lernheim Vollsjeilung Vielgelejene Tageszeitung Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger en— 3 Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: e 5 f en„Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 5 f r 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Jan. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. — Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 34 Montag, den 10. Februar 1936 Chrijtl Cranz und Fran z Pinür O 12. Jahrgang — lympiaſieger 2 7 7 Goldene Medaille der 4. Olympiſchen Winterſpiele errang, ianos großartiger Erſolg wurde noch vervouſtanoigt durch Chriſtl Cranz großer Gieg folgendes Telegramm Nite den zweiten Platz, den Guſtav Lankſchner mit den 7 g l i Nehmen Sie zu Ihrem wunderbaren Sieg meine aller- Torlaufzeiten 76.9 und 75,6 Sekunden in den beiden Durch. N Die erſte Goldene Medaille, die bei den Olympiſchen J herzlichſten Glückwünſche entgegen. gez. Adolf Hitler. gängen ſich in der Kombinakion ſicherte und damit— ge⸗ 0.. zu 3 5 nau wie bei den Frauen— die zweite Silbermedaille er⸗ et war, iſt an Deutſchland gefallen. Die 21jährige warz⸗ 72 11 1 rang. wälderin Christl Canz hat ſie erkämpft für ſich und für Auch Franz Pfnür Olympiaſieger! Der Slalom wurde auf der gleichen Strecke der Frauen Deutſchland. Vor einer nach vielen Tauſenden zählenden Guſtav Lantſchner erringt die zweite Silbermedaille. ausgetragen, nur war er durch insgeſamt 32 aufgeſtellte Menſchenmenge fuhr die deutſche Studentenwelkmeiſterin Der deuiſche Sport feierte am vierten Tag der Olympi- Tore auf 600 Meter verlängert und wies einen Höhenunter⸗ 8 beim Torlauf in zwei wundervollen Jahrten in hervorragen-] ſchen Winterſpiele in Garmiſch- Partenkirchen einen neuen ſchied von etwa 300 Meter auf. Es war ein ausgeſuchter 0 dem Maße die beſte Zeit heraus und holte damit den Bor-] Triumph. Nachdem Chriſtel Cranz die alpine gtombinakion„kniffliger“ Torlauf, der von den Bewerbern ein Höchſt⸗ ſprung ihrer Gegnerinnen aus dem Abfahrtslauf glänzend(Abfahrt und Torlauf) ſiegreich beendete und damit die erſie maß von Wendigkeit und Standfeſtigkeit verlangte. Gleich auf.—— Chriſtl Cranz das Jiel paſſierte, drang ein viel. J Goldmedaille für Deulſchland errang, gewann jetzt der deut.] nach dem Start waren vier Vertikaltore zu nehmen. Nach tauſendſtimmiger Jubelſchrei durch die weiße Arena. Anſere ſche Meiſter Franz Pfuür den gleichen Wettbewerb der einer ſchrägen Schußfahrt folgte ein eisbedeckter Buckel, Freude über dieſen erſten olympiſchen Sieg iſt um 1 5280 Männer. Beſ dem Slalomwettbewerb, der vor 60 000 Zu- weiter eine Stemmſchneiſe und dann der ſchwierigſte Teil ber. als auch die Silberne Medaille für den alpinen Welt⸗ ſchauern ausgetragen wurde übertrumpfle pfnür den bis ein ſogenanntes Labyrinth mit ſechs dicht hintereinander r Die Parten. dahin in der Geſamkwerkung führenden Norweger Birger ſtehenden Toren. f b Und auch unf 0 2255 en beiden Sti. Mädels Hadi Zund und 9 damit die zweite goldene Medaille für Die letie Aupe vot dam Jie 0 Pfeifer und Liſa R N. ü lich 15 eſchnitten Deutſchland. Pfnürs Slalomzeiten waren 72,1 im erſten waren zwei Gegentore, die vielen Teilnehmern noch zum e. ausläniſchen eee 8 und 74.5 Sekunden im zweiten Durchgang. Dieſe Zeiten Verhängnis wurden. Wie ſchwer der Kurs überhaupt war, d tungen der andiſchen Vertr g. wurden von keinem anderen Teilnehmer erreicht. Deueſch⸗ beweiſt die Tatſache, daß von 57 angetretenen Bewerbern urch nicht im mindeſten geſchmälert werden, eine jede kämpfte, wie nur eine Anwärterin auf eine olympiſche Me⸗ daille kämpfen kann. 4 5 37 Teilnehmer aus 13 Nationen sed von ilhelm Gujtlojj Strahlende Sonne und ein wundervoller Himmel lagen b am Morgen des dritten Tages der Olympiſchen Winterſpiele Letzte Grüße an den koten Kämpfer. ken, klingt leiſe das Horſt-Weſſel⸗Lied auf. Auch du, Wil⸗ 3 dem Ii 1 0 ee 191———— Die Trauerfeierlichteiten für den ermordeten Landes⸗ helm Guſtloff, marſchierſt in unſeren Reihen mit. peratur au is 12 Grad unter dem Gefrierpunkt geſun⸗ j S ö. ken. Aber die Maſſen, die ſchon am frühen Morgen zum e eee e. 1 55. 1 5 5 Die Trauerfeier in der Davoſer Kirche. Gudiberg zogen, empfanden die Kälte nicht, denn hier wurde J liſchen Kulturgemeinde in Davos. Der Sarg mit den Sym⸗ Davos, 9. Februar. . 77 57 des 3 8 1. bolen der Partei iſt neben der Kanzel aufgebahrt. Von den„Die Kirche der evangeliſchen Kulturgemeinde zeigte 8 Gefälle 80 e eee 5 Torlauf Stel 0 breiten Schalen der Beleuchtung wehen lange Trauerflore; bei der Trauerfeier für Landesgruppenleiter Wilhelm Guſt⸗ für Frauen ausgetragen, der e 9— 0 Abſahrts⸗ die Wände ſind bedeckt von der Unzahl von Kränzen. die loff am Samstagabend dasſelbe äußere Bild wie bei der . 860 5 die Nen. e 9 Medaillen 0 0 von den Schweizer Stützpunkten und Standorten der Kranzniederlegung am Vormittag. Das nur 200 Perſonen 0. e ee 50 a. 9 7 e 5 NSDAP., den deutſchen Vereinen und vielen anderen deut⸗ faſſende Gotteshaus war gedrängt voll. Alle Gliederungen Frühe zur Kampfſtätte gezogen, auf der 37 Teilg amen ſchen Organisationen gefand worden ind, Hinter dein eee ee 3 1 050—— dechſten. Sarg hebt ſich ein Kruzifix heraus, und rechts und links Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP. Gauleiter 8 139 mp n Preis ſtritten ſeden 50 ſerenche e die e 250 Bog 7 15 wurden. An der Feier nahmen weiter teil 1 5 un 5 1 9 a nenabordnungen der arteiorganiſation. er Zug der der eutſche Geſandte in der Schweiz, Freiherr von Weiz⸗ 1 e 0. e des Mofahrtstaufes Ehrengäſte, dem die Kränze vorausgetragen werden, zieht, ſäcker mit dem Geſandtſchaftsperſonal, die meiſten den r. 1 0 Hälſte 8540 ſie 50 Fall 0 kurz ehrfurchtsvoll begrüßt, zu der Kirche und ſtellt ſich mit Konſuln, Vertreter der deutſchen Vereinigungen in der 90 vor dem Ziel ſtürzte ſie noch einmal. Aehnlich ging es der einem ſtummen Deutſchen Gruß vor dem Sarge auf. Das Schweiz und die Spitzen der ſchweizeriſchen Ortsbehörden. Deutſchen Liſa Resch. Als erſte kam Käthe Gras- Toter die!. gefüllt mit Andachtsvollen. die dem Pfarrer Dr. S. Jacob Davos ſprach, nachdem die egger ſturzfrei über den Hang. Dicht folgte ihr, ebenfalls oten die letz e Ehre erweiſen. 1 a Trauermuſik von Händel verklungen war, über das Wort: 5. ohne Sturz, die Schweizerin Steuri. Gauleiter Bohle legt den Kranz des Führers mit der[ ei getreu bis in den Tod, ſo will ich Dir die Krone des 1 ſchlichten Inſchrift:„Adolf Hitler“ nieder. Jerner werden Lebens geben. Dieſes paſſe auf den Mann, der„treu auf Dann ſauſte in fabelhafter Fahrt Chriſtl Cranz, die bei dem Abfahrtslauf am Vortage durch Sturz werk⸗ volle Jeit eingebüßt hatte und auf den ſechſten Platz zurück- gefallen war, durch die mit Fahnen bezeichneten 25 Pflicht- ſore den Hang hinab und erreichte mit der weitaus beſten Jeit von 72 Sekunden das Ziel. Im entſcheidenden zweiten Gang brauchte ſie ſogar nur 70,1 Sekunden und holte da; mit unter dem begeiſterten Jubel der Zuſchauer, unter denen ſich auch der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und der Reichskriegsminiſter, Generaloberſt von Blom⸗ berg, befanden, den erſten olympiſchen Sieg für Deutſchland heraus. Als der Sieg der Schwarzwälderin entſchieden war, ſteigerte ſich die Freude zu toſenden Jubelrufen. Immer wieder brauſte der Jubel um die Olympia ⸗Siegerin auf, der von den Bergwänden widerhallte und hinausgetragen wurde über das Werdenfelſer Land in alle deutſchen Gaue. Die glückliche Siegerin. Chriſtl Cranz iſt 21 Jahre alt und entſtammt einer Sportfamilie aus Baden. Schon ihre Eltern haben das Ski⸗ laufen gepflegt. Chriſtl ſelber gehört ſeit drei Jahren zu un⸗ ſerer erſten deutſchen Klaſſe. Zweimal hat ſie bei inoffiziel⸗ len Europameiſterſchaften des Skiverbandes gewonnen. Im vorigen Jahr wurde ſie ferner akademiſche Weltmeiſterin. Der olympiſche Lorbeer wurde ihr nicht geſchenkt; ſie mußte ſich ihn in harten und ſchweren Kämpfen holen. Am erſten Tag des Wettbewerbs hatte ſie Pech; eine andere hätte viel⸗ leicht die Waffen geſtreckt oder die Nerven verloren. Unſere Chriſtl Cranz hat aber die Zähne erſt recht aufeinander⸗ gebiſſen; ſie hat ihre letzte Energie hervorgeholt, und dieſen zähen und unbändigen Siegeswillen mit ihrem meiſterhaf⸗ ten Können gepaart. Sie hatte Deutſchland auf ihre Fahne geſchrieben! Der Kampf ging für ſie nicht um eine Plakette oder Medaille, der Kampf ging um den Ruhm und die Ehre der deutſchen Nation, des Landes, das mitzuvertreten Chriſtl Cranz auserwählt war. Wir alle ſind ſtolz auf die Siegerin, und mit uns freuen ſich auch alle die Nationen, denen Ritterlichkeit eines Wettbewerbes über alles gehen. Nicht Glück und Zufall haben den Kampf entſchieden, ſon⸗ 7 Leiſtung, Tüchtigkeit, Einſatzbereitſchaft und Sieges⸗ willen. Glückwunſch⸗Telegramm des Führers Der Führer hat an die Siegerin in der Kombination (Abfahrts⸗ und Torlauf), Chriſtl Cranz, die damit die erſte u. d. niedergelegt Kränze des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, des Reichsminiſters Dr. Goebbels. des Bot- ſchafters von Ribbentrop und der Auslandsorganiſation der NSDAP. Nach einiger Zeit erſcheint die Witwe, und nun begin⸗ nen Minuten innerer Einkehr, in denen die Verſammlung mit ſtummem Gedenken verharrt. Nachdem die Verſammlung die Kirche verlaſſen hatte, wurde der Zugang für das Publikum freigegeben, das zahlreich von dieſer Erlaubnis Gebrauch machte. * Gedenkfeier der Auslandsorganiſation Im„Haus der deutſchen Preſſe“ in Berlin fand eine ſchlichte Gedenkfeier für den ermordeten Landesgruppenlei⸗ ter der NSDAP. in der Schweiz, Wilhelm Guſtloff, ſtatt, an der über 300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Leitung der Auslandsorganiſation teilnahmen. In dem mit Lorbeer⸗ bäumen würdig geſchmückten Feſtraum des Preſſehauſes war ein lebensgroßes Kopfbild des ermordeten Kameraden der Auslandsorganiſation aufgeſtellt worden. Nach einem muſikaliſchen Auftakt wurde ein Gedicht von Guſtav Adolf Schulte vorgetragen, das den Ermorde⸗ ten als unermüdlichen Streiter für die Bewegung Adolf Hitlers würdigte. Dann hörte die Verſammlung ſtehend das Lied vom guten Kameraden an. Anſchließend ſprach der Stabsamtsleiter der Auslandsorganiſation, Ruberg. Er wies darauf hin, daß die Kugeln eines feigen jüdiſchen Meuchelmörders, die dem Leben Guſtloffs ein Ende ſetzten, einen Mann getroffen hätten, in dem die Treue ver · körpert war bis zur Vollendung, die Treue zu ſeiner deut- ſchen Heimat, Treue zu ſeinem deutſchen Volk. Treue zu ſei nem Führer. Die Schüſſe von Davos ſeien nur ein Aus- ſchnitt aus dem großen Angriff, den das Deutſchtum draußen und damit die Auslandsorganiſation abzuwehren habe. Ruberg erinnerte an die Verfolgungen und Schikanen, an die Hetze, denen das Auslandsdeutſchtum ausgeſetzt iſt. In einer ſolchen Zeit ſei es nötig, ein Vorbild aus den eige⸗ nen Reihen zu haben, das einem immer wieder den Glau⸗ ben und die innere Haltung ſtärke. Während die Mitarbeiter der Auslandsorganiſation ſtehend und ſchweigend des ermordeten Kameraden geden⸗ verantwortungsvollem Poſten, treu ſeinem Vaterland, treu ſeinem Führer“ bis zum letzten Atemzuge geweſen ſei. Der Redner ſchilderte die Verehrung, die der Menſch Guſtloff insbeſondere auch bei der Jugend genoſſen habe, und ſeine tiefe Religioſität. Dann ſpricht der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Gauleiter Bohle, Er wandte ſich an Frau Guſtloff, an die Partei und deut⸗ ſchen Volksgenoſſen, im beſonderen an die Landesgruppe Schweiz, und ſprach im Auftrage des Führers und ſeines Stellvertreters Rudolf Heß das Mitgefühl an dem Verluſt aus, der die ganze Nation betroffen habe. Gerade die Aus⸗ landsorganiſation der Partei habe den Toten als vorbildli⸗ chen Kameraden und treueſten Nationalſozialiſten, als einen der beſten Landesleiter kennengelernt. Der Gauleiter ge⸗ dachte des ſchweren Kampfes, den der Tote führen mußte und betonte die beſondere Genugtuung darüber, daß im vergangenen Jahre die Korrektheit ſeines Wirkens auch von amtlicher ſchweizeriſcher Seite anerkannt werden mußte. Die unzähligen Beileidskundgebungen aus allen Teilen Deutſch⸗ lands und des Auslandes brächten zum Ausdruck, daß man nun erſt recht im Auslandsdeutſchtum weiter arbeiten müſſe für die nationalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft aller Reichsdeutſchen. Zum Schluß ſprach der ſtellvertretende Landesgruppen⸗ leiter der Schweiz der NSDAP, Janſen-Adler, Worte des Gedenkens im Namen der Landesgruppe. Die Feier klang aus im Liede vom Guten Kameraden. Aeberführung in die Heimat In der Frühe des Sonntags wurde der Sarg mit der Leiche Guſtloffs unter Trauergeläut von der Kapelle der Kurgemeinde zum Bahnhof Davos-Platz übergeführt. Dem Sarge voraus gingen die Vertreter verſchiedener deutſcher Vereinigungen in der Schweiz mit umflorten Fahnen, hin⸗ ter dem Sarge ſchritten die Leidtragenden und Angehöri⸗ gen der deutſchen Kolonie in Davos. Im Sonderzug wurde die ſterbliche Hülle an die deutſche Grenze gebracht. Die deutſche Trauerabordnung und zahlreiche Reichs⸗ deutſche aus der Schweiz begleiteten Guſtloff auf ſeiner letz⸗ ten Fahrt. ————-—— e——— überhaupt nur vier, und zwar die Deutſchen Franz Pfnür und Guſtav Lantſchner, ferner der Italiener Gigcinto Ser torelli und der Ungar Szalay ſturzfrei durchkamen. Die Läufer wurden in der Reihenfolge nach den Ergeb⸗ niſſen des Abfahrtslaufes auf die Reiſe geſchickt. Zunächſt machte die erſte Siegerin der 4. Olympiſchen Winterſpiele, die Deutſche Chriſtl Cranz, einen Ehrenlauf und ging ſchneidig und ſturzfrei unter hellem Jubel der Tauſende über die Bahn. Nach ihr probte der Tiroler Anton Seelos, der Betreuer der deutſchen Skimädels, den Kurs. Endlich war es ſo weit. Der kleine norwegiſche„Springerkönig“ Birger Ruud ſtand ſtartfertig— und ſchon ſauſte er davon. Sehr ſchnell war ſeine Fahrt. Herrlich wandt er ſich durch die Tore, aber zum Schluß kündete der aufſtäubende Schnee zweimal ſeinen Sturz an, ſo daß er mit 85,9 Sekun⸗ den langſamer als erwartet war. Und dann kam Franz Pfnür. Der Bayer trug nicht umſonſt die Hoffnung aller Deutſchen. Wie ſchon Chriſtel Cranz bei den Frauen, ſo mußte Franz Pfnür den Punkfevorſprung des im Abfahrkslauf ſiegreichen Norwegers Birger Ruud aufholen, um ſeinem Gegner den olympiſchen Sieg ſtreitig machen zu können. Im meiſterhaft beherrſchter Art zog Pfnür los, ſicher ſchwingend und ſtemmend mit glänzender Skiführung ging er um und durch die Tore, ſuchte er die kürzeſten Wege und ſauſte in 72,1 Sekunden durch das Ziel. Der Jubel nach Verkündung der Zeit durch die Lautſprecher wollte kein Ende nehmen. Der Sieg des Deutſchen war unendlich nahe gerückt. Und tatſächlich gelang es keinem der übrigen Be— werber, weder im erſten Gang noch im zweiten Lauf an die hervorragende Zeit heranzukommen. Selbſt Pfnür konnte im zweiten Durgang ſeine Zeit nicht mehr unter— bieten, blieb aber mit 74,5 Sekunden auch diesmal der Beſte. Aber Deutſchlands Triumph war noch größer, denn Guſtav Lantſchner errang die ſilberne Medaille. So wohl im erſten als auch im zweiten Gang hatte Lantſchner mit zwei ſturzfreien Fahrten in 76.9 und 75.6 Sekunden jedesmal den zweiten Platz hinter Pfnür delegt. Sein vorzügliches Abſchneiden im Torlauf hatte ihm n der Geſamtwertung den Ehrenplatz an zweiter Stelle hinter Pfnür geſichert. Einen ſo großen Erfolg hatten wir bei den Männern vorher nicht erwartet. Aber es zeigte ſich, daß die Norweger, die uns im Abfahrtslauf durch Birger Ruud zwar überlegen waren, im Torlauf die glän⸗ zend ausgefeilte Technik, die Sicherheit und kluge Fahr⸗ weiſe noch nicht in dem Maße wie die deutſchen Spitzen⸗ läufer beherrſchten. Das vorläufige Geſamtergebnis bezeugt eindeutig Deutſchlands ſchönſten und größten Erfolg, denn Rudi Cranz ein Bruder der Siegerin der alpinen Kombination bei den Frauen, ſicherte ſich hinter dem Franzoſen Allais den vierten Platz und Roman Wörndle, Deutſchlands vierter Vertreter in 5 8 Wettbewerb, wurde hinter Birger Ruud noch Sechſter. U i l Deulſchland in der Eishockehzwiſchenrunde 2:0⸗Sieg über DNB. Garmiſch-Partenkirchen, 8. Febr Im Olympiſchen Kunſteisſtadion erkämpfte ſich die deutſche Eishockey⸗Olympiamannſchaft am Samstagabend durch einen 2:0(0:0, 1:0, 1:0) Sieg über die Schweiz die Teilnahmeberech⸗ ligung an der Zwiſchenrunde um die Olympiſche Eishockeymeiſter⸗ ſchaft. 8000 Zuſchauer wohnten bei 10 Grad Kälte dem Spiel bei. ſt. Als am Samstagabend in der Gruppe B die Eishockey— Mannſchaften Deutſchlands und der Schweiz das Eisſtadion be— traten, war das weite Rechteck mit zirka 13 000 Zuſchauern bis auf einige Tribünenplätze wieder dicht beſetzt. Trotz der großen Kälte herrſchte im Stadion Hochſtimmung, denn die beiden Mannſchaften lieferten einen begeiſterten Kampf. Das erſte Spieldrittel ſah die deutſche Mannſchaft, die von den Tauſenden deutſcher Anhänger immer wieder angefeuert wurden, über— legen. Sie begannen mit gefährlichen Vorſtößen und bombar— dierten das Schweizer Tor heftig. Die Stürmer Ball und Kögel, ſowie Jaenecke, der immer wieder aus der Ver— teidigung vorſtieß, belagerten das gegneriſche Gehäuſe ganz be— drohlich. Die Schweizer antworteten zunächſt nur mit Fern— ſchüſſen und wurden dann gefährlicher, jedoch war die deutſche Abwehr Egginger, Jaenecke und v. Bethmann⸗ Hollweg auf der Hut. Anſere Mannſchaft verlegt ſich auf Einzeldurchbrüche und Fernſchüſſe, wobei Ball in der 8. Minute des zweiten Drittels Glück hatte. Mit der 1:0-Führung Deutſch— lands wurde das Schlußdrittel begonnen. Der Kampf wurde immer härter ohne direkt unfair zu ſein. Jaenecke und Hug(Schweiz) erhielten eine Minute Strafzeit. Plötzlich ſtieß Jaenecke aus der Verteidigung vor, umſpielte alles, was ſich ihm in den Weg ſtellte und ſchoß unter dem Jubel der Zu— ſchauer das zweite Tor. Die Gäſte ſetzten nun alles auf eine Karte. Insbeſondere Torriani und die beiden Cattini, die zeit— weiſe ein ausgezeichnetes Kombinationsſpiel zeigten, wurden immer wieder gefährlich. Aber unſer Torhüter Egginger hiell die plazierteſten und gefährlichſten Schüſſe. Anter den Ehrengäſten bemerkte man u. a. die Herren Reichsminiſter Heß, Staatsſekretär Pfundtner, General⸗ leutnant v. Reichenau, Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten, ſowie General Dalugue. Tſchechoſlowakei— Frankreich 2:0 Das letzte Spiel der Gruppe C führte am Sonntag⸗ vormittag im Eisſtadion vor 8000 Zuſchauern die Mann⸗ ſchaften von Frankreich und der Tſchechoſlowakei zuſammen. Die Franzoſen wehrten ſich zwar mit allen Kräften, aber gegen die vorzüglichen Tſchechen ſtanden ſie doch auf ver⸗ lorenem Poſten. Schon im erſten Abſchnitt hatten die tech⸗ niſch und im Zuſammenſpiel vorzüglichen Tschechen mehr vom Spiel, doch verteidigte und zerſtörte der Gegner recht ge⸗ ſchickt. Gefährliche Durchbrüche Haßlers ſcheiterten an dem aufmerkſamen Peka. Im zweiten Drittel drehten dann die Tschechen auf und Kucera ſchoß auch den erſten Treffer, dem Z. Jirotka im letzten Abſchnitt noch einen zweiten folgen ließ. Die Franzoſen, die ihr bisher beſtes Spiel lieferten, hatten viel Pech und blieben ohne Erfolg. Oeſterreich- Lettland 2:1 Am Sonntagnachmittag wurden die Vorrundenſpiele im Eishockey der Gruppe A, in der ſich Kanada bereits ohne Niederlage die Teilnahme an der Zbwiſchenrunde geſichert hatte, mit dem Treffen zwiſchen Oeſterreich und Lettland auf dem Rieſſerſee abgeſchloſſen. Unter den zahlreichen Zu⸗ ſchauern bemerkte man auf der Ehrentribüne auch den Reichs⸗ Der Führer eröffnet die 4. Olympiſchen Winterſpiele. Weltbild 2 Der Führer begrüßt die Vertreter der 28 einmarſchierenden Nationen. Links: Reichsme—⸗ niſter Dr. Frick. die Schweiz miniſter Rudolf Heß. Die Oeſterreicher ſchienen ſich zu— nächſt etwas zurückzuhalten, ſo daß die Letten mehrfach gut durchkamen. Als aber Tatzer in der 8. Minute das Füh⸗ rungstor erzielte, beherrſchten die Oeſterreicher das Feld vollſtändig. Zwei Treffer von Demmer und ein weiteres Tor von Tatzer ſtellten das Ergebnis noch im erſten Drittel auf 4:0. Das zweite Drittel endete torlos. Im Schlußdrittel aber gingen die Wiener mehr aus ſich heraus, Cſöngei er- höhte auf 5:0. Dann kamen die Letten durch Pägle zum Ehrentreffer. Cſöngei und Demmer ſchoſſen noch zwei weitere Tore, die den Sieg vollſtändig machten. Tſchechoſlowakei— Angarn 3:0 Einen erbitterten Kampf lieferten ſich im Kunſteisſta— dion Ungarn und die Tſchechoſlowakei. Die Tſchechen ſetz⸗ ten dem Löwenmut ihres Gegners das reifere techniſche Kön— nen entgegen und gewannen verdient. An der ehernen Verteidigung der Tſchechoſlowaken ſcheiterten alle Angriffe, während auf der anderen Seite der tapfere ungariſche Tor— hüter ſich in jedem Spieldrittel einmal geſchlagen geben mußte. War der tſchechoſlowakiſche Sieg auch verdient, ſo gibt das Endergebnis doch nicht ganz richtig den Spielver— lauf wieder. Eine Differenz von zwei Toren wäre den beiderſeitigen Leiſtungen gerechter geworden. Polen— Lettland 9:2 Im Kunſteisſtadion eröffneten die Mannſchaften von Polen und Lettland den Reigen. Das Spiel war trotz aller Anſtrengungen der Lettländer eine durchaus einſeitige An⸗ gelegenheit. Im erſten Drittel erzielten die Polen 1 Tor, im zweiten 4 und im Schlußdrittel brachten ſie nochmals 4 zählbare Erfolge zuſtande. Erſt im Endſpurt gelang es den Lettländern, 2 Gegentore zu erzielen. Kanada Oeſterreich 8:2 Als das Spiel Kanada eſterreich begann, war das Eisſtadion dicht beſetzt. Mit großer Spannung wurde der Kampf erwartet, denn Oeſterreich mußte den erſten ernſt⸗ haften Prüfſtein für das Können der Kanadier abgeben. Die Oeſterreicher ſchlugen ſich nicht ſchlecht. Wenn auch der Sieg des Weltmeiſters und neuerlichen Favoriten niemals ernſthaft in Frage geſtellt war, ſo lieferten doch die Oeſter— reicher eine derart gute Partie, daß der Kampf ſtets ſpan⸗ nend, offen und vielfach auch ausgeglichen blieb. Mit 5: 2 Toren konnte Kanada ſiegreich bleiben. England— Japan 3:0 Auf dem Rieſſer⸗See trat die junge Mannſchaft Japans den erfahrenen Kämpfern Englands gegenüber. Auch hier zeigte es ſich, daß die Söhne des Fernen Oſten ſehr ſchnell lernen und in kurzer Zeit den Vorſprung aufgeholt ha⸗ ben werden, den heute noch die Vertreter der Alten Welt dank ihrer Erfahrung haben. England ſiegte glatt mit 3: 0 Tore, aber geſchenkt wurde ihnen der Sieg nicht. Frankreich— Belgien 4:2 Zum zweiten Spiel auf dem Rieſſer⸗See traten die Mannſchaften von Belgien und Frankreich an. Den Spie⸗ lern Frankreichs merkte man deutlich die Anſtrengungen ihres heroiſchen Kampfes gegen die Ungarn am Vortage noch an. Die Mannſchaft kämpfte nicht mit der nötigen Energie und ließ ſo den Gegner ſtark aufkommen. 1:1 lautete der Schlußſtand. Nach zweimaliger Verlängerung degten die Franzoſen mit 4 2 Toren. Weltbild(M). Chriſtl Cranz die erſte Olympiaſiegerin. Beginn des Eiskunſtlaufens DNB. Garmiſch-Partenkirchen, 9. Febr. Im Eisſtadion begannen am Nachmittag vor 6000 Zu⸗ ſchauern die Pflichtläufe des Eiskunſtlaufens für Männer, an denen 25 Bewerber aus 15 Nationen, darunter die beiden Deut⸗ ſchen Ernſt Baier und Günter Lorenz, teilnahmen. Ergeb- niſſe dieſes Wettbewerbes wurden nicht bekanntgegeben. Dieſe ſind vielmehr erſt nach der Entſcheidung im Kürlauf zu erwarten. Weltmeiſter Karl Schäfer-Oeſterreich lag nach den erſten vier Uebungen an der Spitze, mit geringem Abſtand folgte ihm eine ziemlich gleichwertige Gruppe, unter der ſich auch Ernſt Baier befand. Den Abſchluß des ſo ereignisreichen Tages brachte das letzte Vorrundenſpiel der Gruppe B im Eishockey zwiſchen der Schweiz und Italien, das die Schweiz mit 1:0 gewann. Glückwünſche des Führers an Franz Pfnür DNB. München, 9. Febr. Der Führer ſandte an den Olympiaſieger in der alpinen Kombination des Skilaufs(Abfahrt und Slalom) für Män⸗ ner, Franz Pfnür aus Schellenberg, der für Deutſchland auch die zweite Goldene Medaille erringen konnte, folgendes Telegramm: „Franz Pfnür, Garmiſch-Partenkirchen. Zu Ihrem heutigen wunderbaren Siege ſendet Ihnen herzlichſte Glückwünſche Adolf Hitler.“ Baden beglückwünſcht Chriſtel Cranz BOD. Karlsruhe, 9. Febr. Der badiſche Landesſportführer, Miniſterialrat Kraft, hat im Namen der badiſchen Sportler folgendes Glückwunſchtele— gramm an Chriſtel Cranz nach Garmiſch-Partenkirchen geſandt: „Anſerem lieben Schwarzwaldmädel Chriſtel Eranz ſenden die badiſchen Sportler allerherzlichſte Glückwünſche zu ſeinem prächtigen Olympiaſieg. Kraft, Landesſportführer.“ Rudolf Heß beglückwünſcht die ſiegreichen Skiläufer innen DNB. Garmiſch⸗Partenkirchen, 8. Febr. Auch am Samstag, am Entſcheidungstag der alpinen Kon— kurrenz für Skiläuferinnen, war der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, unter den Tauſenden, die zu beiden Seiten die Bahn am Torlaufhang am Gudiberg umſäumten. Nach den Rennen hat Reichsminiſter Rudolf Heß den erſten drei der Olympiaſiegerinnen, Chriſtel Cranz, der kleinen Käte Graßegger, ſowie der jungen Norwegerin Laila Schou⸗ Nilſen Blumen als Zeichen ſeiner Anerkennung überreichen laſſen. Dabei hat Rudolf Heß die deutſchen Siegerinnen herzlich beglückwünſcht und beſonders hervorgehoben, daß ſie mit ihrem Sieg dem deutſchen ſportlichen Anſehen gedient baben. Das olympiſche Eishockey⸗Turnier eröffneten die Mannſchaften von Deutſchland und USA. im Eisſtadion. Deutſchland (ſchwarz- weiß) verlor mit dem knappſten Ergebnis 01. Weltonld(M). ä fen Montag, den 10. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang N Volbekellungen Aus dem Acstaſchi⸗Prozeß DNB. Paris, 8. Febr. Zu Beginn der Freitagnachmittagsſitzung des Aſtaſchi-Pro⸗ zeſſes in Aix-en-Provence wurden die letzten Zeugen, die bei dem Mordanſchlag zugegen waren vernommen. 5 Der Lenker des Königlichen Kraftwagens ſagte aus, er ſei völlig überraſcht geweſen, als er den Täter mit dem Revolper in der Hand auf den Wagen habe zulaufen ſehen. Ein Verſuch, ihn am Schießen zu hindern, ſei mißglückt. Der Angeklagte P oſpi⸗ chil warf ein: Alles dies betrifft mich gar nicht. Aber ich muß feſtſtellen, daß der Wagenlenker nicht ſeine Pflicht getan hat. Ihm fehlte es an Kaltblütigkeit. Er hätte nur Gas zu geben brauchen, um den Anſchlag zu verhindern. Dann wurde der Zeuge Simonowitſch, der oberſte Lei— ter der jugoflawiſchen Sicherheitspolizei, gehört, der in über ein⸗ ſtündigen Ausführungen über verſchiedene frühere Aſtaſchi— Anſchläge berichtete. b Seit Beginn des Jahres 1933, ſo fuhr der Zeuge Simono— witſch fort, habe man mit den Anſchlägen gegen den König von Jugoſlawien, der die Einheit des ſerbiſch-kroatiſchen Reiches ge⸗ ſchaffen habe, begonnen. Man habe einen erſten Täter in Agram namens Peter Greb beſtimmt. Dieſer Mordanſchlag ſei be kanntlich mißglückt, da man Greb rechtzeitig verhaften konnte. Der Zeuge ſagt weiter aus, daß der Angeklagte R aitſch an mehreren Feuerzuſammenſtößen mit jugoflawiſchen Grenz- und Polizeibeamten beteiligt geweſen ſei, von denen mehrere ums Leben gekommen ſeien. Anſchließend beſchäftigte ſich der Zeuge mit den Handlungen Pawelitſchs und verlas Leitartikel des EE Schutz des deutſchen Blutes Der Reichsausſchuß von Dr. Frick gebildet. Das Reichsminiſterialblatt für die Innere Verwaltung veröffentlicht eine Verordnung des Reichs- und preußiſchen Miniſters des Innern, derzufolge der Reichsausſchuß für Ehegenehmigungen beim Reichsminiſterium des Innern ge⸗ bildet worden iſt und der den Namen„Reichsausſchuß zum Schutze des Deutſchen Blutes“ erhalten hat. Dieſem Reichsausſchuß ſind alle Ankräge von ſtaats⸗ angehörigen jüdiſchen Miſchlingen mit zwei volljüdiſchen Großeltern auf Genehmigung der Eheſchließung mit Staatsangehörigen deulſchen oder arkverwandten Blutes oder mit ſtaatsangehörigen jüdiſchen Miſchlingen, die nur einen volljüdiſchen Großelternteil haben, vorzulegen. Die Anträge ſind ſchriftlich bei der für den Wohnſitz oder ge- wöhnlichen Aufenthalt des Antragſtellers zuſtändigen höhe ⸗ ren Verwaltungsbehörde zu ſtellen. Dem Reichsausſchuß zum Schutze des Deutſchen Blutes gehören als ordentliche Mitglieder an: Staatsſekretär Dr. Wilhelm Stuckart; SA.⸗Sanitätsgruppenführer Dr. Braun⸗ eck, Leiter des Geſundheitsamtes Bremen; Miniſterialdirek⸗ tor Dr. Arthur Gütt; Reichsärzteführer Dr. Gerhard Wagner; der Leiter des Raſſepolitiſchen Amtes, Dr. med. Walter Groß; Miniſterialdirektor Dr. Pohl; Miniſterial⸗ direktor Erich Volkmar. Tuchatſchewſki in Paris DNB. Paris, 9. Febr. Der ſowjetruſſiſche Marſchall Tu chatſchewſki iſt am Gonntagabend, aus London kommend, in Paris eingetroffen. Er wird ſich von hier nach Moskau begeben. Miniſterpräſident Hodza in Paris DNB. Paris, 9. Febr. Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident Hodza traf, gleich nach ſeiner Ankunft in Paris, mit dem rumäniſchen Außen⸗ miniſter Titulescu und dem tſchechiſchen Geſandten zu— ſommen. Am Montagnachmittag wird eine Beſprechung zwiſchen Flandin und Hodza im Außenminiſterium ſtattkinden;: anſchließend wird der tſchechiſche Miniſterpräſident dem Staats- präſidenten im Elyſee einen Beſuch abſtatten. Jacques Bainville 7 DNB. Paris, 9. Febr. Der kürzlich in die Akademie derufene Schriftſteller und Zournaliſt Jaques Bainville iſt am Sonntag, an ſei⸗ nem 57. Geburtstage, in Paris geſtorben. Seine Reiſen ins Ausland hatten ihn beſonders nach Deutſchland geführt. Zwei ſeiner Werke tragen den Titel „Ludwig II. von Bayern“ und„Bismarck und Frankreich“. Bainville, ein überzeugter Royaliſt, war Mitarbeiter mehrerer Zeitungen, in erſter Linie politiſcher Mitarbeiter der„Action Francaiſe“, ſowie der„Liberté“, des„Excelſior“ und des „Petit Pariſien“. Reger Beſuch der Kd F⸗Feſthalle in Garmiſch DRB. Garmiſch⸗ Partenkirchen, 9. Februar Die auf Anordnung des Reichsleiters Dr. Ley in Garmiſch— Partenkirchen erbaute große Feſthalle der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ bildet ſeit ihrer am vergangenen Mittwoch erfolgten Eröffnung täglich das Ziel vieler tauſend Beſucher aus allen Teilen des Reiches und auch des Auslandes. Kürzlich haben auch der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, der Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichsleiter Roſenberg der KdF.⸗Halle einen Beſuch abgeſtattet, den in knapp zehn Tagen errichteten Bau beſichtigt und ihrer Anerkennung über die Idee und Ausführung der intereſſanten Halle Ausdruck gegeben. Der Gedanke, durch Errichtung dieſes Baues den durch Kd. zur Winterolympiade zugeführten deutſchen Arbeitern in großzügigſter Weiſe Aufenthalt, Verpflegung und— nach den ſportlichen Kämpfen— volkstümliche Anterhaltungsmöglichkeit zu bieten, ſand überall freudiges Echo. Am Sonntagabend beſuchte Dr. Ley abermals die von einer feſtlich geſtimmten Menge gefüllte Halle. Kurz nach Dr. Ley erſchienen Reichsleiter Roſenberg, Reichsleiter Grimm, Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten, SS. ⸗Ober⸗ gruppenführer Sepp Dietrich, Reichsſtatthalter Spren⸗ ger, Dr. Ritter v. Halt und Baron Le Fort. Sie nahmen mit Dr. Ley an einer großen gemeinſamen Tafel Platz und wohn⸗ ten den Vorträgen, die in bunter Folge geboten wurden, mehrere Stunden bei. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als der älteſte bayeriſche Gebirgsſänger Treichl mit den beiden jüngſten bayeriſchen Jodlern Feſele und Hofmann auf dem Podium er- Im Königsmord in Makel kroatiſchen Terroriſtenblattes, die den König Alexander„zum Tode verurteilten“. Simonowitſch ging dann auf die Vorbereitungen des An⸗ ſchlages von Marſeille ein. Die Anſtifter dazu ſeien Pawelitſch und Percewitſch. Am nicht denſelben Fehler zu begehen wie in Agram, ſeien zu dieſem Anſchlag ganz beſonders erfahrene, mu tige und kaltblütige Terroriſten ausgewählt worden. Kalemen ſei ein Verbrecher, der ſchon mehrere Opfer in Bulgarien auf dem Gewiſſen habe. Er ſei ſozuſagen der Henker der Oſta— ſchis. Poſpiſchil ſei ebenfalls ein Mann von großer Kaltblütig— keit, der gleichfalls mehrere Morde begangen habe, darunter an zwei Polizeibeamten in Agram. Er ſei es auch, der alle Bomben zu Anſchlägen gegen internationale Züge hergeſtellt habe. Kralj ſei der Helfershelfer von Poſpichil. Außerdem hätten ſich die Angeklagten auch mit der Herſtellung falſcher Päſſe beſchäftigt. Hierauf erhob ſich der Angeklagte Poſpichil und erklärte mit verkrampften Händen und erbittert:„Der Zeuge hat viele Dinge erzählt, die mir völlig unbekannt ſind, und das, was mir bekannt iſt, iſt unbedingt falſch dargeſtellt, z. B. was die Hand habung von Waffen in dem Lager in Janka-Puſzta betrifft. Wir haben uns dort nur mit landwirtſchaftlichen Dingen beſchäftigt.“ Jroniſch fuhr er fort, daß es allein die Angſt ſei, die die Serben verwirre und ſie Schaufeln für Waffen anſehen laſſe. Der zweite Angeklagte Raitſch ſagte kurz, daß die gegen ihn erhobenen Anklagen hinfällig ſeien, zumal auch jeglicher Beweis fehle. ſchienen und ihre volksverbundene Kunſt darboten. Die KdF.⸗ Halle iſt aus dem Leben und Treiben des Winterolympiaortes Garmiſch-Partenkirchen nicht mehr wegzudenken. Abſturz eines ſowjetruſſiſchen Flugzeuges Sechs Todesopfer DRB. Moskau, 8. Febr. Auf der Inſel Sachalin iſt, wie die„Prawda“ mitteilt, ein ſowjetruſſiſches Flugzeug während eines Schneeſturmes ab⸗ geſtürzt. Der Flugzeugführer, drei Fluggäſte und zwei Arbei⸗ ter, die während des Sturmes die verunglückten Flieger bergen wollten, ſind zu Tode gekommen. Beim Schlittſchuhlaufen ertrunken DNB. Weſermünde, 8. Febr. Beim Schlittſchuhlaufen auf einem Tümpel in Leherheide ertranken der 13jährige Schüler Walter Elſen und der 11. jährige Schüler Fred Korten. Die Knaben ſtießen beim Lau— fen zuſammen und ſtürzten. Die Erſchütterung genügte jedoch, um die dünne Eisdecke zu zerbrechen. Die Knaben konnten kei— nen Halt finden und ertranken. — Blutige pollliſche Kämpfe in Spanien Vier Tote, acht Verletzte DNB. Madrid, 8. Februar. In der Nacht zum Samstag kam es in verſchiedenen Orten Spaniens zu blutigen Auseinanderſetzungen zwiſchen politiſchen Gegnern, bei denen insgeſamt vier Menſchen ums Leben kamen; acht wurden ſchwer verletzt. In Vigo kam es zu einem Straßenkampf zwiſchen links und rechtsradikalen Gruppen, bei denen ein ſpaniſcher Faſchiſt getötet und fünf Perſonen, darunter ein Polizeibeamter, lebens- gefährlich verletzt wurden. In Coral de la Frontera verſuchten ſtreikende Ausläufer ſich über die ganze Provinz Kanſu erſtreckten, rich⸗ Arbeiter mehrere Polizeibeamte zu entwaffnen. Hierbei ent- Ein bebeutungsvoller Sieg in Akühlburg Das hätte wohl niemand erwartet, daß am geſtrigen Tag die Amieitia im Verbandsſpiel im Spiel um den Verbleib in der Gauklaſſe einen Sieg landen würde. Durch dieſen Sieg dürfte wohl der Erhalt in der erſten Klaſſe geſichert ſein, denn noch haben wir drei Spiele und davon noch ein Heimſpiel. Das war nun wieder einmal eine feine Leiſtung, auch dann, wenn Mühlburg zeitweiſe überlegen ſpielte. Tore ſind immer entſcheidend und nicht die Spielweiſe. Hoffen wir, daß nun noch im letzten Heim— ſpiel die Punkte hier bleiben. Dann kann man ſagen: Ende gut, alles gut! Freiburg, Mühlburg und Neckarau ſind nun am ſtärkſten vom Abſtieg bedroht. VfR. Mannheim SV. Waldhof 227 Freiburger C. Karlsruher FV. 35 VfB. Mühlburg Amicitia Viernheim 123 Nachſtehend die Tabelle: Spiele gew. un. verloren Tore Pkt. Sp. Waldhof 12 9 1 2 43:20 19 1. FC. Pforzheim 13 8 2 3 33:18 18 Karlsruher FV 14 7 3 1 38:26 17 VfR Mannheim 14 6 1 1 33:39 16 Amicitia Viernheim 15 5 4 6 24:32 14 Germnia Brötzingen 13 5 2 6 26:25 12 Freiburger FC 14 5 2 7 34:43 12 VfB. Mühlburg 14 5 5 6 19:25 11 VfL Neckarau 11 4 1 6 2527 9 Phönix Karlsruhe 14 1 1 9 23:43 6 Fußball Kreisklaſſe 1: Turnverein Viernheim jchlägt Leutershaufen 42 Einen nicht unbedeutenden Sieg landete geſtern der hieſige Turnverein gegen den FV. Leutershauſen. Zwei überaus wichtige Punkte ſind nun wieder unter Dach und Fach. Bei ſtändiger Ueberlegenheit der Einheimiſchen wurden bis zur Pauſe 2 Tore durch Sommer(Elfmeter) und Helbig herausgeholt. Die zweite Hälfte bot dasſelbe Bild. Immer gab Viernheim den Ton an. Lediglich eine kurze Zeit als Winkenbach einige Minuten ausſcheiden mußte konnte Leutershauſen etwas drängen und auch ein Tor(Elfmeter) aufholen. Als aber Viernheims Rechtsaußen wieder mit von Viernheimer Sport ſtand ein Feuergefecht, bei dem es drei Tote und drei Schwer— verletzte gab. Schließlich wurde in der Provinz Salaman« Wahlverſammlung der Rechten ein Mitglied der Volksaktion von Linksradikalen niedergeſchoſſen. a bei einer katholiſchen 20 Kommuniſten in Oeſterreich verhaftet. DNB. Gmunden, 8. Febr. Hier wurden 20 Kommuniſten wegen verſchiedener hoch⸗ verräteriſcher Delikte feſtgenommen. Schweres Erdbeben in Mittelchina DNB. Schanghai, 9. Febr. Drei ſchwere kurz aufeinanderſolgende Erdſtöße, deren teten am Freitagnachmittag in der Hauptſtadt der Provinz Lantſchu großen Sachſchaden an. Zahlreiche Häuſer wurden in Trümmer gelegt. Der Einwohner der Stadt, die gerade das Laternenfeſt feierten, bemächtigte ſich eine furchtbare Panik. Meldungen über Verluſt an Menſchenleben liegen bisher nicht vor. Ehrung einer Hundertjährigen DNB. Berlin, 8. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Wilhelmine Haucke in Polenzig aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein perſönliches Glückwunſchſchreiben und eint Ehrengabe zugehen laſſen.. Beſtandsaufnahme aller alten Kirchenbücher Einheitliche Gebühren für kirchlichen Abſtammungsnachweis. Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten hat ſich mit den einheitlichen Gebühren einverſtanden erklärt, die nach einem Vorſchlag der Reichsſtelle für Sippenforſchung im Benehmen mit den Kirchen von nun ab für das Gebiet der deut ſchen Evangeliſchen Kirche maßgebend ſein ſollen, ſoweit es ſich um den Nachweis der Abſtammung uſw. handelt. In dieſen Fällen wird von den Kirchen eine Gebühr von 60 Pfennigen je Urkunde erhoben, ſoweit nicht die Gebührenfreiheit ein tritt, die der Reichsinnenminiſter durch Runderlaß vom 4. Märs 1935 und 10. Oktober 1935 geregelt hat. Falls längeres Suchen nötig iſt, iſt für jede angebrochene halbe Stunde ein Betrag von 75 Pfennigen zu bezahlen, wobei aber die Ausfertigung de Arkunde in dieſe Gebühr nicht eingeſchloſſen iſt. Der Antragſteller ſoll ſtets das Recht haben, für dieſe Ge bührenſätze anſtelle von Anfertigungen auf Vordruck vollſtändige im Wortlaut und in der Schreibweiſe getreue Abſchriften det Eintragungen zu verlangen. Weiter wurden Grundſätze zur Durchführung eines kirch lichen Archivalen⸗Schutzes aufgeſtellt. Sie ſehen eine umfaſſende vollſtändige Beſtandsaufnahme aller bei den einzelnen Pfarr gemeinden liegenden Kirchenbücher und ſonſtigen Archivalien aus der Zeit vor 1875 vor. Je ein Stück des Verzeichniſſes muß auch dem zuſtändigen Staatsarchiv und der ſtaatlichen Aufſichtsbehörde überlaſſen werden. Es wird beſtimmt, daß die Pfarräkkchive ſorgſam aufzubewahren ſind und zwar nur in den Dienſt räumen der Pfarrer, notfalls in den Sakriſteien. Durch öffentlichen Aufruf ſoll zur Rückgabe von Kirchenbüchern ermahnt werden, die in früheren Jahren dem Pfarrarchiv aus irgend einem Grunde entnommen wurden. Weiter ſoll eine ſyſtematiſche Durchſuchung aller in Frage kommenden Räume wie Kirchen— und Pfarrhausſtuben, Turmſtuben, Sakriſteien uſw. nach Kir— chenbüchern und Archivalien erfolgen. Für die Benutzung dieſes Arkundenmaterials wird ein beſonderes Verzeichnis geführt. i Auch iſt die Beſtellung eines Landeskirchenarchivs und von Kreis- bzw. Dekanatkirchenarchiven vorgeſehen. Paris: Die Atlantikkonferenz wurde am Samstag abge- ſchloſſen. Es gelang, über alle ſtrittigen Fragen eine Einigung zu erzielen. der Partie war, wickelte ſich das ganze Geſchehen wieder in der Hälfte der Gäſte ab. Zwei wunderbare Tore von Winkenbach ſtellten den Sieg Viernheims ſicher. Kurz vor Schluß holte Leutershauſen noch ein Tor auf. Die Viern— heimer Mannſchaft hat aufgrund ihres techniſch reiferen Spiels verdient gewonnen. Handball Bezirksklaſſe: Der hieſige Turnverein v. 1893 war am geſtrigen Sonn⸗ tag ſpielfrei. MTG. TV. 1846 Mannheim 47 Jahn Neckarau TV. Friedrichsfeld 1 TG. Oftersheim Jahn Weinheim 13 TV. Leutershauſen TG. Laudenbach 74 Spiele gew. un. verloren Tore Pkt. Poſtſportverein M'heim 12 9 1 2 82:58 19 Jahn Weinheim 1 8 1 1 87.51 7 Oftersheim 13 8 1 4 86:66 17 Friedrichsfeld 13 7 0 6 77175 14 Turnverein 1846 13 5 3 5 76:65 13 Leutershauſen 13 6 1 6 64:72 13 TV. Viernheim 12 6 0 6 12 Laudenbach 13 5 1 7 11 MTG. Mannheim 12 1 0 8 8 Neckarau 13 1 0 12 15 8 Kreisklaſſe: Amicitia Viernheim 6210 Handball Germania Mannheim Im Gau Unterbaden ſcheint der Endſpurt um die Meiſterſchaft recht intereſſant zu werden, denn nicht weniger als 6 Vereine liegen faſt gleich an der Spitze. Nachſtehend die Reſultate vom geſtrigen Sonntag und der derzeitige Tabellenſtand der Spitzengruppe: Rheinau Käfertal 14 Ilvesheim Phönix Mannheim 271 Friedrichsfeld Seckenheim 371 Sandhofen Neulußheim 3:2 SpVgg. Sandhofen 16 9 5 2 3423 23 Feudenheim a 15 8 4 3 3829 0 Ilvesheim 16 3 4 351 Käfertal 15 9 2 4 4214 29 Friedrichsfeld 177 88 3 ————— Aus Nab und Fern Die erſte Holzlankſtelle. Frankfurt a. M. Im Rhein⸗Main⸗Gebiet wurde die⸗ ſer Tage an dem Großtankbahnhof auf der Auto-Umge⸗ hungsſtraße bei Frankfurt a. M.⸗Höchſt die erſte Holztank⸗ ſtelle eingerichtet. Bekanntlich laufen in der Umgebung Frankfurts und in der Stadt ſelbſt bereits einige Laſtwagen und ſogar Omnibuſſe, die mit Holz betrieben werden. Um nun den in Zukunft ſicher erhöhten Anforderungen der Kraftwagenhalter in Bezug auf dieſen feſten Kraftſtoff ge⸗ recht zu werden, hat ſich die Tankſtelle auch mit dieſem neuen„Brennſtoff“ eingedeckt. Ausgegeben wird das Holz in Säcken zu 25 Kilo. In erſter Linie kommt trockenes Brennholz von Buchen, das in Stücke von Handtellergröße geſchnitten iſt, zum Verkauf. Wenn die verſchiedenen mit Holzgas betriebenen Wagen vorerſt mehr oder weniger auch nur zu Verſuchszwecken laufen, ſo ſtellt doch zweifellos die Einrichtung dieſer neuen Holztankſtelle auf dem Wege der Entwicklung des Automobilweſens eine bemerkenswerte Etappe dar. Einführung des Oberlandesgerichtspräſidenten verſchoben. Darmſtadt, 8. Febr. Die Einführung des neuernannten Oberlandesgerichtspräſidenten Dr. Scriba findet, wie die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt mitteilt, nicht am 10., ſondern am 17. ds. Mts. ſtatt. Der Herr Reichsminiſter der Juſtiz wird in Begleitung des Staatsſekretärs Dr. Dr. Schlegel⸗ berger und anderer Mitarbeiter ſeines Miniſteriums erſcheinen und die Einführung perſönlich vornehmen. Der oberheſſiſche Schäfertag in Hungen verlegt. Hungen, 8. Febr. Das althergebrachte oberheſſiſche Schä⸗ ſerfeſt, der traditionelle Schäfertag mit ſeinen volkstümlichen Beranſtaltungen, der am Sonntag in Hungen ſtattfinden ſollte, iſt auf den 1. März verlegt worden. Die Urſache zu dieſer Verſchiebung iſt darin zu erblicken, daß der Landes⸗ bauernführer Dr. Wagner, der bei der vorgeſehenen großen öffentlichen Kundgebung zu den Schäfern und Bauern und den übrigen Volksgenoſſen ſprechen wird, erſt am 1. März zu dieſer Tagung kommen kann. * Frankfurt a. M.(Tödlicher Sturz von der neuen 2 uftſchiffhalle.) Der 35 Jahre alte Schloſſer Joſef Werner ſtürzte vom Gerüſt der neuen Luftſchiffhalle für den Flughafen Rhein-Main ab und erlitt dabei tödliche Verletzungen. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und vier unmündige Kinder. Der aus Groß-Gerau zu dieſem Anfall hinzugezogene Arzt Dr. Binſack hatte ſeinen Kraft⸗ wagen im Walde abgeſtellt und mußte ſpäter die Feſt⸗ ſtellung machen, daß man in der Zeit, in der er ſich um den Verunglückten bemühte, ſein Fahrzeug geſtohlen hatte. Es gelang noch nicht, die Diebe zu faſſen. f seboren In liallen Küdesheim.(Feuer im„Felſenkeller“.) In der Nacht erſcholl in Rüdesheim Feueralarm. In dem Rü⸗ desheimer„Felſenkeller“, der während der Wintermonate ein Kino unterhält, war ein Brand ausgebrochen. Kurz vor⸗ her war noch der Film„Die Saat geht auf“ vor einem vollen Hauſe vorgeführt worden Das Feuer griff raſch um ſich und verbreitete ſich auch über die hinteren Räume, in denen ſich die Lager befinden. Die Rüdesheimer Feuer⸗ wehr war alsbald zur Stelle und konnte nach zweiſtündi⸗ ger, anſtrengender Arbeit das Feuer auf ſeinen Herd be— ſchränken. Der Hotel- und Gaſtſtättenbetrieb und die Kel— lereien ſind von dem Brand nicht berührt worden. * Bad Ems.(Wechſel in der Leitung des Bades.) Kurdirektor Fritſch tritt in Kürze von der Lei— tung der hieſigen ſtaatlichen Bade- und Brunnenverwaltung zurück. Bis zu ſeiner in Ausſicht genommenen anderweitl— gen Verwendung im Staatsdienſt wird er beurlaubt. Ueber die Nachfolge liegt noch keine Entſcheidung vor. Kurdirektor Fritſch wurde 1933 mit der Leitung des Bades Ems beauf— tragt; vorher war er in gleicher Eigenſchaft in anderen Staatsbädern tätig geweſen. * Diez.(Rückgang des Zwetſchenanbaues an der Lahn.) In Diez wurde vom Reichsnährſtand eine Baumwärter- und Obſtbaufachwarte-Schulung durch⸗ geführt, die dem geſteigerten Einſatz des Obſtbaues in der Erzeugungsſchlacht galt. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß der Anbau von Zwetſchen gerade im Lahngebiet ſehr ſtark zu— rückgegangen iſt. Dieſer Abkehr von der Zwetſche ſoll nun entgegengewirkt und dem Zwetſchenbau wieder mehr Beach— tung geſchenkt werden. Eine Förderung des ländlichen Gar— tenbaues will man mit der alljährlichen Prämiierung der ſchönſten Bauerngärten erreichen. Darmſtadt. Drei Monate mehr in der Be⸗ rufung.) Ein Angeklagter aus Mainz, der im Herbſt we— gen Verkaufs von unverſteuertem Zigarettenpapier zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten verurteilt worden war, erhielt in der Berufungsverhandlung vor der Großen Straf⸗— kammer Darmſtadt neun Monate Gefängnis. Der Ange⸗ klagte iſt wegen Diebſtahls erheblich vorbeſtraft, in den letzten Jahren legte er ſich hauptſächlich auf den Tabak⸗ ſchmuggel. Trotz eindringlicher Warnungen des Vorſitzenden hatte er darauf beſtanden, daß die Berufung durchgeführt werde. Mainz.(Zum Domkapitular ernannt.) Dom⸗ pfarrer Edmund Gedult von Jungenfeld in Mainz iſt von Biſchof Dr. Stohr zum Domkapitular ernannt worden. Der neue Domkapitular ſtammt aus einer alten angeſehenen Mainzer Familie; er iſt ſeit 1916 Dompfarrer. Alsfeld.(In duſtriegelände wird Ackerland.) In der Gemarkung des Kreisortes Nieder-Ohmen iſt im Verlauf des verfloſſenen Jahres eine Fläche Land von etwa 19. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter FE „Er klammert ſich an den Wortlaut des Vertrages und beſteht auf der weiteren Nichtauswertung ſeiner Erfindung. Will unbegreiflicherweiſe in die Patentanmeldung nicht eln— willigen?“ „Das verſtehe ich nicht!“ „Ich auch nicht.“ „Du aber willſt deshalb das Opfer bringen, ihn zum Teil— haber zu machen, damit er ſich gewiſſermaßen moraliſch ver— pflichtet fühlt, in die Patentanmeldung einzuwilligen?“ „Stimmt! Im übrigen würde eine ſolche Maßnahme für mich kein Opfer bedeuten!“ „Wieſo nicht?“ Da erhebt ſich Auguſt Georg, faßt den Bruder bei den Schultern und fragt ihn: „Hanne, haſt du mir jemals vertraut?“ „Ich habe dir immer vertraut“, antwortet dieſer. „Biſt du auch willens, mir weiter zu vertrauen?“ „Du machſt es mir ſchwer.“ „Dann glaube mir wenigſtens in alle Zukunft eines: Was ich tat in meinem Leben, tat ich nur in Gedanken an das Wohl unſeres Hauſes. Ich habe immer nur die Tradition und die Zukunft unſerer Familie im Auge gehabt. Das eine mußte ich wahren und das andere mußte ich immer wieder neu erkämpfen. Es hat mich viel gekoſtet, Hanne.“ And leiſe ſetzt er hinzu: „Nicht nur Arbeit!“ Hans Zürgen iſt von dieſem am Bruder ungewohnten Ton ſehr betroffen. Er ſpürt, wie dieſer große und von ihm be— wunderte Lebermenſch im Augenblick leidet.— Ein Lebens— alter, denkt er, bin ich neben ihm hergelaufen und habe im Grunde genommen nichts von ſeinem Leben gewußt, bis... ja bis...— An dieſem Punkt ſeiner Erwägung wird ſein feines, ein wenig weichliches Geſicht plötzlich ſtreng und hart. Zu Auguſt Georg gewendet, der inzwiſchen langſam zu einem der großen Fenſter hinübergegangen iſt, fragt er mit einem lauernden Unterton in der Stimme: „Wer iſt eigentlich der Mann?“ Auguſt Georg, der an der Schnur des Fenſtervorhanges herumſpielt, zuckt mit den Schultern. Aber Hans Jürgen läßt nicht locker: „Du kennſt die Perſonalakten.“ „Du kennſt ſie nicht weniger“, entgegnete Auguſt Georg. „Wie kamſt du überhaupt dazu, dieſen Menſchen 1918 zu engagieren?“ Ritſch— ratſch—, teilt ſich der Fenſtervorhang ausein— ander.— Auguſt Georg hat an der Schnur gezogen.— Der Schein einer ſtrahlenden Herbſtſonne dringt durchs Fenſter und kämpft gegen das Licht der elektriſchen Glühbirnen an. „Der Rektor der Darmſtädter Hochſchule empfahl ihn mir brieflich“, beantwortet Auguſt Georg die Frage des Bruders. „Das war der ganze Grund?“ „Was ſollte ich ſonſt für einen Grund gehabt haben?“ Hans Jürgen, der ſich eine Zigarette anzündet, merkt, wie ſehr ihm dabei die Hände vor Aufregung zittern. Es gelingt ihm nur ſchwer, der wahnſinnigen Erregung in ſeinem Innern Herr zu werden. Trotzdem klingt ſein Ton ruhig und beherrſcht, als er den Bruder gleichſam ganz beiläufig und obenhin fragt: „Dein Sohn iſt dieſer Stettner doch wohl nicht—?“ Langſam dreht ſich Auguſt Georg nach dem Bruder um. Feſt und beſtimmt erwidert er: „Ich gebe dir mein Ehrenwort, daß dieſer Menſch nicht mein Sohn iſt.“ Der beſtimmte und ehrliche Ton dieſer Antwort ſcheint Hans Jürgen zu überzeugen. Gleichwohl läßt er das Thema nicht ruhen: „Du haſt bis zu deinem dreißigſten Jahr allerhand Affären gehabt—?“ „Leider habe ich ſie nicht genutzt.“ „Tut dir das heute leid?“ „Ja“, kommt es leiſe über Auguſt Georgs Lippen. Sehr intereſſant, denkt Hans Jürgen bei ſich. Dann bittet er den Bruder, wieder bei ihm Platz zu nehmen. Schweigend entſpricht Auguſt Georg dieſem Wunſch. Als ſie wieder bel— ſammenſitzen, beginnt Hans Jürgen mit plötzlichem Entſchluß etwas haſtig und abrupt von neuem: „Ich will dir jetzt auch klipp und klar die Antwort auf deine Frage zu Beginn unſeres Geſpräches geben: Nie und nimmer werde oder würde ich einem Eintritt dieſes Stettner in unſeren Betrieb zuſtimmen! Da haſt du meine Antwort!“ „And warum nicht?“ „Aus Gründen der Tradition. Kind iſt.“ Auf Auguſt Georgs fragenden Blick erwidert er: „Muß ich dir, dem Traditionsfanatiker erſt klar machen, Weil er ein uneheliches was das heißt: die Familie Moravius ausgeſtorben— und weitergeführt von einem Findelkind!“ Da läßt der Senator den Kopf ſinken.— Nach einer Weile fragt er den Bruder gequält und hoffnungslos: „Weißt du einen andern Ausweg?“ „Heute nicht mehr!“ Wieder blickt ihn der Senator fragend an. „Hättet ihr mich damals Chriſtine heiraten laſſen, dann wäre heute der Erbe da!“ ruft er in faſt leidenſchaftlichem Tone aus. „Kannſt du auch nicht wiſſen“, meint Auguſt Georg müde. „Warum willſt du das bezweifeln?“ Da der Senator wieder ſchweigt, fährt Hans Jürgen fort: „Warum habt ihr euch denn, Mutter und du, damals ſo gegen eine Verbindung mit Chriſtine gewehrt? Warum habt ihr euch denn ſo gefreut, als ſie mir davonlief?“ And ganz zum Bruder hinübergebeugt, leiſe, aber ſehr eindringlich:„Wa— rum haſt denn gerade du damals ſo darüber triumphiert—?“ „Weil ich mich irrte.“ Gequält kommt dieſe ſpäte Er⸗ kenntnis über die Lippen des Senators. Nach langem, drücken— dem Schweigen ſpricht er leiſe und wie zu ſich ſelbſt: „Eines weiß ich beute: ein Menſch obne Nachkommen hat umſonſt gelebt—“ Nach dieſem erſchütternden Bekenntnis des Brußers dieſer Bilanz eines vielbeneideten Daſeins, erhebt ſich Hans Jürgen aus ſeinem Seſſel. Mit leiſen Schritten geht er zur Tür und verläßt den Raum. Der Senator bleibt noch lange ſitzen. Zum erſtenmal in ſeinem Leben denkt er nicht mehr voraus— er denkt zurück. Längſt vergeſſene, aber auch ſehr gut im Gedächt— nis bewahrte Bilder aus fernen Zeiten ziehen an ſeinem gei— ſtigen Auge vorbei... Darüber vergehen Stunden... Der Abend iſt inzwiſchen hereingebrochen... Durchs Fenſter über die entlaubten Bäume hinweg erblickt Auguſt Georg den letzten Reſt der untergehenden Sonne.— Da erhebt er ſich aus ſeinem Seſſel und— damit iſt die ſtille, ganz perſönliche Geburtstags— feier des alten Mannes beendet. Mit müden Schritten ſchlepyt er ſich zu den Lichtſchaltern an der Wand. Seine Haltung iſt gebeugt, als zöge er alle die Erinnerungen der Vergangenheit, bei denen ſeine Gedanken eben noch weilten, hinter ſich her. Als er den letzten Lichtſchalter ausgeſchaltet hat, herrſcht tieſe Finſternis im Zimmer. Hell und zart erklingen die Schläge der kleinen Porzellan— uhr auf dem Kaminſims. Es iſt 6 Ahr nachmittags. —— an dieſem 10. Oktober des Jahres 1932. XIII. Während dieſer Samstag des 10. Oktober 1932 für die Weltfirma E. A. G. Moravius durch den Geburtstag ihres 20 Hektar, das bisher den Induſtriebetrieben des Braun⸗ eiſenſtein⸗Bergwerks„Gewerkſchaft Luiſe“ diente, von der Gemeinde Nieder⸗Ohmen aus dem Beſitz der Bergwerks geſellſchaft käuflich erworben worden. Das Gelände, auf dem ſich Bergwerkshalden, Geröllfelder uſw. befanden, kam für den Induſtriebetrieb nicht mehr in Betracht, andererſeits war es aber nicht am Platze, eine ſolche Landfläche im Hinblick auf. die Erzeugungsſchlacht ungenutzt liegen zu laſſen. Die Gemeinde Nieder⸗Ohmen will nunmehr den neuen Land⸗ beſitz durch Verſchleifen zu nutzbarem Ackerland umwandeln, zu einem kleinen Teil auch einen Sportplatz und ein Vogel⸗ ſchutzgehölz anlegen. Dieſe Maßnahme bedeutet einen wert⸗ vollen Dienſt an der Volksgeſamtheit. Die Einſtellung von Arbeitskräften unter 25 Jahren genehmigungspflichtig. * Frankfurt a. M. Nach einer Verordnung vom 28. Auguſt 1934 darf ein Betriebsführer ohne die Zuſtimmung des Arbeitsamtes Perſonen unter 25 Jahren nicht einſtel⸗ len. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Verordnung können mit Geldſtrafen oder Gefängnis bis zu drei Monaten ge— ahndet werden. Zweck dieſer Beſtimmung iſt, daß ältere verheiratete arbeitsloſe Volksgenoſſen nicht übergangen werden Ein Gewerbetreibender hatte in Unkenntnis dieſer Beſtimmung einen jungen Mann eingeſtellt und mußte ſich nun vor dem Einzelrichter verantworten. Ein Zeuge bekun⸗ dete, daß beim Arbeitsamt viele Anzeigen über derartige Zuwiderhandlungen eingegangen ſeien und daß das Amt jeden Fall ſtrafrechtlich verfolge. Der Angeklagte wurde zu zehn Mark Geldſtrafe verurteilt. Ueber 140 000 Mark als Ergebnis der letzten Straßenu⸗ ſammlung im Gau Heſſen⸗Naſſau. Frankfurt a. M., 8. Febr. Die am 2. Februar durch⸗ geführte Straßenſammlung des Winterhilfswerks erbrachte in Heſſen⸗Naſſau die Summe von 142 300 Mark. () Mietersheim(Amt Lahr).(Tragiſcher Tod.) Ein tragiſcher Unglücksfall ereignete ſich in der Turnſtunde des hieſigen Turnvereins. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe ſtürzte die 13 Jahre alte Tochter Hilda des Zim— mermanns Auguſt Laeßle vom Gerät und war auf der Stelle tot. () Offenburg.(Vom Zug überfahren.) Als der Weichenwärter Wilhelm König aus Urloffen ſeinen Dienſt antreten wollte, geriet er beim Ausſteigen aus dem Zug, der ſchon im Fahren war, unter die Räder und wurde ſofort getötet. König hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Freiburg.(Freiwillig in den Tod.) Der ſeit einigen Tagen vermißte Muſiker Hakenjos wurde im Walde beim Vorort Zähringen erhängt aufgefunden. Y Lörrach.(Betrüger) Ein Betrüger namens Ri⸗ hard Jörg aus Meßkirch hatte es meiſterhaft verſtanden, Seniorchefs zum großen Feſt- und Feiertag wird, hat der gleiche Tag für die Inhaber der Firma Richard Burger die Bedeu- tung eines beſonders arbeitsreichen Wochenſages. Da heute ſchon um 3 Ahr Büro- und Fabrikſchluß geweſen iſt, ſitzen Vater und Tochter am Spätnachmittag als die einzigen Ange— hörigen des Betriebes in ihrem gemeinſamen Arbeitszimmer tief über die Arbeit gebeugt. Richard Burger iſt über Stett⸗ ners Fernſein von T. im Gegenſatz zu ſeiner Tochter ſehr er— freut. Kümmert ſich dieſe infolgedeſſen doch wieder einmal um ihre Arbeit. And das tut Burgers Meinung nach dringend not. Kurz nach 6 Ahr raſſelt plötzlich das Telephon.—— Wer von Bedeutung kann jetzt, Samstagabend, nach Geſchäfts— ſchluß noch anrufen? meint Richard Burger.— Wer anders als Peter! denkt Hella.—— Als Burger den Hörer ans Ohr nimmt, wandelt ſich ſeine anfängliche Verwuaderung bald in eine freudige und zufriedene Zuſtimmung. Es dauert nicht all- zulange, bis Hella aus den Worten ihres„Pas“ heraushört, daß dieſer mit dem Senator Moravius ſpricht. Klar und deut⸗ lich vernimmt ſie, wie„Pa“ unter anderem zu ihm ſagt:„Alſo gut! Ich für meinen Teil widerrufe meine Abſage. Ich komme heute abend!“— Die beiden ſcheinen ſich ja ausgezeichnet zu verſtehen, denkt Hella.— Im weiteren Verlauf des Geſprächs nimmt jedoch Burgers Geſicht allmählich wieder einen recht er— ſtaunten Ausdruck an, und nach längerem Hin und Her beendet er ſchließlich das Geſpräch mit den Worten:„Am beſten wird es wohl ſein, Sie erzählen das alles meiner Tochter ſelbſt.“ Damit reicht er Hella den Hörer hinüber. Agad jetzt entſpinnt ſich folgendes Telephongeſpräch zwiſchen Hella Burger und dem Senator Auguſt Moravius: „Bitte, Herr Senator—— „Ach, gnädiges Fräulein perſönlich!— Wie geht es denn? 7, „Danke, ausgezeichnet!—— Darf ich Ihnen übrigens zu Ihrem Geburtstag gratulieren——2“ „Vielen Dank, Gnädigſte, vielen Dank! Die Botſchaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube——“ „Wieſo? Zweifeln Sie an der Ehrlichkeit meiner Gra— tulation?“ „Aber bitte, Gnädigſte, durchaus nicht! Durchaus nicht! Mußte nur mal'nen Moment an Ihre Abſage derken. Na, Ihr Herr Vater hat ſie ja für ſeine Perſon widerruſen, wofür ich ihm herzlich dankbar bin. Bitte ihm das ausdrücklich noch mal zu verſichern. Bedaure es aber doppelt, daß Sie, Gnä⸗ digſte, nicht mitkommen wollen. Werde in dieſem Bedauer übrigens ganz einer Meinung mit meinem techniſchen Betriebs⸗ direktor Stettner ſein——“ „— L einen Augenblick, bitte, Herr Senator!— Habe ich Sie recht verſtanden? Herr Stettner erſcheint heute abend bei Ihnen?“ „Aber ja doch, natürlich!“ „Das kann nicht ſein, Herr Senator—— „Bitte, gnädiges Fräulein——2“ „— Verzeihen Sie, Herr Senator. Ich bin eig wenig verwirrt. Ihre Mitteilung überraſcht mich ſehr.“ „Ja, Gnädigſte, wiſſen Sie denn nichts von der Teilnahme Ihres Verlobten an meiner heutigen Abendveranſtaltung? Ent⸗ ſchuldigen Sie, bitte, meine Frage, aber ich wundere mich ſehr, daß Sie bei den guten Beziehungen zu unſerem gemeinſamen Freund ſo ſchlecht informiert ſind.“ „Allerdings, ich wußte nicht———“ „Dann dürfte ich wohl bitten, gnädiges Fräulein, daß Sie Ihr anfängliches Mißtrauen in meine Worte durch Ihr Er⸗ ſcheinen bei mir heute abend wieder gutmachen. Sie würden ſich bei dieſer Gelegenheit am beſten von der Richtigkeit meiner Behauptung überzeugen können.“ Nach einer kleinen Pauſe kommt es ſehr ſeſt und beſtimmt aus Hellas Munde: „Herr Senator, ich komme heute abend mit„Pa“ zu Ihnen.“ 5 5 a „Reizend! Reizend!“ erwidert der Senator in ſeiner de⸗ kannten, ein wenig überſchwenglichen und komödiantiſchen Art. „Scharmant von Ihnen, Gnädigſte, bin Ihnen zu großem Dank verbunden.“ (Fortſetzung folgt.) 75 2 r 2 e P — Saen fort eit end Aufruf! Der Wandergeſelle, der längere Zeit mit dem Uhr- macher Seefeld auf Reiſen war und der am 4. Februar J. von Kiel aus eine Karte an die Staatsanwaltſchaft Schwerin richtete, wird erſucht, umgehend ſeine Anſchrift, eventuell durch die nächſte Polizeibehörde, der Staats- anwaltſchaft Schwerin mitzuteilen oder ſich perſönlich bei dieſer zu melden. Vertrauliche Behandlung wird zuge— ſichert. einem hieſigen Geſchäftsmann den Betrag von 3800 Mark nach und nach herauszulocken. Er reiſte mit dem Gelde über⸗ all im Lande herum, führte ein flottes Leben und als ihm die Mittel ausgingen, logierte er ſich ſchließlich in Buchen⸗ bach bei Freiburg ein, wo er noch einen Zechbetrug von 21 Mark verübte. Jörg wurde zu einer Geſamtſtrafe von 1 Jahr und 2 Wochen Gefängnis verurteilt. (— Konſtanz.(Seinen 65. Geburtstag) feierte ber Großinduſtrielle Kommerzienrat Dr. Wilhelm Stiegeler in Konſtanz. 1 (— Singen a. 95.(95jährig geſtorben.) Der älteſte Bürger unſerer Stadt, Fidel Stich, iſt verſchieden. Er war in Urberg bei St. Blaſien gebürtig und konnte am 10. Dezember vorigen Jahres ſeinen 95. Geburtstag feiern. Ein Main Tauber— Donau⸗Zug? — Bad Mergentheim, 8. Febr. Wie berichtet wird, ſind Schritte unternommen worden, einen Eilzug von Frankfurt a. M. über Aſchaffenburg, Miltenberg, Wertheim, Bad Mergentheim, Crailsheim nach Ulm zu erwirken. Der er⸗ ſtrebte Eilzug(Eiltriebwagen) kann kaum eine neue ſchnelle Geſamtverbindung zwiſchen ſeinem Ausgangs- und Zielpunkt ſein, weil dieſem Geſichtspunkt bereits durch D- und Eilzüge über Hauptſtrecken ausreichend Rechnung getragen iſt. Viel⸗ mehr ſoll dieſer Main— Tauber—Donau⸗Zug einem ſeit Jahrzehnten trotz günſtigſter Betriebslage ſtark vernachläſſig⸗ ten wertvollen Gebiete ſchnelle Anſchlüſſe an die betreffen⸗ den in Frage kommenden Verkehrszentren bringen. Als Halte⸗ plätze ſollen in Vorſchlag gebracht werden: Frankfurt a. M. Hbf., Frankfurt Süd, Offenbach a. M., Hanau, Aſchaffen⸗ burg, Obernburg a. M., Miltenberg, Freudenberg, Wert⸗ heim, Tauberbiſchofsheim, Lauda, Bad Mergentheim, Wei⸗ fersheim, Blaufelden, Crailsheim, Ellwangen, Aalen, Hei- denheim, Sontheim, Ulm. Von Dar mſtadt an die Bergſtraße elektriſch Der Bahnbau Eberſtadt— Jugenheim. Darmſtadt, 8. Febr. Eine direkte Verbindung der heſ⸗ ſiſchen Landeshauptſtadt Darmſtadt mit den Orten an der Bergſtraße hat bisher gefehlt, denn die Reichsbahn berührt auf der Main-Neckar⸗Strecke nur die Orte am Rande der Bergſtraße, während man die Luftkurorte Alsbach, Jugen⸗ heim und Seeheim nur durch Umſteigen und Weiterfahrt mit dem Bimmelbähnchen erreichen kann. Auch der direkte Omnibusverkehr von Darmſtadt nach Jugenheim iſt nur ein Notbehelf. Umſomehr wird es begrüßt, daß die Heſſiſche Eiſen⸗ bahn⸗Aktiengeſellſchaft nunmehr mit der Fortführung ihrer ſchon beſtehenden Linie von Darmſtadt nach Eberſtadt in Richtung Jugenheim begonnen hat. Die neue elektriſche Bahnlinie, die bis zum Frühjahr fertiggeſtellt werden ſoll, verläuft in unmittelbarem Anſchluß an den ſeitherigen End⸗ punkt Eberſtadt im Zuge der Landſtraße. Man hat den neuen Weg der Bahn längs des Waldes ausgeſchlagen, ſo daß die neue elektriſche Straßenbahn die an ſich breite Landſtraße nicht beengt. Die mit dem Bahnbau beauftragte Arbeitsgemeinſchaft von vier Unternehmern hat die Ar⸗ beiten ſchon ſoweit gefördert, daß der neue Bahndamm nahezu als fertiggeſtellt gelten kann. Mit dem Aufbringen der Schwellen und Gleiſe wird demnächſt begonnen Gleich⸗ zeitig ſollen die Arbeiten an der Oberleitung ſo gefördert werden, daß die Betriebsaufnahme der neuen Bahn im Frühjahr möglich iſt, die dann nicht nur für die Darmſtäd⸗ ter, ſondern für alle Odenwaldbeſucher eine weſentliche Er— leichterung bildet. Das Pferd hinter dem Auto Von der Anklage der Tierquälerei freigeſprochen. * Frankfurt a. M., 8. Febr. Ein Pferdezüchter gab Mitte Oktober einem Burſchen den Auftrag, ein fünfjähri⸗ ges Rennpferd nach Mainz zu bringen. Der Burſche machte ſich auf, und als er Frankfurt a. M.⸗Höchſt hinter ſich hatte, kam der Züchter mit Familie im Auto nachgefahren. Er ritt das Pferd ein Stück und dann beſtieg er wieder das Auto. Der Burſche mußte ſich in den hinteren Teil des Wa— gens ſetzen und das Pferd an der Leine führen. Sindlinger Einwohner, die den etwas merkwürdigen Aufzug ſahen, empörten ſich darüber, daß das Pferd hinter dem Auto laufen mußte, das nach ihrer Anſicht in einem Tempo von 30 bis 40 Kilometer dahinfuhr. Man erachtete das Verhalten des Züchters als Tierquälerei. Zwei Leute beſtiegen ein Auto und ſetzten dem Auto mit dem Renn⸗ pferd nach. Vor Hattersheim wurde das Auto eingeholt und man verhinderte, daß es weiterfahren konnte. Es gab eine erregte Auseinanderſetzung und der Züchter wollte dem einen Verfolger an die Kehle ſpringen. Es wurde Gendar— merie geholt und feſtgeſtellt, daß das Pferd unter dem Sat. tel geſchwitzt war. Der Pferdezüchter bekam eine Anklage wegen Tierquä— lerei. In der Gerichtsverhandlung bekundeten die Sindlin⸗ ger, daß das Auto mit 35 bis 40 Kilometer Geſchwindigkeit gefahren ſei und das Pferd immer große Sprünge gemacht habe. Außerdem habe das Pferd die ſchädlichen Auspufſ⸗ gaſe ſchlucken müſſen. Der Verhandlung wohnte ein Sach— verſtändiger bei, der tags zuvor das Pferd beſichtigt hatte und den Vorgang wiederholen ließ. Als das Auto allmäh⸗ lich bis zu 15 Kilometer Geſchwindigkeit gefahren wurde, ließ der Sachverſtändige die Fahrt beenden, denn es zeigte ſich, daß es unmöglich war, daß man in einem Tempo von 30 Kilometer gefahren ſein konnte. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei, weil nicht feſtgeſtellt werden konnte, daß er das Pferd übermäßig beanſpruchte. -: Der kſchechoflowakiſche Miniſterpräſidenk Hodza kraf am Sonntag mittag zu ſeinem angekündigten Beſuch in Paris ein. : Die Aklantik⸗Konferenz wurde am Sonnkag abge⸗ ſchloſſen. Es gelang, über alle ſtrittigen Fragen eine Eini- gung zu erzielen. der Doppelmord von Neuruppin 17. Verhandlungstag im Mordprozeß Seefeld. Das Schweriner Schwurgericht ſetzte die Behandlung der zwölf zur Anklage ſtehenden Knabenmorde mit dem Neu⸗ ruppiner Doppelmord fort. Hier ſind dem Maſſenmörder Seefeld der vierjährige Artur Dill und der 6 Jahre alte Edgar Dittrich gen. Eipel aus Neuruppin zum Opfer gefallen. Die beiden Kinder hatten am 16. Oktober 1934 gegen 13.30 Uhr die elterliche Wohnung verlaſſen, um auf der Straße zu ſpielen. Gegen 17 Uhr wurde der kleine Eipel in der Steinſtraße von einer Frau geſehen. Als die Frau den Jungen fragte, wohin er wolle, gab er zur Antwort: „Weg!“— Artur Dill befand ſich zu dieſer Zeit nicht bei ihm. Später ſah ein anderer Zeuge die beiden Kinder wie— der zuſammen im Schloßgarten beim Spiel. Von dieſem Zeitpunkt an fehlte jeder weitere Anhaltspunkt für den Ver⸗ bleib der beiden Jungen. Zwei Frauen, die im Walde Holz geſammelt halten und ſich auf dem Rückweg nach Neu-Ruppin befanden, halten noch ein Erlebnis, das in gewiſſem Juſammenhang mit dem ſchauerlichen Fall ſiehen könnte. Gegen 17.30 Uhr hörten ſie plötzlich den Schrei eines Kindes aus dem Walde. Als ſie aufmerkſam horchten, vernahmen ſie klägliche Rufe: „Mutti, Mufti!“ Dann blieb alles ſtill, und die Frauen ſetz⸗ ten ſchließlich ihren Weg fort. Auf die Vermißtmeldung der Eltern wurde am nächſten Tage eine große Suchaktion durchgeführt, die auch bald zum Erfolg führte. Am 17. Oktober wurden beide Knaben, eng umſchlungen in der typiſchen Schlafſtellung, in einer dichten Kiefernſchonung aufgefunden. Die Fundſtelle lag etwa 20 Meter ſüdweſtlich eines Verbindungsweges zwiſchen den Chauſſeen Neu-Ruppin—Alt⸗Ruppin und Neu⸗-Ruppin— Wittſtock in der Nähe des Lokels Schimmelpfennig. Es wurde damals Pilzvergiftung angenommen. Nach dem Ermittlungsergebnis ſteht es einwandfrei feſt, daß der Angeklagte am Nachmittag des 16. Februar 1934 in Neu-Ruppin geſehen worden iſt. Er war Ende September erſt aus dem Gefängnis entlaſſen worden, und es iſt bezeichnend, daß während der Dauer ſei⸗ ner Strafhaft keine Morde an Kindern erfolgt ſind. Unmit⸗ telbar vor ſeiner Einlieferung ins Gefängnis ereignete ſich der Mordfall Korn(Lübeck).— Es iſt weiter erwieſen, daß Seefeld am 16. Oktober in Neu-Ruppin einen Knaben an⸗ geſprochen hat und in die gleiche Gegend zu locken verſuchte, in der am nächſten Tage die toten Kinder gefunden wurden. — Ferner konnte ermittelt werden, daß Seefeld gegen 14.50 Uhr mit zwei etwa ſechsjährigen Knaben geſpielt bzw. ſich unterhalten hatte, und ſchließlich wurde noch feſtgeſtellt, daß ein Mann, deſſen Beſchreibung auf Seefeld paßt, zwiſchen 16.00 und 16.30 Uhr auf dem Wege, der zur Fundſtelle der Leichen von Dill und Eipel führt, mit zwei kleinen Knaben Kaſtanien geſammelt hatte. Als erſter Zeuge wurde am Sonnabend der Amts- arzt aus Neu-Ruppin vernommen, der die Leichen obdu⸗ ziert hatte. Darauf wurde die Mutter des kleinen Artur Dill als Zeugin aufgerufen. Sie kann nur ſagen, daß der Junge, der ein geſundes Kind geweſen ſei, mittags ſpielen gegangen iſt und ſeitdem verſchwunden war. Oberſtaatsanwalt:„Ich habe den Angeklagten während der Vernehmung der Mutter eines der kolen Kinder, deſſen Ermordung ihm zur Laſt gelegt wird, beobachtet und keiner⸗ lei Gemüksbewegung bei ihm feſtſtellen können. Ich muß auf die maßloſe Gefühlsroheit dieſes Angeklagten hin⸗ weiſen, der ſich durch nichts erſchüttern läßt.“ Der Angeklagte erklärt dazu in ſeiner üblichen ſtumpfſinnigen und verſtockten Art, daß„ſeine Perſon auch für dieſe Taten nicht in Frage käme“. Warnungen der Eltern ſchützten Im weiteren Verlauf der Zeugenvernehmung lügt ſich Seefeld wiederum feſt. Als der Angeklagte dem kleinen Jungen gegenübergeſtellt wird, den er am 16. Oktober an⸗ gſprochen hat, erklärt er plötzlich: „Ja, es ſtimmt, ich habe mit dem Jungen geſprochen.“ In der Vorunterſuchung hatte Seefeld zunächſt erklärt, daß er am 16. Oktober überhaupt nicht in Neuruppin geweſen ſei, dann räumte er ſchließlich doch dieſe Möglichkeit ein, als ihm ſchlüſſige Beweiſe vorgelegt wurden. Die Begeg⸗ nung mit dem Jungen ſchilderte er aber weſentlich anders als dieſer. Hier zeigte ſich wiederum die raffinierte Ver⸗ . Weltbild(M). Am Ziel des olympiſchen Abfahrtslaufes, as in einer Höhe von 780 Metern liegt, während der Ent— ſcheidungsläufe. teidigungstaktik des Angeklagten, der ſich keinesfalls feſt⸗ legen will. Seefeld behauptet noch heute, daß er dem Jun⸗ * auf einer Wieſe photographieren wollte und nicht im Walde. Der Junge bleibt aber bei ſeiner Bekundung, die um ſo mehr an Wahrſcheinlichkeit gewinnt, als feſtgeſtellt werden kann, daß ſich an der von Seefeld bezeichneten Stelle überhaupt keine Wieſe befindet. Bei der weiteren Befragung des kleinen Jungen ergibt ſich wiederum, wie notwendig und wichtig es iſt, wenn Eltern und Lehrer die Kinder davor warnen, mit Fremden mikzugehen. Der kleine Junge gibt an, daß ihm plößlich dieſe Warnungen eingefallen ſeien und er deshalb den An⸗ geklagten nicht weiter begleitet hätte. Ein weiterer Zeuge erkennt Seefeld mit voller Be⸗ ſtimmtheit als denjenigen Mann wieder, den er am Mord⸗ tage mit zwei kleinen Kindern geſehen hat. Auf alle Vor⸗ behalte hinſichtlich ſeiner vielen Widerſprüche weicht Seefeld aus und macht ſeine bekannten Ausflüchte. Transportauto vom Zug erfaßt Schweres Unglück am unbeſchrankten Ueberweg. Hannover, 9. Februar. „Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Hannover keilt mit: Der Nahgüterzug 6285 fuhr auf dem unbeſchrankten Ueberweg Hamburger Straße in Braunſchweig auf einen mit mehreren Perſonen beſetzten Laſtwagen. Dabei wurden drei Perſonen getötet und mehrere verleßt. Zu dem ſchweren Verkehrsunglück iſt ergänzend zu mel⸗ den, daß der von dem Güterzug erfaßte Laſtkraftwagen mit etwa 25 Arbeitern beſetzt war, die ſich auf der Heim⸗ fahrt befanden. Der braunſchweigiſche Miniſterpräfident Klagges der auf die Nachricht von dem ſchweren Unfall ſofort zur Unglücksſtelle eilte, hat den Hinterbliebenen der Toten ſowie den Verletzten zur Linderung der erſten Not einen Betrag von 2000 Mark zur Verfügung geſtellt. Turiner Theater durch Brand zerſtört Wächter mit ſeiner Familie in höchſter Not. Mailand, 10. Februar. Das königliche Theater in Turin iſt durch ein nächtliches Großfeuer zerſtört worden. Der Wächter, der mit ſeiner Jamilie im oberſten Stockwerk des Gebäudes wohnte, konnte im letzten Augenblick mit ſeiner Frau und ſeinen vier Kindern in die kiefer gelegenen Theakerräume flüchten. Die Feuerwehr brachte zunächſt die Familie des Wächters in Sicherheit und begann dann mit aller Anſtrengung, das weitere Ausbreiten des Brandes zu verhindern, der, durch einen ſtarken Wind begünſtigt, auf die Arkillerieakademie mund den Regierungspalaſt, in welchem ſich das Staals⸗ archiv befindet, überzugreiſen drohte. Gegen 2 Uhr nachts ſtürzte ein Teil der Decke des Zuſchauerraums ein. Um 3 Uhr konnten die dem Theater benachbarten Ge⸗ bäude als geſichert gelten. Man vermutet, daß der Brand durch die Unvorſichtigkeit eines Schauſpielers oder Arbei— ters entſtanden iſt, der vielleicht auf der Bühne einen Ziga⸗ rettenſtummel weggeworfen hatte. Zehn Todesopfer in Syrien Jorlkdauer des Generalſtreiks. London, 10. Februar. Die Unruhen in Syrien ſind wieder in voller Schärfe aufgeflammt. In Homs und Hama kam es erneut zu ſchweren Zuſammenſtößen, wobei zehn Perſonen getötet wurden. Militär eröffnete das Feuer auf Studenten, die Kundgebungen gegen die neuen Verord⸗ nungen der ſyriſchen Regierung veranſtalteten. Auch in Damaskus fanden am Freitagabend große Kundgebungen ſtatt. Die Demonſtranten wurden jedoch von der Polizei zerſtreut, und der angebliche Rädelsführer, ein Dr. Tſchu⸗ tſchako, wurde verhaftet. Angeſichts der neuen Unruhen wurden die Friedensbeſprechungen zwiſchen dem franzö— ſiſchen Oberkommiſſar de Martel und den mohammeda⸗ niſchen Kirchenführern vertagt. Der Generalſtreik in Syrien dauert an. Oberkommiſſar de Martel ſoll nach Paris be— fohlen worden ſein. Aufruhr auf Ganſibar Britiſcher Polizeibeamter von Arabern erſchlagen. London, 10. Februar. Auf Sanſibar, der dem früheren Deutſch⸗Oſtafrika vorgelagerten britiſchen Inſel, kam es zu ſchweren Unruhen. Hunderte von Arabern gerieten in Auf⸗ ruhr wegen einer neuen Regierungsverordnung, die ſich gegen die Verfälſchung von Copra(Kokosnußkern, der zur Seifenherſtellung verwandt wird) richtet. Die Araber ſchlu⸗ gen zunächſt einen britiſchen Aufſeher mit Säbeln nieder und ließen ihn ſchwerverwundet liegen. Dann griffen ſie mit Säbeln den ſtellvertretenden Polizeipräſidenten, den Provinzialkommiſſar und einen Bezirkskommiſſar an. Auch dieſe wurden ſchwer verletzt. Ein weiterer Polizeioffizier wurde getötet. Im Laufe der Unruhen verwüſteten die Araber das Poſtamt und richteten großen Schaden an. Die Polizei, die 100 Mann Verſtärkung aus Daresſalam erhal⸗ ten hat, zieht durch die Straßen. Wohnhausbrand in Amſterdam Acht Perſonen verbrannt. Amſterdam, 10. Februar. Bei einem nächtlichen Wohn⸗ hausbrand im älteſten Stadtteil Amſterdams, am Oude Jijds Achterburgwall, kamen acht Perſonen, darunter fünf Kinder, ums Leben. Vier weitere Perſonen wurden 3. T. ſchwer verletzt. Das Feuer war im erſten Stockwerk zweier ineinander⸗ reifender, mittelalterlicher Gebäude ausgebrochen und hatte die Treppen ergriffen. Die unglücklichen Opfer des Brandes haben daher offenſichtlich verſucht, über den Dach⸗ boden zu entkommen. Das gelang ihnen jedoch nicht, und ſie verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Bisher war es noch nicht möglich, die Perſönlichkeiten der Verunglückten feſtzu⸗ ſtellen. Man muß daher annehmen, daß es ſich um Ange⸗ hörige einer Familie— Vater, Mutter und fünf Kinder— handelt. Die Verletzten haben ſich zum größten Teil ihre Verletzungen durch das Springen aus den oberen Stock⸗ werken zugezogen. -: Bei Juſammenſtößen zwiſchen Polizei und einer Volksmenge im Kreiſe Konin(Oſtpolen) wurden drei De⸗ monſtranten getöket und eine größere Anzahl verletzt. — ——.——ߧßsr«½—ß᷑88 S 1 . FFC S e Kamerabſchaftsabend der Krieger⸗ und bichaft 1875 Viernheim Solbatenkamera Soldatiſcherhebender Am letzten Samstag abend veranſtaltete die aus beiden Vereinen„Haſſia“ und Teutonia“ gebildete„Krieger- und Soldatenkameradſchaft 1875“ ihren erſten Kameradſchafts abend in den„Freiſchütz“-Sälen. Dieſe lagen völlig im Feſtgewand ſchmückender Hakenkreuzflaggen, von der Bühne das Bild des Führers grüßend. Vorweg ſoll geſagt ſein, daß ein wunderbar feierlicher Ton und vaterländiſcher Geiſt über dem Verlauf des Abends lag. Feierlich der Einzug unter den Klängen des Badenweiler Marſches der Kameraden mit den Ehrengäſten, dem Landesführer v. Oidtman, dem Stabs führer des Landesverbandes, Kameraden Major v. Wangen— heim und dem Kreisverbandsführer, Kameraden Becker, Birkenau. Mit aufrichtiger Freude konnte der Kameradſchafts führer Klee die Kameraden mit Angehörigen, die Gäſte, unter ihnen zu aller Freude unſere beiden Altveteranen, die Kameraden Kempf und Stumpf, die es ſich nicht nehmen ließen, in treuer, dankbarer Verbundenheit mit den Soldaten des großen Krieges der Veranſtaltung beizuwohnen, be— grüßen. Redner berührte zunächſt in ſeinem Rückblick und Ausblick den Sinn und Zweck des Abends, der zuerſt der vor 65 Jahren erfolgten Gründung des 2. Reiches galt, um dann der hohen Ziele unſeres Führers Adolf Hitlers zu ge— denken, der das Dritte Reich ſchuf und ihm wieder ſeine Wehr— freiheit gab. Er hat die Aufhebung der Einzelverbände voll zogen und den Reichskriegerbund geſchaffen. Wehrgeiſt und Kameradſchaft ſind die ſtärkſten Säulen des Dritten Reiches. Bereit an der Mithilfe am Neuaufbau des Reiches, klangen ſeine Worte in einem Dank- und Treuegelöbnis zum Führer aus. Nunmehr ſprach der Landesführer zu den Kame— raden und Gäſten. Mit Freude ſei er der Einladung, nach Viernheim zu kommen, gefolgt. Er begrüßte die Zuſammen legung der Kameradſchaften, die auch in ſchwerſter Zeit den Soldaten⸗ und Kyffhäuſergeiſt hochhielten und bat, immer echte treue Kameradſchaft zu pflegen. Er gedachte der wieder- gewonnenen Wehrfreiheit durch unſeren Führer und Kanzler und ſprach den Wunſch aus, daß ſich die jungen Soldaten der Heldentaten ihrer Väter, der Soldaten des großen Krieges, würdig zeigen. Der Redner verbreitete ſich noch eingehend über den vom Führer befohlenen Reichskriegerbund und den neuen Soldatenbund. Des Führers Befehl heilig zu halten ſei des alten Soldaten Pflicht und ermahnte er die Kameraden, Verlauf des Abends! weiterhin mitzuarbeiten. Die tiefgründige Rede des Landes- führers über die Aufbauarbeit des großen Führers wurde mit ſtarker Begeiſterung aufgenommen. Sie klang aus in einem mächtigen Treuebekenntnis und einem„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer und oberſten Kriegsherrn Adolf Hitler. Deutſchland- und Horſt Weſſellied ſchloſſen ſich ſpontan an. Kameradſchaftsführer Klee gedachte anſchließend der alten Kameraden, die für 40jährige Mitgliedſchaft und mehr mit dem Kyffhäuſer-Ehrenzeichen in Gold und Silber dem nächſt bedacht werden ſollen, ſprach ihnen Dank für ihre Treue aus, die ſie auch weiterhin halten wollen, um den jungen Kameraden dadurch als Vorbild zu dienen. Ein für den Abend ſinnig verfaßter Prolog, von dem Töchterchen des Kameraden Schlhoſſer vorgetragen, der den Zuſammenſchluß der Ka meradſchaften und die Treue der alten Frontſoldaten zu Führer und Volk zum Ausdruck brachte, wurde mit Beifall aufgenommen. Im zweiten Teil des Abends führte die Spielſchar der Sänger-Einheit in Verbindung mit der Kapelle Schwarz Weiß die bezaubernde Operette„Waldvöglein“ auf. In dank barer Weiſe hatten ſich die Aufführenden hierzu bereit erklärt. Den Spielern wurden für ihre großartigen Leiſtungen wahre Beifallsſtürme gezollt. Mit Luſt und Liebe gaben ſich die Spielenden, ſie lebten förmlich in ihren Rollen auf und konnte der Erfolg daher nicht ausbleiben. Man hat den alten Soldaten Viernheims und ihren Frauen ſowie den Gäſten des Abends Stunden der Freude bereitet, die allen noch lange in Erinnerung bleiben werden. Man kann der Leitung der Kameradſchaft für dieſe Art der Anordnung des unter— haltenden Teils dankbar ſein. Worte der Anerkennung für die Spielſchar und das Orcheſter fand der Landesführer in ſeinen Schlußworten. Er beglückwünſchte Viernheim zu der Spielſchar, die im Vergleich zu den großen Theaterbühnen ebenfalls Gutes leiſtet und die Kunſt dem Volke heimiſch macht. Er ſprach im Namen Aller der Spielſchar für die Ausgeſtaltung des ſchönen Kameradſchaftsabends Dank und ein kräftig aufgenommenes Hoch aus. Lange hielten die Gäſte bei den Kameraden aus, ein Zeichen, daß ſie ſich im trauten Kameradenkreiſe heimiſch fühlten. Bei dem ſich anſchließenden Tanz blieb die große Kameraden-Familie noch lange bei— ſammen. Es herrſchte von Anfang bis Ende Kameradſchafts⸗ geiſt und Gemütlichkeit. Glückauf dem neuen Kamerad— im geuen Reichskriegerbund in echtem Kyffhäuſergeiſt auch Kreisinnungsverjammlung jür das Schneiderhanbwerk im Kreije Heppenheim Am geſtrigen Sonntag fand hier, im Saale des Gaſt⸗ hauſes„Zur Vorſtadt“ die diesjährige Kreisinnungsver⸗ ſammlung ſtatt, die einen ſtarken Beſuch aufzuweiſen hatte. Die Handwerkerſchaft des Gewerbes war faſt vollzählig erſchienen, galt es doch, die Handwerkerkarte, den Ehren- ausweis des deutſchen Handwerkers, in Empfang zu nehmen. Weiter fand die Ueberreichung der Geſellenbriefe und Frei— ſprechung der Lehrlinge ſtatt. Nach altem Handwerkerbrauch hatte man dieſem Akt ein feierliches Bild gegeben. Die Ausſchmückung einer Bühne wurde der bedeutungsvollen Stunde, die mit muſikaliſchen Darbietungen umrahmt war, angepaßt. Obermeiſter Köhler betritt mit Meiſtern, Geſellen und Lehrlingen den Saal und grüßt mit dem altehrbaren Handwerkergruß„Gott ſegne und ſchütze das ehrbare Handwerk!“ Die Zunftlade wurde geöffnet, die Kerzen, den Dreiklang Meiſter, Geſelle und Lehrling darſtellend, wurden entzündet.„e, wi e loben es!“, lautete der Schwur. Es erfolgt nach alten Innungsgeſetzen des ehrbaren Handwerks der feierliche Akt der Freiſprechung der Lehrlinge und die Ueberreichung der Geſellenbriefe, die, ſoweit die Lehrlinge anweſend waren, zur Verteilung kamen. Es wurden freigeſprochen die Jung⸗ geſellen Adam Babylon, Ernſt Fetſch von hier und Gg. Setzer, Hans Hamm, Erwin Brecht, Erwin Haas und Gg. Stöckler aus anderen Orten des Kreiſes Heppenheim. Obermeiſter Köhler gab mit dem Dank an die Prüfungs⸗ meiſter den Geſellen ernſte und ermahnende Worte mit auf den Weg. Ihr Wiſſen und Können im Dienſte des erwählten Berufes weiter zu vervollkommnen, ſoll neben der Mithilfe am Aufbau unſeres Vaterlandes, ihre Hauptaufgabe ſein, immer eingedenk des Wahlſpruches:„Wenn das deutſche Handwerk blüht, blüht auch das deutſche Land!“ Wurden doch die Jungen gerade in dem Jahre, als Chaos und Nieder— gang drohte, in die Lehre aufgenommen. Ihr Dank ſollte beſonders dem Führer gelten und ihr ganzes Tun und Streben Deutſchland ſein. Den Dank der Junggeſellen an Meiſter und Prüfungsausſchuß mit dem Verſprechen, ſich ihrer Meiſter würdig zu zeigen, brachte ein Prüfling zum Aus⸗ druck, während zum Abſchluß der Handlung der junge Walter Köhler mit dem Gruße„Heil Hitler“ beginnend, einen ſinnvollen Prolog vortrug. i Obermeiſter Köhler eröffnete nunmehr die eigent⸗ liche Innungsverſammlung, begrüßte die Erſchienenen, ins- beſondere den Kreishandwerksleiter Vettel und den Leiter des hieſigen Handwerks, J. Wunderle, und die Gäſte aus dem Handwerk. Unter dem Abſingen des Kameradenliedes wurde der Toten des Handwerks und der Toten der Bewegung und des Krieges gedacht. Kreishandwerksmeiſter Vettel überbrachte anſchließend eingangs ſeiner längeren Ausführungen, die insbeſondere dem Berufsſtand des Schneidergewerbes und der Bedeutung der zu überreichenden Handwerkerkarte galten, die Grüße der Handwerkskammer und der vorgeſetzten Dienſtſtellen und die Glückwünſche an die Junggeſellen. Auch er gab dieſen Mahnworte mit auf den Weg, ſich weiter zu vervollkommnen, da man niemals auslernen kann. Beginnt doch die Laufbahn der Jugend in die Welt auf breiter Baſis erſt jetzt. Insbe⸗ ſchaftsbunde! ſondere ſoll die Jugend mehr wie ſeither den Einrichtungen des nationalſozialiſtiſchen Staates Verſtändnis entgegenbrin— gen. Der Redner bezeichnete für die Meiſter den Tag der Ausgabe der Handwerkerkarte als einen Feſttag für jeden Beruf. Er zeigte den Handwerkern Wege, um den Notſtand des Schneidergewerbes zu heben. Sie ſollen weiterhin Weg⸗ bereiter für die Jugend ſein, mit dem Beſtreben, das von den Vätern Ererbte zu erhalten und als treue Diener des nationalſozialiſtiſchen Staates mitzumarſchieren. Seine weiteren Ausführungen galten der Führung des Waren⸗ eingangsbuches und dem Lehrlingsweſen. Die wohlgemein— ten und belehrenden Ausführungen des Kreishandwerks⸗ meiſters wurden mit Intereſſe und Beifall aufgenommen. Es erfolgte nunmehr die Ausgabe der Handwerkerkarten durch die Bezirksführer. Weiter wurden noch Organiſations⸗ fragen beſprochen. Nach dem Treuebekenntnis zum Führer und dem Abſingen der Lieder der Deutſchen konnte die Ver⸗ anſtaltung ihren Abſchluß nehmen. Der Kreishandwerks— führer ſprach in ſeinen Schlußworten den alten Handwerks⸗ meiſtern Dank aus dafür, daß ſie auch in ſchwerſter Zeit ihr Gewerbe hochhielten und durchgehalten haben und bat um weitere Mithilfe an dem Aufbau des Handwerks und des Vaterlandes. Um 5 Uhr ſchloß Obermeiſter Köhler die Tagung. Möge ſie dazu beigetragen haben, daß das Gefühl der Standes⸗ ehre, der Kameradſchaft, der Volksverbundenheit und das Bewußtſein, daß unſer Tun und Handeln letztenendes zum Wohle des Vaterlandes beiträgt, Gemeingut aller Hand— werker wird. DAF. Oriswallung Viernheim Die Deutſche Arbeitsfront, Ortswaltung Viernheim, hält im Zeichenſaal der Schillerſchule Lehrkurſe für Berufserzie⸗ hung ab. Die erſten Kurſe beginnen am Montag, den 10. ds. Mts. für die Reichsbetriebsgemeinſchaft„Bau“ mit fol— gendem Lehrgang: 1. Rißlehre und Ausmaß der Figuren 4 Abende 2. Bauſtoffe und ihre Anwendung 1 Abend 3. Einrichten der Bauſtelle 1 Abend 4. Gerüſtbau— Unfallverhütungsvorſchriften 1 Abend 5. Leſen und Anfertigen von Zeichnungen 1 Abend 6. Meßinſtrumente und Nivellieren 5 Abende 7. Kanalbau und Straßenbau 1 Abend 8. Beton- und Eiſenbetonarbeiten 5 Abende 9. Hausſchwamm und Krankheiten der Bauſtoffe 1 Abend 10. Baumaſchinen 1 Abend Der zweite Kurs beginnt am Freitag, den 14. Februar ds. Is., für die Reichsbetriebsgemeinſchaft„Metall“. Der Lehrplan wird am Montag veröffentlicht. Wir wünſchen, daß ſich recht viele Volksgenoſſen an den Lehrkurſen beteiligen. Beſonders wünſchen wir, daß alle, die noch z. Zt. erwerbslos ſind, um ſich in ihrem Beruf weiterzubilden, Kursteilnehmer werden, zumal für Erwerbs⸗ loſe keine Teilnehmergebühr gefordert wird. Nähere Aus⸗ kunft erteilt die Dienſtſtelle der DA F., Ortswaltung Viern⸗ Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. Februar 1936 Denkſpruch. Arbeit iſt Leben, Stillſtand iſt Tod! Aus dem Hörſpiel„Deutſches Volk auf deutſcher Erde“ von Leonhard Hora. gitlet⸗Jugend jpart jür Fahrt und Lager NSG. Der Führer der Hitler-Jugend des Gebietes Heſſen-Naſſau hat im Einvernehmen mit dem Leiter der Naſſauiſchen Landesbank ein Sparverfahren ausge arbeitet, das es den faſt 150000 Hitlerjungen und Jung⸗ vollpimpfen des Gebietes ermöglichen ſoll, die für die Zelt⸗ lager und Großfahrten im Sommer benötigten Mittel auf einfache Weiſe während des übrigen Jahres in kleinſten Be— trägen anzuſammeln. Es kam hierbei vor allem darauf an, ſich einer be— ſtehenden Organiſation zu bedienen, die die Gewähr für eine einheitliche Durchführung und vollſtändige Erfaſſung auch der letzten Gliederung und des letzten Ortes bietet. Im Regierungsbezirk Wiesbaden erwies ſich die Naſſauiſche Lan— desbank mit ihrem weitverbreiteten Syſtem von Filialen und Annahmeſtellen als geeignet, während in Heſſen die in dem dortigen Sparkaſſenverband zuſammengeſchloſſenen JIuſtitute die gleiche Aufgabe übernommen haben. Jeder Junge erhält ein Sparbuch, in das er die bei dem Geldverwalter der Gefolgſchaft erſtandenen Sparmarken ein klebt. Groſchen auf Groſchen ſammelt er ſo, bis er dann im Sommer, wenn die Lager ſteigen, oder wenn er auf Fahrt geht, die Koſten daraus beſtreiten kann. Auf dieſem Weg erhält jeder Hitlerjunge durch beharrliches Sparen die Mög⸗ lichkeit, ſeine Pläne zu verwirklichen. Darum, Hitlerjungen und Pimpfe, beſorgt Euch ſofort das neue Sparbuch! Je eher Ihr anfangt und je ausdauernder Ihr ſpart, deſto ſchöner kann Eure Gefolgſchaft die Fahrt oder das Lager im Sommer geſtalten. Der Sonntag Reich an Veranſtaltungen war der verfloſſene Samstag und Sonntag. Seiner Tollität Prinz Karneval wurde in vier Maskenbällen und verſchiedenen Kappenabenden gehul— digt. Bis zur Neige wurden Frohſinn und Scherz ausge— koſtet. Iſt es doch jedem von uns erlaubt, wenige Tage wenigſtens äußerlich eine andere Geſtalt anzunehmen, das heißt, die eigene Alltagshülle abzuſtreifen oder zu ver— decken, und dort dabei ſein, wo Phantaſie keine Grenzen. mehr kennt. Ueber andere Veranſtaltungen, wie Kamerad⸗ ſchaftsabend im Freiſchütz, Innungstagung in der Vorſtadt, Verpflichtungs⸗ und Kameradſchaftsabend des RLB. am geſtrigen Abend, die alle einen befriedigenden Verlauf nah- men, berichten wir an anderer Stelle. Zum fünften Eintopfſonntag haben ſich geſtern eine große Anzahl von Volksgenoſſen, Mitglieder des REV. deutſcher Gaſtwirte, Geſchäftsleute zur Sammlung zur Ver⸗ fügung geſtellt und ſind mit Liſten von Haus zu Haus, Straße zu Straße gezogen, um an die Gebefreudigkeit all derer zu appellieren, die in der Lage ſind, für die in Not befindlichen Volksgenoſſen etwas geben zu können. Mehr als 600. RM.(610.—; hinzu kommt noch ein aus⸗ ſtehender Bezirk) wurden durch die Gebefreudigkeit eingebracht. Die Spender ſtehen mit einem freudigen„Ja“ auch weiter⸗ hin hinter dem vom Führer begonnenen Winterhilfswerk. * Todesfall. Schnitter Tod holte ſich einen unſerer älteſten Mitbürger der Gemeinde. Im gottbegnadeten Alter von 84½ Jahren ſtarb geſtern Altmaurermeiſter Nikolaus Herſchel J., Blauehutſtraße 19. Sich allzeit höchſter Wert⸗ ſchätzung erfreuend, wurde er nach kurzer Krankheit zur großen Armee abberufen. Vor wenigen Jahren noch durfte der Heimgegangene mit ſeiner inzwiſchen verſtorbenen Gattin im Kreiſe einer zahlreichen Kinder- und Enkelſchar das ſel tene Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Möge er nunmehr nach ſeinem arbeitsreichen Leben ausruhen in ewigem Frie⸗ den. Die Beerdigung findet morgen nachmittag halb 4 Uhr ſtatt. Tagung der Arbeitskammer Heſſen. Am Mittwoch, den 12. Februar 1936, findet im Bürgerſaal des hiſtoriſchen Frankfurter Rathauſes, nachmittags 16 Uhr, eine Arbeitstagung der Arbeitskammer Heſſen ſtatt. Die neu hinzukommenden Kammermitglieder werden in feierlichem Rahmen vereidigt. Außerdem ſteht auf der Tagesordnung ein Referat des Leiters des Inſtituts für Konjunkturfor⸗ ſchung, Prof. Waagemann, über das Thema:„Lenkung des Gemeinſchaftsverbrauches“. Der Gauwalter der DAF., Pg. Willi Becker, wird als Leiter der Arbeitskammer Heſſen gleichfalls zu den Mitgliedern der Kammer und den geladenen Ehrengäſten ſprechen. Aus dem Polizeibericht. In der vergangenen Woche wurden an Anzeigen erſtattet: 3 wegen Ruheſtörung, 1 wegen Zuwiderhandlung gegen die Verordnung über das Meldeweſen und 1 wegen Verſtoß gegen die Reichsſtraßen⸗ verkehrsordnung. Kappenabend auf dem Waldſportplatz. Heute abend findet in der Sporthalle auf dem Waldſportplatz ein großer närriſcher Kappenabend ſtatt, wozu die Mitglieder der Amicitia ſowie Sportfreunde mit Angehörigen freundlichſt eingeladen ſind! Stimmung und Humor! Den muſikaliſchen Teil hat die beliebte Kapelle Hanf übernommen. Erwünſcht ſind ſaubere und anſtändige Masken. Alles kommt und feiert mit den Fußballern ihren geſtrigen großen Sieg! Motto: Mä bleiwe drinn! DA F.⸗ Rechtsberatung Sprechtag jeden Dienstag, nachmittags ab 4 Uhr in der Dienſtſtelle Adolf Hitlerſtraße(Zum Löwen). Hanbelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 486 Stück, verkauft 284 Stück. Milchſchweine 12 bis 18 heim. Mk., Läufer 21 bis 43 Mk. Marktverlauf: mittel. — — Große Partei⸗Kundoͤgebung Donnerstag, den 13. Februar, abends 8.30 Uhr im Aatskeller Es ſpricht zur Viernheimer Bevölkerung: Gaureöner Langhammer, Franhurt. u FFCbCbCbããũã ã Eintritt frei! Viernheimer Arheiter der Stirn und der Fauſt, Viernheimer Bauern, erſcheint vollzählig! Verpflichtungsjeier mit Kamerabſchaftsabend im Freiſchütz! r allen Teilen Ried Viernhein i 9 S ü d⸗ Welche Fülle von Arbeit gerade der Reichsluftſchutzbund im Dienſte von Volk und Vaterland zu bewältigen hat, weiß nur der zu ſchätzen und zu würdigen, der einen kleinen Einblick in das Betätigungsfeld getan hat. Die Aufgabe des zivilen Luftſchutzes iſt die erfolgreiche Bekämpfung einer im eventl. Ernſtfalle bevorſtehenden Luftgefahr. Um aber dieſer Aufgabe und damit dem Ruf unſeres Führers gerecht zu werden, kann ſich der Luftſchutzbund nicht nur auf die eigene Arbeit beſchränken, nein, hierzu bedarf er der tatkräftigen Mithilfe aller Volksgenoſſen und hier wieder beſonders aller Frauen und Mädchen. So hielt die Ortsgruppe Süd-Ried Viernheim in den letzten Wochen in der hieſigen Luftſchutz— ſchule(Rühle Heſſ. Haus) Ausbildungskurſe ab, wo ins— geſamt rund 200 Volksgenoſſinnen als Laienhelferinnen aus⸗ gebildet wurden und ihnen dadurch die nötige Aufklärung zuteil wurde. Als Abſchluß dieſer Kurſe hatte man für geſtern abend in den„Freiſchütz“-Sälen eine Verpflichtungsfeier mit anſchließendem Kameradſchaftsabend arrangiert und um zahlreichen Beſuch auch vonſeiten der nicht an den Kurſen beteiligten Volksgenoſſen aufgerufen. Fürwahr, einen beſ— ſeren Beſuch hätte dieſe Veranſtaltung wohl nicht mehr auf— weiſen können. Viernheims Bevölkerung hat wieder einmal mehr unter Beweis geſtellt, daß ſie nicht tatenlos beiſeite ſteht, ſondern mit Leib und Seele bei der Sache iſt. Durch dieſen überaus guten Beſuch der Verpflichtungsfeier haben die hieſigen Volksgenoſſen erneut ihr lebendiges Intereſſe an dem Arbeitsgebiet des Reichsluftſchutzbundes bekundet. Schon um 8 Uhr war auch der letzte der zur Verfügung ſtehen— den Plätze innerhalb der großen Freiſchützräume beſetzt. Der äußere Rahmen für einen guten Verlauf des Abends war alſo gegeben. Gemäß dem tieferen Sinn der“ die Säle ausgeſchmückt. Von der Bühne herab Veranſtaltung waren auch leuchtete das Bildnis unſeres Reichskanzlers Adolf Hitler, unter welchem mit großen Lettern der Treueſchwur zu leſen war:„Führer, der RLB. ſteht treu zu Dir!“ Auf der hinteren Wand der auch noch ſonſt überaus ſinnvoll ausgeſtatteten Bühne waren zu beiden Seiten des Reichsluftſchutzbund-Abzeichens zwei mächtige Hakenkreuzflaggen angebracht, ſo einen überwäl— tigenden Eindruck vermittelnd. Nach dem Fahneneinmarſch begrüßte der führer des Reichsluftſchutzbundes, Ortsgruppe Süd-Ried Viernheim, Pg. Moskopp, mit herzlichen Worten die erſchienenen Volksgenoſſinnen und Volksgenoſſen. Insbe— ſondere galt ſein Gruß allen Parteimitgliedern und Glie- derungen der Bewegung, der SA. und SS., die alle das Beſtreben in ſich tragen, in vereinter, enger Zuſammenarbeit, Schulter an Schulter mit dem Luftſchutzbund das neue Deutſchland aufzubauen. Pg. Moskopp ging alsdann noch auf den Sinn und die tiefere Bedeutung des geſtrigen Abends ein. Klar und deutlich legte er die Pflichten der deutſchen Frau im Reichsluftſchutzbund dar. Da darf es niemand geben, das untätig iſt, das völlig gleichgültig allem gegenüberſteht, nein, hier gelte es, dem Rufe des Führers gern und freudig Folge zu leiſten. Jede Frau und jedes Mädchen müßte es als eine hehre Aufgabe betrachten, ſich in den Dienſt des Vaterlandes ſtellen und ihm auf dieſe Art und Weiſe dienen zu dürfen. Inm Auftrage des Polizeiamtes Viernheim gab hierauf Polizeimeiſter Steinmann der beſonderen Freude über die gute Zuſammenarbeit zwiſchen Reichsluftſchutzbund und Polizeiamt Ausdruck. Gerne mache er die Feſtſtellung, daß bis jetzt in der Heranziehung zur Mitarbeit im zivilen Luft— ſchutz noch keine Zwangsmaßnah men Anwendung gefunden hätten, was wohl für die ſtändige Bereitſchaft und den guten vaterländiſchen Sinn der hieſigen Bevölkerung bürge. Sodann folgte die Verpflichtung der 200 Laien⸗ helferinnen. Ernſt und feierlich klang die Eidesformel, von Polizeimeiſter Steinmann vorgeſprochen, durch den Raum. Mit erhobener Rechten gaben ſie das heilige Ver- ſprechen ab, ſtets und jederzeit für die Belange des Reichs- luftſchutzbundes einzutreten, damit ihre vaterländiſche Pflicht erfüllend. Durch Handſchlag wurde dieſer Treueſchwur be— kräftigt. Nun ergriff die Sachbearbeiterin für Frauen vom Gau, das Wort zu hauptſächlich die Kurſusteilnehmerinnen an— gehenden Ausführungen. Sie verwies auf die Arbeit des Luftſchutzbundes im Beſonderen und hob die hohen Ver— dienſte dieſer Organiſation hervor. Sie betonte, daß es nicht nur Sache des männlichen Geſchlechtes ſei, im Luftſchutz mitzuarbeiten, ſondern vornehmlich die deutſe chen Frauen und Mädchen ſollten ſich hier betätigen Ihnen iſt dadurch Ge⸗ legenheit gegeben, ihrer Verpflichtung gegenüber Volk und Vaterland nachzukommen. Alle ſollten es als eine hohe Ehre anſehen, r auf dieſem Gebiet unſerem Führer helfend zur Seite ſtehen zu dürfen, wie es auch die Fahne verlange, der ſie zuvor die Treue geſchworen hätten. Mit einem Sieg⸗ Heil auf Führer und Vaterland ſchloß die Rednerin ihre lehrreichen und ſicher auf fruchtbaren Boden gefallenen Aus⸗ führungen. 5 Im gleichen Sinne ſprach) anſchließend noch Kreisleiter Brückmann. Auch er ſtreifte in kurzen Zügen das 2 lrbeits⸗ feld und die ungeheuer wichtige Bedeutung des Reichsluft⸗ ſchutzbundes. Ausgehend von dem mannhaften Tun und Han⸗ Ortsgruppen⸗ Veranſtaltung des Verpflichtung von 200 Volksgenoſſinnen als Reichsluftſchutzbundes, Ortsgruppe Laienhelferinnen deln unſeres Führers Adolf Hitler, den wir uns in allem zum Vorbild nehmen ſollten, und der dem deutſchen Volke durch die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht dazu verholfen hat, daß Deutſchland heute als eine von der Welt geachtete Nation daſteht, kam er auf die Aufgaben der ſoeben verpflichteten Laienhelferinnen innerhalb und außerhalb des Reichsluftſchutzbundes zu ſprechen. Man möge es nicht nur bei dem bloßen Beſuch der Kurſusſtunden belaſſen, ſondern jetzt hinausgehen, für die gute Sache einſtehen und werben, überall da helfend eingreifen, wo 2s fehlt. Sei es in der Nachbarſchaft oder ſonſt irgendwo, immer müßten die Hel ferinnen aufklärend wirken. Mit dem Abſingen je der erſten Strophe des Horſt Weſſel- und Deutſchlandliedes war die offizielle Verpflichtungsfeier beendet. Pg. Moskopp übergab nun die Leitung des zweiten un— terhaltenden Teil des Abends in die Hände des Kameraden K. Englert. Auch hier wurde wirklich ganze Arbeit geleiſtet. Alles Gebotene war dazu wie geſchaffen, die Anweſenden in die heiterſte Stimmung zu verſetzen. Hier war es 17 75 ſächlich das Geſangsquartett des Männergeſangvereins 1846, das immer und immer wieder reichen Beifall erntete. Nicht vergeſſen ſei unſer einheimiſcher Humoriſt Jakob Müller, der neben dem Vortrag einiger überaus luſtiger Couplets als Anſager fungierte und ſeine Aufgabe, wie man es von ihm ja immer gewöhnt iſt, glänzend löſte. Zwiſchendurch er— freuten uns einige zierliche Girls mit bezaubernden Reigen und Tänzen; mehr als einmal mußten ſie ſich zu einer Drein— gabe verpflichten. Die beſtbekannte Kapelle Schwarz-Weiß tat das Uebrige, um die Stimmung zu heben. Den Höhe— punkt bildete wohl das Schunkellied„Zu Rüdesheim“, in das alle Anweſenden ohne Ausnahme kräftig miteinſtimmten. Als Abſchluß des Kameradſchaftsabends war noch ein kleines Tänzchen vorgeſehen, von dem Jung und Alt regen Gebrauch machte. Wenn wir ſo die geſtrige Verpflichtungsfeier mit an⸗ ſchließendem Kameradſchaftsabend betrachten, dann gelangen wir zu der Feſtſtellung, daß der Abend ſeinen Zweck in allen ſeinen Teilen vollauf erfüllt hat. Alle Belehrungen und guten Worte waren nicht umſonſt, ſie ſind in die Herzen der Anweſenden eingedrungen; aber nicht nur dies; nein, alle haben ſicher mit dem feſten Vorſatz den Freiſchützſaal verlaſſen, jetzt und auch in Zukunft ſtändige Mitarbeiter des Reichsluftſchutzbundes zu werden, der durch die geſtrige Veranſtaltung wieder ein gutes Stück vorwärts gekommen iſt. Auddadadodaddndaddodadaadddaddddaddadaddaddoddaddcaddadaddaadaadaddo Das wunde Tonfilmwerk „Die blonde Carmen“ Blumenmädchen erſchöne oder:„Das von Paris“ nur noch heute Montag letztmals im Central⸗Film⸗Palaſt! Einen der ſchönſten Abende verlebten geſtern die Be⸗ ſucher des großartigen Tonfilmwerks„Die blonde Carmen“. Kein Wunder, wenn die Hauptdarſteller Marta Eggerth, Ida Wüſt, Leo Slezak und Wolfgang Liebeneiner ſind! Das Filmwerk hat alles, was man gerne ſehen und hören will: Muſik, Geſang, Humor, Liebe, Rummel, Revue, Tänze, bayriſch und ſpaniſch. Und zuletzt die wunderſchönen Ge— birgslandſchaften! Alſo alles, was das Herz begehrt. Ein Beſuch noch heute iſt daher aufs Beſte zu empfehl en. Kommen auch Sie zu dem köſtlichen Filmwerk und Sie werden eine große Freude erleben. Motto: Für wenig Geld, ſieht man die ganze Welt! added Deuijche Werkflojie Seit einiger Zeit werden Unterſuchungen darüber an⸗ geſtellt, deutſche Werkſtoffe auch im Hauſe zu verwenden. Eine ganze Reihe von Bauteilen für die Ausſtattung von Häuſern wurde durch Bauſtoffe rein deutſcher Herkunft erſetzt, die oft ſogar eine beſſere Gebrauchseigenſchaft beſigen. Bei Waſſerleitungen wurden beiſpielsweiſe die Metallgriffe durch Porzellangriffe erſetzt. müſſen mit allen Mitteln ver⸗ ſuchen, einheimiſchen Werkſtoffen Eingang in die Bauwirt⸗ ſchaft zu verſchaffen. Wir Sporthalle“ 2 nel Heute Montag abend 8.11 Ahr großer närriſcher Kappenabend Motto: Mä bleiwe drinn!!! Unſere werten aktiven, paſſiven u. Ehren mitglieder ſowie Sportfreunde mit Ange— hörigen laden wir hierzu närriſcht ein Der Vorstand. Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche(272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 1. Ziehungstag 8. Februar 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 30000 M. 323573 6 Gewinne zu 5000 M. 4 Gewinne zu 3000 M 8 Gewinne z 2000 M. 329522 361623 362272 10062 265428 119698 124065 251283 392245 48 Gewinne zu 1000 M. 4853 7467 15022 33800 58547 81473 82067 86587 95007 01835 205531 225064 249417 251637 256053 256510 264117 265485 270373 293623 303177 342274 371801 396646 104 Gewinne zu 500 M. 3939 12941 14775 26419 29290 38555 55477 77698 80689 88352 111523 122793 129985 131590 139418 144116 152973 162801 169220 172994 174226 189225 193491 206494 213076 221148 233336 243760 250897 256398 259610 262877 264805 266231 274362 275914 276809 279933 281107 314990 316956 325159 329089 329240 343406 347941 353181 353367 369840 376984 389350 393202 386 Gewinne zu 300 M. 213 2422 3654 5848 6778 7561 9015 9073 14257 16805 18714 20781 21989 27563 30461 34583 36646 38973 44511 49034 52163 54480 55812 56040 56178 57379 59486 60375 64829 67980 69292 69800 76028 78370 82123 82156 84622 84816 85327 86144 86970 88057 887 88777 91718 96237 98948 99124 99140 104105 104472 105808 106272 106704 107453 107892 109312 110028 112897 113629 114622 115160 115930 119332 120672 126008 126719 126907 131591 131791 131811 136679 137179 140213 142927 143541 144567 145094 147703 148101 151615 153576 157433 162250 163645 165310 165577 167400 169255 169393 169756 175909 177211 179648 182597 183310 183728 183741 184488 189088 189286 190216 192182 193254 193406 193593 197263 197693 200679 202088 204145 206380 208504 216425 225533 226553 226661 232355 232671 233577 234902 238810 239588 247357 248305 257694 264788 264854 265265 265413 266703 266957 267714 270783 274522 276922 282349 283030 286268 287235 288109 295115 295287 297462 303811 304752 309947 311605 312528 314151 315505 315609 315942 316963 320062 322005 322470 324331 325632 327183 328391 337567 338651 348553 349339 350498 353771 355478 357523 357852 362414 362457 365689 366419 367885 368041 369359 369901 373256 374192 374807 376355 380351 9 5955 384397 384689 384795 3858 10 388802 389338 389774 395762 397 In der heutigen 9 tachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 300000 M. 323836 2 Gewinne zu 9 0 7 M. 191459 2 Gewinne zu 5000 M. 216852 6 Gewinne zu 3000 M. 148357 204430 236049 14 Gewinne zu 2000 M. 39351 91121 116452 275980 305068 310474 341736 60 Gewinne zu 1000 M. 10107 17750 31103 33757 55017 93253 96548 99796 20202 147811 151679 184684 185033 186974 190857 198823 211545 231962 233383 238901 279845 285895 306018 317775 329814 349364 356417 370926 389916 397531 68 Gewinne zu 500 M. 21066 24452 55385 59714 85260 124063 130241 138389 144617 146721 173504 188259 190159 194929 201714 214601 215080 215957 232252 238485 242461 244140 252810 289196 293143 297277 298117 312933 319387 322270 335345 338578 350902 371500 390 Gewinne zu 300 M. 4036 11938 12205 13350 13598 13870 19209 24466 25582 26849 26882 28079 28301 29353 29858 29738 299386 31910 34318 35838 39434 45535 45928 48032 49489 51243 51752 54092 54948 58150 58856 57957 59498 62252 68358 72561 72988 74928 75286 77431 81570 83171 83355 84187 85415 87283 87377 88837 90998 95815 96123 102256 102773 05767 109978 110107 110420 112326 112392 113875 113992 122372 124660 125857 126590 128638 131511 134550 141484 143024 144820 146490 149440 149666 152113 159100 189201 189288 160146 160568 16374 170094 170444 170949 171443 177134 177877 178441 180217 181240 181308 183180 187258 189953 195309 198889 202878 208547 209230 212163 212845 214358 216859 217828 219288 218444 225935 225985 230104 230727 231398 231481 232128 234028 234816 238857 24287 2478538 249921 250805 250857 2571345 258510 280584 283136 263706 265753 268819 269988 282483 288528 286494 287698 288137 291367 292588 293943 294939 295175 296082 298310 297486 301550 302813 302731 303868 303748 313338 315703 316477 316742 317747 318752 318311 319835 322793 330375 331084 332228 336391 336984 337295 337888 339246 339438 339498 339756 341875 344812 345574 348004 349251 351380 353963 357538 360703 381205 386577 388140 368161 368688 372807 376333 376440 378051 379099 382343 384990 387611 387946 390847 391448 392174 394818 396353 Todes- 7 Anzeige Gott, der Allmächtige, hat unſeren lieben Vater, Schwieger— vater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel, Herrn HMO aus Herschel i. Maurermeister nach kurzer Krankheit, geſtern vormittag halb 4 Uhr im gott⸗ begnadeten Alter von 84 Jahren, verſehen mit den hl. Sterbe⸗ ſakramenten zu ſich in die Ewigkeit genommen. Wir bitten um Gebet für die Seelenruhe des lieben Ver⸗ ſtorbenen. Viernheim, Gundheim, den 10. Februar 1936. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag, nachm. halb 4 Uhr, vom Trauerhauſe, Blauehutſtr. 19, aus ſtatt. CCFFFFCCCCCCTC ²˙»T Amtliche Bekanntmachung Betr.: Eberhaltung. Ein. ſchwerer Eber ſoll abgeſchafft werden. Angebote für das kg Lebendgewicht ſind bis Mitt⸗ woch, den 12. ds. Mts., vormittags 11 Uhr Viernheim, den 8. Februar 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel seh Vereins⸗Anzeiger Odenwaldklub, Ortsgruppe Viernheim. Mitt⸗ as Hommt Von woch, den 12. 2. abends 8.30 Uhr wichtige Mitglieder- rauben rein? verſammlung. chon wieder ein Kleintierzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß dieſe Woche die Felle beim Fellfachwart Georg Mandel, Friedrichſtraße abgeliefert werden müſſen. Lok. Belehrung. Der Vorſtand. N. B. Wir machen unſere Mitglieder darauf auf merkſam, daß es von nun an nicht mehr Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916 heißt, ſondern nur noch Kleintierzuchtverein 1916. Turnverein von 1893 e. V. Viernheim. Unſere . B. iſdwirklie Mitglieder, die im Befitze von Vereinseigentum ſind, V. V.“ iſt wirklich“ wie Stoppuhren, Bandmaße, Diskus, Springſeilen, ein guter Vermitt Keulen, Kleidern, Wurf- und Spielbällen uſw., wollen er. dies bis ſpäteſtens Samstag, den 22. Febr. bei Turn, bruder Georg Roſchauer, Blauehutſtr. 205/10 anmelden Wenke reſp. abgeben. i. A. d. V.: Roſchauer. r, hier einzureichen. Käufer für unſeren Schrank, den wir im Anzeigenteil der „Viernheimer Volkszeitung“ als„verkäuflich“ gemeldet haben. Die Anzeige in der „Die blonde Carmen“(“ n Parts“ Mit Marta Eggerth, Ida Wüſt, Leo Slezak Man beſuche noch heute das großartige und ſehens werte Tonfilmwerk.——— und Wolfgang Liebeneiner noch heute Montag im Ceſipa Auch Sie werden ſich freuen. 3 —— . — — * 7 9 d 1 f 5 f 1 J 6 1 5 Fußball Gau⸗Auswahlſpiel in Worms. Südweſt— Württemberg 52 Meiſterſchaftsſpiele der Gauligo Sau Südweſt: FV Saarbrücken— Eintracht Frankfurt 1:4. Union Niederrad— Kickers Offenbach 128. Gau Baden: BfR Mannheim— S Waldhof 377 Freiburger FC— Karlsruher FV 978. VfB Mühlburg— Amicitia Viernheim 1.2. Gau Württemberg: VfB Stuttgart— SW Feuerbach 4:2. Sportfreunde Stuttgart— F Zuffenhauſen 1 85 Gau Bayern: FC München— FC 05 Schweinfurt Bayern München— 1860 München 1. FC Nürnberg— Sp⸗Vgg Fürth Be Augsburg— Wacker München Freundſchaftsſpiele — 0 3 1. FC Pforzheim— Sp⸗Vg Cannſtatt. Phönix Ludwigshafen— 155855 Ludwigshafen 04 * Das Gauſpiel in Worms Südweſt— Württemberg 6:2(3:1). „Das Wormſer Zuſammentreffen der beiden Fußballgaue Südweſt und Württemberg war für den Gau Südweſt in⸗ ſofern von beſonderer Bedeutung, weil hier nicht die aller⸗ erſte Garnitur, die ſich bis zum Endſpiel um den DFB⸗Po⸗ kal durchgerungen hatte, eingeſetzt war. Die Zahl von 4000 Zuſchauern entſprach nicht ganz den Erwartungen. Die aber gekommen waren, erlebten ein wirklich ſchönes Spiel, das durch gute Wetter- und Platzverhältniſſe begünſtigt wurde. Die Schwaben lagen anfänglich in Führung, zumal die Südweſt⸗Verteidigung unſicher war. In der 15. Minute machte Vogel einen Fehler, Schrode war zur Stelle und ſchoß ein. Fath ſchoß nach einer weiteren Viertelſtunde den Ausgleich. In der 37. Minute ging ein Schuß Eckerts aus 35 Meter ins Netz und eine Minute vor der Pauſe ſchoß Schulmeyer an dem herauslaufenden Höfer vorbei den dritten Treffer auf eine ſchöne Flanke von Fath. Die zweite Hälfte begann mit dem vierten Tore des Südweſtgaues. Die Schwaben kamen auf, mußten ſich aber in der 18. Ml⸗ nute durch Stahl erneut geſchlagen geben. Schulmeyer nahm in der 20. Minute einen weiten Abſchlag auf, über⸗ lief die Verteidigung und ſchoß unter dem fallenden Tor⸗ hüter ein. Fath drückte den Ball vollends in Netz. Würt⸗ temberg erzielte in der 26. Minute durch Tröger ſeinen zweiten Treffer. Bis zum Schluß waren die Schwaben beſ⸗ ſer, konnten aber an der Südweſt⸗Abwehr nicht vorbeikom— men. 8 Güdweſt Anion Niederrad— Offenbacher Kickers 1:3. Die Offenbacher Kickers kamen in dieſem Treffen, das einen überaus ſpannenden Verlauf nahm, zu einem ver⸗ dienten Sieg. Nach wechſelvollem Spiel gab in der 32. Minute Keck eine ſchöne Flanke zu Kaiſer, der mit ſchar⸗ fem Schuß unter die Latte den Kickers⸗Vorſprung auf 20 erhöhte. Nach dem Wechſel wurden die Gaſtgeber leicht überlegen, ohne aber zahlenmäßig erfolgreich zu ſein. Die letzten 20 Minuten gehörten aber wieder den Heſſen. Sie kamen ſogar durch Kaiſer noch zu einem dritten Treffer, der ihren Sieg endgültig ſicherſtellte. In der letzten Spiel⸗ minute glückte dem Gaſtgeber durch Kirſch der Ehrentreffer. Vor 2000 Zuſchauern war Pfeiffer⸗Hanau dem Spiel ein guter Leiter. In Saarbrücken— Eintracht Frankfurt 1:4. 6000 Zuſchauer erlebten in Saarbrücken in der erſten halben Stunde eine meiſterhafte Vorſtellung der Frankfur⸗ ter Eintracht, deren Stellungs⸗ und Abwehrſpiel kaum zu überbieten war. Die Frankfurter gingen bereits in der 12. Minute durch Kopfball Schmitts in Führung, ſieben Minu⸗ ten ſpäter erhöhte der gleiche Spieler durch einen Bomben⸗ ſchuß aus 20 Meter auf 2:0. Nach der Pauſe gab es zuerſt eine ſtarke Viertelſtunde der Saarbrücker, die in der 12. Mi⸗ nute durch Becker den Ehrentreffer erzielten. Die Gäſte konnten dieſem Treffer aber noch zwei Treffer von Möbs und Weigand entgegenſetzen. Barth⸗Saarlautern bot als Schiedsrichter keine überzeugende Leiſtung. 9* Phönix Ludwigshafen— 04 Ludwigshafen 1:3. Der zum Abſtieg verurteilte Südweſtmeiſter Phönix Ludwigshafen hatte den Lokalgegner Germania 04 Lud⸗ wigshafen zu Gaſt, der in der nächſten Spielzeit gerne die Stelle des Phönix in der Südweſtgauliga einnehmen möchte. Die Germanen lieferten ein recht gefälliges Spiel und ſieg⸗ ten auch verdient mit 3:1 Toren. Schon bei der Pauſe hatten ſie eine 2:0-Führung. Baden Freiburger FC— Karlsruher FW 355. Der FFC hatte das Pech, dieſes für ihn ſo wichtige Spiel die erſte halbe Stunde mit zehn Mann durchſtehen zu müſſen, denn Torhüter Hugo Müller war durch eine Auko⸗ panne am rechtzeitigen Erſcheinen verhindert. Heck ging ins Tor, konnte aber nicht verhindern, daß der gut aufgelegte KFV ſchon nach ſieben Minuten den Führungstreffer durch Rapp erzielte. Wenig ſpäter fiel aus einem Gedränge her⸗ aus ein zweites Tor für den KF und kurz vor der Pauſe mußte der inzwiſchen eingetretene Müller ein drittes Tor zulaſſen. Nach der Pauſe hatte der KFW zunächſt wieder mehr vom Spiel und Rapp erhöhte auf 4:0. Das 5:0 kam aus einem Gedränge heraus zuſtande und das genügte den Karlsruhern, die in der Folge recht ſorglos ſpielten und den Freiburgern das Kommando überließen. Peters brachte auch zwei Gegentore an und kurz vor Schluß verwandelte Seßler noch einen Strafſtoß vom Elfmeterpunkt zum dritten Gegen- treffer. Schiedsrichter war Coronini(Konſtanz); 2000 Zu⸗ ſchauer. BfB Mühlburg— Amicitia Viernheim 1:2. Die Viernheimer hatten das Glück, das Rückſpiel gegen den VfB Mühlburg auf dem neutralen KF V-Platz austra- 82 Ze pont vm C onntag gen zu dürfen, denn der Mühlburger Platz wird ümgebaut und ſteht augenblicklich nicht zur Verfügung. So gelang es den Heſſen, ihren Vorſpielſieg zu wiederholen und zwei wei⸗ tere wertvolle Punkte zu gewinnen. In der erſten halben Stunde hatten zweifellos die Mühlburger mehr vom Spiel und es boten ſich ihnen auch viele Torgelegenheiten, aber einmal machte der Sturm einen recht hilfloſen Eindruck und dann war auch Viernheims Verteidigung auf der Höhe. Einige der 1000 Zuſchauer gebärdeten ſich am Schluß recht wild, wobei ſich ihre Angriffe in erſter Linie gegen Schieds⸗ 1 Bruſt⸗Mannheim und den einen Linienrichter rich⸗ eten. SB Waldhof— UfR Mannheim 7:2. Man hatte auch im Rückkampf zwiſchen VfR Mannheim und SW Waldhof ein ausgeglichenes Spiel und eine knappe Entſcheidung zugunſten der einen oder anderen Partei er⸗ wartet und eine volle Stunde lang entſprach das Spiel auch den Erwartungen und keiner der 20000 Zuſchauer ahnt dieſen für den VfR ſo kataſtrophalen Ausgang. Die Ent⸗ ſcheidung fiel nach einer Stunde, als Waldhofs Mittelſtür— mer Schneider innerhalb von 100 Sekunden zwei Tore ſchoß und damit die 2:1⸗Pauſenführung auf 4:1 ausdehnte. Das war der k. o. für den Meiſter, der mehr und mehr ins Hintertreffen kam und den glänzend aufgelegten Waldhof— ſpielern einen Bombenſieg überlaſſen mußte. Auf dem hart gefrorenen Spielfeld konnte der SV Waldhof ſeine glän⸗ zende Technik voll zur Geltung bringen. In dieſer Elf gab es diesmal keinen ſchwachen Punkt. Dem Spiel wohnten übrigens auch Profeſſor Glaſer und Reichsbund⸗Gauführer Kraft bei. Schiedsrichter war Schrempp⸗Karlsruhe. 5 1. FC Pforzheim— Sp⸗Vg Cannſtatt 5:1. Einen ſchönen und flotten Freundſchaftskampf lieferten ſich am Sonntagnachmittag der 1. Fc Pforzheim und die Sp⸗Vg Cannſtatt. Die Stuttgarter Gäſte ſpielten zwar ohne Richter, Bühler und Köhler, aber trotzdem konnten ſie gut gefallen und in der erſten Hälfte durch ihren Rechtsaußen Nagel ſogar den Führungstreffer erzielen. Nach der Pauſe brachte dann ein Bombenſchuß Fiſchers die Wendung. Pforz⸗ heim konnte die Ueberlegenheit auch zahlenmäßig zum Aus⸗ druck bringen, und zwar waren es Rau, Fiſcher, Vogt und noch einmal Rau, die einen etwas zu hohen Sieg ſicher⸗ ſtellten. 1 i Württemberg Sportfreunde Stuttgart— J Juffenhauſen 3:3. Das Spiel in Degerloch zwiſchen den Sportfreunden Stuttgart und dem FV Zuffenhauſen war für beide Teile von gleicher Wichtigkeit. Während es für die Sportfreunde galt, durch einen Sieg nicht nur die knappe Vorſpielnieder⸗ lage gutzumachen, ſondern auch den Anſchluß an die Spit⸗ zengruppe zu behalten, galt es für Zuffenhauſen, durch einen etwaigen Erfolg aus der Gefahrenzone des immer noch drohenden Abſtiegs zu kommen. Indeſſen kam es wie⸗ der einmal anders, und ſede der Parteien mußte ſich mit einem Punktgewinn begnügen. Vor etwa 3000 Zuſchauern lieferten ſich die Mannſchaften einen mitunter ſehr erhittert durchgeführten Kampf, der im großen und ganzen die Sportfreunde etwas im Vorteil ſah. Nach der Pauſe kamen die Sportfreunde zu einer 3:1⸗Führung, verſtanden dieſe 7 nicht zu halten, ſo daß Zuffenhauſen zum Ausgleich am. BfB Stuttgart— SB Feuerbach 4:2. Unter der vorzüglichen Leitung von Schiedsrichter Liſt⸗ Stuttgart gab es im Spiel zwiſchen dem württembergiſchen Meiſter VfB Stuttgart und dem Tabellenletzten SV Feuer⸗ bach beinahe eine kleine Senſation. Bis zur Mitte der zwei⸗ ten Hälfte führte der Tabellenletzte mit 2:1. Erſt in einem eingelegten Entſpurt gelang es dem VfB, die verdiente Führung und damit den Sieg zu erringen. Beide Mann⸗ ſchaften waren mit Erſatz angetreten. Der VfB gewann verdient, denn er zeigte beſonders in der zweiten Spiel⸗ hälfte ein gutes Spiel und war techniſch in jeder Hinſicht klar überlegen. Seine beſten Leute hatte der Platzverein in dem Verteidiger Seibold, Rutz als Mittelläufer und Bökle nach dem Wechſel als Angriffsführer, der auch die meiſten Treffer ſchoß. Bei Feuerbach war der Torwart Maſſa ganz groß in Form. 2500 Zuſchauer wohnten dem intereſſanten Kamyfe bei. Bayern FC München— FC 05 Schweinfurt 4.3. Im erſten Spiel der Münchener Doppelveranſtaltung kam der FC München zu einem knappen und glücklichen 4.3(3:J)⸗Sieg über den FC Schweinfurt. Auf der anderen Seite iſt aber der Sieg der Münchner als nicht unverdient zu bezeichnen, denn ſie verloren ſchon vor der Pauſe ihren Torhüter durch Verletzung und mußten bis zum Schluß mit zehn Mann durchhalten. Die 3000 Beſucher ſahen auf dem hartgefrorenen und ſchneebedeckten Boden einen flotten Kampf. Schiedsrichter war Maul(Nürnberg). 1. FC Nürnberg— Sp⸗Vgg Fürth 2:0. Etwa 15 000 Zuſchauer ſahen dieſes für die Meiſter⸗ ſchaft außerordentlich wichtige Spiel im Zabo. Der„Club“ hat auch das Rückſpiel ganz verdient mit 2:0 gewonnen. Aber ſo leicht wurde ihm das Siegen nicht gemacht. Die „Kleeblättler“ haben in den letzten Spielen eine überaus gute Form an den Tag gelegt und waren auch im Lokalderby eine recht gefährliche Mannſchaft. Daß ſie zu keinem Gegen⸗ treffer kamen, lag an der faſt unüberwindlichen Nürnberger Hintermannſchaft. Die Club⸗Treffer fielen beide nach der Pauſe. In der 22. Minute hatte Schmidt Eiberger wunder⸗ bar freigeſpielt, der einſchoß. In der 27. Minute verſchuldete Emmert hart an der 16⸗Meter⸗Linie einen Strafſtoß, den Schmidt mit unheimlich ſcharfem Schuß zum zweiten Treffer auswertete. Die Platzherren kamen in der 40. Minute zu einem weiteren Treffer, der aber wegen Abſeits nicht ge⸗ geben wurde. BC Augsburg— Wacker München 1:1. Die Augsburger kamen diesmal gegen die„Blauſterne“ zu keinem Sieg, vielmehr mußten ſie ſich mit einem Unent⸗ ſchieden begnügen, das auch den Leiſtungen beider Mann⸗ ſchaften gerecht wurde. Die Augsburger Angriffsreihe ſpielte in der erſten Hälfte recht zuſammenhanglos, was wohl auf die mangelnde Anterſtützung ſeitens der Läuferreihe zurück⸗ zuführen war. Schiedsrichter Grabler(Regensburg) leitete vor 3500 Zuſchauern recht gut. Bayern München— 1860 München 5:0. Im zweiten Spiel der Münchner Doppelveranſtaltung, das vor rund 5000 Beſuchern vor ſich ging, kamen die e 1133 1 S rr eren 4 „Bayern“ zu einem unerwartet klaren Sieg über die„Lo— wen“. Unerwartet deshalb, weil 1860 in ſeinen letzten Spie⸗ len gutes Können gezeigt hatte und die Bayern ohne ihren Nationalſpieler Goldbrunner antreten mußten. Bis zur Pauſe ſtand das Spiel 3:0 für Bayern. In der zweiten Hälfte holten ſich die Bayern noch zwei weitere Treffer. Schieds⸗ richter war Sackenreuther(Nürnberg). Handball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: FTSV Frankfurt— Polizei Darmſtadt 68. SV 98 Darmſtadt— TSV Herrnsheim 5 Gau Baden: VfR Mannheim— TV 62 Weinheim 14:9. 1 SV Waldhof— Tgd Ketſch 5 1283.5 TV Seckenheim— TW Ettlingen 720. 5 Gau Württemberg: 6 Stuttgarter Kickers— TW Altenſtadt 573 1 TV Cannſtatt— Tgd Schwenningen 5:4. fl TSV Eßlingen— Stuttgarter TV 6:2. 1 Gau Bayern: 10 1. FE Bamberg— BC Augsburg N Ty Leonhard⸗Sündersbühl— 1860 München 78. 65 Sp⸗Vgg Fürth— TV Milbertshofen 9:6. n Polizei Nürnberg— Polizei München 7212. 055 Rekorde beim Kaſſeler Schwimmfeſt Drei neue deulſche Beſtleiſtungen. Das vom Kaſſeler Schwimmverein durchgeführte na— tionale Schwimmfeſt geſtaltete ſich dank der Mitwirkung der ö Olympia⸗Schwimmer zu einem vollen Erfolg. Bei der aus⸗ gezeichneten Beſetzung und den vorzüglichen Bahnverhält— niſſen konnte man von vornherein mit einigen Beſtleiſtun⸗ gen rechnen. Den wertvollſten Rekord ſchwamm die Ehar⸗ lottenburger„Nixe“ Giſela Arendt heraus, denn ſie 0 erreichte über 100⸗Meter⸗Kraul die international ganz erſt⸗ 4 klaſſige Zeit von 107,8 Minuten. Der erſt am vergangenen 10 Sonntag in Bremen aufgeſtellte Rekord von 1:08,4 hatte 1 alſo nicht lange Beſtand.— Der zweite Rekord wurde von ain einer in der Beſetzung Pollack-Spandau, Groth-Breslau, na Halbsguth-Nixe und Arendt⸗-Nixe ſchwimmenden Staffel 0 über vier mal 100-Meter-Kraul mit 4:41 Minuten aufge⸗ 0! ſtellt und der alte Rekord damit um volle vier Sekunden Jie übertroffen. Hilde Salbert-Nixe ſetzte die Staffel fort und ar ſo brachten die Charlottenburger„Nixen“ mit 3:43 Minu⸗ vl ten(bisher 3:45,8) auch noch den Rekord über drei mal 100 bat Meter⸗Kraul für Vereinsmannſchaften auf ihr Konto.— Hal Bei den Männern gab es über 100⸗Meter⸗Rücken einen en ſpannenden Kampf zwiſchen Altmeiſter Küppers-Plauen 1 und den beiden Wünsdorfern Schwarz und Schlauch, den Schwarz in 110,3 zu ſeinen Gunſten entſchied. Die 100-Mye⸗ 900 ter⸗Bruſt holte ſich der vielverſprechende Dortmunder Balke 1 in 1:12,56 vor Schwarz⸗Göppingen und Ohligſchläger-Trier. tet Der Stettiner Nüske gewann die 200-Meter⸗Kraul in 216,5. G0 5 0 Die Schwarzwald⸗GSkimeiſterſchaſten 7 Adolf Batſch(Herrenwies) Sieger des Nordſchwarzwald⸗ 10 Bezirkes. N Bei prächtiger Winterſonne konnte am Sonntag endlich bon der erſte Teil der Skiläufe des Bezirks Nord im Gau 14 here (Schwarzwald) im Zuflucht-Gebiet durchgeführt werden. Den Hau Sieg in der Kombination(Lang- und Sprunglauf) holte ind ſich auf Grund ſeiner ausgezeichneten Langlaufplazierung zum aun erſten Male der Herrenwieſer Adolf Batſch, der auch in de den Vorjahren immer auf den erſten Plätzen zu finden war. 0 Außer Konkurrenz beteiligte ſich am Sprunglauf auch der du Freudenſtadter Bräuning. Beim zweiten Sprung auf der na Kleinen Sprungſchanze, der nur Höchſtweiten von 25 Metern ken zuläßt, kam der bekannte ſchwäbiſche Springer ſo ſchwer zu dieſ Fall, daß er mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung bewußt⸗ J den los ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Ab⸗ bie fahrts⸗ und Torläufe des Bezirks werden am 23. Februar g dem im Hornisgrinde-Gebiet ausgetragen. ne Sc Freiburg Schwarzwald⸗Skiſtaffelmeiſter 18 In Schonach wurde der Gauſtaffellauf um die Schwarz⸗ Au waldmeiſterſchaft ausgetragen. Der Ski⸗Club Schonach ver⸗ hal band hiermit gleichzeitig die Feier ſeines 30jährigen Be⸗ dan ſtehens. Der Start ging bei herrlichſtem Winterwetter unter Hl Teilnahme von acht Mannſchaften vonſtatten. Als gelungen 5 mußte man die bei dem Staffellauf über 40 Kilometer im Venti Schwarzwald zum erſten Male vorgenommene Lauflegung dies 7 bezeichnen. Die Laufſtrecke von 10 Kilometer Länge wurde Dien in der Form eines Achters abgeſteckt. Jede Schleife maß Nehr alſo 15 Kilometer. Man konnte infolgedeſſen die Teilſtrecken uf 6 genau verfolgen und feſtſtellen, wie die Mannſchaften im ug Feld lagen. Start und Ziel befanden ſich in 880 Meter der Höhe. Der höchſte Punkt lag 1035 Meter hoch. Flaig, der 10 dritte Mann des SC Freiburg, lief mit 46.37 Minuten den! die bisher beſte Zeit und überflügelte die Vertreter von eit St. Georgen und Saig. Die Zeiten ſtanden hier wie folgt: 0g Freiburg 2:23.42 Stunden, St. Georgen 2:26,41 Stunden f und Saig 2:36,42 Stunden. Als Schlußmann von Freiburg ſtartete Richard Morath, der als Erſter im Ziel eintraf. Der SC Freiburg hat damit die Staffelmeiſterſchaft er⸗ folgreich verteidigt. Morath erzielte mit 41.58 Minuten die beſte Zeit, ſo daß ſich eine Geſamtzeit für den SC Frei⸗ burg von 3:09,40 Stunden ergibt. Faſt fünf Minuten ſpäter kam Burgbacher(St. Georgen) als Zweiter mit der Geſamt⸗ zeit von 3:14,33 Stunden durchs Ziel, dicht gefolgt von. Saig. Eisſchießen auf dem Rieſſerſee Der Präſident der 4. Olympiſchen Winterſpiele, Ritter von Halt, hat nach einer kurzen Anſprache die Vorführungs⸗ wettbewerbe im Eisſchießen auf dem Rieſſerſee eröffnet. Nach dem in Oberbayern üblichen Brauch folgte dem Startſchuß ein Freudengeheul aller Teilnehmer. Die zahlreichen Zu⸗ ſchauer wurden in der Hauptſache von den Einheimiſchen ge⸗ ſtellt, die— ebenſo wie die Eisſchützen— in ihren einheimi⸗ ſchen Trachten erſchienen waren, ſo daß der Rieſſerſee ein recht buntes Bild zeigte. Die genauen Ergebniſſe im Eisſchießen waren: f Internationales Weitſchießen für Männer: 1. Georg Edenhauſer(Oeſterreich) 154.60 Meter; 2. Franz Moß⸗ hammer(Oeſterreich) 145 Meter; 3. Ludwig Retzer(Deutſch⸗ land) 144.60 Meter; 4. Friedrich Erb(Deutſchland) 140 Meter; 5. Anton Schaffernak(Oeſterreich); 6. Max Pfeffer (Deutſchland); 7. K. Kollmannsberger(Deutſchland); 8. Karl Holzinger(Tſchechei); 9. Auguſt Iſchepp(Oeſterreich). Zielſchießen für Frauen: 1. Maria Seifarth(Rieſſerſee) 27 Ringe. Zielſchießen für Männer: 1. Aibling) 16 Ringe. Joſef Reithmeier(Bad