1 fl 0 zu: gend intel den chaft⸗ alen. ben Vielgelejene Tageszeitung Erſchein ungsweiſe: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig lernheim N r Beilagen: nahme durch alle Nr. 36 Mittwoch, den 12. Februar 1936 Sicherung des Erreichten Die Kämpfe an der abeſſiniſchen Süd front f. In der letzten Nummer der franzöſiſchen Wochenſchrift „L' Europe nouvelle“ erzählt Pertinax, der uns ſeit 1919 bekannte außenpolitiſche Mitarbeiter des„Echo de Paris“, der engliſche Lord Rothmermere, der Beſitzer der„Daily Mail“, habe einen engliſchen ſehr italienfreundlichen Offizier nach Abeſſinien an die italieniſche Front geſchickt mit dem Auftrag, wahrheitsgemäße Schilderungen zu ſchreiben über die militäriſche Lage. Der hoch— geſchätzte Offizier habe aber ſo bedenklich ſchlechte Erkenntniſſe und Eindrücke über die Lage der Italiener mit nach Hauſe gebracht, daß der Lord, der große Verehrer Muſſolinis, die Artikel des Generals, eines Fachmanns erſten Ranges, nicht habe aufnehmen wollen. * Man kann dazu wohl vermuten, daß dieſer italienfreundliche engliſche General ſchon vor dem Januarvorſtoß Grazianis von Dolo aus wieder von der italieniſchen Front abgereiſt iſt, oder daß er nur an der Nordfront ſich aufhielt, wo die Ausſichten der Italiener allerdings keine beſonders günſtigen ſind. Man kann dabei ganz abſehen von den ſich widerſprechenden Meldungen, daß der italieniſche Marſchall Badoglio nach Makalle ge— kommen ſei— ſo meldeten die Italiener—, oder daß die italie— niſche Beſatzung der Stadt Makalle am Verhungern ſei und nur noch durch Flugzeuge Proviant bekomme— ſo wollen es die Abeſſinier wahr haben. Feſtgefahren ſind die Italiener im Norden auf alle Fälle, das iſt an dieſer Stelle wiederholt feſtge— ſtellt worden. Das Intereſſe der ganzen Welt ſammelt ſich auf die Süd- front. Grazianis glücklicher Vorſtoß aus Dolo nach Weſten, an die Oberläufe der Flüſſe Daua Parma und Ganale Doria, gegen das Seengebiet, in das Land der Borana, iſt bier eingehend beſchrieben worden. Es iſt der ſüdlichſt-weſtlichſte Teil Abeſſiniens— entlang der britiſchen Kenia-Grenze! Zu einem beſtimmten Zeitpunkt verdichteten ſich die europäiſchen Mutmaßungen darauf, daß Graziani von da aus nach Addis Abeba vorſtoßen wolle. Im Augenblick ſind ſich indes wieder ſo ziemlich alle Militärkritiker einig, daß Graziani an einen Vor— ſtoß nach der Hauptſtadt von da unten aus, nicht denken könne! * Gegen einen ſolchen Vorſtoß ſprechen mehrere Gründe. Ein— mal ſteht feſt, daß die italieniſche Front durch den Vorſtoß nach Weſten bzw. Nordweſtenſtark in die Länge gezogen, aus— gedehnt worden iſt, alſo größere Angriffsflächen bietet! Der Vor— ſtoß erfolgte einfach den 26 vorhandenen„Straßen“ bzw. Wegen entlang. Nun ſtellt ſich heraus, daß ſogar ſüdlich dieſer lang— gezogenen 1 zwiſchen ihr und der britiſchen Grenze, ſüdlich des Daua-Parma⸗Fluſſes, ſich abeſſiniſche Kräfte befinden, die vom Süden her dieſen langen italieniſchen Heeresarm be— drohen. Ferner hat es ſich in der Zwiſchenzeit gezeigt, daß am An— fang der italieniſchen Weſtbewegung, nördlich von Dolo, kurz nach dem Vorſtoß Grazianis ſchon abeſſiniſche Kräfte wieder herunter nach Süden, in Richtung Dolo, geſtoßen waren und den wichtigen Platz Lama Schilindi, am Webi Geſtro, ge— nommen hatten, während Grazianis Truppenſchlauch bis weit nach dem Weſten hinüber gezogen war. Lama Schilindi liegt höchſtens ungefähr 50 Klm. nördlich von Dolo. Dieſes Lama Schilindi mußten dann die Italiener erſt wieder zurückerobern. Erſt aus der N Nachricht über dieſe Rückeroberung erfuhr man, daß die ln hier im Norden ſich auf alle Fälle ſchon wieder geſammelt hatten und den tialieniſchen Ausgangspunkt Dolo bedrohten! Man kann daraus entnehmen, daß eben die Abeſſinier doch ein unge— mein beweglicher& Heger ſind. Ferner, daß der hier, am Web Geſtro operierende Flügel des abeſſiniſchen Heeres unverſehrt geblieben iſt. Durch die Preſſe iſt die Schilderung der Verfluchung des Ras Deſta gegangen. Hatte er Anglück oder machte er einen Fehler hier unten, den er hätte vermeiden können? Eine euro— päiſche Auffaſſung iſt die, daß der Ras die für ihn ungünſtige Lage hier unten völlig verkannt hatte, daß er hier dem durch die Luftaufklärung leicht und vollſtändig orientierten Gegner zahlen— mäßig ſtarke Kräfte ſozuſagen für die techniſchen Waffen der Tanks, Panzerautos und Flugzeuge geradezu anbot! So nur war es möglich, daß der ungemein ſtarke und tapfere Widerſtand der Abeſſinier ſchließlich eben durch Motor und Flugwaffe gebrochen werden konnte! Wie müßte man ſich den Verlauf dieſer Kämpfe vorſtellen, wenn die Abeſſinier ebenſo bewaffnet und ausgerüſtet wären? * Das Gelände abſeits der eroberten Wege, die gleichzeitig die Zufahrts! inien der Italiener ſind für die weſtlichſte Front, wird als mit dichtem Gebüſch durchſetztes Gelände geſchildert. Es bietet den Abeſſiniern die Vorteile, die ihre Waffen gegen Flugzeug und Panzerwagen ſind, die Deckung. Es iſt kein Zweifel, daß dieſe Vorteile durch abeſſiniſche Streitkräfte ſchon wieder lebhaft wahrgenommen werden. So, daß die Lage hier im Süden ähnlich geſchildert wird der im Norden: daß das im Weſten eroberte Negelli der Lage Makalles im Norden gleiche! ODeſſen Zufahrtsſtraßen dauernd bedroht ſind. Was jetzt um dieſe Front an Kämpfen gemeldet wird, das beweiſe, ſagt ein Artikel des italieniſchen Militärkritikers Ro— mano, die Vorſicht und Klugheit Grazianis, der das ernſte Be— dürfnis habe, die bisherigen taktiſchen Erfolge zu ſichern. Alſo keine neuen Pläne! Dieſe Sicherungskämpfe liegen heute an drei Stellen, einmal ſüdlich des Daua Parma, entlang der Kenia— Grenze; ferner entlang dem Webi Geſtro, das iſt der direkt dom Nor 5 en kommende 125 0 Slüſſe, die bei 2 er eee fließen und von da ab den Gſchuba bilden! Dem Webi Geſtro entlang ſtoßen italieniſche Abteilungen nach Norden vor, um dieſen mittleren Frontteil zu ſichern. Der dritte Strahl der italie— niſchen Vorſtöße erfolgt weiter im Oſten, jenſeits des Webi Schebeli, deſſen Tal im mittleren Lauf den Zufahrtsweg nach Harrar bildet, nach dem Harrar, das Graziani am Anfang des Druck und Verlag: iozeitung Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ Friedrich Martin, Viernheim. Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Jan. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. Anzeigenmittler Hauptſchriftleiter: 5 gültig. 12. Jahrgang Krieges glaubte, in einem kühnen Vorſtoß erreichen zu können. Die Kritik nimmt heute jedoch nicht an, daß 1 in abſeh⸗ barer Zeit dieſen Harrar-Plan wieder aufnehmen könne; daß vielmehr dieſe Vorſtöße alle nur der Sicherung der jetzigen großen italieniſchen Frontlinie dienen. Das iſt der augenblickliche Stand der Dinge im Süden. Streben der Italiener nach Sicherung des Gewonnenen; Verſuche der Abeſſinier, die Schwäche der langen Fronten auszunützen und deren rückwärtige Verbindungen zu bedrohen oder irgendwo durch— zubrechen. Natürlich iſt es möglich, daß die Abeſſinier hier wieder einmal Glück haben. Aber man hat doch bisher die Erfahrung gemacht, daß der Vorteil der modernen Technik, den die Ita— lie ner beſitzen, allzu ſtarken Rückſchlägen einen Riegel vorſchiebt. Die erſte Goldmedaille für Norwegen Ballangrud ſiegt im Eisſchnellauf— Beginn der Bobrennen; Schweiz führt vor Deutſchland— Deutſche überbieten norwegiſche Springer Ivar Ballangrud Olympiaſieger Norwegiſcher Triumph im 500-Meter⸗Eisſchnellaufen. Während oberhalb des Rieſſerſees die Bobs noch durch die Kurven raſten, wurden unten auf dem Eis des Rieſſerſees die letzten Vorbereitungen zum 500-Meter⸗Eisſchnellaufen ge— troffen, der die Olympiakämpfe im Sqhnelloufen einleitete. Am Start hatten ſich 36 Läufer aus 14 Nationen eingefunden, die in 18 Zweierläufen den Sieger ermittelten. Im Gegenſatz zu den internationalen Eisſchnellaufwettbewerben, der Europa- und der Weltmeiſterſchaft, wird nicht ber Steger in der Kombination 500, 1500, 5000 und 10 000 Meter ermittelt, ſondern für jeden Wettbewerb gibt es die goldene, ſilberne und bronzene Me⸗ daille. Die hochgeſteckten Erwartungen der Norweger gingen im ſechſten Lauf 43,4 Sekunden, die kein anderer Läufer mehr er— reichte oder unterbot. Nür eine Zehntel Sekunde langſamer war Georg Krog und ſo fiel auch die ſilberne Medaille an Nor— wegen. Weitere norwegiſche Plätze blieben aus, denn ſo aus⸗ ſichtsreiche Läufer wie Engneſtangen und Haraldſen ſtürzten. Die bronzene Medaille ſicherte ſich der Amerikaner Leo Freiſ in⸗ ger mit blank 44 Sekunden, während der Japaner Iſhihara noch vor dem Amerikaner D. Lambs den vierten Platz be⸗ legte. Die beiden deutſchen Läufer, Meiſter Willi Sandtner und der Berliner Heinz Sames, konnten in dieſer auserleſenen Geſellſchaft nicht viel ausrichten. Immerhin hätte man ſie etwas mehr im Vordertreffen erwartet. Sandtner kam im 16. Lauf gegen den Oeſterreicher Slance auf 46,2 Se⸗ kunden, während Sames den Norweger Engneſtangen zum Geg— ner hatte und nur 47,0 erreichte. Nach zwei Fehlſtarts kam Engneſtangen ſehr gut ab und ſchaffte gleich fünf Meter Vor— ſprung. In der erſten Kurve kam Sames wohl etwas näher heran, weil er innen lief, aber dann zog Engneſtangen wieder davon, um in der zweiten Kurve abzurutſchen und zu ſtürzen. Zur Enttäuſchung ſeiner Landsleute gab er auf. Im einzelnen waren folgende Ergebniſſe zu verzeichnen: Das vorläufige Endergebnis lautet: 500 Meter: 1. Ivar Ballangrud(Norwegen) 43,4 Sek Georg Krog(Norwegen) 43,5 Sek. Leo Freiſinger(AS A.) 44,0 Sek. Shozo Iſhihara(Japan) 44,1 Sek. 5. Delbert Lamb(ASA) 44,2 Sek. Die Rennen der Vierer⸗Bobs Schweiz in Führung.—„Deutſchland!“(Kilian) Schnellſter im erſten Lauf.„Deutſchland IJ“(Trott) geſtürzt. 18 Vierer-Mannſchaften, die Elite von zehn Nationen, ſtan— den kurz vor 8 Ahr ſtartbereit. Ein Böllerſchuß verkündete den offiziellen Start und ASA II mit Tyler als Führer ging in 1:25,61 Minuten über die Bahn. Die Zeit wurde zuerſt von Schweiz II (Muſy), dann von Frankreich 1(d' Aulen) und ſchließlich von Belgien II(Houben) verbeſſert, aber zum Schluß fuhr unſer Welt— meiſter Kilian mit„Deutſchland 1“ 1:20,73 Minuten, die kein anderer Schlitten belt. hatte. Vorher hatte es eine gro 5 e Enttäuſchungfür Deutſchland gegeben, denn„D Deutsch. land II“(Trott) war getürgt und ausgeſchieden. Im zweiten Lauf wurde Kilians Zeit von Capadrutt(Schweiz) und dem amerikaniſchen Olympiaſieger Stevens(ASA J) auf 1:19,88 bzw. 1:19,15 gedrückt, während Kilian diesmal nur auf 1:23,05 kam, weil er in der Bayernkurve zu ſchnelle Fahrt hatte und bremſen mußte. So ſicherte ſich Capadrutt nach zwei Fahrten eine knappe Führung vor Kilian. Als Italien II bei der zweiten Fahrt ſtürzte und ein großes Loch in die Bahn riß, mußte eine halbe Stunde lang repariert werden und nach Wiederbeginn ſchien die Sonne ſo ſtark, daß das Eis in den Kurven weich wurde. Der Abbruch war die Folge. Am Spätnachmittag des Dienstags wurden auf der Bob⸗ bahn am Rieſſerſee die am Vormittag abgebrochenen Vierer bobrennen zu Ende geführt, d. h., es wurden die ſechs Schlitten, die am Vormittag nur einen Lauf hinter ſich gebracht hatten, zum zweitenmal über die Bahn gelaſſen. Es erwies ſich gleich, daß das Eis härter und die Bahn ſchneller geworden war, was in glänzenden Zeiten ſeinen Ausdruck fand. Der ſchweizeriſche Oblt. Muſy ſteuerte ſeinen Bob„Schweiz II“ in 1:18,78 Min. über die Bahn, eine Zeit, die am Vormittag von keinem Schlit ten erreicht wurde und die dem von Hans Kilian gehaltenen Bahnrekord(1:18,70) faſt gleichkommt. Mit einer Geſamtzeit von 2. 41, 23 ſetzte ſch Oblt. Muſo an die Spitze und r — Eon ———ů—ů————— ſeinen Landsmann Reto Capadrutt mit Schweiz Jum mehr als zwei Sekunden. Auch England J, Belgien 1 und Italien J er- zielten famoſe Zeiten, wenn ſie auch den Schweizer Muſy nicht übertrafen, N konnte ſich England J mit einer Geſamt— zeit von 2:43,56 knapp vort Deutſchland! auf den dritten Platz ſchieben. Oeſterreich II und Rumänien II konnten ihre Vor⸗ mittagszeiten nur unweſentlich verbeſſern und liegen im geſamten ausſichtslos am Schluß. Nachſtehend geben wir den genauen Stand des Viererbob— Wettbewerbs nach bel Saber auen werden pier aus⸗ gelragen ly a* Bob 1. Lauf 2. Lauf 8. Belgien J, Führer Lunden. 9. Italien I, Führer Brivio 10. Amerika II, Führer Tyler 223,85 Ausgeſchieden ſind: Deutſchland II, nicht gewertet; 1 J, nicht gewertet; Frankreich U, nicht gewertet; Italien II, 1:23,02* nicht gewertet. Kurt Körner ſpringt 83,5 Meter! und übertrumpft alle Norweger! Die norwegiſchen Skiſpringer waren am Nachmittag voll— zählig an der Großen Olympia-Schanze verſammelt, um hier eine Art Generalprobe für den Spezial-Sprunglauf ab— zuhalten. Eine kleine Enttäuſchung war diesmal Olympiaſieger Birger Ruud, der unſicher zweimal 77 Meter ſprang und dann abtrat. Arnold Kondgsgaard ſprang 64, 80, 70 und 82% Meter und der 82½-Meter⸗Sprung wurde von leinem anderen Norweger mehr übertroffen. Alf Anderſen ver— zeichnete 67, 80 geſtürzt, 80 und 80 Meter, Kaare Walberg kam auf 67, 75 geſtürzt, 77, 78 geſtürzt und 81 Meter, Thor⸗ ſtein Gunderſen ſprang 63, 72, 75, 76 und 81 Meter, Reidar Anderſen 71, 78, 80, 79 und 79, Meter, und Hans Beck 68, 75, 79 und 81 Meter. Wer nun am Sonn— tag wirklich ſpringt, iſt noch ungewiß. Wahrſcheinlich werden es Ruud, Kongsgaard, Walberg und R. Anderſen ſein. Für eine Senſation ſorgten aber die deutſchen Sprin— ger Kurt Körner und Paul Kraus, die den Norwegern in der Weite nicht nachſtanden, ja Körner wartete ſogar mit einem Sprung von 83% Meter auf. Vorher war er bei 78 Meter aufkommen. Kraus ſprang 65, 76, 78 und 81 Meter, während Hans Marr mit 63, 64, 77 und 77 Meter etwas zurückblieb. Ob es am Sonntag auch ſo gut geht? Die Eishockeyſpiele ſah man am Dienstag auf dem Rieſſerſee, wo ASA ſchechei und Schweden— Oeſterreich zu gleicher Zeit ſpielten. ASA ſiegte 2:0 und Schweden 1:0, wobei ſich im ſchwediſch-öſterreichiſchen Spiel zum Schluß unerfreuliche Szenen ereigneten. Einige Hitz— köpfe vergingen ſich ſchwer gegen den olympiſchen Geiſt und ver— gaßen ganz, daß ſie ſich beim Olympiaturnier befinden, wo ein ritterlicher Kampf erſtes Gebot ſein ſollte. Nach den beiden erſten Zwiſchenrundenkämpfen, die beide zur Gruppe 2 zählten, ergibt ſich in dieſer Gruppe folgendes Bild: 1. Schweiz II, Führer Muſy 1 18,78 2. Schweiz J, Führer Capadrutt. 1 8 3. England J, Führer Mac Avoy 1 20,18 4. Deutſchland J, Führer Kilian 1 3,05= 2745 5. Amerika J, Führer Stevens.. 12 1917= 24. 6. Frankreich I, Führer d'Aulan.. 1122 22,18 0 7. Belgien II, Führer Houben. 12 2552— 1 1 1 Gruppe 2: 1. Amerika 1 Spiel 2:0 Tore 2:0 Punkte 2. Schweden 1 Spiel 1:0 Tore 2:0 Punkte 3. Oeſterreich 1 Spiel 0:1 Tore 0:2 Punkte 4. Iſchechei 1 Spiel 0:2 Tore 0:2 Punkte Start der Kunſtläuferinnen Nachdem die Männer am Sonntag und Montag ihre Pflichtfiguren hinter ſich gebracht haben, ſind jetzt die Frauen mit ihren Pflichtübungen an der Reihe. Von 33 gemeldeten Teilnehmerinnen traten nur 25 an. Es fehlten u. a. die drei Deutſchen Maxie Herber, Irmi Hartung und Lydia Veicht, die ungariſche Meiſterin Nadine Szilaſſy und die Wienerin Grete Lainer. Sonſt war alles zur Stelle und der Anſturm auf die Olympiamedaillen und die Krone der Nor— wegerin Sonja Henie konnte beginnen. —— 3 Geſamt* e — 3 . 14 Reichs miniſter Dr. Frank beſucht Warſchau a DNB. Berlin, 11. Febr. Reichsminiſter Dr. Frank trifft am Mittwoch in Warſchau ein, um auf Einladung eines Ausſchuſſes, der ſich die zwiſchen— ſtaatliche Zuſammenarbeit auf geiſtigem Gebiet zur Aufgabe geſtellt hat, einen Vortrag über Rechtspolitik und Juſtiz im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland zu halten. Mit dem Beſuch iſt eine erneute engere Fühlungnahme mit den maßgebenden Stellen der polniſchen Juſtiz und Wiſſenſchaft verbunden. Der Juſtizminiſter Michalowski wird zu Ehren des Reichsminiſters ein Frühſtück geben. Beim deutſchen Botſchafter findet am Mittwochabend ein Empfang ſtatt. Reichsminiſter Dr. Frank wird auch Gelegenheit nehmen, den polniſchen Außenminiſter Beck und den Präſidenten des oberſten Verwaltungsgerichts, Helezynski, zu beſuchen. Der Vortrag findet am Mittwochnach— mittag im Palais Staſci nach einer Begrüßung durch den Präſi— denten des Ausſchuſſes, Profeſſor Lutoſtanski, ſtatt. Am Don— nerstagabend wird ſich Reichsminiſter Dr. Frank nach Krakau begeben und dort das Grabmal des Marſchalls Pilſudski be⸗ ſuchen. Er wird in Krakau insbeſondere auch mit dem Präſiden— ten der polniſchen Akademie der Wiſſenſchaften, deren Sitz in Krakau iſt, zuſammentreffen. Der Beſuch des Reichsminiſters Dr. Frank in Polen gilt dem Zweck, die wiſſenſchaftlich— kulturelle Zuſammenarbeit der beiden verbundenen Nationen zu vertiefen und innerhalb des freundſchaftlichen Be— reiches, der das deutſche und das polniſche Volk verbindet, die geiſtigen Bande enger zu knüpfen. Der Reichsminiſter wird don ſeiner Gattin, ferner dem Direktor der Akademie für Deut— ſches Recht, Dr. Laſch, und dem Chef ſeines Miniſteramtes, Oberſtaatsanwalt Dr. Bühler, begleitet ſein. Wegen Greuelpropaganda verurteilt DNB. Berlin, 11. Febr. Der Erſte Senat des Volksgerichtshofes verurteilte am 8. Februar 1936 den katholiſchen Kaplan Kenter aus Dresden wegen Vergehens gegen das Geſetz„gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei“ vom 20. Dezember 1934 zu einer Ge— fängnisſtrafe von zwei Jahren. Kenter hatte, wie er ſelbſt auch eingeſtand, marxiſtiſche Hetzſchriften übelſten Inhalts weitergege— ben. Es befanden ſich darunter auch ſolche, die in Form eines Gebetes im Stil der bekannten marxiſtiſchen Gottloſenpropaganda gegen die Regierung hetzten. Trotz erheblichen Verdachts des Hochverrats war dem Angeklagten nicht mit Sicherheit nachzu— weiſen, daß er die auf den Sturz der Regierung gerichteten Ziele der illegalen SPD. fördern wollte. Er wurde deshalb nur wegen Greuelpropaganda verurteilt, jedoch mit Rückſicht auf die beſonderen Amſtände des Falles zu der hierfür vorgeſehenen Höchſtſtrafe von zwei Jahren. Das Arteil im Deviſenprozeß gegen die Breslauer Grauen Schweſtern DNB. Berlin, 11. Febr. Nach mehr als I4tägiger Verhandlung verkündete die 4. Große Strafkammer des Berliner Landgerichtes das Arteil in dem Deviſenprozeß gegen die angeklagten grauen Schweſtern aus Breslau. Die Generalſekretärin Anna Koſchig erhielt drei Jahre ſechs Monate Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und 56 500 RM. Geldſtrafe; die Prokuratorin Olga Steuer ein Jahr ſechs Monate Gefängnis und 11000 RM. Geldſtrafe ſowie die Generalvikarin Auguſta Liedtke ein Jahr drei Monate Ge— fängnis und 10 000 RM. Geldſtrafe. Der mitangeklagte Direk⸗ lor Karl Franz Schneider der Hilfsgemeinſchaft für katho⸗ liſche Woh fahrts⸗ und Kulturpflege wurde freigeſprochen. Zu⸗ gunſten des Reiches wurden 80 000 Guldenobligationen ein— gezogen. Auch in dieſem Prozeß ſpielte wieder der illegale Rückkauf von Auslandsobligationen eine entſcheidende Rolle. Da die hierfür erforderlichen Mittel nach Inkrafttreten der Deviſengeſetz— gebung erlaubterweiſe nicht mehr ins Ausland geſchafft werden konnten, kam die Generalſekretärin Koſchig auf den Gedanken, eine Art privaten Clearingverkehrs einzurichten. Sie ſetzte ſich mit den Auslandsfilialen des Ordens in Verbindungn und ſorgte dafür, daß die dem Mutterhaus geſchuldeten Beträge, die nor— malerweiſe als Deviſen nach Deutſchland hineingefloſſen wären, auf ein Sonderkonto einer Amſterdamer Bank eingezahlt wur— den, wo ſie dem Rückkauf der Obligationen dienten. Da die An⸗ geklagte Koſchig die geiſtige Leiterin dieſer verbotenen Finanz— geſchäfte war, wurde bei ihr ein beſonders ſchwerer Fall im Sinne des Deviſenſtrafrechtes angenommen und gegen ſie auf Zuchthaus erkannt. Arteil gegen die Caniſius⸗Schweſtern Im Deviſenprozeß gegen die Schweſtern des Caniſius⸗ Ordens aus Konſtanz und Mainz und ihre dem Orden naheſtehenden Mitangeklagten verkündete das Berliner Son⸗ dergericht am Dienstag das Urteil. Die 41jährige Kon⸗ ſtanzer Oberin Maria Breitner erhielt dreiein⸗ halb Jahre Zuchthaus und vier Jahre Ehrverluſt, ihre finanzielle Beraterin, die 38jährige Ordensſchweſter Fran⸗ ziska Schutzbier, drei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, während Ordensſchweſter Chriſtine Rupp⸗ recht mit zwei Wochen Gefängnis doavonkam, die als durch die Unterſuchungshaft verbüßt gelten. Als Leiterin der Mainzer Filiale wurde die nichterſchienene 40jährige Oberin Helene Deutſch zu zwei Jahren und zwei Wochen Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt und ihre Finanzberaterin, die Ordensſchweſter Eliſabeth Gut, zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Ferner erkannte das Sondergericht gegen den 58 jährigen Pilgerführer Joſef Romer aus Bauſtetten auf ein Jahr neun Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehr⸗ verluſt, und gegen ſeine Nichte Barbara Müller auf ſieben Monate Gefängnis ſowie endlich gegen den 54jährigen Balthaſar Strobel aus Salmendingen(Kreis He⸗ chingen) auf anderthalb Jahre Zuchthaus und zwei Jahre Ehrverluſt. Weitere drei Angeklagte wurden freigeſprochen. Gegen die Hauptangeklagten wurden neben den Freiheits⸗ ſtrafen Werterſatzſtrafen und Geldſtrafen von 100 bis 20000 Mark verhängt und die Mithaftung des Ordens für dieſe Nebenſtrafen ausgeſprochen. Auf dem Wege über die Konſtanzer Filiale ſind unter Verletzung der Deviſenbeſtimmungen und zum Teil auch unter Mißbrauch der Ordenskleidung von Konſtanz und Mainz aus erhebliche Beträge nach dem ausländiſchen Mutterhaus des Caniſius⸗Ordens in Freiburg(Schweiz) gefloſſen. Die verurteilten Mitangeklag⸗ ten der Ordensſchweſtern unterhielten bei dem Schweizer Mutterhaus Guthaben, die ſie entgegen den Beſtimmun⸗ gen des Volksverratsgeſetzes den deutſchen Deviſenſtellen nicht angemeldet haben. Berlin: Als Auftakt zu den kommenden Vertrauensrats- wahlen fand am Montagabend im Sportpalaſt eine große Kundgebung der DA. ſtatt, an der etwa 13000 Betriebsfüh· rer, Betriebswalter und Vertrauensmänner der Berliner Be⸗ triebe teilnahmen. DNB. Schwerin, 11. Aug. Punkt 22.40 Uhr traf der Sonderzug mit den ſterblichen Keberreſten des Landesgruppenleiters Pg. Guſtloff in Schwerin ein. Auf dem weiten Bahnhofsvorplatz waren in tief geſtaffelten Gliedern die Formationen der Bewegung angetreten. Von einem erhöhten Aufbau ſprach Reichsſtatthalter Gauleiter Hilde— brandt zu den Angehörigen und zur Schweriner Bevölkerung. Reichsſtatthalter Gauleiter Hildebrandt ſchilderte in ſeiner Rede Wilhelm Guſtloff als politiſchen Soldaten der Idee Adolf Hitlers und als aufrechten deutſchen Charakter. In warm emp— fundenen Worten herzlicher Anteilnahme wandte er ſich dann der Lebensgefährtin des Gefallenen zu. Wilhelm Guſtloff, ſo fuhr er fort, habe für eine große Sache gekämpft und ſei nun zur Standarte Horſt Weſſels eingegangen. Er habe nie ge— ſchwankt, ſondern ſtets dieſelbe innere feſte Aeberzeugung ge— zeigt.„Er war Nationalſozialiſt und Kämpfer, wie wir ihn brauchen.“ In eindringlichen Worten ſtellte der Gauleiter den Kampf des gefallenen Helden der Bewegung und vor allem der Jugend als mahnendes Beiſpiel hin. Schließlich ſprach er dem Toten den Dank ſeiner engeren mecklenburgiſchen Heimat aus, insbe— ſondere den Dank der Jugend.„Die Bewegung und die Jugend“, ſo ſchloß er,„werden geloben, bereit zu ſein, dasſelbe zu opfern, was du, Wilhelm Guſtloff, dem Vaterlande und dem Führer gegeben haſt.“ Mit dieſen Worten legte der Gauleiter einen Lorbeerkranz am Sarge des gefallenen Kämpfers nieder. Nach den bewegten Worten des Gauleiters erklang das Lied des guten Kameraden. Darauf trugen ſechs Politiſche Leiter der Landesgruppe Schweiz den Sarg ihres politiſchen Hoheits— trägers von dem Wagen zur Lafette. Darauf ſetzte ſich der Trauerzug durch die Stadt in Bewegung. Auf dem Wege zur Feſthalle bildeten auf beiden Seiten die Männer der nationalſozialiſtiſchen Gliederungen Spalier. Dem Muſikzug folgte die Fahnengruppe der SA., dann die Leib— ſtandarte Adolf Hitler, die unmittelbar der Lafette voranſchritt. Hinter dem Sarge folgten die Gauleiter Hildebrandt, Bohle und Kube mit den nächſten Angehörigen Guſtloffs, den Schweizer Parteigenoſſen ſowie Vertretern der Partei, der Wehrmacht und des Staates. Alle Straßen, die von dem nächtlichen Trauer⸗ zug berührt wurden, waren dem Ernſt des Tages entſprechend ausgeſchmückt. Faſt kein Haus, das nicht eine auf Halbmaſt ge— ſetzte Hakenkreuzfahne und ſchwarz umflortes Tannengrün trug. In der weihevoll ausgeſchmückten Feſthalle wurde der Sarg auf die Freitreppe hinaufgetragen, wo er auch während der Feier⸗ lichkeiten am Mittwoch ſtehen wird. Gauleiter Hildebrandt legte am Sarge einen Kranz nieder. Dann nahm die Totenwache der SA. Aufſtellung. Der Sarg ſteht auf der großen Bühne. Die Freitreppe, die zu ihr hinaufführt, iſt ganz mit Kränzen überſät. In der erſten Reihe liegen die Kränze des Führers und ſeines Stellvertreters. Anunterbrochen zieht die Schweriner Bevölkerung am Sarg vorbei. Eine Stadt nimmt Abſchied von ihrem großen Sohn. Alle deutſchen Sender übertragen am Mittwoch, 12—13.10 Ahr, die Trauerkundgebung in der Schweriner Feſthalle. Halbmaſt Die Partei trauert um Wilhelm Guſtloff. DNB. Berlin, 11. Febr. Der Reichspropagandaleiter der NSDAP. gibt bekannt: Aus Anlaß der Beiſetzung des von einem Juden ermordeten Landesgruppenleiters Wilhelm Guſtloff legen alle Gebäude der Partei und der ihr angeſchloſſenen Verbände am Mittwoch, den 12. Februar 1936, Trauerbeflaggungen an. Der Reichsminiſter des Innern gibt folgendes bekannt: Aus Anlaß der Beiſetzung des Landesgruppenleiters Guſt⸗ loff flaggen morgen, Mittwoch, den 12. Februar 1936, die ſtaat— Guſtloff in Schwerin aufgebahrt lichen und kommunalen Verwaltungen, Anſtalten und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reichsgebiet Halbmaſt. Ein Trauererlaß des Reichs⸗ organiſationsleiters der ND Ap DNB. Berlin, 11. Febr. Der Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley gibt anläß⸗ lich der Trauerfeierlichkeiten für den ermordeten Parteigenoſſen Guſtloff u. a. folgendes bekannt: Der Leiter der Landesgruppe Schweiz der Auslandsorgani— ſation der RS DAP. Pg. Wilhelm Guſtloff iſt durch einen Juden hingemordet worden. Ganz Deutſchland trauert um ihn. Be⸗ ſonders aber die RSDAp. Der Reichspropagandaleiter Pg. Dr. Goebbels, der vom Führer mit der Durchführung des Be— gräbniſſes und der damit verbundenen Ehrungen für den Pg. Guſtloff beauftragt iſt, teilt hierzu folgendes mit: Am Mittwoch, den 12. Februar 1936, wird der Parteigenoſſe Guſtloff in Schwerin(Mecklenburg) begraben. An dieſem Tage iſt für die geſamte Partei Trauer angeſetzt. Die Dienſtgebäude der Partei und der ihr angeſchloſſenen Verbände ſetzen ihre Fah— nen auf Halbmaſt. Die Führer der Partei tragen an dieſem Tage Trauerflor. Den Führern der Partei iſt es an dieſem Tage unterſagt, an geſellſchaftlichen Feiern und Vergnügungen teil— zunehmen. Darüber hinaus ſollen keinerlei Einſchränkungen durchgeführt werden. Auch ſoll das Abhalten von geſellſchaft— lichen Veranſtaltungen nicht beeinträchtigt werden. Theaterauf— führungen, Filmvorſtellungen, Konzerte uſw. finden in vollem Amfange ſtatt. Die Preſſehetze gegen Guſtloff Eine amtliche ſchweizeriſche Mitteilung. 5 DRB. Bern, 11. Febr. Der Schweizeriſche Bundesrat befaßte ſich am Dienstag- nachmittag erneut mit der Ermordung Wilhelm Guſtloffs in Davos. Es wird darüber folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: „Der Bundesrat hat ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit den Angriffen beſaßt, die im Zuſammenhang mit der Ermor⸗ dung Wilhelm Guſtloffs durch die Zeitung„Volksrecht“ am 7. Februar dieſes Jahres gegen den deutſchen Geſandten von Weizſäcker gerichtet worden ſind. In ebenſo unzuläſſiger wie unzutreffender Weiſe wird darin der diplomatiſche Vertre— ter des Deutſchen Reiches beſchuldigt, ſich in die inneren Ver⸗ hältniſſe der Schweiz einzumiſchen. Der Bundesrat mißbil⸗ ligt die bei dieſer Gelegenheit verwandten Ausdrücke, die eine ſchwere Ausſchreitung im Sinne ſeines Beſchluſſes vom 26. März 1934 darſtellen und geeignet ſind, die korrekten Beziehun⸗ gen der Schweiz zu Deutſchland zu gefährden. In ſachlicher Hinſicht ſtellt er feſt, daß der deutſche Geſandte keineswegs die ſchweizeriſche Preſſe der intellektuellen Arheberſchaft an der Ermordung Wilhelm Guſtloffs bezichtigt, ſondern lediglich gel⸗ tend gemacht hat, daß die durch gewiſſe Blätter gegen den Verſtorbenen gerichteten hemmungsloſen perſönlichen Angriffe nicht dazu beitragen konnten, die pſychologiſchen Vorausſetzun⸗ gen für eine Tat zu ſchaffen, wie ſie durch David Frankfurter tiſchen Departements nahm von dieſer Erklärung Kenntnis, ließ jedoch gleichzeitig keinen Zweifel darüber beſtehen, daß die ſchweizeriſchen Behörden jede Konſtruierung eines kauſalen Zu⸗ ſammenhanges zwiſchen der Haltung der Schweizer Preſſe und der Mordtat eines ausländiſchen Fanatikers als unſtichhaltig ablehnen müßten. Es ſei bei dieſer Gelegenheit feſtgeſtellt, daß die beabſichtigte ſtrengere Handhabung der Preſſeverordnung von 1934 durch den Bundesrat entgegen den Behauptungen der Zeitung„Volksrecht“ ſchon vor dem Attentat gegen Wil⸗ helm Guſtloff ins Auge gefaßt worden war.“ Kummerausſprache uber den franzöſiſch⸗owietrufp. Palt Die Ausſprache auf Donnerstag vertagt DNB. Paris, 11. Febr. Die franzöſiſche Kammer trat am Dienstagnachmittag zu einer Ausſprache über die Ratifizierung des franzöſiſch-ſowjet⸗ ruſſiſchen Paktes vom 2. Mai 1935 zuſammen. Zu Beginn der Sitzung zog der rechtsgerichtete Abgeordnete Franklin Bouil-— lon ſeinen Vertagungsantrag mit der Begründung zu— rück, daß der Vertrag einer ſofortigen klaren Beleuchtung be— dürfe. Der rechtsgerichtete Abgeordnete und ehemalige Finanz— miniſter de Laſteyrie beantragte, die Ausſprache über die Ratifizierung ſolange zu vertagen, bis die Sowjetregierung die alten ruſſiſchen Schulden anerkannt habe. Gleichzeitig brachte er einen Geſetzentwurf ein, nach dem die franzöſiſche Regierung der Sowjetregierung keinerlei Kredite gewähren dürfe, ſolange dieſe keine geeigneten Maßnahmen ergriffen habe, um die franzöſiſchen Beſitzer ruſſiſcher Schuldenpapiere zu entſchädigen. Der Geſamt— betrag der ruſſiſchen Schulden belaufe ſich auf 25 Millionen Goldfrancs. Der größte Teil ber ruſſiſchen Anleihen ſei nicht für imperialiſtiſche Ziele, ſondern für die wirtſchaftliche Entwicklung Rußlands verwandt worden und ſei ganz Rußland zugute ge— kommen. De Laſteyrie bezeichnete es als unſinnig, einer aus— ländiſchen Regierung ein Darlehen zu gewähren beim heutigen Stande des franzöſiſchen Schatzamtes, beſonders da man zur Zeit in England über eine 3—4-Milliarden-Anleihe verhandele. Außenminiſter Flandin widerſetzte ſich dem Vertagungs⸗ antrag de Laſteyries. Es könne keine Rede davon ſein, daß Frankreich auf ſeine Rechte der Sowjetregierung gegenüber ver— zichtet habe. Die Vorbehalte wegen der Schulden würden wirk- ſam bleiben. Bei dem vorliegenden Abkommen handele es ſich aber um einen rein politiſchen Vertrag. Die von de Laſteyrie aufgeworfenen Fragen könnten bei der Ausſprache über das wirtſchaftliche oder finanzpolitiſche Abkommen behandelt werden. Flandin betonte, daß man nicht von einer Anleihe an eine aus— ländiſchen Staat ſprechen könne; es handele ſich vielmehr um eine Garantie der franzöſiſchen Lieferanten. De Laſteyrie zog ſchließlich ſeinen Vertagungsantrag zu- rück, beſtand aber auf ſeinem Geſetzentwurf. Nach ihm legte der Berichterſtatter für den franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Pakt, der radikalſozialiſtiſche Abgeordnete Torres, die Gründe für die Annahme des Paktes dar, wobei er ſich im weſentlichen an das bereits am 10. Dezember 1935 von ihm veröffentlichte ſchrift— liche Gutachten hielt. Im weiteren Verlauf der Ausſprache über den franzöſiſch— ſowjetruſſiſchen Pakt erinnerte Abgeordneter Fernand Laurent daran, daß der Berichterſtatter den Pakt gewiſſermaßen in den Rahmen des Völkerbundes geſtellt habe und als umfaſſenden Verband bezeichnete, obwohl weder die Vereinigten Staaten, noch Deutſchland, noch Japan, noch Braſilien vertreten ſeien. Lenin habe den Völkerbund ſeiner Zeit als Verband von Räubern und von Bedrückern bezeichnet und Stalin ihn ein Stelldichein der imperialiſtiſchen Regierungen genannt, das nur neue Kriege vor⸗ bereiten könne. Litwinow habe ſich unlängſt ſehr abfällig über den Völkerbund geäußert. Der franzöſiſch-ſowjetruſſiſche Vertrag ſei von militäriſchen, finanziellen und moraliſchen Geſichtspunkten aus zu beurteilen. In militäriſcher Hinſicht ſei aus dem Wortlaut des Vertrages nicht genau erſichtlich, in welchem Umfange Frank- reich verpflichtet ſei. Im Falle eines Krieges würde ſich die ſowjet⸗ ruſſiſche Anterſtützung ſehr langſam auswirken, während die fran⸗ zöſiſchen Truppen ſofort an die Grenzen geſchickt werden müßten. Der militäriſche Wert der Roten Armee ſei ferner ſehr zweifelhaft. Ein Pakt des gegenſeitigen Beiſtandes könne im übrigen nicht mit einem Lande abgeſchloſſen werden, das ſeine Schuldenverpflich⸗ tungen nicht einhalte. Die franzöſiſchen Sparer hätten vielleicht noch einige Hoffnung, Genugtuung zu erhalten, da Herriot, der große Förderer der franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Annäherung, gleich⸗ zeitig Vorſitzender des Verbandes der durch die Sowjetunion ge— ſchädigten Franzoſen ſei.(Allgemeines Gelächter und kurze Aus- einanderſetzung zwiſchen Herriot und Fernand Laurent.) Der Redner ſprach ferner von den in Frankreich beſchlagnahmten ruſſiſchen Kapitalien und erwähnte, daß Leon Blum Rechtsberater des Treuhänders ſei. Er erwarte alſo, daß Herriot und Leon Blum ſich einigen würden, um den geſchädigten Franzoſen Anter⸗ ſtützung zu verſchaffen. Der auswärtige Ausſchuß des Senats ſei der Anſicht, daß die Ratifizierung des ſowjetruſſiſch-franzöſiſchen Paktes und die Regelung der ruſſiſchen Schulden voneinander nicht zu trennen ſeien. Vertagung auf Donnerstag DNB. Paris, 11. Febr. Die Ausſprache über den franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Pakt in der Kammer wurde um 19 Ahr auf Donnerstag vertagt, nachdem der Abgeordnete der rechten Mitte Fernand Laurent ſcharfe Kritik man dem Vertrag geübt hatte. Im allgemeinen ſcheint die Kammer keine beſondere Eile in der Ratifi⸗ zierung des Vertrages an den Tag zu legen. Zur Zeit iſt noch nicht abzuſehen, ob die Ausſprache am Donnerstag beſſer werden wird. Waſhington: Der neue amerikaniſche Kriegsamtshaushalt ſieht rund 388 782 Millionen Dollar für militäriſche Zwecke und 168 360 Millionen Dollar für Flughafenverbeſſerungen vor. begangen worden iſt. Der Vorſteher des Eidgenöſſiſchen poli⸗ Nr. 36— Mittwoch, den 12. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang lag. 5 ung 9 . del 2 2 3 „Auf Wiederſehen in Berlin“ Graf Baillet⸗Latour ſpricht den Dank und die Glückwünſche der ausländiſchen Gäſte auf dem Olympiaempfang der Reichs⸗ und Landesregierung aus DNB. München, 11. Febr. Inmitten der Winterolympia gab am Montagabend in Mün⸗ chen die Reichsregierung zuſammen mit der bayeriſchen Landes- regierung einen großen Empfang, um den weiten Kreis derer, die in Vorbereitung, Organiſation und Ausführung den olympiſchen Gedanken verkörpern, mit den führenden Repräſentanten des Reiches und Landes ſowie der Bewegung zu einer feſtlichen Ge— meinde zu vereinen. Das deutſche Muſeum und ſein Kongreßſaal, ſo jung ihre Ge⸗ ſchichte iſt, ſind ſchon mancher denkwürdigen Feſte Zeugen geweſen. Dieſer Olympiaempfang der Reichs- und Landesregierung aber bildete in ſeinem hervorragenden Teilnehmerkreis wie in ſeiner künſtleriſchen Geſtaltung einen einzigartigen und einmaligen Höhe— punkt. Anter den ausländiſchen Gäſten ſah man den Erbprinzen und die Erbprinzeſſin Guſtaf Adolf von Schweden, den tür⸗ kiſchen und den italieniſchen Botſchafter mit Frau, die Geſandten Oeſterreichs, Lettlands, Angarns, den japaniſchen Geſchäftsträger und Frau, den italieni⸗ ſchen Anterſtaatsſekretär Ricci, den ehem britiſchen Luftfahrtminiſter Marquies Londonderry und Gattin, den Generalſekretär im portugieſiſchen Anterrichtsminiſterium NRobre⸗Codes, die Militärattaches von Schweden, Polen, der Tſchechoſlowakei und Italien und das Münchener konſulariſche Korps ſowie viele andere. An der Spitze der Mitglieder des Internationalen Olym— piſchen Komitees war Graf de Baillet⸗Latour erſchienen, auch das Deutſche Olympiſche Komitee war mit ſeinem Präſi⸗ denten Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald zahlreich der Einla— dung gefolgt, desgleichen waren das Organiſationskomitee der . Olympiſchen Winterſpiele mit ſeinem Präſidenten Dr. Ritter v. Halt und verſchiedene Mitglieder ausländiſcher Olympia— komitees zugegen. Mit Reichsminiſter Dr. Goebbels, der zuſammen mit Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner die vorbereitenden Arbeiten für dieſen Abend geleitet und die Gäſte perſönlich begrüßt hatte, ſowie mit dem bayeriſchen Reichsſtatthalter General Ritter von Epp und dem Miniſterpräſidenten Siebert waren von den Mitgliedern der Reichsregierung u. a. erſchienen die Reichsminiſter Frhr. v. Neurath, v. Blomberg, Dr. Frick, Graf v. Schwerin⸗Kroſigk, Seldte, Darré und Frank, ferner Botſchafter von Ribbentropp, und mehrere Staatsſekretäre. Ferner ſah man den Reichsſportführer v. Tſchammer und Sſten, den Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt, den ſtellvertretenden General⸗ direktor der Deutſchen Reichsbahn, Kleinmann, den Chef des Protokolls Geſandten von Bülow-Schwante, den Generalleutnant der Landespolizei Daluege, den Komman— dierenden General im Wehrkreis VII Generalleutnant v. Rei- chenau. Von den führenden Perſönlichkeiten der RS DAP. waren zugegen die Reichsleiter Amann, Bouhler, Buch, Dr. Dietrich, Fiehler, Grimm, Dr. Ley, Roſenberg und Schwarz, der Stabschef der SA Lutze, der Reichsführer der SS Himmler, der Korpsführer der NSKK. Hühn⸗ lein, der Reichsſendeleiter Had amo wſki, die Reichsſtatt— halter und Gauleiter Sprenger und Murr ferner die Gau— leiter Oberpräſident Koch, Jordan und Wächtler. Auch aus dem Kunſtleben und der Wirtſchaft nahmen zahl teiche Persönlichkeiten an dem feſtlichen Abend teil. Im Laufe des Abends begrüßte Reichsminiſter Dr. Goebbels die Gäſte mit einer kurzen, alsbald ins Franzöſiſche und Engliſche überſetzten Anſprache, in der er ausführte: Ich habe die hohe Ehre und die große Freude, Sie am heu⸗ tigen Abend in großer Zahl auf dem Boden der Hauptſtadt der Bewegung, der deutſchen Kunſtſtadt München, im Namen der deutſchen Reichsregierung und der bayeriſchen Landesregierung auf das herzlichſte zu begrüßen. Es iſt mir ein beſonderes Be⸗ dürfnis, Ihnen allen, die Sie aus faſt allen Ländern der Welt und aus faſt allen Weltteilen gekommen ſind, ein herzliches Will kommen entgegenzurufen, und zwar nicht nur im Namen des Führers und der deutſchen Regierung, ſondern ich darf wohl ohne Aebertreibung ſagen— im Namen des ganzen deutſchen Volkes. Das deutſche Volk begrüßt es aus tiefſtem Herzen, daß ſo viele angeſehene Männer und Frauen des Auslandes in dieſen Tagen bei Gelegenheit der Olympiſchen Zujchrijten im Seejeloͤprozeß Ein Junge, der dem Tod enkging. Schwerin, 11. Februar. Die Nachmittagsſitzung wurde erſt mit Abſchluß der Zeugenvernehmung im Mordfall Günther Tielke⸗Oranien⸗ burg in den ſpäten Abendſtunden abgeſchloſſen. Seefeld iſt äußerſt ſtark belaſtet. Wenige Tage nach der Tat hatte Seefeld in der Nähe der Mordſchonung einen keinen Jungen angeſprochen, der auf dem Felde ſpielte. Der Junge ſollte ihm einen Weg zeigen. Seefeld hatte dem Knaben eine Mark verſprochen, wenn er die Führung übernehmen würde. Der Vater des Jungen, der in der Nähe arbeitete, verbot aber ſeinem Sohn, den Fremden zu begleiten. Mit aller Beſtimmtheit wird See⸗ feld auch in dieſem Fall wiedererkannt. Dienstag vormittag prüften das Gericht und der Ober⸗ ſtaatsanwalt die Zuſchriften, die auf Grund der Zei⸗ tungsberichte täglich aus allen Bevölkerungsſchichten ein⸗ 1 165 und zum Teil Fingerzeige enthalten. Häufig kommt in dieſen Schreiben die Beruhigung darüber zum Ausdruck, daß durch die neugeſchaffenen na- tionalſozialiſtiſchen Geſetze zur Regelung der Erbgeſund⸗ heit dem verbrecheriſchen Treiben kriebhafter Unholde wir⸗ kungsvoll begegnet wird. Der Mord an Hans Korn Nachdem am Mittwoch der vorigen Woche durch das Schwurgericht eine Tatortbeſichtigung in der Mordſache Korn⸗Lübeck vorgenommen worden war, fand am Dienstagnachmittag die Vernehmung der einzelnen Zeugen zu dieſem Fall ſtatt. Der neun Jahre alte Schüler Hans Korn verſchwand am 16. Januar 1934 und wurde einen Monat ſpäter, am 15. Februar, in einer dichten Fichten; ſchonung aufgefunden, die etwa 18 Meter von einer ver⸗ kehrsreichen Thauſſee entfernt liegt. Auch hier war keine Kampfſpur am Fundort zu finden und es waren auch kei⸗ nerlei Anhaltspunkte für die Todesurſache zu erkennen, Der als Zeuge vernommene Junge aus Berlin, der mit Seefeld 84 Tage lang kreuz und quer umhergewandert war, gab an, daß er mit dem Angeklagten in der Mord⸗ ſchonung übernachtet habe, und zwar nur 10 bis 20 Meter 0 Fundſtelle der Leiche des kleinen Hans Korn ent⸗ fernt. Die Mutter des ermordeten Hans Korn ſchilderte ihren Jungen als artiges und folgſames Kind. Ihr Kind ſei am 16. Januar, ſo gab ſie an, gegen 11 Uhr in der elter⸗ lichen Wohnung erſchienen, hatte ſchnell ſeine Schulmappe abgelegt und war dann fortgelaufen mit dem Bemerken, daß er ſich die zur„Kringelhöge“ beflaggten Schiffe auf der Obertrave anſehen wolle. Seit dieſem Augenblick habe die Mutter ihr Kind nicht wieder lebend geſehen. Meherere Zeugen wurden vernommen, die den kleinen Hans Korn am Tage ſeines Verſchwindens noch geſehen haben; ihnen war beſonders die große Eile aufgefal⸗ len, die der Junge gezeigt habe. Einem ſeiner Mitſchüler rief er zu: „Ich will zur Poſt, da ſteht ein Mann, der ſchenkt mir Schokolade.“ Es beſteht eine Reihe von Anhaltspunkten dafür, daß Hans Korn ſeinen Mörder ſchon einige Tage vor der Tat kennen⸗ gelernt hatte. Der 13jährige Schüler B. bekundete, daß er einen Mo⸗ nat vor dem Verſchwinden des kleinen Korn von dem An⸗ geklagten auf der Straße angeſprochen worden ſei. See⸗ feld habe ihn gefragt, ob er ihm wohl einen Koffer tragen wolle. Unterwegs habe der Angeklagte plötzlich erklärt, daß der Koffer in den Schlutuper Tannen verſteckt ſei. So ſeien die beiden ſchließlich an derſelben Schonung angelangt, in welcher ſpäter auch die Leiche des Korn gefunden worden ſei. Der Angeklagte habe den Jungen aufgefordert, mit ihm in das dichtere Gehölz zu kommen. Der Junge habe es je⸗ doch mit der Angſt zu tun bekommen und Reißaus genom⸗ men. „Das war Dein Glück,“ warf der Vorſitzende ein. Als dann das Verſchwinden des kleinen Hans Korn bekannt wurde, hat der Zeuge Walter B. ſein geheimnisvolles Erlebnis ſofort der Kriminalpoli⸗ zei mitgeteilt. Vorſitzender: ſage?“ Angeklagter:„Es ſtimmt ſchon ſo; ich war mit dem Jungen zuſammen.“ Vorſitzender:„Was wollten Sie mit ihm in der Schonung?“ Angeklagter:„Garnichts!“ Vorſitzender:„Sie nehmen den Jungen eine „Was ſagen Sie zu dieſer Aus⸗ Stunde weit von Lübeck mit, und dann wollen Sie angeo⸗ lich garnichts? Das iſt ja recht intereſſant.“ Die Totenehrung in Singen Reichsſtatthalter Wagner hält die Trauerrede vor dem offenen Waggon, in dem der Sarg mit dem toten Landesgruppenleiter Guſtloff der Heimat entgegen⸗ fährt.(Weltbild, M.) Winterſpiele bei uns zu Gaſte ſind. Zwar tragen die Olym⸗ piſchen Spiele ihrem Geiſte und ihrem Sinn nach keinen poli⸗ tiſchen Charakter. Aber dieſes Zuſammenſein von Männern und Frauen aus allen Ländern der Erde trägt eine politiſche Note in einem höheren Sinne, und zwar inſofern, als hier die Gelegen- heit gegeben iſt, über politiſche Anterſchiede und Differenzen hinweg ſich von Menſch zu Menſch und damit von Volk zu Volk kennenzulernen. Denn das iſt der vielleicht wichtigſte Grund all der ſchweren Sorgen und Kriſen, die die Welt belaſten, daß die Völker ſich zu wenig kennen und daß ſie deshalb, weil ſie ſich zu wenig ken⸗ nen, ſich gegenſeitig nicht das Maß von Achtung entgegenbringen, das im Sinne einer Wohlfahrt der ganzen Erde und eines Frie- dens, der für alle Völker einmal kommen muß, gelegen iſt. Deshalb begrüßen wir dieſen Anlaß aus ganzem Herzen. Die ſportlichen Kämpfe haben einen verheißungsvollen Anfang genommen. Männer und Frauen aus allen Ländern der Erde haben uns am heutigen Abend die Ehre gegeben, Gäſte der deutſchen Reichsregierung und der bayeriſchen Landesregierung zu ſein. Möge nicht nur auf den Olympiſchen Spielen in ſport⸗ licher Hinſicht eine internationale Verſtändigung angebahnt wer⸗ den, ſondern möge auch aus dieſem Zuſammenſein und aus die⸗ ſem Sichkennenlernen ſo vieler angeſehener Menſchen der ganzen Erde jenes Verſtändnis erwachſen, das notwendig iſt, um einen dauerhaften Frieden und einer echten Wohlfahrt aller Völker der Erde Bahn zu brechen. In dieſem Sinne, Eure Exzellenzen, meine Damen und Her⸗ ren, bitte ich Sie, mit mir das Glas zu erheben: auf einen dauerhaften Frieden in der Welt und die Wohlfahrt der Völker!“ Die Worte des Reichsminiſters wurden von der feſtlichen Verſammlung mit ſtürmiſchem Händeklatſchen aufgenommen. Der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees, Graf Baillet⸗Latour führte in ſeiner Erwiderung auf die Worte des Reichspropa⸗ gandaminiſters aus: „Die Regierung des Deutſchen Reiches und die bayeriſche Regierung haben durch die Anterſtützung, die ſie dem Znter⸗ nationalen Olympiſchen Komitee und dem Organiſationsausſchuß der 4. Olympiſchen Winterſpiele zuteil werden ließen, ebenſo wie durch die Worte des Herrn Reichsminiſters Dr. Goebbels zum Ausdruck gebracht, daß ſie ſich des moraliſchen Wertes des Spor⸗ tes bewußt ſind. Das Deutſche Reich hat damit bewieſen, daß der Sport nicht nur als körperliche Ertüchtigung empfunden wird, ſondern daß er das Ideal der beſten Schule verkörpert, die zur Ver⸗ ſtändigung aller Ländern beiträgt und damit zugleich dem eigenen Volke dient. Durch die Zuſammenarbeit des Internationalen Olympiſchen Komitees mit der deutſchen Reichsregierung iſt es gelungen, eine allſeits bewunderte und anerkannte Organiſation der 4. Olym⸗ piſchen Winterſpiele auf die Beine zu ſtellen.“ Der Präſident richtete ſeinen Dank und ſeine Glückwünſche beſonders an Dr. Ritter v. Halt und ſeine Mitarbeiter und fuhr dann fort: „Alle diejenigen, die an dieſen Spielen teilnehmen, werden in ihre Heimat zurückkehren und verkünden, in welch ausgezeich⸗ netem Geiſt die Wettkämpfe hier durchgeführt worden ſind und wie das ſportliche Deutſchland die Olympiſche Idee ver⸗ wirklicht hat.“ Indem er Reichsminiſter Dr. Goebbels den Dank ſeiner Kollegen aussprach, erhob Graf Baillet-Latour ſein Glas auf das Wohl aller derer, die an der Vorbereitung zur Durch⸗ führung der 4. Olympiſchen Winterſpiele mitgearbeitet haben, und zwar, wie er ſagte, nicht mit dem„Adieu“, ſondern mit dem Ruf„Auf Wiederſehen in Berlin.“ Der Ruf des Redners, deſſen Worte anſchließend ins Deutſche und Engliſche übertragen wurden, fand lebhaften Widerhall. Die großen Eindrücke dieſes Abends ließen ſodann Thomas Fearnley⸗ Oslo(Norwegen), das Wort ergreifen, der im Namen ſeiner ausländiſchen Kollegen zum Ausdruck brachte, daß ſie von dem Arrangement dieſes Abends außerordentlich begei⸗ ſtert ſeien, der olympiſchen Geiſt in jeder Hinſicht geſchaffen habe. Die Olympiſchen Spiele hätten einen günſtigen Verlauf genom- men. Dieſer Abend verbürge, daß der weitere Verlauf und auch die Schlußzeremonie in dem gleichen würdigen Rahmen ge⸗ halten ſein würde. Auch er danke allen Mitarbeitern und ver⸗ ſichere, ſie würden ſich freuen, wenn die ganze Welt an dem c Geſchehen in Garmiſch-Partenkirchen Anteil nehmen würde. Den Reigen der Kunſt eröffnete unter Stabskapellmeiſter TDuteins Leitung das Orcheſter des Staatstheaters München mit dem Huldigungsmarſch von Grieg. Dann erfreuten Kam⸗ merſänger Rudolf Bockelmann von der Staatsoper Berlin und Kammerſänger Julius Patz ak von der Münchener Staats- oper durch Geſangsvorträge. Der zweite Teil des Abends brachte Vorführungen des Staatstheater-Balletts und von Solotänzerinnen des Deutſchen Opernhauſes Berlin. Den Abſchluß bildete der Fantaſietanz „Olympiſche Ringe“, der die Symbolik dieſer denkwürdigen Tage ee zu veredelter und beſchwingt hinreißender Geltung rachte. Stürmiſcher Beifall belohnte immer wieder die hervor⸗ ragende Künſtlerſchar, die die Geſelligkeit des ganzen Abends mit einer ſo großen Fülle von Darbietungen bereichert hatte. Nun aber näherte ſich auch der Abend ſelbſt, der einen großen Teil der Gäſte noch aus München weg vor allem nach Garmiſch-Par⸗ Reichsſtatthalter Robert Wagner und Frau Guſtloff bei der Trauerfeier auf dem Bahnhof Singen a. H. DRB.⸗Heimatbilderdienſt. Aufnahme: Gebr. Hepp⸗Singen a. H. ———*i R——ů— e . — klenkirchen zurückführen ſollte, ſeinem Ende. Was mit ihm nicht verhalt iſt, das iſt, dank einer muſtergültigen Vorbereitung, für die das Reichspropagandaminiſterium und ſeine Landesſtelle München⸗Oberbayern ehrenvoll zeichnete, das ſtolze Zeichen deutſcher nationalſozialiſtiſcher Gaſtlichkeit. Es iſt ein Zeichen des Friedens im Sinne der eindrucksſtarken Worte, mit denen Reichsminiſter Dr. Goebbels dem Abend das Geleit gegeben und deren Widerhall Präſident Graf Baillet⸗ Latour ſo beredt zum Ausdruck gebracht hatte. Das jüngfte Dorf des Dritten Reiches Bürſtadt(Heſſen), 11. Febr. Die Siedlungsarbeiten in Riedrode, dem jüngſten Dorf des Dritten Reiches, zugleich dem erſten reinen Erbhofdorf Deutſchlands an der Nibe⸗ lungenſtraße zwiſchen Lorſch und Bürſtadt, haben in den letzten Monaten gute Fortſchritte gemacht. 26 Bauernhäuſer, abwechselnd glatt verputzt und aus Fachwerk, ſind fertig, 18 von ihnen bereits bezogen. Der Bau des Rathauſes, das an dem runden, mitten im Ort gelegenen Dorfplatz ſteht, ſoll ebenfalls bis zum Sommer fertig werden. Zu den Erbhof⸗ bauern, die meiſt aus Württemberg, Oberheſſen und dem Vogelsberggebiet ſtammen, und jeder 30 Morgen Land er⸗ halten, werden ſich im Frühjahr noch ein Schmied, ein Schloſſer, ein Wagner und ein Schlächter geſellen, die jeder 15 Morgen Land zur Bewirtſchaftung zugeteilt erhalten. Man hofft, die letzten Bauarbeiten an den Höfen, dem Dorf⸗ platz und der Hauptſtraße bis Ende Februar abſchließen zu können. Das neue Dorf, deſſen Erbhöfe einſtweilen noch in das Grundbuch der Gemeinde Bürſtadt eingetragen ſind, ſoll dann mit der Uebertragung in ein eigenes Grundbuch als Gemeinde Riedrode ſelbſtändig werden. Den Retter in die Tiefe geriſſen Die Kindeskragödie im Kreiſe Gießen. Gießen. Zu dem ſchweren Unglück in Trais⸗Horloff, bei dem drei Kinder den Tod fanden, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die Tragödie ſpielte ſich auf einem alten Grubenteich ab, der ſich auf dem Gelände der früheren Vergwerksge⸗ ſellſchaft Trais⸗Horloff befindet. Der Teich iſt etwa 20 Meter breit, 50 Meter lang und an der Unfallſtelle viel⸗ leicht 3 Meter tief. Als der achtjährige Willibald Kunert, der mit anderen Kindern am Ufer ſtand, ſah, daß die beiden Mädchen einbrachen, rief er ihnen zu, er könne ſchwimmen und werde ſie herausholen. Kurz entlſchloſſen ſprang er auch ſofort in das Waſ⸗ ſer, um die Mädchen zu reiten. Dieſe klammerken ſich je⸗ doch in ihrer Todesangſt an ihren jugendlichen Reklter und zogen ihn ſo mit in die Tiefe. Inzwiſchen liefen die anderen am Ufer ſtehenden Kin⸗ der ins Dorf, um Hilfe zu holen. Leider war es ſchon zu ſpät, denn die drei Kinder waren bereits ertrunken. Wäh⸗ rend man die beiden Mädchen bald bergen konnte, wurde die Leiche des tapferen Jungen erſt nach langem Suchen aufgefunden. Geboren in Italien Aus Naß unt Fern Billige Holzpreiſe im Weſterwaldgebiet. Weſterburg. Während im Lahn⸗ und Taunusgebiet zu Beginn der diesjährigen Holzverſteigerungen hohe Preiſe für Brennholz gezahlt wurden, die erſt mit zuneh⸗ mendem Angebot nachgaben(der Einſchlag dieſes Winters iſt recht erheblich) erfreut ſich die Weſterwaldgegend recht preiswerten Holzes. Hier wurden bei Verſteigerungen für Buchenſcheitholz 11 bis 12 Mark für ein halbes Klafter (2 Raummeter) gezahlt. Noch erheblich billiger wurde das Holz bei einer Verſteigerung in Kölbingen(Oberweſter⸗ wald), wo für ein ganzes Klafter Buchenſcheitholz gar nur 10 bis 12 Mark geboten wurden. Vergleichsweiſe ſei an ⸗ geführt, daß im Lahn und Taunusgebiet Buchenſcheitholz zwiſchen 30 und 40 Mark je Klafter erzielte. Der Abſchluß einer Tragödie. Darmſtadt. Vor dem Schwurgericht der Provinz Star⸗ kenburg fand eine Tragödie ihren Abſchluß die ſich im ver⸗ gangenen Jahr in Darmſtadt ereignet hatte. Ein junges Mädchen aus Wixhauſen war als Hausangeſtellte in einer Gaſtwirtſchaft in Darmſtadt in Stellung und einer der Söhne ihres Arbeitgebers war zu ihr in intime Beziehun⸗ gen getreten. Im Jahre 1932 ſchenkte das Mädchen einem Kind das Leben, deſſen Leiche ſie ſpäter verbrannte. Durch einen Zufall kam die Sache zur Kenntnis der Polizei. Als der junge Mann zur Vernehmung erſcheinen ſollte, flüch⸗ tete er und machte ſeinem Leben durch Selbſtmord ein Ende. Nach Wochen wurde er im Wald erhängt aufgefun⸗ den. Das Mädchen, das vorher die Tat geleugnet hatte, geſtand, als ſie von dem Selbſtmord hörte, daß der junge Mann ſie zu der Kindestötung angeſtiftet habe, da die Sache nicht herauskommen dürfe, weil er verheiratet ſei. Das Gericht kam zu der Anſicht, daß es nicht erwieſen ſei, ob das Kind gelebt habe, und verurteilte das Mädchen wegen Verdachts der Kindestötung zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis. Drei Monate Unterſuchungshaft wur⸗ den in Anrechnung gebracht. * * Limburg.(44500 Uebernachtungen.) Nach dem von der Stadtverwaltung und dem Verkehrsbüro nun herausgegebenen amtlichen Bericht für 1935 betrug die Zahl der Uebernachtungen in den Hotels und Gaſtſtätten während des Domjubilaͤumsjahres 44 582. Nicht eingerech⸗ net ſind die Uebernachtungen in Privatquartieren. Mit Kraftwagen kamen allein 14 500 Perſonen. Die Zahl der übernachtenden Ausländer betrug 1200. Für eine Stadt von 12 000 Einwohnern ſind die Ziffern außergewöhnlich hoch. * Dillenburg.(Ein Pferd rettet ſeinen Herrn.) Ein J jähriger Fuhrmann aus dem Kreisort Bergebersbach verunglückte in einem abgelegenen Wald⸗ ſtück beim Schleifen von Baumſtämmen. Ein Stamm, der ſich feſtgehängt hatte und plötzlich zur Seite ſchlug, traf ihn am linken Bein, wobei er einen komplizierten Unterſchen⸗ 20. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter . „Das iſt gut. Das iſt ausgezeichnet“, ſagt Auguſt Georg darauf und drückt Richard Burger wieder auf ſeinen Stuhl zurück.„Dann können wir auch dieſe Möglichkeit noch be⸗ ſprechen———“ Auch Crewer und Hans Jürgen nehmen wieder an dem Tiſch, den die anderen inzwiſchen verlaſſen haben, Platz und ſind bald in ein, im Flüſterton geführtes, ſcheinbar ſehr inter⸗ eſſantes Geſpräch vertieft. Da künden zwei dumpfe Schläge aus dem Nebenzimmer den Ablauf der zweiten Stunde. In dieſem Augenblick kommt auch Hella wieder ins Zimmer zurück. „Lieber Pa“, ſagt ſie zum Vater gewendet,„wollen wir nicht gehen, der Herr Senator iſt müde. Du biſt müde, ich bin müde, alle ſind wir müde——“ Ihre Stimme iſt ohne Glanz und Kraft, aber es gelingt ihr doch, ihren furchtbaren Schmerz und ihre Verzweiflung nicht zu verraten.— Tapfe⸗ res Mädel, denkt Crewer, der ſie bewundernd beobachtet.— Selbſtverſtändlich bricht Burger auf die Bitte der Tochter hin ſofort auf. Während Hella auf dem Wege zur Kleiderablage neben Hans Jürgen durch die rieſige Zimmerflucht ſchreitet, vernimmt ſie hinter ſich die Stimme des Senators, der ſich noch immer mit ihrem„Pa“ unterhält.„Alſo Sie ſprechen eingehend mit ihm darüber, und ich komme dann wie abge⸗ macht am Montag zu Ihnen“, hört ſie ihn ſagen. Draußen bei der Garderobe, wo ihr Auguſt Georg perſönlich in den Mantel hilft, fragt ſie ganz überraſchend: „Das waren Sie doch geſtern mittag in der Bahahofs- halle, Herr Senator? Ich habe da wohl nicht falſch geſehen?“ „Leider, leider, Gnädigſte, haben Sie falſch geſehen. Ich war ganz woanders um dieſe Zeit“, antwortet Auguſt Georg etwas allzu ſchlagfertig. Ihre Stirn zieht ſich in Falten. Faſt zornig ſieht ſie ihn an.— Lüg' doch nicht, ſagt ihr Blick.— Auguſt Georg aber, der ihre Gedanken ſehr gat errät, ruft zu Crewer, der einige Schritte von ihnen entfernt ſteht: „Nicht wahr, Manfred, ich war geſtern vormittag bei dir?“ Stumm nickt dieſer mit dem Kopf. „Ich mußte mir leider eine Herzſpritze geben laſſen, gnä diges Fräulein“, wendet er ſich wieder zu Hella. Dann führ er ihre Hand zum Mund und bemerkt in ſeiner ein wenig ſchnoddrigen Art:„Ein Liebesdienſt, den Sie, Gnädigſte, vor läufig noch nicht benötigen.“ Das ſind des Senators letzte Worte zu Hella an dieſem Abend! Im Moraviusſchen Auto, in dem außer den Burgers auch der alte Crewer Platz genommen hat, iſt lediglich Ri— chard noch zur Anterhaltung aufgelegt. Immer wieder verſuch er ein Geſpräch in Gang zu bringen. Seine Verſuche ſchei— tern jedoch an der Einſilbigkeit der beiden anderen.„Fabel⸗ hafter Kerl, der Senator! Große Perſönlichkeit——“, be⸗ ginnt er immer von neuem. Ein beſtätigendes Kopfnicken Cre⸗ wers iſt die einzige Antwort, die er jeweils darauf erhält Bald aber iſt der Sanitätsrat auch dieſer Mühe enthoben mit ſanftem Ruck bremſt der Wagen vor ſeinem Haus. „Gute Nacht——“ „Angenehme Ruhe—— „Gute Nacht——“ „Gute Nacht, Hellalein.“ „Sagen Sie, Onkel Crewer, wann ging denn der Sena— tor geſtern vormittag von Ihnen fort?“ „Warum wollen Sie denn das wiſſen——?“ 71 „Ach Gott, ich frage nur ſo. Wenn Sie mir's nicht ſagen wollen——“ „Aber natürlich, Hellakind—— ſo kurz nach elf—“ „Danke, Onkel Crewer.“ Weich und kaum merkbar fährt der Wagen wieder an. — Vater Burger iſt noch immer recht munter. Gar zu gern möchte er die Tochter ins Geſpräch ziehen. Er iſt voller Be⸗ geiſterung über die Perſönlichkeit des Senators und über das, was er mit dieſem beſprochen hat. „Alſo morgen, Kind, muß ich mit deinem Liebſten ein⸗ mal ein energiſches Wort reden. Der Senator hat nämlich große Sachen mit euch vor. Was ſage ich mit euch— mit uns— mit uns hat er große Dinge vor——“ „Pfui, wie gemein, wie gemein!“ hört er da die Stimme der Tochter. Bitter und ſchmerzlich klingen ihre Worte. Betroffen wendet er ſich ihr zu. Da ſieht er im hellen Schein des Mondlichtes, das zu den breiten Fenſtern des Wa⸗ gens hereinleuchtet, in die Ecke der Polſter gedrückt, den von einem furchtbaren Schluchzen geſchüttelten Körper ſeines Kindes. „Robert“, kreiſcht die kleine Frau Lotte Glaſemann in ihrem Bette auf, und„Robert!“ ruft ſie nochmal, ihren Mann rüttelnd und ſchüttelnd. „Was denn, was denn?“ murmelt dieſer ſchlaftrunken. „Hörſt du nichts?“ Verſchlafen ſetzt ſich Robert Glaſemann im Bett auf und horcht in das Dunkel des Zimmers hinein.—„Robert“, flü⸗ ſtert es wieder ängſtlich an ſeiner Seite.— And tatſächlich hört Robert jetzt ein klirrendes und klapperndes Geräuſch draußen an der gußeiſernen, ſchweren Toreinfahrt zur Villa. Irgendwer ſcheint heftig an dieſem Gittertor zu rütteln.— Mit einem Satz iſt Robert Glaſemann aus dem Bett. Schnell hat er ſeine Hoſen übergeſtreift und die Hausſchuhe ange- zogen und iſt ins Wohnzimmer ans Fenſter geeilt.— Nrrrrrr, hört er das Knattern eines anlaufenden Motors und ſieht vorm Einfahrtstor einen großen Wagen ſtehen, der im Be⸗ griff iſt, abzufahren.— Er rennt aus der Wohnung heraus, ſchließt die Haustür auf—— Rrrrrrr, knattert der Motor noch immer—— Dal!— Jetzt fährt der Wagen los.— Er ſtürzt zum Tor——— noch ein paar Meter—— dann hat er das Tor erreicht! Aber der Wagen iſt ſchon fort. In dieſem Augenblick, in dieſer Sekunde iſt er weggefahren!—— Rrrrrrr. Das Motorengeräuſch klingt noch immer ganz nahe —— Nobert zwängt ſeinen Kopf ganz dicht an die Gitter⸗ ſtäbe heran— und jetzt— er hat Glück!—— Im letzten Moment erhaſcht ſein Blick im Schein des Mondlichts die Nummer des Autos: K 44 123. Als er wieder in die Stube tritt, wartet Lotte ſchon ängſt⸗ lich auf ihn. Zufällig ſieht Robert auf die Ahr. Die Zeiger weiſen auf 74 Ahr.— Geſtern um dieſe Zeit war ich auch munter, denkt er.— And plötzlich, mit der Erinnerung an geſtern, hat er wieder die Viſion des Totenſchädels, der ihm genau um dieſe Stunde aus dem bleichen Geſicht des Sani- tätsrats entgegengegrinſt hatte.— Raſch kriecht er ins warme Bett. Während er in trauter Gewohnheit Lottes Hand er— greift, ſagt er zu ihr: 0 „Merk' dir mal, Lotte— K 44 123.— Man kann nie 7. wiſſen—— 55* 3 ... kelbruch erlitt. Hilflos lag er nun in der Kalte, und nur dem Umſtand, daß ſich das Pferd von der Kette losriß und allein den Weg nach Hauſe fand, iſt es zu verdanken, daß der Verunglückte nach drei Stunden aufgefunden wurde. Darmſtadt.(Gedenkfeier für A⸗Boot⸗Kom⸗ mandant Fiſcher.) Für den vor 25 Jahren mit ſeinem Unterſeeboot U 3 untergegangenen Kommandanten Kapitän⸗ leutnant Fiſcher fand an ſeinem Denkmal im Hof des Real- gymnaſiums zu Darmſtadt eine ſchlichte Gedenkfeier ſtatt, die von der Marineſtandarte 7 veranſtaltet wurde. Nach einem ehrenden Nachruf für den Seehelden, der ſein Leben für ſeine Beſatzung hingab, erfolgte am Grab des U-Boot-Führers auf dem Friedhof an der Niederramſtädter Straße ein Vor⸗ beimarſch der angetretenen Stürme. Darmſtadt.(Der Grundſtock für ein Hallen⸗ ſchwimmbad in Worms.) Wie der Reichsſtatthalter in Heſſen— Landesregierung— mitteilt, hat der Unter⸗ ſtützungspverein„Rat und Hilfe“ in Worms der Stadt Worms eine Schenkung in Höhe von 10 866 Mark ver⸗ macht, die als Grundſtock für die Errichtung eines Hallen— ſchwimmbades dienen ſoll. Dieſe Schenkung wurde von der zuſtändigen Stelle genehmigt. Zwei Brände in Pforzheim Rettung mit dem Sprungtuch. h Pforzheim, 11. Febr. Ein gefährlicher Brand brach in einem Doppelhaus aus. Das Feuer verbreitete ſich mit unheimlicher Geſchwindigkeit. Zwei Bewohnern war es nicht mehr möglich, ſich zu retten, da das Treppenhaus in Flammen ſtand. Die Weckerlinie mußte bei ihrem Eintreffen zuerſt die beiden Perſonen retten. Von der Augaſſe aus konnte ein Mann über die mechaniſche Drehleiter geborgen werden. Auf der anderen Seite des Hauſes gegen die Nagold ſchrie eine 59 Jahre alte Frau um Hilfe. Sofort wurde das Sprungtuch ausgebreitet. Mutig ſprang die Frau aus dem 3. Stock in die Tiefe und erreichte das Sprungtuch. Sie erlitt jedoch einen Wirbelſäulenbruch und mußte ſofort ins Krankenhaus übergeführt werden. Den Verhältniſſen nach iſt der Zuſtand der Schwerver⸗ letzten befriedigend. Sehr gefahrvoll war die Bekämpfung des Brandes. Ein dichter Qualm im Innern des Hauſes verhinderte jede Orientierung. Da auch die angrenzenden Häuſer bereits von den Flammen angegriffen wurden, muß⸗ ten neue Schlauchleitungen eingeſetzt werden. Aeußerſt gefahrvoll waren die Löſcharbeiten im Dachſtock und Speicher. Nach dreiſtündiger mühevoller Arbeit hatten die Feuerwehrmänner endlich jede Gefahr be⸗ ſeitigt. Es wird Brandſtiftung vermutet. Heizliſſen ins Bett gelegt. Im Hauſe Gymnaſiumſtraße 93 war ein Brand ausge⸗ brochen. Ein Ehepaar hatte, bevor es ſeinen Spaziergang antrat, in die Betten ein Heizkiſſen geſteckt und angedreht. Das Bett geriet in Brand. Als die Weckerlinie eintraf, waren beide Betten ausgebrannt. Gewaltſam mußten die Wehr⸗ leute ſich Zutritt in die Wohnung verſchaffen, um den Brand zu bekämpfen. — und K 44 123, K 44 123, flüſtern die beiden Lip⸗ penpaare, bis ihre Beſitzer wieder in tiefen Schlaf verfallen. —— K 44 123, K 44 123—— Robert Glaſemann aber ſcheint heute nacht nicht zur Ruhe kommen zu ſollen. Kaum eine halbe Stunde ſpäter fährt er wieder im Bet! erſchrocken auf, weil es ihm ſcheint, als habe draußen jemand ans Fenſter geklopft.— Sofort eilt er zum Fenſter... ohne daß er jedoch etwas zu erkennen vermag. Als er zu ſeinen Bett zurückgeht, ſtutzt er wieder:„Läuft nicht oben im Zimmer über ihm jemand auf und ab?—— Anſinn!—— Da oben ſind doch die Empfangsräume, wer ſoll da jetzt um dieſe Zeit ſpazierengehen.—— Noch einmal horcht er auf—— wie⸗ der iſt es ihm, als höre er Schritte.—— Da eilt er noch einmal zur Haustür, aber nur um ſich zu überzeugen, daß dieſe ganz ordnungsgemäß verſchloſſen iſt.— Alſo war's doch nur eine Täuſchung, meint er. Als er ſchon längſt wieder im Bett liegt, murmelt er noch immer ſchlaftrunken vor ſich hin: „—— K 44 123— K 44 123— K 44 123——0 XIV. Stettner hat ſeit ſeiner Abfahrt von T. am Freitagabend nicht aufgehört, ſich über ſein lügenhaftes Benehmen Hella gegenüber die bitterſten Vorwürfe zu machen. Aber auch an Verſuchen, dieſes Belügen der Geliebten vor ſich ſelbſt zu ziechtfettigen, hat es nicht gefehlt. Eifrig war er bemüht, ſich einzureden, daß ſein geſtriges Benehmen Hella gegenüber nun eine ganz logiſche Folgeerſcheinung ſeines unſicheren Lebens. gefühls ſei, das in der Tragik ſeiner dunklen und ungeklärten Vergangenheit ſeine Arſache habe. Trotzdem nimmt er ſich während ſeiner Rückfahrt von S. nach T. feſt vor, ſofort nach ſeiner Ankunft und noch vor ſeiner Teilnahme am Moraviusſchen Feſt nach K. zu fahren und Hella alles zu geſtehen. Er iſt überzeugt, ſie wird ihn be⸗ greifen und ſein verkehrtes Benehmen von geſtern entſchuldi⸗ gen. Denn ſie liebt ihn doch, das weiß er ja. Sie hatte ja geſtern ſchon gefühlt, daß etwas in ſeinem Benehmen nicht richtig war. Nur zu gut iſt ihm noch ihr trauriges Geſicht in Erinnerung. In T. angekommen, rennt er durch die Sperre ſofort zum Bahnhofspoſtamt, um zu telephonieren:„Iſt dort K 21222— Tag, Liebling.— Wie bitte?— Ach ſo... Sie ſind es.— Was ſagen Sie, Fräulein... Fortgefahren in einem fremden Auto? Nicht möglich!— Wie bitte?— Nein, Sie lügen nicht, natürlich nicht.— Danke ſch n. Guten Abend!“ Stettners Enttäuſchung über das Gehörte iſt groß.„Die Herrſchaften ſind 78 Ahr in einem fremden Auto weggefah⸗ ren“, hat das Mädchen geſagt. In was denn für einem Auto? überlegt er. Gleich aber weiſt er ſich zurecht: was geht mich das eigentlich an?! Daß es der Moraviusſche Wagen nicht geweſen ſein wird, iſt ja wohl klar, denn dann würde ja Hella ihr geſtriges Verſprechen gebrochen und genau ſo gelogen ha⸗ ben wie er ſelbſt. Das aber kam natürlich gar nicht in Frage. Der Moraviusſche Wagen iſt es alſo beſtimmt nicht gewe⸗ n——— Zu Hauſe angekommen, macht er ſehr ſchnell Toilette zum Beſuch des Moraviusſchen Feſtes, und ſchon im Frack läßt er ſich noch einmal mit K 2122 verbinden:—— ob ſie denn gar nicht ſagen könne, zu wem die Herrſchaften gefahren ſeien, fragt er das Burgerſche Mädchen.— Nein, das könne ſie lei⸗ der nicht, iſt die Antwort. Der Entſchluß der Herrſchaften ſei ein ſehr plötzlicher geweſen. Sie habe den Eindruck gehabt, dem anädigen Fräulein ſei er ſelber ſebr überraſchend gekommen.— (Fortſetzung folgt.) e 710 Ole Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. Februar 1936 Denkſpruch. Edle Menſchen erkennt man vorzugsweiſe an dem, was ſie erfreut. v. Holzendorff. Trauerjeier der NS DA. Tiefſte Trauer und tiefſtes Mitgefühl für den von jitdiſcher Verbrecherhand meuchlings ermordeten Landesgrup— penleiter der NSDAP. in der Schweiz, Pg. Wilhelm Guſtloff, bewegt das ganze deutſche Volk. Der Empörung und Erbitterung über dieſen gemeinen Mord, durch den ſich ganz Deutſchland bis Volksgenoſſen getroffen fühlt, gibt die Meeriheinrer Be⸗ völkerung geſchloſſen in einer kurzen Trauerfeier Aus⸗ druck. Dieſe findet unter Teilnahme ſämtlicher Formationen und Gliederungen der Bewegung heute Mittwoch abend, 8.30 Uhr, im R. al ſtatt. Velkagenoſſen, erſcheint zahlreich! Die 8 und kommunalen Verwaltungen ſowie die Schulen haben halbmaſt geflaggt. * Sie Eigame Mit der Zigarre iſt das ſo eine Sache. Sie ſioht näm lich ganz verſchieden aus. Zunächſt ſind da die Zigarren, denen die ganze Liebe des Rauchers gehört. Schon dieſe ſind nicht alle gleich. Es gibt da Zigarren, die kahl und bloß in den Kiſten liegen und andere, denen man eine elegante „Bauchbinde“ umgewunden hat. Und der leidenſchaftliche Raucher wirft natürlich mit lauter Fachausdrücken um ſich, ſpricht von Sandblatt und Deckblatt, von gutem und ſchlech— tem Zug und hat außerdem bereits die Qualität des Glimm— ſtengels erfaßt, wenn er ihn nur einmal in zartem Bogen unter der Naſe entlangführt, wobei ihm der liebliche Tabaks— duft in die Naſe ſteigt. Hausfrauen ſind für gewöhnlich keine beſonderen Freunde der Zigarren. Und wenn der Gatte ſich behaglich nach dem Eſſen eine„ins Geſicht ſteckt“, ſo blicken ſie immer anklagend auf ihre Gardinen. Die nämlich leider durch das tägliche Rauchen durchaus nicht weißer werden, ſondern eine ganz beſtimmte gräuliche Färbung annehmen. Außerdem iſt da noch die ewige Aſche. Die umherzuſtreuen, haben manche Männer ein ganz beſonderes Talent. Es gibt beſonders Er— finderiſche, die die Zigarrenaſche an irgendeiner Vaſe oder Schale abſtreichen, die oben auf dem Schrank ſteht. Wenn das Gefäß dann am nächſten oder übernächſten Tage beim Staubwiſchen heruntergenommen wird, findet die Hausfrau darin alte Zigarrenaſche. Die natürlich auch nicht dazu bei⸗ getragen hat, in der Zwiſchenzeit die Luft zu verbeſſern. Das ſind ſo die Leiden und Freuden um die beliebte. Zigarre. Daneben gibt es aber auch noch andere Zigarren. Nämlich Bildliche. Man kriegt ſie, wie der Volks— mund ſagt,„hereingewürgt“. Wer auch das noch nicht ver⸗ ſteht, dem ſei erklärt, daß ſolche Zigarren einem beruflichen Verweis, einer Standpauke, einem Anſchnauzer gleichzuſetzen iſt. Es gibt ja da eine ganze Stufenleiter von Aeußerungen, mit denen Vorgeſetzte den Menſchen im Berufsleben erfreuen können. Dieſe„Zigarren“ ſind natürlich ſehr wenig beliebt. Manchmal raucht davon der Kopf— nicht viel anders als bei echten Zigarren. Und die einzige? ich keit, damit fertig zu werden, bleibt eben, abzuwarten. Denn genau ſo wie die richtige Zigarre aufgeraucht wird, bis nichts mehr davon übrigbleibt, ſo gehen natürlich auch die bildlichen Zigarren vorüber. Das Traurige daran iſt nur, daß ſie ſich eigentlich nie erſchöpfen. Denn das Schickſal hält in der Geſtalt von Chefs, Betriebsführern, Prokuriſten uſw. immer wieder ein⸗ mal neue Zigarren für den Menſchen bereit. Und ſogar derjenige, der überhaupt keinen Vorgeſetzten hat, bekommt manchmal eine Zigarre. Die teilt dann das Leben ſelber „ Wachjendes Licht Schon werden die Tage länger und wir können uns über die täglich an Licht gewonnenen Minuten freuen. Aufwärts geht es und die Zeit iſt nicht allzu fern, da an kahlen Sträuchern die erſten kleinen Triebe ſichtbar wer— den. Im Januar begann nach altem Bauernglauben der Saft in den Bäumen zu ſteigen. Und in einem entlegenen Winkel unſeres Herzens rührt ſich bei ſolchen Betrachtungen leiſe und vorſchußweiſe das Frohgefühl, mit dem wir dem Er⸗ wachen der Natur entgegenſehen. Wir grüßen Dich, wachſender Tag, Vorbote neuen Lebens in der Natur! Neues Licht, neue Hoffnung! Mitten. in winterlicher Kälte ſenden wir dem werdenden Frühling heute ſchon unſeren Gruß entgegen! * Perſonal nachrichten. Ernannt wurde: der Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei, Emil Beyer in Viernheim mit Wirkung vom 1. Dezember 1935 zum Kriminalaſſiſtenten im heſſiſchen Landesdienſt. Froſtſchaden an Kartoffeln oder Obſt. In dieſen kalten Nächten kann mancher, ſelbſt gut aufbewahrte Vorrat an Kartoffeln oder Aepfel durch den Froſt leiden. 3 man erfrorene Kartoffeln, Aepfel und anderes Obſt Stunden in ein 5 mit kaltem Waſſer legt, ſo zieht das Waſſer den Froſt heraus. Es entſteht eine Eisſch icht um die Frucht, die entfernt werden muß. Obſt ſoll man nach dem Entfroſten gleich eſſen, da deſſen Geſchmack ſonſt leidet. Aber Kartof ffeln werden getrocknet, kommen an einen ge⸗ ſchützten Ort und ſind nach 14 Tagen im Geſchmack wieder ganz gut. Die Mannheimer Kleppergarde, die in früheren Jahren mit im Karnevalszug marſchierte und durch ihr Kleppern ſtets großes Aufſehen erregte, wird in dieſem Jahre wiedererſtehen. Ein Mainzer Karnevaliſt hat die Ausbildung übernommen und wird dafür ſorgen, daß das Geklepper richtig wird. Gebraucht werden für dieſe Klepper⸗ garde hundert Buben und Mädels im Alter von 8 bis 14 Jahren, die nicht nur koſtenlos im Kleppern ausgebildet wer⸗ den, ſondern die auch die Kleppern und das Koſtüm für den Umzug gratis erhalten. zu ſeinem letzten NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Auf Anordnung der Reichsleitung finden am heute Mittwoch, 12. ds. Mts., in ſämtlichen O tiefen Erbitterung, aber auch der ſtolzen Größe des letzten Zur Durchführung dieſer Sämtliche Parteigenoſſen, an dieſer Feier teil und haben um 20.15 Uhr Tage der Beiſetzung des ermordeten Ortsgruppen Generalappelle ſtatt, der Trauer der geſamten Bewegung um den meuchlings ermordeten Landesleiter der NSDAP. deutſchen Volkes, das ſich durch dieſen Volksgenoſſen betroffen fühlt, Ausdruck gegeben wird. Parteigenoſſen Guſtloff in denen durch die Hoheitsträger Schweiz und der Mord bis zu ſeinem Trauerkundgebung ordne ich folgendes an: Gliederungen und angeſchloſſene Verbände nehmen geſchloſſen ihre Plätze im Ratskellerſaal eingenommen. Sämtliche Fahnen⸗ abordnungen der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände ſtehen um 20.10 Uhr im Hof der Parteidienſtſtelle zum Fahnentrauerflor iſt anzulegen. Parteidienſtſtelle Abmarſch bereit. ſind um 20.10 Uhr in Uniform an der ſind zu dieſer Trauerkundgebung eingeladen. „Einer für Alle, und Alle für Auf Anordnung der derungen jeglicher ſportlichen Veranſtaltungen. Reichsleitung enthalten ſich Fahnene inmarſch angetreten. Alle anderen? Volksgenoſſen, zeigt durch Eure Teilnahme, Einen!“ noch Gültigkeit hat. am Mittwoch ſämtliche Teilnahme an Geſellſchaftsveranſtaltungen irgendwelcher Art, einſchließlich der geſellſchaftlichen und 20.30 Uhr. Die 5551 itiſchen Leiter Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen daß bei uns der Wahlſpruch pünktlich um Führer der Partei und ihrer Glie⸗ gez. Franzke Ortsgruppenleiter Berufsjchulung der D AF. Ortswaltung Viernheim Der erſte Kurs der zuſätzlichen Berufsſchule der DAF. hat bereits am 1 abend begonnen und zwar für die Berufsgruppe„Bau“ Zu berichtigen iſt hier, kanntgegeben, Montags abends von 18— 20 Uhr, Dienstags abends, von 20— 22 Uhr, führt wird. Ergänzend zu dem Lehrplan iſt noch zu ſagen, daß vorgeſehen iſt, während des Kurſes eine kleine praktiſche Arbeit über das Erlernte zu machen, ferner eine Beſichtigung eines Tonwerkes. Die zur Verfügung ſtehenden Lehrkräfte bieten die Ge— währ dafür, daß nur das Beſte und Neueſte gelehrt wird. Die Kursgebühr beträgt: Für Kursteilnehmer, die in Arbeit ſtehen, RM. 3. für Lehrlinge RM. 1. für Erwerbsloſe RM.— 50 Zu dieſer Gebühr iſt noch eine einmalige Verſicherungs⸗ gebühr von jedem Teilnehmer zu zahlen in Höhe von RM.— 20. Anmeldungen werden auch noch für den bereits begonnenen Kurs beim nächſten Abend entgegengenommen. Der zweite Kurs beginnt am Freitag, den 14. Februar ds. Is, in der Schillerſchule(Zeichenſaal) Auch hier wird berichtet, daß der Kurs nicht, wie be- reits bekanntgegeben, um 18 Uhr, ſondern er ſt um 20 22 Uhr beginnt, und zwar mit folgendem Lehrplan: daß der Kurs nicht wie be— ſondern durchge⸗ 75 Werkſtattkunde, Materialkunde 6 Abende Halbfabrikate l 2 Abende Techn. Rechnen, Techn. Zeichnen, Zeichnungen leſen 4 Abende Elektr. Schweißen 1 Abend Mathematiſche Grundbegriffe der Elektro- Technik 1 Abend Meßinſtrumente, Sicherheitsapparate, Zähler 1 Abend Elektr. Maſchinen Abend Verbrennungsmotoren 1 Abend Kraftmaſchinen(Turbinen) 1 Abend Gießen, Schmieden, Walzen, Löten, weich, hart, autogenes Schweißen 2 Abende Die Gebühren für dieſen Kurs ſind die gleichen wie oben, angeführt. Für dieſen Kurs werden ebenfalls noch Anmel- 9 0 10 bei Beginn und während der Geſchäftsſtunden der DAF. angenommen. Durch dieſe niedrigſte Feſtſetzung der Verwaltungsge- bühren iſt es jedem Volksgenoſſen ermöglicht, an einem Kurſus teilzunehmen und ſein Wiſſen zu ſteigern, ſich fort— zubilden. Die Deutſche Arbeitsfront wünſcht, daß recht viele Vollksgenoſſen an dieſen Kurſen teilnehmen, um die Kennt- niſſe, die ſie in ihrem Fach beſitzen, zu erweitern, damit einmal alle gute Meiſter mit guten Fachkenntniſſen werden, und ſo das Beſte dem deutſchen Volke bieten und ihrem Vaterlande mit ihrer ganzen Kraft dienen können. Ortswaltung Viernheim. * Die Ortsgruppenleitung teilt mit: Immer noch werden Beſuche beim Ortsgruppenleiter in ſeiner Wohnung gemacht, anſtatt die Dienſtſtunden Montag und Donners⸗ tag, abends ab 8 Uhr, aufzuſuchen. Beſuche in der Privat— wohnung werden nunmehr grundſätzlich nicht mehr ange— nommen. Von den Hochſchulen. Die Preſſeſtelle der Uni⸗ verſität Heidelberg teilt mit: Der NSD.-Dozentenbund, die jüngſte ſelbſtändige Gliederung der Partei, iſt nunmehr auch an der Hochſchule konſtituiert. Der Gaudozentenbundsführer ernannte den Prof. Dr. Schmidhuber zum örtlichen Hochſchuldozentenführer. Warum Lutſchutz auj dem- Lande? Viele Volksgenoſſen auf dem Lande glauben, daß ſie in einer Zeit kriegeriſcher Verwicklungen vor Angriffen aus der Luft ſicher ſind. Sie meinen, eine Gefahr beſtehe nur für Großſtädte und Induſtriegebiete. Das iſt ein Irrtum, der verhängnisvoll werden kann, wenn die Bedeutung der hochentwickelten Flugzeuge als Angriffswaffe nicht auf dem Lande erkannt wird. Bei ſeinen Angriffsmethoden wird ſich der Gegner nur von dem Willen leiten laſſen, die Widerſtandskraft des Volkes möglichſt raſch zu brechen. Bombenangriffe großen Stils auf die Mittelpunkte induſtriellen Lebens ſind deshalb gewiß. Gleichzeitig wird der Angreifer von Anfang an ſich bemühen, die Ernährungsgrundlage zu gefährden. Er wird NN 2 A., AS dA- Hitler⸗FJugend Gejolgjchaft 21/249 Viernheim Die geſamte Hitlerjugend tritt heute abend 7.45 Uhr am Heim Friedrichſtraße zur Trauerfeier an. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft: Metzger, Kameradſchaftsführer. ſich nicht mit einer Seeblockade begnügen, ſondern den Ver⸗ ſuch machen, an die Quellen der landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugung heranzukommen. Da auf einer langen Front nicht immer Flieger und Flaks bereit ſtehen können, wird es oft möglich ſein, zum Ziel durchzuſtoßen. Und dieſe Ziele lohnen den Einſatz. Ueberlandkraftwege, Stauſeen und Bahnhöfe werden beliebte Angriffsobjekte ſein. Gleiches gilt von Scheunen, Ställen und weidendem Vieh. Es braucht ſich 1 dieſen Angriffen keineswegs immer um Bombenflugzeuge zu handeln; gutgeführte Jagdflieger können tiefliegend mit Maſch inengewehr rfeuer großen Schaden unter dem Weidevieh anrichten. Alle dieſe Gefahren gilt es zu erkennen, und alsdann die Abwehr lückenlos zu organiſieren. Von der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung iſt der Reichsluftſchutzbund mit der Aufklärung des Volkes und der praktiſchen Ausbildung betraut worden. Das Aufgabengebiet iſt ebenſo neu wie mannigfaltig und der im Ernſtfall zu erwartende Einſatz von Fliegern wirft eine große Zahl von Fragen auf. Es muß zum Schutz gegen Bomben jeder Art ſchon in Friedenszeit weitgehend vorgeſorgt werden. Unter⸗ richtung über die Pflichten eines jeden einzelnen Volksgenoſ⸗ ſen für die Stunde der Gefahr iſt Vorausſetzung für das Ge⸗ lingen. Abwehr der Brandgefahr, erſte Hilfe für kampf⸗ ſtofferkrankte Menſchen und Tiere ſtehen dabei im Mittel- punkt. Schließlich muß eine ganze Dorfgemeinſchaft wie kürzlich in Oſtpreußen ſich zu einer Luftſchutzübung zu⸗ ſammenfinden, weil bei ſolchen Gelegenheiten am beſten be⸗ ſtehende Mängel in der Abwehrorganiſation beſeitigt wer⸗ den können. RLB. Aegdv. zuſtändig jür das Verwunbetenabzeichen Die Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung, die Organiſation der Frontſoldaten und Kriegsopfer, hat ſich in dem Beſtreben, die Achtung und Ehre der Frontſoldaten wieder herzuſtellen, unausgeſetzt bemüht, daß auch den be⸗ rechtigten Wünſchen der Kameraden auf? Verleihung des Ver⸗ wundetenabzeichens Rechnung getragen wird. Die Reichs- regierung hat dieſe Frage nunmehr durch ein Reichsgeſetz neu geregelt. Damit beſteht jetzt noch die Möglichkeit, daß ein Kriegsteilnehmer, der auf dem Felde der Ehre für ſein Vaterland gekämpft, geblutet und gelitten hat, das Ver⸗ wundetenabzeichen nachträglich erhält Es könnten nach der Verordnung nicht nur die Kameraden, die im Kriege eine Verletzung oder Verwundung durch unmittelbare oder mittelbare Einwirkung von Kampf⸗ mitteln erlitten haben und trotz Vorliegen der Voraus⸗ ſetzungen ſeinerzeit das Verwundetenabzeichen nicht mehr erhalten haben, Antrag auf Verleihung desſelben ſtellen, ſondern darüber hinaus können auch Kameraden, die bereits im Beſitz des Verwundetenabzeichens ſind, unter beſtimmten Vorausſetzungen das Abzeichen der nächſt höheren Klaſſe (ſilbernes oder goldenes Abzeichen) erhalten. Die Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung, als die für die Antragſtellung zuſtändige Organiſation, hat des⸗ halb ihre Ortsgruppen angewieſen, Anträge von allen dafür in Frage kommenden Kameraden entgegenzunehmen und zu bearbeiten. Es iſt jedoch erforderlich, daß bei der Antrag⸗ ſtellung ſämtliche Beweisſtücke(Militärpaß, Kriegsrang⸗ liſtenauszug, Kriegsſtammrolle uſw.) vorgelegt werden. In Zweifelsfällen wird jede gewünſchte Auskunft von den Ortsgruppen und Stützpunkten der NSK OV. erteilt. 0 — 60 Pfennig für eine Erſatzurkunde. Auf Grund des Geſetzes über Titel, Orden und Ehrenzeichen hat der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter angeordnet, daß für die Aus⸗ ſtellung von Zweitausfertigungen für verlorengegangene Be⸗ ſitzzeugniſſe oder Verleihungsurkunden einheitlich ein Satz von 60 Pfennig zu erheben iſt. Andere Gebühren kommen nicht in Anſatz. Bei Bedürftigkeit kann die Gebühr ermäßigt oder erlaſſen werden. — Berufsſchule ruht während Arbeitsdienſtpflicht. Durch Erlaß an die Unterrichtsverwaltungen der Länder hat der Reichserziehungsminiſter ſich bis zur geſetzlichen Regelung der Angelegenheit damit einverſtanden erklärt, daß für berufs⸗ ſchulpflichtige Arbeitsdienſtmänner während ihrer Tätigkeit im Arbeitsdienſt die Berufsſchulpflicht ruht. — 2 8 N 2 8 HHroße Partei⸗Kunoͤgebung Donnerstag, den 13. Februar, abends 8.30 Uhr im„Natskeller“ Es ſpricht zur Viernheimer Bevölkerung: Gaureoͤner Langhammer, Sranturt 2 FCC Vb Eintritt frei! Viernheimer Arheiter der Stirn und der Fauſt, Viernheimer Bauern, erſcheint vollzählig! Lebenslänglich für Staatsfeinde Sie wollten die K PD wieder aufziehen. Berlin, 12. Februar. Gegen zwei beſonders gefährliche Staatsfeinde, die im In⸗ und Ausland gegen das neue Deutſchland gearbeitet haben, verhängte am Dienstag der Erſte Senat des Volks- gerichtshof lebenslängliches Zuchthaus. Es handelt ſich um den 25jährigen Erich Quade und den 27jährigen Hans Mickinn, die der illegalen„Kampfgemeinſchaft für die rote Sporteinheit“, einer Unterorganiſation der KPD, in leitender Stellung angehört hatten. Mit Rückſicht auf ihr verbrecheriſches Treiben zog das Gericht ſogar in Erwä⸗ gung, ob nicht die Todesſtrafe am Platze ſei. Je⸗ doch wurde von einer Verhängung angeſichts der Jugend— lichkeit und bisherigen Unbeſtraftheit der Angeklagten ab— geſehen. Langjährige Zuchthausſtrafen erhielten ferner die bei den vertrauten Mitarbeiter der roten Verſchwörer, und zwar 15 Jahre Zuchthaus der 25jährige Walter Mickinn und 13 Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt der 24jäh⸗ rige Willy Meyer, außerdem wurden diefe beiden Ange⸗ klagten unter Polizeiaufſicht geſtellt. Vier weitere Mitange⸗ klagte, die als weniger gefährliche Mitläufer angeſehen wurden, kamen mit Gefängnisſtrafen von einem bis zu drei Jahren davon. Die abgeurteilten rolen Verſchwörer haben beſonders in Berlin, Leipzig und Halle verſuchk, unter dem Deckmankel ſporktlicher Beſtrebungen den zerſchlagenen Parteiapparat der KPD nach der Machtübernahme durch den Nationalſo- zialismus wieder aufzubauen. Vom Reichsberufsweitkampf Die Bauernjugend im Leiſtungswettbewerb. Berlin, 12. Februar. Zum erſtenmal in der Reihe der Reichsberufswett⸗ kämpfe wird in dieſem Jahr der große Leiſtungswettbewerb der bäuerlichen Landjugend vom Reichs nährſtand durchge— führt. Die feierliche Eröffnung des Reichsberufswettkamp⸗ fes der Gruppe„Reichsnährſtand“, an dem ſich im ganzen Reich faſt eine Viertelmillion Landjungen und Landmädel beteiligen, fand am Dienstag im feſtlich geſchmückten Bo— rutin im Kreiſe Ratibor ſtatt. Beſuch des franzöſiſchen Botſchafters Der franzöſiſche Botſchafter Francois-Poncet beſichtigte am Dienstag, einer Einladung der Deutſchen Arbeitsfront und der Hitlerjugend folgend, eine Reihe von Berufswett— kampfſtätten in Berlin. Der Eifer, mit dem die Jugend über— all am Werke iſt, bereitete dem Botſchafter ſichtliche Freude und er verhehlte nicht, ſeine Anerkennung über Aufbau und Durchführung dieſer großen Leiſtungsſchau der deutſchen Jugend zum Ausdruck zu bringen. 16 japaniſche Feuerwehrleute verbrannt DNB. Tokio, 11. Febr. Zwiſchen Kobe und Oſaka ereignete ſich ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück. Ein Wagen der Feuerwehr iſt mit einem Straßen⸗ bahnwagen ſo heftig zuſammengeſtoßen, daß der Tank des Feuer⸗ wehrwagens in die Luft flog und 16 Mann bei lebendigem Leibe verbrannten. Eine rieſige Stichflamme machte jede Rettung unmöglich. Fafinachtsveranſtaltungen Hallo! Hallo! Hier Turner⸗Aiaskenball! Nun iſt es bald ſoweit! Ein Tag löſt den anderen ab, näher und näher kommt das diesjährige große karnevaliſti— ſche Ereignis: der traditionelle Turner-Maskenball in den„Freiſchütz“-Sälen! Mehr und mehr ſpricht es ſich herum! Der Kreis der Intereſſenten wird immer größer! Di Gebiet Dageweſene wird übertroffen! D Die Spannung ſteigt ſteigt aufs Höchſte! Alles rüſtet und bereitet ſich vor! Erwartungsvolle Menſchen harren der Dinge, die da am Samstag abend kommen ſollen. Und, Viernheimer Närrinnen und Narren, Ihr könnt ver⸗ ſichert ſein, dieſe Dinge kommen und zwar in Form eines Maskenballs, wie Ihr einen ſolchen noch nicht geſehen, geſchweige ſelbſt miterlebt habt! Alles bisher auf dieſem ie Vorbereitungen gehen ihrem Ende zu, nichts iſt unverſucht geblieben, um die Stimmung laufend zu ſteigern. Der närriſche Prinz zwingt alle Beſucher, ohne Ausnahme, in ſeine Gewalt. Keiner wird ſich ihm entziehen! Die Wogen ausgelaſſenſter Stimmung gehen über alle hinweg, um wenigſtens für eine Nacht die Sorgen des Alltags hinwegzuſpülen. Deshalb rufen wir allen Narren und Närrinnen zu: Habt noch ein wenig Geduld! Nur noch 3 Tage und dann geht's los! Dann ſteigt der große Turner-Maskenball! Kommt Alle! Frohgeſtimmte Turnersleute und ein märchenhaft, ſtimmungsvoll dekorierter Saal empfangen Euch! Stürzt Euch hinein ins Vergnügen! Noch lange werdet Ihr von dieſen Erlebniſſen zehren! Die Parole kann für Samstag abend nur lauten: zum Turner-Maskenball in den Freiſchütz! Maskenkarten ſind jetzt ſchon im Vorverkauf erhältlich. N Karneval Ahoi! Am vergangenen Sonntag tagte die Viernheimer Kar— nevalsgeſellſchaft bei der großen Jubiläumsſitzung in Laden burg. Auch hier war ein großer Stimmungserfolg zu ſehen. Fremdenſitzung war ein neuer Begriff für den Ladenburger Karneval, Verne war vorne und ſchoß den Vogel ab. Und nun kommt der Viernheimer große Schlag am Sonntag, den 16. Februar, im„Ratskeller“-Saal, welcher ganz närriſch dekoriert iſt. Hier läuft die Großſtadt-Fremdenſitzung mit Bombenprogramm von Stapel. Karten ſind jetzt ſchon im Vorverkauf erhältlich. Autke di gun- Autke di gun Der große Volksmaskenball findet am Samstag, den 15. Februar, ſtatt. Das Stelldichein aller Narren und Närrinnen! Prinz Karneval wird dann ſein Zepter ſchwingen. Wenn die närriſchen Weiſen des Narrhalla-Marſches der beliebten Stimmungskapelle M. Hanf ertönen, dann wird der fade Griesgram weichen und wir vergeſſen für einige Stunden die Sorgen des Alltags. Wem ſind nicht noch die ſchönen Stunden des erſten Maskenballes vom 18. Januar in Erinnerung? Genau ſo gemütlich wird es auch am Sams⸗ tag werden. Die Eintrittspreiſe ermöglichen jedem den Be— ſuch. Deshalb heißt für Samstag die Parole: Auf zum großen Volksmaskenball in den Saftladen„Zum grünen Laub!“ * Amtliche Bekanntmachung Betr.: Leſeholzabgabe. Mit Rückſicht auf die vorgekommenen Mißbräuche der Leſeholznutzung weiſe ich erneut darauf hin, daß das Ab- fahren von Leſeholz mit beſpanntem Fuhrwerk ver— boten und ſtrafbar iſt. Im Intereſſe der minderbemittelten Bevölkerung, die auf das Leſeholz als zuſätzliche Winter— feuerung dringend angewieſen iſt, wird ſtrenge Überwachung der Befolgung dieſer Anordnungen durchgeführt. Verwarnungen kommen nicht mehr in Frage, da Uebertretungsfälle ſofort zur Anzeige gebracht werden müſſen. Viernheim, den 10. Februar 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel Zu vermieten: warum donnung 1 1 R f in ſchöner Lage, 3 eh 5 evtl. 4 Zimmer N u. Küche, Gar⸗ ſtenanteil an ruhige Familie. Intereſſent. wollen ihre Adreſſe in der Geſch. d. Bl. abgeb. lillele- Wangen FTemden-Sitzung Sonntag. 16. fehruar. zhends 8 Unr im Saale des Ratskeller Mitwirkende: Humoriſten und Bütten⸗ redner aus Viernheim, Mannheim, Köln Die Prinzengarde, die C. d. G.⸗ Boys Die beliebten luſtigen Fünf; Soliſt mit der ſingenden Säge—— Der Elferrat Einheimiſche und Fremde ſind närriſch eingeladen. Eintrittskarten im Vorverkauf 50 Pfg., an der Abendkaſſe 60 Pfg., erhältlich bei Hofmann, Drehſcheibe, im Lokal z. Anker u. bei den Mitgliedern Grone karnevalislische N loderne Gasherde. Gasbachüfen! komb. Uüds- U. Honlennerde ſtarke Einſtellſchweine zu können auf 24 Monatsraten geliefert Rans Beyer. 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Ziehungstag 10. Februar 190 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150; gezogen 4 Gewinne zu 5000 M. 229066 275590 2 Gewinne zu 3000 M. 116757 „16 Gewinne zu 2000 M. 43003 102131 143861 190134 30478! 345440 374236 56 Gewinne zu 1000 M. 5965 21052 25514 25816 32475 156923 159837 179875 182573 182951 193572 197872 22367 228029 246998 249302 254941 268307 308597 310827 343500 352085 355857 357863 384059 66 Gewinne zu 500 M. 15738 41317 52666 57333 58004 59927 63076 88064 98596 113798 137545 145012 148620 150199 151561 158754 162327 171564 178026 187002 212256 237242 238586 2 279799 300610 302518 327327 334925 344166 352031 376786 8 394 Gewinne zu 300 M. 3 3700 5025 6575 8775 11942 13579 14526 14608 15623 15741 16641 19752 23159 25007 3606 32094 32662 35012 38021 40353 44114 45432 45663 46675 467 50482 50514 50899 52326 53600 54227 59269 59417 60711 6157 66847 69088 69998 70543 73859 74567 79406 80797 83141 84424 88870 91405 92941 96429 97126 97793 98050 100650 102517 169832 111586 112524 115282 115949 116341 116745 119373 120883 121587 121761 139744 131163 131641 133272 137289 138248 138735 141316 142394 145674 145900 149516 150574 151626 162091 164301 164342 168393 171663 172495 172714 173864 178982 180875 181056 181581 182256 184984 186582 188749 188958 191083 192174 194530 185859 195938 196803 200855 200926 201474 205153 206829 211897 214802 216445 217976 222696 223230 223253 224860 232263 232325 233784 235298 238124 236140 237289 240578 243623 243712 243835 248804 253038 253591 253960 254835 255579 256868 258618 266286 266750 267104 287651 288912 273451 277644 281007 282854 284627 288255 291529 293835 295429 295583 298341 296432 297155 299865 300009 311729 314738 315267 315564 319114 320319 323505 323783 324810 330598 332208 332247 333072 342964 343048 347023 350108 357736 359251 359571 359623 362160 362639 365282 387278 367898 369113 369470 373382 374383 375736 375958 377711 378807 384863 388818 389317 391155 391467 391555 392031 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 75000 M. 313153 8 Gewinne zu 3000 M. 15501 27731 65675 288954 26 Gewinne zu 2000 M. 917 29886 86018 102542 110788 149982 158503 159520 240928 275125 306999 373599 388229 56 Gewinne zu 1000 M. 3150 17677 50823 96687 139415 15736 167610 177994 190505 193026 218593 219477 249962 254385 25931 274074 297771 305465 313654 318956 325620 341716 346544 350966 355073 385006 398342 399023 86 Gewinne zu 500 M. 5878 11057 17417 37890 84210 87155 103199 106119 111488 120900 123929 137081 148820 171176 18215 184869 188906 199111 200654 223871 226092 227041 240763 24639 253769 256532 256752 257555 264481 270607 275239 289617 29249 ek 298831 305506 312684 316278 328222 337120 347009 355772 5 418 Gewinne zu 300 M. 684 1269 3954 4134 5519 5724 7230 8654 9238 11965 14000 17558 23706 24508 25167 28308 28953 30179 35242 36606 38918 39603 42164 43082 43523 50813 51805 52122 52757 53735 57036 63014 66517 70641 71551 72726 73988 77650 78953 79667 80980 81080 90375 94462 95134 98251 100223 100303 103240 103606 104022 104570 106366 113930 11540 115582 116013 116714 119439 121863 123519 124761 133087 134377 138928 138975 141309 141655 145405 148267 150845 154846 158834 159939 161706 165531 173036 173885 174215 176453 177014 177778 178955 190381 191498 192444 193638 193963 198763 198871 208777 209495 210613 212177 216563 216982 217172 223642 224254 227765 227816 228203 229372 233286 237450 240211 247227 253379 253663 255672 257469 259486 259857 2 267522 270596 271291 278561 290862 291208 294136 295972 296397 303181 304434 307410 309643 311751 313643 314403 318786 317239 317403 318041 318662 318896 319349 320742 322174 328277 328298 332562 334302 334478 335 167 336578 338796 339811 340440 342758 343952 344468 345672 347001 350814 352346 355519 355695 357982 359420 359811 360270 363699 363772 365228 365860 367077 367225 371037 373453 374087 374180 374281 377822 379471 381682 382304 385518 386380 387217 388254 388418 392243 392807 393096 393784 395317 396093 396743 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 4 zu je 50000, 6 zu je 30000, 16 zu je 20000, 98 zu je 10000, 188 zu je 5000, 380 zu je 3000, 936 zu je 2000, 2780 zu je 1000, 4676 zu je 500, 18412 zu je 300 Mark. 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