Aachen lbekſtadt 100 ut 400 0 1 Zir 5 7 U 955 ich tell 7 9 e an h ſo U 1 bee K N c Vielgelejene Tageszeitung Erſchein ungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpretis: Die 12 geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig 5 iernheimer Vereins⸗ und Geichäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Jan. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Beilagen: Nr. 44 Freitag, den 21. Februar 1936 12. Jahrgang Gieger Badoglio Schuld und Schickſal bei den Abeſſiniern Von Oberſtleutnant a. D. Benary. Der Auffaſſung unſeres Mitarbeiters ſtehen in Einzel⸗ dingen andere gegenüber. Im großen geſehen, dürfte ibr aber doch gute Wahrſcheinlichkeit zukommen. Italien jubelt. Sein Marſchall meldet Sieg, Sieg im Süden, Sieg im Norden, Sieg am Canale Doria, Sieg vor den Toren don Makalle. Die Hoffnung flammt auf! Verfolgung! Ver- nichtung! Friede! Siedlungsland die Fülle! f Vor einem Monat noch, ſah es nicht gerade roſig um die Siegeshoffnungen der Italiener in Abeſſinien aus. Im Süden hatte ſich der Angriff Grazianis auf Harrar zur Abriegelung der Bahn Dſchibuti— Addis Abeba im Wüſtenſande Ogadens ſeſtgelaufen. Ras Naſibu und Ras Deſta bedrohten von Norden und Weſten die vorgeprellten fliegenden Abteilungen des kühnen Führers mit Amfaſſung, mit Abſchneiden von ihren rückwärtigen Verbindungen zum Meer, zum Hafenplatz von Modagiſco. Im Norden war der italieniſche Vorſtoß im Bergland von Makalle ebenfalls hängen geblieben. Wie ein ſpitzer Keil ſprang die Front in das abeſſiniſche Hoheitsgebiet vor und lud geradewegs zur beiderſeitigen Amfaſſung und Abſchnürung ein. Aber die Abeſſinier wußten die Gunſt der Stunde nicht zu nutzen. Schickſal und Schuld verketteten ſich zu ihrem Verderben. Ein Volk von Naturkriegern ſteht gegen ein kunſt— gerecht geſchultes Heer, alle Waffen der Technik gegen Schwert und Lanze, gegen Feuerwaffen älteſter Prägung, gegen neuzeit⸗ liche Waffen in verſchwindender Zahl. Kaum ein Geſchütz ſollen die Abeſſinier in den letzten Kämpfen um Makalle in Stellung gehabt haben. Kampfwagen und Flieger fehlen ihnen ſo gut wie ganz. Die einzigen Trümpfe, die ihnen verblieben, die Maſſen, die ihnen die Menſchenkraft ihres Volkes freigebig ſpendeten, die Gunſt des Geländes, die ihnen die Heimat in Berg und Tal, in Wüſten und Sümpfen bot, ſpielten ihre Führer nicht nach— drücklich genug aus. Sie verſtanden es nicht, die Maſſen zu gliedern und ſie an die entſcheidenden Stellen zu ſchaffen. Sie packten weder im Süden, noch im Norden zu. Sie verſtanden es auch nicht, den Guerillakrieg gegen des Feindes Flanke und Rücken, der in Tembien ſo verheißungsvoll begann, zur vollen Entfaltung zu bringen. Sie taten das Verkehrteſte, was immer ein Feldherr tun kann. Sie rafften ſich zu keinem großen Entſchluß auf, ſie zögerten und warteten und gaben dem Gegner die Freiheit des Handels wieder. Marſchall Badoglio hat ſie zu nutzen gewußt. Im Süden verſchob er im raſchen Entſchluß den Schwerpunkt der Kampf— handlung von Oſten nach Weſten, von Ogaden nach Somaliland, durchkreuzte damit alle wohlüberlegten Pläne der Gegner, ſchlug Ras Deſta entſcheidend, lähmte Ras Naſibu. Der Beſitz des wichtigen Straßenkreuzes Negelli, die Sperrung des Grenz— überganges nach Britiſch-Kenya waren der Lohn. Eine neue Rochade, diesmal von Weſten nach Oſten, ein neuer Vorſtoß durch das Faſantal auf Harar zeichnet ſich am Horizont ab. Im Norden bewahrte der Marſchall vorbildlich die Ruhe. Er ließ ſich durch keinen Verſuch der Abeſſinier, Makalle durch Amfaſſung zu Fall zu bringen, durch den Druck auf ſeine Flanken in Tembien und am Takazze-Fluß nicht zu voreiligen Entſchlüſſen verleiten. Er baute planmäßig die Front ſüdlich Makalle aus und verband ſie durch Kraftfahrſtraßen über Adua und Adrigat mit ſeiner Nachſchubbaſis Asmara. Er bereitete Zug um Zug einen weiteren Sprung nach vorwärts vor. Er ließ ſich auch durch den Rückſchlag der Januar-Schlacht in Tembien nicht be— irren, ja, nahm ſtillſchweigend ſeine Front noch um mehrere Kilometer zurück. Er verlegte alle Kraft auf die neue in Aus- ſicht genommene Einbruchſtelle ſüdlich Makalle am Amba Arradam. Er ſchob dort ein drittes Armeekorps ein und teilte ihm ſeine beſten weißen Diviſionen, die Schwarzhemden vom 23. 3. und die Alpendiviſion Puſteria, zu. Nach regelrechter Artillerievorbereitung, die die Fliegergeſchwader mit zahlreichen Bombenabwürfen verſtärkten, wurde der faſt 3000 Meter hohe Berg genommen und die Abeſſinier aus ihren Gräben, Anterſtänden und Höhlen geworfen. An kritiſchen Augenblicken ſcheint es nicht gefehlt zu haben. Die Abeſſinier ſcheinen ſich wacker geſchlagen und die Schwarzhemden es mit ihnen nicht leicht gehabt zu haben, bis der Entlaſtungsſtoß der Alpendiviſion einſetzte. Aber der Erfolg lohnte die Anſtren— gungen, die Verluſte. Die Armee des Kriegsminiſters Mulu— gueta, die auf 80 000 Köpfe beziffert wird, iſt geſchlagen und iſt, von den Bombenflugzeugen verfolgt, auf der Flucht nach Süden. Zahlreiche Tote— mag die Zahl 20 000 auch übertrieben ſein— decken den Hang des Berges. Reich iſt die Beute jeder Art. Die fruchtbare Landſchaft Enderta am Fuße des Berges, die dem Sieg den Namen gab, die Päſſe nach Tembien, die Straßen in die Flanke der Armeen der Ras Seyum und Ras Kaſſa ſind in italieniſcher Hand.(2 Schriftl.) Nicht abzuſehen ſind die politiſchen Folgen des Sieges, die Rückwirkungen auf die Maßnahmen der Sanktionsſtaaten. Groß ohne Zweifel iſt ſeine moraliſche Bedeutung. Die Siegeszuver— ſicht, der Durchhaltewille Italiens hat einen gewaltigen Auf— ſchwung, das loſe Staatsgefüge, das nicht überall lebendige Ver— antwortungsbewußtſein der Abeſſinier einen ſtarken Stoß er— litten. Dennoch ſoll man ſich hüten, den Wert des Sieges zu überſchätzen. Es iſt noch ein weiter Weg bis Harrar und Addis Abeba. Gewaltige Geländeſchwierigkeiten ſind noch auf ihm zu überwinden. Die Regenzeit rückt näher und näher. Haben die Abeſſinier aus ihren bisherigen Fehlern gelernt, verlegen ſie ſich mit Nachdruck auf den Guerillakrieg, anſtatt ſich dem plan— mäßigen Angriff neuzeitlich ausgerüſteter Truppen auszuſetzen, werden ſie den Italienern noch viel zu ſchaffen machen. Amge— kehrt wird Italien in ſeinen Marſchall das Vertrauen ſetzen können, daß er den Feldzug, wenn auch langſam, ſo doch ſicher zu einem für ſein Land glücklichen Abſchluß bringen wird. Das deutſche Kreditabkommen von 1030 Förderung des Reiſeverkehrs— Schaffung einer Reiſemark DNB. Berlin, 20. Februar Die diesjährige Stillhaltekonferenz wurde am 20. Februar in Berlin nach einer Dauer von 11 Tagen beendet. Es wurde wiederum zwiſchen dem deutſchen Ausſchußß und dem ausländiſchen Gläubigerkomitee unter Mitwirkung der Reichs⸗ bank und der Deutſchen Golddiskontbank ein neuer Ver⸗ trag über die Aufrechterhaltung ausländiſcher Bankkredite an die deutſche Wirtſchaft vereinbart. Auch dieſer Vertrag läuft wie⸗ der ein Jahr, d. h. vom 1. März 1936 bis zum 28. Februar 1937, und umfaßt alle Länder, die an dem jetzt abluufenden Ab— kommen beteiligt waren, mit Ausnahme von Italien, deſſen 13 Zeit erhebliche Forderungen zur Erledigung gelangt ind. Das Kreditvolumen, das bei Inkrafttreten des deutſchen Kreditabkommens von 1935 noch mit etwa 14 Milliarden 7 in Anſpruch genommen war, weiſt eine weitere Verminderung um einen Betrag auf, der bis Ende Februar 1936 annähernd 400 Millionen Au erreichen dürfte. Zu dieſem Ergebnis trugen überwiegend die Abrufe von Regiſtermark bei, die bekannt⸗ lich vorwiegend für Reiſezwecke Verwendung gefunden haben. Da die Verwendung der Regiſtermark für Reiſezwecke ſich als beſonders wirkungsvoll in Richtung einer Verminderung der Stillhalteſchulden ausgewirkt hat, ſo beſtand eine der Aufgaben der Konferenz darin, durch förmliche Schaffung einer „Reiſemark“ einen verſtärkten Ausbau dieſer Einrichtung zu ſchaffen. In dieſem Sinne unterſcheidet das neue Kreditabkommen zwiſchen der Regiſtermark, die entſteht, wenn ein Gläubiger ſeine auf fremder Währung beruhende Forderung als Reichsmark abruft und den Reiſemarkkonten, die aus den Regiſter— markkonten geſpeiſt werden und nur für Reiſezwecke im Rahmen der Beſtimmungen der Reichsbank benutzt werden dürfen. 8 Auf der Konferenz iſt von den ausländiſchen Gläubigern 8 Anſchein, daß Sowjetrußland ſich allmählich der Auffaſſung ein beſonderer Reiſemark-Ausſchuß ins Leben gerufen worden mit dem Ziel, für den Reiſeverkehr in Deutſchland Propaganda zu machen; dieſe Beſtrebungen werden von deut— ſcher Seite gern unterſtützt werden. Im Zuſammenhang mit der Regiſter- bzw. Reiſemark iſt das Recht der Abforderung von Regiſtermark ſeitens der Gläu— biger neu geregelt worden. Bei den Bank⸗-zu-Bank⸗ Krediten gibt es ſchön ſeit längerer Zeit praktiſch und nunmehr auch offiziell keine Beſchränkungen mehr. Die Reſtkredite, die Deuiſcher Proteſtſchritt in Bern DNB. Bern, 20. Febr. Der deutſche Geſandte in Bern iſt beauftragt worden, der ſchweizeriſchen Regierung eine Note zu übermitteln, in der nachdrücklichſt Proteſt gegen den Beſchluß des Bundes⸗ rates erhoben wird, der eine Landesleitung und Kreisleitungen der NSDAP ein der Schweiz unterſagt. Die deutſche Note weiſt die Unzuläſſigkeit des ſchweizeri⸗ ſchen Vorgehens nach und wendet ſich gegen die in dieſem Vor⸗ gehen liegende politiſche Demonſtration. Sie ſpricht die Er⸗ wartung aus, daß der Beſchluß des Bundesrates rückgängig gemacht wird. Handels- und Induſtriefirmen bei ausländiſchen Banken und Bankiers genommen haben, können halbjährlich mit je einem Viertel, früheſtens alſo über zwei Zahre verteilt, mit ſechswöchiger Kündigung abberufen werden. f An dem leitenden Grundſatz des Kreditabkommens, die Kreditlinien aufrecht zu erhalten, iſt feſtgehalten worden, ſoweit es ſich nicht um einige wenige Linien handelte, die ſich für die praktiſche Benutzung als nicht mehr verwendbar erwieſen haben, was dadurch feſtgeſtellt werden kann, daß dieſe Kredite ſeit mehreren Jahren unbenutzt ſind. Während Bank-zu-Bank-Kredite immer wieder benutzbar gemacht werden können, weil ſie von den verſchiedenſten Kunden der deutſchen Banken in Anſpruch ge⸗ nommen werden, können die Reſtkredite, die ſeit Jahren nicht mehr benutzt werden, als unbenutzbar angeſehen werden. Dieſe Kredite können nun endgültig geſtrichen werden, ſoweit ſie drei Jahre unbenutzt geblieben ſind; ſoweit ſie zwei Jahre unbenutzt ſind, zum überwiegenden Teil nur inſoweit, als der Gläubiger die Golddiskontbank von einem entſprechenden Teil der bekannten Garantie freiſtellt. Zahlungen auf Grund dieſer von der deutſchen Wirtſchaft gedeckten Garantien der Deutſchen Golddiskontbank bleiben auch im neuen Abkommen aufgeſchoben. Sie betragen zur Zeit noch rund 139 Millionen 7. 5 Das vergangene Jahr hat in einigen Ländern des ſogenann— ten Goldblocks wiederholt nicht unerhebliche Schwankungen der Diskontſätze hervorgerufen. Die ſeit Jahren ein— geführte gleichförmige Zinsregelung für die verſchiedenen Arten von Stillhaltekrediten wurde dadurch einer gewiſſen Belaſtungs- probe ausgeſetzt, ſo daß die deutſchen Vertreter auf der Konferenz ſich dringlichen Wünſchen der Gläubiger auf Erhöhung dieſer Zinssätze gegenüber ſahen, die jedoch angeſichts der deutſchen Deviſenlage nicht erfüllbar waren. Die Gläubiger haben ſich den deutſchen Darlegungen in dieſer Hinſicht nicht verſchloſſen, ſo daß die bisherige Tendenz einer gleichmäßigen und nicht zu hohen Verzinſung unverändert geblieben iſt. Am Abkommen ſind nur wenige Aenderungen getroffen worden, im weſentlichen ſolche, die Kapitalrückzahlungen alter Schulden an die Gläubiger im Intereſſe der deutſchen Deviſenlage verhindern. Dieſe verſchärften Beſchränkungen be— ziehen ſich nicht auf die Neuinanſpruchnahme der offenen Kredit— linien. Solche Kredite, die ſich für die Finanzierung des Außen— handels als ſehr nützlich erweiſen, werden jeweilig pünktlich be⸗ zahlt und können wieder neu in Anſpruch genommen werden. Anter den zahlreichen anderen teils beſprochenen, teils ge— regelten Einzelheiten, wie ſie in ſolchen Abkommen gerade in der fortſchreitenden Abwicklung als mehr oder weniger ſchwierige Probleme beſtehen, befindet ſich auch die Frage derjenigen Aus— landskredite, die vom Gläubiger in anderer als in der Landes— währung nach dem Ausland gewährt wurden, z. B. franzöſiſche Franken- oder Dollarkredite durch engliſche Banken. Die deut— ſchen Schuldner ſollten ſich der Amwandlung ſolcher Kredite in die Landeswährung des Gläubigers nicht entziehen, ganz be— ſonders in den hierbei überwiegenden Fällen der engliſchen Gläubiger, wo die Amwandlung der Währung eine ernſthafte Zinsverbilligung und Deviſenerſparnis mit ſich bringt. Die Verhandlungen waren wiederum vom Geiſt gegen— ſeitigen Vertrauens und des Verſtändniſſes für die dem Problem zugrundeliegenden wirtſchaftlichen Tatſache und Erforderniſſe ge— tragen. Nulſchland ein Schubwall gegen den Bolschewismus Kammerausſprache über den Ruſſenpakt/ Eine ſenſationelle Warnungsrede des Abg. Doriot DNB. Paris, 20. Febr. Die Kammer nahm am Donnerstag die Ausſprache über den franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Pakt wieder auf. Gleich zu Be— ginn ergriff der ſeinerzeit von der Dritten Internationale aus— geſchloſſene unabhängige kommuniſtiſche Abgeordnete Doriot das Wort. Er wandte ſich ſehr nachdrücklich gegen die Ratifizie— rung des Paktes, der grundſätzlich eine Unmöglichkeit ſei. Der neue franzöſiſch-ſowjetruſſiſche Pakt habe ein doppeltes Geſicht. Er verlange eine derartige Aenderung der bisherigen Auffaſſung von der Stellung beider Länder in Europa, daß er, der Redner, nicht an die Dauerhaftigkeit, die Wirkſamkeit und an die Aufrichtigkeit des Paktes glauben könne. Frankreich ſei ein demokratiſcher Staat und Hüter des Verſailler Syſtems. Der 3 Frankreichs genähert habe, ſei eine Täuſchung. Lenin habe er klärt, daß die Sowjetunion den Anfang der Weltrevolution dar— ſtelle. In Rußland habe man es mit zwei Einrichtungen zu tun, mit der Sowjetregierung und der Dritten Internationale, die beide vom gleichen Mann geleitet würden. Wenn das franzöſiſche Bürgertum mit der Sowjetunion einen Pakt unterzeichne, ſo gebe es ſich einer Atopie hin. Der Bolſchewismus könne es ſich erlauben, ſeine Haltung je nach den Amſtänden zu ändern. Stalin habe erſt kürzlich einen neuen Plan für die Amwandlung Europas aufgeſtellt und, wenn es nötig wäre, würde er einen dritten Plan ausarbeiten. Man wiſſe, daß der Bolſchewismus ſeine Pläne nicht nur durch Volksabſtimmung, ſondern nötigen— falls auch mit militäriſchen Mitteln durchführen würde. Als Beiſpiel verweiſe er auf Georgien. Eine ſolche Zielſetzung ſei unvereinbar mit der Auffaſſung von der Aufrechterhaltung des —— 6 ö . status quo des Verſailler Vertrages. Dieſer Widerſpruch ſchließe die Aufrichtigkeit des Paktes aus. Der Redner verlas in dieſem Zuſammenhang amtliche Verlautbarungen aus der letzten Zeit und erklärte, mit der rechten Hand würde der Bolſchewismus den Pakt unterzeich— nen, mit der linken Hand die weltrevolutionäre Propaganda weiterführen. Man müſſe ſich den Grund klar machen, der die Sowjetunion veranlaſſe, den Pakt mit Frankreich anzu— ſtreben. Die Sowjetunion könne nicht mehr auf das deutſche Volk in ſeinem Kampfe gegen die anderen Völker zählen. Der Nationalſozialismus habe dem Bolſchewismus die größte Niederlage beigebracht, und Deutſchland ſei ein Schutzwall gegen den Bolſchewismus. Die Leiter der Sowjetunion nützten in genauer Kenntnis der franzöſiſchen Pſychologie Frankreichs Furcht vor einem deut— ſchen Angriff aus. Früher ſpielte der Bolſchewismus den Beſiegten gegen den Sieger aus. Jetzt würde der Sieger gegen den Beſiegten ausgeſpielt, da er ſein Regime geändert habe. Wenn man mit bolſchewiſtiſchen Diplomaten verhandele, dürfe man nie ver— geſſen, was gleichzeitig die bolſchewiſtiſchen Propagandiſten ſagten. In den Augen der Sowjetunion ſei das bürgerliche Frankreich nur ein vorübergehender Bundesgenoſſe. Die ſowjetruſſiſchen Diplomaten ſagten, man müſſe den franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Pakt um der allgemeinen Sicherheit willen unterzeichnen. Gleichzeitig begründeten die kommuniſti— ſchen Abgeordneten in Frankreich den Maſſen gegenüber die Anterzeichnung damit, daß der franzöſiſch-ſowjetruſſiſche Pakt das letzte Mittel ſei zur Erreichung der Weltrevo— lution. Eine bürgerliche und eine bolſchewiſtiſche Begrün— dung für den Pakt gebe es nicht gleichzeitig; nur eine von beiden könne gelten. Die III. Internationale ſei eine Einrichtung der Sowjet— regierung. Wenn zwei Mitglieder der gleichen Vertragspartei das Gegenteil erklärten, dann müſſe man annehmen, daß ſie das vorher verabredet hätten. Frankreich dürfe nicht vergeſſen, daß es im Begriff ſei, einen Pakt mit zwei Gegenſpielern zu unterzeichnen. Es müſſe mit der Möglichkeit rechnen, daß einer der beiden Gegenſpieler, nämlich die III. Internationale, mit— ten in einem etwaigen Krieg ſich plötzlich von innen heraus gegen das bürgerliche Frankreich wenden könnte. Die Kammerausſprache auf Dienſtag vertagt Herriot verteidigt den Ruſſenpalt. DNB. Paris, 20. Febr. Die Fortſetzung der Ausſprache über den franzöſiſchsruſſi— ſchen Pakt wurde um 18.35 Uhr nach einer mehr als zwei— ſtündigen Rede Herriots auf Dienstag verſchoben. Herriot ſprach ſich für die Ratifizierung aus. Er bemühte ſich, die bisher gegen den Vertrag erhobenen Einwände zu entkräften. Zunächſt beſtritt er die Berechtigung der an dem Wert der ſowjetruſſiſchen Armee geäußerten Zweifel. rußland verfüge zur Zeit über 1,3 Millionen Mann aktiver Truppen. Zuſammen mit der Reſerve und der Landwehr könne Sowjetrußland etwa 13 Millionen Mann unter die Waffen ſtellen. Sowjetrußland habe ferner große Fortſchritte hinſichtlich der Beförderungsmöglichkeiten gemacht. Die Be— deutung ſeiner Luftſtreitkräfte ſei bekannt. Herriot führte die, Zeugniſſe des tſchechoſlowakiſchen Generalſtabschefs und des Leiters der franzöſiſchen Militärmiſſion Loiſeau an, die die ſowjetruſſiſche Armee als eine der mächtigſten Europas be— zeichnet hätten. Herriot wies dann die Auffaſſung zurück, daß man keinen Vertrag mit einem Lande ratifizieren könne, das 1917 von ſeinen Bundesgenoſſen abgefallen ſei. Der franzö— ſiſch⸗ſowjetruſſiſche Pakt, ſo erklärte Herriot weiter, ſtimme mit den Völkerbundsſatzungen völlig überein. In Wirklichkeit ſei er ein franzöſiſch⸗-tſchechoſlowakiſch-ſowjetruſſiſcher Pakt, denn Frankreich ſei der Tſchechoſlowakei gegenüber Verpflichtungen eingegangen. Seitdem Sowjetrußland in den Völkerbund ein— getreten ſei, hätte es ſich vorbildlich benommen. Hochverräteriſche Pläne von Kommuniſten und katholiſchem Jugendverband Amfangreiche Verhaftungen. Berlin, 20. Febr. Das Deutſche Nachrichtenbüro meldet: Im Rheinland und Weſtfalen läuft zur Zeit durch die Geheime Staatspolizei eine polizeiliche Aktion mit dem Ziele, die Zuſammenarbeit zwiſchen einem katholiſchen Jungmännerverband ſowie der illegalen kom— muniſtiſchen Organiſation Deutſchlands aufzudecken und das gemeinſam geplante hochverräteriſche Unternehmen zu unterbin⸗ den. Im Verlaufe dieſer Aktion wurden bis jetzt? kommuniſtiſche Führer, 10 Geiſtliche und 45 Laienführer des katholiſchen Jung⸗ männerverbandes feſtgenommen. * Dieſe Verhaftungen beweiſen die ſchon längſt vermutete enge Zuſammenarbeit zwiſchen gewiſſen katholiſchen Ver⸗ bänden und illegalen kommuniſtiſchen Stellen. Erſt kürzlich iſt ein Kaplan wegen Verteilung kommuniſtiſcher Flugblätter verurteilt worden. Intereſſant dürfte in dieſem Falle die Tatſache ſein, daß gewiſſe katholiſche Blätter im Ausland, vor allem ein führendes Blatt der Katholiken in Sudeten⸗ deutſchland, die. Zuſammenarbeit zwiſchen Katholizismus und Bolſchewismus direkt empfahlen. Die Verhaftungen im Rheinland und in Weſtfalen haben in der Bevölkerung einige Beſtürzung hervorgerufen. Sie rückt ſelbſtverſtändlich von den Verhafteten ſehr deutlich ab und denkt gar nicht daran, irgendwie nur den geringſten Ausdruck des Ver⸗ ſtehens für dieſe illegalen Handlungen zu zeigen. Der erſte Miniſterrat in Spanien Auf die Nachricht von der Bildung der neuen Regierung bildeten ſich in Madrid Umzüge. Miniſterpräſident Azana ſprach vom Balkon des Innenminiſteriums zur Menge und erklärte, daß das Regierungsprogramm ohne Abſtriche ver— wirklicht werde. a Die neue ſpaniſche Regierung hielt am Donnerstag ihren erſten Miniſterrat ab. Nach der Ernennung einer Reihe von höheren Regierungsbeamten wurden die einzelnen Punkte des bereits vor den Wahlen zwiſchen Linksrepublikanern, So— zialiſten und Kommuniſten vereinbarten Regierungsprogramms durchgeſprochen, um ſofort an eine möglichſt ſchnelle Durch⸗ führung des Arbeitsplanes heranzugehen. Der Miniſterrat ge⸗ nehmigte ferner den Rücktritt des ſpaniſchen Botſchafters beim Vatikan, Pita Romero, ſowie des der Radikalen Partei an⸗ gehörenden Präſidenten des Staatsrats, Semper. Die anläß⸗ lich der Oktober-Revolution 1934 ſuspendierten, von der Lin— ken beherrſchten Gemeindeverwaltungen werden ab Donners— tag nacheinander in ſämtlichen ſpaniſchen Provinzen wieder eingeſetzt. Madrid bildet hierbei den Anfang. Sowjet⸗ Hat England Intereſſen in Abeſſinien? Veröffentlichung eines Geheimberichtes DRB. Rom, 20. Febr. In großer Aufmachung bringt heute das„Giornale d' Italia“ das Ergebnis der britiſchen Anterſuchungs— kommiſſion, die letztes Frühjahr eingeſetzt wurde, um nachzu— forſchen, ob England Lebensintereſſen in Abeſſinien habe. Nach dieſem Bericht wäre das Intereſſe Großbritanniens vollſtändig belanglos. Die Frage eines unabhängigen Abeſſiniens oder eines italieniſchen Abeſſiniens wäre für England völlig gleichgültig. Wenn je Italien ſich Aethiopien bemächtigen würde, käme für England nur der Tanaſee, der für die Bewäſſerung der ägyptiſchen Baumwollfelder von lebenswichtiger Bedeutung iſt, in Frage. England müßte ſich darum die Kontrolle über die Gegend des Tanaſees verſchaffen. In dem Bericht heißt es dann weiter, daß ein Krieg zwiſchen Italien und Großbritannien mithin nicht in Frage kommt. DNB. London, 20. Febr. Die Veröffentlichung eines britiſchen Geheimberichtes über Abeſſinien in der römiſchen Zeitung„Giornale d'Ztalig“ hat in London Aufſehen hervorgerufen. Das Schriftſtück iſt der Bericht eines amtlichen Ausſchuſſes, deſſen Vorſitz der oberſte Beamte des engliſchen Kolonial— miniſteriums, Sir John Maffey, geführt hatte. Der Bericht war im vergangenen Juni dem Foreign Office und den militä— riſchen Miniſterien ſowie verſchiedenen Kabinettsmitgliedern vor— gelegt worden; er war ausdrücklich als Geheimbericht gekenn— zeichnet und trug ferner den Aufdruck„dieſes Schriftſtück iſt das Eigentum der britiſchen Regierung“. Die Londoner Behörden haben ſofort eine eingehende Anterſuchung eingeleitet, um feſt— zuſtellen, wie das Schriftſtück in den Beſitz der römiſchen Zeitung gekommen iſt. Zunächſt wurde nachgefragt, ob irgendeine der Abſchriften des Berichts vermißt wird. DRB. Rom, 20. Febr. Die Enthüllugen des„Giornale d'Italia“ über den Geheim— bericht des engliſchen Kolonialminiſteriums beherrſchen auch am Donnerstag noch vollſtändig das Tagesintereſſe. Das Aus- landsecho wird eingehend wiedergegeben, wobei man ganz be— ſonders den Eindruck der Londoner Kreiſe hervorhebt. Man weiſt beſonders darauf hin, daß nirgends die Echtheit des Do— kumentes angezweifelt wird, ſondern daß ſich amtliche Londoner Stellen bereits fieberhaft um eine Erklärung bemühen, wie ein derartiges Schriftſtück in unbefugte Hände gelangen konnte. In oft wörtlicher Anführung folgen ſpaltenlange Preſſeauszüge aus engliſchen, franzöſiſchen und deutſchen Blättern, wobei man dem Rätſelraten über Zweck und Abſichten der Veröffentlichung und den verſchiedenen Mutmaßungen breiten Raum gibt, ohne daß von hier aus näher angedeutet wird, welches politiſche Kapital Italien aus dem ſeiner Meinung nach ſo viel Staub aufwirbeln— den Geheimdokuments ſchlagen will... Anterhauserregung über den Geheimbericht Die Regierung erteilt keine Antwort. London: Auch im Anterhaus hat die aufſehenerregende und bisher unerklärliche Veröffentlichung eines engliſchen Ge— heimberichtes über Abeſſinien durch das„Giornale d'Ztalia“ Widerhall gefunden. Winſton Churchill und andere Abgeord— neten verſuchten, vom Miniſterpräſidenten eine Erklärung über den Vorfall zu erhalten. Die Regierung erteilte jedoch keine Antwort. Die britiſche Regierung bemüht ſich, die Veröffentlichung des Geheimberichts in Italien als„nicht allzu tragiſch“ hinzu⸗ ſtellen. In amtlichen Kreiſen wird erklärt, daß die veröffentlichten Auszüge den von England vertretenen Standpunkt beſtätigen, daß England in ſeiner Anterſtützung des Völkerbundes im Abeſ— ſinienkonflikt ſelbſtlos gehandelt habe. Aus dem Bericht gehe hervor, daß die britiſchen Belange in Abeſſinien auf den Tanaſee beſchränkt ſeien. Gleichzeitig wird darauf hingewieſen, daß der im Juni vergangenen Jahres fertiggeſtellte Bericht, in dem ſo— wohl die britiſchen wie auch die italieniſchen Intereſſen behandelt wurden, durch die Erklärung Italiens zum Angreifer überholt ſei. Eine Veröffentlichung des Berichts in London iſt nicht geplant, auch ſollen, wie verlautet, keine diplomatiſchen Vorſtellungen in Rom erhoben werden. Die Regierung ſtelle jedoch Anterſuch— ungen in London an, um herauszufinden, wie das Schriftſtück in italieniſche Hände gelangt iſt. London: In der Nähe der Orkney-Inſeln ging ein engliſcher Fiſchdampfer mit 13 Mann Beſatzung unter. Ein weiterer Fiſch⸗ dampfer mit 7 Mann Beſatzung ſcheiterte bei den Shetland— Inſeln. Man befürchtet, daß die Beſatzung gleichfalls umgekom⸗ men iſt. m Ein grauenvolles Kapitel menſchlicher Entartung 12 faches Todesurteil für den Knabenmörder Geefeld beantragt Einer der furchtbarſten Mordprozeſſe, der Abgründe ab⸗ ſtoßendſter menſchlicher Verirrungen enthüllt hat, geht nunmehr ſeinem Ende entgegen, nachdem der Prozeß am 21. Januar be— gonnen hatte. Die Antaten des Scheuſals Seefeld, der eine Anzahl von Knaben verführt, entführt und in raffinierteſter Weiſe gemordet hat, waren ſo groß und zahlreich, daß ſich dar— aus die lange Dauer dieſes peinlichen Prozeſſes erklärt. Sie iſt auch durch den Amſtand bedingt geweſen, daß ein reiner Indizienbeweis zur Leberführung des Angeklagten nötig war, weil Seefeld jeden Mord hartnäckig beſtritt. Unmittelbare Tatzeugen waren nicht vorhanden und auch die Arſache des Todes der Knaben konnte nicht feſtgeſtellt werden. Aus dieſem Grunde konnte die Erörterung nur eines Mordfalles nicht ausreichen. Es war vielmehr notwendig, eine Reihe gleich— gelagerter Fälle zu beleuchten und nach Möglichkeit aufzuklären. Hinzu kommt hier auch noch, daß nicht nur die Eltern der ermordeten Knaben, ſondern alle Volksgenoſſen ein weſentliches Intereſſe an der Aufklärung ſämtlicher Mordfälle haben, damit daraus die Lehre gezogen werden kann, die Kinder vor zweifel⸗ haften Elementen zu bewahren, ſie dazu zu erziehen, daß ſie ſich mit keinerlei fremden Perſonen einlaſſen. Darauf weiſt auch der Anklagevertreter in ſeiner Anklagerede, über die wir nachſtehend berichten, eindringlich hin. Aus dieſer Rede ergibt ſich zur Genüge auch für den, der den abſcheuerregenden Prozeß nicht im einzelnen verfolgt hat, die Furchtbarkeit der Verbrechen Seefelds. Aus Schwerin, wo der Prozeß ſtattfand, berichtet das Deutſche Nachrichtenbüro: Im Mordprozeß Seefeld vor dem Schweriner Schwurgericht nahm am Donnerstag, nachdem die Beweisaufnahme geſchloſſen worden war, der Vertreter der Anklage, Oberſtaats⸗ anwalt Beuſch, das Wort. Er führte u. a. aus: Ein grauenvolles und erſchütterndes Kapitel menſchlicher Verirrung und Entartung, menſchlicher Verſchlagenheit und Bos— haftigkeit, menſchlicher Hinterliſt und Vertiertheit, menſchlicher Gefühlsroheit und Stumpfheit iſt an uns vorübergezogen, ſo daß es mir manchmal hat ſcheinen wollen, als wenn in der Perſon des Angeklagten der perſonifizierte Teufel durch die deut— ſchen Gaue geſchritten iſt. Er hat nur ein Lebensziel gehabt: nämlich ſeinem Laſter von Jugend an bis in ſein ſpätes Alter zu fröhnen. Leber 100 Knaben hat dieſer Ange⸗ klagte verdorben. Er allein trägt die Schuld daran, wenn dieſe Menſchen ſelbſt auf die falſche Fährte ſittlicher Ent— artung geraten ſind. Die Folgen dieſer ſittlichen Entartung kennen wir: Verlogenheit, untreue und wiederum Verderbnis aller hoffnungsvollen Knaben. Die Zahl der Morde des Angeklagten Seefeld wird ſich mit Sicherheit niemals mehr feſtſtellen laſſen. Wenn ich ſie heute auf etwa 30 ſchätze, ſo habe ich ſicher nicht eine zu hohe Zahl genannt. Angeheueres Leid hat dieſer Anmenſch Vätern und Müttern der Knaben bereitet. Zahlloſe Tränen ſind geweint, unruhige Tage und Nächte verbracht worden in der Angewißheit über das Schickſal der Söhne. Wie iſt es möglich, daß dieſer An— hold immer wieder auf die Menſchheit losgelaſſen wurde, ſo bin ich oft und oft von vielen Volksgenoſſen gefragt worden. Dieſe Volksgenoſſen haben eins vergeſſen, ſie haben ſchon vergeſſen, daß ſie noch den Liberalismus in ſeiner höchſten Aus— wirkung in der Syſtemzeit miterlebt haben. Die Weltanſchauung des Liberalismus iſt mitverantwortlich für die Taten des An— geklagten. Der Fall Seefeld iſt eine einzige Anklage gegen die ſogenannte Humanität des Liberalismus. Dieſe Humanität, die in den Logen vereinsmäßig verankert war, iſt eins der ver— dorbenſten Lockmittel für den deutſchen Spießer geweſen. Dabei hatte in der Syſtemzeit die Humanität nichts mit dem zu tun, was wir Deutſche unter Humanität verſtehen:„Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut“, ſondern jene Humanität war die Künderin des Minderwertigen, des Faulen und des Verbrechens. Wäre es nicht human geweſen, den Angeklagten im Jahre 1926 in der Strafanſtalt Brunsbüttel zu belaſſen und ihn dort arbei⸗— ten zu laſſen, oder iſt es human geweſen, ihn wieder auf die Menſchheit loszulaſſen? Dieſer einzige Hinweis mag genügen, um Ihnen die wirkliche Humanität der nationalſozialiſtiſchen Geſetzgebung in dieſer Situation, Entmannung und Sicherheits— verwahrung, vor Augen zu führen. Der Fall Seefeld iſt ein Schul- und Muſterbeiſpiel für die Richtigkeit dieſer Geſetzgebung. Wenn es immer noch Volksgenoſſen gibt, beſonders in kirchlichen Kreiſen, die dieſe Geſetzgebung verurteilen, dann mögen ſie ſich, wenn ſie überhaupt belehrbar ſind, an dem Fall Seefeld unter— richten und ſich eines Beſſeren belehren laſſen. So ſehr auch die Forderung vieler Volksgenoſſen, mit einem ſolchen Scheuſal kurzen Prozeß zu machen, verſtändlich ſein mag, ſo werden doch verſchiedene Punkte nicht dabei berückſichtigt. Zunächſt: Wir leben in einem Rechtsſtaat, und ich habe nicht die rechtliche Handhabe, um mit einem ſolchen Menſchen kurzen Prozeß zu machen. Ferner: Jeder Vater und jede Mutter hat ein Recht darauf, zu wiſſen, wer ihren Sohn ermordet und geſchändet hat. Ich darf mich nicht darauf beſchränken, etwa nur zwei Fälle aufzuklären. Dann würde immer die Anruhe im Volk zurückbleiben, ob nicht noch ein zweiter Mann wie der An- geklagte ſein Anweſen treibe. Wenn es uns gelungen iſt, inner⸗ halb eines Dreivierteljahres reſtlos Klarheit zu ſchaffen, dürfen die Volksgenoſſen zufrieden ſein. Der Prozeß hat für Staatsanwalt, Polizei und mediziniſche Wiſſenſchaft wichtige Erkenntniſſe gebracht. Schließ lich iſt aber dieſer Fall auch ein furchtbarer Anſchau⸗ ungsunterricht für die Kinder, Eltern und Erzieher. Ich kann auch hier nur allen Eltern und Erziehern ans Herz legen, die Kinder zu warnen vor Elemen⸗ ten wie der Angeklagte. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen betonte der Staatsanwalt, daß das Geſamtbild der Vernehmung den Beweis liefere, daß der Angeklagte der Täter ſei. Zur Be- ruhigung der Bevölkerung könne geſagt werden, daß auch die in dieſem Prozeß nicht behandelten Mordfälle noch genaueſtens nachgeprüft würden. Der Oberſtaatsanwalt ging ſodann auf die einzelnen Fälle der Anklage ein. Der Anklagevertreter erklärte, daß der Angeklagte bei ſeinen Verbrechen planvoll vorgegangen ſei und alles dafür ſpreche, daß er vorſätzlich gehandelt habe. Sorgfältig habe er alle Spuren beſeitigt, um ſeine Verbrechen zu verdecken. Ganz beſonders trete ſeine Aeberlegung dabei hervor, wenn er die Leichen in die typiſche Schlafſtellung gebracht habe. Hinzu kämen u. a. auch die falſchen Eintragungen in ſeinem Notizbuch. Keinesfalls dürfe dieſes Ungeheuer, ſo erklärte der Ober— ſtaatsanwalt zum Schluß, etwa aus formellen Gründen wieder auf die Menſchheit losgelaſſen werden. Als Vertreter der Volks- gemeinſchaft müſſen Sie dann, meine Herren Richter, von dem Notwehrrecht Gebrauch machen. Alle Eltern befinden ſich in Notwehr gegenüber dieſem Angeklagten. Der Oberſtaatsanwalt beantragte am Schluß ſeines Plai⸗ doyers gegen Seefeld die Todesſtrafe wegen Mordes in den 12 Fällen Thomas, Zimmermann, Neumann, Dill, Eipel, Wiſchnawſki, Tieke, Korn, Prätorius, Tesdorf, Metzdorf und Gnirk zu erkennen und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit in jedem einzelnen Fall abzuerkennen. Ferner be⸗ antragte er die Entmannung und wegen fortgeſetzter widernatür⸗ licher Anzucht in 3 Fällen, Notzucht in 2 Fällen ſowie wegen Nötigung und Beleidigung insgeſamt die höchſtzuläſſige Zucht⸗ hausſtrafe von 15 Jahren ſowie 10 Jahre Ehrverluſt. Außerdem forderte er, gegen Seefeld die Sicherheitsverwahrung auszu⸗ ſprechen. Im Anſchluß an die Ausführungen des Anklagevertreters nahm der Verteidiger des Angeklagten das Wort. Er hebt in ſeinen Aeußerungen hervor, daß ſein Mandant heute nicht vor Gericht unter dieſer furchtbaren Mordanklage ſtehen würde, wenn früher ſchon die Möglichkeit der Sicherungsverwahrung beſtanden hätte. Der Verteidiger glaubt, daß der Angeklagte ohne vorherige Aeberlegung ſeine Taten begangen hat. Sodann erhält der Angeklagte Seefeld ſelbſt das Wort. In ſeiner verworrenen, verlogen wirkenden Art macht er längere Ausführungen und beteuert ſeine angebliche Anſchuld. Seine Er— klärung gipfelt ſchließlich in der von ihm während des ganzen Prozeſſes immer gebrauchten Redensart:„Meine Perſon kommt nicht in Frage.“ Am Samstag wird das Arteil verkündet werden. 2 7. 4 1 Mb, z wiſch Rath 0 4 0 ö Wr n pla 0 Agen ö ö 1 N N Abeſ 0 gehe Lanaſee Nai yrdes 1, Dil, ſteßdor he aul er be⸗ malüͤr⸗ wegen Zub. zetdem auszu⸗ Sparkaſſe, Anſere Jugend jucht Lehrjtellen dem All Eine der ſchönſten n vom Führer zeigt ihn mit einem blonden Mädel im Arm. Der Führer als Freund Beiſpiele aus tag. der Jugend! Ihr, deren Organiſation ſeinen Namen trägt, gilt ſeine ganze Liebe und Sorge. Des Lebens Ernſt lernt die heutige Generation in beſonderem Maße kennen. Nun tauchen für die Jugendlichen, die zu Oſtern aus der Schule entlaſſen werden, neue Schwierigkeiten auf: die Beſchaf⸗ fung einer Lehrſtelle! Noch ſind nicht alle unterge⸗ bracht, die vor ein oder zwei Jahren die Schule verließen. Garnicht ſelten ſind die Fälle ſozialer Bedürftigkeit, in denen ſchnelle 8 0 nottut. Ein Volksgenoſſe aus einem heſſiſchen Orte ſchildert uns ſeine Lage: Nicht nur für die leidende Frau, auch für ſeine drei unmündigen Kinder hat er zu ſorgen. Da der eine Sohn 1934 nicht untergebracht werden konnte, ließ ihn der Vater ein neuntes Schuljahr durchmachen. Auf? Vorſchlag der Berufsberatung des Arbeitsamtes ging, der Junge Oſtern 1935 zur Landhilfe nach Oſtpreußen. Sein ſehnlicher Wunſch, Maſchinenſchloſſer zu werden, ging auch nach der zu Anfang des Winters abgelegten günſtigen Berufseignungsprüfung noch nicht in Erfüllung. Auch einen anderen Beruf würde der ſchon ſeit Jahren der HJ. angehörende Junge gerne wenn ſich nur eine Lehrſtelle fände. Von der geſunden Einſtellung eines ſchon 1933 aus der Schule entlaſſenen Jugendlichen, deſſen Vater für die Bewegung gefallen iſt, zeugt die auf die Frage nach dem Berufswunſch gegebene Antwort:„Ich nehme jede Arbeit an, da ich noch keine Lehrſtelle habe“. Der Volksſchüler lernt nebenher noch Engliſch und Kurzſchrift. Inzwiſchen ge— lang es zwar, eine Hilfsarbeiterſtelle zu vermitteln, doch wäre es bedauerlich, wenn dem Wunſche des Jungen, deſſen Zeugnis nur gute Noten aufweiſt und der gerne eine kauf— ergreifen, männiſche oder Verwaltungslehrſtelle annähme, nicht ent— ſprochen werden könne. Der Sohn eines erwerbsloſen Maurers, der Aelteſte von ſechs Geſchwiſtern, verließ 1935 die Schule und möchte Feinmechaniker werden. Nach dem Ergebnis der Eignungs⸗ prüfung kommt er für dieſen Beruf durchaus in Frage. Der friſche, aufgeweckte Junge wird vom Lehrer geſchildert als ſtiller Arbeiter, der in der Gemeinſchaft immer anfaßt ohne Aufforderung. Der in beſcheidenen Verhältniſſen lebenden Fa⸗ Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. Februar 1936 Denkſpruch. Laß den Schwächling angſtvoll zagen! Wer um Hohes 9 9 155 muß wagen! Gneiſenau. Anklage gegen dlen Meæcken Untertags, wenn er ſo brav auf dem Nachttiſchchen ſteht, ſo unbeachtet und kaum merklich, da kann man ihm nicht böſe ſein. Da iſt er die Harmloſigkeit ſelbſt und erheiſcht weder Beachtung noch ſonſt was Unbeſcheidenes. Abends freilich wird er anſpruchsvoll... Seinem Räderwerk ſoll man nachhelfen, die Zeiger ein biſſel rücken, falls er gepennt hat den Nachmittag über— nach und dann könnte die Sache er- ledigt ſein! Iſt ſie auch für 6, 7 Stunden, doch der kleine Kerl in dem roten Emaillgewand macht frühmorgens als erſter von ſich regen. Das heißt er macht Krakehl! Und das nicht zu knapp Punkt ſechs Uhr entledigt er ſich ſeines Schreibedürfniſſes und legt damit los, bis man ihm tüchtig eins auf die Haube gibt. Soviel iſt ſicher, daß be⸗ ſagtes Weckerlein ſich mehr als unſympathiſch des Morgens bemerkbar macht. Reißt aus dem Traumhimmel, unbarm⸗ herzig und rückſichtslos, wie das nur ein Gebilde ohne Seele fertigkriegt. Doch halt man fühlt da mit einmal ſo was wie Selbſtbeſinnung... Auf die guten Seiten des Ange— klagten nämlich. Weckt er nicht tägl lich frühmorgens auf die Minute? Und ehrlich geſtanden: wie oft wäre man ſchon zu ſpät im Geſchäft eingetrudelt ohne den kleinen Schreier Alſo: mildernde Umſtände, weils ſchon nicht anders geht. * 0 5 be je Tabakpflanzer. Die Verwiegung des Tabaks 1935er Ernte, ſofern Tabakpflanzer jetzt noch im Beſitz von Tabak ſind, hat ſpäteſtens am Samstag, den 29. Februar 1936, zwiſchen 9 und 10 Uhr, an der amtlichen Verwiegungsſtelle Rathaus) zu erfolgen. Verordnung über die Unterſtützung der Ange⸗ hörigen der zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht ein⸗ berufenen Wehrpflichtigen und Arbeitsdienſtpflichtigen. Die diesbezügliche Bekanntmachung in heutiger Ausgabe bitten wir zu beachten. Umgehungsſtraße. Die Umgehungsſtraße, die vom ſroßſachſener Weg zur Reichsautobahn führt, iſt ſeit einigen Tagen für den Teilabſchnitt Heddesheimer Weg Auto⸗ bahn für den Verkehr freigegeben worden. Die Reſtſtrecke Heddesheimer Weg Weinheimer Landſtraße, befindet ſich noch im Bau und mit Freigabe dieſes Teilabſchnitts iſt erſt Mitte Mai zu rechnen. Durch die Freigabe der ganzen Um⸗ gehungsſtraße dürfte unſer Ort eine große Entlaſtung des Durchgangsverkehrs erfahren; denn die von Weinheim kom⸗ menden Fahrzeuge werden, ſoweit ſie hier nicht Halt machen wollen, die Umgehungsſtraße in Anſpruch nehmen. Dadurch iſt nunmehr aber auch eine direkte Verbindung zwiſchen Weinheim und Mannheim hergeſtellt, ohne näher unſeren Ort zu berühren. Sparkaſſenbücher nicht vergeſſen! Einige Jahre Ausbruch des Weltkrieges 1 ſich bei der Er⸗ neuerung einer Kirche eine luſtige Geſchichte. Als man näm⸗ lich— es war 1907 die Haube des Kirchturms zu Stralau abnahm, fand man in ihr ein Sparkaſſenbuch der Berliner ausgeſtellt im Jahre 1823, mit einer Einlage vor b — milie ſicher würde durch die Beſchaffung einer geeigneten Lehrſtelle eine große Sorge abgenommen. Einen ſehr gediegenen Eindruck macht auch ein Abiturient des Jahrganges 1934. Der Vater, ein kleiner Handwerker, ließ dem Sohn eine gute Schulbildung angedeihen. Nun be— wirbt ſich der ſehr gewiſſenhafte, zuverläſſige Menſch ſchon längere Zeit um eine kaufmänniſche Lehrſtelle, die er ſicher zur Zufriedenheit ſeiner Vorgeſetzten ausfüllen würde. Da iſt ein Mädel, das recht gute Schulzeugniſ ſſe auf⸗ weiſt, die zu der Annahme berechtigen, daß es dereinſt eine tüchtige Kontoriſtin abgeben wird. Als ſich Oſtern 1935 keine Lehrſtelle fand, abſolvierte das Mädchen ſein Haus⸗ haltsjahr. Nebenher mußte zu Hauſe immer tüchtig mitge- holfen werden. Leid und Arbeit kennt dieſe Familie nur zu gut. Manchmal hat die Tochter unter den Anfällen des hirn— verletzten Vaters, eines hundertprozentigen Kriegsbeſchädig⸗ ten, zu leiden, ein Umſtand, der es erfordert, daß das Mäd⸗ chen möglichſt wenig Tagesſtunden zu Hauſe verbringt. Endlich ſei der Fall einer Witwe hier angeführt, deren Ehemann infolge eines Kriegsleidens 1932 verſtarb. Die kärchliche Penſion reicht für die in ſauberen und geordneten lebende aus. Verhältniſſen Mutter und ihre fünf unmündigen Kinder kaum Die beiden älteſten Söhne, von denen jetzt einer zum Heeresdienſt gemuſtert wurde, erlernten ein Handwerk, und ſtellen den größten Teil ihres Verdienſtes der Mutter zur Verfügung. Zu Oſtern verläßt wieder ein Sohn die Schule, der am liebſten eine Lehrſtelle in der Verwaltung annähme. Der brave, fleißige Junge könnte dadurch das ſchwere Los ſeiner Mutter weſentlich erleichtern. Dieſe wenigen Beiſpiele zeigen, daß die aus der Schule entlaſſenen Jugendlichen arbeiten und einen Beruf gründ- lich erlernen möchten. Deshalb ergeht an alle Betriebsführer und Handwerksmeiſter der dringende Appell: gebt un⸗ ſerer Jugend Lehrſtellen! Meldet ſie der Berufs- beratung des Arbeitsamtes, deren genaue Kenntnis jedes ein⸗ zelnen Falles ermöglicht es, jeweils dort zu helfen, wo es am nötigſten erſcheint. Aus erzieheriſchen und nationalpolitiſchen Geſichtspunkten heraus darf keine jugendliche Arbeitskraft brach liegen. Großes iſt auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaf— fung ſchon erreicht worden, dank der Tatkraft des Führers, helfen wir ihm, das gigantiſche Aufbauwerk zu fördern durch die Verwirkl lichung der Parole: Zu Oſtern 1936 kein Jugendlicher ohne Lehrſtelle! von 25 Talern. Dieſer Betrag war dazu beſtimmt, die Re⸗ paraturkoſten tragen zu helfen, wenn ſich eine Ausbeſſerung am Turm einmal als notwendig erweiſen ſollte. Als die Ueberholung der Kirche faſt drei Menſchenalter ſpäter ſtatt⸗ fand, war das Kapital auf 1168 Mark angewachſen. Dieſe kleine Erzählung zeigt, wie wertvoll beharrliches Feſthalten eines Sparkaſſenbuches ſich auswirken kann und wie ein an⸗ fangs kleines Kapital durch Zinsgutſchriften allmählich eine ſtattliche Höhe erreicht. Aber auch eine andere Lehre enthält ſie; es zeigt ſich nämlich, daß ein Sparkaſſenbuch leicht in Gefahr kommen kann, vergeſſen und damit vernachläſſigt zu werden. Es iſt auf jeden Fall unzweckmäßig, ein Sparkaſſen⸗ buch, mag es auch zum wertvollen Familienbeſitz zählen, lange art unbeachtet zu laſſen. Zu einem Sparkaſſen⸗ buch gehört, daß hin und wieder Neueinzahlungen, und ſeien es auch nur kleine Beträge, Die Wachenburg wird nach ihrer Uebernahme durch die Stadt Weinheim dem Deutſchen Studentenbund als Schulungslager zur Verfügung geſtellt und in ihren Mauern im Frühjahr ein beſonderer Lagerraum errichtet. Pokalſpiele. Da ſich unſere Turnerelf in den bis jetzt gelieferten Pokalſpielen erfolgreich behaupten konnte, wird ſie nunmehr im März weiter in die Kämpfe eingreifen. Mittlerweile haben auch die Bezirksklaſſenvertreter in die Spiele eingegriffen. Der nächſte Gegner iſt für die Turner der SC. Käfertal, der in den diesjährigen Kämpfen ſehr erfolgreich war und nicht nur in der Spitzengruppe ſteht, ſondern auch in punkto Torverhältnis das beſte der ganzen Staffel aufzuweiſen hat. Es dürfte für die Turner eine ſchwere Aufgabe ſein, dieſen Pokalkampf erfolgreich zu be⸗ ſtehen. Die Platzſperre vom VfB. Mühlburg iſt nunmehr wieder aufgehoben worden, ſodaß das Spiel Mühlburg Pforzheim am kommenden Sonntag in Mühlburg ſtattfindet. Dies iſt die einzige Begegnung im Gau Baden, da die anderen Spiele abgeſetzt wurden. Aber trotzdem wird der kommende Sonntag ſowohl für die Meiſterſchaft als auch für den Ab⸗ ſtieg von großer Bedeutung ſein. Wir dürfen den Pforzhei— mern alles Gute wünſchen! Werfen Sie nicht die Tube weg!„Achtung! Werfen Sie nicht die Tube weg, denn ſie iſt aus Metall, das wir dringend brauchen und zum Teil aus dem Ausland einführen müſſen. Heben Sie die für Sie wertloſe Tube für Ihren Altmaterialienſammler auf. Er führt das Metall der Wiederverwertung zu, und Sie helfen Deviſen ſparen!“ Jeder Tube wird in Zukunft ein Zettel mit dieſer Mahnung beteiligen. Zinnvorkommen haben wir im Reich ſo gut wie gar nicht. Wenn Jeder Tuben ſammelt und abliefert, ſo er— ſparen wir einen erheblichen Teil der für dieſe Einfuhr er— forderlichen Deviſen. geleiſtet werden. — Dienſtſtellenmeldung an das Standesamt. Der Ober⸗ befehlshaber des Heeres weiſt in einem Erlaß darauf hin, daß nach der Verordnung über das Erfaſſungsweſen die Truppenteile über alle in der Wehrmacht dienenden Ange⸗ hörigen der, dienſtpflichtigen Jahrgänge Dienſtſtellenmeldung zu erſtatten und den Standesbeamten des Geburtsortes des Dienſtpflichtigen zu überſenden haben. Eine Dienſtſtellenmel⸗ dung iſt für jeden am 29. Februar 1936 in der Wehrmacht dienenden Angehörigen der Geburtsjahrgänge 1913 und 1916, in Oſtpreußen auch 1911 aufzuſtellen und bis zum 15 März an das Standesamt zu ſenden. DAF. ⸗ Rechtsberatung Sprechtag jeden Dienstag, nachmittags ab 4 Uhr in der Dienſtſtelle Adolf Hitlerſtraße(Zum Löwen). —— 2 2 DAF. Ortswaltung Viernheim Betr.: Wir machen die e des Kurſes„Bau“ darauf aufmerkſam, daß der nächſte Unterrichtsabend nicht am Mittwoch, ſondern bereits am Freitag, den 21. ds. ſtattfindet. Ortswaltung Lehrkurs„Bau“ M ts. . Arbeitsfront. N G.⸗Gemeinſchaft Ku durch Freude Betr.: Urlaubsfahrt 5/36 Allgäu⸗ ie bes e Deutſchen . Die J 5 ny vom Für die obige Urlaubsfahrt ſtehen noch einige offen. Bei der Billigkeit dieſes Zuges, dürfen wir wohl eine ſtärkere Beteiligung erwarten, zumal das Reichsamt einen Zuſchuß leiſtet. Dieſer Zug iſt jedoch nur für unſere minderbemittelten Volksgenoſſen beſtimmt, die ſich eine andere KdFF.⸗Fahrt aus eigenen Mitteln nicht erlauben können. Wir bemerken ausdrücklich, daß Quartier und Verpflegung die gleichen als bei den übrigen Urlaubsfahrten ſind. Dienſtſtelle Teilnehmerbetrag iſt nur Plätze 932 Anmeldungen nimmt unſere bis 23. 1936 entgegen. Der zum 22.25 RM. CC w TddddVdbbdPbdbGGbTbGbTbPbFbTFTPbPTbTPTbTFTbbccccc Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Der ſchönſte Film aus Wien und Budapeſt! „Frühjahrsparade“ mit Paul Hörbiger, Franziska Gaal, Albach Retty, Adele Sandrock, Hans Richter Theo Lingen, und Hans Moſer. A b Central⸗Film⸗Palaſt! Ein Film, den alle mit Ungeduld erwarten. Das Beſte, was aus Oeſterreich-Ungarn bis jetzt zu ſehen und zu hören war. Ein Film voll Tempo und mitreißender Fröhlichkeit. Ein wahres Feſt der Freude und des Lachens. Da kann kein Faſtnachts⸗Rummel mehr mit. Ein Film voll Stimmung, Spannung, Humor, mitreißende Muſik mit einem Wort: „ein“ Schlager und ſogar mit den populärſten und erſt⸗ klaſſigſten Künſtlern. kennt nicht den Zauber einer Frühjahrsparade, wo echte Militärmuſik den Deutſchmeiſter⸗ marſch ſpielt und die Franziska Gaal die Hauptrolle ſpielt. Mehr wird nicht verraten. Kommen, ſehen, ſtaunen, luſtig und fröhlich ſein, heißt die Parole! Den Film ſehen, heißt glücklich werden und große Freude erleben. Der Höhepunkt der Faſtnacht iſt ein Beſuch von„Frühjahrsparade“. Film⸗ freunde, beſucht alle den luſtigſten aller Wiener Filme, der überall größte Bewunderung auslöſt. Faſtnachtsveranſtaltungen Im„Grünen Haus“ findet heute Freitag abend ein bunter Abend ſtatt. Zufolge freundſchaftlicher Bez ziehun⸗ gen mit den bekannten Gebrüder Kaſtel, die bekanntlich im Süddeutſchen Rundfunk auftreten, werden dieſelben heute hier gaſtieren und 1. den Beſuchern des Abends gemütliche Stunden bevor. Siehe Inſerat). Morgen Samstag finden ſtatt: Kappenabend im OEG. Reſtaurant(Familie Sander) und Bierrummel mit Konze ert in den„Vier Jahreszeiten“(Familie Mandel). Näheres bringen die Inſerate in der Samstag-Ausgabe. 0 Großer Maskenball ber Sünger⸗Einheit Prinz Karneval ruft und Alle kommen, denn in ſeinem Reich vergißt man allen Kummer und alle Sorgen des Alltags! Ein ſtimmungsvoller Faſchingsrummel, wie es der großangelegte Maskenball der Sängereinheit zu werden ver⸗ ſpricht, läßt auch den verträumteſten Erdenbürger aufleben. 12 0 2 3 0 E 9— 7 Bei den herrlichen und prickelnden Weiſen der preisgekrönten Stimmungskapelle Schwarz⸗Weiß werden auch die Alten noch einmal jung und wir möchten auch deshalb gerade den Alten zurufen: Kumm a ä biſſel, die Junge kumme vun ſelbſt. Maskenkarten ſind im Vorverkauf erhältlich.(Siehe In⸗ ſerat, wo auch die Vorverkaufsſtellen bekanntgemacht ſind). * Schlupjitzung des C. d. G. Für den CdG. war der letzte Sonntag wohl ein großer Erfolg, aber ſchon ſteht wieder ein Bombenprogramm bereit zur Sitzung in der Narrenburg„Anker“. Lachen iſt geſund, Humor iſt Volksgut! Alle Büttenredner und Rednerinnen bieten wieder etwas für das Zwerchfell. Sorgen Sie ſich für Platz! Die luſtige Witwe ſteht in der Bütte. Jeder Satz ein Schlager, und die beiden Hausfrauen Liſſel und Bawett plaudern wieder Allerlei vom Häuslichen aus, wer will da nicht dabei ſein? Wer will nicht noch die letzten Tage der Faſtnacht 1936 froh mitmachen? Die hieſige Karnevalsgeſell⸗ ſchaft hilft über alle Sorgen hinweg! Lachſalven werden den Philiſtern zeigen, daß hier frohbewegte Menſchen bei⸗ ſammen ſind. Masken und den üblichen Großmüttern iſt der Zutritt unterſagt. Ahoi! Marktberichte (Ohne Gewähr.) heute im Wer 5 Kleinviehmarkt vom 20. Februar. Zufuh⸗ ren: 238 Ferkel, 407 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wo⸗ chen 14 bis 19 über ſechs Wochen 19 bis 30, Läufer 33 Mark. Marktverlauf: ſehr lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 20. Februar. Preiſe unverändert. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 20. Februar. Zufuh⸗ ren: 687 Kälber, 129 Schafe, 496 Schweine. Preiſe: Kälber a) 61 bis 66, 0) 54 bis 15. c) 45 bis 53, d) 38 bis 44; Hammel b) 48 bis 50, c) 45 bis 47, d 40 bis 44, e) 42 bis 45, f) 35 bis 41; Sean al) 75, a2) 57, bl) 56, b2) 55, c) 53, d) 51. Marktverlauf: Kälber mittelmäßig, zum Schluß rege, ausverkauft; Hammel und Schafe ruhig, ausverkauft. Schweine wurden zugeteilt. 30 bis ——— —— 1 2 Aebergabe der Gaufahne durch Gauleiter Sprenger. 90 Frankfurt a. M. In der Aula der Johann-Wolf⸗ gang⸗Goethe⸗Univerſität erfolgte am Mittwoch mittag in feierlicher Weiſe die Einführung der dem Gau Heſſen⸗Naf⸗ ſau des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes gelegentlich der Zehnjahresfeier des Studentenbundes in München überreichten Gaufahne durch den Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger. Die Bedeutung dieſer Feierſtunde wurde noch unterſtrichen durch die Anweſenheit des Stabsleiters der Reichsſtudentenbundsführung Wal⸗ cher, des früheren Studentenbundsführers im Gau Heſſen⸗ Naſſau. Vor dem Univerſitätsgebäude eine Ehren⸗ hundertſchaft des Studentenbundes der Stanbokte 5 5 furt und Weilburg Aufſtellung genommen. Stabsleiter Walcher wies darau hin, daß der Füh⸗ rer dem NSDdSt den Auftrag e habe, 5 f 5 dentiſchen Stoßtrupp an der Hochſchule zu ſchaf⸗ fen, dem die Forderung nach hoͤchſten Werten und höchſtem Können innere Verpflichtung ſei. Dieſer Studentenbund ſolle vor allem für die politiſche Wiſſenſchaft ein. treten. Politiſche Wiſſenſchaft aber verlange, daß der Wiſ— ſenſchaft nicht von der Staatsführung her Aufgaben zuge— wieſen würden, ſondern daß die Wiſſenſchaft ſich ſelbſt Themen und Aufgaben ſuche, ſie finde und bearbeite. Die dazu unbedingt notwendige innere Grundhaltung den Stu— denten anzuerziehen, ſei Aufgabe des Studentenbundes. Die Möglichkeiten hierzu ſejen in allererſter Linie die Er⸗ 3 in der Kameradſchaft. Der Studentenbund verlange ie 5 hatten je reſtloſe Beſeitigung ehemaliger ſtudentiſcher Brauchktümer, um dafür ſeine neuen beſſeren Lebensformen ſetzen zu kön— nen und die geſamte ſtudentiſche Jugend umſo leichter zu dem Ziel zu führen, das ihr von der Bewegung geſteckt ſei. ⸗Unſer Couleur iſt das Braunhemd und unſere Fahne iſt die der Bewegung⸗“ Im Anſchluß an die Ausführungen des ſtellvertretenden Reichsſtudentenbundsführers ſprach, mit großem Beifall be⸗ grüßt, Gauleiter Sprenger. Auch er ging von der neuen Fahne aus, die ein getreues Abbild des Banners der Be⸗ wegung mit dem beſonderen Kennzeichen der Jugend ſei. Unter dieſer Fahne haben ſich, ſo führte der Gauleiter dann weiter aus, alle diejenigen zuſammengefunden, die den Kampf um die deutſchen Hochſchulen führen. Mit rauher Hand wurde in Frankfurt eingegriffen. Bei ſeiner Arbeit ſtieß der NSdStB auch auf die Vergangenheit, auf korpo⸗ rative Gruppen, die glaubten, aus irgend welchen Verdien⸗ ſten heraus den Studentenbund anfechten zu müſſen. Ge⸗ nau ſo wie wir die alte ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne in Ehren weggeſtellt haben, ſo müſſen wir auch die Korporativfahnen in Ehren beiſeite ſtellen, da ſie heute als Kampfmittel nicht mehr taugen. Der Nationalſozialismus muß unduldſam ſein, da er ſonſt keine Weltanſchauung mehr iſt. Studen⸗ tenbund und Dozentenbund haben den Auftrag, den Kampf um die Erringung der Seele des deutſchen Menſchen bis zur Erfaſſung des letzten weiterzutragen. Der NSDStB hat die heilige Verpflichtung, Nationalſozialis⸗ mus wirklich vorbildlich vorzuleben. Wir verlangen gar⸗ nicht, daß diejenigen, die bisher außerhalb geſtanden haben, nun Nationalſozialiſten ſind; was wir aber unbe⸗ dingt verlangen, iſt der gute Wille. Mit den Worten:„Wegweiſer für Kampf und Tat ſei uns die neue Fahne“ übergab Gauleiter Sprenger dem Paul Hörbiger, Franziska Gaal, Wolf Albach Netty, Theo Lingen, Adele Sandrock, Ein Film für Alle. Ein wahres Feſt der Freude und des Lachens. Im Central⸗Film⸗Palaſt. Aeberall größte Begeiſterung. Bedeutungsvoller Tag des Gauſtudentenbundes Naſſau des NSDStB. Der Taunus verjüngt ſich. ** Frankfurt a. M. denen Ortsgruppen des um die Bänke und Ausſichtstempel der des Taunusbundes die freudig begrüßt werden dürften. pflegliche Behandlung all dieſer Einrichtungen ſorgen. Fernlaſtzug fährt gegen eine Brücke Ein Todesopfer. ſtieß auf der Reichsautobahn zwiſchen Seckenheim Brücke. Bei dem Anprall wurde ſitzende Beſitzer des Laſtzuges, der 28 jährige ledige Kircher, ſofort getötet. Der Fahrer wurde leicht Gerichtliche Unkerſuchung iſt eingeleitet. Zugang zum wiſſenſchaſtlichen Lehramt an Höheren Lehranſtalten in Baden. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts teilt mit: Ge— ſuche um Zulaſſung zur Laufbahn des wiſſenſchaftlich gebil⸗ deten Lehrers an Höheren Lehranſtalten ſind alljährlich auf 5. Oktober vorzulegen. Dabei ſind die Erlaſſe vom 20. März 1930 Nr. B 10 583(Amtsblatt S 30), vom 29. November 1934 Nr. B 49 131(Amtsblatt S 193 f.) und Abſatz 1 des Gauſtudentenbundsführer Conrad die Gaufahne Heſſen— Mit Farbtopf und pPinſel durch Berg und Tal l Während der Winter auch in den Taunusbergen noch ſein in dieſem Jahr ſo unberechenbares und unfreundliches Regiment ausübt, trifft man ſchon de nötigen Vorbereitungen für die Wanderſaiſon. Die verſchie⸗ Taunusbundes haben bereits vor Wochen die Arbeit aufgenommen, um die vielfach ſchadhaf⸗ ten Wegebezeichnungen auszubeſſern oder ganz zu erneu⸗ ern. Freiwillige und Fachkräfte ſind ferner an der Arbeit, inſtandzuſetzen. Sau⸗ bere, deutliche Schilder werden angebracht, und die Mitglie⸗ wandern in ihrer Freizeit mit der Schablone und dem Farbtopf in der Hand durch Berg und Tal, um die großen Wanderrouten durch das Gebirge zu erneuern und zu ergänzen. Lieber ein Wegezeichen zuviel, wie eins zuwenig, ſagt man ſich mit Recht, und ſo ſind in der letzten Zeit zahlreiche neue Markierungen entſtanden, Viele Schilder ſind noch in Arbeit, andere werden folgen, zumal ſich auch durch die neue Taunuskarte Aenderungen ergeben haben, die be— rückſichtigt werden müſſen. Die Wanderer aber werden ſich dafür dankbar erweiſen, indem ſie für den Schutz und die Mannheim. In der Nacht zum Mittwoch, um 3.30 Uhr, und Friedrichsfeld aus noch nicht geklärter Urſache ein Fernlaſt⸗ zug aus Schwalbach im Taunus gegen den Unkerbau einer der neben dem Fahrer farl verletzt. J() Baden⸗Baden, 20. Febr. im Januar 1936 Ausländer. Im gleichen Monat des Beſucherzahl 3183 mit 467 Ausländern. Konſtanzer Bodenſeefähre beförderte 19721 4315 Kraftfahrzeuge. ä 2 g Unſere Bäderſtadt zählte insgeſamt 3435 Beſucher, darunter 418 Vorjahres betrug die (9 Konſtanz, 20. Febr. 2546 Fremde, darunter 198 Ausländer. Die Zahl der Uebernachtungen betrug 3821. Die 2 Perſonen und Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche(272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Rummer in den beiden Abteilungen 1 und II 10. Ziehungstag 19. Februar 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 20000 M. 304539 4 Gewinne zu 10000 M. 110912 220681 2 Gewinne zu 5000 M. 65878 8 Gewinne zu 3000 M. 63614 221965 248452 345526 12 Gewinne zu 2000 M. 86479 435091 152673 16552 321304 5388 48620 67621 72044 76262 99277 272289 52 Gewinne zu 1000 M. 125993 128324 150870 153801 161337 188671 215196 232978 245316 383273 395435 79 Gewinne zu 500 M. 6050 9252 9802 45140 66641 74020 88809 91379 109459 11791 120558 140497 148320 148364 163807 181 187918 207549 216457 222278 227105 239696 261752 263611 268606 282885 284313 285190 304050 305970 321517 331638 338365 349734 350558 354521 360757 378052 394926 372 Gewinne zu 300 M. 866 4938 6265 10063 10738 13994 18811 7130 24882 29028 29976 30993 31195 35589 36627 38439 39786 1371 41844 44066 44198 46868 48694 50617 52763 53474 54304 11 56685 61114 61184 61645 63207 65310 65544 68595 68884 17. 78418 78475 79545 80400 80965 84557 93144 94028 102772 983 198949 110382 111451 112444 12570 114378 122896 128046 451 135746 136224 139981 143948 148458 148782 158139 15882 1 183911 184012 164838 164971 166984 171305 171877 172604 172883 173847 173884 174472 175054 178251 181054 184098 18501 185529 188776 198128 199732 204640 208685 220789 222770 225736 229543 230324 230550 230749 232127 232409 232841 234518 234805 235077 246705 248785 250553 258013 283318 264164 287916 268575 273433 274489 275819 279688 2797 281859 281939 282809 283417 285046 286216 288709 291103 2987 299548 302000 303293 303616 307655 309747 310125 310647 3107 311210 311420 311964 312368 312922 315344 315573 317644 3184“ 318731 319898 328320 331204 341883 343276 343791 346261 8 3 1 1 3 565 16 0⁵ 26 2888 2— — 2 0 A 0 5 38 3 5 * 15 0 354532 354889 356972 360017 360445 360493 366582 368435 368 372470 373823 374958 375140 375719 375748 376462 376911 378 379194 382850 382991 388839 388312 388517 393792 393933 394 394917 395602 396468 397476 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 20000 M. 77660 4 Gewinne zu 10000 M. 305231 331490 2 Gewinne zu 5000 M. 357012 8 Gewinne zu 3000 M. 55158 287867 323712 363957 5 18 Gewinne zu 2000 M. 66258 106218 107783 143292 287146 321560 333107 378988 395243 92 46 Gewinne zu 1000 M. 12041 35429 78888 80123 118934 119838 S7 248 258978 275811 311348 315641 317589 320448 321899 325240 334520 S 155) zu beachten. Den Bewerbern wird anheimgegeben, Vorſchriften rechtzeitig mit der Direktion der ſetzen. Heidelberg, 20. Febr. Im Januar 1 tungen) beſucht gegen 4315 im gleichen M Beſucher. Erlaſſes vom 31. Auguſt 1935 Nr. B 25895(Amtsblatt tracht kommenden Höheren Lehranſtalten ins Benehmen zu Erfreuliches vom Fremdenverkehr delberg von 4496 neuangekommenen Fremden(Uebernach⸗ jahres. Darunter befanden ſich 421 Ausländer. Von dieſen kamen u. a. aus England 72, Holland 70, Schweiz 48, Nord⸗ amerika 41, Tſchechoſlowakei 23. Aus Oeſterreich kamen 25 Hans Richter u. Hans Moſer in Ein Film aus Wien und Budapeſt ab heute Zum Beſuch allen Fiimfreunden beſtens zu empfehlen. 121477 138518 144246 149447 181715 181703 202156 232433 248285 276089 293127 304759 306950 327032 336135 342160 343248 3 90 Gewinne zu 500 M. 16320 21211 27569 33290 34849 39339 79231 82019 87375 100084 101388 142436 144968 162153 172085 182160 184763 187117 205642 219030 222472 224062 242566 246094 251911 258530 270178 276769 281210 284599 287328 293864 288189 298051 311646 322227 327282 328897 330255 339107 363182 365879 370349 390587 395665 294 Gewinne zu 300 M. 1636 7269 8976 13132 14733 22697 24812 24929 27799 28775 28853 37569 45912 46305 47604 49844 5098 52753 59460 63170 85840 68518 68758 69479 69516 72778 28380 29369 81138 83560 84414 86318 86752 87330 90231 90796 93744 98314 98533 100499 101995 118663 124456 126828 127057 130537 131209 131472 139216 141519 151341 152483 158784 164392 172982 176261 180535 184130 185886 186622 188876 191921 200678 200798 2053555 295559 208828 213575 214991 219448 229912 231124 231803 238974 239063 241035 241421 241521 245113 246761 247351 250098 253292 257059 258066 258437 281335 262173 264651 265242 268902 270331 271128 271547 271646 273585 277937 279387 282195 283827 288197 286318 286761 297871 288387 299478 301068 303078 303421 306133 314546 318477 320054 321098 325739 326740 327859 331150 333658 339708 340229 342499 344251 345261 348840 355660 357458 363125 383955 386794 387858 388818 371820 373191 373835 378742 377882 379682 381894 383162 384122 384442 386561 390444 393458 398083 398262 Frühjahrsparade ſich wegen der für ſie in Be⸗ 936 wurde Hei⸗ onat des Vor⸗ Amtliche Bekanntmachung Betr.: Verwiegung des Tabaks 1935er Ernte. Gemäß 524 Abſ. 1 des Tabakſteuergeſetzes vom 12. 9. 1919 hat die Verwiegung des im Inland geernteten Tabaks vor Beginn der Vergärung, ſpäteſtens jedoch bis zum 1 März des auf die Ernte folgenden Jahres ſtattzufinden. Acker die Schwarzlache 1575 qm. Sollten einzelne Tabakpflanzer jetzt noch im Beſitz von Flur VIII Nr. 141 Tabak ſein, ſo werden ſie zur Vermeidung von Weiterungen Acker im Berlich in 3 Loſen zu je 2208 qm. hiermit aufgefordert, denſelben ſpäteſtens am Samstag, Flur NK Nr. 620 den 29. Februar 1936, zwiſchen 9g und 10 Uhr, Acker im Vaudenfeld 145 — 8 N Stelle(R l(Sachſengewann;̃·j 2365 qm. an der amtlichen Verwiegungsſtelle(Rat⸗ Flur Il Nr. 751 SJ zur Nermie 2 tolſo N 8 15 4 haus) zur Verwiegung zu ſtellen. Acker in der Hühnerhecke am Viernheim, den 19. Februar 1936 Schmittsberg in 5 Loſen zu je. 2500 qm. 5 Viernheim, den 20. Februar 1936 Jof. Nornr ii hr 19 oyrſtiit or 9„Rärigo 2 4 5 Betr.: Verordnung über die Unterſtützung der Angehörigen Ortsgericht Viernheim: der zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht einberufe— ii nen Wehrpflichtigen und Arbeitsdienſtpflichtigen. 8 Den Angehörigen der zur Erfüllung der aktiven Dienſt— Ir U pflicht einberufenen Wehr- und Arbeitsdienſtpflichtigen kann 0 zur Sicherung des notwendigen Lebensbedarfs Familienunter— 5 t 42 F ee 8 Viernheim ſtützung gewährt werden. Unterſtützungsberechtigt ſind folgende Angehörige der Einberufenen: 1. Die Ehefrau 2. Die ehelichen Kinder 3. Verwandte in aufſteigender Linie(Eltern und Groß eltern). Die Gewährung der Unterſtützung iſt von der Stellung eines Antrages abhängig. Unterſtützungsberechtigt iſt, wer den notwendigen Le bensbedarf nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräften und Mitteln beſchaffen kann und ihn auch nicht von anderer Seite, insbeſondere Angehörigen erhält. Für die Höhe der Unterſtützung für den Lebensunter⸗ halt werden die Richtſätze der gehobenen Fürſorge zugrunde gelegt. Diesbezügliche Anträge werden von der nächſten Woche ab auf unſerem Wohlfahrtsamt entgegengenommen. Hierbei iſt vorzulegen: 1. Beſcheinigung des Truppenteils oder des Arbeits— dienſtes über die erfolgte Einſtellung Der Mietvertrag über die Mietwohnung Ein Nachweis, daß der Antragſteller zu dem unter⸗ ſtützungsberechtigten Perſonenkreis gehört(Heirats⸗ urkunde, Geburtsurkunde). Die Entſcheidung über die Anträge erfolgt durch das Kreisamt Bezirksfürſorgeſtelle Heppenheim. Viernheim, den 20. Februar 1936 S Flur IX Nr. 215 Bekanntmachung Nächſten Montag, den 24. ds. Mts., nach⸗ mittags 5 Ahr werden im Saale des„Ratskeller“ die nachgenannten Grundſtücke auf die Dauer von 6 Jahren verpachtet. Der Reſt des Kirchennotgeldes für 1935 kann noch bis zum 1. Mäz 1936 ohne Beitreibungskoſten bezahlt werden. Hofmann. Reichhaltige Auswahl ſehr gut erhaltener Sänger-Einhelt geſpielter Samstaa, den 22. Februar, abends 8.11 Uhr planos in den feſtlich dekorierten Freiſch ützſäle n und WAnak Maskenball Hapelle Schwarz-Weiß Alle ſind herzlich eingeladen. Flugel in bill. Preislage darunter erſte Marken fertig⸗ Der Vorſtand. geſtellt. Maskenkarten 1.— RM. erhältl. N bei Hofmann(Drehſcheibe), im Pianolager„Freiſchütz“ und Laiſt, Schillerſtr. Heckel Eintritt für Mitglieder und 8 Damen 30 Pfg., Nichtmitglieder Mannheim (Herren) 60 Pfg. O 3. 10 Kunſtſtr. Holrelle Erweitere zu verkaufen. Von wem, ſagt die Deinen Geſchaftsſt. ds. Sl. Kundenkreis Zuſolge freundſchaftli cher Beziehungen veran⸗ ſtaltenheute Abendim grunen Haus- die bekannten Gebr. 7 Kaſtel vom ſüddeut⸗ 1 Zimmer durch Anzeigen ſchen Rundfunk einen und Rüche Bunten abend Es ladet freundl. ein Familie Merkel 4 5 f in de von Einzelperſon 5 zu mieten geſucht Viernheimer Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. eBolkszeitung Vereins⸗Anzeiger Turnverein v. 1893. Handball: Heute Freitag abend 8 Uhr in der Sporthalle Spielerverſammlung. Näch⸗ ſten Sonntag Verbandsſpiele der 1. und 2. Mann⸗ ſchaft in Leutershauſeu. Die Leitung Abteilung Fußball. Sonntag, den 23. Februar 1936 Verbandsſpiele gegen Jahn Weinheim in Weinheim. 2. Mannſchaft 12,45 Uhr, 1. M. 2,30 Uhr. Abfahrt der 2. M. 11,43 Uhr(Oécg.), 1. Mannſchaft 12,43 Uhr(OCG. Die Spieleitung guter- 8 ff haltene Chlazimmer m. tür. Schrank u. Marm. 120. Ztür. Spiegelschr., Wasch- komm. m. Spiegelaufs. 150. Mahagonie, mit 3tür. Spie- gelschrank, weiß. Marmor, tadellosem Zustand 225. U 1. 7, Breitestr., im Hause Pilz des Umſatzes kommt auf das Konto der Güte und Preiswürdigkeit einer Ware Die andere Hälnie des Umſatzes verdanken viele Firmen der Werbekraft ihrer Zeitungsanzeigen Der Bürgermeiſter: Bechtel. Baucksacſien in einfacher bis feinster Ausführung bei billig- ster Berechnung liefert die Buchdruckerei der Mernneimerbolns zeitung e 2 — —— P ³˙0 0 8 gan Gr. fag Ech of Sch nut tif iber len tand. 15 Nr. 28 Freitag, den 21. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Aegiftermark Günſtiger Abſchluß der Slillhaltekonferenz.— Das deukſche Kreditabkommen von 1936.— Förderung des Reiſe⸗ verkehrs. Berlin, 21. Februar. Die diesjährige Stillhaltekonſerenz wurde am 20. Je⸗ bruar in Berlin nach einer Dauer von 11 Tagen beendet. Es wurde wiederum zwiſchen dem deutſchen Ausſchuß und dem ausländiſchen Gläubigerkomitee unter Mitwirkung der Reichsbank und der Deutſchen Golddiskontbank ein neuer Verkrag über die Aufrechterhaltung ausländiſcher Bankkre⸗ dite an die deutſche Wirtſchaft vereinbart. Auch dieſer Ver- krag läuft wieder ein Jahr, d. h. vom 1. März 1936 bis zum 28. Februar 1937 und umfaßt alle Länder, die an dem jetzt ablaufenden Abkommen beieiligt waren, mit Aus- nahme von Italien, deſſen zu keiner Zeit erhebliche For⸗ derungen zur Erledigung gelangt ſind. Das Kreditvolumen, das bei Inkrafttreten des deutſchen Kreditabkommens von 1935 noch mit etwa 1,75 Milliarden Reichsmark in Anſpruch genommen war, weiſt eine weitere Verminderung um einen Betrag auf, der bis Ende Fe⸗ bruar 1936 annähernd 400 Millionen Reichsmark erreichen dürfte. Zu dieſem Ergebnis trugen überwiegend die Abrufe von Regiſtermark bei, die bekanntlich vorwiegend für Reiſezwecke Verwendung gefunden haben. Da die Verwendung der Regiſtermark für Reiſezwecke ſich als beſonders wirkungsvoll in Richtung einer Bermin⸗ derung der Stillhalteſchulden ausgewirkt hat, ſo beſland eine der Aufgaben der Konferenz darin, durch förmliche Schaffung einer„Reiſemark“ einen verſtärkten Ausbau dieſer Einrichtung zu ſchaffen. In dieſem Sinne unterſcheidet das neue Kreditabkom⸗ men zwiſchen der Regiſtermark, die entſteht, wenn ein Gläubiger ſeine auf fremder Währung beruhende For— derung als Reichsmark abruft, und den Reiſemark⸗ noten, die aus den Regiſtermarkkonten geſpeiſt werden und nur für Reiſezwecke im Rahmen der Beſtimmungen der Reichsbank benutzt werden dürfen. und Aeijemark Auf der Konferenz iſt von den ausländiſchen Gläubi. gern ein beſonderer Keiſemark-⸗Ausſchuß ins Leben geru⸗ fen worden mit dem Ziel, für den Reiſeverkehr in Deutſch⸗ land Propaganda zu machen; dieſe Beſtrebungen werden von deukſcher Seite gern unterſtützt werden. Im Zuſammenhang mit der Regiſter- bzw. Reiſemarl iſt das Recht der Abforderung von Regiſtermark ſeitens der Gläubiger neu geregelt worden. Das vergangene Jahr hat in einigen Ländern des Golo— blocks wiederholt nicht unerhebliche Schwankungen der Diskontſätze hervorgerufen. Die ſeit Jahren eingeführte gleichförmige Zinsregelung für die verſchiedenen Arten von Stillhaltekrediten wurde dadurch einer gewiſſen Belaſtungs- probe ausgeſetzt, ſo daß die deutſchen Vertreter auf der Konferenz ſich dringlichen Wünſchen der Gläubiger auf Erhöhung dieſer Zinsſätze gegenüberſahen, die je⸗ doch angeſichts der deutſchen Deviſenlage nicht erfüllbar waren. Die Gläubiger haben ſich den deutſchen Darlegungen in dieſer Hinſicht nicht verſchloſſen, ſo daß die bisherige Tendenz einer gleichmäßigen und nicht zu hohen Verzin⸗ ſung unverändert geblieben iſt. Am Abkommen ſind nur wenige Aenderungen getrof— fen worden, im weſentlichen ſolche, die Kapitalrückzahlun⸗ gen alter Schulden in Deviſen im Intereſſe der deutſchen Deviſenlage verhindern. Die Verhandlungen waren wiederum vom Geiſt ge— genſeitigen Vertrauens und des Verſtändniſſes für die dem Problem zugrunde liegenden wirtſchaftlichen Tatſachen und Erforderniſſe getragen. -: Die Geheime Staatspolizei hal im Rheinland und in Weſtfalen eine Aktion eingeleitet, um die Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen einem kalholiſchen Jungmännerverband und einer illegalen kommuniſtiſchen Organiſation aufzudecken. B.— Hartnäckige Verweigerung des Hitlergrußes als Grund zu friſtloſer Entlaſſung Das Landesarbeitsgericht Berlin hatte ſich(veröffentlicht in der„Juriſtiſchen Wochenſchrift“ vom 21. Februar 1936) mit folgendem Fall zu befaſſen: Eine Angeſtellte eines deutſchen Betriebes war friſtlos ent— laſſen worden, weil ſie hartnäckig den Deutſchen Gruß ver— weigerte. Der Hitler-Gruß war im Betriebe allgemein ge— bräuchlich. Die Angeſtellte war von Arbeitskameraden wieder— holt auf ihr ſonderbares Verhalten aufmerkſam gemacht worden. Das Gericht hatte feſtgeſtellt, daß die Klägerin nicht etwa nur gelegentlich oder aus Nachläſſigkeit den Deutſchen Gruß ver— mied, ſondern daß ſie dies ſtets ganz bewußt getan hatte. Das Gericht ſtellte es darum nicht auf die einzelne Anterlaſſung ab, ſondern auf das Geſamtverhalten:„Entſcheidend iſt vielmehr, daß das Geſamtwerhalten der Klägerin erkennen läßt, daß ſie den nationalſozialiſtiſchen Staat bewußt und erkennbar ablehnt.“ Aus dieſem Grunde hat das Gericht die friſtloſe Entlaſſung gebilligt. Die NS.⸗Korr. bemerkt dazu u. a.: „Bringt ein Betriebsangehöriger zum Ausdruck, daß er der durch den Nationalſozialismus geſtalteten Volksgemeinſchaft ab— lehnend gegenüberſteht, dann verſtößt er auch gegen den Geiſt der Betriebsgemeinſchaft. Er ſchließt ſich ſozuſagen ſelbſt aus dieſer Gemeinſchaft aus. And die friſtloſe Entlaſſung iſt in einem ſolchen Falle nichts anderes als die äußere Konſequenz aus dem gemeinſchaftswidrigen Verhalten.“ Die Heimkehr der norwegiſchen Olympiaſieger DNB. Oslo, 20. Febr. Oslo zeigte ſchon in den frühen Morgenſtunden Flaggen— ſchmuck. Die ſiegreichen norwegiſchen Olympiakämpfer kehrten heim. Ein ungewohnt großes Polizeiaufgebot hatte ſchon eine Stunde vor Ankunft des Auslandszuges den Oſtbahnhof und ſeine Amgebung abgeſperrt. Der Verkehr ſtockte hier vollſtändig. Auf dem Bahnhof hatten ſich die Vertreter des Olympiaaus— ſchuſſes und des norwegiſchen Schlittſchuh-Clubs eingefunden. Als der Auslandszug ſchließlich infolge der Schnee— verwehungen mit 4 Stunden Verſpätung einlief, ſtieg die Spannung aufs höchſte. Jvar Ballangrud wurde auf den Händen aus ſeinem Abteil herausgetragen. Dann begann der offizielle Begrüßungsakt. Oberſt Fougner vom norwegiſchen Olympiaausſchuß begrüßte die Sieger und Ivar Ballangrud dankte und gab gleichzeitig die norwegiſche Flagge zurück. Nachdem die Diviſionsmuſik die norwegiſche Nationalhymne geſpielt hatte, begrüßte ein Vertreter des deutſchen Geſandten in Oslo die heimkehrenden Sieger. In feierlichem Zuge wurden dann die Olympiaſieger durch die Stadt geleitet. Das Friſche Haff zugefroren DNB. Königsberg, 20. Febr. In Oſtpreußen herrſcht ſtrenger Froſt. Nachdem in der ganzen letzten Woche das Thermometer nachts bereits unter 10 Grad Kälte geſunken war, wurden in der Nacht zum Donners— tag ſogar unter 18 Grad gemeſſen. Im ganzen Gebiet iſt viel Schnee gefallen. Der ſcharfe Nordoſtwind hat auf den Straßen große Schneewehen gebildet. Auf der Elbinger Höhe haben die Schneewehen eine Höhe von mehreren Metern erreicht, ſo daß nur noch die Baumkronen aus dem Schnee herausragen. Das Friſche Haff iſt völlig zugefroren. Fußgänger und Schlitten überqueren die Eisfläche. Gchneeſturm über Dänemark DNB. Kopenhagen, 20. Febr. Aeber einen großen Teil Dänemarks ſetzte am Mittwoch wieder ein heftiger Schneeſturm ein. In Nordſeeland war der Verlehr faſt völlig lahmgelegt. Mehrere Eiſenbahnzüge blieben im Schnee ſtecken. Große Verkehrsſchwierigkeiten verurſachte der Schneeſturm auch auf der Inſel Bornholm, deren öſtlicher Teil faſt gänzlich von der Umwelt abgeſchnitten wurde. Ein Eisbrecher wird heute nach dem zwiſchen den Inſeln Falſter und Seeland gelegenen Storſtröm auslaufen, wo Eis⸗ maſſen den Verkehr zwiſchen beiden Inſeln erſchweren. Wien: Der Polizei gelang es am Mittwoch, eine getarnte marxiſtiſche Geheimgeſellſchaft auszuheben, deren Mitglieder Der„Thereſienhof“ in Goslar dem Führer geſchenkt DNB. Goslar, 20. Febr. Sanitätsrat Dr. Gelhorn, der kürzlich ſtarb, ſchenkte ſeine Nervenheilanſtalt„Thereſien hof“ dem Führer Adolf Hitler. Dieſer überwies das Sanatorium an die N SV. Süd-Hannover— Braunſchweig. Bei einer Beſichtigung der Anſtalt, die dieſer Tage im Beiſein der Gauamtsleiter der NSV. Nordweſtdeutſchland ſtattfand, wurde bekannt, daß im „Thereſienhof“ nach Vollendung des Umbaues viele kinderreiche Mütter mit ihren Kindern Erholung finden werden. Dreifacher Mord und Selbſtmord DNB. Halle, 20. Febr. In Schönborn(Kreis Liebenwerda) wurde Donnerstag morgen eine furchtbare Mordtat entdeckt. Als der Sohn des 64 Jahre alten Bauerns Haniſch die Schlafſtube ſeiner Eltern betrat, fand er dieſe ſowie ſeine von ihrem Mann ge⸗ trennt lebende Schweſter Wendt im Blute liegend tot auf. Als Mörder kommt der Ehemann der jungen Frau in Be— ee der in der Scheune ſeines Vaters erhängt aufgefunden wurde. Wendt war ſeit 14 Jahren mit der Tochter der Eheleute Haniſch verheiratet. Die Ehe hatte ſich aber ſehr unglücklich geſtaltet; die junge Frau war zu den Eltern zurückgekehrt und hatte die Scheidung eingeleitet. Ein Sühnetermin war ohne Erfolg geweſen. Wendt hat offenbar in der Erbitterung dar⸗ über durch den dreifachen Mord an ſeiner Frau und ſeinen Schwiegereltern Rache nehmen wollen. Zunehmen der Kälte in Nußland DNB. Moskau, 20. Febr. In den letzten Tagen nahm die Kälte im europäiſchen Rußland erneut zu. Am Mittwoch wurden in Moskau 25 Grad, in Leningrad 20 Grad und in Saratow 28 Grad Kälte gemeſſen. Durch Zufrieren des ſonſt eisfreien Kolaer Meerbuſens konnten vier Sowjetdampfer nicht in den Hafen von Murmans einlaufen. Sie liegen ſchon einige Tage im Eiſe feſt. Da die Schiffe nur über wenig Heizſtoff und Lebens⸗ mittel verfügen, iſt die Lage an Bord ernſt. Aus Murmansk lief der Eisbrecher„Malagyn“ zur Hilfeleiſtung aus. Kulturſchau„Die deutſche Gemeinde“ DNB. Berlin, 20. Febr. Der Internationale Gemeindekongreß, der im Juni unter der Schirmherrſchaft des Führers und dem Ehrenvorſitz des Reichsminiſters des Innern in Berlin und München ſtatt— finden wird, gibt den deutſchen Gemeinden und Gemeinde— verbänden die Gelegenheit, ihre Leiſtungen unter Beweis zu ſtellen. Der Deutſche Gemeindetag wird vom 6. bis 21. Juni gemeinſam mit dem Ausſtellungs- und Meſſeamt der Stadt Berlin die Ausſtellung der deutſchen Selbſtverwaltung unter dem Titel„Die Deutſche Gemeinde“ veranſtalten. Wie wir hören, wird auch die Stadt Freiburg im Breisgau in der Ausſtellung vertreten ſein. Kurze Tageschronik. „Hannover: In Hannover wurde am Donnerstag die neu- errichtete Heeres-Veterinär-Akademie feierlich eingeweiht. Bern: In Bern und Zürich veranſtalteten die ſchweizeriſchen Marxiſten Proteſtkundgebungen gegen die„nationalſozialiſtiſchen Amtriebe in der Schweiz“. Es wurde u. a. das ſofortige Verbot aller nationalſozialiſtiſchen und faſchiſtiſchen Organiſationen von Ausländern in der Schweiz gefordert. Warſchau: Im Haushaltsausſchuß wies der Senator Roſtworowſki darauf hin, daß ſich die Judenfrage in Polen immer mehr zuſpitze, da die Zahl der Juden in Polen viel zu groß ſei. Es ſei notwendig, die jüdiſche Auswanderung mit allen Mitteln zu unterſtützen. Im ähnlichen Sinne äußerte ſich auch Senator Radziwill. Prag: Die Prager Polizei hat eine größere Anzahl reichsdeutſcher Emigranten verhaftet, denen nachgewieſen werden konnte, daß ſie politiſche Flugſchriften hetzeriſchen Inhalts, in denen für eine gewaltſame Aenderung der Staatsordnung eingetreten wird, verbreitet haben. Rom: Der engliſche Botſchafter hat in ſeiner Beſprechung mit Muſſolini, wie zuverläſſig verlautet, zur Verhütung von zum größten Teil Juden ſind. Luftangriffen den Stand der engliſchen Verbandsplätze in Abeſſinien genau angegeben. 0. Der Sport in Deutſchland Eine Unterredung mit dem Keichsſportführer. Paris, 21. Februar. Der Sonderberichterſtatter des„Paris Soir“ in Gar⸗ miſch-Partenkirchen, Benac, hatte eine längere Unterredung mit dem Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten über die Bedeutung des Sports und die Ziele des Reichsſport⸗ führers. Der Reichsſportführer wies zunächſt darauf hin, daß er bei ſeinem Amtsantritt über 300 Verbände in Deutſchland angetroffen habe, die ihre Mitglieder vonein⸗ ander abgeſchloſſen und ſo trotz allen guten Willens den Sport mehr gehemmt als gefördert hätten. Er habe die Zaune, mit denen ſich die Verbände umgeben hatten, ent⸗ fernt, und der Erfolg ſei verblüffend geweſen. Ein moderner Staat, ſo fuhr Tſchammer und Oſten fort, könne in der Erziehung ſeiner Jugend auf die Lei⸗ besübungen nicht verzichten. Die Gegner des Sports, die da behaupten, daß die Förderung der Leibeserziehung und der ſportlichen Uebungen nichts als eine Vorbereitung auf den Militärdienſt und auf den Krieg ſei, vertreten eine ganz primitive Auffaſſung. Ein geſunder Menſch werde in jedem Fall ein fröhlicherer und umgänglicherer Menſch ſein als ein kranker. Ein Kranker werde ſeine Arbeit nie ſo gut verſtehen wie ein Geſunder, ganz abgeſehen von der Freude Maß an kameradſchaftlichem Zuſammenleben, die und dem der Sport den Menſchen vermittle. Er, der Reichsſportführer, glaube, daß die und kapfere Leute ſind. Die deutſche Jugend ſei jetzt geſünder an Leib und Seele als vordem. Durch den Sport werde das deutſche Volk, ſo hoffe er, fortſchreitend geſünder und hochwertiger. Er glaube allerdings, daß man einen wirklichen Fortſchritt in einem Volke erſt dann feſtſtellen könne, wenn eine neue Generation herangewachſen ſei. Es gebe keine beſſere Gelegenheit als die Olympi⸗ ſchen Spiele, um feſtzuſtellen, daß die Sportsleute aller Nationen untereinander ſehr ſchnell Freunde werden. Das ſei darauf zurückzuführen, daß der Sport zur Natürlichkeit und zur Ritterlichkeit erziehe. Ritterliche und natürliche Menſchen aber hätten eine Geſinnung, von der nur zu wünſchen ſei, daß ſie Allgemeingut der Welt werde. Die Organiſation des Sporls. Zur Frage einer gegenſeitigen Verbindung der verſchie⸗ denen Sportarten mittels einer Dachorganiſation erklärte der Reichsſportführer, nach ſeiner Anſicht ſei weder der Grundſatz der völligen Selbſtändigkeit noch der der völ⸗ ligen Verbindung für den Sport das Richtige. Er glaube vielmehr, daß für jeden Sportzweig eine beſondere Orga⸗ niſation notwendig ſei. Dieſe müſſe mit den anderen zu⸗ ſammenarbeiten. Die beſte Form der Zuſammenarbeit ſei der Zuſammenſchluß dieſer Fachorganiſationen zu einem Lroßen Einheitsverband der Leibesübungen. Der Staat dürfe aber den Sport nicht kommandieren. Nur in der freiwilligen Ausübung liege des Sportes Segen, liege ſein großer ſittlicher Wert. Der Staat ſolle nur die Oberleitungsfunktion übernehmen und in die Selbſtverwal⸗ tung des Sports, die in Deutſchland durchgeführt ſei, ein⸗ greifen, wenn dieſe nicht richtig arbeite und Schäden ent⸗ ſtehen. Noch 15 000 alte Kämpfer unterzubringen Neuabgrenzung des Perſonenkreiſes. Berlin, 21. Februar. Der Präſident der Reichsanſtalt hat kürzlich eine Neu— abgrenzung des Perſonenkreiſes der Sonderaktion für alte Kämpfer angeordnet. Danach gelten als alte Kämpfer für die bevorzugte Arbeitsvermittlung erſtens Mitglieder der NSA, die bis zum 14. September 1930 Mitglied wur⸗ den, alſo bis zur Mitgliedsnummer 340 000, zweitens Mit⸗ lieder der NSDAP und ihrer Gliederungen ſowie des Stahlhelm, die bis zum 30. Januar 1933 Mitglied gewor- den ſind und nachweisbar vor der Machtübernahme aktiv tätig waren. Durch dieſe Neuabgrenzung wird erreicht, daß nur diejenigen der alten Kämpfer in den Genuß der bevor⸗ zugten Vermittlung kommen, die ſich tatſächlich aktiv für die nationalſozialiſtiſche Bewegung eingeſetzt haben. Insgeſamt ſind bei den Arbeitsämtern in Deutſchland gegenwärtig noch etwa 15 000 alte Kämpfer zur Vermitt⸗ lung vorgemerkt, für die die neuen Richtlinien zutreffen. Die Arbeitsämter ſind angewieſen, ihre Bemühungen zu verſtärken, um auch dieſen letzten Reſt der noch arbeitsloſen alten Kämpfer in feſten Arbeitsplätzen in der Wirtſchaft unterzubringen. ——— Eine orientaliſch-deutſche Eheſcheidungsaffäre. f Frankfurt a. M. Ein ungewohntes Bild bot der Gerichtsflur vor der neunten Zivilkammer. Es hielten ſich hier eine Anzahl Singhaleſen in ihrer maleriſchen Klei- dung auf, die im Zirkus Buſch gaſtierten. Die Orientalen wollten dem Eheſcheidungstermin ihres Elefantendomp⸗ teurs beiwohnen, der aus Ceylon ſtammt und von ſeiner Frau ſchon vor längerer Zeit auf Scheidung verklagt wor⸗ den war. Der Beklagte hatte 1929 ein Mädchen aus Offen. bach geheiratet und dieſer Ehe ſind zwei Kinder entſproſ⸗ ſen. Die Ehefrau, die ihren fremdländiſchen Gatten meh⸗ rere Jahre hindurch auf ſeinen Reiſen begleitet hat, klagte gegen ihn wegen Ehebruchs, Mißhandlung und Unter⸗ haltsvernachläſſigung. In dem Termin wurde geltend ge⸗ macht, daß der Beklagte als Mohammedaner kein Ver- ſtändnis für die Pflicht beſitze, ſich des Verkehrs mit an⸗ deren Frauen zu enthalten. Das Gericht erließ einen Be⸗ weisbeſchluß dahin, ob der Beklagte dalſächlich Verkehr mit anderen Frauen hatte. ** Frankfurt a. m.(unmenſchliche Mutter.) In ſchier unmenſchlicher Weiſe mißhandelte eine Ehefrau ihr ſiebenjähriges Töchterchen. Zwiſchen Mutter und Tante des Kindes beſtand eine gewiſſe Rivalität; es wurde nicht gerne geleben, daß das Kind öfters bei der Tante weilte. Die Kleine wurde mit dem Kochlöffel und dem Schürhaken ge⸗ ſchlagen und eines Tages war das Kind derart zugerichtet, daß die Tante der Schule Mitteilung machte. Am ganzen Körper zeigten ſich Merkmale der brutalen Behandlung. Das angeblich verlogene Kind befindet ſich heute in einer Anſtalt und wird als recht autartig geſchildert. Die Mutter. 0 Ireund-. ſchaften, die der Sport vermittle, den Krieg ſicherer verhin- derten, als die Tatſache ihn fördere, daß Sporller mutigere ö ö ——ůů— — n ä 2 die ſich in Haft befindet, büßt ihr unmenſchliches Verhalten mit fünf Monaten Gefängnis, die ihr vom Schöffengericht zudiktiert wurden. e Hanau.(Tödlicher Sturz vom Treppen⸗ geländer.) In Groß-Steinheim wollte der acht Jahre alte Engelbert Schönhals nach Kinderart das ſteile Trep⸗ pengeländer in ſeinem Elternhaus hinunterrutſchen, als er plötzlich das Uebergewicht erhielt und aus etwa fünf Meter Höhe auf den ſteinernen Hausflur abſtürzte. Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde der Junge nach dem St. Vin⸗ cenz⸗Krankenhaus in Hanau gebracht, wo er bald nach der Einlieferung ſeinen Verletzungen erlag. * Aus dem Edertal.(oie Granate auf dem Schutthaufen.) Bei Birkenbringhauſen fand ein Junge auf einem Schutthaufen eine anſcheinend noch vom Rück⸗ marſch 1918 ſtammende ſcharfe 7,5 Zentimeter-Granate und nahm ſie mit nach Hauſe. Der Vater des Jungen ſorgte da— für, daß das gefährliche Spielzeug durch einen Feuer⸗ werker geſprengt wurde. Anſcheinend iſt die Granate von ihrem ſeitherigen Beſitzer erſt in den letzten Tagen aus Angſt auf den Schutthaufen geworfen worden. In Birken⸗ bringhauſen wurden nämlich auf Grund von Verdachts— momenten Hausſuchungen nach alten Kriegswaffen vorge— nommen. ** Wekter.(Ausländiſche Studenten als Gäſt e.) Dieſer Tage hatte die hieſige Arbeitsdienſtabtei⸗ lung zwanzig ausländiſche Studierende aus Marburg zu Gaſt, welche das Leben der Arbeitsdienſtpflichtigen aus eigener Anſchauung kennen lernen wollten. Die Studenten beſichtigten ſowohl die muſtergültige Einrichtung des neuen Arbeitslagers, als auch die Arbeitsſtellen und hatten Ge— legenheit, die jungen Arbeitsſoldaten bei Arbeit, Sport und Feierabendgeſtaltung kennen zu lernen. ** Marburg.(6 Monate Gefängnis für einen Kuhdieb.) Der Einwohner Heinrich Menges aus Vor— ken hatte einem dortigen Händler— während ſich dieſer im Gottesdienſt befand— eine Kuh aus dem Stall geſtohlen und das Tier auf Umwegen zu einem Bekannten in Arns— bach gebracht, um damit eigene Schulden zu bezahlen. Der zuſtändige Gendarmeriebeamte kam dem Dieb jedoch ſchnell auf die Spur und konnte die Kuh dem Beſitzer zurückgeben. Der Dieb erhielt ſechs Monate Gefängnis. Seine Berufung gegen dieſes Urteil wurde von der Strafkammer ver— worfen. * Kaſſel.(Vermißt.) Seit dem 7. Februar 1936 wird der 15jährige Kochlehrling Heinz Borkowſki aus Kaſſel vermißt. Der Vermißte iſt etwa 1.65 Meter groß, hat dun⸗ kelblonde Haare, ſchmales bleiches Geſicht und braune Augen. Bensheim.(24 Einbrüche— viereinhalb zahre Gefängnis.) Vierundzwanzig Einbrüche im Laufe eines Jahres hat der 22jährige Heinrich Fleckenſtein von hier verübt. Durch ſeine Tätigkeit für einen Darmſtädter Zeit⸗ ſchriftenvertrieb kam er viel in Bensheim und Umgebung herum und erkundete günſtige Gelegenheiten für ſeine Ein⸗ brüche. Im Büro der Arbeitsfront, in ſeinem eigenen SA⸗ Sturm⸗Büro, ja bei ſeiner Firma in Darmſtadt brach er ein. Hier waren 400 Mark ſeine Beute, die bald verjubelt waren. Der verdorbene junge Mann war vor der Grkoßeſt Strafkammer Darmſtadt wenigſtens geſtändig, ſo daß ihm die Unterſuchungshaft mit drei Monaten angerechnet wurde. Er wurde zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Auerbach.(10000 Mark Geldſtrafe wegen Steuerhinter ziehung.) Ein hieſiger Drogeriebe⸗ ſitzer und Inhaber eines Kolonialwarengeſchäfts wurde zu 10 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Er hatte in den Jahren 1933 bis 1935 Steuern hinterzogen. Nidda.(Jagdhaus einbrecher am Werk.) In einem Jagdhaus bei dem Dorf Verſtadt wurde in einer der letzten Nächte ein Einbruch verübt, bei dem ſich die Täter durch ein gewaltſam geöffnetes Fenſter Eingang verſchaff⸗ ten. Im Hauſe ſprachen ſie dann wacker den vorhandenen Eßwaren, Weinen uſw. zu. Hierauf verließen ſie den Schauplatz ihrer nächtlichen Arbeit unter Mitnahme von weiteren Eßwaren und einer Anzahl Herren- und Damen- kleidungsſtücke. Die polizeilichen Ermittlungen ſind im Gange. () Raſtatt.(Eine alte Tradition lebt auf.) Nach einer Pauſe von 36 Jahren wird in dieſem Jahre zum erſten Male wieder ein großer Karnevalsumzug veran⸗ ſtaltet. Die Veranſtaltung, die am Faſtnachtſonntag ſtatt⸗ findet und den Höhepunkt des Raſtatter Karnevals bilden dürfte, wird durchgeführt von der Stadtverwaltung, dem Städtiſchen Verkehrsamt, der Großen Karnevalgeſellſchaft, ſowie von den Handwerkerinnungen und den Vereinen. Bus Mannheim Mannheim, 20. Februar. Laſtzugführer verſchuldet ſchweren Verkehrsunfall. Auf der Caſterfeldſtraße überholte ein auswärtiger Fernlaſt⸗ zug an einer bereits durch ein anderes Fahrzeug verengten Stelle ein Lieferkraftdreirad, wobei er dieſes anfuhr und etwa 50 Meter weit mitſchleifte. Alsdann überſchlug ſich das Dreirad, wobei die auf ihm mitfahrende Frau des Beſitzers ſo erhebliche Verletzungen erlitt, daß ſie in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. Das Dreirad mußte abgeſchleppt werden. Der ſchuldige Fahrer des Laſtzuges, der nach dem Vorfall weder anhielt, noch ſich ſonſt um die Folgen ſeines leichtſinnigen Verhaltens kümmerte, konnte er⸗ mittelt werden. Er hat nunmehr auch wegen Führerflucht ſtrengſte Beſtrafung zu gewärtigen. U Leichenländung. Die Leiche des am Montag in einem Baggerweiher bei Neckarau ertrunkenen ſechs Jahre alten Knaben wurde am folgenden Tag geländet. Selbſttötungsverſuch. Ein in der Neckarſtadt wohnen⸗ der Mann nahm eine größere Menge Tabletten ein. Der Lebensmüde wurde mit dem Sanitätskraftwagen nach einem Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Beförderung für Chriſtl und Rudi Cranz. (0 Karlsruhe, 20. Febr. Die Gebietspreſſe der badiſchen Hitlerjugend teilt mit: Auf Grund ihrer außerordentlichen Leiſtung bei den 4. Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch-Partenkirchen hat der Reichsjugendführer die Jungmädelſcharführerin Cchriſt! Cranz zur Gruppenführerin befördert. Desgleichen hat der Gebietsführer der badiſchen HJ den Führer der Ski⸗Kameradſchaft innerhalb der Gefolgſchaft 6/113. Rudi Cranz, auf Grund ſeiner olympiſchen Erfolge zum Scharführer ernannt. 5 5 Wieder Nibelungen⸗Feſtſpiele in Oetigheim. Die Jubiläumsſpielzeit des Volksſchauſpiels brachte mit den„Nibelungen“ einen Erfolg, der weiteſten Nachhall im In⸗ und Ausland gefunden hat. Weit über 80 000 Beſucher verfolgten das deutſche Heldendrama mit geſpannter Auf⸗ merkſamkeit und ließen es an begeiſterter Anerkennung nicht fehlen. Die Leitung des Volksſchauſpiels hat ſich deshalb ent⸗ ſchloſſen, wegen des außerordentlichen Erfolges auch in die⸗ ſem Jahre die„Nibelungen“ nochmals zur Aufführung zu bringen, damit allen Volksgenoſſen, die im vorigen Jahre die Aufführung verſäumen mußten, die Gelegenheit gegeben wird, beſtimmt in dieſem Jahre ſich die Nibelungen⸗Feſtſpiele anzu⸗ ſehen. Die Vorbereitungen ſind bereits in vollem Gange. Jetzt ſchon laufen von Fern und Nah Anfragen und Beſtel⸗ lungen ein, wobei die außerbadiſchen Intereſſenten einen wei⸗ ten Raum einnehmen. Der Beginn der Nibelungen⸗Feſtſpiele iſt wieder auf die Pfingſtfeiertage, den 31. Mai und 1. Juni 1936 feſtgelegt worden. Ludwigshafen, 20. Febr. Ludwigshafen— Oggersheim ereignete ſich am Mittwoch abend während des Gewitters ein ſchwerer Verkehrsunfall. Der mit dem Fahrrad von ſeiner Mannheimer Arbeitsſtelle nach Hauſe fahrende Arbeiter Wilhelm Kirſch aus Oggersheim wurde von einem in gleicher Richtung fahrenden Perſonenkraftwagen aus Bad Dürkheim von rückwärts angefahren und derart verletzt, daß er ſofort tot war. Der Kraftfahrer behauptet, von einem Blitz geblendet worden zu ſein; außerdem hätten zwei entgegenkommende Kraftwagen nicht abgeblendet gehabt, ſo daß er den vorausfahrenden Radfahrer nicht geſehen habe. Tödlicher Sturz mit dem Motorrad — Ebersberg, OA. Backnang, 20. Febr. Ein in Back⸗ nang beſchäftigter Maurer hatte die Möglichkeit, von Unter⸗ brüden aus durch einen Motorradfahrer nach Hauſe zu kom⸗ men. Als der Fahrer den Ortsausgang von Anterbrüden paſſierte, wurde er unſicher und ſtürzle mit dem Motorrad. Der Mann auf dem Rückſitz wurde vorwärts geſchleudert und in bewußtloſem Zuſtand nach Hauſe gebracht, wo er am anderen Tag verſchieden iſt. Bettiebsſtörung auf der Strecke Eutingen— Horb. Ein Felsſtück fiel auf die Schienen. — Horb, 20. Febr. Am Mittwoch iſt die Lokomotive des Perſonenzuges 2542 Stuttgart Immendingen zwiſcher Eutingen und Horb kurz nach 13 Uhr mit der Vorderachfe entgleiſt. Verletzt wurde niemand. Die Entgleiſung iſt durch ein Felsſtück, das auf die Eiſenbahnſtrecke herabgeſtürzt war verurſacht worden. Der Zug wurde nach Eutingen zurück gezogen und von da auf dem Gleis Horb— Eutingen weiter efördert. Der Betrieb zwiſchen Eutingen und Horb wurde bis zur Behebung der Störung eingleiſig durchgeführt. deboren in 28. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter FFP Im Zug iſt ſie in ihrem D-Zugwagen der einzige Fahrgaſt. Wer reiſt auch heute, am Heiligen Abend, wenn er nicht muß! Den ganzen nächſten Tag und die nächſte Nacht fährt ſie durch das winterliche und verſchneite Deutſchland. Leberall Thriſt— bäume und erleuchtete Kirchen! Weihnachten. Deutſche Weih— nachten!— Am Mitternacht des erſten Feiertags kommt ſie in Baſel an, wo ſie ſich im Abteil ein wenig ſchlafen legt. Gegen 6 Ahr morgens in Göſchenen, auf dem Gotthard, wird ſie wie— der munter. Wo ſie hinblickt: Eis und Schnee! Schnee und Eis! Auf dem Bahnſteig in Göſchenen ſteht ein großer Bottich mit dampfender Suppe und Kaffee. Kleine Verpfleaungspaufe für die Reiſenden! Dann geht es weiter— viertel- und halb- ſtundenlang klingt ihr das Rattern und Rollen von den Tunnel— fahrten im Ohr. Immer näher kommt der Zug an die italieniſche Grenze. Gleich hinterm Gotthard beginnt die italieniſche Schweiz. Ita— lieniſche Laute! Verkäuferinnen, Bahnarbeiter, Zeitungshänd— ler, alle ſprechen ſie ſchon italieniſch. Italieniſch auch die Stationsnamen!— Airolo— Faido— Bellinzona— die Sonne kommt hervor— Lugano— ſchon lange ſchneit es nicht mehr!— Chiaſſo— die erſten Faſchiſten und die italieniſchen Finanzer mit ihren grünen Uniformen und ihren grünen Jäger— hütchen mit der Feder daran ſpazieren auf den Bahnſteigen umher— und dann— Como!— Sonne— Helle— Glanz — mein Gott, iſt denn Frühling, denkt Hella— ſpäter wird die Gegend wieder etwas reizloſer, die Stimmung düſterer— vorübergehend fällt ein leichter Regen— Monza— die Lom— bardei— Milano! Milano! Millionen- und Weltſtadt. Rie- ſenbetrieb auf dieſem größten Bahnhof der Welt!— Sonder— züge über Sonderzüge gehen heute von hier weg. Alle in Rich— tung Bologna!— Jetzt iſt es 10 Ahr vormittags. Am 12 Ahr kann Hella in Bologna ſein, wenn ſie einen Zug bekommt— ja wenn— dieſe Italiener, ſonſt reizende, liebenswürdige und galante Männer, vom Fußball- und Radſportfanatismus be- fallen, werden ſie zu Hyänen!— Aber Hella ſtellt ihren Mann. Es gelingt ihr, in einen Waggon einzuſteigen. Nach hartem Kampf!— Sitzplatz natürlich ausgeſchloſſen! Halb lehnt ſie an Männerrücken oder»bäuchen, halb ſitzt ſie auf Männerſchößen in drangvoll fürchterlicher Enge des ſchmalen italieniſchen Wa— genganges. Es fällt niemand auf. Was gilt jetzt eine Frau— wo König Fußball ruft!— Während der Rapid durch die Landſchaft der Lombardei raſt, wird ihr vor den kommenden Stunden allmählich doch recht bange, denn nach und nach wird ſie ſich bewußt, wie wenig ſie eigentlich auf die Antertedung mit dieſem Tonſi gedanklich vorbereitet iſt und daß ſie ſich noch nicht einmal überlegt hat, wie ſie ſich überhaupt mit ihm ver— ſtändigen will. Mit„grazie“, ihrer einzigen italieniſchen Vo— kabel, wird ſie nicht ſehr weit kommen. And außerdem, wie ſoll ſie durch die Menſchenmaſſen zu ihm. Alexandro Tonſi von Roma, Rom, gelangen? Sprachunkundig, fremd, als Frau. — Aber Gott verläßt die Seinen nicht! Anweit von ihr ſteht ein Herr, ein Deutſcher, ein Prominenter vom Deutſchen Fuß— ballbund, der der deutſchen Delegation nachfährt.— Dieſer Mann ſieht Hella und ahnt, daß ſie eine Deutſche iſt. Aus dem Gefühl der Zugehörigkeit zum gleichen Volk! Der Fuß— ballprominente fragt ſie:„Verzeihen Sie, gnädiges Fräulein, ſind Sie auch Deutſche?“ Gott ſei Dank! Landsmann, dich ſchickt mir der Himmel, denkt ſie.— Freudig bejaht ſie die Frage.— Als Herr Schneider, ſo ſtellt ſich ihr der deutſche Fußballprominente vor, hört, daß ſie Alexandro Tonſi ſprechen will, erklärt er ſich gern bereit, eine Zuſammenkunft mit dem berühmten römiſchen Außenſtürmer zu vermitteln. Nur vor dem Spiel ginge es nicht— die Wichtigkeit des Treffens— die Aufregung der Spieler— ſie müſſe das verſtehen.—— O ia, ſie verſteht und iſt ſehr dankbar. Dieſer deutſche Fußballprominente iſt ein ſemer Kerl, er nimmt ſich der Landsmännin in wirklich rührender Weiſe an. Im Hotel„Majeſtic“ auf der Via Indipendenza ſtellt er ihr das für ihn reſervierte Zimmer zur Verfügung, damit ſie ſich ein wenig zurechtmachen kann. And auf ihrer gemeinſamen Fahrt zum Stadion teilt er ihr freudeſtrahlend mit, daß ſich ein Mitglied des italieniſchen Fußballbundes, ein Signor Luigi Farace, bereiterklärt habe, bei ihrer Anterhaltung mit Tonſi den Dolmetſcher ſpielen zu wollen. Hella iſt von dem Ent— gegenkommen des Landsmannes begeiſtert. Lebrigens ſieht ſie heute ſehr gut aus. Anter ihrem offenen Sealmantel trägt ſie ein elegantes ſchwarzes Koſtüm, bei dem am Hals eine hoch— geſchloſſene weiße Seidenbluſe hervorſieht, und auf ihrem Kopf ſitzt ein kleines ſchwarzes ſchnittiges Reiſehütchen, das in reiz— vollem Gegenſatz zu dem Blond ihres Haares ſteht.— Auf der Tribüne des Stadions bemühen ſich die Prominenten zweier Fußballbünde mit Eifer um ſie. Eineinhalb Stunden ſiebert ſie die Erregung der vierzigtauſend Stadionbeſucher mit. Nie in ihrem Leben wird ſie den ſüdländiſchen Begeiſterungstaumel der Maſſen vergeſſen, als zwölf Minuten vor Schluß das erſte und einzige Tor des Tages fällt. Leider für Italien! Tor- ſchütze aber iſt: Alexandro Tonſi, Rom. Der Jubel der Maſſen iſt unbeſchreiblich. Tonſi! Tonſi! Tonſi!l ſchreit die Menge in einem fort wie beſeſſen, in einem wahren Paroxysmus der Fußballeidenſchaft. And Tonſi! Tonſi! Tonſi! klingt es auch in ihr wider und mahnt ſie mit Allgewalt an ihre eigentliche Miſ— ſion. Von ihren beiden zuvorkommenden Kavalieren, Schneider und Farrace, wird ſie zu den unterirdiſchen Gängen der Sta— diontribüne begleitet, wo ſich die Amkleideräume der Spieler be— finden. Dort wartet ſie bereits fünf Minuten vor Ende des Spieles auf die Rückkehr der Mannſchaften vom Spielfeld. Auf die Rückkehr Alexandro Tonſis! Wie aus weiter Ferne, un— heimlich gedämpft, verkündet das Geſchrei der Vierzigtauſend durch die ſteinernen Mauern hindurch das Ende des Spieles. And gedämpft und leiſe klingen in dieſen Katakomben die Töne der Giovinezza und des Deutſchlandliedes wider. Nach und nach beleben ſich die unterirdiſchen Gänge der Tribüne.„Leute vom Bau“, Trainer, Vereinskameraden, Zeitungsleute drängen vom Spielfeld herein, und bald darauf nahen auch die Spieler, ſchweißbedeckt und noch keuchend. Die deutſche Mannſchaſt iſt über die knappe Niederlage ſichtlich deprimiert. Beſonders ein kleiner Mann mit einer trotz ſeiner Jugend rieſigen Glatze, Knöpfle mit Namen, iſt außer ſich vor Kummer. Dann kom- men die Italiener, jubelnd in Siegerlaune und zu allerlei An⸗ ſinn aufgelegt. Mitten unter ihnen, umgeben von einer Schar prominenter Ziviliſten, auch er! Alexandro Tonſi! Er iſt figürlich nicht allzu groß. Auffallend an ihm ſind ſein rieſiger breiter Bruſtkaſten und ſeine fabelhaften Fußballſchenkel.— Nachdem die Spieler in ihren Umkleideräumen verſchwunden ſind, geſellen ſich Schneider und Farrace wieder zu Hella und dieſe unterrichtet den liebenswürdigen Signor, was er für Fragen an Tonſi richten ſoll.— Dann wartet ſie in einer leeren augenblicklich unbenutzten Fußballgarderobe mit ihrem deutſchen Beſchützer auf den für den heutigen Tag neben Muſſolini popu— lärſten Mann Italiens, auf den Torſchützen Alexandro Tonſi. — Ihre Wangen ſind heiß und ſie fühlt ihr Herz ſchlagen.— Was werden ihr die nächſten Minuten bringen? Sie braucht nicht lange im ungewiſſen zu ſein, denn Tonſi in Bealeituna von Farrace erſcheint ziemlich ſchnell. Er iſt ein typiſcher Süd⸗ ltaliener. Ein bübſcher, ſompathiſcher Junge.— An ſeinem Sonntagszivil, das ihm gut ſteht und ſitzt, iſt bis auf die etwas aufdringliche Krawatte und die übereleganten Einſatzſchuhe nichts auszuſetzen. Von der Anſtrengung des Spieles und der nachfolgenden beißen Brauſe iſt er noch ganz rot im Geſicht und auf der Stirn ſtehen ihm Schweißperlen. Als er Hella gewahr wird, verbeugt er ſich vor ihr und ſieht ſie mit einem wohlwollend fragenden Blick an. Farrace macht ihn mit Hella bekannt und erklärt ihm dann: „Die Signorina möchte gern von Ihnen ein paar Fragen beantwortet haben, lieber Tonſi.“ Der junge Mann macht eine neuerliche ſchwungvolle Ver— beugung zu Hella und deutet durch ein liebenswürdig⸗-verbind⸗ 5 Lächeln ſeine Bereitwilligkeit an, Rede und Antwort zu tehen. „Herr Tonſt“, beginnt der Volmetſcher wieder,„die Sig⸗ norina läßt Sie fragen, ob Ihnen ſchon bekannt iſt, daß Ihr 5 5 Freund, der Senator Moravius in T., ermordet wor— en iſt? Da wird der hübſche Junge leichenblaß. Seine Hände zittern und es gelingt ihm nicht, ſeine Erregung zu berbergen. Erſt nach einer beträchtlichen Weile vermag er zu antworten: „Nein, ich weiß nicht——“ Verlegen hält er die Blicke zu Boden gerichtet, während Hella und die beiden Herren ſein ſeltſames Benehmen auf die Frage verwundert feſtſtellen. Dann murmelt er kaum verſtändlich vor ſich hin:„Ach ſo— ach ſo—“ „Lieber Tonſi, die Signorina möchte gern noch wiſſen, wann Sie zuletzt mit dem Senator in München zuſammenge⸗ kommen ſind“, unterbricht Farrace die peinliche Stille. Wieder erſchrickt Tonſi ſehr und blickt erſtaunt und miß⸗ trauiſch auf Hella, die leider auf ihrem Geſicht den Triumph über die eben gemachten Feſtſtellungen in Tonſis Verhalten nicht verbergen kann. Das macht ihn ſtutzig. Endlich merkt er, daß er in eine Falle gelockt werden ſoll und daß er ſich auf dem beſten Weg befindet, hineinzurennen. Am ſehr vieles be— ſtimmter als bisher antwortet er: „Ich war mit keinem Senator in München zuſammen!“ „Sagen Sie Herrn Tonſi, bitte“, entgegnet darauf Hella zu Farrace,„daß er vorhin durch ſein Erſchrecken bei der Nach⸗ richt von der Ermordung des Senators ſeine Bekanntſchaft mit dieſem doch ſchon zugegeben hat.“ 5 Farrace tut ihr den Gefallen. 1 „Ich ſage ja auch nicht, daß ich den Senator nicht kenne“, erwidert Tonſi jetzt ſchon ſehr ſicheren Tones,„aber ich war nicht in München mit ihm zuſammen.“ Auf dieſe ihr von Farrace überſetzte Antwort reaglkert Hella ſehr nervös: „Dann erklären Sie ihm bitte, daß ich den Brief geleſen habe, in dem er den Senator aufforderte, nach München zu kommen.“ Farrace übermittelte auch dieſe Frage wunſchgemäß an Tonſi. Einen Augenblick ſtutzt dieſer, dann ſagt er mit beinahe liebenswürdigem Lächeln: „Sagen Sie der Signorina, daß ſie lügt.“ Mit etwas weniger direkten Worten überſetzt Farrace Hella den Sinn dieſer Antwort, worauf ſie einen Augenblick ſehr verblüfft iſt und nichts zu erwidern weiß, bis Farrace hel- fend eingreift und Tonſi von ſich aus fragt, wie er zu einer ſol⸗ chen Behauptung komme. Da entgegnet dieſer prompt:„Weil ich weiß, daß mein Bekannter den Brief verbrannt hat, ehe ihn jemand anders leſen konnte.“ Leber dieſe Antwort verliert Hella vollſtändig die Faſ⸗ ſung, was von Tonſi mit Genugtuung konſtatiert wird. Sofort iſt er wieder ganz der große Fußballſtar. Zu Farrace gewen⸗ det, äußert er: „Signore Farrace, ſagen Sie, bitte, der Signorina, daß ich gehen muß. Meine Freunde erwarten mich.“ Dabei blickt er Hella ironiſch lächelnd an und verbeugt ſich vor ihr mit übertrieben unterwürfiger Geſte.„Buona sera, Signorina! Buona sera, Signori!“ Und ſchon iſt er zum Zimmer binaus. 1 Faortſetzung folgt.) Auf der Fernverkehrsſtraße 1 1 1 elſta 1 poll ec nun 63 0 l belt, ein 6 Nase täliſch die h. man dother gelegt dae ODitter Hälfte, tanz bonn Lig! uns imd sl ö dem e liche franz land Pat Wan Feßen vinſcht vir de 7 E die Gr dnde Abet And franzi N ſagt e LColnar nere die behe wohlwe Beiſpiel habe, w gegen e deulſche Ablomn ö Fotderm Sttaßbl AR. dabon i land ei wie ſed 1 und ei Kräfte, einzige Europe Geſchi induſtrit denn eit million abend ſaſſen w Zchl her Leiben ng aba?