hrs. ahrer, aktaft. Per. Städt. r Klä⸗ dehret duch dreirad ) stark einig „4 - — wut, Gray auf den würde, u ſpte⸗ gt.— elriebz⸗ Jürgen 0. od er d un ue 1 icht be⸗ et lange bat ſein m Bru⸗ nd ganz lole und 10 dann ſwas ge bit keine geöffnet lid, eine c in den n ehe. geſamtel 1 bes . meinte ll tibun bel“. 6 ſie iht habe, 1 die⸗ 90 e 4 lernheimer Pol Vielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig nahme durch alle Anzeigenmittler. Nr. 55 Round table in Kairo Engliſch⸗ägyptiſche Einigung im Nilland? Gleichzeitig mit den Verhandlungen in Genf in denen die Entſcheidung über den Wunſch Englands fallen wird, dem ita— lieniſchen Ausdehnungsdrang in Oſtafrika ganz beſtimmte Schran— ken zu ziehen, haben in Kairo die Beſprechungen zwiſchen Ver— tretern der engliſchen und der ägyptiſchen Regierung über die fernere Stellung des Nil-Landes zur britiſchen Herrſchaft be— gonnen, die ſchließlich auch durch die jüngſte Phaſe der imperia— liſtiſchen Expanſion Italiens wieder akut geworden iſt. Die Frage, um die verhandelt wird, iſt die Herſtellung der vollen Souveränität Aegyptens. Alſo Beſeitigung der britiſchen Aufſicht über die ägyptiſche Politik, Beſeitigung der Sonder— rechte, die die fremden Nationalitäten in Aegypten genießen, Anerkennung der ägyptiſchen Herrſchaft über den Sudan und volle Wehrhoheit für den ägyptiſchen Staat. Die britiſche Stel— lungnahme zu dieſen Einzelforderungen iſt der ägyptiſchen faſt durchweg entgegengeſetzt. Man wird zwar über eine gewiſſe Aus— dehnung der ägyptiſchen Souveränitätsrechte mit ſich reden laſſen und die durch den Oberkommiſſar ausgeübte Kontrolle unter Amſtänden nach außen etwas ſtärker in den Hintergrund treten laſſen. Man denkt aber nicht daran, in dieſem an einer Schlüſſelſtellung der Seeverbindungen des britiſchen Reiches lie— genden Lande auf jeden Einfluß zu verzichten. England hat bis— her den Eintritt Aegyptens in den Völkerbund verhindert, ob— wohl das Land nach der formellen Aufhebung des britiſchen Pro— tektorats als ſouveräner Staat anerkannt wurde. Aegyptiſche Nationaliſten haben mit einiger Bitterkeit darauf hingewieſen, daß London zwar ſeinerzeit die Aufnahme Abeſſiniens in den Völkerbund befürwortete, ſich aber gegen die des kulturell höherſtehenden Nil-Landes ſperrte. Möglich, daß über dieſe Fragen eine Verſtändigung erzielt wird. Schwieriger wird es ſein, ſie auch in den militäriſchen Dingen zu erreichen. Die ägyptiſchen Nationaliſten, die natürlich deutlich ſpüren, daß die wachſende italieniſche Machtſtellung in Oſtafrika für die Anabhängigkeit ihres Landes eine mindeſtens ſo große Gefahr iſt wie das jetzige britiſche Regime, wünſchen durchaus eine Anlehnung Aegyptens an Großbritannien, auch in militäriſcher Hinſicht. Sie befürworten ein Militärbündnis zwiſchen den beiden Ländern, das aber eben auf der Grundlage der völligen Souveränität abgeſchloſſen werden ſoll. England ſieht darin keine genügende Sicherheit ſeiner Stellung in Aegyp— ten und namentlich am Suez-Kanal und beſteht auf dem Recht, Garniſonen im Lande unterhalten zu dürfen. Dazu iſt in den letzten Monaten die zwar noch nicht offiziell, aber in der Preſſe wiederholt erhobene Forderung getreten, Alexandrien zu einem feſten Flottenſtützpunkt für die britiſchen Streitkräfte aus— zubauen. Der Standpunkt beider Parteien in dieſer Frage iſt vorläufig völlig unvereinbar. Zwar iſt im Jahre 1930 durch Henderſon ein Abkommen zwiſchen London und Aegypten zu Papier gebracht worden, das dann allerdings nicht in Kraft trat, in dem die Räumung der engliſchen Garniſonen in Kairo und Alexandrien feſtgelegt und nur eine Truppenmacht von 8000 Mann Landtruppen und 3000 Fliegern zum Schutze des Suez⸗Kanals zugelaſſen wurde, aber die militäriſchen Kreiſe Englands erklären heute genau ſo wie damals, daß ſie ein Wie— deraufleben der Beſtimmungen von 1930 unter keinen Amſtänden für tragbar halten. Die kleine Truppenmacht in der Kanalzone würde ſich ihrer Meinung nach in dem Augenblick nicht mehr halten können, in dem England nicht in der Lage iſt, ſich der politiſchen Stellungnahme der ägyptiſchen Regierung zu ver— gewiſſern. Das heißt praktiſch geſprochen, der britiſche General- ſtab hält es für notwendig, die den entſcheidenden politiſchen Einfluß ſichernde Okkupation des Landes aufrecht zu erhalten. Der Sudan wird vielleicht kein unlösbares Problem darſtellen. Er gehört zwar nominell zum ägyptiſchen Staats— gebiet, wird praktiſch aber bereits jetzt als alleiniger engliſcher Beſitz angeſehen. Die ägyptiſchen Truppen ſind aus dem Sudan zurückgezogen worden. Die Nationaliſten haben ihn trotzdem noch nicht preisgegeben, aber ſie werden einſehen, daß ſie keinerlei wirkſame Mittel in der Hand haben, um ihn gegebenenfalls den Engländern wieder zu entreißen. Deshalb iſt hier ein Kompro— miß wahrſcheinlich. In England gibt man ſich, im Gegenſatz zu dem ägyptiſchen Skeptizismus, den Anſchein, an einen Erfolg zu glauben. Dabei geht man auf die Idee eines Bündniſſes ein und ſucht die Fort— dauer der militäriſchen Okkupation damit ſchmackhafter zu machen, daß man die Beſatzungsarmee als„Hilfstruppe einer befreundeten Macht“ deklariert. Vizekanzler Siarhemberg in Rom DNB. Rom, 4. März. Der öſterreichiſche Vizekanzler Starhemberg traf Mittwochabend mit dem fahrplanmäßigen Zug in Rom ein und wurde auf dem Bahnhof von Staatssekretär Suvich, Baron Aloiſi und den beiden öſterreichiſchen Geſandten empfangen. Anterrichtete italieniſche Kreiſe erklären zu dem römiſchen Aufenthalt Starhembergs, daß er keinerlei 1 Charakter trage. Starhemberg halte ſich in erſter Linie als Führer der Vaterländiſchen Front in Rom auf, in welcher Eigenſchaft er reges Intereſſe für die faſchiſtiſchen Organiſationen, beſonders die, Jugendverbände 1 deren Studium ſein hieſiger Aufent- „LZ. 129“ Kurs in weſtlicher Richtung. Donnerstag, den 5. März 1936 öjeülung Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Willimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Jan. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. 12. Jahrgang Der klaſſiſche Durchbruch Alle Trümpfe in der 1 Badoglios Von Oberſtleutnant a. f Die Hoffnungen, die das abeſſiniſche Hauptquartier und mit ihm ein Teil der Weltpreſſe noch auf eine Schließung der am Amba Aradam geſchlagenen Lücke ſetzten, haben ſich nicht erfüllt. Die Ereigniſſe haben uns recht gegeben: es kam alles ſo, wie es kommen mußte. Die abeſſiniſche Nordfront iſt zuſammengebrochen. Marſchall Badoglio iſt es gelungen, was mit wenigen Aus— nahmen(Lodz, Tolmein) den Führern des Weltkrieges hüben und drüben verſagt blieb: der klaſſiſche Durchbruch! Er hat durch ſeinen kraftvollen Vorſtoß nach Süden über Makalle hinaus die feindliche Front in zwei Teile geſpalten. Er hat nicht das Schickſal der deutſchen Stoßarmeen des Frühjahrs 1918 er— litten, die vor Amiens und an der Marne nach geglücktem Einbruch in die Front feſtgehalten und in den überlang ge— wordenen Flanken von raſch herbeigeführten Feindkräften bedroht wurden. Er hat in der Stoßrichtung weiterdringen und das wichtige Bergmaſſiv von Amba Aladſchi faſt kampflos beſetzen können. Er hat, was noch bedeutſamer iſt, nach der Flanke ein— ſchwenken können, um des Feindes Geſamtfront nach rechts und links aufzurollen. Er hat auch in der taktiſchen Durchführung dieſer Operationen eine glückliche Hand bewieſen. Er hat es ver— ſtanden, die Armee des Ras Kaſſa, die ſein Flaonkenſtoß zuerſt traf, nicht nur von Oſten, wo ihr jeder Halt durch das Zer— ſchlagen der Armee des Kriegsminiſters Mulugheta genommen war, mit dem III. Armeekorps anzupacken, ſondern auch von Norden und Weſten mit dem erythräiſchen Armeekorps einen Keil zwiſchen ſie und ihre Nachbararmeen zu treiben und ſo an die großangelegte Durchbruchsoperation eine örtliche Amfaſſungsſchlacht anzuſchließen. Es iſt ihm trotz wich— tiger Geländeſchwierigkeiten gelungen, die Zange zu ſchließen und die Armee des Ras Kaſſa einzukeſſeln. Freilich, er hat es leichter gehabt als ſeine Vorgänger im Weltkrieg. Seine Gegner waren ihm und ſeinen Diviſionen bei aller perſönlichen Tapferkeit und allem hingebenden Opferwillen an Kampfkraft und Kampfgeſchick weit unterlegen. Sie verfügten weder über die nötigen Waffen und die nötige Munition, um den Ring zu durchbrechen, noch vermochten ſie die Lage ſo klar zu D. Benary. überſehen, daß ſie durch rechtzeitigen Abmarſch den Kopf aus der Schlinge zu ziehen verſuchten. So endeten ihre Durchbruchs— angriffe blutig vor den Mündungen der italieniſchen Maſchinen⸗ gewehre und Geſchütze. Die wenigen Glücklichen, die ſich einen Weg aus dem Höllenkeſſel von Ab bi Addi brachen, ſind damit noch nicht gerettet. Ueber ihnen kreiſen die italieniſchen Bombengeſchwader, die vor allem an den Aebergängen über den Dakazzefluß ihnen verderbenbringend ſein werden. Auch von dem neuen Heere, das der Negus in Eilmärſchen von Deſſie in Richtung auf den Aſchangi-See heranführen ſoll, iſt kaum eine Amkehrung der Lage zu erwarten. Im Gegen— teil, ſie täte wahrſcheinlich beſſer daran, ſich dem g Badoglios nicht frontal entgegenzuſtemmen, ſondern ihr 15 im Guerillakrieg gegen ſeine Flanken zu verſuchen. So ſehen wir alle Trümpfe an der Nordfront in gtaliens Hand. Freilich zu einer Verfolgung im klaſſiſchen Stile von Belle Alliance bis zum letzten Hauch von Pferd, Motor und Mann wird es dennoch ſchwerlich kommen. Der afrikaniſche Kriegs- ſchauplatz, die Unendlichkeit des Raumes, Gebirgskämme und Saumpfade als Nachſchubſtraßen werden ein Paroli bieten. Addis Abeba wird nicht in wenigen Tagen fallen. Immerhin aber haben die Italiener die Möglichkeit, ihre Linie bis zur Regenzeit noch ſo weit vorzutragen, wie ſie es für günſtig halten. And vor allem ihre Fliegerbaſis ſo weit vorzuſchieben, daß ſie mit ihren Bombenabwürfen nunmehr auch das Herz des Landes, Addis Abeba, und ſeine Umgebung erreichen können. Ob damit das Ende des Feldzuges greiſpar nahe gerückt iſt, ob die Abeſſinier unter dem Druck der kriegeriſchen Mißerfolge auch ſeeliſch und innerpolitiſch zuſammenbrechen und Friedensverhand— lungen dem Weiterkämpfen vorziehen, wird auch weſentlich von der Lage an der Südfront abhängen. Hier ſcheint General Graziani einen Vorſtoß auf Harrar zu planen, dem bei dem Führergeſchick des Sieges von Negelli gute Ausſichten winken. Selbſt der Druck der Sanktionen wird den Siegeswagen der Italiener kaum aufhalten können, wird allenfalls ſie zu Mäßi— gung bei ihren Friedensforderungen zu bewegen vermögen. Glückliche Probefahrt des LZ 129 15.19 aufgeſtiegen und 18.25 glatt gelandet DNB. Friedrichshafen, 4. März. Das Luftſchiff„LZ. 129“ iſt am Mittwochnachmittag bei bedecktem Himmel um 15.19 Uhr zu ſeiner erſten Probefahrt aufgeſtiegen. Wie ein Lauffeuer eilte am Mittwochnachmittag die Kunde von dem Weben erſten Start des neuen Zeppelinluft— ſchiffes„LZ. 129“ durch die Stadt. Im Nu eilten Tauſende zum Werftgelände, um Zeugen dieſes großen Ereigniſſes zu ſein. Bald hatte ſich 0 um das Gelände eine rieſige Zu— ſchauermenge angeſammelt. In majeſtätiſcher Ruhe lag das Schiff noch in der Halle, von den Werftmannſchaften mit ſicherer Hand zur Ausfahrt gehalten. Verheißungsvoll und ſymboliſch leuchteten die zu beiden Seiten des Luftſchiffkörpers angebrachten fünf Olympiaringe. Dr. Eckener, der mit dem Oberleutnant Breithaupt vom Reichsluftfahrtminiſterium und ſämtlichen acht Luftſchiff— kapitänen in der Führergondel Platz genommen hatte, richtete an ſeine Arbeitskameraden eine Anſprache, in der er auf die Bedeutung dieſes Augenblickes hinwies. Das Schiff, an dem vier Jahre gebaut worden ſei, liege klar zur erſten Ausfahrt. Nicht nur das ganze deutſche Volk, auch die übrige Welt erhoffe von dieſem Schiff eine erhebliche Weiterentwicklung der ge— ſamten Luftſchiffahrt. Es ſei das Beſte hergegeben worden, um das ſtolze Schiff ſo gut wie möglich zu bauen. Im weiteren Ver— lauf ſeiner Ausführungen dankte Dr. Eckener allen ſeinen Mit— arbeitern vom letzten Arbeiter 85 zum erſten Konſtrukteur und ſprach die Hoffnung aus, daß der gleiche Glücksſtern, der dem „Graf Zeppelin“ beſchieden war, auch über dem neuen„LZ. 129“ leuchten möge. Nachdem das Luftſchiff noch ein letztes Mal ausgewogen worden war, ertönte hell das Kommando: Luftſchiff klar! Langſam wird das Schiff aus der Halle gezogen, begleitet von den Wünſchen all der Tauſenden, die dieſe erhebende Stunde erleben dürfen. Auf dem Werftgelände wirkt es noch gigan— tiſcher als in der Halle. Laut erteilt Dr. Ecke ner die letzten Befehle; das Schiff wird gegen den Wind gelegt. Das helle Leuchten in den Augen der e ſpricht mehr als alle Worte für ihre innige Schickſalspberbundenheit mit dem Werk, an deſſen Schaffung ſie mitwirken konnten. Punkt 15.19 Ahr erhebt ſich das ſtolze Schiff in die Luft, begleitet von den Heilrufen der begeiſterten Menge. Erſt in etwa 100 Meter Höhe ſpringen die Motore an, zuerſt auf der Steuerbord- dann auf der Backbordſeite. Dröhnend ſingen ſie ihr ehernes Lied und entführen das glückhafte Schiff unſeren Blicken. Nach kurzem Kreuzen über dem Werftgelände nimmt 8 4 e Das neue Luftſchiff„LZ. 129“ iſt um 18.25 Ahr glatt gelandet. Das Schiff kreuzte über drei Stunden über dem Werftgelände, über dem Bodenſee und über dem Bodenſeehinter— land, den Tauſenden von begeiſterten Volksgenoſſen in ſeiner ruhigen, faſt geräuſchloſen Fahrt ein einziges Schauſpiel bietend. Das Wetter war während der ganzen Zeit ziemlich dunſtig und die Dämmerung brach bereits nach 18 Ahr ziemlich raſch herein. Am ſo eindrucksvoller war dann der Augenblick, als das Schiff im Schein ſeiner Lichter zur Landung anfuhr und nach den üblichen Manövern um 18.21 Uhr zur Landung anſetzte. Die Taue wurden abgeworfen, Waſſerballaſt abgegeben und die Haltemannſchaft, die durch Arbeitsdienſtmänner verſtärkt worden war, zog das Schiff auf den Boden. Am 18.25 Ahr war die Landung glatt vollzogen. Alle Erwartungen übertroffen DNB. Friedrichshafen, 4. März. Die überaus erfolgreiche und glücklich verlaufene Jungfern— fahrt des neuen Luftſchiffes„LZ. 129“ gehört der Geſchichte an. Am 19 Ahr war das Schiff eingebracht, und auf den Geſichtern von Führern und Beſatzung leuchtete Freude und berechtigter Stolz über die vollbrachte Tat. Aeber den Fahrtverlauf ſelbſt und die Ergebniſſe der Werk— ſtättenfahrt äußerte ſich hernach der Direktor der Zeppelin— Reederei Kapitän Lehmann, der in begeiſterten Worten feſt— ſtellte, daß die auf das Große und Ganze abgeſtellte Verſuchsfahrt über die eigenen Erwartungen der Werſt hinaus hervorragend ausgefallen ſei. Zunächſt ſeien die Steuereigenſchaften des Schiffes durchgeprüſt worden. Man habe nicht ohne weiteres Vorausſagungen in dieſer Richtung machen können, da das neue Luftſchiff ganz andere Ausmaße habe als der„Graf Zeppelin“ und weil die Steuerung vollkommen anders konſtruiert ſei. Trotzdem ſei nicht nur die gleich gute Manövrierfähigkeit erreicht worden, ſondern man habe den beſtimmten Eindruck gewonnen, daß das neue Schiff darüber hinaus noch beſſer zu ſteuern ſei, was man übrigens von unten ebenfalls mit Er— ſtaunen bemerkte, die beinahe vollkommene Geräuſch— loſigkeit der Motoren. Dies iſt vor allem in der Führergondel außerordentlich angenehm, und zwar nicht nur für das Ohr, ſondern auch bezüglich der kaum mehr bemerkbaren Vibration. Weiter wurden die Maſchinen nach allen Rich- tungen und Arten hin durchgeprüft und Amſteuerungen vorge— nommen. Die Motoren 1 wie erwartet, 1 die geringste ä—** 8 —————— .— Störung gelaufen, wie denn überhaupt alles ohne jegliche Be— ſchwerde geklappt habe. Beſonders angenehm ſei auch der Am— ſtand, daß das neue Luftſchift einen viel kürzeren Bremsweg habe, was ſich hauptſächlich dei den Landungen ſehr vorteilhaft auswirke. Zuſammenfaſſend betonte Kapitän Lehmann noch— mals, daß die an ſich kurze Probefahrt zur vollen Zu— friedenheit durchgeführt worden ſei, und daß von ſeiten der Werftleitung keine weiteren Probefahrten mehr für nötig erachtet würden. Falls es die Wetterlage erlaubt, wird bereits am Donnerstagmorgen eine etwa achtſtündige Fahrt mit Behördenvertretern durchgeführt. Nach Abnahme des Schiffes durch die Zeppelin Reederei ſoll dann die Deutſch— land fahrt und gegen Ende des Monats März der große Taufakt stattfinden. „Keine bequeme Verſorgungsanſtalt“ Eine Anſprache Dr. Goebbels'. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing 22 Angehörige der Nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalt. Es waren Jun⸗ gen aus allen Gauen Deutſchlands und aus allen Volks- ſchichten; denn wenn auch die nationalſozialiſtiſchen Erzie— hungsanſtalten, von denen es heute 12 in Deutſchland gibt, aus den ehemaligen Kadettenanſtalten und ſpäteren ſtaat⸗ lichen Bildungsanſtalten hervorgegangen ſind, ſo unter⸗ ſcheiden ſie ſich doch von dieſen nicht nur durch den Unter— richtsplan, ſondern auch dadurch, daß die Jungen ledig⸗ lich nach ihrem perſönlichen Wert, ohne jede Rückſicht auf die ſoziale Stellung ihrer Eltern, aufgenommen werden. 9 Nachdem der Miniſter jeden einzelnen der Jungen mit Händedruck begrüßt hatte, richtete er eine Anſprache an ſie, in der er darauf hinwies daß ſie ihre Erziehung dar— auf vorbereiten ſollten, ein ſchweres Leben zu meiſtern; denn der Nationalſozialismus habe keinen geruhſamen Paradies— zuſtand in Deutſchland geſchaffen und auch nicht ſchaffen wollen. Der nationalſozialiſtiſche Staat ſei keine bequeme Ver⸗ ſorgungsanſtalt, ſondern man müſſe ſich in ihm durch Tüchtigkeit und Aktivismus durchſetzen. Es ſei kein Vor⸗ teil für die Jugend, wenn ihr das Leben allzu leicht ge⸗ macht werde; denn dann werde ſie von jcher ſchweren Auf gabe, die einmal an ſie herankrete, ſcheitern. Die Jugend müſſe ſich immer klar ſein, daß es ihre Aufgabe ſei, das, was die heutige Generation an geſchichtlichen Werten ge⸗ ſchaffen habe, zu erhalten und weiterzuentwickeln und ſo die Ewigkeit der Nation zu gewährleiſten. Kriegsgerichtliche Aburteilung der Aufſtändiſchen Der japaniſche Sonderkriegsgerichtshof unter dem Vorſitz des Kriegsminiſters. DNB. Tokio, 4. März.(Oſtaſiendienſt des DRB.) Anter dem Vorſitz des Kaiſers hat der Kronrat die Ein— ſetzung eines beſonderen Kriegsgerichtshofes zur Ab— urteilung der an dem Aufſtand Schuldigen kraft kaiſerlichen Erlaſſes beſchloſſen. Dem Kriegsgerichtshof wird der Kriegs- miniſter vorſtehen. Der Erlaß tritt noch im Laufe des Mittwoch— nachmittags in Kraft. Im Stabe des Militärbefehlshabers von Tokio wird er— lärt, daß ſich vor dieſem Gerichtshof über 1400 Offi— ziere und Mannſchaften zu verantworten haben wer— den, und zwar Offiziere und Soldaten des III. Infanterie— regimentes und des Artillerieregimentes. Es wird betont, daß der Aufſtand friedlich hat unterdrückt werden können, ohne Ein— ſchreiten mit der Waffe. Prinz Konoye lehnte die Miniſterpräſidentſchaft ab DNB. Tokio, 4. März.(Oſtaſiendienſt des DRB.) Prinz Konoye, der vom Kaiſer mit der Regierungsbildung beauftragt worden war, hat ganz überraſchend den Kaiſer im letzten Augenblick gebeten, von ſeiner Betrauung mit der Miniſterpräſidentſchaft Abſtand zu nehmen. Er begründet ſeine Bitte damit, daß er geſundheitlich ſich nicht ſtark genug fühle, das ſchwere Amt zu übernehmen. Die Ablehnung Konoyes hat großes Aufſehen erregt, zumal die Zeitungen durch Extrablätter bereits ſeine Ernennung zum Miniſterpräſidenten mitgeteilt und ihn als den kommenden Mann Japans bezeichnet hatten. g Hofminiſter Huaſa wurde zum Siegelbewahrer ernannt. 2 Amt des Hofminiſters übernimmt Botſchafter Matſu— eira. Vuaſa iſt 63 Jahre alt. Er ſtudierte Jura und war dann ſpäter Polizeipräſident von Tokio und Zivilgouverneur in Korea. Er gehört ebenſo wie Prinz Konoye dem Kreis des Genro Saionji an. Matſudeira iſt 60 Jahre alt. Er legte die Diplomatenlauf— bahn zurück. Er vertrat Japan in China, Frankreich und Eng— land. Anſchießend war er 24 Jahre lang Botſchafter in Waſhing— ton und dann in London. Seine Tochter iſt mit dem älteſten Bruder des Kaiſers, Prinz Chicibo, verheiratet. Der SGenatsausſchuß für den Ruſſenpakt DNB. Paris, 4. März Der Senatsausſchuß für Auswärtige Angelegenheiten hat nach Anhören des Miniſterpräſidenten Sarraut den franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Pakt mit 19 gegen 4 Stimmen bei 7 Ent⸗ haltungen angenommen und den Senator le Trocquer zum Be— richterſtalter hierfür ernannt. Rom: Samstag wird ſich der italieniſche Miniſterrat mit der durch die Genfer Entſchließung geſchaffene Lage befaſſen und ſein Arteil darüber abgeben. Rom:„Lavoro Fasciſta“ ſpricht ſich energiſch gegen eine Einſchaltung Sowjetrußlands in die Donauraumpolitik aus. London: Der Geſamthaushalt für das Jahr 1936/37 wird am 28. April im Anterhaus eingebracht werden. Er wird auf der Ausgabenſeite einen Betrag von rund 800 Millionen Pfund enthalten. London: Reuter will wiſſen, daß die britiſche Regierung ge⸗ wiſſe Fühler ausgeſtreckt habe, um feſtzuſtellen, ob und unter welchen Bedingungen der Negus zur Aufnahme von Friedens— verhandlungen bereit ſei. Madrid: In Terre Vieja bei Alicante verübten linksradi— kale Elemente zahlreiche Brandſtiftungen. Kairo: Eine italieniſche Militärpatrouille wurde, wie die Blätter melden, beim Aeberſchreiten der ägyptiſch-lybiſchen Grenze von ägyptiſchen Soldaten feſtgenommen. Juammenbrucg der abeſaniacen Noldſront? Sieg im Schire⸗Gebiet/ Abeſſinien dementiert DNB. Rom, 4. März. Propagandaminiſterium veröffentlicht den Heeres— bericht Nr. 146. Marſchall Badogliso telegrafiert: —„Die Tembienſchlacht war in vollem Gange, als am 29. Februar in der Morgendämmerung das zweite und vierte Armeekorps in das Schire-Gebiet zum Angriff gegen die Kräfte des Ras Im ru, der einzigen feindlichen Armee, die noch an der Eritreafront intakt geblieben war, vorrückte, Am 29. Februar und am 2. März haben ſehr lebhafte Kämpfe ſtattgefunden. Der Feind, der von Norden dom 4. Armeekorps und im Oſten vom 2. Armeekorps bedrängt wurde, iſt nach erbittertem Widerſtand, bei dem er wirklich außerge— wöhnliche Verluſte erlitt, geſtern dem alles überrennenden An— ſturm des 2. Armeekorps gewichen. Die in der Richtung auf die Takazze-Uebergänge ſich bewegenden Flüchtlinge wer— den von der Luftwaffe bombardiert und unter Maſchinen— gewehrfeuer genommen. Mit dem Sieg von Schire iſt der Zuſammenbruch der ganzen abeſſiniſchen Nordfront vollſtändig. Von den vier Armeen, die der Negus in der ehrgeizigen Illuſion, die militäriſchen Kräfte Italiens zu ſchlagen und den Weg der Ziviliſation zu verſperren, in bedrohlicher Weiſe mobiliſiert hatte, bleiben nur noch klägliche, nach Süden flie— hende Aeberreſte übrig.“ Das DNB. Asmara, 4. März. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DRB.) Im Hauptquartier der Nordfront empfing Marſchall Ba doglio 182 Vertreter der Preſſe. Er brachte ſeine Genug— tuung über den Zuſammenbruch der abeſſiniſchen Nordfront zum Ausdruck. Aus Geſprächen mit zuſtändigen militäriſchen Kreiſen ſcheint hervorzugehen, daß die italieniſche Heeresleitung beabſichtigt, die nach den letzten Erfolgen freigewordene Ta— kazze-Linie zu beſetzen und ſie als Ausgangsbaſis für etwaige ſpätere Aktionen auszubauen. Als abſchließendes Ergebnis der drei Schlachten von Enderta, Tembien und Schire iſt die Zertrümme— rung der abeſſiniſchen Nordfront feſtzuſtellen. Von italieniſcher Seite werden die abeſſiniſchen Verluſte mit ungefähr 35 000 Toten und Verwundeten angegeben. Ferner wurden 1500 Ge— fangene gemacht. Die italieniſchen Verluſte ſollen etwas über 2000 Tote und Verwundete betragen. Die Kriegsbeute iſt ſehr groß. Man ſchätzt die Stärke der regulären abeſſiniſchen Trup— pen, die in drei Armeen gegliedert an der Nordfront ſtanden, als die Italiener ihre letzten Vorſtöße unternahmen, auf rund 120 000 Mann. Gerüchte wollen wiſſen, daß Ras Seyoum, der ge— meinſam mit Ras Kaſſa im Tembiengebiet kämpfte, ſich in einer Höhle im ſüdlichen Tembiengebiet verſteckt halten ſoll. Aeber den Verlauf der Schlacht im Tembiengebiet wird vom italieniſchen Hauptquartier noch bekannt— gegeben, daß die eingeſchloſſenen Abeſſinier drei Durchbruchs— verſuche über den Ghewa-Fluß unternahmen, die jedoch unter blutigen abeſſiniſchen Verluſten vom 3. italieniſchen Armee— korps zum Scheitern gebracht werden konnten. Insgeſamt ſollen die abeſſiniſchen Truppen bei dieſer Schlacht gegen 10 000 Tote und Verwundete verloren haben. Die Italiener geben ihre eigenen Verluſte mit über 500 Toten an. 500 Abeſſinier wurden gefangen genommen, 30 Maſchinen— gewehre, drei Geſchütze, über 1000 Gewehre und 1500 Maul— tiere von den Italienern erbeutet. Wie es heißt, ſoll auf abeſ— ſiniſcher Seite auch ein weißer Offizier gefallen ſein, der jedoch von den zurückgehenden Truppen geborgen wurde. Addis Abeba beſtreitet die Vernichtung der Armee Nas Kaſſas Die Verbindung zwiſchen Addis Abeba und dem Hauptquartier wieder hergeſtellt DNB. Addis Abeba, 4. März Die telegraphiſche und die telephoniſche Verbindung zwiſchen Addis Abeba und der Nordfront, die ſeit zwei Tagen Der Voranſchlag für Geſamtaufwendungen in Höhe DNB. London, 4. März. Die Voranſchläge für die engliſche Marine im kommenden Haushaltsjahr wurden am Mittwoch veröffentlicht. Sie umfaſ⸗ ſen einen Geſamtbetrag von 69930 000 Pfund, verglichen mit 60 050 000 Pfund im Vorjahr. Da⸗ bei muß erneut daran erinnert werden, daß die in dem Weiß⸗ buch enthaltenen Baupläne in dieſer Ziffer noch nicht berück⸗ ſichtigt ſind. Im einzelnen ſieht der Haushaltsplan eine Ver⸗ mehrung des Mannſchaftsbeſtandes um 4613 auf 99 095 Mann vor, was einer Löhnungsziffer von etwa 13 500 000 Pfund ent⸗ ſpricht. Für die Marineluftſtreitkräfte iſt ein Betrag von 3066 000 Pfund ausgeworfen, für laufende Bauaufträge 14,4 Millionen Pfund und für Flottenrüſtungen 7,5 Millionen Pfund. 1 Die Voranſchläge ſind von einer Erklärung des Erſten Lords der Admiralität, Lord Monſell, begleitet, in der darauf hingewieſen wird, daß die Beträge für folgende Zwecke verwandt werden: Anterhaltungskoſten, Ausbeſſerungen und Hilfsdienſte der Flotte, Weiterführung der bereits genehmigten Bauarbeiten, Moderniſierung der vorhandenen Großkampf⸗ ſchiffe, neue Ausrüſtung für die Marineluftwaffe und gewiſſe zuſätzliche Maßnahmen in Verbindung mit dem italieniſch-abeſ⸗ ſiniſchen Streitfall. Lord Monſell bemerkt ferner, daß die in dem Weißbuch erwähnten Maßnahmen hierbei nicht berückſich⸗ tigt ſeien. Ebenſo wenig enthalte der neue Haushaltsplan be⸗ reits Vorkehrungen für das Neubauprogramm 1936. Die Be— träge hierfür würden in Nachtragshaushalten angefordert wer⸗ den. Auch die Nachforderungen für 1935 in Höhe von 4,8 Millionen Pfund ſind in der eingangs erwähnten Geſamt⸗ ſumme nicht enthalten. Was die Vermehrung der Anterhal⸗ tungskoſten für die Flotte in Höhe von 3,9 Millionen Pfund angeht, ſo iſt der größte Teil für zuſätzliche Ausbeſſerungen und für verſchärfte Abwehrmaßnahmen der Flotte gegen Luft⸗ angriffe beſtimmt.„ 5 a In der Erklärung Lord Monſells wird auch auf die Lon— unterbrochen war, iſt in der Nacht zum Mittwoch wieder her— geſtellt worden. Trotzdem treffen nur ſpärliche Nachrichten vom Beginn der Kämpfe bei Makalle und am Amba Aladſchi ein. Die Gerüchte beſagen, daß die Heeresgruppe Ras Mulughe— tas nur mit knapp einem Drittel an den Kämpfen beteiligt war und den erſten großen Stoß der Italiener aufzufangen hatte. Der Feind griff mit rund zwei Kolonialkorps an. Anter der Wucht des Anſturmes mußte ſich die Heeresgruppe Mulughetas unter für beide Teile verluſtreichen Kämpfen zurückziehen. Das Gros der Armee Mulughetas, ſo wird betont„befand ſich in Reſerve und hat an den Kämpfen überhaupt nicht teilgenommen. Nach weiteren Meldungen verſuchen die Italiener, das Heer Ras Kaſſas anzugreifen, was jedoch nicht im geringſten gelungen ſei. Nur ganz kleine, in ſehr weit vorgeſchobenen Stel⸗ lungen liegende abeſſiniſche Abteilungen ſeien abgeſchnitten wor— den. Sie ſeien aber bisher, ſo wird von abeſſiniſcher Seite be— hauptet, noch nicht gefangen genommen worden. 1 Die von den Italienern gemeldete Rückeroberung Dembiens durch italieniſche Truppen wird beſtritten, da dieſe am Buri-Fluß weſtlich von Abaro ſtänden. Die abeſſiniſche Regierung veröffentlicht eine Mitteilung, in der es heißt, daß die Armee des Ras Kaſſa völlig unverſehrt ſei. Die Verluſte dieſer Armee in den Kämpfen im Tembiengebiet ſeien gering. Die Geſamtverluſte der Abeſſinier in Tembien, bei Makalle und am Amba Aladſchi be trügen nicht einmal 3000 Tote. Die italieniſchen Siegesmeldungen ſeien aus politiſchen Gründen übertrieben, wohl im Hinblick auf die bevorſtehenden Völkerbundsverhandlungen. Die Verluſte der italieniſchen Eingeborenenarmee, abgeſehen von den Heimat— truppen und Askari, betrügen über 1000 Mann. Die Italiener hätten außerdem durch Abſchuß vom Boden aus zwei Flugzeuge verloren, die einen Angriff durch Bombenwürfe unterſtützen wollten. Beim Abſturz ſeien die Flugzeuge durch Exploſion völlig zerſtört worden. Ihre Beſatzungen— insgeſamt 14 Mann— ſeien getötet worden. i Nach einer weiteren abeſſiniſchen Meldung haben italieniſche Flieger erneut Kobo und Amgebung bombardiert. Dabei ſeien einige Abeſſinier getötet worden. Einſtellung der Kämpfe bis zum 10. März gewünſcht Der Vorſchlag des Dreizehnerausſchuſſes in Addis Abeba eingetroffen DNB. Addis Abeba, 4. März Heute vormittag traf in Addis Abeba ein Telegramm des Generalſekretärs des Völkerbundes Avenol ein, das die abeſſiniſche Regierung von der Entſchließung des Dreizehner— ausſchuſſes in Kenntnis ſetzt. Abeſſinien wird aufgefordert, im Hinblick auf die am 13. März ſtattfindende Sitzung des Völker— bundes die Feindſeligkeiten gegen Italien einzuſtellen. Außerdem wird der abeſſiniſchen Regierung mitgeteilt, daß gleichzeitig eine. Aufforderung gleichen Inhalts an Italien ergangen ſei. Der Dreizehnerausſchuß erwarte die ESinſtellung der Feind⸗ ſeligkeiten bis zum 10. März, um einen Waffen⸗ ſtillſtand abſchließen zu können. Die Truppen der Kriegführenden ſollen in den Stellungen bleiben, die ſie zur Zeit beſetzt halten. Das Telegramm Avenols wurde ſofort an den Kaiſer weiter⸗ geleitet, der ſeine Anweiſungen unmittelbar an den abeſſiniſchen Geſandten in Paris übermitteln wird. Wie verlautet, dürfte eine Ablehnung des Vorſchlages des Dreizehnerausſchuſſes durch Abeſſinien kaum erfolgen, da der Kaiſer jede Gelegenheit zum Friedensſchluß unzer an⸗ nehmbaren Bedingungen, wie er ſchon ſo oft erklärt habe, in Betracht ziehe. die engliſche Marine von rund 710 Millionen Pfund doner Flottenkonferenz hingewieſen. Nach einem Hinweis auf den Austritt Japans wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, ein Abkommen zwiſchen den übrigen Konferenzteilneh⸗ mern über die qualitative Begrenzung, die vorherige Mittei⸗ lung über Flottenbauten und den Austauſch von Benachrichti— gungen zu ſchaffen, ein Abkommen, das eines Tages vielleicht von allen Flottenmächten der Welt angenommen werde. Die lebenswichtige Bedeutung einer engen Zuſammenarbeit zwiſchen den drei Hauptwaffengattungen, ſo wird hinzugefügt, nimmt unausgeſetzt die Aufmerkſamkeit der Marine in Anſpruch. Es wird betont, daß ſowohl in England als auch in Leberſee gemeinſame Manöver mit der Armee und den Luftſtreitkräften ſtattgefunden haben. Am die von den Hauptflotten benötigten Schiffseinheiten der Notwendigkeit zu entheben, Einheiten für die Ausbildung von Mannſchaften abzugeben, wird die Auf— ſtellung eines Ausbildungsgeſchwaders als wün⸗ ſchenswert bezeichnet. Ferner wird mitgeteilt, daß bis jetzt 29 Großkampfſchiffe und Kreuzer mit Schleuderanlagen für Flug— zeuge ausgerüſtet ſind. Lord Gnowden gegen das engliſche Aufrüſtungsprogramm DNB. London, 4. März Lord Snowden, der frühere engliſche Schatzkanzler und bekanntlich ein führendes Mitglied der Arbeiterpartei, äußert ſich zu dem Aufrüſtungsprogramm wie folgt: „Das Programm iſt überwältigend. England hat ein Rüſtungswettrennen in ſcharfem Tempo vorbereitet. Es iſt ein Programm der Panik, das durch nichts in unſeren internatio- nalen Verpflichtungen oder in den Erforderniſſen des britiſchen Reiches gerechtfertigt wird. Alle Freunde des Friedens ſollten ſich vereinigen, um dieſer Politik des Wahnſinns Widerſtand zu leiſten.“ — — 0 Name ſchen tic wich Man bünds Hann zu lig wolde Kriege lulion zu ber tit de einget arbeit fiche 2400 Hauf laſſer des bela fol Me. 4 1 pteuß die B geotde gehen Dre Zina neten, fein jung walde Nacht Kraft Ecler entheg Ell chend wachtt bäh den A gen u Beide baus. Von wund ſchwer wage niſe diglei das f nele ur fin, borge inen tu ten tand Nr. 55— Donnerstag, den 5. März 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang geordnet. je neueſte Statiſtik der Analphabeten Der Rat der Volkskommiſſare in Sowjetrußland hat wieder einmal beſchloſſen, den„Kampf“ gegen das Analphabetentum“ energiſch aufzunehmen. Der Kampf gegen das Analphabetentum in Rußland iſt ſo alt, daß man mit Fug und Recht von einer Dauer— erſcheinung ſprechen kann. Als das Zarentum geſtürzt worden war, wollten die Bolſchewiken binnen kürzeſter Zeit den Ruſſen Leſen und Schreiben beibringen, wobei ſie behaupteten, daß das zariſtiſche Rußland abſichtlich die Untertanen in der Dummheit belaſſen hätte, damit ſie beſſer gehorchten. Es ſcheint aber, daß auch die volksbeglückende Regierung der Sowjets im Kampf gegen die Anwiſſenheit keine allzu großen Erfolge aufzuweiſen hat, denn ſonſt wäre der neueſte Beſchluß der Volkskommiſſare nicht erklärlich, der bis zum Jahre 1937 das Analphabetentum und Halbanalphabetentum der Ruſſen zwiſchen 15 und 50 Jahren beſeitigen will. Von dieſem Jahre ab ſoll nämlich in das Heer kein Analphabet mehr aufgenom— men werden. Die Erhebungen haben ein erſtaunliches Ergebnis gezei— tigt. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß von den 42 Mil⸗ lionen Angehörigen dieſer Altersklaſſen etwa 11 Millionen nicht leſen und ſchreiben können, alſo mehr als ein Viertel! Dieſe Feſtſtellung iſt aber nicht ausreichend, denn da man ſich um die über Fünfzigjährigen nicht mehr bekümmern will, kommt ein Prozentſatz heraus, der für die kulturelle Er⸗ ziehungstätigkeit der Sowjets außerordentlich beſchämend iſt. Er beträgt nämlich nach der neueſten Statiſtik 48,7 v. H. 7. da will Moskau die Welt reformieren, ja ſogar beherr— en! Es iſt bei dieſer Gelegenheit nicht unintereſſant, den Stand des Analphabetentums in Europa feſtzuſtellen. Von den Einwohnern über 10 Jahren können weder leſen noch ſchreiben in Frankreich 5 Prozent, in der Tſchechoſlowakei 7 Proz. und in Belgien 7,5 Proz. Zwiſchen 10 und 20 Prozent liegen Eſtland mit 10,8 und Angarn mit 13, zwiſchen 20 und 40 Proz. Italien mit 26,8, Polen mit 32,7 und Bulgarien mit 39,7 Proz. Leber 40 Proz. verzeich— nen Spanien mit 43, Griechenland mit 43,3 und Rußland wie ſchon erwähnt mit 48,7 Proz. Den Rekord ſtellt Portu— gal mit 65,2 Prozent. Von außereuropäiſchen Ländern ſeien Nordamerika mit 6, Braſilien mit 69,1 und Britiſch— Indien mit 90,6 Prozent Analphabeten erwähnt. An der Spitze der Länder, deren Analphabetismus gleich Null iſt, ſteht Deutſchland. Erſt in den Dezimalen oder Zenteſimalen tauchen kleine Ziffern auf, die ſich zumeiſt auf Jugewanderte beſchränken. Angefähr auf der gleichen Höhe wie Deutſchland ſtehen außer den drei nordiſchen Ländern nur noch die Schweiz, Oeſterreich, England und Holland. Die Rückſchlüſſe auf kulturelle und nicht zuletzt auch auf politiſche Einſicht ergeben ſich daraus von ſelbſt. Aus Mangel an Mitteln Vor dem Ende des Genfer Nanſen⸗Büros Das Genfer Büro für die Flüchtlingsfürſorge, das den Namen des berühmten, im Jahre 1930 verſtorbenen norwegi— ſchen Forſchers trägt, und wertvolle Arbeit im Dienſte der po⸗ litiſchen Flüchtlinge geleiſtet hat, iſt infolge der jüngſten Ent⸗ wicklungen in Schwierigkeiten geraten, die vor allem auf den Mangel an Geldmitteln zurückzuführen ſind. Der Völker— bunds rat hat ſoeben einen neuen Präſidenten des Büros er— nannt mit dem Auftrag, das Nanſen-Büro bis zum Jahre 1938 zu liquidieren. Das Büro iſt von ſeinem Gründer eingerichtet worden zur Betreuung politiſch Vertriebener, die es nach dem Kriege, vor allem ſeit dem Ausbruch der bolſchewiſtiſchen Revo— lution in Rußland, ſehr zahlreich gab.(Es iſt als ſolches nicht zu verwechſeln mit dem Genfer Büro, das zur Betreuung der ſeit dem Jahre 1933 aus Deutſchland geflüchteten Emigranten eingerichtet worden iſt.) Zur Zeit erſtreckt ſich die Betreuungs— arbeit des Nanſen-Büros noch über viele hunderttauſend po— litiſcher Flüchtlinge, darunter etwa 800 000 Ruſſen und rund 240 000 Armenier. Bei den Ruſſen handelt es ſich in der Hauptſache um ſolche, die vor den Bolſchewiſten das Land ver— laſſen haben, bei den Armeniern um Flüchtlinge, die während des Krieges vor der Verfolgung der Türken geflohen ſind. Der bekannte Nanſen-Paß, der den Flüchtlingen ausgeſtellt wurde, ſoll ihnen den Aufenthalt in irgend einem Land ermöglichen. Aber nur einige Regierungen haben ſich bereit erklärt, die vom Genfer Büro ausgeſtellten Päſſe anzuerkennen, ſo daß viele dieſer politiſchen Flüchtlinge von Land zu Land pilgern, um irgendwo Niederlaſſungsrecht zu erhalten, aber von den ein— zelnen Regierungen immer wieder ausgewieſen werden. Das Elend dieſer heimatloſen Flüchtlinge iſt zur Zeit ſehr groß, weil ſie wegen der Verweigerung des Niederlaſſungsrechtes keine Erwerbsmöglichkeit finden können. Nur ein geringer Teil von ihnen konnte bisher angeſiedelt werden. Auf Betreiben des Völkerbundes ſind in Syrien nach dem Kriege etwa 3000 Armenier und annähernd 10000 im ſowjetruſſiſchen Teil Ar- meniens angeſetzt worden. In einzelnen Staaten wie in Frank⸗ reich und in der Türkei ſind vereinzelte Einbürgerungen er— folgt, die aber zahlenmäßig kaum in die Waagſchale fallen. Das Büro hat nur eine einzige ſtändige Einnahme, und zwar die Gebühren für den Stempel des Nanſen-Paſſes, die von den Flüchtlingen, ſoweit ſie überhaupt über Geldmittel verfügen, jährlich entrichtet werden müſſen. Durch private Wohltätig— keitsorganiſationen werden nur verhältnismäßig geringe Mit⸗ tel aufgebracht. Daher haben jetzt die norwegiſche und die fran— zöſiſche Regierung beſchloſſen, eine Nanſen- Briefmarke herauszubringen, die mit einem Zuſchlag abgeſetzt werden ſoll, der dem Genfer Büro zufließt. Bei ſeinem Amtsantritt hat der neue Präſident erklärt, daß er die ihm übertragene Auf gabe nicht löſen könne, wenn nicht private Organiſationen und die Regierungen ſich mehr als bisher der Sache annehmen würden. FFP Trauerbeflaggung am Heldengedenktag DNB. Berlin, 4. März. Für den Heldengedenktag iſt vom Herrn Reichs- und preußiſchen Mink ſter des Innern mit Erlaß vom 8. Juni 1935 die Beflaggung ſämtlicher Dienſtgebäude auf Halbmaſt an⸗ Die Bevöllerung wird aufgefordert, ſich dieſem Vor⸗ gehen anzuſchließen. Drei Todesopfer eines Kraftwagenunglücks DNB. Luckenwalde, 4. März Auf der Waldchauſſee zwiſchen Luckenwalde und Kloſter Zinna, auf der ſich in letzter Zeit mehrfach Unglücksfälle ereig⸗ neten, kam es am Dienstagabend gegen 8 Ahr am Kilometer⸗ ſtein 8,8 wieder zu einem furchtbaren Anglück, dem drei junge Menſchen zum Opfer fielen. Ein aus Lucken⸗ walde kommender Perſonenwagen, der in ſcharſem Tempo in Richtung Jüterbog fuhr, geriet beim Verſuch, einen anderen Kraftwagen zu überholen, auf dem ſchlüpfrigen Aſphalt ins Schleudern und ſchlug in raſender Fahrt um. Er rannte mit einer entgegenkommenden Kraftdroſchle zuſammen. Die 21jährige Elly Hoffmann aus Luckenwalde wurde 8 Meter weit ge⸗ schleudert und ſofort getötet. Der Fahrer des Wagens, Ober⸗ wachtmeiſter Scheler von der Abteilung Jüterbog, und die 16jährige Irmgard Pfaff aus Luckenwalde ſtürzten durch den Anprall auf die Straße. Ihre Schädel⸗ und Körperverletzun⸗ gen waren ſo ſchwer, daß auch hier ärztliche Hilſe zu ſpät kam. Beide verſchieden auf dem Transport ins Luckenwalder Kranken⸗ haus. Ein vierter Inſaſſe kam mit leichteren Verletzungen davon. Von den Inſaſſen der Droſchle erlitt der Beifahrer ſtarke Schnitt⸗ wunden im Geſicht. Schweres Autounglück in Holland Fünf Todesopfer. DNB. Amſterdam, 4. März. Zn Sneek in der Provinz Friesland ereignete ſich ein ſchweres Autounglück, das fünf Todesopfer forderte. Ein Kraft- wagen aus Leeuwarden, deſſen Führer die Straßenverhält⸗ niſſe in Sneek nicht kannte, ſuhr im Nebel mit voller Geſchwin⸗ digkeit in eine Gracht. Der Wagen ging ſofort unter. Obwohl das Anglück ſich in unmittelbarer Nähe einer Polizeiwache ereig⸗ nete und zahlreiche Polizeibeamte mit Rettungsgeräten ſofort zur Stelle waren, gelang es nicht, die Inſaſſen zu retten. Alle fünf, vier Männer und eine Frau, konnten nur als Leichen ge⸗ borgen werden. Madrid: Der ſpaniſche Staatsgerichtshof hat das im Zanuar 1935 erlaſſene Geſetz, das das katalaniſche Autonomie⸗ ſtatut außer Kraft ſetzte, aufgehoben und mit ſofortiger Wirkung die katalaniſche Selbſtverwaltung wiederhergeſtellt. Madrid: Auf Grund des Amneſtiegeſetzes wurden am Dienstag auch fünf zu langjährigen Zuchthausſtrafen verurteilte Mörder auf freien Fuß geſetzt. Kein Opjer it zu groß und zu ſchwer Studium in Danzig! DNB. Danzig. Die Deutſche Studentenſchaft Danzig ruft auch in dieſem Jahre die deutſchen Studenten auf, durch ihr Studium an der Techniſchen Hochſchule Danzigs die Bande zwiſchen dem Reich und der„Freien Stadt“ zu feſtigen. Am jedem reichsdeutſchen Studenten die Transferierung ſeines Monatswechſels ſicherzuſtellen, iſt bis zum 20. März d. Js. Anmeldung bei der Deutſchen Studentenſchaft erforder— lich. Dieſe wird dann die Errichtung eines Deviſenkontos bei der Geſellſchaft von Freunden der Danziger Hochſchule veran— laſſen. Es wird empfohlen, ſich möglichſt frühzeitig zu melden, 7 nur eine begrenzte Anzahl neuer Konten eröffnet werden ann. Fragen jeder Art beantwortet das Werbeamt der Deut⸗ fal Studentenſchaft Danzig— Anſchrift: Techniſche Hoch— ule. Ein Denkmal der Selbſtverwaltung DNB. Berlin, 4. März Anläßlich des Internationalen Gemeindekongreſſes, der im Juni 1936 unter der Schirmherrſchaft des Führers ſtattfindet, veranſtaltet, wie gemeldet, der Deutſche Gemeindetag mit dem Ausſtellungs- und Meſſeamt der Stadt Berlin eine Ausſtellung der deutſchen Selbſtverwaltung. Der Vorſitzende des Deutſchen Gemeindetages, Reichsleiter Oberbürgermeiſter Fiehler(Mün— chen), hat in dieſem Zuſammenhang einen Wettbewerb für ein Denkmal der Selbſtverwaltung ausſchreiben laſſen. Das Preisgericht, das von Oberbürgermeiſter Fiehler ſelbſt geführt wurde, hat den erſten Preis dem Berliner Bildhauer Max Verch, den zweiten Preis dem Münchener Profeſſor Richard K. Knecht und den dritten Preis dem Berliner Bild— hauer Anton Grauel zuerkannt. Das preisgekrönte und vom Deutſchen Gemeindetag in Auftrag gegebene Werk von Max Verch zeigt von einer Stadtmauer einen Roland, dem eine Gruppe von Bürgern den Treuſchwur leiſtet. * 1* Die SA lädt zum Eintopf DNB. München, 4 März Am kommenden Sonntag, den 8. März, wird ſich das deutſche Volk für dieſe Sammelperiode des Winterhilfswerkes zum letzten Male um den Eintopf ſammeln. Es iſt kein Zufall, wenn man dieſem letzten Eintopfſonntag ein beſonderes Gepräge gibt. Die SA., die nicht nur mit machtvollen Fäuſten in un⸗ beſtechlicher Treue und Gläubigkeit dem Führer die Tore zu dieſem Tag aufbrach, ſondern auch in opferbereiter Pflicht— erfüllung in vorderſter Front des Aufbaues des neuen Staates ſteht, ruft am kommenden Sonntag das ganze Volk zu einem von ihr bereiteten Eintopftiſch. Im höchſten Gebirgsdorf, im einſamſten Fiſcherdorf der Küſte, dort wo unſere Kameraden die ſchwarzen Diamanten aus dunklen Tiefen fördern, dort wo der Wein wächſt, überall in allen Gauen, in Stadt und Dorf werden die Stürme der SA. einen jeden Volksgenoſſen zu Tiſch laden. Das deutſche Volk aber bekundet durch ſeine Teilnahme an dieſem gemeinſamen Eintopfeſſen mit der SA. nicht nur ſein Verſtändnis für den Sinn des Eintopfs, ſondern auch ſeine Verbundenheit mit den Sturmſoldaten des Führers. Der König will diktieren! So regiert König Eduard VIII.— Ein Blick in die Arbeits- zimmer des Buckingham⸗Palaſtes. London, im März. Zahlreiche große und kleine Aenderungen ſind in den letzten Wochen in der Abwicklung der normalen Regierungsgeſchäfte auf Veranlaſſung des neuen Königs, Eduard VIII., eingeführt worden.— Am ſo intereſſanter iſt ein Blick hinter die der großen Welt ſonſt verſchloſſenen Kuliſſen von Buckingham. 5 Damals, nach jenem tragiſchen Tag, da König Georg V. in Sandringham verſtorben war und der junge König Eduard nach London flog, führten ihn die Staatsräte in das Arbeits- zimmer, das ſein Vater benutzt hatte. Es liegt an der Rück— ſeite des Hauſes. Die Fenſter öffnen ſich nach dem wunder— vollen Park hinaus. Der junge König blieb einen Augenblick ſtumm ſtehen, doch dann trat er zurück von der Schwelle: Der Raum möge dem Gedächtnis des Toten gewidmet bleiben— beſtimmte er, ging in den großen Warteſalon im Erdgeſchoß und ſetzte ſich dort an den einfachen Schreibtiſch. Er hatte die Abſicht, hier zu regieren. Hier unterzeichnete er auch die erſte Begnadigung, ſein erſtes Regierungsdokument. Aber er blieb nicht hier— weil es im Erdgeſchoß ein wenig zu laut war und außerdem die Heizung nicht recht klappen wollte. Der Schnupfen eines Königs iſt aber nun eine wichtige Staats- ſache. Alſo zog der König in den ſogenannten„belgiſchen Flügel“ hinüber, in jenen Teil, den Königin Viktoria einſt für den König der Belgier einrichten ließ.— Seitdem erledigt Eduard VIII. die Regierungsgeſchäfte alſo von hier aus. Jeden Morgen um Punkt 10 Ahr fährt der König mit dem Auto ohne jedes Aufſehen, im ſchwarzen Mantel und ſchwarzen Hut, genau wie Tauſende großer Kaufleute in Lon— don, ins„Geſchäft“ hinüber. Aber vorher hat er ſchon zwei Stunden gearbeitet. Er hatte ſchon als Prinz von Wales ein muſtergültiges, großes Sekretariat mit drei- und vierſprachigen Tippfräuleins, die er für ſeine privaten Sachen auch behalten hat. Meiſt ſind um 9 Ahr ſchon die wichtigſten Briefe diktiert. Einen Teil dieſer Poſt unterzeichnet der König noch, ehe er ſeine Wohnung in Vork-Haus unweit von St. James verläßt. Bis zum Buckingham-Palaſt hinüber ſind es rund 1000 Meter. Wenn es beſonders ſchönes Wetter iſt, geht er natürlich auch den„Katzenſprung“ zu Fuß. Faſt gleichzeitig mit dem König treffen auch die Kuriere ein, die in dieſem Falle aber mehr die„Gepäckträger“ der Mi⸗ niſter ſind. Die Miniſter müſſen nämlich dem König aus ihren roten Koffern ihre wichtigen Akten vorlegen— wenigſtens kurz erwähnen— um ſo den König laufend genau informiert zu alten. l Bisher war es Tradition, daß dieſe Kuriere mit Kutſchen, alſo regelrechten Kaleſchen, daherkamen. Das hatte Königin Viktoria ſo angeordnet, und ſeitdem war es auch ſo geblieben. Aber Eduard VIII. hat die ganzen älteren Herrn, die jeden Tag mit den Kutſchen kamen, penſioniert und ſtatt ihrer junge, zuverläſſige Motorradfahrer eingeſtellt. Das iſt auch eine der typiſchen Neuerungen im Buckingham⸗Palaſt. Zetzt bringt man ihm nämlich eine Mappe, die er ſelbſt aufſchließen muß. Nur drei Perſonen haben zu dieſer Mappe einen Schlüſſel: der König, der Premierminiſter und der Lord— ſiegelbewahrer. Dieſe rote Mappe enthält die vertraulichſten Dokumente, die nicht einmal laut vorgeleſen werden dürfen, ſondern die der König ſelbſt lieſt. Die Dokumente kommen vom Premier— miniſter direkt, der auch für den Inhalt der Mappe verant- wortlich iſt. 5 Hier findet der König die vertraulichen diplomatiſchen Vorſchläge und Pläne. Er erhält in dieſer Mappe einen aus— führlichen Bericht über neue Rüſtungsmaßnahmen. Die Ge— heimdepeſchen der Kolonialgouverneure oder irgendeines Ge⸗ heimagenten werden hier dechriffiert dem König unterbreitet. An jedes Aktenſtück iſt ein weißer Papierſtreifen angeheftet. Auf dieſen Streifen ſetzt der König ſeine Notizen, äußert ſeine Ideen dazu und regt neue Geſichtspunkte an. Schlank, ſchmal, elegant, raſch und leicht beweglich kommt der König in den Buckingham-Palaſt und„regiert“. Wie ſeine Art der Bewegungen, ſeine Erſcheinung, iſt auch ſeine Me⸗ thode, die Regierungsgeſchäfte zu erledigen. Abends und ſelbſt nachts ſieht man ihn im Buckingham-Palaſt, wenn es die Pflicht erfordert. Er hat geſagt, daß Büroſtunden nötig ſeien, — aber er begrenzt ſie nicht nach oben für ſeine Perſon. And wenn er abends nach Hauſe kommt, wartet auf ihn die Privatpoſt und eine ſeiner Sekretärinnen, die gerade Abenddienſt hat, und die im Vork-Haus bereitſitzt, zu ſchreiben, wenn der König einen Brief diktieren möchte Das Volkseinkommen iſt 1935 um 4 Milliarden geſtiegen Feſtſtellung des Inſtituts für Konjunkturforſchung. Zn drei Jahren um ein Viertel geſtiegen,— das iſt das Ergebnis der Entwicklung der Summe aller Einkommen der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten ſeit dem vierten Vierteljahr des Jahres 1932 bis heute. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung unterſucht in ſeinem Wochen- bericht das Zeitmaß dieſes Anſtieges und den Anteil der ver⸗ ſchiedenen Gruppen unſerer Volksgenoſſen. f Zuerſt ſchnellte die Einkommensſumme ſteil empor. Der Zuwachs des Jahres 1934 betrug allein nahezu ein Achtel. Im vergangenen Jahre 1935 iſt der Zuwachs nur noch halb ſo groß. Die Einkommensſumme ſtieg von 29,79 Milliarden RM. auf 31,76 Milliarden RM. Von dem Zuwachs entfallen allein 200 Millionen auf das Saarland. Dieſe wenigen Zahlen haben für die Ermittlung des Volkseinkommens eine große Bedeutung. Das Volkseinkommen ſetzt ſich nämlich zu mindeſtens der Hälfte, wenn nicht zu zwei Drittel, aus den Löhnen und Gehältern zuſammen. Der andere Teil wird von den Unternehmereinkommen und den Einkommen aus Miete, Renten und ähnlichen Quellen geſtellt. Fußend auf Berech⸗ nungen des Statiſtiſchen Reichsamtes wird das Einkommen des ganzen deutſchen Volkes für das Jahr 1935 auf 56 Mil- liarden geſchätzt. Das bedeutet einen Zuwachs ſeit 1934 um 4 Milliarden und ſeit 1932 gar um 11 Milliarden. Jede Zunahme der Einkommen ſchlägt ſich ſofort in einer Zunahme des Verbra uchs nieder. Aber auch die Steuer erhält ihren Anteil. Eden reiſt aus Genf ab DRB. Genf, 4. März Der engliſche Außenminiſter Eden verläßt Genf heute um 14 Ahr. Er beabſichtigt, am kommenden Dienstagmorgen zur Sitzung des Dreizehnerausſchuſſes wieder zurück zu ſein. das Du Deinem Volle bringit. Am letzten Eintopfſonntag des WSW. 5 1935/36, dem§. März. muß Du danach handeln. RP Wr? 1 9 N — ——————— Der Kamyf gegen den Kartoffelkäfer Einſatz eines motoriſierten Hilfszuges. Gießen. Im Anſchluß an die Beauftragung des Lei— ters der Abteilung für Pflanzenkrankheiten am Inſtitut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Univerſität Gießen, Dr. Tempel, mit der Durchführung der Kartoffelkäferab— wehr im Gebiet der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau iſt weiter zu berichten, daß von der Hauptſtelle für Pflanzen⸗ ſchutz in Gießen in jeder Gemeinde bereits ein Vertrauens— mann vorgeſehen iſt, der im Kampf gegen den Kartoffel— käfer die Verbindung zwiſchen den Bauern und der Pflan⸗ zenſchutzſtelle herſtellen und ſichern ſoll. In den nächſten Wochen wird noch einmal eine ſtarke Aufklärungstätigkeit in dem vom Kartoffelkäfer bedrohten Gebiet(außer dem Rheinland, der Saar-Pfalz, Baden, Rheinheſſen und Star— kenburg) vor ſich gehen. Bom 1. Mai ab wird bei der Hauptſtelle für Pflanzen⸗ ſchutz in Gießen eine mokoriſierte Hilfseinheit mit Laſt⸗ wagen, Mokorſpritze, Batterieſpritzen und den notwendigen Sammelgeräten zum Ableſen der Karkoffeltäfer jederzeilf einſatzbereit zur Verfügung ſtehen, ſo daß ſchon wenige Stunden nach einer Meldung über das Auftreten des Kar- loffelkäfers deſſen Bekämpfung aufgenommen werden kann. Dabei wird auch die geſamte freiwillige Schädlingsab⸗ wehr des Pflanzen-Geſundheitsdienſtes der Landes⸗ bauernſchaft mit den Beamten der bäuerlichen Werkſchulen, den Obſtbaubeamten, rund 450 Vertrauensmännern für landwirtſchaftlichen Pflanzenſchutz, 1500 Pflanzenſchutzwar⸗ ten im Obſtbau und 200 Pflanzenſchutzwarten für Klein⸗ gartenbau mit in den Dienſt der Kartoffelkäferbekämpfung geſtellt werden. 1 Der Haushaltsplan des Bezirksverbandes Naſſau Trotz aller Schwierigkeiten ausgeglichen. ** Wiesbaden. Der Haushaltsplan 1936 des Bezirks- verbandes Naſſau konnte, wie Landesrat Schlüter in einer Preſſebeſprechung mitteilte, mit 34748 000 RM ausgegli⸗ chen werden. Dieſes vom Landeshauptmann Traupel an⸗ geordnete Ziel wurde erreicht trotz aller Schwierigkeiten und ohne daß die Bezirksabgabe, die 13 v. H. beträgt, erhöht zu werden brauchte. Das Kernproblem für die Haushaltsaufſtellung und Durchführung war der Wegebau. Von der vorgeſehenen Sonderüberweiſung aus dem Härtefonds der Kraftfahrzeugſteuer in Höhe von 700 000 RM wurde dem Bezirksverband nur die Hälfte genehmigt. Außerdem iſt die für den Wegebau vorgeſehene Sonderumlage von 2 Prozent im Einvernehmen mit dem Miniſterium nicht zur Erhebung gelangt. Die Rück⸗ ſtändee der Stadt- und Landkreiſe an verſchiedenen Ab— gaben in Höhe von faſt 6 Millionen RM konnten auf rund 4 Millionen RM herabgemindert werden. Wie in den beiden Vorjahren wurden auch 1935 alle Möglichkeiten für eine verſtärkte Schuldentilgung ausgenutzt. Reichsſteuerüberweiſungen und Zuwendungen ſind mit 2 765000 RM veranſchlagt. Der Schulden- dienſt erfordert für 1936 einen Aufwand von rund 3 820000 RM. Eine Ueberſchußablieferung der beiden Provinz⸗Kreditinſtitute(Naſſauiſche Landesbank und Naſ⸗ ſauiſche Sparkaſſe) an den Bezirksverband als Gewährs— träger iſt im Intereſſe der inneren Stärkung der beiden Inſtitute auch für 1936 nicht vorgeſehen. Der nach kritiſchſter Prüfung als unabweisbar feſtge— ſtellte Mehrbedarf verſchiedener Zuſchuß-Verwaltungs— zweige erfordert eine entſprechende Erhöhung des Geſamtzuſchuſſes aus allgemeinen Deckungsmit— teln. Gegenüber einem Etatſoll in 1935 von rund 5 230 000 RM iſt für 1936 der geſamte Zuſchußbedarf ver— anſchlagt auf rund 5 631000 RM oder mehr rund 401 000 RM. Von dieſem Mehrbedarf entfällt rund die Hälfte, nämlich 202 000 RM auf den Wegebau. An dem Geſamt— zuſchuß ſind die einzelnen Etatabſchnitte wie folgt betei— ligt: Volksfürſorge mit rund 2 218 000 RM, Straßenweſen mit 1716000 RM, ſonſtiges Verkehrsweſen mit 365 000 RM, Wirtſchaftspflege mit 573 000 RM, allgemeine Ver— waltung mit 435000 RM, Kulturpflege mit 273 000 RM und Kreditweſen mit 50 000 RM. Fahrzeuge müſſen richklig beleuchtet ſein. ** Frankfurt a. M. In regelmäßigen Zeitabſtänden werden auf Anordnung des Preußiſchen Innenminiſters in ganz Preußen ſchlagartig Verkehrskontrollen durchgeführt, die ſich in der Hauptſache auf Kraftwagen und K rafträder beziehen. Sie haben zumeiſt die Aufgabe, zu prüfen, ob vor allem die Lichtanlagen dieſer Ver⸗ kehrsmittel den geſetzlichen Beſtimmungen ſoweit ent— ſprechen, wie dies im Intereſſe der allgemeinen Verkehrs⸗ ſicherheit notwendig iſt. Auch in Frankfurt a. M. wurde die Verkehrspolizei eingeſetzt. Es zeigte ſich, daß die Zahl der Verkehrsſünder zwar im Abnehmen begriffen iſt, daß aber immer noch Fälle vorkommen, in denen unbedingt eingeſchritten werden muß. Es iſt größtenteils immer dasſelbe, was der Polizei zu Beanſtandungen Anlaß gibt: Schlechtes oder gar kein Schlußlicht, mangelhaft beleuchte⸗ tes Nummernſchild, zu hoch angebrachte Nebellampe uſw. Alſo meiſtens Kleinigkeiten, die ſchnell und unter Aufwen⸗ dung nur geringer Koſten zu beſeitigen wären. Die Frank— furter Verkehrspolizei mußte bei etwa 20 bis 25 Prozent aller angehaltenen Fahrzeuge dieſe Mängel feſtſtellen. Sie wirkt dabei erzieheriſch und ſieht zunächſt von einer gebührenpflichtigen Verwarnung oder einem Strafbefehl ab. Ganz ungeſchoren kommen jedoch die betreffenden Kraftfahrer nicht davon. Binnen zwei oder drei Tagen ha⸗ ben ſie das Fahrzeug in ordnungsmäßigem Zuſtand den Behörden vorzuführen, was zwar nicht viel Unkoſten ver- urſacht, aber manchmal ſehr viel Zeit in Anſpruch nimmt, wenn man bedenkt, daß an einem Tage 200, 300 oder noch mehr Fahrzeuge vorgeführt werden. * Frankfurt a. Mm.(Der Vater ſtiftet den Sohn zu einem Diebſtahl an.) Im Februar 1933 wurde in Höchſt ein Wohnungseinbruch begangen und eine goldene Uhr, ein Geldbetrag von 15 RM und Bett⸗ wäſche geſtohlen. Erſt kürzlich gelang es, den Fall aufzu⸗ klären. Die Uhr wurde von dem 50jährigen Willi Münch getragen, der erhebliche Vorſtrafen hat. Er fiel eines Ta— ges mit dieſer Uhr auf und die Ermittlungen ergaben, daß er den Wohnungseinbruch angeſtiftet hatte, der von ſeinem Sohn und einem Ferdinand H. begangen wurde. Mit der Beute kamen ſie in die Wohnung des alten Münch und die Teilung wurde vorgenommen. Als ſich die Sache aufklärte, wurde der Sohn amneſtiert, der Vater und Fer⸗ dinand H. aber wurden unter Anklage geſtellt. Münch ver⸗ ſuchte vor dem Schöffengericht frühere Angaben zu be— ſtreiten und ſich herauszureden, aber das Gericht verur- teilte ihn wegen Anſtiftung zum Einbruch und Hehlerei zu 2 Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Stel— lung unter Polizeiaufſicht. Ferdinand H., der nicht mehr als ſechs Monate Gefängnis zu erwarten gehabt hätte, wurde amneſtiert, ſeine der Begünſtigung angeklagte Ehe— frau wurde freigeſprochen. ** Frankfurt a. Mm.(UÜeberſiedlung der Be⸗ ſatzung des„L 3 129“/.) Wie aus Friedrichshafen gemeldet wird, iſt Kapitän Lehmann zum Kommandanten des neuen Luftſchiffes„LZ 129“ beſtimmt worden. Ihm ſind die Luftſchifführer Pruß, Sammt und Bauer beigege⸗ ben. Kommandant des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ iſt Kapitän von Schiller, dem die Luftſchifführer Wittemann und Ladwig zur Seite ſtehen. Die Beſatzung des„Graf Zeppelin“ wurde auf die beiden Luftſchiffe verteilt. Die dem„LJ 129“ zugeteilten Führer und Beſatzungsleute ſiedeln nach Frankfurt a. M. über, während die Beſatzung des„Graf Zeppelin“ in Friedrichshafen verbleibt. * Hv nau.(Verſtöße eines Betriebsführers.) Dem in Frankfurt a. M. wohnenden, in Bergen-Enkheim ein Baugeſchäft betreibenden 50jährigen Heinrich Johann Weil wurden in einer Verhandlung vor dem Schöffengericht Hanau ſchwere Verſtöße gegen geſetzliche Beſtimmungen zur Laſt gelegt. Beſchuldigt wurde er, Anordnungen des Treuhänders der Arbeit, die von dieſem in Erfüllung ſeiner ihm obliegen⸗ den Aufgaben erlaſſen worden waren, vorſätzlich zuwider⸗ gehandelt, ferner von den bei ihm beſchäftigten Perſonen einbehaltene Beitragsteile zur Kranken-, Invaliden⸗ und Arbeitsloſenverſicherung der berechtigten Kaſſe vorſätzlich vor⸗ enthalten zu haben. Er wurde im Sinne der Anklage ſchuldig befunden und wegen Vergehen nach Paragraph 22 des Ge⸗ ſetzes über Ordnung der nationalen Arbeit zu 300 Mark Geldſtrafe und wegen Vergehens gegen die Reichsverſiche⸗ rungsordnung und gegen das Geſetz über Arbeitsvermittlung Geboren in Itallen 10. Fortſetzung Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Romen von Gerhard Ritter . Furchtbares mußte Hans Jürgen nach dem Leſen dieſes Briefes empfunden haben.— Sofort waren alle ſeine Gedanken in die Vergangenheit zurückgekehrt.— Deshalb hatte er alſo damals die Reiſe nach Rußland, deren eigentlicher Sinn ihm ſeinerzeit nie ganz klar geworden war, antreten müſſen. Damit ihn der Bruder inzwiſchen mit der Geliebten ungeſtört betrügen konnte.—„Ich habe einen alten Freund getroffen, der mich mit ins Ausland nehmen und heiraten will“, hatte ihm die Angetreue in ihrem Abſchiedsbrief geſchrieben.— Nun, darin hatte ſie ſich freilich kläglich getäuſcht. Geheiratet hatte ſie Auguſt Georg nicht. Wie ſchlecht mußte ſie den Bruder ge— kannt haben, daß ſie überhaupt nur einen Augenblick an eine ſolche Möglichkeit geglaubt hatte. Aber ein Kind hatte ſie ihm doch geboren. Das wurde aus dieſem rätſelhaften Brief klar erſichtlich. Es gab alſo noch einen Moravius!— Das Geſchlecht ſtarb nicht aus!— Zetzt wurde ihm freilich klar, warum der Bruder jedem ſeiner Geſpräche über die Erbfolge ausgewichen war.—„Ich habe meine Schuldigkeit getan“, hatte jener in ſolchem Falle ſtändig geäußert. Bei Gott! Er hatte nicht un— recht gehabt. Er hatte tatſächlich ſeine Schuldigkeit getan. Nur hatte er dabei ihn, Hans Jürgen, um das Glück feines Lebens gebracht. And ſie, die Chriſtine, hatte er wahrſcheinlich auch nicht glücklich gemacht. Nun, ihr war jedenfalls recht geſchehen. Er gönnte ihr das Schlechteſte.—— Oh, wie er ſie jetzt alle beide haßte! Den Bruder und dieſes Frauenzimmer!—— Als — dann an jenem Abend dem Senator ſpäter doch noch die Poſt gebracht hatte, da hatte er dieſem auf deſſen zerſtreute Frage, ob das Gebrachte die ganze während ſeiner Abweſenheit eingelaufene Poſt ſei, nur geantwortet:„Alles Weſentliche für dich!“ Das Weſentliche für ſich ſelbſt aber, den Brief der Frau Bianca Tonſi, den hatte er in jenem Augenblick ſchon bei ſich in der Bruſttaſche ſeines Jacketts getragen. And von da ab hatte er ſich nicht mehr von ihm getrennt gehabt. Das Schreiben hatte ihm keine Ruhe mehr gelaſſen.— Er mußte herausbekom— men, was der tiefere Sinn der rätſelhaften Mitteilungen dieſes Briefes war. Mußte herausbekommen, um was für Aufzeich— nungen es ſich handelte. Aus dieſem Grunde war er auch wenige Tage vor des Bruders 65. Geburtstag nach Florenz gereiſt, dem Ort, den der Poſtſtempel jenes Briefes gezeigt hatte. Eine Frau Tonſi hatte er allerdings dort nicht finden können. Als er dann bei ſeiner Rückkehr den Bruder nicht zu Hauſe angetroffen hatte, weil dieſer plötzlich ohne Angabe eines Reiſeziels verſchwunden war, hatte ihn eine ſchreckliche Furcht befallen, daß Auguſt Georg etwas zugeſtoßen ſein und dieſer ihm nicht mehr Rechenſchaft geben könnte über die Frage: Wo iſt Chriſtine Claſſen und ihr Kind? In dieſer Nacht des Wartens auf den Bruder hatte er ſich dann ſeinem Freund Crewer anvertraut und dieſem den Brief der Frau Tonſi gezeigt. Crewer aber, der falſche Freund, hatte den Ahnungsloſen geſpielt und ihn mit billigen Troſtwor— ten zu beruhigen verſucht. Aber Hans Jürgen hatte ſich nicht tröſten laſſen wollen.„Ich will hinter dieſes Geheimnis kom— men. Ich will wiſſen, um was für Aufzeichnungen es ſich in die— ſem Briefe handelt. Ich will das wiſſen—— ich will es wiſſen!“ Das waren ſeine immer wiederkehrenden Worte wäh— rend dieſes nächtlichen Zuſammenſeins mit Crewer geweſen. Erſt als die Nachricht eingetroffen war, daß Auguſt Georg am näch— ſten Morgen um 8 Ahr vom Flugplatz abgeholt ſein wollte, hatte ſich Hans Jürgen einigermaßen beruhigt, und Crewer hatte nach Hauſe gehen können. Das war in jener ſpäten Nachtſtunde ge⸗ weſen, als es Glaſemann beim Aufſchließen der ſchweren eiſer— nen Toreinfahrt geſchienen hatte, als grinſe ihm aus dem über— nächtigen und müden Greiſengeſicht Crewers das Knochengebilde eines Totenſchädels entgegen. Hans Jürgen aber war weiter wie von Dämonen verfolgt worden. Nur ein Gedanke hatte ihn während des folgenden ganzen Tages behereſcht: Wo iſt Ehriſtine—— und wo iſt ihr Kind?— Seine Frage an Auguſt Georg an jenem letzten Geburtstagnachmittag:„Iſt dieſer Stettner dein Sohn?“ war daher nur allzu verſtändlich geweſen.— In jener Nacht nach dem Geburtstagsfeſt des Senators war es dann zum Zuſammenſtoß zwiſchen den bei⸗ den Brüdern gekommen.—— Als die letzten Gäſte gegangen waren und beide ſich vorm Schlafengehen voneinander verab— ſchiedeten, hatte Hans Jürgen den Bruder noch einmal in ſelt— ſam mahnendem Tone gefragt:„Haſt du mir heute nichts mehr zu ſagen?“ And als dieſer nur verwundert aufgeblickt hatte, war Hans Jürgen deutlicher geworden:„Willſt du mir voch nicht ſagen, was aus Chriſtine Claſſen gewocden iſt?“ Da hatte ihn der Senator wie ein Geſpenſt angeſeben, ſich ohne ein Wort zu ſagen umgedreht und war den Gang entlang nach ſeinem Schlafzimmer gerannt, verfolgt von dem höhniſchen Lachen des Bruders. Hans Jürgen aber hatte odeg in ſeinem Zimmer keine Ruhe finden können. Er hatte es ſich vorgenom— men gehabt: an dieſem Geburtstag des Bruders wolle er alles erfahren. Auch jetzt in dieſer Nachtſtunde ſchien es ihm noch nicht zu ſpät dazu. Mit plöglichem Entſchluß nahm er den Brief der Frau Tonſi aus der Taſche, eilte die Treppe hinunter und pochte ans Schlafzimmer des Bruders. Auf deſſen Ant⸗ wort öffnete er ſofort die Tür und ſchaltete das Licht ein—— Erſchrocken war Auguſt Georg im Bett hochgefahren, als er in die verzerrten Geſichtszüge Hans Jürgens geblickt hatte, der ihn, einen Brief in ſeinen Händen ſchwingend, drohend und böſe fragte:„Wer iſt Bianca Tonſi?“ Da war Auguſt Georg mit raſchem Entſchluß aus dem Bett geſprungen, hatte ihm den Brief aus der Hand genommen und in zwei Teile zerriſſen. Aber ſchon hatte die Fauſt des jüngeren Bruders ſein Hand— gelenk umkrallt, ſo daß er die eine Hälfte des Briefes aus der Hand verloren hatte. Die andere Briefhälfte deſto feſter pak— kend, hatte er Hans Jürgen mit ganzer Kraft zuräckgeſtoßen. Ein einziger Gedanke hatte ihn beherrſcht: Nur den Brief nicht aus der, Hand laſſen! Nur den Brief nicht aus der Hand laſſen! Plötzlich hatte er einen Schlag gegen ſeinen Magen geſpürt und die Beſinnung verloren. Das letzte, was er noch geſehen hatte, waren Hans Jürgens Hände geweſen, dicht vor ſeinem Geſicht. Dann war es dunkel vor ſeinen Augen geworden Faft lautlos war ſein Körper auf den dicken, weichen Teppich vorm Bett gealitten—— Erſchrocken ſah Hans Jürgen den Bruder am Boden liegen. — Er hatte Auguſt Georg von ſich wegdrücken wollen, um ihm die andere Hälfte dieſes Briefes aus der Hand zu reißen— da war Auguſt Georg plötzlich ſeinen Händen entglitten.— Hans Jürgen wollte und konnte die Situation nicht begreifen.— Eben hatte er doch noch des Bruders Hals gefaßt. And nun lag ſein Körper hier vor ihm, ſtumm und wie leblos. Was war denn nur los?— Mein Gott, was iſt denn? Ich wollte ihn doch nicht töten, verſicherte ſich Hans Jürgen immer von neuem. Nein, beim allmächtigen Gott, das wollte ich nicht.— Erſchüttert beugte er ſich zu ihm nieder. Kein Zweifel: Auquſt Georg war tot— und hatte das Geheimnis um Chriſtine Claſſen mit ſich genommen. Beim Blick in das Totenantlit des Bruders brach noch einmal bei Hans Jürgen die alte Liebe durch. Er nahm den toten Körper des Bruders in ſeine Arme und küßte das bleiche Geſicht des Geſtorbenen. Eine grenzen— loſe Verzweiflung ſtieg in ihm auf. Was ſollte er denn jetzt beginnen? Das Furchtbare der Situation überwältigte ihn ſo vollſtändig, daß er nicht mehr imſtande war, einen klaren Ge⸗ danken zu faſſen. In ſeiner Verzweiflung ließ er den Körper des Bruders aus ſeinen Händen gleiten, rannte zum Zimmer hinaus, den Korridor entlang und taumelte die Treppe hinun⸗ ter, um Glaſem ann zu wecken. Auf der großen Vorhalle im Hochparterre kam er ins Stolpern, und als er ſich umblickte, ſah er einen Steick liegen. Einen dicken, meterlangen Strick. Er hob ihn auf und überlegte kopfſchüttelnd, wie der Strich wohl hierher gekommen ſein könnte.— Bei dieſer Betrachtung aber kehrte langſam die Leberlegung in ihn zurück. Was wollte er denn eigentlich jetzt bei Glaſemann?!— Wollte er vielleicht ſagen, daß er, Hans Jürgen, ein Mörder war?!— Nein! ſchrie es in ihm auf. Ich bin kem Mörder! Ich wollte ihn ja nicht töten. Ein Moravius iſt kein Mörder! Am aller⸗ wenigſten ein Brudermörder!— Doch, du biſt ein Mörder, antwortete ihm eine viel mächtigere und gewaltigere Stimme ſeines Innern. Du haſt ihn getötet. Auguſt Georg iſt tet. Gewollt oder ungewollt, was kommt's darauf an. Du biſt ein Mörder.— Da überfiel ihn ein wahnſinniger Schrecken, größer und ſtarter als alle bisherige Verzweiflung und Furcht.— Daß er gegen ſeinen eigenen Willen den Bruder ermordet hatte, war ein furchtbares Unglück, und ſeine Reue darüber war grenzenlos. Aber was wollte das alles bedeuten, Anglück, Reue und Ver- zweiflung, gegen die Schande, die dieſer ſchreckliche Zufall auf die Familie laden würde.— Ein Moravius ein Mörder! Ein Brudermörder! Anvorſtellbar!— Nie und nimmer durfte die Welt von den Ereigniſſen dieſer Nacht erfahren und nie durfte er, Hans Jürgen, ſich zu dem Anglück, das ihm begegnet war, bekennen. Denn die Mitwelt würde ſich unter den gegebenen Amſtänden nie bereitfinden, zu glauben, daß der Tod des Bru⸗ ders ein Unglücksfall und kein Mord war. Sofort begann er mit Leberlegung und Scharfſinn den Täuſchungsapparat in Szene zu ſetzen, der auf einen Mord durch dritte Hand hinweiſen ſollte. Dabei war es eine Ironie des Schickſals, daß gerade ſein dümmſtes Täuſchungsmanöder, die nachträgliche Erdroſſelung des Ermordeten, am meiſten dazu beitrug, den Verdacht von ihm ab und auf den unglücklichen Stettner hinzulenken. Der Zufall, daß ausgerechnet der durch ſeine allen bekannten Differenzen mit dem Senator an ſich ver— dächtige Stettner als Beſitzer des Strickes erkannt worden war, hatte ſich für ihn als äußerſt glücklich erwieſen. Dazu kam noch, daß er auch die übrigen Täuſchungsverſuche überaus raffiniert eingeleitet hatte. Die verſchloſſenen Türen, der erbrochene Tre⸗ ſor und Schreibtiſch, die Fußabdrücke der brüderlichen Haus- ſchuhe, das geöffnete Fenſter, der hinausgeworfene Schlüſſel waren gut durchdachte und, wie ſich erwieſen hatte, auch erfolg⸗ reiche Irreführungen geweſen. Die entſcheidendſte Arbeit bei dieſen Täuſchungsmanövern aber hatte auch da wieder ganz ungewollt Stettner geleiſtet, indem er auf der Heimfahrt von H. in der Betrunkenheit auf die irrſinnige Idee gekommen war, ſeine Wut auf den Senator an dem Eiſengitter des Moravius- ſchen Gartentores auszutoben. So wie Hans Jürgen in der Perſon und Handlungsweiſe Stettners einen ungeahnten Helfer gefunden hatte, der für die Außenwelt den Verdacht von ihm ablenkte, ſo hatte ſich ihm der Dokumentenfund, den er bei der Durchſuchung der Papiere des Bruders im Treſor gemacht hatte, als von unſchätzbarem Wert für die Beruhigung ſeines Gewiſſens erwieſen. Als ihm der Teſtamentsentwurf des toten Bruders in die Hände gefallen war, da hatte er genau gewußt, daß dieſer Stettner der Sohn Auguſt Georgs war, das Kind aus deſſen Verbindung mit Chri⸗ ſtine Claſſen! Ein ganzes Leben lang hatte ihn alſo der Bru— der betrogen gehabt. Hinter die letzten, die allerletzten Zuſammenhänge in den Beziehungen zwiſchen dem Bruder und Chriſtine hatte Hans Jürgen freilich nicht gelangen können. Die einzig maßgeblichen Beweiſe dafür hielt Herr Tonſi in Rom, in der Via Fanagoſta in ſeinen Händen.— Um den zu ſprechen, hatte aber die Zeit nicht mehr gereicht. Schon war der„Semper paratus“ aus dem Schuppen gezogen und ſtartfertig gemacht worden, da war ein anderer gekommen. Auch ein„Semper paratus“! Dieſer hatte ihn mit ſeiner harten Knochenhand gepackt und an der Reiſe nach Rom verhindert. Dafür hatte Hans Jürgen in ſei⸗ ner Begleitung eine noch viel weitere Reiſe antreten dürfen, von der er allerdings nie mehr zurückkehren ſollte——— Was aus Chriſtine Claſſen geworden war, hatte er alſo nicht mehr erfahren können! Zu ſeinem Glück! ortſetzung folgt.) ſhlerpe fühe ode 2. Qual 25 bis inder N Gie Carl l Aufbau fängni. ſindlich Monat I N 4. reiſe b gehen.! 500 April e Mitglie Gre hat ein gen gen Alsf abſichtigt Reichsau Stodtpat anzulege 1 Kadi“. cht. B. durch di und The besorgt! liche Te orcheſtet det Geſa mit. Kal lannten! 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In der Platzfrage des Ehrenmals für die 102 gefallenen Söhne der Gemeinde iſt nunmehr die Regierung dem Wunſch des Denk⸗ malausſchuſſes nachgekommen und hat den alten Wallgraben neben dem Forſtamt zur Verfügung geſtellt. Das Denkmal wird ein Obelisk ſein, der auf der Vorderſeite das lebens- große Relief eines Kriegers zeigt. Ein Ehrenhain wird das Denkmal einfaſſen. Mainz.(Werkzeugfund am Rheinufer.) Am Rheinufer, zwiſchen der Eiſenbahnbrücke und dem Bahnhof Mainz-Weiſenau, wurden folgende Werkzeuge gefunden: Etwa 100 Spiralbohrer von 3 bis 15 mm Durch⸗ meſſer, verſchiedene Bohrer, 9 Sägefeilen, 4 Drehſtähle, 7 Reibahle, 1 Paket Stahlſtäbe und 1 Kuppelungsrad. Die Gegenſtände, die größtenteils ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen haben dürften, rühren vermutlich aus einer ſtraf— baren Handlung her. 5 Ober-Ingelheim.(Vom zurückſtoßenden Auto erfaßt.) Der hier im Ruheſtand lebende Gefangenen— aufſeher Philipp Doll wurde auf der Straße von einem zurückſtoßenden Laſtkraftwagen einer Nieder-Ingelheimer Firma erfaßt und überfahren. Auf dem Transport ins Krankenhaus iſt der 72jährige Mann an den ſchweren Verletzungen geſtorben. Bad-Nauheim.(30 Jahre Sportverein Bad⸗ Nauheim.) In der Hauptverſammlung des Sportvereins, der einen Mitgliederſtand von 500 Aktiven und Inaktiven hat, wurde beſchloſſen, im Auguſt das 30⸗ jährige Beſtehen des Vereins mit einem Jubiläumswett— kampf zu begehen. Gießen.(Rindermarkt.) Der Rinder-Nutzvieh⸗ markt war mit 487 Stück Großvieh, 102 Freſſern und 117 Kälbern zum Verkauf beſchickt. Das Geſchäft war anfangs ſchleppend, verlief ſpäter aber lebhaft. Es koſteten Milch⸗ kühe oder hochtragende Kühe 1. Qualität 470 bis 620 RM, 2. Qualität 330 bis 440 RM, 3. Qualität 180 bis 280 RM. e- bis jährige Rinder 120 bis 190 RM,‘4 bis 2jährige Rinder 160 bis 260 RM, tragende Rinder 270 bis 480 RM, Kälber bis zu 3 Wochen alt 26 RM, bis 4 Wochen alt 40 NM, bis 6 Wochen alt 55 RM je Stück. * Kurze Meldungen Gießen. Vom Sondergericht wurde der Angeklagte Karl Üde aus Gießen wegen böswilliger Kritik an den Aufbaumaßnahmen der Regierung zu vier Wochen Ge— fängnis verurteilt. Der zurzeit in Unterſuchungshaft be— findliche Adam Koch erhielt eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten wegen Verächtlichmachung des Staates. Alten-Buſeck. Altbürgermeiſter Wilhelm Körber wird am 4. März 91 Jahre alt. Er kann ſeinen Ehrentag im Kreiſe von 3 Kindern, 14 Enkelkindern und 3 Urenkeln be— gehen. Körber iſt der älteſte Einwohner der Gemeinde. Schotten. Der Vogelsberger Höhenclub begeht am 4. April auf dem Hoherodskopf eine Bismarckfeier, zu der Mitglieder aus ſämtlichen Ortsgruppen erwartet werden. Grebenhain. Ein überaus fruchtbares Mutterſchwein bat ein hieſiger Landwirt. Nachdem es im Herbſt 16 Jun⸗ gen geworfen hatte, zählte jetzt ein Wurf 17 Stück Ferkel. Alsfeld. Der Verkehrs- und Verſchönerungsverein be— abſichtigt im Zuſammenhang mit der durch die Anlage der Reichsautobahn durchzuführenden Feldbereinigung einen Stadtpark unter Mitbenutzung der ſogenannten„Erlen“ anzulegen. Mannheim, 4. März. „Die chineſiſchen Mädchen“ und„Der betrogene Kadi“. Dieſe beiden Kammeropern von R. da Capua und Chr. W. Gluck gelangen am kommenden Freitag, 6. März, durch die Opernſchule der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater zur hieſigen Erſtaufführung. Dr. Hans Kölßtzſch deſorgt die Inszenierung und ſzeniſche Leitung. Der muſika⸗ liſche Teil wird von Direktor Rasberger und dem Hochſchul⸗ orcheſter ausgeführt. Es wirken Schüler und Schülerinnen der Geſangsklaſſe König⸗Bomatſch, Fenten und Wolf-⸗Dengel mit. Kartenverkauf bei volkstümlichen Preiſen bei den be⸗ lannten Vorverkaufsſtellen. Ein Schwindler verurteilt. An unheilbarer Groß⸗ mannsſucht leidet der 31jährige ledige Albert Möhler aus Karlsruhe. Er war Vertreter einer Schreibmaſchinenfirma für den Bezirk Frankfurt in Mannheim. Neben Unterſchlagung von Schreibmaſchinen, aus denen er ſeine Schulden deckte. Darlehen gegen faule Schecks, für die nicht die geringſte Deckung vorhanden war, gelang es ihm ſogar von der Ver— kaufsſtelle Daimler-Benz in Untertürkheim ein Auto zum Preiſe von 5000 Mark zu erſchwindeln. Als er dieſes zu— ſchanden gefahren hatte, verſuchte er ein zweites Auto zu er— halten, jedoch ohne Erfolg. In den Weinlokalen benahm ſich M. wie ein Kröſus. Kam ein Blumenmädchen, ſo kaufte er gleich den ganzen Korb. Das dicke Ende kam jetzt nach: Das Schöffengericht verurteilte ihn zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis. U Angetreuer Beamter. Der 40jährige Otto Benkert aus Durlach war bei der Poſt in Weinheim mit der Aus⸗ gabe der Fahrſcheine für die Omnibuslinien beauftragt. Durch Aenderung der Fahrſtrecken und der Fahrpreiſe wußte er ſich ein Plus von 124 Mark zu verſchaffen. Durch Zufalk gelangte ein Schein zurück in die Hände des Aufſichtsbeam⸗ ten, der dann die Fälſchung von 200 Fahrſcheinen feſtſtellte. Die Große Strafkammer verurteilte Benkert wegen Amts— unterſchlagung zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr. U Wer kennt die Frau? In der Nacht auf Mittwoch wurde eine etwa 40 Jahre alte Frau, die in einem erſchöpf— ten Zuſtande in Neuoſtheim auf einer Haustreppe ſaß, an⸗ getroffen. Den Umſtänden nach iſt anzunehmen, daß es ſich um eine Geiſteskranke handelt, weshalb deren Verbringung nach dem Städtiſchen Krankenhaus veranlaßt wurde. Die Per⸗ ſönlichkeit der Frau konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. Sie wird wie folgt beſchrieben: Etwa 40 Jahre alt, 165 Zentimeter groß, unterſetzte, kräftige Geſtalt, zurück— gekämmtes graugemiſchtes Haar mit Knoten, blaſſes rundes Geſicht, großer Mund, aufgeworfene Lippen, kleine Hände und Füße, ſpricht Pfälzer Dialekt und trägt wollenes graues Hauskleid mit grünen Streifen, blaue Trägerſchürze, ſchwarze Strümpfe und ſchwarze Halbſchuhe. Sachdienliche Mitteilun⸗ gen an die Polizei. Sieben Serenadenkonzerte, vier Schloßbeleuchtungen. U Heidelberg, 4. März. Das Städtiſche Orcheſter in Heidelberg veranſtaltet auch in dieſem Jahre wieder eine Reihe von Serenadenkonzerten im Schloßhof. Als Termine ſind der 8., 14., 21. 25. und 30. Mai ſowie der 5. und- 9. Juni vorgeſehen. In der zweiten Junihälfte und in den Monaten Juli und Auguſt können der Reichsfeſtſpiele wegen keine weiteren Serenaden geſpielt werden. Es iſt aber beab⸗ ſichtigt, von Mitte Juni bis Mitte Juli an anderer Stelle des Schloßgartens zu muſizieren. Im September werden Kammermuſikabende im Königsſaal und in der Kapelle des Schloſſes an die Stelle der Serenaden treten. Außerdem fin⸗ den in dieſem Jahre in Heidelberg wieder vier Schloßbeleuch— tungen mit Feuerwerk ſtatt: am 17. Mai, 7. Juni, 5. Juli und 6. September. UU Heidelberg.(Zeuge geſucht!) In der Mordſache Lappe wird ein Mann als Zeuge geſucht, der wiederholt mit dem Dienſtmädchen Anna Fluck ſpazieren gegangen iſt. Er wird wie folgt beſchrieben: Ungefähr 30 Jahre alt, etwa 1.76 Meter groß, ſchmales, mageres und auffallend pocken⸗ narbiges Geſicht, etwas finſteren Geſichtsausdruck, trug dunk⸗ len Mantel, hellbraunen Hut und Schal, auffallend auf⸗ rechten Gang. Um ſachdienliche Mitteilung erſucht die Krimi⸗ nalpolizei, Alte Kaſerne, Telefon Nr. 6151. Weinheim.(Schwerer Verkehrsunfall.) Ecke Stahlbadſtraße-Bergſtraße ereignete ſich dadurch ein Ver⸗ kehrsunfall, daß ein von Richtung Sulzbach kommender Laſt⸗ zug den rechten Richtungsanzeiger herausſtellte und ſo einen von Richtung Stahlbadſtraße kommenden Radfahrer täuſchte. Letzterer wollte vor dieſem noch in die Bergſtraße einbiegen, wurde aber mit dem Kühler des Laſtzuges erfaßt und um⸗ geworfen. Dabei kam er mit ſeinem Fahrrad unter den Laſt⸗ zug zu liegen und wurde erheblich verletzt. Die Schuld an dem Unfall dürfte den Führer des Laſtzuges treffen. O Leibenſtadt(Amt Adelsheim).(Jäher Tod.) Der hiefige Ortsbauernführer Albert Kraft erlitt, während er im Stall mit Füttern des Viehs beſchäftigt war, einen Schlag⸗ anfall. Der ſofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den bereits eingetretenen Tod feſtſtellen. Der Entſchlafene er⸗ reichte ein Alter von nur 27 Jahren. Walldorf.(Schwerer Verkehrsunfall.) Schwer verunglückt iſt der zehnjährige Sohn des Landwirts Emil Weisbrod. Er wurde von einem Motorradfahrer ange— fahren und mußte mit einem doppelten Schädelbruch in die Heidelberger Klinik eingeliefert werden. Die Schuldfrage iſt noch nicht einwandfrei geklärt. U Eberbach.(Erſtmals ohne Fehlbetrag!) Der nach Beratung mit den Ratsherren feſtgelegte Haushaltsplan iſt wiederum ausgeglichen. Er ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 870000 Mark ab. Das am 1. April 1936 beginnende Rechnungsjahr iſt ſeit langen Jahren das erſte, in dem keine Fehlbeträge mehr vorgetragen werden müſſen. Wie ſchon im Vorjahr, wird auch 1936-37 ein Ueber⸗ ſchuß erzielt werden können. Dieſes Ergebnis iſt um ſo be⸗ merkenswerter, als in den letzten beiden Jahren zur Ver⸗ ringerung der Arbeitsloſigkeit umfangreiche Arbeiten vor⸗ genommen wurden. Alles in allem werden die in den letzten zwei Jahren begonnenen und noch projektierten Maßnahmen (Bau des Strandbades, Straßenherſtellung, Neubau eines Volksſchulhauſes) den Geſamtbetrag von 750000 Mark er⸗ reichen. a Jum italieniſchen Vormarſch. Auf einem abeſſiniſchen Fort, das im Verlaufe der ſiegreichen Schlacht an der Nordfront von den Italienern erobert wurde, iſt die italie— niſche Flagge gehißt. Weltbild(M). () Raſtatt.(Bauernanweſen niederge⸗ brannt.) In Würmersheim entſtand durch Kurzſchluß im Oekonomiegebäude des Landwirts Stürmlinger Feuer, das auch auf das Wohnhaus übergriff und das ganze Anweſen einäſcherte. Das Vieh und ein Teil der Fahrniſſe konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, während die Vor⸗ räte in Flammen aufgingen. () Bruchſal.(Oeffentliche Anerkennung.) Dem Straßenwart Vitus Hambſch in Rheinhauſen, der am 22. Auguſt 1935 den Arbeiter Herbert Baumgart aus Berlin vom Tode des Ertrinkens im Rhein bei Rheinhauſen ge⸗ rettet hat, wurde vom Landeskommiſſär für ſein bei dieſer Rettungstat bewieſenes entſchloſſenes und mutvolles Ver⸗ halten die öffentliche Anerkennung ausgeſprochen. 0 Altenheim bei Kehl.(Eine ergiebige Jagd) Auf der Altenheimer Gemeindejagd, eine der ſchönſten und wildreichſten Jagden Badens, ſind im Jagdjahr 1935-36 zur Strecke gebracht worden: 32 Rehe, 1600 Haſen, 3000 Ka⸗ ninchen, 2900 Faſanen und 100 Wildenten. Trotz dieſes beträchtlichen Abſchuſſes iſt noch ein großer Wildbeſtand vor⸗ handen. () Badenweiler.(Neuer Kurdirektor)) Regie⸗ rungsrat a. D. Erich Graf wurde auf den 1. April 1936 zum Kurdirektor von Baden-Baden ernannt. O Gutach.(Tragiſches Ende.) Der Landwirt Hans Spathelf ſtürzte bei der Rückkehr vom Haslacher Markt vom Rade und war tot. Ein Herzſchlag hatte dem in den 40er Jahren ſtehenden Manne ein jähes Ziel geſetzt. O Freiburg.(Das neue Städtiſche Gaswerk.) Das neue Städtiſche Gaswerk an der Tulla- und Hans Bunteſtraße bei Zähringen iſt fertiggeſtellt. Seit Wochen unterziehen es Spezialiſten in allen Teilen einem von Stufe zu Stufe fortſchreitenden Probebetrieb. Die Ergebniſſe ſind ſo günſtig ausgefallen, daß ſchon in den nächſten Tagen auf die Mitarbeit und Bereitſchaft des alten Werkes an der Weißſtraße verzichtet und dann die Gasverſorgung von Frei⸗ burg und Oberbaden vom neuen Werk allein übernommen werden kann. Der Verkauf von Koks, Teer, Ammoniak, Gas⸗ waſſer und dergl. iſt im alten Werk bereits eingeſtellt und im neuen Werk aufgenommen. Eine Eröffnungsfeier, ver⸗ bunden mit Richtfeſt für alle Miterbauer des neuen Werkes ſoll noch vor Ende dieſes Monats ſtattfinden. O Zell(Wieſental).(Fabrikant Theodor Feß⸗ mann f.) Nach längerer Krankheit ſtarb hier im 63. Le⸗ bensjahr Fabrikant Theodor Feßmann, der Seniorchef der Baumwollſpinnerei Feßmann und Hecker. Mit ihm iſt eine in der Textilinduſtrie Badens und im Wirtſchaftsleben der engeren Heimat weithin geachtete und geſchätzte Perſönlichkeit heimgegangen. Seinem Weitblick und ſeiner Tatkraft iſt es zu danken, daß das Unternehmen, das zurzeit 400 Arbeiter und Angeſtellte beſchäftigt, ſich zu einer der erſten Textil⸗ firmen des Wieſentales entwickelte. Auch im kommunalen Leben der Stadt Zell ſpielte der Verſtorbene eine Rolle. Er hat ſich um die Entwicklung der Gemeinde als ſtellvertreten⸗ der Bürgermeiſter und langjähriges Gemeinderatsmitglied große Verdienſte erworben. () Baden-Baden.(Steigender Fremdenbe⸗ ſuch.) Im Februar iſt wiederum eine Zunahme der Ankünfte gegenüber den Vorjahresziffern zu verzeichnen. Sie geht nach wie vor hauptſächlich auf das Konto deutſcher Gäſte. Insgeſamt wurden 3028 Ankünfte gegen 2369 im Februar 1935 gezählt. Davon entfallen 2753 oder 90.9 Prozent auf Inländer und 275 oder 9.1 Prozent auf Ausländer. Im Ver⸗ gleichsmonat 1935 lautete das prozentuale Verhältnis 87.8: 12.5 Prozent. In den beiden erſten Monaten des Jahres zuſammen ſind 6463 Gäſte regiſtriert worden gegen 5552 im Vorjahr. Die Zunahme beträgt in Prozenten 16.4 Pro⸗ zent. Auf Deutſchland entfallen 5770(4789), auf das Aus⸗ land 693(763). Neben Frankreich erſcheinen Italien und die Tſchechoſlowakei mit einem kleinen Minus. Demgegenüber ſteht die erfreuliche Feſtſtellung, daß der Zuſtrom aus Eng⸗ land, Holland, Spanien und den Vereinigten Staaten be⸗ reits anzuziehen beginnt. () Bretten.(Ernennung und Verſetzung.) Der frühere Vorſteher des Finanzamtes Bretten, Regierungsrat Schenck, iſt vom Führer und Reichskanzler zum Oberregie⸗ rungsrat ernannt und an das Finanzamt Singen verſetzt worden. Oberregierungsrat Schenck hat 15 Jahre lang und zwar bis zum 31. Januar 1936 das Finanzamt Bretten ge⸗ leitet. Oberregierungsrat Schenck hat ſein neues Amt an⸗ getreten. N Treſchklingen bei Sinsheim.(Brandſtifter ver⸗ haftet.) Im Zuſammenhang mit den verſchiedenen Brand⸗ fällen auf dem Gutshof wurden nunmehr zwei Perſonen unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet und in das Bezirksgefängnis Sinsheim eingeliefert. Die Ermittlungen werden weiter fortgeſetzt. Mosbach.(Das Erſcheinen eingeſtellt) Das „Mosbacher Volksblatt“ hat ſein Erſcheinen eingeſtellt. CCC ͤ vd 6 Gau⸗ Kulturwoche vom 15. März bis 21. März „Wanderluſt“ gegen Oberrad Sechſer⸗Radball in der Jeſthalle. Sechſer⸗Radball iſt ein Spiel, das in Deutſchland noch nicht in einer Halle, ſondern nur auf dem Raſen geſpielt worden iſt. Umſo intereſſanter wird der Verſuch werden, dieſes Spiel mit zwölf Radballſpielern einmal in der Halle zu zeigen. Die Größe des in der Frankfurter Feſt⸗ halle zur Verfügung ſtehenden Spielfeldes iſt zwar etwas kleiner als draußen auf dem grünen Raſen, doch haben die Verſuche ergeben, daß eine Durchführung des Spieles durchaus möglich iſt. Dazu kommt, daß die Veranſtalter in den beiden Frankfurter Vereinen Wanderluſt Bockenheim und RG Oberrad zwei Vereine verpflichtet haben, die ſeit Jahren Rivalen auf dieſem Gebiet ſind und ſich ſo manche heiße Schlacht lieferten, die in der Geſchichte des Frank— furter Radſportes unvergeſſen iſt. Die Mannſchaft von Wanderluſt, vorausſichtlich in der Aufſtellung: Kruppa (Tor); Braun, von Paris(Verteidiger); Schreiber, Blerſch, Möſer(Sturm) antretend, iſt mehrfacher Weltmeiſter und deutſcher Meiſter und auch bei den letzten Weltmeiſterſchaf— ten in Belgien wieder Titelträger geworden, wie ſie in den letzten vier Jahren dieſen Titel niemals abgab. In der Mannſchaft ſind natürlich Schreiber/ Blerſch, die Weltmei⸗ ſter im Zweier-Radball, die ſtärkſten Stützen. Oberrad war ſtets ein gefährlicher Gegner und hat gerade immer in den Kämpfen gegen Wanderluſt Beſtform erreicht, ſo daß auch beim Hallenſportfeſt in Frankfurt bei der erſten Vorfüh⸗ rung eines Sechſerſpieles in der Halle ein großartiger Kampf zu erwarten iſt. rr 3 Helden in Einzelgräbern und dieſer Fahrten war Omnibusbeſ Wir geben nachſtehenden, einer rheinheſſiſchen Zeitung entnommenen Bericht wieder, aus dem am Schluß die flehende Bitte ſpricht: Helft für Servon, der Ruheſtätte Eurer Helden! Servon und ſeine Umgebung iſt auch für viele Viernheimer, ehe— malige Reſerviſten und Landwehrmänner, die Stätte ewigen Gedenkens geworden. Gar viele haben dort das Beſte, was ſie hatten, ihr Leben, für Volk und Vaterland geopfert. Unſere heiligſte Pflicht und Aufgabe iſt es heute, dieſen Helden ein ehrendes, würdiges Andenken zu bereiten. Gebt, wenn der Ruf an Euch ergeht, Eure Spende der Kriegs- gräberfürſorge, die die Ruheſtätten der Kameraden unterhält.(Schriftleitung). Wenn die heſſiſchen Beſucher der Kampffelder um Verdun über Charny Chaſſencourt Eſnes Avon⸗ court Varennes durch den Argonnerwald kommen, dann iſt ihr Herz ſchon vorausgeeilt nach Servon! Dort iſt ja „ihr Soldatenfriedhof“. Wie raſch iſt dann der Weg Le Four de Paris— Vienne le Chateau durchflogen, da taucht auch ſchon der Kirchturm von Servon vor uns auf. Servon liegt 60 Km. öſtlich Reims und 4 Km. weſtlich vom Argonnerwald. Es hat den Bahnhof gemeinſam mit Ville ſur Tourbe, auf der Bahnſtrecke Bar le Duc Hirſon. Bei Servon fließt der Dienſſonbach in die Aisne, und drei Km. von Servon befindet ſich der Moreaubach. Südweſtlich liegt Vill ſur Tourbe, ſüdlich Malmy, ſüdöſtlich St. Thomas, weſtlich Chernay, Nördlich geht's über das ſogen.„Straßen— knie“ nach La Mare aux Boeufs mit öſtlicher Abzweigung nach Binarville über Conde Autry Grandham Senue— Grandpre. Das Land iſt arm. Es iſt die ſogen.„Lauſe-Champag— ne“, wo's alles gibt, nur keinen Champagner, wie die Feldgrauen ſich tröſteten. Infolgedeſſen ſind die Dörfer arm— ſelig anzuſchauen. Servon jedoch war urſprünglich ein beſſeres Dorf, ein vielbeſuchter Wallfahrtsort mit Wallfahrtskirche und Gnaden- bild: Notre Dame de la Deliverance. Die ehemalige große und ſchöne Kirche aus rotem Sandſtein war wohl vom Orden der Mercedarier gebaut worden, der ſich den Loskauf der Chriſten, die an der Küſte Nordafrikas in die Hände der Seeräuber gefallen waren, zur beſonderen Aufgabe gemacht hatte. Dreimal wurde Servon geſtürmt: am 24., 25. und 26. September 1914 vom Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 116 und 118; einem Batl. 168 und Reſ.⸗Regt. 38. Beſonders hat hier die 25. Heſſ. Reſ.⸗Diviſion gekämpft und geblutet. Das franzöſiſche Artillerie-Feuer lag meiſt auf der Kirche. Noch am 7. Oktober 1914 war der Kirchturm vom„Straßenknie“ aus ſichtbar. Etwa am 7. November lag die Kirche und der größte Teil des Ortes in Trümmer. Vom 7. hielt die dortige Stellung das Landw.-Inf.-Regt. 118 zwei November 1914 ab Jahre lang. Beſondere Verdienſte erwarb ſich in dieſer Zeit hinſichtlich des Lager- und Stellungsausbaus der Major Ledroit, Mainz. In Servon waren urſprünglich nur 412 deutſche Sol⸗ daten beſtattet. Nach dem Kriege aber wurde von der fran zöſiſchen Regierung durch Umbettung der in kleinen Einzel— friedhöfen während der Kampfhandlungen beerdigten Kame— raden ein Maſſenfriedhof geſchaffen. Dieſe kleinen Einzel— friedhöfe lagen in der näheren und weiteren Umgebung von Servon zerſtreut. Jetzt ruhen dort 4920 bekannte deutſche 12 600 unbekannte deutſche Helden in drei Kameradſchaftsgräbern(6804 5200 600). Es ſind zum größten Teil Angehörige heſſiſcher und naſſauiſcher Regimenter und Weſtfalen. Die reichſte Todesernte hielt dort das Jahr 1915. Auf ſanft anſteigendem Gelände, 4 Km. vom Bahnhof Ville ſur Tourbe, rechts von der Straße nach La Mare aux Boeufs(6 Km.) dehnt ſich die letzte Ruheſtätte unſerer Tapferen aus. Bei der Uebernahme des Patenfriedhofes im Jahr 1925 bot dieſer ein erſchütterndes, für deutſches Empfinden unſag⸗ bar troſtloſes Bild. Inzwiſchen hat der Pate, d. i. Mainz, in Verbindung mit Worms, Alzey, Bingen, Oppenheim, Groß⸗Gerau und Weiden a. d. Sieg vieles unternommen, um dieſe Kriegsgräberſtätte zu einer würdigen Ruheſtätte unſerer Helden zu machen. Das iſt in Servon bei den äußerſt kärglichen Bodenverhältniſſen kein leichtes Beginnen. Dazu kommt, daß die Oeffentlichkeit erſt in den letzten Jahren der Arbeit Intereſſe entgegenbringt. Viel haben dazu die verſchiedenen Fahrten nach Servon beigetragen. Bahnbrecher itzer N. Nauth in Ebersheim. Auf dem Gräberfeld wurden 535 Birken und 250 Buchen, einzeln oder in Gruppen angepflanzt und werden ſich zu einem lichten Hain entwickeln. Birken und Buchen ſind zwei bodenſtändige Baumarten, der Hauptbeſtand des nahen Argonnerwald. Dieſe Baumgruppen werden unſerem Patenfriedhof den ſym⸗ boliſchen Charakter geben, nämlich den heiteren, frohen, rheiniſchen Lebenscharakter und Lebensmut, der auch durch Not und Unglück nicht zu er⸗ droſſeln iſt. Immer wieder bricht ſich die Sonne der Freude durch. Eine 1— 2 Meter breite Wildroſenhecke iſt ange⸗ pflanzt, damit ſie ſtatt des urſprünglichen Drahtes die Kriegsgräberſtätte einfriedige. Sie wird gebildet von 7200 ſchottiſchen Wildroſen. Die Einzelgräber ſchmücken heute Nelken. Um den Boden zu verbeſſern, ſind 6 675 Kilo Torf- mull, 307 Kilo Thomasmehl, 155 Kilo Kali und 40 Kubik⸗ meter guter Humus nötig. Denn ſonſt werden jedes Jahr viele der angepflanzten Bäumchen abſterben. Die größte Geduld für den Paten ſowohl als für die Beſucher muß den drei Kameradſchaftsgräbern zugewendet werden. In ihnen ſtehen die Särge zu fünf Reihen übereinander. Erſt nach der Senkung der Hügel in einigen Jahren kann die vor⸗ geſehene Dauerbepflanzung mit blau blühendem Lavendel ausgeführt werden. Das müßten alle Beſucher bedenken, ehe ſie— in wohl zu verſtehendem Schmerz— der Kriegs⸗ gräberfürſorge Vorwürfe machen. Alle bisher dem Paten zugewandten Spenden ſind nicht umſonſt gegeben. Aber ein n e. Der cheinheſſiſche patenfriedhof Jervon ſo großes Werk der Kriegsgräberfürſorge, das faſt alle Kriegs— ſchauplätze zu betreuen hat, bedarf der Zeit. Zumal der Volks— bund Deutſche Kriegsgräberfürſorge nur ſolide und künſt leriſch hochſtehende Arbeit ſchafft. Ein Blick in ſeine Zeit— ſchrift„Kriegsgräberfürſorge“ zeigt dies zur Genüge. Nun trifft es ſich, daß die Bundesſtelle des Volksbundes in Berlin gerade in dieſem 20. Erinnerungsjahr der Kämpfe um Verdun den noch nicht ausgebauten Kriegsgräberſtätten an jener Front ſeine beſondere Fürſorge zuwenden will. Darum hat ſich die Kreisgruppe Mainz im Verein mit den Mitpaten an die für die Ausgeſtaltung der Friedhöfe allein zuſtändige Bundesſtelle gewandt mit der innigen Bitte, in ſeinem Jahresbauplan 1936 auch der Kriegsgräberſtätte Servon zu gedenken. Und nun haben wir eine flehende Bitte an Euch: Helft uns für Servon, der Ruheſtätte Eurer Helden! 8 Wer ſich unterrichten will über das wahrhaft künſt— leriſche, oft ergreifend ſchöne Schaffen des VD, der beſtelle die Zeitſchrift„Kriegsgräberfürſorge“ mit ihren herrlichen Abbildungen. Helft dem Volksbund, tretet als Mitglied bei! Seine Geſchäftsſtellen haben ſchon ſo mancher armen Frau, ſo manchen Eltern und Kindern ge— holfen, das Grab des Mannes, Vaters und Sohnes zu ſuchen und zu betreuen. So viel Kreuze, ſo viel Schmerzen, So viel Klagen wunder Herzen, So viel Trauer, ſo viel Leid, Das empor zum Himmel ſchreit! So viel Kreuze, ſo viel Sehnen, So viel Rufen nach den Söhnen, Nach den Vätern, Brüdern dort, Auf dem großen Trauerort! So viel Kreuze, ſo viel Liebe, Die in ihrem heil'gen Triebe Schmücken möchte jedes Grab, Wo ein Deutſcher ſank hinab! Kreuze, Kreuze; lange Reihen Bildet endlos ihr; wir weihen Euch zu unſerm Heiligtum, Zu der ſtummen Schläfer Ruhm! Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. März 1936 Denkſpruch. Die Vermögenden werden nur inſofern geſchätzt, als andere durch ſie genießen. Goethe. 22 2 46 2 0 Der Frühling wächſt ganz leiſe aus dem März hervor. Im Bauernhof macht ſich ſeine Ankunft bemerkbar. Die Hähne krähen um die Wette, und die Hühner werden fleißiger im Eierlegen. Die Gänſe und Enten watſcheln nach den Tümpeln. Der Bauer zieht mit dem Pferde⸗ und Ochſen⸗ geſpann hinaus auf den Acker. Jetzt beginnt für ihn die Ackerarbeit, zuerſt Vorbereitung des Ackers zur Aufnahme der Saat. Kaum beginnt er zu pflügen, ſo nähert ſich ihm eine Anzahl von verſchiedenen Vögeln, die zutraulich hinter dem Pfluge herhüpfen. Es ſind vornehmlich Stare, Krähen und Dohlen, auch einige Kiebitze ſchwärmen dreiſt umher. Seitwärts laufen zwei Rebhühner eine Furche entlang; aus der Wieſe kommt ein Entenpaar herbeigewatſchelt mit nicken⸗ den Köpfen und ſcheuen Gebärden. Dieſe gefiederte Welt iſt gar emſig und heißhungrig hinter den herausgepflügten Kerbtieren, deren Maden und Puppen her. Alle dieſe Vögel ſind zumeiſt die beſten Freunde des Pflügers und ſeine Wohltäter. Er gönnt ihnen gern das erſte und reich⸗ liche Frühlingsfrühſtück. i Von dem Waſſerſpiegel eines kleinen Waldweihers her hört man deutlich ein Geplätſcher, dort beginnen die großen Hechte zu laichen. Aus dem Walde kommt eine Häſin daher und huckelt nach der Saat zu, ihr folgen noch drei andere, ſich gegenſeitig dann und wann, mehr drollig als gefährlich befehdend und ohrfeigend. Alle Lebeweſen in Feld und Wald, die glücklich alle Wintersnot und Gefahr überſtanden haben, bereiten ſich vor auf die Frühlingszeit der Liebe. Einige Vogelarten, Wieſenpieper, Lerchen, Bachſtelzen, näher nach dem Waſſer zu Wildenten, Rohrdommeln, auch ſchon in trockenen Wieſen manches Rebhühnerpaar beginnen ihre Neſter zu bauen und haben bereits zum Teil ſchon heranwach⸗ ſende Bruten. In den ſchon recht dichten Klee duckt ſich das erſte Märzhäschen. Langſam hat ſich der Abend herabgeſenkt. Weißgraue Nebelſchleier ziehen ſich durch den Erlengrund. Die Schnepfe ſtreicht. Für den Jäger hebt nach langer Jagdpauſe die langerſehnte Zeit des Schnepfenſtriches an. Die Jagd auf den Vogel mit dem langen Geſicht gilt vielfach als die ſchönſte Uebung in Dianas Dienſt; man bezeichnet ſie mit Recht als die Poeſie der Jagd. Mit der Schnepfe kommt auch wirklich und unwiderruflich der Frühling ins Land. Arbeitsbuch Es beſteht Veranlaſſung, nochmals dringend darauf hinzuweiſen, daß mit der 3. Bekanntmachung des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen— verſicherung über die Einführung des Arbeitsbuches vom 20. 1. 1936 ſämtliche Betriebsgruppen nunmehr zur Bean- tragung der Arbeitsbücher aufgefordert ſind. Es ergeht des- halb nochmals an alle Betriebsführer, die es bis jetzt ver— ſäumt haben, die Arbeitsbücher für ihre Gefolgſchaftsmit⸗ glieder zu beantragen, die dringende Aufforderung, ſich um— gehend beim Pförtner des Arbeitsamtes Mannheim, Me Za, die erforderlichen Unterlagen zu beſorgen. Das Arbeitsamt weiſt dabei nochmals beſonders darauf hin, daß eine Doppelbeantragung von Arbeitsbüchern unbe— dingt vermieden werden muß. Zu dieſem Zwecke ſind ſämt⸗ liche Gefolgſchaftsmitglieder vor Beantragung des Arbeits- buches zu befragen, ob ſie bereits an anderer Stelle(Ar- beitsamt oder früherer Arbeitgeber) ein Arbeitsbuch bean⸗ tragt haben. Bei doppelter Ausſtellung von Arbeitsbüchern iſt der Betriebsführer oder Antragſteller, der die Doppel- ausſtellung verſchuldet hat, zum Erſatz der Gebühren von RM. 1.— pro Arbeitsbuch verpflichtet. * Halbmaſt am Heldengedenktag. Für den Hel⸗ dengedenktag iſt vom Herrn Reichs- und Preußiſchen Mini⸗ ſter des Innern mit Erlaß vom 8. Juni 1935 die Beflaggung ſämtlicher Dienſtgebäude auf Halbmaſt angeordnet. Die Bevölkerung wird aufgefordert, ſich dieſem Vorgehen anzu— ſchließen. Die weiße Narziſſe brachte das bisher größte Sammelergebnis. Die von der Deutſchen Arbeitsfront am vergangenen Samstag und Sonntag durchgeführte Straſ— ſenſammlung erbrachte im Gau Heſſen-Naſſau den bisher größten Betrag aller Straßenſammlungen. Im ganzen Gau wurden rund 70000 Narziſſen verkauft, und es mußten noch 100 000 Porzellanabzeichen und 50000 andere ältere Abzeichen von den Dienſtſtellen des WHW. zur Verfügung geſtellt werden. Das Ergebnis der Sammlung iſt im Gau Heſſen-Naſſau mit 220000 bis 230000 RM. anzunehmen. Beſeitigen von Grasflächen, Schilf, Rohr und Hecken verboten! Nach Artikel 8 des Heſſiſchen Naturſchutzgeſetzes iſt vom 1. März bis 31. Juli zum Schutze der Vögel und Vogelbruten das Beſchneiden, Ab⸗ brennen und Ausroden von Hecken, das Abbrennen von Bodendecken auf Wieſen, Rainen, Hängen und auf Oedland, ſowie das Beſeitigen von Schilf und Rohr verboten. Schützt die erſlen Frühblüher Das Blühen der Pflanzen hat in dieſem Winter faſt keine Unterbrechung erfahren. Bald ſtellen ſich auch die Früh blüher unter den geſchützten Pflanzen ein, von denen zwei hauptſächlich Erwähnung verdienen. Mitunter jetzt ſchon zeigen ſich die kleinen Pfirſichblüten ähnlichen, am Holz ſitzenden Blütchen des Seidelbaſtes(Daphne mezereum). Erſt nach der Blüte erſcheinen die Blätter. Alle Teile der Pflanze ſind ſtark giftig. Wer ſich nicht Beſtrafungen aus⸗ ſetzen will, laſſe den Seidelbaſt ungeſtört im Wald, wo er hingehört und erfreue ſich dort an ſeinem Daſein. Noch ſchlimmer als dem Seidelbaſt iſt es ſeither der Früh⸗ lingsknotenblume(Leucojum vernum), auch„großes Schneeglöckchen“ genannt, ergangen. Hauptſächlich kommt es im Vogelsberg vor. Man unterlaſſe das unſinnige unter Strafe ſtehende Pflücken oder Ausgraben und Verpflanzen in den Garten, welcher Umſtand wohl am meiſten zum Ver⸗ ſchwinden des Schneeglöckchens beigetragen hat. Nun dauert es nicht mehr lange, bis die weiteren Boden⸗ blumen unſerer Wälder und Wieſen erwachen, Buſchwind⸗ röschen, Scharbockskraut, Lerchenſporn und das eigenartige Lungenkraut, deſſen Blüten zuerſt rot und dann ſpäter violett und blau gefärbt ſind, ſchmücken den Boden unſerer Laub⸗ wälder. Alle dieſe Vorfrühlingspflanzen gehören zum Bilde unſerer Heimat. An uns liegt es, dafür zu ſorgen, daß auch für unſere Nachkommen die Natur die gleiche Quelle der Erquickung und Verjüngung ſein wird. Darum ſollen wir, wenn wir überhaupt dieſe erſten Frühlingsboten abpflücken, uns nur ein paar mit nach Hauſe nehmen und darauf achten, daß wir nicht eine Pflanze mit der Wurzel ausreißen. 4 Am 8. März, am letzten Eintopfſonntag des Winterhilfswerkes 1935/6, teilt der Sozia⸗ lismus der Tat mit anderen, die bedürftig ſind. Dein Opfer zeigt Deinen Willen zur Einſatzbereitſchaft. S Steuernachforderungen bei unklaren Angaben. Hin⸗ ſichtlich der jetzt erfolgenden Abgabe der Steuererklärungen ſind Ausführungen des Reichsfinanzhofes über die Zu⸗ läſſigkeit von Steuernachforderungen bei unklaren Angaben in den Steuererklärungen bemerkenswert. Wenn der Steuer⸗ pflichtige in der Steuererklärung gewiſſe Punkte unklar läßt, oder die geſtellten Fragen nicht beantwortet, kann das Finanz⸗ amt nach dem Entſcheid Steuernachforderungen im Wege einer Berichtigungsveranlagung erheben mit der Begründung, daß ihm neue, rechtserhebliche Tatſachen, die bisher nicht bekannt waren, nunmehr bekannt geworden ſeien. »Wahlfähigkeit zum Vertrauensrat. Mit dem Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit iſt der Betriebsrat als ein⸗ ſeitige Intereſſenvertretung der Belegſchaft verſchwunden. Nach dem Geſetz wählen die Arbeitskameraden Vertrauensmänner, die dem Betriebsführer beratend zur Seite treten. An dieſe Vertrauensmänner ſtellt das Geſetz hohe Anfordeun⸗ gen und ganz beſtimmte Vorausſetzungen. Darüber heißt es im Paragraph 8: Vertrauensmann ſoll nur ſein, wer das funfundzwanzigſte Lebensjahr vollendet hat, mindeſtens ein Jahr dem Betriebe oder dem Unternehmen angehört, und mindeſtens zwei Jahre im gleichen oder verwandten Be⸗ rufs⸗ oder Gewerbezweige tätig iſt. Er muß die bürgerlichen Ehrenrechte beſitzen, der Deutſchen Arbeitsfront angehören, durch vorbildliche menſchliche Eigenſchaften ausgezeichnet ſein und die Gewähr bieten, daß er jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintritt. Geſchäftliches Beilagen-Hinweis. Nur noch 3 Tage Gasgeräte— ſchau im Laden des„Fürſt Alexander“. Beachten Sie bitte Beilage in heutiger Ausgabe. 0 4 4 a Einſäuerungsbehältern, für welche bis zum 31. März 1936 8 e um die Ausweitung der I ergrun age auf Antrag noch Reichszuſchüſſe gewährt werden, einen ver⸗ i billigten Kredit von 4,5 v. H. Zinſen bei günſtigen Rück⸗ bene Von grundſätzlicher Bedeutung iſt es, wenn das deutſche verloren. Durch unſachgemäße Zubereitung kommt außerdem zahlungs bedingungen zur Verfügung ſtellten. 5 8 Volt mit der deutſchen Landwirtſchaft zuſammengeht und ein beträchtlicher Verluſt an Futternährſtoffen zuſtande, wo⸗. Praxis lehrte ſehr bald, daß die techniſchen 9 0 9 durch eine Erzeugungsſchlacht größten Ausmaßes ſeine durch die Fett⸗ und Fleiſchverſorgung ungüſtig beeinflußt richtungen, die für eine e Futterguntlaee une * Nahrungsfreiheit zu erringen ſucht. Durch jahrelang unſach— Dieſem Uebelſtand abzuhelfen, hat man als wahren Helfer dingt notwendig waren, vielen Bauern in ihrem Beſtreben, gemäße Leitung kam das deutſche Bauerntum immer mehr in der Eigenfutterverſorgung der Betriebe die Kartoffel- die enge lach ſiegreich durchzuführen, tatkräftig wei⸗ an den Abgrund ſeiner Exiſtenzmöglichkeit und die notwendig— einſäuerung herausgefunden. Eingehende Unterſuchungen und tergeholfen haben. Was der Kanzel niemals. 9 ſten Lebensbedingungen waren nicht vorhanden. Es war weit langjährige Erfahrungen haben gelehrt, daß gedämpfte Kar⸗ wurde durch Gemeinſchaftsarbeit zu vollem Erfolge. Auch gehend vom Ausland abhängig. Hierin hat die Agrarpolitik e toffeln durch Lagerung bzw. Einſäuerung in Gruben oder hier kann zu einem kleinen Teil mitgeholfen werden, den des Nationalſozialismus entſcheidenden Wandel geſchaffen. Behältern keinerlei merkliche Verluſte oder Schädigungen War durch Erzeugniſſe der eigenen Scholle zu decken und Grund und Boden wurden aus der liberaliſtiſchen Umklam irgendwelcher Art erfahren. Die notwendige Vorausſetzung dieſe Auſeabe wird umſo verendeten, u merung befreit und ſeiner eigentlichen Beſtimmung wieder zu ſolch einer brauchbaren nutzbringenden Lagerung iſt aber durch die Auswirkungen des letzten Krieges auf die eigenen zugeführt. Einmal ſoll dieſer Boden Träger einer Sippe und J das Dämpfen. Da aber das Kartoffeldämpfen mit techniſchen Kräfte und auf die eigene Erzeugung angewieſen ſind. damit Blutsträger des deutſchen Volkes ſein, zum anderen und finanziellen Schwierigkeiten verbunden iſt, hat ſich eine Möge das Dämpfen auch nur ein kleiner Teil in dem iſt er die Grundlage für die Ernährung dieſes Volkes. In- große Anzahl bäuerlicher Betriebe zuſammengeſchloſſen und Großbetrieb Landwirtſchaft ſein, möge man es nicht für folge unſerer ſchwierigen wirtſchaftspolitiſchen Lage und dem das Dämpfen durch Kolonnen auf genoſſenſchaftlicher Grund- ſo wichtig halten, aber jeder Erzeuger, der eine Dämpfkolonne außerordentlichen Mangel an Deviſen iſt es nötig, daß ſich lage durchgeführt. Auch waren landwirtſchaftliche Genoſſen— benützt, hilft nicht nur ſeiner eigenen Wirtſchaft, ſondern das Bauerntum auf ſeine in ſeinem Boden ruhenden Kräfte ſchaften bereit, in der Futterzubereitung einzugreifen. Ver- arbeitet vor allen Dingen an der Erreichung des Zieles mit „ l beſinnt und durch vermehrte Leiſtung ſeine Nahrungsfreiheit,] ſchiedentlich gingen ſie ſogar ſoweit, daß ſie für den Bau von] wenig Mitteln allen Bauern und Landwirten das Einſäuern n ben damit ſeine Wehrfreiheit, und als Folge hiervon eine poli— von Kartoffeln zu ermöglichen. Er trägt zur Ausweitung tiſche Freiheit erringt. So wurde bereits im vorigen Jahre der Verſorgungslage mit wirtſchaftseigenem Futter für den eine Erzeugungsſchlacht geſchlagen. Nachdem die National deutſchen Viehbeſtand bei, und ermöglicht es, die Erzeugungs⸗ ſozialiſtiſche Marktordnung dem Bauer den Lohn für ſeine ſchlacht zum guten Ende zu führen. Arbeit geſichert hat, ihm einen für ſeine Arbeit gerechten Preis— 1 ſeiner Erzeugniſſe garantiert, auf der anderen Seite aber% Im Steinbruch tödlich verſchütet. Wie das„Strau— , De den Verbraucher vor Uebervorteilungen ſchützt, war die binger Tagblatt“ aus Fürſtenſtein meldet, wurde der 1 Grundlage für die Durchführung der Erzeugungsſchlacht, d. Steinbruchbeſitzer Alois Enzesberger in ſeinem Steinbruch h. einer Leiſtungsſteigerung auf dem zur Verfügung ſtehenden von herabſtürzenden Geſteinsmaſſen„ 4— ſo rößt Boden gegeben. Es wäre ein Leichtes geweſen, weitere ſchwer verletzt, daß er ſchon nach einer Stunde verſtarb. * Mühle abgebrannt. Im Anweſen des Landwirts und Müllers Johann Schorr in Unterſchleichach(Bayern) brach ein Brand aus. Das Feuer vernichtete das Wohn⸗ Flächen des deutſchen Vaterlandes der Landwirtſchaft zu— zuführen, es galt aber, auf dem landwirtſchaftlich genutzten Bode ehr erausz ole J einer ·heure Auf 5 N l N b 4 l 3 3 1 er . 5 5 5 e e a n 15 5 e eng ntepffennge 9 haus und die Mühle bis auf die Grundmauern. lar! Sarbe de 7 er eue Wege 8 255 1 N 50 i sc 8 N 2 11 2 51172 2 r. 2 klärungsarbeit wurden dem Bauer neue Wege gewieſe 0 auf wan ode cee 8. Tödlicher Betriebsunfall. Der eljährige Malerge⸗ denen er ohne beſonders große Mehrbelaſtung höhere gEintopfſonntagEintopfſonntas ö mage mepffenmtage ne hilfe Franz Treib wurde in der Maſchinenfabrik Augs⸗ 0 55 burg⸗Nürnberg beim Anſtreichen einer Eiſenkonſtruktion von einem Kranenzug erfaßt und zwiſchen dieſen und einen Eiſenträger eingeklemmt. Bei der Befreiung des Unglücklichen aus ſeiner Lage fiel er aus acht Meter Höhe auf eine am Boden aufgeſtellte Schweißmaſchine. Zwei Stunden nach dem Unglück erlag er ſeinen Verletzungen. I Bettflaſche explodiert. In Abweſenheit der Eltern wollte in Legau(Bayern) ein Kind eine Bettflaſche erwär⸗ men, ohne daß es den Verſchluß abnahm. Die Bettflaſche explodierte und verbrühte das Kind ſchwer. Gewinnauszug Erträge aus ſeinem Grund und Boden durch vernünftige Wirtſchaftsführung erzielen konnte. Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht gilt es auch in die ſem Jahre, nicht nur mehr Rohſtoffe zu erzeugen, ſondern es müſſen auch Mittel zum Einſatz gebracht werden, die Verluſte der deutſchen Volkswirtſchaft zu verhindern und die in der Futterzubereitung ſowie in der Veredlungswirt ſchaft höchſte Leiſtungen zulaſſen. Jährlich gehen der deut— ſchen Volkswirtſchaft bei der Lagerung von Kartoffeln etwa 60, 80 Millionen Zentner durch Schwund oder Fäulnis Amtliche Vekanntmachungen r l 5 3 7 Betr.: Vergebung der Leichenfuhren für R 1. Cabliau 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche(272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie r faſt 1936. N 1 4 Ohne Gewähr Nachdruck verboten 5 Die Leichenfuhren für das Reck sjahr 1936 ſind zu, ih Die Leichenfuhren für das Rechnungsjah u un ile, a 7. i g 5 eien Angebotsvordrucke ſind auf dem Baubüro erhältlich. ,, Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne derer ergeben. Angebotsvordrucke ſind auf d Baubür 5 1 1 N gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer Das Angebot iſt bis zum 16. März 1936 auf der Bürger⸗Hempl g e in den beiden Abteilungen 1 und II zeiſterei abzugeben. Hügelſtraße 5* 8 2 7055 ö 75. 4 9 21. Ziehungstag 3. März 1936 1 G der N f b i 1 3 3 5 95 5 8 5 0 Betr.: Erlaß der Rundfunkgebühr. Dein r n In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. 2275 Die Reſcheini N r R, gezoge 1 us Die Beſcheinigungen für die Befreiung von der Rund⸗ 8 1 gezogen 0 funkgebühr verlieren mit Ende März 1936 ihre Gültigkeit. A 1 ,, 2 Gewinne zu 29900 M. 87647 W Volksgenoſſen, die Wert darauf legen, ab 1 April 1936 1 rag. 8 Lewane u 2009. 2782s 9 E e e g, 4 Gewinne zu 3000 M. 203938 324067 veiterhin von der Rundfunkgebühr befreit zu ſein, haben in ei er no. 24 Gewinne zu 2000 M. 17871 69246 112430 153660 180104 8 9 his März 1936 auf unſerem Büro Nr. 60 ch, 218799 219308 248066 269743 300996 375381 397777 der Zeit vom 9. bis 1 1 36 auf eee a n 5 a 4 72 Gewinne zu 900 M. 7249 26942 39338 47132 62255 90789 einen entſprechenden Verlängerungsantrag zu ſtellen. 9 199829 115449 117041 122049 122343 126444 127889 150004 184930 i e e e 2 0 173588 193300 218205 230890 241257 280815 266548 278850 280510 Lohnbeſcheinigungen pp. ſind vorzulegen. jo klein 357570 392006 59477 27281 351460 857868 843324 848294 888804 C n die 7 a 1910 392098 394776 Da die Zahl der 3 15 i eee Wi die 5 A 75 0b 67008 58980 2 2868 18908 33882 0 gen 13738 ö 91 1185 en Antragſteller berückſichtigt werden. 1 8 N 5 5514 76399 82899 85438 95539 98552 106474 105982 1138135 N edürftigſten lntragſtel 2. g 9 jm ju Konfirmation o Kommunion 125798 137049 137589 149708 151888 176344 181352 183284 188355 Viernheim, den 2. März 1936 ur 0 aten 206504 200877 263485 274586 275788 27774 26634 265886 2585ꝰ 75 a- nne. anne ̃è R 285488 204838 307877 315203 321997 553470 288485 37647 388870 N. Der Bürgermetſter: Bechtel. beuljchen aus unseref groben Auswehl en: 1007 2076 75 05 M. 0 7279 7888557 7996 902 75 8691 8632 7 7 f 5 12876 18733 14135 18607 18537 19403 21672 24868 25198 W ee eee eee ,, 7 a b in Flomiso... 0b Hk. 12.78 85242 87230 8„ 5 ö l 2 1 68279 76729 77702 78305 79957 8038 80791 81453 g Auj au in Flemenge.. ab Hk. 33 ö 83242 83820 88455 79785 98396 89117 101139 101426 105490 Laub⸗ in Töffet e e il 5 105341 108870 108117 108391 108666 112341 112411 117727 118035 Abe ee 1 147887 148752 157880 53785 12479 135509 158788 158759 185585 Gde. 5 on- 1 g 147587 148752 151860 153189 154129 157819 158738 159782 160189 d 1 5 ij 8 ein Kommunion- Kleider f 161080 162628 163107 168077 166388 167103 172032 173834 174274 785 50 Kabliau und Filet billigſt bei in Natterepe... ab Hk. 8.50 1851725 180840 123501 157758 186358 195585 185583 207454 188427 er ür da Nie ce f f l 7 43 1 97 53 199583 1434 2018035 * 5 adler Bismarckſtr. 12. Fische Stein 5 in Hlemisette..... ab U 1225 ö 204497 208760 209315 213808 2714884 219729 222879 223047 223082 N Wir, 1 El niopigeriecht 1 3 Heringe, Marinaden* n Cee ab Nk. 13. ö 224988 227083 227478 229275 229383 231177 231282 236176 237224 N* keller: Unterwäsche. strümpfe u. schuhe 2408573 248082 283445 257489 283332 264947 265808 268170 288185 Erbſen, geſchälte ˖ lacht! feel: Unterwäsche. 5 Ä 25588 255498 261354 28400 2765 267557 228504 250088 255905 ſen, 5 eugungs i 35 5 276683 283465 28438 0 287168 287597 288304 290088 292993 Pfund 26, 32 u. 34 Pfg. Zenht an Nie krfeugungeld 5 Konfirmanden- Anzüge i 285490 327500 355697 397994 3270 336458 548571 351888 588555 reißen„— 325490 32750 1 10 348496 348571 353386 358305 Weiße Bohnen 1 i in feinet Wolle ab Ne. 22.— 357904 358181 359289 382302 384078 365821 368152 373137 37346 Ns Pfund 16 u. 20 Pfg. vorbeugen iſt beſſer— in Kammgarn 8 4 3 i 375833 377301 379338 381316 388281 393523 395978 8. f 3* 5 7 2* 2 1 5 5, Wachtelbohnen Pfd. 24 5„ 4 NA. 45.— In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. 171 Linſen Pfund 0 gezogen 24, 30, 34 u. 36 Pfg. Speiſereis Pfund 16, 20, 24, 26 und 32 Pfg. Weizengrieß Graupen Haferflocken Knorrs Eintopfgericht Würfel 10 Pfg. Maggis Eintopfgericht Würfel 15 Pfg. Kommunikanten- Anzüge 2reih., Hoße ganz abgefũtt. ab Hk. 17.30 flotte Fotm mit weib. Krag. ab Hk. 19.75 Orig. Kiel. lg. od. Kuize Hoe ab Hk. 20.30 Kammgern, la. 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Verwendb. für Suppen, Ragout, Gulaſch und zum Kalteſſen. Knochen⸗ los netto 850 gr.-Doſe 1.50 77168 80787 85847 87435 88242 94980 99343 102752 103123 103709 104973 105399 108256 111815 111951 112421 112943 115172 115408 118530 126154 128823 129113 130751 132057 133235 134646 138728 139539 139818 140653 142104 150460 153324 153649 153806 156214 160715 161037 167732 1709865 171368 173723 175949 177473 177871 185724 189349 190445 191276 194469 198191 199842 203689 208504 220036 220775 221548 223406 227656 229136 238884 2398600 240602 241000 245064 245206 245344 251176 255829 257029 258876 261784 263014 265077 268669 269781 270618 274547 274859 277960 284656 286829 291707 294895 297071 298695 300909 301742 303312 305667 307275 310022 310272 313103 315870 319261 321285 322304. 329010 332486 332928 338187 338252 341634 355342 356609 35722 357986 362344 3640 14 367489 368707 375547 376758 381452 383775 Vorderſchinken gekocht 1 Pfund. 40 Sauerkraut Pfund 12 8 1 1 1 1 384037 385241 388282 398173 398399 Abgebrühte Salzbohnen—. 8 9 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je Abg 0 Pfund. 24 75 5 8 7 6 E 50000, 2 zu je 30000, 6 zu je 20000, 34 zu je 10000, 68 zu je 5 8* 3 5000, 118 zu je 3000, 288 zu je 2000, 790 zu je 1000, 1442 zu ene 5 5 911. 3 nd.. Je 500. 5814 zu je 300 Mark. N 8 2 5 2 2 1934 er deutſcher Weiß⸗——. ist nichts Wer wein offen Liter=. 60„ CCCC000C0é 0:00 i f 1 1934 er deutſcher Not⸗ f U„Die Anzeige ist für welte eile der Wirt- ffen Liter 55 a ö 1 4 8 wenn es die schaft als das wichtigste Werbemittel 4* anzusehen“. un 80 4 So urteilte Prof. Wagemann in einer Arbeit Neuhinzugekauftes Vieh gehört erſt unter⸗ über die Bedeutung der Werbung und ins- ſucht, bis dahin Trennung vom eigenen geſun ⸗ besondere der Zeitungsanzeige in der den Beſtand. Krisenzeit. FFFCCCVCCCCCCPFCCCCCCCCCCPPPPVVVVVVVVVVFVVPVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV n i het er fa her t eruͤle —— —— 7 2 N 0 . 1 14 7 3——VÄ3. ·*ůũ·ꝛ' Engl. Anerkennung jür den beutjchen Nadport D Wertvoller Ehrenpreis für die Deutſche Ver eins-Mannſchafts-Meiſterſchaft auf der Straße. Im Jahre 1934 hatte der geeinte deutſche Radſport durch die Veranſtaltung der Weltmeiſterſchaften in Leipzig aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens der Radfahrer-Organi ſation den Beweis ſeines Könnens und ſeiner organiſatoriſchen Fähigkeiten zu erbringen. Ueberall wurde die geleiſtete Ar beit von den Vertretern der ausländiſchen Verbände und nicht zuletzt vom Reichsſportführer dankbar anerkannt. Nun hat der bekannte engliſche Delegierte und das Vorſtands mitglied des engliſchen Verbandes„The National Cyeliſts' Union“ E. J. Southcott, der nicht nur in Leipzig, ſondern auch im Vorjahre in Brüſſel als Bahnſchiedsrichter gewählt wurde, ſeine Begeiſterung für deutſche Radfahrer dadurch zum Ausdruck gebracht, daß er für den Deutſchen Radfahrer— Verband einen Ehrenpreis als ſichtbaren Beweis ſeiner An— erkennung und Freundſchaft ſtiftete. Der Ehrenpreis, der einen Wert von 500. bis 600. Mark darſtellt, iſt inzwiſchen eingetroffen und wird nunmehr ſeiner Beſtimmung übergeben. Als Herausforderungspreis ſoll er Anſporn ſein für den Mannſchaftskampf, und die Erringung der Deutſchen Vereins-Mannſchaft-Meiſterſchaft auf der Landſtraße wird durch dieſen wertvollen Preis ſicher— lich noch umkämpfter werden. Der Preis muß zweimal hinter— einander oder dreimal außer der Reihe gewonnen werden, ehe er endgültig in den Beſitz eines Vereins übergeht. Dem Verein, der ſich das Anrecht durch einen Sieg in der Deut— ſchen Mannſchafts⸗Meiſterſchaft erkämpft, wird eine Urkunde überreicht, mit der das Lichtbild des Ehrengebers künſtleriſch vereinigt wird. Mit der Widmung des Stifters:„Dem „Deutſchen Radfahrer-Verband geſtiftet in Dankbarkeit für die große Liebenswürdigkeit und Gaſtfreundſchaft, London, 24. 1 193 E. J. Southcott, Schiedsrichter bei den Weltmeiſterſchaften 1934 in Leipzig“, behält der Ehrenpreis dauernden Wert als Ausdruck guter engliſch-deutſcher Sport freundſchaft. Natur wiſſenſchaſtliche Forſchungen Ein Tätigkeitsbericht. „Die Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſ⸗ ſenſchaften legt einen neuen Tätigkeitsbericht vor, der über die Arbeiten der naturwiſſenſchaftlichen Forſchung wertvolle Aufſchlüſſe gibt. Das Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtitut für Strömungsfor⸗ ſchung in Göttingen berichtet von einer Einladuig zur Teilnahme an der Volta⸗Tagung über das Fliegen mit hohen Geſchwindigkeiten, die der Direktor des Inſtituts von der Königlichen Akademie von Italien in Rom erhalten hatte; ſie gab den Anſporn dazu, das Gebiet der Luftſtrömungen mit hohen Geſchwindigkeiten, das auch bisher ſchon gepflegt worden war, intenſiver zu betreiben. Es iſt eine Trag⸗ flügeltheorie für Fluggeſchwindigkeiten oberhalb der Schall⸗ geſchwindigkeit entwickelt worden, außerdem ſind theoretiſche und experimentelle Unterſuchungen über ſolche Strömungen, bei denen die Schallgeſchwindigkeit im Strömungsraum durch⸗ ſchritten wird, durchgeführt worden bezw. noch in Arbeit. Die Aerodynamiſche Verſuchsanſtalt iſt zum weitaus größten Teil mit Aufgaben für die Luftfahrt be⸗ ſchäftigt. An ſonſtigen Arbeiten ſind hauptſächlich Unter⸗ ſuchungen über Luftwiderſtand von Automobilen zu erwäh⸗ nen, wobei auch der Einfluß der laufenden Räder feſt⸗ geſtellt werden ſoll. Weiterhin wurden für die Induſtrie, neben Eichungen von Geſchwindigkeitsmeſſern, Unterſuchun⸗ gen über Flugaſcheabſcheider ſowie über die Windwirkung auf induſtrielle Bauwerke angeſtellt. * Im Forſchungsinſtitut für Waſſerbau und Waſ⸗ ſerkraft der Geſellſchaft in München führte das große Intereſſe, das die im Auftrag der chineſiſchen Regierung und unter der Leitung von Geheimrat Engels, Dresden, in den Jahren 1932 und 1934 ausgeführten Großmodellver⸗ ſuche über Regulierungsfragen eines ſchwemmſtofführenden Fluſſes, des Hwangho, in Fachkreiſen und in der Oeffent⸗ lichkeit fanden, auch ir! Sommer 1935 zu zahlreichen Exkur⸗ ſionen und Einzelbeſichtigungen der Verſuchsanlagen. Der chineſiſchen Regierung konnte auf Grund der Verſuchsergeb⸗ niſſe ein Vorſchlag über die grundſätzliche Regulierung des Hwangho gemacht werden. Der Direktor des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts für Che⸗ mie hat auf Einladung der Deutſchen Hochſchulen in Prag und Brünn dort einige Vorträge über ſein Arbeitsgebiet ge⸗ halten. Die Arbeiten der beiden radioaktiven Abteilungen des Inſtituts gehen in den bisherigen Richtungen weiter. Eine beſondere Unterſuchung befaßte ſich mit den geochemiſchen Zuſammenhängen zwiſchen Helium⸗, Blei⸗ und Radiumvor⸗ kommen in deutſchen Salz⸗ und Erdöllagern. Sie führte zum Nachweis eines Radiumgehalts einiger thüringiſchen Tiefen⸗ wäſſer, der den der bisher ſtärkſten deutſchen Radiumquellen erheblich überſteigt. * Die Abteilung für Zement und Bauſtoffe des In⸗ ſtituts für Silikatforſchung verfolgte die bisherigen Aufgaben auf dem Gebiet der Straßenbauforſchung in enger Zuſam⸗ menarbeit mit der neu gegründeten„Forſchungsgeſellſchaft für das deutſche Straßenweſen e. V.“. Eine Fülle prakti⸗ ſcher Erfahrungen beim Bau der Reichsautobahnen konnte hierbei berücksichtigt werden; insbeſondere betrafen die Arbei⸗ ten der Abteilung das Studium der plaſtiſchen Zementprüfung und das Schwindverhalten der Zemente. In Verfolg dieſer Unterſuchungen bereitete die Abteilung in Zuſammenarbeit mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe„Betonſtraßen“ der Forſchungsgeſellſchaft ein großes Verſuchsprogramm für die Erforſchung der grundlegenden praktiſchen Eigenſchaften und der Verarbeitung des Straßenbetons vor, welches im Herbſt in Angriff genommen wurde. Für die Arbeiten auf den deut⸗ ſchen Reichsautobahnen und die geſamten Straßenbaupläne im Deutſchen Reich werden dieſe Unterſuchungen wohl von großer Bedeutung ſein. Das Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtitut für Kohlenforſchung in Mühlheim⸗Ruhr ſetzte in dem vergangenen Halbjahr die Arbeiten auf dem Gebiet der Benzinſyntheſe nachdrücklich fort. Ein bedeutender Fortſchritt wurde auf dem Gebiet der Syntheſegasherrſtellung vollzogen. Es gelingt nun⸗ mehr, das Syntheſegas der erforderlichen Zuſammenſetzung von Kokereigas und Koks mit Waſſerdampf im Generator in einem Gang zu erzeugen. Die Verſuche in dem 100⸗ cbm⸗Std.⸗Gaserzeuger des Inſtituts haben gezeigt, daß hier⸗ bei gleichmäßig ein hochwertiges Syntheſegas gewonnen wer⸗ den kann. Das bedeutet gegenüber dem früheren Verfahren eine weſentliche Vereinfachung. Im Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtitut für Hirnforſchung zeigt ſich das erfreulicherweiſe ſtarke Wachſen des Intereſſes unſeres Volkes an den Vererbungsfragen und der Hirnfor⸗ ſchung in dem zunehmenden Wunſche nach Führungen durch das Inſtitut. In einem Monat haben 270 Volksgenoſſen, dar⸗ unter die Kurſiſten der verſchiedenen Führerſchulen in der Umgebung Berlins, an ſolchen teilgenommen. 827 Kriege in 1000 Jahren Der amerikaniſche Hiſtoriker Pitrim A. Sorokin und ſein Landsmann, General Golovin, haben ausgerechnet, daß in den letzten 1000 Jahren von europäiſchen Nationen 827 Kriege geführt worden ſind. Wenn auch Europa in dieſem Jahrtauſend kein feſt umriſſener Begriff geweſen iſt, und wenn auch einige ſeiner großen Völker erſt neuerdings zu einer nationalpolitiſchen Einheit gelangt ſind, ſo bleibt doch die Statiſtik aufſchlußreich genug und bietet ein erſchrecken⸗ des Bild der mit Blut geſchriebenen Weltgeſchichte. Nicht ohne Reiz iſt es, aus dieſer Statiſtik den verhältnismäßigen Anteil der europäiſchen Nationen an dieſen Kriegen feſtzu⸗ ſtellen. Dieſer Aufſtellung gemäß hat Frankreich in dieſem Jahrtauſend 185 Kriege gefuhrt, England 176, Rußland 151, Oeſterreich 131, Spanien 75, Italien 32, Deutſchland 23 und Holland 22 Kriege. Deutlicher als mit dieſen Zahlen kann wohl kaum bewieſen werden, wie friedliebend das deutſche Volk auch in der Vergangenheit immer geweſen iſt. 7 4340 Kilometer Straßen in Berlin. Die rund 8000 Straßen, die die Reichshauptſtadt mit einem dichten Netz von Verkehrswegen nach allen Richtun⸗ gen hin überziehen, erreichen nach einer genauen Beſtands⸗ aufnahme insgeſamt die gewaltige Länge von 4338,3 Kilo⸗ meter. Um ſich von dieſer Länge eine Vorſtellung zu machen, ſei erwähnt, daß dieſe Größe etwa der Entfernung Madeira— Moskau in der Luftlinie gleichkommt und die Entfernung Berlin London um mehr als das Vierfache übertrifft. Sie entſpricht etwa dem neunten Teil des Erd⸗ umfanges am Aequator. Ein rüſtiger Fußgänger müßte bei einer täglichen Marſchleiſtung von über 40 Kilometer hundert Tage lang marſchieren, um dieſe Entfernung zu— rückzulegen. Kleine Komödien a Erzählt von Hans Bethge. Im Hauſe des Mäcenas. Kaiſer Auguſtus war in Terentia verliebt, die ſchöne⸗ Frau ſeines Günſtlings Mäcenas. Als der Kaiſer eines Tages im Hauſe Mäcenas' weilte, ſtellte ſich der kluge Höf— ing nach dem Eſſen ſo, als ſchlafe er ein. Der Kaiſer begab ich mit der Gattin des ſcheinbar Schlafenden ins Neben⸗ zimmer. Ein Diener kam, und da er ſah, daß Mäcenas ſchlief, zriff er ſchnell zum Weinkrug, hob ihn an den Mund und rank. „Frecher Eſel,“ flüſterte Mäcenas,„merkſt du nicht, aß ich nur für den Kaiſer ſchlafe?“ a Begründele Vorſicht. Ludwig XIV. unterhielt ſich eines Tages mit dem Grafen don Guiche über das Thema, wie groß die Macht ſei, die ein Nonarch über ſeine Untertanen habe. Der Graf wagte zu behaupten, dieſe Macht habe ihre Grenzen. „Nun, mein lieber Graf,“ meinte der König,„wenn ich Ihnen eines Tages befehlen würde, ſich ins Meer zu ſtürzen, veil es mein Wohl verlangt— ich bin überzeugt, Sie vürden es tun, ohne zu zaudern.“ Der Höfling verneigte ſich und ſtatt zu antworten nahm er den Weg zur Tür.„Wohin gehen Sie?“ fragte der König erſtaunt. „Majeſtät,“ antwortete der Graf,„ich möchta umgehend ſchwimmen lernen.“ 5 Das Geheimmittel. Dionys, Tyrann von Syrakus, wurde fortwährend durch Verſchwörungen beunruhigt, die ſich gegen ſein Leben rich⸗ teten. Eines Tages meldete ſich ein Mann in der öffentlichen Audienz, die der Herrſcher jede Woche abhielt, und behaup⸗ tete, ein untrügliches Mittel zu kennen, um alle Verſchwörun⸗ gen ſchon im Keim zu erſticken. Er erklärte ſich bereit, dem Tyrannen dieſes Mittel gegen Zahlung einer Summe zu verkaufen. Dionys bewilligte dieſe Summe, ſchloß ſich mit dem Un⸗ bekannten in einen entlegenen Raum des Palaſtes ein, da⸗ mit niemand Zeuge der Unterhaltung würde, und der Un— bekannte begann:„Erhabener Herr, ich muß Euch geſtehen, daß ich das Geheimnis, daß ich Euch verſprochen habe, nicht beſitze. Aber wenn Ihr jetzt Eure Untertanen wiſſen laßt, daß ich Euch das Geheimnis in der Tat enthüllt hätte und daß es untrüglich iſt, ſo wird niemand mehr wagen, eine Verſchwörung gegen Euch anzuzetteln.“ Dionys fand das Mittel genial, machte Gebrauch davon und blieb für alle Zukunft unbehelligt. * Spätes Erkennen. König Heinrich IV., der mit Vorliebe auf ſeinem Schloß in Pau am Fuße der Pyrenäen weilte, verirrte ſich eines Tages während der Jagd im Walde. Er begegnete einem Bauersmann und bat ihn, er möchte ihn zur Jagdgeſellſchaft des Königs führen. Der Bauer tat, wie ihm geheißen, und plauderte unterwegs. „Ich habe den König nie geſehen. Sie ſind gewiß einer ſeiner Offiziere, hoher Herr. Ließ es ſich nicht machen, daß ich durch Eure Güte den König heute zu Geſicht bekäme?“ „Aber natürlich,“ ſagte Heinrich.„wenn wir an Ort und Stelle ſind, halte dich ruhig an meiner Seite. Unter all den Menſchen dort wirſt du einen bemerken, der den Hut auf dem Kopf behält. Das iſt der König.“ Als man an dem Stelldichein der Jagdgeſellſchaft ein⸗ traf, kamen die Hofleute, die ſich über die lange Abweſen⸗ heit des Königs ſchon beunruhigt hatten, ehrerbietig auf ihn zu, um ſich nach ſeinem Wohl zu erkundigen. Sie hielten alle den Hut in der Hand. a Heinrich, der ebenſo wie der Bauer ſeinen Hut auf dem Kopf behielt, wendete ſich intereſſiert an ſeinen Begleiter und fragte ihn:„Nun, weißt du jetzt, wer der König iſt?“ „Entweder Sie, Herr, oder ich!“ ſagte der Bauer mit fröhlicher Miene, zog ſeinen Hut und verneigte ſich. -: Zum letzten Einkopfſonnkag dieſer Sammelperiode des Winterhilfswerkes ruft die SA das ganze Volk zu einem von ihr bereiteten Einkopftiſch. die krjeugungsſchlacht verlangt: 0 Gute Tiere nur im geſunden Stall! nach dem fusſehen des Stalles hann man auf den Seſundheitsſtand des biene ſchließen! — Die Forderung der Erzeugungsſchlacht iſt Leiſtungsſteig erung. Dieſe läßt ſich nur. mit geſundem Vieh erfüllen. Trockene Stallungen, Luft und Licht, trockenes Lager, gründ⸗ licher Abfluß der Jauche und rechtzeitiges Ausmerzen erkrankter Tiere, das ſind die Be⸗ dingungen, die geſundes Vieh zur Folge haben. l 2 25 5 ſſt zu Ange ſchein ſtänk Abe Wide mla