3 — 0 der 9 8 N Pol Vielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Täglich außer Sonn- und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig iernheim Szei * N 1 8 5 N S Beilagen: Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Jan. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Vereins⸗ und Gejchäftsanzeiger Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Nr. 37 Der Führer am Sarge Wilhelm Guſtloffs Die Rede Adolf Hitlers bei der Trauerfeier in DNB. Schwerin, 12. Febr. Bei der Trauerfeier für den ermordeten Landesgruppen— leiter Guſtloff hielt der Führer folgende Rede: Meine deutſchen Volksgenoſſen und-genoſſinnen! nalſozialiſten: Mein lieber toter Parteigenoſſe! Es iſt ein ſchmerzlicher Weg, den die Völker zurücklegen müſſen, um ihr Glück zu finden. Die Meilenſteine dieſes Weges ſind immer Gräber geweſen, Gräber, in denen ihre Beſten ruhen. Auch Bewegungen erreichen das Ziel ihres Wollens dann, wenn es wirklich hoch geſteckt iſt, nur auf dem gleichen ſchmerzlichen Weg. Es wird auf dieſer Welt kein Glück ver ſchenkt. Alles muß bitter und ſchwer erkämpft werden, und jeder Kampf erfordert ſeine Opfer. Indem dieſe Opfer Zeugen der heiligen Geſinnung ſind, die einem ſolchen Kampf zugrunde liegt, ſind ſie Garanten des Sieges, des Erfolges und der Er— füllung!. Anſere eigentliche nationalſozialiſtiſche Bewegung hat nicht begonnen, anderen Opfer aufzubürden. Wir haben einſt als Soldaten an den Fronten des Weltkieges geſtanden und erfüll⸗ ten dort unſere Pflicht für Deutſchland. Als dieſes Deutſchland in den Novembertagen 1918 in der Heimat ſeinen tödlichen Stoß erhielt, da verſuchten wir diejenigen zu bekehren, die da— mals Werkzeug einer grauenhaften überſtaatlichen Gewalt waren. Nicht wir haben unſere Volksgenoſſen, die ſich gegen Deutſchland erhoben hatten, Opfer zugefügt: In Deutſchland begann aber in dieſen Novembertagen zum erſtenmal der rote blutige Terror offen zu raſen. In Berlin und in vielen anderen Orten wurden deutſche Männer ermordet, nicht weil ſie irgend etwas verbrochen, nein, nur weil ſie ſich für Deutſch⸗ land eingeſetzt hatten und ſich auch weiterhin einſetzen wollten. In den ſchweren Kämpfen des erſten Vierteljahres 1919 ſan⸗ ken überall deutſche Männer nieder, getroffen von den Kugeln eigener Volksgenoſſen. Sie ſtarben nicht, weil ſie irgend einen Haß empfanden gegen dieſe Volksgenoſſen, ſondern nur wegen ihrer Liebe zu Deutſchland. Weil ſie es nicht wahr haben woll— ten, das nunmehr das Ende eines freien und ehrbaren Deutſch— lands gekommen ſein ſollte, weil ſie ſich einſetzen wollten für die Zukunft dieſes deutſchen Volkes, deshalb ſind ſie von wahnwitzigen und verblendeten Menſchen erſchoſſen, erdolcht, ermordet worden! Aber hinter dieſer wahnwitzigen Verblen— dung ſehen wir überall dieſelbe Macht, überall dieſelbe Er— ſcheinung, die dieſe Menſchen leitete und verhetzte und ihnen endlich das Gewehr, die Piſtole oder den Dolch in die Hand drückte! Die Opfer vermehrten ſich. Die Räterepublik brach im Süden des Reiches aus, und zum erſtenmal ſehen wir nun Opfer, die in ihrem Inneren, wenn auch unbewußt, ſchon den Weg eingeſchlagen hatten, der zum Nationalſozialismus führt. Zu dieſen Hunderten, die im Drange, Deutſchland zu helfen und Deutſchland zu retten, damals ermordet worden ſind, ſtoßen nun elf Volksgenoſſen, zehn Männer und eine Frau, die ganz bewußt eine neue Idee vertreten haben, die niemals irgend einem Gegner etwas zuleide taten, die nur ein Zdeal kannten, das Ideal einer neuen und gereinigten beſſeren Volksgemein— ſchaft, die Mitglieder der Thule-Geſellſchaft. Sie wurden in München als Geiſeln barbariſch hingeſchlachtet. Die Auftraggeber ſind uns bekannt. Sie ſind ebenfalls Angehörige dieſer verhängnisvollen Macht geweſen, die verantwortlich war und verantwortlich iſt für dieſen Brudermord in unſerem Volke. Dann betrat die nationalſozialiſtiſche Bewe— gung ihren Weg, und ich muß hier feierlich feſtſtellen: Auf dieſem Weg unſerer Bewegung liegt nicht ein einziger von uns ermordeter Gegner, nicht ein Attentat. Wir haben das vom erſten Tage an abgelehnt. Nie kämpften wir mit dieſen Waf— fen. Allerdings ebenſo entſchloſſen ſind wir geweſen, nicht un— ſer Leben zu ſchonen, aber das Leben des deutſchen Volkes und des Deutſchen Reiches zu verteidigen und in Schutz zu neh— men vor jenen, die vor keinem Meuchelmord, wie die Geſchichte uns ſo oft gezeigt hat, zurückſchrecken. Dann kommt eine endloſe lange Reihe von ermordeten Nationalſozialiſten, feige ermordet, faſt ſtets aus dem Hinter— halt, erſchlagen oder erſtochen oder erſchoſſen. Hinter jedem Mord ſtand aber dieſelbe Macht, die verantwortlich iſt für die— ſen Mord: Hinter den harmloſen kleinen verhetzten Volksgenoſ— ſen, die aufgewiegelt waren, ſteht die haßerfüllte Macht un— ſeres jüdiſchen Feindes, eines Feindes, dem wir nichts zu Leid getan hatten, der aber verſuchte, unſer deutſches Volk zu unter jochen und zu ſeinem Sklaven zu machen, der verantwortlich iſt für all das Unglück, das uns im November 1918 getroffen hat, und verantwortlich iſt für das Unglück, das in den Jahren dar— auf Deutſchland heimſuchte! So ſind ſie alle, die gefallen ſind, dieſe Parteigenoſſen und braven Kameraden, ſo war es auch anderen zugedacht, ſo ſind viele Hunderte als Krüppel übrig geblieben, ſchwerverwundet, haben das Augenlicht verloren, ſind gelähmt, über 40 000 andere verletzt; unter ihnen ſo viele treue Menſchen, die wir alle perſönlich kannten und die uns lieb und teuer geweſen ſind, von denen wir wußten, daß ſie niemand etwas zuleid tun konnten und niemals jemand etwas zuleid getan hatten, die nur ein Verbrechen allein begangen haben, nämlich, daß ſie ſich für Deutſchland einſetzten. So ſtand auch in den Reihen dieſer Opfer Horſt Weſſel, der Sänger, der der Bewegung ihr Lied gab, nicht ahnend, daß auch er Natio⸗ Donnerstag, den 13. Februar 1936 unter den Geiſtern ſtehen werde, die mit uns marſchieren und mit uns marſchiert ſind. So hat auch der Nationalſozialismus im Aus- land ſeinen erſten bewußten Blutzeugen bekom— men. Einen Mann, der nichts tat, als nur für Deutſchland einzutreten, was nicht nur ſein heiliges Recht iſt, ſondern ſeine Pflicht auf dieſer Welt, der nichts getan hat als ſich ſeiner Heimat zu erinnern und ſich in Treue ihr zu verſchreiben. Auch er wurde genau ſo ermordet, wie ſo viele andere. Wir kennen dieſe Methode. Selbſt als wir am 30. Januar vor drei Jahren die Macht übernommen hatten, ſpielten ſich noch in Deutſchland genau dieſelben Vorgänge ab, einmal in Frankfurt an der Oder, ein anderes Mal in Köpenick und dann wieder in Braun ſchweig. Es war immer dasſelbe Verfahren. Ein paar Männer kommen, rufen einen aus ſeiner Wohnung heraus, ſtechen ihn nieder oder ſchießen ihn tot. Das iſt kein Zufall, das iſt eine leitende Hand, die dieſe Verbrechen organiſiert hat und weiter organiſieren will. Dieſes Mal iſt nun der Träger dieſer Taten zum erſtenmal ſelbſt in Erſcheinung getreten. Zum erſtenmal bediente er ſich keines harmloſen deutſchen Volksgenoſſen. Es iſt ein Ruhmesblatt für die Schweiz, ſowohl als auch für unſere eigenen Deutſchen in der Schweiz, daß ſich keiner dingen ließ zu dieſer Tat, ſo daß zum erſtenmal der geiſtige Urheber ſelbſt zum Täter werden mußte. So iſt unſer Parteigenoſſe von der Macht gefällt wor— den, die einen fanatiſchen Kampf nicht nur gegen unſer deutſches Volk, ſondern gegen jedes freie, ſelbſtändige und unabhängige Volk führt. Wir begreifen die Kampfanſage, und wir nehmen ſie auf! Die feierliche DNB. Schwerin, 12. Febr. Grau und feuchtkalt beginnt der Tag der feierlichen Bei— ſetzung des ermordeten Landesgruppenleiters Guſtloff. Ernſte Stimmung liegt über der Stadt, die heute ihrem großen Sohn die letzte Ehre erweiſt. Seit den frühen Morgenſtunden bringen 16 Sonderzüge die Trauergäſte und Formationen aus allen Teilen Mecklenburgs und Deutſchlands nach Schwerin. Sämt— liche Amtsſtellen und Schulen, Läden und Geſchäfte ſchließen um 10 Ahr. Die Schulkinder bilden Spalier. Weihevolle Stim- mung empfängt die Trauergäſte in der Feſthalle, die nun zur Trauerhalle geworden iſt. Vor dem Sarg liegt als einziger Kranz der des Führers und Reichskanzlers, auf einem Samt— kiſſen der Ehrendolch, die Armbinde und die Ehrenzeichen Guſt— loffs. Auf der ſchwarzumkleideten Freitreppe ruhen die Kränze des Stellvertreters des Führers, des preußiſchen Miniſterpräſi— denten General Göring, des Gauleiters Bohle und des Gauleiters Hildebrandt. Am 11 Ahr war auf der fünf Kilometer langen Strecke des Trauerzuges das Spalier von 10000 Angehörigen aller Gliederungen der Bewegung ge— ſchloſſen. Zur gleichen Zeit marſchierten auch die Formationen Eiſenbahnkataſtrophe im Schneeſturm Schwerer Schneeſturm über Bulgarien— Etwa 15 Tote bei einem Zugzuſammenſtoß Zwei Züge in dichtem Schnee zuſammengeſtoßen DRB. Sofia, 12. Febr. Am Dienstagabend gegen 20 Ahr ſtießen in der Nähe des Bahnhofes Aſparuchowo zwei ſogenannte gemiſchte Züge, d. h. aus Perſonen⸗ und Güterwagen zuſammengeſtellte Züge, bei dichtem Schnee zuſammen. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten forderte das Unglück fünf Todesopfer. Sechs Perſonen wurden zum Teil ſchwer verletzt, drei weitere ſollen vermißt ſein. Nähere Einzelheiten über das Unglück fehlen noch. Ueber die Ur⸗ ſache wird lediglich mitgeteilt, daß einer der Züge in dem ſtarken Schneetreiben die kleine Station Aſparuchowo durchfahren habe und auf einen entgegenkommenden Zug geſtoßen ſei. DNB. Sofia, 12. Febr. Das ſchwere Eiſenbahnunglück bei dem Bahnhof Aſpa ruchow in Südbulgarien hat bisher 13 Tote, darunter eine Frau gefordert. Sechs Perſonen ſind verletzt worden. Die beiden Lo— komotiven und 35 Perſonen- und Güterwagen wurden ſchwer beſchädigt oder völlig zertrümmert. Die Wagen ſind ineinander— gefahren, ſo daß man ihre einzelnen Teile auseinanderſägen oder ⸗ſchweißen muß, um die Toten und Verwundeten bergen zu können. Die Rettungsarbeiten dauerten die ganze Nacht über an. Sie wurden durch das anhaltende Schneetreiben außer— ordentlich erſchwert. Obwohl der Bahnhofvorſteher von Aſpa— ruchowo, der das Durchfahren des Zuges bemerkt hatte und das Anglück vorausſah, ſofort die nächſten Bahnſtationen benach— 12. Jahrgang Gchwerin Mein lieber Parteigenoſſe, du biſt nicht umſonſt gefallen! Anſere Toten ſind alle wieder lebend geworden. Sie mar— ſchieren nicht nur im Geiſte, ſondern lebendig mit uns mit. And einer dieſer Begleiter in die fernſte Zukunft hinein wird auch dieſer Tote ſein. Das ſei unſer heiliger Schwur in dieſer Stunde, daß wir dafür ſorgen wollen, daß dieſer Tote in die Reihen der unſterblichen Märtyrer unſeres Volkes einrückt. Dann wird aus ſeinem Tod millionenfaches Leben kommen für unſer Volk. Das hat dieſer jüdiſche Mörder nicht geahnt oder vorausgeſehen, daß er einen tötete, aber in die ſernſte Zu kunft hinein Millionen und Abermillionen Kameraden zu einem wahrhaft deutſchen Leben erwecken wird. So wie es früher nicht möglich war, durch ſolche Taten den Siegeszug unſerer Bewegung zu hemmen, ſondern wie im Gegenteil aus dieſen Toten Bannerträger unſerer Idee geworden ſind, ſo wird auch dieſe Tat nicht die Zugehörigkeit des Deutſchtums im Auslande zu unſerer Bewegung und zum deutſchen Vaterlande hemmen. Im Gegenteil: nun hat jede Ortsgruppe des Auslandes ihren nationalſozialiſtiſchen Patron, ihren heiligen Märtyrer dieſer Bewegung und unſerer Idee. In jeder Geſchäftsſtelle wird nun ſein Bild hängen. Jeder wird ſeinen Namen im Herzen tragen, und er wird nimmermehr vergeſſen ſein in alle Zukunft. Das iſt unſer Gelöbnis; dieſe Tat fällt auf den Täter zu⸗ rück. Nicht Deutſchland wird dadurch geſchwächt, ſondern die Macht, die dieſe Tat verübte. Das deutſche Volk hat einen Lebenden im Jahre 1936 verloren, allein einen Anſterblichen für die Zukunft gewonnen. Beiſetzung des Trauerzuges vor der Halle auf. Am 12 Ahr werden unter Trommelwirbel die Fahnen der Bewegung in die Halle getragen. Sie nehmen rechts und links vom Sarge Aufſtellung. In der erſten Reihe ſaß Gau leiter Bohle neben den nächſten Angehörigen Wilhelm Guſtloffs. Weiterhin ſah man hier zahlreiche Reichs- und Gauleiter und führende Perſönlichkeiten von Partei und Staat. Wenige Minuten vor 12 Ahr trifft der Führer im Sonder zug in Schwerin ein. Er begibt ſich ſofort durch das Spalier der Formationen auf dem Wege, den ſpäter der Trauerzug nimmt, zur Halle. Vor der Halle ſchreitet er die Front der auf— geſtellten Formationen des Trauerzuges ab. Die Kompagnie der Wehrmacht und die Formation der SS.-Verfügungstruppe Wismar präſentieren das Gewehr. Begleitet von dem Stell— vertreter des Führers, Rudolf Heß und Gauleiter Hilde— brandt ſowie den Reichsleitern, Reichsführer SS Him m ler, Stabschef Lutze, Dr. Goebbels und Bormann, Gauleiter Wagner- München, Botſchafter v. Ribben⸗ trop und ſeinem Adjutanten Hauptmann a. D. Wie de mann betritt der Führer die Halle. Anweſend ſind ferner die richtigt hatte, konnte der Zuſammenſtoß nicht verhindert wer den. In dem Schneeſturm waren die Warnungsſchüſſe und die Notſignale von den Lokomotivführern überhört worden, ſo daß beide Züge in voller Fahrt aufeinanderſtießen. Die endgültige Zahl der bei dem Unglück ums Leben gekom— menen Perſonen ſteht noch nicht feſt, da ſich die Aufräumungs— arbeiten infolge der rieſigen Schneewehen ſehr ſchwierig geſtal— ten. Man befürchtet, daß ſich die Zahl der Toten auf 15 erhöhen wird. Bisher wurden acht Verwundete geborgen. Der Eiſen bahnverkehr auf der Strecke Philipoppel Burgas mußte bis zur Säuberung der Strecke eingeſtellt werden. DNB. Sofia, 12. Febr. Wie aus allen Teilen des Landes gemeldet wird, hat der Schneeſturm, der auch das ſchwere Eiſenbahnunglück verurſachte, überall großen Schaden angerichtet. In Warna am Schwarzen Meer wurden zahlreiche Häuſer abgedeckt und Hunderte von Bäumen entwurzelt. Die im Hafen liegenden Schiffe konnten nicht ausfahren; mehrere angemeldete Dampfer ſind überfällig. Nach Zeitungsmeldungen hat in der Nacht zum Mittwoch auch ein deutſcher Dampfer, deſſen Name nicht angegeben wird, SOS.⸗-Rufe ausgeſandt, ohne daß man bisher etwas über ſein Schickſal weiß. Die meiſten Straßenverbindungen ſind unterbrochen. Die internationalen Züge verkehren mit vielſtün digen Verſpätungen. Aus Anlaß der Eiſenbahnkataſtrophe in Südbulgarien hat der deutſche Geſandte Rümelin dem Verkehrsminiſter die Anteilnahme der Reichsregierung und des Deutſchen Volkes zum Ausdruck gebracht. e — 2 2 9 meiſten Reichsleiter und Gauleiter, Reichsminiſter, Reichsſtatt— halter und Staatsſekretäre. Die Trauergemeinde, darunter der deutſche Geſandte in Bern, Frhr. v. Weizſäcker und für das Auswärtige Amt Miniſterialdirektor Dr. Dieckhoff, erhebt ſich von ihren Plätzen und grüßt den Führer ſchweigend mit erhobener Rech ten. Der Führer ſchreitet durch die Mittelgaſſe der Halle und nimmt auf der rechten Seite in der erſten Reihe neben der Frau, der Mutter und dem Bruder Wilhelm Guſtloffs Platz. Die weihevollen Klänge des Trauermarſches aus der „Eroica“ von Beethoven, geſpielt vom Orcheſter des Staats— theaters Schwerin, eröffnen die Trauerfeier. Dann ſpricht Reichsſtatthalter Hildebrandt als Gauleiter des Heimatgaues und Freund Wilhelm Guſtloffs. In bewegten Worten ruft er ihm den letzten Gruß ſeines Hei— matgaues zu. Reichsſtatthalter und Gauleiter Hildebrandt führte u. a. aus: Mein Führer, Pg. Guſtloff, der ſich 1917 aus Geſundheitsrückſichten in die Schweiz begab, um dort im Kurort Davgs Heilung von ſeinem Leiden zu ſuchen, war uns mecklen burgiſchen Parteigenoſſen ein getreuer und echter Kamerad. Nach Charakter und Geſinnung war er der geborene National- ſozialiſt. Keine Aufgabe war ihm zu ſchwer, keinen perſönlichen Einſatz ſcheute er, immer glaubensſtark und gewillt, der Idee und ſeinem Führer zu folgen und die Treue zu halten. So ſtand er auch draußen unter den Deutſchen. Er ſah deutlich ſeine ſchwierige Lage, hat aber nie gewankt. Er iſt nicht feige geworden. Selbſt als ſchwere Angriffe und Bedrohungen ihn trafen. Er, der hinausgegangen war, um ſeine Geſundheit zu heilen, Linderung zu ſuchen von ſeinem Leiden, fühlte in ſich aber die Pflicht, ſeinem deutſchen Vaterlande verbunden zu bleiben. And da er Kampf, Opfer und Einſatz im Leben kannte, ſo verſtand er auch das nationalſozialiſtiſche Streben und wurde ſchon früh Parteigenoſſe. Er hat ſtets berückſichtigt, daß er Gaſt eines anderen Lan— des war und daß er nur dort ſeine Geſundheit herſtellen wollte. Aber um mit der Heimat verbunden zu bleiben, mußte er ſich mit den Deutſchen gemeinſam zuſammenfinden und ſo Anteil nehmen an der Erneuerung, die durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung und durch Ihre Arbeit, mein Führer, ſich in Deutſch— land vollzog. Nun iſt der Parteigenoſſe Guſtloff heimgekehrt, von der Mör— derkugel hingerafft. Wir danken ihm alle für ſeine Treue und Hingabe und verſprechen an ſeiner Totenbahre, unſere Pflicht zu tun für das ewige Deutſchland. Die geiſtliche Traueranſprache hält darauf als Freund des Toten Pg. Oberkirchenrat Lang- mann, Gauamtsleiter z. b. V. in der Leitung der Auslands— organiſation, früherer Landesgruppenleiter Guatemalas. Er geht aus von dem Wort:„es iſt aber der Glaube eine gewiſſe Zu— verſicht des, daß man hoffet und nicht zweifelt an dem, das man nicht ſieht“. Dieſes Wort habe über dem Leben Guſtloffs ge— ſtanden. Er habe dieſen Glauben mit ſeinem Leben bezahlt. Gauleiter Bohle, der Leiter der Auslandsorganiſation, gedachte nun ſeines ge— ſallenen Kameraden im Namen der auslandsdeutſchen Partei— genoſſen. Er führte u. a. aus: Mein Führer! Meine liebe Frau Guſtloff! Parteigenoſſen und deutſche Volksgenoſſen! In tiefer Ergriffenheit ſtehen wir an der Bahre eines deut— ſchen Mannes, deſſen Leben draußen auf fremder Erde durch die Kugel eines feigen Mörders ein jähes Ende bereitet wurde. Wilhelm Guſtloff fiel als erſtes Blutopfer des jüngſten Gaues unſerer Bewegung, der Auslandsorganiſation. In langer Fahrt durch das Land, in dem er faſt zwei Jahr- zehnte wirkte und durch viele deutſche Gaue haben wir Wilhelm Guſtloff in ſeine Geburtsſtadt heimgebracht. Eine ganze Nation hat ihn in ſtummer Trauer begleitet. Ganz Deutſchland bildete Spalier. Von allen Verbrechen, die auf dieſer Welt verübt werden können, gehört der politiſche Mord zu den verabſcheuungswürdig— ſten. Von einer menſchlich kaum faßbaren Gemeinheit zeugt es aber, daß der Mörder ſein Opfer überhaupt nicht kannte und einen Mann niederſchoß, nur weil er wußte, daß dieſer Mann in ſeltener Treue zu ſeinem Vaterland ſtand. Das neue Reich der Deutſchen ſollte getroffen werden und dieſes Reich iſt durch den Tod Wilhelm Guſtloffs ſchwer getroffen worden. Der Mör— der hat aber ſein Ziel nicht erreicht, da der Tote Nationalſozialiſt war und ermordete Nationalſozialiſten durch ihren Opfertod die Bewegung und damit das Reich immer geſtärkt haben. So iſt es auch mit Guſtloff, deſſen Geiſt uns verpflichtet, mit noch größerer Einſatzbereitſchaft für Führer und Volk einzuſtehen. Guſtloff war Nationalſozialiſt und war fanatiſch in dem Glauben an das Werk ſeines Führers. Er wurde National- ſozialiſt und Soldat Adolf Hitlers, weil er wußte, daß heute nur der wahrhafte Nationalſozialiſt ein guter Deutſcher ſein kann. Was deshalb verhetzte Elemente an ihm haßten, war ſchließlich nichts anderes, als die nationale Anſtändigkeit dieſes Mannes, die ſich darin offenbarte, daß er rückhaltslos zu ſeinem Volk und ſeinem Führer ſtand, mochte kommen, was da kommen wollte. Wenn ein Engländer Patriot im beſten Sinne dieſes oft mißbrauchten Wortes iſt, wundert ſich darüber niemand. Be— kennt ſich aber ein Deutſcher mit gleichem Recht in gleichem Maße zu ſeinem Volk, ſo fallen überall die Kräfte über ihn her, 0* ſtarkes, freies und ehrenhaftes Deutſches Reich ver— haßt iſt. Guſtloff verkörperte den neuen Typ des Deutſchen draußen, der ſtolz iſt auf ſeine Heimat und dieſen Stolz ſich niemals rauben läßt. Einem Reichsdeutſchen im Ausland zu verbieten, National- ſozialiſt zu ſein, hieße heute, ihm ſein Deutſchtum überhaupt nehmen wollen. Wilhelm Guſtloff hat niemals etwas anderes gewollt und nichts anderes getan, als ſeine reichsdeutſchen Lands— leute in der Schweiz für den Staat Adolf Hitlers zu gewinnen. Die Liebe zu ſeinem Staat in einem Bürger dieſes Staates zu wecken und zu vertiefen, iſt keine Politik und kein Verbrechen, ſondern eine ſelbſtverſtändliche nationale Pflicht jedes Deutſchen, namentlich aber der Männer, die an führender Stelle in der Be— wegung tätig ſind, die den heutigen deutſchen Staat trägt. Von hoher und amtlicher ſchweizeriſcher Seite iſt unſerem Landes— gruppenleiter Guſtloff noch vor wenigen Monaten ausdrücklich deſtätigt worden, daß ſeine Tätigkeit niemals irgendeinen Anlaß zur Kritik gegeben habe. Guſtloff hat das Gaſtrecht der Schweiz ebenſo peinlich geachtet, wie der Führer von allen Deutſchen im Ausland verlangt, daß ſie das Gaſtrecht der Staaten achten, in denen ſie ſich aufhalten. Der Tod Wilhelm Guſtloffs iſt für die Bewegung und das Reich ein harter Schlag— für die Deutſchen in der Schweiz ein grauſamer Verluſt. Parteigenoſſe Wilhelm Guſtloff! Bevor die Nation Dich zur letzten Ruhe bettet, danke ich Dir aus tiefſtem Herzen für Dein Wirken als Landesgruppen⸗ leiter. Dein Tod wird uns, ſolange wir leben, Anſporn und Mahnung ſein, unter allen Deutſchen draußen in Deinem Geiſte weiterzuwirken. Wir Auslandsdeutſchen und unſere Kameraden von der Seefahrt ſind ſtolz auf Dich und werden Dich niemals vergeſſen. Dein Leben gabſt Du nicht umſonſt. unſere Reihen ſeſter als zuvor. Ich weiß, es iſt Dein Wunſch, wenn ich in dieſer Stunde zum letzten Male für Dich den Führer grüße: Heil mein Führer! Nach der Rede des Gauleiters Bohle ſchreitet der Führer langſam die Freitreppe zum Katafalk empor. SS-Männer legen einen Kranz an der Stirnwand des Sarges nieder. Tiefe Er— griffenheit liegt über der Verſammlung, als Adolf Hitler eine letzte Anſprache an den toten Parteigenoſſen Guſtloff richtet. Mit einem letzten Gruß verabſchiedet er ſich von dem Toten und nimmt ſodann wieder ſeinen Platz ein. Im gleichen Augenblick ſtimmt die Kapelle das Deutſchlandlied an, dem das Horſt-Weſſel-Lied folgte. Die Verſammlung hat ſich von ihren Plätzen erhoben und tauſende von Armen recken ſich zum Gruß empor. Der Führer verläßt mit ſeiner Begleitung den Saal. Er ſchreitet durch die Mittelgaſſe des Saales, ſtumm begrüßt von der Verſammlung. Die Totenwache hob den Sarg auf. Die Fahnen ſenken ſich und dumpfer Trommelwirbel ertönt. Langſamen, gemeſſenen Schrittes wird der Sarg dem Ausgang zugetragen. Die Fahnen— gruppe geht dahinter, und draußen vor der Feſthalle formiert ſich der Trauerzug. Den vier Kilometer langen Weg bis zum Krema— torium umſäumte an beiden Seiten ein dichtes Spalier von SA, NS, Arbeitsdienſt und SS in einer Stärke von 7400 Mann. Dahinter ſtand die Bevölkerung Schwerins und viele Volksge— noſſen aus Mecklenburg. Die Spitze des Trauerzuges wurden vom Spielmannszug und dem Muſikzug der Standarte 11 gebildet, der der Tote angehört hatte. Der Fahnenwald, ein Sturm der SA, Das Arteil gegen Die Anklagerede des DNB. Paris, 12. Febr. In der Nachmittagsſitzung ſetzte der Generalſtaatsanwalt in Aix-en-Provence ſeine am Vormittag begonnene Anklage— rede fort. Er hob hervor, daß es für ihn keinen Zweifel daran gebe, daß Krajl im Augenblick des Mordanſchlages in Marſeille geweſen ſei, obwohl ein Hoteldiener den Angeklagten um die frag— liche Zeit in Aix geſehen haben will. Sodann befaßte ſich der Ge— neralſtaatsanwalt mit der Rolle des Poſpiſchil und des Rajtſch; er wies auf die Widerſprüche und die verſchiedenen Lügen der Angeklagten hin und erinnerte an die bei jedem Dol— metſcher von den Angeklagten gemachten Einwendungen, die nur dazu angetan geweſen ſeien, das Verfahren hinauszuzögern. Als er von der Vergangenheit des Angeklagten Poſpiſchil, der ſchon wegen mehrerer Anſchläge zum Tode verurteilt ſei, ſprach, rief der Generalſtaatsanwalt aus:„Meine Herren Geſchworenen, Sie haben einen zum Tode Verurteilten vor ſich, denken Sie daran!“ Dann beſchäftigte ſich der Generalſtaatsanwalt in wenigen Worten mit dem Angeklagten Rajtſch und erinnerte an deſſen Aufenthalt in Marſeille. Der Generalſtaatsanwalt ging dann auf die Aſtaſchi— organiſation ein und ſtellte anhand zahlreicher Schriftſtücke, die er verlas, feſt, daß König Alexander von Jugoflawien durch die Aſtaſchi zum Tode verurteilt worden ſei, und nicht nur der König, ſondern alle Staatsmänner, die Freunde Jugoſlawiens geweſen ſeien. Der Vertreter der Anklage fuhr fort: „Die Angeklagten haben proteſtiert, ſie wollen nicht als Ver— Dein Tod ſchließt ein Spielmannszug und der Muſikzug ſowie eine Ehrenkompagnte der Wehrmacht ſchloſſen ſich an. Anmittelbar hinter dem Sarg ſchritt der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, zuſammen mit den Angehörigen. Ihnen ſolgten die weiteren Ehrengäſte, Reichsminiſter, Gauleiter, Staatsſekretäre und andere Perſönlichkeiten aus Staat und Partei. Den Schluß bildeten Formationen der SA. 1 Gegen 14.45 Ahr traf der Trauerzug auf dem Schweriner Friedhof ein. Landesbiſchof Schultz ſpricht kurze Worte letzten Gedenkens am Sarge Wilhelm Guſtloffs. Er legte ſeinen Ausfüh⸗ rungen das Bibelwort„Sei getreu bis in den Tod“ zugrunde. f Gedämpft klingt das Gebet des Geiſtlichen über den Platz, wo die Tauſenden durch die Lautſprecher Zeugen dieſer letzten Feier ſind. Dann ſpricht der Landesbiſchof den Segen, und langsam gleiten die ſterblichen Aeberreſte Wilhelm Guſtloffs hinab. Die Fahnen ſenken ſich. Drei Salven der Leibſtandarte hallen als letzter Gruß über den Friedhof. Das Horſt-Weſſel-Lied klingt auf 05 das Trauergefolge verläßt dann langſam die Stätte der Bei⸗ etzung. Miniſterpräſident Göring ehrt Wilhelm Guſtloff DNB. Schwerin, 11. Febr. Im Auftrage des preußiſchen Miniſterpräſidenten, General Hermann Göring, legte Dienstagnachmittag Landesgruppen— leiter Franz Neuhauſen einen Lorbeerkranz an der Bahre Wilhelm Guſtloffs nieder. Die Kranzſchleife trägt die Inſchrift „Der preußiſche Miniſterpräſident“. die Königsmörder Generalſtaatsanwalts. brecher betrachtet werden. Sie ſagen, ſie ſeien Helden und froatiſche Patrioten. Aber für uns ſind ſie Verbrecher nach dem allge— mein gültigen Recht und nichts anderes. Ihre Beweggründe gelten nicht. Es gibt kein politiſches Verbrechen, und die menſchliche Ge— ſellſchaft wäre in Gefahr, wenn man derartige Entſchuldigungen zuließe. Wer tötet, iſt Mörder und muß als ſolcher beſtraft wer⸗ den. Dieſe drei Männer ſind Mittäter des Mörders Kalemen. Es gilt wenig, daß die Mittäter den Verbrecher ſelbſt nicht begleitet haben. Aber ſie haben an der Vorbereitung des Verbrechens mit— geholfen. Sie waren ſogar bereit, den Platz des Mörders einzu— nehmen, wenn der Anſchlag mißglückt wäre. Folglich müſſen ſie ſo beſtraft werden, als wenn ſie ſelbſt die Tat vollbracht hätten. Ich beantrage daher die Todesſtrafe gegen alle drei Angeklagten. Es ſind Berufsverbrecher, jede Nachſicht wäre eine Beleidigung der Idee von Grechtigkeit, eine Beleidigung gegenüber der der Nationaltrauer Jugoſlawiens und Frankreichs und eine Mißachtung der Auffaſſung aller ehrenwerten Menſchen.“ Damit war die Anklagerede beendet. 5 DNB. Paris, 12. Febr. Der Gerichtshof in Aix⸗en⸗Provence hat am Mittwoch⸗ abend im Königsmörderprozeß die drei Angeklagten zu lebens- länglichem Zuchthaus verurteilt. FFF Flandin über die außenpolitiſche Lage DNB. Paris, 12. Febr. Außenminiſter Flandin hat am Mittwochnachmittag vor dem Auswärtigen Ausſchuß der Kammer einen ausführlichen Aeberblick über die außenpolitiſche Lage gegeben. Flandin erinnerte an die Ereigniſſe der letzten Monate und an die Amſtände, unter denen die Sühne maßnahmen gegen Italien in Genf beſchloſſen wurden. Die franzöſiſche Re— gierung ſei von dem Willen geleitet, im Rahmen des Völkerbun— des eine Grundlage für die freundſchaftliche Regelung des italieniſch-abeſſiniſchen Streites zu ſuchen unter loyaler Achtung aller aus dem Völkerbundspakt herrührenden Verpflichtungen. In dieſem Zuſammenhang wies Flandin weiter darauf hin, welche Folgen eine Verſchärfung der Sühnemaßnahmen in inter- nationaler Hinſicht nach ſich ziehen könnte. Der Außenminiſter hat den Ausſchuß auch von den Lon— doner und Pariſer Beſprechungen in Kenntnis ge⸗ ſetzt, die ihm geſtattet hätten, eine glückliche Aebereinſtimmung in der Auffaſſung über die weſentlichen europäiſchen Fragen feſt— zuſtellen. Flandin behandelte das öſterreichiſche Problem, wobei er beſonders die Notwendigkeit eines unabhängigen Oeſterreich unterſtrich. Dabei ſoll er auch auf die Mitarbeit Italiens an der Gewährleiſtung dieſer unabhängigkeit hingewieſen haben. In unterrichteten Kreiſen verlautet, daß der Außenminiſter die Habsburger Frage berührt habe, indem er die verſchiedenen Folgen eines Reſtaurationsverſuches andeutete, dabei aber be— merkte, daß mit einer Reſtauration zur Zeit nicht zu rechnen ſei. Flandin kam ferner auf die Verhandlungen über den Abſchluß eines Donaupaktes zu ſprechen und gab einen Leberblick über die Möglichkeiten eines ſolchen Paktes. Leber die Trag— weite des franzöſiſch-ruſſiſchen Paktes befragt, hat Flandin die Grenzen der ſich aus dieſem Pakt ergebenden Ver— pflichtungen umriſſen und darauf hingewieſen, daß eine Leber— einſtimmung mit den Völkerbundsſatzungen und dem Locarnover— trag von den vertragsſchließenden Mächten anerkannt worden ſei. Abſturz eines engliſchen Flugzeuges.— Die Inſaſſen leicht verletzt DNB. Johannesburg, 12. Febr. Das Flugzeug„Artemis“ der Imperial Airways, das zum regelmäßigen Fluge von Pietermaritzburg nach Johannesburg aufgeſtiegen war, ſtürzte kurz nach dem Start ab. Die beiden Piloten erlitten Beinbrüche, während die ſechs Paſſagiere mit leichten Verletzungen davonkamen. Abeſſiniſche Angaben über Verluſte der Italiener DRB. Addis Abeba, 12. Febr. Abeſſinien richtet ſich gegen die amtliche italieniſche Be⸗ kanntmachung vom 10. Februar, nach der bis zu dieſem Zeit⸗ punkt 844 Mann der Heimatarmee auf den abeſſiniſchen Schlacht- feldern den Tod gefunden hätten.. 5 Die abeſſiniſche Regierung erklärt, daß dieſe Verluſtziffer eine betrübliche Irreführung des italieniſchen Volkes bedeute, denn allein in der Schlacht vom 20. bis 30. Januar im Tembien⸗ gebiet habe ſich die abeſſiniſche Heeresleitung gezwungen geſehen, durch beſonders eingerichtete Beſtattungskommandos 1500 ötalie⸗ ner und 5123 eingeborene Soldaten zu beſtatten. Die Italiener hätten ſämtliche Verluſte der Eritreg-, Somali- und Lybien⸗ armee nicht angegeben. a Die abeſſiniſche Erklärung weiſt zum Schluß darauf hin, daß während der Januarſchlacht im Tembiengebiet 333 Askaris aus Eritrea zu den Abeſſiniern übergetreten ſind. General Ferdinand von Weiß geſtorben. 1 DNB. Wien, 12. Febr. Der älteſte General der alten öſterreichiſch-ungariſchen Ka⸗ vallerie, Ferdinand von Weiß, iſt am Dienstag an ſeinem 90. Geburtstage geſtorben. Oer Jahrestag der Krönung des Papſtes Pontifikalamt in der Hedwigs⸗Kathedrale. Berlin, 12. Febr. Der Jahrestag der Krönung Papſt Pius XI. wurde heute oormittag, wie in den anderen Jahren, mit einem Pontifikalamt gefeiert, das der Nuntius Orſenigo zelebrierte. Schon lange vor der angeſetzten Zeit war die Hedwigs-Kathedrale von Gläu⸗ bigen gefüllt. Kurz vor 10 Ahr hatte ſich faſt das geſamte diplo⸗ matiſche Korps mit den Botſchaftern, die zum Teil in großer Aniform erſchienen waren, eingefunden. Als Vertreter des Füh⸗ rers und Reichskanzlers ſowie der Reichsregierung wohnte Reichsminiſter Freiherr von Eltz-Rübenach auf dem Ehrenplatz im Hochaltarraum dem Hochamt bei. Anter den Ver⸗ tretern der Miniſterien waren u. a. Staatsſekretär von Bü⸗ lo w, der in Vertretung des Reichsminiſters des Auswärtigen erſchienen war, und der Chef des Protokolls, Geſandter von Bülow-Schwante. Am 10 Ahr erfolgte der feierliche Ein— zug des Nuntius im großen Ornat. Er wurde vom geſamten Domkapitel unter Führung des Generalvikars Dr. Steinmann am Kirchenportal empfangen. Nach einem ſtillen Einleitungsgebet zelebrierte dann der Nuntius vom Thron aus unter Ehren⸗ Aſſiſtenz des Domkapitels und der Alumnen des Prieſterſeminars das Pontifikalamt, das mit einem feierlichen Tedeum und der Erteilung des päpſtlichen Segens endete. Zu Ehren des ermordeten Landesgruppenleiters der NSDAP. in der Schweiz, Wilhelm Guſtloff, hat die St. Hed⸗ wigs⸗Kathedrale das Hakenkreuzbanner mit Trauerflor geſetzt. Der Führer an den Papſt DNB. Berlin, 12. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Heiligkeit dem Papſt zum heutigen Krönungstage telegrafiſche Glückwünſche über— mittelt. Zugzuſammenſtoß in Italien 36 Perſonen leicht verletzt. g DRB. Rom, 12. Febr. In der Nähe des Bahnhofs von Termini ſtieß am Diens⸗ tag ein Zug aus Pascard mit einer manöprierenden Lokomo⸗ tive zuſammen. Durch die Gewalt des Anpralls wurde die Loko⸗ motive aus den Schienen geſchleudert. Bei dem Anfall wurden 36 Perſonen leicht verletzt. Hohe Gelodͤſtrafen gegen italieniſche Deviſenverbrecher DNB. Mailand, 12. Febr. Wegen Vergehens gegen die Deviſengeſetze wurden in Genua mehrere Perſonen zu Geldſtrafen von 8000 bis 1,5 Milli⸗ onen Lire verurteilt. Anter den Verurteilten befinden ſich der Kommandant des Aeberſeedampfers„Auguſtus“, Ferdinand Peſce, der eine Geldſtrafe von 440 000 Lier zu bezahlen hat, und der erſte Offizier des Schiffes„Paul Leno“, gegen den die Geldſtrafe von 1,5 Millionen Lire verhängt wurde. 0 5 7 7 0 10 1 2 Ka⸗ en ſſes 2 N Hed eh! t. jens omo⸗ Lale rden Nr. 37 Donnerstag, den 13. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Schweizer Doppelerfolg im Viererbob Oblt. Muſy Olympiaſieger— Capadrutt Zweiter— Kilian Siebter Die ſtarken und berechtigten deutſchen Hoffnungen auf einen Sieg im Vierer-Bob-Rennen ſind nicht in Erfüllung gegangen. Anſer Weltmeiſter Hans Kilian konnte bei den entſcheidenden Läufen am Mittwoch vormittag nicht einmal einen der vorderen Plätze behaupten, ſondern fiel bis auf den ſiebten Platz zurück. Der Wettbewerb endete mit einem großen ſchweizeriſchen Triumph, holte ſich doch der von Oblt. Pière M uſy ge⸗ ſteuerte Bob„Schweiz II“ die goldene und Bob„Schweiz J“ mit Reto Capadrutt als Führer die ſilberne Medaille. Die bronzene Medaille rettete der Engländer Me. Evoy knapp vor dem Amerikaner Hubert Stedens. Der 3. und 4. Lauf der Vierer-Bob-Rennen wurde am Mittwoch morgen bei etwas milderer Temperatur begonnen, immerhin verzeichnete man an der Bobbahn noch 8 Grad Kälte. Dazu ging ein feines Schneegerieſel nieder, das den ganzen Vor— mittag über anhielt. Die Tribünen in der Bayern-Kurve füllten ſich nur langſam, erſt zu Beginn des 4. Laufes waren ſie ſtark beſetzt. Anter den Anweſenden bemerkte man auch Reichskriegs— miniſter Generaloberſt von Blomberg. Als erſter Schlitten mußte um 8 Ahr Bob„Deutſchland J“ mit Kilian vom Start. Die Bahn ſchien noch ſtumpf zu ſein, anders konnte man ſich die ſchwache Zeit von 1,2409 nicht erklä⸗ ren. Da die beiden Schweizer und der Engländer, ebenſo die beiden Amerikaner glänzend fuhren, beſtanden ſchon jetzt keine Ausſichten mehr auf einen deutſchen Sieg. Die Platzausſichten wurden dann im letzten Lauf zunichte gemacht, als die verwegen ſahrenden Schweizer weit unter 1.20 fuhren und Kilian um meh— rere Sekunden unterboten. Da auch noch einige andere Bobs ſchneller fuhren als Kilian, fiel dieſer ſchließlich— zur Enttäu⸗ ſchung der deutſchen Zuſchauer, bis auf den 7. Platz zurück. Die erſte Goldmedaille für Gchweden Erik Larſſon(Schweden) Sieger im 18-Kilometer⸗Sli⸗Langlauf. Oddbjörn Hagen(Norwegen) beſter Kombinationsläufer Die Nordländer belegten alle vorderen Plätze Walter Motz(Mün⸗ chen) beſter Deutſcher. Der 18-Kilometer-Ski⸗Langlauf, der am Mittwoch in Garmiſch-Partenkirchen entſchieden wurde, ſah 115 Läufer aus 22 Nationen im Wettbewerb. Erwartungsgemäß ſpielten die nordeuropäiſchen Läufer, die Schweden, Finnen und Nor⸗ weger, eine ganz überlegene Rolle und ſie belegten auch tatſäch lich die vorderen Plätze. Sieger und damit Gewinner der Goldmedaille wurde der ſchwediſche Lappländer Erik Larſſon in 1:14:38 Stunden vor dem Norweger Oddbjörn Hagen in 1.15,33 Stunden und dem Finnen Pekka Niemi in 1.16,59 Stunden. Auf die nächſten Plätze kamen Mats bo (Schweden) 1.1702 Std., Hoffsbakken(Norwegen) 1.1737 Stunden, Brodahl(Norwegen) 1.18,01 Stunden, Ru⸗ ſtadſtuen(Norwegen) 1.18,13 Std., Nurmela(Finnland) 1.1820 Std. und Häggblad(Schweden) 1.18,55 Std.— Da der Sieger nur für den Spezial⸗Langlauf gemeldet war, wurde Oddbjörn Hagen beſter Kombinationsläufer vor ſeinen Landsleuten Hoffsbakken und Brodahl. Von den beteiligten deutſchen Läufern ſchnitten Walter Motz(1.21.20), Georg von Kaufmann(1.22,39), Willi Bogner(1.24,11) und Frieoͤl Däuber(1.24,57) Std. am beſten ab. Ballangrud⸗Norwegen Olympiſcher Doppelſieger DNB. Garmiſch⸗Partenkirchen, 12. Febr. Auf dem Rieſſerſee, der durch ſeine herrliche Lage alltäglich die Olympiabeſucher aufs neue entzückt, fiel die dritte Entſcheidung des 7, Tages der Olympiſchen Winterſpiele. 35 Eisſchnelläufer aus 16 Nationen traten zum zweiten Lauf des Eislaufwettbewerbes an. Erſter Doppelſieger der IV. Olympiſchen Winter— ſpiele wurde der 32jährige Weltmeiſter Zvar Ballangrud— Norwegen der in neuer olympiſcher Rekordzeit über 5000 Meter mit 8.19,6 alle Mitbewerber hinter ſich ließ. Die nächſt⸗ beſten Zeiten liefen die Finnen Vaſenius und Ojal a, und damit blieben in dieſem Wettbewerb auch die Nordländer unter ſich. Von den deutſchen Teilnehmern endete Sames auf dem 13. Platz; er hatte den Holländer Coops zum Partner und lief im toten Rennen mit 8.48,5 eine neue deutſche Beſtzeit heraus. Der zweite deutſche Teilnehmer Sandtner kam durch Sturz um ſeine Ausſichten. Sonja knapp vor Cecilia Das Pflichtlaufen der Frauen iſt beendet. Bei nicht immer günſtigem Wetter wurde am Mittwoch im Eisſtadion das Pflichtlaufen der Eiskunſtläuferinnen mit den letzten vier Figuren zu Ende geführt. Gelegentliche Schneefälle vermochten die Läuferinnen nicht aus der Faſſung zu bringen, dagegen machten ſich verſchiedentlich Windſtöße recht unangenehm bemerkbar. Das Eis war recht hart, an verſchiedenen Stellen aber auch riſſig. Etwas überraſchend gab die Norwegerin Nanna Egedius auf und ihrem Beiſpiel folgte die Canadierin Wil— ſon, ſo daß nur noch 24 Frauen im Wettbewerb ſind. Das Hauptintereſſe beanſpruchte natürlich der ſpannende Zweikampf zwiſchen Weltmeiſterin Sonja Henie(Norwegen) und der Engländerin Cecilia Colledge. Die Engländerin konnte diesmal in der Pflicht viel dichter bei der Norwegerin bleiben als kürzlich bei den Europameiſterſchaften in Berlin. Im— merhin beträgt der Vorſprung Sonja Henies drei volle Punkte, die erſt einmal eingeholt ſein wollen. Die Weltmeiſterin zeichnete auch am Mittwoch die Figuren in wunderbarer Haltung und mit unnachahmlicher Sicherheit auf das Eis und deckte ſie anſchließend haargenau. Etwas zurückgefallen iſt dagegen die Schwedin Vivi⸗Anne Hulteén; die Belgierin Lieſelotte Land beck ſteht nun einen Punkt günſtiger. Auch die Amerikanerin Maribel Vin— ſon verbeſſerte ihre Stellung und ſchließlich brachte ſich auch unſere Meiſterin Viktoria Lindpaintner ſehr eindrucksvoll zur Geltung. Wenn ſie eine gute Kür läuft, kann ſie noch weiter nach vorn kommen.— Anter den Zuſchauern, die mit viel Intereſſe und auch Sachkenntnis der Arbeit der Läuferinnen folgten, befand ſich auch Staatsſekretär Pfundtner. Nach Abſchluß der Pflicht— übungen ergibt ſich folgender Stand: 1. Henie(Norwegen) 251 Punkte, 2. Colledge(England) 248 P., 3. Landbeck(Belgien) 235 P., 4. Hultén(Schweden) 234 P., 5. Butler(England) 232,1 P., 6. Vinſon(USA.) 231,8 Punkte, 7. Lindpaintner(Deutſchland) 230,3 P., 8. Stenuf zinger(Oeſterreich) 221,1 P. Deutſchland— England 1:1 Nach dreimaliger Verlängerung unentſchieden! Einen unerhört ſpannenden und dramatiſchen Verlauf nahm das Eishockeyſpiel Deutſchland— Großbritannien „ dreimaliger Verlängerung mit 111 unentſchieden Das Spiel wurde von beiden Seiten von Anfang bis zu Ende mit unerhörtem Tem po geſpielt. Die deut⸗ ſche Mannſchaft leiſtete in ihrem hartnäckigen Kampf ge⸗ gen den ſtarken Gegner Bewunderungswuͤrdiges. Das erſte Drittel verlief torlos. Im zweiten Drittel brachte der Alleingang eines engliſchen Stürmers den Briten ein Tor ein. Unter ungeheurem Jubel der Zuſchauer ſchoß Jä⸗ necke im folgenden Drittel das Ausgleichstor für Deutſch⸗ land. So ſtand das Spiel am Ende der dritten Spielzeit 1 Dreimal wurde das Spiel unter größter Spannung der Tauſende von Zuſchauern verlängert, und dreimal blieb das alte Reſultat 1:1. Mit dieſem Ergebnis wurde das Spiel nach einer Dauer von insgeſamt zwei Stun- den und 35 Minuten beendet. Unſere Mannſchaft hat ſich glänzend geſchlagen und verdient größte Anerkennung. Ein Bombenſieg der Kanadier Angarns Eishockeymannſchaft 15:0 geſchlagen. Am Mittwochnachmittag wurde im gutbeſuchten Eis⸗ ſtadion das Eishockeyturnier mit dem Treffen Kana d a Ungarn fortgeſetzt. Die Kanadier gingen von vornherein auf einen hohen Sieg aus und überſpielten ſchließlich die Ungarn mit 15:0 Toren. Die armen Ungarn wußten gar nicht wie ihnen geſchah und alle Anſtrenaungen, den kana⸗ diſchen Torſegen einzudämmen, waren vergebens. Schon in der erſten Minute eröffnete Murray aus einem Ge— dränge heraus den Torreigen. Zwei weitere Tore folgten noch im gleichen Drittel. In der Folge nahm das Spiel vor⸗ übergehend harte Formen an. Das zweite Drittel brachte den Kanadiern neun und das letzte Drittel nochmals drei Tſchechoſlowakei— Schweden 41 Im zweiten Spiel des Nachmittags ſchlugen die Tſchee⸗ chen die Schweden in einem harten Kampf mit 411 (0:1, 2:0, 2:0). Die Schweden ſpielten anfangs in ganz ausgezeichneter Form, während die Tſchechen mit ungeſtü⸗ mem Körpereinſatz loslegten. Zu Beginn des zweiten Drit⸗ tels kam es zu erheblichen Tumulten. Der Reſt des Spie— les wurde wieder anſtändig durchgeführt. Freund ſchaftsvertrag zwiſchen Abeſſinſien und dem Jemen DNB. London, 12. Febr. a Wie die„Times“ aus Aden meldet, iſt in Sana ein Freund ſchaftspertrag zwiſchen der Regierung des Yemen und einer abeſſiniſchen Abordnung abgeſchloſſen worden. Die abeſſiniſche Abordnung ſoll bereits wieder in die Heimat zurückgekehrt ſein. Der Vertrag befaſſe ſich mit allgemeinen Handelsfragen und enthalte keine Beſtimmungen, die die 2 eziehungen mit Italien berühren. Ferner iſt, wie das Blatt berichtet, eine franzöſiſche Ab— ordnung in Sana eingetroffen, um ebenfalls Beſprechungen über einen Vertrag mit dem Bemen einzuleiten. Auch bei diefen Verhandlungen ſollen, der„Times“ zufolge, keine ernſten politi— ſchen Fragen aufgeworfen werden. Erdbeben in Indien DNB. Kalkutta, 12. Febr. Nach hier eingetroffenen Nachrichten ereignete ſich am Montag in Muzzaffarur(Provinz Bihar) ein ſtarkes Erdbeben. Die Gebäude der Stadt kamen ins Schwanken. Menſchen ſind jedoch nicht zu Schaden gekommen. Der Sachſchaden ſoll be deutend ſein. 7 -: In Anweſenheit des Führers fand in der Schweri⸗ ner Feſthalle die Trauerfeier für den ermordeten Landes⸗ gruppenleiter Wilhelm Guſtloff ſtatt. Adolf Hitler richtete eine letzte Anſprache an den koten Parkeigenoſſen. Panamerika in Waſhington! Rooſevelt will eine amerikaniſche Friedenskonferenz einberufen Wie in Waſhington verlautet, beabſichtigt Präſident Rooſe— velt, ſobald die Friedensprotokolle von Bolivien und Paraguay ratifiziert ſein werden, durch die Botſchafter und Geſandten der Vereinigten Staaten alle amerikaniſchen Republiken zu einer großen Friedenskonferenz nach Waſhington einzuladen, um dort Beſchlüſſe über die Organiſation eines beſonderen Frie densſyſtems für die weſtliche Hälfte der Erdkugel herbeizufüh— ren. Rooſevelts Ziel iſt, durch die Konferenz allen amerika niſchen Staaten Vorſchläge für eine einheitliche Neu tralitätsgeſetzgebung unterbreiten zu laſſen. Die Di plomaten der latein-amerikaniſchen Staaten ſind über die Ab— ſichten bereits vertraulich informiert worden, damit ſie die Hal tung ihrer Regierungen zu den Rooſeveltſchen Plänen feſtſtel— len können. In Waſhington vertritt man die Meinung, in einem Augen blick, in dem der Ausbruch von Feindſeligkeiten irgendwo unmit⸗ telbar bevorſtehe, habe bisher die Maſchinerie der Friedens— organiſation ſich immer als unzulänglich erwieſen, um den offenen Konflikt zu verhindern. Deshalb ſei es notwendig, recht zeitig im voraus Vorſorge zu treffen. Schon vor einiger Zeit haben amtliche Stellen der Vereinigten Staaten in öffentlich abgegebenen Erklärungen die Gemeinſchaft der Intereſſen aller amerikaniſchen Staaten hervorgehoben. Aebrigens ſoll die Frage der Sicherung des Friedens auf der weſtlichen Halbkugel auch der Hauptpunkt der Tagesordnung der nächſten pan-amerikani ſchen Konferenz ſein. Sie wird in Lima in Peru abgehalten werden. Das genaue Datum iſt von der peruaniſchen Regie rung feſtzuſetzen. An zweiter Stelle der Tagesordnung wird eine Regiſtrierung aller beſtehenden Verträge und Abmachun gen für die Aufrechterhaltung des Friedens ſtehen und an drit— ter Stelle die Beſchlußfaſſung über eine Erklärung, in der die amerikaniſche Doktrin, daß kein durch Gewaltmaßregeln erfolg ter Landerwerb als zu Recht beſtehend anerkannt werde, feier lich beſtätigt wird. Die Nachricht, daß Präſident Rooſevelt eine einheitliche Neutralitätsgeſetzgebung in allen amerikaniſchen Staaten her beiführen wolle, kommt in demſelben Augenblick, in dem die Verhandlungen im Kongreß in Waſhington die ziemliche Ge wißheit erbracht haben, daß das amerikaniſche Neutralitätsgeſetz als geſcheitert gelten muß, weil die dadurch empfindlich be rührten geſchäftlichen Intereſſen ſich gegen die Feſſeln auflehnen, die ihnen angelegt werden ſollen. Bildbericht von Garmiſth-Nartentirchen Das Pflichtlaufen der Männer Der deutſche Meiſter Ernſt Baer legt hier ſeinen Pflichtlauf ab. (Weltbild, M.) Die Finnländer nach ihrem Siege Die ſiegreiche finniſche Staffel vor ihrem Quartier nach dem großen Siege im 4*10-Kilo⸗ meter⸗Staffellauf. Von links nach rechts: Rurmela, Karppinen, Jalkaden (der Schlußmann und Held des Tages) und Lähde. (Preſſe-Bild⸗Zentrale, M.) r— 9— N 1— Aus Nah und Fern Wegen unrechtmäßigen Bezuges von Penſionsgeldern rechts kräftig verurteilt. Darmſtadt, 12. Febr. Das Landgericht Darmſtadt ver⸗ urteilte am 2. November vor. Is. den Angeklagten Jakob Goerke aus Offenbach wegen Betruges zu zwei Jahren Ge⸗ fängnis und drei Jahren Ehrenrechtsverluſt. Goerke war im Jahre 1919 aus dem Marinedienſt ausgeſchieden. Er fand Anſtellung bei der Deutſchen Reichsbahn. Nach den geſetz⸗ lichen Beſtimmungen hatte Goerke, nachdem er von einer öffentlichen Behörde Gehalt bezog, keinen Anſpruch auf Penſionszahlung aus ſeiner Tätigkeit bei der deutſchen Reichs⸗ marine. Die dem Goerke regelmäßig vorgelegten Formulare wurden von ihm unrichtig ausgefüllt, ſo daß der Penſions⸗ behörde ſeine Tätigkeit und der aus dieſer Tätigkeit erworbene Gehaltsbezug bei der Deutſchen Reichsbahn verborgen blieb. Vor dem Landgericht verteidigte ſich der Angeklagte damit, daß die Deutſche Reichsbahn ſeit 1924 ein Privatunternehmen ſei und daß er nicht verpflichtet geweſen ſei, ſeine Dienſt⸗ bezüge anzugeben. Die von dem Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Darmſtadt eingelegte Reviſion wurde vom 1. Strafſenat des Reichsgerichts als unbegründet ver⸗ worfen und das Urteil gegen Goerke rechtskräftig beſtätigt. „Rund um Schotten“ am 12. Juli. Schotten. Nach den Angaben des vorläufigen Termin— kalenders des deutſchen Motorſports für das Jahr 1930 iſt zu entnehmen, daß das bekannte oberheſſiſche Motorren⸗ nen„Rund um Schotten“ am 12. Juli geplant iſt. Im letz— ten Jahr mußte das Rennen bekanntlich im letzten Augen⸗ blick abgeblaſen werden, weil die Straßenverhältniſſe eine Durchführung des Rennens unmöglich machten. Die Vo⸗ gelsberg⸗Geländefahrt der NSKK-Motorgruppe Heſſen iſt auf 4. Oktober angeſetzt. 5 Juchthausſtrafen im Ortenberger Bezirksſparkaſſen-Prozeß. Gießen. Vor der Großen Strafkammer fand die neue Verhandlung des Prozeſſes wegen der großen Unterſchla⸗ gung bei der Bezirksſparkaſſe Ortenberg ſtatt. Durch eine Reviſion Ende März 1934 wurde bei der Kaſſe ein Fehl⸗ betrag von über 100 000 Mark feſtgeſtellt, der im Verlauf von etwa zehn Jahren durch Unterſchlagungen von Ange⸗ ſtellten der Kaſſe entſtanden war. Bereits im Auguſt vori⸗ gen Jahres fand deswegen ein Prozeß vor der Großen Strafkammer in Gießen ſtatt. Das damalige Urteil wurde aber von der Staatsanwaltſchaft durch Reviſion beim Reichsgericht angefochten und die Sache daraufhin vom Reichsgericht an die Gießener Große Strafkammer zur nochmaligen Verhandlung zurückverwieſen. Während die Angeklagten Müller und Leinberger bei dem erſten Prozeß Geboren in Itallen zu ſe zweieinhalb Jahren Gefängnis und der Angeklagte Raab zu eineinviertel Jahren Gefängnis verurteilt wor⸗ den waren, das Verfahren gegen einen weiteren Beſchul⸗ digten namens Franz damals aber abgetrennt wurde, weil er infolge eines Unfalls nicht verhandlungsfähig war, fällte die Große Strafkammer heute folgendes Urteil: Der Angeklagte Müller erhielt zwei Jahre und zwei Monate Zuchthaus und 1000 Mark Geldſtrafe, Leinberger wurde zu zwei Jahren Zuchthaus und ebenfalls 1000 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Das erſtinſtanzliche Urteil gegen Raab iſt ſeinerzeit rechtskräftig geworden. Die Verfehlungen des Angeklagten Franz konnten nicht mehr zur Aburteilung kommen, da ſie unter das Straffreiheitsgeſetz vom Auguſt 1934 fallen. 25 l Verwaltungsſonderzug von Frankfurt zur Olympiade. Frankfurt a. M., 12. Febr. Am Freitag, 14. 2. 1936, verkehrt ein Verwaltungsſonderzug 2. und 3. Klaſſe nach München. Abfahrt in Frankfurt a. M. Hbf. um 23.20 Uhr. Weiterfahrt nach Garmiſch-Partenkirchen am Samstag- oder Sonntagvormittag. Rückfahrt am Sonntag, 16. 2. 1936, ab München Hbf. um 23.10 Uhr, Ankunft in Frankfurt am Montag, 17. 2. 1936, 5.48 Uhr. Die Sonderzugsteilnehmer haben Gelegenheit, den Spezial⸗Sprunglauf und die Schluß— feier der 4. Winterolympiade zu beſuchen. Frankfurt a. M.(mit dem Auto einen Hang hinabgeſtürzt.) Am Fuße des Röderberghangs wurde ein Autofahrer ſchwer verletzt aufgefunden, der längere Zeit in der bitteren Kälte bewußtlos dagelegen hatte. Wie die Ermittlungen ergaben, war der Verunglückte mit ſeinem Auto zu nächtlicher Stunde aus einer Nebenſtraße des Röderberg— wegs gekommen und hatte ſeinen Wagen geradewegs auf den Abhang zu geſteuert, der den Röderbergweg nach dem Oſtpark zu begrenzt. Das Auto ſtürzte den Hang hinunter, wobei der Fahrer aus dem Wagen geſchleudert wurde. 3 Frankfurt a. M.(Geplünderte Wochenend⸗ häuschen im Taunus.) Im September vorigen Jah⸗ res wurden eine Anzahl Wochenendhäuschen in der Ge⸗ gend von Arnglashain, Königſtein und Niederreifenberg von Einbrechern heimgeſucht, die ſich Kleidungsſtücke, Nah⸗ rungsmittel, Einrichtungsgegenſtände und vieles andere aneigneten und auch Intereſſe für Damenwäſche bekunde— ten. Als ſie in einem Haus Kognak fanden wurde er gleich ausgetrunken. Die Täter entpuppten ſich als der 25jährige Georg Kraft, der 22jährige Johann Alles und der 24jäh⸗ rige Franz Hohl, die ſämtlich in Bad Homburg wohnten. Sie waren nun ſieben ſolcher Einbrüche vor dem Schöffen. gericht in Frankfurt angeklagt, wo ſie noch weitere drei Einbrüche eingeſtanden. Das Gericht verurteilte Kraft und Alles zu je eineinhalb Jahren Gefängnis, Hohl zu zweiein⸗ halb Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. 21. Fortſetzung Urheber- Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) „So? Na, dann danke ſchön.“—„Bitte!“—„Halt! Noch eine Frage: wie ſah denn der Wagen aus, in dem die Herr— ſchaften wegfuhren?“—„Ja, das habe ſie nicht ſo genau er⸗ kennen können, aber es ſei ein ſehr großer und ſehr ſchöner Wagen geweſen“, antwortet das Mädchen.—„War es viel⸗ leicht ein ſchwarzer Wagen?“—„Ja, ſie glaube, ſchwarz habe er ausgeſehen.“—„Hotte er vielleicht ſilberne Streifen um die Karoſſerie herum?“—„Silberne Streifen...“—„Ganz recht! Silberne Streifen... 21“—„Ja, das könne wohl mög— lich ſein, aber genau könne ſie ſich nicht mehr daran erinnern. Es ſei doch ſchon dunkel geweſen...“—„So?“—„Ja!“— „Na, dann danke.“— Für einen Augenblick iſt Stettner betrof— fen. Sollte es vielleicht doch der Moraviusſche Wagen geweſen ſein?! Aber gleich verwirft er den Gedanken wieder: Hella hält ihr Verſprechen! Hella iſt heute abend auf keinen Fall auf das Moraviusſche Feſt gegangen. Dafür legt er ſeine Hand ins Feuer—. Dabei bemerkte er gar nicht, daß er in Gedanken anſtelle des Gehpelzes ſeinen Sportpelz angezogen hat, unter dem die Frackſchöße um Zentimeterlänge hervorſehen.— Dann holt er ſeinen erſt geſtern aus den Reparaturwerkſtätten zurück gekommenen Wagen aus der Garage und fährt auf das Mora- viusſche Feſt.— Hui— hui— hui— hui heult es vor dem Prachtbau der Moraviusvilla, als Stettner die Autoanfahrt zum Haupteingang hinauffährt. Geſpannt horcht der Senator an der feſtlichen Tafel auf dieſes ihm bekannte Signal. Für Sekunden erſcheint ein trium— phierendes Lächeln auf ſeinem Geſicht. Stettner aber iſt inzwiſchen die breite Marmortreppe zur Garderobe hinaufgeeilt, um ſeinen Pelz abzulegen. Er will dem alten Garderobemütterchen die Arbeit erleichtern, indem er ſelbſt ſeinen Pelz an den vollbeſetzten Garberobeſtänder hängt. Da ſteigt ihm plötzlich der Duft eines ihm gut bekannten Par⸗ füms in die Naſe. Er rückt den oberen der beiden Mäntel, neben die er ſeinen Pelz hängen will, beiſeite und erblickt dar⸗ unter Hellas Pelz. Bei dieſer Entdeckung weicht ihm das Blut aus dem Geſicht.— Sie iſt alſo da! And hat ihr Wort ge⸗ brochen, genau ſo wie er!— Natürlich, ganz richtig, meint er. Was dem einen recht iſt, iſt dem anderen billig.— Wenn er ihr jetzt gegenübertreten wird, dann werden ſie ſich beide nichts vorzuwerfen haben.— Sie werden nur feſtſtellen dürfen, daß ſie ſich grenzenlos ineinander getäuſcht haben. Und dieſe gegen- ſeitige Feſtſtellung dürfte dann wohl das Letzte ſein, was ſie ſich noch zu ſagen haben. Das wird dann das Ende eines Glückes ſein, das noch kaum begonnen hatte.— Aber das darf nicht ſein! Das darf nicht ſein! Nein, das will er nicht. Er will nicht wieder allein ſein. Er will kein Ende machen. Er will ſie jetzt nicht ſehen. Er will glauben, daß es vielleicht doch alles nicht wahr iſt, daß ſie vielleicht ſelbſt nur das Opfer einer Täu⸗ ſchung geworden iſt.— Natürlich, ſo wird es ja wohl auch ſein. Beſtimmt iſt es ſogar ſo! Warum bin ich nur nicht gleich dar⸗ auf gekommen? fragt er ſich.— Es iſt doch ſo leicht, die Zu- ſammenhänge zu erkennen. Moravius wird ihr telephoniert haben, daß ich heute abend hier bin, folgert er. Da wird ſie ſich haben überzeugen wollen, ob das tatſächlich der Fall iſt, ob ich mein Wort gebrochen und ſie geſtern belogen habe.— And wenn ich ſie nun nachher ſehe, wie ſoll ich ihr dann hier, unter den vielen fremden Menſchen, meine Handlungsweiſe er⸗ klären?— Vielleicht denkt ſie jetzt, in dieſem Augenblick, im mer noch, daß alles nur ein Mißverſtändnis iſt, welches ſich aufklären wird—.„Nein, Liebſte, kein Mißverftändnis! Ich bin ſchon das, was du nicht zu glauben wagſt. Ich bin ein Schwindler, ein ganz kleiner, dummer, hätzlicher Lügner“— und dabei ſteigt eine wahnſinnige Angſt in ihm auf vor dem Augenblick, wo er die Beſtätigung für ſeine Befürchtung, daß alles zu Ende iſt, bekommen wird. Wo ſie ihm ſagen. nein. wo nur ihr Blick ihm verraten wird, was ſie denkt:„Mit einem Lügner will ich nichts zu ſchaffen haben!“— Das aber wird er nicht ertragen können. Nein! Das kann er nicht ertragen. Wie ein Kind vor der Rute, fürchtet er ſich vor dieſem Augen⸗ blick. Nicht nur die Frau, die Geliebte geht ihm ja dann ver— loren, ihm wird auch der Menſch geraubt, mit deſſen Hilfe er ſich ein Heim ſchaffen wollte; einen kleinen beſcheidenen Erſatz für das, was er ein halbes Leben lang vergeblich geſucht hat: die Heimat!— Das aber darf nicht geſchehen!— Nur wenig— ſtens die Hoffnung behalten möchte er. Ein Fünkchen Glauben, daß vielleicht alles wieder gut werden wird. Nur wenigſtens gicht gleich, nicht ſchon in ein paar Minuten das Arteil hören müſſen, daß alles aus, daß alles zu Ende iſt.— Nur noch ein paar Stunden hoffen und glauben dürfen.— And um ſich dieſe Gnadenfriſt ſelbſt zu bewilligen, beſchließt er, das Feſt ſofort wieder zu verlaſſen. Aber den Mann will er vorher erſt noch ſprechen, der ihm jetzt wieder alles zerſtört, was er ſich auf⸗ gebaut hat; der wieder, wie ſchon ſo oft, ſeinen Willen aus— ſchalten möchte.— Dieſen furchtbaren, unheimlichen Menſchen — dieſen Dämon ſeines Daſeins—.„Rufen Sie mir, bitte, den Senator heraus!“ beauftragt er einen der Lakeien, die un⸗ tätig im Vorraum herumſtehen und, ebenſo wie die Garderobe— frauen, ſein ſeltſam aufgeregtes Benehmen mit Staunen und Verwunderung beobachtet haben. Als dann der Senator herauskommt, bittet Stettner ihn, für fünf Minuten allein ſprechen zu dürfen. Zuvorkommend fordert ihn Auguſt Georg auf, ihm in das kleine neben der Garderobe befindliche Empfangszimmer zu folgen. Neugierig und entſetzt horchen bald darauf die Garderobe— frauen auf die wütenden und lauten Stimmen, die aus dem Zimmer heraushallen. Und neugierig, fieberhaft neugierig, be⸗ auſchen zwiſchen den Garderobeſtändern ſtehend auch der Gym⸗ naſialdirektor Tom Ahlich und ſeine Tochter Carlotta dieſen er- regten Disput. Carlotta, die mit ihrem Vater für einige Augen- blicke die Tafel verlaſſen hatte, um dieſem aus der Innentaſche ihres Mantels etwas zu holen, wird ſie ſo Mitwiſſerin einer Senſation, die allen anderen entgeht. Furchtbare Worte ver⸗ nehmen Vater und Tochter aus dem Jimmerchen und Satz— fetzen dringen an ihr Ohr, die nicht gerade nach Geburtstags- gratulationen klingen. Trotzdem gelingt es ihnen aber nicht, den Sinn ganzer Sätze oder gar die Arſache dieſes Streites zu er⸗ faſſen. Nur als Stettner in maßloſer Erregung das Zimmer⸗ chen verläßt, hören ſie ihn im Türrahmen ſich umwendend wü⸗ tend zurückrufen:„Ich gehe darüber zugrunde, aber Sie ſollen dafür büßen!“ Soweit nur irgend möglich, drücken ſie ſich nach der Wand, um von dem auf die Garderobeſtänder zuſtürzenden Stettner nicht bemerkt zu werden. Das gelingt ihnen auch. Der aufgeregte Stettner ſieht ſie nicht. Dafür können ſie ſein wut⸗ entſtelltes Geſicht um ſo deutlicher erkennen. Außerdem aber machen ſie in dieſem Augenblick noch eine weitere, ſcheinbar ganz unwichtige und faſt lächerliche Feſtſtellung, von der ſie ſelbſt nicht ahnen, daß dieſe in den nächſten Wochen und Mo- naten zur Arſache unſagbarer, verdienter und unverdienter Lei⸗ den für etliche Feſtteilnehmer dieſes Abends werden ſoll— Stettner aber flieht nicht nur vom Feſt und nicht nur aus dem Moraviusſchen Haus, in ſeinem Wagen raſt er durch die Nacht, fort von T. und fort von jeder nur entfernteſten Mög- lichkeit, Hella begegnen zu können. Nach ungefähr anderthalb⸗ ſtündiger Fahrt langt er in der T. nächſtgelegenen Großſtadt H. an, wo er wie von Furien gehetzt, aus einem Nachtlokal in das andere jagt. Nur ein Gedanke kreiſt in ſeinem Hirn: keine Trennung von Hella! Wie er, der Schwerbetrunkene, auf ſeiner Rückfahrt von H. nach T. ohne Anfall über die Strecke gekommen iſt, kann er anderen Tages ſelbſt nicht mehr ſagen. Auch über die Zeit, wann er zu Hauſe angekommen, würde er, wenn gefragt, keine Auskunft geben können. Er iſt nur maßlos erſtaunt, als er am anderen Morgen gegen ſieben Ahr früh von ſeiner Haus- hälterin und einem Schupomann geweckt wird, der ihn fragt, ob er der Beſitzer des Autos K 44123 ſei. Auf ſeine be⸗ jahende Antwort fordert ihn der Beamte auf, ſeinen Wagen, Roman von Gerhard Ritter F Frankfurt a. M.(Tragiſches Geſchick eines jahrelang Arbeitsloſen.) Nachdem er jahrelang ar⸗ beitslos geweſen war, hatte der 38jährige Johann Wörn aus Biſchofsheim ſeit Montag wieder Arbeit in Frankfurt ge⸗ funden. Schon am zweiten Arbeitstag verunglückte Wörn da⸗ durch tödlich, daß er von einer ausrutſchenden Leiter fiel und einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Er ſtarb bald nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus. ** Hanau a. M.(Den Ortsgruppenleiter als Kunden angegeben)) Der in Offenbach a. M. an⸗ ſäſſige jüdiſche Textilwarenhändler Jakob Amdorn hatte früher u. a. auch in Neuenhaßlau im Kreiſe Gelnhauſen einen gewiſſen Kundenkreis. Im Oktober des vergangenen Jahres kam er noch einmal nach Neuenhaßlau und verſuchte, einer ehemaligen Kundin etwas zu verkaufen. Beim Be⸗ treten des Hauſes wurde ihm jedoch von einem gerade in der Stube weilenden Schreinermeiſter zugerufen, daß man keine Geſchäfte mehr mit ihm mache. Daraufhin gab der Jude zu verſtehen, man ſolle doch nicht ſo tun, denn ſelbſt der Orts⸗ gruppenleiter habe ihm gerade vorher Waren für 70 Mark abgekauft. Dieſe Ausſage, die ſich bei ihrer Nachprüfung als erfunden herausſtellte, brachte Amdorn eine Anklage ein, mit der ſich jetzt das Schöffengericht Hanau zu befaſſen hatte. Amdorn gab vor Gericht an, daß ihm der Ortsgruppenleiter ſeit dem Jahre 1929 nichts mehr abgekauft habe. Auch an dem fraglichen Oktobertag 1935 ſei ein Kauf nicht erfolgt. Den ihm zur Laſt gelegten Ausſpruch habe er überhaupt nicht getan. Er konnte jedoch durch die eidlichen Ausſagen der von ihm aufgeſuchten Frau und des damals anweſenden Schrei⸗ nermeiſters überführt werden. Das Gericht verurteilte Am— dorn wegen verleumderiſcher Beleidigung des Ortsgruppen⸗ leiters von Neuenhaßlau zu drei Wochen Gefängnis. ** Woldert(Weſterwald).(Sauhatz im Dorf.) Zwei Schwarzkittel, die anſcheinend kürzlich bei einer Treibjagd in Steimel durchgebrannt waren, ſtatteten der Gemeinde Woldert dieſer Tage einen unerwarteten Beſuch ab. Kaum waren die Ausreißer geſichtet, als auch ſchon das ganze Dorf auf den Beinen war und mit Miſtgabeln und Aexten die„Jagd“ losging. Während einer der Schwarzkittel ſich aus dem Staube machen konnte, lief ſich der andere in einem Hofraum feſt, wo ein Hagel von Schlä⸗ gen auf die dicke Schwarte niederpraſſelte. Aber auch dieſer Sau gelang es trotz ſtarker Erſchöpfung im letzten Augen⸗ blick durch die Flucht dem ihr zugedachten Schickſal zu ent⸗ rinnen, und die„tapferen Jäger“ hatten das Nachſehen. ** Bad Ems.(der neue Kurdirektor von Bad Ems.) Ueber die Nachfolge des bisherigen Kur⸗ direktors iſt nun entſchieden worden. Der neue Leiter des Bades Ems iſt der bisherige Kurdirektor des Nordſeebades Spiekeroog, Hammer. Direktor Hammer tritt ſein neues Amt am 15. Februar an. der quer über dem Bürgerſteig ſtehe, in die Garage zu fahren, — Der eben aus der Reparatur gekommene Wagen biete einen troſtloſen Anblick. Beide Hauptſcheiben lind zerſchlagen, die Scheinwerfer zertrümmert, die Kotflügel vollſtändig zer⸗ beult und der Kühler iſt eingedrückt. Wahrſcheinlich hatte Stettner bei ſeiner Rückkehr in der Betrunkenheit durch das verſchloſſene Gitter hindurchfahren wollen. Er entſchuldigt ſich bei dem Schupo und fährt den Wagen in die Garage. Nach dieſer Unterbrechung ſchläft er dann weiter bis in die Nach⸗ mittagsſtunden hinein. Mit ſchwerem Kopf erhebt er ſich und nimmt ein heißes Bad. Beim Ankleiden bemerkt er im Spie⸗ gel zwei ziemliche Kratzer auf ſeiner rechten Wange, ohne daß er jedoch dieſer Feſtſtellung eine weſentliche Bedeutung bei— mißt. Nach dem Bad ſetzt er ſich an den Schreibtiſch, um einen Brief an Hella zu ſchreiben, der zu einem erſchütternden Dokument menſchlicher Verzweiflung und Reue wird. Sein Charakter ſei nicht ſchlecht, ſchreibt er unter anderem, er ſei aur lückenhaft. Fünfundzwanzig Jugendjahre ohne eigenen Willen und dreizehn Jahre mit einem gefeſſelten Willen durchs Leben gehen zu müſſen, fördere die Entwicklung eines Charak- ters nicht. In ihm, dem Recht- und Heimatloſen, ſeien nun einmal alle Inſtinkte der Verteidigung beſonders ſtark entwickelt und aus einem ſolchen Inſtinkt heraus habe er wohl auch ſeine geſtrigen und vorgeſtrigen Handlungen ihr gegenüber begangen. In dem Brief bittet er Hella weiter, ihm zu glauben, daß er ſehr bemüht geweſen ſei, vor ſeinem Erſcheinen beim Moravius- ſchen Feſt ihr ſeine Lüge vom Tag vorher zu geſtehen und er⸗ innert ſie an ſeine Worte vor dem Autounfall in P., aus denen ſie ſchon damals eine ſolche Abſicht hätte heraushören können. — Als er nach Freimarken ſucht, um den Brief zu frankieren, muß er feſtſtellen, daß ihm ſeine Brieſtaſche fehlt. Wahrſchein⸗ lich war ſie ihm in der vergangenen Nacht in H. aus ſeinem Frack geſtohlen worden. Dieſer Verluſt iſt deshalb für ihn be⸗ ſonders peinlich, weil ſich zufällig ein Vertrag mit Moravius über die Nichtverwertung ſeiner Erfindung darin befindet. Mü⸗ digkeit und Niedergeſchlagenheit ſind aber ſo groß in ihm, daß er ſich nicht einmal darüber beſonders erregt. Irgendwo in ſeinem Schreibtiſch findet er ſchließlich noch eine Marke und macht ſich dann ſelbſt auf den Weg, um den Brief in den nächſten Poſtkaſten zu werfen. Bei ſeiner Rückkehr trifft er in der Diele ſeiner Wohnung auf zwei Herren, die ihn höflich de · grüßen und fragen, ob er„Herr Auguſt Stettner“ ſei.—„Ja, der bin ich“, antwortete er, wobei ſein Blick auf ſeine alte Haushälterin fällt, die ganz verſchüchtert im Hintergrund des Raumes ſteht und mit großen erſchrockenen Augen dem Ablauf der Szene folgt. Auf ſeine beſtätigende Antwort ſchlägt einer der Herren den Aufſchlag ſeines Jacketts zurück, wodurch die Erkennungsmarke der Kriminalpolizei ſichtbar wird. Für den Augenblick erſchrickt Stettner ſehr, faßt ſich jedoch ziemlich ſchnell wieder.„And——, fragt er nur, mit immer noch merkbarer Erregung in der Stimme.„Dürfen wir Sie bitten, uns zu folgen!“ entgegnen ihm die Beamten. Nach kurzem Zögern folgt er ohne Widerrede.— Widerſtand wäre ſinnlos! Für ihn den Staatenloſen iſt nun einmal in dem Begriff Valizei“ alle Macht der Melt verkörpert.— So ſchnell und bereitwillig fügt er ſich der Aufforderung der beiden, daß er ſogar darüber vergißt, ſich von ſeiner Haushälterin, der die Tränen in den Augen ſtehen, zu verabſchieden. Die alte Dame weiß nicht genau, um was es ſich hier handelt, aber ſie ahnt doch, daß ihr Brotgeber jetzt einen ſchweren Gang geht, und ſie hat das Gefühl, daß ſie ihn ſo bald nicht mehr wieder⸗ ehen wird, Unterwegs, in der Taxe, lehnt Stettner ſeinen Kopf an das ſchmutzige Tuchpolſter des Wagens, dabei follen ihm die Augen vor Ermattung zu. Während der ganzen Fahrt zum Polizeipräſidium hält er ſie geſchloſſen. Er iſt müde, ent⸗ ſetzlich müde.— Ob mich die beiden jetzt wohl beobachten wer⸗ den? denkt er. Sicherlich!— Was flüſtern ſie denn nur die ganze Zeit miteinander? Vor mir braucht ihr doch keine Ge⸗ heimniſſe zu haben, liebe Leute!—„3:1“ hört er da plötzlich ganz deutlich die Stimme des einen. Richtig, fällt ihm ein, heute war ja der große deutſch-italieniſche Fußballkampf in München! 3:1— ſo, ſo— ſehr intereſſant! Fußballſpiel— Italien—Deutſchland— 311, ſchwirrt es durch ſeinen Kopf.— Habe ich denn jetzt an gar nichts anderes zu denken, wie an ein Fußballſpiel, meint er. (Fortſetzung folgt.) Ii lt Int am um And rolle 100 Amt de) n widelt deine augen. daß et dabius⸗ nd er⸗ denen jönnen lieren, ſſchein⸗ einen hn be⸗ radius Mi , daß o in E und n den et in ic de „, e alle id des Wlauf einer ich die „ Marburg.(Gefängnis für Mißhandlung der Ehefrau!) Ein hieſiger junger Ehemann war zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er ſeine nach ſchwerer Krankheit kaum aus der Klinik entlaſſene Frau im Verlaufe eines Wortwechſels ſchwer mißhandelte. Die Be⸗ rufung des Verurteilten vor der Strafkammer zielte darauf Ain, die Gefängnisſtrafe in eine Geldſtrafe umzuwandeln. Das Gericht war jedoch der Anſicht, daß Roheiten, wie ſie ſich der Angeklagte einer ſchwachen und kränklichen Frau ge- genüber zuſchulden kommen ließ, nur durch eine Freiheits- ſtrafe geſühnt werden könnten, insbeſondere, da es der rabiate Ehemann mit der ehelichen Treue nicht ſo genau nahm. Die Berufung wurde daher verworfen. Diez.(Ein Fahnenträger im Feldzug 1870/71 wird 90 Jahre alt.) Am 12. Februar feierte der Altveteran Philipp Michel in Diez, der einzige in Diez noch lebende Veteran des Krieges 1870/1, ſeinen 90. Geburtstag. Der Altersjubilar hat an den Schlachten dei Wörth und Sedan und an der Belagerung von Paris als Fahnenträger des 2. Bataillons des Naſſauiſchen In⸗ fanterie Regiments 87 teilgenommen und wurde mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Die Kaiſerproklamation in Verſailles erlebte er ebenfalls mit, wie er auch den Einzug in Paris mitmachte. Der alte Krieger erfreut ſich noch guter Geſundheit und nimmt am Gegenwartsgeſchehen leb— haften Anteil. Beſondere Freude machte ihm im letzten Jahr das Wiedererſtehen der Wehrmacht. Kaſſel.(Betrügereien ſerienweiſe.) Der an— geklagte Kaufmann Walter Ringelhann, der ſeit dem Juli des Vorjahres in Unterſuchungshaft ſitzt, zählt noch keine 0 Jahre, iſt aber bereits vorbeſtraft. Seit dem Sommer 1934 bis zum Sommer 1935 wurde er 13mal zum Offen⸗ barungseid, den er ſchon 1929 ablegte, geladen, fünfzehn Ver⸗ fahren haben ſeit 1929 gegen ihn geſchwebt. Wenn ein Ge⸗ ſchäftsmann ohne eigenes Verſchulden in ſchwierige Verhält⸗ niſſe gerät, ſo iſt das gewiß für ihn ein Unglück und keine Schande, dieſer Angeklagte aber hat die Möbelfabriken, die ihn belieferten, in ganz bedenkenloſer Weiſe betrogen, ebenſo hat er ſeine Kunden hinters Licht geführt und Wechſel präſen⸗ tieren laſſen, obwohl die Kunden die Beträge vorzeitig be⸗ zahlt hatten, um die Akzepte zurückzubekommen. Sogar ge⸗ pfändete Möbel gab er„leihweiſe“ ab. Das Schöffengericht veturteilte ihn wegen Vollſtreckungsvereitelung und Siegel⸗ bruchs, wegen fortgeſetzten Betrugs, wegen eines weiteren Falles des Betrugs und Untreue in Tateinheit mit Unter⸗ ſchlagung in zwei Fällen zu einer Geſamtſtrafe von 2 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrenrechtsverluſt. Außerdem wurde ihm für 5 Jahre die Ausübung des Berufs als Möbelhändler oder als verantwortlicher Leiter in einer anderen Branche unterſagt. Die Unterſuchungshaft wurde nur zum Teil an⸗ gerechnet. * Kaſſel.(Kohlenorydgas ein geatmet.) Ein junger Mann, der in einem Neubau tätig war, wurde von ſeinen Arbeitskameraden bewußtlos aufgefunden. Sofort vor⸗ genommene Wiederbelebungsverſuche hatten Erfolg. Wie ſich herausſtellte, hatte der Bedauernswerte Kohlenoxydgaſe ein⸗ geatmet, die einem Koksofen entwichen waren. Stockſtadt.(Jetzt auch Schälgurken.) In einer Verſammlung der Bezugs- und Abſatzgenoſſenſchaft wurde über die Gurkenanbaufläche geſprochen. In dieſem Jahr ſollen zum erſtenmal auch Schälgurken angebaut werden. Ober-Ramſtadt.(Abgewieſene Forderung.) Der Landwirt Peter Wilhelm hatte gegen die Gemeinde wegen Aufwertung des Einkaufs⸗ und Einzugsgelds als Ortsbürger Klage erhoben. Der Verwaltungsgerichtshof gob das Urteil des Provinzialausſchuſſes auf und wies die Forderung der Gemeinde auf Aufwertung ab. Mainz.(Motorradfahrer fährt auf einen Straßenbahnzug.) Am Bahnhof in Mainz ⸗Kaſtel kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem von Koſt⸗ heim kommenden Straßenbahnwagen und einem in entge⸗ gengeſetzter Richtung fahrenden Motorradfahrer mit So— ziusfahrerin. Der Motorradfahrer rannte beim Ueber⸗ queren der Straßenbahngleiſe in ſchräger Richtung gegen die Stirnſeite des Straßenbahnwagens, ſo daß er und ſeine Mitfahrerin vom Kraftrad geſchleudert und erheblich ver⸗ letzt wurden. Sie mußten beide dem Städtiſchen Kranken⸗ haus zugeführt werden. Nach den Feſtſtellungen trifft das Straßenbahnperſonal keine Schuld. Mainz.(Gefährliche Meſſerſtechere i.) In der Nacht verurſachten vier hieſige bekannte Raufbolde eine Schlägerei auf der Großen Bleiche, bei der das Meſſer eine Rolle ſpielte. Ein Mann erhielt einen Stich in die Hüfte und mußte in ſchwerverletztem Zuſtand dem Kran— kenhaus zugeführt werden. Die Täter kamen in Haft. Gießen.(Kriegsveteran 90 Jahre alt.) In Harbach kann am heutigen Mittwoch der Altveteran und Mitkämpfer von 1870/71, Philipp Möbus, im Kreiſe von vier Töchtern, neun Enkeln und 16 Urenkeln in voller Friſche ſeinen 90. Geburtstag begehen.— In Ruppertburg Kreis Schotten) vollendet Frau Eliſe Högy am nächſten Montag ihr 90. Lebensjahr. Aus Mannheim Mannheim, 12. Februar. Johann⸗Strauß⸗Abend. Für den am 16. Februar im Triedrichspark ſtattfindenden Johann⸗Strauß⸗Abend der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater herrſcht lebhaftes Intereſſe. Eine Anzahl der ſchönſten Walzer des Meiſters zowie Lieder und Duette aus den Operetten gelangen dabei zum Vortrag.— Karten ſind in allen Muſikalienhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule A 1, 3(Telefon 34051) zu volkstümlichen Preiſen erhältlich. O Vorſtellungsänderung im Nationaltheater. Mit Rück⸗ icht auf die für Mittwoch abend in Mannheim angeſetzten Trauerfeiern für den Landesleiter Wilhelm Guſtloff wurde die Neuinſzenierung von„Charleys Tante“ auf Donnerstag, den 20. Februar, verſchoben. „Anbekannte Barockmaler in Deutſchland“. Am Don⸗ nerstag, den 13. und Freitag, den 14. ds. Mts., pünktlich 20.15 Uhr, ſpricht der Direktor der Wiesbadener Kunſtſamm⸗ zung, Profeſſor Dr. Hermann Voß, über:„Unbekannte Barodmaler in Deutſchland“. Anſchließend an Adam Els⸗ eimer, von dem vor Weihnachten in einem beſonderen Vortrage die Rede war, ſollen Bilder von Malern wie Jo⸗ Zann Liß, J. H. Schönfeld, J. C. Loth, Johann Heis und Daniel Saiter gezeigt werden, Künſtler, die ſehr zu Unrecht ſaſt gänzlich in Vergeſſenheit geraten ſind. Sehr viele Bilder werden überhaupt zum erſten Male öffentlich gewürdigt wer⸗ den. Dabei wird von den künſtleriſchen Strömungen und Schulen die Rede ſein, die für die Deutſchen des italieniſchen W erheblicherer Bedeutung waren, als allgemein be⸗ annt iſt. U Sechs Monate Gefängnis für Konkursvergehen. We⸗ gen Konkursvergehens ſprach die Große Strafkammer gegen den 206 Jahre alten Fritz Kohlborn aus Edenkoben eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten aus. Mit 220 Mark Kapital übernahm der Angeklagte anfangs Januar das Ge⸗ ſchäft der Firma Rudolf Landes in Mannheim, und ſchon nach einem halben Jahre war es mit 10000 Mark ver⸗ ſchuldet, ſo daß mangels Maſſe kein Konkursverfahren er⸗ öffnet werden konnte. Ohne Ueberlegung gewährte er dem früheren Inhaber 7 Prozent für die Ueberlaſſung des Ge— ſchäftes, der Reiſende bekam 10 Prozent, es wurden Aulos gekauft und wieder verkauft und dazu kam noch, als Haupk⸗ gegenſtand der Anklage, ein übertriebener Aufwand und nachläſſige Führung des Geſchäftes. Zwei weitere Anklage⸗ punkte betrafen die Nichtabführung von Einnahmen aus 97780 Eigentumsvorbehalt gekauften Möbeln und zweier Autos. U Heiratsſchwindler gefaßt. Seit 22. Januar 1936 be⸗ findet ſich im Bezirksgefängmis hier ein Heiratsſchwindler in Haft, der ſich vornehmlich an Hausangeſtellte heranmachle, denen gegenüber er ſich als ledig ausgab und denen er das Heiraten verſprach. Dabei ließ er ſich größere und kleinere Geldbeträge geben. Er gab ſich als Fritz Böhringer, Fritz Dauth und Fritz Hofmann aus. Es iſt anzunehmen, daß der Täter noch mehr Mädchen auf die geſchilderte Art betrogen hat. Dieſe werden gebeten, ſich bei der Kriminalpolizei Mannheim, L 6, 1(Zimmer 5), Fernſprecher 35 851, zu melden. Zeugen geſucht. Am 4. Februar 1936, etwa um 22.30 Uhr, wurde auf der Landſtraße Doſſenheim Ladenburg, 3.5 Kilometer vor Ladenburg, ein Radfahrer von einem Motorradfahrer angefahren und ſchwer verletzt. Als Zeu⸗ gen für dieſen Unfall und für das Verhalten des Kraftrad⸗ fahrers kommen in Betracht: 1. Ein Autofahrer, angeblich aus Mannheim⸗Feudenheim, der auf der Polizeiwache Laden⸗ burg gegen 23 Uhr von dem Anfall Meldung machte. Es handelt ſich bei dieſem Wagen um einen kleinen zweiſitzigen Perſonenwagen mit grauem Anſtrich. 2. Ein Radfahrer, ſowie ein Motorradfahrer, die nach Ausſagen des mutmaß⸗ lichen Täters kurz nach dem Unfall an der Unfallſtelle vor⸗ beikamen und den Verletzten liegen ſahen. 3. Ein Autofahrer, vermutlich aus Heidelberg, der den Verletzten auf die Polizei⸗ wache in Doſſenheim verbrachte. Die obengenannten, jetzt noch unbekannten wichtigen Zeugen werden gebeten, ihre An⸗ ſchrift ſchleunigſt der nächſten Polizei- bezw. Gendarmerie⸗ ſtation, oder der Staatsanwaltſchaft, Abteilung IV, Mann⸗ heim, bekannt zu geben. Landesverband Baden des Waffenringes der Deutſchen Schweren Artillerie. Das diesjährige Treffen aller im Landesverband und Bund des ehemaligen Badiſchen Fußartillerie-Regiments Nr. 14 vereinigten Schwerartilleriſten findet acht Tage vor Pfing⸗ ſten, am 23. und 24. Mai in Raſtatt, der ſchönen Stamm⸗ garniſon des Regiments, ſtatt. Die Vorbereitung der Veran— ſtaltung liegt in den Händen der Bezirksgruppe Raſtatt. Alle in Baden und den Nachbargauen wohnenden ehemaligen Fuß⸗ artilleriſten ſind willkommen und herzlich eingeladen. * (. Pforzheim.(Es wird nicht lange gefackelt.) Ein 22jähriger Burſche, der in der Trunkenheit in einer Wirtſchaft einem anderen Mann mehrmals ins Geſicht ſchlug, erhielt im Schnellverfahren vier Tage Haft. die er ſofort ab⸗ ſitzen muß. Der Palmengarten an Zeichen der Olympiade Das„lebende Schauhaus der Natur“ im Winter. Frankfurt a. M. Mancher Beſucher des Frankfur— ter Palmengartens, der dieſe herrliche„lebende Schau der Natur“ nur von Beſichtigungen zur Frühjahr-, Sommers— oder Herbſtzeit her kennt, iſt wohl geneigt, zu glauben, daß die wundervolle Anlage nun ihren„Winterſchlaf“ hält. Doch weit gefehlt! So, wie die Natur niemals einen Still- ſtand kennt, herrſcht auch jetzt hier im Palmengarten eine emſige Tätigkeit. Schon im Verſuchs- und Aufzuchtsgarten fing es Ende Januar beiſpielsweiſe an zu blühen, und nun löſt eine Blüte die andere ab, bis wieder im Dezember der Winter ſeinen Einzug hält. Im Gewächshaus der Auf zuchtsgärtnerei beſchäftigt man ſich bereits mit den Vor— arbeiten für das große diesjährige Blumenbeet, das dies mal eine großzügige Werbung für die Olympiade bilden ſoll. Auf einem Raum von 34 mal 2,5 Meter wird das Teppichbeet, das die Olympiaglocke zeigt, die fünf farbigen Ringe und die Schrift„Ich rufe die Jugend der Welt“ und „Olympiſche Spiele 1936“ trägt, insgeſamt 6500 Pflanzen beanſpruchen. Dabei iſt es wohl nicht einfach, die Farben blau. gelb, ſchwarz, grün und rot in Pflanzen, die zu glei⸗ cher Zeit blühen, herauszubekommen. Bis zur großen Reichsnährſtandsſchau im Mai dieſes Jahres ſoll dieſes Rieſenbeet den Palmengarten ſchmücken. Auch ein kleines Lehrgärtchen volkskundlicher Heilkräuter ſoll zur Reichs- nährſtandsſchau angelegt werden. Intereſſant dürfte auch ſein, daß in dem großen Auf⸗ zuchtsgarten in einem einzigen Jahre durchſchnittlich 60—80 000 Pflanzen, meiſt Neuheiten, für den eigenen Gebrauch gezogen werden. Das Orchideen⸗Schauhaus ſtellt mit ſeinen herrlichen Blumen einen Wert von rund 80 000 Mark dar und bildet ſo eine einzigartige und koſtbare Schau. Und wer gar Luſt hat, jetzt ſchon den Frühling zu er. leben, der geht zum„Deutſchen Frühlingseckchen“, wo be⸗ reits duftend und oſtereibunt die Schneeglöckchen, Primeln, Krokuſſe, Tulpen, Narziſſen und Hyazinten zu blühen be⸗ ginnen. So wird er ſich am beſten davon überzeugen kön⸗ nen, daß der Palmengarten keinen Winterſchlaf kennt. Geldſtrafe für den König von Preußen Ein Prozeß vor 25 Jahren, der großes Aufſehen ertegte. Wiesbaden, 12. Febr. In Wiesbaden wirkte im Jahre 1911 der Opernſänger Braun an der Hofoper. An einem dienſtfreien Tag fuhr er einmal nach Mainz, um dort einer Walküre-Aufführung als Zuhörer beizuwohnen. Im Theater wurde ihm mitgeleilt, daß der Wotandarſteller plötz⸗ lich erkrankt ſei. Braun wollte die Vorſtellung retten und erbot ſich darum kurz entſchloſſen, die Rolle ſeines Kollegen zu übernehmen. Eine Honorierung lehnte er jedoch ab. Dieſes kollegiale Verhalten fand bei den hohen Herren der Wies⸗ badener Intendanz keine Anerkennung. Im Gegenteil, Braun wurde in eine Ordnungsſtrafe genommen, denn er durfte gemäß dem Hausgeſetz die Stadt Wiesbaden nicht verlaſſen. Für ſeinen Ausflug und die Wotandarſtellung ſollte er nun mit 10 Mark büßen. Aber der Opernſänger beſatz Zivilkourage und es er— regte ungeheures Aufſehen, als Braun gegen den König von Preußen als Eigentümer der Hofoper klagte. Er ver⸗ langte die Aufhebung der Geldſtrafe. In der Verhandlung vor dem Geheimen Juſtizrat in Berlin wies der Rechtsanwalt Die Geheime Staatspolizei Neufaſſung des Geſetzes.. 1 7 In der preußiſchen Geſetzesſammlung vom 12. Februar 1936 werden ein Geſetz über die Geheime Staatspolizei und eine hierzu erlaſſene Ausführungsverordnung veröf⸗ fentlicht. Die Bedeutung dieſer Vorſchriften liegt zunächſt darin, daß in ihnen die Beſtimmungen über den Aufbau und die Tätigkeit der Geheimen Staatspolizei in Preußen zuſammengefaßt und neu formuliert worden ſind. Der Inſtanzenzug der Geheimen Staatspolizei wird klar feſtgelegt. Gegenüber der Juſtiz wird die von der Geheimen Staatspolizei ſchon heute eingehaltene Grenze von neuem verankert, indem beſtimmt wird, daß die Zu⸗ ſtändigkeit der Organe der ordentlichen Rechtspflege unbe⸗ rührt bleibt. Zur allgemeinen Verwaltung wird eine engere Verbindung mit der Geheimen Staats- polizei hergeſtellt, die im übrigen als ſelbſtändiger Zweig der inneren Verwaltung beſtehen bleibt. Die Ober? und Regierungspräſidenten ſind an die Weiſungen des Geheimen Staatspolizeiamtes gebunden. Sie werden aber andererſeits über die ſtaatspolizeilichen Vorgänge in ihren Amtsbezirken laufend unterrichtet und können den ihnen unterſtellten Behörden der Geheimen Staatspolizei Weiſungen geben. Mit dieſer Regelung wird ſichergeſtellt, daß die Schlagkraft der Geheimen Staatspolizei unverſehrt bleibt und daß eine ſachdienliche enge Zuſammenarbeit mit den übrigen Behörden gewährleiſtet iſt. C y y0é v des Sängers auf die prinzipielle Bedeutung des Falles und die Unzulänglichkeit jener Beſtimmung im Hausgeſetz hin, die eine unwürdige Einſchränkung der perſönlichen Freiheit darſtelle. Eine ſolche Vorſchrift, die das Aufenthaltsrecht eines Arbeitnehmers in dieſer Weiſe beſchränke, ſer einzig da⸗ ſtehend und im modernen ſozialen Leben unhaltbar. Die hohen Richter fällten einen Entſcheid, der dem Volksempfinden entſprach. Sie hoben die Ordnungsſtrafe gegen den Opern⸗ ſänger auf und verurteilten den König von Preußen, ein⸗ gedenk des Grundſatzes, daß vor Gericht alle Menſchen gleich ſind, zur Zahlung von 10 Mark Geldſtrafe. Finanzgebote für die Gemeinden Rücklagenbildung und zuſätzliche Schuldentilgung. Der Reichs- und preußiſche Innenminiſter hat zugleich im Namen des Finanzminiſters umfangreiche Richtlinien für die Haushaltsführung der Gemeinden und Gemeinde— verbände in Preußen im Jahre 1936 erlaſſen. Er weiſt dar⸗ auf hin, daß die Geſundu ng der Gemeindefinanzen im ablaufenden Rechnungsjahr 1935 weitere Fortſchritte gemacht und die Zahl der Gemeinden mit ausgeglichenem Haushalt erfreulich zugenommen habe. Dies dürfe aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß no chſehr viele Ge⸗ meinden erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden haben, und eine noch größere Anzahl von einer nachhaltigen Sicherung der Haushaltslage noch weit ent— fernt iſt. Die für 1935 aufgeſtellten Grundſätze müßten da⸗ her auch für das neue Rechnungsjahr Anwendung finden. Das ſei umſo nötiger, als die geſamte öffentliche Finanzwirtſchaft immer mehr als Einheit geſehen und behandelt werden müſſe. Deshalb müſſe ſie auch immer ſtärker auf die zentralen Aufgaben eingeſtellt werden, die im Vordergrund des großen nationalen Aufbauwerks des Führers ſtehen. Für die Gemeinden folge daraus ganz all⸗ gemein auch weiterhin der Zwang zu äußerſter Sparſamkeit. Ausgabenerhöhungen ſeien grundſätzlich zu vermeiden. Nur durch eiſerne Sparſamkeit auch bei kleinen Ausgabenanſätzen ſei der Haushaltsausgleich und darüber hinaus eine dauerhafte Sicherung zu erreichen. In übrigen ſei für alle Gemeinden im Rechnungsjahr 1936 das oberſte finanzpolitiſche Gebot: Rü ckla genbil⸗ dung und zuſätzliche Schuldentilgung. Es müſſe Ehrenpflicht der Gemeinden ſein, durch weitgehenden Verzicht auf Inanſpruchnahme neuer und durch verſtärkte Rückzahlung alter Kredite die Ziele der Reichsführung wirkſam zu fördern, um den Kapital- und Geldmarkt für die durch den Aufbau unſerer Wehrmacht bedingten erhöh⸗ ten Anforderungen freizumachen und zu ſtärken. Die Anſammlung von Rücklagen ſei umfo dringlicher, als die Gemeinden in den nächſten Jahren nicht damit rechnen können, die für Erneuerungen und Erweiterungen benötigten Mittel dem Kapital⸗ markt zu entnehmne. Kreditanträge der Gemeinden würden daher nur noch in den ſeltenſten Fällen genehmigt werden. Steuern, Gebühren und Beiträge ſollen arundſätz⸗ lich erſt dann geſenkt werden, wenn die Rücklagen in der erforderlichen Höhe gebildet ſind. Soweit ausrei⸗ chende Rücklagen vorhanden ſind, ſollen die dann noch ver⸗ fügbaren Mittel im weiteſten Umfange zur zuſätzlichen Schuldentilgung eingeſetzt werden. Nach den bisherigen Er⸗ gebniſſen der Reichsſchuldenſtatiſtik ſei zwar 1935 das Anwachſen der gemeindlichen Verſchul⸗ dung endlich zum Stillſtand gekommen, die Geſamtverſchuldung der Gemeinden ſei je⸗ doch mit 11.8 Milliarden Mark ſo groß, daß ein Stillſtand nicht genüge, ſondern unbedingt eine fühlbare Verminde⸗ rung des Geſamtſchuldenſtandes eintreten müſſe. Dies liege im Intereſſe unſerer geſamten öffentlichen Wirtſchaft. Die Vermehrung der Schuldenlaſt, zu der das Reich in Durch— führung des Wehrmachtaufbaues genötigt ſei, müſſe durch weſentliche Verminderung der gemeindlichen Verſchuldung möglichſt ausgeglichen werden. Aus der Welt des Wiſſens Berlin beſitzt rund 8000 Straßen, die eine Länge von 4340 Kilometern haben. Dies übertrifft die Entfernung von Berlin—London um mehr als das Vierfache und entſpricht etwa dem neunten Teil des Erdumfanges am Aequator. Ein rüſtiger Fußgänger müßte bei einer täglichen Marſch⸗ leiſtung von 40 Kilometern hundert Tage lang marſchieren, um dieſe Entfernung zurückzulegen. Der Leuchtturm auf der Inſel Pharos in der Bucht von Alexandria, der vor 2000 Jahren errichtet wurde, gehört zu den ſieben Weltwundern; das Licht, das durch rieſige Feuer erzeugt wurde, war 60 Kilometer weit auf See ſichtbar. Das höchſt gelegene Kriegerdenkmal in Deutſchland be⸗ findet ſich auf dem Grünten im Allgäu; es iſt das Jäger⸗ denkmal, das 1700 Meter hoch liegt. Die Venus hat nach den neueſten Meſſungen einen Durchmeſſer von 12 300 Kilometer gegenüber dem Erd⸗ durchmeſſer von 12 750 Kilometer. Nach den Schätzungen iſt jede 10 000. Perſon rauſch⸗ aiftſüchtig. ———U)——— —— P pp — —— wegung haben erfahren, was unter dieſer„proletariſchen 5 8 In den Jahren des Kampfes der nationalſozia— liſtiſchen Bewegung um die Macht, haben wir im eigenen Volt dieſe Methoden der Verhetzung kennengelernt: Tag für Tag wurde in der marxiſtiſchen und jüdiſchen Preſſe eine ſyſtematiſche Hetze gegen den Nationalſozia lismus und gegen die einzelnen Vertreter unſerer Weltanſchauung betrieben. Mit vollem Namen und voller Adreſſe, möglichſt mit der Anſchrift des Ar— beitgebers und dem Namen des Betriebes, in dem er be⸗ ſchäftigt war, wurde der einzelne SA.-Mann in den Zei tungen des Klaſſenhaſſes genannt und zugleich die übelſten Verleumdungen über ihn verbreitet. Dieſe Art der Namensnennung ſollte der„proletariſchen Abwehr“ dienen. Tauſende von SA.-Männern, die bei ihrer Heimkehr heim tückiſch in der Haustür überfallen, die bis an die Stätte ihrer Arbeit vom marxiſtiſchen Terror verfolgt wurden, hunderte gefallener Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ NS. 0 Abwehr“ zu verſtehen war. Niemand war ſich im Zweifel, wo die intellektuellen Urheber dieſer Ueber⸗ fälle und Mordtaten zu buchen waren. Die ſyſtematiſche Hetzarbeit, deren Folgen wir in einem Jahrzehnt des innerpolitiſchen Kampfes faſt täglich zu ſpüren bekamen, iſt heute durch die Tätigkeit der Emigranten und der jüdiſchen Greuelpropaganda ins Ausland getragen worden. Wilhelm Guſtloff iſt das Opfer dieſer Hetze. Trauerfeier für Wilhelm Huſtloff im Ratsbeller Es war eine ſtille und ergreifende Gedenkfeier, die die NSDAP. mit ihren Gliederungen und den Formationen und Kreiſen der Bevölkerung dem von Judenhand ermordeten Wilhelm Guſtlhoff am geſtrigen Abend im Ratskellerſaal widmete. Ein feierlicher Ernſt lag über den Verſammelten, die gekommen waren, um zu bezeugen, daß auch hier für den Toten, der in der Schweiz für Deutſchland unter ſeinen Landsleuten gewirkt hat, und auf deren Boden er für Deutſch⸗ land als Opfer ſeiner Treue ſtarb, der Schmerz über die ſchmähliche Mordtat und den Verluſt eines aufrechten deutſchen Volksgenoſſen gefühlt wird. Von ſolchem Ernſt getragen war der Einzug der umflorten Fahnen in den in würdigem Trauerſchmuck liegenden Saal, ernſt war die ſchlichte Feier, der die Uebertragung der Führerrede anläß⸗ lich der Trauerfeierlichkeiten in Schwerin vorausging.(Wir geben die Rede an anderer Stelle in heutiger Ausgabe wie— der.) Auf der Bühne nahmen die Fahnen der Bewegung 8 u Fah eweguns Aufſtellung, nach einem erhebenden Choral, vom Orcheſter der Freiwilligen Feuerwehr geſpielt, ergriff Orts- gruppenleiter Franzke das Wort zu einer kurzen Ge⸗ denkrede. Ortsgruppenleiter Franzke ſpricht: Parteigenoſſen! Volksgenoſſinnen! Volksgenoſſen! Der Führer ſchreibt in ſeinem Buch„Mein Kampf“: „Meine Freunde! Nichts, was groß iſt auf dieſer Welt, iſt den Menſchen geſchenkt worden, alles mußte ſchwer erkämpft werden. Auch die Bewegung eines Volkes wird nicht leicht zur Wirklichkeit, auch ſie muß alles erringen. Wir wollen nichts erobern für uns, ſondern alles für Deutſchland; denn wir ſind vergänglich, Deutſch⸗ land aber muß leben!“ Parteigenoſſen! Volksgenoſſen! Ganz Deutſchland trauert um den Landesgruppenleiter der NSDAP. in der Schweiz, Pg. Wilhelm Guſtloff. Aber nicht nur Deutſchland, die ganze Welt trauert um den Gefallenen. Denn wir wiſſen, daß Pg. Guſtloff in der Schweiz, in dem Land, in dem er lebte, ſehr geſchätzt war. Und nun erdreiſtete ſich ein Jude, unſeren Partei- und Volksgenoſſen, der weiter nichts tat, nur ſein Vaterland im Ausland verteidigte, der es als ſeine Pflicht anſah, Deutſcher im Auslande zu ſein und dem Führer geſchworen hatte, ihm treu zu ſein bis in den Tod, meuchlings zu ermorden. Die ab⸗ ſcheuliche Tat hat bewieſen, daß auch das Ausland mehr und mehr zu der Erkenntnis gelangt, daß die Drahtzieher ihr verbrecheriſches Werk ſelbſt ausführen müſſen. Volksgenoſſen! Der Führer hat es geſagt, und wir wiſſen es von früher her, daß es nur arme Menſchen ſind, die uns in der Kampfzeit bekämpft haben, verführte Menſchen, ver⸗ lockt durch das Großkapital. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede kam der Redner auf die Urheber des Attentats zu ſprechen. Das Weltjudentum wollte mit den Schüſſen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland treffen. Dieſer Angriff hat ſeinen Zweck verfehlt. Wenn einer fällt, werden zehn andere einſpringen für ihn. Jeder Parteigenoſſe wird ſich den Mord zur Mahnung dienen laſſen, nur feſter für die Partei und deren Programm einzuſtehen und zu kämpfen. Parteigenoſſen! Wir wollen uns an Guſtloff ein Vorbild nehmen und dem Führer geloben, ihmetreu zu ſein bis in den Tod, damit es auch von uns einſtens heißt: Er hat ſeine Pflicht getan! Auf die Worte:„Wir gedenken des Toten!“ ſenkten ſich die Fahnen und feierlich klang das Lied vom guten Ka⸗ meraden durch den Saal. Nach dieſem Gedenken für den Die gleichen Mittel der Hetze Und wiederum beſteht kein Zweifel, wo die intellektuellen Urheber dieſes Mordes zu ſuchen ſind, auch wenn die Schul digen mit krampfhaften Bemühungen die Parole„nicht der Mörder, ſondern der Ermordete iſt ſchuldig“, Tag für Tag in ihren Zeitungen verkünden. Die Hetzmethoden des Judentums im Kampf gegen den Nationalſozialismus ſind die gleichen geblieben, auch im innerpolitiſchen Kampf des Reiches oder in der Emigra tion. Die ſchamloſe Hetze hört nicht auf, trotz des Opfers, das ſie gefordert hat. Wie einſt jeder Mordtat an einem SA.⸗Mann am nächſten Tag die Nennung neuer Namen mit genauer Wohnungsangabe folgte, ſo verſucht auch jetzt die jüdiſche Emigrantenpreſſe in einem Atemzug mit den Nachrichten über den Tod und die Beiſetzung Guſtloffs eine neue Hetze gegen andere deutſche Menſchen unter genaueſter Angabe der perſönlichen Verhältniſſe zu entfalten. An der Spitze ſteht natürlich Herr Georg Bernhard mit ſeinem „Pariſer Tageblatt“. Jeder anſtändige Deutſche, der heute im Ausland lebt, iſt geſchworener Nationalſozialiſt und ſieht ſeine Aufgabe darin, durch ſein perſönliches Verhalten dem Verſtänd⸗ nis und dem Frieden zwiſchen den Völkern zu dienen. Jene jüdiſchen Hetzer aber kennen nur ein Be— mühen, Zwietracht und Ha ß wie einſt zwiſchen deut— ſchen Menſchen, ſo heute z wiſchen den Nationen zu ſäen. und Reaktion erſchoſſen, marſchier'n im Geiſt in unſer'n Reihen mit! Die Trauerkundgebung war beendet. Ehren wir in dem Toten einen der Großen unſeres Volkes, der an die Seite der Blutzeugen der Bewegung getreten iſt und der nun mit ihnen die ewige Wache hält über Deutſchland und über die Reinheit nationalſozialiſtiſchen Wollens. Volksgenojjen! Volksgenoßinnen! Bejucht die heutige Parteikunbgebung im Aatskeller“ Lokale Nachrichten Viernheim, den 13. Februar 1936 Denkſpruch. Was du als wahr erkannt, verkünd' es ohne Zagen. Nur trachte Wahrheit ſtets mit mildem Wort zu ſagen. 1 Ben tote olppœat ö Auf einmal klingelte das Telefon, und die liebliche Stimme eines Telefonfräuleins flüſterte mir leider war, wie geſagt, ein längerer Draht zwiſchen uns ins Ohr, ich ſolle nicht vergeſſen, die Telefonrechnung zu bezahlen. Bis morgen 13 Uhr ſei Zeit. Wenn ich es noch nicht getan hätte... Ich ſchwor bei meinem Barte, ich würde es tun. Und ich tat es. Wenn es auch ſchwer fiel. Der Umfang meines Geldbeutels nahm zwar nicht unbeträchtlich ab, da⸗ für ſtieg mein Selbſtgefühl zuſehends bei jedem Schritte, der mich zu meiner Wohnung und dem ſo oft verfluchten und doch unentbehrlichen kleinen ſchwarzen Monſtrum mit der Hör- gabel näherbrachte. Angekommen, ging ich nein, bei wür⸗ digen Begebenheiten ſchreitet man J ich ſchritt alſo zu dem wie: na, der Stärkere war ich alſo doch, und hob den Hörer ab. Stille. Eiſige, totenähnliche Stille. Es wurde mir unheimlich zumute. Ich legte noch einmal auf hob wieder ab. Der Erfolg war der gleiche. Bezahlt iſt, alſo muß eine Störung vorliegen. Denen werde ich aber Beſcheid ſagen! In den Mantel geſprungen, den Hut über die ſteil zu Berge ſtehenden Haare geſtülpt und los wie eins. Am nächſten Apparat gegenüber hatte ich eine kurze, aber inhaltsſchwere Ausſprache mit der Dame von der Störungsſtelle. Sie ſchwor mir bei heiligen Eiden, ſofort Nachricht zu geben, was vorläge. Zehn Minuten ſpäter gibt der Teufelskaſten in meiner Wohnung wieder jämmerlich klingende Rufzeichen von ſich. „Ja?“„Was geſperrt?“ Na hören Sie mal an! Die Quittung Ihrer Buchungsſtelle liegt vor mir. Ich denke gar nicht daran...“ Dann wurde die Unterhaltung derart, daß es durchaus unſchicklich wäre, ſie ſchwarz auf weiß der Nachwelt zu übermitteln. Außerdem hätten die Herren gleich ein Gerichtsprotokoll. Wütend beſtieg ich mein Bett, daß die Federn nur ſo krachten, zog die Decke über beide Ohren und ſchlief den Schlaf des zu Unrecht Verfolgten. Der erſte Gang am nächſten Morgen war zum Telefon. Tut⸗tut⸗tut. Gott ſei Dank! Der Kaſten tat wieder ſeine Dienſte, die Quaſſelſtrippe funktionierte wie immer. Eine Lehre hatte ich aber aus dem Zwiſchenfall gezogen: Mit kleinen Kaſten, murmelte zu mir ſelbſt etwas Aehnliches! *„„ n r N 05 e de e ee eee ee Der vierte Fünjhunderter Dieſes Jahr geht's Schlag auf Schlag. Kaum acht Tage ſind vorüber ſeit der letzte Fünfhunderter in der Breiten Straße in Mannheim gezogen wurde. Vor wenigen Tagen war in Ludwigshafen ein SA.-Mann, der ſeinen letzten Fünfziger für ein Winterhilfslos opferte, glücklicher Ge— winner von fünfhundert Mark und nun fiel vorgeſtern abend ſchon wieder in der Oſtſtadt ein Gewinn in dieſer Höhe. Vier Männer und eine Dame waren die Glücklichen, die, nachdem ſie einem Losmann den Reſtbeſtand von 30 Loſen abgekauft hatten, darunter das Glückslos vorfinden. Darum ſoll man nie verzagen, wenn das erſte der ge— zogenen Loſe nicht gleich ein Gewinn iſt und auch nie ver⸗ geſſen, daß uns auch beim Ziehen einer Niete das erhebende Bewußtſein tröſten muß, ein Scherflein zur Linderung der Not des Winters beigetragen zu haben. Loſekaſten ſteht in der Buchhandlung Hof⸗ mann bereit. * Die Auszahlung bei der hieſigen Nebenſtelle der Ortskrankenkaſſe Heppenheim findet vor erſt nicht mehr Samstags, ſondern ſchon am Freitag ſtatt. Alſo morgen iſt Auszahlung der Kra nken⸗ gelder, während die Nebenſtelle am Samstag geſchloſſen bleibt. Reichsberufswettkampf. geſamte deutſche Jugend tritt in dieſen Tagen zum dritten Reichsberufswett⸗ lampf an. Sie ſtellt ihr Können freiwillig unter Beweis und zeigt damit den Willen zum Einſatz all ihrer Kräfte am Aufbau des neuen Reiches. Heute Donnerstag fand hier in der Heſſiſchen Mühle der Reichsberufswettkampf der Reichsbetriebsgemeinſchaft Nahrung und Ge⸗ nuß(Gau Baden) ſtatt. Die Müllerlehrlinge traten zu friedlichen Wettkampfe an, um ihre Fähigkeiten zu üben. Es bedeutet für Herrn Deeg, den Beſitzer der Heſſiſchen Mühle, eine Anerkennung der Leiſtungsfähigkeit der Mühle, daß ſich dieſelbe der Gau Baden der Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaft Nahrung und Genuß zum Reichsberufswettkampf als Uebungsſtätte erwählt hat. Das Eis iſt noch zu ſchwach! Eine Warnung an die Eltern. Kaum hat der Froſt die ſtehenden Gewäſſer mit einer Eisdecke überzogen, die vielfach noch nicht genügend Tragkraft haben kann, ſchon laufen auch Meldungen aus dem Land ein, daß auf dem Eis ſpielende Dorftinder eingebrochen und ertrunken ſind. Fürchterlich das Unglück in dem oberheſſiſchen Dorf Trais-Horloff, wo am Montag drei Kinder beim Schleifen durch die dünne Eisdecke eines alten Grubenteiches brachen und den Tod im eiſigen Waſſer gefunden haben. Alle Eltern ſollten ſich das zur Warnung dienen laſſen. Natürlich heißt das nicht, den Kin⸗ dern nun allen Eisſport grundſätzlich zu verbieten. Aber in jeder Ortſchaft gibt es doch einen erfahrenen Mann, der gegen ein geringes Entgelt die Eisdecke prüfen, ſchlechte Stellen kenntlich machen oder abſperren und überhaupt ein wenig Aufſicht führen kann. Ein Erwerbsloſer kann ſich damit ein paar Pfennige verdienen. Und allen Eltern und jeder verantwortungsbewußten Gemeinde wird das Leben und die Geſundheit ihrer Kinder ſo viel wert ſein. Das Auftauen eingefrorener Waſſerlei⸗ tungen. Die kalte Jahreszeit läßt die Gefahr des Ein⸗ frierens von Waſſerleitungen in Gebäuden aller Art auf⸗ tauchen. Bei dem Verſuch, ſolche eingefrorenen Leitungen aufzutauen, ſind im Laufe der letzten Jahre verſchiedentlich größere Schadenfeuer entſtanden. Es ſeien daher alle, die mit dem Auftauen ſolcher eingefrorener Leitungen zu tun haben, darauf hingewieſen, bei ihren Arbeiten die größtmög⸗ lichſte Sorgfalt walten zu laſſen. Das Auftauen mit der Lötlampe wird in jedem Falle gefährlich ſein, insbeſondere dort, wo die Waſſerrohre zum Schutze gegen die Kälte mit leicht brennbarem Material umkleidet ſind. Handwerks⸗ meiſter, die das Auftauen von Waſſerleitungen durch ihr Perſonal vornehmen laſſen, ſind verantwortlich für Schä⸗ den, die durch dieſes angerichtet werden, denn wenn ein Schaden entſteht, iſt dadurch der Beweis erbracht, daß die erforderliche Sorgfalt nicht beobachtet wurde. Die Beru⸗ fung wegen fahrläſſiger Brandſtiftung ſteht jedem bevor, der bei dem Auftauen von Waſſerleitungen ein Schadenfeuer verurſacht. Eine ebenſo große Fahrläſſigkeit beſteht darin, daß bei dem Auftauen eingefrorener Waſſerleitungen auf dem Lande, in Ställen und Wirtſchaftsgebäuden ſehr oft Strohgebunde benutzt und angebrannt werden. Auch hierdurch ſind wiederholt große Schäden entſtanden. Funken drangen infolge nicht genügend verputzter Rohrleitungen in die dar⸗ über liegenden Heuböden oder Speicherräume ein und zün⸗ deten ungeahnt die leicht brennbaren Erntevorräte an. Ein für allemal ſei angeraten, zum Auftauen von Waſſerleitungen ausſchließlich Tücher und Decken in heißes Waſſer getaucht wiederholt zu benutzen. b Aus Lorſch. Was wird aus dem Amtsge⸗ richtsgebäude? Das ſeit Auflöſung des Amtsgerichts Lorſch am 1. Oktober 1934 leer ſtehende Amtsgerichtsgebäude, das der Gemeinde Lorſch gehört, wird, nachdem nunmehr der Pachtvertrag abgelaufen iſt, ſeiner weiteren Verwendung zu— geführt. Einen Teil der Räume wird die Partei und ihre Gliederungen erhalten, während der übrige Teil zu Woh⸗ nungen eingeteilt werden wird. Das Auge ausgeſtochen. Sohn eines be⸗ kannten Elektrogeſchäftsinhabers in Ladenburg hat ſich bei den Inſtallationsarbeiten in den neuen Häuſern der Horſt⸗Weſſel ſtraße ſo unglücklich in das linke Auge geſtochen, daß es teilweiſe ausgelaufen iſt und verloren ſein dürfte. Hier muß wieder darauf aufmerkſam gemacht werden, bei allen Arbeiten mit ſpitzen oder ſchneidigen Gegenſtänden nicht gegen den Körper zu arbeiten, ſondern vom Körper weg zu hantieren. Hoffentlich iſt dieſer traurige Fall des 16jährigen Jung⸗ Die 13 Der Toten erſcholl„Die Fahne hoch!“: Kameraden, die Rotfront des Geſchickes Mächten iſt lein ew'ger Bund zu flechten... inſtallateurs eine Warnung für ſeine Kameraden. Große Partei⸗Kundgebun Donnerstag, den 1 Februar, abends 8.30 Uhr im„Aalskeller“ Fauſt, Viernheimer Bauern, erſcheint vollzählig! Es ſpricht zur Viernheimer Bevölkerung: 9 Gaureöner Langhammer rann a Eintritt frei! Viernheimer Arheiter der Stirn und der * e a. 0 . W 822 2 — 1 , , 8. —— . 1 — —— 5 eee Erle Arbeitstagung der Arbeitskammer gejjen NSch. Im Bürgerſaal des Rathauſes zu Frankfurt trat vorgeſtern nachmittag die Arbeitskammer Heſſen zu ihrer erſten Tagung zuſammen. Sofort nach der Eröffnung durch den Leiter der Kammer, Landesobmann Pg. Willi Becker, wurde des Märtyrers unſerer Bewegung, des Landesleiters Pg. Wilhelm Guſt— hoff in feierlicher Weiſe gedacht. Nach der Begrüßung der Ehrengäſte u. a. der Vertreter des Gauleiters und der alten Garde, nahm der Leiter der Kammer die Vereidigung der neuen Mitglieder vor. Zur Durchführung ihrer großen Auf— gaben muß die Kammer in ihrer Zuſammenſetzung eine we— ſentliche Erweiterung erfahren, denn in einer Zeit, in der unendliche Probleme ihrer Löſung harren, iſt es eine unbe— dingte Notwendigkeit, die Arbeitskraft, die im Volke ruht, zu mobiliſieren und für die gemeinſamen Ziele einzuſetzen. 18 Betriebsführer und 18 Gefolgſchaftsleute als Vertreter der 18 Reichsbetriebsgemeinſchaften im hieſigen Bezirk ſind der Kammer beigetreten, u. a. der Gruppenführer der SA., Pg. Becker le, der SS.⸗Oberführer Ludwig, Prof. Dr. Luer als Leiter der Wirtſchaftskammer und Bauernführer Dr. Wagner, Pg. Dr. Wirth für den NS.⸗Juriſtenbund und Pg. Faatz für den Arbeitsdienſt. Gerade für die Zuſammenarbeit aller verantwortlichen Männer der Arbeit, der Wirtſchaft und der Sozialpolitik muß eine Arbeitsharmonie beſtehen, die die Gewähr für eine erfolgreiche Löſung und eine richtige Beleuchtung aller vorkommenden Probleme bietet. Dieſe Verkoppelung aller Faktoren der Wirtſchaft und Sozialpolitik finden wir in allen Organen der Selbſtverwaltung, beginnend beim Ver— trauensrat üher die Arbeitsausſchüſſe, die heute bereits 3000 zählen bis zu den Arbeitskammern und Wirtſchaftskammern, Reichsarbeits⸗ und Wirtſchaftsrat. Welche Bedeutung die Kammer in unſerem Leben einnimmt, geht aus einem Aus— ſpruch Claus Selzners hervor, der ſagte,„die Männer, die hier verſammelt ſind, ſind mitverantwortlich für die ſoziale Befriedung in Deutſchland; denn die Kammern ſind Amtliche Bekanntmachung Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim. Ich erinnere hiermit die ſäumigen Wirte an Abgabe ihrer Getränkeſteuer-Erklärung für Monat Januar 1936. Viernheim, den 11. Februar 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel Turnverein v. 1893 e. N. Viernheim am Samstag. 15. Fehruar, findet in den„Freischütz- Sälen“ der diesjährige Türner-Masgenball statt. Wir laden hierzu die werte Einwohnerschaft recht herzlich ein Der Vorstand des Turnvereins v. 1893 e. U. Der Wirt Maskenkarten I. RM. Eintritt für Nichtmitglieder 1. RM, für Mitglieder-.30 RM. Maskenkarten sind im Vorverkauf zu haben bei: Hofmann ODreh- scheibe) u. im Lokal„Freischütz“ — . ,, ,,,, ᷑œ àñßf; AA Hilfsorgane in dem gewaltigen Aufbauwerk des Führers“. Unter dieſem Geſichtspunkt ſtand die Arbeit der erſten Tagung, die ſich als Arbeitsthema ein wertvolles Gebiet nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftspolitik geſetzt hatte: Len— kung des Gemeinſchaftsverbrauches. Zu dieſem Problem ſprach Pg. Prof. Selck, der Betriebsführer der JG.-Farben. Er ging aus von der Produktion und der Diſtribution der Güter, die beide ſchon reichlich erforſcht ſeien. Lediglich der dritte Faktor: die Konſumtion entbehrt noch gründlicher wiſſenſchaftlicher Beleuchtung. In einem totalen Staat, wie ihn der nationalſozialiſtiſche darſtellt, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß er auf alle Gebiete des täg⸗ lichen Lebens einwirkt, ſo auch auf den Verbrauch. An Hand von charakteriſtiſchem ſtatiſtiſchem illuſtrierte Prof. Selck, in welch rapider Weiſe ſich alle Lebens- und Wirtſchaftsformen ſeit 1930 diminuierend ver— ändert haben und erſt ſeit der Machtübernahme hat ſich dieſe Tendenz entſcheidend geändert. Zur Ueberwindung aller entgegenſtehenden Schwierigkeiten mußte allerdings eine weit— gehende Lenkung des Wirtſchaftslebens dem„laiſſez-faire“ entgegengeſtellt werden, ſo vor allem auf dem Gebiet des Außenhandels, für den ſich der ſeit Ende 1934 in Kraft befindliche„Neue Plan“ zwar nicht als Ideallöſung, ſo doch als brauchbarer„Notbehelf“ erwieſen hat. Unſere ganze kaufmänniſche Initiative und Goodwill muß reſtlos ein— geſetzt werden, um den für unſere Geſamtwirtſchaft wichtigen Rohſtoffbedarf ſicher zu ſtellen, der vier Fünftel unſerer Auslandseinfuhr alleine ausmacht. Deshalb zuerſt Deviſen für Rohſtoffe, deren Fehlen ſich kataſtrophal auswirken würde, und lieber einmal die lächerliche Unannehmlichkeit der fehlenden Auslandsnahrungsmittel in Kauf genommen, deren Mangel in kurzer Friſt durch die fortſchreitende Er— zeugungsſchlacht ausgeglichen ſein wird. Zum Abſchluß ging Prof. Selck noch auf den Siedlungs- plan von Dr. Ludovic ein, der in der Siedlung nicht nur eine Bedarfslenkung für den Einzelnen, ſondern für die ganze Volkswirtſchaft ſieht. Beſſere Ernährung, geſünderes Wohnen und ſtärkere Heimatkraft durch die eigene Scholle als hervorſtechendſte Merkmale der Siedlung fordern gerade von den Arbeitskammern, ſich in eifriger Aufklärung und Förderung für die Siedlung einzuſetzen. Zwangs versteigerung. Morgen Freitag, den 14. Febr. 1936, nachm. 2 Uhr, ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ ſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere 1 polierter Kleiderſchrank, 1 Material Die Hausfrau spricht: „Was koch ich morgen?“ Schreiber nimmt Dir alle Sorgen. Bücherſchrank, 1 Klubſeſſel, Gemüſe⸗Erbſen 1 1 Sofa mit Ambau, ferner 1 1 Doſe 52 Pfg. Damenfahrrad, 1 Perſonen⸗ Junge Erbſen 1½ Doſe ab 62 Pfg. Karotten geſchn. 1/1 Doſe 34 Pfg. Gemüſe⸗Erbſen megeſchn. Karotten ¼/ Doſe 52 Pfg. Junge Erbſen m. Karot ten/ Doſe ab 62 Pfg. Miſchoemüſe Haushalt⸗ miſchung/ 1 Doſe 40 Pfg. Gemiſchte Gemüſe kraftwagen u. a. Zuſammenkunft der Steiglieb— haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lamyertheim, 13. Februar 1936 Köhler, Gerichtsvollz. in Lamperth. 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Februar 1936, 13 Uhr findet im Lokal zum„Rats⸗ ſeller“ unſere diesfährige Jahresverſammlung ſtatt, wozu wir unſere ſämtlichen Mitglieder einladen. Tages⸗ ordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Der Vorſtand. Sängertreue⸗ Harmonie. Nächſte Singſtunde am Sonntag mittag punkt 1 Uhr. Vollzähliges Erſcheinen unbedingt erforderlich. Alle Neuangemel⸗ deten, ſowie alle älteren Sänger, welche den beiden früheren Harmonie⸗Vereinen angehörten, und Luſt und Liebe zum Mitwirken im großen Chor zum Mai⸗ Wertungsſingen und zum Jubiläums⸗Konzert haben, ind herzlich willkommen. Der Chorleiter. een ein- u. zweireihig, Kammgarn Hügelſtraße , Konfirmanden-Anzug 39 4 a ——„ schönes dunkelblau 2.— —— Konfirmanden-Anzug 45..— —— 2 2——— ſischgrat- u. uni Musterung, Ia. 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Reicher Beifall dankte Prof. Selck, und die anſchließende Diskuſſion bewies, auf wie fruchtbaren Boden ſeine Worte gefallen waren. In ſeiner Schlußanſprache verband Landesobmann und Gauwalter Becker neben dem Dank an alle Helfer zum Gelingen der erfolgreichen Arbeitstagung die Zuverſicht, daß die vorbildliche Einigkeit im Gau Heſſen-Naſſau der Wirt⸗ ſchaft dieſes Regionalgebietes ein neues Geſicht zu geben vermag. Er forderte Offenheit und Ehrlichkeit von Betriebs⸗ führern und Gefolgſchaften.„Arbeit und Sorge kann auch eine Freude ſein: ſorgen zu dürfen für andere und zu arbeiten für unſer deutſches Volk!“ 4 70 4 Prejjelonjerenz der NS.⸗Kulturgemeinde in Mannheim NSG. Am 16. Februar 1936 iſt in Mannheim eine Preſſekonferenz der NS. Kulturgemeinde für die Gaue Baden, Heſſen-Naſſau und Saarpfalz geplant, auf der der Leiter der Preſſeabteilung der Reichsamtsleitung NS.-Kul⸗ turgemeinde grundſätzliche Ausführungen über die Arbeit in dieſem Jahre machen wird. Fafinachtsveranſtaltungen Voranzeige. Am Sonntag abend veranſtaltet die Familie Kempf, Gaſthaus„Zum Ochſen“ einen Kappen⸗ abend.(Näheres im folgenden Inſerat). London: Der„Daily Telegraph“ bringt in ſeiner Mittwoch⸗ ausgabe ſeine Zuſtimmung zum franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Pakt zum Ausdruck. Waſhingtgn: Präſident Rooſevelt hat perſönliche Schreiben an die Oberhäupter aller lateinamerikaniſchen Regie- rungen gerichtet. Rooſevelt ſetzt ſich darin für eine neue pan— amerikaniſche Friedenskonferenz ein. Santiago de Chile: Die Arbeiterſchaft von Santiago hat den kommuniſtiſchen Generalſtreikparolen nicht Folge geleiſtet. Die neugebildete Streikleitung iſt verhaftet worden. Das Leben in der Stadt nimmt ſeinen gewohnten Gang. Auch in den Pro- vinzen iſt alles ruhig. 4 MASS fletsehbfüb Mü enthalten besfen fleischeptrabt zl bürpee ix o pg ergeben 5. Citet ei note Neischibrühe Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche(272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr. Nachdruck verboten Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 3. Ziehungstag 11. Februar 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 279598 2 Gewinne zu 5000 M. 373575 2 8 Gewinne zu 30090 M. 55928 194515 283094 322542 8 8 28 Gewinne zu 2000 M. 21314 58237 80158 88884 148551 156005 172201 188744 396052 320754 345348 374440 395078 52 Gewinne zu 1000 M. 6320 48839 54584 61764 76675 82648 84553 141170 174891 188280 241784 267545 272101 287269 287330 309047 312099 313091 329097 340520 343479 352238 366090 371897 378736 382933 8 96 Gewinne zu 500 M. 5980 7653 25110 27019 39639 50997 53058 58987 59156 62679 89061 93498 97556 103841 106464 116799 118692 125546 131076 147759 150992 157441 162486 166168 166321 189449 171782 179943 183582 185269 187201 198299 200851 211629 221937 231092 233816 243723 284073 311663 315823 325398 341549 344511 356539 372976 380728 384088 370 Gewinne zu 300 M. 2167 8724 14626 15042 16002 16741 16930 17103 19280 21538 21760 23483 32953 35750 43699 44531 45733 47233 48333 50458 50475 53424 58201 60631 62579 64185 65834 73680 80073 82086 83227 84521 87308 88891 99878 101148 102072 1902979 108159 109213 117580 118263 118425 119379 122163 122749 123359 125391 125449 126533 1266941 81 131971 136939 140544 143603 145952 146047 146835 147890 8 159058 160860 161357 1 163877 164503 166082 167833 171214 8 174306 181006 181265 183938 188791 187413 189260 189825 10 191512 191705 193268 194048 195488 197242 199224 203586 207405 208477 209228 210252 211056 211073 213316 215074 215888 220044 223637 223858 225624 226463 228816 228344 228965 230252 230451 231007 233270 2340689 234332 235929 245416 248098 250457 252695 255842 257536 265890 288728 270758 271419 271541 272570 272954 275699 275994 276392 281273 284921 289078 297550 302088 306697 307036 308598 309397 310718 312816 313211 317178 318604 320041 320843 321743 323127 324352 326855 328337 328371 328961 332375 332613 334734 338951 349484 342122 342991 345438 345578 350372 351624 352512 354342 358300 356639 356734 357448 358019 358561 359473 361472 362175 389972 371999 373729 378199 378541 385464 386032 387068 387661 393312 394105 396791 399658 08— 228 — 2A ** In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 11069 8 Gewinne zu 5000 M. 219942 247560 329764 376729 6 Gewinne zu 3000 M. 105446 212117 373262 22 Gewinne zu 2000 M 73958 110163 140322 145225 247590 250890 279308 306206 325101 332140 359599 6 Gewinne zu 1000 M. 1340 24809 25875 29999 47746 58576 6929197747 148003 61400 179554 203308 204412 214372 222628 225961 244151 282443 265892 302929 354534 360429 377559 90 Gewinne zu 500 M. 3783 7718 19551 22785 24902 27670 31114 34434. 38862 37598 45277 55046 76385 79230 79691 84947 108067 199979 116159 138583 148190 15692 163298 167873 186011 221782 222292 241418 255085 255746 260437 260840 266763 274603 285772 2— 319723 321696 326314 328760 332736 353194 366407 374274 369 Gewinne zu 300 M. 1432 2467 3831 7388 8656 12679 14981 16387 17182 20504 21970 22337 22449 23140 26923 31140 32085 34097 35231 38348 44684 45305 45742 51200 52439 52597 52951 53643 55302 55713 57769 60874 64292 64392 65 128 65012 74375 75108 76888 76786 78829 84010 87658 82034 92389 94106 94703 96646 98733 104526 107216 108830 108920 117147 119802 121769 126425 127960 128251 128433 128517 133462 139848 141523 143185 144883 149748 153880 157352 159765 160746 165074 166351 167831 169787 175148 179899 183551 183953 187597 188381 190374 193488 299571 207488 207839 208869 215415 215438 216110 218539 222012 227899 228988 229984 232320 232725 237909 240232 243246 245523 247398 284137 254189 254509 257152 260205 260548 261462 264322 285431 287364 289175 271597 27252 273823 275176 275877 279321 282274 288048 288529 290020 293246 294531 295300 296719 301009 301810 301894 310592 310873 311587 315305 316813 317801 318062 319295 320494 322121 324574 325801 326321 328618 329513 331933 333278 335103 335258 335518 337083 338857 338948 341662 348065 349742 351877 353302 354334 354420 354905 358119 358881 880716 380938 381426 362915 364216 365156 365532 376549 377773 378014 3882 2 441 5 379978 380081 383579 386263 387304 388874 390626 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 4 zu je 50000, 6 zu je 30000, 16 zu je 20000, 94 zu je 10000, 178 zu je 5000, 366 zu je 3000, 888 zu je 2000, 2682 zu je 1000, 4490 zu je 500, 17674 zu je 300 Mark. — e r I Dutt . ee Des Königs Briefmarken Ein Briefmarken⸗Farbenfilm Königs Georg V.— Er wird im März in Neuyork vorgeführt Zu den wertvollſten und intereſſanteſten Hinterlaſſenſchaf— ten des verſtorbenen engliſchen Königs Georg V. gehört ſeine Briefmarkenſammlung. Man hält ſie für die umfaſſendſte und wertvollſte der Welt. In philateliſtiſchen Kreiſen zerbricht man ſich den Kopf darüber, was aus der wundervollen Briefmar— kenſammlung König Georgs V. werden wird. Sachverſtändige bezeugen, daß dieſe Sammlung, die ſich nur auf Briefmarken des Vereinigten Königreiches und des britiſchen Weltreiches er— ſtreckt— der König ſammelte keine Marken fremder Länder—, bei weitem die beſte und koſtbarſte der Welt iſt. Sie iſt im Buckingham-Palaſt in einem beſonderen Raum im Erd— geſchoß untergebracht und ihr Wert wird auf ungefähr 400 000 Pfund Sterling geſchätzt. Sie iſt in mehr als 600 Bänden von je 60 Blatt Umfang, in rotes Marocainleder gebunden, untergebracht. Die Zahl der Marken, die in jedem Bande ent— halten ſind, iſt ſehr verſchieden, im Durchſchnitt ſind es 750 bis 1200. Die Geſamtzahl der vorhandenen Stücke liegt zwiſchen 500 000 und 750 000. Obwohl die Sammlung niemals dem allgemeinen Publi— kum durch eine Ausſtellung zugänglich gemacht worden iſt, ſind Teile von ihr jährlich den Mitgliedern der Königlichen Philate— liſtiſchen Geſellſchaft gezeigt worden, deren Schutzherr und früherer Präſident König Georg V. war. Außerdem iſt es einigen beſonders prominenten britiſchen und ausländiſchen Sammlern durch beſondere Vergünſtigung ermöglicht worden, ſie im Buckinghampalaſt zu beſichtigen, aber da es mindeſtens eine Woche dauern würde, um die Sammlung vollkommen durchzuſehen, haben auch ſie immer nur Teile von ihr zu Ge— ſicht bekommen. Von vielen der ſeltenſten und wertvollſten Marken der Sammlung ſind im vergangenen Jahre durch die engliſche Poſt— verwaltung farbige photographiſche Aufnahmen gemacht wor— den. Die Vorführung des ganzen Filmes, der den Titel trägt: „Des Königs Briefmarken“, dauert 22 Minuten. Er ſoll auf der„Internationalen Briefmarkenausſtellung“ in New— york, die Präſident Rooſevelt, ſelbſt ein eifriger Sammler, am 9. März eröffnen wird, ſtündlich vorgeführt werden. Bisher iſt er nur einmal in England gezeigt worden, als der jetzige König, damals noch Prinz von Wales, die König-Georg-Halle im Londoner Hauptpoſtamt im vergangenen Jahre einweihte. PPPPPPPPPPPPPhhPPPPPPPhhhhhPPPTPrPTTTTrTTrTrTrTrTrTrTTrTrTTrTrTrTTTrTrTTTTTTTTTTTTTTTrTTTTTTTrTrTTrTTFTcrTTTTTTTTTTTTTTTT—WWW Wie der Schneeſchuh in den Schwarzwald kam An der Wiege des deutſchen Skiſports. N DV. Auch Berge haben ihre Schickſale, auch Berge ihre Geschichte! Noch vor hundert Jahren war für den Talbewoh⸗ ner des Rheins der König des Schwarzwaldes, der 1500 Meter hohe Feldberg, ein hinter dunklen Hochwaldtannen einſam zum Himmel ragendes Haupt, das ungeſtört vom Menſchen mit den Wolken Zwieſprache hielt. Ihm entſpringt ein Flüßchen, die Wieſe. Im Waldkranz, der ſich bachauf⸗ wärts verdichtete, führte der„Dengelegeiſt“ verwegene Wan⸗ derer in die Irre und ließ ſie nach ſtundenlangen Rundgän- gen immer wieder dorthin zurückkehren, wo er ſie zuerſt mit ſeinen Senſenhämmern angelockt hatte. Viel mehr wuß⸗ ten ſich die Talbauern vom Feldberg nicht zu erzählen. Aber die Geſchichte weiß, daß ums Jahr 1000 Einſiedler von St. Blaſien aus nach dem Hochwald zogen; ihnen hatte der Kaiſer großmütig die Einöde überlaſſen, die ihm bisher als Jagdgrund von Bären, Wildſchweinen, Luchſen und Wöl⸗ ſen diente. Der Mann, der hier zuerſt die Erde zwang, ihn zu ſegnen, war ein Bauer aus Todtnau, der um die Mitte des 14. Jahrhunderts ſeine Herden ins Weideland der Kuppenland⸗ ſchaft trieb. Dort wuchſen ungenutzt die würzigſten Milch⸗ kräuter. Seine Hirten, denen damals die Peitſche beim Hüten noch nicht genügte, verteidigten wie Helden der Urzeit zäh ihre Herden gegen das Raubzeug. Im Schutze ſolch ſtarker Arme wurde langſam ein Gewerbe anſäſſig, Kohlenbrenner und Glasbläſer. Sie rodeten den Wald zur Verbeſſerung des Geſchäftes und ſchufen ſo, unbeabſichtigt und ahnungslos, für ferne Zeiten ein Sportgelände, das klaſſiſch werden ſollte. Auf Plätzen, an denen jede Spur jener Blockhütten der Pechſieder längſt verſchwunden war, ſollten eines Tages Hütten entſtehen, Unterkünfte für zahlloſe Jünger der„wei⸗ ßen Kunſt“. Doch zwiſchen den einen und den andern liegen die Zeiten, die einſame Wallfahrer bisweilen in der guten Jahreszeit den Weg nach Todtmoos über die Berge nehmen ließen, und eine Kette von Johannistagen, an denen junge Männer auf den höchſten Altären des Landes der Sonne opferten. Sogar die Kriegshorden fühlten ſich dort oben nicht ſicher. Nur einmal wurde ein Trupp ſchwediſcher Reiter zum Anſtieg verleitet, der jedoch mit zerſchmetterten Schädeln bezahlt werden mußte, denn rauhe Melkerfäuſte geboten Einhalt. Den Hixten folgten im vorigen Jahrhundert romantiſche Jünglinge, Studenten, Künſtler, Gelehrte, verführt von der Eigenart keuſcher Landſchaftsſchönheit, die ſie in Worten und Bildern prieſen. Ihren Pfad machte der Wegebauer ſich zu⸗ nutze, der vom Wieſental über den„Zeiger“ das Band der Straße zum Berg ſpannte und 1858 mit dem Ausſichtsturm auf der Spitze des Feldbergs die Höhe mit wenigen Metern auf 1500 abrundete. Was der Berg, was das ganze winterliche Gebirge heute der Sportwelt bedeutet, wurde durch Frithjof Nanſen beſtimmt. Er wies die Spur. Mit heißen Augen las der Doktor Tholus, der Arzt des hochgelegenen Todtnau, das Epos von Grönlands Eroberung, den Bericht der un⸗ vergeßlichen Fahrten durch Nacht und Eis jenes kühnen nordiſchen Mannes, der auf geheimnisvollen Brettern in die unerforſchte Welt ewigen Winters vorgedrungen war. Nun ſchien auch ihm die Feſſel des Schwarzwaldwinters geſprungen, ein Mittel gegeben, die unter dem Schneepanzer eingeſchloſſe⸗ nen Höfe leichter zu erreichen. So konnte auch er im trotzig⸗ ſten Winter ſeinen Kranken in der Einöde Hilfe bringen. Ein erſter Verſuch auf den norwegiſchen Gleithölzern mißlang freilich, ſo daß die Skier zum Gerümpel auf den Speicher wanderten. Doch die Brücke war geſchlagen. Im nächſten ſchneereichen Winter erbaten ſich zwei junge Todtnauer das ſeltſame Gerät, verſuchten ſich darauf und ließen, zäh wie Schwarzwälder ſind, ſofort mehrere Paare zuſchneiden. Eine Schickſalsfügung, wie ſie merkwürdigerweiſe ſo oft wichtige Wendepunkte betont, führte die beiden auf Schnee⸗ ſchuhen von der Südſeite kommenden Männer auf dem Feld⸗ berg mit zwei Ausländern zuſammen, die eben vom Norden her auf Brettern den Berg bezwungen hatten. Aus dieſem denkwürdigen Ereignis entſtand— ein Verein, der erſte Skiklub des Schwarzwaldes, deſſen Aufblühen Nanſen durch ſein Geſchenk einer Sendung ſchwediſcher Skier und durch Uebernahme des Protektorates begünſtigte. Und der Mann der Ebene entdeckte das Paradies der rundkuppigen, herrlichen ſchneegepolſterten Höhen und die Hänge im Gipfelgarten des Gebirgsſtockes über 1000 Meter, die Wonne der hinſchwingenden Bewegung, das ſieghaft ſich über Kälte erhebende Gefühl. Langſam ließ ſich ſelbſt der Waldbauer aus ſeinem dunklen Gehöft von der mächtigen„Ofenkunſt“ weglocken und vergaß raſch die bedrückende Einſamkeit des Winters. Nach wenigen Jahren ſtellte ſich alles, vom Schulkind bis zum Pfarrer und der Krankenſchweſter, auf das elaſtiſche Holz, um Herr zu werden über Wetter und Schnee und die Wun⸗ der winterlicher Märchenwelt zu genießen. Die Wanderer, die winters nach den Schwarzwaldhöhen pilgerten, wurden raſch ſo viele, daß die Unterkünfte zu eng geworden wären, hätte man in Freiburg und Baſel nicht die Notwendigkeit, abzuhelfen, erkannt. Ein Wirt und ein Bauer, beide aus dem Fauſtſtädtchen Staufen, machten das Geld locker, das dem Ausbau der Feldberger Gaſt⸗ ſtätten dienen ſollte. Dem Tempo der Sportentwicklung vermochte das der Gebäudeerweiterungen kaum ſtandzuhalten. Mit der Entwicklung des Skilaufs zum Skiſport wurde eine kleine Armee von„Feldbergmüttern“ notwendig. Nicht wenige von ihnen lernten am Herde des Feldberger Hofes unter Anleitung Fanny Mayers zu kochen, wonach eines Winterſportlers Magen verlangt. Wieviele von ihnen ſind im feierlichen Sonntagsſtaat, das Regendach unterm Arm, damals hinaufgeſtiegen, um der Siebzigjährigen voll Dank die Hand zu drücken. Wer es erlebte, wie die Augen dieſer Frauen beim Lied„O Schwarzwald, dein Zauber bleibt ewig neu“ blinkten, wird dieſes lebende Hans Thoma⸗Bild mie vergeſſen! Rein ſachlich ausgedrückt, ſtellt der Schwarzwald ein ideales Skigelände dar. In einer Ausdehnung von 160 Kilo- metern bietet er Abwechſelungen wie kein anderes Gebirge. Er iſt ſchneereich, lawinenſicher und— dafür hat die Reichs⸗ bahn geſorgt— bequem zu erreichen. Ganz nahe dem Feld⸗ berg liegt die höchſte Reichsbahnſtation, Bärental, mitten im Herzen des Winterbetriebes. a Franz Schneller. 0——— Frühſtückspauſe der Lokomotiven Wie rieſige Ungetüme ſehen die großen Lokſchuppen aus, die Herbergen der Lokomotiven, zu denen ſie auch tagsüber zwiſchen zwei Fahrten zuweilen zurückkehren, um eine kurze Frühſtückspauſe zu machen. Sechs bis ſieben Tonnen Kohle und 21 bis 30 Kubikmeter Waſſer ſind die niedlichen Por⸗ tionen, die die gewaltigen Loks mit Schlepptender bei dieſer Gelegenheit ihrem ſtählernen Innern einverleiben. und ſelbſt die Knirpſe unter ihnen, die Tenderlokomotiven, die ihre Kohlen- und Waſſervorräte gleich auf der Maſchine mit ſich führen, vertilgen ohne Schwierigkeit reichlich drei Tommen Kohle und ſieben bis neun Kubikmeter Waſſer. Tag und Nacht herrſcht vor dem Kohlenſchuppen ſieber⸗ hafter Betrieb. Fünf, ſechs, ja acht Lokomotiven laufen zu⸗ weilen zu gleicher Zeit an, und keine von ihnen hat Zeit, jede muß rechtzeitig wieder vor dem harrenden Zuge im Bahnhof ſein. Waſſer kann man ja ſchließlich auch bei einer Unterwegsſtation einnehmen, aber Kohlen ſollen grundſätzlich nur im Heimatbahnhof gefaßt werden. Da muß eben das Kohlenfrühſtück der Lokomotive in wenigen Minuten beendet ſein. Ein rieſiger Drehkran hebt ſchnabelförmig gebaute Hunte empor, ſchwenkt ſie, die eine halbe Tonne der ſchwarzen Dia⸗ manten faſſen, über die Maſchinen, als ob ſie ein Kinder⸗ ſpielzeug wären, und läßt die Kohlen in die Tiefe des Ten⸗ ders praſſeln. Hunt folgt auf Hunt. Dann gellt ein Pfiff. Der ſtählerne Leib der Lokomotive iſt geſättigt, und vom Kohlenſchuppen geht es zum Waſſerſpender. Nervige Fäuſte öffnen ihn. Ein breiter Waſſerſtrahl ergießt ſich in die Ma⸗ ſchine, während man gleichzeitig den Eingeweiden des Stahl⸗ roſſes zu Leibe geht. Der Kipproſt wird geöffnet. Mit einem rieſigen Schüreiſen hilft der Heizer nach, und Schlacke und Aſche fallen in eine Grube zwiſchen den Gleiſen. Ein Kamerad des Heizers aber iſt auf die Maſchine ge⸗ klettert und öffnet ihr den Bruſtdeckel, der ſo groß iſt wie er ſelbſt. Er reinigt die Rauchkammer, dieweil der Kapi⸗ tän der Maſchine, der Lokomotivführer, um ſeinen treuen Stahlkameraden herumgeht und mit kritiſchem Blick alle Ein⸗ zelteile muſtert. Nichts entgeht ihm, ſelbſt in die Grube klet⸗ tert er hinab, um beim Scheine einer Taſchenlampe der Maſchine von unten in den Bauch zu ſchauen. Nur ſo hat er die Gewißheit, daß er die nächſte Fahrt mit vollſtändig ein⸗ wandfreier Maſchine antritt. Es beginnt alles mit einer Klei⸗ nigkeit, und wenn man die Kleinigkeit entdeckt, kann es niemals zu größeren Schaden kommen. Kleinigkeiten aber laſſen ſich meiſt bequem in der kurzen Ruhepauſe zwiſchen zwei Fahrzeiten beſeitigen. Wie ein Uhrwerk rollt alles ab. Jeder Handgriff iſt berechnet. Schon klettert der Lokomotiv⸗ führer wieder auf den Führerſtand. Ein Druck auf den Hebel, und die Maſchine rollt auf die gewaltige Drehſcheibe, die. ſich leicht und ſpielend zu drehen beginnt, als trüge ſie einen Kinderwagen und nicht einen Koloß von 3000 Zentnern. Wenige Minuten ſpäter ſteht die Maſchine wieder pruſtend 32 dampfausſpeiend, zu neuer Arbeit gerüſtet, vor ihrem Zuge. . ͤ vd Olympia der Arbeit, der Reichsberufswettkampf, der Bei⸗ trag der deutſchen Jugend zum wirtſchaftlichen Wiederaufbau. . ͤ v ͤ d Der Mietwert der Eigenwohnung Neue Richtlinien für die Steuererklärung. Bis zum 29. Februar ſind die Einkommenſteuererklärun⸗ gen für das Jahr 1935 abzugeben. Für die Berechnung des Bruttomietwertes der Eigen wohnung des Hausbeſitzers bildet nicht mehr, wie früher, das Taxat, ſondern der für den 1. Januar 1935 feſtgeſtellte Einheits⸗ wert, über den den Eigentümern Ende November vor. Is. der Beſcheid zugegangen iſt, die Grundlage. Die Sätze ſind ſo gewählt, daß möglichſt die gleichen Bruttomietwerte wie bei der vorjährigen Veranlagung erzielt werden. Die Ruch t⸗ ſätze betragen bei Althäuſern 8 Prozent des Einheitswertes vom 1. Januar 1935, bei Neubauten 6 Prozent des Ein⸗ heitswertes vom 1. Januar 1935. Der Nettomietwert für ſelbſtbewohnte Grundſtücke gilt als der ſteuerpflichtige Ueberſchuß der Einnahmen über die Werbungskoſten. Sein Anſatz enthebt den Eigentümer der Notwendigkeit, Einzel⸗ berechnungen vorzunehmen. Der Eigentümer iſt zum Anſatz weder verpflichtet, noch hat er einen Anſpruch auf Anſatz des Nettomietwertes. Er beträgt unterſchiedlos bei Alt⸗ und Neubauten 3.5 Prozent des Einheitswertes vom 1. Januar 1935. Die Abſetzung für Abnutzung von Gebäuden beträgt bei einfachen Wohnhäuſern für Altbauten 1.25 Prozent und. 5 1 Prozent des Einheitswertes vom 1. Januar Zur Abgeltung ſämtlicher Hausbewirtſchaftungs⸗ koſten, mit Ausnahme der Zinſen für das Schuldkapital und der auf dem Grundbeſitz ruhenden Realſteuern(3. B. Grundſteuer, Hauszinsſteuer), können im allgemeinen 30 Pro⸗ zent der insgeſamt erzielten Bruttomiete abgeſetzt werden ſoweit es ſich um vor dem 1. Januar 1925 abzugsfertig ge⸗ wordene, nicht zu einem Betriebsvermögen gehörige klei⸗ nere und mittlere Wohngrundſtücke handelt. Bei den ge⸗ miſchten Grundſtücken kann die Pauſchale nur dann ange⸗ wendet werden, wenn der Anteil der Mieten für die gewerb⸗ lichen Räume nicht 20 Prozent der geſamten Miete überſteigt. Es ſind im Rahmen der Reichszuſchüſſe für Gebäude⸗ Inſtandſetzungen auch Zinsvergütungsſcheine aus⸗ gegeben worden. Die im Jahre 1935 ausgegebenen Zinsver⸗ gütungsſcheine ſind bei den Einnahmen mit einem Durch⸗ ſchnittswert von 90 Prozent des Nennbetrages anzuſetze n. Die Mietſteuer kann mit dem vollen Betrag, alſo auch dem; auf Anleihe eingezahlten Betrage, in Abzug gebracht werden. Andererſeits ſind aber auch die Stücke der Gemeindeumſchul⸗ dungsanleihe, die für den auf dieſe Anleihe eingezahlten Betrag der Mietſteuer ausgegeben worden ſind, als Ein⸗ nahme anzuſetzen. Es iſt hierbei der Anſatz eines Durch⸗ ſchnittswertes von 80 Prozent zuläſſig, der eine Einzelberech⸗ nung des jeweils erhaltenen Betrages erſpart. 5 e dans Schumann, Deutſcher Meiſter 1933-1935 auf Ns U, hat geheirat. Anſer Bild zeigt ihn auf dem Wege zur Trauung. 2 r 1