiſterung überall aufgenommenen Liedertages wird auch in dieſem Jahre beibehalten, da die Hitler-Jugend ihre Sonnen— wendfeiern auf den 20. und 21. Juni feſtgeſetzt hat, wodurch ein Zuſammentreffen beider Veranſtaltungen an einem Tage vermieden iſt. Wann iſt Konfirmation? Oſtern fällt in dieſem Jahre auf den 12. und 13. April, der Sonntag Palmarum, der neuerdings für die Konfirmation in erſter Linie in Frage kommt, auf den 5. April. Es dürfte alſo damit zu rechnen ſein, daß in der großen Mehrzahl aller evangeliſchen Ge— meinden die Konfirmandenprüfungen am Sonntag Judica (29. März) und die Einſegnungsfeiern acht Tage ſpäter ſtatt⸗ finden. In den Städten pflegen die Termine etwas früher zu liegen. Hier dürften die Prüfungen bereits am 15. März einſetzen, d. h. alſo eine Woche nach dem Heldengedenktag. (Die genaue Regelung bleibt örtlichen Entſcheidungen vorbe— halten). Aüenmnnumaummnuumumamunmmnunanunnmnmnunnmmnunmamammununmmnanumnndmü mhm Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Die köſtliche und erfolgreiche Tonfilm⸗ Operette 5 11 „Die blonde Carmen Mit Marta Eggerth, Leo Slezak u. Ida Wüſt Samstag, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗Palaſt! Die blonde Carmen. Unter dieſem Titel erſcheint jetzt ein neuer Rota⸗Film, der die ſingende blonde Nachtigall Marta Eggerth in einer neuen Glanzrolle zeigt. Ein neuer und köſtlicher Marta⸗Eggerth⸗Film! Gleich von drei Seiten zeigt ſich Marta Eggerth in dem neuen Rota⸗Film„Die blonde Carmen“. Auch diesmal ungariſch, dann aber auch bayriſch und ſpaniſch. Martha Eggerth als bayriſcher„Trampel“ und als feſche ſpaniſche Tänzerin. Gelegenheit genug für dieſe große Künſtlerin, ihr großes geſangliches und tänzeri⸗ ſches Können erneut unter Beweis zu ſtellen. Die Haupt⸗ melodien des Films ſind: 1.„Mein Herz will ich dir ſchenken“, 2.„Schön wie der junge Frühling“. Ja, wirklich ſchön wie der junge Frühling ſieht Marta Eggerth in dem neuen Rota⸗Film„Die blonde Carmen“ wieder aus und wird ſich von neuem in die Herzen aller hineinſingen. Leo Slezak und Wolfgang Liebeneiner wollen zwar nichts mit ſchönen Sängerinnen zu tun haben, müſſen ſich aber den vereinten Kräften Marta Eggerths und Ida Wüſt's gegenüber ge⸗ ſchlagen geben. Allerdings nicht ohne Kampf. Daß dieſer Kampf natürlich nicht immer ernſthaft ausgetragen wird, kann ſich jeder vorſtellen, der Leo Slezak, den Meiſter der Situationskomik, ſchon einmal in„großer Fahrt“ geſehen hat. Das ſchöne Ungarn, die Berge Bayerns und die Bühne eines Operettentheaters geben der flotten Handlung den Hintergrund. Marta Eggerth wird wie überall alle Herzen erobern. Ein Beſuch wird für alle Filmfreunde ein Feſttag ſein. Anmunmnamnnmunnnumnummnummmmmmmmmamnummumumunmumunmmnm numannnummmnmmn Kernfätze nationaljozialiſtijchen Wirtjchaftsbenkens r Rede des Reichspreſſechefs der S D A P. Dr. Dietrich in Eſſen Wir ſetzen dem perſönlichen Erfolgſtreben im Wirt⸗ ſchaftsleben nur diejenigen gemeinnützigen Grenzen, die für das Ganze unerläßlich ſind und die letzten Endes auf dem Wege über die Gemeinſchaft den Intereſſen jedes einzelnen ſelbſt wieder dienen. Aus de N * Es iſt nicht ſo, daß der einzelne durch ſeine Arbeit wirt⸗ ſchaftliche Werte hervorbringt, deren Summe die Volkswirt⸗ ſchaft ausmacht, ſondern es iſt umgekehrt: wirtſchaftliche Werte werden nur durch Zuſammenarbeit in der Gemeinſchaft ge⸗ ſchaffen, und der Anteil des einzelnen an ihnen leitet ſich aus der Gemeinſchaft nach Maßgabe ſeiner Leiſtung für ſie ab. * Die Qualität einer Nation, die Form, in der ſie ſich befindet, iſt es, die letzten Endes über den Wert ihrer Arbeit und die Höhe ihres Lohnniveaus entſcheidet. * Die Rückſicht auf das Gemeinwohl iſt für den Volksge⸗ noſſen im nationalſozialiſtiſchen Staat die Wahrnehmung ſeines eigenen Intereſſes, das mit dem der Gemeinſchaft Keichslufijchutzbund Am Sonntag, den 9. ds. Mts. abends 8 Uhr im Freiſchützſaal Verpflichtungsjeier mit anſchl. Kameradſchaftsabend unter Mitwirkung der Kapelle Schwarz-Weiß u. a. m. Hierzu laden wir die geſamte Viernheimer Bevölkerung, beſonders aber unſere Mitglieder, herzlich ein. Eintritt frei! Die Ortsgruppenführung. d Keichsluftjchutzbund Ortsgruppe Süd-Ried, Gdgr. Viernheim Wir machen unſere Amtsträger nochmals auf die Ver⸗ pflichtungsfeier morgen abend 8 Uhr, im Freiſchütz, aufmerk⸗ ſam. Die Teilnahme iſt Pflicht. Angehörige ſind herzlichſt eingeladen. Die Kurſusteilnehmerinnen wollen pünktlich und auf den vorgeſehenen Plätzen erſcheinen. Die ehemaligen Kurſusteilnehmer von den Betrieben erhalten hierbei die amtl. Ausweiſe. Auch für dieſe iſt Teil⸗ nahme Pflicht. Heil Hitler! Der Ortsgruppenführer. Gottesbienſtoronung ter katholiſchen Gemeinde Viernheim Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt 1 Uhr: Chriſtenlehre für die Jünglinge 2 Uhr: Andacht ½5 Uhr: Verſammlung der 2. Abteilung der Jung⸗ frauen-Kongregation im Sälchen der Pfarr⸗ kirche. Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt Montag: 7.05 Uhr 1. S.⸗A. für Phil. Sax 4. 7.35 Uhr Requiem für den verſt. Pfarrer Franz Molitor Dienstag: 0 7.05 Uhr beſt. Amt für Jakob Wunder 8. 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Jakob Ringhof 2., Ehefrau Juliana geb. Michler, Sohn Jakob und Angehörige Mittwoch: 7.05 Uhr 2., 7.35 Uhr 3. S.⸗A. für Philipp Sax 4. Donnerstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Anna Winkenbach geb. Knapp, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Val. Wunderle 4., Ehefrau Thereſia geb. Georgi und Kinder Freitag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Valentin Kempf 10., Vater Georg Kempf 11. und Schweſter Eva. 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Heinzelmann, Joh. Sommer und Joh. Helbig 7.35 Uhr beſt. Amt für Michael Butſch, Ehefrau Maria geb. Hoock, Sohn Georg, Schwiegerſohn Johannes Renner und Angehörige Samstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für ledig verſt. Franziska Brechtel, Eltern und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Adam Weidner 3., Ehefrau Kath. geb. Neuhäuſer, Kinder und Angehörige 7.35 Uhr beſt. Amt für Adam Neff, Ehefrau Eliſabeth geb. Effler, Kinder gef. Krieger Peter, Kath. geehel. Reinhardt, beiderſeitige Eltern und Anverwandte. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr eine hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt in der Marienkirche um 7.05 Uhr eine hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag gemeinſame hl. Kommunion für die Schüler der H. H. Lehrer Schmuck, Devies und Kumpa, Frl. Ries und Koob. Mädchen beichten Freitag halb 5 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Heute iſt die Kollekte für den Caritasverband der Diözeſe Mainz. 2 Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 9. Februar 1936 Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt(Text: 1. Kor. 1, 185 Lieder: 249, 322, 295) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 10. Februar, abends 8 Uhr: Kirchenchor Dienstag, 11 Februar, abends 8 Uhr: Frauenabend unlösbar verbunden iſt. Freitag, 14. Februar, abends 8 Uhr: Mädchenkreis. — Gafthaus zum Löwen open ladet zu ihrem am Samstag, den 8. Februar 1936, abends 3.11 Ahr ſtattfindenden öjjentlichen Maskenball höflichſt ein. im„Löwen“ erhältlich.— Füllt eine Entjcheioung?! Im Gau Baden verdient das große Lokaltreffen in Mannheim zwiſchen dem VfR. und dem SV. Waldhof die beſondere Beachtung der Sportintereſſenten. Siegt der VfR., dann wird der Kampf um die Tabellenführung im Gau Baden noch problematiſcher, wie er ohnedies ſchon iſt. Kann Wald⸗ hof die damals überraſchende Vorſpielniederlage jetzt durch einen Sieg wettmachen, dann iſt Waldhof die Tabellen- führung ſicher. Der Ausgang dieſes Treffens iſt höchſt un gewiß. Große Wichtigkeit kommt auch dem Ausgang des Spieles VfB. Mühlburg gegen unſere Amicitia zu. Die verlierende Mannſchaft kommt in ſchlimmſte Abſtiegsgefahr. Im Vorſpiel konnten die Grünen 3:1 gewinnen. Es iſt zu wünſchen, daß die Amicitia einen Sieg in Mühlburg wieder- holt. Im Spiel FFC. KFV. wird es ſich entſcheiden, ob der FFC. auch in den Abſtiegsſtrudel geriſſen wird. Ein Unentſchieden liegt hier ſehr im Bereich der Möglichkeit. Der Kampf gegen Mühlburg Der morgige Spielſonntag iſt für alle ſpielenden Vereine von großer Bedeutung. Bei drei Vereinen geht der Kampf um die Meiſterſchaft weiter, und die anderen drei kämpfen um den Verbleib in der Gauklaſſe.(Mühlburg, Freiburg, Viernheim). Von den drei Letztgenannten hat Viernheim nicht allzu gute Ausſichten. Denn der Kampf in Mühlburg, den unſere Amicitia beſtreiten muß, wird ſehr hart werden und wohl allerletzten Einſatz eines Jeden verlangen. Bei beiden Mannſchaften geht es um alles und die Punkte werden ausſchlaggebend ſein. Darum, ihr elf Grünen, mit altem Kampfgeiſt das Spiel beſtritten und dann glauben wir an einen Erfolg. Da der Kampf auf dem KFV.-Platz ſtattfindet, ſind die Ausſichten auf Punktgewinn noch geſtiegen. Intereſſenten zur Kenntnis, daß noch Fahrkarten zu 2. und 3. RM. vorhanden ſind und bei Vorſ. Kempf abgeholt werden können. Mannſchaftsaufſtellungen: 1 5 Liga: Krug Kiß 1 Faltermann Ph. Martin Bauersfeld Fetſch Müller K. Koob Georgi Schmitt M. Kiß K. Jungliga Buſalt Hoock Wunder Reinhardt Hotz Ehrhardt J. Helfrich K. Bauer H. Stumpf L. Müller Joſ. Faltermann Großer Buntletampf im Stadion! Viernheim F V. Leutershauſen! Als einziges morgen hier ſtattfindendes Fußballtreffen ſteigt im Stadion an der Lorſcherſtraße die Begegnung TV. Viernheim gegen FV. Leutershauſen. Die Wichtigkeit, die dem Spiel zugrunde liegt, trägt weſentlich dazu bei, daß dieſer Kampf ſeine Anziehungskraft auf alle hieſigen Fußballfreunde nicht verfehlen wird. Leutershauſen wie auch Viernheim werden alles hergeben und die letzte Kraft ein ſetzen, um Sieg und Punkte, die für beide Vereine von gleicher Bedeutung ſind, zu erobern. Hoffen wir, daß die Turnerelf hier“ das beſſere Ende für ſich behält und das Spielfeld als Sieger verläßt. Das Spiel beginnt um 3 Uhr, vorher kämpfen die 2. Mannſchaften. * TV. Hundezucht und Hundeſport Zur 5. Gau⸗Ausſtellung für Hunde aller Raſſen in Karlsruhe. Anläßlich der bevorſtehenden 5. Gau-Ausſtellung des Gaues Südweſt im Reichsverband für das Deutſche Hunde⸗ weſen(RD) hat der Fachamtsleiter Bazille den Karlsruher Preſſevertretern intereſſante Aufſchlüſſe über die volkswirt⸗ ſchaftliche Bedeutung des deutſchen Raſſehundeweſens gegeben. In keinem Lande der Welt ſteht die Leiſtungszucht auf ſo hoher Stufe wie in Deutſchland. Abgeſehen von den Jagd⸗ hunderaſſen iſt es vor allem der deutſche Schäferhund, er im Laufe der Zeit die ganze Welt erobert hat und ſchon vor 25 Jahren planmäßig zur Leiſtungszucht erfaßt wurde. Während England jährlich rund 1000 Ausſtellungen hat, finden wir in Deutſchland in einem Jahr über 2000 Leiſtungs⸗ prüfungen der 5 deutſchen Dienſthundraſſen: deut⸗ ſche Schäferhunde, Dobermannpinſcher, Rottweiler, Borer und Rieſenſchnauzer. Aber auch die deutſche Jagdhunde⸗ raſſezucht ſteht in Deutſchland in Bezug auf Leiſtung we⸗ ſentlich höher als in jedem anderen Kulturſtaat. In England 3. B. wird mehr Form, in Deutſchland dagegen mehr Leiſtungszucht getrieben. Die umfangreiche Haltung von rund 2,5 Millionen Hunden in Deutſchland wird durch die Vereinstätigkeit, durch die Abhaltung von Ausſtellungen, Schauen, Prüfungen, Vor⸗ führungen, Vorträgen uſw. in direkt nutzbringende Bahnen gelenkt. Die für 2,5 Millionen Hunde gezahlte Steuer, ge⸗ ſchätzt auf 100 Mill. Mark im Jahr, ſind unmittelbar von produktiver Wirkung als Einkommen von Staat und Gemein- den und die von den Hundebeſitzern konſumierten, ſpeziell der Hundezucht und ⸗haltung dienenden Waren, geben Be⸗ ſchäftigung und Verdienſt für Fabriken, Wirtsgewerbe, Druk⸗ kereien, Tierärzte, Poſt, Eiſenbahn uſw. Dadurch, daß die Junde produktiven Zwecken als Herden⸗, Polizei-, Schutz,, Melde⸗, Jagdgebrauchs⸗ und Wachhunde dienen, wirken die Hunde ſelbſt produktionsfördernd. 1 Im Jahre 1925 ſind in Deutſchland faſt 4 Millionen Hunde verſteuert worden. Innerhalb 10 Jahren iſt aber deren Zahl um 15 Millionen zurückgegangen! In Baden beträgt heute die Jahresſteuer für Liebhaberzüchter nicht mehr als 4 1 was ſich auf die Zucht in Baden günſtig aus⸗ wirkt. 45 Höher noch als die materielle Wertförderung durch die Hundezucht ſtehen die ethiſchen, die ideellen Werte. Der Umgang, das ſeeliſche Gemeinſchaftsleben mit dem Tier, wirkt immer veredelnd, hebt mitfühlende Empfindungen und vertieft den Gedanken des Tierſchutzes. Tier dre ſſur iſt — — ein unſchätzbarer ſittlicher Erziehungsfaktor. Auf mehr als 3000 Dreſſurplätzen Deutſchlands wird durch die Prüfungs- und Dienſtzuchtraſſehundevereine Anleitung zur Erziehung und Dreſſur erteilt. Angeſichts der Bedeutung der Ausſtellungen für die Wirtſchaft und den Fremdenverkehr ſetzt man auch auf die kommende Veranſtaltung in Karlsruhe nach einer Pauſe von ſieben Jahren die größten Hoffnungen. Zahlreiche Preiſe ſind ausgeſetzt. Auch das Ausland und zwar Belgien, Schweiz, das Elſaß und Holland werden die Ausſtellung beſchicken. Internationales Ningertournier in Berlin In der Reichshauptſtadt begann das internationale Amateurringer-Turnier, an dem neben der deutſchen Olym— pia⸗Kernmannſchaft Finnen, Schweden und einige gute Berliner teilnehmen. In allen Gewichtsklaſſen mit Aus- nahme des Schwergewichtes wird gerungen.— Die erſten Ergebniſſe: Bantam: Schrader-Hörde Punktſieger über Berander-Schweden; Brendel-Nürnberg Punktſieger über Artonen-Finnland; Feder: Sperling-Dortmund Punkt⸗ ſieger über Lariſch-Berlin: Hering-München Punktſieger über Stenberg-Finnland;: Jönſſon-Schweden Punktſieger über Lariſch-Berlin; Sperling⸗Dortmund Punktſieger über Stenberg-Finnland: Leicht: Pitkänen-Finnland Punktſieger über Lehmann-Berlin; Olofsſon-Schweden Punktſieger über Ehrl-München; Schwartzkopf-Koblenz Punktſieger über Pitkänen-Finnland; Olofsſon-Schweden beſiegt Leh⸗ mann-Berlin entſcheidend; Welter: Virtanen-Finnland be⸗ ſiegt Netſchel-Berlin entſcheiden; Svedberg-Schweden Punktſieger über Eckweiler-Bingen; Spedberg-Schweden beſiegt Hentſchel-Berlin entſcheidend; Schäfer-Schifferſtadt Punktſieger über Virtanen-Finnland; Mittel: Schweikert⸗ Berlin Punktſieger über Lammi-Finnland; Johannſſon⸗ Schweden Punktſieger über Laudion-Wilhelmshafen: Halbſchwer: Seelenbinder-Berlin Punktſieger über Weſter. lund-Finnland; Ackerlind⸗-Schweden Punktſieger über Sie— bert⸗Darmſtadt. las langt dem Nund gun f Sonntag, 9. Februar, 20.00 Uhr: Der Verſchwender“ Original-Zaubermärchen von Ferdinand Raimund In dieſem Jahre jährt ſich zum hundertſten Male der Todestag Ferdinand Raimunds, dieſes öſterreichiſchen Dich— ters, der in ſeinen Märchen und Zauberſpielen jenen gemüt vollen Wiener Humor entfaltete, der aus dem deutſchen Weſen herauswächſt, der zeitlos iſt und uns heute wie in den Tagen des Wiener Kongreſſes durch ſeine Friſche und Fülle der Einfälle erfreut. Raimund war im wahrſten Sinne des Wortes ein Volksdichter, er ſchöpfte ſeine Stoffe aus dem Volksleben der Hauptſtadt der habsburgiſchen Doppelmonar⸗— chie und geſtaltete es in leichtbeſchwingten und reizvollen Poſſen, in denen das Volk ſich wieder erkannte und an denen es ſeine Freude hatte. Von Beruf Schauſpieler und zwar vorwiegend Darſteller komiſcher Rollen, hatte er ein feines Empfinden für das, was bühnenwirkſam iſt. So iſt es kein Wunder, daß viele ſeiner Stücke, von denen wir hier nur die Spiele„Der Barometermacher auf der Zauberinſel“, „Der Alpenkönig und der Menſchenfeind“ und„Der Bauer als Millionär“ nennen wollen, noch heute ihre Wirkung nicht verfehlen, wie gerade jetzt wieder der Erfolg der der— zeitigen Berliner Aufführung ſeines„Verſchwender“ beweiſt. In der Funkbearbeitung von Theo Töller wird der Reichs— ſender Frankfurt dieſes Zaubermärchen von Raimund mit der Muſik von Konradin Kreutzer und unter Mitwirkung des Rundfunkchors und des Rundfunkorcheſters morgen Sonntag, von 20.00 bis 22.00 Uhr, zur Sendung bringen. Die muſi⸗ kaliſche Leitung hat Hans Rosbaud, die Spielleitung Man- fred Marlo. Union⸗Tonfilmſchau Chirley Temple in Viernheim! Eine Ueberraſchung für alle! KLeachende Augen“ Der Großfilm, von dem alles ſpricht! Wer kennt nicht Chirley Temple, den jüngſten Filmſtar der Welt, bekannt aus dem Film„Chirleys großes Spiel“. Der Großfilm„Lachende Augen“ iſt eine Glanzleiſtung erſten Ranges. Hier zieht Chirley alle Regiſter der wirk— lichen Kunſt eines großen Filmſtars, allein dem Spiel des Kindes zu folgen, iſt ein Hochgenuß für jedermann. Handlung des Films iſt großartig. Chirley wird alle Herzen im Sturm erobern. Chirley ſehen, heißt was erleben, deshalb ſollte jeder Filmfreund ſich dieſen Großfilm„Lachende Augen“ anſehen. Es gibt kein Theater, wo dieſer Film, ohne daß dasſelbe ausverkauft war, lief. Sie können ſich daher einen Begriff machen pon der Qualität dieſes Chirley-Groß films. Jung und Alt ſoll ſich ergötzen an Chirleys Spiel: „Lachende Augen!“. f Die 9. Februar: Einkopf-Sonnkag! Eintopf und Eintopfſpenden helfen Wintersnot beenden. Stierkampfarena von den Zuſchauern in Brand geſteckt DNB. Puebla(Mexiko), 7. Febr. Anläßlich eines Stierkampfes, der die Zuſchauer nicht be— friedigte, ſteckten dieſe die Arena in Brand. Die Arena wurde vollſtändig vernichtet. 1 Fafinachtsveranſtaltungen Die närriſche Aktion geht weiter! Gleich dem letzten Wochenende ſteigen auch heute Sams⸗ tag und morgen Sonntag eine große Anzahl von karnevali⸗ ſtiſchen Veranſtaltungen. Mit Pauken und Trompeten geht Maskenkarten Mk.. 80 — — es ins Vergnügen; Veranſtaltungen, die alles bisher auf dieſem Gebiet Dageweſene übertreffen werden. So veran— ſtaltet der Gaſtwirt„Zum Löwen“, deſſen originelles Pferd bereits zur Attacke bereit ſteht, heute abend einen großen öffentlichen Maskenball. Im„Kaiſerhof“ hat Michel und ſein 5er Rat unter dem Motto: Glabſcht's net, Kimmſcht! die Vorbereitungen zum Einzug der Masken (die ſchönſten werden prämiiert!) getroffen. Im„Für ſſt Alexander“ ſteigt der Liederkränzler-Maskenball. Was werden die Sänger beratſchlagt haben für heute? Etwas iſt ſchon durchgeſickert, was alles ſich in der Stätte des Ge⸗ ſchehens abwickeln ſoll. Bei der„Sängertreue-Harmonie“ wird's bombig wie noch nie, ſo lautet das Narren-Motto zu dem im„Schützenhof“ ſtattfindenden großen Masken⸗ ball. Insgeſamt alſo vier Maskenbälle, die Sorgenbrecher ſein werden. Auch zu Kappenabenden wird einge⸗ laden und zwar auf heute in den„Deutſchen Michel“ zu Familie Bugert und in den„Tannhäuſer“(Familie Heibel). Kappenabende morgen Sonntag: In der„Vor⸗ ſtadt(Familie Winkenbach), Familie Buſalt„3. Sonne“ und de Franz im„Stern“ will ſich für alle noch einmal Müh gewe, die am letzte Sundag kan Platz kriegt hewe. Nun auf in die Stätten der Freude und des Humors, woſelbſt auch unſere Wirte reichlich für Speiſe und Trank geſorgt haben. „Glabicht s net? Kimmicht!“ Unter dieſem Motto findet im„Kaiſerhof“ ein öffent⸗ licher Maskenball ſtatt, wozu alles ganz närriſch erſcheinen muß. Prinz Karneval hat ſeine Zuſage gegeben und wird rechtzeitig erſcheinen. Der Hofnarr Doddo iſt ſchon acht Tage in Viernheim und macht ſchon alles närriſch, um wieder einmal einige frohe Faſchingsſtunden im Viernheimer Kaiſer⸗ hof zu fördern. Obernarr Reuab aus der Hollerheck mit ſeinem Hofſtab wird für Humor ſein Möglichſtes beitragen. Drum: wenn's net glabſcht, do kimmſcht! Ein letzter Appell ergeht an alle die, die ſich bis jetzt noch nicht entſchließen konnten, den heute abend im„Fürſt Alexander“ ſtattfinden⸗ den großen Maskenball zu beſuchen. Eine ſolche Gelegenheit kehrt nie wieder, bei der man bei ſo niedrigen Eintrittspreiſet herrliche Stunden karnevaliſtiſchen Hochgenuſſes erleben kann. Eine Fülle von Ueberraſchungen werden eine Stimmung er⸗ zeugen, gegen die kein Kraut gewachſen iſt. Darum kann es 7 ———ñ für alle Freunde eines geſunden Humors nur eine Paxols geben: Auf zum Liederkranz-Maskenball im„Fürſt Alexan⸗ der!“ Maskenkarten zum Preiſe von nur 60 Pfg. ſind noch in geringer Anzahl zu haben. f Am Samstag, 15. Februar: Großer Turner⸗ Maskenball in den Freiſchützjälen! Echte Faſchingsfreude, ausgelaſſene Stimmung, geſunder Humor, bezaubernde Muſik, buntes Maskentreiben, ſtrah⸗ lende, vergnügte Geſichter mit einem Wort: Türner⸗ Maskenball! Alte Erinnerungen werden wach Freudige Erlebniſſe aus Maskenbällen früherer Jahre halten unſere Gedanken gefangen. Ja, wie war es doch ſchon immer? War nicht jederzeit gerade der Turner-Maskenball für Alle ein ganz beſonderer Anziehungspunkt? War nicht dieſe Veranſtaltung für manche der Höhepunkt der Karnevals⸗ zeit? Und bei all dieſen Tatſachen drängt ſich uns unwill⸗ kürlich der Gedanke auf, der zuletzt zum feſten Vorſatz wird: Ja, auch in dieſem Jahre wollen wir nicht fehlen, wir wollen wiederum dabei ſein und in frohem Turnerkreiſe einige herrliche, alle Sorgen des ſchwarzen Alltags ver⸗ ſcheuchenden Stunden verleben! So war es ſchon immer und ſo wird es auch wieder werden! Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir behaupten, daß der diesjährige Turner⸗ Maskenball alle ſeine Vorgänger übertreffen wird. Zur Zeit iſt man mit der Ausarbeitung des Programms beſchäftigt und wir können nur verſichern, daß auch die kühnſten Erwartungen überboten werden. Mehr ſei vorerſt nicht geſagt. Deshalb kann es Niemand geben, der ſich dieſen Genuß, im Banne des Prinzen Karneval in ausgelaſſener Stimmung ein rich⸗ tiges Faſchingstreiben mitzumachen, entgehen laſſen will. Vereinsmitglieder, Freunde und Gönner, ja alle Viernheimer Narren und Närrinnen geben ſich dort ein Stelldichein! Sie rüſten für den am Samstag, 15. Februar, in den herrlich und märchenhaft dekorierten Freiſchützſälen ſtatt⸗ findenden großen Turner-Maskenball!(Näheres im Inſerat der heutigen Ausgabe). Zur großen Frembenitzung Die Zweifler, die immer noch nicht glauben können, daß der Cd. in Viernheim die nötige Stimmung für den Kar⸗ neval aufbringt, werden ſich am 16. Februar im Saale des „Ratskeller“ eines Beſſeren belehren laſſen müſſen. Die Sitzung wird ein durchſchlagender Erfolg werden. Schlag auf Schlag wird das Programm ſich abrollen, das ſchwerlich überboten werden kann. Die Narrenſchar wird aus dem Lach⸗ und Schunkelbetrieb nicht mehr herauskommen. paar heitere Stunden werden richtige Sorgenbrecher werden, Hei⸗ terkeit und Humor werden mit vollen Händen geſpendet, ſehen Sie ſich allein ſchon die„Luſtigen Fünf“ an, beim Die Buchbinder Hofmann ſind die Kanonen bereits ausgeſtellt. Sorgen Sie ſich für Karten! Ahoi! „„ Danksagung Zurückgekehrt vom Grabe unſeres lieben Verſtorbenen Herrn Philipp Sak 4. ſagen wir allen, die an unſerem großen Leid innige Anteilnahme bewieſen haben, herzlichen Dank. Beſonderen Dank dem H. H. Geiſtlichen für den tröſtenden Bei ſtand und den barmherzigen Schweſtern für die liebevolle Pflege. Der Krieger- und Soldatenkameradſchaft 1875 Viernheim herz⸗ lichen Dank für gewidmeten Nachruf und erwieſene Ehren beim Begräbnis. Den Stiftern von Seelenmeſſen ein herz Gott, ſowie auch denen, die ihm das Ehrengeleite e Viernheim, Mannheim, Deventer, den 8. Februar 1936 Die nenrauernden Hinterpnledenen. Was Schöneres kann es nicht geben, das iſt wirklich eine Glanzleiſtung!— Viernheimer Filmfreunde! Verſäumt nicht Chirly Temple in ihrem Meiſterwerk. Anfang Werktags 7.30 Uhr, Sonntags 7 u. 9.15 Uhr Sonntag nachmittag große Kindervorſtellung. Der Großßfilm, von dem alles spricht! Ein herrliches Prachtwern spsten Ranges! Der jüngste fllmstar der Welt U. Shiri Temme- Lachende augen““ — Im Beiprogramm: Das Land des Lächelns! Kommt alle zu Chirly Temple 1 liches Vergelts rwieſen haben. Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846. Sänger! Stillſtand iſt Rückgang! Erfolg und Leiſtung herpflichten! Ich erwarte deshalb heute Abend pünktlich halb 9 Uhr alle Sänger! Die zahlreich ſich neu angemeldeten Sänger bitte ich um 8.15 Uhr in unſerem Vereins— zimmer zu erſcheinen. Franz Klee. Sängerbund⸗Flora. Heute abend 8 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet der Vorſtand. Verein der Hundefreunde Viernheim. Am Von wem, ſagt der Sonntag, den 9. 2., nachmittags 2.30 Uhr im„Ochſen“ Verlag ds. Bl. ordentliche Hauptverſammlung. Anſchließend Vortrag des Kreiswalters Lederer, Mannheim. Der Vorſitzende. Arbeitsinvaliden, Ortsgruppe Viernheim Ich mache hiermit aufmerkſam auf die am Sonntag, den 16. Februar, nachmittags halb 2 Uhr im„Fürſt Alexander“ ſtattfindende Verſammlung mit der Tages⸗ ordnung„Auflöſung der örtlichen Sterbekaſſe“. Der Obmann: Riehl. Sportvereinigung Amieitia 09. Sportprogramm Samstag 3 Uhr auf dem Waldſportplatz Fußball ſchüler gegen Friedrichsfeld. In Mannheim geg, Reichs bahn Handballſchüler. Abfahrt wird durch Jugend leiter Helbig bekanntgegeben. Sonntag 1. Hand⸗ ballmannſchaft in Mannheim gegen Germania Abfahrt punkt 9.30 Uhr per Rad an den„Vier ſehr preiswert ab⸗ Jahreszeiten. In Mühlburg Liga und Jungliga. Ab⸗ zugeben. fahrt gemeinſam per Omnibus 9.30 Uhr am Rat⸗Zu erfragen in der haus. Wir bitten die Viernheimer Sportfreunde un⸗ Geſchäftsſt. d. Bl. ſere Mannſchaft nach Mühlburg zahlreich zu begleiten Der Vorſtand Turnverein von 1893 e. V. Abteilung Fußball Sportprogramm für Sonntag, den 9. Febr. beginn 2.30 Rad ab Drehſcheibe 8.30 Uhr. Handball: 1. morgen ſpielfrei. B-Jugend in Ladenburg. Abfahr per Rad ab Drehſcheibe 12.30 Uhr. Die Leitung Landtw. Warenpenollentchalt E. G m. b. H. Viernheim Wir bitten unſere Mitglieder, ihren f 10 Mcchrei tät nach Mengen und Sorten bis längſtens 8 10. ds. Mts. in unſerer Geſchäftsſtelle zu melden. Anerkanntes Saatgut iſt teuer und ſehr knapp. 4 Eine Erhebung iſt für uns notwendig. Nach beſtellungen werden nicht mehr berückſichtigt. Für den Vorſtand: Brechtel Freiw. Feuerwehr 1936: In Viernheim: Viernheim 1.—Leutershauſen 1. Spiel⸗ Uhr. Viernheim 2.— Leutershauſen 2. Spielbeginn 12.45 Uhr. In Hemsbach: Hemsbach Jug. Viernheim Jug. Spielbeginn 10 Uhr. Abfahrt per 13 5 r 2 und 2. Mannſchaft ſowie A-Jugend— [Schneider- oder Sattler⸗ nänmascnne faſt neu, preiswert zu verkaufen Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. Guterhaltener Rinderwagen und einen Horbwagen zu verkaufen Hinder Sportwagen für 5 RM. zu verkaufen. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. Ein faſt neuer Herren- Winter- für mittlere Größe Zu verkaufen: 2 ſtarke Läufer, 10 Ztr. Weizen ſtroh, 25 Ztr. Dickrüben Panduren- gasse 15 · ahrongen bosch gen ed Ausmarich Antreten 1 Uhr am Lokal„zum Storchen.“ Anzug: 1. Garnitur. Das Kommando. Sonntag, den 9. Februar 1936 Bezirksvertreter er Rennt den Ladennmer micht. br Ill 2 Jelner Kundschaft Sbpfcht Adolf Hitlerſtr. 2 Alred Werner Benshelm a. d. B. nennt ein Sparbuch sein eigen. Benrksspartasse Lorsch Zweigstelle biernheim 2 g 2 Hubert Vothmann 8 2 Stabsoberwachtmeiſter der Lanò es polizei Vermählle Köln a. RI S. FVebruar 1936 —* Hanne Dothmann geb. Baumann 2 8 Viernheim D 1875 Viernheim 57555 5 Grieger u. Sdlgatennamgrauscha 5% ms,, S großer t freundlichſt ein Der Vorſtand iſter Hook u. bei den Mitgliedern 5/ Gesangverein Sängertreug-Harmonie 05 Motto: Bei der Sängertreue-Harmonie wird's bombig wie noch nie Am Samstag, den 8. Februar, abends 8.11 Ahr, findet in dem ſchön dekorierten Saale„Zum Schützenhof! unter Mitwirkung des Geſangvereins Sängertreue-Harmonie ein ſtatt.— Eintritt für Masken 70 Pfg. für Nichtmaskierte 30 Pfg. Es lade Der Wirt Die närriſche 4 Wills ⸗ Kapelle Maskenkarten erhältlich im Schützenhof', Chorme S N N 2 amm, e, e,, e,, ee, e D 1 — Unjer 1. Kameradſchaftsabend finder att tom, menden Samstag, 8. Febr., abends 8 Uhr im Freiſchütz 7 1. Teil: Rückblick und Ausblick des Kameradſchaftsführers. Worte der Verbandsleitung. Ehrung verdienter 2 Kameraden. 2. Teil: ee e ee I 7 f bringt die herrliche Operette a 909 Oln 7 zur Aufführung. Die Kameraden und Kameradenfrauen werden einen genuß * reichen Abend verleben. Ich lade hiermit alle ein. 2 Klee, Kameradſchaftsführer. UF N 2 KE. 1 — 2 ano! Samstag, den b. Februar abends Suuhr Im„Halserhof' Motto: Glabſch's nett? mit Prammerung Kimmſcht! N Maskenkarten: 80 Pfg zu haben im Kaiſerhof. Civil, Herren 60, Damen 30 Pfg. 5 Es ladet ganz närriſch ein De Michel mit ſeim ser Rat Achlung! Vas Tagesgespräch Wird diese Wocne in Viernneim sein. Das neueſte und köſtlichſte Martha Eggerth⸗Großfilmwerk, das Samstag. Sonntag u. Montag Im Central-Fllm-Palast Slarlel. Ein Publikumsjubel und größter Erfolg überall. Mit allen Größen des Sängerfilms u. der Operette Ein Spitzfilmwerk das die ganze Welt begeiſtert 3 mal Marta Eagert,— bayriſch un⸗ gariſch und ſpaniſch. Der Jubel praſſelt nur ſo durch das Theater. Außerdem Leo Slezak Aujtrag, jei er noch jo klein, deuijchen ijl's ein Dein Turnverein v. 1893 e. B. Viernheim im Aufbau Stein. am Samstag. 15. Februar, findet in den„Freischütz- Sälen“ der diesjährige Iurner-Maskenbal! statt. Wir laden hierzu die werte Einwohnerschaft recht herzlich ein Der Vorstand des Turnvereins v. 1893 6. U. Der Wirt ECT Maskenkarten I. RM. Eintritt für Ni für cht mitglieder 1.— RM, Mitglieder-.30 RM. ,,, 2 ,,,, ß,, ß — Z. goldenen Stern Motto: Ich will ma noch e mol Müh gewe, für die am Sunndag ken Platz kriegt hewe! Morgen Sonntag 7.71 Uhr großer wozu recht närriſch einladet Die Kapelle Fam. F. Ehrhardt Zur Sonne Morgen Sonntag 7.71 Uhr wozu wir Nachbarn, Freunde und Gönner recht närriſch einladen. Familie P. Buſalt ſchätzte Nachbarſchaf Tur Vorstadt Morgen Sonntag 7.71 roger Aapbenapenö Wir laden hierzu die g ze Freunde u. Gönner ein falle Wintendacn zum Tannhäuser Y. 0 2 Heute Samstag 1 große Wir laden unſere geſchätzte Nachba ſchaft, Freunde und Gönner närriſch ein * Familie Heine! mit neueſter Afa⸗Tonwoche Anfang Werktags 8, Sonntags präzis 7 Uhr, ab 9,20 Uhr 2. Vorſtellung, Man möge ſchon die heutige Samstags-Vorſtellung beſuchen. Sonntag nachm. große Jugend⸗ und Kindervorſtellung.— In Vorbereitung: und Ida Wüſt in den Hauptrollen. Das ſchöne Ungarn, die herrlichen bayeriſchen Berge, ſowie eine große Operettenbühne ſind Schauplätze dieſes Bombenfilmwerkes das für alle Film freunde ein Hochgenuß iſt. Dazu ſchönes Beiprogramm „Die Kreuzritter“(Ein Millionenfilm 1 Zum„Saftianen“- . Morgen Sonntag dekault N ab 7 Ahr 25 Es ladet höfl. ein F 1 Kapelle Hanf Immer Frau M. Träger Wwe. 2 A9 Darum keine I 0 8 E L Unterbrechung * in der Auskunft: fl. Kalbilelſen bn geln Tellungs- Gernsheim/ Rhein, aller Art bei be- 0 quemer Ratenzahlung! Glasergasse 2 feklame Aenlung! bel! 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Kennen Sie Vater Clauſing? Was der Lang⸗Anton für die Paſſionsſpiele im nahen Oberammergau, iſt der hilfsbereite, immer gutgelaunte Vater Clauſing für den Rießer⸗ ſeeklub. Während er wachſamen Auges in den getäfelten Stuben ſeines Hotels umher— blickt, ob jeder Gaſt raſch ſein Gulaſch mit Salzſtangl oder ſeinen G'ſpritzten zu den Röſtwürſt'ln zum„Gabeln“ bekommt, ver— weilen ſeine Gedanken bereits bei der Waxenſteinkurve der Bobbahn. Ob der Malefizfranzl ſchon die neuen Eisplatten an der ſchadhaften Stelle eingemauert hat und ob wohl die Kufen am Bob„Bayern“ wieder in Ordnung ſind? Ja, Sorgen hat er, der Präſident des deutſchen Eishockey— meiſterklubs, aber Vater Clauſing läßt ſich nicht aus der Ruhe bringen. Wenn er mit ſeiner himmelblauen Jacke mit dem Rießerſee— abzeichen, der Funktionärbinde am Arm und der ſchneeweißen Kappe angetan, in den ſchellenklingenden Schlitten ſteigt, braucht man keine Anzeigentafeln der Olympia⸗ Bobbahn zu leſen, man weiß: auf geht's! Autorennfahrer, Bobſteuermann, Ski⸗ läufer, Fremdenverkehrsfachmann, Reiter, Hotelier und nebenher Weltmeiſter, das iſt Hans Kilian! Ein verwegener Bobfahrer, der jedes Fleckchen der von ihm mitgeſchaffe⸗ nen Olympia⸗Bobbahn kennt und das Kunſtſtück fertigbringt, auch ohne viel Trai⸗ ning viel Weltmeiſterſchaftsſiege zu er⸗ ſtreiten. Mit Huber, ſeinem Bremſer im „Zweier“, mit Schwarz, dem ſportge— wandten Friſeur, und mit von Valta, der an ſeinem Schreibtiſch eine hohe Amtsperſon iſt, wartet Kilian ſchon darauf, den Bob „Olympia“ aus dem Stall ziehen zu können. Der Bickel, das iſt der„Eisbaumeiſter“ von Garmiſch⸗ Partenkirchen, der Sport⸗ techniker der Rießerſeer. Wenn gewöhnliche Sterbliche in ihrem Bette noch etliche Stun⸗ den weiterſchlummern, iſt der Bickel mit ſeinen Kumpanen am Eis der Bobbahn mit Glätten, Meſſen und Feilen beſchäftigt. Froſt iſt ſein Freund, ſtatt der Uhr trägt er ein Thermometer. Sein Gegenſtück am andern Pol von Garmiſch-Partenkirchen, an der Großen Olympia-Schanze im Slki⸗ ſtadion, iſt der Schanzenwart und„Schnee⸗ techniker“. Er ſorgt für die richtige Unterlage und die rechte Laufdecke auf Ablauf, Ab⸗ ſprung, Aufſprungbahn und überprüft mit Meßplatte, Waſſerwaage, Metermaß und Schaufel das vorſchriftmäßige Profil der Schanze. Außerdem iſt der Schanzendoktor Luther aus München noch da. Er ſieht nach, ob die Neigungswinkel der Bahnen und des Schanzentiſches auch ſtimmen! Die„olym⸗ piſchen“ Springer haben doch ein Anrecht darauf, die ſchnellſte, weiteſte, beſte und zu⸗ verläſſigſte Schanze vorzufinden. „Skilaufen iſt eine anſteckende Krankheit, gegen die es kein Heilmittel gibt“, hat ein⸗ mal ein bekannter Schriftſteller geſagt; das ſtimmt, wenn man ſtatt Krankheit Leiden⸗ ſchaft oder Liebe ſetzt. Die leidenſchaftliche Liebe zum Winterſport hat ganze Familien, D ee Seen e lle Photo: Schirner— M. ganze Ortſchaften, ganze Landſtriche erfaßt. Das gilt für Thüringen wie für die Bau⸗ denkämme des Rieſengebirges und für die Schweizer und Tiroler wie für die Schwarz⸗ wälder vom Feldberg und die Berchtes— gadener, in ganz beſonderem Maße aber für die Werdenfelſer. Da gibt es in Garmiſch⸗ Partenkirchen und den umliegenden Orten bis Mittenwald und Oberammergau Fami⸗ lien, deren Namen durch die ſkilaufenden Söhne und Töchter ſchon weit über die Grenzen des Vaterlandes hinaus berühmt geworden ſind, wie z. B. die Neuner, Bader, Wörndle, Rupp; im benachbarten Berchtes⸗ gadener Land ſind es die Pfnür uſw., die alle Anwartſchaften haben, daß mindeſtens einer ihrer Angehörigen im Zeichen der fünf Ringe an den Start geht. Skilaufende Geſchwiſter ſind in den Meiſterſchaften ſchon eine gewohnte Erſcheinung geworden, und bei den Olympiſchen Spielen ſind viele Namen in mehrfacher Auflage in den Pro— grammen zu finden. Im Olympia⸗Kunſteisſtadion führt Mei⸗ ſter Vollſtedt ein ſtrenges Regiment. Streng natürlich in ſportlichem Sinne; denn der Herr Direktor des Kunſteisſtadions weiß, was er ſeinen Gäſten ſchuldig iſt. Er weiß aber auch, als ein ehemaliger deutſcher Eisſchnelläufer, welch hartes, unermüdliches Training dazu gehört, die höchſten Stufen des Ruhmes zu erklimmen. Er iſt der Erſte auf der Bahn, der beim Morgengrauen den Härtegrad der Bahn prüft und Anordnun⸗ gen für die Kältemaſchinen trifft, er iſt der Letzte im„Regiezimmer“, von dem aus man die vielen techniſchen Einrichtungen, vom Lautſprecher bis zum farbigen Signal für die Eishockeyſpiele, bedient. Seine ſchönſten Augenblicke ſind, wenn in der Tabelle der Schnellaufzeiten hinter den Namen Sandt⸗ ner, Sames eine Ziffer eingetragen werden kann. Ein wichtige Perſönlichkeit iſt der Olym⸗ pia⸗Inſpektor Söllinge. Ehedem einer der beſten Leichtathleten, war er dazu aus⸗ erſehen, die körperliche Vorbereitungen der deutſchen Mannſchaft zu überwachen und überall nach dem Rechten zu ſehen. Und dann natürlich nicht zu vergeſſen, der„Vater vom Ganzen“, Ritter von Halt, der Präſi⸗ dent des Olympiſchen Komitees der Winter⸗ ſpiele von 1936, ſamt ſeinem Generaladju⸗ tanten, Peter von Le Fort, dem General- ſekretär des Winter⸗Olympia! Ritter von Halt hat ſeit dem letzten Jahre ſeinem Privatleben entſagen müſſen und lebte in Garmiſch⸗Partenkirchen, nur darauf bedacht, ſeinen eigenen Kameraden und vor allem den Sportfreunden und Gäſten aus dem Ausland, ein ideales Winter-Olympia zu ſchaffen. 9. Februar 1936 Obauinioclien gelet Viel mehr als tauſend Wettkämpfer und viele tauſend ſportbegeiſterte Men— ſchen ſind aus aller Welt herbeigeeilt, um Zeuge der Beſten im olympiſchen Sport zu ſein. Tauſende Volksgenoſſen weilen mit ihnen in Garmiſch-Partenkirchen. Am Fuße der Zugſpitze, des Waxenſtein und des Wank, in dieſer urdeutſchen Landſchaft ſchwirren alle Sprachen der Welt durch⸗ einander. Und doch verſtehen ſich alle! Das hat eine tiefe, freudige und für die Zukunft wahrſcheinlich auch nachhaltige Ur- ſache. Sport iſt niemals eine Angelegenheit einer Nation geweſen. Die diſziplinierte Körperübung und ihre höchſte Form, der ſportliche Wettkampf, iſt Gemeingut aller Kulturvölker. Und nirgends könnte daher der über die Grenzen eines jeden Landes hinausreichende Gemeinſchaftsgeiſt ſchneller vorwärtsdringen als im ſport⸗ lichen Wettkampf. Dazu kommt, daß der Sport auch den Geiſt erzieht zu ehrlichem Spiel, zur Anerkennung der Leiſtungen des Gegners, der im Sport kein Gegner, ſondern immer Kamerad iſt. Der echte Sportsmann erkennt die Bereitſchaft ſeines Kameraden zum ehrlichen Spiel und ſeine Leiſtung ſehr ſchnell, und deshalb anerkennt er auch den Sieg des anderen, der beſſer war, mit ehrlicher Freude. Jede Niederlage iſt An— ſporn zu neuer Arbeit an ſich ſelber. So erzieht der Sport zu einer Gemein⸗ ſchaft ſowohl des ehrlichen Wollens als auch der ehrlichen Anerkennung eines jeden einzelnen Teiles der Gemeinſchaft, und der ewige Anſporn durch die Vorbilder erweckt eine opferfreudige Zielſtrebigkeit, erzeugt nicht übelwollen und Überheblich— keit. Und weil der Sport Gemeingut aller Kulturvölker iſt, deshalb wird auch der Geiſt des wahren Sportlers überall ver⸗ ſtanden und gewürdigt. Außerdem iſt der Sportler bereit, die Geſetze des ſportlichen Wettkampfes auch außerhalb des Übungs- platzes und der Kampfbahn gelten zu laſſen. So erklärt es ſich, daß in die Haß— pſychoſe der Nachkriegszeit die erſte und wirkſamſte Breſche nicht von den Diplo⸗ maten, nicht von den Vertretern materieller Intereſſen und nicht von den pazifiſtiſchen Organiſationen gelegt wurde, ſondern von der, die Geſetze des Sports achtenden Jugend. Und wo ſich heute Anſätze zu einer Solidarität der Nationen zeigen, wo Verſtändnis ſich regt für die Arbeit des Menſchen anderer Nationalität, da wird man feſtſtellen können, daß es entſtanden iſt unter dem Einfluß des Glaubens an das ehrliche Spiel, das Können und die Leiſtung des Gegners. Der olympiſche Geiſt, nicht nur in ſeiner äußerlichen Form, ſondern auch als lebendiger Ausdruck der Charakterkräfte, iſt eine Macht, die ihre Stärke erwieſen hat. Die Aufgabe der Leibeserziehung für das deutſche Volk hat unſer Führer Adolf Hitler mit folgenden Worten ſchön gekenn⸗ zeichnet: „Im Dritten Reich gilt nicht nur das Wiſſen, ſondern auch die Kraft, und höch⸗ ſtes Ideal iſt uns der Menſchentyp der Zukunft, in dem ſtrahlender Geiſt ſich fin⸗ det im herrlichen Körper, auf daß die Men⸗ ſchen über Geld und Beſitz wieder den Weg zu idealeren Reichtümern finden.“ Gilt dieſer Satz nur für das deutſche Volk? Die olympiſchen Kämpfer aller Na⸗ tionen verſtehen dieſe Sprache; das läßt ſie im Lande der Olympiade heimiſch werden. Eva Schwandt. 2— P A T0000 1 1 —— 8 ———— — ..—— D——— (2. Fortſetzung.) „Freilich“, antwortete ich,„ſehr gut ſogar!“ Ich konnte ſeine üble Laune gut verſtehen, denn ein Druſendorf iſt tatſächlich nichts anderes als ein wüſter Haufen aus Lavablöcken. Wirr und regellos ſind die Wohnungen und Ställe durcheinandergebaut Kleine, winklige Gäßchen laufen von Tor zu Tor und enden irgendwo zwiſchen einem Steinhaufen. Ein Ortsfremder iſt in dieſem Gewirr rettungslos verloren. Wir brauchen Waſſer Die Druſen haben ihre Dörfer mit Abſicht ſo angelegt, weil ſie dann leicht gegen jeden Angriff zu verteidigen ſind. Um ſo ungeeigneter ſind ſie aber hierfür vom militäriſchen Geſichtspunkt, denn das Labyrinth der Gäß⸗ chen und Winkel erſchwert bei Nacht und bei Tage die Orientierung und die Verbindung der einzelnen Poſten untereinander. Die Häuſer ſind meiſt ohne Obergeſchoß, aus roh behauenen Lavablöcken errichtet, die aus Mangel an Holz ſogar für die flachen Dächer verwendet wurden und einen vorzüglichen Schutz gegen ſchwere Granaten und Fliegerbomben bieten. Nirgendwo ein Baum, hin und wieder ein kümmer— licher Strauch, keine Quellen tränken den dürftigen Boden. Im Frühjahr, wenn der Regen in rauſchenden Strömen vom Himmel kommt, graben die Druſen kilometerlange Gräben, um das Regenwaſſer nach tiefergelegenen Stellen zu lenken. Dort klärt es ſich und wird dann in Ton⸗ krügen und Ziegenbälgen ins Dorf getragen, wo es in gewaltigen offenen oder bedeckten Ziſternen, den ſoge⸗ nannten Birkets, aufgeſpeichert wird für die Zeit der Dürre. Vor ihrer Flucht hatten die Bewohner von M'ſifre alle Ziſternen überbaut und durch daraufgeworfene Erde dem Unkundigen unſichtbar gemacht. Da der mitgebrachte Waſſervorrat des Bataillons erſchöpft war, ließ ich durch meine Reiter einige Ziſternen freilegen, wofür mir der Kommandant ſehr dankbar war; denn die Waſſerbeſchaf⸗ fung war ſeine größte Sorge geweſen. Und was das heißen will, für annähernd 500 Mann und ebenſoviel Tiere die erforderliche Waſſermenge täglich zu beſchaffen, kann nur der beurteilen, der ſelbſt die furchtbare Waſſer⸗ knappheit im Djebel Druſe aus eigener Anſchauung kennt. Wenn der Vorrat im Dorf auch für ſeine etwa 800 Einwohner für das ganze Jahr reichte, ſo in keinem Falle für die Truppen mehr als drei Wochen. Außerdem mußte damit gerechnet werden, daß die Be— völkerung, wenn ſie erfuhr, daß ihr kein Leid geſchah, zurückkehren würde. Somit mußte das Waſſer ſtreng ein— geteilt werden. Seinerzeit hatte ich durch nahe bei der Station die Dörfler eine Ziſterne von ungefähr 100 000 Liter lyald, Feld Geheimwerkſtatt der Natur völlige Umwandlung nennt man einen geben bei Frau Taglioni, Königs⸗ 8 g„Interſer“. Ein Hermaphrodit, oder wie weg 137. Wir beobachteten Frau Ta⸗ Zwiſchen zwei Geſchlechtern. die Wiſſenſchaft es nennt,„Zwitter“, glioni und ſtellten feſt, daß ee öhr i zei i gebeweſen die Merkmale Hundediebe regelmäßig ihren Fang bei Während man noch vor wenigen zeigt an einem Le en die Meer! Zur N ii eine Sage nur als erfundene Er. beider Geſchlechter. Dieſe Erſcheinung dieſer Dame ablieferten. Ich irre mich zählung nahm, deren Sinn höchſtens iſt zwar bei Inſekten, Krebſen und doch nicht, wenn ich glaube, in Ihnen 0 m, 8. URI. Faſſungsvermögen in den Felſen ſprengen laſſen. Die Dörfer in der Umgebung der Station Gazahleh, die über ausreichend Waſſer verfügten, erhielten nun Motor— pumpen und mußten täglich eine Kamelkarawane mit Waſſer nach M'ſifré ſchicken. Damit wurde der Waſſer⸗ bedarf ſichergeſtellt und die Birkets im Dorfe ſelbſt wie— der geſchloſſen. Da aus den vorher geſchilderten Gründen eine voll— ſtändige Beſetzung des Ortes nicht möglich war, ließ der Kommandeur des Infanteriebataillons rund um das Dorf im Abſtand von 500 bis 800 Meter kleine Forts anlegen und mit je einer Kompanie beſetzen. Die Gefahr beſtand, daß die Druſen zwiſchen den Forts bei Nacht durchbrechen konnten. Aber wir wußten aus alter Er— fahrung, daß der Feind keinen Angriff ohne ein fürchter⸗ liches Gebrüll unternimmt, um dadurch den Gegner ein— zuſchüchtern. Die Maſchinengewehre wurden ſo einge— ſtellt, daß ſie das ganze freie Feld zwiſchen den Forts beſtreichen konnten; nach menſchlicher Vorausſicht war damit alles getan, um einem Überfall wie bei El Nesraa vorzubeugen. Was wir aber nicht wußten, war, daß das Nationalkomitee den Druſen aktive arabiſche Offiziere, die die Führung der Kriegerhorden übernahmen, zuge teilt hatte. Steinwälle um die Station Zwei Tage nach unſerem Eintreffen in M'ſifré er⸗ reichte mich der Befehl, die Eskadron nach Deraa zu bringen. Der Kommandeur ſetzte ſich durch Blinktelegra— phie mit Ezraa in Verbindung und ſetzte es durch, daß ich mit 30 Gendarmen bei dem Bataillon blieb. Kommandeur Um die zerſtörte Station hatte der Steinwälle errichten laſſen und ſomit ein kleines Fort ge— ſchaffen, das vom Stab des Bataillons beſetzt wurde. Leider wurde trotz meines Rates der kaum zehn Schritt vor der Mauer liegende Marabout nicht mit einbezogen, was ſich furchtbar rächen ſollte. Von der Station führte die einzige breite Gaſſe etwa 100 Meter ins Dorf, um dann in allen Winkeln zu verſchwinden. Am Ende dieſer Gaſſe lag ein geräumiger Hof, wo ich mich mit meinen Reitern einrichtete. Da die Ställe genügend Raum boten, ordnete der Kommandeur an, daß die Tragtiere der MG.⸗Kompanie dort ebenfalls untergebracht wurden. Am nächſten Tage traf eine Eskadron tuneſiſcher Kavallerie ein, die die Häuſer am Dorfrand zwiſchen der Station und mir be— ſetzte und die Gaſſe durch eine Schützenmauer abriegelte, nur einen ſchmalen Durchgang freilaſſend, der bei Eintritt der Dunkelheit verrammelt wurde. Bei Tage lagen wir in den kühlen Wohnräumen. Unſere Pferde ſtanden vor den vollen Krippen und fraßen ſich kugelrund, denn die Druſen hatten ihre Erntevorräte aud ſleide ſymboliſch zu werten war, ſo ſteht man heute auf dem Standpunkt, daß es keine Sagen gibt, die nicht auf Erlebtem be— ruhen. Und man geht vielfach ſo weit, auf Grund alter Berichte, wenn ſie auch noch ſo unwahrſcheinlich klingen, Nach⸗ forſchungen und Verſuche zu unter⸗ nehmen. Oft genug iſt man dabei zu erſtaunlichen Entdeckungen gekommen. Es ſei nur erinnert an„Die Drachen von Komodo“, jene rieſigen Echſen auf der kleinen unerforſchten Inſel im indiſchen Archipel— an die wunderbaren Funde im Königreich Benin in Afrika, von denen ein alter Holländer im Mittelalter berichtete und die man gegen alle Ver- mutung jetzt als Wahrheit feſtſtellte. Nun ſcheint man ſich auch in der Naturwiſſenſchaft mit einem Problem zu befaſſen, von dem uns die alten Griechen erzählten, mit dem Hermaphroditen. Es iſt dies eine körperliche Mißbildung, die ſich in der Doppelgeſchlechtigkeit eines Weſens zeigt. Die Wiſſenſchaft nahm an, ſolche Mißbildungen entſtänden nur aus krankhafter Urſache und überhaupt recht ſelten. Die genaue Erforſchung dieſes Gebietes zeigt aber, daß ſowohl Doppel- geſchlechtigkeit wie Umwandlung eines Geſchlechts ins andere Naturſpiele dar⸗ ſtellen, welche, beſonders das letztere, nicht viel mit Krankheit zu tun haben. Um den Geſetzen, die hier walten, auf die Spur zu kommen, brauchte man als Verſuchstiere Inſekten. Da ſtellte man feſt, daß bei ſtarker Temperaturverände— rung die Nachkommen derartig beob— achteter Schmetterlinge zum Beiſpiel ſich zum Männchen umwandeln. Die noch zum weiblichen Geſchlecht gehörigen Tiere zeigen in Färbung und Fühler bildung ſtark männlichen Einſchlag. Die nächſte Generation aber ergibt nur noch männliche Nachkommen, woraus man ſchließen kann, daß in der Entwicklung die weiblichen Merkmale verkümmerten und ſich an ihrer Stelle männliche Ge⸗ ſchlechtseigenſchaften durchſetzen. Dieſe Vögeln bemerkt worden, nie aber bei Säugetieren und beim Menſchen. Die Teilung bezieht ſich faſt immer genau auf die rechte und linke Körperhälfte. So beobachtete man bei einem Gimpel die Zwittererſcheinung beſonders kraß, da die männliche Körperhälfte, beſonders die Bruſt, lebhaft gefärbt erſchien, während die andere, weibliche, matt und grau ſchimmerte. Den Anſtoß zu beiden Erſcheinungen geben Störungen in der Entwicklungs⸗ zeit. Jedes Geſchöpf trägt beide Mög⸗ lichkeiten in ſich— männlich oder weiblich zu werden. Während bei normalem Ver— lauf ſich nur eine der Anlagen ausbildet, entwickeln ſich unter beſonderen Um— ſtänden beide nacheinander oder zur gleichen Zeit. „Kleiner Pekineſe entlaufen.“ Eine wahre Kurzgeſchichte. Die Dame kam wieder mit einer kleinen Koppel entzückender Pekineſen in die Tierhandlung. Der Beſitzer eilte zur Begrüßung herbei, begutachtete die Kleinen, und die üblichen Preisverhand⸗ lungen begannen. Der Herr, der neben dem Papageienkäfig die Zeitung las, lauſchte aufmerkſam herüber. Als der Kauf abgeſchloſſen war, näherte ſich der Zeitungsleſer der Dame und fragte höflich, ob die Pekineſen aus eigener Zucht ſtammten. Die Dame gab ein wenig über die Achſel Auskunft, daß ſie natürlich nur Hunde eigener Zucht ver⸗ kaufe. „Nun, gnädige Frau, dann muß ich Sie hiermit verhaften...“ Die Dame fuhr zuſammen. Sie ſtarrte den Herrn furchtſam an. „Auf dem Polizeipräſidium häufen ſich die Anzeigen von verloren gegan⸗ genen Pekineſen. Beobachtungen eines Detektivs ergaben eine laufende Anzeige in zwei Tageszeitungen:„Pekineſe ent⸗ laufen. Gegen hohe Belohnung abzu⸗ umſchlage zu„weinen“ an. Frau Taglioni vor mir zu haben?“ Die Dame hatte das Geſicht ab—⸗ gewandt und nickte. „Ja, ich bin Frau Taglioni. Als mein Mann ſtarb, wußte ich nicht, wie ich mein Brot verdienen ſollte— ich hatte früher eine Pekineſenzucht— der Händler kennt mich noch von damals— er weiß nichts von— von“, ſie fing an zu weinen. Der Beamte ging zur Tür, öffnete ſie, ließ die Dame hinausgehen und begleitete ſie ſchweigend zum Polizeipräſidium.. Der„weinende“ Baum als Wetterprophet In Südrhodeſien verehren die Ein— geborenen ſeit langer Zeit eine merk⸗ würdige Baumart, die den wenigſten europäiſchen Forſchern bekannt iſt. Die Eingeborenen nennen dieſen Baum, dem ſie übernatürliche Kräfte zuſchreiben, Tagatibaum. Er erſetzt ihnen unſer Barometer und ſoll angeblich viel pünkt⸗ licher ſchlechtes Wetter verkünden, als es unſere empfindlichſten Inſtrumente ver⸗ mögen. Der Baum fängt nämlich regel⸗ mäßig drei Tage vor einem Witterungs- Rinde und Aſte werden naß, und trotz der größten Hitze tropft ſtändig Feuchtigkeit zu Boden. Die Eingeborenen fangen dieſe „Tränen“ auf, weil ſie dieſer Flüſſigkeit heilende Kräfte zuſchreiben. Einer der wenigen Forſcher, denen dieſe Eigenart bekannt war, iſt der Afrikareiſende Livingſtone geweſen. Ihm iſt auch das Verdienſt zuzuſchreiben, als erſter hinter das Geheimnis des Tagiti⸗ baumes gekommen zu ſein. Livingſtone entfernte bei der Unterſuchung eines ſolchen Baumes die Rinde und fand darunter eine ungeheure Menge von In⸗ ſekten. Seine Behauptung geht nun dar⸗ auf hinaus, daß dieſe zahlloſen Inſekten der Luft unter der Rinde den Waſſer⸗ dampfgehalt entziehen und dadurch die „Tränen“ erzeugen. beſſer geweſen, Azrak und ſeine Männer ins zurückgelaſſen. Wenn es dunkel wurde, nahmen wir unſere Decken und legten uns nach Landesſitte auf die Dächer ſchlafen, weil die ganze Glut des Tages in die Räume zog. Auch ohne dies hätten uns die dreimal verfluchten Flöhe herausgetrieben. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn bei unſerem Eintritt in den Hof eine Abordnung fetter Flohböcke uns feſtlich empfangen hätte, um uns für das herrliche Mahl, das ihnen bevorſtand, beſonders zu danken. Eines Morgens zog die Eskadron zu einer Erkun⸗ dung gegen Oum-Oualed und kam mit den Druſen an⸗ einander. Gegen Mittag kehrte die Truppe zurück; ſie hatte 15 Verwundete und einen Vermißten zu beklagen. Der Tag war unmenſchlich heiß geweſen; man durfte weder Steine noch Eiſen anfaſſen, wenn man ſich nicht die Finger verbrennen wollte. Die furchtbare Hitze im Hauran, an die ſich ein Europäer niemals gewöhnen kann und die ihn körperlich vollſtändig herunterbringt, machte mir ſehr zu ſchaffen, zu allem Unglück litt ich auch noch an ſtarker Dysenterie und konnte mich kaum auf den Beinen halten. Gegend Abend rief mich eine Ordonnanz des Kom⸗ mandeurs ins Fort. Als ich meinen Hof verließ, ſtank es erheblich nach verbranntem Pulver. Ich rief meinem Dſchauch zu, es rieche ſehr nach Baroud(Krieg). Der Kommandant lud mich zum Eſſen ein, aber ich hatte wenig Luſt und ließ mir vom Arzt nur einige Opium⸗ tropfen geben. Dann hockten wir bei einer Flaſche Raki beieinander und beſprachen den bevorſtehenden Angriff auf Sueida. In den nächſten Tagen ſollten noch fünf Bataillone Infanterie, Artillerie und Spahis eintreffen. Die neue Ziſterne war bald gefüllt, Laſtautos hatten große eiſerne Tanks herangebracht, die ebenfalls gefüllt werden ſollten. Ich ſaß neben dem Kapitän der MG.-Kompanie und träumte mit offenen Augen, mit dem Geſicht in der Rich⸗ tung auf Sueida. Da beobachtete ich, wie die Blink⸗ ſtation der Zitadelle zu arbeiten begann. Die auf dem Marabout ſtehende Station des Bataillons antwortete, daß ſie bereit ſei. Inſtinktiv folgte ich dem Aufblitzen des Lichtes in der Ferne und las: 5„Station M'ſifre! Achtung! Achtung! 8000 Druſen mit entrollten Fahnen ſind im Anmarſch auf M'ſifré!“ „Merde“, fluchte der Kommandant, als ich ihm die Meldung von Sueida zurief,„jetzt iſt dicke Luft!! Ich bitte die Herren Offiziere zu mir. Die Kameraden der Außenforts ſofort auf ihre Plätze, die Forts werden nur auf meinen Befehl geräumt!“ Die Offiziere legten die Hand an den Helm und verſchwanden mit ihren Beglei⸗ tern auf ihre Poſten. Dann wandte der Alte ſich zu mir: „Sie bleiben im Dorf bei den Tieren, ich werde Ihnen die Treiber der Kompanie zur Verſtärkung ſenden. Falls Sie angegriffen werden ſollten, ziehen Sie ſich auf meine Stellung zurück.“—„Und die Tiere, Herr Kommandant?“ fragte ich. Der Alte ſtrich ſich den Bart und überlegte:„Hier im Fort iſt kein Platz und bei der Eskadron noch weniger, hoffen wir, daß es den Druſen nicht gelingt, durchzu⸗ brechen. Falls es ihnen doch gelingen ſollte, ſo müſſen wir Pferde und Tragtiere verlorengeben. Sehen Sie auf alle Fälle zu, daß Sie mit Ihren Mannſchaften ſich zu uns durchſchlagen.“ In Erwartung des Angriffs Damit war ich entlaſſen. Die Gefahr hatte mir meine alte Spannkraft wiedergegeben, und ich verſpürte nicht mehr den wilden Schmerz in den Eingeweiden. Bei mei⸗ nen Reitern angekommen, rief ich ſie und die Treiber des Bataillons zuſammen und machte ihnen von dem bevor⸗ ſtehenden Angriff Mitteilung. Dann begab ich mich zu Azrak Bey, um ihn zu warnen. Während er und ſeine Männer nur ſtumm den Kopf neigten, brachen die Weiber in ein jämmerliches Geheul aus; der Druſe mußte ſie fluchend aus dem Raum treiben. Azrak wurde von mir noch einmal daran erinnert, daß er ſeinen Hof unter keinen Umſtänden verlaſſen dürfte, denn die Wachen hätten Anweiſung, auf jeden innerhalb des Ringes an⸗ getroffenen Eingeborenen zu ſchießen. Der Muſtaſchar verſprach, meinem Befehle zu folgen; ich kehrte beruhigt zu meinen Leuten zurück. Ruſchdi, mein Tſcherkeſſe Dſchanch, meinte, es wäre Fort zu ſchaffen, denn er mißtraute ihnen. Leider befolgte ich dieſen guten Rat nicht und machte mir ſpäter große Vor⸗ würfe. Noch einmal inſpizierte ich die Wachen und er⸗ innerte ſie daran, daß ſie, wenn ſie aus dem Dorf ſelbſt beſchoſſen werden ſollten, ſich ſofort auf das Stations⸗ fort zurückziehen ſollten. Danach kletterte ich aufs Dach und legte mich auf meine Decken. Wunderbar glänzten die Sterne am tiefblauen Him⸗ mel, nur das Schnauben und Scharren der Tiere im Stall unterbricht die Stille. Backſchich, mein Hund, eine Miſchung von Bernhardiner, Schakal und Hyäne, aber ein zuverläſſiger treuer Kerl, der die Araber nicht aus⸗ ſtehen kann, obwohl er ſelbſt aus einem ihrer Dörfer am Euphrat ſtammt, lagert ſich neben mich auf die Decken und hebt ab und zu lauſchend den Kopf. Keiner der Männer ſchläft, die Stille wird langſam unheimlich. Ich habe das Gefühl, als wenn das Unheil immer näher käme und kann es nicht abwehren. Back⸗ ſchich ſpringt vom Dach herunter, nicht weit von uns höre ich ihn leiſe knurren, er kommt zurück und ſtößt mich jaulend in die Seite. Ich hatte ihn ſo abgerichtet, daß er, wenn er nachts einen Menſchen außerhalb des Hauſes traf, nicht losbellte, ſondern zurückkehrte und mich weckte. „Iſt gut, Alter“, ſagte ich und kraulte ihm den ſtruppigen Kopf,„ſcheint bald loszugehen.“ 1 (Fortſetzung folgt.) 5* 83 3 n 2 „ n S — dit 0 * Die Wagen der Reichsautobahn⸗Bühne bringen den Arbeitern an den Reichsautobahnen Unterhaltung. je Melodie der Arbeit ſchwingt in tauſendfältigen Akkorden: im großen Fabrikſaal und Laboratorium, im kleinen Näherſtübchen und elegant eingerichteten Direktionsbüro, im werden⸗ den Haus und verſchwindenden Abbruch, auf der Straße und auf dem Felde, in der Stadt und im Dorf. Die Eſſen rauchen in Deutſchland wieder. Millionen Hände formen, Millionen Köpfe denken.„Vorwärts!“—„Aufwärts!“ lautet die Parole. Die Freude am Schaffen iſt wiedergeboren. Im Fluge eilt die Zeit. Dem Mittag folgt der Abend, der Kraft durch Freude bringt. Feierabend! Es hat einmal eine Zeit gegeben, die nur das Wort Feierabend kannte. Aber es war kein Feierabend des Frohſinns, ſondern ein Feierabend der Sorge. Es war zeitlos lang, daß die Feuer in den Ofen erloſchen und die Schrauben der Maſchinen im Roſt erſtickten. Es war ein Feierabend, dem keine Arbeit wieder folgte. Er war verflucht. Ein Feier⸗ abend ohne Arbeitsfolge iſt kein Feierabend. Er iſt kaum wiederzuerkennen, der Feier⸗ abend im Dritten Reich. Hundertprozentig beſchert er dem Arbeiter der Stirn und der Fauſt das, was früher zu genießen nur dem Wohlhabenden beſchieden war: Konzert und Theater, Kino und Tanz, Schule und Sport, Unterhaltung und Spiel. Da ſtehen die Männer der Reichsauto⸗ bahnen. Sie haben tagsüber ſchwer ge⸗ arbeitet. Sand und Steine gefahren, Bäume gefällt und Felſen geſprengt. Nicht einer den Geſprächsſtoff der Arbeiter. Durch die Lande fährt neuerdings auch der Wagen der Reichstheaterbühne. Er bringt überallhin ein reichhaltiges Varietéprogramm, das viel Luſt und Freude verſpricht. Es ſind bei⸗ leibe keine Dilettanten, die da ihr Können zeigen; Künſtler von Ruf und Namen ſetzen ſich für den Feierabend des ſchaffenden Volkes ein und zeigen das Beſte. Der frohe Feierabend ſchwingt durch das deutſche Land. über das holperige Pflaſter des ſtillen Dörfchens rumpelt der Tonfilmwagen. Jugend ſtürmt ihm entgegen. Bäuerinnen mit aufgeſchürzten Röcken treten vor die Türen. Was gibt's? Der Die Schätze der Muſeen werden den Arbeitern erſchloſſen. iſt unter ihnen, der an das ſchwere Tag⸗ werk zurückdenkt; denn Freude ſteht bevor. Dort unten im Dorf, wo die Baracken ſtehen, hält der Wagen, die Bühne der Reichsautobahnen. Die Schauſpieler und Schauſpielerinnen bereiten ſich für die Auf⸗ führung am Abend vor. Dann ſtrömt alles in den ſchnell, aber liebevoll hergerichteten Saal mit der proviſoriſchen Bühne. Und nun erlebt der Arbeiter einen Abend der Entſpannung und der Freude, einen Feier⸗ abend, der feſtlicher Ausklang iſt. Wochen⸗ lang füllt eine einzige Feierabendgeſtaltung 8 Wagen hält vorm Krug. „Heute abend gibt's einen Tonfilm zu ſehen, der Otto Bellmann heißt“, lacht der Mann vom Führerſitz her⸗ aus. Vorführer und Aſſiſtent bauen im Saal die Tonfilm⸗ apparatur auf. Die weiße Wand wird über die Bühne geſpannt, die eiſernen Ofen werden geheizt, die Stühle zurechtgeſtellt und— das Spiel kann beginnen. Nach Feierabend erlebt der Land— mann die Segnungen der großen Stadt, ſieht in der Wochenſchau die weite Welt mit ihren Geſchehniſſen, im Kulturfilm das Werden und Wachſen eines Hühnchens im Ei und anſchließend den Film, der ihn ganz gefan⸗ gennimmt. Bühnen rollen von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt. Operetten ſchenken Frohſinn, klaſſiſche Luſt⸗ ſpiele Erheiterung, Schau⸗ ſpiele ernſte Beſinnlichkeit uſw. Unzählige von Künſt⸗ lern der Landesbühnen ſorgen für eine feſt⸗ liche Feierabendgeſtaltung, die nicht nur einen Abend füllen, ſondern darüber hin⸗ aus dem Leben einen reichen Inhalt geben, die das Gemüt veredeln und den Menſchen emporheben in die Sphären edelſter Kunſt. Auch der Familienſinn wird durch die Pflege des Feierabends gefördert und in neue Bahnen gelenkt, denn die heutige Feierabendgeſtaltung knüpft die Familien⸗ bande feſter. Wochenlang freut ſich das Ehe⸗ paar ſchon auf die kommende Veranſtaltung, F 1 n Grunde 18 F. U.aten haltig, Siel duc Miesen ſu deu Aabeiles Der Siu cle Jeieabeuclgeolalidag die gemeinſam beſucht wird und hinterher Geſprächsſtoff für viele Abende in Hülle und Fülle gibt. Theater und Konzert wecken gemeinſame Intereſſen, von denen ſie vor— her keine Ahnung hatten. Das gemeinſame Erleben verjüngt die angeſtaubten Gemüter und erſchließt neue Freuden. Heute abend iſt ein großes Konzert in der kleinen Stadt angeſagt. Eine SA.⸗ Kapelle ſpielt. Das Pro⸗ gramm bringt Lieder ſo- e wie Märſche, Opernmelo— 1 dien und Serenaden, Haydn, 5 und Schulenburg. Das iſt ein Genuß, den ſich keiner entgehen läßt. Er läßt die Herzen höher ſchlagen und den Kummer des grauen Alltags vergeſſen. Muſeen und Kunſtaus⸗ ſtellungen: Der Arbeiter wußte einſt nur vom Hören— ſagen, daß ſie auf die Be— ſucher warteten, auch auf ihn. Die Schätze ſtanden einſam und lockten beſten— falls Kenner herbei. Und im genommen ſehnte ſich auch der Arbeiter danach, an dieſen Schätzen ſein Wiſ⸗ ſen zu bereichern, ſeinen Geiſt zu bilden. Heute wan— dert er durch die Muſeen, ſachkundige Führer ſtehen Frohen und beſinnlichen Feierabend ſchenken die ſtändigen und fahrbaren Theater. ihm zur Seite, die Schätze werden lebendig und ſprechen zu ihm, eine Stunde wird zum Erlebnis, zum wahren Feierabend, der Ausruhen und Vorbereiten zugleich iſt. Jede Stadt, ja manches Dorf hat ſeine Bibliothek, die heute ein wichtiger Helfer in der Feierabendgeſtaltung des arbeitenden Volksgenoſſen iſt. In den größeren Städten, in denen Leſeſäle zur Verfügung ſtehen, ſieht man den Arbeiter ſeinen Feierabend hinter Büchern machen; wo der Raum nicht ausreicht, vornehmlich in den kleinen Orten, da holt er ſich ſeine Bücher, die er in den Mußeſtunden lieſt und das Geleſene mit Bedacht und Sinn verarbeitet. Auch hier wird ihm und ſeiner Familie, die teilhat an dieſen Stunden, der Feierabend zum Er— lebnis. Nach des Tages Laſt und Mühen wird überall der Feierabend zur wirklichen Feier. In Leſeſälen und Bibliotheken findet der Arbeiter Unterhaltung und Wiſſen. Und mag die Gemeinde noch ſo klein ſein, die Feierabendgeſtaltung findet überall Ein⸗ gang. Weil der deutſche Arbeiter aus ſich heraus einem ſinnvollen Feierabend zu⸗ gänglich iſt, und weil Volksgenoſſen ſeinen Wunſch zu leiten verſtehen und ihm An⸗ regungen geben. Da hat ſich eine Gruppe gebildet, die nach Feierabend den Volkstanz pflegt, Freude am Reigen der Vorfahren empfindet und längſt vergeſſenes Volksgut aus der Truhe der Vergeſſenheit wieder hervorholt und zu neuem Leben erweckt. In einer an⸗ deren Stadt wird die Freude an der Leibes⸗ übung geweckt, Muſik dient nach Feierabend den Muſen des Frohſinns, Lieder zur Laute werden geübt, ganze Mandolinenorcheſter ſpielen ein Konzert auf. Tauſend Dinge gibt es, die die Abende verſchönen helfen, den Menſchen wieder zum Menſchen führen, Gegenſätze über⸗ brücken und ein feſtes Band um alle Brüder ſchließen, die ſich Deutſche nennen. Das Wort„Feierabend“ hat wieder einen frohen Klang. Freude jauchzt in ihm und Froh⸗ ſinn, die Kraft zu neuer Arbeit ſchaffen. Walter Schumann. Fröhliche Leibesübung gehört heute zum Feierabend des Arbeiters. Photos: Bittner(2), Weltbild(1), Grimm(1), Scherls Bilderdienſt(1)— M. ——— — ———— —— 0 0 1 1 1 S — — N eee ee (6. Fortſetzung.) Groß und zwingend erhob ſich in Walter die ver— nichtende überzeugung, daß es letzten Endes ja gar nicht die Ehre des alten Mannes war, die den heißen Ver— geltungswillen aus den dunklen Urgründen ſeiner Seele immer von neuem in ihr aufpeitſchte, ſondern eine gren⸗ zenloſe, würgende Eiferſucht, die oft wie ein entfeſſeltes Feuer durch ſeine Glieder ſchlug und alle ruhige Be⸗ ſonnenheit, alle Klarheit und Freiheit des Denkens in ihren Flammen verzehrte. Auch an Axel waren die letzten Tage nicht ohne tiefe⸗ ren Eindruck vorübergegangen. Die Auseinanderſetzung mit Walter hatte ihm ſelbſt noch einmal mit aller Schärfe vor Augen geführt, wie eng ſeine eigene Zukunft mit dem Geſchick des künftigen Schwiegervaters verbunden war, vor allem, wenn ſich wider alles Erwarten die Ausſichten der amerikaniſchen Spekulation noch in letzter Stunde ins Gegenteil ver— kehrten und der Geheimrat ſich unter dem Druck der äußerſten Not doch vielleicht noch entſchloß, das Familien⸗ vermögen in Anſpruch zu nehmen. Mit kaufmänniſcher Ruhe und Gelaſſenheit zog er die Bilanz ſeiner Zukunftsmöglichkeit. Gab Hilde, worin er mit Walter durchaus einer Meinung war, auf Bitten des Vaters ihr Geld in die Fabrik, ſo hatte ſie für ihn gerade den Wert verloren, um deſſentwillen er ſich einſt überhaupt nur zur Werbung um ihre Hand entſchloſſen hatte. Und ebenſowenig zweifelte er bei ſeiner Kenntnis von Evas Charakter daran, daß auch dieſe ſich nicht einen Augenblick lang beſinnen würde, im Notfalle ihrem Manne das ganze ihr einſt übereignete Kapital unver⸗ züglich wieder zur Verfügung zu ſtellen. Ein Taumelgefühl ergriff den kühlen Rechner, der Boden ſchien ihm unter den Füßen zu wanken, wenn er dieſen Gedankengang immer wieder bis zu Ende durch⸗ dachte. 5 Was würde die Zukunft bringen? Schon in den nächſten Wochen mußte die Entſchei⸗ dung fallen, ob ihm und der Frau, die er über alles liebte, ein abermaliges Hinabgleiten in dunkle, unbekannte Lebenstiefen, in die Kleinheit und Beſchränktheit jener Verhältniſſe beſchieden war, aus denen ſie erſt durch Evas Heirat um den Preis ihres Lebens- und Liebesglückes zu dem äußerlichen Glanze der Gegenwart emporgeſtiegen waren. 8. Kapitel. „Liebſter Axel!“ Was habe ich Dir getan? Warum kommſt Du nicht mehr zu uns? Ich fürchte mich ja beinahe ſchon, Dich an⸗ zurufen. Nirgends biſt Du mehr zu erreichen, und zu Dir ſelbſt wage ich mich nicht mehr. Ich habe eine ſo törichte Angſt, daß jeder Schritt von mir heimlich belauſcht und beobachtet wird. Darum, wenn Du es irgend ermöglichen kannſt, ſei heute abend hier draußen. Hilde iſt in der Stadt zum Geburtstag ihrer Freundin. Laß mich nicht vergebens warten. In Liebe Deine E.“ Axel hatte Evas Brief bei der Rückkehr aus der Fabrik zu Hauſe vorgefunden und war gleich mit ſeinem Auto nach dem Grunewald hinausgefahren. Gott ſei Dank, endlich traf er ſie allein! Seit Tagen ſchon hatte er ſich beharrlich in der Stadt gehalten, nur um einem Zuſammenſein mit Hilde aus dem Wege zu gehen. Es war ihm in letzter Zeit immer ſchwerer gewor— den, den rechten Ton im Verkehr mit der Braut zu finden, in einer geheimen Furcht vor dem ruhig forſchenden Blick ihrer reinen Augen. Er ſagte ihr immer wieder, daß es nur die große Arbeitsüberlaſtung ſei, die ihn in ſeinem Weſen jetzt oft ſo kühl und undurchdringlich erſcheinen laſſe. Er vertröſtete ſie ſtets von neuem auf eine Zukunft, an die er ſelbſt jeden Glauben verloren hatte. Er kam ſich ſo verächtlich vor, wie er ſich an dem Vertrauen des ihm ſo ganz ergebenen Mädchens verging. Und doch konnte er nicht anders. Die Sehnſucht nach Eva wuchs täglich quälender, heißer, je länger er ſich ſelbſt das Martyrium einer frei— willigen Trennung auferlegte.— Es dämmerte ſchon ſacht. Am Nachmittag hatte es wie in letzter Zeit faſt täg— lich wieder lange und ſchwer gewittert. Nun gegen Abend dampfte der ganze Parkgarten in dem allmählichen Erſterben des heißen Julitages, und eine laue, köſtliche Friſche, ein Duft von naſſen Gräſern und Blumen wogte von den Rabatten des Springbrun— nens würzig herüber. In Evas weißer Villa ſtanden alle Fenſter weit 28 geöffnet.. Dahinter lohten die rieſige glührote Fackeln. Alles ſchien Licht und Luft geworden. Nähe und Ferne verſchwammen langſam in violettem Duft.—— Axel ſtieg die große Verandatreppe hinauf und wandte ſich dann von der Diele ſogleich Evas chineſiſchem Salon hinüber. Die hoffende Unruhe überſtrömte ihn auf einmal wie ein Fieberſchauer. 0 großen Kiefernſtämme wie 2 2 f 8318 5 ee eee eee eee ee eee ee EN NA nach cem Gl 1 ANS SCH Und dann ſtand er auf dem ſpiegelnden Parkett, und all die zarten Farben der zierlichen Möbel und ſeidenen Tapeten, die ganze wunderbare Symphonie der bunten Chinaornamente verſchwamm vor ſeinen Augen zu einem geſtaltloſen Nichts. Er ſah nur Eva, die an einem der offenen Park- fenſter wie in einem natürlichen Rahmen lehnte. Der letzte Glanz des Tages umgoß ſie mit einem zitternden Lichte, das ſich in dem Blond ihres Haares wie in einem Goldnetz fing und den roſigen Fleiſchton der Wangen von einer faſt unwirklichen Durſichtigkeit erſcheinen ließ. „Eva!“ Er hatte ihre Hände ergriffen, ſein ſchönes, erregtes Geſicht war ganz nahe dem ihren. Was hatte er mit ihr nicht entbehrt. Acht ganze, lange Tage! Und dann auf einmal umfing er ſie und ſuchte in Angſt und Glück ihre friſchen, feſten Lippen. Nach langen Minuten erſt machte ſie ſich wieder frei. „Sei vernünftig, Axel!“ bat ſie leiſe.„Wenn jemand kommt!“. Er ſchüttelte den Kopf. „Ich kann heute nicht anders, Eva! Nie habe ich es ſo gefühlt, was du mir biſt, wie heute abend! So möchte ich dich haben und halten! Immer und ewig!“ Seine Augen liebkoſten ihr Geſicht, das ſo weich und voll ſüßer Zärtlichkeit war. Und ſie ſchmiegte ſich feſter in ſeinen Arm; das feſſelloſe Gefühl in ihr berauſchte auch ſie, daß ſie ihm immer wieder den Mund bot und ſeine Küſſe wie ein betäubendes Gift in ſich hineintrank, willenlos, mit heiß verſchleierten Sinnen. „Komm!“ ſagte ſie endlich.„Wir wollen hier heraus, irgendwohin! Nur fort aus dieſem Gefängnis!“ Dann traten ſie auf die Terraſſe und gingen durch einen Laubengang zur Delbrückſtraße hinüber. Der Zauber des Abends ſpann leiſe ſeine Kreiſe. Die köſtliche Friſche der Luft ſtrich wie mit liebkoſen⸗ den Händen über ihre heißen Geſichter, daß alles, was an Not und Sehnſucht in ihren Seelen gebrannt hatte, plötz⸗ lich unterging in dem großen Glücksgefühl des Bei⸗ einanderſeins. An der Ecke der Königsallee hemmte Axel ſeinen Schritt. „Wo wollen wir hin?“ Sie ſah lächelnd zu ihm auf. „Mir iſt's gleich, laſſen wir uns treiben! Wie einſt!“ Ein einſames Auto ſchoß an ihnen vorbei nach Hundekehle hinab. „Nicht dorthin!“ bat ſie dann haſtig, in einer jäh auf⸗ blitzenden Erinnerung an die Nacht mit Walter. Das erſte rote Dämmern der Frühnacht war unter⸗ des langſam hereingeſunken, daß ihnen alles ringsum ſo merkwürdig fremd, faſt traumhaft erſchien. Die ſchweigenden Landhäuſer unter Bäumen und Büſchen wie begraben. Zuweilen ein See, opalfarben ſchimmernd und von einem weißen Brückenbogen kühn und doch anmutig überſchwungen. Eine Tannenallee, die in ernſter Feierlichkeit auf ein verwunſchenes Schlößchen zu führen ſchien. Heimlich, verſchwiegen alles! „Verbotene Gärten!“ ſagte Axel leiſe, auf ein dunkles Laubtor weiſend. 2 a „Lebſt du für mich nicht auch in ſolch einem verbotenen Garten?“. 5 8 Sie legte ihm im Weitergehen die Hand auf den Mund. „Sprich nicht davon, Axel! heute!“ 1. g. Mit einem ſehnſüchtigen Blick ſah ſie zum Himmel auf, der ſo licht und blau war wie der Mantel der jungen Gottesmutter auf alten Kirchenbildern. Irgendwo klagte eine Geige eine zärtlich-ſcheue Melodie, dazwiſchen verhaltene Klänge von Arpeggien, Lachen und Gläſerklingen. Eine Terraſſe mit plaudernden, weinfrohen Menſchen. Rote Lampen flammten über weißen Korbſeſſeln. Dann wieder Einſamkeit und Schweigen. Das Laubholz der hohen Gartenhecken ſchmolz lang- ſam zu dicken Klumpen von Finſternis zuſammen. Kein Laut weit und breit. Und doch ſchien ihnen die Welt wie erfüllt von Harfen⸗ klang und hallendem Geſang.— i Wie lange ſie ſo durch die ſtille Villenkolonie dahin⸗ gewandert waren, ſie wußten es nicht. Das Herz war ihnen ſo voll Glück, daß ſie kaum auf den Weg achteten, der ſie immer weiter durch die hohen Hallenbogen des nächtlichen Waldes führte. Zur Linken klang unabläſſig ein Wagenrollen von der Hundekehlenchauſſee herüber, und die langen Strahlen— fächer der Automobillaternen huſchten ab und zu geſpen⸗ ſtiſch zwiſchen den ſchlanken Kiefernſtämmen hindurch, daß ſie rot und braun aufzuflammen ſchienen, bevor ſie wieder in das ſamtene Dunkel der Nacht zurücktauchten. Und dann begannen ſich die grüngebetteten, weißen Landhäuſer allmählich immer enger zuſammenzuſchieben. Lange Häuſerreihen wuchſen rechts und links zum Ich bin ja ſo glücklich Himmel empor, zwiſchen denen ſich die Perlenketten der elektriſchen Lichtkugeln weit, weit entlangzogen. Das Eiſengerippe der Halenſeer Brücke zeichnete ſich ſchemenhaft in eine ferne Straßendurchſicht. Und plötzlich ſprang jäh ein blendendes Meer von Licht vor ihnen auf. Die grellbunte Faſſade des Lunaparks ſchrie wie ein gellender Fanfarenklang in die Sommernacht. Eine Kette von Autos hielt vor dem phantaſtiſchen Eingangstor und bildete ſchwarzmaſſige Flecke auf der ſtumpfen Fläche des Aſphaltpflaſters, die der Bogen— lampenſchein mit helleren Umrißlinien umgrenzte. Axel zog die Uhr. „Wollen wir noch hinein?“ Eva nickte; eine heiße Abenteuerſucht leuchtete aus ihren Augen. Axel erſtand zwei Karten, und ſie drängten ſich im Zuge der Menge, die trotz der vorgerückten Abendſtunde noch immer unabläſſig an dem purpurbefrackten Portier vorüberflutete, durch den ſchmalen Kontrollkaſten. Ein elegantes Pärchen ging ihnen voraus. Ein allerliebſtes Mädchen mit den Kirſchenaugen einer Murilloſchen Madonna am Arm eines glattraſierten Kavaliers mit blauem Blick und den feinen Händen einer alten Raſſe. „Guten Abend, Frau Luna“, trällerte ſie leichtſinnig und wiegte ſich in den weichen Hüften, daß der weite Seidenrock wippte. „Wer doch einmal ſo ſorglos vergnügt ſein könnte!“ ſagte Eva leiſe. Axel lächelte. „Wir wollen ſie uns zum Muſter nehmen! hören uns ja ein paar lange Stunden!“ Glücklich wie zwei ausgelaſſene Kinder tummelten ſie ſich durch das ſinnverwirrende Gewühl des rieſigen Weltſtadtjahrmarktes. Sie ſahen in die nickenden, ſchaukelnden Taumel⸗ wogen der franzöſiſchen Tanzſalons. Sie ſtanden vor dem mächtigen Felſenproſpekt, auf dem die roten und grünen Drachenwagen, mit Menſchen vollgeſtopft, von Berg zu Tal und von Tal zu Berg ſauſten. Eva war ganz betäubt von dem unaufhörlichen Knallen und Raſſeln der Schießbuden und Karuſſelle, dem Kreiſchen und Johlen der radauluſtigen Zuſchauermaſſen, wenn ſich das Boot der Waſſerrutſchbahn in die flim⸗ mernden Fluten warf und in einem einzigen Augenblick in einer hochaufſchäumenden Bahn bis zum Ende des mächtigen Sandſteinbaſſins vordrang. Dann ſaßen ſie auf der Terraſſe des Weinreſtaurants, zu dem auf beiden Seiten gewaltige Granitſtufen wie zur Höhe des Parthenons emporführen. Tauſende und aber Tauſende von Glühlampen um⸗ rankten die breiten Treppen und barocken Turmbauten mit den ſpitzen Magiermützen aus buntſchillerndem Glaſe. Tief unten dehnte ſich der Halenſee wie eine Schleppe von ſchwerer, paillettenbeſtickter, ſchwarzdunkler Seide. Eine Leuchtfontäne warf ſeltſam iriſierende Waſſer⸗ ſtrahlen in den funkelnden Lichterkranz, und über dem Ganzen klagten und jauchzten die weichen Weiſen eines Wiener Orcheſters hinaus in den Traum der tiefen, blauen Julinacht. Axel hatte auf der Terraſſe in der vorderſten Reihe einen Tiſch gewählt und verhandelte mit einem der laut⸗ los gleitenden Kellner. Dann ſaßen ſie eine Zeitlang ſchweigend und ſchauten auf das unabläſſige Auf und Nieder der Terraſſenauf⸗ gänge. Eine bekannte Schauſpieterin hatte am Nachbartiſch Platz genommen; ihr girrendes Lachen klang zuweilen durch die verflatternden Takte der Muſik, wenn ſie den ſtolzen Carmenkopf über den Sektkelch neigte. Ein älterer, ſtarker Herr mit dem Geſicht und dem Gebaren eines öſtlichen Geſchäftsmannes ſaß ihr zur Seite und ſchob ihr hin und wieder ſeine haarige Pranke ver⸗ ſtohlen über die reizende, juwelengeſchmückte Kinderhand. Die rotbeſchirmten Lampen warfen einen weichen Dämmerglanz über die weißen Damaſtgedecke der end— loſen Tiſchreihen, zwiſchen denen die Kellner die Farben⸗ karten ihrer Speiſenbretter mit dem ſchreienden Kardinal⸗ rot der Hummerſcheren und den ſtumpfen, hellgrauen und grünlichen Körpern der Fiſche hoch über einem Meer von Köpfen und Hüten balancierten. Eva aß mit dem ganzen Appetit der Jugend von den Köſtlichkeiten der Tafel, die Axel für ſie auftragen ließ. Auſtern und blaue Forellen, zu denen ein uralter Steinberger Cabinet wie dickes, bernſteinfarbenes Ol in den hellwandigen Römern floß. „Wie haben wir früher einſt die reichen Leute um all dieſe Genüſſe beneidet!“, meinte ſie nachdenklich, als jetzt zu der jungen Hamburger Gans ein blutroter Burgunder erſchien, deſſen erſtes Glas wie eine ſchmeichelnde Flamme durch die Kehlen glitt.„Du verwöhnſt mich viel zu ſehr! Zu ſo ſpäter Stunde noch ein ſolch üppiges Eſſen!“ Axel lächelte müde. „Laß nur, Kind, die Nacht iſt noch lang für mich! Oder glaubſt du, daß ich ſchlafen kann nach dieſem Tag?“ Eva neigte zuſtimmend den Kopf. „Armer Kerl“, ſagte ſie,„und doch geht es dir noch hundertmal beſſer als mir! Denn du biſt frei, ich aber hänge an tauſend Ketten. Ich kann dir ja gar nicht ſagen, wie mir heute davor graut, nach Hauſe zurück⸗ zukehren. Zu dem alten Manne, zu all dem, was mich dort feſſelt!“(Fortſetzung folgt.) 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In Unabhängigkeit regierte Taſſilo ſeine bayeriſchen Lande bis der Karoli ger nach der Niederwerfung Aquttaniens, nach der Entthronung ſeines Schwiegervaters Deſiderius, des Königs der Lom⸗ barden, nach der blutigen Demütigung der freien Sach⸗ ſen in ſeinem Eroberungsdrang und Ausdehnungsbedürf— nis auch dem bayeriſchen Herzogtum das Todesurteil ſprach. Taſſilo wurde vorgeworfen, ſein H rzogtum unab⸗ hängig von Karl regiert und zur Wahrung ſeiner Selb— ſtändigkeit Verbindungen mit anderen Mächten geſucht zu haben. Auf der Reichsverſammlung zu Ingelheim a. Rh. im Jahre 788 wurde Taſſilo wegen dieſen als Hochver⸗ rat gewerteten Regierungsmaßnahmen verurteilt, er und ſeine Familie entthront und ins Kloſter Lorſch verbannt. Im Jahre 788 mußten Taſſilo und ſein Sohn Theodor den Thronverzicht im Kloſter Lorſch ausſprechen Mönche werden; ſeine Gemahlin, die Herzogin berga und alle Töchter wurden Nonnen. Damit wir Familie endgültig ausgeſchaltet.„Verſchwunden h Kloſtermauern“. Dieſer in Lorſch geendete Taff iſt der Begründer der Abtei Kremsmünſter. Im Jahre 777, einige Jahre nach der Begründung der Lorſcher Abtei, wurde von ihm Kremsmünſter geſtiftet. Die Stiftungsurkunde Taſſilos wird heute noch dort aufbewahrt. Im Gegenſatz zu Lorſch hat Kremsmünſter alle Stürme der Zeit über⸗ wunden und ſich aus allen Wirrniſſen immer wieder zu neuem Glanze erhoben. Die Stiftung diente zur Kolo— liſierung der Oſtmark; hier mußten weite Strecken mi Sumpf und Moor, ſowie ungeheure Waldungen in Ber— gen und Täler urbar gemacht werden. Wie Lorſch, ſo wurde auch Kremsmünſter in Kakolingerze er Neichs⸗ abtei erhoben. In den folgenden Jahrhunde en erwies ſich die Abtei als ſtarle Stütze des Deutſchtums gegenüber den ſlawiſchen Emfällen aus dem Oſten. In den Jahren 907 bis 913 wurde Kremsmünſter von den einfallenden Ungarn hart bedrängt und zerſtört. 1013 erſcheint es wieder als ſelbſtändige Abtei. Streitigkeiten der Mön⸗ che, die Lorſch im 13. Jahrhundert erſchütterten und aus denen die Lorſcher Abtei ſich niemals wieder erholen lonnte, blieben Kremsmünſter erſpart. Daher kommt es, daß Kremsmünſter bis auf den heutigen Tag ſeinen Ruf als wiſſenſchaftliche Lehranſtalt bewahrt hat. Um 1644 wurde ſein Gymnaſtum gegründet. Heute hat es noch eine phitoſophi heologiſche Fakultät, eine adelige Rit⸗ terſchule und ſeit 1743 beſitzt es eine eigene Sternwarte. Von dem Neichtum ſeiner Vibliothek zeugt die dem Füh⸗ rer überreichte Handſchrift. Dies zeigt aber auch den Verluſt an, den unſerer Heimat durch die Verſchleude⸗ rung des Lorſcher Beſſtzes zugefügt ward. Um die Schätze einſtigen Lorſcher Bibliothek heute zu beſichtigen, muß man nach London ins Britiſche Muſeum, zur Wie⸗ ner Hofbibliothek, nach Rom in die Vatikaniſche Biblio⸗ thek oder, um das wertvollſte Stück der Lorſcher Buch⸗ zu bewundern, den„Goldenen Kodex“, ein Buch, eute ein Millionenbetrag in Mark ausmacht, u nach Karlsburg in Siebenbürgen wandern. Uns blieben nur Ruinen, die wir auf heimatlichem Boden pflegen wollen, die uns auch ſo manches zu er⸗ ählen vermögen und ein Bild geben von dem Kultur⸗ chaffen unſerer Vorfahren. iſt. 7 Wegefk⸗ ſefnes o kuſtenkarſſchen Charakters folge es hier im alten Wortlaut: 8 5 Heiratsgeſuch (Wochenblatt f. d. Kreis Heppenheim Nr. 23, 1837) Ein Kauf- und Handelsmann aus einem ſehr an⸗ mutigen und beſuchten Städtchen im Odenwalde, dem vor einem Jahre der Tod ſeine liebevolle Gattin von der Seite riß, und ſeitdem in tiefer Trauer lebte, ſucht auf die fernere Dornenbahn ſeines Hierſeins eine andere Lebensgefährtin.— Da derſelbe ein Mann vom Stande, noch jung und von ſchönem Körperbau iſt, ihm ſeine Frau nur drei Kinder hinterlaſſen hat, und ſeine Geſchäfte, wie na⸗ mentlich das Salzauswiegen, mit vielen Arbeiten ver— bunden ſind, unausſprechliche Liebe aber im voraus verſichert, ſo macht er Anſpruch auf ein Frauenzimmer, welches im Rechnen und Schreiben ſo bewandert iſt, daß es im eventuellen Falle ſeine Kaufmannſchaft perjodiſch verwalten kann, den Haushalt und die Kin— dererziehung zu führen gut verſteht, und Grazie der weiblichen Decenz beſitzt; aber in keinem Falle darf dasſelbe aus dem Bereiche der Blocksbergkandidatinnen oder der Coquetterie ſein. Frankierte Briefe unter der Adreſſe A. D. i. L. hat die Redaktion des Blattes die Güte weiter zu be⸗ fördern.“ 8 5 Hierher gehört auch eine, in unſerem Blatte zwar Einſicht von der fraglichen Seltenheit zu überzeugeif. Heppenheim, den 7. 10. 1834. n Friedrich Weiherich, Wirt. Aber ſchon damals konnte man die Lieblichkeit un⸗ ſerer Landſchaft nicht ungetrübt genießen, wie wir aus einem luſtigen Eingeſandt in Nr. 32 aus 1839 erfahren: „Wie wir hören, wird„der naturhiſtoriſche Verein am rechten Ufer des Erbachſtromes“ eheſtens einen Preis von 50 Dukaten für das vorzügliche Mittel zur Verbeſſerung der Schnackenzucht— d ch. zur Vermeh⸗ rung der Schnacken und zur Verfeinerung ihres wohl⸗ tuenden Stiches— ausſetzen. Wir glauben dieſe wich⸗ tige vorläufige Notiz den zahlreichen Verehrern jener lieben Tierchen nicht vorenthalten zu dürfen. Mehrere Schnackenfreunde“. Noch andere, ſchlimmere Sorgen ließen den Heppen⸗ heimer Lokalſtolz nicht ſchlafen: Die Vorrangfrage zwi⸗ ſchen Heppenheim und Bensheim. Es entſtand gerade damals der Wochenmarkt in Heppenheim. In der Freude des großen, die Stadt fördernden Ereigniſſes wird im Wochenblatt die Marktgründung in Form einer kleinen tragikomiſchen Oper gefeiert. In dem Stück erſcheint ſelbſtverſtändlich auch ein Bensheimer, und was er ſpricht, ſei hier geboten:(vom 5. Februar 1838) „Em Bensheimer naht ſich mit zögernden Schritten und Gebärden der Verwunderung. Nachdem er eine Zeitlang ſtarr und ſprachlos vor Erſtaunen dageſtanden, beginnt er: 75 Dr. Eduard Berlet. nur als Kurioſum angeführte, aber dennoch damals zeit⸗ Darf ich meinen Augen trauen, gemäße Geſchäftsempfehlung eines Engländers, die eben⸗ Daß„was ſie ſo lebhaft ſchauen, 1 jtung alls als Heiratsgeſuch endet. Sie lautet: Nicht der Hölle Blendwerk ſer? Humor aus einer alten Zeitung fals ais ec ee En w. ; 8 5 Einen Wochenmarkt dahier „John Hopkins, Gemeindediener und Kommiſſionär, 5 8 (Schluß). zes, aber auch voll ernſter Moral. Hier nur Einiges daraus: „Es ſteht zwar geſchrieben:„Mann und Weib sollen ſein ein Leib“, und es iſt dies eine gar ſchöne Regel. Was den Mann freut, ſoll auch die Frau freuen, was ihn betrübt, ſoll auch ſie betrüben; wer ihn ſchilt, ſoll auch ſie ſchelten; wer ihn ſchlägt, ſoll auch ſie ſchla⸗ gen(?). Doch gibt es gar zu viele Gatten und Gattin⸗ nen, die von dieſem Einen Leib nichts wiſſen wollen. Am Guten, ja da nehmen ſie wohl halb Part, und ſo em Brätchen, ſo ein Kaffeechen ſchmeckt auch gar zu gut an der Seite des liebenden Gatten. Iſt jedoch das Brätchen verzehrt, das Kaffeechen geſchlürft, und es folgt ein Trank voll bitteren Wermuts— da zieht dann mancher Gatte und manche Gattin den verwöhn⸗ ten Mund zurück. Ja, Proſte— Mahlzeit! So bilden ſich Wolken am Ehehimmel, anfangs klein und unbe⸗ deutend, dann größer und immer größer, ſchwärxzer und immer ſchwärzer, bis das Gewitter zum Ausbruch lommt. Geht nur an mancheſt Häuſern vorüber(ihr ſchönen Heppenheimerinnen) ſel's in der alten Stadt, oder im Ararat—, da könnt ihr hören, wie's drinnen donnert, und wie i jener Eine Leib manchmal ſpektakuliert, daß man mei nen möchte, es ſeien ihrer fünfzig im Hauſe.—“ n Auch wird hier der Spruch: Du ſollſt Deinem Mann untertan ſem, zur Beherzigung empfohlen. Auf dieſen witzigen und moraliſierenden Artikel hin gab es in Heppenheim anſcheinend ein Revolutiönchen, da manche ſich perſönlich getroffen fühlten. In der nächſten Nummer des Wochenblattes(hier nur im Auszug wieder⸗ gegeben) hören wir deshalb: „Sie ſammelten ſich in Maſſe an den Brunnen, auf dem Markt und an anderen öffentlichen Plätzen, ſtecken die Köpfe zuſammen und fragen mit geheimnisvoll be⸗ denklichen Mienen: Haſt du's auch ſchon geleſen, wie man uns foppt, wie man uns ſchilt und ſchlägt, wie man uns das Kaffeetrinken zum Vorwurf macht uſw. Iſt das eine Art, Heppenheim in den Ruf zu bringen, als gäbe es darin täglich 100 eheliche und häusliche Donnerwetter, während man doch nur höchſtens 50 zu hören das Vergnügen hat?!“ Der Verfaſſer von Lieſels Brautlied ſucht ſich gegen dieſe Anſchuldigungen von ſeiten der ſchönen Heppen⸗ heimerinnen zu verteidigen„Sehr ſpa ſig ſind ſeine Er⸗ klärungen zum Spruch: Du ſollſt Denem Mann unter— tan ſein. Er ſchrerbt: „Will jedoch eine Heppenheimerin hierin den Stiel umkehren und ihren Mann unter ihre Botmäßigkeit bringen, ſo haben wir auch nichts dagegen, notabene, wenn er ſich's gefallen läßt! Ihr und ſein Name ſollen jedem zur Belohnung und Aufmunterung für Andere durch das Wochenblatt öffentlich bekannt gemacht wer⸗ den... Das Regiment des Pantoffels, zumal wenn es ein ſchöner, rot-ſafftaner, mit grüner Seide eingefaß⸗ ter iſt, ſoll ein recht ſanftes, angenehmes Regiment ſein. Wir müſſen es daher jedem Heppenheimer Manne 11 ob er auf oder unter dem Pantoffel ſtehen will“. ö Gewiſſermaßen als Krone des Ganzen, die Gemüter aufregenden Debatte, ſteht zu Ende vom Schreiber noch ein Poſtſcriptum: 5 „Da es zu vermuien iſt, daß infolge der von uns gemachten glänzenden Ausſichten und Belobungen das Pantoffelregiment nunmehr in Heppenheim allgemein eingeführt werden wird, ſo möchle es wohl keine üble Spekulation ſein, ein Lager von ſchönen, rot ſaffianen Pantoffeln mit grüner ſeidener Einfaſſung dahier zu errichten, worauf man Spekulanten hiermit noch beſon⸗ ders aufmerkſam machen wollte“. Geburts⸗ und Todesanzeigen im eigentlichen Sinn und in der heutigen Form gab es damals in unſe rem Kreiswochenblatt noch nicht. Wir finden darin lediglich eim Heiratsgeſuch, vielleicht das erſte öffentliche für unſere ganze Gegend, das ſo recht im Geiſte ſeiner Zeit verfgzt „widmet iſt. verkertigt Grabſchriften aller Arten und zu den ver⸗ ſchiedenſten Prerſen; er verſchneidet Haare, kuriert Rindvieh und bläſt den Dudelſack. Er raſiert, und jeder Kunde kann bei ihm dann Sonntags das Salisbury⸗ Journal gratis leſen. Donnerstags Abends gibt er Un⸗ terricht im Singen, wobei ſein blindgeborner Sohn den Geſang mit der Geige begleitet. Zur Probe eine Grabſchrift: a g Auf mein Weib. Zehn Jahre ward mir ein Weib beſchieden, Sie teilte mit mir Freud und Not. Da kam der Menſchenwürger Tod, Nahm ſie, ſie ruhet nun in Frieden. Als Witwer empfiehlt ſich ganz gehorſamſt Mee John Hopkins“. Gehen wir nun bel unſeren Beobachtungen der da⸗ maligen Lebensweiſe aus dem engen Kreis der Familie heraus, da finden wir den Bürger als echten deutſchen Patrioten. Da wäre vor allem zu nennen der Stolz, Bergſträßer zu ſein, d. h. Beſiedler eines ganz aus⸗ gezeichneten, ungewöhnlich ſchönen und günſtigen Land⸗ ſtriches. Dieſes Bewußtſein zeigt ſich in zahlreichen zarten Naturgedichten, aber auch in Ankündigungen von Be⸗ ſonderheiten unſerer vom Klima bevorzugten Gegend. Wir finden da in der Nr. 41 des Jahres 1834 folgende Notiz, die zugleich auch eine Geſchäftsreklame iſt: Intereſſante inländiſche Notizen. Schon von verſchiedenen Seiten hat man Nachrich⸗ ten über die wunderbare Emwirkung unſeres feurigen, wahrhaft italieniſchen Klimas auf die Vegetation in öf⸗ fentlichen Blättern geleſen. Der Unterzeichnete glaubte hierzu einen nicht unwichtigen Beitrag zu liefern, wenn er hiermit bekannt macht, daß ſein beim Hauſe ſtehender Baum gegenwärtig zum zweiten Male in dieſem Jahre die ſchönſten vollkommen reifen Birnen trägt. Daß es Frühbirnen ſind, braucht er wohl kaum zu erwähnen. Freunde der Natur, welchen allein dieſe Anzeige ge⸗ ind höflichſt eingeladen lich durch eigene Außer Bensheims Stadtreviex? Und noch ſo beſucht dabei! —— O, wie muß ich Dich bedauern Bensheim! Ach ein ſtilles Trauern Faßt bei dieſem Anblick mich! Einſam werd' ich geh'n und weinen, Keine Sonne wird mir ſcheinen, Bensheim, ich beklage Dich! (Er geht trauernd ab). Eine alte Heppenheimerin: Eetſch, eetſch, eetſch! N Ja zum Poſſen ſag' ich's Dir: Auch en Säumarkt hawe mir. Eetſch, eetſch, eetſch! In echtem patriotiſchen Gefühl lehnte man auch da⸗ mals ſchon die Ueberfülle der Fremdwörter in unſerer deutſchen Sprache ab. Allerdings erkannte man auch die Grenzen dieſer Sprachremigung, wie wir aus einem lu⸗ ſtigen Artikel in der Nr. 41 des Jahres 1837 erſehen: Deutſchtümelnde Deutlichkeit. Man ſchlug vor, folgende in der Muſik gebräuchliche Namen alſo abzuändern: Konzert— Klangmacher werlerei, Komponiſt— Tonſatzwerker, Symphonie a Zuſammenklangwerk, Harmonieſatz— Klangmacheſatz, Konzert— Tonſtreitwerk, Arie Luftgeſang, Terzett — Dreigeſang, Finale— Endgeſang, Violoncello — Tiefgeige, Flöte- Sochholz, Fagott Tiefholz, Sopran Höchſtgeſang, a — Dünnſang, Fuge Tonfluchtswerk, Duekt —Zböeiſang, Chor— Vollſang. Violine— Hochgeige, Baß— Grundgeige, Clarinette Hellholz, Trompete— Schmetterling, Alto Hoch⸗ ſang, Baſſo— Grundſang, Kapellmeiſter= Ober⸗ tonmeiſter, Muſikdirektor— Tonwerkordner, Kantor — Sangwerker.— Daraus ließe ſich folgender Kon⸗ zertzettel formieren: 55 Große Geſang- und Klangmachwerkerei. Erſter Teil: Zuſammenklangwerk von einem unbe⸗ Alannten Tonſatzwerker. Luftſana für Höchſtſana mit 0 4p — 9 5 ,. A 12 8 Konoba usage eee 810 Ii a u 1 pb an SGA Meda qu we Am 5. Februar begeht der Schöpfer des unſtarren Luftſchiffes, Auguſt von Parſeval, in Berlin ſeinen 75. Geburtstag. Ein Büchlein von 25 Seiten. Auguſt von Parſeval war ſchon vor der Jahrhundertwende ein bekannter Mann. Sein Drachenballon war bereits im Jahre 1897 im Heere eingeführt worden und im Jahre 1901 erſuchte der Major von Parſeval um einen längeren Urlaub. Als Grund dafür gab er den Bau eines lenkbaren Luftſchiffes an. Voller Erwartung verfolgten die Behörden ſeine Arbeiten. Auch weite Kreiſe der Oeffentlichkeit intereſſierten ſich lebhaft für den Fortſchritt des Erfinders. In Augsburg ſaß nun Parſe— val mit ſeinem Helfer Bartſch von Sigsfeld zuſammen. Beide Freunde entwarfen Zeichnungen, machten Pläne und Berech— nungen. Die Arbeit ging flott vorwärts. Da brachte das Jahr 1902 Parſeval einen ſchweren Verluſt. Sein treuer Helfer Sigsfeld erlitt auf einer Freiballonfahrt in der Nähe von Ant— werpen einen tödlichen Anfall. Mit warmen Worten des Mit— empfindens und der Trauer nahm Parſeval von ſeinem Mit— arbeiter Abſchied. i Aber die Pläne für das Luftſchiff waren faſt fertig. Im nächſten Jahre reichte der Konſtrukteur ſeiner Dienſtſtelle die Entwürfe für den„P. L 1“ ein. Ein Büchlein von etwa 25 Seiten Amfang wurde es. Noch heute hat die Bücherei des Reichsluftfahrtminiſteriums dieſe Ausgabe in einem ihrer Regale ſtehen. Der Bau wurde auch unverzüglich begonnen, und ſchon das Jahr 1906 ſah das neue Luftſchiff— den lenk— daren Ballon, wie man es nannte— über der Reichshauptſtadt. „P. L. 3“ wird berühmt. Die erſten Probefahrten verliefen durchaus zufriedenſtellend, und ſchon im Jahre 1908 kaufte das Deutſche Reich das erſte Luftſchiff dieſer Bauart. Zu gleicher Zeit gingen die Patente an die„Motorluftſchiff-Studiengeſellſchaft“ über. Durch dieſe unerwarteten Erfolge war Parſepal mit einem Schlage in den Brennpunkt des Intereſſes gerückt. Bald nach dem Kauf ſeines Ballons durch das Deutſche Reich fand die Internationale Luft— fahrtausſtellung in Frankfurt a. M. ſtatt, auf der Parſeval mit einem„P. L. 3“ vertreten war. Es herrſchte Feſtesfreude in Frankfurt. Die Häuſer hatten Flaggenſchmuck angelegt und Ver— treter faſt aller Nationen waren zugegen. Am Rande der Stadt waren zahlloſe Zelte aufgebaut worden und es herrſchte ein duntes und betriebſames Leben. Die Attraktion der Ausſtellung war aber doch das Luft— ſchiff von Parſeval. Darüber war man ſich allgemein einig. Schon hatte das Schiff eine ganze Reihe erfolgreicher Fahrten Hinter ſich und immer wieder trafen neue Bitten und Aufforde⸗ rungen ein, daß es doch dieſe und jene Stadt noch beſuchen ſolle. Seit einiger Zeit munkelte man in Frankfurt, auch ein Jeppelinluftſchiff ſolle noch zu der Ausſtellung kommen. Die gerüchte verdichteten ſich immer mehr, und eines Tages erſchien uch tatſächlich„Z. L. 3“ über der Stadt und blieb auf der Ausſtellung. Ein harter Konkurrenzkampf ſetzte ein. Am die Qualitäten der Schiffe zu erproben, fand eine Wettfahrt nach Darmſtadt ſtatt. Der Führer des„P. L. 3“ gibt über dieſe diſtoriſche Fahrt folgenden intereſſanten Bericht:„Ehe noch das Zeppelinluftſchiff abgefahren war, war ich bereits mit dem „P. L. 3“ aufgeſtiegen und kreuzte mit verminderter Geſchwin— Aus der Geſchichte des Parſevalluftſchiffes Zum 75. Geburtstag des Konſtrukteurs des unſtarren Luftſchifftyps Endſpurt mit dem Zeppelin. digkeit über dem großen Flugplatz, den Augenblick erwartend, wo der Zeppelin ſich erheben würde. Als dieſer dann über dem Ausſtellungsgelände ſeinen Kurs nach Darmſtadt nahm, folgte ich mit etwa 2 Kilometer Abſtand ihm nach. Nach dem Leber— fliegen von Frankfurt verſtärkte ich die Tourenzahl der Motoren und merkte hierbei, daß wir dem Rieſenſchiff erheblich näher kamen. Als ich dann die Motoren auf die größte Tourenzahl brachte, gelang es dem Parſeval mit ziemlicher Leichtigkeit, an dem„Z. L. 3“ vorbeizukommen und vor ihm Darmſtadt zu erreichen.“ Es müſſen für alle Beteiligten aufregende Zeiten geweſen ſein. Den endgültigen Preis für die beſte geronautiſche Leiſtung des Jahres konnte damals der Parſe val für ſich in Anſpruch nehmen. (Graphiſche Werkſtätten, M.) Notlandung in Frankfurts Straßen. Nicht immer gingen aber die Fahrten ſo glatt wie dieſe Wettfahrt. Einmal kam das Luftſchiff von einer Fahrt nach dem Taunus zurück. Die Sonne hatte auf die Gasfüllung un— günſtig eingewirkt und über der Stadt Frankfurt hatte das Schiff nicht mehr die Kraft, ſich gegen eine Bö zu behaupten. Mitten über der Stadt wurde es zur Notlandung gezwungen. Aufgeregte Menſchen liefen unten hin und her. Die Straße wurde möglichſt von Fuhrwerken freigemacht und da kam auch ſchon das Schiff herab. Es gelang dem Führer noch mit knapper Not, auf einen Platz zu kommen. Bei der Landung kam auch niemand zu Schaden. Nur ließ es ſich nicht vermeiden, daß das Leitwerk des Schiffes beſchädigt wurde. Noch bei vielen anderen Fahrten hat ſich das Schiff ebenſo wie auch ſeine Nachfolger, die„Kinder“ Parſevals, bewährt. Noch viele Fahrten wurden mit Luftſchiffen des unſtarren Parſevaltyps durchgeführt, und auch noch in unſeren Tagen hat es ſeinen Platz unter der Sonne behalten. Die Militärluftfahrt Amerikas verfügt noch heute über zahlreiche unſtarre Luftſchiffe und faſt alle Reklame- und Sportluftſchiffe ſind nach einem ähnlichen Baumuſter geſchaffen. Der Schöpfer dieſer großen Idee, Major und Profeſſor Parſeval, aber lebt noch heute ſtill und zurückgezogen in ſeiner Wohnung im Berliner Weſten. Siegfried von Beöczy. Gport⸗Vorſchau Das Sportprogramm des zweiten Februar⸗Wochenendes iſt zwar nicht ſo umfangreich wie ſeine Vorgänger, wird da⸗ für aber durch das Welttreffen der Winterſportler, die 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch- Partenkirchen, in der deutſchen Sportgeſchichte ſeine„Verewigung“ finden. Un⸗ geachtet dieſes in allen Ländern intereſſierenden Ereigniſſes werden in den deutſchen Gauen die Fußball- und Handball⸗ Meiſterſchaftsſpiele, die zum Teil entſcheidende Bedeutung haben, fortgeſetzt. Sonſt weiſt das Programm im Dreiländer⸗ turnier der Ringer und UCJ⸗Kongreß noch zwei bedeutungs⸗ volle Veranſtaltungen auf.— Im Winterſport überragen die 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen alles bisher Dageweſene. Ob in Chamonit 1924, in St. Moritz 1928 oder Lake Placid 1932, Garmiſch⸗Partenkirchen übertrifft ſie alle in der Zahl der einzelnen Teilnehmer und der teilnehmenden Nationen. Rund 1600 Winterſportler aus 28 Nationen, darunter viele, die erſtmals eine Winterolympiade beſchicken, geben ſich in Bayerns Bergen ein Stelldichein. Das Programm der erſten vier Tage, die mit dem Sonntag abſchließen, ſieht faſt ausſchließlich ishockeyſpiele vor. Die Eröffnungs⸗ veranſtaltung ging am Donnerstagvormittag im Skiſtadion vor ſich. In ununterbrochener Reihenfolge wickelte ſich dann anſchließend das Programm ab. Am Freitag wird außer den Eishockeyſpielen auf der Skiabfahrtsſtrecke ge⸗ laufen, am Samstag treten die Frauen zum Torlauf an, während am Sonntag die Männer ihren Torlaufſieger und damit auch den Kombinationsſieger ermitteln, die Bob⸗ fahrer die erſten Ausſcheidungsrennen auf der Bobbahn austragen und im Eisſtadion die Kunſtläufer und ⸗läuferin⸗ nen in der Pflicht tätig ſind. Die Eishockeyſpiele werden am Sonntag in der Vorrunde abgeſchloſſen, am Mon⸗ tag iſt Ruhe und am Dienstag beginnen dann die Zwiſchen⸗ rundenkämpfe. Deutſchlands Olympia⸗Vertretung ſpielt in Gruppe A mit der Schweiz, ASA und Italien zuſammen. Als erſten Gegner trifft Deutſchland am Eröffnungs⸗ tage Amerika im Eisſtadion zu Garmiſch-Partenkirchen. Die Ausſichten der deutſchen Mannſchaft ſind nicht ſchlecht. Die Schweiz, die ſchon einmal bei den Europameiſterſchaften von Deutſchland geſchlagen wurde, und Italien ſind unſere gefährlichſten Gegner. Das übrige Winterſportprogramm iſt natür⸗ lich ſtark eingeſchränkt. In Schonach werden die Mann⸗ ſchaften des Gaues Baden(Schwarzwald) ihren Staffelmeiſter über qmal 10 Kilometer ermitteln. Am Nachmittag des Laufes wird anläßlich des 30jährigen Beſtehens der Orts⸗ gruppe Schonach auf der Langewaldſchanze ein Springen veranſtaltet.— In Schwenningen werden, gute Eis⸗ verhältniſſe vorausgeſetzt, die badiſch⸗-württembergiſchen Kunſt⸗ laufmeiſterſchaften entſchieden und in Oberhof kämpfen die Junioren um die Bobmeiſterſchaften. Im Fußball ſtehen in zahlreichen deutſchen Gauen entſcheidende Begeg⸗ nungen bevor. In Süddeutſchland erfährt das Programm mit Rückſicht auf das in Worms zum Austrag kommende Repräſentativſpiel Südweſt— Württemberg eine kleine Ein⸗ ſchränkung, ohne dadurch aber eine Einbuße zu erleiden. In Mannheim und Nürnberg ſtehen ſogar Großkämpfe bevor, und zwar ſpielen hier SV Waldhof— VfR Mannheim und 1. FC Nürnberg— Sp⸗Vgg Fürth. Im einzelnen ſieht das ſüddeutſche Programm folgendermaßen aus: Gau Südweſt: FW Saarbrücken— Eintracht Frank⸗ furt, Union Niederrad— Kickers Offenbach. Gau Baden: VfR Mannheim— SW Waldhof, Frei⸗ burger FC— Karlsruher FV, VfB Mühlburg— Amicitia Viernheim. Gau Württemberg: VfB Stuttgart— SWFeuer⸗ bach, Sportfreunde Stuttgart— F Zuffenhauſen. Gau Bayern: 1. Fc Nürnberg— Sp⸗Vgg Fürth, Bayern München— 1880 München, BC Augsburg— Wacker München, F München— FC Schweinfurt. Im Reich ſtehen einige für die Meiſterſchaft ſehr wichtige Begegnungen zur Entſcheidung, und zwar Vfe Benrath— Fortuna Düſſeldorf am Niederrhein und Hertha BSC— Minerva 93 Berlin. Bemerkenswert iſt, daß bei dieſen Spielen die vorausſichtlichen Meiſter Fortuna und Minerva weitaus beſſer ſtehen als ihre Rivalen. Im Handball kann in zwei ſüddeutſchen Gauen die Entſcheidung fallen. In Südweſt wird Polizei Darmſtadt im Falle eines Sieges in Frankfurt gegen den FSW die Meiſterſchaft nicht mehr zu nehmen ſein und im Gau Baden verhält es ſich ebenſo, wenn Waldhof zu Hauſe gegen Ketſch erfolgreich bleibt. Die beiden württembergiſchen Titelanwärter, TV Altenſtadt und Tgeſ. Stuttgart, ſtehen vor ſchweren Spielen, während in Bayern 7 München und die Sp⸗Vgg Fürth vor neuen Siegen ſtehen. Im Rugby werden innerhalb der ſüddeutſchen Grenzen am Sonntag drer Spiele ausgetragen, und zwar treffen aufeinander TV Aſchaf⸗ fenburg— Frankfurter TV 1860, BSc 99 Offenbach— Haſſia Hanau und RG Heidelberg— Re Pforzheim. Im Ringen begann am Mittwoch in Berlin ein großes Dreiländer⸗ Turnier zwiſchen Schweden und Finnland ſowie zwei deutſchen Vertretungen. Als fünfte Mannſchaft beteiligt ſich noch eine Vertretung der Reichshauptſtadt an dieſen Kämp⸗ fen. Bei den ſüddeutſchen Mannſchaftskämpfen ſind jetzt die Begegnungen in den einzelnen Gauen ſoweit gediehen, daß am Sonntag bereits mit den Endkämpfen um die Gau⸗ titel begonnen werden kann. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. 5 Jeden Werktag wiederkehrende Programm-Nummern: 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert 1; 7 Früh⸗ nachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmel⸗ dungen; 8.05 Bauernfunk, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 10.45 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 18 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 9. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Kath. Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 10 Morgenfeier der Hitlerjugend; 10.30 Streichquartett von Mozart; 10.55 Schaltpauſe; 11 Vierte Olympiſche Winterſpiele 1936: Slalom für Herren, anſchl. Anterhaltungskonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Mittagskonzert; 13.50 Erzeugungsſchlacht; 14 Kaſperle als Theater⸗Direktor; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Kleine Muſizierſtunde; 15.30 Chorgeſang; 16 Nette Sachen aus Köln; 17.35 Schaltpauſe; 17.40 Olympia⸗Echo; 18 Schwäbiſch⸗alemanniſche Welt, Plauderei; 18.30 Ein Liedlein klingt ins Ohr; 18.55 Schaltpauſe; 19 Deutſches Volk auf Deutſcher Erde; 20 Auch die beſte Sonnenuhr funktioniert bei Sonne nur; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.20 Die letzten Meldungen und Hörberichte der 4. Olympiſchen Win⸗ terſpiele 1936; 22.40 Wir tanzen: 24 Nachtmuſik. Montag, 10. Februar: 8.30 Unterhaltungskonzert; 9.30 Zur Pſychologie der Flegeljahre; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Das kalte Herz; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 16 Bunte Muſik am Nach⸗ mittag, etwa 16.50 als Einlage: Haſt du auch bezahlt?, Er⸗ zählung; 17.20 Am Bach in grüner Aue; 17.35 Schaltpauſe; 17.40 Olympia⸗Echo; 19.45 Erlauſcht— feſtgehalten— für dich; 20.10 Tanzkapellenwettbewerb; 21.15 Alt⸗Oeſterreich, Ernſtes und Heiteres; 22.20 Die letzten Meldungen und Hör⸗ berichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 22.40 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 11. Februar: 8.30 Unterhaltungskonzert; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Die 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 11.30 Für dich, Bauer; 14 Unterhaltungskonzert, dazwiſchen: Bob⸗Rennen und Eis⸗ hockey in Garmiſch-Partenkirchen; 16 Muſik am Nachmittag, in der Pauſe: Die Arche Mario, heitere Erinnerung; 17.20 Finden Vögel wieder heim?, Kurzgeſpräch; 17.35 Schalt⸗ pauſe; 17.40 Olympia⸗Echo; 19.45 Das Neueſte vom Reichs⸗ berufswettkampf; 20.10 Lieder und Kammermuſik von Clara Faißt; 21.15 Nachtſchicht, Hörſpiel; 22.20 Die letzten Mel⸗ dungen und Hörberichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 22.40 Tanzmuſik. Mittwoch, 12. Februar: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Meilenſteine am deutſchen Weg; 11.30 Für dich, Bauer; 14 Sendepauſe; 14.20 Muſikaliſche Kurzweil; 15 Sendepauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien; 15.30 Hoorig, hoorig, hoorig iſch die Katz, bunte Hörfolge; 16 Muſik am Nachmittag; 17.20 Auf den Spuren ſüdarabiſcher Kultur; 17.35 Schalt⸗ pauſe; 17.40 Olympia⸗Echo; 19.45 Flachs in Brauchtum und Dichtung; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Geh', mach dei Fenſterl auf; 22.20 Letzte Meldungen und Hörberichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 22.40 Nachtmuſik und Tanz. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Progremm⸗ Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Sendepauſe; 11.15 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags⸗ konzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nach⸗ richten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei; 15 Zeit, Wirtſchafts⸗ meldungen, Wirtſchaftsbericht; 18 Nachmittagskonzert; 19.585 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Programmänderungen; 20 Zeit, Nach⸗ richten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 9. Februar: „6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter und Schneeberichte; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.48 Orgelchoräle; 9 Evangeliſche Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Morgenfeier der Hitlerjugend; 10.30 Chorge⸗ ſang; 11.15 Der ſchweizeriſche Dichter Ernſt Zahn lieſt; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 14 Kinderfunk; 14.45... Grand mit Vieren— oder das Kiebitzei, eine Szene, die alle angeht; 15 Deutſche Scholle; 16 Uff nach Meenz; 16.11 Damenſitzung in der Mainzer Stadthalle; 17.40 bis 18 Olympia⸗Echo; 19.50 Sport; 20 Der Ver⸗ ſchwender, Zaubermärchen; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wet⸗ ter, lokale Nachrichten, Schnee- und Sportbericht; 22.20 Die letzten Meldungen und Funkberichte der 4. Olympiſchen Win⸗ terſpiele 1936; 23 Wir tanzen; 24 Nachtmuſik. Montag, 10. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Konzert; 16.30 Jugendfunk; 17 Lieder mit Klavierbegleitung; 17.40 Olympia⸗Echo; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Und nun ge⸗ nießen Sie.., Konzert; 22.20 Die letzten Meldungen und Hörberichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 22.40 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 11. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11.30 Bauernfunk; 14.10 Opernkonzert; 15.15 Die deutſche Frau; 16 Mitten im Karneval; 16.30 Konzert; 17.40 Olympia⸗Echo; 19.45 Tages⸗ ſpiegel; 20.10 Die Landſchaft ſpricht: Kurheſſen; 20.40 Be⸗ zirksausſcheidungskampf im Tanzkapellenwettbewerb; 22.20 Die letzten Meldungen und Funkberichte der 4. Olympiſchen Win⸗ terſpiele 1936; 22.40 Wir ſpielen zum Tanz. Mittwoch, 12. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau hör zu; 11.30 Sendepauſe; 14.10 Muſikaliſcher Zeitvertreib; 15.15 20„taktvolle“ Finger; 15.30 Launiger Leitfaden für Sprach⸗ freunde; 15.45 Das aktuelle Buch; 16 Violinmuſik; 16.45 Freut euch des Lebens, Walzermelodien; 17.40 Olympia⸗ Echo; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Bunter Abend; 22.20 Die letzten Meldungen und Funkberichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 22.40 Nachtmuſik und Tanz. f 3 I 3 ————— 55 „/S ˙· w K JFC Timotheus ſitzt in der Elektriſchen— die Ellbogen feſt an die Hüften gepreßt, die Hände von ſich geſtreckt. „Ach, lieber Schaffner“, fleht er,„greifen Sie doch mal in meine rechte Jackentaſche, da iſt eine Mark drin— ich danke ſchön,— ſtecken Sie das übrige Geld wieder hinein und den Fahrſchein ſtecken Sie mir, bitte, ins Knopfloch— ich danke Ihnen herzlich— haben Sie ſich auch ein Trinkgeld abge⸗ zogen? Nehmen Sie ſich, bitte, wieder 5 Pfennig aus meiner Jackentaſche her— 8 „Sie armer Mann“, ſagt eine Frau, die ihm gegenüberſitzt,„Sie ſind ja ſchrecklich gelähmt...“ „Gelähmt? Ich? J wo! Ich habe meiner Frau Maß für ein Paar Schuhe ge— nommen und fahre jetzt zum Schuſter, und darf es nicht verlieren.“ * Schade. „Fabelhafter Reiter, der junge Stotte⸗ row, einfach verwachſen mit dem Gaul!“ „Hm— wird wohl demnächſt'ne Ope⸗ ration geben. Der Gerichtsvollzieher will nämlich den Gaul haben.“ Die lieben Kleinen. Schöne Beſcherung! Die gute Schweſter hat dem lieben Brüderchen eine Glaskugel ins Ohr hineingequetſcht. Mit zitternden Händen holt der vielgeprüfte Vater den Fremdkörper heraus. Als die Gefahr be— ſeitigt iſt, kriegt er erſt die richtige Wut: „Du nichtsnutzige Göre! Wie kommſt du denn auf ſolche Dummheit?“ „Aber Vati, ich wollte bloß mal ſehen, ob du recht haſt.“ „Ob ich recht habe?“ „Ja, du ſagſt doch immer, daß bei ihm alles zum einen Ohr'reingeht und zum anderen'raus!“ Entgegenkommend. Vater:„Ich habe jetzt keine Zeit, du be⸗ kommſt deine Prügel ein andermal.“ Kurt:„Es hat gar keine Eile, Vater.“ E Im Warenhaus. Geizhals:„Ich möchte ein Paar Hoſen— träger kaufen.“ b Verkäuferin:„Soll es etwas für den Herrn ſein?“ Geizhals:„Nein, das braucht es nicht, ich will ſie verſchenken.“ 1 Klein angefangen. Sohn:„Papa, die Leute ſagen alle, daß du ſehr klein angefangen hätteſt.“ Vater:„Ja, das ſtimmt auch! Als ich geboren wurde, ſoll ich nur vier Pfund ge⸗ wogen haben!“ Stabiles * Das Pumpgenie. „Geſtern wurde in der Stadt erzählt, du wäreſt geſtorben.“ „Und das haben die Leute geglaubt?“ „Ei freilich, warum ſollten ſie nicht?“ „Sonderbar! Ich wollte ſchon mal das Die lebende Lawine! „Wie ſchön Liebling, zu „Junger Mann, Sie haben gewagt, meiner Tochter einen Heiratsantrag zu machen, warum haben Sie mich nicht erſt gefragt?“ „Mein Gott, gnädige Frau, lieben Sie mich auch?“ wiſſen, daß uns nichts mehr trennen kann. — Kleiner Glücks⸗Unfall! „Endlich kommen wir uns näher, Fräulein Reſi!“ i „Können Sie nicht etwas ſchneller gehen, Egon, ich bekomme ja ganz kalte Füße!“ Zeichnung: Krusch „Warteſt du ſchon lange, Liebling?“ Auf dem Veſuv. c Schotte:„Wie weit iſt es noch bis zum Gipfel?“ Einheimiſcher:„Noch drei Stunden, die Lava iſt aber nadelſpitz und noch glühend „Du ſollteſt dich ſchämen, nicht zu wiſſen, was ein Elefant iſt“, ſagt Paulchen zu ſeiner kleinen Schweſter. „Na, Paulchen“, greift da Papa ein, „weißt du es denn?“ Des Na 22 Kellnern ſeines beliebt. Schniefke iſt bei den Stammlokals nicht übermäßig Wegen ſeiner ewigen Meckerei. „Zwei Eier im Glas“, beſtellt Schniefke. „Aber ich bitte mir aus, daß ſie wirklich warm ſind. Das Glas müſſen Sie natürlich auch anwärmen.“ Der Kellner kommt mit den dampfenden Eiern angeflitzt. „Na, und wo iſt das Salz?“ „Das Salz?“ grinſt der Ober. wird eben noch mal angewärmt.“ „Das Was du ererbt von deinen Vätern. Tante Anna iſt zu Beſuch gekommen. Seit langer Zeit mal wieder. „Und wie Karlchen wieder gewachſen iſt!“ ſtellt ſie feſt.„Jetzt hat er ganz die Naſe vom Großvater. Die großen Ohren — die ſind ja von Onkel Max! Die Mund⸗ partie hat er von der Mutter. Na ja, und „Und die Hoſe vom Vater“, ergänzt des Hauſes Herr. Selbſtverſorger. In der Rechenſtunde fragt der Lehrer die Kleinſten:„Deine Mutter holt für 40 Pf. Mehl, 10 Pf. Salz und 20 Pf. Ol. Wieviel muß ſie dann zahlen?“ „Nichts, Herr Lehrer!“ „Warum denn nicht?“ „Wir haben doch ſelbſt ein warengeſchäft!“ Kolonial⸗ „Fünfzig Mark ſoll das Zimmer koſten? Ihr Angebot in der Zeitung lautete doch: Zimmer für 20 und 30 Mark zu ver⸗ mieten?“ „Na alſo, mein Herr, fünfzig Mark!“ „Eine völlige Wiederherſtellung Ihrer Geſundheit iſt nur möglich, wenn Sie nicht mehr trinken.“ „Alſo unheilbar, Herr Doktor!“ * Der ganz Schlaue. Müller:„Nanu, Schulze, du läufſt mit Krücken, dir fehlt doch gar nichts?“ . Schulze:„Nee, die hab' ick doch bloß for die Elektriſche, det ville Steh'n im Wagen kann ick nich verdragen.“ * „Wie geht es Blümchens?“. „Oh, ganz gut: ſie leben von Löchern.“ „Wieſo?“ „Nun, er iſt Totengräber und ſie Kunſt⸗ ſtopferin.“ * Gute Rolle. „Ich war geſtern zur Eröffnung des— neuen Theaters. Die Akuſtik iſt ja wunder⸗ voll!“ „So, welche Rolle ſpielte ſie denn?“ . „Ich würde Erna gern heiraten, aber leider ſchielt ſie.“ „Ach ſo! Und da biſt du bange, daß ſie dich bei deinen Seitenſprüngen ertappt?“ Kindermund. Bubi:„Schau, Vater, ein Hufeiſen!“ Gerücht von einer großen Erbſchaft aus⸗ heiß!“ 5 5 Darauf flüſtert Paulchen Papa ins Ohr: Vater:„Sieh' da, mein Sohn, das hat ſtreuen, aber das hat mir niemand ge⸗ Schotte:„Das macht nichts, ich werde„Pſt, nicht meine Autorität unter⸗ die Frau Fortuna verloren!“ glaubt.“ ſowieſo die Schuhe ausziehen!“ graben.“ Bubi:„Hat die denn Pferdebeine?“ 3332332333333 3 3533334244423 3 2333332343232 3324 3233232343334 3 33333333333 33 3332332 Schachaufgabe Silbenrätſel. Kreuzworträtſel. Gegenſätze. g au— be— be— dol— e— ei— ſo— gelb 1 Zu den nachſtehend j i Wõ N 8 0 2 2 72 2 nachſtehenden je zwe örtern 5 5 1 i i 5 go 2 9 5. 1 55 3 s 8. 18 ſuche man die Gegenſätze. Jeder von dieſen 2 0 e 888 r 3 55 78— um. ß ein 5 a r, Aus vorſtehenden 22 Silben ſind neun 2 6 1 1185 1 e ifelt. 3. t . c; Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Der baten. 2 ku bern unn 5 e,. ,. f 3 7 immer, 4. Wald, Tiſch, 5. immer hungrig. , e 1. Kosmetikum 1 6. Ober marſch, 7. leer, Fleiſch, 8. fall nieder. 4 2 g 2. Zierpflanze 4 5 1 5 Auflöſungen aus voriger Nummer. 3. Teil eines Fruchtkörpers E Lösung: Dame g 2— f 1 4 Meeresbewohner 9 7%% 72 15[%% 1s 1 N 3 4 7 9 5 8 Ff 5 8 1 darauf folgt 2.) S 4 df; e 6 schlägt 5. Stadt in Heſſen(Prov.) 10 107 Springer d 5: 3.) Springer f 2— e 4 Ab- . 3 zugsschach und matt. 14 9 6. europäiſches Reich 77 15 55 7 i 1 1 Verbindungsaufgabe. 7,.. 7. Marktplatz im alten Rom 70 76 5 Bogen⸗Lampe. Apfel⸗Kraut, Licht⸗Schirm, ,. e, 8. chemiſcher Grundſtoff Luft⸗Schiff, Kaffee⸗Satz, Laub⸗Wald, Eis⸗Berg, 2 S(( Die Wo 5 1 Ilſe⸗Stein, Diſtel⸗Fink.— Ballkleid , e,, 9. Ort in den bayer. Alpen Die Wörter bedeuten: a) Von links Ilſe⸗Stein, Diſtel⸗Vink. eid. 1 g 1 g 5 nach rechts und b) von oben nach 5 2 5. 2... Richtig gebildet, müſſen die Wörter, ſofern unten: 1 Märchenfigur 2. Erdformation Umſtellungsrätſel. g a 1. 1. J gur. 2. tion, 5 3 1 Matt in zwei Zügen. a e von oben nach 3. Hohlmaß. 4. Schornſtein, 5. deutſcher See⸗ Eliſabeth— Behalt ſie. unten und Endbuchſtaben von unten nach held, 6. Vertehrsanſtalt. 7. Prieſter, 8. Vor. 8 2 2 2 1 123* 8 Illuſtriertes Kreuzworträtſel: Kontrollstellung: 8 Figuren.— Wein(6 Figuren): König d, Turm bz. Springer d 3, Bauer 7. e 5, f 3.— Schwarz (2 Figuren): König d 5. Bauer d 4. Wieviel bleiben übrig? Vater Meier iſt dabei, den Chriſtbaum zu plündern. Das heißt, die Plünderung be⸗ ſorgen mehr die Kinder, er verrichtet ſein all⸗ jährliches Amt, den ſchönen Schmuck ſorgfältig zu verpacken. Zehn Kerzen ſind noch am Baum. Er zünde ſie an. Die Kinder ſtehen dabei und ſehen zum letztenmal in das Licht. Da fällt Vater Meier etwas ein.„Kinder“, ſagt er,„wenn ich von dieſen zehn Lichtern drei ausblaſe, wieviel bleiben dann übrig?“ Die Kinder proteſtieren, dieſe Aufgabe ſei denn doch zu leicht, und nennen eine Zahl. Dieſe Zahl iſt falſch. Welche iſt die richtige? oben aneinanderreiht, zwei Winterſportplätze ergeben. Welche ſind dies? Auszählproblem. N EN. HI. INN WIz-I. Ehn 1 I 5 2 7 N 5 Ia. M. Vs N 1 II anſchlag, 9. Naturerſcheinung, 10. Spielkugel, 11. Metall, 12. griechiſche Landſchaft, 13. wie 11, 14. gelöſtes Harz, 15. Widerhall, 16. photogra⸗ phiſcher Apparat. Diagonale A bis D: Verkehrsunternehmen, 8 bis E: Induſtrie⸗ ſtadt im Rheinland, OG bis E: weiblicher Per⸗ ſonenname. Scharade. Ein Paar iſt wie zwei Blümlein zar. Von ſeltner wunderſüßer Art, Die letzte iſt ihr holder Schein, Der dringt bezaubernd ins Herz hinein. Das Ganze iſt ein Körnlein Gold, Das ins goldene Meer der Ewigkeit rollt, Ein Tropfen nur in einer Welle, Doch darin liegen Himmel und Hölle.— Waagerecht: Haſe, Ente, Tor, Bett, Turm. Senkrecht: Gabel, Kette, Gerte, Stern.— In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter einzuſtellen. Kreuzworträtſel. Von links nach rechts und von oben nach unten: 1. Erhitzung, 2. Ried, 3. Hege, 4. Idee, 5. Zaum, 6. Urne. 7. Nike, 8. Geer, 9. Arie. 10. Unke, 11. Meer, 12. Haig, 13. Aera, 14. Iris, 15. Gaſt.— Diagonale Az: Eigenheit. Geographiſches Anagramm. 1. Hallein, 2. Albanien, 3. Meſſenien, 4 Bere ⸗ ſina, 5. Unna, 6. Rotterdam, 7. Gernrode.— Hamburg. Scherzfragen. 1. Bei einer Erbſchaft. 2. Wenn man ſie ißt. 3. Mit Scheidewaſſer. 3 1 pe r