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Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler Druck und Verlag: Jan. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, 8. Zt. Preisliſte Nr. Viernheim. Friedrich Martin, Viernheim, Wachse 13, Fernſprecher 153, 5 gültig. Nr. 42 Mittwoch, den 19. Februar 1936 Revolution in Paraguay Die Regierung geſtürzt/ DNB. Buenos Aires, 18. Februar Am Montagabend waren über Montevideo Meldungen nach Buenos Aires gelangt, nach denen in Paraguay ein Auf ſt and ausgebrochen ſein ſollte. Dieſe Meldungen waren zunächſt nicht nachprüfbar, da alle Verbindungen nach Aſuncion geſtört waren. Auch die paraguayiſche Geſandtſchaft in Buenos Aires war ohne Verbindung. Gegen Mitternacht beſtätigten die Meldungen aus den Städten Villarica und Encarnacion, die über die argentiniſche Grenzſtadt Poladas eintrafen, daß in Aſuncion ein Aufſtand ausgebrochen iſt. Nach dieſen Gerüchten iſt die Lage in der paraguayiſchen Hauptſtadt ſehr ernſt. Die Straßen ſind Schau⸗ platz ſchwerer Schießereien. Die Führer des Aufſtandes, der auf Anzufriedenheit unter den Offizieren des Heeres zurückgeführt wird, ſollen angeblich zwei Oberſten ſein, die ſich im Chakokrieg ſehr ausgezeichnet haben. Die Telephonleitungen ſollen zerſtört worden ſein. Auf Grund dieſer Meldungen hat das argentiniſche Luft⸗ geſchwader Befehl erhalten, flußaufwärts zu gehen und in der Nähe von Poſado zu ankern. DRB. Aſuncion, 18. Februar Die in Paraguay ausgebrochene Militärrevolte unter Füh⸗ DNB. Rom, 18. Febr. Das italieniſche Propagandaminiſterium veröffentlicht den nachſtehenden, von Marſchall Badog io gedrahteten Heeres— bericht Nr. 129: „Die Verluſte des Feindes in der Schlacht von Enderta ſind ſehr hoch. Aeberall, wo er verſuchte, unſerem Vormarſch Widerſtand zu leiſten, hinterließ er ein mit Leichen buchſtäblich überſätes Gelände. Man kann die Zahl der Toten mit 6000 bis 7000 berechnen und eine mindeſtens doppelt ſo hohe Zahl von Verwundeten annehmen. Die Zahl der Gefangenen iſt ſehr hoch. Auf unſerer Seite ſind folgende Verluſte zu ver— zeichnen: Es fielen 12 Offiziere und 122 Mann der Heimat— armee, verwundet wurden 24 Offiziere und 499 Mann der Heimatarmee. Bei den Eingeborenentruppen zählte man 54 Tote und 76 Verwundete der Hilfstruppen von Enderta, die mit den Abteilungen von Dedſchas Haile Selaſſie Gugſa zu— ſammengefaßt waren, und 8 Tote und 7 Verwundete der Hilfs— truppen der Aiba. Von der großen Zahl der Flugzeuge, die an der Schlacht teilnahmen, iſt ein Bombenflugzeug nicht mehr zurückgekehrt. Die Luftwaffe läßt die ſich nach Süden zurück— ziehenden Flüchtlinge nicht mehr zur Ruhe kommen.“ Der abeſſiniſche Kriegsbericht DNB. Addis Abeba, 18. Febr. Ras Mulugheta, der die ſüdöſtlich an Ras Seyoum ſich anſchließende Armee befehligt, berichtet heute, daß am 12. Fe— bruar italieniſche Vorpoſten ſich zu ſeinen Truppenlagern vor— geſchoben haben. Am 13., 14. und 15. Februar hätten ſich größere Kämpfe entwickelt, die ſich jedoch ausſchließlich auf ſtarke Vorpoſtenabteilungen beſchränkt hätten. Die Ita— Die Truppen zu den Revolutionären übergegangen rung des Oberſten Smith hat zum Sturz der Regie⸗ rung geführt. Im Laufe der Nacht zum Dienstag ſind die regierungstreuen Truppen zu den Revolutionären übergegangen. Der Präſident der Republik, Ayala, und der Oberbefehls⸗ haber der Armee, General Eſtigarribia, ſind geflüchtet. Sie be⸗ finden ſich vermutlich an Bord eines regierungstreuen Fluß⸗ kanonenboodtes. Außenminiſter Dr. Riart wurde von den Auf⸗ ſtändiſchen verhaftet und in der Schule der Militärflieger ge⸗ fangen geſetzt. Nach den ſchweren Kämpfen am Montag, in die auch Artillerie und Kanonenboote eingriffen, herrſcht heute in der Hauptſtadt Paraguays wieder Ruhe. Rücktritt des Präſidenten Ayala DNB. Aſuncion, 18. Februar Die aufſtändiſchen Truppen ſind am Dienstagabend völlig Herren der Lage. Sie haben den öffentlichen Dienſt in ihrer Hand. Staatspräſident Ayala, der ſich an Bord des Kanonen⸗ bootes„Paraguay“ aufhält, hat ſeinen Rücktritt erklärt. Die Aufſtändiſchen haben die Bürgſchaft für das Leben und die Frei⸗ heit Ayalas übernommen. Zahlen von Enderta liener hätten nur geringen Geländegewinn erringen, ihr Haupt— ziel dagegen, die abeſſiniſche Belagerung von Makalle zu durch— brechen, nicht erreichen können. Im weiteren Bericht des Ras Mulugheta werden die Verluſte der Italiener als bedeutend angegeben, während die Abeſſinier nur 75 Tote und 130 Ver— wundete hätten. Die Stadt Deſſie wurde geſtern und heute von einem italieniſchen Bombenflugzeug angegriffen und mit 80 Bomben beworfen, die nach abeſſiniſcher Meldung keinen Schaden an— gerichtet haben. 180 2 ſich die Schlacht von ae ab Hausen 0 chello 3 nge (Graphiſche Werkſtätten, M.) FCC Gegen den politiſchen Mißbrauch kirchenamtlicher Blätter DNB. Berlin, 18. Februar Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Hatte bisher auf Grund einer ihm geſetzlich zuſtehenden Befugnis die katholiſchen und evangeliſchen Zeitſchrif— ten, die zur Veröffentlichung der kirchenamtlichen Anordnungen und der ſonſtigen die geiſtliche Leitung der Gläubigen betreffen— den Verfügungen beſtimmt ſind, von der Anwendung des Schrift— leitergeſetzes ausgenommen. Leider iſt dieſe Befreiung von einer großen Anzahl kirchen— amtlicher Blätter beider Konfeſſionen dazu mißbraucht worden, um entgegen der vorgenannten ausdrücklichen Einſchränkung gleichwohl über politiſche Dinge zu berichten, politiſche Stellung— nahmen zu veröffentlichen, Maßnahmen der Regierung zu gloſſieren oder zu kritiſieren und durch die Art der Veröffent— lichung verächtlich zu machen. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat ſich daher veranlaßt geſehen, die Reichspreſſekammer und den Reichsverband der Deutſchen Preſſe darauf hinzuweiſen, daß die Freiſtellung von den Vorſchriften des Schriftleitergeſetzes in Zukunft nur noch für ſolche kirchlichen Zeitſchriften gelten kann, die ſich ſtreng an die Beſtimmung halten, daß ſie nur kirchen— amtliche Anordnungen und ſonſtige kirchliche, die geiſtliche Lei— tung der Gläubigen betreffende Verfügungen wiedergeben würden. Zeitſchriften, die ſich hierauf nicht beſchränken, ſind als politiſche Zeitſchriſten anzuſehen und unterliegen den Beſtim— mungen des Schriftleitergeſetzes. Sie dürfen daher nux noch unter Verantwortung eines in die Berufsliſte eingetragenen Schriftleiters erſcheinen. Amtlicher Empfang des Pariſer Erzbiſchofs bei ſeiner Rückkehr aus Dakar. f DNB. Paris, 18. Febr. Der Erzbiſchof von Paris, Verdier, iſt von ſeiner Reiſe nach Dakar, wo er eine Kirche eingeweiht hat, wieder nach Paris zurückgekehrt. Nach ſeiner Ankunft im Hafen von Mar— ſeille wurde dem Kardinal ein amtlicher Empfang bereitet. Der Empfangsraum im Bahnhof war in den franzöſiſchen und den päpſtlichen Farben beflaggt. Kardinal Verdier hat von Marſeille aus mit dem Zuge die Rückreiſe nach Paris angetreten, wo er am Montagabend eintraf. Lawine reißt Goldgräberſiedlung in die Tieſe DNB. Newyork, 18. Febr. Ein ſchweres Lawinenunglück ereignete ſich im Gebiet des Rio Mancos im Staate Colorado. Eine große Lawine ging über eine teilweiſe verlaſſene Goldgräberſiedlung hinweg, die in 3600 Meter Höhe an einem Steilhang angelegt war. Mehrere Häuſer wurden von den Schneemaſſen in die 500 Meter tiefe Schlucht des Fluſſes geriſſen. Die genaue Zahl der Toten und Verwundeten ſteht noch nicht feſt. Bisher wurden ſechs Todesopfer geborgen. Elf Verletzte ſuchten auf einem Fels⸗ block Zuflucht, der jedoch durch die Lawine ſo gelockert wurde, daß Abſturzgefahr beſteht. 12. Jahrgang Der Bundesrat verbietet Organiſationen der NED Ap in der 0 DNB. Bern, 18. Febr. Amtlich wird mitgeteilt:„Der Bundesrat hat 15 Grund eines Berichtes der Bundesanwaltſchaft und auf Antrag des Juſtiz- und Polizeidepartements beſchloſſen, eine Landesleitung und Kreisleitungen der RS DAP. in der Schweiz in irgendeiner Form in Zukunft nicht mehr zuzulaſſen. Die grundſätzliche Frage der weiteren Zulaſſung von ausländiſchen politiſchen Vereini- gungen in der Schweiz wird dem Juſtiz- und Polizeidepartement in Verbindung mit dem politiſchen Departement zur Prüfung und Berichterſtattung überwieſen.“ Vorläufig keine Olympiakarten mehr Die Kartenſtelle des Olympia⸗Organiſationskomitees vorübergehend geſchloſſen DNB. Berlin, 18. Febr. Die Kartenſtelle des Organiſationskomitees für die XI. Olympiade Berlin 1936 gibt bekannt, daß infolge der über— aus zahlreichen Nachfragen nach Eintrittskarten der Vorver— kauf für Deutſchland mit dem heutigen Tage vor- übergehend geſchloſſen wird. Beſtellungen können daher nicht mehr angenommen werden. Es wird dringend ge— beten, weitere Anfragen und vor allem Leberweiſungen zu unter— laſſen. Die Kartenſtelle trifft die umfangreichen Vorbereitungen für den Verſand der bisher verkauften Karten(Olympiaſtadion- Päſſe und Dauerkarten), der im Laufe des nächſten Monats vor- genommen wird. Am 1. April beginnt der Vorverkauf der Einzel⸗(Tages⸗) Karten, die infolge der alle Erwartungen übertreffenden Nach- frage nach Dauerkarten hauptſächlich nur noch für Stehplätze ausgegeben werden. Zu dem gleichen Zeitpunkt werden auch Beſtellungen für die wenigen noch nicht erſchöpften Dauerkarten (Boxen, Ringen, Handball, Polo und Segeln) erneut entgegen- genommen. Die Kartenſtelle weiſt ausdrücklich darauf hin, daß vor dem 1. April eingehende Beſtellungen nicht bearbeitet werden. Be- ſtellſcheine können ab 15. März bei der Kartenſtelle des Organi- ſationskomitees für die XI. Olympiade angefordert werden. Von der Aeberſendung von Beträgen iſt auf jeden Fall abzuſehen, denn in Zukunft ſind die Gegenwerte der Beſtellungen nur nach vorheriger Mitteilung der Kartenſtellen, daß die gewünſchten Karten zurückgelegt werden können, vorzunehmen. Alle unauf— gefordert eingehenden Beträge müſſen auf Koſten der Einſender zurückgeſandt werden. Der Pariſer Vertreter des„Führer“ aus Frankreich ausgewieſen DNB. Paris, 18. Febr. Am Montagvormittag wurde der deutſche Preſſevertreter Pg. Arnim Richard in ſeiner Pariſer Wohnung von der fran⸗ zöſiſchen Polizei verhaftet. Nach dreiſtündiger Haft wurde Richard durch Vermittlung der amtlichen deutſchen Vertretung wieder freigelaſſen und aufgefordert, Frankreich alsbald zu verlaſſen. Der Vorſitzende des Verbandes der Deutſchen Preſſevertre— ter in Paris hat in dieſer Angelegenheit an den Präſidenten des Syndikats der ausländiſchen Preſſe in Paris ein Schreiben ge— richtet. Nach Darſtellung des Tatbeſtandes wird in dieſem Schrei— ben darauf hingewieſen, daß bereits ſeit längerer Zeit Verhand— lungen zwiſchen der deutſchen Botſchaft und dem franzöſiſchen Außenminiſterium ſchwebten, um eine Verlängerung der am 15. Februar ablaufenden Aufenthaltsgenehmigung für Richard zu erreichen. Dieſe Genehmigung ſei jedoch nicht erteilt worden, was den formellen Anlaß für die Verhaftung gegeben habe. In dem Schreiben heißt es dann weiter:„Meines Wiſſens liegt gegen Richard nichts Nachteiliges in Frankreich vor, da— gegen iſt bekannt geworden, daß dieſer im vorigen Jahr von den italieniſchen Behörden aus Rom ausgewieſen wurde, ſo daß an zunehmen iſt, daß ein Zuſammenhang mit dieſer Angelegenheit beſteht. Als Vorſitzender der Vereinigung Deutſcher Korreſpon— denten in Paris bitte ich Sie, gegen dieſes Verhalten der fran— zöſiſchen Behörden gegenüber einem in Frankreich vollſtändig unbelaſteten Kollegen Proteſt einzulegen.“ In ſeiner Antwort hat der Präſident des Syndikats der ausländiſchen Preſſe darauf hingewieſen, daß er unverzüglich im franzöſiſchen Außenminiſterium und bei der Polizeibehörde Vor— ſtellungen in dieſer Angelegenheit erhoben habe. Im Außenmini ſterium habe man ihm mitgeteilt, daß man die Verhaftung von Richard keineswegs billige, und daß man ſofort dagegen Schritte unternommen habe. Die Polizeibehörde habe bekanntgegeben, daß jeder Ausländer nach Ablauf ſeiner Aufenthaltsgenehmigung mit ſeiner Verhaftung rechnen müſſe. Gewöhnlich gehe ihm jedoch einige Tage vorher eine entſprechende Benachrichtigung zu. Da dies im Falle Richard nicht geſchehen ſei, habe der Präſi— dent gegen die Außerachtlaſſung dieſer einfachen Höflichkeits— formel Einſpruch erhoben. Er hoffe, in den acht Tagen, für die die Aufenthaltsgenehmigung verlängert worden ſei, mehr zu erreichen. Der Vorſitzende des Verbandes der Deutſchen Preſſever— treter in Paris hat daraufhin in einem weiteren Schreiben an den Präſidenten des Syndikats zum Ausdruck gebracht, daß die Frage des Grundes der Ausweiſung noch keineswegs geklärt ſei und daß man ſich mit Nachdruck dieſer Frage annehmen möge. —— oo vv DNB. Paris, 18. Febr. Die Kammerausſprache über die Ratifizierung des fran— zöſiſch-ſowjetruſſiſchen Paktes eröffnete am Dienstagnachmittag der rechtsgerichtete Abgeordnete Vallat. Nach einem Aeber— blich über die früheren Pakte wies er darauf hin, daß der vorliegende franzöſiſch-ſowjetruſſiſche Pakt nicht mit den alten Bündniſſen verglichen werden könne. Bisher ſeien Bündniſſe immer nur zwiſchen den Ländern, alſo geographiſch beſtimmten Einheiten, abgeſchloſſen worden, diesmal jedoch verhandle Frank— reich nicht mit einem Lande, ſondern mit der Dritten In— ter nationale, die ſich auch auf andere Gebiete als auf das gegenwärtige Sowjetrußland ausdehnen könnte. Der Ab- geordnete betonte ferner, daß der militäriſche Beiſtand Sowjet— rußlands nicht verglichen werden könne mit dem etwaigen Bei— ſtand, den Frankreich gegebenenfalls zu leiſten hätte. Es würden mindeſtens ſechs Wochen vergehen, bis die ſowjetruſſiſche Armee an der ruſſiſchen Grenze zuſammen— gezogen wäre, und dann müßte ſie noch durch vier neutrale Staaten marſchieren, um mit der deutſchen Armee in Be— rührung zu gelangen. Der italieniſch-abeſſiniſche Krieg habe im übrigen bewieſen, daß eine Luftflotte zwar zur Aufklärung eingeſetzt werden könne, nie aber feindliches Land beſetzen könne. Die ruſſiſchen Flugzeuge müßten viele hundert Kilometer zurücklegen, um Deutſchland zu erreichen. Die Behauptung, daß die Rati— fizierung des franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Paktes im Intereſſe der Kleinen Entente liege, treffe nicht zu; würde dies der Fall ſein, ſo könne Deutſchland annehmen, daß man es einkreiſen wolle. Vallat glaubt nicht an einen baldigen deutſch-franzöſiſchen oder deutſch-ruſſiſchen Krieg, iſt aber der Anſicht, daß der vor⸗ liegende Vertrag einen Streit zwiſchen dem Panflawismus und dem Pangermanismus beſchleunigen würde. Der Abgeordnete Marcel HéEraud(rechte Mitte) äußerte ſich zunächſt gegen den Vertrag und erklärte dann, Deutſchland habe nicht unrecht, wenn es behaupte, daß der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Pakt mit dem Geiſt von Locarno nicht in Einklang gebracht werden könne. Aber hätte man nicht Deutſchland gegenüber eine aktivere Politik der Zuſammenarbeit treiben ſollen, als man es bisher getan habe?(Zwiſchenruf von Herriot:„Lag der Fehler auf franzöſiſcher Seite?“). Héraud antwortete, daß das Scheitern einer Politik noch kein Grund dafür wäre, daß man ſie nicht aufs neue verſuchen ſollte. Warum ſollte man Deutſchland gegenüber nicht neue, herzlichere und wärmere Geſten finden, auf die man vielleicht jenſeits des Rheines warte? Es ſei ein Fehler geweſen, immer an den „Erbfeind“ zu denken, nachdem ſchon ſoviel Blut auf beiden Seiten gefloſſen ſei. Dag Soſfetbündnis vor der französischen Kummer Die Rechte lehnt ab Der rechtsgerichtete Abgeordnete Taittinger erklärte, er ſei überzeugt, daß Rußland gar nicht in der Lage wäre, einen Krieg gegen eine europäiſche Macht erſter Ordnung durchzu— halten. Die ruſſiſche Armee zähle 930 000 Mann. Sie müſſe aber ein Land verteidigen, das 40mal größer als Frankreich ſei. Frankreich verfüge nicht über Armeen, die notwendig wären, um einer anderen Macht zu Hilfe zu eilen. Das müſſe offen geſagt werden. Wenn der Pakt ratifiziert werden ſolle, müßte man ſehr bald große finanzielle Opfer ins Auge faſſen, um in der Zukunft den eingegangenen Verpflichtungen entſprechen zu können. So wie Barthou den Vertrag aufgefaßt hatte im Rahmen anderer Pakte, könnte man den franzöſiſch-ſowjet⸗ ruſſiſchen Beiſtandspakt verteidigen. Aber ſo wie er ſich heute darſtelle, erſcheine er wie eine Drohung gegen Deutſchland. Der Berichterſtatter Torres warf ein, daß der fran— zöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Vertrag Deutſchland ausdrücklich offen ſtehe. Man müſſe ſich alſo wundern, daß Deutſchland, dem man den Frieden anbiete, antworte„man kreiſt uns ein“. Taittinger wünſchte, daß ſich Flandin die Erklärungen Lavals über dieſe Frage zu eigen mache, und daß man ganz allgemein in Frankreich dem Widerhall des Rheines größere Aufmerkſamkeit ſchenke. Er ſei der Anſicht, daß Frankreich alles tun müſſe, um eine deutſch-franzöſiſche Annähe—⸗ rung zu erleichtern. Der Abgeordnete Franclin-Bouillon forderte den Redner auf, die kürzlich vor dem Anterhaus gehaltenen Reden Auſten Chamberlains und Attles zu leſen. Taittinger wiederholte, man könne das Land nicht ewig in dem Glauben laſſen, daß es morgen einen Krieg zu führen habe. Die Sowjets hätten bereits durchblicken laſſen, daß ſie vor allem an einen Kreuzzug gegen den Faſchis- mus für den Bolſchewismus denken. Von zahlreichen Zwiſchenrufen der Linken, beſonders der Kommuniſten, unterbrochen, wandte ſich der Abgeordnete der Rechten, Henriot, auf das ſchärfſte gegen die Einmiſchung der Dritten Internationale in die inneren Angelegenheiten Frankreichs. Er erinnerte daran, daß neben Stalin eine ganze Reihe von franzöſiſchen Kommuniſten in der Leitung der Komin⸗ tern ſäßen. Geſtützt auf zahlreiche Unterlagen berichtete er über die Machenſchaften des in Straßburg ſeinerzeit verhafteten ruſſiſchen Agenten Eberlein, der beträchtliche Summen in Frankreich für die kommuniſtiſche Arbeit verteilt habe. Henriot ſchloß, zum Miniſterpräſidenten gewandt, mit der Bemerkung, er und ſeine Freunde würden erſt dann für den ſowjetruſſiſch⸗ franzöſiſchen Pakt ſtimmen, wenn er eingedenk einer früheren Aeußerung von ihm ſelbſt„die rote Kanaille“ verhaften laſſen würde. Die Ausführungen Henriots löſten ſtürmiſche Pfuirufe auf ſeiten der Kommuniſten aus. Eine Tiſchrede über Motoriſierung DNB. Berlin, 18. Febr. Auf dem Begrüßungsabend des Reichsverbandes der Auto— mobilinduſtrie in den Feſtſälen des Berliner Zoo hielt Reichs- poſt⸗ und Reichsverkehrsminiſter Frhr. v. Eltz-Rübenach eine Tiſchrede. Der Miniſter erinnerte an ſeine Rede bei dem Begrüßungabend vor zwei Jahren. Er habe damals geſagt, daß er im weſentlichen nur zwei Möglichkeiten hätte, die Mo toriſierung finanziell zu fördern, daß aber die weitaus größe— ren Möglichkeiten der Förderung auf dem Gebiet der Geſetz— gebung und Verwaltung lägen. Die beiden finanziell förder— baren Zweige ſeien der Sport und die wiſſenſchaft⸗ liche Forſchung. Was das Reich der Entwicklung der Rennwagen und Rennmotorräder habe angedeihen laſſen kön⸗ nen, das reiche nicht entfernt an die Aufwendungen heran, welche die beteiligte Induſtrie ſelbſt gemacht habe. Man dürfe mit dem Erfolg recht zufrieden ſein und könnte mit Stolz auf die Anerkennung blicken, welche am vergangenen Samstag der Führer und Reichskanzler dem Erreichten gezollt habe. Was die Forſchung anbetreffe, ſo liege es in der Natur dieſer Arbeit, daß man ihre Früchte nicht mit derſelben Pünktlichkeit ernten könnte wie Aepfel und Birnen. Es müſſe unausgeſetzt auf vielen Gebieten und an vielen Stellen geforſcht werden, damit hier und da einmal eine wirkliche Erkenntnis aufleuchte, die uns einen kräftigen Schritt vorwärts trage. Für die Ge⸗ ſetzgebung habe er vor zwei Jahren eine großzügige Reichs- ſtraßenverkehrsordnung in Ausſicht geſtellt. Er glaube mit der neuen Reichsſtraßenverkehrsordnung Wort ge— halten zu haben und danke ausdrücklich der Automobilinduſtrie, daß ſie bei der Bearbeitung der techniſchen Vorſchriften ſo eifrig und verſtändnisvoll mitgearbeitet habe. Im vergangenen Jahre habe Dr. Schacht die Förderung des Exports als eine vordringliche Aufgabe der auf dem inne— ren Markt ſo ungeheuer erſtarkten Automobilinduſtrie ans Herz gelegt. Er glaube, daß auf dieſem Gebiet trotz der ver— worrenen und uns Deutſchen nicht günſtigen Währungsverhält⸗ niſſe der Welt Namhaftes geleiſtet worden ſei. Die Automobil- induſtrie habe ſoviel Arſache, dem Führer und Reichskanzler für ſeine Förderung dankbar zu ſein, daß ſie es als vornehmſte Pflicht empfinden müßte, allen anderen Induſtrien ein Beiſpiel zu geben. Der Miniſter wies dann weiter auf die Worte des Füh⸗ rers am Samstag hin, es ſollen noch Millionen deutſcher Volksgenoſſen Kraftfahrzeughalter werden, und ſagte u. a:: Sie ſelbſt wünſchen, daß dieſes Ziel erreicht wird und Sie ſelbſt werden die notwendigen Anſtrengungen machen, um mit den Preiſen Ihrer Erzeugniſſe ſo billig zu werden, daß Ihnen eine neue große Käuferſchicht zur Verfügung ſteht, die ſich Kraftwagen halten kann, ohne etwa auf Familie verzichten zu müſſen. Aber, meine Herren, der entſcheidende Faktor liegt mehr noch als im Wagenpreis in den Koſten für Betrieb und Anterhaltung. Die Beaufſichtigung und, wenn irgend möglich, die Verminderung dieſer Koſten, betrachte ich als meine Aufgabe. Ich will keine billigen Verſprechungen machen, aber ich werde alles tun, was in meinen Kräften ſteht, um das Anwachſen dieſer Koſten zu verhüten und wenn irgend möglich, eine Senkung herbeizuführen. Dazu wird es notwen— dig ſein, daß ich mit der Induſtrie, mit den Reifenleuten, mit der Mineralölproduktion, mit dem Verkehr, mit dem Handel, mit den Garagenbeſitzern und nicht zu vergeſſen mit den Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften in Verbindung trete. Es iſt nicht an— gängig, daß eine Gruppe immer nur die andere auffordert, mit dem Edelmut voranzugehen, ſondern alle müſſen zuſammen— wirken, um das zu erreichen, was wir wollen, nämlich dem Willen Adolf Hitlers gerecht zu werden. Heute, meine Herren, wo ich Sie zu der prachtvollen Ausſtellung beglückwünſchen kann, fordere ich Sie alle dazu auſ, mich in meinen Beſtrebun— gen zur Senkung der Betriebskoſten des Kraftwagens nach— drücklich zu unterſtützen. „Zum Schluß dankte der Miniſter allen, die an dem Mo. toriſierungserfolge der letzten drei Jahre mitgearbeitet hätten, insbeſondere Dr. Schacht für die Sicherung des deutſchen Reifenbedarfs, Generalinſpektor Dr. Todt für ſeine großen Leiſtungen im Straßenbau und Korpsführer Hühnlein für den ungeheueren Schwung, welchen er in den Sport und die motorbegeiſterte Jugend gebracht habe, und beendete ſeine Aus— führungen mit einem Sieg⸗-Heil auf den Führer. Der Wehrdienſt der deutſchen Staatsangehörigen im Ausland Ueber die örtlich zuſtändigen Konſulate. Aufgrund des Wehrgeſetzes, des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes und des Erlaſſes des Führers und Reichskanzlers über die Aeber⸗ tragung des Verordnungsrechtes nach dem Wehrgeſetz haben der Reichskriegs⸗ und der Reichsaußenminiſter im Reichsgeſetzblatt Teil 1 Nr. 12 vom 11. Februar 1936 eine ausführliche„Verord- nung über die Heranziehung der deutſchen Staatsangehörigen im Ausland zum aktiven Wehrdienſt und zum Reichsarbeitsdienſt“ erlaſſen. Es wird darin beſtimmt, daß jeder dienſtpflichtige deutſche Staatsangehörige, der ſeinen Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt im Ausland hat, ſich zur Eintragung in das Wehr⸗ ſtammblatt bei dem örtlich zuſtändigen deutſchen Konſulat ſchriftlich anzumelden hat. Das Anmeldeblatt hat ſich der Dienſt⸗ pflichtige vom Konſulat oder den ſonſt hierfür beſtimmten Stellen zu beſchaffen. Dienſtpflichtig im Sinne der Verordnung iſt jeder männliche deutſche Staatsangehörige, der einen für die Ablei⸗ ſtung der Arbeitsdienſtpflicht und der Wehrpflicht aufgerufenen Geburtsjahrgang angehört. Der Reichsminiſter gibt alljährlich bekannt, welche Geburts- jahrgänge nach Beſtimmung des Reichskriegsminiſters dienſt⸗ pflichtig ſind. Der Dienſtpflichtige iſt auch dann anmeldepflichtig, wenn er neben der deutſchen Staatsangehörigkeit eine andere Staatsangehörigkeit beſitzt. Der Tod eines Dienſtpflichtigen iſt von ſeinen Hinterbliebenen oder Erben mit deutſcher Staats- angehörigkeit unverzüglich dem Konſulat anzuzeigen. Weiter wird die freiwillige Ableiſtung des aktiven Wehrdienſtes vom vollendeten 18. bis zum vollendeten 20. Lebensjahr ermöglicht. Soweit keine höhere Strafe verwirkt iſt, wird mit Geldſtrafe bis 150 RM. oder mit Haft beſtraft, wer ſeiner Anmelde- oder Ge⸗ ſtellungspflicht nicht oder nicht pünktlich nachkommt. Einen ſtraf⸗ fälligen Dienſtpflichtigen kann auch der Schutz des Reiches ver⸗ ſagt werden. Kurze Tageschronik. Bad Freienwalde: Am Montag begann hier in Anweſenheit von Vertretern der Partei, der Behörden und der Wehrmacht eine einwöchige Reichstagung der NS-Gemeinſchaft Kraft durch Freude, die bis zum 23. Februar die Kraft⸗durch-Freude-Gau— warte, Gaukaſſenwarte und die Referenten für das Veranſtal— tungsweſen zuſammenführt. Paris: Die leitenden Perſönlichkeiten der verſchiedenen franzöſiſchen Sportverbände ſind am Montag aus Garmiſch⸗ Partenkirchen kommend wieder in Paris eingetroffen. Alle waren ausnahmslos ſowohl von der Organiſation der Winter- olympiade als auch von dem Empfang begeiſtert, der ihnen in Garmiſch zuteil wurde. Newyork: Als erſter Augenzeuge der Olympiſchen Winter- ſpiele kehrte der Schatzmeiſter des Olympiſchen Komitees der Vereinigten Staaten, Guſtavb Kirby, auf der„Europa“ aus Garmiſch-Partenkirchen zurück. Auf Fragen von Preſſevertretern äußerte er ſich ſo begeiſtert über Garmiſch-Partenkirchen und über das Reichsſportfeld in Berlin, daß die Zeitungen berichten, „er ſprach beinahe in Verſen“. Feierliche Amts⸗ einjührung Dr. Scribas Keichsminiſter Dr. Gürtner über das Treueverhältnis im öffentlichen Dienſt. Darmſtadt, 18. Februar. Zum Empfang des Reichsminiſters der Juſtiz Dr. Gürt— ner, der zum erſtenmal nach Darmſtadt kam, um mit der Amtseinführung des neuen Oberlandesgerichtspräſidenten, Dr. Scriba, die Verbundenheit der Zentralbehörde mit der oberſten Dienſtſtelle der Juſtiz im Land heſſen zu bekunden, trugen nicht nur die Staatsgebäude Flaggenſchmuck, ſon⸗ dern auch zahlreiche Privathäuſer der Straßen, durch die der Miniſter bei ſeiner Einfahrt von der Reichsautobahn herkam. Im Gerichtsgebäude leitete das Kammerorcheſter des Heſſiſchen Landestheaters den Feſtakt mit einem An— dante von Beethoven ein. Vor den Vertretern ſämtlicher Reichs- und Landesbehörden in Heſſen, der Partei und ihren Gliederungen und der verſammelten Juſtizbeamten- ſchaft ergriff danach N Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner das Wart. Er betonte, daß die Oberlandesgerichtspräſidenten mehr bedeute als eine ein. fache Stellenbeſetzung zu dem Zweck, daß der Juriſtenkalen⸗ der wieder in Ordnung ſei. Die tiefere Bedeutung liege in der Grundlage des öffentlichen Dienſtes überhaupt. Es gebe heute in Deutſchland kein Arbeitsverhältnis mehr von der rein wirtſchaftlichen Art, daß einer ſeine Arbeitskraft mög⸗ lichſt günſtig verkaufe, um ſie dann zu ſchonen, während der Arbeitsherr ſie nach Möglichkeit auszunutzen beſtrebt ſei. Heute beruhe jedes Arbeitsverhältnis auf der ſittlichen Grundlage eines Treueverhältniſſes von beiden Seiten. Dies gelte beſonders für den öffentlichen Dienſt, der auf der perſönlichen Treue zu dem Führer und Reichs⸗ kanzler Adolf Hiller begründet, ſich in dieſem Punkt von dem Soldateneid nicht mehr unterſcheide. Wenn der Ge⸗ danke dieſer Treueverpflichtung niemals vergeſſen werde, dann brauche man über Arbeitskameradſchaft kein Wort weiter zu ſagen; in dieſem Geiſt gebe es auch keine Frage mehr über die Zuſammenarbeit mit anderen Verwaltungs⸗ zweigen und Dienſtſtellen der Partei. Alle gingen den glei⸗ chen Weg und dienten dem gleichen Ziel. Der Poſten des Oberlandesgerichtspräſidenten, auf dem heute ein höheres Maß von Macht und Verantwortung liege als früher unter der Landesbehörde, ſei eine der höch⸗ ſten Stellen, die die Reichsjuſtiz zu vergeben habe. Es müß⸗ ten alle Kräfte eingeſetzt werden, um die Ueberleitung der Juſtiz möglichſt raſch und reibungslos zu vollziehen. Bei der Ueberreichung der von dem Führer unterzeich⸗ neten Ernennungsurkunde an Dr. Scriba hob der Reichs⸗ juſtizminiſter hervor, daß der neue Oberlandesgerichtsprä⸗ ſident, der einer alten heſſiſchen Beamtenfamilie entſtammt, mit vollem Vertrauen aufgenommen, ſich gewiß auch die Liebe der ihm anvertrauten Beamten erwerben werde. In feiner Anſpielung auf die Betätigung des neuen Präſiden⸗ ten als Komponiſt wünſchte er ihm in ſeinem Amtsbereich die gleiche Harmonie wie in ſeiner Kunſt. Im Namen aller Berufskameraden hieß Generalſtaatsanwalt Dr. Eckert den neuen Präſidenten in Darmſtadt willkommen. Gericht und Staatsanwaltſchaft bilden eine berufliche Ehe, aus der das neue deutſche volks- und lebensnahe Recht, die volks- tümliche Rechtsfindung und Rechtſprechung, hervorgehen ſolle. Daß Oberlandesgerichtspräſident Dr. Scriba ein Freund der Muſen ſei, gebe Gewähr dafür, daß er Men⸗ ſchen und Lebensdinge nicht mit der Paragraphenelle meſſe, ſondern über die juriſtiſche Konſtruktion das geſunde Rechtsgefühl ſtellen und im Geiſt der Kameradſchaft den Beruf pflegen werde. Oberlandesgerichtspräſident Dr. Scriba verſicherte nach bewegtem Dank: Die hohe nud ernſte Amts⸗ auffaſſung und das Vertrauen des Miniſters ſollten ihm eine unabläſſige Mahnung ſein, in Treue zum Führer und in nationalſozialiſtiſchem Geiſt unter enger Zuſammen⸗ arbeit mit der Partei der Rechtspflege zu dienen. Wir ken⸗ nen keine Beamtenkaſte mehr, auch kein Richtertum, das ſich über dem Volk dünkend, Buchſtabenrecht ſpricht. Auch im Dienſt ſind wir Richter Teile unſres Volkes, und alle Arbeit hat nur das einzige Ziel, als treue Gefolgsmannen des Führers zum Nutzen des Volkes das Recht zu wahren. Im Glauben an die nationalſozialiſtiſche Idee gelte es, dem Vorbild des Führers nachzuerleben, um das Volk zum nationalſozialiſtiſchen Menſchentum zu erziehen. Darum werde er aus ſeiner Gefolgſchaft eine geſchloſſene Kampf- truppe für das neue Recht ſchaffen, in dem ernſten Willen, ihr, erfüllt von Kameradſchaft, in Beiſpiel und Richtung voranzuſchreiten. Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger bankte dem Reichsjuſtizminiſter für ſein Kommen und gab ſeiner Freude Ausdruck über die Wiederbeſetzung der ober⸗ ſten Richterſtellung in Heſſen nach einjähriger Verwaiſung. Die Schwierigkeit, in der ſich der Rechtswahrer heute be⸗ findet, erlebe er täglich mit. Von neuem Geiſt durchdrun⸗ gen ſtehe der Richter zwiſchen alten Geſetzen, die großen⸗ teils ablöſungsreif ſeien und müſſe doch nach ihnen recht⸗ ſprechen. Das ſei oft eine Kunſt, und nicht immer ſei der Weg von Paragraphen zur Weltanſchauung leicht zu fin⸗ den. Werde Recht geſprochen, das auch als Recht empfun⸗ den werde, dann ſei die richtige politiſche Linie gefunden. Am Abend vereinte ein kameradſchaftliches Zuſammen⸗ ſein den Reichsjuſtizminiſter und die Gäſte aus dem Reich und Land mit der Juſtizbeamtenſchaft Darmſtadts. Das Ausſcheiden Profeſſor Havemanns aus der Reichsmuſikkammer DNB. Berlin, 18. Febr. Von zuſtändiger Stelle wird auf Anfrage darauf hinge⸗ wieſen, daß die Gründe, die zum Ausſcheiden des Profeſſors Guſtav Havemann aus ſeinen Funktionen in der Reichs⸗ muſikkammer führten, in keiner Weiſe ehrenrühriger, ſondern rein ſachlicher Art waren. Anterredung Muſſolini- Drummond DNB. Rom, 18. Febr. Muſſolini empfing am Dienstagabend den engliſchen Botſchafter in Rom, Drummond, zu einer längeren Anter⸗ redung. Ferner empfing Muſſolini den Gouverneur von Libyen, Marſchall Balbo, zu einer Beſprechung, in der Balbo ihm ausführlich über die allgemeine Lage in der von ihm verwalteten Kolonie berichtete. Einführung eines neuen ſeht ſticch⸗ der 02 Werde, N Port ultungz⸗ den glei auf dem wortung ber ſög⸗ N zun leitun 55 i lterzeich. 0 55 icht pri iſtammt, auch die erde. In Btäſiden⸗ lsbereich Gericht us der dolls. degehen da ein er Men⸗ le meſſe geſunde haft den e Amts⸗ en ihm her und ſammen⸗ Vir ken⸗ kum, das c. Auch und alle zmannen wahren. es, dem l zum Darum Kampi. Willen Richung t zu fin empfun gefunden. Der verkannte Nationdlsoziqlist NS. Was für ſeltſame Blüten der nackte, aber von üppiger Phantaſie gedüngte Unverſtand ſprießen läßt, das iſt uns Nationalſozialiſten trotz der wildeſten Kurioſa, die Aus- landsjournaliſten über unſer Wollen und Sein aus ihren Hirnen und Rotationen locken, weiß Gott nichts Neues. Der Inhalt der Weltanſchauung, die Adolf Hitler einem ganzen Volk vermittelte, ihre Tiefe, Größe und Würde und ihre Schlichtheit verſtehen eben nur die, die, je nach dem, Oberflächlichkeit, Bängnis und Leichtfertigkeit aus⸗ ſchalten und dafür mit Ernſt und Herz zu begreifen ſuchen. Doch zur Sache: Ein Jude meuchelte unſeren Partei— genoſſen Wilhelm Guſtloff. Viele von uns kannten ſeinen Namen nicht, den ſeine Kameraden und Mitarbeiter mit aller Hochachtung und Liebe nannten. Aber als die Kugeln des Mörders David Frankfurter ihn getroffen hatten, da brannte in den Herzen aller Partei⸗ und V zolksgenof ſen der Name hoch und hell. Wir wußten es dann: Landesgruppenleiter der t der dienſtälteſte Landes— gruppenleiter, Mann der Pflicht, der Treue, der Ehre, ein Kämpfer. Nach den r fragten wir nicht lange. Wir wußten ſie auch ſo, denn er war ein Streiter des Führers, ein Glaubender. Das genügt uns. Das war uns auch genug, um uns alle gemeinſam, Führer und Gefolgſchaft, an ſeine Bahre zu ſtellen und uns vor ſeinem Blut von neuem zu verſchwören. So ſelbſtverſtändlich iſt uns das: Ehre höchſte Ehrenbezeugung dem, dem Tode e Aber den Schweizer Zeitungen iſt das eben nicht ſelbſt⸗ verſtändlich. Der Gehäſſigkeit der„Gazette Lauſanne“ ſchon gar nicht. Haß trübt die Augen, umnebelt den Ver⸗ ſtand, und ſo wittert man denn erſt einmal Senſationen, Geheimniſſe, dunkle Hintergründe, gewiſſe Zuſammenhänge. Und die beſagte Gazette ſchießt los und verkündet, daß die Kommentare der deutschen Preſſe zum Davoſer Attentat und die außerordentlichen Ehrungen, wie ſie ſonſt nur höchſten der Pflicht die ſtille der die Pflicht mit 5 ee erwieſen wurden, zeigen, daß Guſtloff„eine ehr wichtige Per f on“ war. Es ſei kombiniert man falsch fröhlich falſch weiter— zu bezweifeln, ob die Berner Behörden klar geſehen hätten und zu folgern, daß die Behör— den über die wirkliche Tätigkeit Guſtloffs unzureichend un⸗ terrichtet geweſen ſeien. Wenn man dann weiter lieſt(und dabei die Angſt ſpürt), daß der Poſten neu beſetzt werden könnte, dann weiß man auch, wo hier letzten Endes der Haſe im Pfeffer liegt. Aber: Feſtgeſtellt wird hier das, was uns näher liegt, daß die„Gazette Lauſanne“ einem Mann, der von ſeiner und der Gaſtnation beſcheinigt— frei und offen ſeine Pflicht tat, ganz tat, aufopfernd tat, für eine Perſon hält, hinter der gleich allerlei zu vermuten iſt. Daß ſie einen Mann, der dient und glaubt, für einen geheimnisvol⸗ len Amtsträger hält, und eine Perſon, deren Name ſonſt nicht in aller Munde iſt, bei ſeinem Tode aber im Herzen einer ganzen Nation auflodert, als dunklen Hintermann und politiſchen Geheimkurier anſieht. Ja— wie ſoll auch dieſe Gazette die Löſung dieſes nationalſozialiſtiſchen„Rätſels“ finden, die wir hier herzlich gern verraten wollen. Sie heißt: Verſchworene Kam p f⸗ kameradſchaft eines ganzen Volkes. Wer ſeine Pflicht tut, gehört ihr an, und wer gar ſein Leben für ſie opfert, iſt ein Held und wenn er eben noch der unbekannteſte Sol.⸗Mann oder der Pins Parteigenoſſe war— das ganze Volk ſteht hinter ihm. Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. 1936 Denkſpruch. Vergangenheit laß deine Lehrerin ſein, in die Gegenwart ſtreue den Samen ein. Ob die Zukunft belebe den zarten Keim, das ſtelle Gott anheim. Den Minte · kεuαννẽAlͥ-s Mein Sohn lernt jetzt ein Wintergedicht. Unentwegt höre ich ihn im Nebenzimmer deklamieren:„Der Winter iſt ein harter Mann kernfeſt und auf die Dauer 10 Eine Weile habe ich mir das mitangehört Dann habe ich die Tür aufgemacht und gefragt:„Biſt Du eigentlich wahnſinnig geworden?“„Wieſo?“, hat Heini erſchrocken gefragt. „Na, vielleicht ſchauſt Du mal aus dem Fenſter! Siehſt Du nicht, daß es regnet? Die Leute ſpringen über die Pfützen und das Thermometer zeigt ſchon wieder drei Grad über Null!“„Ja, es regnet“, hat Heini darauf traurig geſagt,„das konnten wir doch nicht vorausſehen! Als uns der Lehrer das Gedicht aufgab, war es gerade hundekalt, Du weißt ja, vor vier Tagen. Na und da paßte das Gedicht glänzend. Ich glaube, wenn wir es morgen in der Schule aufſagen, lacht ſich der Lehrer tot und wir alle mit!“ Stimmt. Wer wollte ſich da nicht totlachen? Wer wollte ſich nicht überhaupt über den ganzen lächerlichen Winter totlachen? Oft kommt er mir vor wie ein Greis, der nicht 10158 weiß, welchen Kurs er einſchlagen ſoll. Haben wir nicht erſt vor wenigen Tagen triumphier rt? Aha, haben wir geſagt, ſetzt kommt der Winter! Spät kommt er, doch er kommt! Und die Winterſportler waren überzeugt, daß der letzte aus⸗ geſprochene Wintermonat, der Februar, nun noch alles an Winterfreuden beſcheren würde, was die vorhergehenden Mo⸗ nate verſäumt haben. Immerhin, was läßt ſich jetzt noch viel erwarten, nachdem ſchon wieder die Frühlingslüfte 8 Es iſt ein ewiges Verſteckſpiel mit dem Winter. Ein Kroßes Rätſelraten. Und heute ſind wir ſoweit, daß wir kaum noch Wetten darauf abſchließen, ob ſich noch ein Fe bruar Verjammlung ber Ortsbauernſchaft Die erſte diesjährige Bauernverſammlung geſtern abend im Saale des„Ratskeller“ war außerordentlich ſtark be⸗ ſucht. Sie zeugte von dem Tatwillen unſerer Bauern zur Mitarbeit an dem vom Führer geſteckten Ziel: Auch die zweite begonnene Erzeugungsſchlacht ſiegreich zu Ende zu führen, denn ſie iſt keine Konjunktur, ſondern eine bittere Notwendigkeit. Ortsbauernführer Roos gab ſeiner Freude über die ſtattliche Anzahl der erſchienenen Berufskollegen und ſogar Berufskolleginnen Ausdruck, begrüßte insbeſondere unſer Ortsoberhaupt, Herrn Bürgermeiſter Bechtel und Orts⸗ gruppenleiter Franzke. Nach Eintritt in die Tagesordnung ſprach zunächſt ein Vertreter der Konſervenfabrik Doſſen⸗ heim über den Anbau von Bohnen in hieſiger Gemarkung, und zwar beabſichtigt die Firma, etwa 800 Ar mit Krupbohnen(Konſerva) pflanzen zu laſſen. Der Preis iſt vom Reichsnährſtand als Feſtpreis feſtgeſetzt und beträgt pro Zentner 7.— RM. Wenn die Ablieferungen zu keinen Beanſtandungen in Bezug auf Gütevorſchrift Ver- anlaſſung gibt. gewährt die Fabrik noch einen Zuſchuß von 50 RM. Die Bezahlung erfolgt ſofort bei Ablieferung der Ware. Auf der Milchzentrale liegen dieſe Woche die Anmeldeliſten noch auf und können Anmeldungen dortſelbſt getätigt werden. Alsdann Pant B 1 e Julius Blaeß über den Anbau von Geſpinſtpflanzen, insbeſondere den Flachs, um 8 Rohſtoffverſorgung des deutſchen Volkes ſicherzuſtellen. Ohne Flachsanbau iſt die deutſche Induſtrie gefährdet. Nach einer Verfügung der Kreisbauernſchaft Hep⸗ penheim ſind in Viernheim 75 Ar Flachs anzubauen, die an ſämtliche bäuerlichen Betriebe zur Verteilung gelangen. Dar- über hinaus ſoll auf dem diesjährigen Erntedankfeſt auf dem Bückeberg dem Führer als öffentliches Zeichen des Dankes der Bauern für die Wiedererrichtung der Wehrmacht und zum Zeichen der Bereitwilligkeit ihrer Mitarbeit an der Sicher⸗ ſtellung der Rohſtoffverſorgung ein Geſchenk in Geſtalt von Flachs überreicht werden. Es iſt daher erforderlich, daß jeder bäuerliche Betrieb je ha Ackerland 1 qm Flachs anbaut und ſo ſeinen Teil am Aufſtieg unſeres geliebten Vaterlandes beiträgt. Nähere Anweiſungen und Belehrungen werden noch ergehen. Ein weiterer wichtiger Punkt betraf die Anpflan⸗ zung von Obſtbäumen längs der Feldwege. Die Bäume ſollen im Intereſſe der Einheitlichkeit fachmänniſch unter Leitung der Landesbauernſchaft Fler Helen ange⸗ pflanzt werden, unter Umlegung der Koſten für Bäume, Pfähle, Band uſw. auf die Grundſtücksbeſitzer. Hierzu machte Bürgermeiſter Bechtel grundſätzliche Ausführungen, betonend, daß im Intereſſe der Selbſternährung des deut⸗ ſchen Volkes auf eigener Scholle zum Nutzen der Deviſen⸗ wirtſchaft dieſe Maßnahme nur zu begrüßen iſt. Auch unſere nützlichen Singvögel bedürfen dringend dieſer Anlagen. In gleichem Sinne äußerten ſich verſchiedene andere Redner und man gelangte zu der Ueberzeugung, daß die Obſtbaum-För⸗ derung unter Zuhilfenahme des Reichszuſchuſſes in Viern⸗ heim ebenſo wie in anderen Gemeinden eifrig betrieben werden muß, um uns vom Ausland unabhängig zu machen. Behandelt wurden ferner noch Fragen der Wieſenord⸗ nung, Herſtellung von Brücken und ſonſtige, die Bauernſchaft intereſſierenden Angelegenheiten. Zu bemerken iſt, daß eine Erhöhung des Tabak-Kontingents für unſere Gemeinde in die— ſem Jahre nicht in Frage kommt. Tabakpflanzer, denen nach⸗ gewieſen werden kann, daß ſie in den letzten drei Jahren nur ſchlechte Ware zum Verkauf brachten, ſoll die Anbaufläche gekürzt werden. Gegen 11 Uhr konnte der Ortsbauernführer die ſo an⸗ regend verlaufene Verſammlung im Gedenken des Führers ſchließen. wirklicher Winter einſtellt wir begnügen uns mit dem Rateſpiel, für wieviel Tage wohl die nächſte kleine Winter⸗ rate anhalten wird. Wir ſind beſcheiden geworden... Immerhin kann es ja nichts ſchaden, wenn Heini ſein Wintergedicht zu Ende lernt. Denn wir können noch viele kleine Stotterraten Winter erleben. Vielleicht werden wir ſchon in einigen Tagen die Bel hauptung, daß der Winter ein harter Mann iſt, wieder zeitgemäß und gar nicht lächerlich finden. Nur im Augenblick müſſen wir den Kopf ſchütteln... * Ehrentafel des Alters. Die Eheleute Andreas Bergmann und Maria geb. Klee, Lorſcherſtraße 24, können in dieſen Tagen beide ihren 74. Geburtstag begehen und zwar wird Frau Berg⸗ mann am 20. Februar und Herr Bergmann am 24. Februar 74 Jahre alt. Wie uns nachträglich bekannt wurde, feierte das Ehepaar am 14. Januar 1936 das Feſt der goldenen Hochzeit. In aller Stille beging das geſchätzte Ehepaar dieſes ſeltene Feſt. Doch wurden ihm zahlreiche Ehrungen mit den beſten Wünſchen für das fernere Wohlergehen zuteil. Wir gratulieren den Geburtstagskindern zum Geburtstag, wie auch nachträglich zur goldenen Hochzeit und wünſchen ihnen noch viele Jahre bei beſter Geſundheit. Todesfall. Heute nacht ſtarb im jugendlichen Alter von 13 Jahren der Fürſorge; zögling Joſef Büchelmaier aus Bad Wimpfen gebürtig. Seit fünf Monaten war er hier in der Familie des Wagnermeiſters Jakob Roſchauer in Pflege. Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag ſtatt. Eine Holzverſteigerung findet morgen Don⸗ erstag, 20. Februar, vormittags von 8½ Uhr an, im Gasthaus„Zum Kaiſerhof“ durch das Forſtamt Viernheim ſtatt. Intereſſenten ſeien darauf hingewieſen. Verlängerung der Polizeiſtunde. Das Polizei⸗ amt Viernheim teilt mit: Der Herr Reichsſtatthalter in Heſſen Landesregierung Abteilung la hat aus Anlaß des diesjährigen Karnevals ange daß die Polizeiſtunde vom Samstag, d den 22. bis zum Dienstag, den 25. Februar 1936, allgemein gebührenfrei zu verlängern oder aufzuheben iſt.. 0 Bierabende. Am heutigen Mittwoch veranſtalten die Gastwirte„Zum Löwen“ und„Ratskeller“ in ihren Lokalitäten Bierrummels und laden hierzu ihre werten Gäſte, Freunde und Gönner ein.(Siehe Inſerate). Welche Viehraſſen beſitzt Viernheim? Das Ergebnis der Raſſenerhebung für Rinder, Schweine, Schafen und Ziegen liegt in unſerer Gemeinde vor und gibt einen zahlenmäßigen Ueberblick über die raſſenmäßige Zuſammen⸗ ſetzung unſeres Viehbeſtandes nach dem Stand der Zählung vom 3. Dezember 1935. Es wurden damals notiert: 507 Stück Rindvieh, 2630 Schweine, 2 Schafe und 753 Ziegen, die ſich aus nachſtehenden Raſſen zuſammenſetzen: Rind⸗ vieh: Höhenvieh 325 Stück, Niederungsvieh 182 Stück; Schweine: Deutſche veredelte Landſchweine 1826 Stück, Deutſche weiße Edelſchweine 474 Stück, Deutſche Weide⸗ ſchweine(hannover⸗braunſchweigiſche Landſchweine) 60 Stück; Schafe: Deutſche weißköpfiſche Landſchafe(Württemberger) 2 Stück; Ziegen: Weiße deutſche Edelziegen 707 Stück, bunte deutſche Edelziegen(Rehfarbe) 37 Stück, Thüringer Waldziegen 8 Stück, Sonſtige Ziegenraſſen 1 Stück. Dieſe Statiſti wird auch aus ſchlaggebend ſein für den Beſtand unſeres Faſelviehes, der den meiſtverbreiteſten Tierraſſen entſprechen ſoll, damit gutes Leiſtungsvieh auf allen Ge⸗ bieten der Tierhaltung herangezüchtet werden kann. Die Fenſter auf.. Friſche Luft für die Schul⸗ kinder wird im Mitteilungsblatt des Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbundes gefordert. Es wird darauf hingewieſen, daß bei uns vielfach eine Angſt vor friſcher Luft herrſcht, und daß in den Schulzimmern oft eine muffige af zu finden iſt, die außerordentlich geſundheitsſchädlich iſt. Verdorbene Luft iſt ein gefährliches Gift, weil es nicht wie 1. Gifte ſofort an ſeiner Wirkung zu erkennen iſt. Jeder Lehrer hat daher, ſo wird erklärt, die Pflicht, während ſeines Unterrichts für friſche Luft in der Klaſſe zu ſorgen. Im Sommer iſt die Forderung nach friſcher Luft leicht zu erfüllen. Schwieriger aber liegen die Dinge im Winter. Rur in wenigen neueren Schulen gibt es ſelbſttätige ſtändige Zufuhr von friſcher muß der Lehrer die Lüftung Lüftungseinrichtungen, die für Luft ſorgen. Wo ſolche fehlen, ſelbſt regeln und entweder eine Lüftungsklappe ſtändig offenhalten oder noch beſſer in ge⸗ wiſſen Abſtänden alle Klaſſenfenſter kurz öffnen zu laſſen. Anfällige Kinder wird man dabei nicht gerade vor das offene Fenſter ſtellen. Dies Lüften kann umſo kürzer ſein, es draußen iſt. Denn es kommt nur auf die Sufternen an, die umſo ſchneller geſchieht, je größer der unterſchied iſt, aber nicht auf eine ſtarke Abkühlung. Schuljupball Geſtern nachmittag wurden die Meiſterſchaft der hieſigen Volksſchulen zu Ende geführt. Im erſten Spiel ſtanden ſich 8. Schuljahr Schillerſchule und 7. Schuljahr Schillerſchule gegenüber. Das Spiel endete 3:2 für das 8. Schuljahr. Weit wichtiger war das zweite Spiel, da es die Meiſter⸗ ſchaftsanwärter emen Es ſpielte hier 8. Schul⸗ jahr Goetheſchule gegen 7. Schuljahr Goetheſchule. Der Sieger aus dieſem Spiel iſt Meiſter der hieſigen Schulen. Ein Unentſchieden reicht dem 8. Schuljahr auf Grund ſeines beſſeren Torverhältniſſes, während das 7. Schuljahr unbe⸗ dingt gewinnen muß, um Meiſter zu werden. Das 8. Schul⸗ jahr gewann 3:1. Bei Halbzeit ſtand das Spiel 1:0. Nach der Pauſe glich das 7. Schuljahr ſogar aus. Die kleinen. Kerle fielen jedoch ihrem eigenen Tempo zum Opfer und mußten noch zwei Tore hinnehmen. Die Tabelle hat nun folgenden Stand: 8. Schuljahr Goetheſchule 3 838. 16:3 7. Schuljahr Goetheſchule 3 2 1 13: 6 8. Schuljahr Schillerſchule 3 2 513 7. Schuljahr Schillerſchule 3 3 5 7 Damit iſt das 8. Schuljahr Goetheſchule ungeſchlagen Meiſter geworden. Als Anerkennung für 1 errungene Mei⸗ ſterſchaft und zur Erinnerung an das Olympiajahr 1936 erhielt jeder Spieler 2 Olympiaheftchen, die Nachfolgenden * 1 0 5 in der Tabelle je eins. * Un veröffentlichte Soldatenbriefe einſenden! Nach Herausgabe der Kriegsbriefe gefallener Studenten be⸗ findet ſich jetzt ein großes Sammelwerk in Vorbereitung, in dem Kriegsbriefe deutſcher Soldaten aus a Schichten der Bevölkerung veröffentlicht werden ſollen. Die National⸗ ſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung hat ſoeben einen Auf⸗ ruf erlaſſen, in dem darauf hingewieſen wird, daß es die Wiederherſtellung der deutſchen Ehre durch Schaffung des neuen Volksheeres mehr als je geboten erſcheinen läßt, die in den vergangenen Jahren verſchütteten Werte ſodaiiſchn Tradition aus dem großen Kriege vor dem Untergang z bewahren. Nicht literariſche Kunſt der Feder, ſondern die ſchlichte Handſchrift des Kämpfers, echte Ge⸗ fühle und Erlebniſſe ſollen dabei das Wertvollſte ſein. Auch kerniger Humor und ſachliche Tatſachenberichte ſollen ihren Platz in dem geplanten Sammelwerk finden. Alle die⸗ jenigen, die ſich im Beſitz unveröffentlichter Soldatenbriefe befinden, ſollen Abſchriften unter dem Kernwort„Der Sol⸗ dat deutſche Kriegsbrie fe. an die Reichsdienſt⸗ ſtelle der NS.⸗Kriegsopferverſorgung, Berlin Wi 8, Wilhelm⸗ ſtraße 48, Abteilung Propaganda, einſenden. Zweimal ſchichte, die wohl ihresgleichen ſuchen wird, meldet die „Mainfränkiſche Zeitung“. Es wurden nämlich in einem Würzburger Entbindungsheim an ein und demſelben Tage bllrc ungshei. Int. 05 zwei Mädchen von je zwei geſunden Töchtern entbunden. Beide Mütter kamen auch in dasſelbe Zimmer zu liegen. 8. 7 L 2 2* 0 27 Als ſie ſich freundſchaftlich gegenſeitig nach dem jeweiligen Vater erkundigten, ſtellte ſich zum großen Erſtaunen heraus, daß es beidemal derſelbe war. Die miteinander verglichenen Fotografien, die die Mädchen bei ſich hatten, ließen jeden Zweifel verſtummen. Die Ueberraſchung war ſo groß, daß 7 7 0 f„ 1 7 5 2 0 1* ſich beide Mädchen in die Haare gerieten. Die Ueberraſchung war aber noch größer, als die beiden Frauen erfuhren, da 171 1* ar 1. 1 0 der„glückliche“ Vater dieſer vier Kinder ſchon lange ver⸗ * 711 15 6 7* heiratet iſt. je kälter Temperatur⸗ Fußballſpiele um die — ——— Zwillinge und ein Vater. Eine Ge⸗ A — 9 * Gelbfleiſchige due soren DDS baume ggeisekartollein Ein Volk, das im Herzen Europas liegt, das einen Welt— krieg und eine Hungerblockade durchmachte, hat keinen Zweifel daran, daß die Steigerung der Erträge ſeiner Landwirtſchaft eine grundſätzliche nationale Notwendigkeit iſt. Neben der Nahrungserzeugung muß beſonders auf dem Gebiet des Spinnpflanzenbaues auch für die nötige ind u⸗ ſtrielle Rohſtoffer zeugung ſoweit als möglich geſorgt werden. Alle Völker, die geopolitiſch ſich in einer ähnlichen Lage befinden wie Deutſchland, werden mit der Zeit dazu gezwungen ſein, ähnliche Schritte in die Wege zu leiten. Den Beweis hierfür hat bereits Italien geliefert. Allerdings ſind dieſe Völker zum großen Teil durch die kli⸗ matiſchen und Bodenverhältniſſe begünſtigt. Deshalb müſ⸗ ſen wir Deutſche aus dieſen Gründen und im Hinblick auf den engen Volksraum uns darüber klar ſein, daß der Weg zur Nahrungsfreiheit für uns wohl am ſchwierig⸗ ſten iſt. Der Stellvertreter des Führers hat auf dem Reichs⸗ bauerntag in Goslar mit Recht darauf hingewieſen, daß die Landwirtſchaft das ihr von der Nation geſtellte Ziel nicht in wenigen Jahren auf allen Gebieten erreichen kann, aber ihm mit feſtem Willen unerſchütterlich zuſtreben muß. Wir müſſen uns in jedem Jahre Rechenſchaft über das Erreichte ablegen und beweiſen, ob wir dem Ziele wiederum ein erhebliches Stück näher gekommen ſind. Es gibt manchen Volksgenoſſen, der heute der Auffaſ⸗ ſung iſt, daß dem deutſchen Bauer im Verhältnis zu an⸗ deren Ständen bevorzugt geholfen wird. Dieſe Auffaſſung iſt ſchon deshalb falſch, weil der Nachweis für die fahrläſ— ſige Benachteiligung der deutſchen Landwirtſchaft in der Syſtem⸗ und Vorkriegszeit wirklich nicht ſchwer geführt werden kann. Die liberale, von blutsmäßigen Geſichts⸗ punkten losgelöſte Staats⸗ und Wirtſchaftsauffaſſung war daran ſchuld. Ein Staat jedoch, der eine an Blut und Boden gebundene Weltanſchauung vertritt, muß dem Bauerntum eine erhebliche Aufmerkſamkeit zuwenden. Die ungleiche Verteilung der deutſchen Bevölkerung über den deutſchen Raum als Schattenſeite der ſtürmiſchen Aufwärtsentwick⸗ lung der deutſchen Induſtrie iſt für die Ernährungspolitik nicht günſtig. Die beſtehenden Verhältniſſe verurſachen aber die Erkenntnis, daß Deutſchland weder ein einſeitiger In⸗ duſtrieſtaat noch ein einſeitiger Agrarſtaat ſein kann. Beide Wirtſchaftsformen müſſen ſich vielmehr harmoniſch er— gänzen. Das deutſche Volk ſchaut heute mehr denn je auf den deutſchen Bauer. Hohe Anforderungen werden an ſeinen guten Willen, an ſeine ſtarke Hand und an ſeine bewährte Kraft geſtellt. Die Nahrungsverſorgung des ge⸗ ſamten Volkes iſt eine hohe, ehrenvolle Aufgabe, und die ganze Nation nimmt an den Sorgen und Laſten des Bau⸗ ernſtandes deshalb Anteil. Beſonders der Städter hat die Notwendigkeit eingeſehen, den Bauer aus den Klauen jener artfremden Wirtſchaftskräfte zu befreien, die mit den wich⸗ tigſten Gütern der Nation, der Nahrung, wucherten. Am Ende des Jahres muß der im Schweiße ſeines Angeſichts in ſtrenger Arbeit ſein Land beſtellende Bauer die Gewiß⸗ heit haben, daß ihm auch der Lohn ſeiner Arbeit durch den Staat geſichert wird. Erſt dann ſind die Vorausſetzungen für die Mehrerzeugung geſichert. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat dieſe Grundſätze erfüllt und garantiert ein erfolg⸗ reiches Arbeiten des Bauern. Jeder Bauersmann, der alſo Guterhaltener eule Iittwocn Kinder⸗ Abend im 7 16 Löwen“ wagen * billig zu verkaufen. en Happenabena Wald ſtraße 22 dafür aber ſchöner Faſt neues 7 Bandoneon Jerrumme 116 tönig, A u. G⸗ Stimmung zu ver⸗ wozu wir unſere Gäſte freundlichſt einladen. kaufen 1 a Von wem, ſagt die Bernh. Brückmann u. Frau. Geſchäftsſt. ds. Bl. 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Benutzen Sie ſtets zur Ver⸗ öffentlichung ihrer Anzeigen die Pjflichten und Rechte in ber Erzeugungsſchlacht ein nutzbringendes Glied der Volksgemeinſchaft darſtellen will, muß auch ſeine Pflichten erkennen, die aus ſeinen im dritten Reich erworbenen Rechten erſtanden ſind. Die Durchführung der polniſchen Agrarreform Wieder mehr deutſcher als polniſcher Beſitz enteignet DRB. Bromberg, 18. Februar Im amtlichen polniſchen Geſetzblatt iſt ſoeben die im Ver— lauf der Durchführung der polniſchen Agrarreform für das Jahr 1936 veröffentlichte Namensliſte der enteigneten Perſonen er— ſchienen. Wieder iſt in Poſen und Pommerellen mehr deutſcher Beſitz als polniſcher enteignet worden. Deutſche Siedler werden für die Parzellierungsaktion allgemein nicht zugelaſſen, ſo daß die Agrarreform nur den polniſchen Kleinbeſitz ſtärkt. Die„Deutſche Rundſchau“ in Polen berechnet den Geſamtverluſt, den der deutſche Boden erlitten hat, wie folgt: Allein durch die Agrarreform wurden ſeit ihrem Beginn bis zur Liſte 1935 vom deutſchen Beſitz 59 999 Hektar und dom polniſchen Beſitz nur 25 186 Hektar erfaßt. Dazu kommt die vorliegende Namensliſte für 1936 mit 8444 Hektar für den deutſchen und 7450 Hektar für den polniſchen Beſitz. Das be— deutet insgeſamt einen Verluſt von 68 443 Hektar bei der deut— ſchen Minderheit und von nur 32 636 Hektar bei der polniſchen Mehrheit. Der Anterſchied wird noch größer, fährt das Blatt fort, wenn man bedenkt, daß auf deutſcher Seite zu den Enteignungen durch die Agrarreform noch die Maſſenenteignungen durch Liqui— dation, Annullation und andere Formen der Entfernung un— erwünſchter Eigentümer gekommen ſind. Anter den verkleinerten deutſchen Gütern befinden ſich außerdem ausgeſprochene Muſter— wirtſchaften, die auch jeder ſachverſtändige Pole als ſolche kennt. Wir ſehen in der Agrarreform, wie ſie heute gehandhabt wird, für Polen keinen landwirtſchaftlichen, aber letzten Endes auch keinen nationalen Erfolg. Polniſche Juriſten in Berlin DNB. Berlin, 18. Febr. Reichsjuriſtenführer Reichsminiſter Dr. Frank empfing am Dienstag in den Räumen der Akademie für Deutſches Recht die zur Zeit mehrere Tage in Berlin weilenden 80 Mitglieder des Verbandes der Jungjuriſten Polens. In einer Anſprache gab der Reichsjuriſtenführer ſeiner beſonderen Freude darüber Aus- druck, daß er gerade am Tage ſeiner Rückkehr aus Polen die polniſchen Jungjuriſten in Berlin begrüßen könne. b Koͤð⸗Reichstagung Arbeit am deutſchen Sozialismus. Bad Freienwalde, 19. Februar. Hier begann in Anweſenheit von Vertretern der Partei, der Behörden und der Wehrmacht eine einwöchige Reichs⸗ tagung der NS.-Gemeinſchaft Kraft durch Freude, die bis zum 23. Februar die Kraft durch Freude⸗Gauwarte, Gau⸗ kaſſenwarte und die Referenten für das Veranſtaltungswe— ſen zuſammenführt. Nach Begrüßungsworten des Hauptſtellenleiters im Reichsamt Kraft durch Freude, Pg. vom Dor p, übermit⸗ Kinderbeihilfe wird in Zahlung genommen für Ws che, Betten, Schlafdecken, Maftrefzen Hellmann& Heyd N ANNHEIM, BREITE STRASSE, Qu 1, 8/8 8 in Iſt nici ment teuer ſitlbni das ſungſte deuiſtne großlex ix. DERGROSSE HERDER Yymen aufulle Arugen dis Lebens gute Zubériaſſige Antiurt gibt. Pas Ibeix iſt vollendtt: ę Bande uud ein Atiasbund. 18000OhBEHttüge uber ęoοEꝓ o Bil dbn- Laſſen Sie ſitu dus o Sviten ſin c Bild heft init vielen Puben itrſurbtaffinj. Bruce ins chen Kaſtenios u. unuerbindliſi æommen. Bestellschein lch interessiere mich für das 36seitige Bildheft:(Brücke ins Leben und bitte den Verlag Herder, Freiburg i. Br., um kosten- dose und unverbindliche Zusendung durch die Buchhandlung „Viernheimer Volkszeitung“ Straße telte der Gauwalter der Deutſchen Arbeitsfront, Wohl- leben, die Grüße des Gauleiters und Oberpräſidenten Wilhelm Kube. Im Namen der Deutſchen Arbeits- front hieß er die Amtswarte herzlich willkommen und wünſchte ihnen eine recht erfolgreiche Arbeit am Werke des deutſchen Sozialismus. In einer ſchlichten Feierſtunde erſtand aus einzelnen Kapiteln zeitgenö ſſiſcher Dichter noch einmal jener Kampf um das Reich, der in den Jahren von 1918 bis 1933 geführt worden iſt. Am Dienstag wurde die Tagung mie einer Rede des Reichsamtsleiters Kraft durch Freude, Pg. Dreßler⸗ Andres, fortgeſetzt. Vor den Augen der Mutter überfahren Kindliche Unbedachtſamleit führt zum Tode. . Oberurſel, 18. Febr. Am Montag abend ereigneke ſich in der Hohemark⸗Straße ein tödlich verlaufener Unglücks⸗ fall. Der viereinhalbjährige Walter Schmidt lief mit ſeinem Noller auf dem Bürgerſteig der Straße und war im Be⸗ griff die Fahrbahn zu überqueren, als ein Kraftwagen heran⸗ kam. Die Mutter des Kindes, die auf der anderen Straßen⸗ ſeite ging und das Auto kommen ſah, verſuchte ihren Jungen durch Zurufe zu warnen. Das Kind muß dieſe Rufe wohl überhört haben, denn es lief unbekümmert über die Straße und direkt in das Auto hinein. Die Räder des Kraftwagens gingen über den Knaben hinweg und verletzten ihn tödlich. ( Radolfzell.(Zucheviehver ſtei gerung.) Der Bezirksverband Oberbaden im Landesverband badiſcher Rin- derzüchter hat ſich zur Befriedigung der in den letzten Mo⸗ naten beſonders lebhaften Nachfrage nach weiblichen Fleck⸗ viehtieren beſonders bemüht, auf der am 20. Februar, vor⸗ mittags 11 Uhr, in Radolfzell ſtattfindenden Zuchtviehver⸗ ſteigerung eine große Anzahl von guten und ſehr guten groß⸗ trächtigen Kalbinnen bereitzuſtellen. So werden diesmal 30 Kalbinnen angeboten und es ſtehen für den Fall, daß dieſe nicht ausreichen ſollten, noch weitere 20 im Zuchtgebiet bereit. Fafinachtsveranſtaltungen Hallo! Liebe Kinder. Habt Ihr Euch ſchon auf den Kindermaskenball gefreut? Noch viermal ausſchlafen, dann ſteigt der große Kindermaskenball, der unſeren Kindern größte Freude bereiten wird. Die Eltern ſeien darauf aufmerkſam gemacht, daß die ſchönſten Kindermasken prämiiert werden. Alle Kinder kommen am Sonntag in den Karpfen! Der C. d. G. gehl los Achtung! Am kommenden Sonntag, den 23. ds. Mts., abends 8.11 Uhr, ſteigt wieder eine karnevaliſtiſche Sitzung mit vollſtändig neuem Programm und zwar diesmal in der Narrenburg„Zum Anker“, im Vereinslokal der Karneva— liſten. Sichern Sie ſich einen Platz! Neue Büttenreden, gewürzte Sachen von hieſigen und auswärtigen Kanonen werden zum Vortrag kommen. Lachen wird wieder erdröhnen, daß ſich die Balken biegen. Bringen Sie ein gutes, feſtes Zwerchfell mit! Für Stimmung iſt beſtens geſorgt! Ver⸗ ſäume niemand, der am Sonntag nicht dabei war, die Schlußſitzung, damit auch Sie richtigen Karneval feiern. Trotz alledem wird's wieder bombig! Ahoi! Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche(272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 8. Ziehungstag 17. Februar 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 20000 M. 67654 2 Gewinne zu 3000 M. 180007 75 26 Gewinne zu 2000 M. 18992 43048 112926 117195 140050 149474 155353 227508 235411 346981 349902 374348 378071 62 Gewinne zu 1000 M. 44002 48566 52343 67112 83000 92702 108689 120238 123925 131846 154058 160898 189727 182534 182144 205487 223081 228548 231416 250835 259566 281335 283467 285626 304502 307721 315897 318469 342913 351094 356553 700, Gewinne zu 500 M. 6588 13338 31087 32312 33810 38973 49183 50027,53677 81538 85339 86603 90428 92621 93800 97459 127902 128027 129844 132094 132770 135687 139160 161991 190356 185427 188183 188152 294108 258615 267461 285241 296052 296910 297570 297689 301499 303861 310426 311296 324442 326938 349681 380841 355103 360542 381153 361744 362294 382816 354 Gewinne zu 300 M. 4973 7809 16350 16986 20111 22099 240689 25786 30123 36316 38196 44185 45000 46102 84319 54994 57706 58459 59854 61109 72878 73040 75372 77522 79112 79354 80270, 83187 85077 85723 88220 94025 95561 97583 98917 101829 104256 198224 111785 115231 115739 16645 126665 127803 130289 133580 135788 141295 144766 145841 147367 151535 151667 157285 158055 158826 159753 161602 182780 165086 165515 165523 168953 172397 125784 184185 187877 188765 191381 192404 198985 197901 198079 199694 292350 203869 208515 207267 208260 208775 209116 217676 212885 2297184 221984 221832 221852 222813 227752 229371 230416 235814 237068 241251 242517 244804 245240 246657 246720 248914 251581 253410 258861 261578 261754 264285 264384 26458 265883. 286394 287967 289087 270870 271266 272593 273929 276275 278000 282684 282778 285570 290979 291647 292131 292704 294484 296843 297891 298886 300394 303382 304090 304549 306482 309992 311271 314522 317489 317787 318381 320602 321002 327756 327980 335548 338008 338347 342106 344796 348755 351954 352462 354097 357166 358735 359883 388558 368884 369500 369885 369988 372324 372395 372483 377388 377885 381967 382839 383158 384152 388123 389541 390552 393102 397374 398457 399776 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 100000 M. 193550 2 Gewinne zu 20000 M. 385031 2 Gewinne zu 5000 M. 7632 2 Gewinne zu 3000 M. 221221 l Gewinne zu 2000 M. 5487 146235 275283 283912 318197 321354 355841 70 Gewinne zu 1000 M. 3948 14133 16022 25335 36710 37531 37880 47210 57157 83031 107307 110743 12504 131921 146307 150817 181474 157195 159133 164522 192905 86988 211023 216481 221285 222493 275142 277984 255576 298417 303979 304068 351162 366739 384831 80 Gewinne zu 500 M. 3976 14500 29993 35614 39513 39549 41869 42458 47984 52787 54104 80031 81643 91737 109637 130836 159192 150548 173004 174348 191496 192398 214412 224304 251801 263376 271816 291287 306108 318917 322823 330262 333391 338331 347033 348387 372788 379109 379177 385564 304 Gewinne zu 300 M. 5165 6049 6194 9398 10994 14388 15604 17571 18210 18710 18397 20348 21368 26338 27237 31251 31362 31993 34790 36352 39574 42771 44520 50884 51686 53807 54432 57021 58634 61018 61415 68416 68557 72653 74995 75097 75263 77858 78249 81039 81395 87914 88844 90384 ſoSo85 106682 114762 127195 130404 135710 141345 145339 145707 147888 148158 148805 154573 154989 183135 165839 169800 169857 171824 173553 179146 181883 183939 185104 197751 199547 201886 203171 203691 20482 295378 296473 214567 222224 222258 224041 226250 228701 227615 232591 234283 236169 238424 242415 242986 243839 243850 246564 249843 250938 251048 251100 251747 253763 256500 257547 280302 269956 282794 286536 273850 275031 2768 14 277696 279720 280785 282734 283491 286084 293089 293306 293877 300289 30918 310779 3228938 327738 328224 332323 337720 344188 344991 345789 351530 353292 354777 355528 358824 382682 362827 363103 365389 365638 368332 370784 370996 371882 374442 375074 376670 379693 381507 384846 385122 389855 393248 396458 398527 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 4 zu je 50000, 2 zu je 30000, 12 zu je 20000, 84 zu je 10000, 166 zu je 5000, 314 zu je 3000, 712 zu je 2000, 2152 zu je 1000, 3672 zu je 500, 14306 zu je 300 Mark. 1 1 45 d. ber Bez geb Def zen. gez fi fal Fal ſtell ewinne funnet 103 R. Nr. 42— Mittwoch, den 19. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Aunoͤgang durch die Autojchau Irgend jemand hat ausgerechnet, daß man einen Weg von 20 Kilometer zurücklegen muß, wenn man, wirklich von Stand zu Stand gehend, die Autoausſtellung durchſtreift. Ob es nun genau 20 Kilometer ſind, iſt on ſich vollkommen gleichgültig. Tatſache iſt, daß wir in ihrer Ausdehnung mit der größten Automobilausſtellung zu tun haben, die jemals in Deutſchland ſtattfand. Mit zu den in⸗ tereſſanteſten Dingen der Ausſtellung gehören zweifellos die offiziellen Stände. In einer beſonderen Halle, es iſt die Halle 5, hat der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen ſeine Sonderſchau aufge⸗ baut, die über den Stand der Arbeiten am Reichsautobahn⸗ netz unterrichtet. In der gleichen Halle zeigt die deutſche Wehrmacht, in welchem Maße ſie ſich des Kraftfahr⸗ zeuges bedient, und ſie kann auch mit einer ſo grundlegen⸗ den Neuerung kommen, wie es der Reifen aus ſynthetiſchem Gummi iſt. Dieſes vielleicht als eine der größten Erfindungen der Chemie zu bezeichnende Reifenmaterial, das den Vorzug hat aus heimiſchen Grundſtoffen zu beſtehen, hat ſich im Verſuch gerade bei der Wehrmacht, die doch höchſte e an die Bereifung ſtellt, hervorragend be— währt. Natürlich fehlt auch die Reichspoſt nicht, wenn es ſich um eine Schau des Kraftfahrzeugweſens handelt. Deutſchlands größter Fahrzeughalter zeigt verſchiedene neue Fahrzeugarten, vor allem ein fahrbares Poſtamt, wie es bereits am Reichspartei⸗ tag 1935 eingeſetzt wurde, und das aus Zugwagen beſteht, die alle Vorrichtungen zum Aufbau eines richtiggehenden Poſtamtes mit Fernſprechanſchluß uſw. in dazugehörigen Zellen, die unter Zeltbedachung ſtehen, ermöglichen. a Schließlich iſt die Reichs bahn-⸗Geſellſchaft mit en modernen Schnellreiſewagen für den Aulobahnbetrieb vertreten und zeigt außerdem auch, wie wechſelſeitig die Beziehungen zwiſchen dem Kraftfahrzeug und dem ſchienen⸗ gebundenen Transportmittel ſind bzw., wie dieſe beiden Beförderungsarten ſich im modernen Verkehrsleben ergän⸗ zen. U. a. wird ein Ungeheuer der Landſtraße gezeigt in Geſtalt eines Straßenfahrzeugs mit einer Trag- fähigkeit von 80 Tonnen, das ganze Eiſenbahn⸗ fahrzeuge über die Landſtraße befördern kann. Dieſes Fahrzeug beſitzt insgeſamt 24 Räder, die auf zwei Fahrge⸗ ſtelle ſich verteilen, wobei ſämtliche Räder gelenkt werden. Perſonenwagen mit Dieſelmotor Die Ausſtellung bietet auch ſonſt allerhand Neuheiten unſerer bedeutendſten Firmen. Vielleicht die größte Senſa— tion iſt, daß zum erſtenmal in der Geſchichte des Automo— bils der Perſonenwagen mit Dieſelmotor in ſerienmäßiger Ausführung zu ſehen iſt. Mercedes-Benz bringt die⸗ ſen erſten ſerienmäßigen Dieſel-Perſonenwagen zur Schau. Außerdem zeigt die Hanomag einen Leicht-Dieſelmotor, der ebenfalls für den Einbau in Perſonenfahrzeuge be— ſtimmt iſt. Die Perſonenwagen⸗ Abteilung Was in Deutſchland im Fahrzeugbau einen Namen hat, iſt ſelbſtredend vertreten. In der Perſonenwagenabteilung iſt geſchloſſen die ganze Induſtrie verſammelt. Gleich am Eingang liegt der Stand von Mercedes-Benz, der als große Senſation den Dieſelwagen zeigt, außerdem aber zwei neue Modelle mit 1.7 Liter⸗Vierzylinder⸗Motor, davon eines als Heckmotorwagen. Hinzu kommen die be— kannten Modelle einſchließlich der Kompreſſortypen. Die Auto⸗Union gibt ebenfalls einen Querſchnitt durch ihre Produktion und erweckt die Aufmerkſamkeit vor allem durch einen neuen billigen Front⸗Zwei⸗ ſitzer als Kabriolett und durch die recht nennens⸗ wert veränderten Wanderermodelle, die Vollſchwingachſer geworden ſind. Wanderer hat auch ein Kompreſſor⸗ Modell von zwei Liter als Neuerung und zeigt außerdem eine ganze Reihe von neuen Karoſſerien auf den Audi⸗ und Horch-Fahrgeſtellen. Opel hat, nachdem erſt vor wenigen Wochen der bil— lige Typ 4 herauskam, keine neuen Konſtruktionen zu bie⸗ ten, wartet aber mit einer großen Reihe von preiswerten Gebrauchswagen auf. Auch die Adlerwerke haben ihre bisherigen Modelle beibehalten, die einige Verbeſſerungen erfahren haben; der Trumpf⸗Junior hat jetzt ein Leichtſchaltgetriebe. Sämtliche Modelle haben neue Karoſſerien, die außerordentlich an⸗ ſprechend ſind. Eine Neukonſtruktion finden wir in einem 3,5 Liter-Sechszylinder-Modell als Vollſchwingachſer bei Hanſa. Stoewer bringt im Greif-⸗Junior einen nach Tatra⸗Lizenzen gebauten Vierzylinder mit luftgekühltem Motor. Maybach wiederum hat für den im Vorjahr zum erſtenmal gezeigten Vollſchwingachſer eine verſtärkte Ma— ſchine von 3.8 Liter zu zeigen. Völlig neu iſt ein 2 Liter⸗Sechszylinder bei BM W, der Tiefbettkaſtenrahmen, achsloſe Vorderradaufhängung und als beſondere Neuerung Stabfederung für die ſtarre Hin⸗ terachſe beſitzt. Bei Hanomag finden wir außer dem Perſonenwagen⸗Dieſelmotor, der mit ſeinem 1,6 Liter Hub⸗ raum der kleinſte dieſer Motorgattung ſein dürfte, den Sechszylinderwagen mit verlängertem Radſtand. Ford hat ſeine verſchiedenen Modelle auf der Schau, außerdem können wir in Auſtin, Renault, Fiat und Steyr einige ausländiſche Stände begrüßen. Von dieſen Aus⸗ landsfirmen hat zweifellos Steyr mit dem neuen Klein⸗ wagen, Typ 50, das intereſſanteſte neue Modell zu bieten, inſofern ſchon, als dieſer Wagen eine ſtromlinienförmige ſelbſttragende Karoſſerie beſitzt und einen Vierzylinder motor mit liegend angeordneten Zylindern. Die Motorräder Was die Motorräder anbetrifft, ſo ſind alle unſere be⸗ kannten Fabriken anweſend. Weſentlich an dieſer Abteilung iſt die beachtliche Verbeſſerungsarbeit, die im letz⸗ ten Jahr geleiſtet wurde, vor allem die Tatſache, daß man einige wichtige Dinge, die bisher das Privileg ſtarker und teurer Maſchinen waren, nunmehr auch auf das dillige Leichtkraftrad übertragen hat. Unter den neuen Modellen ſei eine 200 ⸗cem⸗Maſchine bei Ardie erwähnt, die Viergang⸗ getriebe beſitzt, bei DW ein Sporttyp von 250 cem mit kombinierter Hand⸗ und Fußſchaltung. Auch BMW ͤ und Zündapp haben ihre grundſätzlichen Neuerungen auf dem Gebiet der ſportlichen Maſchinen zu zeigen, und zwar BMW in einem 500⸗cem⸗Zweizylinder⸗Modell mit zwei Nockenwellen und Zündapp in einer gleich großen kopfge⸗ ſteuerten Blockkonſtruktion. Bei NS iſt ein neues, ſehr nettes 100⸗-cem-Kleinkraftrad entſtanden, außer⸗ dem eine 600⸗-cem⸗Maſchine, die vor allem für Seiten⸗ wagengeſpann beſtimmt iſt. Bei NSl werden jetzt ſämtliche Modelle außer dem Kleinkraftrad mit Vierganggetrieb. Fußſchaltung und Steckachſe geliefert. Auch Triumph hat eine ſehr weitentwickelte neue 200-cem auf dem Stand, Victoria als Neukonſtruktion eine ſtaubdicht verſchalte Zwei⸗ zylindermaſchine von 500 cem. Standard, Herkules, Favo⸗ rit und Maico zeigen ebenfalls recht intereſſante Typen. Das Gebiet des Nutzfahrzeugs iſt ſehr umfaſſend. Was den Motorenbau anbetrifft, ſo iſt vor allem bemerkenswert, daß der Dieſelmotor den Vergaſermotor noch mehr verdrängt, daß außerdem ſo güt wie jede Firma in der Laſtwagenabteilung beſondere Motoren und Anlagen zeigt, die für den Betrieb mit hei⸗ miſchen Treibmitteln entwickelt ſind. Eine Menge ſowohl von neuen Leichtlieferwagen⸗ wie auch Laſtwagen⸗ typen, vor allem Laſtwagen für Schwertransporte, bevöl⸗ kern die Halle, außerdem verſchiedene Omnibustypen. 80 Autos, die Geſchichte machen Techniſche Argroßväter auf der Automobilausſtellung/ Fünf Wagen des Führers verkünden die Zeitwende Der gleiche Raum, in dem die feierliche Eröffnung der diesjährigen Internationalen Automobil-Ausſtellung vor ſich gegangen iſt, wurde binnen vier Stunden in ein Muſeum um— gewandelt. Wo am Morgen noch viele Hunderte von Ehren— und Feſtgäſten den Worten des Führers lauſchten, ſtanden am Spätnachmittag 80 Kraftwagen, die einſt Geſchichte ge— macht haben. Geſchichte im doppelten Sinn. In erſter Linie ſelbſtver— ſtändlich die Geſchichte des deutſchen Kraftfahrweſens. Ent— ſprechend der Leberſchrift über der Eingangshalle„50 Jahre deutſcher Automobilismus“ werden die Ahnen gezeigt, auf die die Bezeichnung„ehrwürdig“ zutrifft, obwohl ſie erſt 50 Jahre alt ſind. Da ſteht der Dreiradwagen von 1885, mit dem Carl Benz in Mannheim ſeine erſten Fahrten unternahm. Neben ihm werden die erſten Schöpfungen Gottlieb Daimlers ge— zeigt, ein Motordreirad und ein vierrädriges Auto aus dem Jahre 1886. Dieſe Fahrzeuge haben einen Ehrenplatz in der Mitte des hiſtoriſchen Muſeums erhalten. Die Büſte des Füh— rers überragt ſie gewiſſermaßen ſymboliſch: was Benz und Daimler einſt begannen, wird unter der ſchützenden Hand des Führers immer weiter ausgebaut und vervollkommnet werden. Das älteſte Schguſtück iſt übrigens kein Wagen, ſondern ein Standmotor aus dem Jahre 1881 aus der Deutzer Gasmotorenfabrik. An dieſem Arahn der heutigen Motoren haben Daimler, Otto, Langen und Maybach ſtudiert und ge— lernt, wie man ihn weiter entwickeln kann. Aus ihm iſt ſpäter der heutige Benzin-Apparat, ſehen iſt, hervorgegangen. Die Entwicklung des Automobilismus in den folgenden Jahrzehnten iſt vor allem durch die Aufſtellung von Typen gekennzeichnet, die heute bereits völlig der Vergangenheit an— gehören. Dieſe Schau iſt charakteriſiert durch eine geradezu unglaubliche Mannigfaltigkeit, denn Namen tauchen auf, die wir heute vergeſſen haben und die doch einmal etwas bedeute— ten. Auch die kurioſen Sonderverſuche, die man heute faſt als Verirrungen anſieht, werden noch einmal vorgeführt. Wer weiß eigentlich noch etwas vom Rabe-Mobil oder vom Seſſel— rad? Wie eigenartig muten uns die erſten Laſtkraftwagen an und wie überladen erſcheinen uns die erſten Motorräder. Fünf Wagen moderneren Typs ſcheinen zunächſt aus dem Nahmen herauszufallen, aber auch ſie gehören zu denen, die einſt Geſchichte gemacht haben. Es ſind die Wagen des deſſen erſtes Modell auch zu Führers, die ihn in den zehn Jahren des Kampfes geführt und mit dazu beigetragen haben, daß er ſeiner Idee zum Siege verhelfen konnte. Die neuen Rennwagen, die auf Geheiß des Führers gebaut wurden, und die Krafträder, auf denen Welt— rekorde erzielt wurden, ſtehen in unmittelbarer Nähe der Führerwagen. Nach Berlin wird dieſe hiſtoriſche Ausſtellung den Grundſtock bilden für die Sammlung des Deutſchen Mu— ſeums in München, dem ein beſonderer Erweiterungsbau an gefügt werden wird. Im übrigen iſt der Beſuch der hiſtoriſchen Schau der Schlüſſel zum Verſtändnis der modernen Ausſtellung Carl Benz mit dem erſten Automobil Bild von der großen Auto-Revue„10 000 PS“ auf der Berliner Autoſchau. Benz hält vor der Schmiede des Feinmechanikers Sachs. Boſch als Handwerksburſche mit Felleiſen und Wanderſtab bewirbt ſich um Stellung.(Atlantic, M.) Die Halle 6 iſt dem deutſchen Kraftfahrzeug⸗ handwerk reſerviert Dort hat der zuſtändige Reichs verband eine Meiſterwerkſtatt aufgebaut, die in vol⸗ lem Betrieb vorgeführt wird. Da kann der Beſucher, wie er ein Muſeumsſtück in der Vitrine unter Glas ſieht, die ganzen Arbeitsverrichtungen verfolgen, die notwendig ſind, um ein lahm gewordenes Fahrzeug wieder geſund zu machen. Korps und Club Ausleſe deutſcher Kraftfahrer. Korpsführer Hühnlein zu den DDAC-Gauführern. ssk. Aus Anlaß der Eröffnung der Internationalen Auto— mobil- und Motorrad-Ausſtellung hatte der Präſident des DDC, Frhr. v. Egloffſtein, die Gauführer aus den 23 Gauen des DDA zu einer Arbeitstagung nach Berlin ge— rufen. Bei dieſer Tagung erſchien auch Korpsführer Hühn— lein und richtete an die Gauführer grundſätzliche Ausfüh— rungen: „Das Werk der geeinten deutſchen Kraftfahrt, wie ſie Korps und Club verkörpern“, ſo führte er aus,„bedeutet ohne Frage etwas Einzigartiges und ſei der Mühe und Arbeit wert, die wir zu ſeinem Aufbau verwendeten. Daß ſich ein ſolches revolutionäres Werk nicht in einem ſo kurzen Zeitraum bis ins Kleinſte in allen Teilen einſpielen kann, iſt klar und die Leber- windung von Schwierigkeiten wird noch lange zu unſerem täg— lichen Brot gehören. Die Grundhaltung der geeinten deutſchen Kraftfahrt kann nur eine nationalſozialiſtiſche ſein, das ſteht feſt! So wie heute die§3 das Herzſtück der geſamten deutſchen Jugend bildet, wie der nationalſozialiſtiſche Studentenbund das Kraftfeld aus— ſtrahlt auf die geſamte Studentenſchaft Deutſchlands, wie die Geſamt-SA, d. h. SA, SS und NS in einem von Jahr zu Jahr ſteigendem Maße der wehrfähigen männlichen Jugend nationalſozialiſtiſchen Stil und Haltung einprägt, ſo iſt die ge— einte deutſche Kraftfahrt— alſo Korps und Club— die Aus- leſe der deutſchen Kraftfahrer. Hierbei iſt es ſelbſtverſtändlich, daß dem NS, das als Parteigliederung an die Grundſätze der Partei und an ein Höchſtmaß freiwilliger Pflichten gebun⸗ den iſt, dem politiſchen Stoßtrupp dieſer geeinten Kraftfahrt, die Führung gebührt. Der DDA ſei keine dem NSKK unter⸗ geordnete Gliederung, ſondern eine im Rahmen der deutſchen Kraftfahrt Schulter an Schulter mit ihm marſchierende Gruppe. Der Führer ſelbſt habe dem Club ſeine Flagge gegeben und zähle zu ſeinen Mitgliedern. So ſei die in Korps und Club geeinte deutſche Kraftfahrt heute zu einem Machtfaktor geworden, der ſich nicht mehr hin- wegdenken laſſe und der, in Kameradſchaft treu verbunden, im Dienſt für Führer, Volk und Nation alle Schwierigkeiten zu meiſtern wiſſen werde.“ Empfang bei Reichsminiſter Dr. Goebbels DNB. Berlin, 18. Febr. Aus Anlaß der Internationalen Automobilausſtellung, die gegenwärtig in Berlin ſtattfindet, hatten der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda und Frau Goebbels für Mon⸗ tag abend führende Perſönlichkeiten der deutſchen und auslän⸗ diſchen Kraftfahrinduſtrie und des Kraftfahrſports ſowie ver⸗ wandter Wirtſchaftskreiſe, die Mitglieder des diplomatiſchen Korps, leitende Männer von Staat und Partei, Vertreter der Wehrmacht und der Polizei, des deutſchen Kunſtlebens ſowie der in- und ausländiſchen Fachpreſſe mit ihren Damen zu einem Empfangsabend im Propagandaminiſterium gebeten. In den feſtlich geſchmückten Geſellſchaftsräumen entwickelten ſich bei den Klängen der Kapelle Barnabas von Geczy ein Bild beſter deutſcher Geſelligkeit. Reichsminiſter Dr. Goebbels und Gattin begrüßten im Vorſaal ihre Gäſte. Gegen 10 Ahr abends erſchien der Führer und Reichskanzler und verweilte längere Zeit im Kreiſe der Gäſte. Aus Nah und Fern Rathaus-Einbrecher wandert ins Juchthaus. Frankfurt a. M. Die Große Strafkammer hatte ſich mit einem gefährlichen Gewohnheitsverbrecher zu befaſſen, der ſchon ſechs Freiheitsſtrafen, vornehmlich wegen Dieb⸗ ſtahls, verbüßt hat. Es handelte ſich um den z39jährigen aus Wiesbaden gebürtigen Peter Diehl, der jetzt ſiebzehn vollendeter und zweier verſuchter ſchwerer Diebſtähle über⸗ führt werden konnte. Der lungenleidende Angeklagte be⸗ fand ſich im vergangenen Sommer in einem Krankenhaus in Wiesbaden und wollte ſich die Mittel zu einer Nachkur verſchaffen. Das erſte was er tat, war, daß er im Kranken- haus ſelbſt einen ſchweren Diebſtahl beging, und daß er dann eine Wanderung nach Weſtfalen, ins Rhein⸗ und Ahptal und ſchließlich ins Heſſiſche unternahm, wo er eben⸗ ſo wie in Wetzlar, Friedberg, Bad Homburg, Butzbach und Dillenburg vorwiegend in Rathäuſer eindrang und dort Diebſtähle ausführte, die ihm insgeſamt 1200 Mark ein⸗ brachten. Der Angeklagte hatte ſich ein Sparkonto angelegt und von den erbeuteten Geldern insgeſamt 450 Mark auf das Konto einbezahlt. Den Reſt verbrauchte er auf ſeinen Wanderfahrten, auf denen er einen gefälſchten Ausweis bei ſich trug. Am 8. November wurde der Angeklagte in Mainz verhaftet. Der Staatsanwalt beantragte gegen Diehl ſieben Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt und Siche⸗ rungsverwahrung. Das Gericht erkannte auf fünfeinhalb Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Frankfurter Kunſthiſtoriker in Schweden. ** Frankfurt a. M. Wie aus Stockholm gemeldet wird, wurde der Kunſthiſtoriker an der Univerſität Frankfurt am Main, Profeſſor A. E. Brinckmann, der ſeit einigen Tagen in Stockholm weilt, am Montag vormittag vom Prinz⸗ regenten Guſtav Adolf in einer Privataudienz empfangen. Der ſchwediſche Kronprinz iſt bekanntlich ein eifriger Sammler alter Kunſtwerke und ein Förderer der kunſt⸗ hiſtoriſchen Wiſſenſchaft. Profeſſor Brinckmann, der vor einigen Jahren bereits an einem kunſthiſtoriſchen Kongreß in Stockholm teilnahm, iſt Inhaber eines hohen ſchwediſchen Ordens. Am Montag abend hielt Profeſſor Brinckmann im Deutſchen Kulturbund in Stockholm einen Vortrag über die Entwicklung der deutſchen Kunſt. Am Dienstag ſpricht er an der Univerſität in Upſala und ſetzt anſchließend daran ſeine Vortragsreiſe nach Goeteborg und Oslo fort. Kriminalkommiſſar⸗Anwärter weroen eingeſtellt. * Frankfurt a. M., 18. Febr. In nächſter Zeit werden bei der Kriminalpolizei in Frankfurt am Main einige Kri⸗ minalkommiſſar⸗Anwärter eingeſtellt. Die Bewerber müſſen 23 bis 30 Jahre alt ſein, über eine gute Allgemeinbildung verfügen und erhöhten geiſtigen Anforderungen genügen. Die endgültige Zulaſſung iſt vom Beſtehen einer Eignungs⸗ prüfung beim Polizeiinſtitut in Berlin abhängig. Bei glei⸗ cher Eignung werden Bewerber mit abgeſchloſſener Hochſchul⸗ bildung bevorzugt. Ableiſtung des Arbeitsdienſtes iſt Vor⸗ ausſetzung. Bei Bewerbern über 25 Jahre ſind Ausnahmen zuläſſig. Die Ausbildungszeit iſt grundſätzlich unentgeltlich abzuleiſten. Bedürftigen Anwärtern kann ein gering be⸗ meſſener Unterhaltszuſchuß bewilligt werden. Bewerbungsgeſuche ſind ſofort unter Beifügung eines handſchriftlichen Lebenslaufes, beglaubigten Zeugnisabſchriften und Militärpapieren ſowie einer Erklärung, ob und welche Schulden der Bewerber hat, an das Polizeipräſidium einzu⸗ reichen. Referenzen ſind anzugeben. Spielgemeinſchaft für das Heimalfeſtſpiel. *Langenſelbold. Die im vergangenen Jahr anläßlich des erſten Selbolder Heimattages gegründete Spielgemein— ſchaft hat in einer Generalverſammlung jetzt durch Schaf⸗ fung einer Satzung feſte Formen angenommen. Aufgabe der Spielgemeinſchaft iſt es, die alljährliche Aufführung des bekannten Selbolder„Bachtanzes“ ſicherzuſtellen und die alten heimatlichen Trachten, Sitten und Bräuche zu pflegen. — Der diesjährige Selbolder Heimattag, in deſſen Mitte wiederum der Bachtanz ſteht, findet am 11., 12. und 13. Juli ſtatt. * ** Frankfurt a. m.(Ruhigere Mainſchiff⸗ fahrt.) Trotz günſtigen Fahrwaſſers, das eine volle Ab⸗ ladung der Schiffe geſtattete, war es in den letzten Wochen in der Mainſchiffahrt etwas ruhiger, da ſaiſonmäßig im Winter gewiſſe Transporte ausfallen. Es ergaben ſich des⸗ halb bergwärts Liegezeiten, da die Kähne nicht immer ſo⸗ fort wieder neue Fracht bekamen. Die Kältewelle hat der Schiffahrt keine Unterbrechung gebracht; weiter mainauf⸗ wärts mußten die Schiffe zwei Tage vor Anker gehen, bis die Nadelwehre wieder ausgerichtet waren. Durch die Kälte iſt der Abruf von Brennſtoffen aus den Ruhrlagern und aus dem niederrheiniſchen Kohlengebiet lebhafter gewor— den, was ſich auch in der Mainſchiffahrt etwas belebend auswirkte. ** Frankfurt a. m.(Heiratsſchwindler feſt⸗ enommen.) Wegen Heiratsbetruges wurde in Frank⸗ furt der 30jährige Jakob Schwartz aus Frankenthal feſtge⸗ nommen. Er trat mit Mädchen und Frauen in Verbin⸗ dung, verſprach ihnen die Ehe und erſchwindelte erhebliche Geldbeträge. Sch. gab ſich als Maſchineningenieur aus, legte ſich in verſchiedenen Fällen auch den Namen„Platz“ zu und erklärte, der Bruder des Inhabers der Platzwerke in Mannheim⸗Ludwigshafen zu ſein. Bad Naſſau.(Der Weinbau an der Lahn.) Der Weinbau hat an der Unteren Lahn, beſonders in Naſ⸗ — und Obernhof einen erfreulichen Aufſchwung genommen. Neuerdings ſind wieder größere Flächen für Rebpflanzungen nutzbar gemacht worden. Insbeſondere iſt der Arbeitsdienſt ſehr eifrig mit den Rodungsarbeiten beſchäftigt, um die ſo⸗ * Zwetſchgenberge in brauchbare Rebenhänge umzu⸗ wandeln. Lorchhauſen.(Leichterarbeiten an dem feſt⸗ gefahrenen Schiff.) Das auf den Sandbänken oberhalb der Wirbellay feſtgefahrene Motorſchiff„Niederelbe“ konnte 5 krotz aller Verſuche bisher nicht freigezogen werden. Um eine weitere Gefahr für das Schiff zu beſeitigen, muß es von ſeiner Ladung befreit werden. Am Montag iſt ein Dampf⸗ kran eingeſetzt worden, der die Fracht des feſtſitzenden Schif⸗ fes in einen leeren Kahn überſchlägt. * Kaſſel.(Jude erregt öffentliches Aerger⸗ nis.) Der viermal vorbeſtrafte 35 Jahre alte Jude Alfred Sally Simon wurde dem Schffengericht aus der Unterſu⸗ chungshaft vorgeführt. Am 5. Auguſt des Vorjahres beobach⸗ teten Ausflügler den Angeklagten, als er ein 15jähriges und blondzopfiges Mädchen im Ahnatal in Aergernis er⸗ regender Weiſe an ſich zog. Sobald der Angeklagte merkte, daß er geſehen wurde, ſtieg er raſch in ſein Auto und fuhr los. Erſt am 23. Januar 1936 wurde er in Frankfurt ermittelt und in Haft genommen. Vor dem Schöffengericht ttat der Beſchuldigte in dreiſter Weiſe auf und behauptete, er habe das bezopfte Mädchen für 22 bis 23 Jahre alt ge⸗ halten. Er wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. b Mainz.(Todesopfer eines Verkehrsun⸗ falls.) In der Nacht zum Sonntag wollte ein 25jähriges Mädchen aus Mainz in der Höhe der Stadthalle die Rhein⸗ ſtraße überqueren. Ein Motorradfahrer ſuchte an dem Mädchen rechts vorbeizufahren, das noch vor ihm den Bür⸗ gerſteig zu erreichen ſuchte. Im gleichen Augenblick wurde das Mädchen aber von dem Motorradfahrer erfaßt und zu Boden geſchleudert. Das Mädchen, das keinerlei äußere Verletzungen davongetragen hatte, wurde nach dem Städti⸗ ſchen Krankenhaus verbracht. Bei der Einlieferung war bereits der Tod eingetreten. Friedberg.(der Großſilo in Aſſenheim fertiggeſtellt.) Der Getreideſilo der Walzenmühle in Aſſenheim im Kreis Friedberg, über deſſen Bau wir vor einigen Wochen berichteten, iſt nunmehr fertiggeſtellt wor⸗ den. Der Rieſenbau hat eine Höhe von 45 Metern und dürfte damit der höchſte Getreideſilo Europas ſein. Durch ein neues Bauverfahren, das ſogenannte Gleitbauverfah⸗ ren, war es möglich, die Silozellen in der Rekordbauzeit von 17 Tagen fertigzuſtellen. Bei 24ſtündiger Bauzeit wur⸗ den täglich 2—2.20 Meter geleiſtet. Zu dem Bau wurden 900 Doppelzentner Rundeiſen verwandt. Der Silo faßt 50 000 Zentner Getreide, das ſind 250 Eiſenbahnwagen zu je 10 Tonnen. Der Getreideſilo der Walzenmühlen Aſſen⸗ heim iſt das modernſte Bauwerk ſeiner Art und eine Sehenswürdigkeit im ganzen Gau. Alsfeld.(Schweinemarkt.) Der Schweinemarkt war mit 369 Tieren beſchickt. Nach mäßigem Handelsge— ſchäft verblieb Ueberſtand. Es koſteten 6 bis 8 Wochen alte Tiere 22—26 Mark, 8—10 Wochen alte Ferkel 26— 32 Mark. (), Grötzingen bei Durlach.(Tod durch eigene Schuld.) Die Anſitte, auf den fahrenden Zug aufzuſprin⸗ gen, hat ein junges Menſchenleben gekoſtet. Der hier beſchäf⸗ tigte 17jährige Friſeurlehrling Herbert Gerhart wollte nach Blankenloch zu ſeiner ſchwer erkrankten Mutter fahren und verſuchte den 10⸗Uhr⸗Zug zu beſteigen, als dieſer gerade in die Station einfuhr. Der junge Mann rutſchte aus und geriet unter die Räder, die ihn zermalmten. 26. Fortſetzung Roman von Gerhard Ritter ea eee beg ndr feu rg er ne Ba rsweser e U Infolge dieſes eigenartigen Benehmens Stettners iſt Wirth oft nahe daran, die Verteidigung niederzulegen; nur durch Hellas beſchwörende Bitten und nur durch ſein perſönliches In— tereſſe an dem„intereſſanten Fall“ wird er davon abgehalten. Hella iſt überhaupt nach Kräften bemüht, den beiden Anwälten auf ihre jeweiligen Fragen den beſtmöglichen Beſcheid zu geben. Sie kann aber natürlich nicht mehr ſagen, als ſie ſelbſt von Stettner weiß, und das iſt nicht allzuviel, da ihre Bekanntſchaft mit ihm vor ſeiner Verhaftung ja kaum zehn Tage alt war. Vor allem über die persönlichen Beziehungen des Verhafteten zu dem Ermordeten weiß ſie an ſachlichen und tatſächlichen Ar— gumenten außer Stettners Mitteilungen in jener letzten Nacht ihres Zuſammenſeins erſchreckend wenig zu vermelden. Aber auch Dr. Hauffes Bemühungen, durch Einſichtnahme der Proto- kolle des Anterſuchungsrichters Entlaſtungsmomente für ſeinen Mandanten zu finden, ſind nur in ſehr beſcheidenem Ausmaß don Erfolg gekrönt.— Die Verkehrtheit der Stettnerſchen Ver— teidigungsmethode wird beſonders im Zuſammenhang mit der Glaſemannſchen Ausſage klar, die unglücklicherweiſe noch ge— ſtützt wird durch eine Meldung von vier jungen Menſchen, die in der Mordnacht auf der Heimkehr vom Oktobermarktrummel ſo gegen 3 Ahr von Stettners Auto beinahe überfahren wor— den wären. Dieſe hatten ſich die Nummer ſeines Wagens ge— merkt und wollten auch ganz deutlich geſehen haben, wie er in jener Nacht in die Zietenſtraße eingebogen war. Einer von ihnen hatte noch grimmig ſcherzend gemeint:„Der ſcheint ſchnell goch Moraviuſſen gratulieren zu wollen.“ Statt ſich nun aber auf die ſehr klaren Angaben Glaſemanns und dieſer vier Zeu— gen in gleicher Weiſe entſchieden zu äußern, erklärt Stettner owohl dem Anterſuchungsrichter wie auch ſeinen Verteidigern jegenüber mit faſt ſturer Konſequenz, ſich auf nichts mehr be— innen zu können, da er in jener Nacht vollkommen betrunken zeweſen ſei. Vorzüglich Dr. Hauffe iſt über dieſe Art des An⸗ zeklagten, ſich zu verteidigen, ſehr verärgert, und erklärt Hella: „Gnädiges Fräulein, es iſt meine Pflicht, an die Anſchuld mei⸗ ner Mandanten zu glauben. Wenn ſich Ihr Herr Bräutigam veiter ſo töricht benimmt, werde ich dieſe Pflicht bald als läſtig empfinden müſſen.“ Hella, die über dieſe Aeußerung des An walts ſehr erſchrocken iſt, bemüht ſich bei ihrem nächſten Beſud im Anterſuchungsgefängnis, Stettner zu einer Aenderung ſeine derkehrten Verteidigungsmethode zu bewegen. Dieſer abe äußert nur darauf:„Liebling, was ſoll ich zu all dieſen Anſchul digungen ſagen? Ich kann mich tatſächlich auf faſt nichts vꝛehr in dieſer Nacht beſinnen. Das wenige aber, was ich noch weiß kann und will ich nicht ſagen. Man würde mich ja doch nicht verſtehen und in dieſer Ausſage nur einen neuen Beweis für meine Schuld erblicken.“ Dann bedeutet er ihr durch einer Seitenblick auf den während ihres Beſuches im Zimmer ge— bliebenen Gefängnisaufſeher, nicht mehr davon zu ſprechen. Im übrigen findet ſie ihn bei ihren Beſuchen ganz wunderbar ge— faßt.„Vielleicht“, meint er,„iſt alles gut ſo, wie es gekommen iſt. Man muß ſich doch jetzt ſehr bemühen, herauszufinden, wer ich eigentlich bin, denn einen„Niemand“ können ſie doch nicht gut verurteilen———“ Das Bewußtſein um des Geliebten verhältnismäßig gute ſeeliſche Verfaſſung während ſeiner Haft iſt auch das einzig Tröſtliche für Hella in dieſer Zeit. Denn Dr. Hauffes Aeuße⸗ rungen über den Stand der Anterſuchung ſind alles andere als günſtig. Der große Streit im Moraviusſchen Privatbüro iſt nun einmal von nicht weniger als zehn Schreibmaſchinendamen beobachtet worden, und auch die dreimalige„Schuft“titulierung des Senators durch Stettner hat dieſer zugeben müſſen. Noch viel belaſtender für ihn iſt aber ſeine Drohung:„Ich gebe dar über zugrunde, aber Sie ſollen dafür büßen!“ Zwölf Stunden ſpäter hatte man den Senator ermordet aufgefunden, um ſeinen Hals den Strick aus Stettners Beſitz. Weiter bekundet eine protokollariſche Ausſage des Konſuls, daß ſein Bruder eine ganz beſondere Vorliebe für den Angeklagten gehegt und ſich ſogar mit dem Gedanken getragen habe, dieſen als dritten Teil— haber in das Moraviusſche Werk aufzunehmen. Dieſe Ausſage des Konſuls deckt ſich auffallend mit einer Dr. Hauffe privat von Richard Burger gemachten Angabe, nach welcher der Senator auch dieſem gegenüber die wohlwollendſten Pläne und Abſichten für Stettner erwogen habe. Stettners Haßkomplexe gegen den Ermordeten erſchienen daher Hauffe vollkommen unverſtändlich. Noch unerklärlicher iſt ihm aber, daß Stettner auch darüber keine ſachlichen Erklärungen abgeben will. Hauffe iſt der Mei⸗ nung, daß zur Beurteilung des Geiſteszuſtandes ſeines Man- danten unbedingt ein Pſochiater herangezogen werden müſſe.“ Weſentlicher als alle dieſe den Geliebten belaſtenden Mit⸗ teilungen des Verteidigers erſcheint Hella Hauffes Bericht über einen Fund, den laut Protokoll der Anterſuchungsbehörde die Kriminalpolizei am Mordtag im Privatbüro des verſtorbenen Senators gemacht hatte. Dort war nämlich im Papierkorb neben dem Schreibtiſch ein Häufchen Aſchenreſte gefunden wor— den, worunter ſich drei kleine, kaum daumengroße unverſehrte, nur ein wenig angekohlte Papierſchnitzel befunden hatten, auf denen einige zuſammenhangloſe Silben von auseinandergeriſſe— nen Wörtern zu leſen waren. Dieſe Silben lauteten:„... pur . icho... andro Ton...“ An dieſen Fund klammert ſich Hella. Aus der Kenntnis dieſer Silben glaubt, hofft, wünſcht ſie, müſſe ſich alles erklären laſſen.— Was kümmert ſie die Bemerkung Dr. Hauffes, daß die Staatsanwaltſchaft bieſen Fund für ziemlich wertlos halte. Sie, Hella Burger, hält ihn nicht für unwichtig! Ebenſowenig wie alle ihre Beobachtungen, die ſie vor der Mordtat mit Bezug auf den Senator gemacht hat.— And wenn alle, einſchließlich den Verteidigern, über dieſe Beobachtungen lächeln und ſie für unweſentlich erklären, ſie läßt ſich doch nicht irremachen!— Mit faſt hellſichtiger Klarheit ſpürt ſie: den Schlüſſel zum Geheimnis dieſes Mordes verwahrt der tote Senator.— Ihre nächſte Aufgabe muß es ſein, herauszufinden, warum dieſer den Brief, deſſen Aſchen— reſte in ſeinem Papierkorb gefunden worden waren, verbrannt hatte. Denn daß es der Senator ſelbſt geweſen war, der dieſen Brief vernichtet hatte, darüber beſtand für ſie kein Zweifel. Wer ſollte wohl ſonſt in deſſen Privatbüro Zeit und Gelegen- heit gefunden haben, Briefe zu verbrennen?— Hatte ſich Mo— ravius aber die Mühe zu ſo gründlicher Briefvernichtung ge— nommen, dann mußte er ſehr gewichtige Gründe dafür gehabt haben.— Dieſe ſeltſam fremd klingenden Silben.. pur. ich... andro Ton.. werden für ſie die einzigen Anhalts⸗ punkte auf ihrer Suche nach dieſen Gründen ſein. Dieſe Silben und ein großer, großer Glaube. Ein Glaube, der Berge wird verſetzen können! 5 Wenige Tage vor Weihnachten bringt Dr. Wirth, der große Mann aus Berlin, die Nachricht mit, daß ihm von der Beſchlußkammer die Anklageerhebung gegen Stettner mitgeteilt worden ſei. Außerdem verkündet er Hella noch eine erfreuliche Neuigkeit, die er auf dem Tiſchen Gericht bei neuerlicher Lel⸗ türe der Unterſuchungsprotokolle entdeckt hatte.— Ein ehemali⸗ ger langjähriger Angeſtellter des Moraviusſchen Werkes, eln gewiſſer Herr Ackermann, jetzt Werkmeiſter in einer Maſchinen⸗ fabrik in Starnberg bei München, hatte nämlich vor wenigen Tagen an die Staatsanwaltſchaft in T. einen Brief gerichtet, in dem er die intereſſante Mitteilung machte, daß er am Freſ⸗ tag, den 9. Oktober, gegen 6 Abr abends, auf einem Babſſſteia ( Baden⸗Baden.(Von der Leiter geſtürzt. Der 58 Jahre alte Steuerbetriebsaſſiſtent Jane Werne! von Baden-⸗Oos ſtürzte beim Ausputzen eines Baumes auf ſeinem Gartengrundſtück infolge Bruchs einer Leiterſproſſe aus 4—5 Meter Höhe ab und blieb bewußtlos liegen. Der Schwerverletzte wurde ſofort ins Krankenhaus gebracht, wo er noch am gleichen Abend ſeinen ſchweren inneren Ver— letzungen erlag. port in Kürze Einen neuen Weltrekord ſtellte die Plauener Bruſt⸗ ſchwimme rin Hanni Hölzner beim reichsoffenen Schwimmfeſt in Halle auf. Die Vogtländerin unternahm einen Weltrekord⸗ verſuch über 100 Meter Bruſt, der glänzend gelang. Unter offizieller Kontrolle benötigte ſie 1:23.4 Minuten und ver⸗ beſſerte damit ihren eigenen Weltrekord um 1.1 Sekunden. * Zims⸗Küſter, die beiden ausgezeichneten Kölner Mann⸗ ſchaftsfahrer, gewannen nach ihren Erfolgen in Berlin und Dortmund jetzt auch das Baſler„Nacht“-Rennen über acht Stunden mit Rundenvorſprung vor Naes-Deneef und Alten⸗ burger-Bühler, die drei weitere Runden zurück endeten. * Deutſchland und Ungarn haben am erſten Tage der Europameiſterſchaften im Frauen⸗Florettmannſchaftsfechten in San Remo alle ihre Kämpfe gewonnen. Deutſchland ſchlug Oeſterreich und Italien. Eine Ueberraſchung war das ſchlechte Abſchneiden der öſterreichiſchen Olympiaſiegerin Ellen Preiß, die gegen Deutſchland zweimal geſchlagen wurde und auch im Kampf gegen Ungarn unterlag. * Die badiſch⸗würtlembergiſchen Eiskunſtlauf-Meiſterſchaften, die zuſammen mit den Titelkämpfen im Eishockey am Wochen⸗ ende in Schwenningen ausgetragen werden ſollten, konnten nach mehrmaliger Verlegung auch dieſes Mal nicht ſtattfinden und werden in dieſem Jahre nicht mehr veranſtaltet. * Polens Fußballelf trug im Brüſſeler Heyſel⸗Stadion vor 15 000 Zuſchauern einen Länderkampf gegen Belgien aus. Dank einer durchſchlagskräftigeren Stürmerreihe ſiegten die Polen 2:0(1:0), obwohl die Belgier im zweiten Spielab⸗ ſchnitt einige Vorteile hatten. * Nur ein Meiſterſchaftsſpiel findet am kommenden Sonn⸗ tag im Gau Baden ſtatt, und zwar VfB Mühlburg— J. FC Pforzheim. Die übrigen Fußball-Punkteſpiele, Vfe Neckarau— Germania Brötzingen und Freiburger FC— VfR Mannheim, wurden auf den 26. April bezw. 8. März verlegt. * Die Frauen⸗Hockeymannſchaft des TV 46 Mannheim trug am Sonntag beim Wiesbadener THC ein Spiel aus, das ſie mit 0:2 verlor. Die Wiesbadenerinnen, übrigens mit den Mannheimerinnen zuſammen eine der beſten ſüddeutſchen r gewannen klarer, als es das Ergebnis wieder⸗ gibt. SSCSCSSCCCCCCCCCCCCCPPPPPPPPPPPPPPPPPPPpPPPPpPpPrppPPPpPpPrPppPprpprpfrc/ /c ///// Wꝙꝓ cc c ccc *—— gehoren in liallen Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) des Münchner Hauptbahnhofes ſeinen ehemaligen Chef, den Senator Auguſt Georg Moravius geſehen habe, wie dieſer in einen Vorortzug der Strecke München— Starnberg—Herrſching eingeſtiegen ſei. Er, Ackermann, ſei von dieſer plötzlichen Be- gegnung ſehr überraſcht geweſen, denn ex habe ſich nicht er⸗ klären können, wohin der Senator an dieſem kalten Oktoder— abend in einem Vorortzug reiſen wollte, der nur wenige Sta⸗ tionen weit nach dem Ammerſee fuhr. Da es ausgeſchloſſen ſei, daß er ſich getäuſcht habe, hielt er es für ſeine Pflicht, das Ge⸗ richt von ſeiner Beobachtung zu benachrichtigen.— Hella iſt über dieſe Mitteilung ſehr beglückt.— Jetzt iſt es alſo erwieſen, daß ſie an jenem Freitagnachmittag nicht falſch geſehen hatte und daß es doch der Senator geweſen war, der durch die Bahn- ſteigſperre zu dem Zug 11.46 Uhr nach München— Salzburg ge- gangen war.— Blitzſchnell überlegt ſie weiter: Der verbrannte Brief und dieſe Reiſe nach München können vielleicht ſogar in einem gewiſſen Zuſammenhang ſtehen! Nur ſcheint es ihr kaum möglich, daß der Senator in reichlich ſechs Stunden von 11.46 Ahr vormittags bis 6 Ahr abends, wo ihn Herr Ackermann be⸗ reits auf dem Münchner Hauptbahnhof geſehen haben will. die große Neiſe zurückgelegt haben ſoll.„Höchſt einfach“, argu⸗ mentiert ſie ſofort gegen ihren eigenen Einwand,„er iſt nur bis H. gefabren und von dort aus weitergeflogen!“„Schön und gut, meldet ſich neuer Zweiſel.„Aber warum denn dann nich! gleich von T. aus und warum nicht in ſeinem eigenen Flug⸗ zeug?“—„Wieder ſehr einfach! Weil niemand, auch keiner ſeiner Angeſtellten, etwas von dieſer Reiſe wiſſen ſollte.“ Daher auch ſein Leugnen, als ſie ihm an ſeinem Geburtstagsfeſt, beim Abſchied, von ihrer Begegnung mit ihm am Freitagmittag in der Bahnhofshalle von T. erzählt hatte. Sofort geht ſie ihrem neuen Verdacht nach und findet auch nach einem Telephongeſpräch mit dem Büro der Deutſchen Lufthanſa in H. beſtätigt, daß am Freitag, den 9. Oktober, mittags 1 Ahr, ein außerfahrplanmäßiges Flugzeug von H. nach München geflogen und laut Eintragung des Bordmonteurs kurz nach 76 Ahr dort gelandet ſei.— Viel ſchwieriger iſt es für ſie, herauszubekommen, wie es der verſtorbene Senator er— möglicht haben mochte, in ſo kurzer Zeit von München nach T. zurückzukehren, ohne zu ſpät bei ſeinen Geburtstagsfeierlichkeiten zu erſcheinen. In München bei der Lufthanſa kann ſie nichts darüber erfahren, denn von dort waren an dieſem Tag nur die fahrplanmäßigen Flugzeuge verkehrt, und mit einem ſolchen wäre der Senator beſtimmt nicht rechtzeitig zurückgekommen. Da hat ſie plötzlich einen genialen Gedanken: ſie wird einmal bei Frau Glaſemann anrufen, wann dieſe den Senator an ſeinem Geburtstagsmorgen zuerſt im Hauſe geſehen hat. Viel— leicht läßt ſich auf dieſe Weiſe ein Anhaltspunkt finden, von dem aus ſie die Reiſe des Senators von München nach F. zu— rückkonſtruieren kann. And ſie hat Glück! Es gelingt ihr, Frau Lotte Glaſemann telephoniſch zu einem Rendezvous in eine kleine Konditorei zu bewegen, wo ihr die geſchwätzige kleine Frau erzählt, daß ihr Mann in der Nacht vor des Senators Geburtstag gegen 3 Ahr vom Piloten des Moraviusſchen Pri— vatflugzeuges telephoniſch beauftragt worden ſei, den Senator am Samstagmorgen 8 Ahr vom Flugplatz in T. mit dem Auto abzuholen. Der Flugzeugführer aber habe den Senator in der gleichen Nacht von dem Ort, von welchem dieſer nach T. ange— rufen hatte, mit dem Privatflugzeug abholen müſſen.„Kennen Sie, liebe Frau Glaſemann, vielleicht den Namen dieſes Or— tes?“ fragt Hella auf dieſe Auskunft hin raſch entſchloſſen, worauf Frau Lotte zunächſt nicht antworten will; bis ihr ſchließ— lich das Geſtändnis entſchlüpft, ihr Robert habe ihr den Namen dieſes Ortes unter dem Siegel der tiefſten Verſchwiegenheit an— vertraut. Nach vielen ſchönen Worten und dem ehrenwört— lichen Verſprechen, die kleine Frau nie zu verraten, erfährt Hella dann doch von der geſchwätzigen Lotte den Namen des Ortes. Es handelt ſich um die Stadt W... in Bayern. (Fortſetzung folgt.)