lern he imer 0e; aslie 5 e 5 0 5 8 si dich n 5. mau 2 3 8 5 1 1 2. 2 2 ft der l 3 5 5 b lieren 1 i 5 8 5 0 N 855 ſie n ln 9 555 lar, 85 2 72 2 Ju N 2 8 Vielgelejene Tageszeitung 1 Vereins- und Geſchäftsanzeiger n 5 g g 5 1 45 f 3 bei raglich auer Sonn- und Feiertage. Beilagen! 8 e 8. die Ware breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ Wie ſtehlz„Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus 45 ſe. ch 7 1 eee, irduich n eee Anzeigen noch ſchul. gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 8 7 0* f 2 b e ee ee n iert Bienen ute mit, 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. 85 ar 3 5 170 Ns 0 d A 0 270 re 13. Fernſprene 5 ich Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig D. A. Jan. 36: o Poſtſcheckkonto: Ludwigshaſen 15 101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. n kaun N. 1 8. lier iam Nr. 52 Montag, den 2. März 1936 12. Jahrgang noch mit Ruhe entgegenſehen. Mag es auch noch Jahre e Vite, d dauern, bis wir dieſe Gefahr endgültig ge 1 25( in fah dgültig gebannt haben, ge⸗ bun e 1 15 die ene durch eine inkernationale 2 23 gie i as Deutſchland Adolf Hitlers immun. Aber Dr. Goebbels zur Eröfjnung der Leipziger Aejſe wir ſcauen mit Sorge auf andere Ländet der dart ewig, 2. März. nittſcelt migen geben wa dee Methode auf nie Wel: Sand fact Shen erhrglicte nnen man den dorf m ren 2 2 2 221 2 b* fijhr— Och he rd 8 8 oi iche* 15 vor den zut Eröffnung der Leipziger Frühjahrmeſſe 3 10 haft angewandt, auf die Dauer zum Bankerott führt. des weltwirtſchaftlichen Wahnſinns 5 Nause Folge fangenehm nach Leipzig gekommenen in. und ausländiſchen Preſſever⸗ nd ſie wird angewandt! Im Jahre 1935 vollzogen ſich 2 n ynſinns die Anarchie drohend ihr trelern hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels eine Rede, in notgedrungen 60 v. H. des deutſchen Außenhandels auf dem Haupt. N Revolten, brennende Kirchen, Sabotageakte . a. Wege des Verrechnungsverkehrs, etwa 20 v. H. gingen im an Heer und Marine, unaufhaltſames Anſchwellen der kom⸗ 3 5 i Kompenſationsverkehr vor ſich und nur 20 v. H. ergaben muniſtiſchen Wahlſtimmen in aller Welt, das ſind warnende gl 5 5 1 1 8 5 5 2 ſeit* Bardeviſen. 9 r endigung der furchtbaren Kataſtrophe des Weltkrieges, der Der Währungswirrwarr kommt auch in der Verteilung uropa und ſeine Völker wollen den Frieden und die . 1470 faſt alle Völker der Erde an den Rand des Abgrundes der monetären Goldvorräte zum Ausdruck. Ein 9 Wohlfahrt aller wenigſtens als einzige Kriegsbeute aus dem „ ritz: brachte und das Räderwerk der Weltwirtſchaft faſt völlig ſchweren Weltringen von 1914 bis 1918 endlich nach Hauſe ö Papa in. ſtillſtehen ließ. Die Lage der Weltwirtſchaft iſt die, daß die einen in ungenützten Reichtümern geradezu erſticken und die anderen in Armut verkommen, Zuſtände, die auf der Vergleich dieſer Goldvorräte in den wichtigſten Staaten zeigt die ſprunghaften Verſchie⸗ bungen, die ſich da fortgeſetzt ergeben. Jede neue Währungs⸗ bringen. Jeder, der dazu, abſeits von Phraſe und V blendung, einen Meg Phraſ Ver⸗ zeigt, macht ſich um die Menſchheit verdient. Die alten Methoden haben ſich als unbrauchbar 10 g 5 5 l 1 g r diskuſſion, die enblicklich ie G a r üpf N 5 5 0 a 1 2 einen Seite zu immer weiter geſteckten imperialiſtiſchen ſchafft neue A%% erwieſen. Wo ſind die Verantwortlichen, die Neues, Beſſere Ihre Ftan Forderungen führen und auf der anderen Seite dem Gift 1 805 8. 5 59 n nicht nur erkennen, ſondern auch zur Anwendung bringen? e rſchreckenderwelſe willkommenen Nährbo⸗ Hin⸗ und Hertransportieren von Goldbarren und Goldmünzen. 8 5 g l nabe ich ſie den bieten. Die Wirtſchaftsnöte, unter denen die Welt ſeit Nauden mut e le 6 8500 0 di 5 lin⸗Leivzi ernt!“ 2 2 2 2 3 2 7 zeit nahezu le Hd 1 e der monetären Goldvorräte 2 ahn vielen Jahren leidet ſind im weſentlichen der Welt. Sind ſie darum die glücklichſte Nation der Erde? Fernſeh prech ienſt erlin⸗Leipzig 5 unter dem Einfluß politiſcher Vorgänge Nein! Die Zahl von rund 9 Millionen Arbeitsloſen ſpricht Eröffnung zum Beginn der Leipziger Meſſe. entſtanden. Durch das Verſailler Diktat wurde ein Grund⸗ de Fab erſchütternde e eee Berlin. 2. März. . ſatz zum Ausgangspunkt einer beabſichtigten neuen Welt⸗ die I 11 hre das alles nicht an, weil Deutſchland unter Zum erſten Male auf der Welt iſt durch die Reichs⸗ nen emp ordnung genommen, der jeder Vernunft und jeder Erfah⸗ ieſen. Verhältniſſen am ſchwerſten litt. Deutſchlands Ar-] poſt ein Fernſehſprechverkehr eingerichtel worden. Die e Jeitlang le Jeitlang wiſſen Ab rung Hohn ſpricht und deshalb die ſchlimmſten Folgen haben mußte, nämlich, daß es den an der Wirtſchaft der beitsloſenzahl, ſeit der nationalſozialiſtiſchen Revolution um faſt 5 Millionen verringert, iſt im Verhältnis zu anderen, reicheren Ländern noch als gering zu bezeichnen. erſte Ueberkragung von Fernſehbildern in gleichzeitiger Ver⸗ bindung mit einem Ferngeſpräch auf große Entfernungen f Welt beteiligten Völkern um ſo beſſer gehen muß, je 4. a 0 5 wurde zum Beginn der Leipziger Meſſe im Rahmen einer würde das ſchlechter es ee und zwar einem 8 Be⸗ Deutſcher Erfindergeiſt und deutſche Willenskraft gleichzeitigen Jeier in der Reichshaupkſtadt und der Meſſe⸗ ſtandteil dieſer internationalen Wirtſchaft, nämlich haben es verſtanden, zahlreiche natürliche Rohſtoffe durch ſtadt Leipzig durch den Reichspoſt⸗ und KReichsverkehrsmi⸗ be. Deutſchlan d, geht. Die Krönung der wirtſchaftlichen gleichwertige oder gar überlegene künſtliche zu erſetzen. Zur⸗ niſter Freiherr von Eltz⸗Rübenach vollzogen. Unvernüunft aber bedeutete es, daß man der zerſtückelten zeit ſtehen in Deutſchland drei neue Werkſtoffe im Vorder⸗ Reichspoſtminiſter Freiherr von Eltz-Rübenach führte und verarmten deutſchen Wirtſchaft aus den im Krieg er⸗ grund: aus dieſem Anlaß u. a. aus, daß vor neun Jahren die zie nchen worbenen Verdienſten und Kapitalanſammlungen Milliar⸗ 1. Oel aus Kohle, die ſogen. Kohlenhydrierung. Reichspoſt begonnen habe, ſich mit der Fernſehtechnik näher Goldenen denbeträge als Anleihen zu unerhört hohen Zinſen gab, 2. Heimiſche Faſerſtoffe, durch die nach Durchführung[ zu befaſſen. In vorbildlicher Zuſammenarbeit mit der be⸗ iſt denn da um auf dieſe Weiſe noch ein Geſchäft zu machen. des heimiſchen Faſerſtoffprogramms etwa 25 v. H. der bis⸗ teiligten Induſtrie ſei dann die Entwicklung des Ultrakurz⸗ nichts aber Die ganze Welt wurde allmählich in ein Schuldenſy⸗ herigen Einfuhr und damit etwa 100 bis 150 Millionen 8 e 5 f 250 5 ene 15 ſtem verſtrickt, aus dem ſich ſchließlich die einzelnen völker] Mark Deviſen geſpart werden können. Stand gefördert worden. Nach dieſem erſten Schritt ar⸗ nur dadurch löſen konnken, daß ſie die Bezahlung der Schulden einſtellten. weil ſie andernfalls elend zugrunde⸗ gegangen wären. Dieſe Entwicklung, in die der Welthandel durch un⸗ ſinnige politiſche und politiſch beeinflußte wirtſchaftliche Methoden hineingetrieben wurde, hat ſich in den letzten Jahren in geradezu verheerender Weiſe auf die Handels⸗ beziehungen der Völker ausgewirkt. Im Zuge dieſer Ent⸗ wicklung erfolgten erhebliche wirtſchaftliche Umſtellungen und auch ſtarke Veränderungen in der Bedarfswirtſchaft 3. Der ſynthetiſche Kautſchuk. Es handelt ſich dabei um ein ganz neues Produkt, Buna genannt, von dem der Führer erſt kürzlich feſtſtellen konnte, daß es dem natürlichen Kautſchuk in verſchiedener Beziehung überlegen iſt. Wie geſagt. Deutſchland kann dieſer Entwicklung immer beite man auf zwei Ziele hin: den Aufbau eines über ganz Deutſchland ſich erſtreckenden Fernſehſendernetzes, wie es für den Rundfunk bereits durchgeführt ſei, und die Ein⸗ richtung der Fernſehunterhaltung, die an eine Kabelver— bindung zwiſchen den Fernſehſprechſtellen geknüpft ſei. Leipziger Aekoroͤmeße 0 0⁰οοοοο 1. 8 1 und Ernährungslage der Völker, durch die der Welthandel a mer. im ganzen immer weiter auf Bahnen gelenkt wurde, die Ueber 8000 Ausſteller.— 25 000 Auslandsbeſucher. Das größte Luftſchiff der Welt der wirtſchaftlichen Vernunft und dem natürlichen Aus⸗ Nach den beim Leipziger Meßamt eingegangenen draht—. 80 1 a cz, malt gleich der ökonomiſchen Kräfte in der Welt diametral ent. lichen Mitteilungen ſämtlicher Auslandsvertretungen er- Engliſche Bewunderung für den neuen deutſchen Zeppelin. as, nat gegenlaufen. Am beſten läßt ſich das aufzeigen an den geben die bis jetzt vorliegenden Anmeldungen zum Beſuch Die engliſche Preſſe veröffentlicht groß aufgemachte Be⸗ fortgeſetzten der Leipziger Meſſe ein außerordentlich günſtiges Bild. richte über den neuen deutſchen Zeppelin„L. Z. 129“, der in ſerkante: Störungen in der Rohſtoffwirtſchaft, Danach dürfte die im Jahre 1935 auf 21725 hoch- der nächſten Woche ſeine Verſuchsfahrten antreten wird. 0 ö 4 f — g — f. — die ja gekennzeichnet iſt dadurch, daß Produktionszentren und Bedarfszentren— von wenigen Ausnahmen abge⸗ ſehen— ſich nicht decken. Der Miniſter erläuterte dann durch ausführliche ſtati⸗ ſtiſche Angaben die ungleiche Verteilung der induſtriellen Rohſtoffe auf die Länder der Erde und fuhr darauf fort: „Dieſe ungleichmäßige Verteilung der Rohſtoffe wäre nun an ſich noch kein weltpolitiſches und weltwirtſchaftli⸗ ches Problem im heutigen Ausmaß, wenn ein geſunder handelspolitiſcher Austauſch möglich wäre. Das iſt aber bei den jetzt geltenden Methoden der Weltwirtſchaft und Welt⸗ politik leider nicht der Fall. Kapitaliſtiſche Verblendung, politiſche Boykottpropaganda und vollkommene Unſicher⸗ heit auf dem Gebiete der Währungen ſtehen dem entgegen. Für die rohſtoffarmen Länder iſt der Import von Rohſtoffen unlösbar verknüpft mit dem Export von Fertigerzeugniſſen. Sie müſſen ihre Waren auf den Weltmärkten abſetzen, um als Gegenwert Rohſtoffe hereinzunehmen. Wie aber kann dieſer normale Außenhandel, von dem alle Völker Nutzen haben, gedeihen, wenn zu den ſonſtigen handels, und zollpolitiſchen Schwierigkeiten noch die fortgeſetzten Veränderungen der Verrechnungsmaßſtäbe der Währungen hinzutreten? In faſt allen Ländern der Welt iſt die Währung in den letzten Jahren einer gewiſſen Ab⸗ wertung anheimgefallen, aber überall zu einem unterſchied⸗ lichen Zeitpunkt und in verſchiedenen Graden. So iſt man denn im Zeitalter des Fernflugverkehrs und des Radios wieder zu den primitivſten Methoden des Waren⸗ tauſches nach der Methode Glasperlen gegen Elefantenzähne übergegangen. Man hilft ſich mit Clearings aus; aber dieſe zweiſeitige Methode tut dem Welthandel, der von Natur aus vielſeitig ſein muß, Gewalt an. Es iſt das ungefähr ſo, wie wenn der Inhaber eines Herrenartikelgeſchäftes ſeinen Tabaklieferanten mit Hoſenträgern bezahlen muß. Er kann nur ſo viel rauchen, als der Tabaklieferant Hoſenträger an⸗ nehmen will. 0 geſchnellte Zahl der Auslandsbeſucher um 15 v. H. erhöht werden. Die großen Kaufländer deutſcher Fertig— waren, wie Großbritannien, Belgien und Frankreich wer⸗ den mit weſentlich mehr Einkäufern erſcheinen. Auch die nordiſchen Länder ſchicken viel mehr Beſucher nach Leipzig als im Vorjahr, ſo beträgt z. B. die Steigerung der Ein⸗ käuferzahl aus Schweden rund 50 v. H., und ſämtliche nor⸗ diſchen Länder haben ſeit 1931 die ſtärkſte Vertretung. Ver⸗ doppelt haben ſich die Beſucherzahlen aus dem Balkan und zahlreichen überſeeiſchen Ländern. Die Vereinigten Staaten ſchicken etwa das 1½ fache ihrer im Vorjahr nach Leipzig entſandten Einkäufer. Die 472 ausländiſchen Ausſteller ſtammen aus 20 nichtdeutſchen Ländern. Sammelausſtellun⸗ gen veranſtalten Japan, Italien, Braſilien. Jugoflawien, Ungarn und Heſterreich. Viel mehr noch als die Ausſtellerzahl, die von 6417 im Jahre 1933 auf diesmal 8163 geſtiegen iſt, iſt die Fläche gewachſen. Die Zunahme beträgt 30 v. H. gegenüber der Frühjahrsmeſſe 1933. Die Geſamtfläche beträgt 143 000 Geviertmeter. Auftrieb haben alle Gruppen der Muſter⸗ meſſe aufzuweiſen, Lederwaren und Reiſeartikel ſowie Verpackungs- und Werbemittel melden die größte Ausſteller⸗ zahl ſeit 1931. Edelmetalle und Schmuckwaren erreichen die Ausſtellerzahl von 1930. Den Schlager auf der Ausſteller⸗ ſeite der diesjährigen Frühjahrsmeſſe liefert die große Techniſche Meſſe und Bau-Meſſe. Auch hier be⸗ teiligt ſich die Maſchineninduſtrie mit 1100 Firmen. Das ſind die höchſten Ausſtellerzahlen ſeit der Frühjahrsmeſſe 1928. „Ireie Arbeit— freie Wirtſchaft— Weltwirtſchaft.“ Die Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP veranſtaltet anläßlich der Leipziger Frühjahrsmeſſe am 2. März, um 18 Uhr, auf dem Leipziger Meſſegelände eine Kundgebung:„Freie Arbeit— freie Wirtſchaft— Weltwirt ſchaft.“ Es ſprechen Staatsminiſter Lenk, Bernhard Köhler und Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. 2 Die japaniſche Bolſchaft in Berlin keilt mit, daß die 8 Ereigniſſe in Tokio endgültig zu Ende gekommen eien. Alle techniſchen Einzelheiten des Schiffes werden von den Blättern außerordentlich eingehend geſchildert, und gleich— zeitig werden zahlreiche Bilder veröffentlicht, die in manchen Zeitungen eine volle Seite einnehmen. Die„Times“ ſchreibt, die Einrichtung der Paſſagier⸗ kabinen ſei mit derjenigen eines Luxuszuges oder eines Ozeandampfers erſter Klaſſe zu vergleichen. Der Sonder- korreſpondent der„Daily Mail“ in Friedrichshafen nennt das Luftſchiff das größte und ſtärkſte Luftſchiff in der Welt. Es biele nicht nur große Sicherheit, ſondern gebe auch den Jahrgäſten ein Maß von Bequemlichkeit und Luxus, das bisher im Luftverkehr unbekannt geweſen ſei. Der führende engliſche Luftſachverſtändige, Lord Sem⸗ pill, erklärte vor dem Königlichen Inſtitut in London, der neue deutſche Zeppelin werde vorausſichtlich einer zweifeln⸗ den Welt die vollſtändige Durchführbarkeit eines transozeani⸗ ſchen Verkehrsdienſtes beweiſen. Der neue Zeppelin werde möglicherweiſe das erſte Transportmittel ſein, das Europa und die Vereinigten Staaten mit einem regelmäßigen Dienſt verbinde. Schreckenstat eines Betrunkenen Freiburg, 2. März. Am Samskagabend hat der 34 Jahr alte Wilhelm Melcher in dem Freiburger Vorort Haslach ſeinen ſchlafenden drei Kindern— zwei Mädchen und einen Angaben— im Alter von ſechs, fünf und zwei Jahren mik einem Meſſer den Hals durchſchnitten. Mel⸗ cher befand ſich durch übermäßigen Alkoholgenuß in einem äußerſt gereizten Zuſtand. Der Täter wurde verhaftet. Be⸗ weggründe für ſeine entſetzliche Tat konnte er nicht ange⸗ ben, er erklärte vielmehr, er wiſſe ſelbſt nicht, wie er dazu gekommen ſei. Große Weinfälſchungen aufgedeckt. Landau, 2. März. Der Staatsanwaltſchaft Landau iſt es gelungen, umfangreiche Weinfälſchungen aufzudecken und mehreren Schädlingen am guten Ruf des pfälziſchen Wein⸗ handels das unſaubere Handwerk zu legen. In der Angelegen— heit ſind bisher ſieben Verhaftungen erfolgt. 3 5 = . 5 7 — . n Anordnung Dr. Leys NSA p.-Hoheitszeichen für die Mütze der DA J.-Walter und AdF.-Warte. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. und Reichs leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hat fol gende Anordnung erlaſſen: Der Stellverkreter des Führers hat den DAF.-Walterr und gd.-Warten in Anerkennung ihrer Verdienſte da⸗ Recht zum Tragen des hoͤheitszeichens der NS DA P. an dei DAF.⸗Mütze verliehen. Zu dieſer Anordnung ſind, wie das Preſſeamt der Deut— ſchen Arbeitsfront mitteilt, folgende Ausführungsbeſtimmun— gen ergangen: Das Hoheitszeichen darf nur von den DAF.-Waltern und KdF.⸗Warten an der DAF.-Mütze getragen werden, die ſich im Beſitze eines vorſchriftsmäßigen Perſonalauswei⸗ ſes befinden. Das ſilberne Hoheitszeichen(Flügelſpannweite 49 Millimeter, Höhe 33 Millimeter) wird in der Mitte des oberen Mützenteils getragen. Die Anbringung ſonſtiger Ab— zeichen und Kokarden, insbeſondere am unteren Mützenteil (Kopfband mit ſchwarzer Eichenlaubverzierung) iſt unterſagt. Die DA F.⸗Mütze wird ſeitens der DAF.⸗Walter und Kd. Warte ohne Ausnahme mit Lacklederriemen getragen. Das Hoheitszeichen iſt von der Reichszeugmeiſterei bzw. deren zu⸗ gelaſſenen Verkaufsſtellen zu beziehen. In Abänderung der Anordnung des Reichsorganiſationsleiters Nr. 2/35 vom 19. Januar 1935 wird zur NSBO.⸗-Uniform die DA F.⸗ Mütze mit Hoheitszeichen, wie vorſtehend aufgeführt, ge— tragen. Das Befriedungswerk in der deutſchen evangeliſchen Kirche Drei neue Verordnungen. DNB. Berlin, 29. Febr. Das Befriedungswerk innerhalb der deutſchen evangeliſchen Kirche iſt durch drei neue Verordnungen des Reichs- und preußiſchen Miniſters für die kirchlichen Angelegenheiten Ker 1 1 weiter gefördert worden. Die 7. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der deutſchen evangeliſchen Kirche beſtimmt die Bil⸗ dung einer Kirchenregierung für die braun ſchweigiſche evangeliſche Landeskirche. Zu ihren Mitgliedern hat Reichsminiſter Kerrl außer dem Landesbiſchof Dr. John— ſen⸗ Wolfenbüttel, Staatsrat und Vizepräſident Bertram⸗ Braunſchweig, Landgerichtsdirektor Ge rhard-Braunſchweig, Oberkirchenrat Dr. Lambrecht- Wolfenbüttel und Dr. Rauls ⸗Braunſchweig ernannt. Gleichzeitig wurde eine Finanzabteilung bei der braun— ſchweigiſchen Kirchenregierung unter dem Vorſitz Lambrechts gebildet. Im Einvernehmen mit dem Reichskirchenausſchuß hat Reichsminiſter Kerrl durch die 8. Verordnung einen Landes- kirchenausſchuß für die evangeliſch-⸗lutheriſche Lan⸗ deskirche Schleswig- Holſtein eingeſetzt. Als Mit- glieder gehören ihm neben dem Landesbiſchof Paulſen-Kiel an: Paſtor Adolphſen-Blankeneſe, Paſtor Dr. Mohr⸗ Flensburg, Probſt Schetelig-Blankeneſe, Senatspräſident Stutzer⸗Kiel.. Aufgrund einer 9. Verordnung iſt im Einvernehmen mit Landesbiſchof D. Marahrens für die evangeliſch⸗ lutheriſche Landeskirche Hannover eine Kirchen— regierung gebildet worden, in der der Landesbiſchof den Vor⸗ ſitz führt. Außerdem ſind in die Kirchenregierung im Einver— nehmen mit dem Landesbiſchof Dr. Marahrens berufen: Pfar⸗ rer Boſſe-⸗Ratesdorf, Oberlandeskirchenrat Dr. Mahrenholz— Hannover, Senatspräſident Redepennig⸗Celle und Super- indent Roſe⸗Lüneburg. Die Geſchäftszeit des Kirchenſenates und der vorläufigen Hannoverſchen Kirchenregierung iſt damit beendet. 5 Die Befugniſſe der im April 1935 bei den Landeskirchen⸗ ämtern in Hannover und Kiel gebildeten Finanzabteilungen bleiben unverändert. Or. Kamil Krofta zum Außenminiſter ernannt DNB. Prag, 29. Febr. Der Präſident der Republik hat am Samstag den bisheri⸗ gen ſtellvertretenden Außzenminiſter Dr. Kamil Krofta zum Außenminiſter ernannt. Der neuernannte Außenminiſter legte in Anweſenheit des Miniſterpräſidenten Hodza den verfaſſungs⸗ mäßigen Eid ab. Danach empfing Staatspräſident Beneſch den Miniſterpräſidenten und den neuen Außenminiſter in Pri⸗ dataudienz. 1 3 f f Ferner empfing der Staatspräſident den bisherigen fran- zöſiſchen Geſandten in Prag, Naggier, in Abſchiedsaudienz. Todesurteil DNB. Stuttgart, 29. Febr. Das Schwurgericht Ellwangen verurteilte den 59 Zahre alten verheirateten Landwirt Chriſtian Hammer aus Stillau, der mit ſeiner 26jährigen Tochter Frieda wegen Blutſchande und Mordes an ihren zwei Kindern angeklagt war, wegen des Mordes an den Kindern zum Tode und zu dauern⸗ dem Ehrverluſt, wegen dreier Verbrechen der Blutſchande und Verleitung zum Meineid zu 15 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. 0 Frieda Hammer wurde wegen Mordes mit Rückſicht auf ihre verminderte Zurechnungsfähigkeit zu acht Jahren Zucht- haus verurteilt. Das Verfahren wegen Blutſchande wurde gegen ſie eingeſtellt. Der Negus nach wie vor gegen Gebietsabtrennung DNB. London, 29. Febr. Der Kaiſer von Abeſſinien ſprach in einer Anterredung mit einem Sonderkorreſpondenten des„Daily Telegraph“ die Hoff⸗ nung aus, daß der Völkerbund die Ausdehnung der Sanktionen nicht mehr hinauszögern werde. Er ſei überraſcht, daß überhaupt Vorſchläge für eine Abtrennung abeſſiniſchen Gebietes erörtert worden ſeien. Abeſſinien ſei immer noch bereit, eine Völkerbunds⸗ hilfe für ſeine Entwicklung zu begrüßen, beſtehe aber auf der Aufrechterhaltung ſeiner vollſtändigen Souveränität. Santiago de Chile: Eine Anzahl ehemaliger Offi⸗ ziere des chileniſchen Heeres und der Polizei, die marxiſtiſchen Kreiſen naheſtanden, verſuchten durch einen Handſtreich die höchſten militäriſchen Führer des Heeres gefangen zu nehmen. Es gelang, dieſen Putſchverſuch im Keime zu erſticken. 22 Putſchiſten wurden verhaftet. Neue Schlacht an der Nordfront Die Schlacht in Tembien im Entſcheidungsſtadium DNB. Rom, 29. Febr. Ein zweiter am Samstagabend als amtliche Mitteilung Nr. 141 ausgegebener italieniſcher Heeresbericht lautet: „Marſchall Badoglio drahtet: Die zweite Schlacht im Tem⸗ biengebiet iſt in den Abſchnitt der Entſcheidung eingetre⸗ ten. Die Lage der Armeen Ras Kaſſas und Ras Seyoums, die von unſeren Truppen in die Zange genommen ſind, wird von, Stunde zu Stunde kritiſcher.“ Der Sieg am Amba Aladſchi (Vom Kriegsberichterſtatter des DRB.) DNB. Asmara, 29. Febr. Mit der Eroberung und Beſetzung des Bergmaſſivs des Amba Aladſchi durch das J. Armeekorps iſt ein wichtiges Einfalls— tor nach Abeſſinien in die Hände der Italiener gefallen. Der Amba Aladſchi beherrſcht den Weg nach dem abeſſi— niſchen Hauptquartier Deſſie. Jeder etwaige Verſuch der abeſſiniſchen Streitkräfte, nördlich von Deſſie den Vormarſch der Italiener aufzuhalten, kann aus dieſer ſtarken Schlüſſelſtellung heraus wirkungsvoll verhindert werden. Das J. Armeekorps marſchierte am Donnerstag und Freitag ohne Widerſtand zu finden, in drei Kolonnen vor. Lediglich ſüd— lich des Amba Aladſchi kam es zu kleineren Patrouillengeſechten mit der Nachhut der auf dem Rückzug befindlichen Truppen Mu— lughetas. Sämtliche Gebirgspäſſe und Talſtraßen des Amba Aladſchi ſind gleichfalls von den Italienern beſetzt, ſo daß militä— riſch geſehen die italieniſchen Streitkräfte mit dem Sieg einen wichtigen Erfolg zu verzeichnen haben. Ebenſo wie in Rom herrſcht auch unter den Truppen der Nord- front große Begeiſterung. Man erinnert ſich auch hier an den Heldenkampf des Majors Toſelli im September 1895. Die Heimatſtadt Toſellis hat dem J. Armeekorps eine Fahne geſtiftet, die am Freitag auf dem Amba Aladſchi gehißt wurde. 5 Vosn italieniſcher Seite wird darauf hingewieſen, daß die eingeborene Bevölkerung die Truppen der vormarſchierenden Italiener freundlich aufgenommen habe. Die Eingeborenen ſollen, wie weiter erklärt wird, den fliehenden Soldaten Mulughetas die Waffen geraubt und die fliehenden Truppen zum Teil niedergemacht haben. Den Vormarſch deckte auf der rechten Flanke in Verbindung mit dem Eingeborenen-Korps das III. Armeekorps. Seit Don⸗ nerstag haben dieſe beiden Heerkörper eine neue Aktion eingeleitet. In Kreiſen des italieniſchen Generalſtabes an der Nordfront iſt man ſehr zuverſichtlich. Man erklärt, daß mit der Eroberung des Amba Aladſchi der Zuſammenbruch der geſamten abeſſiniſchen Nordfront in immer greifbarere Nähe rücke. Abeſſiniſcher Bericht über die Vorgänge an der Noròͤfront DNB. Addis Abeba, 29. Febr. Die Lage an der Nordfront wird von abeſſiniſcher Seite wie folgt dargeſtellt: Die von der Nordfront eintreffenden Meldungen beſagen, daß die Italiener mit ſtarker Anterſtützung von Bombenflug⸗ zeugen und motoriſierten Abteilungen, die durch Tanks geſichert ſind, langſam auf der Straße ſüdlich von Makalle nach dem Maſſiv des Amba Aladſchi vordringen. Die italieniſchen Abteilungen werden von den Streitkräften der Armeen des Ras Mulugheta und des Ras Kaſſa heftig bekämpft. Die Vorſtöße der Italiener ſcheinen weniger Geländegewinn zu bezwecken, als lediglich Schlüſſelſtellungen zu ſchaffen, um die Möglichkeit zu haben, bei Eintritt der großen Regenzeit im Juni die abeſſini⸗ ſchen Gegenangriffe abwehren zu können. Die große Regenzeit, ſo erklärt man hier weiter, mache den Einſatz von motoriſierten Abteilungen der Italiener unmöglich, während ſie andererſeits die abeſſiniſche Armee an ihren Anternehmungen keineswegs be— hinderten. Der japaniſche Aufſtand niedergeſchlagen Miniſterpräſident Okada noch am Leben/ Auf Befehl des Kaiſers mit Waffengewalt und Tanks gegen die Aufſtändiſchen Tokio, 29. Febr.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Aeoeber die Lage in der japaniſchen Hauptſtadt veröffentlicht die Nachrichtenagentur Domei eine Meldung, daß der Militär⸗ putſch, ohne einen Schuß abzugeben, unterdrückt werden konnte. Die vollſtändige Anterdrückung des Aufſtandes wurde durch einen amtlichen Funkſpruch des Hauptquartiers des Kriegskom— mandanten von Tokio bekanntgegeben. Danach haben im Laufe der Nacht zum Samstag und des Samstag vormittag ſich nahezu alle Aufſtändiſchen einschließlich der Offiziere ergeben. Lediglich eine kleine Gruppe hält noch das Sanno⸗Hotel und den Amtsſitz des Miniſterpräſidenten beſetzt. 5 Wie die Agentur Domei weiter meldet, hat der Kriegs— kommandant von Tokio in Anbetracht des ruhigen Rückzuges der aufſtändiſchen Soldaten eine geduldige Haltung an den Tag gelegt. In einer Verlautbarung bringt der Kriegskommandant zum Ausdruck, daß er nur deshalb gezögert habe, gegen die Aufſtän⸗ diſchen ſcharf vorzugehen, um ein verhängnisvolles Blutver— gießen zu vermeiden. Jede Möglichkeit habe erſchöpft werden müſſen, um eine derartige unglückliche Entwicklung zu verhin— dern. Leberdies verbiete das nationale Empfinden kaiſerlichen Truppen, gegeneinander die Waffen zu erheben. Ein übertrie— benes Zögern bei der Beilegung des Putſchverſuches wäre, ſo ſchließt die Verlautbarung, allerdings unverantwortlich geweſen. 2 Nach der Niederſchlagung des Aufſtandes iſt es möglich, ſich einen Keberblick über den Verlauf des Freitagabend und Samstagvormittag in Tokio zu bilden. Nachdem ſich die Aktiviſten geweigert hatten, in ihre Ka— jernen zurückzukehren, erließ der Militärkommandant von Tokio, Kaſchii, eine Verlautbarung, in der er feſtſtellte, daß die Putſchiſten durch ihre Weigerung ſich eines Verſtoßes gegen einen kaiſerlichen Befehl ſchuldig gemacht hätten. Obwohl ein Kampf zwiſchen kaiſerlichen Truppen dem japaniſchen Geiſt zu— widerlaufe, müſſe nun die Lage durch den Einſatz militäriſcher Kräfte wieder in Ordnung gebracht werden. Gleichzeitig wur— den die Bewohner des von den Aufſtändiſchen beſetzten Stadt⸗ teiles aufgefordert, ruhig in ihren Häuſern zu bleiben. Am Samstag gegen 9 Uhr morgens entſchloſſen ſich etwa 160 Mann der Aktiviſten, in ihre Kaſerne zurückzukehren. 20 Minuten ſpäter folgten ihnen weitere 120 Soldaten. Nach— dem Generalleutnant Kaſchii, der Kriegsminiſter und einige direkte Vorgeſetzte der Aufſtändiſchen durch Meldeballons und durch andere Hilfsmittel noch einmal die Aktiviſten zur Leber— gabe aufgefordert hatten, begab ſich Generalleutnant Kaſchii, als dieſer letzte Verſuch kein Ergebnis zeitigte, zum Kaiſer. Dieſer erteilte die Genehmigung, Regierungstruppen gegen die Aufſtändiſchen einzuſetzen. 5 Am 11,30 Ahr Tokioter Zeit wurde amtlich bekanntgegeben, daß ſich die meiſten Anteroffiziere ergeben hätten und bald mit dem Abſchluß der Aktion zu rechnen ſei. In einer gegen 14 Ahr Tokioter Zeit erſchienen amtlichen Verlautbarung wurde die Einnahme ſämtlicher Stützpunkte der Aufſtändiſchen gemel— det und feſtgeſtellt, daß die Aktion damit vollkommen beendet ſei. Nach den Einzelheiten, die zu den letzten Ereigniſſen in Tokio bekannt geworden ſind, hat die Liquidation des Putſches wenn ſie auch im allgemeinen unblutig verlief— ſich jeden— falls erſt nach entſchiedenem Ein ſatz militäriſcher Machtmittel erreichen laſſen.. Die Regierungstruppen wurden um 6,30 Ahr morgens planmäßig vorgeſchoben, wobei Tameike ſofort genommen wurde. Am 8,20 Ahr wurden ſogar Tanks gegen die Auf⸗ ſtändiſchen, die ſich auf den Sanno-Hügel feſtgeſetzt hatten, ein⸗ geſetzt. Am 10 Ahr ſchien noch keine Entſcheidung gefallen zu ſein. Am 12,50 Ahr wurde dann bekanntgegeben, daß das Militär die Anternehmung beendet habe. Nur einige kleine Stützpunkte ſeien noch nicht genommen worden. Der größte Teil der Putſchiſten befinde ſich jetzt wieder in den Kaſernen. Von Seiten der Regierung iſt bewußt unterſchieden wor⸗ den zwiſchen den Anführern und Mannſchaften und den Offizie⸗ ren, die ihre Antergebenen irregeführt hätten. Dies zeigt auch die Aufforderung des Generals Kaſchii, in der er zur Aeber⸗ gabe aufforderte. Dieſe Aufforderung war nur an die Anter⸗ offiziere und Mannſchaften gerichtet. Darin hieß es, die Offi⸗ ziere, die ſich ſelbſt als Rebellen bezeichneten, hätten ſich außerhalb des Geſetzes geſtellt. In einem Sonderauf— ruf an die Mannſchaften wurden dieſe aufgefordert, zu den kaiſerlichen Fahnen zurückzukehren, ihre Frauen und Mütter weinten um ſie, weil ſie ihrem Kaiſer nicht gehorchten. Miniſterpräſident Okada nicht tot DNB. Tokio, 29. Febr.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt Miniſterpräſident Oka da bei dem Militärputſch nicht getötet worden. Bei dem Eindringen der Aufſtändiſchen war es ihm gelungen, zu entlommen und ſich bis zum 27. in ſeiner Amtswohnung zu verſtecken. Am Abend dieſes Tages gelang es ihm dann, von den Aufſtändiſchen un⸗ beobachtet zu entfliehen. Sein Stellvertreter Goto wird wie⸗ der das Innenminiſterium übernehmen. In der Stadt iſt es vollkommen ruhig. Alle Sperren wur⸗ den aufgehoben, das Militär rückt wieder in die Kaſernen ab und hat ſämtliche Barrikaden und Befeſtigungen beſeitigt. Die Geſchäfte, Reſtaurants und Hotels ſind wieder geöffnet. Wie halbamtlich berichtet wird, iſt Saionji nach Tokio berufen worden, um den Kaiſer bei der Ernennung des Mi⸗ niſterpräſidenten zu beraten. DNB. London, 29. Febr. Die Nachricht aus Tokio, daß Miniſterpräſident Okada noch am Leben iſt, hat hier größtes Aufſehen erregt. Nach den hier vorliegenden Meldungen haben die Putſchiſten den Schwager des Miniſterpräſidenten, den im Ruheſtand lebenden Oberſten Matſui, der dem Miniſterpräſidenten ähnlich ſah, mit dem Miniſterpräſidenten verwechſelt und deshalb ermordet. Okada befand ſich, den Berichten aus Tokio zufolge, bei Ausbruch des Aufſtandes, wie es ſcheint, tatſächlich in ſeiner Amtswohnung, war jedoch rechtzeitig gewarnt worden. Wäh⸗ rend des ganzen Mittwochs hielt er ſich in dem von den Auf⸗ ſtändiſchen beſetzten Gebäude verborgen, und am Donnerstag gelang es ihm, zu entkommen. Am Freitagnachmittag reichte er dem Kaiſer durch Vermittlung des geſchäftsführenden Miniſter⸗ präſidenten Goto den Rücktritt ein. Der Kaiſer lehnte jedoch die Annahme des Rücktrittsgeſuches ab, ſo daß Okada japaniſcher Miniſterpräſident bleibt. In der amtlichen Mitteilung über das Ende des Putſches wird darauf hingewieſen, daß die Hingus⸗ zögerung der Bekanntgabe des Schickſals von Admiral Okada auf den Wunſch der Behörden zurückzuführen ſei, um Blutver⸗ gießen zu vermeiden. Gelbſtmord der Führer der Putſchiſten? DNB. London, 29. Febr. Wie aus Tokio gemeldet wird, iſt den 18 Offizieren, die bei dem Putſch eine führende Rolle ſpielten, der Rat erteilt wor⸗ den, Hariliri zu begehen, ein Amſtand, aus dem entnommen wird, daß ſie als gemeine Verbrecher angeſehen werden. Nach dieſem Bericht haben die Ofſiziere daraufhin mit ihren Revol⸗ vern, jedoch nicht nach alter japaniſcher Sitte mit dem Schwerte, Selbſtmord begangen. Eden und Flandin nach Geuf abgereiſl DNB. London, 1. März. Außenminiſter Eden iſt am Sonntagnachmittag nach Genf abgereiſt. DNB. Paris, 1. März. Der franzöſiſche Außenminiſter Flandin hat am Sonn- tagnachmittag Paris verlaſſen, um ſich zur Sitzung des Acht⸗ zehnerausſchuſſes nach Genf zu begeben. Am Montagvormittag wird der franzöſiſche Außenminiſter eine erſte Anterredung mit dem engliſchen Außenminiſter Eden haben. Juſammenſchluß der Darmſtädter Schwimmer. Die Schwimmabteilungen der Darmſtädter Turn⸗ nud Sportgemeinde 1846 und des Turnerbundes Jahn haben ſich mit Schwimmklub Jungdeutſchland zu einem großen Schwimmverein zuſammengeſchloſſen, der am 1. März einen Vierſtädtekampf mit Frankfurt, Heidelberg und Mainz⸗Wiesbaden durchführte. Nach den Wettkämpfen fand die Zuſammenſchlußfeier ſtatt. — — 5 2 LL feht und dert wie dre Ein vol bes Ein ſih Vor die wut butt af lebt nu Eil hier höhe Zei lola A tine ſcher befe den dee ſch En ur hal 17 3 10 las Jnſtöße beden, lz zan, ichen 1 U gewalt ondetauf⸗ di, zu den ud Mitter 70 tot 5 NM) n kaba Eindringen ien und ſch am Wend cen un⸗ wird wie⸗ euren wur⸗ daſernen ab ſeitigt. Die nel. nach Toll ig des Ni⸗ Febt. Olada noch ch den hier Schwaget n Oberſten , mit dem ie jedoch die ſapaniſcer bet das Hinaus⸗ tada al Okaba lit ien; 29. Hebt. ſizeten, de etteilt wor entnommen chen. Nuß hren Nevol⸗ n Schell, ereif N 32 Montag, den 2. März 1936 Viernheimer Volkszeitung — c. 2 N* 1 12. Jahrgang Hariſer Echo des Führer⸗Intervien DNB. Paris, 29. Febr. Das Verſtändigungsangebot, das der Führer in ſeiner An⸗ terredung mit dem Vertreter des„Paris Midi“ an Fraakreich richtete, hat in zahlreichen Pariſer Samstagmorgenblättern ſei⸗ nen Niederſchlag gefunden. Allerdings übergehen gerade die drei größten Nachrichtenblätter„Matin“,„Petit Pariſien“ und „Journal“ die Angelegenheit bisher mit Stillſchweigen, obwohl ſich die Geadnken des Führers unmittelbar an Frankreich richten. Das„Petit Journal“ bezeichnet die Erklärungen des Führers als eine Tat und ſchreibt weiter:„Wir wollen nicht an der Aufrichtigkeit der Friedensworte des Führers des deut— ſchen Volkes zweifeln, aber wir haben das Recht, einige Vor— ſichtsmaßregeln zu ergreifen. Wenn Hitler aufrichtig iſt, wes— halb iſt denn der Platz Deutſchlands im Völkerbund leer und weshalb fehlt dann Deutſchlands Anterſchrift unter den ver ſchiedenen Pakten? Gewiß, ſo führt das Blatt weiter aus, wolle Frankreich den Frieden mit Deutſchland, aber einen Frie— den, der ſich gegen niemanden richte, den Frieden mit jeder⸗ mann, den Weltfrieden. Die Worte Hitlers haben gewiß wieder eine große Hoffnung aufkommen laſſen. Hoffentlich werde diesmal kein unerwartetes Ereignis und keine neue Ver— tragsverletzung die Worte in Abrede ſtellen und die Hoffnung enttäuſchen. Das„Petit Journal“ veröffentlicht dann das Ergebnis einer Umfrage bei einer Anzahl franzöſiſcher Parlamentarier. Die Meinung dieſer Parlamentarier über die Bedeutung des Führer⸗Interviews bringt Hoffnungen und Vorbehalte zum Ausdruck. Die Vorbehalte gipfeln häufig in dem Verlangen, Deutſchland möge der franzöſiſchen Auffaſſung von der kollek⸗ tiven Sicherheit beitreten. 8 Am eingehendſten werden die Aeußerungen des Führers in der„Information“ behandelt. Die Anterredung, ſo ſchreibt Chavenon in dieſem Blatt, ſei kein amtlicher Akt. Trotzdem ſei der Aufſatz im„Paris Midi“ eine Tatſache, die den Frieden der Welt berühre und die, was man auch tun möge, einen Widerhall in der öffentlichen Meinung haben werde. Man könne ſie nicht überſehen. Es ſei faſt unmöglich, ſie heute nicht zu beantworten. Denn wenn Frankreich ſie nicht beantworten würde, ſo wäre Deutſchland berechtigt, zu ſagen: Wir haben euch die Freundſchaft und den Frieden angeboten und ihr habt dieſes Angebot mißachtet. Die außenpolitiſche Mitarbeiterin des„Oeuvre“ erklärt, Frankreich könne unter drei Bedingungen mit Deutſchland ſpre— chen: 1. daß es wieder in den Völkerbund zurückkehre, 2. daß es eine Rüſtungsgrenze annehme und 3. daß es den Zuſtand in Mitteleuropa zu achten ſich verpflichte. „Ordre“ erklärt, Deutſchland möge ſeine Aufrichtigkeit durch den Beitritt zum franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Pakt beweiſen. Der radikale„Quotidien“ meint, daß Frankreich die Auf⸗ forderung des Führers nicht mit Stillſchweigen übergehen dürfe. Die franzöſiſche Regierung müſſe den guten Glauben Hitlers prüfen. Welcher Ruhm, ſo ruft das Blatt aus, wäre es für die franzöſiſche Regierung, die deutſche Gefahr zu beſeitigen. Selbſt wenn man zwiſchen Berlin und Moskau wählen müßte, warum da nicht einfach das franzöſiſche Volk durch eine Volksabſtim— mung befragen? In der„Victoire“ fordert Hervé den Führer auf, die deutſch-franzöſiſche Ausſöhnung, die zwiſchen den Geiſtern ſchon ſo gut wie vollbracht ſei, auch auf Rußland auszudehnen. Selbſt bei ſeinem parlamentariſchen Regime habe Frankreich die Ge— wißheit, ſich gegen die kommuniſtiſche Flut wehren zu können Fünf Todesurteile im Neuköllner Kommuniſtenprozeß DNB. Berlin, 29. Febr. In dem großen Mord⸗ und Landfriedensbruch-Prozeß gegen die 25 Neuköllner Kommuniſten wegen der Beteiligung an dem ſeigen Feuerüberfall auf das SA⸗Verkehrslokal in der Richard⸗ ſtraße in Neukölln am 15. Oktober 1931 verkündete heute mit⸗ tag das Berliner Schwurgericht nach faſt ſechsmonatiger Ver⸗ handlung das Urteil. 1 Für die Arteilsverkündung war ein verſtärkter Polizeiſchutz durch uniformierte Schutzpoliziſten und Wachtmeiſter einge⸗ richtet. 5 Die Angeklagten Paul Zimmermann(Neukölln), Bruno Schröter(Neukölln), Helmuth S chweers(Köpenich), Bruno Blank(Oberſchönweide) und Walter Schulz(Neukölln) wurden wegen gemeinſchaftlich verſuchten und vollendeten Mor⸗ des in Tateinheit mit ſchwerem Landesfriedensbruch zum Tode und zum Verluſte der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. Wegen Beihilfe zun verſuchten und vollendeten Mord wurden fünf weitere Angeklagte zu je 15 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt und je einer zu 12 Jahren, 10 Jahren und 7 Jahren Zuchthaus und 10 bzw. 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. 8 Wegen Beihilfe zum verſuchten und vollendeten Mord ſo⸗ wie wegen Beihilfe zum ſchweren Landesfriedensbruch wurden drei Angeklagte zu 6, 5 und 3 Jahren Zuchthaus verurteilt.— Ein Angeklagter erhielt wegen Beihilſe zum verſuchten und vollendeten Totſchlags 9 Monate Gefängnis. Bei ſieben Angeklagten wurde das Verfahren auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes vom 20. Dezember 1932 eingeſtellt. Eine Angeklagte wurde freigeſprochen. Bei der Arteilsbegründung führte der Vorſitzende u. a. aus: Bei ſeinem Arteil hat das Schwurgericht, ſo betonte der Vorſitzende, nach geſundem Volksempfinden, entſchieden und die Auffaſſung der heutigen Zeit berückſichtigt. Andererſeits wurde aber auch alles das in Rechnung gezogen, was damals durch jüdiſch⸗marxiſtiſche Elemente zur Verhetzung der Volks⸗ maſſen geführt hat. In der Sache ſelbſt hat das Gericht die Aeberzeugung gewonnen, daß der ins Ausland geflüchtete kom⸗ muniſtiſche Parteiſekretär Jahnke von der Anterbezirksleitung Süd der Anſtifter zu dieſer Gewalttat geweſen iſt und daß er hierbei in weiteſtem Amfange die Zuſtimmung und Anterſtützung höherer Stellen der K PDD gehabt hat. Er hatte bereits längere Zeit vor der Tat einen Plan zum Leberfall auf das Sturm⸗ lokal der SA entworfen und in der Bezirksleitung vorgetragen. Als dieſe den Plan zunächſt ablehnte, bezeichnete er das als eine„Schweinerei“. Unter Beteiligung mehrerer kommuniſti— ſcher Reaktionäre, unter denen ſich auch einige der Angeklagten befanden, wurden noch mehrere Sitzungen veranſtaltet, in denen ſich Jahnke ausdrücklich darauf berief, daß ein Partei— befehl vorliege. Sodann ging der Vorſitzende im einzelnen auf die Vorge⸗ ſchichte des feigen Feuerüberfalls ein, bei dem der Inhaber des Sturmlokals, der Gaſtwirt Heinrich Böwe, getötet und drei SA-⸗Männer ſchwer verletzt wurden. Die fünf zum Tode Ver⸗ urteilten hätten mit voller Aeberlegung gehandelt und ſeien des halb des gemeinſchaftlich verſuchten und vollendeten Mordes ſchuldig zu ſprechen geweſen. Jeder treue Gaarländer ein„Kämpfer“ Bedeutſame Erklärung des Gauleiters Bürckel zum Zahrestag der Saar⸗Rückgliederung. DNB. Saarbrücken, 28. Febr. In einer Sitzung des ſaarländiſchen Führerkorps der NSDAP., die in Homburg(Saar) ſtattfand, wurde eine be⸗ deutſame Erklärung von Gauleiter Bürckel über den künf⸗ tigen Aufbau der NSDAP. an der Saar abgegeben. Die Erklärung geht aus von den Erfahrungen des Saar- kampfes und kommt dabei zu der Feſtſtellung, daß an der Saar jeder, der unter dem jahrelangen Trommelfeuer der ver⸗ einigten Gegner Deutſchlands an der Saar ſtandhielt, im wahr- ſten Sinne des Wortes den Ehrentitel„Kämpfe r“ verdient. Es ſei irrig, annehmen zu wollen, daß an der Saar der Titel „Kämpfer“ an das Parteiabzeichen oder die Mitgliedsnummer gebunden ſei. Man ziehe gewiß den Hut ab vor den alten Ge- finnungstreuen, aber dieſe nähmen es für ſich gar nicht in Anſpruch, beſſere Deutſche ſein zu wollen als andere. Gau— leiter Bürckel ſtellt dazu feſt, daß der Stichtag für die Kämpfer des Saargebietes nicht der 30. Januar 1933, ſondern der 13. Januar 1935 iſt. Im weiteren Verlauf ſeiner Erklärung geht Gauleiter Bürckel auf die Entſtehungsgeſchichte der Deutſchen Front ein. Die Deutſche Front war die Front der Anſtändigen, die ſich zu Deutſchland bekannten. Deshalb ſei es jetzt völlig unmöglich, die Menſchen, die in der Deutſchen Front gemeinſam kämpften, etwa nach früheren Parteizuge⸗ hörigkeiten wieder aufzuteilen. Die Mitgliedsnummer an der Saar habe nur eine techniſche, nie aber eine qualitative Bedeu— tung. Was war, darunter müſſe einmal ein Strich gezogen werden. Ewige Rache üben ſei gewiß nicht Sache einer an— ſtändigen Geſinnung.„Wir wollen hier in der Weſtmark ein Gau ſein, der nie wankt und auch nie von der Marſchrichtung abkommt.“ Schließlich befaßt ſich Gauleiter Bürckel noch mit den künftigen Auswirkungen des römiſchen Abkommens über das Saargebiet. Er weiſt die Auffaſſung als falſch zurück, daß dieſes Abkommen jetzt am 1. März ablaufe und daß damit auch die Entlaſſung der Status-quo- Anhänger folgen müſſe. Das Abkommen bleibe vielmehr in Kraft. Lediglich das Oberſte Abſtimmungsgericht werde verſchwinden. Es ſei bekannt geworden, daß einzelne beſtellte Provokateure nach dem 1. März Angriffe auf einzelne Status-quo-Anhänger unter⸗ nehmen wollten, um dadurch Deutſchland Anannehmlichkeiten zu bereiten. Wer in dieſer Frage die notwendige Diſziplin ver⸗ letze, könne niemals darauf rechnen, in die Nationalſozialiſtiſche Partei aufgenommen zu werden. Die Erklärung ſchließt mit folgenden Worten: Zum 1. März, dem Gedenktag der Rückkehr der Saar an das Reich, möchte ich dem ganzen Saarvolk ſagen: Ihr habt das große Verdienſt, dem Führer den Weg freigemacht zu haben zur Erringung deutſcher Freiheit und Ehre. Dieſes Verdienſt wird ungeſchmälert in die Geſchichte eingehen, wenn wir uns alle ſelbſt treu bleiben. Darum ſchließen wir hier an der Grenze feſter die Reihen denn je. Auch die letzten Schran— ken, die zwiſchen einzelnen Gruppen oder Menſchen⸗ ſtehen, müſ⸗ ſen umgelegt werden, damit unſeren Kindern der Weg frei wird für eine ſtarke, unzerſtörbare, ſozialiſtiſche Verbundenheit. Die Geſchichte ſoll es einmal vermerken, daß wir an der Grenze die Treueſten waren.“ Die Botſchaft des engliſchen Königs an die Völker ſeines Reiches. DNB. London, 1. März. König Eduard VIII. ſprach am Sonntag im britiſchen Rundfunk zu den Völkern ſeines Reiches. Der König erinnerte in ſeiner Botſchaft an die letzte An— ſprache ſeines verſtorbenen Vaters, die am Ende einer langen und wundervollen Regierungsperiode erfolgt ſei. Er wiſſe, daß der Tod ſeines Vaters nicht nur ſeiner Mutter und ihm, dem König, und ſeinen Geſchwiſtern tiefen Kummer bereitet habe, ſondern daß dieſer ein perſönlicher Verluſt aller geweſen ſei. Der König wies hierauf auf die engen Bande hin, die ihn mit Indien verbänden und die ihn verpflichteten, dieſe Bande zu ſtärken. Es ſei wundervoll für ihn, zu wiſſen, wie allgemein man ſeinen Vater geſchätzt und verehrt habe. Dieſer habe daher im Herzen ſeines Volkes regiert. Ihm falle die Aufgabe zu, ſein Werk fortzuſetzen. Der König verſicherte darauf, daß er der gleiche geblieben ſei, der er als Prinz von Wales geweſen ſei. Er werde fortfahren, die Wohlfahrt ſeiner Mitmenſchen zu fördern. Möge die Zukunft, ſchloß der König, Frieden und Verſtändigung in der ganzen Welt bringen, Wohlfahrt und Glück dem britiſchen Volk, und mögen wir uns würdig zeigen der auf uns entfallen⸗ den Erbſchaft. Die Botſchaft des Königs wurde in alle Erdteile über— tragen und iſt überall ausgezeichnet verſtanden worden. Nas Kaſſas Armee vernichtet Die Manöver Badoglios erfolgreich/ Italieniſcher Sieg an der Nordfront DNB. Asmara, 1. März. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB.) In den dreitägigen Kämpfen in Tembien wurde die Armee des Ras Seyoum und des Ras Kaſſa voll⸗ ſtändig vernichtet. Das Gros der Truppen wurde, ſo⸗ weit es nicht aufgerieben iſt, bei Addi Abbi umzingelt. Ras Kaſſa befindet ſich mit ſeinem kleinen Reſt der Truppen auf der Flucht über den Takazze nach Südweſten, wobei er von italieni⸗ ſchen Bombern verfolgt wird. Die italieniſchen Verluſte in den letzten Kämpfen waren gering, dagegen ſollen die abeſſiniſchen adi dq ri di ogardK + 2 5 W 0 4 1 D 2 Soso, aechengl· see Dakby /e o 20b Gondor pembe r Abd uussa Al (Graphiſche Werkſtätten, M.) Verluſte ungeheuer ſein. Durch den italieniſchen Sieg iſt die geſamte abeſſiniſche Nordfront mit Ausnahme der kleinen Armee des Ras Immru auf dem äußerſten ſtark bedrohten linken Flü⸗ gel zuſammengebrochen. Der Erfolg hat in Asmara großen Jubel ausgelöſt. Auch Marſchall Badoglio gab im Haupt⸗ quartier ſeiner Genugtuung Ausdruck. Geber den Verlauf der letzten Kämpfe in Tembien werden folgende Einzelheiten bekannt: Nach dem vergeblichen Verſuch einer Zurückeroberung des Worl Ambas nördlich von Abbi Addi zog ſich die abeſſiniſche Armee, die nicht 70 000, ſondern nur 15 000 Mann ſtark war, auf Abbi Addi zurück, wo ſie von dem von Süden herankommenden 3. Korps gepackt und mit Hilfe der vom Norden her nachrücken⸗ den Eingeborenenkorps eingeſchloſſen wurde. In der Nacht vom 28. auf den 29. Februar gelang es Ras Kaſſa mit einem Reſt ſeiner Truppen den Kreis zu durchbrechen und ſüdweſtlich in der Richtung nach dem Takazze zu entfliehen. Seine Verfolgung wurde von italieniſchen Bombenflugzeugen, die unter den Flüch⸗ tenden ſtarle Verheerungen anrichteten, ſofort aufgenommen. Am Sonntag wurde der Kreis um die bei Abbi Addi ein⸗ geſchloſſene Armee, die ſich verzweifelt wehrt, immer enger ge⸗ zogen. Soweit ſie nicht gefangen waren, werden die abeſſiniſchen Soldaten in blutigen Einzellämpfen niedergemacht. Die Zahl der abeſſiniſchen Toten beträgt viele Tauſende, die Zahl der Verwun⸗ deten iſt ungeheuer. Genaue Ziffern laſſen ſich im Augenblick jedoch noch nicht angeben. Die italieniſchen Verluste ſind verhältnismäßig gering. Ob Ras Kaſſa mit heiler Haut bis ins Innere Abeſſiniens entkommen kann, iſt noch nicht abzuſehen. Die abeſſiniſche Nord⸗ front iſt jedenfalls bis auf den äußerſten linken Flügel zuſammen⸗ gebrochen. Dieſer von elwa 30 000 Mann gehaltene Flügel iſt aber derart exponiert, daß ſeine Lage als völlig hilflos anzuſehen iſt. Viele flüchtende Soldaten der Tembien⸗Armee haben ihre Waffen fortgeworfen, um als friedliche Bewohner gelten zu kön⸗ nen. Die italieniſche Beute an Wafſen und Munition iſt ſehr groß. Die Tembien⸗Schlacht iſt der zweite Akt des groß angelegten Manövers, das Marſchall Badoglio vorbereitete. Der erſte Akt war die Vernichtung der Armee des Ras Mulugetha am Aradam⸗Berg mit der Möglichkeit des Vormarſches gegen den Amba Aladſchis und deſſen Beſatzung. Der dritte Akt dürfte ſich in Kürze auf dem äußerſten rechten Flügel abſpielen und das militäriſche Schickſal des Negus endgültig beſiegeln. Heute tref⸗ ſen bereits zuverläſſige Nachrichten über Aufſtandsbewe⸗ gungen im Reich des Negus ein, und zwar von Völkerſchaften, die ſich ſtets nur unwillig dem Joch von Addis Abeba gebeugt haben und die Vernichtung der abeſſiniſchen Nordarmee als will⸗ kommenen Anlaß zur Kühlung ihrer Rachegelüſte nehmen. Selbſt wenn ſich der Negus mit ſeiner Leibgarde in einem letzten Ver⸗ zweiflungsalt der unaufhörlich zuſchlagenden italieniſchen Armee entgegenwerfen wollte, wird er vielleicht durch Unruhen in Abeſ⸗ ſinien in Anſpruch genommen werden. Feldmeſſe in Rom Muſſolini an das italieniſche Voll. DNB. Rom, 1. März. In Anweſenheit des Königs und Muſſolinis wurde am Sonntagvormittag am Grabe des Anbekannten Soldaten eine feierliche Feldmeſſe zu Ehren der heute vor 40 Jahren bei Adug gefallenen italieniſchen Krieger abgehalten. Zu der Veranſtal⸗ tung waren ſämtliche Truppen der Garniſon Rom einſchließlich der faſchiſtiſchen Miliz ſowie die militäriſch organiſierten Par- teiverbände aufgeboten. Nur mit Mühe legte ſich der Sturm der Ovationen, als Muſſolini nach der Meſſe auf dem Balkon des Palazzo Venezia erſchien und mit dem römiſchen Gruß Ruhe gebot. Er wolle, ſo klang dann ſeine klare, feſte Stimme über den ſtill gewordenen, in reichem Flaggenſchmuck ſtehenden rie⸗ ſigen Platz, in dem Gefühl, das an dieſem großen Tag der Sühne und des Sieges, wie er von der Revolution der Schwarz- hemden gewollt ſei, alle italieniſchen Herzen erfüllt, ihnen zu— rufen:„Anſere heldiſchen Soldaten rücken vor, die Tatſachen ſprechen und werden noch mehr ſprechen.“ Nicht endenwollende Beifallsſtürme begleiteten dieſe programmatiſchen Worte Muſſo— linis, der noch ſechsmal auf den Balkon zurückkehren mußte, bevor ſich die Menge zu verlaufen begann. Bittgottesdienſt in Addis Abeba DNB. Addis Abeba, 1. März. Am 2. März jährt ſich zum 40. Male Meneliks Sieg in der Schlacht von Adua über Italien. Aus Ehrerbietung für die italieniſche Geſandtſchaft, die bis Kriegsausbruch in Addis Abeba war, wurden die jährlichen Siegesgedenkfeiern in ſehr beſcheidenem Rahmen gehalten und nur durch Gottesdienſt im ganzen Lande gefeiert. In dieſem Jahre wird überhaupt keine Adug⸗-Feier ſtattfinden, weil Adua jetzt in italieniſchen Händen iſt. Am Montag wird ein großer Gottesdienſt ſtattfin⸗ den, der den Charakter eines Bittgottesdienſtes haben wird für den Endſieg des abeſſiniſchen Heeres. — — 4 2 ee ee e eee eee r ee e, Erſchließung des Vogelsbergs für Ad-Arlauber. Lauterbach. In der Arbeitstagung der Kreisabteilung Lauterbach des Deutſchen Gemeindetages machte der Be— auftragte der NSDAP für den Kreis Lauterbach, Gau⸗ inſpekteur David Müller, längere Ausführungen über die Bedeutung des Vogelsbergs als Erholungsſtätte des Rhein Main-⸗Gebiets. Der Vogelsberg ſolle— wenn es vielleicht in dieſem Sommer nicht mehr möglich ſein ſollte, ſo beſtimmt aber im nächſten Jahr— in weitgehendſtem Maße für Urlaubsfahrten der NK⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ erſchloſſen werden. Das ſetze aber die Mit⸗ arbeit aller Bürgermeiſter voraus. Sie ſollten vor allem die im Vogelsberg noch in reichem Maße vorhandenen Zeugen der germaniſchen und vorgeſchichtlichen Zeit er⸗ halten und mit allen Mitteln das Straßenbild der Orte und vor allem das Landſchaftsbiid in ihrer herrlichen Natürlichkeit und Urwüchſigkeit erhalten. Die Erſchließung des Vogelsbergs durch die NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſei nicht zuletzt für ſeine Bewohner von größter wirtſchaftlicher Bedeutung. f 5 * * Frankfurt a. M.(Ein Heiratsſchwindler und Erpreſſer.) Mit einer empfindlichen Strafe be— legte das Sondergericht den 26jährigen Willi Böhmlän⸗ der, gegen den noch mehrere Strafverfahren ſchweben. Der verheiratete Angeklagte, der wegen Betrugs, Exrpreſ— ſung und Vergehens gegen Paragraph 4 des Heimtücken⸗ geſetzes zu drei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehr— verluſt verurteilt wurde, beſchwindelte in gemeiner Weiſe eine Hausangeſtellte und ein Servierfräulein, denen er ſich als geſchieden oder als Witwer ausgab. Dem Servier— fräulein gegenüber behauptete er, er ſuche eine gute Mut⸗ ſer für ſein Kind. Dann erzählte er, er habe ſeine Stelle aus Gutmütigkeit verlaſſen, weil man ihn„verzinkt“ habe, aber er habe eine beſſere Stelle in Ausſicht. Die Leichtgläu— bige gab ihm innerhalb der erſten acht Tage ihrer Be— kanntſchaft mit ihm 250 Mark. Die andere Zeugin wurde um 180 Mark, eine Uhr und einen Mantel geprellt, dann drohte er ihr noch, ihrer Herrſchaft mitzuteilen, daß ſie ein uneheliches Kind habe. Die Zuſtändigkeit des Sonder— gerichts zur Aburteilung des Angeklagten war dadurch gegeben, daß er ſich fälſchlicherweiſe als Parteiangehöri— ger aufſpielte. Ein der Begünſtigung mitangeklagter 3 des Angeklagten kam mit fünf Monaten Gefängnis avon. Frankfurt a. M.(Ein Anhängſel zum Erb— ſen⸗Prozeß.) Vor der gleichen Großen Strafkammer, die den Erbſen⸗Prozeß verhandelt, begann ein neuer Renn⸗ wettſchwindelprozeß, der ſich gegen fünf Angeklagte richtet. In dieſem Verfahren wird vorausſichtlich eine weſentliche Rolle die Erörterung ſpielen, wie der im Hauptprozeß be— ſchuldigte Telegraphenbeamte mit der Lieferung gefälſch⸗ ter Telegramm begonnen hat. Nach Feſtſtellung der Per⸗ ſonalien der fünf Angeklagten wurde die Verhandlung bis zur Beendigung des Hauptprozeſſes ausgeſetzt. — deboren in llallen ** Wiesbaden.(Neuregelung des Wiesba— dener Kurlebens.) Zur beſſeren Erfaſſung und Ausnutzung aller das Wiesbadener Kurleben fördernden Möglichkeiten iſt der Neue Kurverein nunmehr umgeſtal— tet worden. Der Name wurde umgeändert in Wiesbadener Kur- und Verkehrsverein E. V. Darüber hinaus iſt eine Verbreiterung der zu leiſtenden Arbeiten durchgeführt worden. Es wurde zunächſt ein„Großer Ausſchuß“ ge⸗ bildet, der mit ſeinen Unterabteilungen alle die den Be— ſtrebungen des Kur- und Verkehrsvereins dienenden Maßnahmen vorzubereiten, der Kurverwaltung vorzu⸗ ſchlagen und u. U. ſelbſt durchzuführen hat. Dadurch, daß der ſtädtiſche Kurdezernent Stadtrat Pfeil jetzt ſtellvertre— tender Vorſitzender des Kur- und Verkehrsvereins gewor— den iſt, wird eine Ueberſchneidung der Tätigkeit der Kur⸗ verwaltung und der des Kur- und Verkehrsvereins ver— mieden. Ueber die Tätigkeit, die der Kur- und Verkehrs⸗ verein nach ſeiner Umgeſtaltung nun zu entfalten ge— denkt, unterrichtete Stadtrat Pfeil in einer Verſammlung des Großen Ausſchuſſes in ausführlicher Weiſe. Der Kur— und Verkehrsverein ſolle in allererſter Linie ein ſtarkes Bindeglied werden zwiſchen der Kurverwaltung und der einheimiſchen Bevölkerung. Daher wird der Kur- und Verkehrsverein jetzt alle Organiſationen und Einrichtun— gen, die ſich mit der Kur befaſſen, organiſatoriſch in eine Einheit zuſammenfaſſen. Aus den weiteren Ausführungen des Redners war zu entnehmen, daß im Zuſammenhang mit der Fremdenwerbung auch die Bevölkerung kurför— dernd geſchult werden ſoll. Verkehrsverbeſſerungen inner— halb der Stadt und nach außerhalb ſollen angeſtrebt wer— den. Bei den Werbemaßnahmen für das Heilbad Wies— baden ſoll auch die Propaganda für die Wohnſtadt nicht mehr ſo vernachläſſigt werden. Eine erhöhte Aufmerkſam— keit und verſtärkte Pflege ſoll der Verſchönerung des Stadtbildes durch eine noch vermehrte gärtneriſche Ausge— ſtaltung, dem Bade- nud Beherbergungsweſen, den ärzt⸗ lichen Belangen, Kunſt, Muſik und Sport zuteil werden. ** Wetzlar.(Von einem gefallten Baum getroffen.) Wieder hat ſich beim Fällen eines Bau— mes ein ſchwerer Unfall ereignet. Als ſich im Steinbruch der Kreisgemeinde Werdarf mehrere Acbeiter eine Buche fällten, ſtürzte der ſchigere Baum eber, als zu vermuten war. Ein Arbeiter aus Aßlar konnte ſich nicht mehr recht— zeitig in Sicherheit bringen und wurde von dem Baum getroffen. Mit einem ſchweren, doppelten Schädelbruch mußte er in lebensgefährlichem Zuſtand ins Kranßen⸗ haus gebracht werden. Rüſſelsheim.(Geſunde Finanzlage.) Der nach Durchberatung in der Gemeinderatsſitzung verabſchiedete Voranſchlag für 1936 balanzierte mit 1.7 Millionen Mark gegen 1,45 Millionen im Vorjahr. Nach Mitteilung des Bürgermeiſters Müller iſt die Finanzlage der Gemeinde gut, Darlehen und Kaſſenkredite brauchten nicht in An— ſpruch genommen zu werden. Im Voranſchlag ſind u. a. folgende Poſten vorgeſehen: Für den Neubau einer Volks⸗ ſchule 75 000, für eine Turnhalle in der Realſchule 25 000, für Heime der Jugend 50 000 und für die Inſtandſetzung von Waldwegen 92 000 Mark. 37. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter ee eee ee e ee eee „Der junge Herr Stettner, wie ich den Angeklagten im Gegenſatz zu Stettner ſenior wohl nennen darf“, beginnt er, „hatte während meiner Amtszeit als Rektor mehrere Semeſter an der Darmſtädter Techniſchen Hochſchule ſtudiert. Ich lernte in dem jungen Mann einen außerordentlich ſtrebſamen und be— gabten Studenten kennen, deſſen Fähigkeiten und Eifer ſofort meine Anteilnahme für ihn hervorriefen. Mein Intereſſe an ihm wuchs noch, als ich kurz vor ſeinem Abgang von unſerer Hochſchule gelegentlich eines privaten Geſprächs mit ihm von ſeiner ebenſo intereſſanten wie tragiſchen Vergangenheit hörte. Beſonderen Eindruck hatte dabei auf mich ſeine Erklärung ge⸗ macht, daß zwar ſeit ſeiner Geburt ein unbekannter mächtiger Irgendwer für ihn ſorge, daß er aber nie habe erfahren kön⸗ nen, wer dieſer Mächtige eigentlich ſei. Sie können ſich mein Erſtaunen“, fährt Profeſſor Bornſtedt mit Betontheit fort, als wenige Wochen vor dem Abgang des Studenten ein Herr in mein Arbeitszimmer trat, der von mir über die Fortſchritte des Studenten Stettner informiert ſein wollte. Merkwürdiger⸗ weiſe erſuchte mich dieſer Herr dringend, niemand etwas von ſeinem Kommen und ſeinen Erkundigungen nach der Entwick— lung des jungen Studenten zu erzählen. Ich fand dieſe Ge— heimniskrämerei des Mannes ziemlich eigenartig und würde wohl ſtärkere Einwände dagegen erhoben haben, wenn ich mir nicht die ganze Zeit während ſeines Beſuches hätte überlegen müſſen, wo ich dem Mann ſchon einmal begegnet war. Dieſe Frage beſchäftigte mich ſo ſehr, daß ich nicht umhin konnte, ihm bei ſeinem Abſchied zu verſichern, daß wir uns beide ſchon irgend⸗ wie kennen müßten, daß ich aber im Augenblick nicht wüßte, woher. Sein erſchrockenes Geſicht und ſeine ängſtlichen Ver— ſicherungen, daß das ganz beſtimmt nicht der Fall ſei und ich mich unter allen Amſtänden irren müſſe, habe ich nie vergeſſen können. Kaum aber hatte der Mann mein Zimmer verlaſſen, da erinnerte ich mich plötzlich, wie einem das ja meiſtens ſo geht, woher ich ihn kannte. Ich hatte ihn nämlich vor vielen Jahren bei irgendeiner Hochſchultagung ſprechen gehört, und zwar kurz vor dem Zeitpunkt, als ſein Name in wenig rühm— licher Weiſe in aller Mund kam. Mein Beſucher war näm— lich niemand anders geweſen als der bekannte Gynäkologe hier 28 aus T., dem jetzt vor beinahe vierzig Jahren, damals, als ich ihn wiederſah, waren es ſchätzungsweiſe zwanzig Jahre her, das bedauerliche Verſehen bei einer Kinderimpfung mit dem Serum eines bulgariſchen Profeſſors begegnet war. Die Ange— legenheit hatte ja ſeinerzeit ungeheures Aufſehen erregt, und mir war daher das Geſicht des Mannes noch in ſehr guter Erinnerung geblieben. Anglückſeligerweiſe fällt mir ſein Name ſeit Tagen nicht mehr ein. Aber ich denke, hier in T. wird es nach meiner genauen Schilderung nicht ſchwer ſein, ſeinen Na— men feſtzuſtellen. Ob der Betreffende allerdings heute noch lebt, erſcheint mir mehr als fraglich.“ Bei dieſen Worten unterbricht ihn Flotow, triumphierend bemerkt er: „Herr Zeuge, wir ſind durchaus in der Lage, Ihrem Ge— dächtnis nachzuhelfen, und können Ihnen auch verſichern, daß der Mann noch am Leben iſt. Nach Ihren Ausführungen kann es ſich nur um den ehemaligen Kinderarzt Dr. Manfred Cre— wer handeln. Stimmt es?“. „Richtig, Crewer. Natürlich, Crewer“, fällt Profeſſor Bornſtedt ſofort ein und fährt dann, Flotow fragend anblickend, fort:„Ich war mit meinem Bericht noch nicht ganz zu Ende, Herr Vorſitzender, darf ich vielleicht noch eine kleine und er— gänzende Feſtſtellung zu dieſem Fall Stettner machen?“ „Aber bitte, bitte, Herr Profeſſor“, erwidert Flotow zu— vorkommend. i „Ein gutes Jahr ſpäter, und zwar nach beendetem Stu— dium“, beginnt der Profeſſor von neuem“,„kam der junge Herr Stettner, wie ich ihn noch immer nennen will, wieder zu mir, um ſein Leid zu klagen, wie ſchwer es ihm nach Kriegs- ende als Staatenloſer falle, irgendeine Stellung in Deutſch— land zu finden. Ein paar Augenblicke lang erwog ich damals ernſtlich, ob ich dem jungen Mann von meiner Begegnung mit dieſem Herrn Stettner, alias Crewer, nicht berichten ſollte. Ich unterließ die Mitteilung ſchließlich aber doch, da ich mir ſagte, daß es immer eine undankbare und mißliche Sache ſei, ande— rer Leute ſchmutzige Wäſche zu waſchen. Denn daß hier ſehr ſchmutzige Wäſche gewaſchen werden mußte, darüber war ich mir klar. Weil mir der junge Menſch aber leidtat, ſchrieb ich ein Empfehlungsſchreiben für ihn an die berühmte in T. an— ſäſſige Firma E. A. G. Moravius, die um dieſe Zeit gerade ein Rundſchreiben an die deutſchen Hochſchulen geſchickt hatte, in dem ſie um Namhaftmachung begabter junger Werk- ingenieure bat. In meinem Empfehlungsſchreiben an dieſe Firma deutete ich leiſe an, daß mein Schützling, obwohl laut Paß Staatenloſer, in Wahrheit vielleicht ſogar der Sprößling eines Tiſchen Bürgers ſei. Wie ich ſpäter hörte, war mein Empfehlungsſchreiben auch nicht zwecklos geweſen, denn der unge Mann war tatſächlich bei der Firma eingeſtellt wor⸗ den.“ Nach dieſer letzten Erklärung hält er einen Moment im Sprechen inne: und nach einer ganz kleinen Pauſe fügt er mit einer leichten Verbeugung zum Richtertiſch hinzu:„So, meine Herren, das wäre alles.“ Auf die weitere Frage des Vorſitzenden, ob er glaube, imſtande zu ſein, dieſen Herrn Crewer bei einer Gegenüber— ſellung wiederzuerkennen, antwortet er liebenswürdig lächelnd: „Dieſe Frage iſt ſchwer zu beantworten, Herr Vorſitzen— der. Das müßten wir dem Zufall überlaſſen. Immerhin ſind eit meiner damaligen Unterredung mit dieſem Herrn Crewer beinahe zwanzig Jahre vergangen, und ſchon damals waren vir beide nicht gerade die Jüngſten mehr.“ Flotow dankt dem Profeſſor für ſeine Ausführungen und erklärt damit ſeine Vernehmung vorläufig für beendet. Danr äßt er bis zum Eintreffen Crewers eine kleine Pauſe eintreten. Crewer, der tatſächlich die ganze Nacht im Zimmer des derſtorbenen Konſuls verbracht und die Totenwache bei ſeinem abgeſchiedenen Freund gehalten hatte, erfährt erſt beim Er⸗ ſcheinen des Gerichtsboten, daß er für heute zur Vernehmung geladen iſt; denn als das Gericht geſtern ſpät abends bei ihm angerufen hatte, war er bereits von zu Hauſe weggegangen.— Da der Gerichtsdiener ſehr zum raſchen Aufbruch drängt, findet er kaum Zeit, der Frau Glaſemann die beiden Briefe, die er geſtern beim Verlaſſen ſeiner Wohnung zu ſich geſteckt hatte, zum Einwurf in den Poſtkaſten zu übergeben. Die kleine Frau muß ihm verſprechen, dieſen Auftrag ſofort auszuführen. Auf der Fahrt zum Landgericht blickt er teilnahmslos zum Taxifenſter hinaus— Bäume— Häuſer— Menſchen— was zeht ihn das alles noch an!— Weiß er doch, daß er das Ge⸗ bäude, das er jetzt bald betritt, nicht wieder verlaſſen wird.— Jetzt, kurz vor Toresſchluß, als Sechsundſiebzigjährigen, hat ihn die rächende Nemeſis alſo doch noch gepackt. 7 einigen Stunden— in wenigen Minuten—— wird ſich ſein Schickſal zollenden!— And er iſt beinahe froh darüber. Schluß nachen jetzt!— Endlich einmal Schluß machen!— Die qual⸗ olle Laft einer furchtbaren Schuld von ſich werfen——1 Oggersheim.(Laſtkraftwagen anhänger durch⸗ bohrt Hauswand.) An einem Laſtkraftwagen aus Karls⸗ ruhe löſte ſich bei der Durchfahrt durch die Frankenthaler⸗ ſtraße der Anhänger, rannte über den Gehſteig gegen das Anweſen des Metzgers Keck und durchbohrte die Wand. Das Dienſtmädchen des Metzgers, das nur einen halben Meter von der Unfallſtelle entfernt ſtand, kam mit dem Schrecken davon. Immerhin entſtand erheblicher Sachſchaden. Kindsbach.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Fahrt durch den Ort lief einem ſaarländiſchen Perſonen⸗ kraftwagen das vierjährige Kind des Hüttenarbeiters Eng⸗ barth in die Fahrbahn. Es wurde vom Wagen erfaßt und er⸗ litt einen Schädelbruch, ſo daß es in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Wagen fuhr mit voller Wucht gegen eine Mauer, wobei er ſchwer be— ſchädigt wurde. ** Frankfurt a. M.(Hotel⸗ und D⸗Zugdieb unſchädlich gemacht.) Im Juni wurde in Frankfurt unter verdächtigen Umſtänden der 27jährige Alexander Joſeph angehalten, als er im Begriff war, eine weißgol⸗ dene Herrenuhr und ein Paar Manſchettenknöpfe zu ver— kaufen. Man vermutete, daß die Sachen geſtohlen wa— ren, doch beteuerte der in Haft befindliche Mann ſchrift⸗ lich und mündlich ſeine Unſchuld. In langwieriger Arbeit ermittelte die Kriminalpolizei, mit wem ſie es zu tun hatte und woher die goldenen Schmuckſtücke ſtammten. Joſeph, ein Nichtarier, zählt zu den internationalen Hoteldieben und hat ſchon ein beträchtliches Strafkonto. Er iſt nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in Frankreich ſchwer beſtraft worden. Die Tätigkeit als Hoteldieb ſcheint er aufgegeben zu haben, dafür bemühte er ſich, Reiſende in D-Zügen oder Eilzügen zu beſtehlen, was ihm in Frankfurt in meh⸗ reren Fällen gelang. Mit einer Bahnſteigkarte ging er zu den Zügen und ſtibizte drei Koffer und in einem vierten Fall den Mantel eines Eiſenbahnbeamten. Die Schmuck⸗ ſtücke gehörten, wie die Ermittlungen ergaben, einem der beſtohlenen Reiſenden. Nach ärztlichem Gutachten iſt Jo⸗ ſeph eine nicht beſſerungsfähige Perſon. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte den Rückfälligen zu vier Jahren Zucht- haus und fünf Jahren Ehrverluſt. Heppenheim.(Vom Winzerfeſt in den Tod.) Auf der Straße von Heppenheim nach Fürth hatte ſich Anfang September v. J. ein tödlicher Verkehrsunfall er⸗ eignet. Een junger Motorradfahrer war mit ſeinem Freund auf dem Sozius auf der Heimfahrt vom Bens⸗ heimer Winzerfeſt nach Ernsbach, Kreis Erbach. An einer Kurve verlor er die Führung und rannte in den Stra⸗ ßengraben. Dabei flog der Freund derart gegen einen Te⸗ legrafenmaſt, daß er ſofort tot war. Der Fahrer, der da⸗ mals ſelbſt eine ſchwere Gehirnerſchütterung erlitten hatte, wurde jetzt vom Bezirksſchöffengericht Darmſtadt wegen fahrläſſiger Tötung, verurſacht durch zu ſchnelles Fahren, zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Wochen verur- teilt. Gießen.(Leichtſinniger Junge ſchwer verunglückt.) In der Rodheimerſtraße ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein zwölfjähriger Junge, der ſich an einen fahrenden Laſtzug gehängt hatte, ſprang vor Vor dem Gerichtsgebäude angelangt, verläßt er mit tief in die Stirne gezogenem Hut den Wagen und geht durch das Spalier der gaffenden Menge die Stufen hinauf zum Haupt- portal des Landgerichtes. Sturen Blicks, niemand neben und um ſich beachtend! Oben vorm Zeugeneingang zum heutigen Sitzungsſaal braucht er nicht lange zu warten. Sein Eintreffen im Hauſe iſt dem Vorſitzenden dom Pförtner bereits wunſch⸗ gemäß telephoniſch mitgeteilt worden, worauf Flotow ſofort die Pauſe abgebrochen und die Sitzung wieder eröffnet hat. Bei Crewers Eintritt in den Saal ſtarren ihn alle entſetzt und er— ſchrocken an. Kein Wunder! Er ſieht furchtbar aus. Sein Geſicht gleicht dem eines Toten. Die Augen liegen tief in ſchwarzen Höhlen, und die Lider ſind vom Weinen und vom fehlenden Schlaf rot und entzündet. Anordentlich und ſtruppig ſtehen die wenigen weißen Haare vom Schädel ab. Selbſt Flotow iſt für den Augenblick von dieſem unheimlichen Anblick betroffen. 5 „Wollen Sie ſich ſetzen, Herr Zeuge?“ fragte er ihn zu— vorkommend. 1 „Es wäre mir angenehm“, antwortete Crewer. Sofort wird ihm auf einen Wink des Vorſitzenden ein Stuhl gebracht, auf dem er Platz nimmt. Dann läßt Flotow den Darmſtädter Profeſſor wieder hereinrufen, bei deſſen Er— ſcheinen ſich Crewer ſofort erhebt. Als ſich die beiden Alten gegenüberſtehen, fragt Flotow: „Kennen ſich die Herren?“ „Nein“, antwortet Crewer nach kurzem Zögern. And faſt eur gleichen Zeit kommt dieſe Antwort auch aus des Profeſſors Munde. „Darf ich die Herren dann bekannt machen?“ fährt Flotow fort.„Profeſſor Bornſtedt aus Darmſtadt— Herr Dr. Cre— wer aus T.“ Nach gegenſeitiger kurzer Verbeugung fragt Crewer den Vorſitzenden faſt tonlos:„Aus Darmſtadt iſt der Herr—2“ „Jawohl“, erwidert ihm Flotow. „Dann kenne ich ihn“, kommt es leiſe über Crewers Lippen. „Sie geben alſo zu“, fällt Flotow raſch ein,„daß Sie dor achtzehn Jahren in Darmſtadt bei Herrn Profeſſor Bornſtedt, dem damaligen Rektor der dortigen Techniſchen Hochſchule un— ter dem Namen eines Herrn Stettner vorſtellig wurden?“ Anter rieſiger Spannung der Verſammelten läßt Crewer den Kopf auf die Bruſt ſinken. Flotow, beſtrebt, den Zeugen in ſeiner Ausſagewilligkeit zu ſtützen, folgert ſchnell weiter: „Dann erkennen Sie auch an, daß Sie ſich bei dieſer Ge— legenheit nach den Fortſchritten Ihres Sohnes erkundigten?“ Nach dieſer Frage des Vorſitzenden herrſcht eine faſt krampfhafte Stille im Saal. Leiſe, für die Richter kaum hör— bar, antwortet Crewer: „Ich habe keinen Sohn.“ „In was für einer verwandtſchaftlichen Beziehung ſtehen Sie denn zu dem Angeklagten?“ „In gar keiner.“ „Warum erkundigten Sie ſich dann damals ſo eingehend nach den Fortſchritten des Studenten Stettner?“ „Ich tat es auf Wunſch des Senators.“ „Führten iSe oft ſolche Aufträge des Senators aus oder handelte es ſich bei Ihrem Darmſtädter Beſuch um eine ein— malige und außergewöhnliche Bemühung Ihrerſeits?“ Wieder zögert Crewer kurze Zeit, ehe er antwortet. Dann gibt er raſch und fließend eine ſehr ausführliche und genaue Auskunft. Es ſcheint beinahe, als ob er ſein Geſtändnis gar nicht ſchnell genug loswerden könne. „Ich wurde“, ſo erklärt er,„zum erſtenmal in dieſer An— gelegenheit vom Senator perſönlich bemüht, als ich— das— Kind— in das römiſche Kinderheim„Betoja“ brachte. Das zweite (Fortſetzung folgt.) gi L 9 3 tembe Kraft verbin Schne eine! len ke ſames feinst ern wohl ausge delege Saarh der Sum Neug gelegt chnitz übert stock die S der 6 buch Jeden ugen in mos ging 6 bierten Schmuck einem der n iſt J. Schöffen. en Jucht⸗ N Tod) halte ſich mal er. feinem erlitten darmftadt ſchnelles n verur⸗ ſch wer nete ſich unge, der ang vor = r mit lief durch das im Haupt⸗ enden ein bt Flow heſen Er⸗ en Alten d fi Proſeſſos kt Flolow Or. Ete⸗ et den um hol aum stehen 10 ſtedel —.————. ü—ü[::.....ͤ—;...:ßsvzx§k dem elterlichen Hauſe ab und lief in einen aus entgegen— geſetzter Richtung kommenden Perſonenkraftwagen. Mit ſchweren Verletzungen mußte er in die Klinik gebracht werden. — Verrenberg, OA. Oehringen.(Vom Starkſtrom getötet.) Als der beim Veberlandwerk Oehringen be⸗ ſchäftigte Monteur Eugen Wüſt aus Affaltrach im hieſigen Transformatorenhaus ein Schutzgitter anbringen wollte, kam er dem Auslöſungsmagneten des Oelſchalters, der unter Strom ſtand, zu nahe und wurde vom Starkſtrom getötet. Wiederbelebungsverſuche mit dem Sauerſtoffapparat hatten keinen Erfolg mehr. — Fellbach.(Betrüger gefaßt.) Der Polizei ge⸗ lang es, einen lang geſuchten Betrüger zu ſtellen und der Landeskriminalpolizei zu übergeben. Dieſer wird von ver⸗ ſchiedenen Behörden wegen ſchwerer Verbrechen geſucht. Er bediente ſich falſcher Namen, wodurch es ihm immer wieder gelang, ſich einer Feſtnahme zu entziehen. — Alm.(Opfer eines rückſichtsloſen Fah⸗ rers) In einer der letzten Nächte wurde beim Heimweg ein Ulmer Straßenbahnführer auf der Memminger Land⸗ ſtraße in Neu-Ulm durch einen Kraftwugen, der hart am Straßenrand fuhr, geſtreift und zu Boden geſchleudert. Er blieb bewußtlos liegen. Der rückſichtsloſe Fahrer konnte bei der Dunkelheit nicht mehr feſtgeſtellt werden. — Gechingen, OA. Calw.(Den Verletzungen er⸗ legen.) Der beim Tannenzapfenpflücken ſchwer verunglückte Ferdinand Breitling iſt im Calwer Bezirkskrankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Mannheim, 29. Februar. 9 Verletzte bei 22 Verkehrsunfällen. Bei 22 Ver⸗ kehrsunfällen, die ſich in vergangener Woche hier ereigneten, wurden 9 Perſonen verletzt und 23 Fahrzeuge aller Art beſchädigt. Drei der Unfälle ſind auf Trunkenheit der Fah⸗ rer und die übrigen reſtlos auf Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. Nationaltheater Mannheim. Im Rahmen der neu— eröffneten deutſchen Volksbildungsſtätte werden wiederum zwei Arbeitskreiſe abgehalten, die als Vorbereitung für die im Spielplan des Nationaltheaters erſcheinenden Neu— heiten dienen ſollen. Ueber die Oper ſpricht Dr. Hans Költzſch, über das Schauſpiel Dr. W. E. Schäfer. Auskunft und Anmeldung bei allen Geſchäftsſtellen der Ortsgruppen der NSDAp und Montag bis Freitag 5,30—7 Uhr in der Kreisleitung, Zimmer 1.— Annemarie Schradieck vom Nationaltheater Mannheim wurde mit Beginn der nächſten Spielzeit als Liebhaberin und Cyarakterſpielerin an das Stadttheater Altona verpflichtet. Das Vorfahrtsrecht nicht beachtet. Wegen fahrläſ⸗ ſiger Tötung hatte ſich der 35 Jahre alte Friedrich Mehl aus Schwetzingen vor dem Schöffengericht zu verantwor— ten. Der Angeklagte überfuhr am 29. Oktober zwiſchen O 5— O 4 die Planken und hatte ſchon drei Viertel der Kunſtſtraße nach M5— M 4 überquert, als der 18. jährige Motorradfahrer Vagel von der Breitenſtraße her die Kunſtſtraße heraufkam, alſo Vorfahrtsrecht hatte. Der junge Mann wurde von dem Kraftwagen des Angeklag— ten erfaßt und auf den Gehſteig geſchleudert, wobei die Schädelbaſis am Halswirbel gebrochen wurde und der Tod ſofort eintrat. Der Angeklagte verſuchte vergeblich einzuwenden, er ſei im Gegenſatz zu dem Motorradfah— rer ganz langſam gefahren. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Drei Monate Gefängnis für fahrläſſige Tötung. Der 35 Jahre alte Dr. Hermann Dimroth kam am 27. Sep⸗ tember vorigen Jahres morgens gegen 8 Uhr mit ſeinem Kraftwagen von Heidelberg, um nach dem Bahnhof Lud— wigshafen zu gelangen. In der Möhlſtraße überholte er einen Motorradfahrer. In den nächſten Sekunden hatte er einen aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Radfahrer, den 18 Jahre alten Lehrling Steinbrenner überfahren. Der Junge ſtarb auf dem Transport zum Krankenhaus. In der Sitzung des Schöffengerichts wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte beim Ueberholen auf die linke Seite geraten war. Das Gericht verurteilte ihn wegen fahrläſſiger Tötung zu drei Monaten Gefängnis. Saar und Schwarzwald reichen ſich die Hand. Villingen. In Anweſenheit einer Abordnung der Saargemeinde Friedrichsthal-Bildſtock wurde im hiſtori⸗ ſchen Saal des Alten Rathauſes in feierlicher Weiſe das Freundſchafts⸗ und Patenſchaftsverhältnis beſiegelt, das ſeit Jahresfriſt die Stadt Villingen mit der Saargemeinde verbindet. In ſeiner Anſprache betonte Bürgermeiſter Schneider⸗Villingen, daß anläßlich der Saarabſtimmung eine Villinger Vertretung an Ort und Stelle habe feſtſtel— len können, daß die Brüder von der Saar viel Gemein— ſames mit dem Schwarzwälder verbinde. Aus dieſem ge— meinſamen Empfinden habe ſich über die räumliche Ent— fernung hinweg eine Kameradſchaft entwickelt, wie ſie wohl ſelten zwiſchen zwei Gemeinden. In der künſtleriſch ausgeſtatteten Urkunde, die der Bürgermeiſter der Saar- Delegation überreichte, iſt ausgeführt, daß anläßlich der Saarheimkehr am 13. Januar 1935 die Stadt Villingen der Saargemeinde Friedrichsthal-Bildſtock jährlich die Summe von 2000 Mark überreicht. Außerdem ſoll jedem Neugeborenen eine Patengabe von 3 Mark in die Wiege gelegt werden. Weiterhin wurde eine kunſtvolle, handge— ſchnitzte Nachbildung der Saarecke im Villinger Rathaus überreicht. Bürgermeiſter Braun von Friedrichstal-Bild⸗ ſtock übergab als Andenken eine Bergmannslampe, ferner die Statue eines Hauers, der auf einem Stück Kohle aus der Grube Maybach ſteht, ſowie das Saarabſtimmungs— buch. * Doſſenheim bei Heidelberg.(Im Steinbruch verunglückt) ſind zwei Arbeiter, die von einem Roll⸗ wagen, der umkippte, gegen die Felswand gedrückt wurden und ſchwere Verletzungen erlitten. Der eine, der 35 Jahre alte verheiratete Wilhelm Janſon, ſtarb auf dem Transport ins Krankenhaus. Der zweite Arbeiter, Peter Geißler, hat beſonders Beinverletzungen davongetragen, befindet ſich aber außer Lebensgefahr. Wieſenbach bei Heidelberg.(Schrecklicher Selbſt⸗ mord.) Die 25 Jahre alte aus Schleſien ſtammende Frau des Joſef Stoll hat ſich mit einer Schere den Hals durch⸗ geſchnitten. Die Unglückliche dürfte in einem Anfall von Schwermut den Verzweiflungsſchritt getan haben. Erſt vor vier Wochen war die Hochzeit. () Baden⸗Baden.(Die evang. Kapelle in Ba⸗ de n⸗Oos) geht ihrer Vollendung entgegen. Vor einigen Tagen wurden die Glocken, die aus der Glockengießerei Gebr. Bachert in Karlsruhe ſtammen, im Glockenſtuhl aufgehängt. Sie ſind eine Stiftung von Fabrikant Wilhelm Schneider von Baden-Oos. Zwei Knaben tödlich verunglückt Beim Abſpringen vom Laſtwagen überfahren. Aſchaffenburg. Einem ſchweren Unfall fielen der zehn Jahre alte Sohn des Bürgermeiſters von Heinrichsthal und deſſen neunjähriger Neffe zum Opfer. Beide Knaben wollten zum Schlachtfeſt ihrer Verwandten nach Jakobs⸗ thal. Als ihnen unterwegs ein Laſtzug begegnete, ſtiegen ſie während der Fahrt auf den zweiten Anhänger, um bis zum Talübergang unterhalb Unterlohrgrund mitzu— fahren. Als beide Buben vom fahrenden Laſtzug abſpringen wollten, wurde der eine vom Anhänger überfahren und getötet, der zweite wurde 500 Schritte weit geſchleift und fand ebenfalls den Tod. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Der Traktorfah⸗ rer erhielt erſt am Bahnhof in Heigenbrücken Kenntnis von dem Unfall. Zuchthaus für Dr. Motel Das Urteil in dem großen Abkreibungsprozeß. In dem großen Abtreibungsprozeß gegen den 42jäh— rigen ſtaatenloſen ruſſiſchen Juden Dr. med. Motel, genannt Max Kleinmann, und andere wurde das Urteil vom Ber— liner Schwurgericht verkündet. Der Haupkangeklagte Mode! erhielt wegen gemein- ſchaftlicher gewerbsmäßiger Abtreibung Tateinheit mit fahrläſſiger Tötung unker Verletzung der Berufspflicht 10 Jahre Zuchthaus, 30 000 RM. Geldſtrafe und 10 Jahre Ehr- verluſt. Der 41jährige Arzt Dr. med. Woldemar Hoefel wurde wegen gewerbsmäßiger Abtreibung in Tateinheit mit fahrläſſiger Tötung zu 6 Jahren Zuchthaus und 5 Jah- ren Ehrverluſt verurkeilk. Der 39 Jahre alte Arzt Dr. med. Erwin Skankow erhielt 4 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt. Die Ausübung des Berufs als Arzt wurde dem Angeklaglen Kleinmann auf die Dauer von 5 Jahren, den Angeklagten Hoefel und Stankow auf die Dauer von je 3 Jahren unterſagt. Die Helferinnen der drei Aerzte wurden gleichfalls zu Juchthausſtrafen verurteilt. Die Ausübung des Berufs und Gewerbes als Hebamme, Maſſeuſe und Heilkundige wurde dieſen drei verurteilten Frauen auf die Dauer von je 3 Jahren unkerſagt. Der Angeklagte Kleinmann unterhielt ein regel⸗ rechtes Abtreibungsinſtitut. Er wurde bei ſei⸗ nen„Operationen“ von den beiden Angeklagten Hoefel und Stankow unterſtützt. Den Angeklagten ſind insgeſamt 59 Fälle des Verbrechens gegen den§ 218 nachgewieſen wor⸗ den. Es iſt aber wahrſcheinlich, daß ſie ſich noch in weitaus größerem Maße ſchuldig gemacht haben. Die mitangeklag⸗ ten Hebammen haben den gewiſſenloſen Aerzten die Frauen zugeführt. Es wurden im Durchſchnitt Honorare von 70 bis 300 RM. im Einzelfalle gezahlt. Wohnhausbrand in London Jünf Todesopfer. London, 2. März. In einem Wohnhaus des Londoner Stadtteils Soho brach in der Nacht ein Feuer aus, dem fünf Menſchenleben zum Opfer fielen. Als die Jeuerwehr eintraf. ſtand bereits der ganze Häuſerblock, in dem ſich zahlreiche Läden befanden, in hellen Flammen. Da die Straßen ſehr eng ſind, hatten die Feuerwehrleute— insgeſamt 200 Mann— die größte Mühe, den Brand zu bekämpfen. Es gelang ihnen zwar, einen Bewohner noch lebend aus dem brennenden Hauſe herauszuholen, doch kamen fünf in den Flammen um oder zogen ſich beim Springen aus dem Jenſter ſchwere Verletzungen zu. denen ſie erlagen. Drei Jeuerwehrleute wurden verletzt. Der Arlauberverkehr zum Oſterfeſt Sonderzüge für Militärurlauber. Der Reichskriegsminiſter hat Anordnungen getroffen, um eine ungeſtörte Abwicklung des Urlauberverkehrs zum Oſterfeſt zu gewährleiſten. Er teilt mit, daß Eil⸗ und Schnell⸗ züge auf Entfernungen unter 300 Kilometer vom 8. bis 14. April für Urlaubsreiſen auf Militärfahrkarte geſperrt ſind. Dagegen wird die Deutſche Reichsbahn zur Bewälti⸗ gung des Urlauberverkehrs in möglichſt großem Umfange Militärurlauberzüge einlegen, deren Benutzung auch den Fa⸗ milien der Wehrmachtsangehörigen geſtattet iſt. Um dieſe Züge in ausreichender Zahl zu ſichern, ſollen die Truppen⸗ teile rechtzeitig ihren Verkehrsbedarf anmelden. Der Miniſter ordnet weiter an, daß bei ſtarkem Urlaubsverkehr Vorkeh⸗ rungen zu treffen ſind, die einerſeits eine diſziplinierte Durch⸗ führung gewährleiſten und andererſeits der Reichsbahn die reibungsloſe Abwicklung des Verkehrs erleichtern. In den Hauptzeiten des Urlauberverkehrs ſoll auf Bahnhöfen mit ſtarkem Verkehr zur Ueberwachung der Diſziplin eine mili⸗ täriſche Aufſicht und Auskunft eingerichtet werden. Verſuchsweiſe Gleichwellenſendung Berlin— Breslau— Königsberg. In der Zeit vom 2. bis 7. März 1936 werden die drei Reichsſender Berlin, Breslau und Königsberg nicht wie gegenwärtig auf verſchiedenen Wellenlängen arbeiten, ſon⸗ dern verſuchsweiſe auf gleicher Welle ſenden. Infolgedeſſen werden für dieſe Zeit nicht drei verſchiedene Programme, ſondern ein Gemeinſchaftsprogramm übertra⸗ gen. Als Gleichwelle iſt für dieſen Verſuch die jetzige Ber⸗ liner Welle von 356,7 Metern/ 841 Kilohertz gewählt worden. Die Hörer des Reichsſenders Berlin brauchen die Ein⸗ ſtellung ihres Rundfunkgerätes nicht zu verändern. Die Hörer des Reichsſenders Breslau und des Reichsſenders Königsberg dagegen finden während dieſer Zeit ihren Reichsſender nicht mehr auf der gleichen Stelle der Abſtimm⸗ ſkala, ſondern etwas weiter links oder rechts bzw. weiter oben oder unten. Wer eine mit Sendernamen bezeichnete Skala beſitzt, braucht nur Berlin einzuſtellen. Dieſer auf ſechs Tage beſchränkte Verſuch, der mit drei räumlich ziemlich nahe beieinanderliegenden Reichsſendern zum erſten Male durchgeführt wird, ſoll zeigen, ob auf die⸗ ſem Wege der deutſchen Wellenknappheit geſteuert werden kann, ſo daß dann mit den frei werdenden Wellen die kul⸗ turpolitiſch wünſchenswerte Verſorgung der verſchiedenen deutſchen Gaue mit eigenen Programmen ermöglicht wer⸗ den kann. Allerdings werden bei dieſem ſechstägigen Ver⸗ ſuch die frei werdenden Wellen nicht benutzt, da eine um⸗ faſſende Beobachtung auf dem Gebiete der bisher auf die⸗ ſen drei Wellen ſendenden Reichsſender durchgeführt wird und gleichzeitig die Mitarbeit der Rundfunkhörer bei dieſem Empfang der Gleichwelle dringend erwünſcht iſt. Die Rundfunkhörer werden deshalb gebeten, den Verſuch — ß unter allen Umſtänden durch das Abhören der Gleichwelle zu unterſtützen. In gewiſſen Gebieten werden vorausſicht⸗ lich Empfangsſtörungen auftreten, ſo daß ein Empfang der Gleichwelle nicht möglich iſt. Es kann auch ſein, daß dieſe Erſcheinung zu verſchiedenen Tageszeiten wechſelt und der Tagesempfang zum Beiſpiel gut, der Nachtempfang ſchlecht iſt. Es wird darum gebeten, alle derartigen Beobachtungen an die Reichsſendeleitung, Berlin, unter dem Stichwort „Sender⸗ Beobachtung“ einzuſenden. In den Gebie⸗ ten des Gleichwellenrundfunks iſt der Deutſchlandſender gut hörbar, ſo daß die Hörer bei einem Verſagen des Empfan⸗ ges nötigenfalls mit dem Empfang auf den Deutſchland⸗ ſender übergehen können. Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche(272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 18. Ziehungstag 28. Februar 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 8 Gewinne zu 10000 M. 141453 175765 377902 4 Gewinne zu 5000 M. 128807 859395 10 Gewinne zu 3000 M. 8400 87554 245898 294387 336037 16 Gewinne zu 2000 M. 43758 76891 86507 90281 128532 253978 271140 325208 54. Gewinne zu 1000 M. 40399 53706 71210 83022 109375 120276 121330 122277 133509 158389 160431 179412 202328 211381 222713 233616 235748 243447 253786 268630 308152 330055 331263 365997 375301 391912 394962 „406 Gewinne zu 500 M. 6440 10298 14367 17340 17563 23021 28032 38240 45514 49250 51892 61265 62884 65941 78227 84855 85549 87899 94286 108571 105979 115529 120942 126906 154798 155458 189818 178990 189197 192110 194543 207352 208810 216628 221193 230328 247970 253017 276420 289439 296860 299212 300762 315508 322746 334051 343423 355204 357300 364272 368683 381987 399924 352 Gewinne zu 300 M. 466 1154 1747 1972 2630 10778 11836 12894 14298 14343 14748 16983 21698 30584 32297 32517 37183 38587 41118 41440 41755 47857 52421 53674 553952 55617 80293 60614 80786 63153 64599 67376 72648 79473 84224 86849 91833 91938 92225 92526 94430 85048 95198 95280 86213 96380 98628 100769 100832 102039 104680 110958 111111 111546 113850 115046 145218 118037 116234 116793 120023 122340 125486 125820 128295 127167 128046 131545 134622 137660 138855 142248 145600 1458617 146793 147453 149456 149775 152920 153061 153510 155659 156653 158672 159851 162289 163972 165865 167975 170561 179070 181584 182422 188733 187836 188446 189986 190893 193977 196825 196862 197361 198871 208181 207028 207705 208694 210119 210770 214228 216837 218779 218971 219978 220692 228573 229112 231601 23230 233598 237969 238407 240435 241759 246397 246615 254910 262883 262957 286651 268529 270991 272861 273008 273235 286077 295734 300848 302070 304413 304938 309520 310797 312896 316402 316520 316539 321359 326900 327363 333275 338686 342176 342260 344181 347687 349389 352158 354026 355055 355831 357922 359842 362808 387387 374913 375482 383105 386111 386447 387323 388624 395934 396616 398763 399145 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 120199 6 Gewinne zu 3000 M. 230258 368721 394415 22 Gewinne zu 2000 M. 121499 153887 220086 250313 298041 307356 325680 353340 368793 374426 398873 54 Gewinne zu 1000 M. 33371 63873 79140 89097 99606 118762 128959 136135 139329 142541 185432 186536 205449 206331 208249 236348 244682 256922 259458 272916 323851 340512 373804 378867 379042 392966 397195 82 Gewinne zu 500 M. 1037 56917 58514 66740 73127 81696 91649 118332 136554 156724 165818 168888 170211 180661 182672 184270 193949 195520 239174 240977 242066 252384 256530 271499 277390 280114 280130 280731 285505 302326 304117 306313 318526 318858 329586 337504 340281 348202 349509 387784 394255 274 Gewinne zu 300 M. 3886 4969 10123 11381 11496 15314 21009 23729 25893 26228 27359 28780 30455 31585 39133 40239 42429 43521 47608 48084 52795 55428 57221 62082 63615 66084 69354 69830 70509 72770 74764 74810 74888 75552 81508 86999 87592 89217 92001 97006 102535 111025 114434 117274 118277 118513 119786 119958 120821 122306 128187 128399 128620 129169 133150 135118 136547 141429 143743 143803 145556 148499 149047 151225 152048 156441 157760 164699 167404 168013 168562 175459 176839 177224 180197 180901 187805 189056 197229 204141 207349 212964 214616 218314 219104 223175 233820 234103 240986 241259 246649 247346 248200 251631 253123 253134 257933 261627 263243 268226 269065 281026 283889 283910 286013 286235 292614 292879 294328 295939 298010 298971 301034 302418 303244 309979 319468 324049 328725 331074 334034 334894 359509 362406 366139 371992 372183 372299 372489 379880 381715 382435 385024 386298 387422 394156 399746 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 50000, 2 zu je 30000, 6 zu je 20000, 46 zu je 10000, 100 zu je 5000, 160 zu je 3000, 376 zu je 2000, 1142 zu je 1000, 1978 zu je 500, 7410 zu je 300 Mark. 19. Ziehungstag 29. Februar 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen l 4 Gewinne zu 10000 M. 220678 226892 10 4 Gewinne zu 5000 M. 228711 321169 5 6 Gewinne zu 3000 M. 75319 85162 300467 4 Gewinne zu 2000 M. 62165 70820 56 Gewinne zu 1000 M. 1876 40094 48404 48668 99871 113378 117944 120342 129698 167408 167843 203948 209582 215202 284530 253994 255938 279559 301743 307504 315953 316826 323596 331815 345704 350297 350463 378369 12 Gewinne zu 500 M. 5849 14030 15358 17198 30807 34204 51484 54891 55496 56928 61557 67930 69253 74083 76085 83284 84776, 89094 91713 98786 116601 126203 142435 148580 155947 178687 184213 191053 196423 201544 214505 220391 231988 234733 242490 252275 257883 262732 267193 272762 278498 296454 300993 392934 327896 344018 353863 357037 360460 377603 385761 386800 388520 389205 392605 394063 402 Gewinne zu 300 M. 2323 4897 5277 7542 11553 14432 18749 21214 26502 28509 29693 30926 30927 30958 36283 36381 36507 36576 41797 42386 43043 46244 47981 49922 51926 60574 61920 66076 86594 68221 69591 74703 76662 77988 85929 87339 88867 91256 91654 93196 94601 94763 96208 98540 98983 99322 99497 109079 103242 103322 106579 109129 110115 112576 113883 114890 118153 118403 118860 120556 128004 127352 131716 134298 135889 139346 142920 143857 146275 147169 147182 148219 150286 150552 152918 154359 154878 158373 158554 160295 166292 167800 169012 173572 178406 181885 186004 194006 194085 195053 197625 203025 204062 205588 207543 207627 207754 208925 212335 213077 213673 213743 216507 2168709 217150 218902 219458 220430 220760 220836 222005 230897 230997 231657 232710 233227 236807 238183 238185 245299 245622 249226 250929 251469 252128 257012 265025 265868 269230 270871 272044 275447 278099 278425 280935 281126 284918 284989 285795 286709 288053 288734 292563 293291 294144 296788 301057 301452 303924 308098 309865 310975 311539 314279 316507 317594 319522 321352 321609 324523 329826 330544 334487 337252 340669 340794 340928 343637 346219 347315 348358 349217 351738 352345 354014 354928 355277 355349 355499 355809 357412 357699 358456 359476 363088 363954 364583 365768 366901 389002 372089 4419 379268 379578 384056 386637 388763 389904 392476 395673 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen „ zu 5000 M. 28701 110865 262807 301650 371330 19 Gewinne zu 3000 M. 145524 191992 317626 360246 378350 10 Gewinne zu 2000 M. 73893 113897 138554 198054 239854 48 Gewinne zu 1000 M. 17049 18155 19047 20337 22314 27478 43398 54443 55517 58624 129790 144776 150177 194453 199322 202795 216461 245044 253830 304398 312391 319178 331238 351272 74 Gewinne zu 500 M. 25864 29725 32908 53946 76189 102708 119694 123516 127129 129192 135766 139192 151402 160533 172986 184122 186045 193559 198887 199350 200782 262928 291934 298770 307853 312884 315585 322284 333715 352511 361726 374094 379187 386712 392175 396066 396398 274 Gewinne zu 300 M. 3628 9638 10975 11255 11317 13182 13582 14191 17170 17288 17548 19814 21783 24632 27368 28088 33827 33919 34347 37766 43277 49175 49676 50801 58711 63430 65859 73722 74108 78203 78560 81571 84785 88514 90014 93227 93343 94856 95504 98247 98942 118310 119537 126262 127189 128717 129515 133400 138707 144560 150307 152806 154606 158280 181378 163154 165255 166417 172440 180212 180807 181646 184919 189797 193302 199980 200732 213861 214161 214571 214619 217279 218398 221579 224061 224581 2390353 231826 235703 236378 240831 241638 242447 251349 254011 255654 257322 257912 258008 259882 261387 263088 272927 273928 278238 284765 295410 298328 299881 300616 301630 304812 312779 315226 324294 326237 328488 330903 337249 338942 342352 344880 346169 348675 349585 357847 359589 362435 363926 364305 368137 368553 368623 369879 372825 378123 378164 379193 379271 380035 387223 389394 391150 397076 39737 397489 397931 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 50000, 2 zu je 30000, 6 zu je 20000, 42 zu je 10000, 84 zu je 5000, 144 zu je 3000, 362 zu je 2000, 1038 zu je 1000, 1792 zu je 500. 6734 zu je 300 Mark. ——.— 8 3— ——————— r 9 93 — — e —— — 5 9 — 9„ 8 8———— r Zi 320 Teilnehmer geſtartet, 270 am Ziel NSG. Eine impoſante Zahl von Wagen und Motor rädern füllte den weiten Platz an der Frankfurter Groß markthalle zum Start der Nachtſuchfahrt der Motorgruppe Heſſen. Mit gleicher Begeiſterung und Spannung waren zur ſelben Stunde in Worms, Kaſſel und Siegen NSKK.-Männer ſowie HJ., Reichswehr, Polizei und DDaAC-Fahrer in der ungewiſſen Erwartung, welche Aufgaben die Nacht ſuchfahrt ihnen ſtellen wird. Selbſt die unvermeidlichen„Re gentropfen“, die vor Beginn des Startes in reſpektablem Umfange auf Zuſchauer, Fahrer und Maſchinen fielen, ver mochten die Stimmung nicht im geringſten zu beeinfluſſen. Dafür hatten dieſe Männer doch nicht ſchon ſeit langem ihre in zurückgehalten, Maſchinen- und Karten- oder ſonſtiges Orientierungsmaterial auf dieſe Leiſtung eingeſtellt, um nun zu verzagen. Im Gegenteil:„Je dicker die Luft“, deſto eher war ein wirkliches ſportliches Ereignis zu erhoffen. Und die„Luft war dick“: Regen am Start, Schnee und Kälte auf dem großen Feldberg und vor allem auf dem Hoherodskopf, heller Mondſchein, dichte Finſternis und teil— weiſe ein Nebel, der jede Streckenüberſicht nahm. In„ſchikanöſer“ Weiſe waren die Kontrollpunkte ver— teilt. Dieſesmal entſchied nicht die Geſchwindigkeit, ſondern lediglich die beſte Rechenkunſt, die vernünftig ſich die Strecke einzuteilen wußte. Als erſte Kontrollſtation, die unter allen Umſtänden ſofort nach dem Start angefahren werden mußte, war für die Frankfurter Bierſtein, für die Wormſer der große dee g, für die 4 Treyſa und für die Siegener Braunfels beſtimmt. Von dieſer Kontrollſtation aus war es den Fahrern dann freigeſtellt, welche der übrigen Kontrollen ſie erreichen wollen. Wir haben in dieſer„tollen Nacht“ uns hinausgewagt, um die Fahrer auf der Strecke zu beobachten. Unſer erſtes Ziel war der große Feldberg. Nachdem der klatſchende Regen verebbt war, freuten wir uns über den herrlichen Schnee, der den Gipfel des Taunus bedeckte. Später ſtellte ſich heraus, daß die Schneehöhe im Vogelsberg noch beachtlicher war, wodurch die Schwierigkeiten nur noch erhöht wurden. Kaum waren wir oben, da traf der erſte Fahrer aus Worms ein, eine Solomaſchine, die die Entfernung Worms großer Feldberg in 55 Minuten bewältigt hatte. Das erſte war der Kontrollſtempel, dann eifriges Kartenſtudium, wie am zweck— mäßigſten die Strecke gemeiſtert werden könnte. Mit unge— lenken Bewegungen in den lebhaft an einen Taucheranzug erinnernden„Verpackungen“ verſuchten die Fahrer, ſich den Kampfplan zurechtzulegen. Vom Feldberg ging die Fahrt nach Braunfels; wie überall, auch hier ſchon drei verkruſtete Maſchinen und ver⸗ ſchmierte Geſichter, die Zeugnis von der für eine Sportfahrt Lokale Nachrichten 2 D., Viernheim, den 2. März 1936 g Denkſpruch. Mann mit zugeknüpften Taſchen, dir tut niemand was zu lieb; 5 Hand wird nur von Hand gewaſchen, wenn du nehmen willſt, ſo gib. Goethe gycsocle im Alltag Ich fuhr von Mannheim nach He ene Eine rotbackige Bauernmaid, die irgendwo bei einer„ Herrſchaft“ in Stellung war, reiſte anſcheinend wieder nach Hauſe. Ueber ihr im Gepäcknetz thronte ein mächtiger Koffer. Und auch am Ge⸗ ſpräch merkte man es. Sie ſaß einem jungen Herrn gegenüber, der ſeine norddeutſche Herkunft nicht verleugnen konnte. In unverfälſchtem. erzählte ſie ihm von den Leiden und Freuden ihres Dienſtbotenlebens, wobei ſie jedoch bei der Aufzählung der„Leiden“ keineswegs ein trauriges Ge⸗ ſichtchen machte, vielmehr wichen der Schelm und die Unbe⸗ kümmertheit ihrer 2⁰ Jahre keinen Augenblick aus ihren ſchwarzen Augen. Der Reiſebegleiter nahm ordentlich Anteil an dem Schickſal der Maid und beide unterhielten ſich aufs lebhafteſte. Aber davon will ich nicht erzählen. Was mir die Feder in die Hand drückte, das war das Erlebnis eines kleinen Augenblickes im Geſpräch dieſer beiden. Es war ein Stück Poeſie im Grau dieſes Tages für alle, die Zeuge waren. Es war ein gewiß nicht e Höhepunkt in einem ſonſt alltäglichen 7 4 Das Erlebnis aber war dieſes: In einer kurzen Unterha 8 blickten beide zum Fenſter hinaus. Es war ein düſterer Tag und leichter Nebel dampfte über dem Neckar. In winzigen, Flöckchen fiel neuer Schnee. Da öffnet die Maid, in deren Geſicht es wie Sonne leuchtet, plötzlich ihr Handtäſchchen, entnimmt ihm zur allgemeinen Ueberraſchung ein voll erblühtes Schneeglöckchen und ſteckt es ihrem Reiſebegleiter ins Knopfloch.„Damit man ſieht, daß es Frühling wird“, bemerkte ſie dazu und ſtrahlt zum Fenſter hinaus„als hätte ſie dem ganzen grauen Winterzauber draußen ein Schnippchen geſchlagen. In dieſem Augenbl lick fiel von dieſem rotbackigen, lachen⸗ den Mädchengeſicht ein Sonnenſtrahl auf alle, die drum⸗ herumſaßen und vielleicht gerade über ihre großen und kleinen Sorgen brüteten. Sie lächelten alle und erinnerten ſich plötz⸗ lich wieder, daß das Leben ja zwei Seiten hat: eine dunkle und eine helle. Und daß auf den Winter immer auch wieder ein Frühling folgt. Noch zwei ſolcher weißen Frühlingsboten hatte die Maid in ihrem Täſchchen, als ſie ſich von ihrem Reiſe⸗ begleiter verabſchiedete. Mir war fe in dieſem Augenblick die Frühlingsgöttin, die mit ihrem Wunderhorn die Fülle der Freude verſchenkte. 2. roßer Erjolg der Nachtjuchfahrt der Motorgruppe ejien 1 Verfaſſung ſich befindlichen Strecke ablegten. Zwei junge Weſtfalen, die mit einem uralten Wanderer in Siegen geſtartet waren, hatten das beſondere Mißgeſchick, ihre Karte zu verlieren. Woher nun nachts um 2 Uhr eine in„glänzender! neue nehmen? Ihr großer Idealismus fand ſo leider keine Belohnung, ſie hatten lediglich eine wertvolle Erfahrung gewonnen: für die nächſte Fahrt. Die ſonſtigen Unfälle, die dieſe Prüfung erforderte, ſind erfreulicherweiſe gering. An allen anderen Kontrollpunkten, die wir noch beſuch ten, das gleiche, immer wieder aufreibende Bild: Bremſen, herunter von der Maſchine, raus aus dem Wagen, ſchnell den Kontrollſtempel und ſchon gings weiter. In Bad⸗Nauheim am Ziel waren alle in womöglich größerer Erwartung: die Zuſchauer drängten, um ſchon jetzt zu erſpähen, wer die meiſten Kontrollpunkte angefahren hatte, die Fahrer, die ſchon eingetroffen waren, wollten immer und immer wieder unter ihren Kameraden auf die mutmaß lichen Erringer der begehrten Goldplaketten tippen. Dann jedoch forderte der Körper ſein Recht: eine heiße Suppe, ein von der ſtaatlichen Kurverwaltung Bad⸗Nauheim zur Ver fügung geſtelltes Einzelbad und die meiſten Fahrer verſanken auf der nächſtbeſten Ruhegel egenheit in einen, wenn auch nur kurzen Schlaf. Aber ſchon nach ein, zwei Stunden hielt es all dieſe unruhigen Geiſter nicht mehr auf dem Lager, und das Nauheimer Stadtbild war mit braunen, ſchwarzen und grauen Uniformen überſät. Um 13 Uhr fanden ſich alle wieder im großen Kurhaus— ſaal zur mit fieberhafter Spannung erwarteten Siegerver kündung ein. Keine Spur von Müdigkeit war dieſen Nacht- fahrern mehr anzumerken, als Brigadeführer Richard, Prinz von Heſſen zu ihnen ſprach. Er erklärte, daß die Populariſ ſierung des Kraftfa hrſportgedankens 2 Deutſchland eine unumſtrittene Vormach beste lung in der Welt gebracht habe, die für alle Zukunft gehalten werden muß. Ein Mittel dazu ſei dieſe Nachtſuchfahrt, an der alle: Partei, Wehrmacht und D DAC. in vorbildlichem Einvernehmen beteiligt waren. Die Leiſtungen ſeien ſehr gut, wenn auch unterſchiedlich: immer- hin 270 von 320 Teilnehmern haben das Ziel erreicht. Er hoffe nur, daß bei den kommenden ene Ereig⸗ niſſen die gleiche Anteilnahme erreicht werde und daß die hier geſammelten Erfahrungen die Leiſtungen noch weiter ſteigern würden. Der Sportführer der Motorgruppe verlas dann die Ge- winner der goldenen, ſilbernen und eiſernen Plaketten. Zum Schluß ſprach noch Kurhausdirektor von Wech- mar, dem für die muſtergültige Betreuung der Fahrer nach der Fahrt vor 5 0 zu danken iſt, und rief allen Teilnehmern ein herzliches„Auf Wiederſehen“ zu. Der erste März⸗Sonntag Hell und freundlich, allerdings etwas kühl und froſtig, trat der März mit dem geſtrigen Sonntag ſeine Herrſchaft an. Während der Schalttag mit Regen- und Schneeſchauern ſeine Viſitenkarte abgab, wurde uns ein ſchöner, frühlings— hafter Sonntag beſchert. Aus einem wolkenreinen Blau⸗ himmel ſtrahlte bis zum Nachmittag die Sonne hernieder und bis in die letzten Winkel leuchtete ihr milder Schein. Viele Menſchen zogen hinaus ins Freie. Einen ſehr ſtarken Beſuch Sportbegeiſterter hatte daher auch das Treffen der Amicitia Viernheim gegen den VfR. Mannheim aufzu⸗ weiſen. Sehr lebhaften Straßenverkehr brachte die An- und Abfahrt der auswärtigen Beſucher. Das ſpannende Spiel ergab als Endreſultat eine Punkteteilung, 1:1. Unſere Mann⸗ ſchaft zeigte geſtern erneut ihr Können und gelang es den Grünen, den bekannten Torſchützen Langenbein in Schach zu halten. Am Spätabend zeigte allerdings der Himmel für einige Zeit ein wetterwendiſches, ein Ae Aprilgeſicht. Es iſt der Kampf d des Winters mit den neuen Machten des Frühlings und Sommers, der noch bis zum Mai, dem erſten Frühlings⸗ monat, dauern wird. Not, wir helfen mit!“ Unter dieſer Parole ſetzten ſich ſowohl die Männer der Arbeits- front, die die ſchöne Narziſſe am Tage der ſechſten Reichs⸗ ſtraßenſammlung zum Verkauf brachten, ein, wie auch die Viernheimer Volksgenoſſen und V enen, die die ſchöne Blume gern abnahmen. Gar viele Viernheimer ſchmückte die ſchöne Narziſſe, die ſo eindrucksvoll von Opfer⸗ ſinn und treuem Zuſammenhalt des deutſchen Volkes im Kampfe gegen die Not ſpricht. Am 29. Februar wurde ſie in den Betrieben und am ſelben Tage, ſowie am 1. März auf der Straße verkauft. Schulter an Schulter ſtanden ſie alle da, als Glieder einer großen Gemeinſchaft, die irgendwo in Werkſtatt oder Büro ihre Pflicht erfüllen und brachte die große Kameradſchaft zum Ausdruck, die heute in dem von nationalſozialiſtiſchem Geiſt beſeelten Deutſchland alle Volks⸗ kreiſe miteinander verbindet. A. Die Beerdigung des im 76. Lebensjahr verſtor⸗ benen Franz Roos 1. findet heute nachmittag halb 4 Uhr vom Trauerhauſe, Mannheimerſtraße 40, aus ſtatt. Seine beiden Söhne hat der Heimgegangene im Weltkriege auf dem Altar des Vaterlandes geopfert. Kameraden und Kameraden⸗ frauen der NS.-Kriegsopferverſorgung beteiligen ſich rege an dem letzten Gange des verſtorbenen Kameraden. Beſtandenes Examen. Jakob Beikert, Kir⸗ ſchenſtraße beendete jetzt ſein Studium an der heſſiſchen höheren techniſchen Staatslehranſtalt für Hoch- und Tiefbau in Darmſtadt und legte ſein Staatsexamen als Hochbau⸗ ingenieur mit der Note„gut“ ab. Wir beglückwünſchen den jungen Architekten und wünſchen ihm auch im ferneren Leben viel Erfolg. Ein Fünfhunderter gezogen. Am Sonntag abend Uhr wurde in Mannheim der fünfte 500 RM.⸗Gewinn „Wir kennen die Betr.: N G.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ 2 Omnibusfahrt 506 vom 6. 3. bis 8. 3. 1936. In der Zeit vom 6. 3. bis letzte Sport-Omnibusfahrt nach dem Quartierort iſt wiederum Kniebis Bei dem billigen Preis von Beteiligung an dieſer Fahrt ſicher 36, Schwarzwald, 83 1936 führen wir d Schwarzwald durch. A vorgeſehen. nur 16.50 Mk. groß werden dürfte die Anmeldung nimmt unſere Dienſtſtelle gegen Entrichtung des Fahrpreiſes entgegen. Anmeldeſchluß: 3. März 1936. Betr.: Urlaubszug 6,36 Allgäu vom 21. 3. bis 29. 3. 36. Während bei uns gelindes Wetter herrſcht, iſt im ſchönen Allgäu immer noch die Möglichkeit gegeben, dem ſchönen Winterſport zu huldigen. Dieſer Zug iſt mit dem Sportamt verbunden und iſt Gelegenheit gegeben, den Winterſport unter Aufſicht von Sportlehrern zu betreiben. Alle Sportler werden daher dieſen Zug nochmals be— ſonders begrüßen und dürfte die Teilnehmerzahl wieder ſehr reichlich werden. Geſamtteilnehmerpreis beträgt nur 36.— RM.(ohne Sportkurs), 41. RM.(mit Sportkurs). Anmeldungen nimmt unſere Dienſtſtelle bis 17. 3. 1936 entgegen. 8 Der In dieſem Zuſammenhange iſt erfreulicherweiſe feſt⸗ gezogen. zuſtellen, daß in der Serie, in der der Gewinn gezogen wurde, und die zur Zeit in Mannheim ausgeſpielt wird, noch kein 1000, 2000-RM.-Gewinn und auch der Hauptgewinn von 5000 RM. gezogen worden iſt. Es ergeht daher an die Be— völkerung der Ruf:„Kauft Winterhilfsloſe es könnte evtl. euer Glück ſein!“ Der Polizeibericht meldet für die Berichtswoche 3 Anzeigen wegen Verſtoß gegen die Verordnung betr. das Meldeweſen, 1 wegen Uebertretung der Reichsſtraßenverkehrs⸗ ordnung und 1 Einbruchsdiebſtahl. Wenn man frühe Küken haben will.. Die Hühneraufzucht ſetzt in der Regel jahreszeitmäßig zu ſpät ein. Eine ſolche ſpäte Aufzucht bringt aber keine Wintereier. Auf einer Tagung der weſtfäliſchen Kleintierzüchter wurde daher empfohlen, möglichſt frühzeitig mit der Aufzucht von Küken zu beginnen. Da nun aber frühe Glucken meiſt fehlen, wurde darauf hingewieſen, daß es genügend erprobte Auf— zuchtgeräte auch für die Aufzucht von kleineren Mengen Küken gibt, ſodaß man von der natürlichen Aufzucht mehr abkommen und ſich ſolcher Aufzuchtgeräte bedienen ſollte. Wieder ein Unfall auf der Reichs autobahn Eine Duplizität der Ereigniſſe ſcheint jetzt bei den Unfällen auf der Reichsautobahn vorzukommen, denn in der Nacht zum Sonntag verunglückte auf Mannheimer Gebiet wiederum ein Perſonenkraftwagen, der offenbar von der Fahrbahn abge— kommen war und ein Fernſprechhäuschen umgerannt hatte. Blutſpuren laſſen annehmen, daß es bei dieſem Unfall Ver⸗ letzte gegeben hat. Einzelheiten konnten bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden, da die Inſaſſen des Kraftwagens dieſen verlaſſen haben und offenbar von einem anderen Fahrzeug mitgenommen worden ſind. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 336 Stück, verkauft 260 Stück. Milchſchweine 16—19 Mk Läufer 20— 32 Mk. Marktverlauf gut. 7 Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Pola Negri und Albert Schönhals 8 de m ſchönſten und beſten Film des Jahre „Aiazurka“ Pede Montag letzter Tag! im Central⸗Film⸗Palaſt Wieder einmal ganz im Banne eines Filmgeſchehens zu ſtehen, wieder einmal mitgeriſſen zu werden von einer erſchütternden Handlung und von dem Spiel großer Dar⸗ ſteller, dieſen Wunſch aller Filmfreunde erfüllt Willi Forſts neueſtes Spitzenfilmwerk„Mazurka“. Ein wunder⸗ bares Filmwerk, deſſen Spannung und deſſen unerhört dra⸗ matiſche Handlung ein tiefes, bleibendes Erlebnis für jeden der dieſes Filmwerk ſah, iſt. Lieber Beſucher! Du ſiehſt heute Willi Forſt's„Mazurka“, einen der ſpannendſten und ſchönſten Filme. Du ſiehſt darin die größte Tragödie der ſtummen Leinwand nun auch in einem deutſchen Tonfilm. Bilder mitreißen, laß Dich vom Spiel der Darſteller er— ſchüttern, aber,— wenn Du dieſen Film geſehen haſt, ſage auch, daß er ſchön war, daß dieſer Film ein unerhörtes Er⸗ lebnis iſt— aber ſage nicht mehr! Bitte ſchweige! Verrate nichts vom Inhalt, damit die anderen Beſucher, die nach Dir kommen, das gleiche große Erlebnis haben wie Du. So will es der Schöpfer dieſes großen Filmwerkes. Auch Sie werden ſich„Mazurka“ anſehen, von dem ſchon die ganze Welt begeiſtert iſt. Beſuchen Sie noch heute Montag den Cefipa. Dieſes Filmwerk, das ſich Millionen ſchon angeſehen haben, iſt beſtimmt wert, daß Sie, nein, daß alle ſich dieſes Spitzenfilmwerk noch heute anſehen. Verſäume niemand dieſes große Filmwerk.„Mazurka“, ſo ſagen alle Beſucher, iſt der ſchönſte und beſte Film des Jahres bis jetzt, doch kommen nach„Mazurka“ auch noch andere ſehenswerte Filme, z. B.„Liſelotte von der Pfalz“ „Vergißmeinnicht“,„Schwarze Roſen“,„Krach im Hinter⸗ Pola Negri haus“,„Kloſterjäger“,„Königswalzer“,„Henker, Frauen und Soldaten“,„Zu Straßburg auf der Schanz“,„Im weißen Röß'l“ uſw. Ein Beſuch des Central-Film⸗ Palaſtes lohnt ſich immer! Gottesdienſtoronung ber katholijchen Gemeinde Viernheim Mittwoch: 7.10 Uhr Freitag: 7.10 Uhr Singmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für Magd. Böhm geb. Schneider, beiderſeitige Eltern und Ange⸗ hörige. 1. S.⸗A. für Franz Roos Laß Dich von der Spannung dieſer⸗ et wurden N N 50d für Nudb. und? e⸗ Auge — Die große Ueberraſchung im Brötzinger gen! vollen Punkt! gerechtes Unentſchieden in Viernheim! Im Gau Baden ſcheint nun die Sache in punkto Abſtieg noch ſehr intereſſant zu werden, denn allen Gewalten zum Trotz unterlagen die favoritiſierten Mannſchaften. Die größte Senſation gab es wohl in Brötzingen, wo der Altmeiſter mit dem knappſten aller Reſultate geſchlagen wurde. Das hätten ſich wohl die Waldhöfer nicht träumen laſſen, daß der Neu- ling ſich erfolgreich behaupten könnte. Der Kampfgeiſt ſiegte hier gegen die Kombinationen und Ballkunſtſtücke der Wald— höfer. Damit wird nunmehr das Spiel am kommenden Sonn⸗ tag im Stadion: Waldhof Pforzheim den Meiſter er mitteln?! Der Vf. Neckarau hat ſich nunmehr von dem zweitletzten Tabellenplatz durch einen klaren 3:1-Sieg über den KFV. emporgearbeitet und ſteht hingegen Mühlburg weit⸗ aus günſtiger. Da der KFV. ſowohl in der Meiſterſchaftsver⸗ gebung als auch in der Abſtiegsfrage nicht mehr in Frage kommt, iſt die Niederlage nicht von Bedeutung. Im Treffen Phönix Karlsruhe FC. Freiburg teilte man ſich die Punkte. Freiburg hat ſich dadurch einen wertvollen Punkt ergattert, während Phönix' Abſtieg nun endgültig feſt⸗ ſtehen wird. Durch dieſes geſtrige Unentſchieden iſt zwar die Amicitia noch nicht aus der Abſtiegsgefahr heraus, doch hat dieſer eine Punkt die Lage weſentlich verbeſſert. Der Endkampf geht aber immer noch weiter, ſodaß evtl. erſt der letzte Spielſonntag den Abſtiegskandidaten ermitteln wird. Hoffen wir nunmehr, daß die bis jetzt ſo hart erkämpften 15 Punkte zum Verbleib reichen, wenn uns die beiden ausſtehenden Spiele keine Punkte mehr bringen ſollten. Ein gerechtes Unenijchieden! Amicitia Viernheim VfR. Mannheim 1:1! Auch in dieſem Jahre hatte das Spiel genau wie in früheren Jahren zwiſchen VfR. Mannheim und der Amicitia ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt. Der Zu⸗ ſchauerrekord mit cirka 3500 dürfte in dem geſtrigen Spiel erreicht worden ſein. Eine große Bedeutung hatte das Spiel inſofern, als es bei Viernheim um den Verbleib in der Gauliga ging, was ein Sieg der Amicitia hätte beſtimmen können. Durch das Unentſchieden auf dem Waldſportplatz und dem Punktgewinn der anderen in Abſtiegsgefahr ſchwe⸗ benden Vereine iſt die Amicitia immer noch mit unter den Mannſchaften, die für den Abſtieg in Frage kommen. Die Mannſchaften mit Liga: Krug Kiß 1 Faltermann Ph. Martin Bauersfeld Fetſch Müller K. Koob Georgi Schmitt M. Kiß K. Adam Theobald Langenbein Spindler Schmoll Willier Kamenzin Schalk Hoßfelder Au Bartak lieferten einen von Anfang bis Ende ſpannenden und fairen Kampf, den Schiedsrichter Pfeiſeler-Karlsruhe gut leitete. VfR. nimmt gleich zu Beginn des Spieles das Heft in die Hand und Viernheim hat viel Arbeit, um die ſchnellen VfR. Angriffe abzuſtoppen. Hauptſächlich ſind es immer wieder die Flügel von Vf., die ſich erfolgreich durchſetzen können, und mit ihren Flanken gefährliche Aktionen einleiteten. Der Amieitia-Sturm zeigt nicht ſeine Gefährlichkeit wie ſonſt und nur ſelten kommt er vor des Gegners Tor. Ein Gegenangriff von VfR. bringt nun den erſten Treffer. Au auf der linken Seite kam gut durch und ſeine Flanke verwandelte Schmoll für Krug unhaltbar zum Führungstor. Alle Anſtrengungen der Amicitia blieben bis zur Pauſe ohne Erfolg. Nach dem Wechſel gab es alsdann gleich eine Ueber⸗ raſchung. Viernheim ſpielt an, der Ball kommt zum Links⸗ außen Kiß, der ſich bis vor das Tor durchſpielt und mit unhaltbarem Schuß den Ausgleich erzielte. Das war eine feine Leiſtung von Kiß. Langenbein, der im Vorſpiel vier Tore ſchoß, wird heute von Bauersfeld gut bewacht, ſodaß der Gäſtemittelſtürmer nie zur vollen Entfaltung kam. Viern⸗ heim hat dann 15 Minuten vor Schluß nochmals eine große Chance, zum Führungstreffer zu kommen, aber Koob ſchoß zwei Meter vor dem Tore daneben. Damit hatte man ſich eine große Gelegenheit entgehen laſſen, die während des ganzen Spieles nicht mehr kam. Das, was der VfR. in der erſtenſ Hälfte mehr vom Spiel hatte, war bei der Amicitia nach dem Wechſel der Fall. Auf beiden Seiten gab es noch Gelegenheit zum Siegestor, aber es blieb bei dem gerechten Unentſchieden. Die Mannſchaft war im heutigen Treffen voll auf der Höhe, nur fiel Georgi hingegen den anderen Stürmern etwas ab. Die Reſultate vom Sonntag Phönix Karlsruhe Freiburger FC. 222 Amicitia Viernheim VfR. Mannheim 31 VfL. Neckarau Karlsruher FV. 3:1 Germania Brötzingen SV. Waldhof Der Stand der Tabelle: Spiele gew. un. verloren Pkt 1. FC. Pforzheim 15 10 2 3 22 Sp. Waldhof 14 9 1 1 19 Karlsruher FV 16 8 3 5 19 BfR Mannheim 16 6 6 4 18 Amicitia Viernheim 16 5 5 6 15 Germnia Brötzingen 15 6 2 7 14 Freiburger FC 15 5 3 7 13 Bf Neckarau 13 5 155 6 12 BfB. Mühlburg 15 3 5 7 11 Phönix Karlsruhe 15 1 5 9 7 . Die Turner ſind im Pokalwellſtreit ausgeichieden SC. Käfertal TV. Viernheim 2:0(0:0) Zum fälligen Pokalſpiel traten unſere Turner geſtern in Käfertal an. Nach einem äußerſt temperamentvoll durch⸗ Das Tagesgespräch biernneims ist das großaruge und ergreiende Füimwern der Abſtieg it immer noch nicht geklärt! Im Phönixlager vergab man die letzte Chance; Freiburg holt ſich dort einen wert⸗ Neckaraus Kampfgeiſt ſetzt ſich Tal: der Altmeiſter Waldhof wird 1:0 geſchla— gegen den KF V. mit 31 durch! Ein eine unverdiente 2:0⸗ dem Pokalwettbewerb die Partie 0:0 gehal- geführten Kampf mußten die Hieſigen Niederlage hinnehmen und ſomit aus ausſcheiden. Noch bei Halbzeit konnte ten werden, doch dann entſchied Käfertal das Spiel für ſich. SC. Käfertal TV. Viernheim 2:0 Neckarhauſen— Alemannia Ilvesheim 1:4 Fortuna Edingen— Germania Friedrichsfeld 614 09 Weinheim Phönix Mannheim 1:2 Altrip Schwetzingen 98 15 08 Hockenheim Handſchuhsheim 60 Fortung Heddesheim Union Heidelberg 5 SV. Sandhofen— Hemsbach kampfl. für Sandhofen * Handball Bezirksklaſſe: TG. Laudenbach T. Viernheim 3:3(abgebr.) Auch der geſtrige Sonntag wartete für unſere Turner⸗ elf mit einer ſchweren Aufgabe auf. Pflichtſpiel in Laudenbach! Jeder Sportfreund, der nur ein klein wenig die ſeitherigen Spiele auf Laudenbachs Gelände verfolgte, weiß, daß dort die Punkte recht hoch hängen. Nur ganz ſelten konnte ein Gaſwerein bis jetzt zu Erfolgen kommen. Dies erreicht Laudenbach nicht nur durch ſeine Spielſtärke, ſondern lediglich durch ſeinen Kampfgeiſt, durch ſeine Energie, durch ſein Nimmermüdewerden. Auf dieſe Weiſe iſt der Gaſtgeber ſchon immer in der Lage geweſen, jedem Gegner äußerſten Widerſtand zu leiſten. Und ſo war es auch geſtern. Nur durch ihre zahlreiche Verteidigung konnte Laudenbach ſich vor einer ſchon bei Halbzeit ſicheren Niederlage ſchützen. Der Wichtigkeit des Treffens gemäß inbezug auf die Plazierung in der Tabelle ſtellten beide Vereine die beſten ihnen zur Verfügung ſtehenden Leute ins Feld. Schon vom Anſpiel weg entwickelte ſich ein ſpannender Kampf, der für den Platzverein ſofort das Führungstor brachte. Und nicht viel ſpäter verbeſſerte Laudenbach das Reſultat auf 2:0. Viernheim ließ ſich alſo ſchon in den Anfangs⸗ minuten regelrecht überrumpeln. Durch dieſen gerade nicht roſigen Spielbeginn etwas mitgenommen, ſpielt die Turner⸗ elf zunächſt etwas verhalten. Erſt nach und nach kam ſie zur vollen Entfaltung ihrer Kräfte. Angriffe, einer ſchöner wie der andere wurden vorgetragen, ſcheiterten aber immer wieder an der zahlreichen Verteidigung Laudenbachs. Bis dann ſchließlich Kühlwein durch Strafſtoß das erſte Gegentor bringt. Aeußerſt temperamentvoll wird der Kampf durchge⸗ führt; unſere Turner gewinnen immer mehr an Boden und arbeiten ſich eine kleine Ueberlegenheit heraus. Schmitt Sgfr. unternimmteinen Alleingang, umſpielt drei bis vier Mann, doch der ungeheuer wuchtige Wurf war zu unplaziert. Auf und ab wogt das Spielgeſchehen, trat eben noch der geſtern wieder glänzende Torwart Effler in Aktion, mußte auch Amtliche Vekanntmachungen Betr.: Meliorationsarbeits- u. Siedlungsprogramm im heſſ. Ried; hier: Feldbereinigung in Gemarkung Viernheim Sämtliche Grundeigentümer, denen bei den gütlichen Verhandlungen, beim Schiedsgericht oder Oberſchiedsgericht, Aecker umgetauſcht wurden, werden aufgefordert, die Ge⸗ ſchoßauszüge zwecks Berichtigung an Bürgermeiſterei Zimmer 13 bis ſpäteſtens Samstag, den 7. März, abgeben zu wollen. Darmſtadt, den 27. Februar 1936 Feldbereinigungsamt Starkenburg J. A.: Machwirth. Vorſtehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 28. Februar 1936 Betr.: Schweinezählung am 3. 1936. Am 3. März 1936 findet eine Schweinezählung ſtatt. In Verbindung mit der Zählung werden die Feſtſtellungen über die nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen und zwar getrennt nach Schweinen, Bullen, Ochſen, Kühen, Jung⸗ rindern, Kälbern ſowie Schafen und Ziegen vorgenommen. Gezählt werden alle in der Nacht vom 2. zum 3. März ds. Js. bei jeder Haushaltung, ob Landwirt, oder Nichtlandwirt, in Fütterung ſtehenden Tiere, gleichgültig wer der Eigentümer iſt, alſo auch alle vorübergehend abweſenden(z. B. auf den Markt geführten) und alle, die erſt im Laufe des 3. März verkauft werden. Mit der Zählung iſt eine Ermittelung der Abkalbetermine verbunden, wobei alle Kälber, die in den Monaten Dezember 1935, Januar und Februar 1936 lebend oder tot geboren wurden, anzugeben ſind. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſ⸗ ſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark beſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für dem Staat verfallen erklärt werden. Viernheim, den 29. Februar 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel. Ailchabjatzgenoßenſchaft erbt Morgen Dienstag nachmittag von 5—7 Uhr Auszahlung und Einzug der Ausgleichsbeiträge. Zeit bitte einhalten. Hofmann, Rechner. März „Mazurka Mut nicht verlieren, inſerieren! ſchon wieder des Gaſtgebers Torwart erfolgreich eingreifen. Nur ſchade, daß Laudenbachs Verteidigung etwas zu hart und gegenüber unſeren Stürmern geradezu rückſichtslos vor⸗ ging. So kam es, daß der Kampf von einer immer härteren Note getragen wurde. Der Schiedsrichter erteilte eine Ver⸗ warnung nach der anderen. Da trägt Viernheim wieder einen ſchönen Angriff vor, der Ball wandert von Mann zu Mann Kühlwein iſt in freier Wurfſtellung, doch wiederum ver⸗ fehlt der Ball ſein Ziel; knapp ſtreift er die Latte. Nach vereinzelten Durchbrüchen Laudenbachs bringt Viernheim immer wieder des Gegners Tor in Gefahr. Mehr als einmal rettete die Latte in letzter Not. Da waren es beſonders Burkert und Schmitt, die von großem Wurfpech verfolgt waren. Bis zum Wechſel kann Viernheim aber doch noch durch Strafſtoß ausgleichen. Nach Wiederanſpiel iſt Viern⸗ heim wiederum ſehr ſtark überlegen. Durch wuchtige Weit⸗ ſchüſſe bringt Schmitt ſtets Abwechslung in das Geſchehen. Ein Strafſtoß von demſelben Spieler landet im Netz, doch der Schiedsrichter überſieht das klare Tor. Weiter geht's, Viernheim drängt und drängt, aber wie geſagt, es wollte ein⸗ fach nicht klappen. Eben trägt Laudenbach wieder einen An⸗ griff vor, doch Viernheims Verteidigung ſtoppt ab. Nicht viel ſpäter iſt es aber doch Laudenbach, das wiederum das Führungstor erzielt. Dann geht Schmitt von neuem durch, umſpielt wiederum Mann für Mann, aber diesmal war kein Kraut für ſeinen Wurf gewachſen. Unhaltbar landet der Ball im Netz. Von Minute zu Minute nahm das Treffen jetzt härtere Formen an, wobei Laudenbach auch über den Schieds⸗ richter losgeht. Als dieſem dann gar„liebliche Koſenamen“ nachgerufen werden, unternimmt er einen Platzverweis. Doch der betreffende Spieler verläßt nicht das Feld allein, ſondern mit ihm die ganze Mannſchaft, ſodaß der Schiedsrichter das Spiel für abgebrochen erklärte. Man darf nun geſpannt ſein, welches Nachſpiel dieſer Kampf haben wird, zumal der Tor⸗ mann Laudenbachs gegen den Schiedsrichter tätlich wurde. Jedenfalls werden die Punkte bei Viernheim, das ſich geſtern wieder als vollauf diszipliniert erwies und auch das Wort „Sport“ richtig verſteht, in Anrechnung gebracht werden. Weitere Reſultate: TV. Friedrichsfeld Jahn Weinheim 63 TG. Oftersheim Poſtſportverein 811 TV. Leutershauſen Jahn Neckarau 124 Spiele gew. un. verloren Tore Pkt. Leutershauſen 16 10 1 5 101·89 21 Friedrichsfeld 16 10 0 6 105:89 20 Oftersheim 14 9 1 4 94.67 19 Jahn Weinheim 15 9 1 5 94.60 19 Poſtſportwerein M'heim 15 9 1 5 97:94 19 Turnverein 1846 15 7 3 5 93:75 17 TV. Viernheim 15 7 0 8 70.74 14 Laudenbach 15 5 1 9 79:89 11 MTG. Mannheim 14 4 0 10 69:108 8 Neckarau 15 1 0 14 55.110 2 0 Handball Kreisklaſſe: Sandhofen- Amititia Viernheim 1:7 Einen erneuten Beweis- ihrer Durchſchlagskraft brachten geſtern die Handballer der Amicitia. Auf dem gefährlichen Gelände in Sandhofen fertigten ſie den dortigen Turnverein mit 1:7(1:3) ab.(Näherer Bericht folgt). ...... ᷣ ͤVvbbbPGGGPPPbPPGPGTPTVTGPFPVGTTTV—TTTTTVT+TT+TTTWWTWTWTTWT Junger mann für Landwirtſchaft geſucht. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. ds. Bl. Schöne Läujer zu verkaufen. Wieſenſtr. 23 Syne Werbung kein Erfolg! fl. S-Ariegsomterversorpung Ortsgruppe Viernheim. Wir geben unſeren Kameraden(Frauen) Kenntnis von dem Ableben unſeres Ka— meraden Franz Roos 1. Die Beerdigung findet heute mittag 3.30 Uhr vom Trauerhauſe, Mannheimerſtraße 40 aus ſtatt und wird um rege Beteiligung gebeten. Zuſammen⸗ kunft am Anker. Der Obmann: Seelinger. PVerlaß!⸗ 5 Wer nicht injerſert, pflegt keinen Kundendienſt! Zauck sachen in einfacher bis feinster Ausführung bei billig- ster Berechnung liefert die Buchdruckerei der Kinderschuhe halten warm und dicht! Darin bleiben Kinder fußgesund. Die echten Deinderschuhemit der Marke auf der Soh- le bietet lhnen in gro- her Auswahl preiswert frau d. Hock. Lamperineimerstr. 1 eue s. marz 1836 laser EIionlsonntag 1 Ein hartes Schickſal einer liebenden Mutter. Es ſind wahre Begebenheiten aus dem Leben einer gefeierten Künſtlerin, das ſo tragiſch endet und allen zu Herzen geht. Noch iſt es Zeit, daß auch Sie dieſes ſchöne Filmereignis auch anſehen, das für Sie noch heute Montag letztmals gezeigt wird. Hiernneimervolaszeuung — N ee ee e eee Fußball Pokal⸗Endſpiel. in Frankfurt: Südweſt— Sachſen 222(2 2% N. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Bau Baden: Phönix Karlsruhe— Freiburger FC 2 Amicitia Viernheim— BfR Mannheim 11 Vie Neckarau— Karlsruher FV 321. Germania Brötzingen— S Waldhof 1:0. Bau Württemberg: Almer F 94— Sportfreunde Stuttgart 327. SC Stuttgart— VfB Stuttgart 923. Sp⸗Vg Cannſtatt— SW Feuerbach 10. FV Zuffenhauſen— Stuttgarter Kickers 1 0 Gau Bayern: Wacker München— Sp⸗Vgg Fürth. 1. Fc Nürnberg— AS Nürnberg 10 FC 05 Schweinfurt— BC Augsburg 1 Freundſchaftsſpiele. Eintracht Frankfurt— SV Wiesbaden 8 VfR Köln— Boruſſia Neunkirchen 121. 1860 München— Bajuwaren München(Sa) 521. . Güdweſt—Gachſen unentſchieden 3 000 Zuſchauer beim Pokalendſpiel in Frankfurt. Das Frankfurter Stadion hatte wieder einmal einen ſeiner großen Tage. 35 000 Zuſchauer umſäumten bei herr⸗ lichſtem Fußballwetter die ſchöne Anlage, u. a. auch Gau⸗ leiter Sprenger, Oberbürgermeiſter Dr. Krebs und Fußball⸗ Fachamtsleiter Felin Linnemann. Die Mannſchaften ſtellten ſich dem Berliner Schiedsrichter Peters in den zuletzt ange⸗ kündigten Aufſtellungen. Das Spiel begann mit dem Anſtoß der Sachſen, der aber nicht weit kam. Südweſt war im Gegenſtoß ſofort recht gefährlich und Fath traf mit einem Bombenſchuß die Latte. Beide Sturmreihen leiteten in der Folge famoſe Angriffe ein und vor beiden Toren gab es ſpannende Situationen. Sachſen erzielte zwei Eckbälle, dann gab Tiefel in höchſter Not aus nächſter Tornähe an Kerſten zurück, was beinahe zu einem Eigentor geführt hätte. Auf der Gegenſeite hatte Kreß wiederholt Gelegenheit, ſich auszuzeichnen. In der 25. Minute g ging der Südweſten dann in Führung. Schmidt hob den Ball über Kreß— der fälſchlich herausgelaufen war— hinweg ins Tor. Kreß machte aber ſeinen Fehler ſofort wieder gut, als er ein totſicheres zweites Tor, vom Fuße Möbs', durch eine glänzende Parade verhinderte. Gegen einen feinen Schuß Heldmanns nach vorausgegangener Flanke von Schulmeyer, war aber der Ex⸗Frankfurter machtlos: der Südweſten führte 2:0. Noch war der Beifall nicht recht verklungen, da hatte Sachſen ſchon einen Treffer aufgeholt. Den dritten Eckball köpfte Munkelt gegen die Latte und den abprallenden Ball beförderte Helmchen ins Tor. Helmchen war es auch, der drei Minuten vor der Pauſe den Ausgleich erzielte. Möbs ſchied verletzt aus, dann war Halbzeit. Nach Wiederbeginn war der Südweſten zwar wieder komplett, aber Möbs hum⸗ pelte und erreichte nie mehr ſeine volle Leiſtungsfähigkeit. In der Verteidigung wechſelten Leis und Tiefel die Plätze. Zunächſt gab es viel Mittelfeldſpiel, einige wenige Vorſtöße ſahen die Verteidigungen auf der Hut. Das Südweſt⸗Zu⸗ ſammenſpiel klappte nicht mehr ſo gut, aber auch bei Sachſen machte ſich die ungeheuer ſchnelle Spielweiſe der erſten Halb⸗ zeit bemerkbar. Ein Bombenſchuß Gramlichs aus dem Hinter⸗ grund prallte gegen die Latte, auf der Gegenſeite kam Helmchen wiederholt zum Schuß, ſcheiterte aber an der Aufmerkſamkeit des Südweſthüters, der einmal Helmchen den Ball in letzter Sekunde vom Fuß nahm. Auch Kund wurde wiederholt durch ſeine ſchnellen Läufe gefährlich und auf der anderen Seite verſchoß Fath aus günſtigſter Stellung. Eckbälle wurden noch hüben und drüben erzielt, dann waren die 90 Minuten um, 2:2— das bedeutete Verlängerung. Die Zuſchauer feuerten die Südweſt⸗Elf ſtürmiſch an, aber es nützte nichts. Es wurde zwar eine leichte Feldüber⸗ legenheit erreicht, aber die hinteren Reihen der Sachſen hielten dicht. Nach Seitenwechſel ſtand das Spiel im Zeichen der Südweſt⸗Elf, die immer wieder nach vorn ſtürmte und die Sachſen in die Verteidigung drängte. Kreß hatte ſchwere Arbeit zu verrichten, aber er erledigte ſie muſtergültig. Auch Kerſten auf der Gegenſeite konnte ſich wiederholt auszeich⸗ nen. Drei Minuten vor Schluß war Kreß ſchon geſchlagen, aber Kreiſch rettete, auf der Torlinie ſtehend, ein ſicheres Verluſttor. Noch ein Südweſtangriff, Schmidts Schuß prallte von der Querlatte zurück, dann war endgültig Schluß— 2:2 nach zweiſtündiger Spieldauer. ö Baden fe Neckarau— Karlsruher JB 3:1(1:1). Der Vfe Neckarau kam im Spiel gegen den Karlsruher FW zu einem verdienten Sieg und zu zwei ſehr wichtigen Punkten. Aber die Mannheimer Vorſtädter, die ſich mäch⸗ tig ins Zeug legten, verdankten dieſen Erfolg nicht ihrer Fünferreihe, ſondern in erſter Linie ihrer ganz vorzüglichen Läuferreihe, den beiden Verteidigern und dem Torwart. Im Feld waren die Neckarauer beſſer und mit einem durchſchlagskräftigeren Sturm hätten ſie ſicher noch eindeu⸗ tiger gewonnen. dem SFV muß allerdings zugute ge⸗ halten werden, daß er ohne Damminger und Bolz ſpielte. 2000 Zuſchauer; Schiedsrichter Schaßberger-Birkenfeld. Amicitia Viernheim— UfR Mannheim 1:1(0:1). Die Viernheimer warteten auch im Spiel gegen den badiſchen Meiſter mit einer guten Geſamtleiſtung auf und wenn ihnen das Glück etwas mehr zur Seite geſtanden hätte, dann wären ſie als Sieger vom Platz gegangen. Vornehmlich in der zweiten Hälfte waren die Heſſen im Feld klar tonangebend, aber die gute VfR⸗Hintermannſchaft machte viele gute Gelegenheiten der Platzmannſchaft zu⸗ nichte. Brenzlig wurde es für den Meiſter, als er zehn Minuten vor Schluß Schalk infolge Verletzung verlor, aber auch gegen die dezimierte VfR⸗Elf konnten die Viernhei⸗ mer den an ſich verdienten Siegestreffer nicht anbringen. Schiedsrichter Peißeler⸗Karlsruhe leitete vor 3000 Zu⸗ ſchauern ſehr gut. Phönix ftarlsruhe— Freiburger JC 2:2(2:1). Die letzte große Gelegenheit, dem Abſtieg in die Be⸗ zirksklaſſe doch noch zu entgehen, wurde vom Phönix nicht wahrgenommen. Theoretiſch beſteht wohl noch die Möglich- Den pont vm donntag reit, daß der eine oder andere Verein punktgleich mit Phönix auf den gleichen Tabellenplatz zurückfällt. Ohne Zeltner und Mandler antretend, lieferte der Freiburger FC in der Landeshauptſtadt ein ſchönes Spiel. In der erſten Hälfte kamen die Freiburger gleich gut ins Spiel, wäh⸗ rend es bei den Einheimiſchen nicht klappen wollte. Zehn Minuten vor der Pauſe aber erzielte Schoder doch den erſten Treffer, dem fünf Minuten ſpäter Graß das 2:0 folgen ließ. Faſt mit dem Pauſenpfiff zuſammen führte ein Selbſttor für Freiburg zum erſten Gegentreffer. Schon fünf Minuten nach dem Seitenwechſel erzielte der Frei⸗ burger Rechtsaußen Büchner den Ausgleich und das Schlußergebnis. In der Folge verteidigten beide Hinter— mannſchaften ihre Tore erfolgreich. Germania Brötzingen— SB Waldhof 1:0(1:0). Durch dieſe überraſchende Niederlage des Gaumeiſter— Anwärters SV Waldhof in Brötzingen hat Germania Brötzingen ſich ſelbſt und dem Pforzheimer„Club“ glei— chermaßen geholfen. Die Brötzinger kommen ein Stück vom Tabellenende weg, während Pforzheim mit einem Verluſtpunkt weniger vor Waldhof auch relativ Tabellen— führer iſt. Mehr als 6000 Zuſchauer umſäumten den Platz des 1. FC Pforzheim. Mit einem knappen, aber doch ver— dienten 1:0-Sieg des Neulings, der ſeinen Torvorſprung 87 Minuten lang mit einer unerhörten Zähigkeit vertei— digte, wurden die Meiſterſchafts-Ausſichten des Pforzheimer „Clubs“ in ein etwas beſſeres Licht geſtellt. Der entſchei⸗ dende Treffer war ſchon in der dritten Minute nach einem planvollen Brötzinger Angriff durch den Rechtsaußen Bir⸗ kenmeier gefallen. Schiedsrichter war Dietz⸗Durlach. Württemberg SC Stultgart— Bf Stuttgart 0:3(0:1). Das Stuttgarter Ortstreffen zwiſchen dem Sc und VfB auf der Adolf Hitler-Kampfbahn hatte nur mehr be— dingte Bedeutung, nämlich dann, falls die Kickers in Zuf⸗ fenhauſen verlieren ſollten. Wer nun dachte, daß der Sc dieſe Chance wahrnehmen werde, ſah ſich getäuſcht. Der SC gab ſich keine beſondere Mühe und war gegenüber ſei— nen früheren Spielen nicht wieder zu erkennen. Es fehlte ihm vor allem das Kämpferherz. Der VfB dagegen brachte drei Tore zuwege dank ſeines beſſeren Einzelkönnens. Die Ueberlegenheit der VfB⸗Leute war zeitweiſe drückend. Schiedsrichter Gewinner ⸗Stuttgart leitete den ritterlichen Kampf vor 4000 Zuſchauern. JB Juffenhauſen— Stuttgarter Kickers 12(1:1). Mit großem Intereſſe ſah man dem Ausgang des Punktekampfes zwiſchen dem FW Zuffenhauſen und dem Tabellenführer entgegen. Waren für den Tabellenführer die Punkte für die Meiſterſchaft notwendig, ſo galt es für Zuffenhauſen, durch Spielgewinn ſich den weiteren Ver⸗ bleib in der erſten Klaſſe zu ſichern. Die 6500 Zuſchauer, die einen raſſigen Kampf erwarteten, wurden jedoch etwas enttäuſcht, denn beide Mannſchaften zeigten ſich nicht in ihrer ſonſt gewohnten Verfaſſung. Der Kickers⸗Sieg war recht glücklich; ein Unentſchieden hätte den gezeigten Lei⸗ ſtungen eher entſprochen. Durch die Niederlage der Sport⸗ freunde und des SC Stuttgart ſind die Kickers nunmehr endgültig Meiſter geworden. Schiedsrichter: Glaſer-Nek⸗ karſulm. Almer FV 94— Sportfreunde Stuttgart 3:1(1:1). Das Spiel im Almer Stadion hatte zweierlei Bedeu⸗ tung: einmal machten ſich die Sportfreunde noch Hoffnungen auf die Meiſterſchaft, zum anderen wollten die Almer dem Abſtieg entrinnen. So gab es einen raſſigen Kampf, der die 3500 Zuſchauer in dauernder Spannung hielt. Bei Stutt⸗ gart war der Angriff recht annehmbar, die Deckungsreihe aber nicht beſonders. Als Schiedsrichter amtierte Heß⸗ Stuttgart. Sp⸗Vg Cannſtatt— SW Feuerbach 1:0(1:0). Die Sp⸗Vg Cannſtatt dürfte ſich durch einen ſicheren 1:0⸗Sieg über den SW Feuerbach wohl die Zugehörigkeit zur württembergiſchen Gauklaſſe geſichert haben. Mit 1:0 fiel das Ergebnis zwar recht mager aus, aber trotzdem war der Sieg recht eindrucksvoll. Das Spiel wurde von Schieds⸗ richter Dörrbecker⸗Stuttgart geleitet. Bayern 15 1. FC Nürnberg— ASW Nürnberg 1:0(0:0). Etwa 5000 Zuſchauer ſahen beſonders von dem Pokal⸗ meiſter ein recht ſchwaches Spiel. In allen Reihen fehlte es am Zuſammenhang. Das Spiel verlief ziemlich verteilt und flaute nach der Pauſe merklich ab. Im Anſchluß an einen Eckball kam der Club in der 21. Minute durch Schmidt zum einzigen Treffer. Der AS ging darauf mehr zum Angriff über, den verdienten Ausgleich erreichte er aber nicht mehr. Thalmeier⸗München leitete gut. Wacker München— Sp⸗Vgg Fürth 1:0(1:0). Zu dieſem Münchner Gauligatreffen waren im Heinrich Ziſch⸗Stadion nur etwa 3000 Zuſchauer erſchienen, die aber nie recht warm werden konnten, denn beide Mannſchaften er⸗ reichten bei weitem nicht ihre ſonſtige Form. Während die Gäſte mit ihrer ſtärkſten Elf erſchienen, vermißte man bei Wacker Haringer in der Verteidigung ſowie Fiſcher und Stendl im Angriff. Die Fürther kamen nach ausgeglichenem Spiel zu einem recht glücklichen Sieg, denn das Ergebnis hätte ebenſo gut auch unentſchieden lauten können. FC Schweinfurt— BC Augsburg 6:3(4:0). Vor annähernd 2500 Zuſchauern kamen die Schwein⸗ furter zu einem hohen aber verdienten Sieg. Durch Ruher (2) und Kitzinger zog Schweinfurt ſchon bald auf 3:0 da⸗ von, Spitzenpfeil ſorgte durch einen vierten Treffer für den Halbzeitſtand. Augsburg kam in der 10. Minute der zweiten Hälfte zum erſten Gegentreffer und wenig ſpäter durch Marquardt auch zum zweiten Tor. Durch Kitzinger 1. und Retzer vergrößerten die Gaſtgeber den Torabſtand wieder auf 6:2. Augsburg kämpfte jedoch unverdroſſen weiter und ſah dieſe Mühe auch durch ein drittes Tor des Rechtsaußen belohnt. 5 Handball Olympia⸗Prüfungskämpfe in Darmſtadt. Olympia A— Olympia B 8:12(6:5). Olympia C— Olympia D 9:13(6:7). Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: VfR Kaiſerslautern— TW Haßloch 2 Gau Baden: VfR Mannheim— TW Ettlingen kampfl. f. BfN. TSV Nußloch— TW Seckenheim 757. Gau Württemberg: Stuttgarter TL— TV Cannſtatt 8:8. Tgeſ. Stuttgart— Stuttgarter Kickers 13:3. TW Altenſtadt— Tad. Schwenningen 6:2. Eßlinger TSV— Tgd. Eßlingen 11:5. TS Süßen— Tbd. Göppingen 9725 Gau Bayern: 1860 München— T Milbertshofen 8.10. Polizei München— 1. FC Nürnberg g 8:4. Bamberger Reiter— TV Leonhard-Sündersbühl 95. 1. FE Bamberg— Polizei Nürnberg 6:4. Die Eiskunſtlauf⸗Weltmeiſterſchaſten „Maxie Herber⸗Ernſt Baier ſiegten auch in Paris.— Schäfer zum achten Male Eiskunſtlauf⸗Weltmeiſter. Im Pariſer Sportpalaſt wurden die Eiskunſtlauf-Welt⸗ meiſterſchaften der Paare und Männer entſchieden. Bei den Männern war nach dem überlegenen Vorſprung Karl Schä⸗ fers(Wien) in den Pflichtübungen die achte Weltmeiſterſchaft des Oeſterreichers nie gefährdet. Mit einem herrlichen Triumph für das deutſche Paar Maxie Herber⸗Ernſt Baier ſchloß das Paarlaufen, das ihnen in ſpäter Nachtſtunde zu der bereits vor fünf Wochen errungenen Europameiſterſchaft, dem herrlichen Olympiaſieg nun auch noch die Weltmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen einbrachte. Zuerſt wurde das Kürlaufen der Männer entſchieden. Wie nicht anders zu erwarten war, konnte Karl Schäfer(Wien) wie in Berlin und Garmiſch-Partenkirchen alle ſeine Mitbewerber hinter ſich laſſen und damit zum achten Male den Titel an ſich bringen. Sein großer Wider⸗ ſacher Graham Sharp(England)— Ernſt Baier ſtartete bei den Männern diesmal nicht—, der mit ſeinem knappen Ab⸗ ſtand hinter Schäfer bei der Pflicht die Ueberraſchung von Paris ſchuf, enttäuſchte etwas. Ueberraſchend gut ſchnikt ſein Landsmann Dunn ab. Hervorragendes Können verriet Felix Kaſper(Oeſterreich), der vom dritten Platz nicht mehr verdrängt werden konnte. Beim Paarlaufen ſtand von vornherein feſt, daß für den Titel nur das deutſche Paar und die öſterreichiſchen Geſchwiſter Ilſe und Erik Pauſin in Frage kamen, zumal die Ungarn Rotter⸗ Szollas auf die Verteidigung ihrer Meiſterwürde verzich⸗ teten. Lautloſe Stille herrſchte, als Maxie Herber⸗Ernſt Baier zu ihrer berühmten Kür anſetzten. Sie führten ſich mit einer großen Spirale vorwärts und rückwärts ein und hatten ſchon die Zuſchauer für ſich gewonnen. Ihr einzigartiges Können wurde von der erſten bis zur letzten Sekunde von wahren Beifallsſtürmen begleitet. Alle fünf Preisrichter ſetzten das deutſche Paar einhellig auf den erſten Platz.— Die übrigen Paare zeigten ebenfalls recht gute Leiſtungen, die aber bei weitem nicht an das heranreichten, was Herber-Baier und die jungen öſterreichiſchen Geſchwiſter zeigten. GA⸗Gruppe Hochland Mannſchaftslaufſieger Skimeiſterſchaften der Gliederungen der NSDAP. f Am Hauptkampftag bei den Winterſportmeiſterſchaften der Gliederungen der NSDaAp in Oberſchreiberhau im Rieſengebirge, hingen die grauen Wolken ſehr tief. Später aber ſtiegen ſie höher und höher und zeitweiſe ließ ſich auch die Sonne noch blicken. Am Vormittag wurde der Mann⸗ ſchaftslauf ausgetragen, zu dem jede Mannſchaft mit fünf Läufern ſtartete, der Führer und drei Mann wurden gewertet. Die Strecke war in verſchiedenen Schleifen um Oberſchreiber⸗ hau abgeſteckt. In der Klaſſe A ging es um den Wanderpreis des Führers, ſo daß es überaus ſpannende Kämpfe gab. Die erſte Mann⸗ ſchaft der SA-Gruppe Hochland hatte ſchon bald auf der 18 Kilometer⸗Strecke einen Vorſprung von zwei Minuten her⸗ ausgeholt. Bei der Schießübung wurde aber ein Ballon ausgelaſſen, ſo daß die Mannſchaft eine Strafminute erhielt. Später aber konnte der Minutenvorſprung wieder ausgedehnt werden und mit 1:36:06 ging die SA-Gruppe Hochland vor dem NSKK I mit 1:39:55 ſiegreich durchs Ziel. Die Klaſſe B hatte 12 Kilometer und HJ 6 Kilometer zu bewältigen. Der für Montag vorgeſehene Abfahrts-Torlauf wurde vom Reichsſportführer auf der Strecke Veilchenſpitze— Alte Schleſiſche Baude wegen Vereiſung des Hanges vollſtändig abgeſagt. Gute Leiſtungen im Sprunglauf. Der Glanzpunkt der Meiſterſchaften war der Sprung⸗ lauf auf der Himmelsgrundſchanze. Auf der Ehrentribüne ſah man den Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, Stabschef Lutze, Reichsführer SS Himmler, Korpsführer Hühnlein und den Jugendführer Baldur von Schirach ſowie viele Vertreter der Partei, Behörden und des Heeres. Trotz des leichten Schneeregens befand ſich die Schanze in beſter Ordnung. In ſehr guter Haltung ſprangen durchweg die Vertreter der HJ, obwohl es hier keine Wertung gab. Ge⸗ ſtürzte Sprünge wurden halb gewertet. Sehr gut ſprang der Schleſier Kohl, deſſen Sprünge von 54 und 52 Metern ganz ausgezeichnete Leiſtungen waren. Prächtig ſprang wieder der Jugendliche Hein Adolph(Schreiberhau), der allerdings im zweiten Gang bei 49 Metern ſtürzte. Der Thüringer Eich⸗ horn ſtand 52.5 Meter, während Anton Neu(Hochland) 57.5 Meter erreichte und Gantner(Hochland) auf 51 Meter kam. Kanada ſchlägt Berlins Eishockey⸗Auswahl Im Berliner Sportpalaſt wurden wieder Tauſende in den Bann der Kunſt einer Cecilia Colledge gezogen. Höhe⸗ punkte ihres Laufes bildeten die meiſterhaft ausgeführten Pirouetten.— Zum großen Eishockeykampf gegen Kanada mußte die verſtärkte Berliner Auswahl ohne die Olympia⸗ kämpfer Jänecke, Ball und George antreten. Die Deutſchen wehrten ſich tapfer, kamen aber gegen das überragende Können ihrer Gegner nicht an. Immerhin verſuchten ſie, den Kampf ſtets offen zu halten und ließen dadurch den Ka⸗ nadiern volle Entfaltungsmöglichkeiten. So entſpann ſich ein prächtiger Kampf, der mit einem 10:1(2:0, 5:1, 3:0) Sieg der Kanadier endete. Feldbergfeſt am 11./12. Juli. Eines der älteſten Bergfeſte, das Feldbergfeſt, das in dieſem Jahre zum 83. Male durchgeführt wird, wird— wie der Feldbergausſchuß mitteilt— am 11/12. Juli ver⸗ anſtaltet werden. Die Wettkämpfe ſind im Gegenſatz zu früheren Jahren diesmal für alle Mitglieder des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen offen. 6 Ne: N 8 N 9e D 9 8