anbei el aus, gent mit deutſchen Meder⸗ ittag in d findel ö eulſchen Ollober bon nteurs 9. Poll Vielgeleſene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilage Nr. 43 lernheim „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Donnerstag, den 20. Februar 1936 2 Vereins- und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Jan. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. n: 12. Jahrgang Notizen. eberraſchend und unmotiviert hat der Schweize⸗ riſche Bundes rat ein Verbot der reichsdeutſchen national⸗ ſozialiſtiſchen Organiſationen für die Schweiz erlaſſen. Wenn die Regierung der Schweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft aus dem traurigen Mord an Guſtloff eine Lehre ziehen wollte, dann konnte es doch nur die ſein, den Kreiſen des Mörders nach⸗ zugehen, Kreiſen, die den Mord in ihre politiſche Handlungs- weiſe einbeziehen. Die demokratiſch-parlamentariſche Regie— rung Frankreichs iſt jetzt mit einer plötzlichen Strenge vor- gegangen gegen die Organiſationen, von der der Leberfall auf den Sozialiſtenführer Leon Blum ausgegangen iſt. Das war kein Mord, nur die häßliche und blutige Verprügelung eines Politikers, der in fröhlicher Märtyrermiene nach den Bildern franzöſiſcher Blätter heute aus dem ſchwer verbundenen Haupt herauslächelt und die Früchte des Leberfalls bei den Früh⸗ jahrswahlen zu ernten hofft. Die franzöſiſche Regierung iſt vorgegangen— vor einem gerichtlichen Verfahren— gegen dieſe inneren Friedensſtörer. Dem in der Schweiz ermordeten Guſtloff hat noch im vergangenen Jahre ein Mitglied der Schweizeriſchen Bundes- regierung(Miniſter Baumann) die völlige Korrektheit ſeiner Betätigung beſcheinigt, daß er nicht gegen die Schweizer Ge— ſetze verſtoße oder irgend etwas unternehme, was mit der Sicherheit der Schweiz unvereinbar ſei! Vor einer objektiven Beurteilung wird der Schritt der Schweizer Bundesregierung darum in keiner Weiſe beſtehen können, wenn er nun nicht gegen die Mörder und ſeine Kreiſe, ſondern gegen die Kreiſe des Ermordeten ſich wendet! Man kann wohl mit den vorliegenden deutſchen Preſſeſtimmen annehmen, daß hier die Schweizer Regierung innerpolitiſchen Treibereien zum Opfer gefallen iſt. Es iſt unvermeidlich, daß die Auslandsangehörigen eines Volkes, jedes Volkes, nach den politiſchen Prinzipien, in den politiſchen Formen ihres Heimatlandes leben, ob das den poli— tiſchen Formen des Gaſtlandes entſpricht oder nicht! Man verweigert das den Italienern nicht, man verweigert es gerade in dieſen demokratiſch-parlamentariſchen Ländern nicht einmal den bolſchewiſtiſchen Ruſſen! Die„Suiſſe“ in Bern macht ihre Regierung und ihre Landsleute darauf aufmerkſam. Darnach allein iſt dieſer Schritt der Schweiz zu beurteilen, diesſeits und jenſeits der Grenze. Gerade auf dieſe Mordtat hin und ohne jegliche Anterſuchung konnte die Schweiz nach den inter— nationalen Regeln der Beziehungen der Völker zueinander nicht ſo vorgehen. Das hat ſchon vor dem Verbot der Hauptſchriftleiter der „Bafler Nachrichten“, Oeri, ausgeſprochen, wenn er erklärte, daß, wenn man an das Problem der Ausländerorganiſationen herangehe, man ſich vor allem darüber klar ſein müſſe, daß die Löſung grundſätzlich ſein muß!„Wir können und wollen nicht ein einſeitig gegen das Dritte Reich gerichtetes Gelegen— heitsgeſetz oder eine Gelegenheitsverordnung erlaſſen.“?... Wäre, fragt er, ein ſolcher Schritt(leinſeitig gegen Deutſch— land) nicht etwa doch ein Symptom mangelnden Vertrauens in die eigene Geſundheit....„Iſt es für unſere Neutrali⸗ tät, die wir im Ernſtfall ja doch aufrechterhalten wollen, nützlich, wenn wir einen ausgiebigen Friedenskrieg mit ge wiſſen Nachbarſtaaten eröffnen?“ Die Popularität ſolcher Forderungen genüge nicht! Da ſind ja Elemente zu einer ob— jektiven Beurteilung des Falles genügend gegeben. Der Schweizer Bundesrat und ſein Verbot fallen unter alle hier von einem Schweizer gegebenen Kriterien: daß der Beſchluß wahrer Neutralität widerſpricht, daß er Mißtrauen in die Widerſtandskraft der eigenen politiſchen Prinzipien verrät und lediglich innerpolitiſchen Nützlichkeitserwägungen entſpringt. * Der Kembſer Rheinſeitenkanal iſt kürzlich in der elſäſſi— ſchen heimattreuen Preſſe einer Betrachtung unterzogen wor— den in Zuſammenhang mit dem Rückgang des Amſchlagsver— kehrs im Straßburger Rheinhafen. Der„Elſäſſiſche Kurier“ in Colmar macht darauf aufmerkſam, daß der Rhein— ſeitenkanal die ganze Rheinſchiffahrt auf franzöſiſches Staats- gebiet ablenken ſollte. Acht rieſige Kraftwerke ſeien projektiert geweſen, von denen man elektriſchen Strom für ganz Oſtfrank— reich erhoffte.„Aber der Rheinſeitenkanal wurde nur wenige Kilometer lang und von den elektriſchen Kraftwerken wurde nur eines gebaut.“ Die Rheinſchiffe können jetzt bis Baſel und am Straßburger Hafen vorbeifahren! „Die zur Tragikomödie ausgewachſenen Kämpfe um die Frage, ob elſäſſiſcher Rheinſeitenkanal oder Rheinregulierung, ſind in erſter Linie dem Straßburger Rheinhafen zum Ver— hängnis geworden. Als ob die Exiſtenz von ganz Frankreich von der Durchführung dieſes Rheinſeitenkanals abhinge, wur— den Himmel und Erde in Bewegung geſetzt und weiß Gott wie viele Millionen verpulvert, um die Genehmigung dieſes Projektes durch die Zentralkommiſſion für Rheinſchiffahrt zu erreichen. In Frankreich ſelbſt machte man allerlei militäriſche Geſichtspunkte geltend, um jede Oppoſition im Keime zu er⸗ ſticken. Die Verteidigung der naturgemäßen Regelung, d. h. der Oberrhein regulierung, wurden überhaupt nicht mehr angehört und von vornherein als Deutſch— freunde diffamiert. Am den Widerſtand der Schweiz zu brechen, geſtand man ihr die Oberrheinregulierung zu in der Hoffnung, daß ſie doch nicht den gewünſchten Erfolg bringe und gewährte der Stadt Baſſel Millionenentſchädigungen für die durch den Aufſtau des Rheines notwendig gewordenen Ab— änderungen, obſchon ihr gerade durch den Aufſtau Millionen- ausgaben für den weiteren Ausbau des Bafler Rheinhafens Kabinettswechſel in Spanien Miniſterpräſident iſt Azana, der Führer der Linksrepublikaner DNB. Madrid, 19. Februar Der ſpaniſche Landwirtſchaftsminiſter teilte nach Beendigung einer Beſprechung ſämtlicher Miniſter mit dem Staatspräſidenten mit, daß die Regierung auf Grund der bis jetzt vorliegenden Wahlergebniſſe zurückgetreten ſei. Azana mit der Kabinettsbildung beauftragt DNB. Madrid, 19. Febr. Am Mittwochnachmittag wurde der frühere Miniſterpräſi⸗ dent und Linksrepublikaner Azana vom Staatspräſidenten mit der Regierungsbildung beauftragt. Das neue Kabinett Madrid, 19. Febr. Miniſterpräſident Azana gab heute abend zu ſpäter Stunde die neue Kabinettsliſte bekannt. Das neue Kabinett ſetzt ſich aus zehn Linksrepublikanern, zwei Vertretern der repu⸗ blikaniſchen Union und einem Parteiloſen zuſammen. Miniſter⸗ präſident iſt Azana(Linksrepublilaner), Innenminiſter: Amos Salvator(einksrepublikaner), Außenminiſter: Auguſto Barcia(Linksrepublikaner), Kriegsminiſter: General Mas⸗ quelet(parteilos), Marineminiſter: Joſé Giral(Linksrepu⸗ blikaner). Sechs Miniſter gehörten bereits früheren Kabinetten an, die übrigen ſind Abgeordnete, die im öffentlichen Leben bisher nicht hervorgetreten ſind. Gil Nobles auf Arlaub DNB. Madrid, 19. Febr. Der Führer der Katholiſchen Volkspartei, Gil Robles, hat die Leitung der Partei bis auf weiteres niedergelegt, um einen, wie es heißt, mehrtägigen Urlaub anzutreten. An ſeine Stelle tritt der frühere Landwirtſchaftsminiſter Gimenez Fer— nandez. Die Beurlaubung des Ceda-Führers gilt als eine Folge der Niederlage der Rechten bei den Wahlen. Für die verfehlte Politik wird Gil Robles von der Rechten verant— wortlich gemacht. Hinter der Maßnahme vermutet man Her— rera, den Präſidenten der Katholiſchen Aktion. Die Rückkehr der ſpaniſchen Separatiſten DNB. Madrid, 19. Febr. Aus Barcelona wird gemeldet, daß ſich der frühere Präſident des katalaniſchen Parlaments, Caſanova, der im vergangenen Jahr aus dem Gefängnis in Barcelona nach Paris entkommen konnte, ſich wieder in der katalaniſchen Hauptſtadt befindet. Caſanova, der wegen ſeiner Beteiligung am Separatiſtenaufſtand im Oktober 1934 zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden war, ſoll beim Eintritt der Ab— geordneten in den Sitzungsſaal auf dem Präſidentenſtuhl ge— ſeſſen haben, ohne daß jemand von ſeiner Rückkehr Kenntnis gehabt hat. Vorläufige Freilaſſung aller politiſchen Anterſuchungsgefangenen DNB. Madrid, 19. Febr. Der ſpaniſche Generalſtaatsanwalt hat an ſämtliche Ge— richte ein Rundſchreiben gerichtet, in dem die vorläufige Frei— laſſung aller wegen politiſcher und ſozialer Vergehen in Anter— ſuchungshaft befindlichen Gefangenen angeordnet wird. Aus Santander wird gemeldet, daß die Gefangenen der Straf— anſtalt Santena rebelliert haben. Der Aufruhr konnte erſt durch die Polizei unterdrückt werden. Drei Perſonen ſollen hierbei getötet und mehrere verletzt worden ſein. Auch in Bilbao erhoben ſich die Sträflinge bei der Nachricht von ihrer baldigen Freilaſſung gegen die Gefängnisbeamten, ſteckten Betten und Stühle in Brand und verprügelten die Feuerwehrleute. Von letzteren wurden zwei erheblich verletzt. Ein ſtärkeres Polizei— aufgebot ſtellte ſchließlich die Ruhe wieder her. Der General- ſtreik in Saragoſſa iſt auf Veranlaſſung der Leitung der marxiſtiſchen und ſyndikaliſtiſchen Arbeitergewerkſchaft ab- gebrochen worden. Das Leben in der Stadt nimmt ſeinen normalen Gang. In der Nacht zum Mittwoch ſind bei Schieße— reien zwiſchen der Polizei und den Streikenden noch zwei Per— ſonen ſchwer verletzt worden. Gibraltar von ſpaniſchen Flüchtlingen überfüllt DNB. London, 19. Februar. Wie Reuter aus Gibraltar meldet, treffen noch immer zahl— reiche Flüchtlinge aus Spanien ein. Da die Hotels überfüllt ſind, werden die Flüchtlinge zum Teil in Privathäuſern untergebracht; andere finden in leeren Räumen, die mit Matrazen ausgeſtattet wurden, notdürftige Unterkunft. Wieder andere müſſen in Kraft— wagen ſchlafen. Nach Berichten aus Malaga ſind auch Engländer und andere ausländiſche Beſucher von dieſer Stadt nach Gibral— tar abgereiſt. Viele, die in Gibraltar keine Anterkunft mehr finden konnten, fuhren nach Tanger weiter. Unter den in Gibraltar eingetroffenen ſpaniſchen Adeligen befinden ſich der Marquis de la Rios und der Herzog und die Herzogin von Santona. Dem Spanier Ziminez wurde, als er ſich noch in Malaga aufhielt, mitgeteilt, daß ſein Landhaus in Flammen aufgehen werde. Es gelang ihm, in aller Eile einige Koffer zu packen und mit ſeiner Familie nach Gibraltar zu entkommen. Kirchenſchändung in Spanien DNB. Madrid, 19. Februar In die Gemeindekirche von Alcanadre drangen unbekannte Täter ein, zerſtörten einen Teil der Kircheneinrichtung, ſtahlen einige wertvolle Schmuckgegenſtände und hinterließen ein be⸗ leidigendes Schreiben an den Geiſtlichen. In Herrera bei Sevilla verſuchten Unbekannte, die Kirche in Brand zu ſtecken. Zwei Altäre wurden von den Flammen erfaßt. Durch das ſofortige Eingreifen der Einwohner konnte die Ein⸗ 5 des Gotteshauſes verhindert werden. Der Schaden iſt erheblich. Auſtraliſches Bombenflugzeug abgeſtürzt Fünf Tote. DNB. London, 19. Febr. 60 Kilometer von Sidney entfernt iſt, wie aus Sidney be⸗ richtet wird, ein Bombenflugzeug abgeſtürzt. Bei dem Anglück ſind fünf Perſonen ums Leben gekommen. Vorbeſprechung Muſſolini⸗Orumond DNB. Nom, 19. Febr. 5 Der engliſche Botſchafter Drummmond hat in ſeiner Be ſprechung mit Muſſolini, wie zuverläſſig verlautet, zur Verhütung von Luftangriffen den Stand der engliſchen Verbandsplätze in Abeſſinien genau angegeben. Der polniſche Botſchafter bei Muſſolini DNB. Rom, 19. Febr. Muſſolini empfing am Mittwoch den polniſchen Bot— ſchafter Wyſocky zu einer Anterredung. PF. erſpart und die Schiffbarkeit des Rheins weit über Baſel hin— aus erzielt wurde. And welches iſt das Reſultat dieſer Kämpfe nach bald 10 Jahren? Das Projekt des el⸗ ſäſſiſchen Rheinſeitenkanals gilt als erledigt auf der ganzen Linie. Es wurde torpediert, nicht von den„Vaterlandsfeinden“, auch nicht von den Autonomiſten; es wurde torpediert von denſelben Kreiſen, die des Geſchäftes wegen ſeine Durchführung gefordert hatten, nachher aber auf andere Weiſe ſchneller zu Rieſengewinnen zu kommen hofften. Wieder waren es mili— täriſche Argumente, wieder waren es ſtrategiſche Gründe, die angeblich zur Aufgabe des Projektes zwangen. Was man ſchon gleich nach dem Waffenſtillſtande wußte, daß im Falle eines neuen Krieges ein einziges Luftgeſchwader genügen würde, um ſämtliche ſieben Groß-Kraftwerke des elſäſſiſchen Seiten⸗ kanals zu zerſtören, das wurde nun nicht nur gegen ſeine Wei— terführung ins Feld geführt, ſondern auch um die Errichtung einer noch größeren Zahl hydrauliſcher Werke an der Rhone zu erreichen und die Rheingrenze in eine„eiſerne Mauer“ zu verwandeln, was der Schwerinduſtrie noch größere Ge— winne als die Durchführung des Rheinſeitenkanals einbrachte. Die Rieſenmaſchinen, die man zur Anlegung des Kembſer Ka— nals angeſchafft hatte, waren ja bezahlt; neue hätte man bei der Weiterführung der Arbeiten kaum noch gebraucht. So blieb es bei dem Rumpfſtück des Kembſer Kanals, der ſich nun heute zum größten Segen ſeiner urſprünglichen Gegner, nämlich der Baſler Rheinſchiffahrt, auswirkt, während er für unſere Volkswirtſchaft außer den Koſten noch Millionenverluſte nach ſich zieht. Dadurch, daß er Stückwerk bleibt, bildet er die notwendige Ergänzung der von der Schweiz und Deutſch land durchgeführten Oberrhein regulierung zwiſchen Kembs und Baſel und hat einen neuen rapiden Aufſtieg des Baſler Rheinhafens in den drei letzten Jahren herbeigeführt. Von 1932 bis 1936 nahm der Baſler Rheinhafenumſchlag dank dem Kembſer Kanal um ein Drittel zu; es beſteht die größte Ausſicht, daß er ſich von 1932 bis nächſtes Jahr auf Koſten des Straßburger Amſchlags verdoppeln und den Straß— burger Eigenumſchlag ſchon übertreffen wird.“... Der Kemb⸗ ſer Kanal hat annähernd 300 Millionen Franken gekoſtet und wurde ausſchließlich mit Staatsgeldern gebaut. Die Baſfler Rheinſchiffahrt zahlt für die Benutzung des koſtſpieligen Ka nals keinen Centime. Dazu wurde der Ausbau des Baſler Rheinhafens ohne Mehrkoſten durchgeführt; das alles wurde mit unſerem Gelde bezahlt, weil die Rheinfragen nicht im offenen und loyalen Geiſte gegenſeitiger Verſtändigung zwi⸗ ſchen Frankreich, der Schweiz und Deutſchland geregelt wurden. So ſind die Schweiz und Deutſchland die großen Nutznießer des Kembſer Kanals, und da man heute doch noch Schleuſen— gebühren einführen will, die urſprünglich nicht in Betracht kamen, läuft Frankreich Gefahr, ſich auch noch mit der Schweiz zu überwerfen! —— Göring zur Jagd in Polen DNB. Warſchau, 19. Febr. 25 Miniſterpräſident Göring und ſeine Gattin trafen am Mittwoch kurz vor 10 Ahr mit dem Berliner Schnellzug auf dem Warſchauer Oſtbahnhof ein. Miniſterpräſident Göring, der ſich zu einem mehrtägigen Jagdaufenthalt in dem polniſchen Staatsforſt von Bialowieſch begibt, iſt begleitet von Staatsſekretär Körner, Oberlandesforſtmeiſter Dr. Hauſen— dorff, dem Adjutanten Oberſtleutnant Bodenſcha tz und Oberjägermeiſter Menthe. Auf dem Bahnhof hatten ſich der deutſche Botſchafter und Frau von Moltke, der deutſche Militärattache Oberſt von Studnitz und die Mitglieder der deutſchen Botſchaft zum Empfang eingefunden. Polniſcherſeits waren Frau Miniſter Beck und vom Außenminiſterium der ſtellvertretende Chef des Protokolls Graf Lubienſki mit Frau, Graf Morſztyn, Graf Potocki und Miniſterialrat Kurnatowſki zur Begrüßung anweſend. Vom Bahnhof aus erfolgte die Fahrt zur deutſchen Botſchaft. Miniſterpräſident Göring machte am Mittwochvormittag einen Beſuch beim Miniſterpräſidenten Koſcialkowſki. Am 12 Ahr hatte er eine Audienz beim polniſchen Staatspräſi⸗ denten. Anſchließend beſuchte Miniſterpräſident Göring den Außenminiſter Beck, bei dem dann ein Frühſtück zu Ehren des Miniſterpräſidenten Göring und ſeiner Begleitung ſtattfand. Am Nachmittag reiſte Göring im Sonderzuge vom War— ſchauer Oſtbahnhof nach Bialowieſch, wo er 10 Tage zur Jagd bleiben wird. Mit dem Miniſterpräſidenten reiſten die Botſchaf— ter von Moltke, ſowjie der Leiter der Weſtabteilung des pol— niſchen Außenminiſteriums, Graf Potocki, und die mit dem Miniſterpräſidenten Göring aus Berlin gekommenen Herren. Der deutſche Geſandte in Belgrad beim Führer DNB. Berlin, 19. Febr. Der Führer und Reichskanzler empfing heute den deut- ſchen Geſandten in Belgrad v. Beeren zum Vortrag. Reichsminiſter Dr. Frank beglückwünſcht Prof. Stammler DNB. Berlin, 19. Febr. Reichsminiſter Dr. Frank hat Prof. Rudolf Stammler zu ſeinem 80. Geburtstag folgendes Telegramm geſandt: f„Zu Ihrem heutigen 80. Geburtstag ſende ich Ihnen mit allen Mitgliedern der Akademie für Deutſches Recht in auf⸗ richtiger Verehrung die herzlichſten Glück- und Segens— wünſche. Heil Hitler! Ihr ſehr ergebener Dr. Hans Frank.“ Zuſätzliche Beſchaffung von Fahrzeugen durch die Deutſche Reichsbahn DNB. Berlin, 19. Febr. Nachdem der Verwaltungsapparat der Deutſchen Reichs— bahn in ſeiner Sitzung am 28. und 29. Januar 1936 den Vor⸗ anſchlag für 1936 feſtgeſtellt hat, ſind nunmehr die Reichsbahn⸗ Zentralämter in Berlin und das Reichsbahn-Zentralamt Mün⸗ chen beauftragt worden, eine weitere Zuſatzbeſchaffung von Fahr⸗ zeugen für das Jahr 1936 einzuleiten. Es ſollen beſchafft werden: 61 Dampflokomotiven, darunter 35 Schnellzugslokomotiven, 3 Elektriſche Lokomotiven, 30 Kleinlokomotiven für den Verſchichedienſt, 64 Triebwagen mit eigener Kraftquelle nebſt Steuerwagen, darunter drei weitere dreiteilige Schnelltriebwagen, 338 Perſonenwagen 3. Klaſſe; davon ſind 200 Stück D⸗Zug⸗ Wagen und 138 Stück vierachſige Durchgangswagen und 120 Güterwagen. Mit dieſer Zuſatzvergebung ſtehen der Deutſchen Reichsbahn im Geſchäftsjahr 1936 für Fahrzeugbeſchaffung rund 180 Mil⸗ lionen R. M. zur Verfügung, die der deutſchen Wirtſchaft zugeführt werden ſollen. Durch dieſe Aufträge erhalten nicht nur die Fahrzeugbauanſtalten weitere Beſchäftigung, ſondern auch eine große Anzahl von Zulieferwerken, die die Rohſtoffe, dann aber auch die Teile liefern, die die Fahrzeugbauanſtalten nicht ſelbſt herſtellen, wie Radſätze, Beſchlagteile, bei den Trieb⸗ wagen die Motoren, Brems- und Heizungseinrichtungen uſw. Katholiſcher Widerſtand gegen das neue engliſche Erziehungsgeſetz DNB. London, 19. Febr. Einige Teile des neuen engliſchen Erziehungsgeſetzes, das vor wenigen Tagen vom Anterhaus verabſchiedet wurde, haben beträchtlichen Widerſtand unter den engliſchen Katholiken herporgerufen. Der katholiſche Erzbiſchof von England, Dr. Hinsley, fordert die Regierung offen heraus, in dem er in Birmingham erklärte, daß zwei Beſtimmungen des Geſetzes, die die Zulaſſung nichtkonfeſſioneller Lehrer an den latholiſchen Schulen vorſähen, für die Katholiken unannehmbar ſeien. Sie müßten an dem unverrückbaren Grundſatz feſthalten, daß die Kinder katholiſcher Eltern in katholiſche Schulen gehen und von katholiſchen Lehrern unterrichtet werden ſollten. Weitere Friedensbemühungen des Vatikans? DNB. Paris, 19. Febr. Eine Anterredung, die der franzöſiſche Außenminiſter am Dienstag mit dem apoſtoliſchen Nuntius Maglione hatte, wird vom„Ouevre“ mit gewiſſen Bemühungen für die fried⸗ liche Beilegung des italieniſch-abeſſiniſchen Streitfalles in Be⸗ ziehung gebracht. Der Vatikan, ſo heißt es, prüfe ſeit einiger Zeit, ob eine Möglichkeit beſtehe, dem tſchechoſlowakiſchen Staatspräſidenten Beneſch die Vermittlerrolle zu übertragen. Es ſei ſehr wohl möglich, daß dieſe Frage Gegenſtand der Anterredung zwiſchen Flandin und dem Nuntius geweſen ſei. Am Quai d'Orſay habe man jedoch die Anſicht nicht geändert. Der italieniſche Sieg an der Eritreafront werde in hieſigen zuſtändigen Kreiſen dahin ausgelegt, daß er die Friedensmög— lichkeiten im Gegenteil weſentlich hinausſchiebe. Rückgung der franzöſiſchen Steuereingänge DNB. Paris, 19. Februar Die franzöſiſchen Steuereingänge im Monat Januar 1936 belaufen ſich auf insgeſamt 3,268 Milliarden Francs und bleiben damit um etwa 75 Millionen hinter dem Voranſchlag zurück. Gegenüber den Eingängen aus dem gleichen Monat des Vor⸗ jahres iſt ein Rückgang von rund 85 Millionen Francs feſtzu— ſtellen. Das Schweizer Verbot Aufnahme in Deutſchland DNB. Berlin, 19. Febr. g Der ſchweizer Bundesratsbeſchluß, wonach die Landes— leitung die Kreisleitungen der NSDAP. in der Schweiz ver— boten werden, wird von den Berliner Blättern aufs ſchärfſte mißbilligt. a Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt u. a.: Mit dem Verbot der Organiſation der NSDAP. macht ſich Bern die marxiſtiſchen Mordargumente zu eigen. Die ſchweizer Re— gierung wird damit zu einem Werkzeug der marxiſtiſchen und jüdiſchen Propaganda gegen Deutſchland, deren Behauptung immer darauf hinausgelaufen iſt, daß die Anweſenheit von Nationalſozialiſten in der Schweiz eine Provokation der Gegner des Nationalſozialismus ſei. Der Bundesrat beweiſt durch ſein Verhalten aber auch eine Auffaſſung von ſeinen Pflichten, die angeſichts des bis jetzt ſchon angerichteten Anheils unverſtändlich ſein muß. Das Deutſche Reich jedenfalls vertritt die Anſicht, daß es die Aufgabe einer Regierung iſt, einem Mörder die Ausführung ſeiner Tat durch dorbeugende Maßnah— men unmöglich zu machen. Nicht aber etwa dadurch, daß man nun ſämtliche möglichen Oppfer eines Mörders der Freiheit be— raubt. Durch eine ſolche Handlungsweiſe wäre praktiſch allen Gewalttaten Tür und Tor geöffnet. Es dürfte auch der ſchweizer Regierung nicht unbekannt ſein, daß das Deutſche Reich heute von ſeinen Angehörigen im In- und Auslande er— wartet, daß ſie ſich in aktivſter Weiſe— und das bedeutet vor allem in der RS DAP. und ihren Organiſationen— am Ge— ſchehen ihres Volkes beteiligen. In der Schweiz haben bisher alle Fremden das ſelbſtverſtändliche Recht zu einer ſolchen Be— tätigung gehabt, ſolange ſie natürlich eine Einmiſchung in die inneren Verhältniſſe der Schweiz vermieden ha— ben. Da es dem Bundesrat nicht möglich ſein wird, auch nur den geringſten Beweis für eine ſolche Einmiſchung beizubringen, ſtellt das Verbot alſo nichts weiter dar, als die Aufhebung des Rechtes der Reichsdeutſchen, die Pflichten gegenüber ihrem Heimatlande zu erfüllen. Es muß alſo feſtgeſtellt werden, daß die Schweiz verſucht, politiſchen Einfluß auf die in ihrem Gebiet wohnenden Reichsdeutſchen zu nehmen, ein Vorgang, der wohl einzig daſtehen dürfte. Der Förderung der Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten dürfte dieſer Eingriff am allerwenigſten dienen. Im„Berliner Lokalanzeiger“ heißt es: Ein ſouveräner Staat kann es nicht zulaſſen, daß eine fremde Re— gierung deutſche Staatsangehörige von der Ausübung ihrer ſtaatsbürgerlichen Rechte fernhält. Es wird deshalb zunächſt zu erwägen ſein, ob den Vereinigungen von Schweizern, die in Deutſchland beſtimmte politiſche, kulturelle oder ähnliche Ziele 9 08 7 noch das Recht zu Zuſammenkünften gegeben werden ann. Die„Berliner Börſenzeitung“ erinnert daran, daß noch im Herbſt vorigen Jahres ein Mitglied der ſchweizer Bundesregierung dem Landesſtellenleiter Wilhelm Guſtloff die völlige Korrektheit ſeiner Tätigkeit ausdrücklich be— ſcheinigt und damit natürlich auch das legale Verhalten der Guſtloff unterſtellten Organiſation öffentlich anerkannt hat. Wenn jetzt die ſchweizer Regierung, ſo ſchreibt das Blatt, trotz— dem die in ihrem Lande lebenden Reichsdeutſchen der Möglich— keit eines legalen Zuſammenſchluſſes beraubt, ſo iſt das mehr als Angerechtigkeit, es iſt eine Vergewaltigung des Rechts, ein Rechtsbruch. Die ſchweizer Regierung weiß, daß im Reiche Staat und Partei identiſch ſind. Sie weiß daher auch, daß der Zuſammenſchluß der im Ausland lebenden Reichsdeutſchen in den dafür vorgeſehenen Gliederungen der Partei oder unter Führung dieſer Gliederungen nicht nur deutſches Bürgerrecht, ſondern auch deutſche Bürgerpflicht iſt. An der Ausübung dieſer ſtaatsbürgerlichen Pflichten gegenüber ihrer Heimat werden nun— mehr die ſchweizer Reichsdeutſchen durch die ſchweizer Regierung behindert. Das iſt ein Affront, den das deutſche Volk mit Empörung und Erbitterung empfindet. Das Blatt erklärt, es wäre geradezu ein Gebot internationaler Gerechtigkeit, wenn nunmehr auch im Reiche die politiſchen und kulturellen Organi— ſationen der ſchweizer Bürger dieſelbe Behandlung erfahren würden, wie jetzt den Reichsdeutſchen in der Schweiz zuteil werde. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Erklärlich, nicht verſtändlich, iſt der Beſchluß vom Dienstag wohl nur aus ſeltſamen innerpolitiſchen Vorgängen: die ſchweizeriſche Linke, deren Preſſe, offenbar zum Teil vom ſchlechten Gewiſſen geplagt, der fatalen Theſe Vorſchub geleiſtet hat:„Nicht der Mörder, ſondern der Ermordete iſt ſchuldig“, hat einen Druck auf ihre Regierung ausgeübt, der den Bundesrat zu einer Desavouierung ſeiner eigenen Haltung veranlaßte. Die Organe der Linken ſind ſoweit gegangen, Deutſchland das Recht zu be⸗ ſtreiten, einen gefallenen Kämpfer würdig und angemeſſen zu beſtatten. And jetzt ſoll gar dem Toten, noch bevor ſein Mörder der wohlverdienten Strafe zugeführt worden iſt, ein Makel an— geheftet werden, der durch nichts gerechtfertigt iſt. Schweizer Preſſeſtimmen DNB. Baſel, 19. Februar Zur Frage eines völligen Verbots der nationalſozialiſtiſchen Organiſationen äußern die„Basler Nachrichten“ Be⸗ denken wegen der Schwierigkeiten, ausreichende Kontrollmaß⸗ nahmen durchführen zu können. Gegenüber den laut danach ſchreienden Sozialdemokraten bemerkt das Blatt, es könnte gar leicht ſein, daß diejenigen, die heute am lauteſten nach dieſem Verbot ſchreien, nachher am lauteſten dagegen wettern würden.— Die„N eue Zürcher Zeitung“ iſt von der in der deut⸗ ſchen Preſſe angedeuteten Forderung nach einem Verbot ſchweize⸗ riſcher Vereinigungen in Deutſchland offenbar ſtark betroffen. Sie meint ſchon jetzt, auf das entſchiedenſte den Verſuch zurück— weiſen zu müſſen, dieſe Vereinigungen ſo zu behandeln, wie die Organiſationen der NSDAP. in der Schweiz behandelt werden. In ähnlichem Sinne äußern ſich die ſchon oben angeführten „Basler Nach richten“, die behaupten, daß auch nach den Beſchlüſſen des Bundesrats die Reichsdeutſchen in der Schweiz nicht ſchlechter geſtellt ſeien als die Schweizer in Deutſch⸗ land. Den Reichsdeutſchen ſei in keiner Weiſe(21) das Recht ee ihre Pflichten gegenüber ihrem Heimatland zu er⸗ üllen. In einem Brief aus Bern, der„Marxiſtiſche Strategie“ überſchrieben iſt, legt ſich das„Fournal de Geneve“ leider einige Tage zu ſpät darüber Rechenſchaft ab, daß ſich die marxiſtiſche Preſſe des Davoſer Mordes in paradoxer, aber recht geſchickter Weiſe für ihre beſonderen Zwecke bedient hat. Die ſozialiſtiſch-kommuniſtiſche Bewegung in der Schweiz habe auf die Machtergreifung nicht verzichtet. Die Entwicklung des Falles Guſtloff ſcheine ihr heute eine gute Gelegenheit zu bieten. Die Sozialdemokraten benutzten den Anlaß, um den Kopf von Bau- mann und Motta zu fordern und damit in den Bundesrat, die letzte dem Marxismus verſchloſſene Poſition, eine Breſche zu legen. Die St. Galler Partei ſpiele die Rolle der Vorhut. Sie fordere auf Grund eines einheitlichen Planes das Verbot der nationalſozialiſtiſchen Organiſationen, die offizelle Anerkennung der Sowjetunion und die Einleitung eines Volksbegehrens für die unmittelbare Volkswahl des Bundesrates, wodurch den Sozialdemokraten der Weg in die Regierung eröffnet würde. Die Linksoppoſition glaubt, daß der Fall Guſtloff einer der beſten Trümpfe für ihre Wühlarbeit liefere. Rechtfertigungsverſuch des Bundesrats DNB. Bern, 19. Febr. Zu den Kommentaren der deutſchen Preſſe zum Beſchluß des ſchweizeriſchen Bundesrats, nach dem eine Landes- leitung und Kreisleitungen der NSDAP. nicht mehr zugelaſſen ſeien, wird nach der ſchweizeriſchen Depeſchen⸗ agentur im Bundeshaus bemerkt, daß dieſe Kommentare zum größten Teil von grundfalſchen Vorausſetzungen ausgingen. Der Beſchluß des Bundesrates ſei in ruhiger Aeberlegung und nach reiflicher Prüfung gefaßt worden. Er werde von dem Schweizer Volk ſozuſagen einmütig gebilligt. Mit Entſchiedenheit würden die Behauptungen deutſcher Kreiſe zurückgewieſen, als hätte der Bundesrat ſeinen Beſchluß irgendwie unter dem Druck marxiſti⸗ ſcher Kreiſe oder unter dem Einfluß der Emigranten oder an derer Kreiſe gefaßt. Maßgebend ſeien einzig und allein die beſtehenden ſchweizeriſchen Geſetze und das Beſtreben, eine Ent wicklung zu verhüten, die das gute Einvernehmen mit den Nach- barländern zu ſtören geeignet ſein könnte. FTT Annahme des Neutralitätsgeſetzes durch den Bundeskongreß DNB. Waſhington, 18. Febr. Die Annahme des Neutralitätsgeſetzes durch den Bundes- kongreß wird von der amerikaniſchen Preſſe mit allgemeiner Zu— ſtimmung aufgenommen. Man erwartet hier, daß auch Präſident Rooſevelt mit der Anterzeichnung des Geſetzes nicht zögern wird. Das Neutralitätsgeſetz iſt in ſeiner gegenwärtigen Form aller— dings bei weitem nicht das, was Staatsſekretär Hull und ſeine Anhänger erwartet haben. Gegenüber der Meinung, wie ſie in Wallſtreet herrſcht, bedeutet das Geſetz trotz allem einen gewal— tigen Fortſchritt in dem Sinne, als bis zum T. Mai 1937 die Ausfuhr von Waffen, Munition und anderem Kriegsgerät, wozu auch Schiffe jeder Art gezählt werden, an keinen kriegführenden Staat erfolgen darf. Wie aus zuſtändigen Kreiſen verlautet, ſoll das Neutralitätsgeſetz, das das ſelbſttätige Ausfuhrverbot auch für ſpäter für in einen jetzt ſchon begonnenen Krieg eintretende Staaten vorſieht, zu einem weſentlichen Beſtandteil der Außen— politik der Vereinigten Staaten von Nordamerika werden. Von dieſer Geſetzgebung des Ausfuhrverbots ſind aber ſämtliche Staa— ten des amerikaniſchen Kontinents ausgenommen. Die Beſchränkung des Ausfuhrverbots für Kriegsgerät in oben angeführtem Sinne iſt, wie erwähnt, gegen den Wunſch des Staatsſekretärs Hull erfolgt. Es erſtreckt ſich alſo nicht auf Rohſtoffe wie Oel, Baumwolle und Erze. Als einziger Rohſtoff wurde geſtern noch durch eine Zuſatzbeſtimmung des Ausfuhr— verbots als beſonders kriegswichtiges Metall Zinn und Zinn— abfälle aufgenommen, denn dieſes Metall ſteht, wie überhaupt alle Erzeugniſſe der Rüſtungsinduſtrie, unter Kontrolle der Re— gierung. Neuer Termin für die Hinrichtung Hauptmanns DRB. Newyork, 19. Febr. Wie aus Trenton(New-Jerſey) berichtet wird, hat der Richter Trenchard als neuen Termin für die Hinrichtung Hauptmanns die am 30. März beginnende Woche feſtgeſetzt. Athen: Die Streikbewegung hat ſich auf alle Verkehrsmittel ausgedehnt. Der Erzbiſchof von Guadalajara 7 DNB. Mexiko, 19. Febr. Am Dienstagabend ſtarb der Erzbiſchof von Guadala— jara(Jaliſco), Orozco y Jimenez, im Alter von 72 Jahren. An ſeinem Sterbebett hatten ſich die Biſchöfe von Tabaſco und Sinaloa eingefunden. Sein Nachfolger wird automatiſch Joſee Garibi Rivera. Der verſtorbene Erzbiſchof iſt vielfach als geiſtiger Leiter des ſeinerzeitigen Criſtero-Aufſtandes bezeichnet worden. Er vertrat jedoch den Standpunkt, daß religiöſe Rechts⸗ fragen nicht durch Waffengewalt gelöſt werden dürften. Nach⸗ dem er im Jahre 1932 von der Regierung ausgewieſen und im Flugzeug nach den Vereinigten Staaten gebracht worden war, kehrte er erſt vor kurzer Zeit auf Grund einer beſonderen Geneh⸗ migung des Präſidenten Cardenas nach Mexiko zurück. Kurze Tageschronik. Berlin: Auf einer Verſuchsfahrt der Deutſchen Reichsbahn mit einem dreiteiligen dieſelelektriſchen Schnelltriebwagen konnte auf der Strecke Berlin-Hamburg ein neuer Schnellig— keitsrekord von 200 Stundenkilometern aufgeſtellt werden. Königsberg: In Inſterburg wurde der am 15. November 1899 geborene Martin Ennulat hingerichtet. Er hat eine Bäuerin hinterrücks erſchoſſen, um ſich der Strafverfolgung wegen zweier bei ihr begangener Getreidediebſtähle zu entziehen. London: Wie Reuter berichtet, hat die franzöſiſche Regie- rung außerhalb der Londoner Flottenkonferenz unmittelbare Ver⸗ handlungen mit der amerikaniſchen Regierung in der Schlacht— ſchiffrage aufgenommen. London: Im Oberhaus fand am Dienstag eine Ausſprache über den italieniſch-abeſſiniſchen Konflikt ſtatt. Anterſtaatsſekre⸗ tär Stanhope betonte, weder die britiſche Regierung noch irgend ein anderes Mitglied des Völkerbundes bereite im Augen⸗ blick irgendwelche neuen Schlichtungsvorſchläge vor. Kowno: Der litauiſche Staatspräſident hat von den 72 ver⸗ urteilten Memelländern aus dem großen Kownoer Prozeß, die anläßlich der litauiſchen Anabhängigkeitsfeier Gnadengeſuche eingereicht hatten, drei Verurteilte begnadigt. n r 2 3 e ut üb del ff Tua 0 59 e U den ift die O0 U des die bol ein des et zun fal un change u be. eſſen u Muer ſalel a brugr ſltſchen Wen ln a ite gar been den. er hel, eie fen. Ei Cie ſurüc de ie werden, efühnten 0 b10 in her euch. Neht zu er⸗ legte nee“ ſich die er recht l. Die be auf 5 Fall en, Die N Bau- rat, hie che zu ut. Sie bot det kennung ens für ch den wüthe get bet bt. laß des⸗ . dicht peſchen⸗ ne zum en. Det ud nach hweizet würden lte der Gened⸗ dembet zauerin zweiel Regie 1 Vel lacht —̃ ͤ ñ——rr3—,tr—5r—ĩ5r5—ůr5s5—ʒ—ĩr35X˖,ñQ——— Nr. 43 Donnerstag, den 20. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang — ſollen. Im Gegenſatz U erſchloſſen wird, werden dieſe Gebiete als Baugebiete be⸗ Aubeit und Erfolg deutſcher Forſchung Tätigkeitsbericht der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft DNB. Berlin, 19. Februar Der letzte Tätigkeitsbericht der Kaiſer-Wilhelm-Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften, der eine gedrängte Aeberſicht über die Arbeiten und Erfolge der mehr als 30 ihr angehören⸗ den naturwiſſenſchaftlichen und geiſteswiſſenſchaftlichen Inſtitute gibt, bringt eine Reihe von Angaben, die auch für die breitere Oeffentlichkeit von Intereſſe ſind. das Harnack-Haus in Dahlem, das jogenannte Gelehrtenhotel, beherbergte 174 auswärtige Wohngäſte, von denen 119 aus Deutſchland ſtamm- ten; die Vereinigten Staaten entſandten 14, Schweden 7 und Frankreich 6 Gelehrte. Das Inſtitut für Strömungsforſchung in Göt⸗ tingen beſchäftigte ſich namentlich mit Anterſuchungen über Luftſtrömungen von hohen Geſchwindigkeiten und ſtellte eine Tragflügeltheorie für Fluggeſchwindigkeiten oberhalb der Schall⸗ geſchwindigkeit(340 Meter je Sekunde) auf.— Die Aero⸗ dynamiſche Verſuchsanſtalt ſtellte hauptſächlich Anterſuchun. gen für den Luftwiderſtand von Kraftwagen an, die ſich auch auf den Einfluß der laufenden Räder erſtreckten.— Zm Forſchungs⸗ inſtitut für Waſſerbau und Waſſerkraft wurden die von 1932 bis 1934 ausgeführten Großmodellverſuche über Regulierungsfragen eines ſchwemmſtofführenden Fluſſes, des Hangho, zum Abſchluß gebracht. Der chineſiſchen Regierung konnte auf Grund der Verſuchsergebniſſe ein Vorſchlag über die grundſätzliche Regulierung des Hangho gemacht werden.— Eine Forderung der Anterſuchung des Inſtituts für Chemie befaßte ſich mit den Zuſammenhängen mit Helium-, Blei- und Radium-Vorkommen in deutſchen Salz- und Erdöllagern. Sie führte zum Nachweis eines Radiumgehalts einiger Thüringer Tiefenwäſſer, die den der bisher ſtärkſten deutſchen Radiumquellen erheblich über ſteigt.— Im Inſtitut für Silikatforſchung arbeitete die Abteilung für Zement und Bauſtoffe weiter auf dem Gebiet der Straßenbauforſchung. Die Arbeiten bezogen ſich vor allem auf die Prüfung plaſtiſchen Zements, das Schwindverhalten der Zemente ſowie auf die Eigenſchaften und Verarbeitung des Straßenbetons. Hier wurde ein großes Verſuchsprogramm auf— geſtellt, deſſen Ergebniſſe für die deutſchen Reichsautobahnen und die ſonſtigen Straßenbaupläne von großer Bedeutung werden dürften.— Das Inſtitut für Kohleforſchung in Mülheim a. d. R. ſetzte die Arbeiten auf dem Gebiet der Benzinſyntheſe nachdrücklich fort.— Dem Inſtitut für Arbeitsphyſiolo⸗ gie in Dortmund gelang es, in mehrjährigen Anterſuchungen feſtzuſtellen, daß nicht allein Kalorien- und Vitamingehalt, ſon⸗ dern auch Mineralſtoffzuſammenſetzungen den biologiſchen Wert der Nahrung mitbeſtimmen. So kann z. B. eine im übrigen richtige Nahrung wegen eines zu geringen Phosphorgehalts ge⸗ ſundheitliche Störungen auslöſen und zu einer deutlichen Lei— ſtungsminderung führen. Damit iſt ein außerordentlich wichtiges neues Forſchungsgebiet erſchloſſen worden. Wenn in Deutſchland ein geſundes Geſchlecht heranwachſen ſoll, ſo kann man an dieſer wichtigen Frage der Volksernährung nicht vorübergehen. Flachbauweiſe Neuregelung der Bebauung in den Gemeinden DNB. Berlin, 19. Febr. Der Reichsarbeitsminiſter hat am 15. Februar 1936 auf Grund des Geſetzes über einſtweilige Maßnahmen zur Ordnung des deutſchen Siedlungsweſens eine Verordnung erlaſſen, die für die bauliche Entwicklung und Geſtaltung der Gemeinden von weittragender Bedeutung iſt. Die Verordnung ſchafft eine einheitliche Rechtsgrundlage für die Regelung der Bebauung in den Gemeinden und beſeitigt die vielfachen Hemmungen, die die⸗ ſer Regelung in dem zerſplitterten, den heutigen Anforderungen zum Teil nicht mehr entſprechenden Länderrecht bisher entgegen— ſtanden. Die Verordnung behandelt zunächſt die Frage der Auswei⸗ ſung von ſolchen Gebieten, die planmäßig aufgeſchloſſen werden zum Außengebiet, das nicht planmäßig zeichnet. Im Baugebiet werden nach der zuläſſigen Nutzung un terſchieden: Kleinſiedlung, Wohn-, Geſchäfts- und Gewerbe— gebiete. Für jedes Gebiet ſind die in ihm zu errichtenden Arten von Bauten feſtzulegen. Auf dieſe Weiſe wird der bauliche Or⸗ ganismus der Gemeinden im Großen gegliedert. Auf die Erhal⸗ tung und Förderung einer geſunden und aufgelockerten Sied⸗ lungsweiſe iſt Bedacht zu nehmen. In dieſem Zuſammenhang ſei darauf hingewieſen, daß es bisher noch nicht in allen Ländern möglich war, Flächen für eingeſchoſſige Bebauung, für Klein- ſiedlung oder dergleichen aufzuweiſen. Die Verordnung gibt hier⸗ zu die Ermächtigung. Sie geſtattet auch, Vorſchriften über die Mindeſtgröße von Baugrundſtücken zu erlaſſen, die für eine einwandfreie Erſchließung von Siedlungsgelände heute nicht mehr entbehrt werden können. Von beſonderer Bedeutung ſind die Beſtimmungen über die Regelung der Bebauung im Außengebiet. In den Jahren nach dem Kriege entſtand allenthalben, beſonders in der Amgebung größerer Ortſchaften und an den Chauſſeen und Land⸗ ſtraßen bis weit in das flache Land hinein eine wilde häusliche Splitterſiedlung, die dem geſunden Siedlungsgedanken ſtarken Abbruch getan, die Landſchaft rückſichtslos verſchandelt und der Allgemeinheit, beſonders in finanzieller Hinſicht, unermeßlichen Schaden zugefügt hat. Erſt das vom Reichsarbeitsminiſter vor⸗ gelegte Wohnſiedlungsgeſetz vom 22. September 1933, ſowie die erſte Durchführungsverordnung zum Geſetz über einſtweilige Maßnahmen zur Ordnung des deutſchen Siedlungsweſens vom 5. Juli 1934 haben für beſtimmte Fälle die Möglichkeit gegeben, hier ordnend einzugreifen. Darüber hinaus beſtimmt die vorlie- gende Verordnung allgemein, daß die Genehmigung für bauliche Anlagen verſagt werden ſoll, wenn ihre Ausführung der geord— neten Entwicklung des Gemeindegebietes oder einer ordnungs- gemäßen Bebauung zuwiderlaufen würde. In Abwehr von dem liberaliſtiſchen Grundſatz der unbeſchränkten Baufreiheit wird hier die Anterordnung der Wünſche des einzelnen unter die Be⸗ lange des Volksganzen gefordert. Die Vorſchrift ſoll auch eine Handhabe geben, das Außengebiet der Städte und das flache Land in ihrem landſchaftlichen Charakter zu erhalten und vor weſensfremder Bebauung zu ſchützen. In einem Begleiterlaß hat der Reichsarbeitsminiſter die wichtigſten, bei der Durchführung der Vorſchriften zu beachtenden Geſichtspunkte hervorgehoben. Beſondere Erwähnung verdient hierbei der Hinweis auf die Bedeutung der Kleinſiedlung, zu deren Förderung bei Ausweiſung der Baugebiete ausreichende, nach einheitlichen Grundſätzen zu erſchließende Geländeflächen vorgeſehen werden ſollen. Der Miniſter wendet ſich mit allem Nachdruck gegen die übermäßige Ausnutzung von Grundſtücken, beſonders durch vielſtöckige Bauten, wie ſie nach den Bauord⸗ nungen zahlreicher Städte noch immer zugelaſſen, mit den An⸗ forderungen der Volksgeſundheit und des Luftſchutzes aber in keiner Weiſe vereinbar iſt. Er hat deshalb auf die Not— wendigkeit hingewieſen, die Flachbauweiſe weitgehend zu fördern. Mehr als drei Wohngeſchoſſe ſollen an Wohnſtraßen grundſätzlich nicht mehr zugelaſſen werden. Die viergeſchoſſige Bauweiſe iſt auf die wichtigen Geſchäftsſtraßen größerer Städte zu beſchränken. Die höhere Ausnutzung darf nur im Geſchäfts⸗ gebiet von Großſtädten und Städten mit großſtädtiſchem Cha- rakter zugelaſſen werden, ſoweit die örtlichen Verhältniſſe dies erfordern. Der Erlaß enthält ferner eine Zuſammenſtellung der wichtigſten Grundſätze, die bei Anordnung und Abgrenzung von Baugebieten zu beachten ſind. Dei engläache Vombenfagzeuge abgestürzt DNB. London, 19. Febr. Die britiſchen Luftſtreitkräfte haben in der Nacht zum Mitt⸗ woch zwei ſchwere Verluſte erlitten. In den frühen Morgen- ſtunden ſtürzte in der Graſſchaft Suſſer ein Na chtbomben⸗ klugzeug ab und ging in Flammen auf. Von den vier In⸗ ſaſſen wurden drei getötet, während der Flugzeugführer, ein Anteroſſizier, ſchwere Verletzungen erlitt. Die Maſchine wurde faſt vollſtändig ein Opfer der Flammen. Das zweite Flugzeugunglück trug ſich in der Nacht im Aermellanal zu, wo ebenfalls ein britiſches Flugzeug aus noch unbekannten Gründen niederging und verſank. Drei Mitglieder der Mannſchaft werden als vermißt gemeldet; ſie dürften wahr⸗ ſcheinlich ertrunken ſein. Dem vierten Flieger gelang es, ſchwimmend die Küſte zu erreichen. Von Le Havre aus ſind —4⁴ in See gegangen, um nach den vermißten Fliegern zu n. Aeber das Unglück, das dem erſten an den engliſchen Bombenmanövern teilnehmenden Bombenflugzeug zuſtieß, ver⸗ lautet in Paris folgendes: „In der Nacht zum Mittwoch vernahmen die Bewohner von Le Havre ein anhaltendes Motorengeräuſch eines Flug⸗ zeuges. Ein Garagenwächter und ein franzöſiſcher Flieger ſich⸗ teten ein großes engliſches Bombenflugzeug, das ſich verirrt zu haben ſchien und augenſcheinlich waſſern wollte, bevor ſein Benzinvorrat ganz erſchöpft war. Es herrſchte zwar kein Nebel, aber die Nacht war ſehr dunkel. Um 4.15 Ahr war das engliſche Flugzeug auf das Waſſer niedergegangen, etwas 150 Meter von der franzöſiſchen Küſte entfernt. Die beiden Leute fuhren mit einem kleinen Boot auf den engliſchen Apparat zu und konnten nur ein Mitglied der vierköpfigen Beſatzung an Bord nehmen, den erſten Piloten Page, der bewußtlos war. Die anderen drei hielten ſich am Flugzeug feſt. Als die Retter den Piloten an Land gebracht und für Wiederbelebungsverſuche geſorgt hatten, fuhren ſie wieder hinaus, um die anderen Flieger zu holen. Als ſie jedoch feſtſtellten, daß das Flugzeug inzwiſchen ge⸗ ſunken und von den Verunglückten keine Spur mehr zu ſehen war, alarmierten ſie die Behörden. Drei Schlepper lieſen aus und ſuchten, allerdings erfolglos, die Küſte ab. Wie der einzige Aeberlebende gerettet wurde DNB. London, 19. Febr. Nach einer Meldung aus Le Havre wird beſtätigt, daß ein Mitglied der Beſatzung des im Aermelkanal verunglückten britiſchen Flugzeugs, der Fliegerleutnant Page, gerettet worden ſei. Das Bombenflugzeug iſt nach dieſer Meldung 800 Meter von der Küſte entfernt auf das Waſſer niedergegangen, und zwar an einer flachen Stelle. Der gerettete Fliegeroffizier hat daher an Land ſchwimmen können, allerdings mit Hilfe eines Rettungsgürtels. Der Fliegeroffizier habe erzählt, daß ſämt⸗ liche vier Inſaſſen des Flugzeugs gleichzeitig verſucht hätten, das Ufer ſchwimmend zu erreichen, nachdem ſie über 20 Minu- ten an Bord des Flugzeugs geblieben ſeien, das nur noch aus dem Waſſer geragt habe. Die drei anderen Mitglieder der Be⸗ ſatzung ſeien jedoch durch die ſtarke Drift auf das Meer hin⸗ ausgeſpült worden und dort ertrunken. Ein Franzoſe habe ver— ſucht, in einem leichten Sportboot die Flieger zu retten, ſei aber dabei um ein Haar verunglückt. Er habe von dem Kanu aus zwei Leute im Waſſer geſehen und einem der beiden einen Rettungsgürtel zugeworfen, der Page gerettet habe. Da kein zweiter Rettungsgürtel vorhanden geweſen ſei, ſei der Franzoſe an Land zurückgekehrt, um einen zweiten zu holen. Bei ſeiner Rückkehr ſei jedoch keine Spur mehr von dem zweiten Schwim⸗ mer zu ſehen geweſen. Das Kanu ſelbſt ſei zu klein geweſen, um mehr als einen Mann aufzunehmen. Kältewelle in Amerika wandert nach Oſten DNB. Newyork, 19. Febr. Die Kältewelle bewegt ſich vom mittleren Weſten auf die Atlantikküſte und nach dem Süden zu. Die Stadt Little Falls (Minneſota) meldet 43 Grad Celſius unter Null. Das iſt die niedrigſte Temperatur, die ſeit 50 Jahren in dieſer Gegend ge— meſſen wurde. Sturm und Nebel legten die Schiffahrt an der Küſte von Neuengland lahm. Fünf Schiffe liefen an der Küſte von Maſſachuſetts auf. Ein Küſtenwachtſchiff rettete die 21 Mann ſtarke Beſatzung eines Fiſcherſchoners, der geſtrandet war. Die Schiffbrüchigen waren die ganze Nacht über in ihren Booten auf dem Meere umhergetrieben worden. Briefmarke und Krieg Ein Verſehen Argentiniens über den Beſitzſtand der Falklands⸗ inſeln. Eine Briefmarke iſt in dieſen Tagen wiederum der Anlaß zu einer diplomatiſchen Aktion geworden. Argentinien hat vor kurzem eine neue Marke zu einem Peſo herausgebracht. Sie zeigt in blauem Rahmen eine Karte von Südamerika, auf der das argentiniſche Gebiet durch ein braunes Karomuſter einge- zeichnet iſt. Aber nicht nur Argentinien, ſondern— es iſt mit bloßem Auge kaum feſtzuſtellen— auch die Falklands⸗ Inſeln, die britiſches Gebiet ſind, zeigen dieſelbe Farbe. Der engliſche Außenminiſter Eden hat nun in der vergangenen Woche durch den engliſchen Geſandten gegen dieſe poſtaliſche Annexion britiſchen Hoheitsgebietes feierlichſt Einſpruch erheben laſſen. Die Argentinier werben es gewiß nicht auf einen Krieg mit England um die Falklands-Inſeln ankommen laſſen, ſie wer⸗ den lieber das Markenbild den Tatſachen entſprechend ändern. Wir erinnern uns, daß über einen ähnlichen„Marken- fehler“ im gleichen Raum ein Krieg entbrannt iſt: der Gran Chaco-Krieg zwiſchen Bolivien und Paraguay. Zwar iſt der Streit zwiſchen La Paz und Aſuncion um das Gran⸗Chaco⸗ Gebiet älteren Datums, aber den Anlaß zum Ausbruch des Krieges gaben die Briefmarken: Die Poſtverwaltung von Para- guay gab eine Marke heraus, auf der eine Landkarte dargeſtellt war und die den Gran Chaco als paraguayſches Gebiet zeigte. Die Bolivianer verlangten die Zurückziehung der Marke und gaben, als ihre Forderung erfolglos blieb, eine Marke heraus, die den Gran Chaco als bolivianiſches Gebiet zeigte. Beider⸗ ſeits erhitzten ſich die Gemüter derart, daß man ſchließlich(nicht ohne hilfreiche Schürarbeit ausländiſcher Mächte) zum Gewehr griff. Der Verlauf dieſes Krieges iſt bekannt, er iſt vor einigen Wochen erſt durch einen vorläufigen Friedensvertrag, der in der Hauptſtadt Argentiniens unterzeichnet wurde, beendet worden. Bei der„Beſitznahme“ der Falklandsinſeln durch die argen— tiniſche Ein-Peſo- Marke ſind die Zuſammenhänge nicht ſo kriegeriſch. Hier kann nur ein Irrtum vorliegen. Ans iſt unbekannt, welche Note der Künſtler, der das Bild der Marke entworfen hat, in Erdkunde gehabt hat. Jedenfalls wird dieſer kleine Streit bald vergeſſen ſein; wenigſtens in der Politik, in der Briefmarkenkunde wird er ewig leben bleiben. Der Briefmarkenſtreit um die Falklandsinſeln ruft in uns die ſchmerzliche und ſtolze Erinnerung an unſer ehemaliges Oſt⸗ aſiengeſchwader hervor, das hier im Dezember 1914 nach der ruhmreichen Seeſchlacht bei Coronel unter Führung des Ad- mirals Grafen Spee einem an Einheiten und Beſtückung über⸗ legenen engliſchen Geſchwader ehrenvoll unterlag. Kreuzer„Karlsruhe“ in Oſtaſien DNB. Kiel, 19. Febr. Kreuzer„Karlsruhe“ hat am Montagnachmittag Hongkong planmäßig verlaſſen, nachdem das Schiff zehn Tage lang in dieſem Hafen Oſtaſiens gelegen hatte. Zwiſchen der Beſatzung und der deutſchen Kolonie hatte ſich ſchnell ein herzliches Ver⸗ hältnis entwickelt. Eine vierzig Mann ſtarke Abordnung des Kreuzers folgte einer Einladung der deutſchen Kolonie in Hong— kong und war bei ihr zwei Tage zu Gaſt. Der Verkehr zwiſchen der Beſatzung und der engliſchen Marine, die mit faſt allen Schiffen der China⸗Station im Hafen lag, führte zu einem kameradſchaftlichen Verhältnis. Kreuzer„Karlsruhe“ wird vom 21. Februar bis 2. März in Nagſaki liegen. Schwediſches Kriegsſchiff im Kieler Hafen 5 DNB. Kiel, 19. Febr. Am Mittwochnachmittag traf der ſchwediſche Flugzeug- kreuzer„Gotland“, der unter dem Kommando des Kapitäns zur See K. G. Rubberg ſteht, nach einer Fahrt durch den Nordſee⸗ kanal im Kieler Hafen ein. Das ſchwediſche Kriegsſchiff wird acht Tage im Kieler Hafen liegen bleiben. Für Donnerstag vor- mittag iſt ein Beſuchsaustauſch zwiſchen der Kriegsmarine, der Luftwaffe, dem Oberpräſidenten und dem Kieler Oberbürger⸗ meiſter mit dem Kommandanten vorgeſehen. Eine Reihe von Veranſtaltungen, darunter ein Empfang durch die Stadt Kiel im Rathaus, werden den Aufenthalt in der Kriegsmarineſtadt Kiel abwechflungsreich geſtalten. Doppelmord an den Enkelkindern eingeſtanden DNB. Nürnberg, 19. Febr. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Der wegen Doppelmordes an ſeinen vier- und ſechsjährigen Enkelkindern verhaftete Georg Würr, Nürnberg, hat vor dem Anterſuchungsrichter ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt, wonach er die Kinder am 2. Februar 1936 nachts mit Vorſatz und Leberlegung durch Leuchtgas getötet hat. Er kehrte am Abend dieſes Tages in ſeine Wohnung zurück, wo die Kinder ſchliefen, und öffnete in der Küche den Gashahn, ſo daß das Gas in das Schlafzimmer eindringen konnte. Da⸗ durch wurde der Tod der Kinder herbeigeführt. Würr wollte einen Anfall vortäuſchen. Durch dieſe Tat glaubte er in den Beſitz einer vorher für die Kinder abgeſchloſſenen Verſicherung von 10 000 RM. zu gelangen. Dieſe Summe wollte er für die Ausſtattung ſeiner Töchter verwenden. Vier Jahre Gefängnis wegen Totſchlags DNB. München, 19. Febr. Das Schwurgericht München II verurteilte am Mittwoch den Angeklagten Johann Bergmann aus Eichenried wegen Totſchlags zu vier Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehr⸗ verluſt. Außerdem wurde Haftfortdauer angeordnet. Das Ge⸗ richt hat Bergmann auf Grund des Zndizienbeweiſes als den Mann angeſehen, der in der Nacht zum 27. Auguſt 1934 einen Münchener Radfahrer, mit dem er in Streit geraten war, auf der Landſtraße bei Klettham erſtochen hat. Obwohl 8 51 bei der Arteilsbemeſſung nicht in Frage kam, wurden dem Ange⸗ klagten wegen ſeiner Angetrunkenheit und weil er gereizt war, mildernde Amſtände zugebilligt. Erſchwerend wurde berückſichtigt, daß Bergmann ſchon einmal einen Menſchen getötet hat, ferner die Roheit ſeiner Tat und auch ſein beharrliches Leugnen. Der Staatsanwalt hat wegen Totſchlags ſechs Jahre Zuchthaus be— antragt. Großfeuer in einer Verfammlungshalle Fünf Feuerwehrleute getötet DNB. Newyork, 19. Febr. In Columbus im Staate Ohio iſt die alte Verſammlungs- halle der in Amerika weitverbreiteten Vereinigung„Orden der Columbus⸗-Ritter“ durch ein Großfeuer vollkommen eingeäſchert worden. Fünf Feuerwehrleute ſind durch einſtürzende Wände getötet, zwölf Feuerwehrleute ſchwer verletzt worden. Eltern, ſchützt Eure Kinder! Die Lehre des Seefeld-Prozeſſes.— Das letzte Sach⸗ verſtändigengutachten. Schwerin, 19. Februar. „Im Mordprozeß Seefeld erſtattete als letzter in der Reihe der Sachverſtändigen Profeſſor Dr. Müller⸗Heß, der Leiter des Inſtituts für gerichtliche und ſoziale Medi⸗ zin in Berlin, ſein Gutachten. Zur Frage der Tötungsart der Kinder ſtellte Profeſſor Müller⸗Heß auf Grund ſeiner langjährigen Praxis und umfangreichen Erfahrungen als Gerichtsmediziner feſt, daß als Todesurſache Er würgen bzw. Erdroſſeln in Frage komme. Seefeld ſei ein lebensuntüchtiger und aſozialer Menſch mit ausgeſprochen infantilem, rührſeligem und effektlahmem und hyſteriſchem Einſchlag. In Uebereinſtimmung mit dem Gutachten des Obermedizinalrats Dr. Fiſcher ſtellte der Sachverſtändige feſt, daß bei Seefeld eine Geiſteskrankheit nicht vorliege und die Vorausſetzungen für den Paragraph 51 nicht in Frage kommen. Eltern ſchützt Eure Kinder! Dieſe Forderung hob Pro⸗ feſſor Dr. Müller⸗Heß in ſeinem Gutachten beſonders ein drucksvoll hervor; er betonte, daß der Angeklagte bei der ungenügenden Aufklärung und Warnung der Kinder von Seiten der Eltern und einer leichtfertigen Sorgloſigkeit ge— genüber dem angeblichen„guten Onkel“ leichtes Spiel hatte. Seine Opfer ſeien bedauerlicherweiſe nur zu ſelten der ihnen in ſittlicher und körperlicher Beziehung drohenden Gefahr entgangen. Dieſe traurige Erfahrung zeige ſich leider in den meiſten Fällen von ſolchen Kapitalverbrechen. Gutshöfe in Starkenburg Wer die heſſiſche Provinz Starkenbur g nach allen Seiten durchſtreift, den Rodgau beſucht, den Odenwald oder das Ried, dem werden die alten Gutshöfe auf⸗ fallen, an denen man bei einer kurzen Reiſe achtlos vor⸗ übergeht. Ein eigenartiger Zauber geht von dieſen ein⸗ ſamen Gehöften aus, ſie verbreiten eine gleichſam verſpon⸗ nene Atmoſphäre, eine Stimmung von Verträumtheit und bäuerlicher Abgeſchloſſenheit. Hier wird altheſſiſche, bäuer— liche Tradition gewahrt und gepflegt, die Feſte haben ihr eigenes Gepräge und ſind nicht ſo ſehr dem ſtädtiſchen Ein. fluß unterworfen, wie die der zwar alten, aber ſchon zu ſehr„kultivierten“ Dörfer, deren Einwohner meiſt aus Arbeitern beſtehen, die in den Fabriken der nahen Städte beſchäftigt ſind. Die Bevölkerung dieſer Gutshöfe verkörpert einen eigenen Schlag, ſie unterſcheidet ſich in vielem von den nur wenige Kilometer weiter wohnenden Menſchen gleichen Blutes und gleicher Herkunft. Die Abgeſchloſſenheit in Wald und Feld formte ſie zu Menſchen mit eigenem Brauchtum; ihnen fehlt die ſonſt den Heſſen eigentümliche Labilität und Beweglichkeit. Ihr Leben vollzieht ſich in faſt ſtarren Formen, Familienfeſte haben faſt rituellen Charakter. deboren in Hallen Die Landſchaft, in der dieſe Gehöfte ſtehen, iſt weich und von ſchon faſt ſüdlicher Milde. Beſonders an der Berg⸗ ſtraße, wenn im Frühjahr ſich das unüberſehbare Blüten⸗ meer in die klare Weite erſtreckt oder im Herbſt, wenn die Wälder kupfern und braun verfallen, wird das Land von ungeheurer Eindringlichkeit. Zur Zeit des Erntedankfeſtes löſt ſich auch die Schwere von den einſamen Gutsbewohnern. Es iſt neben der„Kerb“ das einzige Feſt, das ſie zu Feiernden im wahrſten Sinne des Wortes werden läßt, zu tanzenden und ſingenden Bauern, unter deren ſchweren Schritten die Dielen der großen Säle beim Tanz wie unter einem Orkan zu zittern anheben. Wenn die Feier verklungen und der letzte Tanz getanzt, dann kehren ſie zurück auf ihre Guts⸗ höfe und rüſten für den Winter, der ihre Einſamkeit noch verſtärken wird. Sie werden gleichſam unſichtbar, verſinken in Arbeit und Stille, bis wieder der Sommer und dann die Zeit der Ernte ſie aus dieſer Starrheit, aus der Zurück— gezogenheit erlöſen. Tipſter unter ſich Wie man ein Ehepaar um 10 000 Mark prellte. ** Frankfurt a. M. Am Dienstag wurde die Verhand⸗ lung im Rennwettſchwindel-Prozeß fortgeſetzt. Ein Krimi⸗ nalbeamter, der um die Aufdeckung des Falles bemüht war, gab in ſeiner Ausſage Fachausdrücke zum beſten, wie ſie in Tipſterkreiſen gebräuchlich ſind. Die Leute, die ſich vor den Wettbüros aufhalten, heißen„Raben“, oder es wird invezug auf ſie davon geſprochen, daß ſie„von der Gemeinde“ ſind. Unter dem Ausdruck„Freier“ verſteht man einen Mann, bei dem etwas zu holen iſt, der alſo über Geld verfügt. Dann gibt es auch ſogenannte„Vier⸗ beinige“ und„Zweibeinige“. Die erſteren ſetzen auf Pferde, die von 2 bis 6 Uhr laufen, die„Zweibeinigen“ wetten auf ſpäter laufende Pferde. Der Zeuge bezeichnete den aus Berlin ſtammenden Angeklagten Gohmert als einen Mann, der ſehr auf„Draht“(Geld) ausgeht und wie eine Hechel⸗ maus aufpaſſe. Am Schluß ſeiner Ausſage fekundete der Affe daß man Tipſer und Tipbetrüger unterſcheiden müſſe. Es kam dann u. a. zur Sprache, daß der Angeklagte Bohrofen in Berlin einmal von der eigenen Gilde über⸗ fallen wurde und Gohmert aus der dem Bohrofen ab⸗ genommenen Beute 200 Mark erhalten habe. Der Wiesbadener Defraudant, der ca. 180 000 Mark unterſchlagen hat, ſoll ungeheure Summen in der Zeit ſeines Umgangs mit Bohrofen verwettet haben. An den Zeugen wird die Frage gerichtet, ob er das Emp⸗ finden hatte, daß Bohrofen ihn betrogen habe. Der Zeuge erklärt:„Es dauerte nicht lange, da hatte ich das Empfin⸗ den, daß er in Wetten nicht mehr wußte, wie ich.“ Als der Zeuge im Verluſt war, tröſtete ihn B. mit dem Hinweis, daß er bis jetzt nur bei Hindernisrennen geſetzt habe.„War⸗ ten Sie noch 14 Tage, da beginnen die Flachrennen“. Da wars aber auch nichts mit den großen Gewinnen. Aus der Unterſuchungshaft vorgeführt wurde die Ehe— rau Halder aus Philippsburg, deren Ehemann der 27. Fortſetzung Urheber- Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Romen von Gerhard Ritter eee, de e eee er Da Hella nur wenige Stunden zu dieſen Nachforſchungen gebraucht hat, kann ſie Dr. Wirth noch vor deſſen Abreiſe nach Berlin das Reſultat ihrer Erkundigungen übermitteln. Der be— rühmte Verteidiger iſt von ihrer Tüchtigkeit ehrlich begeiſtert. — Die junge Frauensperſon beginnt ihm zu imponieren.— „Wir wollen alle dieſe Feſtſtellungen in ihrer Bedeutung für die Aufklärung des Mordes nicht überſchätzen, gnädiges Fräu⸗ lein“, entgegnet er auf ihre Mitteilungen.„Dieſe ganze Reiſe des Senators braucht durchaus nicht die geheimnisvollen Hin— tergründe zu haben, die wir ihr gern beilegen möchten. Aber laſſen Sie Ihre kriminaliſtiſche Begabung nur weiter ſpieten, gnädiges Fräulein. Vielleicht— vielleicht— ſind Sie doch auf einem ganz richtigen Weg—“ „—— und ich bin auf dem richtigen Weg, das weiß ich ganz genau!“ wiederholt ſie ſich immer wieder, als ſie in der Nacht nach der Abreiſe des Verteidigers ſchlaflos wie ſo oft in letzter Zeit in ihrem Bett liegt und ihre Lippen immer und immer wieder die Silben formen: pur. ich andro Ton...— faſt wie Muſik klingen ihr dieſe Laute— ... pur.. icho... andro Ton...— ſeltſam dieſer Vo⸗ kalreichtum! Beſtimmt ſind es nicht Teile deutſcher Wörter— italieniſche Wortfetzen könnten es ſein—— italieniſch?—— ja italieniſch———.. pur.. entſetzlich müde iſt ſie... pur... icho... in ihr Gähnen hinein miſchen ſich die Silben ii eie nn o o... oh... oh.. bis ihr vor Müdigkeit von dem vielen Denken und Sinnieren die Augen zufallen——— XVIII. In die hellerleuchteten Läden und Warenhäuſer ſtrömen die Menſchen in Scharen, um noch in letzter Stunde dieſes und jenes für den Geſchenktiſch zu kaufen. Sie müſſen ſich alle ſehr beeilen, denn es iſt bald 5 Ahr, und heute, am Heiligen Abend, werden die Läden beizeiten geſchloſſen. i Auch Hella Burger, die noch ein paar Kleinigkeiten für die Weihnachtsbeſcherung des Hausperſonals beſorgen will, befindet ſich unter dieſen letzten Käufern.— Langſam fährt ſie nach Erledigung ihrer Einkäufe in ihrem kleinen Wagen über den Altmarkt, wo das Wahrzeichen der Stadt, der eiſerne Roland, von lauter Weihnachtsbäumen umſtellt iſt. Chriſtmarkt!— Ein feiner, dünner Schnee fällt vom Himmel, und die zarten, weißen Flocken legen ſich auf die grünen Zweige der Weih— nachtstannen.— An der Straßenkreuzung zwiſchen Rathaus und Dom muß ſie infolge des Rieſenverkehrs lange Zeit war⸗ ten, bis ſie weiterfahren darf. Mit Wehmut blickt ſie in die Geſichter der glücklichen Menſchen, die weißgeſchneit und dick⸗ bepackt an ihrem Wagen vorbei zu den Straßenbahnen eilen. — Friede auf Erden und den Menſchen ein Wohlgefallen!“ lieſt ſie beim Weiterfahren über der großen und breiten Dom- tür.—„... und den Menſchen ein Wohlgefallen!“ denkt ſie bitter, während ſie in die dunkle, ſchmale Straße einbiegt, die an der Hinterfront des Rieſenbaues vorbeiführt, der Polſzei⸗ präſidium, Amtsgericht und Gefängnis in einem enthält. Düſter und unbeleuchtet liegt die weite Gitterfront des Gefängniſſes vor ihren Blicken. Außer dem Schein weniger Gasfunzeln, die auf den Treppengängen oder in einer Wächterſtube brennen, dringt kein Licht aus dem großen, dunklen Gebäude. 285 Für Sekunden bleiben einige Schneeflocken auf den Gitterſtäben lie⸗ gen, um gleich wieder zu ſchmelzen.— Weihnachten!— Hinter welchem dieſer vielen vergitterten Fenſterlöcher mag wohl der Geliebte jetzt einſam und verlaſſen an ſie denken?— Hella fährt drei-, vier-, fünfmal an dieſer ſchwarzen Gefängnisfeont vorüber. Alle ibre Gedanken weilen bei dem Mann, den ſie hinter dieſen Mauern eingeſchloſſen weiß.„Ich bin bei dir, Liebſter“, flüſtern ihre Lippen.„Ich bin bei dir!— Du biſt nicht allein— ich bin bei dir— ich bin bei dir bei dir— bei dir———“ Als der Rieſenſtrom der aus den inzwiſchen geſchloſſenen Geſchäftshäuſern kommenden Angeſtellten auch in dieſe kleine Straße flutet, muß ſie ihre pendelfahrt aufgeden und ſich von dem Geliebten trennen.— Bald hat ſie die letzten Häuſer von T. hinter ſich gelaſſen und ſauſt mit ihrem kleinen Wagen in irrſinnigem Tempo die Landſtraße entlang. 70 Kilo- meter zeigt der Geſchwindigkeitsmeſſer.— Wenn ich jetzt die Hände vom Lenker nehme, iſt alles aus, denkt ſie. Dann hat alle Qual und Verzweiflung ein Ende.— And Peter? Feſter faßt ſie das Steuer. Ihre ſchmalen Hände in den Pelzglaces umkrallen das Lenkrad.— Nein, nicht ſterben! Du haſt ja eine Miſſion, Hella Burger! Du mußt ja einen Menſchen retten vom Tode und von der Verzweiflung und von der Heimatloſig— keit——— Durch die Straßen Kis fahrend, ſieht ſie aus den Wohnungen ſchon den Lichterglanz der erſten Chriſtbäume ſtrah⸗ len; und aus der kleinen Kirche klingt feierlich der brauſende Orgelton des Weihnachtschorals:„Vom Himmel hoch, da komm' ich her. Ich bring' euch gute, frohe Mär———“ Nach der Beſcherung des Perſonals ſitzt ſie allein mit dem Vater vor dem großen Weihnachtsbaum. Sie haben das Radio angeſtellt und lauſchen den ſchönen deutſchen Weihnachtsliedern. Vater Burger muß mit Wehmut an frühere, glücklichere Weih— nachten denken, und Hella weilt mit ihren Gedanken bei dem einſamen und verzweifelten Menſchen in der engen Gefängnis⸗ zelle. Als Muſik und Geſang plötzlich abreißen und eine harte, metalliſche Stimme im Lautſprecher ertönt:„Achtung! Achtung! Wir bringen Ihnen jetzt die neueſten Zeit- und Sportberichte“, ſagt Vater Burger ärgerlich:„Stell' ab, Hella.“—„Gleich, Pa“, antwortet ſie und erhebt ſich, um dem Wunſch des Vaters zu entſprechen. Auf halbem Wege zum Lautſprecher aber bleibt ſie ſtehen. Was ſagt der Anſager——2„Wie bereits bekannt, iſt das größte Ereignis im weihnachtlichen Fußballprogramm dieſes Jahr das Repräſentationstreffen Süodeutſchland gegen Nord- und Mittelitalien, das am zweiten Feiertag, nachmittags 43 Ahr, im Stadion von Bologna vor ſich gehen wird. Die Mannſchaftsaufſtellung iſt bei beiden Teams faſt die gleiche, wie beim Länderkampf Deutſchland— Italien am 11. Oktober in München.“—— Deutſchland— Italien— München— 11. Oktober— Senator— Mord— Stettner— Reiſe— Hauptbahnhof— Vorortzug— Ackermann—— in wilder Jagd purzeln die Gedanken beim Hören des Radiotextes in ihrem Hirn durcheinander——„Wir bringen Ihnen nochmals die Aufſtellung der beiden Mannſchaften“, klingt da wieder die Stimme des Anſagers. And dann nennt er nacheinander die Namen der deutſchen und italieniſchen Elf.— Gar nicht unge⸗ wohnt, faſt vertraut, klingen Hella die italieniſchen Sprachlaute im Ohr und verbinden ſich mit den Gedanken an ihre italieni⸗ ſchen Suben:„ pür hd andes on pur ... icho.. Handro Ton...— Es iſt ja Wahnſinn, denkt ſie. Was ſollen denn ausgerechnet die Namen dieſer Fußball— ſpieler mit meinen Silben zu tun haben——2 And„links⸗ außen“ hört ſie da ganz deutlich.— Alfredo Boſſi von Juven— tus, Turin, halblinks: Carlo Ferrari, gleichfalls von Juventus, Turin, Mittelſtürmer: Enrico Meazzo, Ambroſiana, Milano, halbrechts: Antoni Pizzioli vom FC. Fierence und rechtsaußen: Alexandro Tonſi von Roma, Rom.“—„Wie?“ ſchreit ſie auf. And... andro Ton... Alexandro Tonſi——... andro Ton... Alexandro Tonſi funken die Gedanken in ihr Bewußt⸗ ſein hinein.— Sag's noch einmal, lieber guter Mann! Sag's noch einmal!“— Aber ſchon ſoricht der Anſager weiter:„Wir Deviſenſchiebung verdächtig und flüchtig gegangen iſt. Die Zeugin berichtet, wie ſie und ihr Mann in Baden-Baden mit dem Angeklagten Gothe bekannt wurden, der für ſie wetten und 35 Prozent vom Gewinn bekommen ſollte. Die Eheleute ſtellten 10000 Mark zur Verfügung, die in Ba⸗ den⸗Baden und in Berlin auf Kohindor geſetzt werden ſoll— ten. Die Frau, die ſelbſt 4000 Mark zu dem Betrag her— gab, glaubt, daß das Geld gar nicht geſetzt, ſondern von Gothe und ſeinen Helfershelfern, zu denen der Angeklagte Kollmer zählt, eingeſteckt worden ſei. Jedenfalls hieß es, daß das Pferd verloren hatte. Jetzt ſollte die Zeugin noch für eine viel größere Sache gewonnen werden, ſie wurde aber vor Gothe und Kollmer von ihrem Mann von Berlin aus telegraphiſch gewarnt. Die Zeugin meint, daß Gohmer ihren Mann vor den beiden Angeklagten gewarnt habe. Gohmer ſucht lächelnd der Sache eine harmloſe Wen⸗ dung zu geben in einem Spielkaſino in Berlin. Gothe be⸗ hauptet, daß Gohmer von jeher ſein ſtärkſter Gegner ge⸗ weſen ſei. Frau Halder hält auch Kollmer für ſchüͤldig an den Betrügereien. Gothe behauptet, daß nach dem Ver⸗ luſt der 10000 Mark von den Eheleuten noch über eine weitere große Sache, bei der 18 000 bis 20 000 Mark an⸗ gelegt werden ſollten, geſprochen worden ſei. Die Verhandlung wird am Donnerstag fortgeſetzt. Reichs betriebsgemeinſchaſt Leder ſchult Teilnehmer aus dem ganzen Reich. 0 Oberurſel. Die Reichsbetriebsgemeinſchaft Leder führt, gegenwärtig auf der Reichsſchulungsburg„Keſten⸗ höhe“ bei Oberurſel einen Schulungslehrgang durch, der die aus dem ganzen Reiche ſtammenden etwa 60 Teilneh⸗ mer, unter denen ſich faſt alle Gaubetriebsgemeinſchafts⸗ walter ſowie zahlreiche Betriebsführer und Betriebswalter befinden, nicht nur weltanſchaulich ſchulen, ſondern ihnen auch ſozial⸗ und wirtſchaftspolitiſches Wiſſen vermitteln ſoll. Daneben finden zahlreiche Fachvorträge führender Perſön⸗ lichkeiten ſtatt. So ſprachen u. a. der ſtellvertretende Lei⸗ ter der Lederinduſtrie, Freudenberg, über die wirtſchaftliche Lage der lederherſtellenden Induſtrie und der Leiter des Sozialamtes der DAF, Mende, über ſozialpolitiſche Gegen⸗ wartsfragen. Schnellautobus auf der Neichsautobahn Mit Eröffnung der Deutſche Reichsbahn einen Schnellbetrieb im neuzeitlichen Autobus eingerichtet. Die Verbundenheit von Schiene und Straße und das Beſtreben, den Reiſeverkehr zu fördern, finden hier Ausdruck. Zwiſchen Main und Neckar iſt es damit auf den Strek⸗ ken Frankfurt(Main)— Darmſtadt, Frankfurt(Main) Heidelberg Mannheim und Mannheim heidelberg mög— lich, wahlweiſe auf Schiene und Autobahn zu reiſen und ſo die Annehmlichkeiten des neuzeitlichen Reiſens kennen zu lernen. Die Verkehrsmittel ergänzen ſich gegenſeitig. Der Reichsbahn⸗Schnellautobus hält in Frankfurt (Main) Hauptbahnhof(Haupteingang Südſeite), demnächſt können alſo das Treffen gewiſſermaßen als ein Revanchetreffen betrachten für die am 11. Oktober dieſes Jahres erlittene Nie- derlage.“ holen ihre Gedanken. Wenn er doch alles noch einmal ſagen würde! Wenn er nur den Namen noch einmal nennen würde! Dieſen einzigen Namen! Wie war er doch nur?—— Andro Tonſi——— Alexandro Tonſi! War's nicht ſo——2 Blitzſchnell überlegt ſie: Vielleicht ſteht die Mannſchaftsauf- ſtellung auch in der Zeitung— natürlich wird ſie darin ſtehen! Sie rennt aus dem Zimmer.—„Wo iſt die Zeitung? Wo iſt die Zeitung?“ hört Vater Burger ſie auf dem Korridor rufen. Der alte Herr iſt vollkommen verſtört über ihr Benehmen.— Was hat ſie denn bloß wieder, denkt er, ſelbſt aufs äußerſte erregt. Was iſt denn wieder los? Wollen denn dieſe Auf regungen gar nicht abreißen?— Aber ſchon kommt Hella zu⸗ rück, in ihren Händen die dicke Feiertagsnummer des Tiſchen „Generalanzeigers“. Sie reißt die Blätter auseinander. Eines nach dem andern fällt auf den Boden.— Sport? Wo iſt Sport? flüſtern ihre Lippen. Sport, Sport, Sport?— Dal! Hier iſt es! Pferdeſport— Leibesübung— Radſport: Be⸗ ſetzung des Sechstagerennens in Dortmund!— Fußball! Hier iſt es! Fußball! Fußball!— und hier: Süddeutſchland— Nord- und Mittelitalien, am zweiten Feiertag, 23 Uhr, im Stadion zu Bologna!— Richtig!— und da iſt auch die Aufſtellung.— Sie überfliegt die Namen— Gramlich— Kobierſki— Harin⸗ ger— und hier: die Italiener— Romanati— Meazza— Piccioli— und da— da— Tonſi— Alexandro Tonſi— andro Ton— Alexandro Tonſi.— Plötzlich läßt ſie Zeitung Zeitung ſein und rennt unvermittelt zum Vater. Amarmt ihn, küßt ihn, weint und lacht an ſeinem Hals:„Pa, ich brauche Geld. Pa, ich reiſe gleich weg. Nach Bologna, Pa! Nach Bologna! Am 12 Ahr muß ich fahren, da habe ich in H. An⸗ ſchluß an den Frankfurter Zug.— Kannſt mich wohl nicht be⸗ greifen, Pa, was? Macht nichts. Macht nichts. Später, Pa, ſpäter! Wirſt ſchon alles noch verſtehen!“. g Eine gute Halbe Stunde ſpäter klopfte ſie einen der im Werk wohnenden Chauffeure heraus und bittet dieſen, mit ihr nach T. zum Bahnhof zu fahren und von dort ihren kleinen Wagen nach K. zurückzubringen.— Bald darauf ſitzt ſie am Steuer auf der Fahrt nach T. Die große Bahnhofshalle von T. iſt faſt menſchenleer. Nur zwei große Chriſtbäume brennen noch und ein paar Mitglieder der Heilsarmee ſingen mit ſtren⸗ gen Miene Weihnachtslieder. 8 Im Zug iſt ſie in ihrem D-Zugwagen der einzige Fahrgaſt. Wer reiſt auch heute, am Heiligen Abend, wenn er nicht muß! Den ganzen nächſten Tag und die nächſte Nacht fährt ſie durch das winterliche und verſchneite Deutſchland. Leberall Thriſt⸗ bäume und erleuchtete Kirchen! Weihnachten. Deutſche Weih⸗ nachten!— Am Mitternacht des erſten Feiertags kommt ſie. Baſel an, wo ſie ſich im Abteil ein wenig ſchlafen legt. Gegen 6 Ahr morgens in Göſchenen, auf dem Gotthard, wird ſie wie— der munter. Wo ſie hinblickt: Eis und Schnee! Schnee und Eis! Auf dem Bahnſteig in Göſchenen ſteht ein großer Bottich mit dampfender Suppe und Kaffee. Kleine Verpflegungspaufe von Farrace erſcheint ziemlich ſchnell. Er iſt ein typiſcher Süd- italiener. Ein hübſcher, ſympathiſcher Zunge.— An ſeinem Sonntagszivil, das ihm gut ſteht und ſitzt, iſt bis auf die etwas aufdringliche Krawatte und die übereleganten Einſatzſchuhe nichts auszuſetzen. Von der Anſtrengung des Spieles und der nachfolgenden heißen Brauſe iſt er noch ganz rot im Geſicht und auf der Stirn ſtehen ihm Schweißperlen. Als er Hella gewahr wird, verbeugt er ſich vor ihr und ſieht ſie mit einem wohlwollend fragenden Blick an. Farrace macht ihn mit Hella bekannt und erklärt ihm dann: „Die Signorina möchte gern von Ihnen ein paar Fragen beantwortet haben, lieber Tonſi.“ Der junge Mann macht eine neuerliche ſchwungvolle Ver— beugung zu Hella und deutet durch ein liebenswürdig⸗verbind⸗ liches Lächeln ſeine Bereitwilligkeit an, Rede und Antwort zu ſtehen. (Fortſetzung folgt.) erſten Reichsautobahn hat die —— Am 11. Oktober erlittene Niederlage, wieder⸗ 1 en Hi m. af U. fl 0 et nah! det bert gi diezen Re er Inne der plögl die 0 funzt Ina beſch 1 ag amm zu fördern den Stret, (Main— berg mög. reiſen und ns kennen gegenseitig. Frankfurt „demnächſt — ſanchetreffen littene Nie⸗ Ne, wieder⸗ inmal agen nen würde! Ißs dußerſte dieſe Auf⸗ t Hella zu⸗ des Tiſchen nder. Eines 7 Wo it 0 D ſport. Be⸗ und del Geſich. auch am Opernplatz; in Darmſtadt am Hauptbahnhof und am Schloß(Paradeplatz); in Mannheim am Waſſerturm und am Hauptbahnhof; in Heidelberg am Hauptbahnhof. Fahrpläne, Fahrpreiſe und Beförderungsbedingungen ſind in den Bahnhöfen ausgehängt; ſie können auch aus dem bei dieſen Stellen und vom Wagenführer erhältlichen Faltblatt erſehen werden. Aus Nah und Fern Ein Mörder wird auf ſeinen Geiſtes zuſtand unterſucht. ** Frankfurt a. M. Die Juſtizpreſſeſtelle Frankfurt am Main teilt mit: In der Strafſache gegen den Gärtner Fritz Georg aus Bommersheim bei Oberurſel, der am Sonntag, den 26. Januar 1936 den Polizeihauptwachtmeiſter Homm auf der Polizeiwache in Oberurſel mit einem Dolch erſtochen hat, hat der vom Vorſitzenden des Sondergerichtes zuge— zogene Sachverſtändige Profeſſor Dr. Hey aufgrund mehr⸗ tägiger Unterſuchung beantragt, den Angeklagten auf die Dauer von ſechs Wochen in einer Heilanſtalt auf ſeinen Geiſteszuſtand zu beobachten, da begründeter Verdacht einer Geiſtesgeſtörtheit und damit Unzurechnungsfähigkeit des Angeklagten beſteht. Das Sondergericht haf im Ein⸗ vernehmen mit dem Oberſtaatsanwalt und dem Verteidi⸗ ger dieſem Antrag ſtattgegeben und den Hauptverhand⸗ lungstermin vom 19. Februar aufgeſchoben. Geburtskagsgeſchenk der Poſtbeamtinnen für den Führer. Frankfurt a. M. Die Poſtbeamtinnen im Gau Heſ⸗ ſen-Naſſau wollen dem Reichskanzler und Führer Adolf Hitler zu ſeinem Geburtstag am 20. April ein Geſchenk machen. Zu dieſem Zweck werden die Poſtbeamtinnen, ähnlich wie an Weihnachten, Kleider und Wäſche, ſowie andere notwendige Dinge arbeiten laſſen, die dann dem Führer überreicht und von ihm der NSV zur Verwendung für Hilfsbedürftige zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Gleichzeitig wird dieſes Geburtstagsgeſchenk für den Füh · rer auch der Arbeitsbeſchaffung dienen. Ein 5000 Mark-Treffer in der WH W. cotterie. Wiesbaden. In der Gaſtſtätte„Fürſt Bismarck“ nahm ein Mann ein Los der WHW⸗ Lotterie. Zu ſeiner und der Anweſenden größter Ueberraſchung wurde ſeine Hilfs— bereitſchaft ſchön belohnt. Er hatte einen 5000 Mark⸗Treffer gezogen, den erſten in dieſer Höhe in Wiesbaden. Das Winkerhilfswerk im Gau Kurheſſen. * Kaſſel. In einer Preſſebeſprechung gab der Gau— beauftragte für das WHW im Gau Kurheſſen, Dr. Pen⸗ zing, Erläuterungen über die Tätigkeit des Winterhilfs⸗ werks in dieſem Winter, wobei allerdings noch keine end⸗ gültigen Zahlen gegeben werden können. Es gelangten zur Ausgabe allein an Kartoffeln 112 000 Zentner. Auch die Brotausgabe wird dieſelbe Höhe wie im Vorjahr erreichen. An Fleiſchkonſerven wurden 66 000 Kilogramm neben 456 Zentnern Fiſchfilet ausgegeben. Die von der Kurheſſiſchen Jugend geſammelten Buüͤcheckern erbrachten 5000 Liter Oel, das ebenfalls verteilt wurde. Für 15000 Mark Speck und Fett wurden angekauft und zuſätzlich zur Wildſpende ab⸗ gegeben. Das Ergebnis der Kleiderſammlung war zufrie⸗ denſtellend. Es wurden allein für Kaſſel zur Anſchaffung neuer Kleider 150 000 Mark aufgewendet. Auf dem Lande wurden die benötigten Sachen von den einzelnen Kreiſen ſelbſt gekauft. 14800 Paar Schuhe im Werte von 110 000 Mark beſchafft und ausgegeben, wodurch die Schuhindu⸗ ſtrie eine weſentliche Unterſtützung erhielt. 30 000 Mark waren allein für die Anfertigung von Konſervenbüchſen notwendig. Die einzelnen Kreiſe erhalten die leeren Büch⸗ ſen und füllen ſie aus den Spenden der Hausſchlachtungen, während die Gemüſekonſerven ſchon ausgegeben ſind. Fer⸗ ner wurden beiſpielsweiſe im Dezember im Gau 18 500 Zentner Steinkohlen und 71 000 Zentner Braunkohlen ausgegeben. Am Gedenktag der nationalen Erhebung gab der Gau an die Hilfsbedürftigen 124000 Lebensmittelgut⸗ ſcheine im Wert von 1 Mark aus und verteilte 9800 Zent⸗ ner Steinkohlen, 34000 Zentner Braunkohlen-Briketts und 2700 Zentner Braunkohlen. Schließlich erfolgte an dieſem Tage die Verteilung eines großen Teils des Aufkommens aus der Pfundſpende und aus der Kleiderſammlung. Der Verkauf der Treuerune hat 48 000 Mark, die Plakette des alten Fritz 41000 Mark, das Weihnachtsreiterlein 43 700 Mark, das Edelſteinabzeichen 36000 Mark und das Schiff- chen 31000 Mark erbracht. Ein Beweis dafür, wie die Bevölkerung des Gaues Kurheſſen vom Opferwillen für diejenigen Volksgenoſſen durchdrungen iſt, die im Winter die erhöhten Lebenshaltungskoſten ſelbſt nicht aufbringen können. Frankfurt a. M., 19. Febr.(Wohnungseinbre— cher am Werk.) In einer der letzten Nächte wurde in der Jahnſtraße ein Wohnungseinbruch verübt. Die Täter drangen vom Garten her durch das Kloſettfenſter in das Innere des Hauſes ein und erbrachen und durchſuchten hier ſämtliche Behältniſſe. Entwendet wurden Bargeld und Schmuckſachen im Geſamtwerte von rund 1500 Mark.— In der gleichen Nacht drangen Einbrecher gewaltſam in eine Wohnung in der Schlageter⸗Anlage ein und ſtahlen hier . Schmuckſachen. Die Polizei fahndet noch nach den ätern. Naſſau.(Die Steue rung verſagte.) Auf der ſtark abſchüſſigen Straße am Eingang der Stadt verſagte plötzlich bei einem mit vier Perſonen beſetzten Kraftwagen die Steuerung. Das Auto ſauſte gegen eine Hauswand und ſtürzte um. Teils ſchwer, teils leichter verletzt wurden die Inſaſſen dem Krankenhaus zugeführt. Das Fahrzeug iſt ſtark beſchädigt worden. * Weilburg.(Aus dem brennenden Kraft⸗ wagen geſchleudert.) Ein aus Richtung Schupbach kommender Perſonenkraftwagen kam auf der glatten Straße unterhalb des„Haſſelbacher Stockes“ ins Rufſchen, drehte ſich um ſich ſelbſt und rannte gegen einen Straßen⸗ baum. Die drei Inſaſſen wurden aus dem Wagen geſchleu⸗ dert, wobei eine Frau ſchwere Verletzungen erlitt, ſo daß ſie dem Weilburger Krankenhaus zugeführt werden mußte. Bei dem Anprall an den Baum explodierte der Benzintank und der Wagen brannte völlig aus. N * Kaſſel.(Frühjahrsverſteigerung.) Am 18. und 19 März findet in der Kurheſſenhalle in Kaſſel⸗ Niederzwehren die diesjährige Frühjahrsverſteigerung des Verbandes Kurheſſiſcher Niederungsviehzüchter ſtatt. Zum Auftrieb werden etwa 50 ausgeſuchte Bullen mit beſter Abſtammung und hervorragender Leiſtung der Voreltern gelangen. Verbunden mit der Verſteigerung iſt eine Stammbullenſchau, die auch eine ausgezeichnete Beſchickung erfahren wird. Darmſtadt.(Schweine markt.) Infolge neuen Auftriebs von Schweinen am Montag wurde der Schweine⸗ markt erſt am Dienstag abgeſchloſſen. Der Auftrieb be⸗ trug 550 Schweine. Preiſe a) 57, b1) 56, b2) 55, c) 53, d) 51. Verkauft wurden in Klaſſe a) 14, b!)„ i ee ee d) 79. Marktverlauf: Schweine wurden zugeteilt. Offenbach.(Mit geſtohlenem Auto verun⸗ glückt.) Zwei junge Leute ſtahlen in der Nacht aus einer verſchloſſenen Garage einen Perſonenkraftwagen und fuh— ren damit nach Oberheſſen. In der Nähe von Büdingen überſchlug ſich der Wagen und beide Diebe erlitten Verlet⸗ zungen. Sie wurden von einem vorbeifahrenden Radfahrer aufgefunden und mit einem anderen Kraftwagen nach Offenbach ins Stadtkrankenhaus zurückgebracht. Der ge— ſtohlene Wagen war vollſtändig zertrümmert und mußte abgeſchleppt werden. Büdingen.(Vor der Hochzeit freiwillig in den Tod.) Nachdem er noch das Aufgebot zu ſeiner Hochzeit beſtellt hatte, machte am nächſten Tage der 25 Jahre alte Richard Widerum durch Erhängen in der Scheune des väterlichen Beſitzes freiwillig ſeinem Leben ein Ende. Obwohl der junge Mann kurz vor ſeiner Ver heiratung ſtand, ſoll er aus Schwermut in den Tod gegan— gen ſein. Gießen.(Rindermarkt. viehmarkt ſtanden 619 Stück Großvieh, 107 Freſſer und 123 Kälber zum Verkauf. Nach ſchleppendem Handelsge— ſchäft verblieb Ueberſtand. Es koſteten Milchkühe oder hoch⸗ tragende Kühe 1. Qualität 480 bis 640 Mark, 2. Qualität 340 bis 450 Mark, 3. Qualität 200 bis 300 Mark, einhalb— bis drewierteljährige Rinder 130 bis 200 Mark, dreiviertel⸗ bis zweijährige Rinder 200 bis 280 Mark, tragende Rin⸗ der 270 bis 500 Mark, Kälber bis zu drei Wochen alt 26 Mark, bis vier Wochen alt 40 Mark, bis ſechs Wochen 55 Mark. Auf dem Rinder⸗Nutz⸗ Aus Mannheim Mannheim, 19. Februar. Nationaltheater Mannheim. Adele Kern, die bekannte Künſtlerin der Staatsoper Berlin, wurde von Intendant Brandenburg zu einem einmaligen Gaſtſpiel als Adele in „Fledermaus“ am Samstag, den 22. Februar, verpflichtet. Um den Faſchingsveranſtaltungen des Nationaltheaters einen entſprechenden Rahmen zu geben, wird das Publikum ge- beten, zu dieſen Vorſtellungen im Koſtüm zu erſcheinen.— Am Freitag, den 21. Februar, ſingt Hugo Schäfer vom Stadttheater Plauen in Richard Wagner's„Tannhäuſer“ den Wolfram als Gaſt auf Anſtellung. Handel mit geſtohlenen Kohlen. Nachahmung, wenn auch in beſcheidenerem Ausmaß, fanden die Diebe, die kürz⸗ lich in Ludwigshafen ganze Schiffsladungen Kohlen ver⸗ ſchoben, durch vier Angeklagte, die ſich vor dem Einzelrichter zu verantworten hatten. Sie beſtahlen ſeit 1932 den fran⸗ zöſiſchen Kohlenbunker und die Kohlenlager im Hafen und zogen damit einen richtigen Handel auf. Etwa 70 Kunden erhielten wöchentlich ein oder zwei Zentner Kohlen zu je 1 Mark; wenn ein Kunde nicht voll bedient werden konnte, half man ſich gegenſeitig aus. Die geſtohlenen Mengen an Kohlen ſind nach Tonnen zu berechnen. Es wurden verurteilt: Wilhelm Kehr zu 1 Jahr, Auguſt Pfirrmann zu 1 Jahr 3 Monaten, Hermann Dornhäuſer und Albert Müller zu je 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. Vorſicht bei Nebel! Auf der Käfertaler Straße fuhr ein Lieferkraftwagen auf den Gehweg und gegen eine dort ſtehende Gaslaterne, die umgeworfen und vollſtändig zer⸗ trümmert wurde. Auch das Kraftfahrzeug wurde beſchädigt. Die Urſache des Unfalles dürfte auf den zu dieſer Zeit herrſchenden dichten Nebel zurückzuführen ſein. * Seidelberg.(Folgenſchwerer Sturz.) Ein 73 Jahre alter Mann fiel in der Dunkelheit in einem Hauſe in der Altſtadt die Treppe hinunter. Er erlitt einen Schädel— bruch und ſchwebt in Lebensgefahr. Wiesloch.(Treue Kameradſchaft.) Um einem Arbeitskameraden mit der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ eine Urlaubsfahrt nach Madeira zu ermöglichen, hat die geſamte Belegſchaft der Bad. Wellpapierfabrik Klin⸗ gele und Holfelder ſich bereit erklärt, zur Beſtreitung der Auslagen zwei Arbeitsſtunden zu leiſten. Waldkatzenbach bei Mosbach.(Tödlich verun— glückt.) Der 35 Jahre alte Verſicherungsinſpektor Rudolf Frauenſchuh von hier fuhr mit ſeinem Auto auf den An⸗ hänger eines Bulldoggs auf und trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus verſchied. Der ſo jäh ums Leben Gekommene, deſſen Arbeits⸗ gebiet Neu⸗Iſenburg war, ſoll durch die ſchmale Lichtſtellung des Bulldoggs getäuſcht worden ſein. Freiburg.(Vom Reichsarbeitsdienſt) Am 20. und 21. Februar findet hier unter Leitung des Arbeits- gauführers, Oberſtarbeitsführer Helff, eine Tagung der Grup⸗ penführer des Gaues 27(Baden) ſtatt. Lörrach.(Wieder voll beſchäftigt.) Das hie⸗ ſige Werk der Spinnerei und Weberei Offenburg hat einen erfreulichen Auftragseingang zu verzeichnen. Die Belegſchaft, die bisher in Kurzarbeit ſtand, iſt durch die größeren Auf— träge wieder in Vollarbeit. Das Werk beſchäftigt gegen— wärtig etwa 300 Volksgenoſſen. Ludwigshafen. 19. Febr.(Das Erſcheinen wird eingeſtellt.) Wie Gaupreſſeamtsleiter Förſter in einer Betriebsverſammlung der„Neuen Pfälziſchen Landeszeitung“ mitteilte, kommt ein Weitererſcheinen dieſes Blattes nicht in Frage. Die Gefolgſchaft ſoll anderweitig beſchäftigt werden. Nacht⸗Suchfahrt der NSR ⸗Motorgruppe Heſſen Kaſſel, 19. Febr. Die Preſſeſtelle der NS K⸗Motor⸗ gruppe Heſſen teilt mit: Nach der erfolgreichen Beendigung des Sportjahres 1935 eröffnet die Motorgruppe Heſſen des NS das Sportjahr 1936 mit einer intereſſanten Nachtſuchfahrt am 29. 2. bis 1. 3. 1936. Als Standorte ſind Frankfurt a. M., Worms, Fulda, Kaſſel und Siegen feſtgelegt wor⸗ den. Die Fahrer werden von dieſen Standorten aus auf ihre zehnſtündige nächtliche Suchfahrt geſchickt werden, um im Morgengrauen am 1. 3. 1936 in Nauheim das Ziel zu erreichen. In früheren Jahren wurde dieſe Fahrt auf vorgeſchriebe⸗ nen Strecken ausgefahren. In dieſem Jahre werden die Fahrer ihren Weg durch die Nacht ſelbſt ſuchen müſſen. Daß nicht nur die Hauptorte unſeres Gebietes angefahren wer⸗ den müſſen, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Schon das Aufſuchen der Kontrollorte und noch viel mehr das Anfahren wird die Fahrer vor ſchwierige A ufgaben ſtellen, zumal, wenn der bis jetzt ausgebliebene Winter noch ſeinen Einzug halten ſollte. Die Ergebniſſe der letzten Fahrten haben aber gezeigt, daß die ſportbegeiſterten Fahrer ſo geſchult ſind, daß auch ſchwierige Aufgaben geſtellt werden koͤnnen. Allerdings wird bei den Aufgaben immer berückſichtigt werden, daß unſere Sportfahrer nicht über hochgezüchtete Fabrikfahrzeuge ver⸗ fügen. Es zeugt ja gerade von beſonderer Sportbegeiſterung, daß unſere NSK-⸗Männer dieſe Fahrten auf ihren eigenen Privatfahrzeugen, unter Einſetzung von Material und Per⸗ ſon durchführen, und immer wieder um den Siegerkranz ſtreiten.. Die Schulung dieſer Fahrten ſoll die Fahrer dahin brin— gen, ſich und ihr Fahrzeug ſtets unter allen Umſtänden und über alle Hinderniſſe heil und ganz zum Ziel zu bringen. Es iſt erſtaunlich, welche Leiſtungen von einem normalen Fahrer auf einem ſerienmäßigen Fahrzeug vollbracht wer⸗ den können, wenn es der Fahrer verſteht, ſich und ſein Fahrzeug richtig einzuſetzen. Die Nachtſuchfahrt der Motor⸗ gruppe Heſſen des NSKK wird wieder eine ſolche Prüfung ein. Die Ausſchreibungen ſind erſchienen und von den Dienſt⸗ ſtellen des NS der Motorgruppe Heſſen, Frankfurt a. M., Lindenſtraße 7, oder den Geſchäftsſtellen des DDA zu be⸗ ziehen. 5 Vier Knaben ertrunken Auf dem Eiſe eingebrochen. Straubing, 19. Februar. Im Altwaſſer beim Eingang zu dem Dorf Friesheim tummelten ſich drei Knaben auf dem Eiſe. Die Kinder brachen ein und verſanken im Waſ⸗ ſer, ohne daß jemand Zeuge des Unglücks geweſen wäre. Erſt als man auf dem Eis Kindermützen liegen ſah, wurde man auf das Unglück aufmerkſam. Es wurde ſofort die Suche nach den Kindern aufgenommen. Die drei Knaben konnten zwar geborgen werden, doch blieben die Wieder— belebungsverſuche ohne Erfolg. Forchheim, 19. Februar. Der fünf Jahre alte des Fabrikarbeiters Mauſer wurde unter der Eisdecke im Kanal ertrunken aufgefunden. Der Knabe hatte geſpielt und war dabei in den Kanal gefallen. Wiederbelebungs⸗ verſuche waren erfolglos. Sohn Vergehen gegen den Kanzelparagraphen Düſſeldorf, 19. Febr. Vor dem Sondergericht erſchien der 1868 geborene katholiſche Pfarrer Wilhelm Dammer aus Guſtorf im Kreiſe Neuß⸗Grevenbroich unter der Anklage des Vergehens gegen den Kanzelparagraphen und das Heim⸗ tückegeſetz. Es wird ihm zur Laſt gelegt, gelegentlich der Kollekte für den Bonifatiusverein, in einer Predigt, in der er auf die den zur Landhilfe in die Diaſpora geſchickten jungen Leute in religiöſer Hinſicht vorhandenen Gefahren hinwies, die Behauptung aufgeſtellt zu haben, daß die Ver⸗ ſchickung der Katholiken in nicht katholiſche Gegenden eine planmäßig durchgeführte Maßnahme ſei. Er wurde anſtelle einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten zu einer Geldſtrafe von 400 Mark verurteilt. Arnsberg, 19. Febr. Vor dem Dortmunder Sonder- gericht hatte ſich der 73 Jahre alte Pfarrer Dr. Albert Fritſch aus Hellefeld im Kreiſe Arnsberg zu verantworten. Der Angeklagte gab zu, die Schrift Alfred Roſenbergs„An die Dunkelmanner unſerer Zeit“ zum Inhalt mehrerer ſeiner Predigten gemacht zu haben, um entſprechend ſeiner Ver⸗ pflichtung als katholiſcher Pfarrer Verwirrung unter ſeinen Gemeindeangehörigen zu verhüten. Wenn er gegen Roſen⸗ berg Stellung genommen habe, ſo nur gegen den Privatmann und Schriftſteller, nicht aber gegen den Reichsleiter. Das Sondergericht verurteilte den Angeklagten zu acht Monaten Gefängnis. i Autobus ausgebrannk. In München-Gladbach fing ein Autobus Feuer und brannte vollſtändig aus. Der Motor des verſuchsweiſe mit Gas getriebenen Wagens war nicht angeſprungen. Der Führer wollte ihn ſchließlich mit Benzin anlaſſen, den er dem Benzintank entnahm. In die⸗ ſem Augenblick fiel eine elektriſche Handlampe herunter, es gab Kurzſchluß und durch die Funken entzündete ſich das Benzin. Olympiſche Siegerehrung. Maxie Herber und Ernſt Baier auf dem Siegerplatz, zur Rechten das junge Geſchwiſter⸗ paar Pauſin-Oeſterreich, Weltbild(M.) zur Linken die Ungarn Rotter⸗Szoilas, daneben Graf Baillet⸗ 8 Latour und Dr. Ritter von Halt. NS. gefaßt, der nicht nur im Widerſpruch zu jeglichem Rechtsgefühl ſteht, ſondern auch eine beiſpielloſe Brüs⸗ kierung des nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ lands darſtellt. Der Landesgruppenleiter der NSDAP., Wilhelm Guſtloff, iſt vorſätzlich von einem Juden nieder— geſchoſſen worden, der mit zyniſcher Frechheit erklärte, mit ſeinem Mord das Deutſche Reich treffen zu wollen. Ein Sturm der Entrüſtung ging nicht nur durch Deutſchland, ſondern auch durch alle diejenigen politiſchen Kreiſe des Auslandes, denen ſittliche Begriffe noch Inhalt ſind. Von maßgebender ſtaatlicher Schweizer Stelle wurde in offiziellſter Form anerkannt, daß Guſtloff ſowohl in perſönlicher wie in politiſcher Hinſicht ſeine Rechte und Pflichten gegenüber dem ſchweizeriſchen Gaſtlande in gewiſſenhafter Weiſe reſpektiert hat. Trotzdem hat die Schweiz geduldet, daß die marxiſtiſche und jüdiſche Hetze, die der einzige Hintergrund der Davoſer Bluttat iſt, ungehindert weiterhin Deutſchland und die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung beleidigte und den Ermordeten zu beſchuldigen verſuchte, um den feigen Mörder zu entlaſten. Der Schweizer Bundesrat hat es nicht nur unterlaſſen, ſich der amtlichen Feſtſtellungen über die Tätigkeit Guſtloffs zu erinnern und den toten Deutſchen vor den ſchmutzigen An⸗ Die Berner Provokation Der Schweizer Bundesrat hat einen Beſchluß griffen ſeiner jüdiſchen und marxiſtiſchen Gegner zu ſchützen im Gegenteil: Man unternimmt es, die Dienſtſtelle, deren Leiter einem heimtückiſchen Mord zum Opfer fällt, aufzu⸗ löſen und damit den Eindruck zu erwecken, als ob nicht die verbrecheriſche Geſinnung des Juden Frank⸗ furter, ſondern die Exiſtenz der Landes- und Kreisgruppen— leitung der NSDAP. für die Bluttat verantwortlich zu machen wäre. Und das, nachdem man unmittelbar nach dem Attentat in ebenfalls offizieller Weiſe gegenüber der Reichsregierung ſein Bedauern zum Ausdruck gebracht hatte. Es handelte ſich hierbei um einen diplomatiſchen Schritt, dem nach bisheriger Gepflogenheit in der internationalen Politik ſtets die Bedeutung einer gewiſſenhaften und ernſthaften Aktion zuzuſprechen war. Die deutſche Nation empfindet den Berner Beſchluß als eine Herausforderung, die wohl nicht ohne geeignete Gegenmaßnahmen bleiben wird. Wenn die Schweizer Re⸗ gierung ohne jede rechtliche Veranlaſſung den in der Schweiz lebenden Reichsdeutſchen die Möglichkeit freien organiſatori— ſchen Zuſammenſchluſſes nimmt, dann trifft ſie damit nicht nur die Deutſchen in der Schweiz, ſondern das ganze deutſche Volk, das es für billig halten würde, wenn die in Bern proklamierten Grundſätze auch auf die in Deutſchland leben— den Schweizer Anwendung fänden. Lokale Nachrichten Viernheim, den 20. Februar 1936 Denkſpruch. Ein großer Teil der Sorge beſteht aus unbegründeter Furcht. Hölty. NaxzlSen aus 1 Oclenwalcl Aus kleinen Anfängen iſt die Elfenbeinſchnitzerei im Odenwald zum Weltruf emporgewachſen. Magere Jahre der deutſchen Ausfuhr hatten dieſen Erwerbszweig ſchwer ge⸗ ſchädigt. Da beſann ſich das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land und erſchloß dieſer weltberühmten Kunſtfertigkeit ein neues Betätigungsfeld durch Aufträge für Abzeichen für das Winterhilfswerk. Schon im vorigen Jahre hatte um dieſelbe Zeit das Edelweißabzeichen des WHW. die deutſche Nation wieder auf dieſen eigenwilligen und formſchönen Erwerbszweig auf⸗ merkſam gemacht, damit wurden auch die Kunſtſchöpfungen der dortigen Gegend in den Vordergrund geſtellt. Wer den Zauber des Odenwaldes mit ſeinen alten Höfen und ſeinen verträumten Städten genießen durfte, wird immer wieder den Ruhm jener Werkſtätten, in denen die Elfenbeinſchnitzerei eine Heimat gefunden hat, weitertragen. Wir ſelbſt waren jetzt dort, um uns an Ort und Stelle über die Entſtehungs⸗ weiſe des Märzabzeichens, der kleinen Narziſſe be⸗ lehren zu laſſen. Als wir, ganz modern, im Kraftwagen über das holprige Pflaſter der Straßen in das alte Er bach ein⸗ fuhren, grüßte uns die wuchtige Größe des Schloſſes, deſſen Turm wie ein mahnender Finger aus der Vergangenheit über die Dächer der Stadt ragt. Dort, erzählte mir ein Ein⸗ heimiſcher und wies nach oben, wehte vor der Machtüber⸗ nahme den Syſtemparteien zum Trotze, den Lebenswillen eines wieder erſtarkenden und aufwachſenden Volkes ver⸗ kündend, die Hakenkreuzfahne der Bewegung, die das Reich heute wieder zu einer ſelbſtbewußten wehrwilligen Nation gemacht hat. Tagelang wehten unſere Farben, unſer Sinn⸗ bild vom Turm. Denn es hatten ſich zwar tapfere SA.⸗ Männer gefunden, die unter Lebensgefahr die Fahne hißten, aber ſchwer waren Menſchen aufzutreiben, die ſie von dieſer halsbrecheriſchen Höhe herunterholten. Um einen Einblick in das Geſchichtliche der Elfenbein⸗ ſchnitzerei zu gewinnen, beſuchten wir auch das Muſeum im Schloß. Merkwürdige Dinge ſahen wir dort, Dinge, die im Stande ſind, wirklich die Aufmerkſamkeit zu feſſeln, die von einem Kunſtwillen zeugen, der die ganze Elfenbein⸗ ſchnitzerei im Odenwald beherrſcht. Dann ſahen wir uns die Betriebe an. Es ſind durchaus kleine Betriebe und Heim⸗ arbeitsſtätten. Da iſt z. B. die Mühle am Erbach, die früher eine Lohnmühle war. Als dieſes Gewerbe zugrunde ging, erwarb ſie der jetzige Beſitzer und richtete dort unter Aus⸗ nutzung der Waſſerkraft ſeine kleine Werkſtatt ein. Er hat nur wenige Arbeitskräfte, denn die ganze Familie macht ſich nützlich und hilft mit. Da ſurren die Riemen, da wirbeln die Räder, da ſchneiden die Meſſer und Sägen, und es iſt ein Leben des Eigenwillens, das Eigenwilliges formt. Die kleine Narziſſe iſt ein Kunſtwerk für ſich. Es iſt geradezu ein Genuß, die Entſtehung dieſer kleinen Blume aus Kunſtharz und Knochen mitzuerleben und die Ueberzeu⸗ gung zu gewinnen, daß dieſes formſchöne Geſchöpf des Oden⸗ waldes die Herzen im Reich gewinnen wird. Sie iſt eines der ſchönſten und gefälligſten Winterhilfsabzeichen! Und ſo ſteht zu hoffen, daß gerade dieſes Abzeichen ein ganz großer Erfolg ſein wird, zumal die Front der Schaf⸗ fenden, die DA F., damit den praktiſchen Sozialismus in der Reichsſtraßenſammlung tam 1. März bekunden wird. Keiner wird fehlen wollen, von denen, die noch eine Ver⸗ bindung zum ſchaffenden deutſchen Menſchen haben, wenn die Männer der Arbeitsfront die kleinen Blumen an jeden Deutſchen herantragen. * Eßt Aepfel! Jetzt in der Winterszeit iſt unſere Koſt im allgemeinen nicht ſo abwechslungsreich wie in den an⸗ deren Jahreszeiten. Deshalb iſt auch der Fleiſchverbrauch im Winter größer. Ein ausgezeichnetes Mittel zur Anregung des Appetits und der Verdauung ſteht uns aber auch im Winter im Obſt zur Verfügung. Und hier iſt vor allem der deutſche Apfel zu nennen. Es iſt allgemein bekannt, daß der ſpätgereifte deutſche Winterapfel hinſichtlich ſeines aromati⸗ ſchen Wohlgeſchmacks kaum zu übertreffen iſt. Deutſche Aepfel werden augenblicklich noch in großen Mengen angeboten; jede Hausfrau ſollte daher bei ihren täglichen Einkäufen die deutſchen Aepfel nicht vergeſſen! Beſonders die Kinder wer— den ſtets für einen Apfel dankbar ſein. Die erllen Gewitter Geſtern um die ſiebte Abendſtunde gingen nach einem frühlingsmäßigen Tag die erſten Gewitter des Jahres über unſeren Ort. Unſer Winter zeigte ſich in ſeinem ewigen Verſteckſpiel diesmal von einer ganz anderen Seite. Schon bei Einbruch der Dunkelheit ſtand dunkles Gewölk am Himmel. Am Horizont zuckten ferne Blitze. Dumpfes Donner— rollen war vernehmbar. Kurz nach 7 Uhr brauſte plötzlich ein aus Norden kommender Sturm durch die Straßen und näher und näher zog das Auflflackern des Abendhimmels. Laut grollte und kumpelte es über uns aus dem Gewölk und der Himmel öffnete ſeine Schleuſen. Für knappe Zeit nur. Um 8 Uhr ſchon glänzten die erſten Sternlein am Fir⸗ mament. Das erſte Gewitter des Jahres 1936 war vorüber. Vielfach pflegen um dieſe Zeit Ende Februar, Anfang März— die erſten Gewitter aufzutreten. Nach dem Volks⸗ glauben ſind ſie für die kommende Großwetterlage des Jahres von entſcheidender Bedeutung: Wenn es im Hornung donnert oft, wird ein gutes Jahr gehofft. Februar⸗ gewitter zeigen an, daß große Winde zieh'n heran. Donnerts im Februar, ſchneit's im Mai. Wenn's im Februar fängt zu donnern an, mußt oft die Handſchuh noch ziehen an. 0. Auswärts verſtorbene Viernheimerin. Die Sterbeglocken verkündeten heute vormittag den Heimgang der hier gebürtigen Frau Margareta Jung geb. Hoock, Tochter des verſtorbenen Valentin Hoock 4., Alexander⸗ ſtraße. Früher viele Jahre in Heppenheim wohnhaft und zuletzt 6 Jahre in Mainz, ſtarb ſie daſelbſt im 57. Lebens- jahre nach einem langen ſchweren Leiden. Die Beerdigung findet morgen nachmittag in Mainz ſtatt. Die Beerdigung des geſtern verſtorbenen Fürſorge— pfleglings Joſef Büchelmaier findet morgen Freitag, nachmittags 4 Uhr, vom Krankenhaus aus ſtatt. Was ſchenkten die Schüler? Vor einiger Zeit ſtellten ſich die Schüler aller Schulen des Kreiſes Heppen⸗ heim in den Dienſt des Winterhilfswerkes. Mit freudigem Eifer ſammelten ſie die Pfundpakete ein. Das Ergebnis iſt deshalb ſehr zufriedenſtellend. Es wurden geſammelt(Pfund): Kartoffeln 73, Aepfel 57, Nüſſe 5, Butter 1, Hülſenfrüchte 668 ¼, Verſchiedenes 47, Dörrobſt 139½, Sago 7, Fett 17½, Fleiſch 4, Wurſt 4½, Grieß 360 ½, Grünkern 22 ½, Salz 77½, Korn 4, Gerſte 3½, Graupen 45¾, Zwiebeln 44, Haferflocken 95, Kaffee 2/4, Kakao 6, Malzkaffee 63, Mehl 2239 ¼8, Nudeln 179¼, Zucker 97, Honig ½, Oran⸗ gen 1, Reis 386 ¼, Gemüſe 5, zuſammen 4982 ¼ Pfund; ferner: Seife 3 Stück, Zichorie 8 Stück, Eier 9 Stück, Oel und Wein je 1 Flaſche ſowie an Geld 11.44 RM. Sinkende Wohlfahrtshilfe. Die zunehmende Ge— ſundung der Gemeinden kommt auch in der ſtändig ſinkenden Reichswohlfahrtshilfe zum Ausdruck, mit der die Wohlfahrts— laſten beſonders hoch belaſteter Bezirksfürſorgeverbände er⸗ leichtert werden. Für den Monat Februar beträgt die Reichs⸗ wohlfahrtshilfe nur noch rund vier Millionen RM. An ihr werden die Bezirksfürſorgeverbände beteiligt, in denen die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen mehr als 10 v. Tauſend der Wohnbevölkerung beträgt. Die Weſchnitz wird fahrbar für Boote und Ruderer. Freunde des Waſſerſports werden ſich freuen, daß die Weſchnitz durch eine Stauung öſtlich der Zwillings⸗ brücke in Weinheim für Boote und Ruderer fahrbar wird, wovon im Sommer dann ſicher viel Gebrauch gemacht wird. Das Nordufer zwiſchen den beiden Brücken wird zugleich gärtneriſch angelegt und dann landſchaftlich mit dem Süd⸗ ufer in Einklang ſtehen. Erinnerung an den Dichter des Deutſch⸗ landliedes. An einen Aufenthalt Hoffmanns von Fallers⸗ leben in dem idylliſchen Gorxheimer Tal in Weinheim er⸗ innert eine Gedenktafel am Gaſthaus„Zur Burg Windeck“; ſie beſagt: In dieſem Hauſe früher Gartenhalle zur Burg Windeck weilten 1843 zum Beſuch ihrer Wein⸗ heimer Freunde: Hecker, Itzlein und Sairen und der Dichter des Deutſchlandliedes Hoffmann von Fallersleben; die in der Inſchrift genannten Drei waren als Freiheitskämpfer bekannt und ſtanden unter der militäriſchen Führung des damaligen Wirtes des Gaſthauſes„Zur Burg Windeck“, Harter. Das Wirtshaus war damals in dem idylliſchen Mühlenthal vorgeſchobener Poſten, heute wird es in ſeinem Anblick unter dem Eindruck der Induſtrieromantik— hohe Bauten der Freudenberg'ſchen Lederfabrik füllen die Tal⸗ ſohle aus— faſt erdrückt. werk des 28 K Das WSH W. teilt mit: Sprechſtunden nur vormittags von 9—12 Uhr Kaſſeſtunden: Nur Mittwochs abends, von 8- 9 Uhr Am Donnerstag und Freitag wird die Pfund⸗ ſammlung für den Monat Februar durch die NS. Frauenſchaft durchgeführt. Wir bitten, die Spenden zur Abholung bereitzuhalten. Gebe Jeder, auch die kleinſte Spende wird dankbar entgegengenommen. Diejenigen Spender, die Hausſchlachtungen vorgenom⸗ men haben, werden gebeten, nach Möglichkeit anſtelle der üblichen Pfundſpende etwas Speck uſw. für die Betreuung der bedürftigen Volksgenoſſen zur Verfügung zu ſtellen. DAF. Ortswallung Viernheim Betr.: Lehrkurs„Bau“. Wir machen die Teilnehmer des Kurſes„Bau“ darauf aufmerkſam, daß der nächſte Unterrichtsabend nicht am Mittwoch, ſondern bereits am Freitag, den 21. ds. Mts. ſtattfindet. Die Ortswaltung der Deutſchen Arbeitsfront. N G.⸗Gemeinſchaft Krit durch Freude“ Betr.: Urlaubsfahrt 5/36 Allgäu⸗Ißny eee Für die obige Urlaubsfahrt ſtehen noch einige Plätze offen. Bei der Billigkeit dieſes Zuges, dürfen wir wohl eine ſtärkere Beteiligung erwarten, zumal das Reichsamt einen Zuſchuß leiſtet. Dieſer Zug iſt jedoch nur für unſere minderbemittelten Volksgenoſſen beſtimmt, die ſich eine andere KdFF.⸗Fahrt aus eigenen Mitteln nicht erlauben können. Wir bemerken ausdrücklich, daß Quartier und Verpflegung die gleichen als bei den übrigen Urlaubsfahrten ſind. a Anmeldungen nimmt unſere Dienſtſtelle bis zum 23. 2. 1936 entgegen. Der Teilnehmerbetrag iſt nur 22.25 RM. FFCFFCFFVVVVVVVTVTVTTTTTVTVTT—————— Das Arbeitsbuch In der Tagespreſſe wurde die zweite Verordnung des Reichsarbeitsminiſters zur Durchführung des Geſetzes über die Einführung eines Arbeitsbuches vom 17. Januar 1936 bekannt gegeben. Darnach dürfen Arbeiter und Angeſtellte in den nachſtehend genannten Betriebsgruppen vom 1. März 1936 an nur beſchäftigt werden, wenn ſie im Beſitze eines ordnungsmäßig ausgeſtellten Arbeitsbuches ſind: 5 1. Induſtrie der Steine und Erden vom 2. Eiſen⸗ und Stahlgewinnung 3. Metallhütten⸗ und Metallhalbzeugwerke 4. Herſtellung von Eiſen⸗, Stahl⸗ und Metallwaren 5. Maſchinen⸗, Apparate- und Fahrzeugbau(auch mit Gießerei) 0 6. Elektrotechniſche Induſtrie 7. Optiſche und feinmechaniſche Induſtrie 8. Chemiſche Induſtrie 9. Papierinduſtrie 10. Leder⸗ und Linoleuminduſtrie 11. Kautſchuk⸗ und Aſbeſtinduſtrie 15 12. Baugewerbe und Baunebengewerbe 13. Großhandel 14. Einzelhandel 15. Verlagsgewerbe, Handelsvermittlung und ſonſtige Hilfsgewerbe des Handels N 16. Geld⸗, Bank-, Börſen⸗ und Verſicherungsweſen Wer entgegen dieſer Vorſchrift einen Arbeiter oder Angeſtellten beſchäftigt, oder ſich als Arbeiter oder Ange⸗ ſtellter beſchäftigen läßt, macht ſich nach 8 4, Abſ. 1 des Geſetzes über die Einführung eines Arbeitsbuches ſtrafbar. Dieſe Veröffentlichung hat nach den Erfahrungen des Ar⸗ beitsamts zu Zweifeln geführt. Es wird deshalb nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß nur für die in den obengenannten Betrieben beſchäftig⸗ ten Arbeitnehmer die Führung eines Arbeitsbuches vom 1. März 1936 an unerläßlich iſt. Für die übrigen Gewerbegruppen, die noch nicht aufgerufen ſind, wird der Zeitpunkt, bis zu welchem die in dieſen Gewerbegruppen tätigen Arbeitnehmer im Beſitze eines Arbeitsbuches ſein müſſen, noch bekannt gegeben. In Zweifelsfällen über die Zugehörigkeit zu den genannten Gewerbegruppen erteilt das Arbeitsamt Mannheim, Telefon Nr. 353 31, Klinke 10, bereitwilligſt Auskunft. Das Arbeitsamt macht noch be⸗ ſonders darauf aufmerkſam, daß Doppelausſtellungen von Arbeitsbüchern unbedingt vermieden werden müſſen. Zu die⸗ ſem Zwecke iſt vor Einreichung der Arbeitsbuchanträge durch die Betriebsführer jedes Gefolgſchaftsmitglied zu befragen, ob es bereits an anderer Stelle(Arbeitsamt oder beim frü⸗ heren Arbeitgeber) einen Arbeits buchantrag eingereicht hat. Für doppelt ausgeſtellte Arbeitsbücher iſt eine Gebühr von 1.— RM. zu entrichten. ** Fahnenweihe des Deutjchen Aeichskriegerbundes (Kyffhäuſerbund) NSG. Die für das ganze Reich am Sonntag, den 23. Februar 1936, angeſetzte Fahnenweihe des Deutſchen Reichskriegerbundes wird, wie bereits gemeldet, nicht nur für den Landesverband Kurpfalz infolge der Faſchings⸗ zeit auf einen ſpäteren Termin verlegt, ſondern auch in einem großen Teil des Landesverbandes Heſſen, vor allem im eigentlichen Rhein⸗Main⸗Gebiet, wird die Fahnenweihe ſpäter nachgeholt. N enlauf offtzielle 9 il, wie Weges 3 Die H lrſti *—* 8 2 Verteilung ber Giege auf Me Nalionen. g Jafinachtsveranſtaltungen Seger- 3 ö. 2 8 0 bes ge Ne. 2. Seger 2 unte 4 Sjeger- I unf Sporthalle am Lorſcherweg Adstraſien Su. Wir machen heute ſchon darauf aufmerkſam, daß am 0 ge /g/en Faſtnachtsſonntag, wie alljährlich, der große bunte Abend 5 mit Tanz in der Sporthalle am Lorſcherweg ſtattfindet. Bo garjen Näheres in der Anzeige am Samstag. PDedtschland 15 FES and Gewinnauszug 5 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche(272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Finnianq eee Ohne Gewähr Nachdruck verboten al ö 6 Frankreich 7 Auf jede gezogene Nummer ſind ee hohe A ö gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer Griechenſopd in den beiden Abteilungen 1 und II 1 und Crogbftannjen eee 2 9. Ziehungstag 18. Februar 1936 5 Holland* mpisc 2 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. t S. 77 7 gezogen N Mende 97e 6 Gewinne zu 3000 M. 22653 326305 348846 f 2 6 25 Gewinne zu 2000 At. 5851 5777 14478 58737 94854 108741 130432 De 134788 160794 185735 198279 278980 307694 Inter spiele 197 e f 2 57 156839 165850 f l Jogos /a e 217771 257808 288288 274980 275784 278803 284224 303729 317184 nee a 39374338872 272 358788 366060 387887 882283 383646 356888 0 120 Gewinne zu 500 em. 6232 26130 34088 35062 37197 40405 44890 Leila 55303 98871 103883 1067022115788 119228 123388 135580 138784 Smd 153817 185929 170184 175438 175489 178709 178148 183898 198821 W Lech i 384785 883738 271892 277814 277978 28999 288080 284927 289298 U ſechienstejn 298039 302980 314037 315144 317927 323389 324202 328510 356327 7 356716 358615 374884 378585 383832 384415 386998 390850 Cxemnbung 349 Gewinne zu 300 M. 963 4786 582 9184 11243 11802 19809 1 23984 28588 28728 30479 34579 35177 38271 41430 44652 45609 Vormegen JJ. A e 5 g 87448 67849 68209 68488 73161 73552 75535 80076 81334 84335 dargl. 86072 89831 105839 09991 112927 113939 115466 122855 123857 die Oesterreich 7 128285 128837 128184 128480 128821 130773 131351 131775 132209 ic 135581 135980 159289 139800 138837 140878 141075 142663 142716 2 H/. 142884 148498 14470 148144 147769 180212 186471 1882384 188827 188382 182332 1705847 170927 171025 179348 181882 184373 184958 N 187198 188322 190019 191507 193377 193893 197898 198940 202770 gomòpdien 210173 219271 213020 213151 2158258 222924 224993 225546 225623 235458 233882 234533 237195 237246 238800 245192 245378 248456 So De 248447 253437 255159 255708 281802 282330 267834 289128 270898 0 272323 273068 273630 278399 278820 279079 282398 284016 284222 ö 1 285054 288240 288492 295575 296880 298883 300836 301418 301845 1 ö Schweden rr 77 392278 303642 308324 308070 308131 309325 312853 315802 321132 c 328703 330147 338987 341283 349540 351092 383338 353888 354923 SV: 355885 359443 383792 365485 385822 374230 379258 379720 380488 Wel 7 38401 384815 385958 388041 394548 394535 395518 397487 398204 / g 398358 398865 SC echos on, In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. 1 Tre/ E edogen bot 7 8 Lewin zu 800000. 672088519 Neige dewinne zu 5 M. 83519 87521 c Aga E, 8 Hewinne zu 3000 M. 88735 104788 173407 315286 ir Unie 7 12 Sewinne zu 2000 M. 85390 100818 106883 251028 231432 S. A. ee 227 der 5.— 26 Gewinne zu 1000 M. 4884 25350 75986 128584 152653 176320 Auf dieſer Tafel ſind Eisſchießen und Militär⸗Patrouil Si USe 5 ins n ick 308324 FEVCVCTCCVVTCVCTGCCCCVCCCCoCCCC 2 eſer Tafe zisſchieße d Militär⸗Patrouil⸗ elf Siege erringe S5 d K Vergle. i kuf die 0 N f 5 nur elf Siege erringen. USA. und Kanada ſind im Vergleich 70 Gewinne zu 500 M. 9906 26350 27247 33840 38910 38848 lenlauf nicht berückſichtigt, da dieſe Kämpfe nicht zu dem[n 1932 ſtark zurückgefallen Deutſf s im Gegenſatz]! 49890 41741 44342 76975 82869 91186 121898 128523 130808 3 g W 4. zu 1932 ſtark zurückgefallen. Deutſchland, das im Gegenſatz 1 e eee der Spiele gehören. Bemerkenswert 0 N gentak 134924 138841 148885 173169 176150 212106 248556 249780 270988 offiziellen Programm der Spiele gehören. Beme 8 gart df 5 2758438 291888 301864 302201 311487 315278 335078 341290 343867 e e e de N zu Lake Placedſtark aufgeholt hat, darf mit ſeinem zweiten 8 5 0 iſt, wie in dieſer Darſtellung die überragende Stellung Nor⸗ 5 f 357 g n 300. die ee e ee E g ö 2 7 N 5 8 ee ee e 501 2 ewin g 2 wegens hervorſticht. Von 28 teilnehmenden Nationen konnten J Platz ganz beſonders zufrieden ſein. 14875 15348 18278 20048 21242 23132 2660 3100 38384 42103 45353 49395 58249 55542 88567 57875 58789 89723 88048 72290 75358 78316 77839 80480 83317 83687 88947 89045 89351 88995 ate ich vielleicht S b 5 N Prinz Wales wäre, ſo wäre ich viellei Son⸗ 129288 W W̃ 3 4 nicht der Prinz von Wales e 5 da 122⁴38 123314 126284 126478 127728 128182 128778 130160 132819 41 enn ich nicht Prinz von ales ware** derberichterſtatter irgend einer großen Zeitung 90 bel 5 5 184987 171485 172602 173540 178878 131727 181625 188255 184387 1 f 3 3 1 ibt nichts Intereſſanteres, als auf der Suche annenden 5 5 7 Vor einigen Jahren erſchien in London eine intereſſante] gibt nichts Intereſſanteres, ale auf Vir 510 a e 184662 189470 190542 193289 188587 188887 200869 201369 203108 Reiſeſchilderung von William Makeen Im Süden von Ereigniſſen oder Abenteuern durch die Welt zu jagen. 205195 208471 208837 209866 213505 220400 221042 221161 221245 8 9 3 m Matkeen,„ N 221788 222789 222984 22324 223921 224030 229478 236777 239540 Suez“. In dieſem Buch erzählt Makeen unter anderem, wie 1 9. u Erinnerung! 239881 240453 240468 245034 248203 247081 286799 287950 289138 breed itionen 5 Mein d bein 7 zur. 269577 270831 278489 280358 283303 288852 298627 300217 305033 er auf einer ſeiner Zagderpeditionen durch Afrika dem Prin N a 5 307987 310982 313726 315980 318423 323606 323873 328515 335132 zen von Wales begegnete. Während der Anterhaltung Eine Anordnung des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine. 357549 861343 557842 567570 568595 855259 865570 349810 350953 57* e e e 15 ieren Egn; e SN f 7 83389 385870 368399 370152 ſragte der bekannte englische Journaliſt den jetzigen König und enn er e e 374086 378145 378881 379843 383504 384700 389305 38426 399677 zaligen Prinzen:„Welchem Berufe möchten ſich Eure Kö— Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine hat angeordnet: nigliche Hoheit widmen, wenn Sie nicht Thronfolger des bri⸗ Das Anterſeebdot„A9“ hat zur Erinnerung an die ruhm⸗ Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 4 zu je liſchen Weltreiches wären?“ Lächelnd antwortete darauf der J vollen Taten der alten„A9“ im Weltkriege ein Eiſernes Kreuz[ 50000, 2 zu je 30000, 12 zu je 20000, 82 zu je 10000, 160 zu je Prinz von Wales:„Der einzige Beruf, dem ich mit beſonderer an den Seiten des Turmes zu führen. 5000, 300 zu je 9000. 674 zu je 2000, 2044 zu je 1000, 3482 zu Vorliebe nachgehen würde, iſt der Journaliſtenberuf. Wenn ich je 500, 13632 zu je 300 Mark. laren Donnerstag und Freitag Vereins Anzeiger Pjundjammlung Männergeſangverein 1846. Heute abend pünktlich f 8.30 Uhr Singſtunde. Ich erwarte alle Sänger. Franz Klee. Geflügelzuchtverein Viernheim. Samstag, den 22. Febr., abends 8.30 Uhr findet im Gaſthaus zum Für Fasindel. Ai 1 aus erſten ſüd⸗ e e deutſch. Mühlen Weizenmehl Spezial 0 Die vornehme Familien Druckſache Di Die Hausfrauen legen ihre Spenden bereit. Unterſtützt die bedürftigen Volksgenoſſen! goldenen Stern unſere Jahresverſammlung ſtatt. Type 563 Pfd. 19 Pfg. Tagesordnung im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen er⸗ Verlobungs⸗ 8 5 5 Weizenauszugmehl 3 e wartet der Vorſtand. 9575 Dermählungs, Geburts, und Type 405 Pfd. 22 Pfg. 3 Turnverein von 1893 e. V. Viernheim. Unſere Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens N. l e ) ſonſtige Mitglieder, die im Befitze von Vereinseigentum ſind, i d 5 druck N g 1 mit 10 0 Auslandweizen wie Stoppuhren, Bandmaße, Diskus, Springſeilen, 5 55 uch eucherei der Diernheimer Frische Hefen 15 3 555 8 b eide Wurf Snielpz fle 170 2 4 5 Friſche 8 Pfd. Ifg. wucſen eee, e eee Bolbszeitung“, Bismarckstr. 13, Tel. 153. Schreibers Backpulder un ider tes bis ſpäteſtens Samstag, den 22. Febr. bei Turn⸗ Brief 6 Pf ele bruder Georg Roſchauer, Blauehutſtr. 205/10 anmelden S f 5 g. der Mu reſp. abgeben. i. A. d. V.: Roſchauer. chre bers Vanillin e 1 2 r. Detker ackpulver b ſttafbo. Zimmer und Vanillinzucker 1 des N. und Küche Zitronen 10 St. 30u. 35 Pfg. wm von Einzelperſonſ zu verkaufen. Zum Füllen füt die 85 8 Heston Von wem, ſagt die von Faſtnachtsgebäck: chäftig⸗ Zee 5. Geſchäftsſt. ds. Bl. Gute Marmeladen und elch Geſchäftsſt. ds. Bl. Konfitüren 1 57 5 Heute und morgen W ſeefriſche 1 In mein. Zentrallager Fabrik⸗ Huchen-* ſtation wieder ein Waggon Orangen eingetroffen a 5 schrank Cabliau ſchöne ſüße Frucht Pfd. 16 Pfg. 3—— und Filet Blutorangen Pfd. 20 Pfg. eau. 4 1 heimerſtr. 3. nemni Friſch eingetroffen: Nunds 5 5 ee eee Vorderſchinken gekocht . dencle gibst FPUIRGl e Hügelſtraße ½ Pfd. 40 Pfg. will ich stets wonder 2 1 g g g * 7 f N g Aus meiner Kellerei: WMintethilis wert des Deutschen holhEeere astenwagen Ein Jeder gibt Deutsche Wernesetiwe e K eee billig zu verkaufen für das Literflaſche 90 Pfg. o. Gl. uch 19. W H W̃ Malaga— Südwein ... Tarragona 1% 2 gc Sekt Hausmarke Schrei⸗ beim ur Die neue Zeit erfordert eiſerne Nerven! Fommcanze Gelbfleiſchige ber ¼ Fl. 2.— m. Gl. reich. N 3 7 5 ehleng: 0 1 Für den Kaufmann heißt es die Augen auf⸗ 8828 Speisekariofleln 30% Rabatt * 0 8 eden Leisten geſunde Ware, werden laufend zu den halten und den Umſatz⸗Rückgang entgegen 177 höchſten Tagespreiſen angekauft. allen Machtmitteln der Konkurrenz verhüten. Heinrich Fallermann 3 —„ 5*** Um den Umſatz zu ſteigern, gibt es ein wirk— Kartoffelhandlg. Adolf Hitlerſtr. 70 ſames Mittel und das iſt: 5 5 N 1 13. 1 frische Fische 8 die Qualität der Waren in Verbindung Ine 2. . 8 HAUPT WIN EIMER SERIE mit ſtetiger Inſertion in der.—— n 5000 Ein 0 ier 1* 1 2 5 5 MARE 7 Vier nheimer ö Bezirksvertreter* 5 9 5 0. lernt plötzlich etwas ſchwer vor Voltszeitung“ Allred Werner Kabliau und Filet billigſt bei 1 a 5 Er hat das nicht vom Vater her)— ahnen Bensheim ad. d. B. Bismarckſtr. 12. Fiſcheß Da hat die Kraft für Extraſtunden —ĩ—ĩ— 84, ee urn oed Narrenſpuk am Oberrhein Altes Brauchtum zur Faſtnacht. RD. Wenn die Keime der Frühlingsblumen noch unter der Schneedecke ruhen, und die kalten Winde von den Vo⸗ geſen und dem Schwarzwald aus die Rheinebene überfallen, regt ſich ein geheimnisvolles Drängen. In der alten Ale⸗ mannenſtadt Baſel„keſſelt und rueßt es“ in allen Höfen. Dumpfe Trommeln ertönen. Aus Pfeifen erklingen mit⸗ reißende Märſche. Die Rekrutenſchule der Narren rüſtet zur Faſtnacht. Junges Blut gärt, wehrt ſich gegen den Winter. In allen Landſchaften des Oberrheins machen die Narren mobil. Ein wilder Zauber hat ſie ergriffen. Die Narrenfrei⸗ heit fordert ihr Recht.„Es goht drgege!“ Gegen wen? Gegen den Winterzwang, gegen alle Dämme wider die Lebensluſt ganz allgemein. Und weil ein großes Feſt ſich vorbereitet, das am„ſchmutzigen Donnerstag“ ſeinen Anfang nimmt, iſt es wie bei allen oberrheiniſchen Feſten: Zuerſt wird gebacken. Küchle, viel Küchle. Küchle für die Narren und den„Narre⸗ ſome“(ſame). Der„Schmutz⸗ d. h. Schmalzhafen“ behält auf Tage hinaus ſeinen Ehrenplatz neben dem Herd und darf nicht leer werden, es gälte ſonſt als ſchlechte Vorbedeutung für das ganze Jahr. Eine Tanne wird glattgeſchält bis heran an den Dolden, den ſie feſtlich ſchmücken. Das iſt der Narrenbaum, wie ſie ihn in der Bodenſeegegend überall auf den Marktplätzen pflanzen. Hißt er ſeine Krone, gilt die Faſtnacht als eröffnet. Lange ſchon riecht es beim Maskenſchnitzer nach Lack. Von der Wand glotzen die Holzlarven. Alte, geſpenſter⸗ hafte ſind darunter, aber die Phantaſie begnügt ſich nicht allein mit den tollen Vorbildern. Jede Generation ſchafft aus eigener Vorſtellung heraus neue Fratzen. Geblieben ſind die alten Zünfte und die jeder Gegend eigenen Figuren, die jedes Kind kennt und liebt, geblieben ſelbſt in Einzelheiten die Trachten und Bräuche, die derben Sprüche und Verſe: Die Katzenmuſik, das Tſchättern, das Geltentrommeln mit Koch⸗ löffeln auf Zuberböden, das Schlagen der Erde mit„Sau⸗ blotere“(Schweinsblaſen), das Auswerfen von Dörrobſt der Schnitzweiber, das Narrenlaufen, das Schnurren, Schnaigen, Strählen oder Hecheln. Im Hecheln tut ſich beſonders die Weiblichkeit hervor. Ihr Mundwerk läuft beſſer„geſchmiert“ als das der Männer. Die Faſtnachtstracht wechſelt ihr Ausſehen von Ort zu Ort. In Ueberlingen begegnet man den„Hänſele“ in ihrem Koſtüm aus bunten, mit Glöckchen behangenen Lappen, der Kapuzenvermummung mit dem Fuchsſchwanz und dem Elefantenrüſſel, der Karbatſche, einer mehrere Meter langen Peitſche, die nur mit großer Fertigkeit zum Knallen gebracht werden kann. Stockachs Beſonderheit iſt ſein grobſchläch⸗ tiges Narrengericht, das ſeit dem 14. Jahrhundert abgehalten wird, und in deſſen Mittelpunkt die ſaftige Figur des Hof⸗ narren„Kuony von Stocke“ ſteht. Das Narrentreiben der Baar und des Hegaus fußt auf den klaſſiſchen Ueberlieferungen der Villinger. Der Narro trägt dort ein mit Tiergeſtalten bemaltes Häs, ein ſchweres, kreuzweiſe um die Bruſt geſchnalltes Rollenge⸗ ſchell, das beim Narrenſprung, der im Dreivierteltakt ge⸗ hüpft wird, aufregend gewalttätig zum Schallen kommt. Zum Narro gehört die lebhaft bemalte Geſichtsſcheme, der Narren⸗ ſäbel, die üppige Halskrauſe, ein Fuchsſchwanz, der wie ein Zopf am Kopf bammelt, und das Ehrenſchnupftuch. Unter den Schemen finden ſich handwerkliche Seltenheiten, die ſich 8 2 Mit überſchäumendem Frohſinn bensfreude iſt der Prinz in die Hochburg am Oberrhein eingezogen. Bei Groß und Klein herrſcht ein geheimnis⸗ volles Ratſchlagen und Wichtigtun. Die Buben finden ſich in allen Winkeln und Gäßchen zuſammen und laſſen im monotonen Gleichklang, aber aus kräftigen Kehlen ihr „Jetzt goht d' Fasnacht a, mit de rote Pfife“ erſchallen. Aber nicht nur auf der Straße hebt es an; in den Lokalen verſchwindet die klaſſiſche Muſik für einige Wochen, dafür ertönt der Waldshuter Narrenmarſch. Der ſchmutzige Donnerstag gehört ganz der Jugend, denn auf dieſen Tag ruft der Elfer⸗ und Narrenrat auf den Johannisplatz zuſammen zum großen„Geltentrommlerumzug“. Mit einem mehr oder minder weißen Hemd, einer weißen Zip⸗ felmütze, das Geſicht mit Mehl geziert und mit einer Gelte, einem Kiſtchen oder einer Heringsbüchſe gewappnet, füh⸗ ren die Obernarren die jubelnde, kreiſchende, ſchreiende Kinderſchar durch die Straßen der Stadt. Vor jedem Kauf⸗ laden wird Halt gemacht und nun beginnt unter ohrenbe— täubendem Lärm und Gepolter der Gelten das„Hoorig, hoorig, hoorig iſch di Katz...“ Leuchtenden Auges blickt die Hemdglünkiſchar auf den Gabenkorb, dann bewegt ſich der Zug zufrieden weiter. Fällt aber vor einem Haus die erwartete Gabe nicht zur Zufriedenheit aus oder rührt ſich gar niemand, dann ſind die Gelten verärgert. Nicht daß ſie von dannen ziehen, im Gegenteil: in nicht mißzu⸗ verſtehender Weiſe geben ſie ihre Stimmung kund. Haben ſich die Spender nicht von der kleinlichen Seite gezeigt, geht es zum Narrenbaum, der vor dem Platz der Zunftſtube der„Alt Waldshut“ erſtellt wird, wo es unter Teilnahme der ganzen Bevölkerung bis zum Einbruch der Dunkelheit mit ſprudelnder Fröhlichkeit hoch hergeht. und ewigjunger Le⸗ Fastnacht in der alten Narrenſtadt Waloͤshut gar ſeltſamer Zug. mit den japaniſchen No-Masken meſſen können. Beliebt ſind unter den in Villingen„Scheunen“ genannten Larven die „Surhebel“ und die„Morbili“, eine Altweiberfratze mit Zahnlücke. Eine gefürchtete Figur iſt der„Wüeſcht“, ein aus⸗ gepolſterter Teufelskerl, der mit einem groben Beſen durch die Straßen fegt und von der Jugend mit Schneebällen ver⸗ folgt wird. Neben ihm tritt der„Stachi“ auf, ein Kerl im blauen Fuhrmannskittel und einer Art Nürnberger Schere, mit der er Nichtsahnenden rückſichtslos zu Leib rückt. Der Butzeſel, der auf einem Beſenſtiel reitet, gilt als Sinnbild des dumm gewordenen Winters, dem man nun öffentlich Poſſen ſpielt, den man aus dem Land jagt. Die am Hochrhein beheimateten Zünfte bevorzugen andere bodenſtändige Zutaten. So führen die La uffen⸗ burger Hanſele außer dem Fiſchernetz den Farrenſchwanz mit der Schweinsblaſe. Wo mit der Schweinsblaſe der Boden geſchlagen wird, hat man es mit einem Brauch zu tun, der mit einem vorgeſchichtlichen Fruchtbarkeitszauber in Zuſam⸗ menhang gebracht wird. Das Peitſchen der Erde ſoll die Geiſter zur Zeugung und zum Tragen antreiben. „Die oberrheiniſche Faſtnacht iſt ſo vielgeſtaltig, daß man beinahe ein ganzes Studium darauf verwenden könnte, alle Bräuche kennenzulernen. Da iſt vor allem die nahe bei Freiburg beheimatete Elzacher Schuddig, deren Anfänge in nebelhafter Früh⸗ zeit wurzeln. Der Schuddig geht in ein enganliegendes, ſtark⸗ rotes Fleckenkleid gehüllt. Er trägt einen mächtigen Dreiſpitz aus geflochtenem Stroh, dicht mit Schneckengehäuſen beſetzt, und eine aus Lindenholz geſchnitzte, meiſt dunkelbraun oder ſchwärzlich getönte Geſichtsmaske, die gar nicht ſchreckhaft genug ſein kann. Als Maskentyp trifft man die„Langnaſe“, das„Bärengefriß“, die„Teufelslätſch“ mit Werwolfzähnen und ein Weibsgeſicht, gewollt harmlos, das„Mariannle“ geheißen. Der Schuddig muß bei ſeinen Sprüngen unter der Maske brüllen, grunzen oder brummen. Echt iſt nur, wer es darin zur Meiſterſchaft bringt. Das Zeremoniell der faſtnächtlichen Handlungen eröffnet der Elz a cher Taganrufer in ſeinem blau⸗rot⸗grüngeſtreiften Heid, dem ſpitzen Hut und einer gewaltigen Brille auf der Nor Seine Gefährten ſind der Nachtwächter mit Frau, die Laß„Spieß und Schnaps⸗ buddel tragen. In aller Herrgottsſeuhe des Faſtnachtsmon⸗ tags wird die Faſtnacht ausgers et und ein Narrentreiben von unvorſtellbarer Lebendigkeit entfeſſelt. Es iſt dag Weſen der oberrheiniſchen Faſtnacht, da ß jedermann Niwirkt. Vom Baſler Morgenſtreich oder von einer Els cher Schuddig wegbleiben, hieße zugeben, daß man mit de Leben nicht mehr rechnet! Aber bei aller Aus⸗ gelaſſe ih“ des Narrentreibens hält auch der„Hemdglonker“, „Schudd oder„Wilde Mann“ ſich als Alemanne in den Grenzen ines natürlichen Anſtandes. Man liebt Humor und Satire und meidet Anzüglichkeit und Boshaftigkeit. Luſtig, witzig will man ſein, herzhaft ſich austoben. And weil ein rechtes Feſt eine Nachfeier braucht, ſchließt ſich an die Faſtnacht gewöhnlich ein tüchtiges Eſſen an, wo⸗ bei Platten mit hausgemachten Spezialitäten und Schnecken eine Rolle ſpielen. Aber den ſchönſten Beſchluß bilden die Scheibenfeuer am Sonntag nach der Faſtnacht oder an Lä⸗ kare. Auf allen Höhen längs des Rheins leuchten ſie, und ſeurig ſauſen die glühenden Rädchen durch die kühle Nacht, don heißen Wünſchen begleitet. Schibi— Schibo! Franz Schneller. Dieſes Faſtnachtstreiben ſetzt ſich bis zum Aſcher⸗ mittwoch fort. Inzwiſchen haben rührige Hände vor dem Rathaus ein großes Podium erſtellt, auf dem ſich am Faſtnachtsſonntag, vor allem aber am Montag, hiſtoriſche Begebenheiten oder aktuelle Angelegenheiten abſpielen. Selten ſieht die Stadt eine ſo große Menſchenmenge in den Hauptſtraßen. Zu einem populär gewordenen Schau⸗ ſpiel ſeltenſter Art iſt die Faſtnachts verbrennung unter beſonderen Zeremonien am Dienstagabend gewor— den. Daß alle Heiterkeit, alles Leben, überhaupt alles Irdiſche der Vergänglichkeit unterworfen iſt, ſoll dieſe Faſt⸗ nachtsverbrennung mit beſonderer Deutlichkeit ins Bewußt⸗ ſein rufen. Sämtliche Junggeſellen verſammeln ſich in ihrem Lokal, der Zunftſtube„Löwenbräu“, zur Aufſtel⸗ lung des Leichenzuges. Die Nacht iſt längſt hereingebrochen, in den Straßen wickelt ſich ein buntbewegtes Leben ab und dann... wird zur beſtimmten Stunde die Straßenbeleuch⸗ tung ausgeſchaltet. Schon bewegt ſich durch das Tor ein Die Zunftbrüder ſind in weiße Leinen gehüllt, voran wird auf einer Bahre der Faſt⸗ nachtsprinz getragen, ſchauerlich tönt die Totenglocke und das herzzerreißende Jammer und das Wehklagen der Totengäſte. Grell lodern die Fackeln in die ſchwarze Nacht und die weißvermummten Geſtalten heben ſich ab wie Ge— ſpenſter. Vor dem Rathaus angelangt wird der Faſt— nachtsprinz aufgeſtellt und der Zunftälteſte, der Zunftmeiſter, hält eine lange Gedächtnisrede, in der alle Vorkommniſſe des vergangenen Jahres, die mit den Ge⸗ ſchicken der Stadt und Umgebung eng verknüpft ſind, kri⸗ tiſch, aber in“ morgewürzter Weiſe berührt werden. Nach jedem Satz fällt das überlaute Klagegeheul der Geſellen ein. Dann erhält der Scharfrichter ſtrengen Befehl, ſeines Amtes zu walten. Der Prinz erhält eine Henker— mahlzeit und zwar einen kräftigen Schluck Benzin oder Petroleum und wird hierauf dem Feuer übergeben. Eine dicke Rauchſäule ſteigt gen Himmel, taghell wird für einige Minuten der Platz bis die letzte Glut verglimmt. In allen Lokalen finden die Kehrausbälle ſtatt, bis ſich auch hier wieder der Ernſt des Lebens nur zu raſch einſtellt. Freiburg empfängt die Olympiaſiegerin Ehrung für Chriſtel Cranz. Freiburg, 19. Febr. Die Kunde von der Rückkehr der Freiburger Olympiaſiegerin Chriſtel Cranz hatte an Dienstag abend die ganze Stadt auf die Beine gebracht Im Triumphzug wurde Chriſtel Cranz, die kurz vor 8 Uh abends eintraf, vom Bahnhof zum Kaufhaus geleitet. Dit Begeiſterung der Freiburger kannte kaum noch Grenzen, ſy daß die Polizei Mühe hatte, dem Anſturm der Maſſen Ein halt zu gebieten. Im Namen der Ratsherren und dei ganzen Bevölkerung ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Kerbe; zu Chriſtel Cranz herzliche Begrüßungs⸗ und Glückwunſch worte. Er fuhr dann fort:„In Anerkennung für die gewaltige ſportliche Leiſtung und zum Dank dafür, daß Sie deny Skiſport bei uns in Freiburg und im Schwarzwald zuß höchſten Höhe geführt und den Ruf Ihrer Heimatſtade als Stadt des Winterſports ganz beſonders begründet haben, darf ich Ihnen mitteilen, daß die Stadt Freiburg Ihnen ein kleines Automobil zur Verfügung ſtellen wird. Der Wagen ſoll Sie in der Ausübung Ihres Berufes unterſtützen. Ich bitte Sie, dieſen kleinen Dienſt entgegennehmen zu wol⸗ len als ein Zeichen unſerer Anerkennung, eine Anerkennung, die auch Ihre Heimatſtadt Ihnen und Ihrer großartigen Leiſtung nicht verſagen wird.“ Weiter überbrachte Glückwünſche Landesſportführer Mi— niſterialrat Kraft, der betonte, der badiſche Sport habe keine äußeren Zeichen der Anerkennung zu vergeben. Er könne ihr nur einen heißen Segenswunſch mit auf den Weg geben, daß bei der nächſten Olympia in vier Jahren zu der erſten Goldmedaille die zweite komme. Der Stellvertreter des Gebietsführers der IH, Stabsleiter Egen lauf, ver⸗ band mit ſeinen Glückwünſchen eine Ehrengabe als äußeren Ausdruck des Dankes. Die ſtellvertretende Obergauführerin des BdM, Hilde Kraft, teilte ihrer Kameradin im Auf⸗ trege der Reichsführung die Ernennung zur Gruppenführerin mit. Schließlich ſprach der Gauführer im Fachamt Ski⸗ lauf des Gaues 14, Ries⸗ Mannheim. Er ſagte u. a.: „Wir wollen, an die Zukunft denkend, dieſen Erfolg unſerer geſamten badiſchen Skijugend zugute kommen laſſen. Der Gau 14 im Fachamt Skilauf beabſichtigt, in der Nähe des Feldbergs ein Trainingsheim zu errichten, das noch in dieſem Sommer gebaut werden wird. Als äußeres Zeichen unſerer Dankbarkeit ſoll das Haus den Namen„Chriſtel⸗ Cranz⸗Heim“ tragen. Die zahlreichen Ehrungen für Chriſtel Cranz wurden mit großem Beißenl aufgenommen. Der NS B.-Mann iſt der wahre Sozialiſt! Werdet Mitglieder der NS.-VBolkswohlfahrt! ... o Gtatiſtiſcher Spaziergang Das größte Zeitungsmuſeum der Welt iſt in Aachen mit über 150 000 Zeitungsexemplaren. 3 Die größte Vogelſammlung der Welt iſt in Halberſtadt mit 13 500 Vögeln(in Deutſchland gibt es nur 400 Vogelarten). Die grö Zibelſammlung der Welt befindet ſich i der Landesbibli' in Stuttgart; es ſind 8300 Bibeln in 100 verſchiedene achen. Die Ahrenſammlung der Welt iſt im älteſten Schwarzwälder„ rendepot, in Furtwangen. Der größte Muſeumsſaal der Welt iſt der Hauptſaal des Pergamon-Muſeums in Berlin; in dem 47 mal 30 Meter meſſenden Raum ſind ganze Architekturen des Alter- tums aufgeſtellt. Im Deutſchen kuſeum in München müſſen wir eine Strecke von 18 Kücmetern zurücklegen, bis wir alles ge⸗ ſehen haben. Die größte Autorennbahn Europas iſt der Nürburgring in der Eifel mit rund 300 ausgebauten Kurven. Die größte Goldſtadt der Welt iſt Pforzheim mit 780 Betrieben. Die größte Schwenningen. Die größte Meſſe der Welt veranſtaltet Leipzig. Das größte Schiffshebewerk iſt in Hohenfinnow in der Mark. Die größte Hängebrücke Europas führt von Köln nach Mühlheim am Rhein. Die höchſte deutſche Brücke mit 107 Meter Höhe iſt bei Hüngſten über die Wupper. Der größte Kirchenbau Deutſchlands iſt der Kölner Dom, der 30 000 Menſchen faßt. Den größten Kirchturm der Welt hat das Ulmer Mün⸗ ſter; der Turm iſt 162 Meter hoch. Die größte Orgel der Welt wird im Dom von Paſſau geſpielt; die Orgel hat 200 Regiſter und 16 000 Pfeifen. Die älteſte Hallenkirche in Deutſchland iſt der im Jahre 800 erbaute Dom von Paderborn. Die größte Holzkirche Deutſchlands ſteht in Klausthal im Harz. Uhreninduſtrie haben Schramberg und Die Bäuche werden kleiner. Auf Grund umfangreicher Feſtſtellungen aus den Jahren 1876 bis 1885, 1891 bis 1904 und nach 1930 wird in den Blättern für Vertrauensärzte der Lebensverſicherung in Ber⸗ lin mitgeteilt, daß die neu verſicherten Männer geringere Gewichte und Bauchumfänge aufweiſen als vor 30 bi⸗ 50 Jahren, daß ſie dabei aber ebenſo breit und kräftig wie dieſe gebaut ſind. Als Arſache hierfür ſieht man die Aus⸗ wirkungen des Sports und der Volksgeſundheitspflege, ſowie den Rückgang des Alkoholverbrauches an. Europas Land der Millionäre. Das kleine Dänemark hat bei einer Einwohnerzahl von etwa 3,5 Millionen Menſchen, von denen etwa 1,5 Millionen Steuerzahler ſind, nicht weniger als an die 500 Millionäre. Allerdings beſitzen nur drei von dieſen mehr als zehn Mil- lionen. Intereſſant iſt noch, daß Dänemark jenes Land int Europa iſt, in dem auf den Kopf der Bevölkerung die mei⸗ ſten Bücher geleſen werden. und in dem die meiſten Radio- hörer im Verhältnis zur Bevölkerungsziffer vorhanden ſind. In der Zahl der Fahrräder wird Dänemark nur noch von Holland, in der Zahl der Telefonanſchlüſſe nur noch von de Vereinigten Staaten verhältnismäßig übertroffen. e e e — — — —. — eee Ni