Im daß a det mit 5 Hat dude flwagen betatt lupttt, f bitten gehabt, habe. 1 Bal g Unter: zu kom. tbtüden ptottad. eder o kt bmotibe zwiſcer rache bur 1 rück eiten purd. ee aun dude und der. Geſich r Hella einem Hella Fr. Kagen le Net derbind⸗ ft zu h miß⸗ tumph lte N nieder, werden von Polizei getrieben! ö Folge der Wahlen in Spanien! Die erſte war das Wegfegen d Vielgelejene Tageszeitung Erſchein ungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Beilagen: Vereins- und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Jan. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Nr. 45 Amſchau Marſchall Tuchatſchewſki hat in Moskau Bericht erſtattet über ſeine Erlebniſſe und Eindrücke in Frankreich. Es ſollen die beiderſeitigen Generalſtäbe zuſammenarbeiten; Frank— reich Waffen liefern; die Induſtrie der Sowjetunion weiter mili— tariſiert werden uſw. Es iſt alſo ganz ernſt gemeint. Darum iſt es auch kein Wunder, wenn der Widerſtand in Frankreich ſo ſtark iſt gegen den Pakt. Man hat jetzt ſogar die Militärs mit— hereingezogen in die Gegnerſchaft. Kriegsminiſter Maurin ſoll ein Gegner ſein, wenigſtens in ſeinem Herzenskämmerlein, und Marſchall Petain habe keine allzuhohe Meinung von dem mili— täriſchen Wert der ruſſiſchen Armee. Vielleicht läßt die Regierung die Parlamentsdebatte deshalb wochenlang weiterplätſchern, daß man ſich müde redet. Denn durch muß der Pakt! Während vorher die Redner der Rechten ihre Stirn in Sorgenfalten gelegt hatten, etwa der Rüſtungsfanatiker Taittinger, ſo über— raſchte vorgeſtern der Kommuniſt Doriot! Er iſt von der Dritten Internationale hinausgeworfen worden und hat die Hälfte der Kammergruppe mit ſich genommen. Das geht bei den franzöſiſchen Parteileuten raſch und ſchmerzlos. Er iſt eigener Kommuniſt und hat die franzöſiſche Rußlandpolitik nach dem Krieg einer böſen Kritik unterzogen! Seine Anhänger haben ihn zum Bürgermeiſter von Saint Denis wiedergewählt, der großen und fleißigen Induſtrieſtadt nördlich von Paris, die mit ihren 80 000 Einwohnern Vorort der Hauptſtadt geworden iſt, trotz— dem er die rußlandgehorſame Linie verlaſſen hat! Das bürger— liche Frankreich ließ ſich von ihm ſagen, daß die Ruſſen ihre franzöſiſchen Pappenheimer kennen und deren Angſt vor Deutſch— land ausnützen! Den einen Franzoſen ſchmückten die Ruſſen den Pakt als„Sicherheit“, den andern als das beſte Mittel zur Weltrevolution! Nach ihm mußte Herr Herriot mühſelig die Fetzen zuſammenſuchen und den Pakt verteidigen. Die Sozialiſten wünſchten bekanntlich keine Beiſtandsverpflichtungen. Dann aber wäre der Pakt eine leere Hülſe. * Einige beſonnene Blätter im Elſaß wagen es auch, auf die Gefahren hinzuweiſen, die ſich aus der Weiterführung dieſer blinden Politik für ihr Heimatland ergeben könnten. Der Abgeordnete Roſſe hatte in der Kammer darauf hingewieſen und hatte an der Stelle dieſer Va⸗banque-Politik die deutſch— franzöſiſche Verſtändigung gefordert. Scharf und immer wieder ſagt es die autonomiſtiſche„Elz“. Das Blatt Roſſes in Colmar bringt einen großen Artikel unter der Aeberſchrift:„Für unſere Heimat, gegen das franko⸗ruſſiſche Bündnis!“ Diejenigen, die behaupteten, eine Verſtändigung ſei nicht möglich, unterließen wohlweislich die Begründung. Das Blatt führt eine Reihe von Beiſpielen an, wie man etwas politiſch für„unmöglich“ erklärt habe, was dann in kurzer Zeit eben doch kam.„Wir haben nichts gegen einen Pakt mit Rußland; aber er darf nicht die franko— deutſche Annäherung kompromittieren, wie dies im vorliegenden Abkommen der Fall iſt. Man rede mit Deutſchland, das iſt die Forderung, die alle vernünftigen Franzoſen ſtellen!“ Auch der Straßburger„Elſäſſer“, der mehr die franzöſiſche Richtung der APR. vertritt, ſchließt einen Artikel:„Wir ſind und bleiben davon überzeugt, daß eine Politik der Annäherung an Deutſch— land eine viel beſſere Sicherheitsgarantie für Frankreich wäre vie jedes Bündnis mit Moskau!“ Man hat von ſeiten des neuen Deutſchland wiederholt ernſt und eindringlich die Hand nach Frankreich gereicht. Die inneren Kräfte, die dieſes heute lenken, haben ſich bewußt von dieſer einzigen Möglichkeit abgewandt, zu einem wahren Frieden in Europa zu kommen. Auf ſie fällt die Verantwortung vor der Geſchichte für dieſes Betreten der ſchiefen Ebene! * Man ſcheint auch in England heute für nichts anderes mehr einen Blick zu haben. And ſo erhebt ſich auch in Britannien der Rüſtungslärm. And es ſteigen an der Londoner Börſe die Rüſtungswerte ſtark an, namentlich die der Luftfahrzeug— induſtrie. Es muß gewaltige Spekulationsgewinne gegeben haben, denn ein engliſches Blatt meldet, daß ſich die Zahl der Pfund— millionäre in den letzten Tagen allein um 6 vermehrt habe! Die haben den Gewinn einfach eingeſtrichen, bevor die Kanonen ge— goſſen werden und die Motore der neuen Bomber ſurren! Die Zahl der„kleineren“ Kriegsgewinnler ſoll in die Tauſende gehen! Seitdem im März die engliſche Regierung zum erſten Male von Rüſtungsſtärkung geſprochen habe, ſeien die Aktien von 13 füh— renden Werken um insgeſamt 207 Prozent geſtiegen! Das geht auch anderwärts ſo: die Skoda-Aktien, die tſchechiſchen Rüſtungswerte, ſind ſprunghaft um rund 50 Kronen in die Höhe gegangen! Da fällt der alte ſchwediſche Finanz- und Wirtſchafts— ſachverſtändige Guſtab Caſſel gerade in Angſt für ſein Land und rät ihm, Rüſtungsrohſtoffe in Bereitſchaft zu halten; das Gold der Nationalbank auch in Nickel und andern Kriegs— metallen anzulegen; die Goldvorräte auf mehrere Plätze zu ver— teilen, damit ſie beſſer geſchützt wären.... So wenn bald die Männer in andern Ländern— die berufen wären, zu führen anfangen würden, zu greinen und zu fürchten, dann wäre das Chaos raſch da! Dazu liegt Caſſels Land doch wirklich„fern vom Schuß“, wo es bekanntlich alte Krieger gibt! Da wäre ſchon bald nötig, daß einer der Maßgebenden in London wieder einmal den Mund auftäte und von Ruhe redete, und etwas vom kalten engliſchen Blut ſpüren ließe! * Peinliche, traurige Bilder verbreitet die Preſſe heute aus Spanien! Menſchen knäueln ſich auf der Straße, werfen ſich Das iſt die zweite er Mittel— und die Bildung der Linksregierung Azania! Gil 8 3 3 ſo das ſpaniſche Volk in zwei Hälften zerriſſen wird, daß das 81 n. 8 Sowjetpakt unvereinbar mit Locarnopakk 12. Jahrgang Irrtümliche Auffaſſungen/ Das deutſche Memorandum vom 23. Mai 1935 DNB. Berlin, 21. Febr. In der geſtrigen Debatte in der franzöſiſchen Kammer über den franzöſiſch⸗ſowjetiſchen Bündnispakt hat Herr Herriot die Behauptung aufgeſtellt, die deutſche Regierung habe in ihrer Note vom 25. Mai 1935, alſo 23 Tage nach der Anter— zeichnung des Paktes, wenn auch unter einigen Vorbehalten, anerkannt, daß der Rheinpakt von Locarno durch den neuen Bündnispakt nicht berührt werde. Von zuſtändiger Seite wird uns hierzu mitgeteilt, daß dieſe Behauptung mit den Tatſachen in direktem Wider— ſpruch ſteht. Das den Signatarmächten des Rheinpaktes von Locarno mitgeteilte Memorandum der deutſchen Regierung vom 25. Mai erörtert ausführlich die Frage, ob die vertraglichen Verpflichtungen, die Frankreich durch den neuen Pakt der Sowjetunion gegenüber eingeht, die durch den Rheinpakt von Locarno feſtgelegten Grenzen innehalte, und kommt dabei zu der unzweideutigen Feſtſtellung, daß das nach Anſicht der deutſchen Regierung nicht der Fall iſt. Entſcheidend für dieſe Feſtſtellung iſt, wie das deutſche Memorandum darlegt, vor allem die Beſtimmung des Zeich— nungsprotokolls zu dem franzöſiſch-ſowjetiſchen Bündnispakt, wonach ſich die beiden Vertragspartner zwar vor einer Aktion, die ſie auf den bekannten Artikel 16 der Völkerbundsſatzung ſtützen wollen, zunächſt an den Völkerbundsrat wenden werden, daß ſie aber die vereinbarte Beiſtandspflicht auch dann zu er— füllen haben, wenn es aus irgendeinem Grunde nicht zu einer Empfehlung des Rates in dieſem Sinne oder überhaupt zu keinem einſtimmigen Ratsbeſchluß kommt. Danach nimmt Frankreich alſo die Freiheit für ſich in An— ſpruch, im Falle eines Konfliktes zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion auch dann auf Grund des Artikels 16 der Völker— bundsſatzung militäriſch gegen Deutſchland vor— zugehen, wenn es ſich dabei weder auf eine Empfehlung noch auf eine anderweitige Entſcheidung des Völkerbundsrates beru— fen kann, die Frage des Angreifers vielmehr einſeitig für ſichentſcheidet. Aeberdies ſteht der Wortlaut des franzöſiſch-ſowjetiſchen Zeichnungsprotokolls mit der Satzungsbeſtimung in Widerſpruch, wonach der Artikel 16 gegen Deutſchland als Nichtmitglied des Völkerbundes überhaupt erſt auf Grund eines beſonderen Vor— verfahrens vor dem Völkerbundsrat zur Anwendung gebracht werden könnte. Das deutſche Memorandum vom 25. Mai betont, daß eine unter ſolchen Amſtänden eingeleitete militäriſche Aktion nach An⸗ ſicht der deutſchen Regierung außerhalb des Artikels 16 der Völkerbundsſatzung ſtehen und infolgedeſſen eine flagrante Ver⸗ letzung des Rheinpaktes von Lorcarno darſtellen würde. N Noch offenkundiger als die in dem deutſchen Memorandum allein erörterte rechtliche Verletzung des Locarno⸗Paktes durch den neuen Pakt iſt die von der deutſchen Regierung von vorn⸗ herein betonte Unvereinbarkeit der beiden Pakte von allgemeinen politiſchen Geſichtspunkten aus. Den übrigen Signatarmächten des Rheinpaktes von Lo— carno iſt bekannt, daß die deutſche Regierung dieſen Standpunkt in den Auseinanderſetzungen, zu denen ihr Memorandum Anlaß gegeben hat, in vollem Amfange aufrecht erhalten hat und noch heute aufrecht erhält. Anter dieſen Amſtänden läßt ſich die erwähnte Aeußerung des Herrn Herriot nur ſo erklären, daß er über den Inhalt des deutſchen Memorandums und über den von der deutſchen Regierung bei den anſchließenden Auseinanderſetzungen einge— nommenen Standpunkt nicht richtig informiert iſt. FFP Schweres Erdbeben in Mitteljapan Die Kammerabſtimmung über den Nuſſen⸗ DNB. Tokio, 21. Febr. Heute vormittag um 10 Uhr(japaniſche Zeit) wurden die Städte Oſaka, Kyoto und Kobe von einem ſchweren Erdbeben heimgeſucht. In Oſaka iſt an verſchiedenen Stellen Feuer aus⸗ gebrochen. Viele Häuſer in und um Oſaka ſind zerſtört. Die Polizei hat einen umfangreichen Sicherheitsdienſt eingeſetzt. Der Telefon- und Telegraphenverkehr nach den betroffenen Gebieten iſt zum großen Teil unterbrochen. Die erſten Berichte aus dem Erdbebengebiet verzeichnen bisher drei Tote. Der Herd des Bebens liegt zwiſchen Kyoto und Oſaka bei einer Ausdehnung von 18 Kilometer rund um Oſaka. In der letztgenannten Stadt wurde das Elektrizitätswerk beſchädigt. Die Erdbebenwarte in Tokio ſpricht von einer ſelten großen Ausdeh⸗ nung des Erdbebengebiets, wobei nach den bisherigen Meldungen verhältnismäßig wenig Schäden zu verzeichnen ſind. Am Freitagvormittag um 11.10 Ahr(japaniſche Zeit) er⸗ folgten in dem Gebiet um Oſaka weitere Erdſtöße. Die Ein⸗ wohner haben die Häuſer verlaſſen. Bisher 5 Tote und 16 Schwerverletzte Tokio, 21. Febr. Nach dem ſchweren Erdbeben in Mittel⸗Japan wurden allein in der Hafenſtadt Oſaka bisher 5 Tote und 16 Schwer⸗ verletzte geborgen. In Oſaka wurden durch das Beben 29 Häuſer und durch die Feuersbrunſt wetere 12 Häuſer zerſtört. In einer anderen Stadt wurden 10 Arbeiter verſchüttet, deren Schickſal noch unbekannt iſt. Prag: Miniſterpräſident Hodza reiſt am Freitag mit ſeiner Begleitung zu einem offiziellen Beſuch nach Belgrad ab. pakt auf Donnerstag verſchoben Paris, 21. Febr. Die entſcheidende Abſtimmung über den Ruſſenpakt in der Kammer wird wahrſcheinlich erſt am kommenden Don— nerstag erfolgen, nachdem am Dienstag Außenminiſter Flandin geſprochen haben wird. 4 Bergleute erſchlagen DNB. Kattowitz, 21. Februar Auf der Dorotheengrube in Soſnowitz(Dombrowaer Revier) ging am Freitagvormittag eine Kohlenwand zu Bruch und be⸗ grub fünf Bergleute. Zwei Verunglückte konnten bald darauf freigelegt werden. Einer von ihnen war aber bereits tot, der andere hatte lebensgefährliche Verletzungen erhalten. In den Nachmittagsſtunden wurden dann die Leichen der drei anderen Verſchütteten geborgen. Kurz vor dem Einſturz der Kohlenwand waren beim Bohren plötzlich Kohlengaſe aufgetreten. Die Gas⸗ ausbrüche nahmen am Nachmittag einen ſolchen umfang an, daß der ganze Betrieb geſchloſſen werden mußte. Revolveranſchlag auf den japaniſchen Profeſſor Minobe DRB. Tokio, 21. Febr. Am Freitagmittag gegen 12 Uhr(japaniſcher Zeit) wurde auf den bejahrten Profeſſor Min obe, den Verfaſſer der ſo⸗ genannten Organtheorie, ein Revolveranſchlag verübt. Der Proſeſſor wurde ſchwer verletzt. Der Täter, ein 31jähriger Arbeitsloſer, der in die Wohnung Minobes eingedrungen war, iſt bei der Verhaftung tödlich verwundet worden. r Robles, der Führer der Katholiſchen Volksaktion, der gleich nach der Revolution 1931 auftrat und ſeit den Wahlen 1933 die ſtärkſte Perſönlichkeit jenes Spanien war, das die abſolute demo— kratiſch⸗-parlamentariſche Verfaſſung revidieren wollte, hat die Folgerung gezogen und iſt zunächſt abgetreten. Lerroux, ein Mann der republikaniſchen Mitte, iſt ebenfalls durch den Zu— ſammenbruch ſeiner Partei verſchwunden. Azana, die ſtarke, energiſche Führernatur der Linken, kam wieder und will das innere Schickſal Spaniens in die Hand nehmen! Er hat die zwei erſten Jahre ſpaniſcher Republik— Politik geführt, die gekennzeichnet ſind durch Durchführung der Trennung von Kirche und Staat, die Vertreibung der Orden, Vernichtung der Kloſterſchulen. Er hat kulturpolitiſch wenigſtens energiſch drauflos regiert und jene„Ideale“ verwirklicht, ſo gut das ging, die in den romaniſchen Ländern überall die bürger— lichen Linkspolitiker noch im Herzen tragen, die in Frankreich um 1900 herum in den Combes-Geſetzen verwirklicht wurden! Die ſchärfſten Vertreter dieſer kulturellen Ideale in Spanien ſind freilich heute die Sozialiſten, Kommuniſten und Syndikali— ſten! Die ſind dort ſo radikaliſiert, daß nun ſchon wieder Brand— ſtiftung an Kirchen verſucht wird, Morde an Faſchiſten und Volksaktionsleuten. Vor 2 Jahren hat das zu den grauenvollſten Szenen geführt in Aſturien. Man fragt, ob Azana aus der Geſchichte gelernt hat? Daß kinksbürgerliche republikaniſche Denken durch einen Graben ge— krennt iſt von dieſen radikal geführten marxiſtiſchen Gruppen?! Die Moskauer„Prawda“ hat den Wahlausgang ſchon als einen Sieg der von der Komintern ausgegebenen Parole bezeichnet und u. a. auch gleich die Freilaſſung der Gefangenen ge fordert. Damit fängt es jeweils an. And damit haben jetzt die entfeſſelten Maſſen in Spanien angefangen. Es wird ſich raſch herausſtellen, ob die neue Regierung Herr wird über die Straße. Dann muß ſich erſt zeigen, ob das Parlament mit der Mehrheit der Linken arbeiten kann. Die ſtärkſte Linksgruppe ſind die Sozialiſten mit 77 Abgeordneten; neben ihr ſteht die ſtärkſte linksbürgerliche mit 63. Das übrige ſind kleine Splitter, während auf der Rechten immer noch die Katholiſche Volksaktion mit 120 Abgeordneten ſteht.(Die Ziffern werden noch Veränderungen erfahren, dürften aber verhältnismäßig das Bild nicht ändern.) Wird es dem Linksbürgertum möglich ſein, die marxiſtiſchen Abgeordneten in die Bahn einer gemäßigten Politik zu führen? Das Programm, auf das die Linksfront gewählt wurde, ſchließt keine wirtſchaftlichen oder ſozialen Experimente in ſich ein. Es iſt z. B. die Nationaliſierung von Grund und Boden(Lati— fundien) zur koſtenloſen Verteilung an die Bauern und Siedler nicht enthalten, nicht einmal die Arbeitsloſenverſicherung für die etwa 800 000 Arbeitsloſen. Es iſt aber unmöglich, die Entwick— lung etwa zu„berechnen“, wenn Abgründe aufgeriſſen ſind, wie hier in Spanien. —— ——— ————— —— „ Organiſationen in der Schweiz wendet. Hochverräteriſche Pläne Anter dieſer Leberſchrift berichtete geſtern das Deutſche Nachrichtenbüro über die Aktion der Geheimen Staats— v»olizei in Rheinland-Weſtfalen mit dem Ziele, die Zuſammen— arbeit zwiſchen einem katholiſchen Jungmännerverband und der illegalen kommuniſtiſchen Organiſation Deutſchlands aufzudecken. Die Nachricht iſt geeignet, im katholiſchen Deutſchland, ganz be— ſonders hier unten in Süddeutſchland, Beſtürzung hervor— zurufen. In dieſem Zuſammenhang iſt wohl auf folgende ſelt— ſame Verirrung kathol. Kreiſe bzw. eines kathol. Blattes im Ausland hinzuweiſen: Das„Schwarze Corps“ macht darauf aufmerkſam, daß in dem Blatt der katholiſchen Deutſchen in Prag, in der„Deutſchen Preſſe“, unlängſt ein Loblied auf den inneren Wandel der Bolſchewiki geſungen wurde, die eine Neu— orientierung in der Ehe, in der Kindererziehung, in der Heraus— bildung eines eigenen Erbrechtes und Eigentumsrechtes voll— zogen hätten. Ferner hieß es:„die wichtigen Sektionen der Komintern treten nunmehr als Verteidiger der„bürgerlichen Demokratie“ auf, ſie fordern eine Volksfront gegen die faſchi— ſtiſchen Diktaturkräfte und erſtreben, beſonders in bezug auf die Lage in Deutſchland, auch die Einbeziehung der Katholiken in Glaubens- und Gewiſſensfreiheit auf dem geſamten Territorium der AdSSR. durchführen, Erlaubnis zur Schaffung religiöſer Organiſationen, Garantie für die Durchführung und Einhaltung obiger Forderungen durch den Abſchluß eines Konkordates mit dem Hl. Stuhl geben, die religions- und kirchenfeindliche Propa— ganda der Komintern aller Länder aufgeben!“ Auf dieſer Baſis wäre dann vielleicht eine Verſtändigung möglich. Man fragt ſich, wie eine ſolche Verirrung und Verwirrung in den Köpfen möglich iſt. Welches Hohngelächter muß das in Moskau hervorrufen. Ganz zu ſchweigen von den Dingen, die ſich eben erſt wieder in Spanien zutragen. In dem Prager Blatt ſpricht ſichtlich politiſcher Haß und nicht der Ernſt religiöſen Intereſſes. Ein Verſuch, nach ſolchem Rezept in Deutſchland ein Zuſammengehen mit der illegalen kommuniſtiſchen Organiſation zu beginnen, wird von den deutſchen Katholiken auf das Schärfſte zurückgewieſen, muß zurückgewieſen werden, wollen dieſe nicht ihr eigenes Grab ſchaufeln. Der 1. März— Tag der weißen Narziſſe Die Deutſche Arbeitsfront ſammelt für das WH W. DNB. Berlin, 21. Februar Die letzte Sammlung des Deutſchen Winterhilfswerkes 1935/36 naht. Noch einmal wird, wie der Informationsdienſt der Deutſchen Arbeitsfront meldet, ein großer Schlag gegen Hunger und Kälte geführt. Diesmal iſt es die Deutſche Arbeits- front, die am 29. Februar und am 1. März an das ſozialiſtiſche Gewiſſen jedes Einzelnen appelliert. Neben Männern aus der Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront ſowie der gewerblichen Wirtſchaft und der Induſtrie werden die unbekannten Walter der DAF. und Warte der NSG.„Kraft durch Freude“, die Männer aus den vorderſten Linien der großen Gemeinſchaft aller Schaffen— den Schulter an Schulter die Sammelaktion durchführen, Ver— trauensratsmitglieder und Betriebsführer nicht zu vergeſſen. Es werden Betriebsappelle, Straßen- und Hausſammlungen, Pro— pagandaumzüge, Platzkonzerte von ſechs Kapellen und Kd. Veranſtaltungen durchgeführt. Kurz, die Wucht dieſer Sammler wird an alle appellieren. Wir kennen die Not, wir helfen mit— ſo lautet die Parole als eindeutiges Bekenntnis zur Volksgemein— ſchaft. Sie wird die Sammler beſeelen wie auch alle die anderen Hunderttauſende, die ſich uneigennützig in den Dienſt dieſes Hilfswerkes ſtellen. Das Zeichen dieſes Dankes, die weiße Narziſſe, muß an dieſem Tage von jedem Volksgenoſſen getragen werden, der nicht ſelbſt mit der bitterſten Not zu ringen hat. Mit dieſem Zeichen werden Millionen ihren Dank bekunden für das Werk des Füh— rers, das ihnen den Arbeitsplatz erhielt oder wiedergab. Oberkommando des Heeres 5 6 DNB. Berlin. 21. Februar Der Oberbefehlshaber des Heeres hat eine Anordnung er⸗ laſſen, der zufolge die Dienſtſtelle des Oberbefehlshabers des Heeres mit ſofortiger Wirkung die Bezeichnung„Ober- kommando des Heeres“ führt. Die Schweiz und die deutſche Proteſtnote f i Eine Antwort erſt ſpäter. DRB. Bern, 21. Febr. Aeber die Freitagſitzung des Bundesrates, die ſich mit der deutſchen Proteſtnote befaßte, wird der Preſſe folgendes amtlich mitgeteilt: Der Chef des politiſchen Departements, Bundesrat Motta, gab Kenntnis von der deutſchen Proteſtnote, welche ſich gegen die Beſchlüſſe des Bundesrates wegen der nationalſozialiſtiſchen An die Kenntnisnahme dieſer ziemlich umfangreichen Note knüpfte ſich ein vorläufiger Meinungsaustauſch; doch wird der Bundesrat die Angelegenheit erſt in einigen Tagen behandeln, und zwar in aller Ruhe, nach— dem der vom politiſchen Departement im Einvernehmen mit dem Juſtiz- und Polizeidepartement aufzuſtellende Entwurf einer Antwort dem Bundesrat vorliegen wird. Da an der nächſten Sitzung des Bundesrats der Chef des Juſtiz- und Polizei departements, Bundesrat Baumann, nicht anweſend ſein wird, kann die weitere Behandlung der Angelegenheit erſt in acht Tagen erfolgen. Wieviel Schweizer Vereine gibt es in Deutſchland? DNB. Baſel, 21. Febr. Wie aus der Schweizer Preſſe hervorgeht, beſtehen gegen— wärtig in Deutſchland 40 ſchweizeriſch Hilfs- und Anterſtützungs— geſellſchaften, die vom Bund und teilweiſe auch von den Organi— ſationen ſowie durch beſtimmte ſchweizeriſche Sammlungen un— terſtützt werden. Dieſe Gelder werden an die in Deutſchland lebenden bedürftigen Schweizer auf dem Wege über die Kon— ſulate überwieſen. Daneben gebe es noch ungefähr 30 Clubs und geſellige ſchweizeriſche Vereinigungen. Außerdem beſtehen noch einige noch einige Studentengruppen an mehreren deutſchen Hochſchulen. Die meiſten Vereinigungen ſeien der Auslands- organiſation der Neuen Helvetiſchen Geſellſchaft angeſchloſſen, die eine überparteiliche Organiſation darſtelle. In Berlin befin— den ſich die Schweizer Politiſche Geſellſchaft, der Schweizer Club, der Schweizer Verein und der Verein der Eidgenoſſen. Kattowitz: Die Belegſchaft von zwei Bergwerken im Dom— browaer Revier trat am Dienstag in den Streik. Am Donners⸗ tag ergab ſich eine Verſchärfung der Lage, die dazu führte, daß 1200 Bergleute den Hungerſtreik erklärten. Ausſchreitungen und Oemonſtrationen in Spanien Kirchen und Parteihäuſer angezündet— Gefangenenbefreiungen— Kommuniſtiſche und ſeparatiſtiſche Kundgebungen in Barcelona DRB. Madrid, 21. Febr. In zahlreichen ſpaniſchen Provinzen kam es am Donnerstag zu ſchweren Ausſchreitungen gegen Angehörige der Rechtsparteien, deren Parteibüro und Verſammlungs⸗ lokale, ferner gegen Kirchen und Klöſter. In verſchie⸗ denen Städten brachen die Gefangenen aus. Bei Amneſtiekundgebungen fanden ſchwere Zuſammenſtöße zwiſchen Polizei und Linksradikalen ſtatt, die insgeſamt bisher fünf Tote und 31 zum Teil Schwerverletzte forderten. In Vigo drangen Anarchiſten in das Büro der ſpaniſchen faſchiſtiſchen Partei ein und verſuchten, die ſich dort aufhaltenden Faſchiſten zu lynchen. Die Polizei verhinderte das Verbrechen im letzten Augenblick. In Ferrol, Huelga, Malaga und anderen Orten wurden die Parteihäuſer der katholiſchen Volksaktion und der faſchiſtiſchen Partei, ferner die nationalen Verſammlungs⸗ lokale und ein theologiſches Seminar geſtürmt und in Brand geſteckt. In Coruna wurde eine Kirche angezündet. In Acija wurde die kommuniſtiſche Revolu— tion ausgerufen. Nach dem Ort ſind ſtarke Polizeiabteilungen aufgebrochen, um die Ruhe und Ordnung wiederherzuſtellen. In Alicante brachen die Inſaſſen einer Erziehungsanſtalt aus. Zwei von ihnen wurden von der Polizei erſchoſſen und drei ſchwer verletzt. In Oviedo ſtürmte die Menge das Gefängnis und be— freite 900 Gefangene. In Gijon wurden die politiſchen und ſozialen Sträflinge freigelaſſen. Die wegen krimineller Ver— gehen verurteilten Gefangenen benutzten die allgemeine Anruhe, um zu entkommen. Die Sträflinge bildeten mif ihren Ange— hörigen, die vor den Toren des Gefängniſſes auf die Freilaſſung gewartet hatten, einen Amzug mit großen Fahnen und Plakaten. In Cordoba wurde aus Wohnungen bekannter rechts— politiſcher Perſonen das Mobiliar auf die Straße geſchleppt und dort verbrannt. Die Linksradikalen ſchleppten ferner aus einem Nonnenkloſter ſämtliche Inſaſſen auf die Straße. Die Nonnen wurden von der Menge in ihre elterlichen Wohnungen gebracht. In Santiago wurden ein ſpaniſcher Apotheker und ſeine Frau als Organiſatoren der dortigen Faſchiſten verhaftet. In Barcelona veranſtaltete die aus dem Wahlkampf mit abſoluter Mehrheit hervorgegangenen Linksparteien mit Genehmigung der Polizei einen Demonſtrationszug durch die Straßen der Innenſtadt. Die Demonſtranten führten zahlreiche rote und ſeparatiſtiſche Fahnen mit, ſangen die„Internationale“ und die ſogenannte katalaniſche Nationalhymne und brachten Hochrufe aus auf den Kommu- nismus und ein freies Katalonien. Bei dem Verſuch der Polizei, die Entfernung der ſeparatiſtiſchen Fahnen durch— zuſetzen, nahm die Menge eine drohende Haltung ein. Am Zu⸗ ſammenſtöße zu vermeiden, erlaubte der Regierungsdelegierte für öffentliche Ordnung und Sicherheit in Katalonien den ſepara— tiſtiſchen Charakter der Kundgebungen. Die Menge zog dann vor das katalaniſche Regierungsgebäude, wo dann ein Ver— treter des Generalgouverneurs verkündete, daß die Zentral⸗ regierung in Madrid bereits die erſten Schritte zur Durchführung der Amneſtie getan hätte und mit der Freilaſſung der Ge— fangenen in kürzeſter Zeit zu rechnen ſei. Die Menge verlangte mit erhobenen Fäuſten, daß die Sträflinge ſofort auf freien Fuß geſetzt würden und ſetzte dann ihre Kundgebung in großer An- ordnung unter lauten Proteſtrufen fort. Die Zahl der Demon— ſtranten wird auf 30 000 geſchätzt. — Holländiſches Schiff auf der Anterweſer von engliſchem Dampfer gerammt Fünf Menſchen ertrunken DRB. Bremerhaven, 21. Febr. In der Nacht zum Freitag ereignete ſich auf der Anterweſer in der Nähe von Rechtenfleth ein ſchweres Schiffsunglück, dem fünf Perſonen zum Opfer fielen. Der mit Hartfett beladene holländiſche Motorleichter„Dipping V“ befand ſich auf der Reiſe von Brale nach Harburg und wurde aus bisher ungeklärter Arſache von dem engliſchen Dampfer„Lagoſian“, der der Anited Africa⸗Line gehört, gerammt. Der Motorleichter legte ſich auf die Seite und trieb lieloben. Der Kapitän mit ſeiner Frau und ſeinen beiden Kindern und ein Mann der Beſatzung ſind dabei ums Leben gekommen.. Ein Beſatzungsmitglied konnte von dem engliſchen Dampfer ſofort gerettet werden. Der letzte Mann des Leichters befand ſich noch im Vorderſchiff und verſuchte ſich durch Klopfzeichen bemerkbar zu machen. Zn dieſer ſchrecklichen Lage hat er etwa fünf Stunden ausgehalten, bis er gerettet werden konnte. ö Die Bugſierreederei Schuchmann entſandte ſofort zwei Schlepper an die Anglücksſtelle, mit deren Hilfe nach Auf⸗ ſchweißen des Leichters der eine im Schiff eingeſchloſſene Mann gerettet werden konnte. Italieniſcher Vormarſch an der Nord⸗ front DNB. Asmara, 21. Febr. (Vom Kriegsberichterſtatter des DNB.) An der Nordfront ſind die italieniſchen Streitkräfte weiter in ſüdlicher Richtung vorgerückt. Dieſe Entwicklung ſei, wie aus Kreiſen des Hauptquartiers verlautet, eine natürliche Folge des Sieges von Enderta. Drei Diviſionen des I. und des III. Armeekorps ſind heute auf der Ebene von Buja bis auf 20 Kilometer an die Bergkette vorgedrungen, deren höchſte Erhebung der Amba Aladſchi iſt. Damit iſt das weite Gebiet der Ebenen von Afgol und Buja von italieniſchen Streitkräf— ten beſetzt. Das ſeit den Kämpfen von Amba Aradum neu beſetzte Gebiet umfaßt rund 2000 Quadratkilometer. Damit haben die Italiener neue wichtige ſtrategiſche Stellungen und Stützpunkte gewonnen. Denn die Italiener beherrſchen jetzt die Flußlinie de Maiſchik vor dem Amba Aladſchi und die Päſſe, die ſüdwärts führen. Die neugewonnenen Stellungen ermög— lichen darüber hinaus die Kontrolle der wichtigſten Verbin— dungswege nach den nordweſtlichen Gebieten. Der heutige Vormarſch iſt ohne feindlichen Widerſtand erfolgt. Die Nachhut der abeſſiniſchen Truppen wurde nur von der Ferne geſichtet. Ehrenvolles Begräbnis für die abgeſchoſſenen italien. Flieger. DNB. Addis Abeba, 21. Febr. Auf Veranlaſſung des Negus wurden heute die Leichen der ſieben Inſaſſen des von den Abeſſiniern abgeſchoſſenen Savoia-Machetti-Flugzeugs mit allen militäriſchen Ehren an Ort und Stelle begraben. Die Leichen der italieniſchen Flieger waren bis zur Ankenntnis verbrannt, da die Maſchine infolge des Treffers in der Luft Feuer fing. Abeſſiniſche Meldungen über die Kriegslage Hitzewelle in Ogaden DNB. Addis Abeba, 21. Febr. Dem Vernehmen nach hat Ras Mulugheta ſeine Linien in der Provinz Enderta etwas zurückgenommen, um in höheren Gebirgszügen beſſere Verteidigungsſtellungen zu be— ziehen, da die italieniſchen Angriffe andauern. Trotz dieſes Stellungswechſels ſei, ſo betont man auf abeſſiniſcher Seite, die Belagerung oon Makalle nicht aufgegeben worden. Die Italiener machten neue Verſuche, die Beſatzung von Malalle durch Flugzeuge mit Lebensmitteln und Munition zu verſor⸗ gen. Ein Ausfall der Italiener in Richtung auf die Straße von Abaro ſei zurückgewieſen worden. Von der Somalifront meldet das Hauptquartier des Generals Naſſibu weitere Fortſchritte der Abeſſinier in Rich tung auf Aarandab und Coron. Im Gebiet von Ogaden er— ſchwert die jetzt beginnende unerträgliche Hitze, die bis zum Monat April noch weiter ſteigt, die Kampfhandlungen für die motoriſierten Truppen. Ein abeſſiniſcher Flieger, der aus dem Hauptquartier Naſſibus in Addis Abeba eintraf, berichtet, daß infolge der Hitze ſchon nach einer Flugzeit von fünf Mi⸗ nuten das Kühlwaſſer und das Flugzeugöl Temperaturen von 100 Grad hätten. Vom Führer begnadigt DNB. Berlin, 21. Februar i„Der Führer und Reichskanzler hat den vom Schwurgericht in Torgau wegen Mordes an der ledigen Margarethe Herr- mann in Wittenberg zum Tode verurteilten Karl Krüger aus Bad Grund zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt, weil der Verurteilte nicht vorbeſtraft iſt und den Entſchluß zur Tat in einer verzweifelten Stimmung gefaßt hat. Der am 27. Februar 1916 geborene Helmuth Jäck iſt am 19. Dezember 1935 vom Schwurgericht in Braunsberg wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden. Er hatte am 23. November 1935 ſeine Tante, die 46jährige Wirtſchafterin Luiſe Broſzinfki, getötet, weil ſie ihn an der Verlobung und Eheſchließung mit einem leidenſchaftlich geliebten Mädchen hindern wollte. Der Führer hat wegen der Jugend und bisherigen Strafloſigkeit des Ver— urteilten die Todesſtrafe im Gnadenwege in lebenslange Zucht⸗ hausſtrafe umgewandelt. Der deutſche Geſandte bei Beneſch DNB. Prag, 21. Februar Der Präſident der Republik Dr. Beneſch hat am Freitag den deutſchen Geſandten und bevollmächtigten Miniſter Ei ſen⸗ lohr empfangen. 5 „Kampf um Brot“ Ein Afa⸗Kultur film DNB. Berlin, 21. Febt. Ein neuer Tonkulturfilm von beſonderem Wert iſt ſoeben fertiggeſtellt worden. Dr. Allrich Kayſer von der Afa drehte ihn in Zuſammenarbeit mit Staatsminiſter Miniſte⸗ rialdirektor Riecke vom Reichsernährungsminiſterium und dem Reichsnährſtand. Der Film ſchildert den uralten Kampf der Menſchheit, den Kampf ums Brot. Er zeigt, wie in Deutſchland in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten, als ſich die Amwandlung aus einem Agrarſtaat in den Induſtrieſtaat voll⸗ zog, nicht genügend Rückſicht darauf genommen wurde, daß die Ernährung des Volkes aus eigener Kraft ſichergeſtellt war, wie dadurch mit der unglückſelige Kriegsausgang und die kataſtrophale Lage in den Nachkriegsjahren begründet war, in der weite Kreiſe unſerer Volksgenoſſen nicht wußten, woher ein Stück Brot nehmen. Er zeigt weiter, wie in Zeiten wirtſchaftlicher Scheinblüte eine Milliardeneinfuhr von Weizen und anderen landwirtſchaftlichen Produkten ſtattfand. And warum? Durch die Zurückſetzung unſerer Landwirtſchaft, durch die Abwanderung vom Lande in die Großſtadt war ein Fünftel deutſchen Bodens noch unfruchtbar, war Oedland, war Sumpf, Moor, Leber⸗ ſchwemmungs- und Hochwaſſergebiet oder litt unter ungenügen⸗ der Regelung der Waſſerverhältniſſe. Troſtlos und ſchwer war Her Kampf der Volksgenoſſen in dieſen Gebieten um das eigene Stückchen Brot. Hier ſetzt nun der Bildbericht über die Arbeit des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland ein. das Schickſal zu meiſtern; getreu dem Grundſatz:„Einer für alle, alle für einen“ ſetzt das Werk der Arbeitsdienſtmänner ein. „Ganz Deutſchland wird helfen.“ And ganz Deutſchland hilft! Wir ſehen das grandioſe Werk der Oedlandmelioration im Emsland. Mit Spaten gehen unſere Arbeitsdienſtmänner an das Oedland. Die Neubildung deutſchen Bauerntums wird weiter gefördert und vielen deutſchen Volksgenoſſen die Möglichkeit zum Leben und zur Familiengründung gegeben. Wir ſehen die Arbeiten und die Deichbauten in Schleswig⸗ Holſtein, die bereits dazu geführt haben, daß neue Bauernhöfe im Adolf-Hitler- und Hermann-Göring-Koog geſchaffen wurden, in dem durch harte Arbeit tauſende von Quadratmetern frucht⸗ baren Landes dem Meere abgerungen wurden. Die Arbeit im Heſſiſchen Ried wird gezeigt, wo gewaltige Waſſermaſſen durch Schöpfwerke in den Rhein getankt werden, die Regulierung der Fluß- und Bachläufe in der Mark Bran⸗ dendurg, die Entwäſſerungsarbeiten in Luch und im Spreewald, der Straßenbau in Bayern. 850 Millionen RM. wurden für das deutſche Landeskulturwerk Adolf Hitlers ſeit 1933 eingeſetzt. Mehr als 100 Millionen Tagewerke wurden in dieſem Kampf um Brot bisher geleiſtet. Noch einmal wird der Gegenſatz ge— zeigt zwiſchen den dunklen Mietskaſernen der Großſtadt— elende Hinterhöfe, ſpielende Kinder ohne Licht und Luft, herum ſtehende Arbeitsloſe— und einer der jungen Schöpfungen aus Neuland. Zum Schluß des ganzen die Feier des Erntedank feſtes, die Krönung der mühevollen, aber Freude und Segen ſchaffenden Arbeit auf der Scholle, des immerwährenden „Kampfes um Brot“. Der Film wird demnächſt in einem der großen Arauffüh⸗ rungstheater der Afa in Berlin herausgebracht werden. München: Am 24. Februar, dem Tag, an dem vor 16 Jahren die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei in München gegründet wurde, findet im denkwürdigen Hofbräu⸗ hausſaal eine Gedenkfeier ſtatt. Der einzelne iſt zu ſchwach, um ſtlen. plall de Hedütſ michel be In 1 Härte noch nl allen a an der * N N afin b einde loſcheim Hbeſeitigt vor eine lachend Bereit G Nr st Nacht in iht dorfli 4 dem m. lltzellle Ne reisffu Vorhand dtigen Zuſan bindun Alte „Die Gemein 2 Vorgän; meindlie und fil D Vaterla mederge Herres Soldate der den duspre adligen von ef finanz Sedank Stein Einflü Wurde alle e U der M. Und le E ſchen gestellt daß Ge Na Volk le elf iſt di 1 1 7 9 3. f — r Führer Fer. e Zuchl⸗ Nr. 45 Samstag, den 22. Februar 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Bürgermeiſterverjammlung des Kreijes Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Pg. Bechtel, Viernheim, fand am Dienstag, den 14. Februar 1936, eine Verſammlung der Bürgermeiſter des Kreiſes Heppenheim im Saale des Gaſthofs„Zum Birkenauer Tal“ in Birkenau ſtatt, die vollzählig beſucht war. Außerdem waren erſchienen Kreisleiter Pg. Ruppert, als Vertreter des Kreisamts Heppenheim, Kreisdirektor Pg. Nanz und Reg. Rat Stieh ſowie Kreisſchulrat Pg. Siebert. In ſeinen einleitenden Begrüßungsworten hieß der Vor ſitzende ganz beſonders den neuen Kreisleiter Pg. Ruppert zu treuer Mitarbeit herzlich willkommen. Im unmittelbaren Anſchluß ſprach Kreisfeuerwehrin— ſpektor Apfel, Heppenheim, über das Feuerlöſchweſen. Ein⸗ leitend verwies der Redner auf ein von dem Vorſitzenden des Landesverbandes heſſ. freiw. Feuerwehren erlaſſenes Rundſchreiben vom Januar 1936 an ſämtliche Kommando— ſtellen ſeiner Wehren, mit der Forderung, zu dem Haushalts- plan der Gemeinde für 1936 Rj. einen Koſtenanſchlag für die Bedürfniſſe der Feuerwehr bei der Bürgermeiſterei einzu— reichen. Zur Begründung der Beſchaffung der notwendigſten Löſchgeräte und Ausrüſtungsſtücke der Feuerwehrmänner hob Kreisfeuerwehrinſpektor Apfel hervor, daß die Landesfeuer⸗ löſchordnung durch das Reichsgeſetz über das Feuerlöſchweſen in allernächſter Zeit abgelöſt wird. Die geſetzliche Neu— regelung im ganzen Reich wird Ausgaben für die Gemeinden bringen, die nicht zu umgehen ſind. Daher ſei es notwendig, die erforderlichen Vorſehungen im Haushaltsplan der Ge⸗ meinde zu treffen, um keine Ueberraſchung zu erleben. Im Hinblick auf das Feuerlöſchweſen auf dem Lande erklärte der Vortragende, daß in vielen Orten ſich die Wehren noch nicht auf der Höhe der Zeit befänden. Es fehle vor allem an den allernötigſten Löſchgeräten und auch mancherorts an der ſo nötigen Ausbildung der Feuerlöſchmannſchaften. In erſter Linie ſei es Aufgabe des Bürgermeiſters, dafür beſorgt zu ſein, daß in ſeiner ihm anvertrauten Ge⸗ meinde eine den örtlichen Verhältniſſen entſprechende Feuer⸗ löſcheinrichtung vorhanden ſei und etwaige Fehler und Mängel beſeitigt würden. Soll Hab und Gut von Bürger und Bauer vor einem Schadenfeuer geſchützt werden, dann muß eine aus⸗ reichende Feuerlöſcheinrichtung in der Gemeinde in ſteter Bereitſchaft fertig zur Verfügung ſtehen. Es folgte ſodann noch eine ausführliche Schilderung der ſtatiſtiſchen Ergebniſſe der letzten Jahre. Die ſtat. Nachprüfungen ergaben, daß die Feuerſchäden in den Städten in ihrer Zahl zurückgegangen ſind, dagegen in ländlichen und dörflichen Gebieten häufiger vorkamen. Zum Schluß brachte Kreisfeuerwehrinſpektor Apfel aus dem neuen Reichsgeſetz über das Feuerlöſchweſen noch die einzelnen Abſchnitte zur Kenntnis. Reg. Rat Stieh unterſtrich die Ausführungen des Kreisfeuerwehrinſpektors Apfel, forderte zur Abſtellung etwa vorhandener Mängel im Feuerlöſchweſen auf und bat, die nötigen Vorſehungen im Haushaltsplan zu treffen. In dieſem Zuſammenhang berührte Reg. Rat Stieh noch kurz die Ver⸗ bindung der Aufgaben mit dem Luftſchutz. Zu Punkt 2 der Tagesordnung hielt Verw. Inſpektor Alter, Viernheim, einen äußerſt lehrreichen Vortrag über „Die Haushaltsführung der Gemeinden nach der Deutſchen Gemeindeordnung.“ Verw. Inſpektor Alter brachte zunächſt eine Reihe von Vorgängen aus dem Leben des großen Schöpfers der ge⸗ meindlichen Selbſtverwaltung, Reichsfreiherrn vom Stein, und führte u. a. Folgendes aus: Die Geſchichte lehrt uns, wie es ſ. Zt. im Deutſchen Vaterland ausſah: Der Staat Friedrichs des Großen war niedergeworfen, der Hälfte ſeines Umfanges beraubt, die Heeresmacht zerſtört, das ſtehende Heer auf eine Handvoll Soldaten beſchränkt, die Kaſſen leer, der Feind im Lande, der den letzten Reſt des Volkswohlſtandes mit gieriger Hand auspreßte, der Bauer in Hörigkeit und Leibeigenſchaft dem adligen Gutsherrn untertan und der Bürger in den Städten von engherzigen Polizeivorſchriften beläſtigt und eingeengt. Vom Stein ging in erſter Linie daran, die Staats- finanzen in Ordnung zu bringen. Seine 5 leitenden Grund⸗ gedanken ſind als mächtige Quadern des Reformwerkes Steins bis zu der Zeit erhalten geblieben, in der artfremde Einflüſſe und Denkart in Deutſchland geradezu maßgebend wurden. Die Folgen dieſer Volksverführung mußten wir alle erleben. Unſer Führer und Volkskanzler Adolf Hitler ſtand bei der Machtübernahme an dem Grabe ſeiner Habe, vor Ruin und leeren Kaſſen. Er hat die großen Gefahren klar erkannt, dem Deut⸗ ſchen Volke nimmermüde ſeine großen Pflichten vor Augen geſtellt und ihm zugerufen, ſich auf ſich ſelbſt zu beſinnen, daß Gemeinnutz vor Eigennutz gehe und daß das deutſche Volk leben müſſe, auch wenn der Einzelne ins Grab ſinke. Der Führer hat die 5 leitenden Grundgedanken des Reichsfreiherrn vom Stein nicht nur aufgegriffen, ſondern in die Tat umgeſetzt. Durch die großen Geſetzeswerke über die Geſtaltung und Führung des Reiches wurde die Grund⸗ lage geſchaffen, auf der die Grundrechte der deutſchen Ge⸗ meinden aufgebaut werden konnten. Aus dem wichtigſten Ge⸗ ſetzeswerk„Die Deutſche Gemeindeordnung“ griff der Re⸗ ferent die ſich auf die Haushaltsführung der Gemeinden erſtreckenden 88 82 ff. heraus und erläuterte eingehend die einzelnen Abſchnitte. Die Haushalte der Gemeinden für 1936 müſſen ausnahmslos nach den neuen Vorſchriften auf⸗ geſtellt werden. An die Stelle der ſeitherigen Voranſchläge iſt die Haushaltsſatzung getreten, die die Feſtſetzung 1. des Haushaltsplanes, 2. der Steuerſätze für die Gemeindeſteuern, 3. den Höchſtbetrag der Kaſſenkredite, 4. den Geſamtbetrag der Darlehen zur Beſtreitung von Ausgaben des außerordentlichen Haushaltsplanes, enthält. geppenheim Im Uebrigen beſtehen bezüglich der Aufſtellung der Haushaltspläne die Hauptgrundſätze:„Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit“, und bezüglich der Durchführung diejenigen:„Keine Ausgabe ohne vorherige und ſichere Deckung“. Die Haushaltsſatzung bildet die Grundlage für die Ver— waltung aller Einnahmen und Ausgaben. Redner verbreitete ſich ſodann noch ausführlich über die Vermögens- und Schuldenverwaltung der Gemeinden und er klärte: Die Unterhaltung des pfleglich und wirtſchaftlich zu verwaltenden Gemeindevermögens hat aus Mitteln des ordent⸗ lichen Haushalts zu erfolgen, während das Schuldenweſen eine ganz beſonders ſorgfältige Bearbeitung erfordert. Der Bildung von Rücklagen kann nicht genug Intereſſe zugewendet werden. Es kommen in Betracht: a) die Betriebsmittelrücklage, die eine rechtzeitige Lei— ſtung der Ausgaben des ordentlichen Haushalts ohne Inanſpruchnahme von Kaſſenkrediten ſicherſtellen ſoll; b) die allgemeine Ausgleichsrücklage, durch die größere Schwankungen in der Belaſtung der Einwohner auch bei einer Aenderung der allgemeinen Wirtſchaftslage vermieden werden ſoll; e) die Bürgſchaftsſicherungsrücklagen, die die Gemeinden gegen unerwartete Inanſpruchnahme aus übernom⸗ menen Bürgſchaften oder Verpflichtungen aus Ge— währverträgen ſichern. d) Erneuerungs- und Erweiterungsrücklagen, die be ſtimmt ſind, den Erſatz oder die Erweiterung ſolcher Vermögensgegenſtände zu ermöglichen, die nach Al— ter, Verbrauch oder Wertminderung jeweils erſetzt oder erweitert werden müſſen. Hieran ſchloß ſich eine genaue Schilderung des Kaſſen— rechnungs- und Prüfungsweſens an. Der Vorſitzende, Bürgermeiſter Bechtel, dankte beiden Rednern namens der Kreisabteilung für die vortrefflichen Vorträge. In der Ausſprache wurden aus der Materie mehrere Fragen beantwortet, während Kreisdirektor Nanz und Reg.⸗ Rat Stieh amtliche Verfügungen zur Kenntnis brachten. Kreisleiter Pg. Ruppert und Kͤreisſchulrat Pg. Siebert ſprachen zum Schluſſe noch über die ins Auge zu faſſenden Verbeſſerungen der Schulverhältniſſe auf dem Lande, tatkräftige Unterſtützung und Förderung der Hitler⸗ jugend ſowie Schaffung von eigenen Heimen. Mit einem dreifachen„Sieg-Heil“ auf den Führer ſchloß der Vorſitzende die Tagung. Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. Februar 1936 Denkſpruch. Ein Tor, der ſeinen Lebenszweck verfehlt, der in ſich ſelbſt den Keim des Frohſinns tötet, dem Freude nie die Wange rötet, der Welt und Menſchen haßt und ſich und andre quält. 22 2 4 + Man ſpürt es deutlich, wenn man abends hinausgeht auf die Straße. Die Tage ſind länger geworden um einen Atemzug und dehnen ſich jetzt mehr und mehr. Das Bild der Landſchaft verliert ſeine Strenge und Herbheit und milde Züge voll Ahnung weben ſich ein in den Gärten.... Die Wege ſind trockener und Staub wirbelt ſich in gebrochenem Sonnenſchein den Häuſern entlang. Dunkles Geheimnis iſt am Werk, hat alle Dinge aus⸗ geweitet und wirkt auch in uns, die wir allem Seienden wieder vertrauensvoller entgegenkommen. Aus einer Starre lockert ſich alles und man fühlt das Spieleriſche zugleich mit der Freude am Werden der Natur. Anlagen und Gärten gewinnen mählich ihre alte Friſche zurück und ein Wagnis ruht über den Beeten. Da und dort brechen Blumen auf und trinken mit der Freude und dem Dank eines Erſtgeborenen von der Wärme beglückender Son⸗ nenſtrahlen. Die Bäume ſchlagen ihre Augen auf und überall drängen und weben ſich Säfte nach oben. Die Nächte ſind zwar noch rauh und Regen von Stür⸗ men getragen, peitſcht gegen die Scheiben, aber ſchneller und wärmer kommt die Sonne hervor und erfreut uns wieder mit ihren goldenen Strahlen. In unſeren Zimmern iſt es heller und geräumiger geworden und die Bilder gewinnen an den Wänden ihren Glanz zurück, den ſie im Winter eingebüßt haben. Viel Licht von draußen verführt uns und macht uns unruhig und in manchen Nächten finden wir den Schlaf nicht mehr. Auch wir ſind unruhig geworden und können das geduldige Warten nicht mehr ertragen. Zu größerem Wagen und friſcherem Anpacken ſind wir geneigt und haben zugleich Hemmungen zu überwinden, die wir nur ſchwer abzuſtreifen vermögen. Die Unruhe des Vor⸗ zimmers bewegt uns und wir wiſſen nicht, was uns bevorſteht. Ein tiefes Ahnen iſt draußen— und in uns * Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße. Starkenburger Heimatblätter. Die unſerer Le— ſerſchaft wohlbekannte Beilage„Sarkenburger Heimatblätter“ liegt heute unſerer Zeitung bei. Der erſte Teil iſt der Faſt⸗ nacht und ihrer Bedeutung gewidmet und erzählt uns von Faſtnachtsbräuchen im Odenwald, in Rheinheſſen und Ober⸗ heſſen. Aehnlichen Inhalt hat auch der Aufſatz„Deutſche Frühjahrsbräuche“. Die Beiträge„Das Naſſauern“ und „Odenwaldheimat in Verſen“ ſchließen die Nummer ab. „Das Bild der Heimat“ zeigt einen Holzſchnitt von R. Mager. Bechſtein. Jungbannführerlager des Gebietes Hejjen⸗Najjau NSG. Vom 17. bis 19. Februar 1936 fand im Jakob⸗ Sprenger-⸗Heim bei Oberreifenberg im Taunus ein Lager für die Jungbannführer des Gebietes Heſſen-Naſſau ſtatt. Gebietsjungvolkführer Paul Wagner, der das, Lager leitete, machte ſeine Unterführer mit der kommenden Sommer⸗ arbeit bekannt und entwickelte in täglichen Arbeitsbeſprechun⸗ gen genaue Richtlinien. Sport und Liederſtunden brachten anregende Abwechslung in den Dienſtbetrieb. Aktuelle Vorträge führender Perſönlichkeiten gaben geiſtige Grundlagen für die kommenden Aufgaben. So ſprach u. a. Gauinſpekteur Heyſe über die Aufgaben des jungen Führerkorps, als dem verantwortungsfähigen Nachwuchs der Partei, der Gauſchulungsleiter des RSB. Schäfer über den germaniſchen Schickſalsgedanken und Junggenoſſe Kurt Bütow über das Kolonialproblem. Gebietsführer Potthoff weilte ebenfalls einige Stun⸗ den unter den Jungbannführern und wohnte einem Heimabend bei, den eine anregende Ausſprache beſchloß. FCC ĩ ͤãã ãyddddddGGGdGddTdTVTVTbTVTVTdTdTbTbTVTbTbTbbb Goldene Hochzeit Am kommenden Montag, den 24. Februar, können die Eheleute Michael Adler 7. und Anna Maria geb. Illert, Eulerſtraße, das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. 50 Jahre ſind ſie rechtſchaffen miteinander Seite an Seite durchs Leben gegangen, haben miteinander Leid und Freud geteilt. Elf Kinder ſind dem glücklichen Lebens⸗ bund entſproſſen, wovon noch zehn, acht mit ihren Familien, Zeuge des Feſt⸗ und Ehrentages ihrer betagten Eltern ſein können, die ſich noch beſter Geſundheit erfreuen. Der Jubilar ſteht im 81. Lebensjahre; noch iſt ihm ſein allezeit froher Sinn und heiteres Weſen erhalten geblieben. 45 Jahre war er in der„Sänger⸗Einheit“ aktiver eifriger Sänger bis ins Alter. Das deutſche Lied war des Jubilars, der ſich früher auch im Muſikerberuf betätigte, treuer Begleiter über alle Klippen des Lebens hinweg. Die Jubilarin ſteht im 74. Lebensjahre. In die Reihe der Glückwünſchenden tritt neben den vielen Freunden und Bekannten des Jubelpaares, auch die„Viernheimer Volkszeitung“, die ihren treuen Leſern noch einen recht langen, ſonnigen Lebensabend wünſcht! Ich hatt einen Kameraden 1 In Nachſtehendem geben wir den Bericht einer Limburger Zeitung wieder, betitelt:„Ich hatt'! einen Kameraden...“, den uns hieſige Ver⸗ wandte des in Limburg verſtorbenen Joſef Buſalt, die an deſſen Beerdigung teilnahmen, zum Abdruck zur Verfügung ſtellten. Unſerem Landsmanne und Kriegsveteranen, der die Heimat ſeiner Jugend verließ, als der Ruf zur Fahne an ihn erging, wurde bei ſeinem Eingehen zur großen Armee die ihm gebührende Ehre zuteil. ö(Schriftleitung). Am Dienstag nachmittag wurde Joſef Buſalt, ein Kriegsveteran von 1870/71, nach einem Leben von 86 Jahren auf dem Limburger Friedhof zur ewigen Ruhe be— ſtattet. Die Fahne von Waterloo, welche ſchon vor mehr denn hundert Jahren den naſſauiſchen Kriegern zum Siege voranflatterte, dieſelbe Fahne flatterte am Dienstag im Leichenzuge neben der Fahne des Kuyffhäuſerbundes, beide ein Symbol für den Uebergang der Armee von 1870/71 in die Armee des Weltkrieges und in die Armee vor heute. Joſef Buſalt, in Limburg zu Beſuch weilend, war es nicht mehr vergönnt, in ſeine Heimat zu ſeinem hochwürdigen Sohn, dem Pfarrer Simon Buſalt in Wehrheim i. T., zurückzukehren. Er hatte in Limburg ſeine alten Kämeraden zum letztenmale geſehen, und nun faßte der Tode nach ihm, der Tod, den er in vielen Gefechten kennengelernt hatte, und den er im Alter nach einem chriſtlichen Leben nicht als Feind, ſondern als Freund begrüßen durfte.“ Wir gedenken des alten Herrn noch gerne, wie er ſo vergnügt im Kreiſe der Kriegskameraden von 1870/71 und derer des Weltkrieges zuſammenſaß. Es war eine Selbſtverſtändlichkeit, daß be⸗ ſonders Letztere, formiert im Kyffhäuſerbund, ſich eine Ehre daraus machten, dem alten Kameraden zum letzten Gang das Geleite zu geben. Zwei Fahnen, die von Waterloo und die des Kyffhäuſerbundes, ſenkten ſich in das Grab, und don⸗ nernd erſchallte die dreifache Salve, welche einem Krieger, der für das Vaterland gefochten, gebührt. Der Bezirksführer des Kyffhäuſerbundes, Dr. Knöppler, fand bewegende Worte für den Verſtorbenen. Noch bewegender waren die letzten Grüße, welche ſein Kriegs- kamerad Julius Grim dem abgeſchiedenen Kriegskameraden in die Gruft nachſandte. Wir wollen hoffen, daß wir ſobald nicht wieder die traurige Pflicht haben, einem Kriegs⸗ kameraden aus dem großen deutſchen Einigungskrieg den letzten Dienſt erweiſen zu müſſen, ſondern daß ſie uns noch recht lange erhalten bleiben. Joſef Buſalt hatte die Freude, ſeine Kinder zum größten Teil dem geiſtlichen Stande widmen zu dürfen, und infolge— deſſen war auch die Beteiligung des hochwürdigen Klerus bemerkenswert. Nicht minder bemerkenswert allerdings auch die Beteiligung der übrigen Bevölkerung, welche davon zeugte, daß der Verſtorbene, trotzdem er, wie verſtändlich, bei ſeinem Sohne in Wehrheim eine zweite Heimat gefunden hatte, in Limburg nicht vergeſſen war. Er ruhe in Frieden! 5 Beſetzung zweier Schulſtellen. Den beiden Schul- verwaltern Herrn Franz Sutter und Franz Reinhard wurden zwei Schulſtellen an der hieſigen Volksſchule definitiv übertragen. Eine dritte erledigte Stelle harrt noch ihrer Be— ſetzung. 5 Grundſtücksverpachtung. Nach einer geſtrigen Ver— ſteigerungsanzeige werden am Montag, den 24. ds. Mts., nachmittags 5 Uhr, im Saal des„Ratskeller“ verſchiedene Grundſtücke auf 6 Jahre verpachtet. Wir bitten Intereſſenten, den Verſteigerungstermin nicht zu verſäumen. Hinweis. Einem Teil unſerer heutigen Auflage liegt ein Proſpekt betr. Pfarrer Heumannbuch bei, auf welches wir unſere verehrliche Leſerinnen und Leſer aufmerkſam machen. — — — 0 1 1 1 5 Aus Nah und Jer Neun Stunden auf der Suche nach einem neuen Hut. * Wiesbaden. Kann man den Geiſteszuſtand einer Frau, die von morgens neun bis nachmittags ſechs Uhr auf der Suche nach einem neuen Hut iſt und doch keinen kauft, als normal bezeichnen? Dieſe Frage glaubte in einer Verhandlung vor dem Wiesbadener Gericht der Ver⸗ teidiger einer Angeklagten verneinen zu müſſen. Eine neunſtündige Suche nach einem neuen Hut und ein den— noch nicht erfolgter Kauf rechtfertige die Annahme, daß die Vertreterin des weiblichen Geſchlechts nicht im vollen Beſitze ihrer Geiſteskräfte ſei. Der Verteidiger der Ange— klagten hoffte mit dieſer Begründung ein milderes Urteil erreichen zu können, denn es ſtand ein Diebſtahl zur Ver— handlung. Beſſer als der Verteidiger ſchien jedoch der Richter mit den Gepflogenheiten des ſchwächeren Ge— ſchlechts vertraut zu ſein, denn er war der Anſicht, daß die neunſtündige Suche nach einer neuen Kopfbedeckung als durchaus normal bezeichnet werden könne. Das Urteil fiel entſprechend aus. Frankfurt a. M.(Die erſten Bauten für die Reichsnährſtandsſchau.) Für die große Ausſtellung des Reichsnährſtandes, die im Sommer in Frankfurt ſtatt⸗ finden ſoll, ſind umfangreiche Bauten erforderlich. Zu Anfang dieſer Woche wurde mit dem Aufbau der erſten Bauten auf dem annähernd 20 Hektar umfaſſenden Freigelände zwi⸗ ſchen der Eiſenbahn, der Bismark-Allee und der Kuhwaldſied⸗ lung begonnen. Es handelt ſich dabei vielfach um Holz⸗ bauten, die bereits auf den früheren Ausſtellungen des Reichs⸗ nährſtandes Verwendung gefunden haben. Außerdem werden in großem Umfange für die Unterbringung der Maſchinen und der Tiere ſowie für die Bewirtung der Hunderttauſende große Zelte errichtet. * Frankfurt a. m.(Unter einen Laſtzug ge⸗ raten und tödlich verletzt.) Ein 24jähriger Rad⸗ fahrer in der Klingertſtraße fuhr direkt in einen Laſtzug und geriet dabei unter den Motorwagen, deſſen Räder ihm über die Bruſt gingen. Mit ſchweren Verletzungen wurde der junge Mann in ein Krankenhaus gebracht, wo noch in der Nacht der Tod eintrat. ** Frankfurt a. M.(Großvater rettet ſein Enkelkind.) Beim Ueberſchreiten der Hanauer Land— ſtraße in Fechenheim riß ſich ein zweijähriger Tunge von ſeinem ihn begleitenden Großvater los, um ſchnell auf die andere Straßenſeite zu kommen. Im gleichen Augenblick kam eine Straßenbahn angefahren und hätte das Kind wohl überfahren, wenn es vom Großvater nicht noch recht⸗ zeitig weggeſtoßen worden wäre. Der alte Mann wurde jedoch bei dem Verſuch, ſein Enkelkind zu retten, von dem Führerwagen erfaßt, zu Boden geſchleudert und ſchwer verletzt. ** Bad Homburg. (Mit dem Fahrrad gegen das Hoftor.) Als ſich der Maurer Salzmann aus R Pfaffenwiesbach mit ſeinem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Beſoraung in Uſingen befand, verlor er am Eingang ſeines Dorfes plötzlich die Gewalt über ſein Rad und fuhr gegen ein Hoftor. Dabei zog er ſich durch das ſplitternde Holz eine ſtark blutende Wunde am linken Ober⸗ ſchenkel zu und mußte ins Krankenhaus nach Bad Hom⸗ burg gebracht werden. Hier erlag er bald dem ſtarken Blutverluſt. ** Braubach.(Ausgrabungen auf der Marks⸗ burg.) Auf der Marksburg wurden bei Erneuerungs— arbeiten an den Grundmauern der Zugbrücke intereſſante Funde gemacht. Bei den Ausſchachtungsarbeiten, die bis auf den Felſen gingen, entdeckte man zahlreiche Scherben, Knochen. Eiſenteile und andere Stücke die pjele Jahrhun⸗ derte alt ſein müſſen und offenbar aus der Gründungs⸗ zeit der Burg ſtammen. Sehr zahlreich ſind die menſch⸗ lichen Schädelſtücke und die Knochenteile großer Eber. Auch Geſchoßſtücke wurden gefunden. ** Niederelbert(Weſterwald).(In der Scheune tödlich abgeſtürzt.) Ein 77 Jahre alter Mann, der aus einer Scheune Heu holen wollte, wurde, als er nach zwei Stunden nicht zurückgekehrt war, tot auf dem Scheunenboden aufgefunden. Der alte Mann war bei ſeiner Arbeit wahrſcheinlich in der Scheune abgeſtürzt und hat dabei das Genick gebrochen. Darmſtadt.(Wettkämpfe der Segelflieger.) Der Deutſche Luftſportverband führt zur Zeit innerhalb ſeiner Landesgruppen Mannſchaftswettkämpfe durch. Ab⸗ geſehen von den wehrſportlichen Uebungen, denen die Be— dingungen für Erwerb des SA⸗Sportabzeichens zu Grun— de liegen, wird über Weltanſchauung und ſonſtige Schu⸗ lung geprüft und ſchließlich die Montage eines Segelflug zeuges bewertet, wobei Schnelligkeit und Genauigkeit für die Anzahl der Punkte maßgebend iſt. Innerhalb der Landesgruppe 11(Darmſtadt) fanden Ausſcheidungs⸗ kämpfe in Wetzlar und Frankfurt am Main ſtatt, bei denen die Mannſchaft des Segelfliegerſturmes Limburg mit 4147 Punkten vor Gelnhauſen mit 3840 und Darm— ſtadt mit 3560 Punkten an die Spitze kam. Insgeſamt waren 46 Mannſchaften im Wettbewerb. Am 29. Februar kämpften die zehn beſten Mannſchaften in Darmſtadt um die Endentſcheidung. Heppenheim.(Haushaltsplan ausgeglichen.) In der unter Leitung von Bürgermeiſter Schiffers ſtehen⸗ den Sitzung der Ratsherren wurde der ſtädtiſche Haushalts⸗ plan für 1936 verabſchiedet. Der Haushaltsplan konnte zum erſten Mal ohne Fehlbetrag, in Einnahmen und Aus⸗ gaben mit 647 736 Mark ausgeglichen, abgeſchloſſen wer⸗ den. Die Steuerausſchlagſätze wurden in gleicher Höhe wie im Vorjahr feſtgeſretzt. Mainz.(Und das nennt ſich Wein.) Anter Ausnutzung der Notlage zweier Brüder in Zornheim richtete der Mainzer Weinhändler Robert Weinsmann in dem An⸗ weſen des einen eine„Weinfabrik“ ein, in der im Sommer 1932 aus Druſen, Waſſer, Zucker und Oelen„Wein“ herge⸗ ſtellt und in den Handel gebracht wurde. Den bei der Her⸗ geboren in Itallen ſtellung des Geſöffs mitbeteiligten Brüdern kam die Amneſtie 29. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Hella iſt naturlich von dieſer unerwarteten Wendung der Anterredung nicht ſonderlich begeiſtert. Aber ſchon auf dem Weg zum Hotel, wo ſie mit den beiden Herren noch bis zum Abgang ihres Zuges zuſammenbleibt, iſt ſie wieder beſſerer Stimmung.— Tonſis Erſchrecken und Anſicherheit nach ihren erſten Fragen und ſein Zugeſtändnis, daß er den Senator kennt, ſind ſchließlich nicht aus der Welt zu ſchaffen. And die Mit- teilung des Signore Farrace, daß die italieniſche Mangſchaſt ſeinerzeit drei Tage vor dem Münchener Spiel in Herrſching einquarktert worden war, um die Spieler nicht durch den Be— trieb der Großſtadt nervös zu machen, iſt auch ſehr weſentlich. Herr Ackermann in München hatte ſich alſo nicht getäuſcht, als er den Senator auf dem dortigen Hauptbahnhof in den Vor— ortzug Neünchen— Starnberg— Herrſching hatte einſteigen ſehen. Herr Tonſſ, konnte gut ſchwören, in München ſei er nicht mit dem Senatdr zuſammengeweſen. Dafür aber: in Herrſching! — Freilich, der Mörder des Senators kann er nicht ſein. Dar- über iſt ſie ſich auch klar. Wie ſoll er in der Nacht vor dem großen Spiel unbeobachtet von Herrſching nach T. und wieder zurückgekommen ſein? Das iſt unmöglich. Tonſi iſt nicht der Mörder des Senators, aber er kennt vielleicht den Mörder. Er wird ihn ſogar ſicher kennen—— Nachdem ihr die beiden Herren zugeſagt haben, gegebenen— falls ihre Beobachtungen über das Benehmen Tonſis vorhin ni der Garderobe zu bezeugen, und nach dem ihr Farrace noch die Privatadreſſe Tonſis in Rom, Via Fanagoſta 34, gegeben hat, beſteigt ſie gegen 7 Ahr abends den Jug zur Rückfahrt nach Deutſchland wie eine Siegerin.— Während der langen Eiſen— bahnfahrt hat ſie viel Zeit, über das Ergebnis ihres Bologneſer Trips nachzudenken. And ſeltſam! Je näher ſie der deutſchen Grenze kommt, deſto mehr ſchwindet ihre Zuverſicht. Immer klarer wird ihr, daß eine ſo große Urſache zum Triumph für ſie eigentlich gar nicht beſteht. Im Grunde weiß ſie nicht viel mehr als vor ihrer Reiſe. Gewiß, ſie hat die Beſtätigung, daß Tonſi tatſächlich der Schreiber des vom eSnator verbrannten Brieſes iſt und daß eine Zuſammenkunft zwiſchen dieſem und Moravius in Herrſching ſtattgefungen hat. Was aber dabei geſprochen wurde, kennt ſie genau ſo wenig wie den Inhalt des verbrannten Briefes. And ob überhaupt die Münchener Reiſe des Senators und deſſen Zuſammenkunft mit Tonſi irgend etwas mit dem ihrem Peter zur Laſt gelegten Mord zu tun haben, bleibt außer⸗ dem nach wie vor fraglich. Leber all dieſen Erwägungen wird ſie allmählich von einem tiefſchwarzen Peſſimismus befallen und in grenzenloſer Ernüchterung ſtellt ſie feſt: Ich renne wie be— ſeſſen einem Phantom, einem Geheimnis nach, mit deſſen Lö— ſung Peter vielleicht nicht um einen Deut geholfen ſein wird.— Todestraurigen Herzens legt ſie den Reſt der Heimreiſe zurück.— In T. herrſcht bei ihrer Ankunft ein ſcheußliches Tau— wetter. Dreck und Matſch liegt auf den Straßen und ein dich— ter warmer Regen fällt vom grauen Himmel.— Als ſie die Bahnhofshalle verläßt, ſchallen ihr die Rufe der Zeitungsver— käufer entgegen, die die neueſten Mittagszeitungen anpreiſen: „Hochintereſſante Neuigkeiten in dieſer Nummer, meine Herrſchaften! Der Prozeß gegen den Senatorenmörder! Erſter Verhandlungstag am 3. Januar!“ XIX. Der erſte Verhandlungstag des Stettnerſchen Mordpro— zeſſes iſt ein geſellſchaftliches Ereignis erſten Ranges für T. Die ſogenannte gute Geſellſchaft, die überall dabei ſein muß, wo etwas los iſt, hat ihre Beziehungen zu den Behörden ſpie— len laſſen und ſich in Beſitz faſt aller Eintrittskarten geſetzt. Vor Beginn der Verhandlung herrſcht vor dem Gerichtsgebäude eine Autoauffahrt wie bei einer Premiere, und vor den Türen Roman von Gerhard Ritter FP zum großen Schwurgerichtsſaal promenjeren die Damen im neueſten Weihnachtsdreß auf den Korridoren umher, daß man wähnt, auf einer Modenſchau zu ſein. Neugierig warten ſie in der kommenden Verhandlung auf Senſationen. Geht es doch um den Kopf, den ſie alle kennen, eines reichen Mannes und doch eines Außenſeiters! Eines Menſchen, der ſich mit dem Geheimnis ſeiner Abſtammung herumquält.— Narr, der er iſt! — Hat er das nötig? Er hat doch Geld. Warum hat er denn nicht verſucht, in ihre Kreiſe zu kommen? Warum iſt er denn nicht Mitglied ihrer Golf-, Tennis- oder Schlittſchuhklubs ge— worden? Nun ſitzt er hier. Das hat er von ſeinem Eigenſinn! Punkt 10 Ahr betritt das Gericht, an der Spitze der Vor— ſitzende, Landgerichtsdirektor Flotow, den Saal. Der Vorſitzende tritt ſofort in die Verhandlung ein. Die Perſonalien Stettners werden feſtgeſtellt, wobei es gleich den erſten Zuſammenſtoß gibt, als Stettner auf die Frage, wann er geboren ſei, unter großem Hallo der Zuhörerſchaſt erklärt, er habe überhaupt keinen Geburtstag. Wütend ſpringt Dr. Flotow auf und fährt das Publikum an: „Ich mache darauf aufmerkſam, daß ich bei der erſten Wiederholung ſolcher Diſziplinloſigkeit den Saal werde räumen laſſen. Die Feſtſtellung des Angeklagten, wenn auch in der Form ungehörig, iſt trotzdem ſo tief traurig, daß Menſchen mit Takt nicht darüber lachen ſollten.“ Flotow kann dieſes arrogante und anmaßende mondäne Publikum, das ſich zu den tragiſchſten und traurigſten Prozeſſen wie zu einer amüſanten Theatervorſtellung drängt, nicht aus⸗ ſtehen. Ruhig und beherrſcht, ſehr im Gegenſatz zu ſeinem Be— nehmen dem Publikum gegenüber, ermahnt er dann Stettner, derartige provozierende Bemerkungen zu unterlaſſen, und er— klärt ihm, er werde nachher Gelegenheit bekommen, über ſeine Vergangenheit ausführlich zu ſprechen. Nach Verleſung der Anklageſchrift, laut welcher Stettner des Mordes an dem Se— nator Auguſt Georg Moravius angeklagt iſt, wird er aufgefor⸗ dert, ſich zu äußern. Stettner, deſſen Züge während der Anter— ſuchungshaft ſpitz geworden ſind, der aber, zumindeſt äußerlich, einen gefaßten Eindruck macht, antwortet ruhig und beſtimmt: „Ich erkläre, daß ich nicht der Mörder bin und auch in keiner Beziehung zum Mord ſtehe.“ Nachdem das Gericht dieſe Erklärung zur Kenntnis genom⸗ men hat, bekommt der Angeklagte das Wort erteilt zur Schil⸗ derung ſeines bisherigen Lebenslaufes. Er gibt in ruhiger, aber ſehr eindringlicher Art einen genauen Tatſachenbericht. wie er den Leſern ſchon aus ſeiner nächtlichen Beichte vor Hella bekannt iſt. Am Ende ſeines Berichtes zieht er die Schlußſumme aus ſeinen Erklärungen, indem er nochmals feſtſtellt, daß er weder wiſſe, wann, wo und von wem er geboren, noch wer die geheim— nisvolle Perſon geweſen ſei, die mit Hilfe reicher Geldmittel bis zu ſeiner Großjährigkeit über ſein Schickſal beſtimmen konnte, ohne ihm auch nur das geringſte Recht, ſich ſein Daſein ſelbſt zu bilden, zuerkennen zu wollen. Die beſondere Tragik ſeines Lebens aber ſei es geweſen, daß er unmittelbar nach ſeiner Großjährigkeit ausgerechnet bei der Firma E. A. G. Morabius ſeine erſte Anſtellung gefunden habe, wo der Seniorenchef dieſes Anternehmens, der Senator A. G. Moravius, gleichfalls ver- ſucht habe, von allem Anfang an einen entſcheidenden Einfluß auf die Geſtaltung ſeines Lebens zu gewinnen. Dadurch ſei ſein, Stettners, Wille im Verlauf ſeiner Mannesjahre vom Senator genau ſo ausgeſchaltet worden, wie das während ſeiner Jugendzeit durch den mächtigen Einfluß der ihm unbekannt ge⸗ R Gefängnis verurteilt. Mainz.(Römiſches Brandgrab freigelegt) In der Gemarkung Sporkenheim, Kreis Bingen, wurde ein römiſches Brandgrab aus dem zweiten nachchriſtlichen Jahr⸗ hundert freigelegt. Das Grab enthielt vier große Urnen, in denen ſich Aſche und Knochenreſte ſowie eine Bronzenadel fanden. Man glaubt, daß es ein Familiengrab war. Die Funde kamen ins Römiſch-germaniſche Muſeum. Sprendlingen(Rheinheſſen).(Unglaubliche Ro⸗ heit.) Eine Tierquälerei von unglaublicher Roheit wird aus dem nahen Gumbsheim berichtet. Dort fand man in einem Weinberg einen angebundenen Hund verhungert auf. So weit das arme Tier ſich hatte bewegen können, waren alle Reben abgefreſſen. Stellt man ſich vor, welche Qualen bis zu ſeinem Hungertod das Tier auszuſtehen hatte, dann iſt keine Strafe zu hoch für den Tierquäler, der hoffentlich ermittelt wird. Schlitz.(Trachten feſt im Juli.) Das im ganzen Gau bekannte Schlitzer Trachtenfeſt findet in dieſem Jahre am 18. und 19. Juli ſtatt. Auf dem Marktplatz wird eine Freilichtbühne errichtet werden, auf der Volks- und Trachten⸗ ſpiele ſtattfinden. Als Feſtplatz iſt der geſamte Burgring vorgeſehen. Das Schlitzer Trachtenfeſt iſt ein Volksfeſt im wahrſten Sinne des Wortes, bei dem die Pflege des Heimatgedankens und alter Sitten im Vordergrund ſteht. Lich.(Agtrafe für Beleidigung.) Wegen Be⸗ leidigung eines Jungvolkführers wurde der L. F. aus Lich vom Schöffengericht Gießen zu 100 Mark Geldſtrafs bezw. 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Mannheim, 21. Februar. Großes Faſtnachtsfeuerwerk. Im Anſchluß an den großen Karnevalsumzug am Sonntag findet nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Friedrichsplatz die Prinzenhuldigung . dem Aufmarſch der Garden und ein großes Feuerwerk ſtatt. * 550⸗Jahrfeier der Aniverſität Heidelberg als reichswichtig erklärt. Der Führer und Reichskanzler hat die vom 27. bis 30. Juni 1936 ſtattfindende 550⸗Jahrfeier der Ruprecht Karl⸗ Aniverſität der Stadt Heidelberg für reichswichtig erklärt. Zwei mutige Männer. 5 Mannheim, 21. Febr. Kanzleiaſſiſtent Martin Max in Kaiſerslautern, Winterſtraße 4, und Maſchiniſt Alfred Schupka in Mannheim-Sandhofen, Scharhoferſtraße 166, haben beim Rettungswerk anläßlich eines Autounfalles am 5. Oktober 1935, wobei ein Kraftwagen in Mannheim⸗Wald⸗ hof bei der Altrheinſtraße in den Altrhein ſtürzte, entſchloſſen und mutig gehandelt. Der Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach hat ihnen für ihr Rettungswerk eine öffentliche Belobigung ausge⸗ ſprochen. machen einen tiefen Eindruck auf alle Anweſenden, nicht zuletzt auch auf die Geſchworenen. Dann beginnt der Aufmarſch der Zeugen: Seilermeiſter Hannemann und Jakob Stennes, Beſitzer einer Reparaturweck⸗ ſtatt, beide aus P., Carlotta Ahlich nebſt Vater und der Sekre— tär, der die dreimalige„Schuft“-Titulierung des Senators durch Stettner im Telephon mit angehört hatte, werden nach⸗ einander vernommen und vereidigt. Es folgen die zehn Schreib- maſchinendamen, die aus dem Arbeitsraum neben dem Privat- büro des Senators den Streit des Angeklagten mit dem Chef beobachtet hatten, ferner Garderobefrauen, die beim Morasius⸗ ſchen Feſt die Aufgeregtheit des Angeklagten in der Kleider- ablage feſtgeſtellt haben wollen, und unzählige Kreaturen und Kreatürchen, die mit hingebender Leidenſchaft ſchon während der Anterſuchungshaft Stettners bemüht geweſen waren, ſtim⸗ mungsgemäß Belaſtendes gegen den Angeklagten auszuſagen. Alle dieſe Verhöre gehen glatt vonſtatten, da Stettager das meiſte des gegen ihn vorgebrachten Materials zugibt oder nur unweſentliche Ei de macht. Intereſſant wird es erſt bei der Vernehmung Glaſemanns, der in einer perſönlichen Be⸗ merkung äußert, daß er entgegen einigen Zeitungsmeidungen nie vor dem Anterſuchungsrichter ausgeſagt habe, den Ange⸗ klagten beim Leberklettern des Einfahrtstores ertappt zu haben. Seine Ausſage habe nur dahin gelautet, daß er geſehen habe, wie ſich in der Mordnacht gegen 4 Abr morgens ein Mann am Tor zu ſchaſſen machte, der dann bei ſeinem, Glaſemanns Dazwiſchenkommen mit einem Auto davongefahren ſei. Nie- mals habe er behauptet, in dieſem Mann den Angeklagten er⸗ kant zu haben; lediglich die Nummer von deſſen Wagen will er genau haben feſtſtellen können. Im Anſchluß an dieſe Erklä⸗ rung fragt ihn der Verteidiger des Angeklagten, Dr. Wirth, ſofort, ob er nicht vielleicht die Autonummer Stettners ſchon von früher her gekannt habe. Es ſei doch merkwürdig, daß er ſich die fünfſtellige Ziffer ſo genau habe einprägen können, wenn er, wie das Protokoll des Anterſuchungsrichters angebe, die Nummer erſt im allerletzten Augenblick und erſt während der Fahrt des Autos feſtgeſtellt haben wolle. Ob es ſich denn nicht vielleicht ſo verhalte, meint Wirth, daß er wohl drei oder auch vier Ziffern genau erkannt, die fünfte ſich aber erſt aus ſeiner Kenntnis der Stettnerſchen Wagennummer hinzukombiniert habe. Glaſemann aber, der zwar zugeben muß, daß ihm die Ziffern beim Erkennen allerdings nicht ganz unbekannt vor⸗ gekommen ſeien, betont andererſeits ausdrücklich, daß er die ge⸗ naue Nummer des Stettnerſchen Wagens bis zu dieſer Nacht tatſächlich noch nicht gekannt habe. Leider unterſtützt Stettner den Vorſtoß ſeines Anwalts gegen die Glaubwürdigkeit dieſes wichtigen Zeugen nicht im geringſten. Er bleibt im Gegenteil bei ſeiner bereits während der Anterſuchungshaft angewendeten Taktik, zu erklären, daß er ſich auf nichts mehr in dieſer Nocht beſinnen könne, da er total betrunken geweſen ſei. Da wird der Vorſitzende Dr. Flotow zum erſtenmal ſehr energiſch und drin⸗ gend gegen ihn und erklärt:„Ich mache Sie darauf aufmerk⸗ ſam, Angeklagter, es geht um Ihren Kopf. Wie Ihnen aus dem Protokoll bekannt ſein wird, haben noch vier weitere Zeu⸗ gen, die Sie in jener Nacht ſo gegen 3 Ahr beinahe überfahren hätten, die Nummer Ihres Autos erkannt, und es iſt wohl nicht anzunehmen, daß dieſen, wie es der Herr Verteidiger dem Zeugen Glaſemann unterſtellen möchte, Ihre Wagennummer bereits bekannt war. Da dieſe Zeugen mit Beſtimmtheit be⸗ haupten, daß ſie Ihren Wagen in die Zietenſtraße einbiegen ſahen, ſo kann alſo das Verbrechen an dem Senator, entſpre⸗ chend den Ausſagen dieſer vier Zeugen und der des Zeugen Glaſemann, zeitlich durchaus in der Spanne zwiſchen 3 und Ahr nachts begangen worden ſein. Es wäre vielleicht ganz rat⸗ ſam, wenn Sie zu dieſer allgemeinen und nicht unvernünftigen Annahme Ihre perſönliche Meinung äußern würden. Ich er⸗ innere Sie nochmals daran, Angeklagter, es geht um Ihren * Kopf!“ (Fortſetzung folgt.) bliebenen Perſon X der Fall geweſen ſei. Seine Erklärungen zugute, der Weinhändler als Urheber des ganzen Schwin⸗ dels wurde von der Großen Strafkammer zu neun Monaten 1 0 7 f — der 156 12 flach Hol da dune 1 Best fädt nale Stock Main ſricht ſtellen Wie! tankſt Zieße ſtein, Firme den Otöß len 0 Dunn org gebät geſtei entſp durch neuen derne. auf d eſtim der G arbeite Nonat daß dit gs pot 15 Vegſ hoher wutde burge Mohr de E dauern Vorentſcheid im Reichsberufswettkampf In heſſen-Naſſau 600 Teilnehmer am Gauwettkampf. ** Frankfurt a. M. Bei den Wettkampfleitungen hat man alle Hände voll zu tun, um das Ergebnis des Vor⸗ entſcheids im Reichsberufswettkampf feſtzuſtellen. Von der röße dieſer Arbeit kann man ſich einen Begriff machen, daß allein in der Gruppe Eiſen und Metall im Gau Heſſen⸗Naſſau 9000 Arbeiten zu prüfen und die beſten herauszufinden ſind. Aber wie ja auch an den Wettkampf⸗ zagen Hunderte von politiſchen Leitern, Lehrern und Meiſtern ſich erfolgreich betätigten, ſo werden auch Kon⸗ trolle und Prüfung dank der Mitwirkung erſter Kräfte aus Handwerk und Induſtrie rechtzeitig geſchafft. Beſonderer Wert wurde diesmal in der Gruppe Eiſen und Metall auch auf die Erfaſſung kleinerer Berufsgruppen, wie Former, Uhrmacher. Optiker, Diamantſchleifer uſw. gelegt, die gute Werkſtücke ablieferten. Als zweitgrößte Gruppe kommt im rhein⸗mainiſchen Gebiet die Gruppe Handel in Betracht. Die Untergruppe Kaufmannsberufe ſtellte im Gau Heſſen⸗ Naſſau über 8000 Jungen und Mädel in den Kampf. Ihre Aufgaben erſtreckten ſich außer der weltanſchaulichen Prü⸗ fung wieder ausſchließlich auf berufskundliche Fragen. Das endgültige Ergebnis ſteht noch nicht feſt, doch iſt wieder wie im Vorfahr durchſchnittlich mit guten Leiſtungen zu rech— nen. Auch bei der Prüfung des Schaufenſterwett⸗ bewerbs, der eine Teilaufgabe des Reichsberufswett⸗ kampfs bildete, wurde von der Wettbewerbsleitung die Jeſtſtellung gemacht, daß die jungen Teilnehmer in allen Städten und Orten des Gaues Heſſen⸗Naſſau mit großer Luſt und Liebe an die Arbeit gegangen ſind und faſt durch— weg ſehr gute Leiſtungen gezeigt haben. So oder ſo ähnlich dürfte ſich das Ergebnis des Vorentſcheids auch bei den anderen Haupt⸗ und Untergruppen geſtalten. Am 14. und 15. März gelangt in Frankfurt am Main der Gauwettkampf zum Austrag, der ſich in der⸗ ſelben Weiſe abwickeln wird wie im Vorjahr. Da die Zahl der Teilnehmer an dieſem Kampf für das ganze Reich auf 15 600 feſtgeſetzt iſt, werden für Heſſen-Naſſau als einem der größten Gebiete etwas über 600 Teilnehmer in Be⸗ tracht kommen. Das Holzgasauto hat Zukunft 50 bis 60 Holzgas-Laſtwagen laufen in heſſen. In Wort und Bild wurde dieſer Tage in der Preſſe des Rhein⸗Mainiſchen Gebietes berichtet, daß auf der Auto⸗ umgehungsſtraße bei Frankfurt am Main⸗Höchſt„die erſte Holztankſtelle“ im Gau eingerichtet worden ſei. Dieſe Mitteilung bedarf inſofern einer Richtigſtellung, als es ſchon längſt in Darmſtadt eine Holztankſtelle gibt. Im Jahre 1933 wurde ſie im ſtaatlichen Holzhof von der Forſt⸗ behörde eingerichtet. Seit Jahren liefert dieſe Holz⸗ tankſtelle an feſte Bezieher aus Starkenburg und Rheinheſſen die auf etwa einen Kubikdezimeter ge⸗ ſchnittenen Buchenholzklötze als feſten Brennſtoff für Holz⸗ gasautomobile. Es handelt ſich durchweg um Holzgas⸗ Laſt wagen, von denen etwa 50 bis 60 in unſerem Ge⸗ biet laufen; auch mit Holzgas-Omnibuſſen werden ſeit einiger Zeit Verſuche gemacht und in Schönberg bei Bensheim betreibt ein Einwohner ſogar einen Perſo—⸗ nenwagen mit Holzgas. ö Die heſſiſche Forſtverwaltung fördert ſeit Jahren die Einrichtung von Holzgaswagen durch Her gebung von Darlehen für den Einbau von Holzgeneratoren im Wagen. Bedingung dafür iſt, daß das für den Betrieb nötige Holz aus heſſiſchen Wal⸗ dungen bezogen wird. Auch Firmen außerhalb Heſſens, ſo n Frankfurt und Flörsheim am Main, haben von dieſen Beſchaffungsdarlehen Gebrauch gemacht. Außer der Darm— ſtädter ſtaatlichen Tankſtelle in der Holzhofallee ſind pri⸗ nate Holztankſtellen in Heſſen in Betrieb in Bickenbach, Stockheim bei Michelſtadt i. O., Beerfelden i. O. und Mainz. Daß man dem Holzgasbetrieb eine Zukunft ver⸗ ſpricht, beweiſt die Tatſache, daß zurzeit private Holztank⸗ ſtellen in Heſſen ſozuſagen wie Pilze aus der Erde ſchießen. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, ſind private Holz⸗ tankſtellen im Entſtehen begriffen: in Worms zwei, in Gießen zwei, und je eine in Mainz, Alzey, Nidda, Herb⸗ ſtein, Alsfeld, Wieſeck und Heuchelheim. Die betreffenden Firmen decken ſich zurzeit mit dem nötigen Holzvorrat für den Sommer ein. Die Reichspoſt ſorgt für Arbeit Größere Umbauten im Oberpoſtdirektionsbezirk Frankfurt. ** Frankfurt a. Mm. Im Laufe der nächſten Monate ſollen im Oberpoſtdirektionsbezirk Frankfurt, dem bekannt⸗ aich jetzt auch der frühere Bezirk der Oberpoſtdirektion Darmſtadt angegliedert iſt, eine Reihe größerer Umbauten dorgenommen werden, die der Arbeitsbeſchaffung weſent⸗ lich dienen. Vor allem ſoll in Da rimſtadt das Hauptpoſt⸗ gebäude von Grund auf moderniſiert werden, da es den geſteigerten Anforderungen ſchon ſeit langem nicht mehr entſpricht. In Frankfurt wird das Poſtamt Rödelheim durch einen Anbau vergrößert. Weiter entſteht auf dem neuen Flughafen Rhein⸗Main ein neues, ganz mo⸗ dernes Zoſtamt, das hauptſächlich für den Flugpoſtverkehr auf den deutſchen, europäiſchen und überſeeiſchen Linien beſtimmt iſt. Dieſes neue Poſtamt ſoll ſeinen Betrieb mit der Eröffnung des Flughafens aufnehmen. Die Umbau⸗ arbeiten im Frankfurter Telegraphenamt, die ſeit einigen Monaten durchgeführt werden, ſind ſo gefördert worden, daß die Eröffnung der neuen Räume vorausſichtlich an⸗ fangs April möglich ſein wird. Schließlich wird die Reichs⸗ poſt auch durch laufende Inſtandſetzungsarbeiten und Neu⸗ einrichtungen im ganzen Oberpoſtdirektionsbezirk Frank⸗ furt nach Maßgabe der vorhandenen Mittel für weitere Arbeitsbeſchaffung Sorge tragen. U Motorradfahrer raſt in HJ⸗Kolonne Drei Verletzte. .** Limburg. Als die Elzer Hitlerjugend abends zum Wegtreten bereit vor ihrem Heim in Elz ſtand, kam aus Richtung Hadamar ein Motorradfahrer und raſte mit hoher Geſchwindigkeit in die Kolonne. Zwei Hitlerjungen wurden dabei ſo ſchwer verletzt, daß ſie ſofort ins Lim⸗ burger Krankenhaus gebracht werden mußten. Auch der Motorradfahrer ſelbſt trug erhebliche Verletzungen davon. Die Ermittlungen über die Urſache dieſes Verkehrsunfalls dauern noch an. Er hat einem Mädchen die Ehe verſprochen und wahrſchein⸗ Zwei deutſche Luftſchiffe im Weltverkehr Verſtärkter Ausbau des Zeppelinverkehrs— Probefahrten nach Nordamerika mit LZ 129 Neue Luftſchiffhäfen in Frankfurt a. M. und Rio de Janeiro— Der neue Fahrplan 1936 DNB. Berlin, 21. Febr. Seitdem das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ im März 1932 ſeinen fahrplanmäßigen Dienſt nach Südamerika aufgenommen und mit beiſpielloſer Sicherheit, Pünktlichkeit und Regelmäßig— keit durchgeführt hat, brachte jedes Jahr einen neuen Zeppelin— Fahrplan, der gegenüber dem Vorjahre eine Verbeſſerung be— deutete. Noch nie ging indeſſen die Entwicklung von einem Jahr zum andern derart ſprunghaft in die Höhe, wie der diesjährige Fahrplan erkennen läßt, den die Deutſche Jeppelin-Reederei für ihr zweites Betriebsjahr veröffentlicht. Mit einer gegenüber dem Vorjahr faſt verdoppelten Anzahl von Zeppelinfahrten nach Leberſee, mit der Aufnahme einer Reihe von Probefahrten nach Nordamerika, mit dem kurz bevorſtehenden Einſatz des neuen Verkehrsluftſchiffes„LZ 129“ und mit der Eröffnung der neuen Luftſchiffhäfen in Frankfurt a. M. und Rio de Janeiro wird das Jahr 1936 eine neue Epoche im Luftverkehr nach Leberſee einleiten. Schon das vorjährige Fahrtenprogramm der Deutſchen Zeppelin-Reederei brachte mit 16 Fahrten nach Südamerika einen ſtark erhöhten Einſatz des„Graf Zeppelin“, der allein im letzten Jahre nicht weniger als 350 000 Kilometer zurückgelegt hat. Der diesjährige Südamerikafahrplan ſieht mit 22 Fahrten nach Braſilien eine weitere Verſtärkung des Zeppelin-Dienſtes vor. Von dieſen Fahrten ſollen eine Anzahl mit dem neuen Luftſchiff LZ. 129“ durchgeführt werden. Die erſte diesjährige Fahrt nach Rio de Janeiro beginnt am 30. März. Weitere Rei⸗ ſen folgen wie bisher regelmäßig alle vierzehn Tage bis Ende Oktober, und dann wird der 14tägige Dienſt durch den Einſatz beider Luftſchiffe zu einem wöchentlichen verdichtet. Während im Vorjahr der„Graf Zeppelin“ nach Ankunft und Fahrgaſtwechſel in Rio de Zaneiro ſofort wieder auf die Heimreiſe ging, ſteht dem Luftſchiff jetzt dort ein Luftſchiffhafen mit neuzeitlicher Halle zur Verfügung, der es während ſeines Aufenthalts von ein bis drei Tagen aufnimmt. So läßt ſich eine Reiſe nach Südamerika und zurück innerhalb von 10 Tagen durchführen. Mit Beginn der diesjährigen Zeppelinreiſe wird der Fahrtenbetrieb von Friedrichshafen nach Frankfurt a. M. verlegt, wo der neue Flug- und Zeppelinhafen ſeiner Vollendung entgegenſieht. Eine andere bedeutſame Erweiterung des diesjährigen Zep⸗ pelinverkehrs beſteht darin, daß das neue Luftſchiff„LZ. 129“, das demnächſt ſeine erſten Probefahrten ausführen wird, von Mai bis Oktober eine Reihe von Sonderfahrten nach den Ver⸗ einigten Staaten unternimmt, auf denen Fahrgäſte, Poſt und Fracht befördert werden. Die beiden erſten Fahrten nach Nord- amerika ſollen im Mai ſtattfinden, die erſte vorausſichtlich am 6. Mai ab Frankfurt. Die Fahrtdauer von Frankfurt nach Lake⸗ hurſt(bei Newyork) wird ungefähr drei Tage betragen, während die Rückreiſe nach ein bis zwei Tagen Aufenthalt in Lakehurſt, etwa 2½ Tage dauern wird; damit rückt eine Hin- und Rückreiſe nach Nordamerika innerhalb einer Woche in den Bereich der Möglichkeit, ein Zeitraum, der noch vor wenigen Jahren als un⸗ vorſtellbar galt. Die Fahrpreiſe im Südamerikadienſt bleiben die glei⸗ chen wie im vergangenen Jahr, d. h. 1400%% von Frankfurt nach Pernambuco und 1500 7% von Frankfurt nach Rio de Janeiro. Die bisher berechneten Fahrpreiszuſchläge für die Haupt⸗ reiſezeit werden jetzt nicht mehr erhoben, da ſich erwieſen hat, daß im Gegenſatz zu den Verhältniſſen in der Schiffahrt für das Luftſchiff auch außerhalb der Reiſezeit ſtets eine gleichbleibende Beſetzung mit Fahrgäſten gewährleiſtet iſt. Für die Reiſe von Frankfurt nach Lakehurſt beträgt der Fahrpreis 1000%, N. Für die erſte Reiſe nach Nordamerika wird ein Sonderzuſchlag von 250 M erhoben. Ein 80 000⸗Mark⸗Gewinn gezogen DNB. Berlin, 21. Februar In der Freitag-Ziehung der Preußiſch-Süddeutſchen Klaſſen⸗ lotterie wurde ein Gewinn auf die Nummer 359 671 gezogen. Der Gewinn entfällt in der erſten Abteilung auf Achtelloſe nach Anhalt, in der zweiten Abteilung auf Achtelloſe nach Schleswig Holſtein. Elſte Ausmaſterung für den Führernachwuchs der Parte Reichsorganiſationsleiter Or. Ley in Köln DNB. Berlin, 21. Febr. Das Preſſereferat des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley teilt mit: Am heutigen Freitag beginnt in Köln eine Aktion der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die den Auftakt für eine ent— ſcheidende Sicherſtellung des Führernachwuchſes der Partei bildet und in den nächſten Wochen ihre planmäßige Fortſetzung in allen anderen Gauen des Reiches finden wird. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. und Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, der für Idee und Aus— führung dieſer Maßnahme dem Führer verantwortlich zeichnet, wird an der Spitze einer Kommiſſion Freitag vormittag 10 Ahr im Kölner Gauhaus der NSDAP. mit der Ausmuſterung jener Männer beginnen, die demnächſt die drei neu er- richteten Burgen der RS DA P.,„Vogelſang“,„Cröſſinſee“ und „Sonthofen“ für die Mindeſtdauer eines Jahres beziehen, um dort eine durchgreifende Ausbildung für ihren ſpäteren derantwortungsvollen Wirkungskreis in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu erhalten. Der von Dr. Ley geführten Kommiſſion, der Staatsrat Pg. Schmeer, ferner Pg. Marrenbach, der Leiter des Haupt- perſonalamtes der Reichsorganiſationsleitung der NSDAP. Dr. med. Streck vom Hauptamt für Volksgeſundheit und ein Beauftragter des Schatzamtes der Deutſchen Arbeitsfront an— gehören, ſtellten ſich am Freitag im Kölner Gauhaus 30 Partei— genoſſen im Alter von 25 bis 30 Jahren zur Ausmuſterung. Sie haben bereits eine erſte ärztliche Anterſuchung hinter ſich und erfüllen im übrigen alle für dieſe Ausleſe vorgeſehenen Be⸗ dingungen. Sie müſſen die Hitler-Jugend, den Arbeitsdienſt und die Wehrmacht abſolviert und ſich in einer Parteigliederung entweder als Politiſcher Leiter, SA.- oder SS.⸗Mann betätigt haben. Auch ihre raſſiſche Eignung wird ſelbſtverſtändlich ent— ſprechende Beurteilung erfahren. Die in allen Gauen Deutſchlands ausgemuſterten erſten 500 Mann werden am 1. Mai dieſes Jahres auf der Burg „Vogelſang“ in der Eifel einrücken. Hier ſoll ihnen nach einem bis in alle Einzelheiten feſtgelegten Plan eine weltanſchauliche, körperlich⸗ſportliche und überhaupt allen Aufgaben, die das Leben ſpäter an ſie ſtellen wird, gerecht werdende Ausbildung zuteil werden. Sie ſollen durch eine ausgewählte Erzieherſchaft die beſte Lebensſchulung erhalten, die Menſchen überhaupt Men— ſchen zu bieten vermögen. Hierüber werden zu gegebener Zeit der Oeffentlichkeit weitere Mitteilungen gemacht werden. Nach Abſchluß der auf dieſen Burgen der NSDAP. ab⸗ ſolbierten Zeit werden dieſe Männer als Hauptamtliche Kräfte der Partei Verwendung finden. Ihr fernerer Lebensweg ſteht nunmehr unabänderlich feſt. Wo ſich etwa ein Verſagen gezeigt haben ſollte, wird die Ausſcheidung aus jenem Kreis, der im ernſteſten Sinne des Begriffes als eine verſchworene Gemein— ſchaft bezeichnet werden kann, im rechten Zeitpunkt erfolgen. Die jenigen aber, die ſich erfolgreich allen ihnen auferlegten, wahrlich nicht leichten Prüfungen gewachſen zeigten, haben und bieten die Gewähr, als Glieder des Führerkorps der national— ſozialiſtiſchen Bewegung und zum Segen des ganzen deutſchen Volkes eingeſetzt zu werden“. DNB. Köln, 21. Febr. Zur Durchführung der Ausmuſterung der erſten 30 Partei- genoſſen für die Sicherſtellung des Führernachwuchſes traf Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley am Freitagvormittag in Köln ein. Er kennzeichnete einleitend in einer Anſprache die Be— deutung dieſes erſten Ausmuſterungsaktes in großen Zügen und wies auf die Verantwortung hin, die jeder Einzelne mit der Einberufung zur Burg übernehme. Alle müßten von dem Be⸗ wußtſein durchdrungen ſein, einem Orden anzugehören, der den reſtloſen Einſatz jedes Einzelnen auf Leben und Tod fordere. „Wir garantieren“, ſo ſagte er,„Ehre und Achtung, wir garan— tieren die Möglichkeit der ſchöpferiſchen Tätigkeit, aber wir ver⸗ langen Euch ganz!“ Dr. Ley wies weiter darauf hin, daß es gleichgültig ſei, ob einer die Primareife oder Volksſchulbildung habe. Notwendig aber ſei es, daß er irgendwo und irgendwie ſeinen Einſatz für die Partei bewieſen habe. Die kommende Zeit auf der Burg ſei ſchwer und hart. Man werde höchſte An⸗ forderungen ſtellen. Man werde das Hauptgewicht auf Mut⸗ prüfungen legen und man werde jeden Einzelnen zu ſicherem und beſtimmtem Auftreten zu erziehen wiſſen. Anſchließend ſprach Gauleiter Staatsrat Grohs die Er— wartung aus, daß derjenige, der nicht mitkommen zu können glaube, den Mut aufbringen würde, rechtzeitig zurückzutreten. Darauf wurden die Anwärter namentlich aufgerufen und von Dr. Ley auf ihre perſönlichen Verhältniſſe, ihre bisherige Tätigkeit, auf den Grad ihrer ſportlichen Betätigung uſw. an⸗ geſprochen. Gleichzeitig überprüfte das Kommiſſionsmitglied Pg. Dr. Streck die Ergebniſſe der erſten ärztlichen Anterſuchung und ließ ſich jeden einzelnen Anwärter für etwaige Rückfragen nochmals perſönlich vorſtellen. Eine gemeinſame Beratung aller Kommiſſionsmitglieder in Gegenwart des Gauleiters Staatsrat Gro h beſchloß den für die Zukunft der Partei bedeutungsvollen feierlichen Akt. Seine Frau in den Rhein geworfen Der weinende Ehemann. Düſſeldorf, 21. Febr. In der Nacht zum 16. Februar ſtürzte der 25jährige Hans Duerholt aus Düſſeldorf in voll⸗ kommen verzweifeltem Zuſtande gegen 2 Uhr in eine Wirt⸗ ſchaft in Düſſeldorf⸗Hamm und wandte ſich weinend und ſchluchzend an die Wirtin und die noch anweſen⸗ den Gäſte mit der Bitte, ihm zu helfen, denn ſeine Frau ſei ſoeben über das Brückengeländer in den Rhein gefal⸗ len. Da wegen des Hochwaſſers kaum eine Möglichkeit be⸗ ſtand, die Frau zu retten, wurde von der Gaſtwirtſchaft aus das Ueberfallkommando benachrichtigt, das für die Rettung auch nicht mehr viel tun konnte, Duerholt aber vorläufig feſtnahm. Duerholt ſchilderte zunächſt den Vor⸗ gang ſo, als habe ſeine Frau beim Hinüberbeugen über das Brückengeländer das Uebergewicht bekommen und ſei in den Rhein geſtürzt. Dieſe Angaben ſchienen zunächſt glaubhaft, Die ſofort mit Nachdruck durchgeführten eingehenden Auf⸗ klärungsarbeiten der Mordkommiſſion haben aber ſehr bald ein anderes Bild geſchaffen und umfangreiches Belaſtungs⸗ material zuſammengebracht. Unter dem Druck dieſer geſammtelten Indizien hat Duer⸗ holt nach hartnäckigem Leugnen ſchließlich ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt und zugegeben, daß er ſeine Frau auf dem Wege über die Südbrücke auf ſeine Arme genommen und über das Brückengeländer in den Rhein geworfen hat. lich auch aus dieſem Grunde ſeine Frau beſeitigt. Der Volkswagen für die Autobahn Berlin, 21. Februar. Der Generalinſpektor für das Deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, hielt im Deutſchen Automobil⸗Club(früher Auto⸗ mobilclub von Deutſchland) einen Lichtbildervortrag über das Thema:„Das Straßenbauprogramm der Reichsregie⸗ rung“. Dr. Todt nahm in ſeinem Vortrag zu den grundſätzlichen Fragen des Baues der Reichsautobahnen Stellung und führte aus, die Automobilausſtellung zeige, welche Fort⸗ ſchritte im Kraftfahrzeugbau erzielt werden konnten. Kraftwagen und Straße gehörten zuſammen. Deshalb ſei es wichtig. die Wechſelbeziehungen zwiſchen ihnen zu erkennen. In früheren Zeiten ſei die Straße hin⸗ ter den Anforderungen, die der Kraftwagen an ſie ſtellte, zurückgeblieben. Das werde in Zukunft nicht mehr der Tall ſein. In dieſem Zuſammenhang intereſſiere beſonders die Frage:„Wie ſieht der Autobahnwagen aus?“ Es werde kein Stromlinienwagen mit Kompreſſor und 100 PS ſein. Der Wagen für die Autobahnen ſei der deutſche Bolkswa⸗ gen, denn die vom deutſchen Arbeiter erbauten Autobahnen ſollten von möglichſt vielen Bolksgenoſſen befahren werden. In großen Zügen ſchilderte Dr. Todt dann die vie- len Vorteile für den Kraftfahrer bei Benutzung der Autobahnen. Die Material- und Brennſtofferſparnis, die Annehmlichkeiten der Straßen, Park- und Raſtplätze wür⸗ den auf den Automobilverkehr belebend wirken. —— ñꝛ———— — — — — NS. Am Ende jenes herrlichen des Völkerbundes benannten Genfer Quai erhebt ſich das Hotel Hottop, in der Vorkriegszeit das Abſteigequartier europäiſcher Fürſtlichkeiten, Politiker und Induſtriemagna— 70 in der 5 szeit das Hauptquartier der Liga der Nationen. Wer den Völkerbund an großen und kleinen Tagen erlebt hat, wer das Menſchengewimmel von etwa 50 Ab⸗ rüſtungsdelegationen in der Blütezeit des Genfer Bundes geſehen hat und andererſeits weiß, wie ſelten man in den Zeiten großer Pauſen einem Menſchen in den Gängen und Hallen des alten Hotels begegnet, wenn die Diplomaten der Welt es für zweckmäßiger halten, direkt miteinander zu ver kehren, der wird ſchon aus techniſchen Gründen mit fra gendem Blick vor jenem großartigen Palaſt geſtanden haben, der ſich nur wenige hundert Meter entfernt, verſteckt hinter Gärten und Villen, als das neue Völkerbundsgebäude prä ſentiert. 5 Am Montag, den 17. Februar, ſind in aller Stille ſechs Genfer Tran portunternehmungen mit elf Zügelwagen vor dem alten Völkerbundsquartier vorgefahren und haben die erſten Stapel von Akten, Memoranden, Abrüſtungsvor⸗ ſchlägen, Minderheitenbeſchwerden, Ausſchußberichten und Kommuniques ihrem neuen Beſtimmungsort zugeführt. Ein Chef, neun Vorarbeiter und 80 weitere Arbeitskräfte werden im Laufe dieſer Woche gegen Entnahme eines Betrages von 75 500 Schweizer Franken aus der Völkerbundskaſſe den papiernen Niederſchlag der europäiſchen Nachkriegsdiplomatie am Genfer Ufer in das neue Palais hinaufſchleppen. Dabei dürften die wertvollſten Gegenſtände den fleißigen Händen der Genfer Arbeiter, denen ein guter Verdienſt durchaus zu gönnen iſt, zunächſt noch nicht anvertraut werden. Gemeint Der Viernheimer hat keine Wie oft haben wir es ſchon hören müſſen, wie oft iſt es uns ſchon ſelbſt erklärt worden und wie oft haben wir es ſelbſt ſchon geſagt, dieſes„Ich habe keine Zeit!“ Wir haben alle keine Zeit. Keine Zeit haben, gehört zum guten Ton. Mindeſtens iſt es oft ſehr praktiſch, keine Zeit zu haben— ein Begriff, mit dem ſich wunderbar jonglieren läßt. Wenn zum Beiſpiel ein Ehemann keine Zeit findet, mit ſeiner Frau einen Spaziergang zu machen, ſo iſt damit noch lange nicht bewieſen, daß er keine Zeit für ſeinen Dämmerſchoppen findet. Und wenn eine Frau abſolut nicht dazu kommt, ſich des un⸗ heimlich anſchwellenden Flickkorbes zu er rbarmen, wird es ihr vielleicht nicht unmöglich ſein, ſich ein über den halben Nachmittag Hinziehende Plauderſtündchen bei einer Taſſe Kaffee abzumüßigen. d Oder es wird ihr auch vielleicht nicht unmöglich ſein, eine Stunde oder noch länger an irgendeiner Straßenecke mit einer gleichgeſinnten und g leichausdauernden Freundin als ruhiger, aber verkehrshemmender Pol im Fluß der Paſſanten die ganze Sippe der lieben Bekannten und Freunde„durch den Kakao zu ziehen“. Gewiß iſt das alles ſehr individuell. Aber es gibt doch Gelegenheiten, bei denen kaum ein einziger Viernheimer Zeit hat. Wenn im Kino der Film zu Ende iſt, verwandelt ſich die Gemeinde andächtiger Zuhörer in eine panikartig auseinanderſtrebende Schar von einzelnen, die ſich gegenſeitig beinahe über den Haufen rennen. Kein Wunder. Jeder von ihnen hat zwei Stunden Zeit gehabt. Mithin iſt es höchſte Zeit, zu beweiſen, daß man keine Zeit hat. Wer ſich ſchon an der Stätte geiſtiger Nahrung ſo „zeitmangelhaft“ benimmt, wird natürlich erſt recht keine Zeit haben, wo es um das leibliche Wohl geht. Etwa um eine Portion Bratwurſt oder Schnitzel In der Wirt⸗ ſchaft hat man beim Studium der Speiſekarte gewöhnlich noch viel Zeit. Aber gerade im Augenblick, wenn die ſchwierige Wahl getroffen iſt, beginnt der oblegate Zeitmangel. Wehe, wenn der Ober oder der Wirt ſelbſt inzwiſchen dem Ruf „Zahlen!“ gefolgt iſt, oder am Nebentiſch ſerviert. Man fühlt ſich bemüßigt, mit der Beſtellung eine Rüge über unauf⸗ merkſame Bedienung zu erteilen. Und ihr folgt nach genau drei Minuten die erſte Anfrage, wo„muß denn die Sau erſt noch geſchlachtet werden? 10 wo zum Donnerwetter das Schnitzel bleibt. Dieſe Anfragen wiederholen ſich alle zwei Minuten und nehmen quadratiſch an Höflichkeit ab. Wobei alle Verſicherungen der Bedienenden, daß das Schnitzel oder was es ſonſt ſein mag, friſch gebraten wird, auf abſo⸗ lutes Unverſtändnis ſtoßen. Womit wiederum bewieſen ſcheint, daß der V Viernheimer keine Zeit hat. Aehnlich iſt es auch in den Ladengeſch häften. Vor allem in den Kolonialwarengeſchäften kann man immer und immer wieder dasſelbe feſtſtellen. Eine Freundin oder auch ein Freund hat den Kunden vor den Laden begleitet. Fünf, zehn, zwanzig Minuten dauert der Abſchied. Und kommt der Kunde dann in den Laden und ſieht, daß einmal mehr Kaufluſtige als Verkäufer vorhanden ſind, dann erlebt man leider ſehr oft, daß der Kunde(es kann aber gerade ſo gut auch eine Kundin ſein) keine Minute Zeit zum Warten hat. In vielen Fällen geht er dann, ohne ein Wort zu ſagen, wieder hinaus. Teils ſagt er als Entſchuldigung:„Ich komme gleich wieder!“ Und leider ſtellt der Inhaber dann oft feſt, daß der betref⸗ fende Kunde an dieſem 5 8875 nicht wiederkommt! Iſt es denn Tatſache, daß die Verbraucherſchaft tatſächlich keine Zeit hat, um gelegentlich einmal ein paar Minuten im Ge⸗ ſchäft zu warten? Aber es iſt mal ſo und jeden Tag kann man dieſen Satz beſtätigt ſehen: Im Laden haben ſehr viele Viernheimer keine Zeit. Zeitmangel zeigt das unſel ige Auf- und Abſpringen bei der fahrenden Straßenbahn, das manchmal einen längeren Krankenhausaufenthalt und mehr als nur Zeit koſtet. Zeit⸗ mangel beweiſt auch das unruhige und nervöſe Hin- und Her⸗ trippeln und der e der Wörter auf„— flucht“ und —dammt“, wenn Viernheimer ein paar Minuten vor dem Poſtſchalter oder an irgendeiner anderen Amtsſtelle warten müſſen. Einſt wurde einer gefragt, warum er ſo ſchimpfe. Er habe doch— das rieche man ſchon— bevor er in das Amtsgebäude gekommen, ſcheinbar genügend Zeit gehabt, um in der Wirtſchaft ein paar Viertel zu„pfetzen“. Wiſſen Sie, ſagte er, als ob er das Sprüchlein auswendig gelernt hätte, nach dem Schöpfer iſt die Der„vergrößerte“ Völkerbund 200 000 Bände umfaſſende Völkerbundsbibliothek, die erſt im Frühjahr den Beamten und Akten der Liga unter das neue Dach nachfolgen ſoll. Es iſt ſelbſtverſtändlich, wenn die Welt von dieſem Umzug, der die Völkerbundsmitglieder jährlich mit 600 000 Franks Mehrausgaben für das koſtſpielige Unterkommen der Liga in Genf belaſten wird, kein allzu großes Aufheben macht. Denn wenn die Liga künftig einen Raum von 17900 Kubikmeter am Genfer Ufer mit Akten und Schreib⸗ tiſchen belegt, alſo dreimal mehr wie es in dem alten Ge— bäude notwendig war, ſo wird die Wettöffentlichteit⸗ ganz gleichgültig, ob ſie an die miſſianiſche Verheißung der Kollektivität glaubt, dieſe Tatſache doch als heiter empfinden. Der dreimal vergrößerte Völkerbund hat ſeit der Grund⸗ ſteinlegung ſeines neuen Palais' ununterbrochen im politi- ſchen Konkurs gelebt. Es ſind kaum Wochen oder Monate zu entdecken, in denen die Genfer Maurer und Zimmerleute mit der Ueberzeugng ans Werk gehen konnten, einen Friedens- palaſt aufzurichten. Denn entweder ſchlugen ſich die Mitglie- der der Liga im Fernen Oſten oder ſie führten in Süd⸗ amerika Krieg. Der Sinn des Genfer Friedens- palais“ aus Zement und Eiſen mutet ſo faſt noch wirklichkeitsfremder als das theoreti⸗ ſche nne der Verſailler Völker- bundsparagraphen. Die Hoffnungen und Erwartun— gen der Welt, die einſt im Genfer Palais zum Ausdruck kommen ſollten, werden nur klein und beſcheiden ſein, denn die Errichtung des neuen Palais vollzog ſich unter ſo; Handwerkern aus Sinn für ihr Werk verloren ge— kriegeriſchen Umſtänden, daß den Genfer Zunft und Diplomatie der gangen ſei nmuß. N wiſſen Sie, es iſt eben ein Unterſchied, ob man freiwillig wartet, oder ob man warten muß. Warten tut nicht weh. Aber vom Wartenmüſſen bekommt man einen roten Kopf. Zeitmangel iſt nicht nur eine Modekrankheit des Großſtädters, ſondern auch der Land bewohner Eine wahre Maſſenpſych hose, die grotesk wirkt, weil man immer wieder Zeuge iſt, wie Zeit nutz- und ſinnlos vergeudet wird. Tun und Laſſen mit Zeit in Einklang au bringen, iſt eine Aufgabe der Lebenskunſt. Zeit 015 Geld! Das iſt eine trügeriſche Formel des modernen Oberflächendaſeins. Sie 1 nur in dem Sinne zu, daß mit Zeit ſchwieriger umzu- gehen iſt als mit Geld. Es dürfte angebracht ſein, daß man hier die Hoffnung ausſpricht, daß die Zeit wiederkommen möge, in der der Viernheimer wieder mehr Zeit findet. In der er ſich und anderen zur Freude ſich und anderen wieder da und dort ein bißchen mehr Zeit läßt, denn Zeit hat der Viernheimer ſchon, wenn er nur Zeit haben will. Aber am Willen fehlt's eben leider ſo oft. 5 Arbeitskräfte für die Er zeugungsſchlacht. Kreisbauernführer r Reinheimer gibt für das Gebiet der Kreis⸗ bauernſchaft Starkenburg⸗Süd bekannt: Zur Feſtſtellung des vorausſichtlichen Arbeitseinſatzes in der Landwirtſchaft wer⸗ den alle Bauern und Landwirte angewieſen, umgehend die für die Durchführung der Erzeugungsſchlacht 1936 über den gegenwärtigen Stand hinaus benötigten Arbeitskräfte dem Arbeitsamt zu melden, für die die Betriebsführer bereit ſind, den geltenden Tariflohn zu zahlen. 1 13. Baugelbzuteilung der Oefjentl. Baufparkaſje Die dreizehnte Wee der Oeffentlichen Bau⸗ ſparkaſſe(Abteilung der Landeskommunalbank⸗Girozentrale für Heſſen) in Darmſtadt findet am Dienstag, den 7. April 1936, vormittags 10 Uhr, in Darmſtadt im Sitzungs⸗ ſaal der Landeskommunalbank⸗ Girozentrale, Peter Gemein- derſtraße 14, ſtatt. Zuteilungsberechtigt ſind ſämtliche Bau⸗ ſparer, deren Vertrag ſpäteſtens am 1. Januar 1936(für Tarif 18 ſpäteſtens am 1. Dezember 1935 und Tarif 25 ſpäteſtens am 1. Juli 1935) begonnen hat, und die mit Ein⸗ zahlungen nicht im Rückſtand ſind.— Jeder Bauſparer, der ſich als ſolcher ausweiſt, kann der Zuteilungshandlung bei— wohnen. Alle Oeffentlichen Bauſparkaſſen in Deutſchland haben bis Ende Dezember 1935 insgeſamt rd. 77000 Bauſparver⸗ träge über zuſammen rund 393 Millionen RM. abgeſchloſſen. Bisher wurden an rund 21500 Bauſparer rund 130 Mil⸗ lionen zugeteilt, ein anſehnlicher Betrag, den die Oeffent⸗ lichen Bauſparkaſſen dem Bau- und Hypothekenmarkt zuge- führt haben. Union⸗Tonfilmſchau Brigitte Helm— Carl Ludwig Diehl! „Ein idealer Gatte“ Selbſt für Filmverhältniſſe geht es im Hauſe dieſes idealen Gatten und Lords Oscar Wildeſcher Prägung ungewöhnlich vornehm zu. So vornehm, daß es uns faſt die Sprache verſchlägt und wir im durchbohrenden Gefühle unſerer ſchlichten Alltäglichkeit dieſe unerreichbar eleganten Fracks, dieſe märchenhaften Limouſinen und unerhörten Empfangshallen faſt ſchon wieder neidlos anſtauen. Dann aber bringt uns eine intereſſante Feſtſtellung ins Gleichmaß ſeeliſcher Beruhigung zurück: Im Leben dieſes vornehmen Großgeldverdieners gibt es einen dunklen Punkt, ein mit Nutzen verratenes Bankgeheimnis, der finanzielle Hintergrund ſeiner Vornehmheit, ſeiner tugendhaften ſchönen Frau, ſeiner Autos und ſonſtigen Paſſionen. Und um dieſen dunklen Punkt geht es im Film: Eine reizende Schlange in Menſchen⸗ geſtalt ſucht den Idealgatten durch ihr Wiſſen um die Ver⸗ gangenheit zu einer neuen Gemeinheit zu erpreſſen, ſein Eheglück zu vernichten und alle Vornehmheit zum Teufel zu jagen... Kurzum, eine rührende Geſchichte von feinen Leuten, um die ſich der Regiſſeur Herbert Selpin ſehr viel Mühe gemacht hat. Der Erfolg iſt ihm nicht verſagt ge⸗ blieben.— Filmfreunde, beſucht alle dieſes Filmwerk! Dienstag, den 25. N G.⸗Genmeinſchaft„Kraft durch Frende“ Betr.: Urlaubsfahrt 5/36 All c Für die obige Urlaubsfahrt ſtehen noch einige Plätze offen. Bei der Billigkeit dieſes Zuges, dürfen wir wohl eine ſtärkere Beteiligung erwarten, zumal das Reichsamt einen Zuſchuß leiſtet. Dieſer Zug iſt jedoch nur für unſere minderbemittelten Volksgenoſſen beſtimmt, die ſich eine andere KdF.⸗Fahrt aus eigenen en nicht erlauben können. Wir bemerken ausdrücklich, daß i Quartier und Verpflegung die gleichen als bei den übrigen Urlaubsſahrten ſind. Anmeldungen nimmt 2 2. 1936 entgegen. Der T Milchviehauktion in Darmſtadt. Die nächſte Milchviehauktion in Darmſtadt ſeitens der Nutzviehbeſchaf— fungsgenoſſenſch aft findet am Samstag, den 29. Februar, wie üblich, auf dem Pferdemarktplatz ſtatt. An einer Bohne erſtickt. Auf ſchreckliche Weiſe kam ein zwei Jahre altes Mädchen aus Niederolsheim zu Tode. Das Kind hatte eine Bohne in den Mund geſteckt, die in die Luftröhre geriet. Die beſtürzten Eltern verſuchten alles, um das Kind vor dem Erſtickungstod zu retten, aber vergeblich. Als der ſofort herbeigerufene Arzt erſchien, war das Kind bereits erſtickt. Goltesdienſtoroͤnung zer katholſſchen Gemeinde Viernheim Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe Dienſtſtelle bis zum 23. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt 2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen 2 Uhr: Andacht. Nach der Andacht Verſammlung für die Jungfrauen-Kongregation Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene „11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt Montag: 6.40 Uhr Requiem für den in Limburg verſtorbenen Joſef Buſalt 7.10 Uhr beſt. E.⸗A· für Mich. Adler, Ehefrau Marg. geb. Schmitt und Joh. Illert, Ehefrau Anna geb. Brechtel und beiderſeitige Großeltern Dienstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für das 7 Schulkind Willi Schwab, beſt. von ſeinen Schulkameraden 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für das 7 Schulkind Joſ. Büchelmaier Mittwoch: 6.40 Uhr Singmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für Valt. Müller 1., Eltern, Schwiegereltern und Angehörige 7.10 Uhr Singmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für Matth. Träger und Anverwandte Unter der 2. Meſſe wird die geweihte Aſche ausgeteilt. Donnerstag: 6.40 Uhr Requiem für die in Mainz verſt. geb. Hoock 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für mann, Mutter Kath. geb. Winkler und Cäcilia geb. Haas Freitag: N 6.40 Uhr beſt. Amt für Franz Hofmann 5., Ehefrau Marg. geb. Wieland 6.40 gel. hl. Meſſe für Phil. Winkler, Franz Gg. Pfaff und Va 125 Adam Martin 7.10 Uhr beſt. Amt für Kath. Winkenbach geb. Dewald, beſtellt von den Schulkameradinnen Samstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Maria Winkenbach geb. Haas 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jak. Hauptmann und Che⸗ frau Anna geb. Pfützer 7.10 Uhr beſt. Amt für Lehrer Auguſt Antweiler Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 37 Uhr eine hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt in der Marienkirche um 6.40 Uhr eine hl. Meſſe. Vom Sonntag, den 1. März, bis Sonntag, den 15. März, findet in unſerer Pfarrgemeinde die Nachmiſſion ſtatt; und zwar vom 1.— 7. für die Frauen und Männer, vom 7.— 15. März für die Jünglinge und Jungfrauen. Die Gottesdienſtordnung am Sonntag bleibt unverändert. In jedem Gottesdienſt, alſo 8, 8.30 und 10 Uhr findet eine Ein⸗ leitungspredigt ſtatt. Für die Schulkinder der vier oberen Klaſſen iſt um 10 Uhr hl. Meſſe mit Anſprache in der Marienkirche; für die vier unteren Klaſſen iſt um 11 Uhr ebenfalls mit Anſprache hl. Meſſe. An jedem Tag wird über ein Thema gepredigt und zwar am Morgen und Abend. Die übrige e. wird für dieſe Wochen jeder Familie n Die hl. Kommu* n in die⸗ ſen 14 Tagen gilt bereits als Oſterkom⸗ munion. Maria Jung Kath. Winkler geb. Hof⸗ Adler, Schwiegereltern Mich. 8„Pf egekind Maria Kraſtel Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 23. Februar Eſtomihi Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt(Text: 1. Korinther 1, Vers 21—31; Lieder: 279, 270, 295) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 24. Februar, abends 8 Uhr: Februar, abends 8 Uhr: Mittwoch, den 26. Februar, abends 8 Uhr: 1. i Freitag, den 28. Februar, abends 8 Uhr: Abend der Inneren Miſſion in der Kirche. Kirchenchor Frauenabend lg du ⸗ J 5 ny dom Eddt 17 25* 1 ung eb. Hof Mich. a Kraſte u Mang. v. Neff N* 17 0 ewa, Es geht dem Ende zu! Es geht dem Ende zu, ſo hat dieſer Tage eine melancho— liſche Stimme ſich über das herannahende Ende des Karnevals geäußert. Die Faſchingstage ſind gezählt. Noch einmal drängt ſich deshalb jetzt noch geſteigerte Faſchingsfreude in den letzten Tagen zuſammen. Noch einmal ſchwingt Prinz Karneval luſtig das Zepter und gießt Tanzmelodien über Närrinnen und Narren aus, noch perlt die Lebensluſt auf. Aber dennoch: das alles wird ſo raſch an uns vorbeiwirbeln, ſo bunt und leichtfüßig, daß wir wohl erſt am Aſchermittwoch zur Be— ſinnung kommen werden. Kein Zweifel, es geht dem Ende zu! Sonſt würde der Inſeratenteil unſerer heutigen Ausgabe nicht eine ſolche Fülle von Faſtnachtsveranſtaltungen aufweiſen. Alle wollen dabei ſein, wollen dem ſcheidenden Karneval noch einmal huldigen, ob in Maskenbällen, Kappenabenden, Bier⸗ rummels, fidelen, bunten oder Konzert-Abenden. Heute Samstag finden die beiden großen Maskenbälle der Senioren unſerer Geſangvereine im„Ratskeller“ und„Frei— ſchütz“ ſtatt. Weitere Veranſtaltungen:„Zur Traube“, Bahnhofsreſtaurant OEG.,„Friſche Quelle“,„Vier Jahres- zeiten“. Morgen Sonntag: Nachmittags: Kindermas⸗ kenball im„Karpfen“. Abend⸗Veranſtaltungen: Im „Ochſen“,„Freiſchütz“,„Prinz Friedrich“,„Zur Sonne“, zum Schützenhof“,„Burg Windeck“,„Goldener Stern“, „Tannhäuſer“; in der Sporthalle am Lorſcherweg ſowie im„Karpfen“ bunte Abende mit Tanz, ferner karnevaliſtiſche Sitzung im„Anker“ und Tanz im „Saftladen“ und„Kaiſerhof“. Mit alten und mit neuen Schlagern, mit Schunkeln und Walzern, mit Singen und Jodeln und ausgelaſſener Freude ſtürzen wir uns bei dieſer Hochflut von Veranſtal⸗ tungen in den Kampf gegen verkrämte Geſichter und grauen Alltag. Alles beteiligt ſich am Rennen, ein bischen Stimmung und ſchon hat einem Prinz Karneval am Wickel. Und dann etwas eilen, die wo noch nicht dabei waren, denn ſonſt reicht s nur noch zum„Schlußrummel“. Den letzten Appell richten wir an alle Narren und Närrinnen, die den heute abend in den närriſch dekorierten Freiſchützſälen ſtattfindenden großen Maskenball der„Sänger-Einheit“ beſuchen wollen. Selbſtverſtändlich ſpielt die Stimmungskapelle Schwarz-Weiß in ihrer vollen Beſetzung. Alſo auf ins Reich der Narretei, das Dich ſtimmungsvoll empfängt und Dir einige genußreiche Stunden bietet. Nur allzu ſchnell entflieht die ſchöne Fa⸗ ſchingszeit; drum komme heute abend und Du findeſt die Narrenzeit erquickend und erlabend. Noch 3 Tage Karneval! Bald geht der Mummenſchanz zu Ende, nur noch kurze Zeit dauert das Narrentreiben.„Löblich iſt ein tolles Streben, wenn es kurz iſt und mit Sinn“. Die CdG. Narren⸗ ſchar ruft ihre Anhänger zur Schlußſitzung in die wunderbar dekorierte Narrenburg zum Anker! Hier wird noch der große Wurf, der Schlager der Saiſon 1936 ausklingen. Neues Programm, gute Humoriſten und Büttenredner geben ihre Karte ab. Beachten Sie das heutige Inſerat. Nochmals Lachen und Frohſinn pflegen laut Motto:„Warum dann N „Deutſcher Michel“, 0 1 * greine, wenn man lache kann“. Bunter Abend mit Tanz in der Sporthalle am Lorjcherweg Auch in dieſem Jahre läuft am morgigen Faſtnachtſonn⸗ tag in der Sporthalle am Lorſcherweg ein großer bunter Abend von Stapel. Von Jahr zu Jahr hatte gerade dieſe Veranſtaltung einen ſtets ſteigenden Beſuch aufzuweiſen, was wohl ein ſichtbares Zeichen dafür iſt, daß die Veranſtalter mit ihren humorgewürzten Vorträgen die ungeteilte Zu⸗ ſtimmung aller Beſucher fanden. Für morgen abend iſt nun wiederum ein Programm ausgearbeitet, das ſich ſehen laſſen kann. Es iſt ganz beſtimmt dazu geeignet, die Anweſenden in helle Begeiſterung zu verſetzen. Lachſtürme auf Lachſtürme werden durch den Saal brauſen, auch den letzten Träumer mit⸗ reißend. Hierfür bürgen die bekannten mitwirkenden„alten Kräfte“, wie auch die Muſik ihr gut Teil zur Hebung der Stimmung beitragen wird. Das Programm wird vervoll— ſtändigt durch ein Tänzchen, dem ſicher wieder Jung und Alt reſtlos zuſprechen werden. Ein Abend ganz beſonderen Hochgenuſſes ſteht alſo bevor, den ſich niemand entgehen laſſen darf. Für morgen abend lautet die Parole: auf in die Sport⸗ halle am Lorſcherweg! . Bunter Abend im Karpfen“ Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus! Viern heimer Tagesgeſpräch:„Sonntag abend geht's in den Karp— fen!“ Und wieder wird der Karpfenſaal überfüllt ſein; denn die gerngeſehene und leiſtungsfähige Theatergruppe des Geſangvereins„Sängerbund⸗Flora“, die ſich ſogar wieder durch Zuwachs verſtärkt, wird ihr Beſtes bieten. Geſpielt werden lauter Luſtſtücke und da heißt es jetzt ſchon: Vor⸗ ſicht! Zwerchfelle! Die Lachmuskeln gut eingefettet und früh— zeitig die Plätze beſetzt! Das iſt unſere letzte Mahnung! Unſer Lokalwirt hat dieſen Abend ganz beſonders den äl— teren aktiven und paſſiven Mitgliedern zuliebe veranſtaltet und hofft auf dieſer Erſcheinen. Alle Ehrenmitglieder, Mit- glieder, Freunde und Gönner ſind herzlichſt eingeladen. Ein kleines Tänzchen am Schluß ſoll alle wieder enger zuſammen— binden. Ahoi! Sporinachrichten Turnverein Viernheim kämpft in Leutershanſen Noch iſt in uns das Echo des letzten großen Handball- kampfes in Weinheim am vergangenen Sonntag nicht verhallt, noch ſind wir befangen von dieſem dramatiſchen Spielge— ſchehen, und ſchon ſteht unſer Turnverein erneut vor einer ſchweren Aufgabe. Wiederum geht es an die Bergſtraße und zwar dieſesmal nach Leutershauſen. Wir wiſſen es nur zu gut, daß auch dieſer Kampf ſowohl für Viernheim als auch für den Gaſtgeber von großem Intereſſe iſt, daß auch das morgige Spiel denſelben Charakter trägt, wie das letztſonn⸗ tägliche. Nur wollen wir hoffen, daß es nicht dieſelben Be⸗ gleiterſcheinungen ſind, unter welchen morgen das Spiel von Stapel läuft, d. h., daß auch ein wirklich Unparteiiſcher über dem Ganzen ſtet Leutershauſen, das in Viernheim eine 5:3⸗Niederlage hinnehmen mußte, ſteht zur Zeit in der Tabelle an fünfter Stelle. Nach anfänglicher Tabellenführung verlor dieſe Elf nach und nach immer mehr an Boden, ſodaß ſie eine Zeit lang tot geglaubt, hat ſich dieſe Mannſchaft nochmals aufgerafft und in den letzten Wochen ganz große Taten vollbracht. Erſt am vergangenen Sonntag wartete Leutershauſen wieder mit einer beſonders anſprechenden Leiſtung auf, indem ſie den Tabellenführer Poſtſportverein Mannheim auf eigenem Platze 13:7 beſiegte. Mehr brauchen wir nicht zu ſagen; dies genügt, um das große Können dieſer Mannſchaft zu würdigen. Daß die Leute von der Bergſtraße nun beſtrebt ſind, auch gegen den hieſigen Turnverein zu ſiegen, das braucht ebenfalls nicht beſonders erwähnt zu werden. Zumal Viernheim auf deren Gelände antreten muß! Für die Einheimiſchen gilt es, morgen wieder alles aufzubieten und dem Gaſtgeber einen Strich durch die Rechnung zu machen. Dies wird aber nur erreicht, wenn unſere Mannſchaft ihre letztſonntägliche Leiſtung wiederholt und mit Eifer und ſicherem Siegeswillen den Kampf beſtreitet. Hoffen wir das Beſte! Die Handball-Bezirksklaſſe weiſt morgen insgeſamt fol⸗ gende Begegnungen auf: TV. Leutershauſen 1846 Mannheim TV. Viernheim Jahn Neckrau TG. Oftersheim Mannheimer TG. Poſtſportverein TV. Friedrichsfeld Fußball Kreisklaſſe: Jahn Weinheim TV. Viernheim Zum fälligen Rückſpiel fahren die Fußballer des hieſigen Turnvereins morgen zu Jahn Weinheim. Im Vorſpiel trennten ſich beide Mannſchaften mit dem unentſchiedenen Reſultat von 3:3, nachdem Weinheim 0:3 in Führung lag. Ob es den Bergſträßlern morgen gelingen wird, wiederum einen Punkt zu ergattern, bleibt abzuwarten; jedenfalls werden unſere Turner alles hergeben, um als Sieger die Heimfahrt anzutreten. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Der ſchönſte Film aus Wien und Budapeſt! ö 5 „Frühjahrsparabe mit Paul Hörbiger, Franziska Gaal, Albach Retty, Adele Sandrock, Theo Lingen, Hans Richter und Hans Moſer. Samstag, Sonntag und Montag im Central-⸗Film⸗-Palaſt! Ein Film, den alle mit Ungeduld erwarten. Das Beſte, was aus Oeſterreich-Ungarn bis jetzt zu ſehen und zu hören war. Ein Film voll Tempo und mitreißender Fröhlichkeit. Ein wahres Feſt der Freude und des Lachens. Da kann kein Faſtnachts⸗Rummel mehr mit. Ein Film voll Stimmung, Spannung, Humor, mitreißende Muſik— mit einem Wort: „ein“ Schlager und ſogar mit den populärſten und erſt⸗ klaſſigſten Künſtlern. Wer kennt nicht den Zauber einer Frühjahrsparade, wo echte Militärmuſik den Deutſchmeiſter⸗ marſch ſpielt und die Franziska Gaal die Hauptrolle ſpielt. Mehr wird nicht verraten. Kommen, ſehen, ſtaunen, luſtig und fröhlich ſein, heißt die Parole! Den Film ſehen, heißt glücklich werden und große Freude erleben. Der Höhepunkt der Faſtnacht iſt ein Beſuch von„Frühjahrsparade“. Film⸗ freunde, beſucht alle den luſtigſten aller Wiener Filme, der mit bei den Letzten in der Tabelle war. Alſo dieſerhalb ſchon derbnis schützen- im Lies e Räucherschrank. Verlangen Sie sofort Angebot od. Vertreterbesuch Zu vermieten: 95 32 N 6 0 Hanen Sie's Zheimmer. 2* 3 5 7 — schon ausgerechnet, wieviel Zeit, Geld u. Aerger- Kueche und 0 8 nis Sie sparen, wenn Sie ihr Brot selbst backen; Bad(Neubau Fr 8 aber nur im Liese Sparbackofen! und ihre Schinken, 82 wem, gt— 85 8 2 5 Heſchäftsſt. ds. B — Wurst, usw. selbst räuchern u. im Sommer vor Ver- Heſchäftsſt. ds. Bl. * Holrelte Hein 5 U 0 f I Bezirksvertreter: zu verkaufen. ren sener adam val. Winkler 4. denlabrik u. Chamontewerk, Aschaffenburg Viernheim Holzſtraße 8 PII RCI Dickrüben Will ich stets wondern, Vereins⸗Anzeiger Sängerbund⸗Flora. Heute Samstag 8 Uhr Sing⸗ Alle Sorten Drahigelflechte! zu verkaufen Kühner und heimer ondern, Baumaterialien handlung bin ich erfolgreich, l ſtunde. Der Vorſtand. a el, Sängertreue⸗ Harmonie, gegr. 1905. Heute Spann- und Stacheldränte Gekauft n Samstag abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Alles er⸗. 5 N abend pun r Singf e Gartenpiosten, Spaten. Wird aaa Geflügelzuchtverein Viernheim. Samstag, den Rechen SoWile Alle Werk-(t. Mod. S) 22. Febr., abends 8.30 Uhr findet im Gaſthaus zum goldenen Stern unſere Jahresverſammlung ſtatt. Tagesordnung im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen er— et der Vorſtand. Kleintierzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur benntnis, daß die Züchter, welche noch Felle beim Fell⸗ chwart Mandel, Friedrichſtraße 45 abzuliefern haben 50 Zolige billigſt in beſter Qualität bei dean wunderie immer Da rum keine Sonntag nachm. 2 Uhr getätigt ſein muß, indem Frau Buſch anweſend iſt. Alle Intereſſenten ſind hier— zu herzlich eingeladen. Der Vorſtand Turnverein v. 1893 e. V. Handball: Morgen Sonntag Verbandsſpiele in Leutershauſen. 1. M. 3 r, 2. M. 1,45 Uhr. Gemeinſame Abfahrt 12,42 r(OEG.). B⸗Jugend in Neckarau. Abfahrt vor mittags 8.30 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Die Leitung Abteilung Fußball. Sonntag, den 23. Februar 1936 Verbandsſpiele gegen Jahn Weinheim in Weinheim. 2. Mannſchaft 12,45 Uhr, 1. M. 2,30 Uhr. Abfahrt der 2. M. 11,43 Uhr(OG.), 1. Mannſchaft 12,43 Uhr(OEG. Die Spieleitung Sportvereinigung„Amieitia“ 09. Sportpro⸗ gramm: Heute Samstag Handballſchüler gegen Reichs bahn Mannheim. Abfahrt 2 Uhr per Rad bei Jugend⸗ eiter Helbig. In Käfertal 1. und 2. Handballmſchft. gegen Turnerſchaft. Beginn 9.30 und 10.30 Uhr. lbfahrt je 1 Stunde vorher an den Vier Jahres⸗ zeiten. Trainingsſpiel der 1. und 2. Fußballmſchft. auf dem Waldſportplatz. Beginn 10.30 Uhr. Die unteren Fußballmannſchaften ſpielfrei. Der Vorſtand. er Kennt den Ladennuier nion. er ll Zu seiner Hunuschan sprieht 8 5 12 030 Strassensammlung der DAF 3 Zeitung. manch andere Wenn der Leſer am en 1 14 Jozialisten der Tat! am beſten Zeit hat, wir auf ihn das angenot durch lie Zeitungsanzeige wirkt das Angebot in der Nie wird die Zeitungsanzeige als Stö⸗ rung empfunden, wie ſo Reklame pfänglichſten iſt, wenn er überall größte. Bewunderung auslöſt. Ortsbauernſchaft Arbeitskräfte für die Landwirtſchaft! Wer über Sommer einen Knecht oder eine Magd be⸗ nötigt, möge ſich umgehend bei der Ortsbauernſchaft melden, da das Arbeitsamt zur Zeit noch landwirtſchaftlich geſchulte Kräfte zu vergeben hat. Schweinemaſtverträge Ich verweiſe auf die Bekanntmachung im landwirtſchaft⸗ lichen Wochenblatt Nr. 5, wonach noch günſtige Schweine⸗ maſtverträge abgeſchloſſen werden können. Intereſſenten müſſen ſich morgen Sonntag zwiſchen 1.2 Uhr melden. Roos, Ortsbauernführer. 11. Ziehungstag 20. Februar 1936 2 Gewinne zu 10000 M. 125886 4 Gewinne zu 5000 M. 25857 210520 360 Gewinne zu 3000 M. 82601 142882 301782 338378 379906 90708 26 Gewinne zu 2000 M. 15982 19205 22895 32554 58813 207665 256080 254849 256082 274435 353011 382114 871003 42 Gewinne zu 1000 M. 6901 16748 40764 58546 64749 68380 72254 92449 107563 34472 156774 164496 209074 247195 275514 313317 328104 332858 346054 377521 389902 94 Gewinne zu 500 M. 4258 17332 30186 34121 43126 49344 58811 61904 65326 80285 81788 82926 93779 94515 98013 112169 114799 137180 146265 153285 156315 166174 168352 177448 211929 223984 254091 254861 265013 268357 270152 271913 282161 291445 303030 304494 306078 326087 328502 332086 336864 336911 353151 365549 374787 381378 394028 100 1538 3067 5624 6114 6605 7623 400 Gewinne zu 300 M. 1145 5 ö 7976 9522 10335 11786 12209 14747 17654 21173 22629 26433 28767 30034 31143 32494 33746 37300 37777 38804 38955 41230 41335 42585 42946 48988 53257 53413 67369 71428 77919 80528 59889, 65367 70533, 747903 72327 779680 525359 729778 198752 108040 113054 117257 117833 118327 118880 1233 am markinlatz Unterbrechung Winkel 128509 128682 128021 125049 131300 131464 182788 188861 184248 RB 0 151011 152598 — in d 153081 180386 1605 10 160917 163885 164878 7167637 170888 s n 174389 175813 182771 186802 187131 187765 188875 188788 191745 8 Bezirksvertrete 182122 197272 197527 199648 201877 203052 203238 204322 Bezirksvertreter 205971 208150 208884 6217000 217993 221242 221884 227309 91 ungs- Ared Werner 333782 288043 388203 3 238332 251880 288398 258588 257716 N 257664 263984 265315 265 8 268446 26937 274541 Bensheim ad. d. B. 275972 278054 280338 2 287872 289621 289847 fehlame Adolf Hitlerſtr 2. 293118 285780 298497 310512 310814 311765 5 80 3138658 313695 318275 323223 324236 326116 ———— 328828 330844 331272 832 346539 350889 352150 352402 352996 357833 35 364029 364319 384438 364505 365597 387680 36 370058 372735 373410 373988 375723 376248 376623 380992 383944 384787 385038 3883885 N 388857 392267 392288 394109 394259 394967 399481 399700 399821 mmer 2 Gewinne zu 5000 M. 320072 Zur II 81 1 6 Gewinne zu 3000 M. 55438 131517 177206 rechten Stunde 16 Gewinne zu 2000 M. 31620 44253 70575 80898 104647 137854 222871 368159 38 Gewinne zu 1000 M. 11473 25986 45003 47109 62229 78831 79360 128071 144843 147956 174542 190692 220366 230626 268165 323281 361785 382657 363278 60 Gewinne zu 500 M. 9751 14693 25202 33024 40242 85698 86512 143401 161868 164195 181911 198460 208684 214555 230283 254979 262810 285846 286916 302138 321292 334845 352174 354438 364541 369562 370153 393103 398543 399548 302 Gewinne zu 300 M. 4075 5650 11991 12796 19302 22233 22972 24438 24710 25384 27505 30213 38014 46890 49989 51961 N 52998 56201 57774 58136 60099 64264 66915 67093 67099 71884 78670 79246 90675 92895 96343 97275 98238 98422 898829 100153 103155 104070 104963 106610 110959 115869 119555 123074 kt 125573 125952 126000 126124 126684 128122 130838 131379 139815 142179 152285 161364 163229 166091 166462 169288 174314 175000 182158 182459 185639 185833 187376 191955 193413 198980 9 202291. 204050 206987 212902 217777 218313 219105 220029 221953 224072 228359 230679 232873 232979 234712 236578 3 237153 242892 245099 245833 247303 248820 248869 280297 263472 264552 264776 265737 266661 267862 274221 275135 276968 287828 292954 296484 299574 300890 8 302848 3 309719 317742 318547 323313 328181 330590 35 336474 342244 344418 345524 352493 1 355249 35 3 533 360555 364504 365905 366314 367935 369060 372866 390579 391909 394308 399015 389820 ——————— ——— ä— ———— 3 Amtliche Bekanntmachungen Dejentliche Ausſchreibung Die Regulierung und Inſtandſetzung des grabens auf Gemarkung Viernheim ſoll auf dem Notſtandsarbeiten vorgenommen werden und wird hiermit dieſem Wege unſeren tiefgefühlten Dank aus. öffentlich ausgeſchrieben. Viernheim, den 22. Februar 1936 Angebotsvordrucke ſind unentgeltlich beim Gemeinde— Für die trauernden Hinterbliebenen: Bauamt Viernheim, Rathaus, Zimmer 5, erhältlich. Für Jakoh Roschauer Zuſendung durch die Poſt ſind 30 RM. beizufügen. Abgabetermin: 28. Februar 1936, vor⸗ mittags 11 Uhr, Rathaus Viernheim, Zimmer 5 Freie Wahl unter den Bewerbern bleibt vorbehalten. — Betr.: Teilweiſer⸗ äcker. Pachterlaß für Stoppel Um Zweifeln vorzubeugen, mache ſam, daß für den Erlaß von 15 ſolche Aecker in Frage kommen, die Weizen eingebaut waren. mit Korn, Gerſte Nip 51 5 2 Jo- 5 936 1 5 85 1. Viernheim, den 21. Februar 1936 Empfehle mich der geehrten Einwohnerſchaft im Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. eee, Der Ichſte Spre des Ji zamts Heppen i 8 g 1 1 8 05 Bücher e eng, e 1 7 05 heim mittels meiner fahrbaren Motorbandſäge bei billigſter wird am Donnerstag, den 5. März 1936, auf dem hie- Hen a Ae a 3 27„Berechnung. Um geneigten Zuſpruch bittet gen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpf flichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpä⸗ don. Jakob Eder teſtens Montag, den 2. März 193 6, mittags]. Aufträge ante in meiner Wohnung Mannheimer 12 Uhr, bei uns Zimmer 21 anmelden und genau an- ſſtraße S und Lutſenſtraße 18. 13 2 geben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanz⸗ amt gewünſcht wird. Viernheim, den 20. Februar 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel. Bannholz⸗ We ge von ich darauf aufmerk des Pachtgeldes 1935 nur oder Für die zahlreichen Beweiſe wohltuender Teilnahme, die uns beim Hei Wine unſeres lieben Verſtorbenen dose Büchelmaier entgegen gebracht wurden, ſprechen wir auf Viernheim Der Reſt des Kirchennotgeldes für 1935 kann noch bis zum 1. Mäz 1936 ohne Beitreibungskoſten bezahlt werden. Hofmann. deschäafts-Emnienlung Central⸗Film⸗Palaſt nehtung! Samstag, Sonntag und Montag Der ſchönſte Wiener Großfilm voll Stim mung, Spannung, Humor u. Fröhlichkeit. Mit Paul Hörbiger, Franziska Gaal, Wolf Albach Retty, Theo Lingen, Adele Sandrock, Hans E Kulh. Kirchenkaſſe Achlung übel! Bei Bedarf zu äußerſt billigen Preiſen zu haben: Schlafzimmer in Eiche, gute Ausführung RHüuchen- und Büffets Kinderbetten, Put u. Schuh⸗ ſchränke ſowie Palmſtänder Ferner übernehme alle in Betracht 1 kommend. Sehreinerarheiten g Mech. Bau- und Möbelſchreinerei Bernhard Dewald Schreinermeiſter, Seegartenſtr. 30 Beſichtigung ohne Kaufzwang geſtattet! Moderne Gasherde, gasbachölen! unn Gas- U. lohlennerue können auf 24 Monatsraten geliefert werden! Vorführung unverbindlich bei dean Wunde ble a m in Union-Palast Heute Samstag und morgen Sonntag Der neue deutſche de der Terra 2 mit Brigitte Helm, K. Ludwig Diehl, Sybille Schmitz, Georg Alexander Beginn 7 und 9 Uhr Sonntag nachm. —.— Aindererfeelang. Wo kaufe ich bei Bedarf gut u. zu äußerſten el 11 ſ Fritz Blaes Polſter-⸗ und Tape ziermeiſter Kapok⸗, Woll⸗, Seegras⸗ und Schlaraffia⸗Matratzen Bettfedern—— Daunenköperſ Bettumrandungen Bettvorlagen Läufer—Galerieleiſten— Chaiſe— longues-Couchs-Stahlmatratzen eigener Fabrikation und ſämtliche Sattlerartikel Schöne ſowie Pfähle für Roſen, Stachel— und Johannisbeeren in allen Größen Holzlager im Löwen“ Neu! Laſſen Sie ſich meine ſelbſt⸗ Morg. Sonntag 8 uhr Burg Sonntag 11 Uhr roger Hannenabend wozu närriſch einladet Familie Konrad Brechtel ü 5 f 0 7 S Lappenabena Wir laden Nachbarn, Freunde und Gönner Gbierzu närriſch ein Heu! Hapelle Schwarz- Weig fällte dochm gefertigte dauchenumge unverbindlich vorführen! Preis RM. 25— an. Nachahmung nicht geſtatttet. Am Montag, den 24. Februar 1936, wird an Richter u. Moſer in Rezeßholz für 1936 weiter abgegeben: Eichen⸗Knüppel geboren Auflage von Jakob Buſalt 8. 25. 12. 06 bis Adam Sax 4. 15. 2. 09 8 Kiefern-Reisknüppel von Alexander Schneider 2.„ bis zum jüngſten Ortsbürger 15 vom älteſten Ortsbürger bis Philipp Wunder 1. 25. 11. 56 8. Kiefern⸗Wellen von Georg Koob 3.. bis Georg Dewald 5. 5 182 5 Eichen⸗Wellen von Edmund Helbig 1. 16. 5 11 bis Nikolaus Bugert 15. 15 Buchen⸗Stöcke von Jakob Friedel 2. 25. 11. 86 bis Gg. Friedr. Klee 1. 3 18 2.50 Viernheim, den 22. Februar 1936 Gemeindeka 0 ö e Viernheim Ein wahres Feſt der Freude und des Lachens. Was Zölle wollen Sie mehr? Spannung, flottes Spiel, glänzende Regie, Soldatenliebe und mitreißende Militärmuſik. ul, E YYY D u,, ee Fastnachtsonntag abends 8.11 Uh Dualer Abend im im Narnian ausgellnrf von lar Moste pruphe des önherdunt Fre Es ladet närriſchſt ein r großer närriſcher Die Kapelle Der Wirt Masken haben keinen Zutritt! mee, PCC ed iE 8 Sporthalle am Lorscher web Morgen Faſtnachtsſonntag findet, wie alljährlich, in der Sporthalle der broge bunte Abend mit Tanz geladen. Koſtümierung geſtattet. Mitwirkende: 8.11 Uhr Eintrittspreiſe: Wie letztes Beginn: Muſik: Kapelle Hanf Jahr s Morgen Sonntag 55 Zum Karpfen grosser Anden 1 Uhr Einzug der Masken.— Ankoſtenbeitrag 15 Pfg. llerhand Allotria Alle Ae kommen Prämiierung— 8.11 Uhr im Lokal fäsſnacht Sonia zum anker Karneualsdsche Sung Stimmung— Humoriſten— Komiker— Büttenredner Sänger Humor! Es Der Wirt Der Elierrat ladet närriſch ein ſtatt. Alt und Jung iſt hierzu herzlich ein Die alten Kräfte Ein Film, den jeder Filmfreund ſehen will. Dazu ſchönes Beiprogramm mit neueſter Afa⸗ Woche, u. a. Die alte Garde vor dem Führer am dritten Jahrestag in Berlin und der großartige Be ginn der Qlympiſchen Winterſpiele. Anfang Werktags 8 Uhr, Sonntags 7 Uhr, ab 9.20 Uhr 2. Vorſtellung.— Sonntag nachmittag große Jugendvorſtellung. Patentamtlich geprüfter Muſterſchutz angemeldet. Val, Miakenbaen 2. Schlossermelster Großes Lager in R töderherden, Mielewagen uſw. Zum„Sallladen“ Morgen Sonntag närriſcher Zum goldenen Stern Sonntag abend roher Rlerrummel Hierzu laden werte Gäſte, Nachbarn, Freunde und Gönner ein Die Muſik Familie Frz. Ehrhardt „Zur Trauhe“ Heute Samstag, 8.11 Ahr fideler Kappenabend Jana Es ladet höfl. ein Stimmungskapelle Hanf Frau M. Träger Wwe. Schulzennoh Blerrummel wozu wir unsere Freunde, Gönner und Bekannte herzlich einladen . Stimmung Humor Dahnnols. shi Fam. Gg. Herbert Motto: Wann duebbstichtiges ſeh widd, e 92 kapelle. Es ladet freundl. ein L e e Zul Halserhol“ abend grober 55 J Morgen Sonntag Z. Sonne Sonntag abend Bierrummel mit Konzert wozu wir werte Nachbarn, Gaste, Freunde u. Gönner einladen. Famille Zusalt Faſtnachts⸗ Jan mit verſtärktem O 1 Damen⸗ Orcheſter. und 1 Herren⸗ Mich. Froſchauer dann gähſchd hie unn guckſchd! Heute Samstag abend 8.11 Ahr ober Happenabeng reck t närriſc Familie Sander Kapelle Blau⸗Weiß Dozu wir h einladen Gaſthaus zum 2 re Deulchen michel 8 Morgen Sonntag abend 5 8 Uhr luſtiges 7 Unternanungskonzert Es ladet freundlichſt ein 7770 Familie Bugert Hiabler- und Lissi Schlatter mannneimerstraße da um Prinz Fricupfch“ Eu Enlscſlen Cuelbe Heute Samstag abend gaoßes Coe wozu freundlichſt einladet Die Kapelle Familie Noſchauer Am Sonntag 8.11 Uhr großer vozu unſere werte Nachbarſchaft, Gäſte, Freunde und Gönner eingeladen ſind. Famile mauer. cht närriſch Violin-Unterricht nach bewährter, ſchnell fördernder Methode. Mannh. Mäßiges langj. Lehrerin an der Hochſchule für Muſik. Honorar. Näheres des Umſatzes kommt auf das Konto der Güte und Preiswürdigkeit einer Ware Die andere Halſte 3 Umſatzes verdanken des viele Werbekraft ihrer Firmen der Zeitungsanzeigen III aller Art bei be- 0 quemer Ratenzahlung! Auskunft: fl. Halbflelfeh Gernsheim Rhein, Glasergasse 2 Ir Zum fanphauser Sonntag abend 8 Ahr Humor und Zum Ochsen“ JFaſtnachtsſonntag abends 8.11 Uhr großer Bier- Hummel mit Konzert, wozu freundlichſt einla Familie nemnt. „Mer Jahreszeiten Heute Samstag abend großer Blerrummei mit Konzert wozu wir unſer ſte, Freunde und Gönner freundlichſt einlader Familie Mandel Die Kapelle Honzert eunde und Gönner ſind herzlichſt eingeladen famille Reine eee —— —— kon nag 0 1 fal stag t ndel EFFECT 2 JENS RN NN *—— rr Beſuch bei Meiſter Barz Von K. N. Neubert Als ich neulich in einer Gegend der Stadt unterwegs war, in die ich nur ſelten komme, bemerkte ich plötzlich zu meinem Schrecken, daß eine Naht meines linken Schuhes geplatzt war. Ein dummes Ge fühl. So, als hätte die ganze übrige Welt nun nichts anderes zu tun, als auf die ge— platzte Naht meines Schuhes zu blicken. Ich hielt begierig nach einer Schuſterwerk ſtatt Ausſchau. Von weitem ſah ich das große Schild:„Schuhreparaturen ſchnell und billig! Schnellbeſohlanſtalt! Auf Reparaturen kann gewartet werden!“ Ich betrat den Laden. Ein Betrieb mit allerlei ae ein moderner Betrieb, in dem doch das handwerkliche Können nicht zu kurz zu kommen ſchien. Ich durfte alſo gleich warten. Es dauerte nur kurze Zeit, und meine Aufmerkſamkeit war inzwiſchen von verſchiedenen Dingen gefeſſelt. Plötz⸗ lich mußte ich denken: Alles ſchön und gut hier, aber die gläſernen Kugeln fehlen leider! Mit den gläſernen Kugeln verband ſich nun auch ſofort die Erinnerung an Meiſter Barz, an den Schuſter aus meiner Jugend, der meine zu raſch heruntergetre— tenen Knabenſchuhe beſohlte, und an den die Mutter nur mit ſtillem Seufzen denken konnte, denn Meiſter Barz beſohlte nicht nur Schuhe, ſondern ſchrieb, wenn auch mit ungelenker Hand, Rechnungen aus... Und wir Kinder liefen herum und tollten und fragten nicht nach ſolchen Rechnungen. Aber manchmal ſchickte uns die Mutter hin, ſie zu bezahlen. Eine kleine, ſchmale Treppe führte in ſeine Werkſtatt hinunter, die eigentlich im Keller lag. Immer war es dämmerig im Raum. Ich ſehe mich noch die Treppe hin⸗ unterſteigen, das alte Schild mit dem Lack⸗ ſtiefel hängt i über der Tür, die Glocke ſchellt, wie ich die Tür öffne, ſie bimmelt hell und wie erſchrocken, und ich trete in den Raum, eine Katze huſcht in dieſem Augenblick durch meine Beine die Treppe hoch, ich ſtehe da, die Mütze in der Hand, und frage, ob Vaters Schuhe fertig ſeien. Meiſter Barz ſieht mich kurz an, dann neigt er ſich ſchon wieder über ſeine Arbeit. Durch das große Fenſter fällt Licht von der Straße auf den Tiſch. Der Meiſter hat Vaters Schuhe noch vor.„Wart ein Weil chen, Junge!“ brummt Meiſter Barz. Es iſt mir recht. Ich ſitze gern bei Meiſter Barz in der dämmerigen Werkſtatt, in der es nach Pech und Geheimniſſen riecht. Jetzt ſchlägt die Schwarzwalduhr drüben an der Wand, es raſſelt in ihrem Gehäuſe, ein Kuckuck beginnt zu rufen. Hinter der Tür, die zur Wohnung führt, ſchlürfen leiſe Die Jugend im L Die Alten ſagen es oft in Erinnerung an ihre Jugendzeit. Wehmut und Glück zittern dann in den Worten, weil ſie es er⸗ leben durften und weil es nicht mehr iſt. Mitleid und Verachtung ſchwingen oft genug darin, weil ſie die Jugend von heute be— dauern, daß ſie nicht Gleiches erleben darf., und weil ſie das, was das Heute der Jugend bietet, als kümmerlichen Erſatz für das Vergangene betrachten. Damals, vor vielen, vielen Jahren, lag in jedem Winter Schnee, meterhoch; ſie fuhren im ſchellenklingenden Pferdeſchlitten durch das Land und liefen auf Schlitt⸗ ſchuhen weite Strecken auf dem Strom. Da mals ſchmeckten die Apfel auf den Bäumen beſſer, man konnte auf den Feldern und in den Wäldern Indianer ſpielen, im Fluß ſchwimmen und auf die Bäume klettern. Damals ſah man ſtundenlang dem Häm mern der Schmiede zu, man ließ Drachen ſteigen, die ſo groß waren, und aß an lan⸗ gen Winterabenden Bratäpfel, die man in die Ofenröhre ſteckte, während man ſich ſelbſt auf die lange Ofenbank ſetzte, die Strümpfe trocknen ließ und dann genief riſch die leckere, dampfende Frucht vorſichig zerbiß. Damals war das Spielzeug viel ſchöner, die Pferde und Wagen und die Laterna magica, und wie ſchön klangen die Verſe des Kaſperle, wie ſchrecklich die Worte des Teufels im Kaſperletheater. Und als wir jung waren, ſo ſagen ſeufzend die Alten von ihrer Jugend, herrſchte immer eitel Freude bei unſeren Eltern über ihre Kinder... Wenn ſo die Alten von der Vergangen heit erzählen, ſo glauben ſie, daß es da⸗ mals ſo ſchön war, wie ſich das Einſt in ihre Erinnerung verewigt hat. Und ſie ſind deshalb mit der heutigen Zeit gar nicht zu frieden. Weil die Jugend von heute den Eltern gar nicht mehr gehorcht und ihren eigenen Kopf behauptet, weil in dieſer ver⸗ rückten Zeit gar keine dicke Schneedecke den Winter glaubhaft machen will, weil in der Schmiede nicht mehr der Schlag der Häm— une es damals. Licht der Erinnerung 23. Februar 1936 das Saugen des Blaſebalges, ſondern der Schrei der Maſchinen und das Surren des Ventilators, weil die ſchönen großen Kachelöfen immer mehr verſchwin⸗ den und weder Laterna magica noch ein Holzpferdchen das Kind entzücken, ſondern ein Kraftwagen und ein Kinoapparat. Und ſie ſind nicht nur unzufrieden mit der Zeit, ſondern auch mit der Jugend, die trotz allem, obgleich dieſe Zeit nichts mehr bietet, doch Freude hat und, ſo will es ſcheinen, mit der gleichen Inbrunſt im Erleben ſteckt. Sie ſchelten die Jugend oberflächlich und mer klingt, ſchlecht, weil ſie in jugendlichem Über⸗ ſchwange auch einmal über die Stränge ſchlägt. „Als wir noch jung waren...!“ Wir wiſſen es: Als ſie noch jung waren, taten ſie ſolches niemals. Glaubt ihr das? Ihr Jungen zweifelt daran. Und jene Gene⸗ ration, die das Glied bildet zwiſchen der Jugend und dem Alter, blinzelt mit den Augen. Sie ſieht ihre Jugend noch nicht nur in dem verklärten Licht der Erinnerung, ſondern entdeckt hier und da Schattenſeiten. Aber das Alter lebt nur in der Erinnerung, die alles verzaubert erſcheinen läßt. Das iſt ein Geſetz der Entwicklung. Und ſo hören die Alten nicht mehr, wie ihr Jugend⸗ erlebnis begleitet war von den Mahnungen der damals Alten:„Als wir noch jung waren...“ Schön iſt's und vom Schickſal gnädig, daß im Strudel des Erlebens die Vergan⸗ genheit wie in einem Filter geläutert wird. Was ſchlackig und trübe war, bleibt zurück, und es fließt der glasklare Strom, der das eigene Leben ſo hell und freudig erſcheinen läßt. Wenn wir alt ſind und wenn die heutige Jugend vor dem Ende des Lebens ſteht, werden wir und ſie mit Wehmut und Glück an die eigene Jugendzeit denken. Was uns damals glücklich machte, werden wir vermiſſen im Lebenskreis der Jugend, die dann mit uns lebt. Und ſie wird dann beſtimmt von uns hören:„Als wir noch jung waren...!“ Eva Schwandt. PP ˙. ˙—————— Schritte. Mein Herz bebt in einer wunder lichen Erregung. Scheu betrachte ich Meiſter Barz. Er ſieht aus wie ein Zauberer aus dem Märchenbuch, mit dem weißen Haar und dem ernſten forſchenden Blick. Merkwürdig ſind die gläſernen Kugeln auf dem Tiſch vor Meiſter Barz. Sie ſehen aus wie Zaubergerät. Vielleicht ſind darin die Stimmen mancher Menſchen eingefan— gen, und nachts, hinter verſchloſſenen Türen und Fenſtern, läßt Meiſter Barz die Stimmen heraus, und ſie flattern und ſeufzen und ſingen leiſe von geweſenen Tagen und Geheimniſſen, bis der Meiſter ſie mit einem Zauberſpruch wieder in die gläſernen Kugeln einſchließt. Und am Tage ſtehen die gläſernen Kugeln wieder ruhig D Das konnte ſich einer wohl vorſtellen, wenn er in der kleinen, dämmerigen Werk- ſtatt auf dem Hocker ſaß und auf die Schuhe wartete, an denen Meiſter Barz noch eine Kleinigkeit zu machen hatte. Wenn man dann wieder die Treppe heraufſtieg und im hellen Licht des Tages ſtand zwiſchen eilen⸗ den Menſchen und Fuhrwerken, kam es einem vor, als hätte man eben einen Blick in eine unwirkliche Welt getan, die noch viele Geheimniſſe barg. Heute weiß man ja, welche Geheimniſſe es waren; kleine Freu— den in der Familie, manche Sorgen wirt⸗ ſchaftlicher Art, ein Todesfall, der ſtille Ab⸗ lauf einer kleinen, engen Welt. Eines Tages haben ſie dann Meiſter Barz aus ſeiner Werkſtatt getragen, und die Glocken läuteten für ihn. Und dann übernahm ſein Sohn das Geſchäft. Aber der ſitzt jetzt ſicher nicht mehr in dem kleinen, dämmerigen Keller⸗ raum. Er hat einen hellen, freundlichen Laden wie dieſen hier. Maſchinen ſtehen darin, aber die gläſernen Kugeln werden wohl fort ſein, und die Schwarzwalduhr und die Katze. Aus dem Nebenzimmer aber klingt ein Radio mit den neueſten Nach⸗ richten, und manchmal auch, aus dem hin⸗ teren Zimmer, das Weinen eines Kindes, oder ein helles Lachen, und dann huſcht ein glückliches Lächeln über das Geſicht des jungen Meiſters Barz. Ich ſtellte mir das alles ſo vor, und da klang ſchon die Stimme des Schuhmachers an mein Ohr und riß mich aus meinen Ge— danken:„Sol Die Naht iſt genäht! Nichts mehr zu ſehen!“ Als ich auf der Straße ſtand, mußte ich lächeln, und ich blickte noch einmal nach dem Laden zurück. Ich ſuchte unwillkürlich nach dem alten Schild mit dem Lackſtiefel, aber ich ſah nur ein übergroßes Reklameſchild:„Schnellbeſohlanſtalt. Auf Reparaturen kann gewartet werden!“ 4 165 n — — * 1 5—— 1. . —— 4. Fortſetzung. Endlich!... da kommen ſie! Der Kommandant läßt die Tücher auslegen; er legt das Zeichen„Achtung! Wir ſind in Not!“ gut ſichtbar aus. Schon hat der Führer der „Staffel unſeren Notruf geſehen und ſchwenkt ab. Einmal kreiſen die Maſchinen, dann haben die Piloten die Lage erkannt, und die Eier der Rieſenvögel ſauſen mit hölli⸗ ſchem Pfeifen herunter— in das Dorf, hart neben unſere Stellung, daß uns die Steintrümmer nur ſo um die Ohren fliegen. Auch die Druſen haben erkannt, was ihnen blüht und feuern, was das Zeug hält, auf die Flieger. Die aber haben draußen ebenſo wie wir die großen Reiterſcharen entdeckt, die von allen Seiten auf M''ſifré zueilen, und fallen wie die Raubvögel drüber her... Rummm Rummm... Krach... ſchlagen die Bomben unter ſie und verhüllen alles in einer Wolke von Staub und Qualm, und wenn ſich dieſer Vorhang für wenige Augenblicke lichtet, ſehen wir die ganze Ebene bedeckt mit flüchtenden Menſchen, reiterloſen Pferden und Kamelen und ganzen Haufen zerriſſener Leiber. Als die Bomben alle ſind, greifen die Flieger mit ihren MG.s die Druſen an und treiben ſie auseinander. Geſpannt beobachten wir dieſes furchtbare Schauſpiel, als uns einige zuſammenbrechende Soldaten belehren, daß der Feind vor uns noch lebt und uns beſchießt. Waſſer Es iſt ſtiller geworden, unbarmherzig brennt die Sonne auf den nackten Fels herab, längſt ſind alle Feld— flaſchen geleert und auch die eiſernen Waſſertanks, wo aus tauſenden Löchern das koſtbare Naß nutzlos heraus— gelaufen iſt. Kein Tropfen Waſſer mehr im Fort Kaum zehn Meter davon eine ganze Ziſterne voll, aber wir können nicht heran, jeder Verſuch bringt den ſicheren Tod. Die Verwundeten ſtöhnen und leiden ſchwer. Wir Der Menſch und ſein Hund Ratſchläge und Betrachtungen— Sauber⸗ 2 LON 5 ——— Das erſte, was man dem Hund bei⸗ ſich zubringen hat, ehe man ihn draußen ſich wegungen des großen Hundes in acht ſelbſt überläßt, iſt der Gehorſam kauen an Gummiſtückchen und rollen Steinchen im aus⸗ gedörrten Mund, um den peinigenden Durſt zu betäuben. Gegen 10 Uhr taucht aus der Richtung Gazahleh die erſte tägliche Waſſerkarawane auf, und die Kaniſter blitzen in der Sonne. Langſam kommt die Karawane näher. „Herrgott, die Druſen werden ſie zuſammenſchießen!“ Aus dem Dorf hören wir langgezogene Rufe, und mein Dſchauch ſagt, die Druſen riefen der Karawane zu, in das Fort zu gehen, ſie würden das Feuer einſtellen. So— fort weiß ich, was die Wilden vorhaben, und laſſe der Karawane zurufen, ſtehenzubleiben. Mit vor Durſt irrem Blick ſchaut alles ſehnſüchtig nach dem Waſſer und mit feindſeligen Blicken auf mich. Auch die Verwundeten ſind von der allgemeinen Aufregung ergriffen und röcheln: „Waſſer! Waſſer!“ Ohne mich um den Einſpruch des Kommandanten zu kümmern, laſſe ich immer nur je fünf Kamele in den Poſten kommen und die Behälter abladen, ſofort müſſen die Tiere zurück, und die nächſten kommen erſt heran, wenn die anderen zurück ſind. Blitzſchnell werden die Kaniſter hinter der Mauer verſtaut, und ſo gelingt es uns, die ganze Ladung in Sicherheit zu bringen. Die Druſen waren nun unſicher geworden, jedenfalls hatten ſie gehofft, den durch den Einzug der Karawane entſtehen— den Wirrwar auszunutzen und uns anzugreifen. Mir fiel nur auf, daß die Waſſerkarawane ausſchließlich von Kindern geführt wurde anſtatt wie ſonſt von. Männern. Als die letzten Kamele entladen ſind, kommt der Arzt und bittet mich, die Verwundeten durch die Karawane nach Gazahleh befördern zu laſſen, aber ich lehne dies ab. Wütend brüllt der Arzt los:„Dann werden heute abend nicht mehr viele von den armen Teufeln leben!“ „Doktor“, antwortete ich ihm,„beſſer hier unter den Ka⸗ meraden, als da draußen!“ Anſcheinend hat er meine Ablehnung nicht ganz begriffen, denn er ruft den Kom⸗ vor den täppiſchen, ſchweren Be— Dabei zu nehmen hat, daß es ſich nicht lecken dann keit, Gehorſam und Kinder. Der Menſch und ſein Hund— das kann die verſchiedenartigſten Beziehun⸗ gen ausdrücken Der Schäfer und ſein Spitz, der Jäger und ſein Vorſtehhund, der Feldjäger und ſein Schäferhund, die Dame und ihr kleiner Pekineſe, die Kinder und ihr vierbeiniger Spielgeſelle — die Art und Weiſe des Hundes, ſich den Menſchen zu erobern, iſt mannigfach. Immer aber wird der Hund, wenn es ein ordentlicher Hund iſt und wenn der Herr Verſtändnis für ſeinen Hund hat, Eingang bei der Familie finden. Damit aber tut ſich ein Gebiet auf, in dem nicht immer einwandfreier Frieden herrſcht. Wenn Goethe behauptet, daß zur Freundſchaft mit einem Hunde die gute Erziehung des letzteren gehört— die des Menſchen ſetzt er wohl voraus—, ſo iſt ihm die Grundlage des Verhältniſſes damit gegeben. Erziehung zur Ordnung und Sauberkeit ſind unbedingtes Er- ſordernis für den Hund. Sehen wir einmal zu, wie ſich die Entwicklung dieſer Freundſchaft praktiſch weiter- geſtalten läßt... Spaziergänge auch mit dem kleinſten Rehpinſcher ſind ebenſo nötig wie das Eſſen. Regelmäßiges Hinunterführen zur Verrichtung ſeiner perſönlichen An— gelegenheiten muß mindeſtens viermal am Tage ſtattfinden. Der Hund muß beizeiten an ſeinen Platz im Zimmer ge— wöhnt werden, der ſeinen beſonderen Namen erhält und zu dem er ſich auf Befehl verfügt. Eine Matte, auf der er an ſeinen Knochen knabbern kann, der er mit ſeinen vom Spaziergang nicht ganz einwandfreien Pfoten keinen Schaden anrichtet, den auch die Kinder reſpek⸗ tieren, iſt nötig. Ein Platz auf einem Fenſterſtuhl, von dem er das Straßen— leben betrachten kann, iſt anzuraten, denn faſt jeder Hund iſt neugierig, und es iſt eine Zumutung, ihm nur den Anblick des unteren Teiles unſerer Möbel zu gönnen. Soll der Hund ſcharf bleiben, ſperre man ihn in einen abge⸗ ſonderten Raum, wenn Beſuch kommt, vor allem, wenn der Hund noch jung iſt. Will man einen kleinen Allerwelts⸗ freund, dann erlaube man ihm das Da— bleiben, überzeuge ſich aber, ob man den Bekannten nicht läſtig fällt. Die ſchlimmſten Unarten des Hundes zeigen ſich draußen in der freien Natur Iſt er biſſig oder unfolgſam, jagt er gern hinter Haſen her oder kann er das Graben im Park nicht laſſen, ſtrolcht er gern oder ſühlt er ſich in jedem Schmutz⸗ haufen, dann kann ſein Frauchen von Verzweiflung gepackt werden. Wohl ihr, wenn ſie dann dem Mann dic Verant⸗ wortung an der Erziehung zuſchieben kann. Immerhin ſie wird den Ärger zu tragen haben, wenn es ihr nicht ge—⸗ lingt, den Hund richtig zu behandeln. wird es kaum ohne Strofe abgehen. Bei der Erziehung zum Gehorſam aber hüte man ſich vor einem Grundfehler: Nie rufe man den Hund zur Beſtrafung heran, um ihn dann zu ſchlagen. Damit verbindet ſich für den Hund die Strafe mit der Folgſamkeit. Man gehe zu ihm hin, wenn er körperlich geſtraft werden muß, ſchlage nie mit der Hand, ſondern mit einer kleinen Gerte oder der Hunde— peitſche. Nie verſäume man es, den Hund — wenn er nicht einwandfrei„haſen— rein“ iſt— auf freiem Felde oder gar im Walde an die Leine zu nehmen. Um⸗ hertobende und bellende Hunde ſtören die Ruhe des Waldes, benachteiligen die Reviere und ſind ungefähr vogelfrei. Necken iſt bei allen Tieren unange⸗ bracht, beim Füttern aber iſt es eine Quälerei. Regelmäßige Mahlzeiten, ein feſter Platz dafür und Ruhe dazu billige man ſeinem Hunde zu. Der junge Hund braucht morgens eine kleine Mahlzeit von Milch und Hundekuchen, ein Mittag⸗ eſſen von Fleiſch und Reis, abends ein trockenes Stück Hundekuchen und wieder⸗ um ein wenig Milch. Beim größeren Hund läßt man die Milch fort und be— ſchränkt ihn auf ein Mittageſſen und ein Stück Schwarzbrot oder Hundekuchen zum Abend, welchen Gaben man täglich etwas Gemüſe oder Obſt zufügt. Ein Hund iſt kein reiner Fleiſchfreſſer, den es ja überhaupt nicht gibt, ſon⸗ dern fängt wie jedes Raubtier mit Vor⸗ liebe die inneren Teile der Beute zuerſt zu verzehren an. Dieſe Därme aber ent⸗ halten genügend Pflanzenkoſt in halb— garem Zuſtand. Der junge Hund be— kommt bald Kalbsknochen— nie ſpitze Knochen!— und der ältere wird auch gern die vom Schwein und Rind an⸗ nehmen. Nach dem ſechſten Lebensjahr aber höre man mit dieſen Leckereien auf, da ſie nur bei Hunden mit ſehr viel Be— wegung noch verdaut werden; Stuben⸗ hunde und Schoßhunde werden davon mehr nachträgliche Beläſtigungen ver— ſpüren, als der Spaß wert iſt. Das Waſſer des Hundes muß täglich minde— ſtens einmal erneuert werden und ſoll im Winter nie eiſig aus der Leitung herausgegeben werden. Mit Süßigkeiten ſei man ſparſam; gewürzige Soßen und Wurſt ſind zu meiden. Das beſte und nachhaltigſte Mittel, um Kinder zur Tierliebe zu erziehen und ihnen die Natur im täglichen Leben zu vermitteln, iſt der Hund. Kein anderes Tier wird ſo zum ge— duldigen, ſtets bereiten Kameraden des Kindes wie der Hund. Aber man achte beizeiten darauf, daß ſich an Hand dieſer Eigenſchaft ſeines Freundes das Kind nicht zum Tyrannen entwickelt und die Langmut des Vierbeiners ausnutzt. Kennen Hund und Kind ſich nicht, ſo iſt es nötig, ſie vorſichtig aneinander zu ge⸗ wöhnen: Das Kind muß wiſſen, daß es laſſen ſoll— der Hund muß ſich an die haſtige Art des Kindes gewöhnen Sicher iſt es gut, wenn das Kind auch hier„ab⸗ gibt“. Aber das kann auf eine hygieniſch einwandfreie Art geſchehen— der Hund braucht nicht von der Schnitte abbeißen, den Breiteller mir der Zunge zu po- lieren, am Kuchen zu lecken. Abgeſehen von der Infektionsgefahr iſt es gut, wenn Kinder zur Sauberkeit auch in dieſem Punkte erzogen werden. Alle größeren Hunde ſind einwand— freie Kinderfreunde. Bulldoggen ſollen ſich durch beſondere Kinderliebe aus⸗ zeichnen, trotzdem ſie bärbeißig genug ausſehen. Kleine Hunde entwickeln manchmal kleinliche Eigenſchaften wie Neid und Eiferſucht und können unan⸗ genehm werden. Zahlen um die„Grüne Woche“ Statiſtiken und Tatſachen. 48 Kilogramm Fett und Fleiſch gibt ein Schwein von zwei Zentner Gewicht. Wiegt es aber nur einen Zentner mehr, dann vermindert ſich verhältnismäßig der Abfall bedeutend, denn nun ergibt es 83 Kilogramm Fett und Fleiſch. 300 Liter mehr Milch ſollte jede Kuh jährlich bringen, dann wären wir das Problem des Butterkaufs im Auslande los. Daß dieſe Steigerung und das Ziel der Selbſtverſorgung zu erreichen ſind, läßt ſich nachweiſen. Auch ein wichtiges Kapitel der„Erzeugungsſchlacht“. 20 Elchunterkiefer hat ein oſtpreußi⸗ ſcher Förſter während ſeiner Dienſtzeit ſyſtematiſch geſammelt. Aus ihnen läßt ſich Alter und Geſundheit der Tiere be— ſtimmen, und ihre Zuſammenſtellung gibt wichtige Aufſchlüſſe über dieſes Wild, das nach allen Kräften gehegt und er— halten werden muß. Ein Morgen Gerſte als Viehfutter verwendet, ergibt eine Verwandlung in 70 Pfund Schmalz oder Talg. Beſtellt man den gleichen Boden aber mit Raps, ſo ergibt ſich eine Menge von fünf Zentner Ol. 28 Zentimeter lang muß ein Hecht ſein, ehe er gefangen werden darf. Die Mindeſtmaße für Plötzen liegen bei 13, für Lachſe bei 35, für Aale bei 35 und für Schleie bei 18 Zentimetern. Dieſe Vorſchriften ſorgen für Hege in den deutſchen Fiſchgewäſſern. 7000 Jagdtrophäen kamen aus 34 deutſchen Jagdgauen in der Jagdſchau der„Grünen Woche“ zuſammen. Eine Sonderabteilung zeigt die hervorragende Trophäenſammlung des Reichsfjäger⸗ meiſters General Göring. 30 000 Mühlen verarbeiten in Deutſch⸗ land jährlich 94 Millionen Zentner Roggen und 84 Millionen Zentner Weizen. mandanten herbei, der mir befehlen ſoll, die Karawane anzuhalten; aber ich habe ihr ſchon das Zeichen zum Ab⸗ marſch gegeben, und langſam ſchaukelnd ſetzten ſich die Tiere in Bewegung. Die Karawane iſt kaum 500 Meter von unſeren Poſten entfernt, als aus einer Bodenfalte Druſenreiter auftauchen und an der Kolonne entlangreiten. Ich faſſe den tobenden Medizinmann, der mit dem Kommandanten herankommt, am Arm und zeige ihm die Druſenreiter. Wortlos machte meine Hand die Gebärde des Halsab⸗ ſchneidens, das Schickſal unſerer Verwundeten, wenn ich auf den Arzt gehört hätte. Der wird bleich und bittet mit rauher Stimme um Entſchuldigung.„Ich hätte es mir denken können“, ſagt der Kommandant. Keiner entrinnt den Kugeln Die Stunden verrinnen, und unſere Hände zögern, wenn ſie die glühend heißen Eiſenteile am Gewehr an⸗ faſſen müſſen. Jacob, einer der Tſcherkeſſen, kommt her⸗ angeſprungen und brüllt:„Die Hurenſöhne ſtehlen unſere Pferde, Effendim.“ Durch eine Schießſcharte der Süd⸗ mauer ſehe ich, wie die Druſen unſere Pferde auf die Gaſſe bringen und damit verſchwinden wollen. Fragend ſind die Augen der Tſcherkeſſen auf mich gerichtet. Die Pferde ſind unſer perſönliches Eigentum, und unſere Herzen hängen an den treuen Tieren. Lange Zeit zum Überlegen habe ich nicht, und ſo gehe ich dann den Be⸗ fehl, die Tiere lieber zu erſchießen, als ſie in die Hände der Druſen fallen zu laſſen, denn für uns ſind ſie ver⸗ loren. Wenn der Rückſtoß des Schuſſes die Köpfe der Männer nach hinten wirft, ſehe ich Tränen über die braunen Geſichter laufen und ziſchend auf den Schlöſſern verdampfen. Die Druſen geben es nun auf, unſere Tiere auf dem Hof über die Gaſſe zu bringen, denn keiner entrinnt unſeren Kugeln. Als es wieder ſtill in der Gaſſe wird und nur das Summen gewaltiger Fliegenſchwärme über den vielen Leichen zu hören iſt, legen meine Män⸗ ner die Gewehre zwiſchen die Knie und hocken ſchweigend am Boden. Die Sonne neigt ſich jetzt gegen Weſten, und außer vereinzelten Schüſſen bleiben die Druſen ruhig; vielleicht wollen ſie die Nacht abwarten, um erneut den Angriff zu wagen. Da kommen aus der Richtung von Deraa einige Kamele hochbeladen mit Kiſten und Säcken. Es iſt der Schwager des armeniſchen Händlers in der Gaſſe. Der Kommandant ruft ihm zu, umzukehren. Der Händler und ſeine Treiber ſtutzen, da eröffnen die Druſen auch ſchon das Feuer. Nun hat der Händler die Gefahr erkannt und ſucht ſich und ſeine Tiere in Sicherheit zu bringen, aber die Kugeln der Druſen ſind ſchneller, und drei Kamele brechen, von Kugeln getroffen, zuſammen. Die Laſten. Kiſten und Säcke, öffnen ſich durch den Sturz und ver⸗ ſtreuen ihren Inhalt in den Sand. In Stroh verpackte Wein⸗ und Schnapsflaſchen kollern umher, und die Sol⸗ daten laſſen die Zunge vor Gier aus dem Munde hängen. Schon ſind auch ſchon einige der Durſtigſten wie der Wind über die Mauer gefegt und raffen unter dem Kugelregen der Druſen ſoviel Buddeln zuſammen, als ihre Hände faſſen können; andere tun es ihnen nach, und im Nu ſind alle Kiſten geleert. Der Kommandant ſpringt ihnen entgegen und reißt ihnen die Flaſchen aus den Händen, um ſie an den Steinen zu zerſchmettern. Da werden die Kerle wild, und ein kleiner Pariſer brüllt den Alten an:„Wenn wir ſchon verrecken ſollen, dann laß uns gefälligſt den Schnaps, verſtehſt du?“ Verdattert tritt der Alte zurück und geht kopfſchüttelnd auf ſeinen Platz, einer leeren Patronenkiſte hinter der Mauer. Die Flaſchen wandern von Hand zu Hand. Hilfe naht Auf meine Bitte bringt der Pariſer einige Flaſchen zu den Verwundeten und übergibt ſie dem Arzt, der den armen Teufeln davon zu trinken gibt. Der Alte har das geſehen und ruft dem Kleinen im Vorbeigehen zu, der Fall wäre mit acht Tagen Loch erledigt.„Danke, mein Kommandant, ich glaube nicht, daß Sie die Strafe in meine Liſte eintragen werden!“ Damit hatte der Junge recht, denn bevor die Sonne unterging war er tot. Der Schnaps tut ſeine Wirkung, und die Kerle fan⸗ gen an, Spottlieder zu ſingen. Da haben ſie einem Druſen, es ſcheint nach ſeiner reichen Kleidung einer der Führer zu ſein, einen Strick um den Hals gelegt und die Leiche an den Giebel der Station gehißt. Die Druſen ſehen das und heulen vor Wut, aber ihr darauf unter⸗ nommener Angriff bricht in unſerem Feuer zuſammen. Nach einer Ausſprache mit meinen Leuten verſtändige ich den Bataillonskommandeur davon, daß ich verſuchen will, den Marabout wieder zu beſetzen. Dies gelingt ohne Verluſte, nur mein Diener Achmed hat einen Streifſchuß am Arm erhalten. Von oben ſehe ich, daß das ganze Dorf von Druſen wimmelt. Wir bauen den Kuppelrand noch etwas höher und können nun alle Bewegungen der Druſen im Dorf überſehen. Während meine Tſcherkeſſen ein fröhliches Scheiben⸗ ſchießen veranſtalten, beobachte ich durch das Glas den Weg von Gazahleh und ſehe bei dem Dorfe Scherkije Laſtwagenkolonnen auf uns zukommen. Etwa fünf Kilo⸗ meter vor unſerer Station halten ſie an und entladen Truppen. Es ſind anſcheinend die beiden in der Nähe von Gazahleh liegenden Bataillone algeriſcher Schützen, die uns nun zu Hilfe kommen. Weiter beobachte ich ſtarke Kavallerieabteilungen, die ſich ebenfalls gegen uns ent⸗ wickeln und den Aufmarſch der Schützenbataillone ſichern. (Schluß folgt.) fal iii ein mi Nn il. l N 00 l nd in 1rull mo Der Hier def ſpa De 40 übe mit Die und Ke ver nad alte lau Lan oft m mel Ott l ſche fei der de wi an 2 de un un in ſtr er ber S0 un di 60 ſic 0 He Nit 1 gern, an⸗ her⸗ inſere Lüd⸗ die igend Die nere zum Be⸗ ande ver⸗ det T die ſern er einer aße ärme län⸗ end iet eich ff zu inige det Det und ſchon und Aber nele den. ver akte Sol⸗ unde der em lle en den lije llo⸗ den ähe zen, le l⸗ n. Oexuagia- 7 7 N Lubie Weit über 1000 Wettkämpfer aus 28 Nationen, von vier Erdteilen, ſo ſteht es lakoniſch in dem Auſfmarſchbericht von Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen. Ziffern, die nur dem etwas ſagen, der ſie zu leſen verſteht, der mitfühlt, welche Fülle von Schickſalen, Ruhm, Ehrgeiz, Opfern. Arbeit und Genie in dieſem olympiſchen„Sportregiment“ verborgen iſt, das ſamt den Helfern und Mitläufern in voller„Kriegsſtärke“ etwa 2000 Männer und Mädels ausmacht. Die Beſten der Beſten. Die fünf farbigen Ringe ſind das Band, das alle umſchlingt... Da gibt es Burſchen unter dieſer Elite⸗ truppe modernen Mannestums, die ſich monatelang jeden Groſchen am Munde ab⸗ Der Sepplhut hat es allen ausländiſchen Kämpfern angetan. Hier ſtehen die beiden ſchwediſchen Springer Hedjerſon und neueſten Oeſtrand in die Betrachtung ihrer verſunken. ſparten, um zum Olympia fahren zu können. Der Student William Crookes fuhr von der Weſtküſte des amerikaniſchen Kontinents 40 Tage mit einem Frachtdampfer, um die Überfahrt zu verbilligen, und von Hamburg mit Perſonenzug nach der Olympiaſtadt. Die rumäniſchen Freunde Horſt Scheeſer und Rudolf Kloeckner, Deutſchſtämmige aus Kronſtadt, gondelten drei Tage über die verſchneiten Alpenpäſſe von Kronſtadt bis nach Werdenfels in einem ihnen geliehenen alten Motorklapperkaſten... Und gar erſt die Helden der Skilang⸗ käufe aus dem hohen Norden, Hirten und Landarbeiter, Holzfäller und Bauern, die oft eine Tagesfahrt auf Skiern benötigten, um den Zug zu beſteigen, der ſie zum Sam⸗ melplatz der Ländermannſchaften nach Oslo, Stockholm oder Helſinki brachte. Stille, be⸗ ſcheidene Menſchen, die für wenige Wochen im Jahr zu gleißendem Weltruhm auf⸗ ſteigen, am Holmenkollen und in Lahti, bei den Fis⸗Rennen und Olympia gefeiert wer⸗ den wie ſiegreiche Feldherren, um dann wieder in ihren Klauſen und Arbeitskammern, auf ihren Feldern und in ihren geliebten Wäldern unterzutauchen. Oeddbjörn Hagen, der berühmteſte aller Kombinationsläufer, unbeſieglich auf den Waldſtrecken des Wam⸗ berg bei Partenkirchen, am Holmenkollen und in der Tatra, ſchwingt des Sommers in Rendalen bei Tryſil den breiten An⸗ ſtreicherpinſel, und nur an Feiertagen trifft er ſeine Kampfgenoſſen, die nicht minder berühmten Norweger Langläufer Veſtad, Samuelshaug, Hatten zu einem Portwein und Smörbrot. Wenn Hagen in der Olym— pia⸗Stadt mit ſeinem breiten, wuchtigen Gang die Straßen entlangſtapft, zeigt man ſich den männlichſten aller Kämpfer mit dem klaren, durchdringenden Blick und dem freundlichen Lächeln:„Das iſt er, das iſt Hagen, der Favorit von Olympia im kombi⸗ nierten Wettkampf...“ Eine luſtige Skifamilie ſind die Kongs⸗ berger Springer. Stolz tragen ſie das weiße K auf dem weinroten Wollſweater, und der Name Rund iſt mit ihm unlöslich verknüpft. Hans Beck, Arne B. Chriſtianſen, der Schwager der Ruuds, Olaf Uland, ſie alle ſind aus Kongsberg bei Oslo und ver⸗ künden den Ruhm des weißen K. Vater Ruud hat mit ſeinen vier Söhnen, Sig⸗ mund, dem älteſten, Birger, dem Welt⸗ meiſter, Oivin, dem Langſtreckler und Asbjörn, dem fünfzehnjährigen zukünftigen Meiſterſpringer, auf einem Landſitz im Wald von Kongsberg ein primitives, aber alles umfaſſendes Stadion gebaut. Dort wird auf Laufbahn und vom Schwimm⸗ ſprungbrett, auf Fußballfeld und Wald⸗ wegen im Sommer trainiert. Sigmund und Birger haben ihre enormen Kenntniſſe, die ſie auf allen Kampfplätzen der Welt ſammel⸗ ten, am klügſten verwertet, ſie ſind beide tüchtige Spezialiſten in der Sportartikel⸗ branche und haben für die Firmen, für die ſie arbeiten, ſchon viele neue techniſche Ver⸗ beſſerungen und Erfindungen im Skibau und Pindungskonſtruktion beigeſteuert. Wohin die fröhlichen, kraftvollen Burſchen kommen, werden ſie mit offe⸗ nen Armen empfangen, und keiner hat noch vergebens an ihren Kameradſchaftsgeiſt und ihre Hilfsbereitſchaft appelliert. 27e Auf der Bühne des Olympia-Eisſtadions drehen die Prinzeſſinnen des Eiſes ihre wirbelnden Pirouetten, tanzen Paare junger Men⸗ ſchen nach anfeuernder Muſik und übertreffen ſich die Mei⸗ ſterläuferinnen gegenſeitig in Anmut, Schönheit und Ge⸗ ſchmack des eleganten, wir⸗ kungsvollen Laufkleidchens. In hartem Kampfe mit Sonja Henie, der Königin des Eiſes, liegt die blonde, ranke, ſchlanke, erſt fünfzehn⸗ jährige Cecilia Colledge, Tochter eines bekannten Lon⸗ doner Arztes. Ihre Augen leuchten, wenn ſie über das Eis gleitet, und ihren Mund überzieht ein Lächeln, wenn ſie mit mathematiſcher Ge— nauigkeit ihre Pflichtfiguren haarſcharf auf Deckung hin⸗ zirkelt. Noch im Kindesalter eine Berühmtheit wie ihre Fachkolleginnen, aber zum Glück noch unverdorben von der Fülle der Schmeicheleien und Bewunderung, der An⸗ gebote zum Auftreten und der dutzendweiſe hereinſchnei⸗ enden Heiratsanträge. Laila und Johanne, die beiden gol⸗ digen Norwegermädels haben ſchon bei ihrem Debüt in den vorolympiſchen Kämp⸗ fen, auf Abfahrten und Slalomläufen Er⸗ folge eingeheimſt. Die blonde zarte Johanne Dybwad iſt raſch Liebling von Garmiſch⸗ Partenkirchen geworden, und die platin⸗ blonde Eli Petterſen aus Bergen zieht auch die Blicke der Männerwelt auf ſich. Aber die blutjungen Mädels, die ſchon ſo erwach— ſene Damen ſind, obwohl ſie noch aufs Dyzeum gehen, ſcheren ſich nicht viel darum. Beim Tee im Alpendorf, wo Bobmeiſter Eroberung fecid en i gase Nusteubiꝛclien Kilian das Zepter ſchwingt, tanzen ſie am liebſten mit ihren Landsleuten, dem luſti⸗ gen Spaßmacher per Fossum oder dem ele— ganten Randmond Sö— renſen, dem großen Meiſter des Schan⸗ zenſprungs. Aber auch die italieniſchen Alpini⸗ offiziere der Heeres⸗ patrouille, die beim Olympia ſtartet, machen dann und wann vor dem Tiſch der Nor⸗ wegerinnen einen rit⸗ terlichen Bückling, ſind doch Eli und Johanne die beſten Tänzerinnen aus der internationalen Olympia⸗Garde... Halt, da hätte ich bei⸗ nahe noch die ſchick angezogenen und doch ſo ſportlichen Angelſächſinnen vergeſſen. Sie laſſen keine Gelegenheit zu munterer Unter- haltung und Vergnügtſein aus, kriechen aber zeitig in die Falle. Zu jeder Stunde iſt die Meiſterin Evelyn Pinching, eine der beſten Slalomläuferinnen der Welt, wie aus dem Ei gepellt und wunderbar aufgemacht. So vertreiben ſich Kaufmann, der Eishockeytorwart, und Trainer Hoffinger, der Kanadier, die Zeit. 2 nika) und Fotzhobels(Mundharmonika) ver⸗ ſtummen nie. Die„Banda“ führt der mun⸗ tere Hauſer-Hans an. Hanfl iſt eigentlich ein wenig paſſender Name für den hünenhaften bärenſtarken Salzburger, aber ſeine Späße laſſen keinen feierlichen Ernſt aufkommen. Er will zeigen, daß Sſterreich auch in der Kombination ſeinen Mann ſteht. Daheim auf der väterlichen Ziſtelalm, die er im Som— Japaner, Amerikaner, Norweger, Kanadier und Sſterreicher ſpringen ſich an der Kochelberg⸗ ſchanze etwas vor. Nicht anders die tollkühne Jeanette Keßler, die trotz ihres vorjährigen Unfalls, der ihr einen Beinbruch einbrachte, nichts an Drauf⸗ gängertum eingebüßt hat. Eine der Olym⸗ pia⸗Schönheiten iſt auch die Schweizerin Elvira Oſirnig, die wie ein Gemälde aus⸗ ſieht. Titelblattreif, würde ein Bildreporter ſagen. * Die Königin der Mar⸗ molata“ heißt Paula Wieſin⸗ ger. Die fidele Boznerin iſt ein Mordskerl. Von zu Hauſe, ihre Eltern haben ein Geſchäft in der Stadt Wal⸗ thers von der Vogelweide, ſportlich erzogen, im Kreiſe von Bergſteigern und friſchen Burſchen aufgewachſen, iſt „die Paula“ wie ein wildes Füllen im Überſchuß der Ju⸗ gendkraft in den Zinnen der Dolomiten herumgetobt, auf Skiern von der ſchweren Marmolata hinabgeraſt und mit den beſten Läufern der Welt, wie Hellie Lantſchner, von Gipfel zu Gipfel, von Abfahrt zu Abfahrt gezogen. Jeder kennt ſie, jeder liebt ſie, jeder bewundert ſie, der keine Strecke zu ſteil und keine Aufgabe zu ſchwer iſt. Auſtrias Skimannen ſind traurig. Sie mußten ihre Beſten, die Abfahrtsläufer, wegen eines neuen Amateur⸗ paragraphen daheimlaſſen, den Weltmeiſter Toni Seelos aus Seefeld, der in ſeinem Heimatſtädtchen die Klari⸗ nette in der Muſikkapelle ſpielt, den hübſchen Friedl Pfeiffer, der den Mädels die Köpfe verdreht, und ihre Kameraden. Aber die„roten Teufel“ aus Tirol laſſen den —— Der Führer der italieniſchen Militärmannſchaft iſt Kava Er iſt ſeiner Landsmännin Roſſi beim Anſchnallen der Skier behilflich. Kopf nicht hängen. Nun erſt lier. recht. Im Quartier iſt allweil eine Hetz', und die Klänge des Maurerklaviers(Ziehharmo⸗ mer bewirtſchaften hilft, iſt der Salzburger eine bekannte Perſönlichkeit und auf den Kampffeldern Europas ein gefürchteter Gegner; 1933 fiel ihm der Sieg im Ab⸗ fahrtslauf der Fis⸗Rennen(Skiweltmeiſter⸗ ſchaft) in Innsbruck zu. Um ein Haar wäre auch er in dem Geſtrüpp der Amateur⸗ paragraphen ſteckengeblieben, und nur ſeine Abneigung gegen theoretiſche Fachkennt⸗ niſſe rettete ihn davor. Hauſer hatte ſich nämlich zur Skilehrerprüfung gemeldet, zu der auch ein„Mündliches“ gehört. Dieſe Hürde konnte der gewiegte Skitechniker nicht nehmen, und ſo blieb er lieber der Amateur- meiſterfahrer von Sſterreich... ** Die Bobfahrer, das ſind auch tolle Ge— ſellen. Sie können der Gefahr furchtlos ins Auge blicken. Bruchteile von Sekunden ent⸗ ſcheiden da, und Hand und Auge dürfen nicht verſagen, wenn es im 100-Kilometer⸗ Tempo abwärts in die Steilwände geht. Dona Fox, der Yankee mit dem Bulldoggen— geſicht und der unterſetzten Figur eines Komikers, iſt ein unmenſchlicher Drauf⸗ gänger. Auch daheim in den Bergen von Lake Placid, woher der alte routinierte Olympiaſieger J. Hubert Stevens ſtammt, iſt er die treibende Kraft, die dem Bobſport immer wieder Auftrieb gibt. Eine markante Erſcheinung iſt der Weltklaſſefahrer Reto Capadrutt aus St. Moritz. Er ſuchte ſich ſeine Univerſitäten nach den Standorten der Bobbahnen aus und landete im Vorwinter in München, zur Freude der Rießerſeer, die den prächtigen Sportsmann oft am Baluaf ſahen. Und dann hatten die andern nichts zu lachen. Selbſt ein Kilian auf eigener Bahn mußte ſeine höchſte Kunſt aufwenden, wollte er den entfeſſelten Schweizer halten. Sie haben im Rießerſeehotel ihr Hauptquartier, die Bobfahrer, und ihre knallbunten Trachten mit den Klubwappen, die ſie nach dem Training anziehen, ver⸗ ſtärken die farbige Note der Olympia ⸗Stadt, die für zwei Wochen ein Feſtſpielort des Winterſports von gigantiſchen Ausmaßen geworden iſt... Photos(4) Schirner— M. 8. Fortſetzung. Niemals aber hatte ſie auch nur im entfernteſten geahnt, daß ſich bereits ein ſolcher Wetterſturm über ihnen allen zuſammengezogen hatte, daß ihr angebeteter Vater, der ihr immer als ein Muſterbild kaufmänniſcher Ehrenhaftigkeit gegolten, in unfaßbarer Verblendung bis an den Rand eines Abgrundes getrieben worden war, der ihn nach menſchlicher Vorausſicht verſchlingen mußte, wenn ſich nicht noch im letzten Augenblick die ganze Wirt— ſchaftsordnung zu ſeinen Gunſten umkehrte.— Mit ſchweren, ſchleppenden Schritten ſtieg der alte Herr endlich zum erſten Stock hinauf. Die Fenſter ſeines Schlafzimmers ſtanden weit ge— öffnet; trotzdem ſchien ihm eine unerträgliche Hitze in dem weiten Raume zu herrſchen. Er fühlte ſie wie ein ſcharfes, ſtechendes Prickeln durch ſeinen ganzen Leib emporkriechen; in ſeinem Kopfe ging es bald wie ein eintöniges Brauſen von Gießbächen, bald wie ein Galoppieren eiliger Hufe. So lag er ſtundenlang mit wachen Augen, und immer klangen ihm durch das Pulſen ſeiner Schläfen die endlos wiederkehrenden Worte: St. Louis and Miſſiſſippi Railroad. Und dann war er auf einmal eingeſchlafen, jählings und unvermittelt wie in einem ſchweren, tiefen Fall. Und während ſich bereits die erſten Vogellaute im Parke regten, träumte er, er wanderte einen entſetzlichen, nicht endenwollenden Weg durch geſchändete Wälder, über zertretene Saaten, durch rauchende Dörfer und ver— wüſtete Städte. Und plötzlich ſenkte ſich ein pfeilſchnelles Heulen durch die ſtürmenden Lüfte herab und ſchleuderte Erde und Menſchen und Häuſer in einem grauſigen Wirbel kirchturmhoch zum Himmel empor. In wahnſinniger Angſt hetzte er plan⸗ und ziellos durch nachtſchwarze Wälder und Felder. Ein roter Nebel lag um ſeine Sinne. Und dann ſtand er plötzlich, von rauhen Fäuſten gepackt, vor einer halbverfallenen Mauer. Ihm gegenüber eine Abteilung Soldaten mit ange— ſchlagenem Gewehr. Der vorderſte von ihnen zielte mitten auf ſein Herz. Er trug das Geſicht Axels. 10. Kapitel. Von der großen Bronzeuhr über dem Haupteingange im Kaufhaus des Weſtens ſchlug es mit kurzen, klingen⸗ den Schlägen die ſechſte Abendſtunde, als Walter auf die ſonnenglühende Tauentzienſtraße hinaustrat und raſchen Schrittes zur Kaiſer⸗Wilhelm⸗Gedächtniskirche hinabging. Er hatte am Nachmittag Hilde mit einer Freundin auf dem Kurfürſtendamm getroffen und ſie auf ihre Bitte zu einer Modenſchau am Wittenbergplatz begleitet, die die ganze vornehme Damenwelt Berlins im Teeraume des Kaufhauſes zu vereinen verſprach. Im Grunde war er nur mitgegangen, weil er Eva dort zu finden hoffte. Doch während die neueſten Schöpfungen der kom⸗ menden Herbſtmode vor den ſchwarz⸗ſamtenen Gobelins des kleinen Bühnenwürfels zwiſchen tiefroten Azaleen— tuffs von ſchlanken, biegſamen Mädchen auf und ab ge⸗ führt wurden, hatte er in dem dichten Gewoge des ſenſa— tionslüſternen Berlin⸗W⸗Publikums vergeblich nach Evas leuchtendem Blondkopf Ausſchau gehalten. Und plötzlich war es ihm in dem menſchenüberfüllten Raum ſo drückend heiß und eng geworden, daß er den Rundgang eines beſonders beſtaunten Mantelmodells durch die mit perſiſchen Teppichen gepflaſterten Saal- gaſſen dazu benutzt hatte, ſich unter der haſtigen Ent⸗ ſchuldigung einer dringenden Verabredung von den bei— den jungen Mädchen wieder zu verabſchieden und ſie der weiteren Schauſtellung dieſes neuzeitlichen Jahrmarktes der Eitelkeit allein zu überlaſſen. Dann ſaß er bei einem Eisgetränk auf der Terraſſe der Schillingſchen Konditorei. Seit Tagen ſchon zerrann ſein ganzes Leben in einem öden Herumvegetieren in den Kaffeehäuſern des Kur— fürſtendamms. Die Begegnung vor dem Lunapark hatte ſeinem ſeeliſchen Gleichgewicht den Reſt gegeben, ſo daß er ſeit⸗ dem wie in einer brennenden Wirrnis lebte, in der all ſeine Gedanken einmündeten und wieder vergingen. Im erſten Augenblick war nur ein elementares Ver⸗ langen in ihm geweſen, ſich auf jene beiden zu ſtürzen und ſie auseinanderzureißen; die entfeſſelten Urinſtinkte ſeines Weſens hatten ihn faſt übermächtig zu einem bru⸗ talen Gewaltakt gedrängt. Dann wieder waren am anderen Morgen ruhigere Stunden gekommen, in denen er Eva vor ſich ſelbſt und ſeinen verzweifelten Sehnſüchten und Wünſchen zu recht⸗ fertigen verſucht und ihrem Zuſammenhang mit Axel eine ganz harmloſe Deutung gegeben hatte, bis endlich auf einmal wieder das Wiſſen in ihm gewachſen war, die Erkenntnis der Dinge, blitzartig, in einer ungeheuren Nervenſchwingung, daß alles in ihm von neuem in einem einzigen lodernden Gefühl von Haß und Eiferſucht unterging. In nachdenklichem Sinnen ſah er auf das bunte Treiben der großen Modekonditorei, über die bereits die erſten gelben Blätter der langſam abſterbenden Baum— rieſen des Kurfürſtendammes dahinrieſelten. Der verſchwommene Laut, die unendliche Melodie des raſtlos flutenden Menſchenſtromes und der unabſeh baren Wagenreihen ſchläferten ihn faſt ein. Zuweilen empfand er dies unbeſtimmte Toſen des Weltſtadtlärmes wie ein zerrüttendes Fieber, daß ein großes Verlangen nach einem ſtarken Heimatsgrunde in ihm aufzitterte, nach einem Hafen, in dem er gegen alle Stürme des Herzens feſt verankert und geſichert war. Wie hatte ſich das ganze Geſicht ſeines Weſens und Lebens gewandelt ſeit jenem Tage, da er auf dem Lehrter Bahnhof den Hamburger Zug verlaſſen und Eva zum erſten Male gegenübergeſtanden hatte. Aus dem ernſten, ruhigen, oft bis zur Berechnung kühlen Geſchäftsmann hatte dieſe kurze Zeitſpanne einen völlig halt⸗ und energieloſen Menſchen gemacht, der nun ſeit Wochen ſchon nach einem Entſchluſſe rang, ſich aus den Banden einer wahnſinnigen Leidenſchaft zu befreien. Da— faſt ſchreckte er zuſammen. Eines feines Profil war plötzlich über dem rot⸗ flammenden Geranienſaume des Terraſſengeländers auf— getaucht. Eva! Mit verhaltenem Atem wartete er, ob ſie in die Konditorei eintreten werde. Durch die Laubkugeln der den Eingang ſäumenden Oleanderbäume ſah er ganz deutlich, wie ſie einen Augen⸗ blick lang zu zögern ſchien, dann aber beſchleunigten Schrittes in der Richtung der Kirche den Kurfürſtendamm weiter hinabging. In der nächſten Minute ſtand er ſelbſt auf der Straße. All die mühſeligen Konſtruktionen der Vernunft waren mit einem Schlage wieder in ihm zuſammen⸗ gebrochen unter dem zwingenden Banne ihrer Per⸗ ſönlichkeit. An der Ecke der Tauentzienſtraße hatte er ſie beinahe eingeholt. Er hätte ſie anſprechen, am Arme faſſen können, doch nun erſchien es ihm plötzlich ein lockendes Spiel, ſo unge⸗ ſehen hinter ihr herzugehen und den wundervollen Rhythmus ihrer läſſig⸗sornehmen Bewegungen in ſich aufzunehmen, wie ſie ſich ſo ſchlank und rank mit der unbewußten Grazie eines Kindes gewandt in dem Ge⸗ dränge vorwärtsſchob. In wenigen Minuten waren ſie ſo bis zur Kreuzung der Nürnberger Straße gelangt. Hier trennte ſie eine Betriebsſtörung auf der elek— triſchen Bahn wieder für eine kleine Weile. Der kurze Aufenthalt erſchien ihm faſt wie eine Ewigkeit; er beſchloß, der Verfolgung jetzt ein Ende zu machen und Eva ſeine Begleitung anzubieten. Doch als ſich der Park der angeſtauten Wagenkörper endlich wieder ſchwerfällig in Bewegung ſetzte, war ſie verſchwunden. In beſchleunigtem Tempo, mit abweſendem Blick eilte er an der ſchimmernden Spiegelfront der Tauentzien⸗ ſtraße entlang. g Allein, immer neue Menſchenmauern hemmten ſeine ſtürmende Haſt, daß er in der Gegend des Kaufhauſes kaum Schritt für Schritt vorwärtszukommen vermochte. Schon hatte er die Hoffnung, Evas heute noch ein— mal habhaft zu werden, aufgegeben, da ſah er ſie auf ein⸗ mal am Eingange des Wittenbergplatzes den Straßen⸗ damm überſchreiten und ein Auto beſteigen. Zu gleicher Zeit belegte ein Herr das einzige in der Nähe des Zeitungskioſks noch weiter haltende Auto. Als er, fiebernd vor Aufregung, im nächſten Augen⸗ blick die Ecke des Kaufhauſes gewann, war Evas Wagen bereits in die Ansbacher Straße eingebogen und der ganze Autoſtand leer. Wohin fuhr ſie? Mit Blitzesſchnelle vergegenwärtigte er ſich das Straßenbild des weſtlichen Berlins. In der Richtung der Ansbacher Straße lag auch die Jenaer. Das Herz ſchlug ihm jetzt bis in den Hals. Sollte es ihm endlich gelingen, Eva bei einem Be— ſuche in Axels Wohnung abzufaſſen? Ein Auto— ein Königreich für ein Auto! Seine ſuchenden Blicke irrten die Tauentzienſtraße zurück. Doch wie zum Hohn auf ſeine gelinde Verzweiflung erſchien der glänzende Aſphaltdamm bis zur Kirche hinab wie ausgefegt, und auch in der ganzen Weite des Witten— bergplatzes war nirgends ein Auto zu erblicken. Da riß er ſich gewaltſam zuſammen und jagte in halbem Laufſchritt bis zur Ecke der Augsburger Straße. In dieſem Augenblick klang ein Hupenſignal und ein offener Adlerwagen kam mit blitzender Windſcheibe von der Lutherſtraße herab. Gott ſei Dank— er war leer! Im nächſten Augenblick taumelte er in die Leder— polſter. „Sehen Sie dort das Auto vor uns?“ keuchte er atemlos.„Mit der einzelnen Dame? Fahren Sie bis auf hundert Meter heran und halten Sie dann dieſen Abſtand inne. Sie dürfen Ihren Vordermann nicht aus dem Geſicht verlieren!“ Der Chauffeur nickte gleichmütig und ſchaltete die höchſte Geſchwindigkeit ein. In kurzer Zeit hatte er eine größere Wegſtrecke aufgeholt. Dann bogen die Wagen in gleichmäßiger Fahrt in die Bamberger Straße ein und wandten ſich zum Bayeriſchen Platz herauf. Die Ungeduld und Spannung Walters hatte ſich bis zur Siedehitze geſteigert. Es litt ihn kaum mehr auf ſeinem Sitze; bald rückte er nach rechts, bald nach links, um an den breiten Schultern des Fahrers vorbei die Straßengegend zu beobachten. Dabei hämmerte ihm das Herz in der Bruſt, als ob er im Begriff ſtünde, ein Verbrechen zu begehen—— Jetzt lenkte der erſte Wagen kurz vor der Einmündung der Jenaer Straße auf einmal dicht an die Bordſchwelle heran und hielt. Eva ſprang haſtig heraus und verſchwand, ohne zu— rückzublicken, um die nächſte Straßenecke. Auch Walters Auto ſtoppte. „Ich ſteige gleichfalls aus!“ Dann trat er hinter eine Litfaßſäule an der Straßen⸗ kreuzung und ſpähte vorſichtig die kurze Häuſerreihe der Jenaer Straße hinab. Es war alſo außer allem Zweifel, daß Eva zu Axel hinaufgegangen war. Was nun? Minutenlang ſtand Walter unſchlüſſig. Sollte er die Verfolgung noch weiter fortſetzen und ſich den Eintritt in Axels Wohnung gewaltſam er⸗ zwingen? Die ſinnloſe Eiferſucht drängte ihn abermals zu einer heißen Vergeltungstat, daß er unwillkürlich nach ſeinem Browning taſtete, den er, wie in Amerika, ſeit einigen Tagen ſtändig bei ſich führte. Doch bald gewann die kühlere Vernunft in ihm wie⸗ der die Oberhand; ſchon mit Rückſicht auf Vater und Schweſter mußte ein offener Skandal, ſolange wie irgend angängig, vermieden werden. Dann ſaß er in der Laube der kleinen Konditorei, die ihm ſchon ſo oft als Beobachtungsſtand gedient hatte. und wartete. Die erſten leiſen Schleier der Dämmerung breiteten ſich langſam über die Einſamkeit der weltentlegenen Straße, daß die hohen Giebel der Häuſerfronten allmäh⸗ lich ihre drückende Schwere zu verlieren ſchienen und leicht und luftig gegen den hellen Himmel ſtanden. Es war eine ſo friedliche Stille ringsum, in die die leiſe Muſik der tauſendfach verwobenen Großſtadtlaute nur ganz von ferne wie ein dunkler Orgelton hereinklang, daß auch in Walter die leidenſchaftliche Erregung wieder langſam verebbte und in eine ſeeliſche Erſchlaffung über⸗ ging, als ob in ſeinem Gehirn auf einmal eine große Leere entſtanden wäre und der Gedanke an Eva nur noch wie ein feiner Schmerz gegen ſeine Schläfen tickte.— Da öffnete ſich plötzlich die gegenüberliegende Haus— tür, und Eva kam ruhig und unbefangen durch den Vor⸗ garten. Auch Walter erhob ſich und griff nach ſeinem Hute; die innerliche Erregung war in ihm wieder ſo groß, daß ſie ihm faſt die Kehle zuſchnürte. Als er in die Grunewaldſtraße einbog, hatte Eva gerade den Rand des Bayeriſchen Platzes erreicht. In fliegender Eile haſtete er bis auf wenige Meter an ſie heran; er mußte es unter allen Umſtänden ver⸗ hindern, daß ſie ihm noch ein zweites Mal mit einem Auto entrann. Die Dämmerung war unterdes langſam vorge⸗ ſchritten. Durch die hohen Pappeln des Bayeriſchen Platzes ging das erſte Rauſchen der Sommernacht. Der ſilberne Glanz der Bogenlampen flammte wie in einem gewaltigen Rundfeuer auf und ſtreute ein ge⸗ ſpenſtiſch weißes Licht auf die hellen Kieswege, daß ſich alle Bewegung in ein ſeltſames, faſt unwirkliches Hin⸗ huſchen und Hingleiten aufzulöſen ſchien. Da legte Walter endlich ſeine Hand auf Evas Schulter. „Guten Abend, Eva!“ Mit einem leiſen Schrei fuhr ſie erſchreckt herum. Ein Blick in ihr verzerrtes Geſicht ſagte ihm alles. „Wo biſt du geweſen, Eva?“ Mit einem trotzigen Ruck warf ſie den Kopf zurück. „Was geht es dich an? Glaubſt du, ich wüßte es nicht längſt, daß du mir heimlich nachſpionierſt?“ Walter ſenkte die Augen. „Es war meine Pflicht, Eva! Denn es iſt auch meine Sache, wenn du dich an der Ehre meines Vaters ver gehſt!“ 5 Er hatte in einem erzwungenen ruhigen Tone ge⸗ ſprochen; dennoch entging ihr ſeine Unſicherheit nicht. „Du machſt mir dieſen Vorwurf!“ ſagte ſie mit ver⸗ ächtlichem Lächeln.„Du, Walter! Ich glaube, gerade dir ſteht es am wenigſten an, dich zum Richter über mich aufzuwerfen!“ Fortſetzung folgt. 3 E PFC P 0 c ⁰˙ w ½˙—u.—˙*˙— S 52 1 op! A sings nba eee ee ee eehte e pid usbüchpi ulepoltio gun ibuerdſebqvung ssurg beg did ene een nene ieee een aul seg men neue e eee eeeepvuns eee e Baaquaqio zd u jqpvufſos A„Sdllog seelun pnvag zdhlvan 2 usquvhzzaun ùnv uud ger uur ue eee ende 0 gun z ue neunen eee ee en hen zun e eure eee et eiue dun gs ee pl oi gg r eine en ur eee ee Sun uonvch! pijunsgun Zuuvzeq ieee a sn sun meine „i il e be eee e ene wund Aecpuiuaz aun ug uu a0%eununpS-vlccac“ dosunph zn! 490 J. usqunmſplaea Luvb us unelnpc ud ui usqoch heb qa uten! 11 Hauuuuv! Apildzda aun zaun nale dig aun uepnq oi usplangg sans nobzogqea Luvs ue aegun nolan uu en e neee een n, ee -oq uepleaeid og noung zun neun siq uoga uga quvcec ned„eengq evg“ dig ꝙæpuv usktuvz va aun dig nn sig -butpS sog noddvhung gun Inzz sva bunbulpqplog önlochl oz Inv nopbn opa dönbasubg Jenelseq nean 4oitupmqpleb uezoqaeaquol uud ua upon pe enges -Uaiuuozne zun uscplang desen an uheqquehn og sv pnv u ue soch dig usbuvlchule a0 hejbogß dusel aun una aun jeu: a Apegeq gebenen en eee 1 hun Luv Aepimobs uodung gun pp u ann lo Ange dies un pge uv api a0 Ape dd ene oT oplaung zogslun munzpn vag ui Sique hau cpag zd v dlagc usuphuse u qæpau anu ol aun ava nose uefssphch „ilvan uausecphe ar uso'ne ag! aindog use ouu pus munen aun„ollvlpgz“ eunqusens noxoc deupng aun wanpus obuvubuvr Jzuvjaug aun Hobo usqeineß sog ꝙæpog i vun uv gv dugcpl a0. eebscv ung enn uehoiſabszqpvuglog id oll un unpzg opou ooch de xu ung anndg genen zen ee öhm g g E S 8 ( S 2 :Ueagnluv zeig Anis mine nobussgie mod sn uuf m uus ua Duet den ene eee enecpiuvut zd J eqsejqsnv uso did bne un meg unu uuns „apo ne jezuſc sa 108 pee ne een ae ee of jou zh qs gun eee eu e ende ee avs o e ipog 1 Jene len eine ee ndagg ne zusqousegis a in pur a0 v vues % een ee enn ee„ban vn“ zog pad vul opog Ie. pe e ee ebe polige d un eu ns Jpeg lee e eee ee eee pon uno de Acppug os :e ug sn eee e een ene Saegugleg eddga ud naa nad de aun ener ez Jet eunbacda ͤ bonn ene e on jodde ay dea cpnuv ugs vc bes geen een cer eh ee. populo dug did si qnog os! Ãppuueo s o ajeuloq o : Gan Juuvuss„doe“ one Sogeſc s sog non goa Anu pls mol nov suv vous ue ad da(pn gd ud Meeren ede ee eee enen Surpzeh udgeun sog aun apzz nenen a0 pee ee een e dag ꝙæpuuqy Luvs pnaqesqo uur zee i eng ua ane eee ene ee ee ee een ache r puqu pon ane„ugs uagqvuu vc“ sv A eehte ed geb gebe Sau jm pi une 2 „ge wei er e bee eee geg ud gd dig og ousdpe uiga pus d u Igo) Innanenvos lla gos d fjgons neee e er een „pong mph obupg (Guvicſpnvzc) svo c da un dag uunqes cui un qnps vj ja zuuu; a0 sf Appel — o s Ipvuelvs d„0 e e : Ibu ava usa ue ue eee ehen neun eee ben eee add ud ang sdug pt us sun aun aul feppolesusulupine a0 senvoch sozelun usqusboch nalo sn ia dunseaszcppu -o ub; nee e n sun ͤ un uonen logen ian uuvch z J ꝙpvugvs guvbahvg' 9861 avnaq eg „unnatsgag aunaduzad un a0 blladd pig Asch ne unsgsusgz gun unsgusccec uses usq u Sd ss avcelleach ue Gunze ng A6 8 s o j6 C uv quf% g aun pie usul obe phaunzzv une did an piu — 6810 o eee mel rc eb us nobezuzung sio 8 sig Meg meoguo bit ee egen usbdanda aun cpaquduzen 1402 — acts udecpnog ssquönbunllſ unh ebe zue den een e aT usbang zoo un Dee e en ee een un ee eee nb ee, nd ebf zg deln gun eee eee eee ee en eee eee een eee ind upad sun pn mac In vun oi mod sn in nee uur. Aupg nobzegß uebfalo zsgqen dip ennie Secu seg ug ire ee ene en eee (a pep hop a„uso nas“) ' Uellv uda pg una ssd aiogz 20 ui eg eee ie ag uvpvuec uu n enge uz — nojlpios giomjead uschi a. Juvanespeich ed nv wequv boi enges neden eee en einne un ieee nein een ud Beese sog og Uogune u uh oabzeg davag sed cp Anzgs ieee ee ie eee e moge uehaadunodm ug Guvfusſp zog gun bofcpludzuss zog Bury uopolbus boch zog ng, eee eee een bind Suvzqneq urg un anu ꝙpoggeich 18 eee ener nene e Aggeseuesg sögon znu uvu ng „g epo uga quo f ehpgusſpng usunzd wuseg 76 ugcpeng iq ein ava ue ad ape une ene. Luv aun jaa Sulngqueiniq ien Lu va a0 floh nei ue 0 Jedi aglgmabpag sbzogß 1203 Lu vieusuno s un zun uege Sbune Jeesebsnv bung osunl 108 cuvmebppig ue llvaeqn jo auvuneg une Invuſg jo mag neee ee e ee ne e ee aurhvbunec na ibneg ufezgs mne ez; un genen eig lun an Mace e ee ien eee egen egen egussjo; bon e egen ne ben ae n en eplec so ener enen ehe ne nee ee ee ee egg 1ü00 eee eee eee een eee ehe e en e ur ee ee een eee eie ie Male jpgaopezs so gun jo zkcnvugcps ziguvadone appozg ng sv Jared eee een ieee sed Zauege be enen ed den ee neee eee aun baeqsjes Jo T-aeoncpac gun Zebzsqugpos unzbang ane een enen er ern neezen ed eu beg ned de ur ue einn e een eee ee. tenen eee eee e eee ene eee ene Wehe n en enen enen ee neee wie nec eine a engusuu bd uss uod an eine gun dec eng di inv uahpch gun zept dig in jpg inoplesqvulg aun muemes usa usphqen ug inv noqa nog jp zg ieh e eee eee eee en eee eee ee ec „ng d ee ieee ee r ebe sed pech! aT nes uecuepneus gun nocppeassunzlpem - uv gps usphlcgplaeun not nod cpang meqnvesg gun Aponeo, quent nne 0 zb enn ace 1 J' ua lenesueunuving uslaa gd m jvunaqowauuο 1„envllvzt“ dul; z enen den neee wehenden ne enen wu -Unlena zv ungng u uegnueg sun un uam wunzo „pn eeuc een eur ou sun eq ve un ec; ago svom jjoch uda od zd dae ho uad“ ple buqpu Luvs jvul jpg zn ah i eech enollvzg u een e een e ehen ee d wn ehen een suuvz pi— gun„uszcqobuſd“ siv„dusſvopeb ec“ a0 ae ene ee dung ene uin ee une cc eim af Konvois dip oi s qs Seeg usngalnv 112 0 fls uso d ua peickhhvunsg„„und pa e“ Hale! uda ging uu eee eee d eee uopepezg gun uespzuvang eig un⁰ m oT anohejvog sejupses Sega ue sun Inpt zan a0“ ae eee u e Nag neee uepaupg udujeeuse dig: uuva aun'uebvn uoclogq ie neee ee eee eee e e e enen eee ei sun usgang anordnen eee eg die. ad a0 nenen ee en ie e. gm teen enen heine en e e deen e aun dae o eee een w eee eee ene e 6 151 ushorsnv pnagsnz op a0 sine n Jog ao -en enen een eee en e eee ee se bag suv „ e ee o un edel cpr G o eee ee, en dee eee en e eee eee e, ee een lun am go peil une ang zn en een ee eee en een e eme een e ein dane e un een eee e e ee ee deen ee een een ee e ee een ue wien mivallozban nem qun bie zpaſlosch uſom gun zeig mb ubm go si sin M oT Jom 1 ung zb dc sem nne 00 4% dog d In a8 szem uu vg c dim a eg 10 An nanu die ie eee ener e ee en ee eee eee e een ee aeg“ vierzehn Tage vor Faſtnacht ſtellen wir uns aus Eichenſch holz, den„Neuneklappern“, ſolche Fackeln her. Die Buben helfen ſich dabei gegenſeitig. Ein armdicker Schälprügel wird an einem Ende leicht angeſpaltet und dann mit einem Ham— mer oder dem Haus des Beiles ſolange geklopft, bis die „Klappern“ ganz fein zerſplittert iſt. Nur ein Reſt von un— gefähr 25 Zentimeter bleibt als Handgriff feſt. Und wie man einen Beſen bindet, ſo wird auch die Fackel an zwei Stellen mit Draht umheftet, damit die Splitter nicht zu weit auseinander ſpreizen. Damit das Holz nun gut aus— trocknet, wird die Fackel auf die Ofenſtange oder in den noch warmen Backofen gelegt. Wenn die Mutter nicht gerade backt, dann dürfen die Kinder ihre Fackeln in dem Backofen der Nachbarhäuſer. dörren. Auf der Grundwieſe. Am Faſtnachtsabend eilen wir bei einbrechender Dunkel— heit mit unſeren Fackeln nach dem Abhang der Grundwieſe. Dort wird die Fackel an dem bereits brennenden Feuer ent— zündet. Zuerſt hält man die Fackel etwas gegen den Wind, damit ſie leichter anbrennt. Dann kann man„ſprengen“. Manche Kinder ſchwingen ihre Fackel in einem wagrechten Kreiſe über den Kopf, maiiche beſchreiben einen ſenkrechten Kreis. Ganz übermütige Kinder ſchleudern ihre Fackeln hoch, daß ſie in einem leuchtenden Bogen durch das Dunkel flie— gen. Den Fackelreſt wirft man ins Feuer oder auf die Wieſe. Ein altes Feſt. Wenn man das nächtliche Bild auf der Grundwieſe aus der Ferne betrachtet, ſo wird man an uralte Zeiten erinnert, wobei das große Feuerrad und der große Flammeithaufen, aber auch die vielen Fackeln die Sonne darſtellen. Ganz Rothenberg beteiligt ſich an dieſem alten Faſtnachtsbrauch. Die kleinſten Kinder trägt man auf den Armen nach dem Platze und läßt ſie das feurige Bild ſchauen. Die gebrechlichen Alten ſehen vom Fenſter aus wehmütig dem bewegten Treiben zu. Dabei denken ſie über ihr Leben nach, und viele Erinnerungen aus ihrer Jugendzeit werden in ihnen wach. Ob ſie dabei wohl auch fühlen, daß das Fackelſchwingen eine vieltauſendjährige Erinnerung der deutſchen Menſchen iſt? Faſtnacht in Vheinheſſen gens im Ort umher und ließen ſich Eier, Speck, Faſtnachts— kuchen, Mehl und auch Geld ſchenken. Jeder von den Buben hatte einen Holzſäbel, auf den wurden die Faſtnachtskuchen geſteckt. Bei dem Umzug von Haus zu Haus wurde geſungen: an abel han! ie Faſenacht geht an, robe in de Förſte(Firſt) Hänge latige Wörſfte, Hol mer vun de lange, Die kor e, die loß hange, Geb mer e Stück Speck, Dann geh ich von de Dier eweg, Geb mer e Kreizer, Dan geh ich e Haus weiter. Mittags zogen die Kinder mit ihren Masken durchs Dorf. Die Burſchen hatten meiſtens die Kleider von Mädchen an, ihre Geſichter waren mit Mehl weiß gemacht und mit Ruß getupft. Manchmal erſchienen auch Bären, Eſel und Schreckgeſtalten mit großen Mäulern. Dies waren aber mei— 1 ſtens Burſchen aus Noc Farorten. Ein ſeltſamer Faſtnachtsnarr. In der Faſtnachtszeit freut ſich Jung und Alt, jeder will der größte Narr ſein. Alles alte Zeug wird herbeigeholt und daraus ein Narrenkoſtüm gemacht. Die Maske wird mit einem Haſenfell zurechtgemacht. Aus ihm ſchneidet man Augen einem Haſenfell zurechtgemacht. Aus ihm ſchneidet man Augen. eine Naſe und einen Mund heraus. Auch ein alter Hut wird aufgeſetzt. In die rechte Hand nimmt der Narr einen Stecken und in der linken Hand hält er ein Büchschen, in das die Leute Geld hineinwerfen. Dann rennt er durch die Dorfſtraßen, wo er die Kinder erſchreckt. Faſtnacht in Oberheſſen Im nördlichen Oberheſſen halten die Bewohner feſt an alten Sitten. So wird auch das Faſtnachtsfeſt noch ſchön ge— feiert. Schon vorher werden die Masken gekauft. Sie beſtehen aus dicker Pappe und werden ſo groß gemacht, daß ſie über den ganzen Kopf reichen. Dann werden ſie bunt gemalt, je nachdem wie man ſie haben will. Am Nachmittag ſieht man die Faſtnachtsmänner durchs Ort ziehen. Sie haben einen bunten Anzug, eine Maske, einen Korb und einen Stock. Den Korb haben ſie am Arm hängen, den Stock tragen ſie in der Hand. Nun verlangen ſie von den Leuten, Eier, Geld und Brot und ſonſtige Sachen. Wenn ſie nichts bekommen, dann ſchlagen ſie Lärm, bis ſie etwas erhalten. Manchmal zieht auch ein Bärenführer mit einem„Strohbär“ her— um. Dieſer iſt ganz mit Stroh bedeckt, daß man ihn nicht erkennt. Der Bärenführer geht vor die Häuſer und läßt ſeinen verkleideten Bären tanzen, wozu er Muſik macht. Der Bär ſammelt dann das Geld, welches er von den Leuten be— kommt, und gibt es ſeinem Führer. Zuletzt wird auf dem Marktplatz Theater vorgeführt. Danach geht alles nach Hauſe. (Entnommen dem„Jungen Heimatfreund“, Jugendblatt des LVH., Darmſtadt.) g Landſchaftsbund Vollestum und Heimat Deutſche Fr Die hohe Feſtzeit der Winterſonnwende iſt zu Ende. Das erſte Ahnen des Frühlings zieht freudig in uns ein. Dieſer Jubel über das wiedererwachende Leben in der Natur erweckte bei unſeren ſchollenverwurzelten Urahnen, bei ihrer urſprüng— lich gläubigen Hingabe an das Erdenleben, mit dem ſie ſich auf Gedeih und Verderb verbunden fühlten, eine uns kaum vor- tellbare ſeeliſche Wallung. So komzit es, daß unſere Vorfahren dieſer Freude Ausdruck zu verleihen ſuchten in Frühlingsfeſten, die zum Teil ſchon kurz nach dem Dreikönigstag ihren Anfang nahmen. Verbunden waren dieſe Frühlingsfeiern mit allerlei Bräu— chen u. Sitten, die einerſeits die der erwachenden Natur dro— henden Gefahren abwenden, andererſeits aber Segen und Fruchtbarkeit herbeiführen ſollten. Diefe Frühiahrsbräuche waren früher in unſeren Gegenden zeſonders im Odenwald, ſehr ausgedehnt. Vielfach traten ühjahrsbräuche bei dieſen Feſten vermummte oder maskierte Geſtalten auf, die beſtrebt waren, durch ihre Maske und Kleidung das Aus- ſehen böſer Geiſter nachzubilden. Man meinte, ſie dadurch erfolgreich abzuwehren, daß man ihnen ihr eigenes Bild vorhielt. Daher kommt es, daß die Masken meiſt ſchrecken- erregende Geſichter trugen. Teufelsgeſichter und Masken mit dämoniſchem Geſichtsausdruck waren beliebt. Aber auch Mas- ken, die die Köpfe wilder Tiere darſtellten, zog man ſich über, vielleicht mit der Abſicht, ſich durch dieſe Vermummung den böſen Geiſtern unkenntlich zu machen, oder aber auch, um durch Nachahmung der Geſtalt böſer Geiſter ſich ſelber da- gegen zu ſchützen. 1 4 Zur Abwehr böſer Geiſter ſollte auch der bei dieſen Feſten mit allerlei Inſtrumenten vollführte Lärm dienen. Durch Peitſchenknallen, Trommeln oder Schellen glaubte man die wachstumsfeindlichen Winterdämonen abwehren zu kön⸗ nen. Auch was es bei dieſen Feſten Sitte, daß ſich die jungen deute mit grünen Zweigen schlugen. Ohne Zweifel ſpielte babe! die Ueberlieferung uralter Fruchtbarkeitsbräuche eine große Rolle. So treffen wir noch mancherlei alte Bräuche, hinter denen ſich noch vieles verbirgt, was mit der Abwehr böſer Heiſtermächte von Haus und Hof, Acker und Wieſe, Menſch Vieh und mit der künftigen Fruchtbarkeit des Feldes Bild der Heimat: 1 und des Viehes zu tutti hat. Sie haben ſich durch die Jahrhundert hindurch erhalten, wenn ſie auch teilweiſe durch kirchliche Einwirlung ſtark abgewandelt wurden. So ſehen wir, daß die Zeit unſerer Urahnen nicht ſtumm und verſchollen iſt. Sie ſpricht aus allen dieſen alten Volks— bräuchen zu uns und mahnt uns, das Erbe der Vorfahren zu achten und mit klugem Sinn zu ergründen. lager: Winter im Odenwald(L. v. H. Das„Naſſauern“* Von Gg. Heuſer Wenn man einen Menſchen trifft, der die ſchöne Kunſt derſteht, gut und umſonſt zu leben, dann nennt man einen olchen angenehmen Zeitgenoſſen gemeiniglich einen„Schnor— ter“. Dieſes rauhe Wort ſcheint aber vieleit zartbeſaiteten Seelen gar zu unſein zu ſein und man gebraucht daher mit Vorliebe in manchen Gauen zur Charakteriſierung der oben zeſchilderten Lebenskünſtler das Wort:„das iſt ein Naſ— auer“. Es iſt für die Bewohner des ſchönen Naſſauer Landes nicht gerade erfreulich und vor allem auch unverdient, daß ich der Begriff herausbilden konnte:„naſſauern“ iſt die Kunſt, auf Koſten fremder Menſchen zu leben. Wie kommt es nun, daß man einen Volksſtamm ſo merkwürdig und un— zutreffend charakteriſiert? Der Spottname wollte urſprüng— ich gar nicht die Naſſauer treffen, ſondern diejenigen, welche don der Gutmütigkeit der Naſſauer lebten. Der Ausdruck iſt päter mißverſtanden oder bewußt verdreht worden. Die mar folgendermaken: Vor etwa 100 Jahren ſtu⸗ dierten viele naſſauiſche Landeskinder auf der Univerſitäl Göttingen. Da unſer Herzogtum recht wohlhabend war und manche großmütige private Wohltäter vorhanden waren, ſe konnte die Landesregierung eine große Zahl von Freitiſchen für ihre in Göttingen ſtudierenden Landeskinder errichten. Nach glaubwürdigen Berichten ſollen dieſe Freitiſche für die damaligen Verhältniſſe ſogar recht üppig geweſen ſein. Wen dieſe Freitiſche von den eigentlichen Inhabern nicht benutz wurden, ſo machten andere ſich das zunutze. Manche Schlau— berger drängten ſich an die Naſſauer heran, um die leerſtehen. den Freitiſche zu bekommeit. Dieſes Ausnützen der Naſſauer Freitiſche durch Nichtnaſſauer nlaunte man„naſſauern“ und diejenige, die eine beſondere Geſchicklichket in dem Ausnützen der naſſauiſchen Gaſtfreundſchaft beſaßen, hießen ſpottweiſe „Naſſauer“. Es muß alſo feierlich und ausdrücklich feſtgeſtell! werden: Die naſſauiſchen Landeskinder ſind die großmütig Gebenden geweſen. Sie waren und ſind keine„Schnorrer“ D 4 2 aoglvan msonftpz O5 05 uh Sand n N 149 dun uus 21 0 m MH us N vand shes and. d Epori⸗Vorſchau f Die ſo glanzvoll verlaufenen 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch-Partenkirchen ſind beendet. Das allgemeine In⸗ tereſſe kann ſich jetzt wieder mehr den anderen Sportarten und Veranſtaltungen zuwenden, aber die Faſchingszeit, die am kommenden Wochenende und den darauffolgenden beiden mächſten Tagen ihren Höhepunkt erreicht, macht in dieſer Hin⸗ licht einen kleinen Strich durch die Rechnung. In den Hoch- burgen des Karnevals ſieht man nämlich am kommenden Wochenende von größeren Sportveranſtaltungen ab. Im Fußball wurden beiſpielsweiſe in faſt allen deutſchen Gauen die Mei⸗ ſterſchaftsſpiele abgeſetzt. Auch das ſüddeutſche Pro⸗ gramm iſt ſtarken Einſchränkungen unterworfen, da einmal der Gau Bayern in Berlin gegen Brandenburg zu einem Freundſchaftsſpiel antritt und zum andern auch mehrere ſüddeutſche Vereine Spieler für die Nationalelf abſtellen. In Baden findet nur ein Spiel ſtatt, während im Gau Südweſt vier Spiele ausgetragen werden. Nennenswerte Tabellenver⸗ änderungen wird es alſo nicht geben, höchſtens im Gau Süd- weſt, wo Pirmaſens die Möglichkeit hat, Tabellenführer zu werden. Das Programm: 8 Gau Südweſt: FK Pirmaſens— Kickers Offenbach, Soruſſia Neunkirchen— Opel Rüſſelsheim, FV Saarbrücken gegen FSV Frankfurt, Union Niederrad— Phönix Lud⸗ wigshafen. Gau Baden: VfB Mühlburg— 1. FC Pforzheim. Das fußballſportliche Ereignis des Sonntags aber iſt der zweite Länderkampf Deutſchlands gegen Spanien. Das erſte Treffen 1935 in Köln endete bekanntlich mit einem knappen 2:1⸗Sieg der Spanier, den dieſe nach beſtechenden Leiſtungen vor ausverkauftem Stadion in Müngersdorf er⸗ reichten. Diesmal iſt das Montjuich-Stadion in Barce⸗ lona der Schauplatz des deutſch⸗ſpaniſchen Spiels. Die gleiche Stätte, wo Max Schmeling vor einigen Jahren gegen den Spanier Paulino ein viel umſtrittenes Anentſchieden erzielte, und die ein Faſſungsvermögen von 70 000 Zuſchauern auf⸗ weiſt. Die deutſche Mannſchaft mit Jakob; Munkert, Mün⸗ zenberg; Janes, Goldbrunner, Gramlich; Lehner, Hohmann, Lenz, Szepan, Fath ſteht erneut vor einer ſchweren Auf⸗ gabe, zumal die Spanier ihre letzte Länderſpiel⸗Niederlage gegen Oeſterreich wettzumachen befleißigt ſein werden. Das Handball-Programm weiſt ebenſolche Lücken wie der Fußball auf. Nur fünf Spiele ſind für den Sonntag in den ſüddeutſchen Gauen zu regiſtrieren. Für die deutſchen Winterſportorte iſt nach dem Erlöſchen des olympiſchen Feuers in Garmiſch die Hochſaiſon vorbei. Eine Tatſache, die dadurch noch mehr hervortritt, als in allen deutſchen Gebirgen plötzlich der Föhn ſeinen Einzug gehalten hat. Zwar ſollen am Wochen⸗ ende in Berchtesgaden die bayeriſchen Skimeiſterſchaften, in Reifenberg(Taunus) die Südweſt⸗Meiſterſchaften, im Zu⸗ fluchtgebiet die Nordſchwarzwald-Meiſterſchaften und in Jo⸗ hanngeorgenſtadt ein Springen veranſtaltet werden, bei den ſchlechten Winterſportverhältniſſen iſt es jedoch fraglich, ob dieſe Veranſtaltungen ſtattfinden können. Im Hamburger Kunſteisſtadion tragen Deutſchland, Japan und Hol⸗ land am Wochenende einen Dreiländerkampf im Schnell⸗ laufen aus.— Das Nürnberger Kunſteisſtadion iſt am Wochenende Schauplatz der deutſchen Eishockey-Meiſterſchaft. Im Schwimmen wird am Sonntag in Kopenhagen ein Schwimmfeſt veranſtaltet, an dem auch einige deutſche Schwimmer und Schwimmerinnen beteiligt ſind. Martha Genenger ſoll über 200-Yard, 200-Meter und 400-Meter⸗ Bruſt auf die Dänin Chriſtenſen treffen und Heibel(Bremen) wird die beſten nordiſchen Schwimmer als Gegner erhalten. — Die Angehörigen der ſüdweſtdeutſchen Hochſchulen tragen am Sonntag im Darmſtädter Hallenbad ihre Mei⸗ ſterſchaften aus. Internationales Verſchie denes. 5 Die Entſcheidungskämpfe im Mannſchaftsringen in den ſüddeutſchen Gau en werden am Wochenende allenthalben fortgeſetzt. In Stettin wird ein Hallenſport⸗ ſeſt veranſtaltet und in Berlin unterliegen die deutſchen Olympiaſchützen einem weiteren Probeſchießen. Kampf gegen die Gefahren des Verkehrs Der Miniſter des Innern teilt mit: Am 21. Januar 1936 fand im badiſchen Miniſterium des Innern unter dem Vorſitz des Leiters der Polizeiabteilung eine Sitzung des Straßenverkehrsbeirats ſtatt. Es wurde zunächſt die Ein⸗ führung von Warn lichtanlagen in ſchienengleichen Straßenübergängen beſprochen, welche an verſchiedenen ſeit⸗ her bewachten Bahnübergängen aus Gründen der Förde⸗ rung des Verkehrs an Stelle von Bahnſchranken angebracht werden ſollen, nachdem der Herr Reichsverkehrsminiſter nun⸗ mehr die Warnlichter zur Sicherung der Bahnübergänge anſtelle von Schranken allgemein zugelaſſen hat. Bis jetzt beſtehen in Baden zwei derartige Warnlichtanlagen: eine zwiſchen Karlsruhe und Neureut und die andere bei Stüh— lingen(Amtsbezirk Waldshut). Die dritte derartige Anlage ſoll bei Lahr an dem Uebergang der Reichsſtraße Nr. 3 über die Bahn Lahr-⸗Dinglingen eingebaut werden. Eine allgemeine Nachprüfung der Verhältniſſe an den geſchützten und ungeſchützten Bahnübergängen wird zurzeit von den Straßenunterhaltungspflichtigen, den Bahnbehörden und den Verkehrspolizeibehörden vorgenom⸗ men. Demnächſt werden an allen ſchienengleichen Bahnübergängen über Reichsſtraßen zum Schutze des Verkehrs Signalbaken aufgeſtellt. Eine allgemeine Verbeſſerung der Straßenkreuzungen mit Geleiſen der Reichsbahn in techniſcher Hinſicht ſoll durch Zuſammenarbeit der Straßenunterhaltspflichtigen mit der Reichsbahn und den Deutſchen Automobilklubs erreicht werden. Nach Aenderung der derzeitigen Beſtimmungen der Reichs⸗ ſtraßenverkehrsordnung über die Anbringung von Ver- kehrsſchildern ſoll künftig dafür Sorge getragen wer⸗ den, daß ſämtliche Verkehrsſchilder ſo niedrig angebracht wer⸗ den, daß ſie vom Kraftfahrer auch bei abgeblendetem Schein⸗ werfer erkannt werden können. Von der Einführung eines allgemeinen Hupverbots für Baden oder einzelne badiſche Städte ſoll nach überein⸗ ſtimmender Auffaſſung der Mitglieder des Verkehrsbeirates im Hinblick auf die Beſtimmungen der vom Reich erlaſſenen Reichsſtraßenverkehrsordnung abgeſehen werden. Die Polizei⸗ beamten ſollen jedoch gegen das unnötige und unzuläſſige Signalgeben mit dem Ziele der Erzwinauna ungehinderter und ſchnellerer Durchfahrt durch rückſichtsloſe Kraftfahrer ein— ſchreiten. Das Signalgeben ſoll auf das Min deſt maß eingeſchränkt werden und durch beſſere Fahr- und Verkehrs⸗ disziplin erſetzt werden. Namentlich bei Nacht wird der ver⸗ nünftige Kraftfahrer ohne Hupen auskommen. Zum Schluß wurden noch Anregungen für Aenderung einzelner verkehrsgefährlicher Punkte ſowie für die Ver⸗ beſſerung der Verkehrsdiſziplin in verſchiedenen badiſchen Städten gegeben. Gehaltsvorſchüſſe für Kraſtwagen Förderung der Motoriſierung in der Beamtenſchaft. Der preußiſche Finanzminiſter hat für den Bereich der ge⸗ ſamten preußiſchen Staatsverwaltung Richtlinien erlaſſen, die eine weitgehende Förderung des Gedankens der Motoriſie⸗ rung in den Reihen der Beamtenſchaft ermöglichen. Aehnlich der Regelung, die kürzlich vom Reichsjuſtizminiſter getroffen wurde, wird verfügt, daß zur Förderung der Beſchaffung von beamteneigenen Kraftfahrzeugen mit ſtaat⸗ lichen Mitteln von den Fachminiſtern im Einvernehmen mit dem Finanzminiſter Gehalts vorſchüſſe gewährt werden können. Vorausſetzung iſt, daß dringende dienſtliche Gründe die Anſchaffung rechtfertigen. Dieſe Vorausſetzung iſt als erfüllt anzuſehen, wenn z. B. zu dem Dienſtbezirk eines Beamten ein ausgedehnter Landbezirk mit ungünſtigen oder unzureichenden Verkehrsverbindungen gehört, oder wenn durch die Beſchaffung eines Kraftfahrzeuges die Erledigung von Dienſtgeſchäften außerhalb des dienſtlichen Wohnſitzes weſent⸗ lich beſchleunigt und erleichtert und damit eine Steigerung der Leiſtungen des Beamten erreicht wird. Die Förderung erfolgt nur für Kraftfahrzeuge, die von deutſchen Firmen in Deutſchland hergeſtellt und von deutſchen Firmen bezogen werden. Bedingung iſt, daß der Vorſchuß nicht zu einer untragbaren Verſchuldung des Be⸗ amten führt. Die Rückzahlung des Vorſchuſſes, der mit 3 Prozent zu verzinſen iſt, ſoll bis zum Ablauf der Lebens- dauer des Kraftfahrzeuges, längſtens innerhalb vier Jahren, erfolgen. Bauen außerhalb des Ortsbauplans verboten Darmſtadt. Die Zentralabteilung der Heſſiſchen Landes— regierung teilt mit: In letzter Zeit häufen ſich die Fälle, in denen Bauluſtige in der freien Gemarkung außerhalb der Orte Grundſtücke zum Zweck der Bebauung erwerben. Es wird deshalb wiederholt auf die beſtehenden Verbote über das Bauen außerhalb des Ortsbauplans verwieſen. Aus- nahmen werden künftig nur noch dann zugelaſſen, wenn ſchwerwiegende Gründe vorliegen, die auch mit den öffent⸗ lichen Intereſſen im Einklang ſtehen. Es wird davor ge— warnt, außerhalb der Ortſchaften Grundſtücke für Bau⸗ zwecke zu erwerben, bevor feſtſteht, daß eine Bebauung äſſi Zuſtändig für die Auskunfterteilung hierüber ſind einzig und allein die Bau— polizeibehörden(Kreisämter, Hochbauämter und in den Städten mit eigener Baupolizei die Bürgermeiſter). Die Baupolizeibehörden ſind angewieſen, gegen verbotswidrige Bauausführungen mit aller Schärfe einzuſchreiten und nötigenfalls widerrechtlich errichtete Gebäude oder Ge— bäudeteile im polizeilichen Zwangsverfahren wieder be— ſeitigen laſſen, wie es in letzter Zeit leider wiederholt notwendig geworden iſt. Den Bauluſtigen wird daher drin— gend empfohlen, bevor ſie irgendwelche Schritte hinſichtlich des Erwerbs des Bauplatzes unternehmen, ſich mit den Baupolizeibehörden in Verbindung zu ſetzen. Die Baupoli⸗ zeibehörden ſtehen als Bauberatungsſtellen in dieſen Fällen koſtenlos zur Verfügung. Auch wegen der äußeren Geſtaltung der geplanten Bauvorhaben empfiehlt es ſich, rechtzeitig bei den Baupolizeibehörden feſtzuſtellen, ob auf Grund der hierüber beſtehenden Vorſchriften Be⸗ denken gegen die Bauausführung zu erheben ſind. Die Feuerwehr im Dritten Neich Erweiterung ihres Aufgabengebietes. ö Zu den Einrichtungen, die im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland eine weſentliche und bedeutſame Neugeſtaltung erfahren haben, gehört auch die Feuerwehr. Der Rahmen der Aufgaben, die ihr geſtellt werden, iſt erheblich weiter geſteckt worden. Ihr obliegt nicht allein die Bekämpfung von Schadenfeuer, ſie kann vielmehr nach der ausdrücklichen Be⸗ ſtimmung des Geſetzes auch zur Abwehr ſonſtiger Gefahren eingeſetzt werden. In dieſen Rahmen fallen u. a. auch ihre weſentlichen Aufgaben innerhalb des zivilen Luftſchut⸗ zes. Gerade dadurch wird der Umfang ihrer Bedeutung am deutlichſten erkennbar. 5 Der ſtrafferen Organiſation wegen ſind die Freiwilligen Feuerwehren zu Kreisfeuerwehrverbänden, dieſe zu Pro⸗ vinzial⸗Feuerwehrverbänden und dieſe wiederum zum Feuer⸗ wehrbeirat zuſammengefaßt und in engſte Verbindung mit den Verwaltungsbehörden gebracht worden. Die organiſche Fortentwicklung mit dem Ziele auf Erhaltung des Volks vermögens wird weiter recht deutlich in Para⸗ graph u 9 des neuen Geſetzes, wonach in dem Provinzial⸗Feuer⸗ wehrverband die für die Provinz beſtehende Feuerſozietät durch einen Vertreter vertreten ſein muß. Es werden daher Feuerwehr und Feuerſozietät in eine geſetzliche Verbindung gebracht, durch die der Geſetzgeber die volkswirt⸗ ſchaftliche Zuſammengehörigkeit dieſer beiden gemeinnützigen Einrichtungen zum Ausdruck bringen will. Kein geringerer als Friedrich der Große hat die Einrichtung der öffentlich rechtlichen Feuerverſicherung(Feuerſozietät) geſchaffen, in klu⸗ ger ſtaatsmänniſcher Erkenntnis, daß zur Erhaltung des Volksvermögens der geſchädigte Bürger nicht wie damals nur auf den ſogenannten Brandbettel angewieſen ſein dürfe, ſon⸗ dern, daß er ein ſicheres und zuverläſſiges Mittel haben müſſe, ſich finanziell gegen Feuersgefahr zu ſchützen. Der national ſozialiſtiſche Staat geht aber noch weiter, indem er auch hier in ſeiner Gründlichkeit die Dinge an der Wurzel anfaßt, Er will mit der ſtrafferen Neugeſtaltung der Feuerwehr das entfeſſelte Element auf den engſten Raum beſchränken, er will aber auch darüber hinaus, daß das Element nicht erſt„der Feſſeln ſich entrafft“. Deshalb iſt er dabei, die ſogenannte hauptamtliche Brandſch au einzurichten, die den feuer⸗ gefährlichen Stellen in Gebäuden nachſpüren und für ihre Beſeitigung ſorgen ſoll. Bei dieſen Faktoren, die auf das gleiche Ziel hin⸗ ſtreben, nämlich Volkspermögen zu erhalten, und die deshalb eine Einheit bilden: Brandſchau, Feuerwehr, öffentlich- recht⸗ liche Feuerverſicherung, oder Brandverhütung, Brandbekämp⸗ fung, Brandentſchädigung, ſpielt die Feuerwehr eine bedeu⸗ tende Rolle. Alles das aber, was ſie dabei an ſchwierigen Aufgaben zu erfüllen hat, tut die Feuerwehr freiwillig und uneigennützig. Auch hier iſt das Wort„Gemeinnutz vor Eigennutz“ zur Tat geworden. Wer die Dinge von dieſer Seite betrachtet, wird immer der Feuerwehr und ihren An⸗ gehörigen die Achtung entgegenbringen, die ihr in ihrer neuen Geſtalt als Helferin in Not und Gefahr gebührt. unc ęunkpo mme Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm-Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.10 Gymnaſtik, 8.30 Sendepauſe; 11.15 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags⸗ konzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nach⸗ richten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei; 15 Zeit, Wirtſchafts⸗ meldungen, Wirtſchaftsbericht; 18 Nachmittagskonzert; 19.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Programmänderungen; 20 Zeit, Nach⸗ richten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 23. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Schneebericht; 805 Gymnaſtik; 8.25 Orgelchoräle; 8.40 Von allen Kameraden..., Hörfolge zum Todestag Horſt Weſſels; 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 SA⸗ Feierſtunde; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Dichter im Dritten Reich; 11.30 Von deutſcher Art und Kunſt, Hörfolge; 12 Muſik am Mittag; 14 Sendepauſe; 14.15 Kinderſtunde; 15 Deutſche Scholle; 16 Nette Sachen aus Köln; 17.25 Fußball⸗ Länderkampf Deutſchland— Spanien, 2. Halbzeit; 18.11 Fremdenſitzung des Mainzer Karneval-Vereins; 19.45 Sport; 20 Alaaf Kölle— Gut Stuß Meenz, Karneval-Ringſendung Mainz⸗Köln; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten, Schnee- und Sportbericht; 22.20 Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Tanzfunk; 24 Der Bajazzo, Drama von Leoncavallo. Montag, 24. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauernfunk; 13 Karneval⸗Konzert mit Hörberichten von den Roſenmontagszügen in Mainz und Köln; 16 Faſt⸗ nachtslieder und Tänze der Renaiſſancezeit; 16.50 Heimat⸗ klänge; 17.30 Jugendfunk; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Roſen⸗ montagsball im Funkhaus. Dienstag, 25. Februar: 10.15 Schulfunk; 11 Sendepauſe; 11.30 Bauernfunkz; 15.15 Die deutſche Frau; 16 Närriſches Konzert; 17.30 Unter der Narrenkappe; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Mit Narren⸗ zepter und Schellenkappe, allerhand Neues und Altes aus der Bütt'; 22.30 Karneval 1936, Ausklang. Mittwoch, 26. Februar: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Sende⸗ pauſe; 15.15 Sendepauſe; 15.30 Lebendige Quellen der Hei⸗ mat, Funkfolge; 16 Hausmuſik; 16.30 Chopin⸗Konzert aus Warſchau; 17 Orcheſtermuſik; 17.30 Mit welchem Maß ihr meſſet..., Bericht; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Bach-Händel⸗Konzert; 22.30 Auf⸗ löſung des muſikaliſchen Preisrätſels; 23 Nachtmuſik und Tanz. Reichsſender Stuttgart. 3 Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert[7 7 Früh⸗ nachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmel⸗ dungen; 8.05 Bauernfunk, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 10.45 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 18 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 23. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Deutſche und ſchwediſche Marſchklänge; 10 Des Toten Geſicht tragen heut 100 000. Mann, Feierſtunde der SA-Gruppe Südweſt zum Todestag Horſt Weſſels; 10.30 Kammermuſik; 11.10 Sendepauſe; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Er⸗ zeugungsſchlacht; 14 Kinderſtunde; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Immer, immer heiter— auf der Töne Lei⸗ ter...; 16 Nette Sachen aus Köln; 17.25 Fußball⸗Länder⸗ kampf Deutſchland— Spanien, zweite Halbzeit; 18.11 Frem⸗ denſitzung des Mainzer Karneval⸗Vereins; 19.45 Sport; 20 Hoch Alemannia, buntes Faſchingstreiben; 21.15 Alaaf Kölle, Damenprunkſitzung; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanzmuſik; 24 Der Bajazzo, Drama von Leoncavallo. Montag, 24. Februar: s 8.30 Froher Klang zur Arbeitspause; 9.30 Die Uhr im Haushalt; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Noch liegt der Schnee, Spiel; 11.30 Für dich, Bauer; 16 Bunte Muſik am Nach⸗ mittag; 17.40 Wilhelm Grimm, ein Hüter deutſchen Volks⸗ gutes, Hörbild; 19.45 Erlauſcht— feſtgehalten— für dich; 20.10 Der Zauber der Stimme, groteske Komödie; 22.35 Tanz in der Nacht. Dienstag, 25. Februar: 8.30 Unterhaltungskonzert; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Engliſch; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.15 Von Blumen und Tieren; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Iſt der Stoff ſchon dekatiert?; 19.45 Aus der Vorbereitungs- arbeit zum HJ,⸗Leiſtungsabzeichen; 20.10 Narrenfreiheit, aller⸗ lei Mummenſchanz. Mittwoch, 26. Februar: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Was braucht eine Mutter zur Pflege des Säuglings?; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Das Mutterland unſerer Schriftſprache, Hörfolge; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien; 15.30 Anno domini, Hörſpiel; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Kohlengeheimniſſe, naturkundliche Plauderei; 19.45 Auguſte Supper erzählt Jugenderinnerungen; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Muſik am kurpfälziſchen Hofe; 21.30 Iſt mir mein Leben geträumet?, Wilhelm Buſch als beſinnlicher Philoſoph; 22.20 Weltpolitiſcher Monatsbericht; 22.40 Abendkonzert. Der Lehrer verſucht, ſeinen Schülern den Blutkreislauf zu erklären, und fragt:„An⸗ genommen, ich ſtünde auf dem Kopf.. wohin würde das Blut meines Körpers laufen, Fritz?“ „In den Kopf, Herr Lehrer!“ „Gut, aber woher kommt es dann, daß mir das Blut nicht in die Füße läuft, wenn ich auf den Beinen ſtehe?“ „Weil Ihre Füße nicht hohl ſind, Herr Lehrer!“ * Wenn nicht— dann „Sie rauchen zu viel!“ „Mein Vater iſt ſechzig Jahre alt und raucht täglich ſeine zwölf Zigarren.“ „Mag ſein. Aber wenn er nicht rauchen würde, wäre er ſchon ſiebzig!“ *. Leicht möglich. „Aufrichtig geſagt, ich kann mich für den neuen Arzt nicht erwärmen!“ „Na, wenn Sie ſich für ihn erkälten, iſt es ihm jedenfalls lieber!“ „Herr Direktor, Sie wollten mir doch für den Gang neulich 50 Pf. geben?“ „Natürlich, Junge, warum haſt du dir die nicht ſchon längſt geholt?“ „Ich wollte Sie nicht drängen, ſo kurz vor dem Erſten!“ „Darf ich auch auf dieſer Bank Platz nehmen, mein Fräulein?“ „Sie gehört mir nicht.“ „Das weiß ich, Sie patzige Gans, Sie blöde! Aber ich hab' gefragt, weil ich ein höflicher, manierlicher Menſch bin.“ Gutes Geſchäft. „Na, wie geht es jetzt eigentlich deinem Alteſten, dem Bauchredner?“ fragte Dick. „Danke“, erwiderte Dünn.„Er hat eine Stellung in einer Vogelhandlung gefunden, wo er ſprechende Papageien verkauft.“ Eine gute Partie. Ein talentierter Sänger, deſſen Frau eine ſchlechte Schauſpielerin iſt, kommt zum Intendanten und klagt, daß man„Ma⸗ dame“ die Rolle der Lady Milford ver⸗ weigert hat.„Das iſt doch die beſte Partie meiner Frau, Herr Intendant!“ „Sir irren, mein Lieber“, entgegnete dieſer ſarkaſtiſch,„Ihre Gattin hat nur eine gute Partie aufzuweiſen, und das ſind Sie!“ . rr, 8333233333333 3 322 333333333333 3 3333223 2888 Schachaufgabe Nettcke Matt in zwei Zügen. Kontrollstellung:? Figuren.— Wein(4 Figuren): König bi, Dame b, Springer a3, a 4.— Schwarz 6 Figuren): König b 3, Bauer b 4, b 5. Gleichklang von der Waſſerkante. Kehrt von großer Fahrt das Schiff zurück, Grüßt die B des Schiffers froher Blick, Aller Not in Sturm und dunkler Nacht Hilfreich ſie ein plötzlich Ende macht. Schreck' und Grauſen jagt durch's Schiff ſich fort, Gellt der Ruf:„Ein Mann iſt über Bord!“, Alle Hilf' iſt oft vergeblich dann, Zieht den H der arme Schwimmer an. Wenn im M die B ans Ufer ſchäumt, Auf dem K man gern die Stund' verträumt, Dringend zieht es einen weit hinaus, Kommen Schiffe, fahren Schiffe aus. „Ich glaube, jetzt iſt nicht der richtige Augen⸗ blick, ihm zu ſagen, daß er das Große Los ge⸗ wonnen hat!“ .. „Wenn ich nicht wäre, Otto! Hier bringe ich dir die Patronen, die du auf dem Nachttiſch liegenge⸗ laſſen haſt!“ 4 Wan 7 8 0 S.„Herr Kapitän, ich bin die letzte, die einem alten Seemann Vorhaltungen macht, aber finden Sie es angebracht, gerade jetzt ein Feuerwerk zu veranſtalten?“ 22 „Achtung! Achtung! Herr Egon Müſepinke, der ſich zur Zeit in Afrika befindet, hat eine Erbſchaft von 20 Millionen gemacht!“ Quälgeiſt. „Vati, warum „Kruzitürken, Junge, jetzt hörſt du end⸗ lich auf mit deiner nichtswürdigen Fra⸗ gerei! Es war einmal ein Junge, der hat ſo viel gefragt, daß er zur Strafe ſelber ein Fragezeichen werden mußte.“ „Vati, wie hat der Junge denn dann den Punkt unter ſich immer feſthalten können?“ * Kalt— kälter— am kälteſten. Benno Kulike iſt Schlittſchuh gelaufen. Es iſt draußen kalt etwa 10 Grad, und nach einigen Stunden fühlt er das Bedürfnis, eine Taſſe Kaffee zu trinken. Zur Stärkung mitgebracht hatte er ſich ſchon eine mit Stroh umwickelte Flaſche Kognak Die Flaſche möchte er nicht mit ins Lokal nehmen, deshalb legt er ſie vor dem Lokal auf die Bank, dazu die eiſernen Schlitt⸗ ſchuhe und die wollenen Handſchuhe. Nach einer Stunde kam Benno Kulike aus dem Lokal. Er faßte an die Schlittſchuhe, die ſtroh⸗ umwickelte Kognakflaſche und die Handſchuhe. Welcher der drei Gegenſtände war am kälteſten? Kreuzworträtſel. 1 1 4 8. 8 1 17 15 16 17 15 19 20 P27 2 2³ 25 2⁵ 6 2 25 Die Wörter bedeuten: Von links nach rechts: 1. weiblicher Vorname, 4. bibliſcher Name, 8. Teil des Wagens, 10. Stadt in Südtirol, 11. ehemaliger aſiatiſcher Herrſcher, 14. ſagenhafter phrygiſcher König, 16. Spieß, 18. Teil des Rades, 20. aſiatiſches Hochland, 23. ſchweize⸗ riſcher Staatsmann, 24. nordiſche Göttin, 25. Aſtrolog Wallenſteins, 26. aſiatiſches Reich, 27. ———.— Zwei Schotten treffen ſich. „Haben Sie meinen Brief nicht er⸗ halten?“ „Gewiß!“ „Ich habe Ihnen doch geſchrieben, daß ich Sie um die Hand Ihrer Tochter bitte, und Sie haben es nicht einmal für nötig gehalten, mir zu antworten!“ Der Schotte ſchaut verwundert:„Haben Sie Rückporto beigelegt?“ weiblicher Vorname, 28. weiblicher Vorname.— Von oben nach unten: 1. Fiſchfett, 2. Stadt in Frankreich, 3 Stadt in Holland, 5. niederlän⸗ diſcher Maler, 6. wie 10. waagerecht, 7. Weg, 9. kleines Bretterhaus, 12. afrikaniſches Land, 13. altgriechiſche Stadt, 15. Barbier, 17. Stadt in Schleſien, 18. Teil des Geſichts, 19. Univerſi⸗ tätsſtadt, 21. Ackergrenze, 22. Hottentottenſtamm. Magiſches Moſaik. Gobi— Kral— Lamm— Mars— Nain Text— Tour— Zion Vorſtehende Wörter ſind derart in vor⸗ ſtehende Figur einzuſtellen— jedes Wort immer in eins der acht Quadrate—, daß die Außenreihen Wörter mit folgender Bedeutung ergeben: 1. Altrömiſches Gewand, 2. alte Bezeichnung für England und Schottland, 3. Wollgewebe, 4. eßbare Frucht. Scharade. Die eins ſuch dir als Stadt im Schweizerland, Die zwei und drei als Stadt am grünen Rhein, Die eins und zwei und drei ſind wohlbekannt Als Moſelſtadt durch ihren guten Wein. „Ich weiß ja, daß ich noch nicht dran bin; aber jetzt werde ich die verflixte Fliege kriegen!“ Die ue chef. Miudles Ein berühmter Rechtskundiger hatte einen eigentümlichen Fall zu entſcheiden. Ein Arzt kam zu ihm in größter Verlegen⸗ heit und berichtete:„Da wohnen zwei Schweſtern in einem Hauſe, welche zwei ein⸗ ander ſo ähnliche kleine Kinder haben, daß ſelbſt die Mütter außerſtande waren, ſie zu unterſcheiden, wenn dieſe nebeneinander lagen. Jetzt ſind die Kinder durch die Achtloſigkeit der Dienſtmädchen verwechſelt worden; wie können nun die Mütter verſichert werden, daß ſie jede ihr richtiges Kind wieder bekommen haben?“ „Aber“, ſagte der Mann des Rechts,„die Kinder ſind vielleicht gar nicht verwechſelt worden.“ „Oh“, erwiderte der Arzt,„das iſt außer allem Zweifel.“ „Sind Sie deſſen gewiß?“ „Vollkommen!“ „Nun, dann liegt's doch ſehr einfach: die noch einmal Sache Kinder werden einfach verwechſelt, da iſt ja die wieder in Ordnung.“ 0 4 Der Knicker. „Ja, lieber Mann, Sie haben mir das Leben gerettet und dafür möchte ich Ihnen gern zehn Mark geben. Ich habe aber nur einen Zwanzigmarkſchein bei mir.“ „Na, das wäre ja nicht ſo ſchlimm, ſpringen Sie doch noch mal ins Waſſer, dann verdiene ich mir die anderen zehn Mark auch noch.“ Ein gewiſſer Vogel. „Unſere Hausmeiſterin iſt von einer ſo befliſſenen Intelligenz, daß ſie manches Mal über ihren eigenen Horizont ſtolpert. Fragt ſie geſtern einer:„Sagen Sie mal, wohnt in dieſem Hauſe nicht ein gewiſſer Vogel?“ N „Vogel?— Ja, gewiß, im dritten Stock links wohnt ein gewiſſer Vogel und heißt Stieglitz.“ Geflügel. „Woher, Herr Müller?“ „Von Ibſens ‚Wildente“!“ „Und wohin?“ „Zu Meiers Gänſebraten!“ „Schlemmer!“ = Das iſt es ja eben. Ein Bühnentiſchler kam zum Direktor und bat um Gehaltsaufbeſſerung, worauf der Direktor ein erſtauntes Geſicht machte: er verſtände nicht, woraufhin der Mann denn eine Aufbeſſerung haben wolle; er habe doch jetzt weniger denn ſonſt zu tun und lediglich da zu ſein, um im Notfall ſchnell reparieren zu können. Dabei ſähe er dann jeden Abend noch das Stück. „Ja, das iſt es ja gerade“, ſagte der Tiſchler,„wenn ich das Stück nicht immer zu ſehen brauchte, dann brauchte ich auch keine Aufbeſſerung.“ afe muß ſein! „Was, du kennſt den Kerl, deinen Mantel geſtohlen hat?“ „Freilich kenne ich ihn!“ „Ja, und warum drohſt du ihm nicht mit einer Anzeige?“ „Kommt noch, kommt noch! Aber erſt, wenn er ihn hat reparieren laſſen!“ der dir 5 5383838383333 3 33334 Auflöſungen aus voriger Nummer. Lösung 1.) f7—-fS Turm, Ke= d 6 2.) 7- e8 Turm, K d 6- e 6. 3.) Tes-c matt. Einfügungs aufgabe: (Wehre, Ad(Her, Schaf(f), K(r)ampf, Fallle), Bald) er, Spann), Pol(o), Hebebhel, Olehhr, Klappe.— Alfred Nobel. Ein ſechſter Sinn? Müller hatte nachts, als er merkte, daß ſie⸗ nicht ging, die Uhr gleich aufgezogen. Als er morgens hörte, daß es halb acht ſei, zeigte ſeine Uhr halb ſechs. Sie ging alſo zwei Stunden nach und muß, als ſie nachts aufgezogen wurde, die gleiche Spanne hinter der wahren Zeit zu⸗ rückgeblieben ſein. Als ſie 2 Uhr anzeigte, war es demnach 4 Uhr. Kreuzworträtſel: Von links nach rechts: 1. Ebbe, 5. Elle, 9. Siegfried, 10. Teig, 11. Naſe, 12. Erle, 13. Aſen, 14. Abbe, 17. Enak, 20. Kerl, 21. Bali, 22. Knie⸗ kehle, 23. Aden, 24. Rees.— Von oben nach unten: 1. Eſte, 2. Bierabend, 3. Beil, 4. Egge, 5. Erna, 6. Lias, 7. Leſehalle, 8. Eden, 14. Akka, 15. Brie, 16. Elen, 17. Eber, 18. Nahe, 19. Kies. Silben rätſel: 1. Geiſer, 2. Lappe, 3. Unband, 4. Elli, 5. Celle, 6. Koran, 7. Beirut, 8. Reiſig, 9. Ibſen. —„Glück bringt Neider!“ Bilder rätſel. Man iſt beliebt, ſolang' man gib Rätſel. Er oder ich, Roderich. U dem Kugel telpul Ander 12 U pe 1 sche 1 Holl. geſhn Fel; ſtälte men b Das u Munch Ned junges dotk l begeiſt N eine N delle, 5 Horta iat v ganda Sitult 500 ic der B des 9 En Maßen dafür daß bütd dr des tig in diet geſun M. bellide kebolutz Ute