1 1 — m K ö iernhei el 0 Gunz. es Jer i der 10 e geh ing 1 Uh: U dem detden Wocl, 14 **— 4* 2 2 10 Vielgelejene Tageszeitung 2 Vereins- und Geichäftsanzeiger e 2 5. b 1 N Erſcheinungsweiſe: Tä glich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: a a in Textteil 15 Pfg. die donminimeter nn mitkimeterzeile. anf Mengenab. 3„Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ N. gebracht monatlich 1.20 Mb. zuzügl. 20 Pig. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim.. 1 g Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, 1.50 Mk. aus ſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. 2 a l. l iche det Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig D. A Febr. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. 8. Zt. Preisliſte Rr. 5 gültig. 0 Feb. ren aN 1 g 10 Nr. 57 Samstag, den 7. März 1936 12. Jahrgang 938 5 777 T 1 11 b. 1 0 1 miſchau Der Rei Stag einb erufen 4 0 f. Sie kann nicht beginnen ohne einen kurzen, ſtolzen Blick 0 auf unſeren neuen Zeppelin. Wir tun heute wunders wie Dod 5 8 2 1 5 ſelbſtverſtändlich, daß der größte Luftrieſe— das iſt er in der DNB. Berlin, 6. März.* 0 bisherigen Entwicklung— grad ſo ruhig und ſicher herausſteigt f 17 8 7 1 aus ſeinem Bau und auſſteigt und dem Willen des Menſchen Der Aeichstag it auf Samstagmittag um 12 uhr, zuſammenberufen worden. Auf der 0 ee eee o eee e ae] Tagesordnung ſteyt als einziger Punkt die Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung. 1 W̃᷑ n uns noch jener erſten Flüge über N. 2 1 1 B Gen wo er mitten über dem einſamen Waſſer durch einen Die Sitzung wird auf alle deutſchen Sender übertragen. N ing Bruch in Gefahr kam und eine wagemutige Reparatur nötig 1 a hatte; oder wie er im Beginn einer Fahrt über Südfrankreich 1 dom Sturm in die Herrſchaft genommen wurde und notlanden 7* 1 mußte. Aber an alledem haben die Meiſter des Schiffes gelernt, 1 und alle Erfahrungen ſind in den neuen Bau hineingeheimnißt E 1 worden. Ein engliſches Blatt nannte die Hartnäckigkeit 1 bewundernswert, mit der die deutſchen Konſtrukteure an dem 115. 5. 1 1 Gedanken feſtgehalten haben, daß das Lenkluftſchiff zu einem gegen die Bombardierung der britiſchen Sanitätsabteilung in Abeſſinien g brauchbaren Transportmittel für lange Strecken ü n 3 kann. 1 hat das dae 5585———— 1 DRB. London, 6. März mittlung der Mitteilung an die italieniſche Regierung über 70. Fuft— bis heute ſeinen Vorſprung vor den Flugzeugen bewahrt. Wie verlautet, hat die britiſche Regierung ihren Botſchafter[Standort der Miſſion bei Koram erſt geſtern morgen, nach— 1 Mit„LZ. 129“ beginnt auch inſofern ein neuer Abſchnitt in der in ee eee 5 eee Nee e dem der Bombenabwurf ſtattgefunden habe, erfolgt ſei. Welche 9 deutſchen Zeppelin-Entwicklung, als dieſer die Stadt Frank.( Regi ie B 2 britiſ Sani⸗ Schritte die britiſche Regierung unternehmen wolle, werde ſeit 1 8 2 e p a ſchen Regierung gegen die ombardierung der britiſchen Sani Sch l 9 furt zur zweiten Zeppelinſtadt machen wird! Vielleicht kommt tätsabtelung in Abeſſinien Proteſt einzulegen. Freitagmorgen erwogen. Allgemein wird angenommen, daß 1 4 8 Baden 3 1 9 er ja wobl ſeinen Weg nach Der Botſchaſter ſoll ſerner um eine ſoforlige Anterſuchung eine ſcharſe Protkeſtnote an die italieniſche Regierung 6 u ne den Abein herauf und hinunter 2 bitten und darauf beſtehen, daß Anweiſungen an die italieniſchen] geſchickt werde. ö 1 0 e eee eee e Militärbehörden in Oſtafrika geſandt werden, um die Wieder⸗ 5 1 ee r un un r. ng, lung derartiger Zwiſchenfälle für die Zukunft zu vermeiden. f 1 „LZ. 129“ Kontinente und Meere enger binden und dem deut— Wein deen 108 3 um. Engliſcher Major 1 0 0 5 M a er 0 5 1 9 2 7 2 2 1 Namen und Fleiß in der neuen Welt den Weg weiter Das Telegramm des Leiters der britiſchen Rot-Kreuz-Miſ⸗ durch italieniſche Bombe getötet ahnen wird. 8 ſion beſagt, daß die britiſche Ambulanz am Mittwochmittag heftig 1 liche Weiß bu ch d mit Bomben belegt worden ſei. Sie habe ſich zu dieſer Zeit auf DRB. London, 6. März e Aufrü tung, die das engliſche Weißbuch der freiem Felde bei Koram mindeſtens zwei Meilen von den näch— 0 Addis iſche Maiar engliſchen Oeffentlichkeit angekündigt hat, betrifft unter den 1 8 255 423 fernt bef 1 3* Mitte des 8 1 4 4 Reuter meidet n et 8 den engliche Mater N Waffengattungen in erſter Linie das Flugzeug weſen. Eng. ſten Truppen entfernt befunden. In der Mitte des Lagers ſei Burgoyne, der ſich als Leiter einer abeſſiniſchen Roten⸗ ö le 0 Mäſt 9 d 1 n 1 2 2 4 n Eng] eine Rot- Kreuz- Flagge ausgelegt geweſen. Außerdem habe die Kreuz⸗Abteilung bei der Nordarmee befand, bei einem italieni⸗ 1 0. W Arie ö. Tartaltungsgeiſt vor Flagge des Roten Kreuzes auf dem Felt und am Flaggenmaſt ſchen Fliegerangriff durch eine Bom be getötet wor⸗ 3 5 e ll das. 5 8 555 1 1 8 ſſe geweht. Wie aus dem telegraphiſchen Bericht weiter hervorgeht, den ſei. 10 n der Spitze und wollte es an der Spitze ſtehen. Die Luftwaffe[ fall, 5 8 ionszelt, das Steriliſationszelt ei dantende a 5 1 5 i war 9 15— gut wie unbelonat Lasbber—— total— 705 A„ Die Roten⸗Kreuz-Transporte hätten ſich oſſenbar auf dem 0 läſſigt. Das alles ſtampften ſie erſt im Krieg aus dem Boden!„ en eee ert werden lein Drei uten ſelen Rückzug vom Amba Aladſchi nach Koran ſüdlich vom Aſchangi⸗ 0 e 5 n N getötet, mehrere verwundet worden. Hingegen habe das Perſonal See beſunde ö Die Engländer ließen nach dem Weltkrieg in allem wieder nach der Rot-Kreuz-Miſſion keinerlei Verluſte zu verzeichnen. Das. N 5 2 10 5 und ſind wirklich immer auf möglichſte Abrüſtung bedacht ge— Flugzeug habe in geringer Höhe über dem Lager gekreiſt und DNB. Addis Abeba, 6. März 6 8 weſen. Die Völkerbunds-Freunde in England ſahen in dieſem[ neunmal hintereinander etwa 40 Bomben abgeworfen, von denen Der bei dem Bombardement der Roten-Kreuz⸗Station in 0 b immer noch den Hüter des Recht 8. Als Macdonald 1924 die eine auf die auf dem Boden liegende Flagge gefallen ſei. Koram tödlich verletzte engliſche Major Burgoyne war 62 Jahre 1 Arbeiterregierung führte, war der Pazifismus Englands ſozu— Wie Reuter berichtet, werde im engliſchen Auswärtigen alt. Er war der Transportleiter des Lazaretts. Schon auf dem 9 4 ſagen grundſätzlich und amtlich verankert. Aber auch die Kon- Amt dazu feſtgeſtellt, daß Ende Januar die italieniſche Regie- Wege nach der Nordfront wurde ſeine Sanitätskarawane einmal 14 ſervativen, obwohl im herkömmlichen Sinn nur real⸗ und macht⸗ rung davon unterrichtet worden ſei, daß die britiſche Miſſion] mit Bomben belegt. Dabei wurde das Zelt Burgoynes vernichtet. 1 politiſch denkend, bewieſen ſtets einen Willen zu allgemeiner von Deſſie nach Koram gehen würde. Dies ſei, ſo fügt Reuter Burgoyne war gebürtiger Ire und gehörte früher als Offi— 5 r 9 4 25 1 hinzu, von beträchtlicher Bedeutung, da die tatſächliche Ueber- J zier einem engliſchen Kavallerieregiment an. 1 ehemaligen Kriegsgefährten auf dem Feſtland, von ſämtlichen, aber auch ſämtlichen, ſchmählich im Stich gelaſſen. Alle haben 1 er ſich ſeit 1919 bis an die Zähne bewaffnet gemacht und gehalten. 0 9 1 Jetzt hat die ſtille Machtprobe mit Italien, wenn auch via Genf, 1 5 — die engliſche Regierung und auch die engliſche Oeffentlichkeit zu ener 1 in er 0 0 ler — der Aeberzeugung gebracht, daß die engliſche Ruͤſtung zu Lande, 0 16 auf dem Waſſer und in der Luft, beſonders aber in der Luft, N 101. ganz ungenügend ſei! Der engliſche Großadmiral faßte das in Glänzender Verlauf der Zula ungsfahrt des 129 5 einem Vortrag in die Erzählung, daß, als die engliſche Mittel- d f 3 ſ 9 f 0 83 0 meerflotte vor Malta harmlos manöverierte, plöhtich ein Haufen 1 3 22 3 5 a. f 1 fle italieniſche Ü-Boote wie Korlke aus dem Waſſer aufgetaucht ſeien 1 42 DNB. Friedrichshafen, 6. März. lich über dem Bodenſee und ſeinen Randgebieten kreuzen. Da 1 und harmlos erklärt hätten, ſie hätten gemeint, daß ſie vor Die Freitag früh geplante dritte Ausfahrt des LZ 129 bei ſollen wiederum alle Meſſungen, meteorologiſchen und phyſi⸗ 0 Tripolis lägen. wurde wegen des im Bodenſeegebiet herrſchenden Wetters auf laliſchen Verſuche, die Steuereigenſchaften, Peilungen, Ge— Der engliſche Rüſtungsplan iſt jetzt vollends der Schluß⸗[den Nachmittag verſchoben. Das Wetter hellte ſich gegen Mit⸗ ſchwindigkeitsmeſſungen wiederholt werden, ferner auch die 4 . punkt unter alle Jdedlogismen, unter deren Schutz Frankreich tag zuſehends auf, ſo daß um 13.15 Ahr das Luftſchiff in Neukonſtruktion der Landräder erneut durchgeprüft werden. 1 zwar ſelber ſich ſchlagfertig erhalten, ober Deutſchland das Wehr- Marſch geſetzt werden konnte. Am 13.25 Ahr erfolgte der Das Luftſchiff LZ 129 iſt am Freitag, von ſeiner etwa 10 recht verweigert hat. Italien hat auf die—ismen immer ver- Start. Der heutigen, wieder unter Führung von Dr. Eckener 3½6ſtündigen Abnahmefahrt zurückkehrend, um 16.38 Ahr auf 0 K zichtet! Die englische öffentliche Meinung wird wohl ſich mit der ſtehenden Fahrt kommt inſofern eine erhöhte Bedeutung zu, dem Werftgelände glatt gelandet. Die Landung erfolgte bei * geſunden Begründung zurechtfinden, daß jede Nation zur Sicher- als es ſich um die bebördliche 3 ulaſſungsprüfung han⸗ ſtrömendem Regen. Es war ein phantaſtiſcher Anblick, als das ** beit ſo piel beitragen kann, als ſie Machtmittel beſitzt. Dieſen delt, die von dem aus Berlin eingetroffenen Vertreter der Luſtſchiff die Regenwolkenwand durchflog und wie ein Nebel- 0 letzten Anſtoß hat vollends der Abeſſinienkrieg und die mit ihm Prüfungsſtelle für Luftfahrzeuge im Reichsluftfahrtminiſterium, geſpenſt plötzlich über dem Werftgelände erſchien. 0 verbundene Mittelmeerkriſe gegeben, und er wird ausgelöſt in[ Oberſtleutnant Breithaupt, abgenommen wird. An Bord 2 ſchließ 0 die Jul 7 N 95 dem Augenblick da dieſer Krieg vielleicht am Abſchluß ſteht, befinden ſich dem Vernehmen nach nahezu 100 Perſonen, dar— Anſchließend an die Zulaſſungs fahrt, deren 1 1 jedenfalls die Welt widerhallt von Friedensangebot und von unter ſämtliche Luftſchiff-Führer. Nachdem zunächſt daran ge— gebniſſe für interne Besprechungen beſtimmt ſind, gewährte 110 Friedensbereitſchaft des Negus. Es iſt der letzte praktiſche Be- dacht worden war, u. a. auch die ſchwäbiſche Landeshauptſtadt—— ee e Friedrichshafen entſandten Vertreter 4 weis dafür, daß man auch Deutſchlands Sicherheit nicht nach[anzuſteuern, kommt dies nach den füngſten Plänen nicht mehr[des Doe B. eine Anterredung. 1 andern Geſichtspunkten berechnen konnte und kann in Frage, da die zur Verfügung ſtehende Zeit zur rein techni— Auf die Frage, wie er die drei Probefahrten beurteile, er— g Es kann als ſicher gelten, daß, ſo begründet und geſehen, ſchen Prüfung benötigt wird. Das Luftſchiff wird daher ledig- klärte Dr. Eckener mit höchſter Befriedigung:„Sie ſind 1 bei den beſtehenden Machtverhältniſſen die englische Regierung 0 ihre Vorlage durchbringen wird. Ein Widerſtand der Arbeiter⸗ me a a. N partei hat praktiſch nichts zu bedeuten; und wenn auf der andern] Die heute vorliegenden Meldungen der Italiener und Abeſſinier, And hat doch die Italiener eine gewaltige, ungeheure An— 1 Seite unentwegte Rechtsleute mit dem Maß der vorgeſchlagenen die ſich wieder einmal förmlich ins Geſicht ſchlagen, können wohl ſtrengung der Technik und der Menſchen gekoſtet. Bei den letzten* ö 2 Rüſtungen nicht einverſtanden ſind, ſo zeigt das eine zuſammen ſchon früher entziffert werden. f italieniſchen Heeresberichten iſt auch die Puſteria⸗Diviſion ge⸗ * mit dem andern, daß die Regierung mit ihrem Vorſchlag eine Wichtig iſt die Antwort auf die Frage, ob die Heere der nannt worden, das ſind die Deutſch-Südtiroler, deren Diviſion Mitte eingehalten hat. drei, Mulugeta, Kaſſa, Seyum, und des Ras Imru wirklich nach dem Puſtertal benannt iſt. Ein weiterer Vormarſch wird * vernichtend geſchlagen ſind. Von den 30 000 Mann des Ras auch auf weitere, nicht weniger große Schwierigkeiten ſtoßen. Ruß it der dritte Ras, der dritte abeſſiniſche Heerführer][Imru, der ganz im Norden, am Grenzfluß, bedrohlich in der[Die gebirgige und unwegſame Zerriſſenheit des Landes geht 8e an der Nordfront Im ru auch geſchlagen; die Italiener italieniſchen rechten Flanke ſtand, behaupten das auch die Italie⸗ weiter. Es braucht der Negus darum nicht ohne weiteres llig⸗ daben einen unbezweifelbaren Sieg errungen, ſie brauchen jetzt ner nicht. Er war ja auch hinreichend gewarnt, hat zwar ebenfalls das Feld zu räumen und Frieden um jeden Preis zu ſchließen. a. Leine Sorge mehr zu haben, weder um Makalle noch um Akſum, ungemein tapfer gekämpft, aber er hat ſich von vornherein aus[Er kann auch die Schwierigkeiten für den Gegner in die Be 00 een 5 5 um bie Zufahrtsſttaßen und Päſſe oder gar die Mareb- der Schlinge gezogen. Auch bei dem Heer des Ras Kaſſa, das rechnung einſtellen, die hohen Koſten, die der Krieg bisher ſchon del Grenze, die ber Ras Imru bedroht hat. Sie haben die Takazze⸗ in der Mitte, in Tembien, kämpfte und ſich in die abeſſiniſche für die Italiener gebracht, die beim Weiterführen noch zunehmen enn ſtrategiſch wichtige Punkte an ihr für weiteren Vor-[Nachſchublinie hineingebiſſen, zu weit und zu lang hineingebiſſen[würden. Eines freilich wird der Negus erkannt haben, eine für 0 4 ſch Kurz, ie beben einen richtigen Sieg! Aber über die hatte, wird behauptet, daß nur kleine Teile von ihm abgeſchnitten ihn ſchmerzliche Einſicht, daß er der ungeheuren modernen Technik g l 2 lr dieſes Sieges und ſeine militäriſchen Wirkungen JT worden ſeien, die Hauptſtreitkräfte dagegen ſich intakt hätten des Kriegsweſens nie etwas Entſprechendes wird entgegenſtellen ö 1 beſteht keine Einmütigkeit unter den europäiſchen Militärſchrift.] zurückziehen können! Auch bei Ras Mulugeta, der am ſüdlichſten[können. R 2 1 stellern. Selbſtverſtändlich, daß die Italiener ihn beſtaunen und Zipfel, am Amba Aradam zuerſt geſchlagen wurde, wird die Andererſeits iſt Muſſolini auf ganz Abeſſinien aus⸗ dewundern! Aber es iſt ohne Zweifel übertrieben, wenn ſie die italieniſche Lesart beſtritten, daß er vernichtend geſchlagen gegangen. Ein Friede auf dem heutigen Stand müßte ihn da 7 Faagegiſche Tat über die Schlacht von Cannae oder gar über die[worden ſei! gewaltig enttäuſchen. Beide Perſönlichkeiten, der Kaiſer von Schlacht 8 Tannenberg stellen. Die Kriegsgeschichte, wenn ſie Das eroberte Stück Land iſt, das kann jeder auf der Karte[ Abeſſinien wie der Duce, haben in dieſen acht Tagen folgen— e U 3 1 Trichtigſtellen.! ableſen, verſchwindend klein im Vergleich zum ganzen Reich.! ſchwere Entſcheidungen zu treffen. Amal alle. Witte“ 3 and hat. wird das. ſcho ſonders bemerkenswert iſt, wie ruhig und ſelbſt ohne Vibration „fliegendes Hotel“? Während des größten Teiles der Fahrt habe Regen vorge— wünſche nicht, über irgendeine volitiſche Philoſophie zu richten, über alle Erwartungen gut ausgelaufen. Das neue Schiff iſt! viel ruhiger, ſeine Motoren arbeiten weſentlich geräuſchloſer als dei irgendeinem anderen Schiff. Seine Vibration iſt kaum zu bemerken, nicht einmal in den Teilen, die den Maſchinen am nächſten liegen, alſo auch nicht in den Maſchinengondeln. Be- während der Fahrt die Stabiliſierungsflächen liegen, was in⸗ ſofern hauptſächlich erfreulich iſt, als ſie hinten am Schiff die am meiſten beanſpruchten Teile ſind.“ Was halten Sie, Herr Dr. Eckener, von der Bezeichnung „ch möchte dazu feſtſtellen, daß auch die Paſſagierräume nicht mehr von zu ſtarken Geräuſchen und Erſchütterungen er- ſaßt werden. Sie ſind außerordentlich ruhig, viel ruhiger als der beſte Schlafwagen“, ſetzte er lächelnd hinzu.„Abgeſehen von der faſt abſoluten Geräuſchloſigkeit aber iſt beſonders her— vorzuheben ſowohl die ruhige Lage in der Luft als auch die hervorragende Steuerfähigkeit des Schiffes.“ Hatten Sie bereits Gelegenheit, das Luftſchiff bei ausge— ſprochen böigem Wetter auszuprobieren? Dr. Eckener meinte hierzu, daß das Wetter während der letzten Tage nicht gerade ſchön geweſen ſei.„Wir hatten für kurze Zeit mit einigen Böen zu tun. Ein ausgeſprochen böiges Wetter mit ſtarker Turbilanz der Luft war jedoch nicht vorhanden. Dieſe Probe aufs Exempel wird das Schiff noch zu beſtehen haben.“ Aeber die Geſchwindigkeit befragt, betonte Dr. Eckener u. a.:„Die Geſchwindigkeit ſcheint ſehr gut zu ſein. Genaue Zahlen hierüber möchte ich noch nicht bekanntgeben, da noch nicht feſtſteht, ob die Inſtrumente bis zur letzten Exakt— heit eingeſtellt ſind. Jedenfalls iſt'die Geſchwindigleit weſent⸗ lich höher, als wir erwartet haben. Während 20 Minuten Fahrtdauer wurde heute die Geſchwindigkeit gemeſſen, die un- gefähr bei 38 Meterſekunden liegen dürfte.“ Zum Schluß teilte Dr. Eckener noch mit, daß er heute als blinder Paſſagier die Fahrt mitgemacht habe und ſich erſt nach einer Stunde zur allgemeinen Aeberraſchung in der Führergondel gezeigt habe. Direktor Kapitän Lehmann erklärte, daß die Naviga⸗ tion fabelhaft geklappt habe und er mit ihr ſehr zufrieden ſei. Auch die Abnahmekommiſſion ſei von dem heutigen Tag hoch befriedigt. Im übrigen ſeien am Freitag keine neuen Probe- fahrten veranſtaltet worden, ſondern nur die Ergebniſſe der erſten Fahrten für die Abnahmekommiſſion durchgeführt wor⸗ ben. Das Luftſchiff habe zwiſchen Konſtanz und Friedrichshafen gekreuzt und ſei über die Bodenſeegegend nicht hinausgekommen. herrſcht. Schließlich ſtellte Diplomingenieur Knuth Eckener ber Leiter der Montageabteilung des Luftſchiffbaues mit Be⸗ geiſterung feſt: Dieſes Luftſchiff LZ 129 iſt das beſte Schiff, bas wir jemals in den Fingern gehabt haben. N In majeſtätiſcher Ruhe liegt das Luftſchiff LZ 129 wieder in der Halle. Auf ſeinen Probefahrten hat es ſeine Manöv⸗ rierfähigkeit bewieſen. Die Abnahmekommiſſion iſt hoch be⸗ friedigt geweſen. Erſt für Mitte nächſter Woche iſt die nächſte Fahrt angeſetzt. Möslicherweiſe wird es ſchon die große Deutſchlandfahrt ſein, auf der das ſtolze Luftſchiff unzähligen Volksgenoſſen gezeigt werden ſoll. Die Juden in England Ausſprache im Anterhaus DNB. London, 5. März. Das Anterhaus beſchäftigte ſich am Donnerstag mit der antijüdiſchen Propaganda, die in einem Teil des Inſelreiches neuerdings beſonders ſcharfe Formen angenommen zu haben ſcheint. 1 5 Der arbeiterparteiliche Abgeordnete Morriſon teilte Einzelheiten über die antijüdiſchen Kundgebungen im Oſtende von London mit, wo ſich eine ſehr zahlreiche jüdiſche Bevölke- rung befindet. Die Juden würden in den verſchiedenſten For⸗ men beleidigt und mit Schimpfwörtern bedacht. In einem Falle ſei ein Jude geſchlagen worden. In verſchiedenen Fällen ſeien die jüdiſchen Häuſer und Läden mit Zetteln beklebt wor⸗ den, deren Aufſchriften beiſpielsweiſe lauteten:„Zurück ins Ghetto!“ Er wolle keine Verteidigungsrede für die Juden hal⸗ ten. Wenn die Nation die Anſicht vertrete, daß die Juden ausgeſperrt werden ſollten, dann liege die Entſcheidung hier über beim Parlament. Er ſei überzeugt, daß kein Parlament eine derartige Maßnahme beſchließen würde. a In ſeiner Antwort wies der Innenminiſter Sir John Simon auf die Beſchimpfungen und Gewalttätigkeiten hin, denen die Juden im Oſtende von London ausgeſetzt ſeien. Er ſei mit der gegenwärtigen Lage nicht zufrieden und ſtehe mit der zuſtändigen Polizeiſtelle in Fühlung, um wirkſamere Maß nahmen herbeizuführen. Es ſei beſchloſſen worden, in den in Frage kommenden Bezirken weiteren Polizeiſchutz zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Er hoffe, daß die Oeffentlichkeit den ſtaat⸗ lichen Organen beiſtehen werde, damit etwaige Friedensbrecher feſtgeſtellt werden könnten. Simon fügte hinzu, daß der Ernſt diefer Frage beſtimmt einige zu treffende Maßznahmen recht— fertigen würde. 15 Im weiteren Verlauf ſeiner Antwortrede gab Innenmini ſter Sir John Simon der Meinung Ausdruck, daß es in Eng— land irgendeine weitverbreitete Feindſchaft gegen die Juden nicht gebe. Es ſei aber zweifellos richtig, daß in gewiſſen Bezirken und beſonders in gewiſſen Bezirken Londons ſich eine ſehr be⸗ unruhigende Bewegung mit allen darin liegenden Gefahren entwickle. Der Grund ſei, daß eine Lehre des Haſſes gegen die Juden gepredigt werde, nur weil ſie Juden ſeien. Er aber er glaube, kaum fehlzugehen, wenn er feſtſtelle, daß die Arſache in der faſchiſtiſchen Bewegung in England zu ſuchen ſei. England ſei nicht gewillt, irgendeine Judenhetze zu dulden. Er habe es ſich perſönlich zur Aufgabe gemacht, die ihm zur Kenntnis gekommenen Fälle zu unterſuchen. Sir John Simon erklärte ſodann, daß es zwei volitiſche Philoſophien gebe, die des Faſchismus und die des Kommunismus. Er wolle weder gegen die eine noch gegen die andere etwas ſagen, obwohl ſie ſich inſofern glichen(), als ſie beide zweifellos eine Bedrohung der Vorſtellung von der Freiheit darſtellten, an die die große Mehrheit der britiſchen Nation glaube. In der Ausſprache erklärte der Konſervative Petherick, daß in der Zeit von 1921 bis 1933 368 000 Ausländer in England zugelaſſen worden ſeien. Wenn man die engliſche Arbeitsloſenziffer berückſichtige, müſſe man ſich fragen, ob dieſe Einwanderungspolitik klug ſei. Es erhebe ſich auch die Frage, einen gewiſſen Grad von Naſſenreinheit zu erhalten. Er ſei der Anſicht, daß über dieſen Punkt etwas geſagt werden müſſe, denn England leide ſeit 20 oder 30 Jahren an einer völlig un beſchränkten Einwanderung aus Mitteleuropa und anderen Feilen der Welt. Er hoffe, daß der Innenminiſter die herr⸗ tenden Beſtimmungen über die Einwanderung nach England lich überprüfen werde. Stellt Lehrlinge ein! 1,2 Millionen Jugendliche warten auf Lehrſtellen DNB. Berlin, 6. März. Getragen von der Erkenntnis der Bedeutung einer geregel— ten Berufsarbeit für die deutſche Jugend, die Oſtern 1936 die Schule verläßt, und erwachſen aus der Sorge für die Sicher— ſtellung eines ausreichenden und leiſtungsfähigen beruflichen Nachwuchſes für die deutſche Volkswirtſchaft, haben die zuſtän⸗ digen Reichsminiſterien ſowie der Leiter der Deutſchen Arbeits- front, der Reichsſugendführer und der Präſident der Reichs- anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung fol— genden Aufruf erlaſſen: a„Auch in dieſem Jahre möchten die Oſtern zur Schulent— laſſung kommenden Jugendlichen pünktlich am 1. April ihre be— rufliche Ausbildung beginnen. Viele wollen ſpäter als tüchtige Facharbeiter, Geſellen oder Meiſter in Handwerk und Induſtrie tätig ſein, viele wollen im Handel und in der Verwaltung von privaten und öffentlichen Betrieben arbeiten, viele auch die Hand an den Pflug legen. Alle wollen ſie einmal als Arbeiter der Stirn oder der Fuſt ihrem Volke dienen. Alle wünſchen daher nichts ſehnlicher als Lehrſtellen und Ausbildungsplätze, in denen ſie ſich auf dieſe Arbeit für Staat, Volk und Wirtſchaft vorbereiten können. Soll dieſes geſunde Drängen der deutſchen Jugend nach beruflicher Ausbildung nicht vergeblich ſein, dann iſt es notwen— dig, daß Betriebsführer, Lehrmeiſter und die verantwortlichen Stellen der öffentlichen Verwaltung alle geeigneten Lehrſtellen und Ausbildungsplätze verfügbar machen und ſie ſchnellſtens den Berufsberatungsſtellen der Arbeitsämter melden. Dann iſt zu hoffen, daß jeder Ju— gendliche den erſehnten Lehrplatz findet und daß für jeden Beruf und jeden Betrieb der notwendige und geeignete Nachwuchs ſichergeſtellt wird. Im Zuſammenwirken der Arbeitsämter mit Eltern, Schule und Arzt, mit Hitlerjugend, Deutſcher Arbeitsfront, mit Ver⸗ tretern der Berufe und Betriebe iſt durch Monate hin eine ge⸗ waltige vorbereitende Arbeit geleiſtet worden. Trotzdem iſt der Bedarf an Lehrſtellen noch nicht gedeckt. An die geſamte deutſche Wirtſchaft, an die Bauernſchaft und die maßgebenden Behörden wenden wir uns daher mit der Aufforderung, auf dieſem Gebiete ihre Pflicht zu tun. Franz Seldte, Reichs- und Preußiſcher Arbeitsminiſter. Dr. Hjalmar Schacht, Präſident des Reichsbankdixektoriums, mit der Führung der Geſchäfte des Reichs- und Preußiſchen Wirtſchaftsminiſters beauftragt. R. Walther Darré, Reichs- und Preußiſcher Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft. Dr. Syrup, Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung. Dr. Robert Ley, Leiter der Deutſchen Arbeitsfront. Baldur von Schirach, Jugendführer des Deutſchen Reiches. * Das Jugendamt der Deutſchen Arbeitsfront ſchreibt zu dem Aufruf zur Einſtellung von Lehrlingen: Auch in dieſem Jahre wieder hat die deutſche Jugend durch den Reichsberufswettkampf bewieſen, daß in ihr der Wille zur Arbeit und Leiſtung lebt und daß ſie jede Gelegenheit ergreift, dies durch die Tat zu beweiſen. Wenn es jetzt zu Oſtern gilt, 12 Millionen Jugendliche, die zu dieſem Zeitpunkt aus der Schule entlaſſen werden, einer geordneten Berufsausbildung zuzuführen, ſo iſt es die nationale Pflicht von Induſtrie und Handel, ebenſo wie von ſeiten des Handwerks, dieſen jungen Kameraden und Kameradinnen die Möglichkeit dazu zu geben, damit ſie ſich das Wiſſen und Können aneignen, das ihnen die Garantie dafür gibt, ſich ſpäter als brauchbare Arbeitskräfte in den Arbeitsprozeß einſchalten zu können. Wir dürfen nie mehr in den Zuſtand geraten, daß die Jugend, die voll Glaube und Hoffnung an die Zukunft und voll Vertrauen zu Volk und Vaterland die Schule verläßt, ſchon zu 18 Anbeginn ihres Berufslebens eine derartige Enttäuſchung erlebt, wie es für ſie die Tatſache bedeuten würde, daß ſie Oſtern vor dem Nichts ſteht. Es hat daher ſeinen tiefen Grund, wenn die führenden Männer von Partei und Staat gemeinſam einen Auf— ruf zur Einſtellung von Lehrlingen an die geſamte deutſche Wirtſchaft, an die Bauernſchaft und maßgebenden Behörden richten. Wir können nur der Hoffnung Ausdruck geben, daß dieſer Aufruf, der gewiſſermaßen einen Appell an das Verantwortungs- 5 und Pflichtbewußtſein jedes einzelnen Betriebsführers und jedes einzelnen Meiſters darſtellt, nicht ungehört verhallen wird. Die Jugend ſoll einſt Deutſchland Zukunft garantieren. Man muß ihr alſo auch die Möglichkeit geben, ſich auf ihre ſpätere Auf— gabe, jeder an ſeinem Platz, vorzubereiten. rene. Verdoppelung des Haushalts der engliſchen Luftwaffe DNB. London, 6. März. Als letzter der drei Wehrhaushalte wurde am Freitag der Voranſchlag des Finanzjahres 1936 für die engliſchen Luftſtreit⸗ kräfte bekanntgegeben. Die hierfür in Ausſicht genommenen Ausgaben belaufen ſich ausſchließlich der auf Grund des Weiß buches noch zu erwartenden Nachtragshaushalte auf insgeſamt 43,5 Millionen Pfund, was gegenüber dem Vorjahre einer Erhöhung um über 14,3 Mill. Pfund entſpricht. In dieſer Ziffer ſind rund 3 Mill. Pfund für die Marineluftwaffe ent⸗ halten. Wenn man bedenkt, daß der Haushaltsplan des Vor— jahres ſich urſprünglich auf rund 23,8 Mill. Pfund belief, da Nachforderungen der im Mal beſchloſſenen Rüſtungsmaßnahmen durch Nachtragshaushalte gedeckt wurden, ſo ſtellt der neue Vor— anſchlag faſt eine Verdoppelung dar. Zn einer beigegebenen Denkſchrift erklärt der Luftfahrtminiſter, daß die Erhöhung zur Finanzierung des weiteren Aufrüſtungsprogramms notwendig ſei. Rein zahlenmäßig ſtellt ſich der Haushaltsplan wie folgt dar: Die Stärke der Luftſtreitkräfte beträgt 50 000 (Erhöhung rund 5000 Mann). Für Löhnungen iſt ein Be⸗ trag von 6,5 Mill. Pfund ausgeworfen, für techniſche Zwecke und Kriegsvorratslager 18,5 Mill. Pfund (Erhöhung 7,3 Mill. Pfund), für Bauarbeiten und Grundſtück— beſchaffungen 6,6 Mill. Pfund(Erhöhung 2,5 Mill. Pfund). Außerdem enthält der Voranſchlag einen Betrag von 550 000 Pfund für beſondere Maßnahmen im Zuſammenhang mit dem italieniſch-abeſſiniſchen Streitfall. Luftfahrtminiſter Lord Swinton bezeichnete die im ver⸗ gangenen Jahre erzielten Fortſchritte als befriedigend. Die Bil⸗ dung neuer Einheiten werde in erſter Linie auf die Verſtärkung der Luftſtreitkräfte im Gebiete der Hauptſtadt beſchränkt werden. Nach Durchführung des im vorigen Jahre beſchloſſenen Auf— rüſtungsprogramms ſowie der im Weißbuch enthaltenen Vor⸗ ſchläge werden die engliſchen Luftſtreitkräfte nach den Angaben Lord Swintons im Heimatgebiet 129 Geſchwader von insge— ſamt 1750 Frontflugzeugen umfaſſen. Die entſprechenden Zif— fern waren am 1. April 1935 53 Geſchwader mit insgeſamt 580 Frontflugzeugen. In der Denkſchrift werden alsdann die einzelnen Maß— nahmen aufgezählt, die nach dem Ausbruch des Krieges in Abeſſinien von engliſcher Seite ergriffen wurden: Entſendung von Flugſtreitkräften an die Grenze von Britiſch⸗Somaliland, die Aeberführung einer Einheit von Aegypten nach Kenya uſw. Als im vergangenen Sommer und ſpäter die internationale Lage eine weitere Verſchlechterung erfahren habe, ſei der britiſchen Regierung keine andere Wahl geblieben, als weſentliche Flug— zeugverſtärkungen von England nach dem Mittelmeer und nach den nordafrikaniſchen Gebieten zu entſenden. Eden bei Baldwin DNB. London, 6. März. Der engliſche Außenminiſter Eden ſuchte am Freitag den Premierminiſter Baldwin auf und hatte mit ihm eine längere Beſprechung über die Lage. Nooſevelt bewirbt ſich wieder um die Präſidentſchaft DNB. Newyork, 6. März. Präſident Rooſevelt hat bekanntgegeben, daß er ſich erneut als demokratiſcher Kandidat um die Präſi⸗ dentſchaft der Vereinigten Staaten bewerben wird. Wieder 2000 Spezialarbeiter nach Oſtafrika DNB. Mailand, 6. März Am Abend des 5. März haben weitere 2000, für Afrika beſtimmte Spezialarbeiter aus den Provinzen Mantua, Genua und Caraca auf dem Dampfer„Calabria“ den Hafen von Genua verlaſſen. Der Kulturkreis der SA vom Stabschef des Führers einberufen DN BRN. Berlin, 6. März Aus der Erkenntnis heraus, daß nur in einer Zuſammen⸗ faſſung aller geſtaltenden und ſchöpferiſchen Kräfte innerhalb der SA. ihr Wirken auf einer gebundenen Marſchrichtung erfolgreich und über die SA. hinaus fruchtbar werden kann, hat der Stabs⸗ chef des Führers mit Wirkung vom 19. Februar 1936 den Kulturkreis der S A. geſchaffen. In dieſe kulturelle und künſtleriſche Kameradſchaft wurden berufen: Oberführer Franz Moraller, Berlin; Brigade⸗ führer Berchthold, München; Oberſturmbannführer Gerhard Schumann, Stuttgart; Oberſturmführer Herbert Böhme, Mün- chen; Oberſcharführer Herybert Menzel, TDirſchtiegel; Obertrupp- führer Lembeck, München; Standartenführer Schaudinn, Berlin; Sturmbannführer Götz Otto Stoffregen, Berlin; SA.-Mann Dietrich Loder, München; Truppführer Schloderer, München; Pg. Heinrich Anacker, Berlin; Obertruppführer Hans Duffner, Hugſtetten im Breisgau; Obertrupp- führer Dr. Hans Volz, Berlin; Brigadeführer Giesler, Olden— burg; Truppführer Hans Schlenck, München; Oberſcharführer Hellmut Hanſen, Berlin. Am Samstag, den 7. und Sonntag, den 8. März 1936, findet die erſte Arbeitstagung des SA. Kulturkreiſes zuſammen mit den Preſſe- und Kulturreferenten der Gruppen in Berlin ſtatt. Beiſetzung der Großfürſtin Kyrill von Rußland DNB. Koburg, 6. März. Die Beiſetzung der in Amorbach verſtorbenen Großfürſtin Kyrill von Rußland erfolgte am Freitagvormittag 10 Uhr in der Familiengruft des herzoglichen Hauſes Sachſen-Koburg und Gotha. Großfürſt Kyrill, der mit den anderen Familien⸗ mitgliedern der Verſtorbenen aus Saint-Criac gekommen war, verweilte vorher am Sarge ſeiner Gattin. Die Trauerfeier ſelbſt fand in der Kapelle des Mauſo⸗ leums ſtatt. Der Geiſtliche der ruſſiſchen Kirche in Wiesbaden leitete die Feier, die umrahmt war von Geſängen des ruſſi⸗— ſchen Kirchenchores in Wiesbaden. Nach dem Trauergottes- dienſt war der reich mit Blumen und Kränzen geſchmückte Sarg in der Beſtattungshalle beigeſetzt worden, wo bereits die Eltern und der Bruder der Fürſtin ruhen. An der Feier nahmen u. a. teil: Königin-Witwe Maria von Rumänien, König Ferdinand von Bulgarien, die Königin Eliſabeth von Griechenland, der Herzog von Sachſen-Koburg und Gotha, Fürſt und Fürſtin zu Hohenlohe-Langenburg, der Erbprinz zu Ho⸗ henlohe-Langenburg mit Schweſtern, Prinzeſſin Ni- kolaus von Griechenland, die Großfürſten Andre und Dimitrij von Rußland, der Großherzog von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin und Herzog Georg von Mecklen⸗ burg-Schwerin, das Herzogspaar von Schleswig Holſtein-Glücksburg, der Infant und die Infantin Alfons von Spanien ſowie der Erbprinz und die Erbprin⸗ zeſſin zu Leiningen. Die Stadt Koburg war durch Bürger⸗ meiſter Rehlein, das Bataillon durch eine Offiziersabord⸗ nung vertreten. London: Auch die beiden Dominions Auſtralien und Neu- ſeeland werden in Kürze neue Aufrüſtungsmaßnahmen ein- leiten. London: Der Generalſekretär des National Peace Coun— eil, Bailey, verlangt in einem Brief an den„Mancheſter Guardian“, daß die engliſche Regierung ſofort dem Friedens- appell Hitlers eine ſympathiſierende Beachtung ſchenke, um eine Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland her— beizuführen. 6 1 6 0 10 die ins, hen fir g hes hem ich ur at, nil, dus ung und gen en, die in bie doll 1 cbt, bor bie uf el. 10 den ſe I — 2* 5 Nr. 57 Samstag, den 7. März 1936 Vieruheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Fahnen auf halbmaſ t: mit Trauerjlor! Das deutſche Volk dankt am Heldengedenktag ſeinen toten Helden für ihre für uns gebrachte Opfer! Ganz Viernheim ſteht im Zeichen dieſes Dankes durch das Setzen der Fahnen des neuen Deutſchland auf halbmaſt und das Verſehen mit Trauerflor. Die ganze Bevölkerung wolle ſich daher auch im Geiſte der Treue zu unſeren tapferen Helden an den angeſetzten Feierlichkeiten beteiligen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. März 1936 5 Denkſpruch. Je größer ein Menſch, deſto verſöhnlicher iſt er im Zorne, und ein edles Gemüt fühlt ſich zur Güte geneigt, 5 5 Ovidius. 3 0 f 7 0 a Icli att einen ame aclem. 1 Zum Heldengedenktag 1936. Rings liegen ihre Gräber um das Land, das ſie geſchützt haben. Aber ihre Heimat iſt unter uns. Wir find ihre Väter und Mütter, ihre Söhne und Brüder. Wir ſind ihre Frauen und Schweſtern. Wir wohnen in den Häuſern, in denen ſie umhergegangen ſind, als ſie noch bei uns weilten. Sind ſie nun nicht mehr da? Sind ſie von uns geſchieden, ge⸗ trennt durch den tiefen und breiten Strom der Jahre? Mögen ihre Gräber draußen oder drinnen liegen, wir ſpüren doch, wie ſie zwiſchen uns ſchreiten. In ihre Hände legen wir unſern Eid, daß wir ſie nie vergeſſen werden. Sie hören unſere Worte, die von ihrem Heldentum ſprechen. Und.— ſie glauben uns. Manches Jahr ging dahin, in dem der Zweifel aus ihren Grabſtätten hochſproß. Da war eine Mauer zwiſchen ihnen und denen gewachſen, die ihre Heimat vergaßen. Aus den Gräbern riefen ſie ihr Woct an die, ſtreckten ihre Hände nach denen, die ihre Kameraden vor dem Feind geweſen waren. Ihnen hatten ſie doch ihr Erbe anvertraut. Die Kameraden vergaßen ſie nicht. Nur lange dauerte es, bis die Fremdlinge aus ihren Häuſern geſtoßen wurden. Da kamen ſie wieder aus ihren Gräbern hervor, ſchritten zurück in die Heimat, die ihnen wieder Hausrecht gab. Sie wurden wieder lebendig unter denen, die nun die Heimat ſchützten, wie ſie einſt ſelbſt getan hatten. Sie wurden wieder zum Leben erweckt durch den Glauben, in dem ſie gefallen waren. Hatten einſt Zweifel und Verrat ihre Gräber überwuchert, nun klang wieder Kameradenwort darüber hin und heller Chor kommender Geſchlechter. Sie hatten ge⸗ wartet, daß man ſie rufe, ſie berufe. Als die Stimme des Volkes ſie aufrief, da traten ſie heran, ſein guter Geiſt, Mahnung und Vorbild. Sie ſind nicht in ihren Gräbern geblieben, unſere Kameraden. Sie ſind unter uns und hören unſere Lieder, hören das Lied vom guten Kameraden, hören die gewaltige Stimme des erwachten Volkes: „Einen beſſern findſt du nit!“ Voltsgenoſjen Viernheims! Wie im ganzen Reich, veranſtaltet auch die Viernheimer SA. am letzten Eintopfſonntag, um 12 Uhr, im„Kaiſerhof“ ein Eintopfgericht. Wie ſchon immer, ſo werden auch bei dieſem Anlaß die Viernheimer Volksgenoſſen ihre Verbunden— heit mit den Minderbemittelten unter Beweis ſtellen, denn noch einmal gilt es, durch ein kleines Opfer zum A b⸗ ſchluß der Eintopfſammlungen die Not vor Hunger und Kälte zu lindern. Unter den Klängen des Spielmannszuges wird Dir das ſchmackhafte Eſſen umſo beſſer munden, zumal Dir die 30 Pfg. dafür beſtimmt nicht wehtun werden. Sollteſt Du in der Lage ſein, etwas mehr zu geben, ſo wird uns das eine große Freude ſein, denn Du gibſt es ja nicht uns, ſondern Deinen notleidenden Volksgenoſſen! Anjere SA beim Eintopf Ehern klingt der Marſchtritt der SA.-Kolonnen durch die Straßen. Die Fahnen flattern im feuchten Morgenwind. Ein frohes Soldatenlied auf den Lippen, ziehen ſie hinaus ins weite Land. Sie ſind Künder einer neuen Zeit. Einer Zeit, die nach langen und ſchweren Jahren des Kampfes angebrochen iſt. Hunderte mußten für den Sieg ihr junges Leben laſſen. Sie gaben gerne ihr Höchſtes, damit ihr Volk ſich ſelbſt wieder finden konnte. Und viele Tauſende wurden in dieſen Jahren des Kampfes verwundet. Unſere SA.⸗Leute haben in den ſchweren Tagen unermüdlich und unverdroſſen ihre Pflicht getan. Nach des Tages Arbeit eilten ſie nach Hauſe, zogen ihr Braunhemd an und gingen zum Dienſt, der für manchen oft zum letzten Appell werden ſollte. So war es in den Kampfjahren und heute helfen ſie alle mit in vorderſter Front am Aufbau unſeres neuen Staates. Der SA.⸗Mann kennt keine Ruhe. Immer muß er tätig ſein in unermüdlicher Arbeit für ſein Volk und Vaterland. Und es iſt daher mehr als verſtändlich, wenn am morgigen Sonntag, dem letzten Eintopfſonntag dieſes Winters, die SA. das ganze deutſche Volk zum Eintopftiſch einlädt. In allen deutſchen Gauen, von den Alpen bis zum Meeres- ſtrand, werden am Sonntag die SA.-Stürme gemeinſam mit der Bevölkerung den Eintopf einnehmen. Das deutſche Volk aber wird geſchloſſen dieſem Ruf der SA. Folge leiſten und Deulſch jein Deutſchland heißt für uns der ewige Begriff völkiſchen Werdens! Deutſchland— Vaterland war der heilige Begriff allen Kämpfens im, völker⸗ mordenden Weltkriege unſerer toten und lebenden Helden Deutſchland— Freiheit a waren die letzten Worte von im Brudermord auf der Straße gefallener Söhne im braunen Ehrenkleid und Deutſchland heißt es für uns alle nicht Katholik, nicht Proteſtant! Wir haben alle ein Vaterland, nur einen Gott und einen Führer! Und in dieſem haben wir alle zuſammen⸗ zuſtehen und zuſammenzuhalten in Einigkeit und Treue! Wehe dem, wer uns dieſe beiden und die Liebe zur großen, alles umfaſſenden Volksgemeinſchaft rauben oder ſtören will! b Gemeinnutz geht vor Eigennutz! In dieſem Gedanken und Zuſammenſtehen ſchuf Adolf Hitler wieder ein neues Reich, er begann ein gewaltiges Werk des Aufbaues, er lehrte uns den wahren Sozialismus der Tat durch eine unbegrenzte Opfer- und Hilfsbereitſchaft den Kranken gegenüber! s nicht ſie nur auf den Lippen herumtragen, wie es früher der Fall war! Sozi alismus it Nächſtenliebe! Schwachen und len und mit ihnen zuſammen den Eintopf einnehmen und den Kampf gegen Winternot aufnehmen. Der letzte Eintopf— ſonntag wird es aufs neue beweiſen, daß ſich das deutſche Volk mit den Aermſten der Nation verbunden fühlt. Eßtt Eintopf im„Kaiſerhof!“ kanlünannnunaundunmunnnmimmnmmmanhnnmnumnnnannnmnamnnamammuumnummummnumamummumummun Kein Opfer iſt zu groß und zu ſchwer, das Du Deinem Volke bringſt. Am letzten Eintopf⸗ ſonntag des WH W. 1935/36, dem 8. März, mußt Du danach handeln. llnammmmnmanmnonmmmnlnnnennmmnmmnmuunmmmuennmnmmnmmnmnmunnlnmmmnenunnnenemunun Aujruj zur letzten Eintopfſammlung 1935/3 61! Am morgigen Sonntag holt das deutſche Volk im Winterhilfswerk 1935,36 zum letzten Schlage aus. Dieſer muß wuchtiger ſein als alle ſeine Vorgänger. Jeder Volks⸗ genoſſe bedenke: Nun iſt wieder für ein halbes Jahr Ruhe. Die Kinderreichen, die Grundlage und Hoffnung unſeres Volkes, ſind mit der Eintopfſammlung betraut. Sie wollen ihren Dank den Volksgenoſſen ſagen, für alles, was ge⸗ geben wurde. Spende deshalb jeder Volksgenoſſe reichlich. Jeder gebe einen Groſchen mehr. Viernheims opferbereite Einwohnerſchaft wird ſich mit dem Ergebnis ſehen laſſen können. Der Dank der Aermſten der Armen iſt gewiß. Der Reichs bund der Kinderreichen Deutſchlands Ortsgruppe Viernheim E Gedenkminute am 8. März. Der morgige Sonn— tag iſt der Heldengedenktag des deutſchen Volkes. Auch die große Sportgemeinde wird ihre Toten ehren. Alle Spiele werden 10 Minuten nach der Pauſe unterbrochen, und eine Minute lang werden Spieler und Zuſchauer ſchweigend der toten Kameraden gedenken. Die Fahnen auf den Kampf⸗ plätzen werden auf Halbmaſt wehen. Ausbildung der Jugend iſt Dienſt am Volk! Oſtern ſteht vor der Tür! Auch jetzt wieder drängt deutſche Jugend nach Betätigung und verlangt nach Arbeitsplätzen. Nur durch hervorragende Leiſtungen und beſte Qualitäts⸗ arbeit kann die deutſche Wirtſchaft ihre Stellung behaupten und im Ausland neue Abſatzmärkte gewinnen. Den jungen Leuten muß die Möglichkeit zu gewiſſenhafter Ausbildung und ſorgfältiger Schulung gegeben werden, damit ſie ſpäter ſich bewähren können. Ausbildung der Jugend iſt Dienſt am Volk! Jeder Betriebsführer wird es deshalb als Ehren- pflicht betrachten, junge Leute als Lehrlinge einzuſtellen in einem Umfang, der eine gute Ausbildung gewährleiſtet. Das War Verdun! In dieſen Tagen, da ſich zum zwanzigſten Male der Tag jährt, an dem der Befehl zum Angriff auf die Feſtung Verdun gegeben wurde und damit eine der blutigſten Schlach ten des Weltkrieges ihren Anfang nahm, richtet ſich unſer aller Erinnerung auf die großen und tapferen Taten unſerer Soldaten,(die 25. Div. mit den heſſ. Regimentern ſtand bei der Angriffstruppe), auf die ſchweren Opfer dieſes langen dauernden Ringens um Verdun und auf die Phaſen der Entwicklung dieſes wechſelreichen und ſchmerzlich endenden Abſchnittes aus dem Weltkrieg. Wir glauben darum, daß in dieſen Tagen eine Aufſatzſerie das beſondere Intereſſe un— ſerer Leſer finden wird, die den Ablauf des Ringens um Verdun in packender und aufſchlußreicher Weiſe darſtellt Wir veröffentlichen dieſe Artikelſerie, die ein bekannter Mi⸗ litärſchriftſteller geſchrieben hat, während der nächſten Tage an der Stelle des Romans, ſodaß einmal zwiſchen dem roman⸗ haften Geſchehen, das ſonſt dort ſich widerſpiegelt, die harte und doch nicht minder ſpannungsreiche Wirklichkeit des hel— ſich mit den braunen Soldaten des Führers verbunden füh— K e e Ein Voll zu ſein. das iſt die Aeligion unjerer Zeil! Was das Volk trennt, müſſen wir beiſeite ſchiebe, es muß von der Gemeinſchaft aller Deutſchen getrennt werden! Wer anderen„Idealen“ nachläuft und ſieht ſein Volk nicht, der nicht ſehen will, was in den drei Jahren Ge⸗ waltiges und Herrliches in Deutſchland durch Adolf Hitler und ſeine nationalſozialiſtiſche Bewegung geſchaffen wurde, der ſich nicht mehr daran erinnern will, daß Kirchen, und Klöſter durch den Führer des neuen Deutſchlaͤnd vor dem völterzerſetzenden Kommunismus, der bereits die Brand⸗ fackel und den Mordſtahl hierfür bereit hielt, gepettet wurden, der geht bewußt blind durchs Leben, der iſt ein elender Hetzer, der ſtellt ſich gegen ſein Volk und gegen die Volksgemeinſchaft! Mit dieſen Leuten hat ein aufrichtiger und treuer Deutſcher nichts zu tun! g 95 a. Wir dulden es aber auch nicht, daß durch ſolche⸗ Men⸗ große Aufbäußverk und das begonnene Werk der deutſchen Einheit unſeres ſchen auch nur noch einen Augenblick das Führers ſabotiert oder geſchmäht werden. f 7 Es geht nicht um den Einzelnen: 2 0 Deutſchland und Führer! Deutſch ſein: 8 ein Volk ſein. 3 5 Das iſt die Religion unſerer Zeit! *———— Die Helbengebenkjeier in Viernheim Morgen Sonntag, 8. März 1936, gedenkt das deutſche Volk ſeiner gefallenen Helden des Weltkrieges. In Vier n⸗ heim findet die Heldengedenkfeier am Ehrenmal auf dem Friedhof ſtatt, mit Kranzniederlegung am Krie⸗ gergedenkſtein 1870/1, Weinheimerſtraße.— Um 12 Uhr auf dem Rathausplatz Gemeinſchaftsempfang der Uebertragung aus Berlin. Alle Volksgenoſſen werden zu dieſen Feiern herzlich eingeladen. Zur Polizeiaufklärungswoche Das Reichsjuſtizminiſterium hat für die ihm unter- ſtehenden Behörden weitgehende Unterſtützung der Polizei⸗ aufklärungswoche, welche vom 15. bis 20. März 1936 ſtattfindet, zugeſagt. Die Organiſation dieſer Unterſtützung erfolgt durch die Juſtizpreſſeſtellen im Einvernehmen mit den Behördenvorſtänden. Die Mitarbeit der Juſtizpreſſe— ſtelle erſtreckt ſich im Bezirk des Oberlandesgerichts Darm- ſtadt auf folgende Gebiete: Die größeren Gerichte haben für dieſe Woche Haupt⸗ verhandlungen in Strafſachen anberaumt, die einmal dem Publikum ein beſonders plaſtiſches Bild von der Arbeit der Polizei und Juſtiz geben, weiterhin aber auch eindringlich auf die Gefahren hinweiſen, denen die Volksgenoſſen ausge- ſetzt ſind. a Der Preſſe werden Abhandlungen zur Veröffentlichung übergeben werden, die in ihrer großen Mehrzahl von den dienſtaufſichtführenden Richtern der Amtsgerichte verfaßt ſind. Nach Möglichkeit werden dieſe Zeitungsartikel jeweils in den heimiſchen Bezirken veröffentlicht. Die Richter und Staatsanwälte werden außerdem bei einzelnen von den Polizeiverwaltungen einberufenen Ver⸗ ſammlungen Vorträge halten. * 9 Mas caingt dle und ęunk 2 Morgen Sonntag, 20.30 Uhr:„Die Frühlingsſchlacht“ Der Reichsſender Frankfurt ehrt die Toten des Welt krieges morgen Sonntag, den 8. März, dem Heldengedenktag, von 20.30 bis 21.30 Uhr durch die Aufführung des Hör⸗ ſpiels„Die Frühlingsſchlacht“, deſſen Autor, Hans Fritz von Zwehl, als nationalſozialiſtiſcher Dramatiker bereits in Frankfurt und Kaſſel bekannt geworden iſt durch ſeine Büh⸗ nenwerke„Aufruhr in Flandern“ und„Unſterblichkeit“. Das Stück ſpielt in einer kleinen nordfranzöſiſchen Stadt im zweiten Monat des Jahres 1918. Es iſt Nacht. Im Arbeitszimmer beim Generalkommando des 65. Armeekorps klingelt der Telefonapparat. Eine Meldung wird durchge⸗ geben, und mit dieſer Meldung, die beſagt, daß ſoeben eine deutſche Offizierpotrouille von ihrem nächtlichen Einbruch in die engliſchen Stellungen mit einem Gefangenen zurückge- kehrt iſt, beginnt die Frühlingsſchlacht zu rollen. Und ſie rollt mit Telefonaten, Befehlen, Beſprechungen, Munitions⸗ zügen, marſchierenden Kolonnen und Geſchützdonner über den atemloſen Hörer hinweg, der erſchüttert dieſen unter unge⸗ heurem Einſatz an Menſchen und Material im Frühjahr 1918 durchgeführten Angriff miterlebt, der den letzten herbiſchen Verſuch Deutſchlands darſtellte, die feindlichen Sperrketten im Weſten zu durchbrechen. Der Durchbruch gelang, aber eine Entſcheidung brachte er nicht und nicht den Frieden. Doch aus dem Geiſt und dem Opfer jener Männer, die der große Krieg hinweggerafft hat, wuchs das neue Deutſchland empor. Das Stück erfuhr durch eine behutſame Ueberarbeitung, die ſich aber in der Hauptſache auf vorſichtige Kürzungen be— ſchränkte, ſeine funkiſche Einrichtung durch Manfred Marlo, in deſſen bewährten Händen auch die Leitung des Hörſpiels liegt. Für die Hauptrollen konnten verſchiedene Darſteller vom Frankfurter Schauſpielhaus, wie Robert Taube, Her⸗ mann Schömberg und Knut Hartwig verpflichtet werden. * Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, diſchen Kampfes vor 20 Jahren tritt. Weinheimerſtraße. Sonntags keine Sprechſtunde. . * 0 * * 4 1 ö 1 1 * 1 5 95 1*. 19 1 8 199* 17 3 2 144 4 1 1 Mn 5 1 1 5 1 16 13 1 ö N 1 . 100 1 1 1 N 1 N. 1 5 5 0 1 10 1 1 15 1 1 0 ö 1 0 118 N 1 75 5 171* 14 1 0 1 1 1 1 5 1 1. 4 * 1 1 1 1 5 0 11 5 0 Das war Verdun! Alle Rechte vorbenaiten bel: Horn- verlas, Beriin W 25 Von Fritz H. Ghelius Die erste Materials chlachht der Weltgeschicehte Verdun iſt uns heute ſchon zu einem Begriff geworden. Zu einem Begriff der Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten. Es iſt kein Zufall, daß in jedem Jahre noch tauſende Deutſche und noch mehr Franzoſen nach Verdun pilgern; denn das Gelände, auf dem ſich das gigantiſche Drama 1916 abgeſpielt hat, liegt heute noch genau ſo da, wie vor 20 Jahren, als dauerndes Er— innerungszeichen eines urgewaltigen Geſchehens, als Symbol eines Ringens zwiſchen zwei Nationen, aber auch Symbol des Friedens, das im Tode Freund und Feind vereinte. Noch ſtarren die Ruinen in die Lüfte, noch ſind die Narben nicht verharrſcht, die ungezählte Granaten dieſem franzöſiſchen Erdenfleck ge— ſchlagen haben, noch ſtarren die Spitzen der Bajonette aus dem Erdboden an einer Stelle, wo ein ganzer Zug franzöſiſcher Sol— daten verſchüttet wurde. Zwanzig Jahre ſind vorübergerauſcht, aber dieſes Mene⸗ tekel iſt geblieben als Warnzeichen für alles, was Krieg heißt. Die Jahre mögen ſchwinden, aber dieſes Zeichen lebt weiter als Mal für ein erſchütterndes Drama, eine ſchaurige Erinne— rung für alle, die es miterlebt haben, und eine Mahnung für die jetzige Generation, die dieſe Tragik nur vom Hörenſagen kennt. Wie das alles kam? Einige Bilder mögen zeigen, wie ſich das Drama entwickelte und bis zu ſeinem furchtbaren Ende ab— rollte. * 1. Kapitel. In den Ruinen von Billy. Es war am 6. Februar 1916. In Billy, einem Land— ſtädtchen 22 Kilometer nördlich von Verdun, das durch den Krieg ſtark gelitten hatte, herrſchte ein Leben wie in einem Ameiſenhaufen. Aeber und über war es mit Truppen belegt, und da die ganz wenigen, von der Beſchießung noch unverſehr— ten Häuſer den höheren Stäben vorbehalten werden mußten, hatten ſich die T ruppen, ſo gut oder ſchlecht es eben gehen wollte, in den Ruinen der Häuſer eingeniſtet. Denn trotzdem das Städtchen ſo gut wie völlig zerſtört war, betrug die gegenwär— tige„Einwohnerzahl“ ein Vielfaches der Bewohnerzahl des Friedens. Aber bei dem Schweinewetter, das in den voran— gehenden Wochen geherrſcht hatte, war ein Quartier in einem zerſchoſſenen Keller, ja ſelbſt in einem Backofen immer noch einem Biwackieren im Freien vorzuziehen. Seit langer Zeit ließ ſich am Morgen dieſes 6. Februar die Sonne wieder einmal ſehen, ſo daß es ſich für die vielen unbe— ſchäftigten Soldaten ſchon verlohnte, ſich dieſes Neſt einmal etwas genauer anzuſchauen, und man ſah es den Soldaten— geſichtern förmlich an, wie dieſe wenigen Sonnenſtrahlen bele— bend nach dieſer Gefängnishaft in Ruinen auf ſie wirkten. Was an dieſem Morgen beſonders auffiel, das war die außerordent— lich große Zahl von Offizieren aller Truppenteile und Chargen, die ſich im Auto, zu Fuß und zu Pferd nach einem der wenigen erhaltenen Häuſer, dem Hauſe des Notaire, begaben, wo der Stab der 6. Infanterie-Diviſion einquartiert war. Wollte man nun annehmen, daß in dieſem Hauſe ſich wenigſtens etwas Kom— fort erhalten hätte, ſo würde man ſich ſchwer täuſchen; denn die— ſes Stabsquartier beſtand im Grunde nur aus einem mittel— großen Saal, der mit Arbeitstiſchen und Stühlen angefüllt war. Am Boden in den Ecken lagen verſchiedene Matratzen, die den Herren des Stabes leinſchließlich des Generals) als Ruhelager dienten, während die Wände mit Karten und zahlloſen Telephon— kabeln bedeckt waren. In dieſem Raum wurde in erſter Linie Das endgültige Geſamtergebnis. ** Frankfurt a. M. Das endgültige Ergebnis der von der DA durchgeführten Narziſſenſammlung im Gau Heſſen⸗Naſſau liegt nunmehr vor. Es wurden 211050 RM geſammelt, faſt 50 Prozent mehr als die Durchſchnittser— gebniſſe der vorhergegangenen Sammlungen. ** Frankfurt a. m.(Ehrenmal für die ge⸗ fallenen ſtädtiſchen Bedienſteten.) Am Heldengedenktag wird in der Ratsdiele das Ehrenmal für die im Weltkriege gefallenen 980 ſtädtiſchen Bedienſteten in einer ſchlichten Feierſtunde eingeweiht. Damit erfüllt die Stadt Frankfurt eine Ehrenpflicht, der ſich die verant— wortlichen Stellen der Syſtemzeit 15 Jahre lang entzogen haben. Die Namen der Gefallenen ſind auf den Perga⸗ mentblättern des Heldenbuches der Stadtverwaltung einge— tragen worden, das in einem beſonderen Schrein, der das Mittelſtück des Ehrenmals bildet, aufbewahrt wird. Das Ehrenmal ſelbſt iſt eine ſchwere Bronzeplatte, die der Bild— hauer Mergehenn geſchaffen hat. Den ſchlichten Schrein zieren paarweiſe gekreuzte Trauerfackeln, während der Kranzhalter als Wappenſchild mit dem Stadtadler ge⸗ ziert iſt. Be Frankfurt a. m.(Das Urteil im Zoll- hinter ziehungsprozeß rechtskräftig.) Seit dem Jahre 1932 ſchwebte gegen eine Reihe von Angeklag⸗ ten eine Strafverfahren wegen Zollhinterziehung und Be— ſtechung. Es waren ſchwere Freiheits- und Geldſtrafen verhängt worden. Der Prozeß beſchäftigte zweimal das Reichsgericht, das jedesmal die Sache an die Vorinſtanz zurückverwies. Das zuletzt ergangene Urteil der hieſigen Strafkammer iſt nunmehr rechtskräftig geworden. Offenbach.(mädchen als Leiche geländet.) An der Oberräder Schleuſe wurde die Leiche der 19jährigen Anna Stoll aus Offenbach geländet. Nach den bisherigen Ermittlungen ſuchte die Lebensmüde vor etwa 14 Tagen aus Liebeskummer den Tod im Main. Biblis. Im vergangenen Jahr wurden hier 2550 Ton- nen Gurken mit der Bahn verladen— die größte Menge, die von einem Bahnhof im Reichsbahnbezirk Mainz abging. Gießen.(Abſchreckende Strafen für Fahr⸗ raddiebe.) Vom Amtsgericht wurden zwei Gießener Fahrraddiebe, Heinrich Weber und Heinrich Schmidt, exemplariſch beſtraft. Schmidt erhielt trotz ſeiner ſeitheri— gen Unbeſtraftheit wegen der Gemeingefährlichkeit ſolcher Diebſtähle eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, Weber wurde wegen Diebſtahls im erſchwerenden Rückfall zu 1½ Jahren Zuchthaus verurteilt. Gladenbach.(Freilegungsarbeiten an der Burgruine Blankenſtein.) Gladenbach ſoll wie⸗ gearbeitet, fieberhaft gearbeitet ſogar, es wurde aber auch ge— geſſen, geſchlafen, Toilette gemacht, und zwiſchendurch raſſelten die Telephone, kamen die Ordonanzen— es war ein unaufhör— liches Kommen und Gehen am Tage ſowohl wie in der Nacht. An dieſem Morgen des 6. aber waren die Tiſche bis auf einige wenige beiſeite geſchafft worden, um all den zahlloſen Regiments, Bataillons-, Abſchnittskommandeuren mit ihren Adjutanten Platz zu machen, die dicht gedrängt den Raum füll— ten. Die eine Längswand des Saales war von einer Rieſen— karte bedeckt, die im Maßſtab 1:10 000 das ganze Rieſengebiet der kommenden Schlacht aufzeigte. Dieſe Karte ſtellte eine geradezu imponierende Arbeit dar, aus einer unendlichen Summe von Einzelmeldungen war ein geſchloſſenes Bild des ganzen Geländes geformt, mit allen nur denkbaren Einzelheiten, die ſich faſt bis auf das einzelne franzöſiſche Geſchütz erſtreckten. Auf die Minute pünktlich eröffnete der Diviſionskomman— deur der 6. Infanterie-Diviſion, Generalleutnant Herhudt v. Rohden, die Beſprechung und erteilte dem Generalſtabs— offizier der Diviſion, Hauptmann v. Stülpnagel, das Wort zum Vortrag. And nun ſanken plötzlich die Schleier vor den Augen der erſtaunten Offiziere, denn dieſe Truppenanſamm— lungen, über die in den letzten Wochen ſchon ein beträchtliches Rätſelraten entſtanden war, galten nicht— wie es auch zur Tarnung offiziös ausgeſtreut worden war— der Abwehr eines bevorſtehenden franzöſiſchen Großangriffs, ſondern es handelte ſich um nicht mehr und nicht minder als einen deutſchen Angriff auf die Feſtung Verdun. Der Angriff ſollte, um Blutopfer nach Möglichkeit zu ſparen, ganz überraſchend kommen und mit ſolchem Aebergewicht an Truppen und Material vorgetragen werden, daß dem Gegner dieſe Lagerfeſtung in kürzeſter Zeit wegge— nommen werde. Man muß die ganze damalige Kriegslage im Auge behal— ten, wenn man ermeſſen will, was dieſer Entſchluß bedeutete. Der damalige Chef des Generalſtabes des deutſchen Feldheeres, General v. Falkenhayn, war ſich ſchon Ende 1915 darüber klar, daß etwas Entſcheidendes hier an der Weſtfront geſchehen müſſe; denn trotz der großen Siege, die das Jahr 1915 den Deut— ſchen im Oſten und auf dem Balkan gebracht hatte, zu einer Entſcheidung war es nirgends gekommen. Im Weſten hatte ſich die Front feſtgefahren, und die Erfolge im Oſten waren nicht ſo ausſchlaggebend, daß ſie die Ruſſen auf die Knie gezwungen hätten. Da die Gegner aber noch ungebrochen waren, kam es darauf an, die Initiative zu behalten und dem Gegner das Ge— ſetz des Handelns vorzuſchreiben. So kam Falkenhayn auf die Idee, durch einen Angriff mit beſchränkten Zielen den Gegner ſo zu zermürben, daß er militäriſch nichts mehr zu hoffen habe, wie Falkenhayn ſelbſt in ſeiner Denkſchrift von Anfang Dezem— ber 1915 ſich ausdrückte. Das Armee-Ober-Kommando der 5. Armee wurde mit der Durchführung beauftragt, deſſen Ober— befehlshaber der deutſche Kronprinz und deſſen Generalſtabschef Generalleutnant Schmidt v. Knobelsdorff war. Falkenhayn hatte an einen Einſatz von 25 Diviſionen gedacht, die ihm aber von der Oberſten Heeresleitung auf 6% Diviſionen beſchnitten wurden; dazu kamen während des Verlaufes der Schlacht noch 4 Diviſionen, die bislang die Stellung gehalten hatten. Es ſollte ſich nur allzubald herausſtellen, wie tragiſch ſich dieſe Sparſamkeit wegen des„beſchränkten Zieles“ aus— wirkte. Das Bild, das Hauptmann v. Stülpnagel den Offizieren da entrollte, verſchlug manchem den Atem. Man hatte ja in dieſem Kriege ſchon manches erlebt, aber eine ſolche Zuſammen— faſſung von Material, wie es da geplant war, war etwas ganz Angeheures. Auch die Ausführungen des Generalmajors Krahmer, des Kommandeurs der 6. Feldartillerie-Brigade, weckten maßloſes Erſtaunen, denn daß jede Batterie in der Feuerſtellung 3000 Schuß bereit liegen haben ſollte, das über ſtieg die damaligen Begriffe. Ebenſo phantaſtiſch waren die Zahlen, die der Kommandeur der Pioniere nennen konnte. Nach⸗ dem noch der Diviſionsarzt über die ſanitären, der Diviſions— intendant über die Verpflegungsfragen geſprochen hatten, faßte der Diviſionskommandeur die Ergebniſſe noch einmal kurz zu— ſammen. Als er aber nach den noch beſtehenden Zweifeln fragte, zeigte ſich doch ſchon, daß gar manche Bedenken vorhanden wa— ren, die ſich auf die Angriffstaktik bezogen. Es war kein einziger dabei, der Furcht verraten hätte, aber doch viele, die klar genug ſahen, daß dieſe Anordnungen ein ungeheures Riſiko in ſich ſchloſſen. Konnten dieſe gewaltigen Truppen- und Material- Anhäufungen dem Feinde überhaupt unbekannt bleiben? Konnte bei dieſer Sachlage eine„Leberraſchung“ des Gegners durch— geführt werden? Als die Herren nach der Beſprechung ihren Anterkünften zuſchritten, ritten oder-fuhren, hatten ſie zwar ein klares Bild deſſen, was kommen würde, aber neben der Siegeszuverſicht ſtand doch die Sorge: dieſer Sieg würde unendlich teuer bezahlt werden müſſen! * 2. Kapitel. Es regnet. Zaunächſt war der 12. Februar als Beginn der Operationen feſtgelegt worden, aber es ſollte ſich doch noch manches dazwiſchen— ſchieben, bis der Sturm wirklich losbrach. Die ganzen Orte hinter der Front, von Conſenvoy auf dem rechten Flügel bis nach Ronville auf dem linken Flü— gel, waren mit neuen Truppen überflutet. Wo nur ein trockener Platz ſich befand, krochen ſie zuſammen, denn das Wetter war an diſen Tagen hundsmiſerabel. Zumeiſt goß es, was vom Himmel herunter wollte, und die ganze Gegend glich mehr einem Moraſt, als einem Kampfgelände. Die Stimmung der Leute war während der Regentage ausgeſprochen gereizt; in der Mehr— zahl waren die Regimenter von Bpern gekommen, wo ſie ſchon länger als ein Jahr im Stellungskrieg feſtgelegen hatten. Die Freude, wieder an einem Bewegungskrieg teilnehmen zu können, hatte alle Herzen höher ſchlagen laſſen, und die Hoffnung auf einen neuen Vormarſch hatte die Stimmung beflügelt. Daß aber bei dieſem Regenwetter, bei dieſen grundloſen Straßen ein Vor— marſch im Dreck ſteckenbleiben würde, das ſah auch der jüngſte Rekrut ein, und die Langeweile plagte die Mannſchaft. N Andererſeits gab es auch bei dieſem Wetter genug zu tun. Die Schäden, die der Regen angerichtet hatte, mußten ausge— beſſert werden, die Straßen mußten in fahrbarem Zuſtand ge⸗ halten, die Telephonleitungen, oft genug vom Sturm umge— riſſen, mußten neu gelegt werden. Vor allem bedurften die Pid- niere zahlloſer Hilfskräfte, um die ungeheuren Materialmaſſen zu den verſchiedenſten Lagern zu ſchleppen. Es gab manches Fluchen, wenn ein mit ſchweren Stollenbrettern beladener In— fanteriſt in ein Granatloch ſchlitterte, oder ein mit Stacheldraht beladener Artilleriſt in dem dichten Anterholz der Wälder hän— gen blieb und zu Fall kam. Nur in einer Beziehung bot dieſes Wetter einen gewiſſen Vorteil; durch den Regen war die Flieger— tätigkeit gleich Null, und vielleicht iſt es nur dieſem Amſtand zu verdanken, daß dieſer ungeheure Aufmarſch vom Gegner ziem— lich unbemerkt blieb. (Fortſetzung folgt) derum eine Arbeitsdienſtabteilung erhalten, die u. a. die Scheldersau roden und die Ruine Blankenſtein freilegen ſoll. Die Burg, deren Erbauungsjahr nicht bekannt iſt, wird ums Jahr 1000, zur Zeit der Frankenkönige, erſtmalig erwähnt. Heſſiſche Truppen eroberten die in mainziſchem Beſitz befindliche Burg 1248, 1255 erſtand aus den Trüm— mern eine neue Burg, von der noch ein Kupferſtich von Merian erhalten iſt. In den nachfolgenden Jahrhunderten wechſelte ſie noch oft ihre Beſitzer und iſt 1647 von den Niederheſſen endgültig zerſtört worden. Butzbach.(2000 RM Geldſtrafe wegen Steuerhinterziehung.) Der J. M. von hier, der von einem Geſchäftsmann mit der Ausfüllung von deſſen Steuererklärung beauftragt war, machte dabei Angaben, die dem tatſächlichen Umſatz des Geſchäftsmannes bei wei— tem nicht entſprachen. Das Bezirksſchöffengericht Gießen verurteilte ihn wegen verſuchter Umſatz- und Einkommen⸗ ſteuerhinterziehung zu 2000 RM Geldſtrafe, die im Un⸗ einbringlichkeitsfall mit je 1 Tag Gefängnis für je 5 RM zu verbüßen iſt. * Kurze Meldungen Mainz. Der in Mainz wohnende Dichter und Schrift⸗ ſteller Hans Ludwig Linkenbach wird am 11. März 60 Jahre alt. Der Frankfurter Sender überträgt an dieſem Tage neben einer Würdigung Linkenbachs einige Leſe— proben aus ſeinem Schaffen. Ober-Ingelheim. Der 83jährige Landwirt Jakob Dief— fenbach, der ſeine Tochter in Dresden, die Silberne Hochzeit feierte, beſuchte, iſt dort einem Herzſchlag erlegen. Alzey. Buchbinderehrenmeiſter Machwirth, der letzte Veteran von 1870/71 in Alzey, feierte bei beſtem Befinden ſeinen 89. Geburtstag- Worms. Auch der Wormſer Storch iſt angekommen und hat ſein altes Neſt auf einem Fabrikſchornſtein bezogen. Aus Mannheim Mannheim, 6. März. Aus der Kunſthalle. Am Sonntag, den 8. März, iſt die Ausſtellung von Gemälden und Zeichnungen Emil Rudolf Weiß(Berlin) zum letzten Male zugänglich. 3 b 8 Die badiſche Gaukulturwoche im Nationaltheater Mannheim. Die badiſche Gaukulturwoche, die am Sonntag, den 15. März, im ganzen Gau Baden beginnt und die einen Ueberblick über die ſchöpferiſchen Kräfte des Landes ver⸗ mitteln ſoll, wird im Nationaltheater Mannheim mit einer Reihe von bedeutſamen Aufführungen begangen. Sonntag, der 15. März, bringt die ſüddeutſche Erſtaufführung von Hermann Burte's großangelegtem Geſchichtsdramd„War⸗ beck“. Die Aufführung folgt unmittelbar der Berliner Urauf— führung, die am 10. März in der Volksbühne ſtattfindet. Die Inſzenierung liegt in den Händen von Hans Carl Müller, für die Titelrolle wurde Gerhard Haſelbach(Berlin) als Gaſt verpflichtet. Am Donnerstag, den 19. März, findet die Ur⸗ aufführung der Oper„Der Diener zweier Herren“ von Arthur Kuſterer, dem badiſchen Komponiſten, ſtatt, deſſen Oper„Was ihr wollt“ in der letzten Spielzeit mit Er⸗ folg in Mannheim gegeben wurde. Die Textgrundlage bildet das bekannte Luſtſpiel von Goldoni. Die muſikaliſche Lei⸗ tung der Mannheimer Aufführung hat Dr. Ernſt Cremer, die ſzeniſche Leitung Heinrich Köhler-Helffrich. Das Bühnen⸗ bild entwirft Hans Blanke. Die Aufführung des„Armen Heinrich“, die am Montag, den 16. März, ſtattfindet, er⸗ hält ihre beſondere Bedeutung dadurch, daß Hans Pfitz⸗ ner perſönlich dirigieren wird. U Die Arbeitsſchule der DAF. Die Arbeitsſchule der Deutſchen Arbeitsfront, die heute ſchon ein wichtiger Faktor bei der Heranbildung des nationalſozialiſtiſchen Wirtſchafts⸗ nachwuchſes iſt, hat in Mannheim eine großartige Entwicklung genommen. Waren es im Winterhalbjahr 1934-35 etwa 200 Teilnehmer, ſo ſtieg die Zahl der Hörer im Winterhalbjahr 1935⸗36 auf etwa 6200, die in mehr als 200 Lehrgängen und Vortragsabenden geſchult wurden. Die Lehrgänge ver⸗ teilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt: Nah⸗ rung und Genuß: 8 Lehrgänge mit 600 Teilnehmern, Holz⸗ werker: 6 Lehrgänge mit 158 Teilnehmern, 15 Lehrgänge für verſchiedene Handwerkszweige mit 260 Teilnehmern, Me⸗ tall, Ingenieure, Werkmeiſter: 32 Lehrgänge mit 672 Teil⸗ nehmern; die kaufmänniſchen Berufe ſind mit 147 Lehr⸗ gängen mit 3400 Beſuchern vertreten. Beſonders erfreulich iſt, daß die Lehrgänge und Vortragsreihen für Fortgeſchrit⸗ tene immer ſtärker beſucht werden. Handel und Induſtrie in Mannheim haben die Bedeutung der Arbeitsſchule erkannt und ſchon heute werden über 30 Prozent der geſamten Ge— bühren von den Firmen aufgebracht. Seidelberg.(Tätiger Sozialismus) Wie letztes Jahr, ſo haben auch diesmal Stadtverwaltung, ſowie Beamten⸗ und Angeſtelltenſchaft die Mittel aufgebracht, um 91 erholungsbedürftigen ſtädtiſchen Angeſtellten und Arbei⸗ tern einen koſtenfreien 10tägigen Kuraufenthalt in Schön⸗ wald zu ermöglichen. Die betreffenden Leute ſind am Mitt⸗ woch in den Schwarzwald abgereiſt. Wiesloch.(Den Verletzungen erlegen.) Der 44 Jahre alte Landwirt Johann Stang aus Mühlhauſen bei Wiesloch, der in der vergangenen Woche von der Scheune ſtürzte und in ſchwerverletztem Zuſtand ins Heidelberger Krankenhaus eingeliefert werden mußte, iſt dort nunmehr geſtorben. J Sinsheim.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Vor dem Ortseingang auf der Straße Waibſtadt— Sinsheim er⸗ eignete ſich ein tödlicher Verkehrsunfall. Das zweijährige Söhnchen des Friſeurs Emil Krämer aus Heidelberg-Rohr⸗ bach, das in Sinsheim zu Beſuch weilte, wollte die Straße überqueren, wobei es von einem Perſonenkraftwagen er⸗ faßt und zur Seite geſchleudert wurde. Ein Wirbelſäulen⸗ bruch führte alsbald den Tod des Kindes herbei. 9 1 zahlt ge⸗ lio⸗ ſen hes 7 — DRB. Rom, 6. März Dem Heeresbericht Nr. 148 zufolge hat Marſchall Ba d o⸗ ohio folgende Meldung von der Front telegraphiert: Auf dem Frontabſchnitt des 1. Armeekorps haben erittäiſche Abteilungen am Donnerstag Korbeta ſüdlich des Amba Aladſchi beſetzt. Sie wurden von der Bevöllerung feierlich emp⸗ gangen. Es handelt ſich hier um Stämme der Azebo Gallas, die erbittert gegen ihre noch im Land umherirrenden amhariſchen Bedrücker ſind. Das 3. Armeekorps bat nach Durchführung ſeiner Aufgabe in Tembien mit einem Vormarſch in ſüdlicher Richtung auf Jauaroa und Samre begonnen. Im Schire⸗Gebiet ſchreitet die Säuberungsaktion unaufhaltſam vorwärts. Feindliche Abteilun⸗ gen, die ſich auf der Flucht befanden, konnten ſich nicht mehr auf das gegenüberliegende Afer des Takazze⸗Fluſſes retten, da die Furten von unſeren Truppen bereits beſetzt waren. Einige abeſſiniſche Häuptlinge haben ſich bei unſeren mili⸗ zäriſchen Beſehlshabern gemeldet, um ihre Unterwerfung anzu⸗ zeigen und ihre Waffen zu übergeben. Italieniſcher Kampfflieger über Addis Abeba DRB. Addis Abeba, 6. März. Zum erſten Mal ſeit Ausbruch des Krieges umkreiſte am Freitag zwiſchen 12 und 12.30 Ahr ein großes dreimotoriges talieniſches Kriegsflugzeug die abeſſiniſche Haupt⸗ ſtadt. Bomben wurden nicht abgeworfen. Die Bewohner der Stadt erfaßte beim Erſcheinen des italieniſchen Bombenflug⸗ zeuges panikartiger Schrecken. Aus allen Stadtteilen bewegen lich die Einwohner in fieberhafter Haſt in großen Scharen in die Umgebung. Abeſſinien meldet: Schlacht noch im Gange DNB. Addis Abeba, 6. März Ein amtlicher abeſſiniſcher Bericht teilt mit, daß das abeſ⸗ zniſche Hauptquartier die italieniſchen Meldungen von einem Froßen Sieg beſtreite. Weiter wird die Meldung dementiert, daß Der Kaiſer krank oder verwundet ſei. In dem Bericht wird ge⸗ Jugoſlawiens Außenpolitik Revolverſchüſſe in der Nationalverſammlung während einer Rede des Außenminiſters Dine Verſchwörung? DNB. Belgrad, 6. März. Während einer Rede des Miniſterpräſidenten und Außen⸗ miniſters Stojadinowitſch wurden in der Skupſchtina Nationalverſammlung) heute gegen 12 Ahr drei Revolver⸗ chüſſe abgegeben. Als Täter wurde der Abgeordnete Damian Arnautowitſch von der Saalpolizei feſtgenommen. Er gehört der Jeftitſch⸗Oppoſition an. Miniſterpräſident und Außenminiſter Stojadinowitſch veſchäftigte ſich in ſeiner Rede ſehr ausführlich mit den Ein— wendungen der Oppoſition gegen den Haushaltsentwurf und ging erſt dann auf die Außenpolitik über. Als er auf das Kapitel Außenpolitik eingegangen war, entſtand in einem Teil des Saales große unruhe. Man hörte heftige Zwiſchen— zufe, denen ein Wortwechſel folgte. Plötzlich zeigte der Ar— geber dieſes Auftritts, der Abgeordnete Arnautowitſch, einen Revolver. Zugleich hörte man ſagen:„Der Menſch iſt ja be— trunken, führt ihn ſofort hinaus!“— In dieſem Augenblick fiel der erſte Schuß. Bevor die Saalpolizei dem Abgeordneten den Nevolver entwinden konnte, feuerte er noch zweimal. Bei dem Handgemenge erhielt ein Abgeordneter der Regierungsmehr— zeit einen heftigen Schlag mit dem Kolben des Revolvers auf die Stirn, ſo daß er ziemlich ſchwer verletzt wurde. Nach einer halbſtündigen Pauſe wurde die Sitzung wieder gufgenommen. Miniſterpräſident Stojadinowitſch ſetzte ſeine Ausführungen fort. In ſeinen Darlegungen über die jugoſlowiſche Außen— politik erklärte Miniſterpräſident und Außenminiſter Stoja— Linowitſch, die Außenpolitik Belgrads werde beharrlich in der Richtung weitergeführt, in der ſie vom ermordeten König Ale— zander feſtgelegt worden ſei. Belgrad wolle die überlieferte Freundſchaft mit Frankreich pflegen und, ſoweit das noch möglich ſei, weiter feſtigen. Mit England ſtrebe Jugo— zawien eine möglichſt enge Zuſammenarbeit an. Mit dem benachbarten Italien wolle es die Mißverſtändniſſe der Vergangenheit löſchen, um die Grundlagen für eine dauernde Freundſchaft in der Zukunft zu ſichern. Die enge wirtſchaftliche Verbundenheit mit Deutſch— land verlange die Vervollſtändigung und Ausdehnung der gegenſeitigen Beziehungen ſoweit als möglich. Die Stellungnahme Jugoſlawiens zur Kleinen En— tente ſei unerſchütterlich. Die Kleine Entente werde durch den Balkanbund ergänzt, der die Verhältniſſe im Südoſten Europas ſoweit gefeſtigt habe, daß der Balkan heute nicht mehr das Pulverfaß Europas ſei. Die Regierung ſei beſtrebt, ihre Beziehungen zu Bulgarien und Albanien zu beſſern. Die kürzliche Begegnung zwiſchen König Boris und dem Prinzregenten Paul habe bewieſen, daß dieſe Politik fortgeſetzt werde. Auch zu Oeſterreich habe Jugoſlawien gute Beziehun— gen. Es habe daher niemals verſtehen können, weshalb dort legitimiſtiſche Propaganda gemacht werde. Eine Wiederein— ſetzung der Habsburger würde unausweichlich zu Verwicklun— gen und ſchweren Folgen für den europäiſchen Frieden führen. Es ſei daher die Pflicht der jugoſlawiſchen Regierung, ihr ent— ſchloſſenes„Nein“ in dieſer Frage zum zweiten und dritten Male zu wiederholen. Im übrigen wünſche Belgrad wirtſchaft liche und kulturelle Zuſammenarbeit mit Wien und ſei daz auch mit Budapeſt bereit. Den Völkerbund betrachte Jugoſlawien als den Ausgangs punkt der zwiſchenſtaatlichen Politik und wolle nicht den Glau ben an ihn verlieren. Jugoſlawien habe auf eine engliſche An frage hinſichtlich der gegenſeitigen Hilfeleiſtung für den Kriegs all im Zuſammenhang mit dem italieniſch-abeſſini ſchen Streitfall bejahend geantwortet und eine ſolche Ant— auch von England auf eine ähnliche Rückfrage erhalten. Es wünſche trotzdem eine möglichſt baldige Beilegung des talieniſch⸗abeſſiniſchen Krieges. Die Heeresberichte aus Abeſſinien ſagt, Italien könne bis zur Stunde noch nicht von einem Siege ſprechen, da noch eine große Schlacht mit außerordent⸗ lich hohen Verluſtziffern auf beiden Seiten im Gange ſei. Der Ausgang dieſer Kampfhandlungen ſei noch unbeſtimmt. Die italieniſchen Meldungen von der Niederlage der Armee Ras Kaſſas und vom Rückzug der Armee Ras Seyoums werden von abeſſiniſcher Seite gleichfalls beſtritten. Die Armeen des Ras Kaſſa, des Ras Seyoum und des Ras Mulugeta griffen viel⸗ mehr mit anderen Truppen, die aus dem Bezirk von Waldia zu⸗ ſammengezogen worden ſeien, den Gegner an und marſchierten gegen den Amba Aladſchi. Amtliche abeſſiniſche Erklärungen über die letzten Kampfhandlungen. 1 DNB. Addis Abeba, 6. März. In einer amtlichen abeſſiniſchen Verlautbarung, die ſich mit den letzten Ereigniſſen an der Nordfront beſchäftigt, wird darauf hingewieſen, daß die Moral der abeſſiniſchen Truppen unzerſtör⸗ bar ſei, obwohl von italieniſcher Seite entgegen der auch von! Italien angenommenen Verpflichtung von 1925 Giftgaſe ein- geſetzt worden ſeien. In der abeſſiniſchen Verlautbarung wird weiter ausgeführt, daß Italien angeblich unrichtige Meldungen verbreite und ſich über das Kriegsrecht hinwegſetze. Es habe die offene Stadt Debra Markos mit Bomben belegt, wobei eine große An- zahl von Häuſern und drei Kirchen zerſtört worden ſeien. Da in der Stadt gerade ein Markt abgehalten wurde, ſeien die Ver- luſte unter der Bevölkerung ſehr hoch geweſen. Auch die offene Stadt Guinir in der Provinz Bali ſei, ſo wird von abeſſini⸗ ſcher Seite behauptet, von italieniſchen Fliegern mit Bomben belegt und vollſtändig zerſtört worden. Abeſſiniſche Beſchwerde in Genf DRB. Genf, 6. März. Der abeſſiniſche Außenminiſter hat dem Völkerbundsſekre⸗ tariat ein Telegramm zugehen laſſen, in dem er mitteilt, daß die engliſche Rote⸗Kreuz⸗Station bei Koram mit Flieger⸗ bomben belegt worden ſei und erklärt, daß die abeſſiniſche Re⸗ g Die Erklärungen des Miniſterpräſidenten wurden mit langanhaltendem Beifall aufgenommen. n gierung„gegenüber dieſer erneuten, vorsätzlichen und barbari⸗ ſchen Handlung“ ihre früheren Proteſte erneuere. ö Nachdem das Haus in den erſten Nachmittagsſtunden den Abſchnitt Außenpolitik des Haushaltes erledigt hatte, trat es am Abend neuerlich zuſammen, um ſich mit dem Abſchnitt In— neres zu beſchäftigen. Miniſterpräſident Stojadinowitſch wurden bei dieſer Gelegenheit zahlreiche Glückwünſche über— mittelt, daß er dem Anſchlag des Abgeordneten Arnautowitſch entronnen war. Wie feſtgeſtellt werden konnte, hatte Arnautowitſch auf den Miniſterpräſidenten gezielt, war aber im letzten Augen— blick durch einen Abgeordneten an der Abgabe eines gezielten Schuſſes gehindert worden. Dieſer hatte den Arm des Revol— verſchützen in die Höhe geſchlagen, ſo daß die Kugel über den Kopf des Miniſterpräſidenten hinwegging und in die gegen— überliegende Wand des Sitzungsſaales, ganz in der Nähe der Diplomatenloge, einſchlug. Sie traf die Mauer nur einen halben Meter entfernt vom Kopf des engli— ſchen Geſandten. Die nächſten Schüſſe gingen in den Fußboden. Die Anterſuchung, die gegen den Revolverſchützen in der Skupſchtina geführt wird, ſcheint einige Anhaltspunkte für eine Verſchwörung gegeben zu haben. In gut unterrichteten politiſchen Kreiſen wird behauptet, daß im Laufe des Nach— mittags acht Abgeordnete vorübergehend verhaftet waren. Sie gehören alle dem Jeftitſch-Klub an. Die Annahme, daß es ſich nicht um die Tat eines einzelnen gehandelt hatte, ſchien auch die Skupſchtina zu teilen. * 2 Das Jahr des Jungvolks Der geſamte Nachwuchs ſoll erfaßt werden. Berlin, 6. März. Gemäß der Anordnung des Reichsjugendführers wur— den die Ausführungsbeſtimungen zum„Jahr des Deutſchen Jungvolks“ erlaſſen. Im Jahr 1936, dem„Jahr des Deutſchen Jungvolks“, ſoll durch die Arbeit der hillerjugend der geſamte Nach- wuchs an 10. bis 14 Jährigen in den Einheiten des Deut- ſchen Jungvolks und der Jungmädel erfaßt werden. Es werden zur Probe im Laufe des Jahres 1936 alle Jungen und Mädel des Jahrganges 1926 aufgenommen. ſoweit ſie den Grundbedingungen für eine Aufnahme in die HJ und deren Untergliederungen entſprechen(ariſch, reichsdeutſch, erbgeſund uſw.). Die Aufnahme der Zehnjäh⸗ rigen erfolgt in der Zeit vom 20. März bis 20. April 1936. Bei den früheren Jahrgängen(1925 bis 1922) können Aus- nahmen zur Probe vorgenommen werden. Nach Anmeldung und Ausfüllung des Probe-⸗Aufnahme⸗ ſcheins werden die Jungen bzw. Mädel der für ihre Woh⸗ nung zuſtändigen Einheit zugeteilt, um ſich einer Probe⸗ dienſtzeit im Deutſchen Jungvolk(D) bzw. bei den Jungmädel(JM) zu unterziehen. Die Probedienſtzeit dauert, je nach der Tüchtigkeit, für D mindeſtens zwei und höchſtens ſechs Monate, für IM drei Monate. Die Probedienſtzeit Vom Tag des Probedienſtantritts an beginnt der Dienſt der neueintretenden Jungen und Mädel, deren Pünktlich⸗ keit, geiſtige und körperliche Regſamkeit während der Pro⸗ bedienſtzeit beſonders überprüft wird. Während der Probe⸗ dienſtzeit hat der bzw. die Neueintretende jeden Dienſt mit⸗ . während nur Krankheit als Entſchuldigung gel. en kann. Dieſe Probedienſtzeit ſetzt ſich aus wöchentlich einem Heim⸗Nachmittag, monatlich in der Regel zwei Tagen ſowie aus monatlich zwei Appellen der Dꝗi-Anwärter bzw. ſechs⸗ 5 Aufnahmegebühren und Beiträge werden bei Beginn und während der Probedienſtzeit nicht er— hoben. Die geldliche Frage wird bei der Probeaufnahme bzw. Aufnahme in das Di und die IM unter keinen Um- ſtänden als Hintergrund auftreten. Während der Probe- dienſtzeit iſt der Pimpf und das Junamädel berechtigt, den Dienſtanzug des D bzw. die Bundestracht der JM zu tragen, wobei er dieſen jedoch ohne Fahrtenmeſſer, HJ⸗ Abzeichen und Schulterſtreifen trägt. g Nach Ableiſtung der robedienſtzeit werden die Di⸗Anwärter und Ji abt aan in das DJ bzw. die IM aufgenommen. Die in das Deutſche Jungvolk und die Jungmädelſchaft aufgenommenen Jun⸗ gen und Mädel bilden jahrgangsweiſe Einhei⸗ ten, ſo daß z. B. zukünftig alle 10. und 11⸗Jährigen eines Ortes oder Stadtteils in einer Einheit zuſammengefaßt werden. Unmittelbar nach der Aufnahme beginnt der re⸗ gelmäßige Dienſt der Pimpfe und Jungmädel und damit ihr Weg durch die Schule der Nation. Haushaltungsſchulen des Bd M. Dor Eröffnung der erſten zehn. Am 20. April 1936 werden im Rei ehn Haushaltungs- ſchulen des Bom eröffnet. Sie A 75 Le für die Ausbildung von Kindergärtnerinnen, Kinderpflegerin- nen, Hortnerinnen. Haushaltspflegerinnen, Säuglings- ſchweſtern, Krankenſchweſtern. Diätſchweſtern uſw. Die Mädelreferentin im Sozialen Amt der RF, Un⸗ tergauführerin G. Kunzemann, führte vor Vertretern der Preſſe dazu u. a. aus: Die Schulen liegen in den verſchiedenſten Teilen des Reiches, wie Oſt⸗ preußen, Rheinland, Württemberg, Baden, Bayern, Sach⸗ ſen und Weſtfalen und unterſtehen einheitlich dem Sozialen Amt der Reichsjugendführung. Sämtliche Anmeldungen, die Einziehung der Schul- und Verpflegungsgelder und die Einberufung in die einzelnen Schulen erfolgen durch dieſe Stelle. Der Unterricht und die Leitung ſämtlicher Schulen liegt in Händen von ſtaatlich geprüften Fachkräften, die aus der nationalſozialiſtiſchen Jugendbewegung herausge⸗ wachſen ſind und die Gewähr dafür bieten, daß nicht nur trockenes Fachwiſſen vermittelt wird. Wir wollen den gan⸗ zen jungen Menſchen in ſeiner politiſchen und welt⸗ anſchaulichen Haltung erfaſſen und ihm außerdem eine lebenswahre Erziehung zur praktiſchen Hausarbeit vermit⸗ teln, ſo wie ſie zum Aufbau einer Familie tatſächlich erfor⸗ derlich iſt. Wir haben den monatlichen Beitrag für Woh⸗ nung, Verpflegung, Betreuung und Schulgeld auf 45 bis 80 Mark feſtgeſetzt. Wir werden es trotz dieſer niedrigen Sätze möglich machen, in jeder Schule noch einige Freiplätze zuͤr Verfügung zu ſtellen. Wir wiſſen genau, daß es heute noch Geſellſchaftskreiſe gibt, die glauben, daß nur„ſt andes. gemäße“ Penſionate in der Lage ſind, Töchter zu„ge⸗ ſellſchaftsfähigen“ und damit brauchbaren„jungen Damen“ zu erziehen. Es iſt für uns eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ein Mädel über die notwendigen Umgangsformen verfügt, wir ſind aber der Meinung, daß dieſe äußere Haltung ent. ſpringen muß aus einer klaren, ſauberen und zielbewußten inneren Haltung, die nicht erlernt werden kann, ſon⸗ dern erlebt werden muß. Zwei Zigeuner gefaßt Mitglieder der Bande Korpatſch. Frankfurt a. M. Seitens der Landeskriminalpolizei Frankfurt a. M. werden umfangreiche Ermittlungen durch— geführt, um die verbrecheriſchen Machenſchaften der Ban⸗ den eingewanderter Auslandszigeuner veſtlos aufzuklären. Zahlreiche Straftaten, die namentlich auf das Konto einer gewiſſen Zigeunerbande Korpatſch kommen, konnten bereits aufgedeckt und in dieſem Zuſammenhang zahlreiche Zigeuner hinter Schloß und Riegel gebracht wer— den. Verſchiedene der Burſchen haben ſich jedoch bisher immer noch dem Zugriff entziehen können, da ſie ſtändig ihren Aufenthaltsort wechſeln und im Lande umherſtreifen. Man hat daher in letzter Zeit eine ſcharfe Ueberwachung ſämtlicher umherziehender Zigeunertrupps durchgeführt. Durch die Wachſamkeit der Gendarmerie im Bezirk Aachen gelang es jetzt, bei Hückelhoven zwei von der Frankfurter Kriminalpolizei geſuchte Zigeuner zu faſſen. Bei einem von ihnen handelt es ſich um den berüchtigten Zigeuner Demeter, dem Deviſenvergehen, Tolſchlagsverſuch und andere Verbrechen zur Laſt gelegt werden. Der zweite Burſche hielt ſich in der Aachener Gegend unter dem Na- men Ludwig Baul auf. Man vermutet jedoch ſtark, daß dieſer Name nur angenommen iſt und daß es ſich bei ihm um einen ſchon länger geſuchten Sohn des Haupkbanden⸗ führers Korpatſch handelt Eine wenig bekannte Burg Der einzige dreieckige Bergfried Deutſchlands. Nur wenige kennen die Burg Grenzau im Unter⸗ weſterwaldkreis, die ſich in der Geſchichte der Burgenkunde dadurch auszeichnet, daß ſie die einzige Burg in Deutſch— land iſt, deren Bergfried in Dreiecksform gebaut iſt. Keine Spitzfindigkeit des Erbauers wird dieſe Eigenart geſchaffen haben, vielmehr wird die Form des Berggrates, auf dem im Jahre 1213 Heinrich I., Graf zu Yſnburg, die Burg erbaute, den dreieckigen Aufbau des gegen den Berg gerich⸗ teten hohen Turms nahegelegt haben. Ueber die Baugeſchichte der Burg iſt nicht viel über⸗ liefert. Schon bald nach der Erbauung ſcheint ſie trieri⸗ ſches Lehen geworden zu ſein, beſagt doch eine Ur⸗ kunde aus dem Jahre 1342, daß Philipp von Yſen⸗ burg⸗Grenzau ebenſo wie ſeine Vorväter die Burg von Trier zum Lehen empfing. Das Haus Yenburg— Grenzau war in der rheiniſchen Ritterſchaft hoch angeſe⸗ hen. Gerlach III. von Grenzau hatte auf dem Reichstage zu Worms 1495 die hohe Ehre, anläßlich der Belehnung der Reichsſtände das rote Panier, welches die Regalia be⸗ deutet, dem Kaiſer Maximilian vorantragen zu dürfen. Der zweite Sohn dieſes Gerlach III. wurde im Jahre 1547 Erzbiſchof von Trier, eine Würde, die er als Erzbiſchof Johann V. bis zum Jahre 1556 innehatte. Sein Neffe, Valentin von Yenburg-Grenzau, war von 1567 bis 1577 Erzbiſchof von Köln. Mit dem Grafen Ernſt von Bſen⸗ burg-Grenzau, der ein hervorragender Feldhauptmann und Obriſt im Dreißigjährigen Krieg war, ſtarb im Jahre 1664 das Geſchlecht aus. Wahrſcheinlich wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg zerſtört; zuverläſſige Nachrichten hierüber fehlen. Grenzau, wenn auch in Trümmern liegend, verblieb ſo⸗ wöchentlich einem Appell der JM-⸗Anwärterinnen zuſam⸗ men. Die HJ. Verſicherung läuft bereits während der Pro⸗ bedienſtzeit. wohl im Weſtfäliſchen Frieden, als auch beim Ausſterben des Hauſes Grenzau dem Erzſtift Trier, bis es 1803 an Naſſau und 1866 an Preußen fiel. 5 5 — ——ů— S———T—T—T—T—T—T—TH— ͤ ͤ ͤ ‚—————% 2 % NS. Kleine Sextaner waren wir. Zum zweiten Male betraten wir den Feſtſaal unſerer Schule. Es war am Helden⸗ gedenktag. Das Lied vom toten Kameraden erklang. Erſt tönte es ganz leiſe. Die kleine Orgel auf der Empore wollte Erinnerungen wecken. Uns Sextaner raunte ſie etwas von geheimnisvollem Sterben ins Ohr. Die Muſik ſchwoll an. Die Schulgemeinde fiel ein. bei Iich hatt einen Kameraden Vor uns, in die Wand eingelaſſen, ragte ein großes Bild. Ein Mann, Stahlhelm auf dem Kopfe, Handgranate in der Fauſt. Rieſengroß. Hinter ihm lag die Heimat. Die Hütten dutkten ſich unter dem roten Himmel. Links und rechts vom Bilde war Tannengrün. Zwei Tafeln mit vielen Namen waren ſchwarz umflort. Niemand hatte zu uns davon geſprochen, und doch fühlten wir, daß Orgelſpiel, Geſang, Bild und Namen zuſammen gehörten; daß der ganze Feſtſaal, die Wände, die Lampen, die Gipsbüſten in den Niſchen ſich dem Bilde zuwandten. Die Worte unter dem Bilde aber, die der Schulleiter nach ſeiner kurzen Rede vorlas, blieben uns 717 Runen, deren Geheimnis wir ahnten, deren Sinn ſich uns aber noch verbarg. „Daß Ihr der Heimat wehret ab Vernichtung grub eherner Griffel, uns ewig ins Gedächtnis. Ihr ſtarbt für uns, dies Opfer ſei Vermächtnis und Vorbild uns und heilige Verpflichtung“. „„Es war am 26. Mai. Im Lager. Die Sonne verſank im Meer. Blutrot färbte ſie unſere Zelte, die Dünen, die Bäume. Ihr Schein lag auf dem Waſſer. In Gruppen, zu dreien machten wir uns auf den Weg. Wir gingen durch hohen Buchenwald. Ueber uns ſchaute der Sternenhimmel durch die ſpärlich belaubten Wipfel. Der Weg wurde ſteiler. Der Wald war zu Ende. Uns war, als ſchritten wir geradewegs hinauf zu den Sternen. In der Frühe beim Flaggengruß hatten wir Schlageters gedacht, der vor zehn Jahren durch Verrat den Feinden in die Hände fiel. Wir mußten an die Worte des Führers denken. Stille war um uns her. Ganz leiſe plätſcherten die Wellen der Oſtſee gegen das Ufer tief unter uns. f Endlos ſchien unſer Marſch. Auf der Höhe des Brooker Ufers trafen wir uns. Dreißig Kameraden. Ueber uns der Sternenhimmel. Unter uns ein endloſes Dunkel. Wir waren den Toten näher als je zuvor. Jemand ſprach die Worte: „Du ſtarbſt für uns, Dein Opfer ſei Vermächt⸗ nis!“ 10 helm auf dem Kopf, Handgranate in der Hand. Ihr vermächinis Unten flackerte ein Licht. Es wurde größer. Flammen ſchlugen empor. Ein rieſiger Holzſtoß war auf der Sandbank geſchichtet. Jetzt brannte er. Wir traten hinzu. Zum erſten Mal an dieſem Abend ſahen wir einander ins Geſicht. Jungenaugen leuchteten. Ein Kamerad ſprach in den Kreis. Er ſprach von dem Bilde in der Aula. En Mann, Stahl⸗ Er ſprach von den ſchlichten Worten unter dem Bild. Heimat war um uns. Unſer Meer, unſere Steilküſte, unſer Sternenhimmel umgaben uns. Unſer Feuer brannte. Es brannte und brannte immer tiefer in unſere Herzen. Und mit ihm brännte ein Stück deutſchen Schickſahs hinein. Albert Leo Schlageter! und Vorbild uns und heilige. Ver⸗ er pflichtung!“ Aus den Runen wurde Tot und Leben. Aus den Runen wurde uns Aufgabe. Unſer Feuer erleuchtete den Hang und das Meer, In dere Flamme wuchs unſer erſter Schwur. Wir Jungen wußten um das Vermächtnis. Die älteren Kameraden präſentierten das Gewehr. Der Präſentiermarſch erklang, Der Kommandeur ſchritt die Front ab. Feſt faßten wir ihn ins Auge. Jenes Bild tauchte wieder auf: der Mann im Stahlhelm, die Handgranate in der Fauſt. Rieſengroß. Wieder herrſchte feierliche Stille Ein Kamerad trat vor. Er legte die Schwurhand auf den Degen des Adjutanten. Die Knaben von damals ſtanden angetreten. Vor ihnen ſtanden die Tafeln mit den Namen der Vielen. Schlichte und prunkvolle aus Dörfern und großen Städten: Namen von Armen und Reichen, von Führer und Mann. Die Namen riefen aus, dem Einzelnen riefen ſie zu: „Daß Ihr der Heimat wehret ab Vernich— 571 tung! Und wir gaben die Antwort aus erſchüttertem. Herzen. Jeder Einzelne ſprach den Eid auf den Führer. Und im Chor klangen die Worte zuſammen. Stark waren ſie. Die Knaben von damals luden das Vermächtnis auf ihre Schultern. „Ihr ſtarbt für uns, dies Opfer ſei Ver⸗ mächtnis, und Vorbild uns und heilige Verpflichtung!“ Die 3. Aeichsnährſtanbs⸗Ausſtellung Die früher alljährlich ſtattfindende DLG.-Wanderaus— ſtellung war dank ihrer guten organiſatoriſchen Leitung eine Muſterſchau. Durch die Erweiterung zur Reichsnährſtands⸗ Ausſtellung wurde ſie zu einem Ereignis. Bereits das rein äußere Bild der Ausſtellung, wie wir es in Erfurt und Ham— burg ſahen, und wie es auch in Frankfurt wieder ſein wird, zeigt in den klaren Linien der architektoniſch ſchönen Bauten und der überall in Erſcheinung tretenden Gemeinſchaftsarbeit den Geiſt, der hier für das deutſche Bauerntum ſchaffenden Menſchen. Reichsnährſtands⸗Ausſtellungen ſind die Ausſtellungen des deutſchen Bauerntums geworden. Auf der Ausſtellung 1934 in Erfurt konnte das Reichs⸗ nährſtands⸗Haus des großen Andranges wegen immer nur zeitweilig geöffnet werden, 1935 hielten in Hamburg SS. Verfügungstruppen mit großer Mühe den„Einbahn⸗Ver⸗ kehr“ aufrecht. So erfreulich ein Maſſenbeſuch für jede Aus- ſtellungsleitung iſt, ſo nachteilig iſt es für den einzelnen Be— ſucher. In Hamburg war trotz einer Beſucherzahl von faſt einer halben Million ein geordneter Betrieb gerade noch möglich. Dadurch, daß in Frankfurt a. M. die Ausſtellungs⸗ dauer 8 Tage betragen wird(früher 6 Tage), und das Ausſtellungsgelände 37 Hektar groß iſt(Erfurt 26 Hektar und Hamburg ſogar nur 22 Hektar), wird auch ein Rekord⸗ beſuch, wie er zu erwarten iſt, keine techniſchen Schwierig⸗ keiten mit ſich bringen. Von den weiteren Hinderniſſen, die es in Frankfurt a. M. zu überwinden gilt, ſoll nur noch folgendes erwähnt wer⸗ den: das vorhandene Meſſegelände war zu klein. Die Stadt Frankfurt hat anerkennenswerter Weiſe mit einem er⸗ heblichen Koſtenaufwand Schrebergartengelände zur Verfü— gung geſtellt. Die räumliche Trennung zwiſchen dem vor⸗ handenen und dem neu zur Verfügung geſtellten Gelände wird durch eine im Bau befindliche 7 Meter breite Straße über⸗ wunden. Für die Bereitſtellung der erforderlichen Quar⸗ tiere iſt dadurch Vorſorge getroffen, daß ſämtliche verfüg— baren Räume auch in der näheren Umgebung Frankfurts durch das ſeit Januar ds. Is. bei der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau vorhandene Quartieramt mit Beſchlag belegt wurden. Die Ausſtellung ſelbſt iſt ſo umfangreich, daß die ein⸗ zelnen Schauen nur ſtichwortartig angeführt werden können. Wie in den letzten Jahren wird ſelbſtverſtändlich wieder das Reichsnährſtands-Haus mit ſeinen reichhaltigen Lehrſchauen einen Hauptanziehungspunkt bilden. Weiter wer⸗ den auf dem erſten Teil der Ausſtellung das Haus der Marktordnung, der Pflanzenzucht und der Milch⸗ wirtſchaft untergebracht ſein. Da die Ausſtellung in unmittel- barer Nähe der wichtigſten deutſchen Weinbaugebiete liegt, darf die Lehrſchau„Von der Rebe bis zu m G la ſe“ nicht fehlen. Gleich anſchließend wird die Weinkoſthalle ſtehen, die erfahrungsgemäß nicht nur den Weinbauer an⸗ zieht. Neu in ihrer Art iſt die Freilandlehrſchau„Er⸗ zeugungsſchlacht“. Hier werden die wichtigſten Maß⸗ nahmen dargeſtellt, wie der deutſche Bauer ſie im Rahmen der Erzeugungsſchlacht durchführen ſoll. Auf dem zweiten Teil des Ausſtellungsgeländes ſind die Tier ſchauen ſowie der Vorführungsring und die land⸗ wirtſchaftlichen Maſchinen untergebracht. Die Anmeldun⸗ gen ſeitens der Induſtrie ſind ſo zahlreich, daß nur 70 v. H. der Antragſteller zugelaſſen werden können. Die Vom 17. bis 24. Mai 1936 in Frankfurt a. M. Neben der Vorführung der preisgekrönten Tiere im Großen Ring werden Reiterſpiele, Leibesübungen der Jung— bauern, Vorführungen der SS. Verfügungstruppen, aller Vorausſicht nach ſogar eine große Luftſchutzübung beſondere Begeiſterung hervorrufen. Es wird aber nicht nur die Aus- ſtellung allein, ſondern auch die Stadt Frankfurt manchen Beſucher anlocken. Schon bei der Ankunft werden die Gäſte einen Bahnhof bewundern können, der jahrelang bis zur Erbauung des Leipziger Bahnhofs der größte der Welt war. Die Frankfurter Altſtadt, der Römerberg mit dem zur Zeit der Reichsnährſtands⸗Ausſtellung ſtattfindenden Feſtſpielen, die Univerſität, der neue Weltluft⸗ ſchiffhafen würden allein eine Fahrt nach Frankfurt lohnen. Und wenn man ſchon einmal nach Frankfurt fährt, dann ſollte man ſich nicht nur für einen Tag freimachen, ſon⸗ dern eine Rheinfahrt oder eine Wanderung durch den Taunus damit verbinden. Die billigen Dampferfahr— ten werden manchen veranlaſſen, die Lorelei, die Pfalz bei Caub, den Mäuſeturm im Binger Loch und die vielen ſtolzen Rheinburgen zu beſuchen. Warum weiter aufzählen, komme jeder ſelbſt zur Reichs⸗ nährſtandsausſtellung nach Frankfurt a. M. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Achtung! Samstag, Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt Das monumentalſte Spitzenfilmwerk! Mit Renate Müller, Dorothea Wieck, Hilde Hildebrandt, Ida Wüſt, Michael Bohnen und Hans Stüwe! Das erfolgreichſte Film- werk der großen Beſetzung! Lijelotte von der Pjalz ein keckes, geſundes, ſchönes deutſches Mädel wird aus Gründen der hohen Politik verheiratet und wird Herzogin von Orleans. Damit wird aus dem unbekümmerten Men⸗ ſchenkind eine prachtvolle, reife Frauengeſtalt mit viel Herz, Geiſt und Humor Eigenſchaften, die ihr helfen den Kampf gegen die haßerfüllten, rachſüchtigen Maitreſſen und Günſt⸗ linge des Königs Ludwig XIV. und um die Ehre und Liebe des völlig dem Laſter verfallenen Gatten zu führen und nach vielen Schickſalsſchlägen zu gewinnen. Renate Müller ſpielt dieſe ſchwere Rolle des unbekümmerten, heiteren Men⸗ ſchenkindes und der großen, unbeſiegbaren, gläubigen und treuen Frau unter der Regie des Meiſters genialer Regie— kunſt, Carl Froelich, der es glänzend verſteht, das große Künſtlertum Renate Müllers zur höchſten Entfaltung zu bringen. Der Film der großen Beſetzung! Ein Film von internationalem Format! Carl Froelich inszenierte mit dieſem Film einen der größten Filme der deutſchen Spitzen- produktion. Ein Höchſtmaß menſchlicher Leidenſchaften völlig gegen⸗ ſätzlicher Charaktere in einem Wirbel ſich überſtürzender Ereigniſſe voll Dramatik und Größe. Das Heldentum einer bezaubernden jungen Frau, deren urdeutſches Sein in eine fremde, gefährliche Welt verpflanzt wird, erzwingt die Ach⸗ tung ihrer zahlreichen Gegner und erobert das Herz eines verlorengeglaubten, ſich ſelbſt aufgebenden Mannes. Der berauſchende Hintergrund der zu Herzen gehenden Handlung iſt der Hof des Sonnenkönigs. Wer über die Spitzen⸗ filmwerke der Filminduſtrie mitreden will, muß dieſen Film geſehen haben. Ein Beſuch iſt ein großes Erlebnis! und Montag lente Apoſtelkirche: 7 Uhr: hl. Meſſe Männer i 8 Uhr: hl. Meſſe mit Generalkommunion aller Frauen 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 2 Uhr: Sakramentsfeier für alle Schulkinder 4 Uhr: Erſte Predigt für die Jungfrauen 8 Uhr: Erſte Predigt für die Jünglinge Marienkirche: „ 8 Uhr: Kommunionmeſſe für die Schulmädchen 9 Uhr: hl. Meſſe für die Erwachſenen 10 Uhr: hl. Meſſe für die 5 oberen Jahrgänge der Schulknaben 11 Uhr: hl. Meſſe für die 3 unteren Knaben und Mädchen. mit Generalkommunion aller- Schuljahrgänge Montag: ½7 Uhr 2. S.⸗A. für Franz Roos 1. 7 Uhr Kommunionmeſſe für die Schulkinder 8 Uhr Kommunionmeſſe für Männer und Frauen Dienstag: ½7 Uhr 3. S.⸗A. für 7 Uhr Kommunionmeſſe 8 Uhr Kommunionmeſſe Mittwoch: ½7 Uhr beſt. Amt für Georg Grammig 2., Cäcilia geb. Bauer, eltern und Angehörige 7 Uhr Kommunionmeſſe für die Schulkinder 8 Uhr Kommunionmeſſe für Männer und Frauen Donnerstag: 8 127 Uhr beſt. E.⸗A. für Nikolaus Neudörfer, Eltern Mich. Neudörfer, Ehefrau Kath. geb. Hoock, Schwiegereltern Adam Buſalt, Ehefrau Kath. geb. Bugert und Angehörige 7 Uhr Kommunionmeſſe für die Schulkinder 8 Uhr Kommunionmeſſe für Männer, Frauen und Jung⸗ frauen Freitag: ½7 Uhr Singmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes zur ſagung 7 Uhr Kommunionmeſſe für die Schulkinder 8 Uhr Kommunionmeſſe für Männer, Frauen und frauen Samstag: ½7 Uhr Segensmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für Fri Kühlwein und Ehefrau Eva geb. Weidner, Phil. Träger und Ehefrau Kath. geb. Adler, verſt. Enkel, gef. Krieger Jakob Kühlwein und Anverwandte 7 Uhr Kommunionmeſſe für die Schulkinder 8 Uhr: Kommunionmeſſe für Männer, Frauen und Jung⸗ frauen. An allen Wochentagen iſt abends 8.15 Uhr Predigt für die Jungfrauen in der Apoſtel⸗ kirche, für die Jünglinge in der Marienkirche. An allen Wochentagen iſt in der Marienkirche um 7 Uhr hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern 547 Uhr eine hl. Meſſe. Der Ertrag des Klingelbeutels der beiden Kirchen iſt für bedürftige Erſtkommunikanten. Es wird herzlich gebeten, eine Gabe zu ſpenden. Gaben zu dieſem Zweck werden auch im Pfarrhaus entgegengenommen. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, 8. März 1936 Reminiſcere Heldengedenktag Vormittags 9¼ Uhr(pünktlich) Gottesdienſt(Text: Joh. 17, 24 26; Lieder: 243, 267, 335, 295) Vormittags 10 Uhr: Kindergottesdienſt Abends 8 Uhr: Frauenabend in der Kirche. Frl. Schulz von der Blindenmiſſion) Montag, den 9. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor Dienstag, den 10. März, abends 8 Uhr: Frauenabend Mittwoch, den 11. März, abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht Donnerstag, den 12. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor Freitag, den 13. März, abends 8 Uhr: Mädchenkreis. CCTV Geſchäftliches Mit dem heutigen Tage wird das Schillerkaffee(Lam⸗ pertheimerſtraße), von Frl. Greta Kühner in neuer Auf⸗ machung und in größerem Umfange weitergeführt. Die neue Inhaberin ladet zur heutigen und morgigen Eröffnung ein. (Siehe Inſerat). Franz Roos 3. für die Schulkinder für Männer und Frauen Ehefrau 2.* Jung⸗ edr. am um (Vortrag von Weinheim deckt Fehlbeträge ab Aus der Haushaltsberatung. Weinheim, 6. März. Der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1936-37, den Oberbürgermeiſter Huegel in der letzten Ratsherrenſitzung bekanntgab, ſchließt im ordent⸗ ichen Haushalt mit 2094 000, im außerordentlichen Haus- halt mit 355000 Mark Einnahmen und Ausgaben ab. Das Rechnungsjahr bringt Weinheim auf dem Weg zur völligen Geſundung ſeiner Finanzen ein gutes Stück vorwärts. Von dem Fehlbetrag der früheren Jahre, der ſich auf 709 000 Mark belaufen hatte, konnte der Reſt mit 202 735 Mark völlig ausgeglichen werden, ſo daß der Haushaltsplan mit der Deckung früherer Fehlbeträge nicht mehr belaſtet iſt. Zu einer allmählichen Senkung der Gemeindeſteuern als Vor- ausſetzung völliger Geſundung der Finanzlage bringt der neue Haushalt den erſten Schritt mit einem durchſchnittlich zehnprozentigen Abbau der Gemeindeſteuern. Die Stadt wird eine Reihe Arbeitsbeſchaffungsprojekte durchführen(Straßenbau, Kanalbauten, Errichtung einer Lei⸗ chenhalle, Anſchaffung eines Feuerwehrautos), die rund 250 000 Mark erfordern. An der Ratsherrenſitzung nahm auch Miniſterprä⸗ ſident Walter Köhler teil, der auf den Unterſchied zwiſchen den„intereſſanten“ Voranſchlagsberatungen an der eee von einſt und der heutigen Haushaltsfeſtlegung inwies. 5 Tochter Eliſ., beiderſeitige Groß— —ͤ—— Wie überall, ſo geht auch in der Handball-Bezirksklaſſe das Programm ſeinem Ende zu. Nur noch drei Spiel⸗ ſonntage, dann wird es geſchehen ſein. Bezeichnend dabei iſt, daß trotzdem heute noch nicht weniger als 6 Mann⸗ ſchaften in ausſichtsreicher Stellung liegen. Es ſind dies Oftersheim, Leutershauſen, Friedrichsfeld, Jahn Weinheim, Poſtſportverein und 1846 Mannheim. Nur ganz knapp iſt der Punkteunterſchied, ſodaß es zu einem erbitterten End⸗ kampf kommen wird. Wer von all dieſen Meiſterſchafts⸗ favoriten das Glück hat, an den Aufſtiegsſpielen zur Gau⸗ klaſſe teilzunehmen, bleibt abzuwarten. Schon der mor⸗ gige Sonntag wird etwas Licht in das dunkle Rätſel bringen. Zwei ernſte Anwärter treffen in Leutershauſen auf⸗ einander und zwar iſt es Jahn Weinheim, das dort ſeine Viſitenkarte abgibt. Verliert die Gaſtmannſchaft dieſes Spiel, dann dürfte ſie wohl oder übel die Meiſterſchaftsausſichten begraben, während Leutershauſen durch einen evtl. Sieg ſich weiter vorwärts ſchaffen wird. Des weiteren empfängt der TV. 1846 Mannheim die Poſtſportler und wird aller Vor— ausſicht nach einen Sieg landen. Einen weiteren Punktgewinn wird Oftersheim gegen die TG. Laudenbach zu verzeichnen haben, da Laudenbach erheblich erſatzgeſchwächt iſt. Aber nicht allein bei den Kämpfen um den Aufſtieg geht es hart auf hart. Nein, auch die Spiele um den Abſtieg geſtalten ſich immer intereſſanter. Auch hier iſt die Lage ganz kritiſch. Vonſeiten der infrage kommenden Vereine wird alles verſucht, um im letzten Augenblick dem drohenden Geſpenſt zu entrinnen. Wohl ſteht mit Jahn Neckarau ſchon lange Zeit ein Abſtiegskandidat feſt, denn mit den von dieſer Mannſchaft erzielten 2 Punkten gibt es keine Rettung mehr. Da hilft nichts mehr, ohne Zweifel müſſen die Jahn-Leute die„Fahrt nach unten“ antreten. Aber bekanntlich ſteigen zwei Vereine ab, alſo muß noch ein anderer ermittelt wer— den, der mit Neckarau in den ſauren Apfel beißt. Wer dies nun ſein wird, das iſt die Frage der Gegenwart. Zwei Vereine, Laudenbach und MTG., ſtemmen ſich mit letzter Kraft gegen die Gewalt des Schickſals; aber einer von dieſen beiden wird Neckarau Geſellſchaft leiſten müſſen, wird mit ihm als treuer Gefährte das gleiche Klagelied singen Morgen bietet ſich nun ſowohl für die Leute von der Bergſtraße, als auch für die Mannheimer Gelegenheit, die Lage etwas günſtiger zu geſtalten. Laudenbach verſucht ſein Glück in Oftersheim— vorausſichtlich vergeblich— während die MTG. auf unſere Turner trifft. Und dieſes Spiel iſt es, dem wir unſere beſondere Aufmerkſamkeit widmen wollen. Alſo morgen nachmittag 3 Uhr, im Stadion an der Lorſcherſtraße: Turnverein Viernheim M T G.! Auf der einen Seite Kampf um die Verbeſſerung des Tabel— lenplatzes und auf der anderen Seite ſicherlich noch mehr als Kampf um den Erhalt der Bezirksklaſſe. Denn gewinnt Mannheim, dann dürfte es vorerſt gerettet ſein. Alſo ſteht feſt, daß morgen die Gäſte verzweifelte Anſtrengungen ma⸗ chen werden, um Sieg und Punkte für ſich in Anſpruch zu nehmen. Nichts deſto weniger ſetzt aber auch Viernheim alles auf eine Karte, denn nur ein Sieg bringt die Turner näher an die Spitzengruppe. Aber außerdem iſt es noch etwas, was die Spieler des Turnvereins zur Hergabe der letzten Kraft anſpornen muß: die Niederlage vom Vorſpiel! Dieſe damals erlittene Scharte muß morgen unter allen Umſtänden wieder ausgewetzt werden. Wohl verfügt Mannheim über kräftige, gutgeſchulte und wurfſtarke Spieler, beherrſcht auch vollſtändig ein zu Erfolgen führendes Spielſyſtem, aber morgen wird es mit der Kunſt aus ſein. Unſere Turner haben in den letzten Spielen gar viele Erfahrungen geſammelt, der Sturm hat entſchieden an Wurfkraft zugenommen, und die Läuferreihe iſt ebenfalls auf der Höhe. Und was die Verteidigung mit dem gut durchtrainierten Torwart Effler zu leiſten vermag, das braucht wiederum nicht beſonders er— wähnt zu werden. Alſo fehlt es nur noch an dem guten Willen der einzelnen Spieler. Iſt auch der vorhanden, dann ſteht kein Hindernis mehr im Wege, dann reicht es beſtimmt zu einem Sieg. So ſteht morgen alſo ein Großkampf zu erwar⸗ ten, der ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen wird. Alle Sportfreunde und insbeſondere alle Handballfreunde ſind zu dieſem wichtigen Spiel recht herzlich eingeladen. Beginn iſt nachmittags 3 Uhr. Das Vorſpiel der 2. Mannſchaften beider Vereine wird bis zum Hauptſpiel keine Langeweile aufkommen laſſen. Freunde des Handballſports, ſeid deshalb ããããͥũͥ y d Union⸗Tonfilmſchau Das große künſtleriſche Ereignis! „Europa“ zeigt: Adolf Wohlbrück, D Wieck, Theodor Loos, in: „Der Student von Prag“ Samstag und Sonntag! Zweimal iſt dieſer romantiſche Stoff verfilmt worden zweimal wurde es ein Welterfolg! Nun iſt er im Ton⸗ film neu geſtaltet, verbeſſert und unſeren heutigen künſtleri— ſchen Mitteln angepaßt. Das Thema vom Kampf des guten und des böſen Ich in der Bruſt eines jungen Mannes, die Figur des von Dämonen Gehetzten ſind wirkſam heute wie damals. Nach Paul Wegner und Conrad Veidt ſpielt nun Adolf Wohlbrück den Studenten Balduin, eine der berühm— teſten und ſchwerſten Rollen in der Geſchichte des Films. Seine verhaltene, kultivierte und doch von beherrſchter Lei— denſchaft erfüllte Schauſpielkunſt, der eigenartige Scharm und die Urſprünglichkeit ſeiner reizvollen Perſönlichkeit geben dieſer tragiſchen Geſtalt neue und überraſchend intereſſante Momente.„Der Student von Prag“ iſt für Adolf Wohl- brück ein Höhepunkt ſeiner künſtleriſchen Laufbahn. Dieſer Film iſt das Schickſal eines jungen romantiſchen Träumers, der im Kampf gegen ſein böſes„Ich“ unterliegt und ein Opfer ſeiner Leidenſchaften wird. Verſäume kein Film⸗ freund dieſes Werk. Kommt alle! Ganz beſtimmt werdet orothea Hand ball⸗Großlampj auf hem Turnverein v. 1893 Viernheim empfängt die Mannheimer TG. Entſcheidungsvolle Kämpfe in der Bezirksklaſſe!l Kommtes Turnerplatz z um fälligen Pflichtſpiel morgen zu einer Klärung? morgen wieder alle reſtlos zur Stelle! Seid Euch bewußt, daß Eure Anweſenheit der Turnerelf zum Siege verhilft! Auf zum Turnerplatz! Die 1. Garnitur des Turnvereins ſtellt ſich folgender— maßen vor: Effler W. Kempf J. Schmitt J. Martin N. Herbert J. Beiner A. Burkert P. Alter G. Schmitt Siegfr. Sander A. Kühlwein H. Insgeſamt finden morgen in der Handball-Bezirksklaſſe folgende Begegnungen ſtatt: TV. Viernheim 1846 Mannheim TV. Leutershauſen TG. Oftersheim Mannheimer TG. Poſtſportverein Mannheim Jahn Weinheim TG. Laudenbach Im Gau Baben kann morgen Sonntag im Spiel SV. Waldhof 1. FC. Pforzheim unter Umſtänden die Entſcheidung um die Gau⸗ meiſterſchaft fallen. Kann Pforzheim, das zu Hauſe 3:0 ge⸗ wonnen hat, auch das Rückſpiel für ſich entſcheiden, dann hat es die Meiſterſchaft ziemlich ſicher in der Taſche. Sehr wahrſcheinlich iſt aber, daß Waldhof an ſeine großen Siege gegen KFV.(8:2) und VfR.(7:2) anknüpft und den Pforz⸗ heimern zeigt, daß die Waldhofer Spielkultur in Baden immer noch dominiert.— Der Ausgang des Spieles VB. Mühl⸗ burg— Germania Brötzingen iſt vor allem unſerer Amicitia nicht gleichgültig. Eine Niederlage der Mühlburger käme den Viernheimern gelegener als deren Sieg. Man wird aber mit einem ſolchen rechnen müſſen. Das dritte und letzte Gauligapflichtſpiel dieſes Sonntags findet in Freiburg ſtatt. Und zwar iſt dort der VfR. Mannheim zu Gaſt. Allem Anſchein nach wird hier der FFC. als Sieger hervorgehen SV. Waldhof 1. FC. Pforzheim g FC. Freiburg VfR. Mannheim 13 VfB. Mühlburg Germania Brötzingen Meſſerſchaltsſpel au zem Wallivortnag Morgen Sonntag findet auf dem Waldſportplatz ein ſchönes und ſehr wichtiges Handballtreffen ſtatt. Es geht bei dieſem Spiel um die Meiſterſchaft. Unſere Handballer ſpielen gegen Reichsbahn Mannheim, alſo gegen den Tabellenführer. Wenn ſie morgen gegen die Reichsbahn gewinnen, dann ſtehen ſie punktgleich mit Mannheim. Es wird dann ein Spiel auf neutralem Boden geſpielt werden, das zwiſchen den beiden Vereinen die Meiſterſchaft endgültig bringen wird. Unſere Elf hat morgen die beſte Gelegenheit, die Scharte wieder auszuwetzen, die ſie damals in Mannheim gegen Reichsbahn erhalten hat. Viernheim verlor auf dem Reichs⸗ bahnplatz 3:2, das ja in einem Handballſpiel kein Reſultat iſt. Obwohl unſere Handballer zwei Drittel des Spieles überlegen geſpielt haben, hat es der damalige Schiedsrichter verſtanden, unſere Elf ſo zu benachteiligen, daß es einfach nicht möglich war, gegen die Reichsbahn gewinnen zu können. Auf unſerem Platze werden unſere Spieler ſich beſonders anſtrengen, damit ihnen der große Wurf, die Meiſterſchaft zu bekommen, gelingen wird. Es gibt ein ſehr intereſſantes Spiel, bei dem jedes Stück Boden erkämpft werden muß. Jeder einzelne Spieler der Mannſchaft wird ſich deſſen be⸗ wußt ſein, um was es morgen geht. Bei dieſem Spiel heißt es alles daran ſetzen, damit uns die Meiſterſchaft, an der wir doch ſo nahe ſind, nicht verloren geht. Auch die Spieler der Reichsbahn werden wiſſen, um was es geht. Sie werden auch bedacht ſein, einen Sieg mit nach Hauſe zu nehmen. Bekanntmachung Betr.: Das Heimfahren von Brennholz für die Gemeinde. Für die gemeinheitlichen Gebäude werden 50 Rm Brenn- holz notwendig. Das Heimfahren desſelben wird öffentlich vergeben. Angebotsvordrucke ſind auf dem Baubüro erhältlich. Die Angebote ſind bis zum 16. März 1936 auf der Bürger⸗ meiſterei abzugeben. Viernheim, den 5. März 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel. Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche(272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ihne Gewäbr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 23. Ziehungstag 5. März 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 4 Gewinne zu 10000 M. 111955 231585 Morgen heißt die Parole:„Kämpfen und wieder kämpfen!“ Und Ihr Sportanhänger, unterſtützt unſere tapfere Elf mit Eurem Beſuch. Ihr werdet ein ſehr intereſſantes Spiel ſehen. Es geht hier um die Meiſterſchaft. Wir hoffen, daß alle Sportintereſſenten zu dem morgigen Spiel auf den Sportplatz kommen werden. Es iſt ſonſt auf unſerem Platze nichts los, da die Fußballer in Friedberg ſpielen. Beſucht daher alle morgen das intereſſante Handballtreffen und helft unſerer Mannſchaft ſiegen. Spielbeginn: 1. Mannſchaft 15 Uhr, 2. Mannſchaft 13.45 Uhr. Die 1. Mannſchaft wird zu dieſem hochintereſſanten Kampf in folgender Aufſtellung an⸗ treten: Helfrich Babylon 1 Lantz Burkert Müller Bugert Haas Babylon 2 Pfenning Helbig J. Sax P. Aus der Umgebung Bensheim.(Die Genoſſenſchaftsmolkerei Bensheim wird gebaut). Die heſſiſche Landesregierung hat den Bau der Molkerei Bensheim endgültig genehmigt. Der Neubau kommt auf das Gelände neben dem neuen Städtiſchen Schlacht- hof zu ſtehen. S DDD Dees Das Café Schiller wurde am 1. März von mir über- nommen und wird in Heuer Aulmachuno u. in grögerem Umlange weiterbetrieben. Es wird mein eifrigstes Bestreben sein, die werte Kund- schaſt immer mit frischen Backwaren, Honditorei- waren, feinem Haffee und vorzüglichen, natur- reinen Weinen zu bedienen. Zur heutigen und morgigen Erünnung ade die werte Nachbarschaft, Freunde und Gönner herzlich ein. Mit deutschem Gruß Greta Runner Bezugnehmend auf obige Mitteilung danken wir für das uns bewiesene Wohlwollen und bitten, dies auch unserer Nach- folgerin zukommen zu lassen. Familie Jon. Riee. SS SDS pr 4 Gewinne zu 5000 M. 90824 107818 8 Gewinne zu 3000 M. 136488 150429 304802 322855 28 Gewinne zu 2000 P. 9425 60650 72507 117091 161550 256405 263563 265004 277666 291011 304623 329803 380744 394560 62 Gewinne zu 1000 M. 951 16253 18269 30074 32125 38312 39826 62511 65354 73069 79273 87478 153155 156559 170451 194098 198339 211831 226943 237654 289302 295843 300408 313848 323646 329260 340641 358334 373856 384194 385490 102 Gewinne zu 500 M. 14877 47477 47576 59061 64107 66962 78725 88444 91364 92878 98859 99520 137003 150006 154651 156668 184251 471538 172039 180866 193100 184635 203659 209847 216756 2394191 234208 245139 246841 248131 252317 259296 273842 287158 397918 399585 315090 323919 351627 355433 355859 361585 362622 370585 374104 374424 378739 381114 383660 385448 396833 374 Gewinne zu 300 M. 7772 8263 9409 9865 10545 10811 11202 17189 17884 18332 19420 26131 24816 28129 29578 30896 33991 44825 43079 44888 45267 50829 61038 63477 64310 71401 77792 79493 85877 86839 88206 89364 90971 92666 99614 102306 103518 197139 198975 199738 111134 111272 112702 114404 115671 119010 20898 127840 128999 131125 134618 135008 135845 140278 140804 141569 143549 144441 145873 146655 147839 148843 180880 152401 152589 154009 184837 155551 157748 159014 159470 160522 161425 185893 166094 172584 174191 181713 184590 185359 186043 187085 190886 191020 191203 191768 184640 195233 199259 202205 204236 294314 294959 208149 206343 207237 207769 215331 215503 220857 222252 227315 229856 230485 230930 233549 238308 239847 242984 244945 244385 245251 245377 248325 249081 249695 252263 252372 252778 255871 259790 261551 261983 262078 264756 266627 267268 273202 274359 275148 279020 27912 278418 287390 289038 290358 292916 293585 295802 297665 302820 304308 305316 308002 312844 313033 314811 317793 318738 323574 328783 330894 335890 337114 340460 343566 345058 345741 346928 34762 348806 354237 5 359310 360194 361317 362504 370889 372010 374303 377283 377709 378514 382116 383686 385491 386840 387432 387819 388791 390973 391247 391907 395052 398213 2 Gewinne zu 30000 M. 4 Gewinne zu 5000 M. 2 Gewinne zu 3000 M. 16 Gewinne zu 2000 M. 78360 130099 338903 8 785 201851 262230 275215 335891 338748 365818 387145 391487 38 Gewinne zu 1000 M. 16828 21787 27055 58143 86456 132219 182392 298054 229570 238081 244978 248278 256107 281083 283062 328013 364490 381646 399622 86 Gewinne zu 500 M. 39502 50489 51214 57978 58655 67528 68883 72855 77948 96519 102326 104932 108785 113355 159773 194619 199550 199936 220404 222291 228216 233288 238870 255245 284338 269057 284301 290004 297015 308068 310896 329005 329072 ie 341424 343579 346442 379905 381855 383066 386222 386464 1 276 Gewinne zu 300 M. 2450 3320 6396 9944 12502 14170 16447 19364 22739 24950 28124 28138 29130 32217 44292 44903 46072 47918 48535 53941 58275 57288 60260 60612 610607 66314 66499 69232 69470 70248 70383 74998 76090 76773 77002 81536 84393 87198 94884 95594 95645 99518 101711 108227 115124 116139 126137 127570 129468 133237 137712 139350 139842 140411 141774 147952 150501 151988 157821 168319 169327 170888 175763 177233 178909 180821 180840 184171 184499 189617 192992 196652 198352 201570 209846 212788 215428 217824 224987 226379 234041 246764 2590037 252891 254546 257415 259915 266126 287951 270084 273829 276898 277328 281597 283017 283832 284115 285096 292107 292892 294423 294796 299604 303342 303385 305789 307682 307877 305575 315457 329280 340422 341513 341652 343399 34591 347224 348018 349948 353479 354405 359430 360853 367426 369462 371212 37687 2 Braver zu verkaufen. 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Abf. 12.45 Uhr per Rad ab Drehſcheibe.— Fußball: Jugend in Lauden⸗ bach. Abf. vorm. 8.30 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Die Leitung. Sängertreue⸗ Harmonie, gegr. 1905. Heute Samstag abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Alles er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand Sportvereinigung Amieitia 09. Sportprogramm für morgen Sonntag: Auf dem Waldſportplatz um ½10 Uhr: B⸗Jug. gegen Feudenheim. 1.45 Uhr 2., 3 Uhr 1. Handballmannſchaft gegen Reichsbahn Mann⸗ heim. In Friedberg: 3 Uhr Ligaelf gegen VfB. Fried⸗ berg. Abfahrt 12 Uhr per Omnibus am Nathaus. Es können noch einige Perſonen zum Preis von RM 4.— mitfahren. Zu den hieſigen Begegnungen laden wir unſere Sportfreunde höfl. ein. Der Vorſtand. Heute abend keine Singſtunde. Nächſte Singſtunde Samstag, 14. März. K. Tabakpflanzerjachjchajt Montag von 9—12 Uhr und von 1—5 Uhr wird im Saale des Ratskeller Oelpapier und Tabakſamen zum Selbſtkoſtenpreis ausgegeben. Heldengedenktag in Viernheim Der Heldengedenktgg am Sonntag, 8. März, der Eirentag jür die Gejallenen und die Opfer des Krieges wird in Viernheim wie folgt durchgeführt: Zum Vorhänge aufmachen führe ſämtliches Zubehör Gallerieleiſten werden nach [Maß angefertigt. Achtung Möbel!“ ei Bedarf zuu äußerſt billigen Preiſen zu haben: Schlalzimmer in Ciche, gute Ausführung 5 Küchen- und. kindernetten, Putz- u. Schuh⸗ ſchränke ſowie Palm 7 Uhr: Hiſſen der Fahnen an den Ehrenmalen durch die NSK OV. und Kriegerkameradſchaft. Gleich zeitig Aufziehen der Ehrenpoſten der RSKOV. SFr Friedrichſtraße 10 Krfeger- und Solddatennamerauischan 1875 Zur Heldengedenkfeier tritt die Kamerad⸗ ſchaft um 10 Uhr im Hofe der Schillerſchule an. Ich erwarte ſtärkſte Aufſtellung. Der Ehren- halbzug zur Flaggenhiſſung ſteht um 7.15 Uhr marſchbereit im Hofe der Schillerſchule. Jeder Zugführer beſtimmt 5 Mann. Der W ee Klee NS⸗Kriegsopjerverjorgung Ortsgruppe Viernheim 8 Uhr: Freiw. Kirchgang beider Konfeſſionen 10.15 Uhr: Eintreffen der Formationen und Verbände vor der Parteidienſtſtelle, Adolf Hitlerſtraße Fahnengruppen mit je 2 Begleitern ſtehen um 10.15 Uhr im Hofe der Parteidienſtſtelle zum Abmarſch bereit 30 Uhr: Abmarſch durch die Lorſcherſtraße zum Ehren— mal auf dem Friedhof. Daſelbſt Anſprache und Kranzniederlegung durch den NSKOV.⸗ Obmann. Anſchließend an dieſe Feier: Marſch durch die Lorſcher-, Ernſt Ludwig- und Saarſtraße zum Kriegergedenkſtein 1870/71. Daſelbſt Anſprache und Kranzniederlegung Vetr Ferner übernehme alle in acht kommend. Sohreinerar beiten Mech. Bau- und Möbelſchreinerei Zu Ostern Bernhard bel Schreinermeiſter, Seegartenſti n 2 u 2 J Beſichtigung 1— Gerdmenfee 7 Sie nicht viel Geld aus für e Sie geben Ihrer Wohnung erst die richtige Behaglichkeit. Jauche um 0 Wir zeigen Ihnen gern die neuen Muster und Farbenstellungen. Ueber Purch meine Neukonstruktion ist unsere große Auswahl werden Sie ihnen eine äußerst vereinfachte, ſchaft. Hieran anſchließend: Abmarſch durch die Weinheimer- und Hügelſtraße nach dem Rat hausplatz. 12 Uhr: Gemeinſchaftsempfang der Uebertragung aus 10. 85 7 durch den Vereinsführer der Kriegerkamerad— gedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof iſt N 5 0 ö 9 U pflicht unſeren toten Kameraden di hrende Berlin.(Bei ſchlechtem Wetter findet die Nie Ehre zu erweiſen. Sammelpunkt 10. 925 Ber Uebertragung im Saale des„Ratskeller“ ſtatt.) 1—. 3 Frlept, enfrauen ſtehen Nach der Uebertragung Marſch nach der Par⸗ 3 a e edhof.* 3 8 N 8 5 r Seelinger. teidienſtſtelle und Abbringen der Fahnen. CCCCCCCTCCCCCCTCCCbCTCTGCfTTTbTTTTTTbT c Achtung! Samstag, eee 0 u. 1 e erfreut sein. viel billigere, selbstansaugende und nie versagende Pumpe mit er leichtem Gang und 18 eistung O bann geboten. N VIENN HEIN 2 Schlosser melster FFF Wo kaufe ich 7 in Unterri a J Uiolin- unterricht bei Bedarf gut u. zu m ge nach bewährter, ſchnell fördernder eb 15 Methode. Lissi Schlatter ſ Fritz Blae langj. 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Bei An⸗ und Abmarſch darf kein Spiel gerührt werden. 3. Innerhalb der Formationen iſt gleichmäßiger Anzug zu tragen. 4. Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 2 22. Ziehungstag 4. März 1936 4 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. de ö ö 2 Gewinne zu 10000 M. 215162 6 Gewinne zu 5000 M. 48644 86835 128030 14 Gewinne zu 3000 M. 34536 61060 157096 183888 220434 277386 394124 18 Gewinne zu 2000 M. 20026 49354 101632 106319 135008 141118 195351 201701 351641 46 Gewinne zu 1000 M. 16896 24689 24964 30004 40974 59070 77961 118904 144706 163044 171020 173448 189270 210946 224193 235425 242880 269633 269724 317847 325030 330141 380596 102 Gewinne zu 500 M. 1220 14691 14796 17426 24888 33513 43025 46164 53815 55099 61365 77210 82096 85556 94093 190113 106559 134729 134814 138232 156886 171053 174959 183091 183384 Die geſamte Bevölkerung wird zu dieſen Feiern und der Kundgebung auf dem Rathausplatz eingeladen. Die Teil— nahme an dieſer nationalen Feier iſt Ehrenpflicht eines jeden Deutſchen; gilt es doch, unſeren gefallenen Brüdern aus den großen Kriegen unſeren Dank zum Ausdruck zu bringen. Darüber hinaus bitten wir die Bevölkerung, die Fahnen des neuen Deutſchland auf halbmaſt zu ſetzen bzw. mit Trauer⸗ flor zu verſehen. Die Beflaggung geſchieht von 7 bis 19 Uhr. Heil Hitler! Ein Film den Sie ſehen müſſen, denn er iſt ein Spitzenfilm internationaler Filmkunſt Nenate Müller die beliebteſte Darſtellerin des deutſchen Tonfilms ſpielt die hiſtoriſche Rolle der Liſelotte v onde r Pfalz. Damit geht der Herzenswunſch dieſer Darſtellerin von internationalem Format in Erfüllung, die es ſich ſchon immer gewünſcht hatte, dieſe prachtvolle deutſche Frauengeſtalt im Film zu verkörpern, um dem großen Publikum einen Begriff zu geben von dem heroiſchen Leben dieſes gemüt⸗ und humor vollen, tapferen Menſchen an dem leichtlebigen, intrigenreichen, prunkvollen franzöfiſchen Hofe Ludwig XIV. 8 „ 190978 193667 199131 202948 207863 212172 222387 240301 241593 N 248840 263529 267813 292540 293751 314080 320213 321945 328605 N 331693 336424 340331 351065 351685 358685 359536 374713 5 ö 374 Gewinne zu 300 M. 2280 5162 5198 7812 8437 11297 11922 16189 16341 18283 18815 21700 23004 24875 29318 30908 32757 34773 34826 37071 39392 44940 47164 51218 51375 51501 51793 53132 59438 60432 62759 65214 66283 69197 70666 71373 78806 78432 81799 83128 83647 88302 92278 94465 99033 100202 108778 107747 108679 112336 113456 114016 114371 116882 118799 131510 2 a a. 131761 184390 136172 146207 149426 151367 156275 156387 158439 Neb. Renate Müller ſehen wir noch in den Hauptrollen 157204 157407 157758 158535 159357 160005 184991 165016 167179 5 2 168178 171366 172007 173301 174441 177081 177217 178536 188881 Dorothea Wieck, Michael Bohnen, 191300 193128 193979 193994 198058 196159 197763 198298 201107 201142 204174 204991 205292 205573 211968 212057 217350 218874 Hilde Hildebrand, Hans Stüwe, Ida N 22730 222888 223880 228784 227414 229873 231084 233027 28875 Wüſt und Eugen Klöpfer 237130 238382 242888 248744 243829 245812 282532 284334 287872 5 N 5 6 N- 2 5 LM PA La 81 288871 259883 287682 268753 289787 271881 273181 274484 278335 5 Ein Beſuch dieſes hervorragenden Filmwerkes iſt 278988 280190 282524 283788 285594 288393 287529 288082 1 18 Si beſtens zu empfehlen. Das große künſtleriſche Ereignis der Europa-Film 367781 208232 243083 214247 214585 398804 321531 380965 3823 Anfang! Werktags ab 8 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr, Heute Samstag und Sonntag ab 9.20 Uhr 2. Vorſtellung. National⸗Sozialiſtiſche Deuljche Arbeiter⸗Partei Ortsgruppe Viernheim Braun, Organiſ.⸗Leiter Franzke, Ortsgr.⸗Leiter N d D D DD d d 333368 333515 335639 339994 340094 340834 341188 342410 348545 348147 350091 357131 357690 359743 362398 364085 364375 388833 371578 374107 379080 379218 379885 380107 382002 383939 384744 385646 388 119 389886 399402 399596 Sonntag nachmitiag große 0 8. 15 5 e ee In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. Jugend⸗Vorſtellung 5 ö gezvgen f 2 Gewinne zu 10000 M. 348882 N W 5. 4 Gewinne zu 3000 M. 258174 372070 8 Gewinne zu 5000 M. 36003 43648 214811 363978 0 28 Gewinne zu 2000 M. 14677 68424 87393 91144 132087 1841“! 90 50 Lobens genbnser Tad 238669 258316 269569 289339 296485 361778 362018 380139 42 Gewinne zu 1000 M. 3259 29395 35837 40149 465 74 6534 g 70595 120109 137463 139532 144510 177919 190598 217740 253688 264310 317739 328089 337611 350274 375640 4 t 3 86 Gewinne zu 500 M. 6593 17643 21961 29221 29711 32028 ie ersle Nl Kommunion 50468 51378 85203 58353 58878 64112 78728 91149 120028 124884 * 128124 134849 348927 189783 774752 378885 580444 584872 188879 l ben des Kind 197543 198363 202704 208805 213724 234192 234298 239248 288172 im Leben des Kindes, 292082 293618 298965 304803 305588 309345 314842 332624 358371 ö 1 deshalb gehen auch die Eltern zur 278 Gewinne zu 300 M. 309 8770, 8888 Joa! 1889 18839 4135 0 14498 15713 17140 23080 23975 26525 26918 27398 30499 31323, 5 38240 39883 40780 44210 44282 48088 50850 54097 58884 80187 62506 70862 74963 75307 76612 77069 88422 88998 93019 93022 94042 95999 101636 103501 105148 106451 113382 113725 122511 11 124875 127024 132349 133822 137439 140785 141610 144463 144851 C Her 149812 150489 151644 154913 156209 156898 157912 160803 183077 hrtsilchen fung. J. 7. 7 Mannheim(Nähe Urea 7 ö 5 8 f 8 g— 2 Adolf Wohlbrück in der Rolle des Studenten von Prag gibt hier ſeine bisher größte D 7 7 1 5 N 1 8 45 8 2 163684 173420 175007 180824 191532 194754 196430 198589 197728 der g weil sie dort die schönste und größte* 8 Leiſtung. Mit dieſem Film ſpielt er ſich an die Spitze der deutſchen Filmdarſteller. 9 1981358 20892 217707 28878 24873 2483917 222382 223078 223427 ter 4* Ne 1 go 9 N 0 Wi Theodor Loos. Verſäumen Sie 227081 228007 23170 5875 1 1 252530 264041 2849489 i f in Kerzen, Kerzenschmuck, 8 0e J deben ihm in ganz großen Rollen: g. ieck, 5 4 or 1 15 N. e 1751 ien S 2 285861 267983 270347 272844 283089 283336 290064 280027 281880 we kränzen, sowie sonstigen religiösen Geschenkan J nicht die Europa⸗Filme. Anf. Samst hr, Sonnt. ab Ju. r. Ueberzeugen 300741 301353 301558 305327 308784 398920 398949 311042 311810 1 haben. Alles können sie dort kaufen bei RlsinEH Js Sie ſich von unſerer Wiedergabe.— Der neue e Europa⸗ Erfolg kommt. Paul Hörbiger, 2 346653 347772 888 388826 88885 988283 38857 388078 8 172 h 9 8 Liebe“.— So g 3406 4711 5 7 5584 anzahlung. Durchgehend geöffnet v. 8 ½-19 Uhr[I Luiſe Ullrich„Das 1maleins der Liebe“ Sonntag große Kindervorſtellung. 2 370635 370952 371291 376608 376844 379459 381210 381797 382588 Auf Wunsch Vertreterbesuch-Teilzahlung gestatt. 2 ZVVDVDbDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVTVDVDVDVDVDVDVDVCDVDVDVDCVCDCVCVUVUVUVUV dunen erardeien dun A al dase a ferriant atler 10 00 onlitageblatt Nummer 10 Beilage zur Viernheimer Volkszeitung“ S. März 1936 Die Geſchichte der Deutſchen iſt ein Helden— gang ohnegleichen geweſen, führte durch tiefſte Täler völkiſcher Not und oftmals hin— auf in ſonnige Höhen des Sieges und der Größe echten Heldentums des Schwertes und des Geiſtes. Wer könnte überhaupt deutſch fühlen, ohne zugleich die kühnen, todesmutigen Vorbilder unſeres Volkes in der Seele zu tragen? Hel⸗ dengedenktag— das iſt mehr als ein Volks— trauertag, denn über dem tiefſten Weh über die Millionen, die für Deutſchland fielen. liegt ein leuchtender Schimmer, der aus der Trauer uns im Gebet emporträgt zum feier— lichen Schwur, der hehren Toten würdig zu werden. Und noch ein anderes gibt dem deutſchen Heldengedenken eine höhere Weihe. Niemals war der Deutſche ein brutaler Eroberer, der um des Raubes willen auszog, andere Völker zu unterdrücken, ſie auszurauben. Selbſt wenn ihn die wachſende Volkszahl zwang, neuen Lebensraum zu ſuchen, und er wie jedes ſtarke, lebensbeſahende Volk die Gren— zen überſchritt, tauſchte er ſo raſch wie mög— lich das Schwert mit dem Pfluge. Man ſchaue einmal die alten Ordenslande des Deutſchen Ritterordens an, die weit hinein nach Polen und Litauen reichten, und Kir— chen, prächtige Baudenkmale und Kunſtſchätze künden vom Deutſchtum als Kulturbringer. Und Friedrich der Große, immer als Kriegs⸗ held geprieſen, hat in friedlicher Kulturarbeit größere Provinzen als Schleſien erobert. Wurden jedoch deutſche Lande bedroht, er— hob ſich immer zuletzt einmütig das ganze Volk gegen Gewalt und Unterdrückung. Im⸗ mer erwachte dann die deutſche Kraft, und das Heldengedenken, das den Verteidigern und Befreiern unſeres Vaterlandes geweiht iſt, erſchüttert am tiefſten unſere Seele, weil ſolcher Kampf uns immer heilig war. Allein aus dieſem heiligſten Gefühl heraus hat ſich 1934 das deutſche Volk erhoben, frei von aller Schuld an dem furchtbaren Völkermor— den, das vier Jahre die Erde mit dem Blute der Beſten färbte. Aber aus allem Grauen des Krieges leuch— tete unvergänglich das Heldentum des deut— ſchen Soldaten, des Frontkämpfers, der Hei— mat und Herd gegen vielfache Uebermacht behütete, der es verhinderte, daß unſere Grenzlande von Granaten zerpflügt wurden. Millionen ſind gefallen, damit wir leben kön⸗ nen. Ihr Heldentod und die Tränen der Mil⸗ lionen Mütter und Frauen geben unſerem Heldengedenken die hehre Tragik. Wie tief das deutſche Volk auch je gebeugt wurde, immer fanden ſich beherzte Männer, die dem Schickſal die Stirn boten und zeigten, daß man das deutſche Volk wohl beugen, nie aber zerbrechen konnte. Die deutſche Not war zugleich die Geburtsſtunde der Freiheitshel— den. Ihnen gehört nicht minder unſer ehren— des Gedenken. Sie kämpften und ſtarben im Baltikum, in Oberſchleſien, an der Ruhr und am Rhein gegen die Bedrückung von außen. Sie kämpften und ſtarben in München, in Berlin, im ganzen Reiche für die Befreiung von der Gefahr des inneren Feindes, und aus dem Blute all dieſer Helden entſtand jenes wunderſame neue Deutſchland, deſſen Wachſen und Werden wir dankerfüllt er— leben. An uns erfüllt ſich das Wort des Dichters: „Andere Zeiten, andere Geſchlechter kommen, Und dem ſpäten Enkel, der deine Taten Dankbar ſegnet, werden des Krieges Waffen Wieder zur Pflugſchar.“ Seid geſegnet, deutſche Helden, die ihr den Weg gebahnt habt in eine beſſere Zukunft. In Gedanken an euch möge uns für den Neu— bau unſeres Vaterlandes kein Opfer zu ſchwer werden, aus eurem Beiſpiel wachſe unſere Kraft. Ihr ſeid eingegangen in die Unſterb— lichkeit und habt uns ein gewaltiges Erbe hinterlaſſen, das zu hüten und zu mehren, unſere edelſte Aufgabe iſt. Wofür ihr ge⸗ kämpft und gelitten habt, wofür ihr gefallen ſeid, iſt uns allen heilig, denn es iſt unſer Vaterland, unſer Volk und unſere Zukunft. Seid geſegnet, deutſche Helden!. Mein Leben cle Vatesbaacle Wie dachten jene Jünglinge und Männer, die draußen kämpften und ſtarben, über den Tod für das Vaterland? Dachten ſie über— haupt an den Tod? Jawohl, und nicht allein mit Bedauern oder Schmerz, ſondern auch groß, heroiſch und erfüllt von dem Glauben an ihre Pflicht und an ihr Opfer. Man leſe die von Profeſſor Witkop im Verlag Georg Müller⸗Langen herausgegebenen„Kriegs— briefe gefallener Studenten“. „Ein Wort kommt mir wieder in den Sinn,“ ſchreibt ein 21jähriger aus Anlaß des Todes eines Freundes,„das ich vor einiger Zeit auch den Meinigen geſchrieben habe, da— mit ſie ſich daran halten, wenn der Herr auch mich abberufen ſollte, es muß und ſoll hin— weghelfen über Not und Tod unſerer Lieben: „Der Tod iſt verſchlungen in dem Sieg! Tod, wo iſt dein Stachel? Hölle, wo iſt dein Sieg?“ Als Brahms ſein himmliſches„Deutſches Requiem“ dichtete, um ſich über den Tod ſei— ner geliebten Mutter zu tröſten, machte er dies Bibelwort zum Höhepunkt, weil es ihm alle Kräfte enthielt, die über das Unvermeid— liche hinweghalfen. So habe ich es den Mei⸗ nigen zugerufen, ſo ſende ich es auch Dir heute... Wir ſehen faſt täglich dem Tod ins Auge, da wird die Seele im Angeſicht der Ewigkeit ganz ſtille, unſere Beſten ſind bereit, den Weg zu gehen.. Von ganzem Herzen ſind wir bereit, weil wir reif gewor⸗ den ſind für die große Ernte und den Schnit⸗ ter würdig und freiwillig empfangen wollen, wenn ſeine Senſe nach uns ausholt.“ Mürdig und freiwillig wollten ſie den Tod empfangen.„Das iſt die große Notwendig— keit,“ heißt es in dem Briefe eines 25jährigen Studenten,„die uns aufgezwungen iſt: das Auseinanderſetzen mit dem Tode. Faſt alle müſſen irgendwie über dieſen Punkt kommen, nur wenige ſind teils ſo ſtumpf, teils ſolche tapferen Naturburſchen, daß ſie es nicht brau— chen. Der immer gegenwärtige Tod zwingt aber doch die meiſten, teils zu den alten Göt⸗ tern zurückzukehren, teils neue zu ſuchen. Religion— Philoſophie. Faſt alle verſuchen, ſich damit auseinanderzuſetzen.“ Dieſer Stu— dent hat es getan.„Aber unrichtig iſt es,“ ſchreibt er an anderer Stelle,„anzunehmen, daß wir an den Tod glauben. Wenn wir an etwas glauben, ſo iſt es das Leben.... Le⸗ ben wollen, o, das wollen wir, bewußt und unbewußt, mit unerhörter Intenſität.“ Am Vorabend ſeines Todes ſchrieb einer: Ich habe mein Leben bisher nur auf der Schulbank geſeſſen und gutes und dummes Zeug gelernt, immer wieder gelernt; nichts geleiſtet, nichts geſchaffen, und es ſollte nun vorbei ſein?... Iſt das nun ſchlecht, iſt das unpatriotiſch, wenn ich ſo denke? Darf der Soldat keinen Lebenswillen haben? Mag ſein— ich kann nicht anders— die Luſt zu leben, und der Mut zu leben werden täglich größer. Ich kenne das große Leben noch zu wenig, um es achtlos von mir ſchenken zu können— aber Todesverachtung, Heldentum, ich geſtehe es mit Scham— das könnte bei mir nur im Rauſche der überſpannten, be⸗ täubten Sinne, in der höchſten Erregung eines Gefechts kommen, ſonſt— ach, ich dachte es & iet b dus gestosbeu — m (Photo: Scherl— M.) —— . II Ille . III mir ſo leicht, auf das Leben zu verzichten, und ich ſprach im Anfang ſo leichtfertig da— von— und nun: O, Königin, das Leben iſt doch ſchön!“ Niemand ruft den Tod, jeder will leben, aber er iſt bereit, das Opfer zu bringen und wohlvorbereitet zu ſein.„Ich ſehe den Tod und rufe dem Leben,“ heißt es in dem Brief eines anderen 21jährigen Studenten.„We— nig geleiſtet habe ich in meinem kurzen Le— ben. Gott dem Herrn habe ich meine Seele befohlen, in ihm habe ich ſie ganz feſt ver— ſiegelt. Frei bin ich, alles zu wagen. Meine Ewigkeit gehört Gott, mein Leben dem Va— terlande, mir ſelbſt aber bleiben übrig Freude und Kraft. Vaterland, Heimat! Wie oft habe ich mich deiner Wälder gefreut, deiner Berge! Nach euren Söhnen verlangt ihr jetzt, und auch ich habe den Ruf vernommen und komme, trete in die Reihen der Kämpfer und bleibe treu bis zum letzten. Es iſt ſchmerzlich, fern der Heimat ſterben zu müſſen, ohne daß ein liebendes Auge auf einen blickt. Ein Grab daheim im Kreiſe der Lieben, ein Grab, zu dem die Liebe kommt und weint und betet, wird wenigen Kriegern vergönnt ſein. Doch ſtill, der Vater im Himmel hat den Schutz engel beauftragt, daß er den Sterbenden des Sterbens Not verſüße; dieſer beugt ſich liebe— voll zu ihm nieder und zeigt ihm ſchon den Kranz, den unverwelklichen, der oben ſein Haupt krönen ſoll!“ Keine Vorſtellung konnte ſich die Heimat von den unglaublichen Entbehrungen machen, die ſie draußen im Felde ertragen mußten, und trotzdem:„Auch meine Stimmung iſt trotz allem gut.“ So antwortet einer, der im Schlamm Flanderns lag.„Freilich, wenn die Granaten in unheimlicher Nähe platzen, dann zittere ich ein klein wenig. Aber meine nie verſiegende Hoffnung gibt mir immer neue Kraft und vor allem das Bewußtſein, was mir bisher geholfen hat und weiter helfen wird.“ „Wir müſſen alle unſere Pflicht fürs Va terland tun.“ Dieſes ſchlichte Bekenntnis ſpricht ein Soldat, der vom leeren Lazarett bett kommt, aus dem man eben den toten Bruder getragen hat.„Wir hier draußen ſchätzen den Verluſt des Lebens nicht hoch ein— wir ſehen ja täglich, wie unſere Kame— raden den gleichen Weg mutig gehen. Ihr, liebe Eltern, verliert mehr, denn Ihr habt Euch zwanzig Jahre um uns geſorgt. Doch Ihr habt uns ja damals freudig dahingege⸗ ben, als wir ausrückten. Dem Vaterland gilt unſer Streben. Nur wenn wir alles daran ſetzen, unſere ganze, letzte Kraft, nur dann können wir Sieger ſein. Liebe Eltern, ſo trauert nicht um dieſen Sohn, denkt der Worte aus dem Evangelium Johannis:„Nie⸗ mand hat größere Liebe, denn daß er ſein Leben laſſe für ſeine Freunde,“ und an das andere Johanniswort:„Sei getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die Krone des Lebens geben!“ —— 8 Ränlstleistung duecl lettlanf Dagend ie Nelefiebenabaseftlasn f- iet Diete des Arbeit, ue. Meile de geueluechaft „Hier ſteht HJ. im Reichsberufswett⸗ kampf!“ In großen Blockſchriftbuchſtaben leuchtet der Satz von weißen Transparen⸗ ten über den Toren und Türen der hand⸗ werklichen Betriebe und von den Stätten geiſtigen Schaffens. An Auslegerſtangen geknüpfte Fahnen flattern im Februarwind, die Heiligkeit und hohe Bedeutung der Wettkämpfe zum Ausdruck bringend. Ein paar hunderttauſend Jugendliche ſtehen im Ringen um die Siegeslorbeeren beruflichen Könnens: Studenten, Semina riſten, Reichsbahn⸗ und Reichspoſtlehrlinge, Handwerker, Kaufleute und Bauernſöhne, Stenotypiſtinnen, Friſeuſen und Schneide⸗ rinnen, Mädchen aller gewerblichen und hauswirtſchaftlichen Berufe im Alter von 15 bis 23 Jahren. Es geht nicht um das beſte Paar Stiefel, In dieſen Wochen ſteht Deutſchland im Zeichen a 6 tufs 1 23. Lebensjahre, ſoweit ſie deutſchen Blutes ſind, ſollen möglichſt an dieſem Wettkampfe teilnehmen. Bis Mitte Februar waren die Wetttämpfe in den einzelnen Orten. Mitte März beginnt Jünglinge und Mädel vom 15. bis zum des Reichsberufswettkampfes. Alle die Austragung der Gau⸗ meiſterſchaften, und die aus dieſem Wettbewerb hervorgehenden Sieger treffen ſich im eigentlichen Reichswettkampf, der über die deutſchen Jungen und Mädels ſollen am lich vorgeſtellt werden. über eine Million 25 Reichsſieger entſcheidet. Dieſe tüchtigſten Mai dem Führer und Reichssanzler perſön⸗ Jugendlicher ſind an dieſem großen fried⸗ lichen Wettſtreit beteiligt. mal wieder mit einem Schaufenſterwett⸗ bewerb bei den kaufmänniſchen Berufen be⸗ gonnen. Das Ergebnis der Arbeiten iſt in den großen und kleinen Städten jedermann ſichtbar geworden. Die jugendlichen Deko⸗ rateure und Dekorateurinnen haben ſich alle Mühe gegeben, um den zur Verfügung ſtehenden Platz hinter der blanken Spiegel⸗ glasſcheibe harmoniſch aufzuteilen und den auszuſtellenden Warenaufbau ſo anzuord— Dem Jungbauern macht es Spaß, vor den kritiſchen Augen des Bauern und des Führers der Bauernſchaft ſein Können zu beweiſen. um das vollkommenſte Schrei⸗ nerwerkſtück, um vorbild⸗ lichſte Analyſe im Laborato⸗ rium, ſondern um den Eifer ind die Freude am Werk und das Können aller; es geht um die Freude des Volkes an ſeiner Arbeit; nicht nur um ein paar Tüchtigſte, ſon⸗ dern um viele, viele Tüchtige. Der Reichsberufswettkampf ſoll ſyſtematiſch zur Höchſt⸗ leiſtung erziehen. Und wer dieſe erreicht, dem iſt nicht nur die Auszeichnung und der Empfang beim Führer beſchieden, ſondern mehr noch die freie Bahn zum Aufſtieg durch die neu zu gründende Reichsberufsſchule, in die die alljährlichen Sieger der Kämpfe aufgenommen wer⸗ den, um die beſte Ausbildung zu genießen, damit das deutſche Volk einen Stab der Elite des hervorragendſten Schaffens bekommt. Das iſt Anſporn, der alle Wett⸗ berufsteilnehmer packt, und der klarſte Beweis dafür, daß es um Wiedereroberung der verlorengegangenen Über⸗ zeugung geht, daß der vor⸗ wärts kommt, der etwas leiſtet. Die Notwendigkeit und die Wichtigkeit der ins Leben ge rufenen Berufswettkämpfe haben die letzten Jahre be— wieſen, ſo daß man jetzt mit gutem Gewiſſen dazu über— gehen konnte, die Kreiſe ſo weit zu ziehen, daß nunmehr faſt alle Berufsgruppen im Wettkampf ſtehen; nicht nur die Gewerb— lichen, ſondern auch die Bauernſöhne, Stu- dierenden und zukünftigen Beamten von der Poſt und Bahn. Über 60 Berufsſparten haben ſich an den Vorrundenſpielen vom 2. bis 15. Februar an den Wettkämpfen beteiligt. Nun ſehen die daraus hervorgegangenen Sieger der Austragung der Gaumeiſterſchaften im Monat März entgegen. Daraus gehen dann die 25 Reichsſieger hervor, die dem Führer am 1. Mai perſönlich vorgeſtellt werden. Um eine gerechte und einheitliche Be— wertung der Leiſtungen zu erzielen, hat die Deutſche Arbeitsfront Wettkampfleiter be⸗ rufen, die in eigener Schulung mit ihren Aufgaben vertraut gemacht wurden. Wie in den Vorjahren, hat es auch dies⸗ Endlich ſtehen ſie an der Kochmaſchine, um ein ſchmackhaftes Mahl zu bereiten. nen, daß er eine ſaubere und ruhige Über— ſicht bietet. In der Lebensmittelbranche haben ſich viele Lehrlinge das Thema Ein— topf gewählt. Sie haben dem in die Mitte geſtellten Topf ein Geſicht angemalt und Frau Rührkelle in den Henkel geſteckt. Die entſprechenden Eintopfgerichte tanzen mit den dazugehörigen Gewürzen einen Ringel— reigen in Teltern und Schüſſeln um den Kochtopf. „Warum haſt du das ſo gemacht und nicht anders?“ fragen die Herren von der Prü— fungskommiſſion. Der Lehrling begründet, argumentiert und ſucht zu beweiſen, daß ſeine Auffaſſung die richtige iſt. Jedes Wort, das der Lehrling zur Antwort gibt, wird gewiſſenhaft notiert, um zum Schluß bei der Bewertung ſeiner Leiſtungen ſchwer— wiegend in die Waagſchale geworfen zu werden. Und dann die theoretiſchen und wiſſenſchaftlichen Fragen. Tauſenden von Lehrlingen hat dabei das Herz vor Lampen⸗ fieber bis zum Hals hinaufgeſchlagen. Da war die jugendliche Friſeuſe. Sie ſollte ihre Künſte in der Langhaarfriſur unter Beweis ſtellen, einer Perücke Waſſer⸗ wellen ins Haar zaubern und dieſe dann der Frau Meiſterin über den Kopf ſtülpen. Sie hat es geſchickt gemacht. Daß Frau Meiſterin eine Perücke trägt, iſt überhaupt nicht zu erkennen. Auch das geſtellte Auf⸗ ſatzthema über die Geſchichte des Friſeur⸗ berufes iſt zur Zufriedenheit ausgefallen. Es wird ihnen beſtimmt nicht leicht ge- macht, den Lehrlingen im Dritten Reich. Wer am Wettkampf teilgenommen hat, ver- gißt die aufregenden Stunden ſein Lebtag nicht. — pp Hier zeigt ein Lehrling ſeine Fertigkeit im Stanzen mit dem Dampfhammer. In den Schneiderſtuben ſind die Mädel eifrig beſchäftigt. Im Beiſein der Prüfungskommiſſion weiß man auf einmal überhaupt nicht, was man ſchreiben ſoll Die volkswirtſchaftlichen und politiſchen Fragen waren für mich als treue Anhängerin der Bewegung verhältnismäßig leicht. Zum Schluß hieß es: Aller Voraus⸗ ſicht nach werden Sie ja wohl nicht hinter der Schreib⸗ maſchine und über dicken Kontobüchern ſterben wollen. Einmal wird der Tag kom— men, wo es heißt, auch am häuslichen Herd eine voll— wertige Kraft zu ſein.“ Da⸗ mit reichte man mir ein Paar zerriſſene Strümpfe, die ich kunſtgerecht ſtopfen mußte. Anſchließend hieß es ein Hemd waſchen und einen ſteifen Leinenkragen ſtärken und plätten. Endlich führte man mich noch an die Koch⸗ maſchine, wo ich ein ſchmack⸗ haftes Mahl bereiten ſollte. Ich kochte Mohrrübengemüſe mit Rhabarberkompott und Grießflammerie. Damit hatte ich das Rennen gemacht.“ Das iſt ein Erlebnis aus hunderttauſenden; denn faſt eine ganze Million junger Mädchen und Männer ſteht im Reichsberufswettkampf. Und jeder davon trägt ſeine Erinnerungen mit ins Leben hinüber. Bei den Handwerkern vereinen ſich Theorie und Praxis. Die Prüfungen rich⸗ ten ſich nach den örtlichen Be— dingungen. Der Hamburger Zimmermann hat beiſpiels— weiſe andere Aufgaben zu löſen als der Berufsgenoſſe in den Bayeriſchen Die Prüfung erſtreckt ſich nicht nur über das praktiſche Können, ſondern auch auf die theoretiſchen Keuntniſſe. Da ſteht eine vorjährige Preisträgerin im Maſchinendiktar und Puddingkochen.„Es war hölliſch ſchwer“, erzählt ſie.—„Was machen Sie, wenn ein proteſtierter Wechſel zurückkommt? lautete die erſte Frage. Was tut man, wenn ein Kunde nicht zahlt? die zweite. Es waren Fragen, die ſich zum größten Teil höchſt unproblematiſch anhörten, aber dafür um ſo größeres Kopf— zerbrechen bereiteten. Auch die Kurs-, Zins⸗ und Buchungsaufgaben hatten es in ſich. Und der Handelsbrief als Aufſatzthema?— Auch gibt e es Spezialberufe, die nur in ein⸗ zelnen Landſtrichen vertreten ſind. Die im Beruf ſtehenden Mädchen müſſen nicht nur einen Leiſtungsnachweis ihrer gewerblichen Fertigkeiten liefern, ſondern müſſen ſich auch über die Aufgaben einer ordnungsmäßigen Haushaltsführung im klaren ſein. Die Wettkämpfe ſtehen in allen Punkten im Dienſt der Arbeit zum Segen des deutſchen Volkswohles. Walter Schumann. Photos: Scherl Bilderdienſt(4), Preſſe-Bild-Zentrale(1)— M. Alpen. — 0 f K 6 SN 8 Je elbdelig PLL bbb 2 i 3 Zum Heldengebenktag 8. Alärz 1936 Wenn die Millionen Väter und Mütter, Brüder und Schweſtern, Frauen und Kinder, die in den Kämpfen vom Ausbruch des Weltkrieges zum Freiheitstag der deutſchen Schickſalswende ihr Liebſtes dem Vaterlande gaben, alle an einem Tage zur Stätte ihrer Sehnſucht wandern könnten, ſo würde die Welt ein ganzes Volk auf Wanderung ſehen, und die Sonne würde nicht untergehen über ſolcher gewaltigen Wallfahrt. Ueber Land und Meer, bis nach Oſtaſien und Amerika, bis nach Auſtralien und den einſamen Schäreninſeln der nordiſchen Länder, bis in das heldenhaft verteidigte Land der einſt ſo ſtolzen deutſchen Kolonien, bis in die Lager unſerer Kriegsgefangenen in aller Welt würden die Ströme deutſcher Wanderer ſich ergießen. Rings um das Reich aber könnten ſie ſich die Hände reichen von Grab zu Grab. Denn hier liegen die zur großen Armee Abberufenen am dichteſten gedrängt. Hier haben ſie mit ihren Leibern einen Ring um das Vaterland geſchmiedet, hier haben ſie ewige Wache be⸗ zogen, als wollten ſie die Heimat noch im Tode ſchirmen. Wieder begeht das deutſche Volk am Sonntag Re⸗ miniſcere, dem 8. März, den Heldengedenktag und tritt im Geiſte dieſe Weltwanderung an. Durch den Willen des Führers iſt nunmehr für alle Zeiten dieſer Tag feſt in den jährlichen Ablauf der ſtaatlichen Feiertage eingegliedert und ebenſo feſt in ſeine Form geprägt: Der neuen deutſchen Wehr⸗ macht iſt in ihren Standorten für immer die Ausgeſtaltung dieſer Feiern übertragen. Sie iſt Träger der Tradition un⸗ ſerer ruhmreichen alten Armee. Durch die Wiederaufrichtung unſerer Wehrmacht ſind Macht und Ehre des deutſchen Volkes und damit die Ehre und damit der Ruhm der im Weltkrieg Gefallenen wiederhergeſtellt. So ſtatten Wehrmacht und Volk am Heldengedenktag den Toten ihren ehrfürchtigen Dank ab und verbinden ſich zum Schwur, ihr Erbe zu wahren und zu mehren. Es iſt ein Ausdruck des Dankes und der Anerkennung, wenn in den Erlaſſen und Anweiſungen des Reichskriegs⸗ zu Jahr im Herzen des deutſchen Volkes, und es wachſen die Male in allen Ländern der Welt. So bekennt ſich das deutſche Volk in der Förderung dieſes Werkes zur Tat. Jede Tat, wo immer ſie aus deutſchem Geiſt in opfervoller Hingabe geſchieht, iſt höchſter Ausdruck des Dankes und der Treue gegenüber unſeren Gefallenen. Zu ſolchem Tun und Handeln im Lebenskampfe, des Einzelnen wie des ganzen Volles, ſoll uns der Heldengedenktag immer wieder ent⸗ flammen. Dann wird der Segen unſerer Helden mit uns ſein und unſer Werk fördern. In Ehrfurcht und Dankbarkeit, mit ſtolz erhobenem Haupt grüßen wir ſie. So viel Kreuze, ſo viel Schmerzen, So viel Klagen wunder Herzen, So viel Trauer, ſo viel Leid, Das empor zum Himmel ſchreit! So viel Kreuze, ſo viel Sehnen, So viel Rufen nach den Söhnen, Nach den Vätern, Brüdern dort, Auf dem großen Trauerort! So viel Kreuze, ſo viel Liebe, edenklag odd d 99997 eee eee eee eee eee 0 Y N 2 V 68 Deutſche Jugend, vergiß nie, was dein Va⸗ terland in großer und ſchwerer Zeit geleiſtet hat und eifere denen nach, die freudig ihr Leben im feſten Glauben an Deutſchlands Zukunft hingegeben haben. v. Hindenburg f. Die Legende von Langemarck Von Joſef Peter Kiendl. Und Jeſus kam in eine Gegend— oben im Nordland nahe am Meer. Es war eine totenſtille, ſeltſame Land⸗ ſchaft. Ringsum ſpürte man hauchfernen Ruch von Meer, erdnahen von wintertotem— ſonſt fruchtſchwerem Getreide⸗ land. Aber dazwiſchen floß unſichtbar, ſeelenfein ein un⸗ nennbarer Odem von Blut und Schweiß. Der Herr wan⸗ delte über das winterliche Land. Friedhofsſtille Demut lag über ſeinem ernſten Antlitz, friedhofsſtille Demut lag über der Welt ringsum. Und da ſtand alſo Jeſus und wandte ſeinen Blick in die Weite. Seine Hände hoben ſich langſam— breiteten ſich in der Stille, wie ſchwebende Adlerfittiche und wieſen ſegnend über das winterſtille Land. Die Augen des Herrn ſahen die Unendlichkeit. Sie ſahen das Vergangene— das Gegenwärtige— das Zukünftige. Ueber all das friedhofsſtille Land floß ein ſeltſamer, gold⸗ einer Schein und der floß im ſeltſamſten Leuchten von Gold und Blut gemiſcht wunderbar über dieſen heiligen Boden. Jeſus ließ ſeine ſegnenden Hände ſinken und ſtand und ſah— menſchenerſchüttert und gottwunderbar— das Vergangene— das Gegenwärtige— und das Zukünftige. Ei ſah und erſchrak. Er ſah das Land in geiſterbleicher Nebeltiefe— er ſah, und der göttliche Funke aus ſeinen weltweiten Augen durch⸗ drang all die wallenden Winternebel. Und er ſah: herbſt⸗ dürre Hecken und Büſche, herbſtunheimliche Gehöfte und Hütten, herbſtſtarre Pappeln und todbleiche Straßen. Er ſah den Turm eines Gotteshauſes und die Menſchenuhr darauf ſtand ſtill. Die Nebel ſanken und ſtiegen, und Menſchen ſchritten durch jenen Nebel wie Seelen. Und dann zerriß der tod—⸗ bleiche Nebel, und der Satan ſtand rieſengroß in dieſer gottesſtillen Natur und ſpielte mit der Zeit ſein teufliſches miniſters zum Heldengedenktag immer wieder des Volks⸗ Die in ihrem heil'gen Triebe Spiel. Die Hecken und Büſche. die Gehöfte und Hütten, bundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge gedacht und auf ſeine Schmüch öchte jedes Grab die Pappeln und Straßengräben ſpien Höllenfeuer. Men⸗ Mitwirkung bei den Feiern hingewieſen wird. Denn er iſt Wu 1 e ſchen— erdjung— gottherrlich ſtürmten durch den höllen⸗ der geiſtige Schöpfer dieſes Tages und hat in den Jahren Wo ein Deutſcher ſank hinab! E 7 7 N e dune der Schmach und Schande in unermüdlichem Kampfe gegen a g a ut das Land ringsum, ihre erdjungen die Genulten des Zerfalls und Verrats dieſen Gedenktag fel Kreuze, Kreuze; lange Reihen e 1 6 lebensſtraff und todentſchloſſen in in den Herzen aller Deutſchen verankert. Vom Tage ſeiner Bildet endlos ihr; wir weihen Menſchen n dend m. 1 79 Gründung an war ſich der Volksbund bewußt, daß er für Euch zu unſerm Heiligtum, Feuer— Baum und Buſch— Haus und Hof— und 0 den Ausbau der deutſchen Kriegsgräberſtätten in aller Welt Zu der ſtummen Schläfer Ruhm! die Menſchen ſchritten— ſangen— ſanken.— in der Wiedererweckung der heldiſchen Lebensauffaſſung die Auch das Haus ſeines Vaters— inmitten der Land⸗ 1 geiſtig⸗ſeeliſche Grundlage für ſein Werk ſchaffen mußte. ſchaft— ſpie das gleiche Höllenfeuer— wie alles rings⸗ fe Sie iſt jetzt Wirklichkeit geworden. Und als Folge dieſer um— nur die Uhr am Turm ſtand ſtill. Teufliſche Land⸗ en. Wiedergeburt wächſt das Werk des Volksbundes von Jahr 255 PFf['['[T[T'TNXIi; Erde!— * 8 5 Die Nebel ringsum waren zerfloſſen— das Blendwerk 1 8 N N ue unn daun aueh ach d der ee. Ehre und Wehre zu einem goldfeinen Stäubchen gütigen Lächelns. Er ſtand — und ſann— und ſah das Land ſich ringsum wandeln in Ich weiß, der Deutſche wird als Soldat, ernteſchwere Felder. Die Hecken und Büſche grünten, die wenn je die Nation angegriffen würde, unter 0 ſchwankten im Odem Gottes— die Straßen ſtaub⸗ eee 9. en um wandernde Menſchen und trabende Tiere— Son— dem Eindruck der anderthalb Jahrzehnte lan nengold floß ringsum— aber die Vögel des Himmels gen Belehrung über das Schickſal beſiegter flogen ſcheu über dieſe Erde— denn ſie war heilig! Völker, mehr denn je ſeine Pflicht erfüllen. Das Auge des Herrn ſah erſchüttert das Land Und 15 Dieſe ſichere Ueberzeugung iſt für uns alle die] ſah das Zeichen ſeines Leidens vertauſendfacht— wie Laſt einer ſchweren Verantwortung und da wogende Saaten— er ſah Kreuz an Kreuz, endloſe Rei⸗ mit eine höchſte Verpflichtung. hen. Und er wandelte durch jene endloſen Kreuzesreihen Adolf Hitler, und vatergütig ſegneten ſeine bleichen Hände jedes einzelne 5 Kreuz und beim letzten ſtand er ſtill, und ſeine wundmal⸗ Wir wollen unſere Jugend weiter hinein geheiligte Hand ſtrich liebevoll über das zeitdunkle Holz ſe⸗ führen in dieſes herrliche Reich unſerer Ver⸗ nes Kreuzes und er ſprach dabei:„Sei geſegnet, du un⸗ gangenheit, das Wirken und Schaffen unſerer 14700 Krieger, denn du biſt mein Bruder, wir ſtarben Vorfahren; demütig ſoll ſie ſich beugen vor Mid den Opfertod! 25 5 denen, die vor uns lebten und ſchufen, ar* Die N floß wie eine glühende Woge* Gold und Kart 7 5 und ſch. Blut um das Kreuz— um die endloſen Kreuzesreihen, um beiteten und wirkten, auf daß wir heute leben Opfergräber, die alle ſeine wundmalgezeichneten Hände ge⸗ können. 5 ſegnet hatten. „Und wir wollen dieſe Jugend vor allem er Der Herr ſtand einſam wie ein Kreuzſtamm. Dann ziehen zur Ehrfurcht vor denen, die einſt die wandte er ſeinen Blick gen Oſten, und ſeine zeitfernen ſchwerſten Opfer gebracht haben für unſeres Augen ſahen gottwunderbar ein fernes Land. Er ſah jenes Volkes Leben und unſeres Volkes Zukunft. 11 der Herrlichkeit des Werkes ſeines Vaters. Ein fernes Wir wollen die Jugend erziehen zur Ehr Land ,und er wußte, es war jenes Land, im Feuerblick furcht vor unserm ec ee ſie einer Göttlichkeit— heiliger Ernſt kam über ihn und er 1 F e e eee ſprach:„Nun kenne ich dich Land, das ſeine Söhne ge⸗ ö wieder denken ſoll, das ſie wieder verehren ſoll opfert hat und ich weiß, du warſt es wert. Wahrlich aber und in dem ſie wieder die gewaltigſte Kraft ſage ich dir Land, deine Söhne werden auferſtehen und ein⸗ äußerung der deutſchen Nation, das Sinn wandeln und ſie werden deine Kraft ſchauen, und ſie wer⸗ in bild der größten Leiſtung, die unſer Volk je den wiſſend werden, daß ſie nicht umſonſt ſtarben. Sie ſut in ſeiner Geſchichte vollbracht hat, ſehen ſoll. E Dee wiſſen— denn ihr Tod ward dein Leben N 0— 1 ae Nich 4 0 — Adolf Hitler. Dann ſchied Jeſus aus dieſer Gegend. igen NN N Die Sonne floß friedvoll um den Turm eines Ortes, Die den die Menſchenzungen Langemarck nennen. im 5 T Die Sonne floß um die Kreuzreihen— die die Erde cen Der Turm ex reue zeichneten, in 1 55 9 50 ruhten. 7 dieſen winkte der . Das Wahrzeichen der vom Volksbund Herr im Scheiden noch einmal zu, und dann wandelte er N gen Oſten— langſam, langſam. . Deutſche Kriegsgräberfürſorge erbauten Noch einmal ſtand er ſtill— ſah ſich noch einmal um! Ehrenſtätte Nazareth in Paläſtina. Rieſengroß floß ſein Schatten ins Land. (10. Fortſetzung.) „Im Gegenteil, ich ſpreche in vollem Ernſt! Ich gebe zu, daß mein Verlangen Sie im erſten Augenblick aller— dings ſehr überraſchen muß. Sie geſtatten mir infolge— deſſen wohl, daß ich etwas weiter aushole!“ Der Bankier trommelte mit den Fingern nervös auf der Tiſchplatte. „Ich bin auf Ihre Eröffnungen ſehr geſpannt!“ „Ich trug Ihnen ſeinerzeit das Geſchäft der St. Louis⸗Aktien an, in der Hoffnung, aus der am 30. Juni noch zu erwartenden Kursſteigerung für den Monat Juli einen Kursgewinn von mindeſtens zehn Prozent zu er— zielen, um damit dringende Verpflichtungen der Fabrik zu decken. Hiervon iſt nun gerade das Gegenteil ein— getreten. Ich kann am Erſten meine Geſchäftsſchulden nicht tilgen, ſondern habe vielmehr an Sie noch eine rieſige Differenz zu zahlen. Meine Aktiva ſind gegen die hier in Frage kommenden Summen verſchwindend gering. Treiben Sie mich zum Konkurſe, ſo geht die Fabrik für ein Butterbrot fort. Nach Abzug der bevorrechtigten For— derungen würde, wie Sie aus dieſer Berechnung er⸗ ſehen können, höchſtens eine halbe Million für Sie ver— fügbar bleiben!“ Der alte Mann hatte ſich ſchwerfällig erhoben und 8 ſeinem Gegenüber einen Zettel über den Schreib— tiſch. „Ich ſchlage Ihnen deshalb vor, wir verzichten beide auf das unſelige Geſchäft. Ich beteilige Sie in bedeuten— der Weiſe an meiner Fabrik, die jetzt gerade einen neuen mächtigen Aufſchwung nimmt, und zahle Ihnen die Diffe— renz im Laufe der Jahre mit Zins und Zinſeszins nach und nach heraus.“ Ein langes Schweigen folgte dieſen Worten. 1 Der Bankier hatte einen Stoß Papier aus einer Tiſch⸗ ſchublade genommen und prüfte die Aufſtellung Poſten für Poſten genau durch. Es war ganz ſtill in dem großen Raum. Nur die Feder des Schreibenden kritzelte zuweilen leiſe, und von der Straße klang verworrener Lärm ſchläfrig herauf. „Sie ſetzen mir mit dieſer Erklärung eigentlich die Piſtole auf die Bruſt“, nahm der Bankier endlich wieder das Wort.„Leider bin ich jedoch völlig außerſtande, auf Ihren Vorſchlag einzugehen, da ich diesmal nicht der Ver⸗ käufer, ſondern nur der Vermittler bin. Ich verdiene an dem ganzen Geſchäft nichts weiter als die mir zuſtehenden Gebühren!“ „Sie ſind nicht ſelbſt der Verkäufer?“ fragte der Ge— heimrat mit heiſerer Stimme. 5„Nein, wie Sie ſich gewiß entſinnen werden, ſagte ich Ihnen ſchon damals, als Sie mir den Abſchluß anboten, daß ich das Riſiko nicht allein auf mich nehmen könne. Aus dieſem Grunde erbat ich mir ja eigens auch drei Tage Bedenkzeit. Zufällig gelang es mir nun innerhalb des gedachten Termins, einen Verkäufer zu finden, und zwar, wenn es Sie intereſſieren ſollte, in der Perſon des mir noch von New York her befreundeten Herrn Ruſſel A. Belmont, des bekannten amerikaniſchen Eiſenbahn— königs.“ Der Geheimrat ſaß in vollkommener Erſtarrung; wie Schuppen fiel es ihm auf einmal von den Augen. Belmont ſelbſt ſein Gegner. Diering hatte die ganze Aktion erdacht und ſich mit Belmont zu ſeinem Sturz verbündet. Stärkere Mächte als er ſelbſt hatten ihn zu Fall gebracht. „Kommen wir endlich zu Ende, Herr Geheimrat!“ Der Bankier hatte ſich in ſeinem Schreibſtuhl halb zurückgelehnt und ſah mit unbewegtem Geſichtsausdruck vor ſich ins Leere. „Ebenſowenig wie ich Ihr Anerbieten annehmen kann, vermag ich meinem Auftraggeber dazu zu raten, ganz abgeſehen davon, daß ich perſönlich alsdann meiner Proviſion verluſtig gehen würde, Herr Belmont wäre jedenfalls ſehr töricht, wenn er ſich mit einem Teil be⸗ gnügen wollte, wo ihm doch bei Ihren großen Verpflich⸗ tungen ſchon das Ganze ſo gut wie gehört. Endlich können Sie ja auch das Vermögen Ihrer Gattin und Ihr Grunewaldgrundſtück zu ſeiner Befriedigung heranziehen, nach meiner Information Objekte von mindeſtens zwei Millionen Mark.“ „Dieſe Werte ſcheiden bei einem Konkurs vollkommen aus!“ „Rein rechtlich vielleicht, das kann ich in dieſer Schnelligkeit nicht prüfen“, war die gelaſſene Entgegnung. „Es bliebe jedoch noch immer der Erwägung wert, ob Sie und damit auch Ihre Frau Gemahlin nicht moraliſch verpflichtet ſind, mit Ihrem geſamten Beſitz für eine reſt⸗ loſe Beſeitigung all Ihrer Verbindlichkeiten einzutreten.“ „Sie geſtatten, daß ich mir jede Belehrung über moraliſche Verpflichtungen meinerſeits entſchieden ver— bitte!“ Der alte Herr hatte ſich in ſteigender Erregung er⸗ hoben. Von dieſem Mann war kein Erbarmen zu erhoffen; der zog mitleidlos die letzten Folgerungen ſeiner glück⸗ lichen Gewinnmöglichkeit. Darum lieber zugrunde gehen, als ſich vor ihm zu einer Bitte zu erniedrigen. „Ich werde für die Befriedigung Ihrer Anſprüche am 1. Auguſt Sorge tragen! Weiter hätte ich Ihnen dann wohl nichts zu ſagen.“ Damit verließ er hocherhobenen Hauptes das Zimmer. Zwölftes Kapitel. In den korinthiſchen Säulengängen der Börſe wimmelte es bereits ſchwarz von Gehröcken und Zylin dern, als der Geheimrat am anderen Tage kurz vor zwölf Uhr mit Axel vor dem Hauptportal vorfuhr. Ein Summen und Surren wie von einem unge— heuren Bienenſchwarm drang über die Treppen und Korridore bis auf die Straße hinaus, ein unbeſtimmter, unheimlicher Ton, der langſam zu einem dumpfen Brauſen anſchwoll, gleich der fernen Brandung eines ſturmgepeitſchten Meeres. In den Kojen der Saalwände rüſteten ſich die Groß— banken bei dem gedämpften Schein grünumſchirmter Lampen bereits für die Schlacht der erſten Kursausgabe. Blaſſe, abgehetzte Menſchen mit ermüdeten Geſichtern und heißen Augen umringten die Tiſche, um das Chaos der zerknüllten Depeſchen und Papiere zu überſichtlichen Haufen zu ordnen. In ununterbrochenem Eilmarſch ſchleppten die Kaſſen— boten aus den unterirdiſchen Poſtſchaltern immer neue Bündel von Telegrammen heran, die von zitternden Fingern zerpflückt und dann mit inſtinktiv arbeitender, von äußerſter Nervoſität geſpannter Sicherheit in der Formel von Zahlen und Chiffren auf die Seiten der Notizbücher übertragen wurden. Dem alten Herrn wurde in dieſem wilden Gedränge ganz beklommen zumute. Willenlos ließ er ſich von dem dienſteifrigen Portier Hut und Stock abnehmen. Und dann ſtand er mit Axel unter den Granitſäulen des mächtigen Börſenſaales, aus dem bereits das Getöſe von Angebot und Nachfrage aufſtieg, jenes dumpfe Rauſchen der Börſenflut, von dem der Lärm der Groß— ſtadt ſiegreich übertönt wurde. Rings um die Mallerſchranken drängte ſich eine ſchwarze, wogende Welle von Menſchen, lärmend, ſchreiend, geſtikulierend, ein Höllengetriebe, in dem man kaum ſein eigenes Wort verſtehen konnte. Und durch die weiten Fenſter der Seitengalerien, von denen ein paar verirrte Provinzialen mit ſcheuer Neugier auf das wimmelnde Gewühl zu ihren Füßen hinab— ſchauten, grüßte die lichte Sommerſonne auf dies ver— zweifelte Ringen um Gold, unter dem das ganze weite Börſenhaus wie eine gewaltige Maſchine erbebte und dröhnte.——— Wie im Traum ließ ſich der Geheimrat von Axel durch das Gedränge der Fondsbörſe nach dem Reſtaurant hin— übergleiten. Zuweilen ſtreckte er beide Hände vor ſich aus in der Empfindung, als ob er dies unabſehbare, von allen Seiten herandrängende Meer von ſich abwehren müſſe. Im Reſtaurant ſank er ſchwerfällig auf einen Eckplatz und trocknete mit dem Taſchentuch die glühende Stirn. Hier war es ſtiller und friedlicher. Die anſtoßende Produktenbörſe vollzog ſich in ruhi geren Formen; das gedämpfte Sprechen dort klang zu dem wahnſinnigen Schreien der Fondsbörſe wie das Murmeln eines Wieſenbaches zu dem tobenden Brauſen eines kraftvollen Bergſtromes. Axel war im voraus überzeugt geweſen, daß der heutige Tag ein verlorener ſein würde, dennoch aber drängte es ihn, ſich mitten in das dichteſte Kampfgewühl dieſer Schlacht zu ſtürzen, die eine jener Entſcheidungs ſchlachten werden mußte, bei der das eine Heer vernichtet die Walſtatt bedeckt. f Jetzt ſtand er an der Maklerbank der amerikaniſchen Eiſenbahnpapiere. Kaum herangetreten, war er in einem einzigen Augenblick vollſtändig eingekeilt zwiſchen dieſer leiden— ſchaftlich erregten, ſich wie wahnſinnig gebärdenden Men— ſchenmenge, die, Bleiſtifte und Notizbücher ſchwingend, ſich gegenſeitig förmlich zu erdrücken ſchien. Wie die Wogen einer Meeresbrandung ſchwankte die dichte Menſchenmauer bald nach rechts, bald nach links, den einzelnen faſt zu Boden reißend. Engliſche und amerikaniſche Namen ſchwirrten unab⸗ läſſig, nur in Bruchſtücken verſtändlich, durch die erſtickend heiße Luft.— Und dann plötzlich ſchwang ſich das Wort: St. Louis Railroad, wie von ſchmetternden Trompetenlauten her⸗ ausgeſtoßen, ſieghaft über das betäubende Stimmen⸗ gewirr. Einen Augenblick lang ruhte das überlaute Gedröhn, gleichſam als ob die ganze rieſige ſchwarze Maſſe zu einem tiefen Atemzuge aushole. Dann aber praſſelten von allen Seiten der Verkaufs— orders wie ein Gewitterſchauer hernieder. Ein brüllender Baß wiederholte immer von neuem: „Ich gebe St. Louis!“ Eine unbeſchreibliche Panik war plötzlich ausge⸗ brochen: ruckweiſe ſanken die Kurſe: 95, 93, 92. In fieberhafter Eile drängte alles heran, um zu ver— kaufen, ſolange es noch Zeit war. Im dichteſten Gewühl ſchlug ein Knäuel von Men⸗ ſchen wie raſend um ſich, man ſah weitgeöffnete Lippen, doch kein vernehmbarer Laut drang heraus. Die Hände allein ſchienen zu ſprechen. Nur die Makler thronten unbeweglich auf ihren ragenden Sitzen, wie die Trümmer eines Wracks über den ſturmgepeitſchten Wogen eines dunklen Meeres von Köpfen, in dem die weißen Blätter der Notizbücher die einzelnen Lichtpunkte bildeten. 5 88 klang ein Glockenzeichen durch das wüſte Ge— triebe. Mit einem Male ward es ruhiger; der tobende Lärm ſank zu einem dumpfen Brauſen herab. Die Schlußkurſe wurden ausgegeben. Geſpannt ſah alles der Errichtung der ſchwarzen Tafeln zu, auf der die Makler die Endreſultate ver- zeichneten. St. Louis and Miſſiſſippi Railroad: 88!— Wie gebannt ſtarrte Axel die weißen Kreideziffern an. 881— Wie er es befürchtet hatte. Das bedeutete eine Differenz von zwei Millionen! In einer Anwandlung von Schwäche ließ er ſich auf einer der ſteinernen Bänke nieder. Für ein paar Sekunden konnte er die vorüberziehen— den Maſſen nicht mehr mit voller Deutlichkeit unter⸗ ſcheiden; ſie kamen ihm vor wie unbeſtimmte Geſtalten, wie ſchwebende Geſpenſter mit fernher ſchallenden Stimmen. Doch ſchon in der nächſten Minute war er wieder Herr ſeiner ſelbſt. Nur jetzt nicht ſchwach ſein, nur jetzt keine Entmutigung zeigen. Mit ruhigem Lächeln lauſchte er dem neueſten Börſenwitz, den ihm ein Bekannter im Vorbeigehen zu— raunte. Dann richtete er ſich unter Anſpannung aller Willens⸗ kraft auf und ging mit allmählich ſich wieder feſtigenden Schritten durch den Saal. Was nun? Wie war dieſem Sturm zu begegnen, zwei Millionen Differenz, woher ſollte das Geld beſchafft werden? Mit Blitzesſchnelle nahm er während des kurzen Weges bis zum Reſtaurant alle ſeine Kombinationen der letzten Zeit noch einmal durch. Er hatte im Grunde dieſe Kataſtrophe ja ſchon längſt vorher geahnt, jedoch mit dem fataliſtiſchen Glauben des Börſenſpielers bis zum letzten Augenblick noch immer auf einen plötzlichen Umſchwung der Konjunktur gehofft. Und jetzt hatte die Gegenmine auf der ganzen Linie geſiegt. Ein Gefühl eiſiger Kälte ſtieg in ihm auf, die Empfindung einer unwiederbringlichen und unheilbaren Niederlage. 88 Prozent, und übermorgen Ultimo! Und was mochte im Innern des Schwiegervaters vorgehen, der mit dieſem Schlage ſein geſamtes Vermögen verlor, alles, was er ſich in vieljähriger, mühſamer Arbeit aufgebaut? Er wagte kaum, ſeine Blicke zu dem alten Mann aufzuheben, der ihm jetzt mit freundlichem Zuſpruch die Hand drückte und ſeinen Zylinder aufſetzte. „Verlier den Mut nicht, Axel, geſchehene Dinge ſind nicht zu ändern! Komm, wir wollen dieſe Stätte des Un⸗ heils verlaſſen!“——— Der Saal hatte ſich mittlerweile ganz geleert; nur in den kleinen Logen der Längsſeiten ſaßen noch die An⸗ geſtellten der großen Banken eifrig bei der Schluß⸗ rechnung; hier und da ein paar verſpätete Börſenleute in geſchäftlichem Geſpräch. Erſt als ſie aus den Kolonnaden in den ſonnenheißen Mittag hinaustraten und den harrenden Wagen beſtie⸗ gen, brach der Geheimrat endlich das bannende Schwei⸗ gen, und ſich zur Börſe zurückwendend, ſagte er mit großer Ruhe:„Damit wären wir alſo jetzt fertig! Es war Wahnſinn, daß ich mich darauf eingelaſſen habe! Die Strafe iſt ja denn auch nicht ausgeblieben!“——— Daheim begab er ſich ſofort nach ſeinem Arbeits- zimmer und ſaß hier ſtundenlang am Schreibtiſch. Er hatte ſeine privaten Geſchäftsbücher vorgenommen, doch ein ſeltſames Gefühl hielt ihn immer wieder davon ab, die Bilanz dieſes furchtbaren Tages zu ziehen. Draußen glühte die ſchwere, heiße Pracht Sommers. Und der Himmel ſo hoch und hell mit weißen Wolken gleich Möwen auf blauer See. Unwillkürlich preßte er die Hände gegen die ſchmer— zenden Schläfen. Das Zimmer begann ſich um ihn im Kreiſe zu drehen. Und immer dies entſetzliche Wiſpern und Raunen, dies höhniſche Lachen, das ihn aus allen Winkeln, einem eklen Gewürm gleich, anzukriechen ſchien. Wie ein gehetztes Wild ſah er um ſich. Und jetzt zerſprang unter dem ungeheuren Drucke der Stunde auf einmal auch der letzte Widerſtand in ſeinem Hirn. Die ſeltſamen Schwindelanfälle der jüngſten Zeit gipfelten in einer unbeſchreiblichen Kriſe. Mit einem jähen Rucke fuhr er empor. Eine Siedehitze übergoß und verbrannte ihn plötzlich. Sein Atem ging ſchwer und pfeifend. Er wollte ſchreien, doch nur ein weher, gequälter Ton drang aus ſeiner Kehle. Fortſetzung folgt. des 0 N 5 Hände f ihren ber den 5 bon her die de Ge⸗ e Lärm warzen le her⸗ ern an. en! ſich auf ziehen unter ſtalten, lenden wieder jezt leſten n zu⸗ ens genden lionen lutzen ien der längſt en des ner auf ft. 5 Linie „ die baren rpater⸗ 1 beit Mann 9 die e ſind 8 Un nut in ie An⸗ chluß⸗ le in heißen beſtie cchwei er mit 1 85 Die 16 beite men,. davoll des . Vollen ſchmet vrehel. aunen, einem de del ſeinem 1 30 jöhlich älter e — geboren in Italien 42. Fortſetzung Urbeber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Roman von Gerhard Ritter FFC denen Vater. Auguſt Georg benützte dieſe Vollmacht zu brutalen und ge— meinen Zumutungen an das Mädchen. Es blieb ihr daher gar nichts weiter übrig, als in den neuerlichen Vorſchlag Auguſt Georgs einzuwilligen, nach welchem ſie ihr Kind zwar zur Welt bringen durfte, aber nicht in T. oder überhaupt in Deutſchland, ſondern im Ausland. Außerdem mußte ſie verſprechen, in den nächſten vier oder fünf Jahren auf keinen Fall nach Deutſchland zurückzukehren und vor allen Dingen nirgends und niemals den Namen des Vaters ihres Kindes zu nennen. Dafür erklärte ſich Auguſt Georg ſeinerſeits bereit, den Unterhalt für ſie und das Kind im Ausland zu zahlen und darüber hinaus ſollten Mutter und Kind noch eine lebenslängliche, ſehr beachtliche Rente zu— geſichert bekommen.. a Der weitere Plan von Mutter und Sohn Moravius ging natürlich darauf hinaus, Hans Jürgen nach ſeiner Rückkehr ſo ſchnell wie möglich„ſtandesgemäß“ zu verheiraten, weil beider Auffaſſung nach erſt dadurch die Gefahr einer Verbindung Hans Jürgens mit Chriſtine reſtlos beſeitigt ſein würde. Am dieſem aber den Schritt in die Ehe zu erleichtern, mußte Chriſtine noch einen flüchtigen Abſchiedsbrief ſchreiben, worin ſie mitteilte, daß ſie ſich leider von ihm trennen müſſe, da ſie einen alten Freund von früher getroffen habe, der ſie mit nach dem Aus— land nehmen und heiraten wolle. Zur größeren Glaubhaft— machung durfte ſie noch ein paar begütigende Sätze hinzufügen, in denen ſie auf den großen Altersunterſchied hinweiſen mußte und auf die verſchiedenen Charaktere uſw. uſw. Chriſtine Claſſen wurde unter perſönlicher Begleitung Auguſt Georgs nach Mailand gebracht, und hier gab ſie dann am 10. Januar 1894 einem kleinen Jungen das Leben. Hans Jürgen aber, der inzwiſchen nach T. zurückgekehrt war, ſuchte verzweifelt ihre Srur zu finden. Er wollte die Hoffnung nicht aufgeben, über kurz oder lang doch wieder mit der Geliebten vereint zu werden. Eine Annahme, in der er ſich im Laufe der nächſten Jahre bitter getäuſcht ſehen ſollte. Obwohl nun Chriſtine fern ven T. im Ausland weilte, war es doch für die Moraviusſchen Familienoberhäupter auch weiter— hin nicht angenehm, die junge Mutter mit ihrem Kind am Leben zu wiſſen. Es konnten allerhand unvorhergeſehene Zwiſchenſälle eintteten, und wenn Hans Jürgen erſt einmal erfuhr, daß ihm Chriſtine ein Kind geboren hatte, dann war es bei dem Tharak— ter des Jungen durchaus möglich, daß er die Frau zu ſich zurück— holte und ſchließlich doch heiratete. Wieder kam ihnen da ein Zufall zu Hilfe, der ſie von all dieſen Befürchtungen befreite. Chriſtine bekam nämlich plötzlich, noch im Wochenbett, eine uſtentzündung, ſo daß eine der im Entbindungsheim ange— ſtellten Ammen, Vianca Tonſi mit Namen, an ihrer Stelle das Kind ſtillen mußte. Außerdem hatte ſie ſich ſcheinbar durch zu frühes Aufſtehen aus dem Kindbett eine Lungenentzündung ge— holt, die beängſtigende Nachwirkungen hinterlaſſen hatte, wes— halb ſie auf Verordnung des Arztes unter allen Amſtänden aus dem winterlich rauhen Klima der Lombardei in eine ſüdlichere Gegend zur Erholung reiſen ſollte. Die Beſitzerin des Entbin— dungsheimes ſchlug ihr vor, ſich zur Pflege in das berühmte Kioſter der„Grauen Schweſtern“ in Sorrent zu begeben, wo ſie ſehr gut aufgehoben ſein würde. Chriſtine, die ſich anfänglich unter keinen Amſtänden von idrem Kind trennen wollte, erklärte ſich nach vielem Zureden ſchließlich doch mit dieſer Reiſe nach der Taſſoſtadt einverſtan— den; aber nur unter der Bedingung, daß ihr Kleines während dieſer Zeit bei der Amme bleiben durfte, mit der ſie ſich ſelbſt in den letzten Wochen ziemlich angefreundet hatte. Alſo: bei Bianca Tonſi aus Neapel! 5 Selbſtverſtändlich erhob niemand dagegen Einſpruch. Auch nicht Auguſt Georg Moravius, den die geriſſene Beſitzerin der Mailänder Anſtalt wunſchgemäß von den Ereigniſſen benach- richtigt hatte. Dieſer ſuchte vielmehr unmittelbar nach Chriſtines Abfahrt aus Mailand die Amme perſönlich in ihrer ärmlichen Wohnung auf, worauf dieſe wenige Tage ſpäter heulend und jammernd in die Entbindungsanſtalt gelaufen kam und unter Tränen berichtete, man habe ihr das Kind der ſchönen blonden Dame aus Deutſchland aus dem Kinderwagen geſtohlen. Die Aufregung darüber war nicht ſonderlich groß. Wer intereſſierte ſich ſchon für das Kind. In Wahrheit hatte die Amme den Kleinen in Begleitung Crewers in das römiſche Kinderheim „Betoja“ gebracht. Die Mutter aber blieb über dieſe Schick— ſalswendung im Leben ihres Kindes ohne jede Nachricht und ſollte es auch bis zu ihrem Lebensende nicht mehr wiederſehen. Chriſtine Claſſen hatte ſich nicht lange an der Sonne des Südens in Sorrent erfreuen können. Wenige Wochen nach ihrer Ankunft war ſie unter den qualvollſten Schmerzen an einer ſchweren Sepſis verſtorben, die ſie ſich ſcheinbar durch ihr zu frühes Aufſtehen aus dem Kindbett in Verbindung mit der kaum überſtandenen Lungenentzündung zugezogen hatte. Man begrub ſie auf dem Einwohnerfriedhof in Sorrent. Dort ruhte ſie in der fremden Erde des Südens, von niemand beweint und vermißt, bis ihr Name 39 Jahre ſpäter noch ein— mal in aller Leute Mund kam. And zwar an jenem 6. Januar des Jahres 1933, an dem Tage, da ihr Sohn von der Anklage des Mordes an dem Senator Auguſt Georg Moravius frei— geſprochen wurde.— An dieſem Tage hatte ihr Kind ſie gerächt. Viele Jahre lang hatte Stettner nicht aufgehört, das Ge— beimnis ſeiner Abſtammung zu erforſchen. Die Stimme ſeines Blutes hatte ihm keine Ruhe gegeben. Oft hatte er ſich auf falſche und verkehrte Weiſe bemüht, und nur auf großen Am— wegen hatte er ſein Ziel erreichen können. Aber er hat es doch nun erreicht! Denn jetzt hat er die Mutter gefunden und ſomit die Heimat. Das Geſchlecht der Moravius aber iſt vernichtet worden. XXIV. Seitdem Stettner weiß, wo er hingehört, ſeitdem er weiß, daß dieſes Land, das er liebt und das ihm die Geliebte und Frau geſchenkt hat, auch die Heimat ſeiner Mutter iſt, zeigt er ſich wie umgewandelt. And Hella muß, nicht ohne leiſes Be— dauern, feſtſtellen, daß ihre Rolle der mütterlich beſchützenden Freundin eines gequälten, leidverfolgten Menſchen ausgeſpielt it. Sein jetzt freies, unbelaſtetes Weſen aber ſtrahlt eine ſolche Kraft und Sicherheit aus, daß ſie mit dem Tauſch von der ſchützenden zu der beſchützten Frau im Grunde genommen recht zufrieden iſt. Stettners erſte Handlung in der wiedergewonnenen Freiheit iſt die Regelung der Beerdigungsformalitäten für den verſtor— Er achtete ſtreng darauf, daß keine Nachricht über Tag und Stunde des Begräbniſſes in die Oeffentlichkeit drang. An der ſtillen und beſcheidenen Beiſetzungsfeierlichkeit dieſes„letzten Moravius“ nehmen außer Hella und Stettner nur noch ein paar alte Haus- und Geſchäftsangeſtellte teil. Als dieſe wenigen Leidtragenden nach der Beerdigung die Stätte ber Hruft verlaſſen, beginnt es zu ſchneien, und ein eiſiger Wind Br — ſegt über die Gräber. Man ſchreibt den 10. Januar des Jahres 1933, und nie— mand von den Begräbnisteilnehmern weiß zur Stunde noch, daß dieſes Datum das Geburtsdatum des Sohnes der Chriſtine Claſſen iſt. Als Hella und Stettner vor dem Friedhof in die Taxe ſteigen, begrüßt ſie Glaſemann im Vorbeigehen. Sein Weg führt zur Straßenbahnhalteſtelle. Der große Tourenwagen des verſtorbenen Senators hatte auf Wunſch Stettners nicht bei der Beerdigung benutzt werden dürfen. In den nächſten Tagen und Wochen nehmen dann zahlreiche Anterredungen, Verhandlungen und Sitzungen Stettners ganze Zeit in Anſpruch. Denn jetzt muß er ja vor allem einmal da— nach trachten, aus ſeinem Vertragsverhältnis zur Firma E. A. G. Moravius herauszukommen und muß auch Mittel und Wege zu finden ſuchen, die es ihm ermöglichen, über ſeine Erfindung wieder frei und nach eigenem Gutdünken verfügen zu können. Alle dieſe Regelungen aber ſind nicht ſo einfach durchzuführen und verzögern ſeine Reiſe nach Sorrent unvorhergeſehen lange. Sehr zu ſeinem Leidweſen! Er kann den Aufbruch zu diefer Reiſe gar nicht erwarten. Denn dort in Sorrent, das weiß er, wird ſich der letzte Schleier von ſeiner Vergangenheit heben. Dort, wo die Mutter geſtorben iſt, dort wird man auch wiſſen, wo ihre Papiere hingekommen ſind. And erſt wenn er das er— fahren haben wird, kann ſein Glück vollkommen ſein. Dann wird er unter ihrem Namen eine neue Familie, ein neues Ge— ſchlecht gründen. Das Frieſenblut der Mutter in ſeinen Adern hat ihm die Kraft gegeben, die Leiden ſeines bisherigen Lebens zu ertragen und zu überwinden! Mit Hella zuſammen wird es ihm gelingen, ein neues Geſchlecht zu gründen, das frei iſt von allen Degenerations- und Zerfallserſcheinungen der fluchbelade— nen Moraviusſchen Familie. Als die Verhandlungen ſchließlich doch ſo weit abgeſchloſſen ſind, daß Hella und Stettner ſchon die Koffer zur Abreiſe nach Sorrent gepackt haben, flattert ihnen in letzter Stunde noch ein Schreiben des Amtsgerichts in T. ins Haus. „Herrgott“, ſtöhnt Stettner,„was wird das nun bloß wieder ſein. Lebend bekommt ihr mich jetzt aber nicht wieder aufs Gericht! Ich reiſe, und zwar auf der Stelle! Oder noch beſſer—— ich bin überhaupt ſchon verreiſt. Mech nur den Brief gar nicht erſt auf, Hella. Er hat uns ja doch nicht mehr erreicht. Wir ſind ja ſchon unterwegs——“ „Aber Peterle“, entgegnet ſie lachend,„du haſt doch ſelbſt den Empfang des Briefes quittiert. Er kam doch als Ein— ſchreibebrief.“ Da gibt er ſich lachend geſchlagen und macht ſich mit Hella, die gleichfalls geladen iſt, auf den Weg zum Amtsgericht. Dort barrt ihrer eine Reiſeüberraſchung, denn es ſtellt ſich heraus, daß der Zweck ihrer Ladung die Teſtamentseröffnung des Crewerſchen Nachlaſſes iſt. Zwei Tage vorher hatte deſſen Beerdigung durch die Be— ſtattunasanſtalt„Pietät“ ſtattgefunden, wobei die einzige Leib— tragende bei ſeinem Begräbnis ſeine alte Hausdame geweſen war. Bei Verleſung von Crewers letztem Willen aber erfahren Hella und Stettner, daß ſie von dem Alten zu Haupterben ſei— nes ſtattlichen Vermögens beſtimmt worden ſind. Nachdem ſie ſich von ihrem Staunen einigermaßen erholt baben, weigern ſie ſich ganz ſpontan, die Erbſchaft anzunehmen. Erſt nach ſtundenlangen Verhandlungen mit der Nachlaßbehörde kommen ſie überein, die große Summe für einen Waiſenhaus— fonds zu ſtiften. Die Oeffentlichkeit ſchüttelt über ſolche aroßzügige Geſte den Kopf.— Geld riecht doch nicht. meint man.— And die Verwunderung der braven Bürger Ts wächſt noch mehr, als ſich herumſpricht, daß Stettner auch keinerlei Anſprüche auf die Moraviusſche Erbfolge zu machen gedenkt. Er verzichtet gern. Herzlich gern! Er iſt allzu lange unfreiwilliger Nutznießer die— ſes Moraviusſchen Vermögens geweſen. Er hat genug davon! Frei will er ſein! Frei von allen noch ſo loſen Bindungen zu dieſer Familie. Beim Heraustreten aus dem Gerichtsgebäude ſeufzt Stett— ner tief auf: „So! Das wäre nun auch erledigt. Schluß! Die Vergangen— heit iſt tot! And jetzt: nach Sorrent! Zur Mutter!“ „Komm nur, Peterle, komm!“ ruft ihm Hella, die ſchon zu ihrem kleinen Wagen vorausgeeilt iſt, zu.„Komm nur! Wenn wir uns eilen, können wir noch den Nachmittagszug erreichen. Die Koffer ſind ja ſchon gepackt!“ Mit zwei Sätzen iſt Stettner beim Auto. Er ſetzt ſich ans Steuer, ſtellt den Motor an, und wie auf Kommando lachen 12 jubelnd auf, als das Geräuſch des anſpringenden Motors erklingt. Wiſſen ſie doch, dieſes Motorengeräuſch kündet nicht nur den Start zu ihrer augenblicklichen Rückfahrt nach K. an. Es 0* e das Zeichen zu einer viel längeren und größeren Fahrt! Es iſt das Startſignal zur Fahrt in ein neues Leben! Fahrt ins Glück! Zur XXV. HGerrlichſte Frühlingsſonne ſtrahlt vom blauen italieniſchen Himmel, als Hella und Stettner an dieſem wunderſchönen März— morgen aus der Halle des Royal-Hotels in Neapel auf die Via Partenope hinaustreten. Kleine weiße Wellenkämme durchziehen die Waſſerfläche des Mittelmeers, das von unzähligen Segel- und Motorbooten belebt iſt, während am ſteinigen Afer, gegen das eine leichte Brandung ſchlägt, ſchon die Angler in Hemdsärmeln ſitzen und mit bewundernswerter Geduld ſtundenlang ihre langen Ruten ins Waſſer halten. Hella und Stettner beſteigen eine der ortsüblichen alten Pferdedroſchken und fahren an Santa Lucia vorbei in Rich— tung des Hafens zum Molo Imacolatella Nuova. Gebannt blicken ſie auf die mächtige Rauchſäule des Veſuvs. Anaufhörlich entſtrömen dicke Schwefelſchwaden dem Schlund des rieſigen Kraters und werden vom Frühlingswinbd in breiter Fläche nach Oſten getrieben. Siegreich durchbricht ſie die ſtrahlende Morgenſonne.— Die Vermiſchung der Son— nenſtrahlen mit dem gelblich-grünen Schwefelqualm läßt die 8 gegen Oſten zu in den bunteſten und ſchillerndſten Farben zittern. Im Hafen gehen ſie an Bord des Poſtdampfers Capri und fahren mit dieſem an Herculanum und Pompeji vorüber aus dem Golf ins offene Meer hinaus. Deutlich erkennen ſie durchs Fernglas im Vorbeifahren den Weg, den vor zweitau— ſend Jahren der Lavaſtrom vom Krater bis kurz vor die Tore Pompejis nahm.— Nach ungefähr anderthalbſtündiger Fahrt kommt Sorrent in Sicht.— Ein unbeſchreiblicher Anblick: dieſe Stadt Taſſos!— Italien!— Italien!— Faſt wie Menſchen— geſichter lachen ihnen die ſchreiend bunten auf ſanftem Hügel⸗ rücken gelegenen und von der hellſten Mittagsſonne beleuchteten Häuschen entgegen. und verſchlingt oft ganze Inſelteile. Während die beiden Menſchenkinder über den langen Lan- dungsſteg ſchreiten, klingt ihnen das gedämpfte Rauſchen der Brandung im Ohr, die die Grotten und Höhlen des Felſenufers überſpült. Am Dom und am Denkmal Taſſos vorbei treffen ſie auf einen ſchmalen Pfad, der in nicht unbeſchwerlicher Steigung zum Kloſter der„Grauen Schweſtern“ hinaufführt. Dort, vorm Eingang zum Kloſter, bietet ſich ihnen ein wunderbarer Ausblick. In der klaren und hellen Luft können ſie über die unendliche Bläue des Mittelmeeres hinweg bis nach Capri blicken. So ſchön dieſer Blick iſt, Stettners Sinn ſteht jetzt nicht nach genießeriſcher Landſchaftsbetrachtung. Er iſt voller Erwar— tung, was ihm die nächſten Stunden bringen und ob er hier die letzte und erſchöpfende Auskunft über die Mutter erhalten wird. Er möchte es ſo gern. Möchte über der Mutter tragiſches Ge— ſchick viel lieber hier von den frommen Schweſtern als aus den ſchmutzigen Papieren der verſtorbenen Amme unterrichtet werden. Zögernd, mit vor Erregung zitternden Händen, zieht Hella an der altmodiſchen Handſchelle des Kloſtertores. Plärrend ſchallt der lärmende Laut der Glocke aus dem ſtillen ſteinernen Bau zurück. Es iſt der gleiche Klang, den einſt auch die Mutter im Ohr gehabt, als ſie hier um Einlaß klingelte. Nach einer Weile nähern ſich ſchlürfende Schritte und bald darauf kommt im offenen Klappfenſterchen ein altes Schweſtern⸗ geſicht zum Vorſchein. Stettner grüßt mit einem, ihm aus dem Piſaer Knabeninſtitut in Erinnerung gebliebenen lateiniſchen Gruß, worauf ihnen ſofort in der zuvorkommendſten Weiſe das Tor geöffnet wird. Da Stettner nicht in das Innere des Klo— ſters hinein darf, muß an ſeiner Stelle Hella der Oberin ihr gemeinſames Anliegen unterbreiten. Ihre Aufgabe wird ihr weſentlich erleichtert, da ſich unter den Schweſtern zufällig auch eine Deutſche befindet. Stettner aber, der im Pförtnerinnenraum zurückbleibt, hat unterdeſſen reichlich Muße, durchs Fenſter des kleinen Raumes die Gegend zu betrachten.— Er ſieht nur Meer und blauen Himmel!— Meer— Himmel— Sonne— Italien!— Wie vertraut iſt ihm das alles. And doch wirkt es nicht ſtärker auf ihn als etwa die lebendige Erinnerung an einen lange zurückliegenden Beſuch. Seine Heimat iſt das hier nicht. Das empfindet er jetzt ſehr klar. And dieſes Meer vor ſeinem Blick, ſo ſchön blau und ſüdlich es daliegt, iſt ihm ein fremdes Meer! Das Meer, das er liebt und an dem ſein Herz hängt, iſt ein ganz anderes! Es iſt ein hartes und rauhes, ein manchmal duͤſteres und wildes Meer! And ſeine Brandung toſt und brüllt, überſpült das Land Aber dieſes Toſen und 7 hat ſeine eigene Melodie. Für ihn iſt's wunderbarſte Muſik!— Endlich kehrt Hella in Begleitung der Oberin und det deutſchen Schweſter zu ihm zurück. Die beiden Nonnen bringen einen großen Folianten mit, und die Oberin berichtet daraus, was über Chriſtine Claſſens ehemaligen Aufenthalt im Kloſter vermerkt ſteht: „Chriſtine Claſſen“, ſo lieſt ſie mit ihrer ein wenig ſin— genden Stimme,„geboren am 20. März 1965 auf K. in Fries⸗ land als Tochter der Fiſchersleute Claus und Dörte Claſſen, laut mit ſich geführten Papieren, Mutter des am 10. Januae 1894 in Mailand geborenen Claus Claſſen, verſtarb hier am 3. März des Jahres 1894. Ihre Beiſetzung fand auf dem Ein— wohnerfriedhof der Stadt Sorrent ſtatt. Totenſchein und ſämt⸗ liche Papiere der Chriſtine Claſſen einſchließlich der Geburts— urkunde des Claus Claſſen wurden am 11. April 1894 von dem Bürgermeiſteramt in Sorrent an die Bürgermeiſterei von K. geſchickt. Eine Damenuhr, zwei Ringe, ein Medaillon, eine Kette, ein Armband, eine Bibel und ein Geſangbuch, ſowie 220 Lira und ein Goldſtück im Werte von zwanzig deutſchen Reichs— mark wurden auf ausdrücklichen Wunſch der Verſtorbenen an ihren, in der Obhut der Amme Bianca Tonſi befindlichen klei— nen Sohn Claus geſchickt. Die Empfangsbeſtätigung dieſer Sendung traf von der in Mailand auf der Via la Piama woh— nenden Bianca Tonſi am 2. Mai 1894 hier ein.“ Wie eine Litanei hat die Oberin dieſen Bericht herunter— gebetet. And wie ein Gebet iſt er von den beiden Menſchen— kindern, von Hella und Claus Claſſen, mitangehört worden. Auf dem Weg bis zum Friedhof ſprechen beide kein Wort.— Mit Mühe und erſt nach langem Suchen wird das Grab gefunden. In wild überwucherndem Unkraut ſteht ein Granit— ſtein, der im Laufe der Jahre faſt ganz in die Erde eingeſunken iſt. Eine Inſchrift iſt nicht mehr zu erkennen. Doch der alte Totengräber ſchwört Stein und Bein, daß dieſes Grab das einer deutſchen Dame ſei. Während Hella mit dem Totengräber verhandelt, bleibt Claſſen allein am Grab der Mutter. Nach einer halben Stunde muß er Abſchied nehmen. Gegen 6 Ahr geht der Dampfer nach Neapel zurück, und Hella und Claus müſſen ſich beeilen, um noch zu ſeiner Abfahrt zurechtzukommen. N Auf dem Achterdeck des Schiffes ſitzen ſie in ihre Mäntel gehüllt und blicken auf das immer mehr in der Ferne verſchwin— dende Sorrent zurück. Die Natur ſtellt dieſem Abſchied des Sohnes von der Mutter die grandioſeſte Kuliſſe. Der ganze Horizont iſt von der untergehenden Sonne glutrot erleuchtet. Als der Sonnenball immer kleiner wird und allmählich die dunklen Nachtwolken am Himmel heraufziehen, übernimmt der Veſuv die weitere Feſtbeleuchtung. Steil ſchießt aus ſeinem Krater die Flamme zum Himmel empor. Gebannt verharrt der Blick der beiden auf dieſer großartigen Feuerſäule. Ganz in die Betrachtung dieſes wunderbaren Naturſchau— ſpieles verſunken und der Erinnerung an die eben erlebten Stunden hingegeben, ſpüren ſie die ſcharfe Briſe des Abend— windes gar nicht, der um ihre Geſichte ſtreicht. Erſt durch den heulenden Schrei der Schiffsſirene werden ſie aus ihren Träu— men geriſſen. Als ſie ſich erheben und nach dem Vorderdeck gehen, bietet ſich ihnen ein unvergleichlicher Anblick: Von tauſend und aber— tauſend Lichtern der Stadt ſtrahlend hell erleuchtet liegt die Küſte Neapels vor ihren Augen— Noch in der Nacht fahren ſie nach Rom, um am nächſten Morgen bei Herrn Alexander Tonſi in der Via Fanagoſta 34 vorzuſprechen. Leider treffen ſie den Herrn nicht mehr an. Er hat bereits das Lokal ſeiner Mutter in Mailand übernommen. Claus und Hella müſſen alſo in Mailand die Fahrt noch ein— mal unterbrechen. Am nächſten Abend erhalten ſie dann von ihm in einer Hinterſtube ſeiner Kneipe die Aufzeichnungen ſei— ner verſtorbenen Mutter. Zunächſt iſt er in ſeinen Forderun— gen ein bißchen unverſchämt, aber dann macht er es doch ſehr billig. Von der Erbſchaft Chriſtines an ihren Sohn iſt aller— dings nur noch die alte Bibel und das Geſangbuch vorhanden. Alles andere war von der gemütvollen Mutter Tonſis längſt zu Geld gemacht worden. Während Hella und Claus nachts über den Simplon nach Deutſchland zurückfuhren, finden ſie in ihrem Abteil nur wenig Schlaf. Sie ſind vollauf damit beſchäftigt, das Material der würdigen Dame Bianca zu überprüfen. Es enthält Dokumente einer abgrundtiefen Gewiſſenloſigkeit. Gleich hinter Baſel, während ſie über den Rhein fahren, müſſen ſie der Paßkontrolle ——— 7 * . hre Päſſe vorweiſen. Als der Beamte Stettners Staaten loſenpaß ſieht, muſtert er ihn ein wenig von oben herab. Claus nimmt's ihm nicht übel. Im Gegenteil: über ſein Geſicht gleitet ein Lächeln ſtillen Triumphes. Aeber ein kleines, weiß er ja, wird er dieſen Paß nicht mehr benötigen. Da wird er im Be— ſitz eines regelrechten deutſchen Reiſepaſſes ſein, in dem ſein richtiger Name Claus Claſſen und alle übrigen notwendigen Perſonalien ordnungsgemäß eingetragen ſein werden. Im D- Zuggang, die glücklichen Geſichter an die Fenſterſcheiben ge⸗ drückt, blicken Claus und Hella freudeſtrahlend in die deutſche Landſchaft hinaus. Jetzt ſind ſie wieder zu Hauſe! Vaterland! Zm Neunzig-Kilometer-Tempo ſauſt der Zug an den Schwarzwaldbergen vorbei. Es iſt eine Fahrt mitten in den Frühling binein. 1 Lange Zeit herrſcht Schweigen zwiſchen ihnen. Jeder bängt ſeinen eigenen Gedanken nach. Heute— denkt Claus im ſtillen — würde die Mutter ein beſſeres Schickſal erwarten. Heute würde ſie ſich nicht von traditionsbeſeſſenen Krämerſeelen ins Ausland verſchicken zu laſſen brauchen, um ihr Kind zur Welt zu bringen. l And wie zur Bekräftigung ſeiner Gedanken wendet er ſich wieder Hella zu und bricht als erſter das lange Schweigen. Ich glaube, Liebling“, meint er, ihr zättlich übers Haar ſtreichend,„wir können mit dem Ergebnis der erſten Etappe unſerer Fahrt ins neue Leben ganz zufrieden ſein.“/ 5 Langſam bebt ſie den Kopf. Freudeſtrahlend flüſtert ſie: „Jawohl, Liebſter! Das glaube ich auch. Wir können ſehr zufrieden ſein; du— und ich— und— wir alle drei!—“ Ende. ESport⸗Vorſchau Das Sportprogramm des zweiten März⸗Wochenendes iſt wohl umfangreich, läßt aber dagegen, was die ereignisreichen Veranſtaltungen betrifft, etwas zu wünſchen übrig. Im Fuß⸗ ball werden die Meiſterſchaftsſpiele fortgeſetzt, im ſüddeutſchen Handball tritt eine kleine Ruhepauſe ein und im Winterſport wird es von nun ab immer ruhiger. Die Ringer haben für das Wochenende Großkampftage angeſagt und im Radſport werden auch diesmal gut beſetzte Rennen durchgeführt. Im ſüddeutſchen Fußball 0 konnte früher als erwartet in den Stuttgarter Kickers der erſte Gaumeiſter ermittelt werden. Am kommenden Sonntag beſteht die Möglichkeit, auch den zweiten Meiſter nennen zu können, und zwar dann, wenn der 1. FC. Nürnberg in München gegen 1860 gewinnt und Bayern München gleich⸗ zeitig in Fürth ohne Sieg bleibt. Auch im Gau Ba den darf man den Sieger aus der Begegnung SV Waldhof— 1. Fc Pforzheim, die im Mannheimer Stadion Maſſen⸗ beſuch nach ſich ziehen wird, als künftigen Gaumeiſter be⸗ 9 80 Das Programm im einzelnen hat folgendes Aus- ehen: Gau Südweſt: FK Pirmaſens— Wormatia Worms. Gau Baden: S Waldhof— 1. FC Pforzheim, Freiburger Fc— VfR Mannheim, VfB Mühlburg— Germania Brötzingen. Gau Württemberg: FV Zuffenhauſen— Ulmer F Vega, Sp⸗Vgg Cannſtatt— SC Stuttgart, SV Feuerbach — Sportfreunde Eßlingen, Sportfreunde Stuttgart— 1. SSW Ulm. Gau Bayern: 1860 München— 1. FC Nürnberg, Spogg Fürth— Bayern München, ASV Nürnberg— FCE München. Neben dieſen zum Teil wichtigen Punktekämpfen werden in den ſüddeutſchen Gauen zahlreiche Freundſchafts⸗ ſpiele ausgetragen. Die wichtigſten ſeien hier angeführt: FS Frankfurt— Stuttgarter Kickers, Kickers Offenbach Karlsruher FV, Dresdner SC— Eintracht Frankfurt und SC Metz— VfB Stuttgart(in Metz).— Die Aufſtiegs⸗ ſpiele zur Gauliga nehmen mit dem württembergiſchen Treffen FV Nürtingen— Union Böckingen ihren Beginn. Einen Länderkampf haben Frankreich und Bel⸗ In der Heimat! Im gien nach Paris vereinbart. Der bekannte Kölner Schieds⸗ richter Dr. Bauwens wird dieſem Spiel als Schiedsrichter vorſtehen und damit das nicht alltägliche Jubiläum feiern, den 50. Länderkampf zu leiten. Im Handball tragen die Gaue Württemberg und Baden in Heil- bronn mit ihren Gaumannſchaften ein Spiel aus, das recht intereſſant zu werden verſpricht. Bei den Badenern können leider die Olympiakandidaten nicht mitwirken, eine Tatſache, die um ſo bedauerlicher iſt, wenn man bedenkt, daß Baden dieſes Spiel in Heilbronn als Generalprobe für den Pokal⸗ kampf gegen Südweſt betrachtet.— Auch die Südweſt⸗Gauelf iſt nicht untätig. Sie trägt im Hinblick auf die Pokalvor⸗ ſchlußrunde am 22. März in Mannheim gegen Baden am Sonntag in Pfungſtadt ein Probeſpiel gegen eine main⸗ heſſiſche Auswahl aus.— Einige Punkteſpiele vervollſtändigen das ſüddeutſche Handballprogramm. Im Schwimmen intereſſieren uns die verſchiedenen Starts der däniſchen Schwimmerinnen in Weſten. Mit der Weltrekordſchwimmerin Ragnhild Hveger an der Spitze ſtarten die Däninnen am Samstag in Duisburg und am Sonntag in Düſſel⸗ dorf, nachdem ſie ſchon vorher in Krefeld und Oberhauſen ihr großes Können gezeigt hatten.— Die ſchwediſche Waſſerballmannſchaft Kappſimningsklub Stockholm, die ſich ſeit dem Poſeidon⸗Schwimmfeſt in Berlin immer noch in Deutſchland aufhält, wurde zu zwei Trainingsſpielen nach Hannover verpflichtet. Der Winterſport läßt ſchon den Rückgang der„Hochkonjunktur“ erkennen. Große internationale Veranſtaltungen ſind für das kommende Wo⸗ chenende kaum noch vorgeſehen. In den deutſchen Gebirgen wird zudem der Schnee immer ſchlechter, und bald wird es ſoweit ſein, daß die Freunde des Skiſports ihre Bretter bis zum nächſten Jahr in die Ecke ſtellen müſſen. Die Münch⸗ ner Skiwektläufe, die am letzten Sonntag ihren An⸗ fang nahmen, werden am Sonntag mit dem Staffellauf fort⸗ geſetzt. In Schreiberhau wird der große ſchleſiſche Ski⸗ Marathon veranſtaltet, in Königsbronn führen die Schwaben ihren Marathonlauf durch und in Johanngeorgen⸗ ſtadt meſſen ſich die ſächſiſchen Dauerläufer. Das am letzten Sonntag wegen ungenügender Schneeverhältniſſe abgeſagte Gauſpringen in Mühlleiten wird am Sonntag nachgeholt. In der Leichtathletik verdient das Frankfurter Hallenſportfeſt Exwäh⸗ nung. Dieſes Hallenſportfeſt verſpricht zu einem ſportlichen Ereignis zu werden. Im Mittelpunkt ſtehen natürlich die leichtathletiſchen Wettkämpfe, von denen der Sprinterorei⸗ kampf natürlich das größte Intereſſe in Anſpruch nimmt. Hier ſtarten neben Borchmeyer und Leichum noch Hornberger, Welſcher, Metzner und der deutſche Meiſter Neckermann. Die Ringer haben— was die ſüddeutſchen Gaue betrifft— für dieſes Wochenende Großkampftage angeſagt. Nicht allein, daß im Gau Südweſt die Kämpfe um die Gaumannſchafts⸗ Meiſterſchaft mit den Begegnungen Thaleiſchweiler gegen Siegfried Ludwigshafen, VfK Schifferſtadt gegen Mainz 88 und Großzimmern gegen Saarbrücken-Weſt ihren Anfang nehmen, vielmehr auch durch die Olympia-Gauturniere in Baden und Südweſt. Der Gau Baden verſammelt ſeine Bantam⸗, Leicht⸗ und Schwergewichtler in Mannheim, ſeine Welter⸗ und Halbſchwergewichtler in Wieſenthal und ſeine Feder⸗ und Mittelgewichtler in Freiburg. Im Gau Süd weſt wird nur ein Turnier veranſtaltet, und zwar in Frieſenheim meſſen ſich die beſten Halbſchwergewichtler Im Boxen geht es immer mehr auf die Gaumeiſterſchaften und die deut⸗ ſchen Titelkämpfe hin. Vorerſt müſſen in den einzelnen Be⸗ zirken noch die an den Gautitelkämpfen teilnahmeberechtigten Boxer ermittelt werden. Dieſer Ausleſe gelten auch die am Samstag in Frankfurt zum Austrag kommenden Ama⸗ teurkämpfe, die die Meiſter des Bezirks Main⸗Heſſen ermitteln. Unter„Verſchiedenes“ ſind vor allem die beiden Kunſtturnveranſtaltun⸗ gen in Berlin und Heidelberg zu erwähnen. In der Reichshauptſtadt treffen ſich bereits zum 31. Male Berlin, Hamburg und Leipzig zum Dreiſtädtekampf, während in Heidelberg der dortige TV 1846 ſeine Kräfte in einem Mannſchaftskampf mit dem TW Kornweſtheim mißt. 1 Wiſſen Sie das? Die Männer ſind durchſchnittlich um 12 Zentimeter grö⸗ des Gaues. ßer als die Frauen. i diert; 16 Klaviermuſik; 16.30 Mein Freund Joke; 16.45 4 Rundfunk ⸗ Programme a 4e dernen 1900 Gk elfen en 15 i 5 5 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.15 Stunde der jungen Nation: ö Keichsſender Frankfurt. 20.45 Singſang, Klingklang, trallalla, bunter Abend; 22.30 Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: Das Wirtshaus im Speſſart: 23 Nachtmuſik und Tanz. f Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Reichsſender Stuttgart. Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.10 N iederkehrende Programm- Nummern: Gymnaſtik: 8.30 Sendepauſe: 11.15 Programmanſage, Wirt 6 Choral; 608 Gnmaſit 1 Weener I: 7 Früh⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags- nachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmel⸗ konzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nach.] dungen; 8.05 Bauernfunk, Wetter; 9.10 Gymnaſtik; 10.45 0 richten; 13.15, Mittagskonzert: 14 Zeit, Nachrichten, Wetter:[ Sendepause; 12 Mittagskonzert 11 13 geit, Nachrichten, 9 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei: 15, Zeit, Wirtſchafts⸗ Wetter; 13.15 Mittagskonzert ll; 14 Allerlei von zwei bis Abe meldungen, Wirtſchaftsbericht; 13 Nachmittagskonzert; 19.55 de Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit Nach⸗ Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirt⸗ richten Wetter, Sort: 24 Nachtkon ert g N ſchaftsmeldungen, Programmänderungen; 20 Zeit, Nach- 0 een 5 err d. richten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Sonntag, 8. März(Heldengedenktag): jun Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 3.25 fat 3 5 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Kath. Morgenfeier: die 1 N 1 8 3 555 Son tag, 8 März e an 1 9.30 Sendepauſe; 10 Heldiſche Feier, Heldengedenkfeierſtunde; Las 6 Hafenkonzert: 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. Wetter⸗ 10.30 Muſik für Viola d'amore und Cembalo; 11 Wir reiten hun und Schneebericht; 8.05 Gymnaſtik: 8.25 Ich hatt' einen durch das Feindesland..., Hörfolge; 11.45 Heldengedenktag, ſegl Kameraden, Hörfolge; 8.45 Orgelchoräle. 9 Rundfunkmorgen⸗ Staatsakt in der Staatsoper Unter den Linden; 14 Kinder⸗ feier; 9.45 Bekennkniſſe zur Zeit; 10 Heldiſche Feier, Hel⸗ ſtunde; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Muſizierſtunde; + dengedenk⸗Feierſtunde: 10.30 Chorgeſang; 11.30 Trauerode; 16 Nachmittagskonzert; 18 Schwäbiſch⸗alemanniſches Helden⸗ 12 Staatsakt, anläßlich des Heldengedenktages: 13,15, Mit.] gedenken; 18.30 Als wir hinauszogen.., Lieder, Märſche tagskonzert: 14 Kinderfunk; 14.45 Herr Ober, 1 65 1 Bilder; 19.40 Turnen und Sport— haben das Wort; Stück Torte mit..., eine Szene, die alle angeht; 15 Deutſche 20 Die Treue, Funkballade; 20.55 Schaltpauſe; 21 Meiſter⸗ Scholle; 16 Nette Sachen aus Köln; 18 Das Erbe, Hör⸗ folge; 18.30 Unterhaltungsmuſik; 19.15 Auch du haſt dieſen ſchweren Krieg geſchlagen, Funkfolge; 19.50 Sport; 20 Zum Heldengedenktag, vier Heldengeſtalten, anſchließend: Frühlingsſchlacht, Schauſpiel; und: Finale aus der 5. Sinfonie von Beethoven; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Wetter, lokale Nachrichten, Sport⸗ und Schneebericht; 22.25 Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Nachtmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 9. März: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Volk muſi⸗ ziert; 16.30 Jugendfunk; 17 Lieder und Klaviermuſik; 17.30 Jugendfunk; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Im Krug zum grünen Kranze.., aus dem Volk— für das Volk; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 10. März: 10.15 Schulfunk; 11 Sendepauſe; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Die deutſche Frau; 16 Muſik für Flöte und Klavier; 16.30 Wer kennt die Meiſter deutſcher Erzählkunſt?, literari⸗ ſches Preisrätſel; 16.45 In froher Laune; 17.30 Rat und Hilfe für das ſchaffende Volk, Hörbild; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Zar und Zimmermann, komiſche Oper von Lortzing; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 11. März: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Sende⸗ pauſe; 15.15 Hans Ludwig Linkenbach, zu ſeinem 60. Ge⸗ burtstag; 15.30 Bücherfunk; 15.50 Ein Fabrikarbeiter ſtu⸗ Weltbild(M). konzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Sinfonie⸗ Konzert: 24 Nachtmuſik. Montag, 9. März: 8.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe; 9.30 Wenn die Töchter groß werden; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Die ſtolze Wit Föhre, Märchen; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe: a 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Das kurze Gedächtnis, hei⸗ in terer Funkkalender; 19.45 Erlauſcht— feſtgehalten— für und dich; 20.10 Liebe und Fröhlichkeit, Melodien aus Operetten; 2 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 10. März: 8.30 Unterhaltungskonzert; 9 Sendepauſe; 10.15 Fran⸗ zöſiſch; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.15 Von Blumen und Tieren; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Klein⸗ 1 gärtner— Kleinſiedler; 19.45 Bengt Berg ſpricht; 20.10 5 Kundgebung des ſchwäbiſchen Schrifttums; 22.30 Unterhal⸗ Kun tungs⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 11. März: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sendepauſe;: 10.15 Dichtung und Muſik, Hörſzenen; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.30 Jungmädel in den Bergen, Hörſzene; 16 Bunte Muſik am Nachmittag; 17.45 Ein deutſcher Lands⸗ knecht am Silberſtrom; 19.45 Die Frau im Pfahlbaudorf:; Hörbild; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Aus einer alten Truhe; 21 Unterhaltungskonzert; 22.30 200 Jahre lklaſſiſche Tanzmuſik; 23 Wir bitten zum Tanz. das neue Luftjchiß L 3. 129 in der großen Lujtjchiphalle in Friebrichshajen Ages Weltbild(M). Lehmann, Kapitän nnen: 0 Früb⸗ tandsmel⸗ it 1045 achtichter. wei biz eit, Nach fil, 325 8 Habgier und Wiſſensdrang, Sehnſucht nach Geheim— miſſen und Abenteuern, Hunger nach Gold trieb die Men⸗ ſchen ſeit jeher mit magiſcher Kraft in ferne Weiten, in fremde Meere, in unentdeckte Märchenländer... Habgier und Wiſſensdrang waren es auch, die die Großen der Entdeckerzeit, Helden wie Drake, Columbus oder Cortes und viele andere übers Meer ziehen ließen. Aber neben ihnen gibt es eine Reihe toller Burſchen, Abenteurer, Ent⸗ decker, Sucher und Spekulanten, die durch den Einſatz ihres Lebens mithalfen, die weißen Flecken von den Erd⸗ karten zu tilgen, die uns Heutigen die weite Welt ent⸗ rätſelten, eroberten. Verklungen iſt im Zeichen der Ozean— rieſen die Romantik, das Märchenhafte jener Entdecker⸗ fahrten. Eines ſteht feſt: Ganze Kerle waren ſie alle, von deren Taten unſere nachfolgende Artikelſerie erzählt. Zerſtörtes Märchen vom Güdland Abel Tasman umſegelt zuerſt Auſtralien. Abſeits, faſt vergeſſen, erſt ſpät von Menſchen beſiedelt (d. h. von weißen Menſchen) lag Auſtralien fern von allen. ſonſt üblichen Schiffahrtsſtraßen. Legenden und phan⸗ taſtiſche Geſchichten umkränzten dieſes Land. Einen Teil dieſer Märchen über das Südland zerſtörte Abel Janſſen Tasman durch die erfolgreichſte Fahrt des 17. Jahr⸗ hunderts zum Auſtralkontinent— und die erſte Um⸗ . Die ſteinerne Landkarte von Amſterdam Wenn wir hier von den Unbekannten ſprechen, die man vergaß, obwohl ſie der Menſchheit große Dienſte leiſteten, dann wollen wir nicht verſäumen zu erwähnen, daß wir von jenen Menſchen, die ſich um die Erforſchung des Pazifiks verdient machten, nur die wenigſten kennen. Ihre Namen ſind nicht einmal aufgezeichnet. Das Meer iſt ſo groß und der Inſeln ſind ſo viele, Aber im Stadthaus in Amſterdam liegt eine Welt⸗ karte, die an einen Mann erinnert, deſſen ſonſt niemand mehr gedenkt, wenn man von den Entdeckern ſpricht. Eine Landkarte aus Stein. Einziges Zeugnis deſſen, was Abel Janſſen Tasman erkundete.. Gäbe es nicht dieſe Landkarte aus Stein und eine Tasman-Inſel—, gewiß würde Abel Janſſen Tasman auch zum Heer der Namenloſen gehören, von denen keine der Chroniken, die bis auf den heutigen Tag erhalten blieben, berichten. So kann man nachſchlagen: er war es, der zuerſt Auſtralien umfuhr. Ex war es, der zuerſt die Märchen zerriß, die wie ein Schleier des Unheimlichen dieſen Kon⸗ tinent umgaben. Und noch einen Ruhm kann er für ſich buchen: er war auf der kürzeſten Pazifik⸗Expeditionsfahrt, erreichte auf dieſer kürzeſten Fahrt das meiſte und galt ſeit damals bis heute als der menſchlichſte und anſtändigſte Expeditions⸗ leiter und„Eroberer“ neuer Welten. ernhyrſam ſeglung. Wie wird das Wetter? Ein paar praktiſche Regeln für Reiſende und Wanderer. Wir können froh ſein, ein geſundes und gemäßigtes Klima zu haben. Und doch jammern wir über die Unbeſtändig— leit des Wetters, die letzten Endes ſein Worzug iſt. Allerdings, der Süden mit ſeinen gleichmäßigen Perioden von Hitze oder Regen macht den Ausflüglern weniger Striche durch die Rechnung, aber wer hat ſchon in den Tropen Luſt zum Wandern? Wir brauchen uns gar nicht zu be klagen über das unbeſtändige, un⸗ berechenbare Wetter, wenn wir nur ein wenig achtgeben wollten auf die ver⸗ ſchiedenen Zeichen, welche der Himmel uns ſchickt. Nicht immer hat man ein einwandfreies Barometer oder eine Wetterkarte zur Hand, der Himmel aber wölbt ſich überall über uns. Und nun wollen wir ein wenig auf ihm leſen lernen Eins der zuverläſſigſten Wettervor zeichen iſt ein klarer Abendhimmel bei ruhiger Witterung, auf dem ſich wolken los ein gelber oder roter Sonnenunter gang malt. Wird die ſinkende Sonne von einer Wolkenbank bedeckt— ſie braucht gar nicht ſehr ſchwarz zu ſein—, ſo iſt das ein bedrohliches Anzeichen und alarmiert den Regenſchirm für den kom menden Tag. Ein ſogenannter male— riſcher Sonnenuntergang, bei dem grelle Farben aufglänzen, iſt ebenfalls bedenk⸗ lich und zeigt veränderliches Wetter an. War der Tag warm, und kühlt ſich der Abend bei völliger Klarheit ſtark ab, dann bedeutet das in den meiſten Fällen nicht nur ſchönes Wetter für den kom⸗ menden Tag, ſondern eine beſtändige Witterung für mehrere Tage. Der Morgenhimmel darf— im Gegenſatz zum Abendhimmel— ruhig bedeckt ſein, das braucht gar nichts Böſes zu bedeuten. Verdächtig aber iſt das Morgenrot. Eine mit großem Prunk aufgehende Sonne zeigt den hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft an und wird ſich vielleicht ſchon in den ſpäten Vor mittagsſtunden hinter dicken Regen⸗ wolken verſtecken. Stellt ſich beim Auf⸗ gehen der Sonne Nebel ein— beſonders im ſpäten Sommer und im Herbſt beob— achten wir das manchmal— und herrſcht dabei kein Sturm, ſo iſt das als gutes Wetteromen zu vermerken. Etwa gegen neun Uhr werden ſich die Frühnebel ver⸗ teilt haben, um ſtrahlend blauem Him— mel und klarer Luft Platz zu machen. Im Hochſommer können wir ſtarken Tau, der morgens an den Zweigen und Gräſern hängt, als gutes Vorzeichen ver buchen. Selbſt ein kurzer Regen in den Frühſtunden vor acht Uhr braucht keinem Wanderer die Luſt zu nehmen, aufzu⸗ brechen. Auffallend„ſchönes Wetter“ in den Morgenſtunden, beſonders, wenn es mit Wärme verbunden iſt, mahnt zur Vorſicht. Eine beſondere Rolle ſpielen die Wol zen bei der Wettervorherſage. Iſt der Sommermorgen warm und ſtehen dicke, weiße Haufenwolken am Himmel, ſo werden wir wahrſcheinlich im Laufe des Tages noch ein Gewitter erleben. Iſt bald, Feld àud leide die Luft allzu klar, ſo haben wir darin ein Omen, das auf Regen deutet, be⸗ ſonders, wenn wir in den Bergen ſind. Zarte, wie mit einem Pinſel lang⸗ gewiſchte Wolken der Volksmund nennt dieſe Bildung„Windwolken“— verkünden Wind und anſchließende Wetterveränderung. Lämmerwölkchen deuten auf Regen im Laufe der Nacht oder des folgenden Tages. Bei auf— ſteigenden Gewitterwolken ſollen wir uns nicht damit tröſten, daß der Wind dem Gewitter entgegenſteht ſehr oft ſind die Luftſtrömungen gerade beim Gewitter oben entgegengeſetzter Richtung wie dicht über der Erde, und der Volks mund behauptet daher auch, das Ge— witter„ziehe dem Wind entgegen“. Ein Zeichen, dem man viel entnehmen kann, bedeutet der Wind für uns. Kommt er gegen Mittag auf und iſt das Wetter warm und ſonnig, ſo iſt er eine gute Vorbedeutung für mehrere Tage. Dauerndes Wetter verſpricht auch der Oſtwind, ſowohl bei Regen wie bei Sonnenſchein. Mit Regen droht der Wind von Weſten, ausgeſprochene Hitze— temperaturen bringen nur ſüdliche und öſtliche Winde. Gewitter bei öſtlichem oder nordöſtlichem Wind ſind ſelten, bei nördlicher Luftſtrömung kommt es kaum zu elektriſchen Entladungen der Luft. Südliche Winde dagegen bringen mit Gewittern häufig auch auffallend ſtarke Regenfälle. Wer erfand das Jägerlatein? Märchen als Zoologie.— Klaſſiſches Jägerlatein. Luchſe als Goldmacher. „So das Stachelſchwein gejagt wird, bringt es mit ſeiner Stimme zuwege, daß alle anderen ſeinesgleichen ſich zu— ſammenrotten, ihren Balg erſchüttern und zu den Jägern ganz trutzlig mit ihren Stacheln ſchießen. Iſt auch ſeiner Schüſſe ganz und gar gewiß..“ So berichtet Konrad Geßner in ſeinem 1606 in großer Auflage erſchienenen illuſtrier— ten„Tierbuch“ unter anderem, was nicht weniger ergötzlich zu leſen, aber würdevoll ernſt gemeint iſt. Und in einer, noch im neunzehnten Jahrhundert verbreiteten„Naturgeſchichte“, berichtet Raff von der Liſt des Fuchſes:„... der Fuchs nähert ſich dem Weſpenneſt, das er ausnehmen will, nicht mit der Schnauze, ſondern mit dem Schwanze. Die Weſpen verſuchen ihren Feind zu ſtechen und verwickeln ſich dabei in die langen dichten Schwanzhaare. Der Fuchs peitſcht nun mit dem Schwanz die ganze Weſpenladung gegen einen Baum— ſtamm, daß die darin hängenden Weſpen getötet werden, und fährt ſo fort, bis er alle Bewohner des Neſtes tot beiein ander hat und ſie in Ruhe auffreſſen kann.“ Wir lachen, aber den Verfaſſern, die damit zur Aufklärung des unwiſſenden Volkes beitragen wollten, war es ſehr ernſt mit ihrer Gelehrſamkeit. Noch weit lurioſer aber ſind die zoologiſchen An ſichten der antiken Wiſſenſchaft. Und wenn man heute derartig phantaſtiſche Tiergeſchichten, die man uns zu glauben zumutet, Jägerlatein nennt, dann hat das ſeinen Grund wahrſcheinlich in jenen Tierbeſchreibungen, die ſich Pli⸗ nius und andere Klaſſiker in ernſthaftem Latein leiſteten. Einige dieſer unfrei⸗ willigen Proben klaſſiſchen, unfreiwilli⸗ gen Jägerlateins ſeien hier gegeben. Von der Spitzmaus weiß man im Altertum zu berichten, daß ſie zwar ein gewandtes Tier ſei; käme ſie aber in ein Wagengleiſe hinein, dann bliebe ſie wie gebannt darin und ſtürbe. Als ein Tier höchſt ſeltſamer Art, ſtark durch magiſche Kräfte, wird allgemein die Hyäne bei den alten Schriftſtellern an⸗ geſehen. Plinius glaubt feſt, daß ſie ihr Geſchlecht wechſeln könne, bald Männ⸗ chen, bald Weibchen ſei, und Hunde vor Schrecken ſtumm mache, wenn nur ihr Schatten auf ſie fiele. Eines antiken Münchhauſens würdig erſcheint der Be⸗ richt Plinius' über den Löwen.„Seine Hauptkrankheit“, ſo ſchreibt er,„iſt die Langeweile, doch wird er von ihr durch Affen geheilt. Dieſe treiben nämlich allerlei Poſſen vor ſeinen Augen, wor— über er ſich dann ſo ärgert, daß er ſich auf ſie ſtürzt. Nachdem er ihr Blut ge— koſtet, fühlt er ſich wieder wohl...“ Vom Luchs glaubte man, daß er nicht nur Gold, ſondern auch Edelſteine machen könnte. Aelianus entdeckte neue Eigenſchaften an den Mäuſen, die er ſeinen Zeitgenoſſen zum Muſter hinhielt. Er ſchreibt darüber:„Im Pontus liegt ein dem Herkules zu Ehren benanntes Eiland. Die dortigen Mäuſe verehren alle den Gott und was ihm geweiht iſt. Nun befindet ſich auf der Inſel ein dem Gott heiliger Weinſtock, deſſen Trauben die Prieſter für ihre Opfer verwenden. Sobald die Trauben zu reifen beginnen, verlaſſen die Mäuſe die Inſel, um ſich nicht der Verſuchung auszuſetzen, an den Früchten zu ſündigen. An ihrer Fröm⸗ migkeit könnten ſich Menſchen ein Bei⸗ ſpiel nehmen.“ Hier miſchen ſich falſche Beobachtungen ſeltſam mit falſchen Schlüſſen— denn nie klettern Mäuſe auf Weinſtöcke, um Trauben zu naſchen, daß aber die Mäuſe zum Herbſt die Inſel verlaſſen, hat ſeinen Grund darin, daß ſie bei den Menſchen des Feſtlandes beſſer überwintern konnten als im kalten einſamen Tempel, den nur zwei Prieſter warteten. Erſtaunlichen Reſpekt brachte das Altertum für die Klugheit und den Mut der Wildſchweine auf. Xenophon ſchreibt von ihnen, daß ſie bei ernſtlicher Ver⸗ folgung ihre Hauer mit ſolcher Wucht aneinander wetzten, daß ſie vor Hitze rauchten und die zupackenden Hunde es vor Glut nicht in ihrer Nähe aushielten. Von den Hirſchen aber wußte man zu berichten, daß ſie Todfeinde der Schlan⸗ gen waren und die Reptilien in ihren Höhlen aufſuchten, wo ſie ſie töteten, in— dem ſie das Gezücht durch tiefes Ein⸗ atmen herausſaugten und dann mit den Hufen zerſtampften... Was mag nur zutage gekommen ſein, wenn die Herren im klaſſiſchen Altertum wirklich anfingen, über das Tierleben zu phantaſieren und freiwilliges anſtatt un⸗ freiwilliges„Jägerlatein“ erzählten? Das Land, das erſt Neuholland hieß An Auſtralien iſt alles ſeltſam, ſeine Natur, ſeine Tierwelt, ſeine Ureinwohner, ſeine Küſten. Weshalb ſollte die Geſchichte ſeiner Entdeckung da eine Ausnahme machen? f 5 Im Jahre 1601 kam ein gewiſſer Gadinho de Exedia zuerſt als Weißer nach Auſtralien. Fünf Jahre ſpäter fuhr Torres durch die ſogenannte Torresſtraße. Hollän⸗ der und Engländer landeten an der Weſtküſte. Niemand wußte, wie groß dieſes Land eigentlich war. Man hielt dieſen weſtlichen Küſtenſtrich für die Ausläufer eines, großen Südlandes, das man erſt Neuholland und ſpäter Auſtralien nannte. f Wir ſchütteln heute den Kopf, daß es Geographen gab, die dieſem„Südland“ eine geradezu phantaſtiſche Ausdeh⸗ nung zuſchrieben. Es ſollte bis zur Südſpitze Amerikas gehen und aus hohen Bergen und Flüſſen, fruchtbaren Ebenen und reichen Wäldern beſtehen. Man träumte ein⸗ fach eine Welt in den Pazifik hinein, die gar nicht vor⸗ handen war. Aber ein ſolcher Irrtum war damals nicht ſo leicht zu korrigieren. Der Generalgouverneur von Java um das Jahr 1640 war ein großer Skeptiker, der auch das Märchen von dem Auſtralkontinent nicht für wahr hielt. Er war es auch, der den Seemann Abel Janſſen Tasman heranzog und ihm den Auftrag gab, einmal Nachſchau zu halten, was daran ſei. Zwei Schiffe gab er ihm 1642 von Batavia aus mit auf den Weg. man unterwegs, löſte aber in dieſen neun Monaten mehr an Erdenrätſeln, als viele auf den mehrjährigen Fahrten, die andere Forſcher unternahmen. N „Wilde“, die keine Fliege töten Als Tasman nach vier Monaten auf eine hohe Küſte ſtieß, meinte er, ſie gehöre zu dem Südland mit hinzu und nannte die Südſpitze nach dem Gouverneur von Java „Vandiemen“. Als er weiterfuhr, mußte er feſtſtellen, daß da irgend etwas nicht ſtimmte, aber er hatte nicht Zeit genug und mußte es einer ſpäteren Welt überlaſſen, daß man aus der„Südſpitze“ eine eigene Inſel machte, der man nach ihm den Namen Tasmanien gab. 5 An den Küſten, die man paſſierte, ſah man Einge⸗ borene mit ſchrecklichen Keulen und ſehr rauhen Stimmen ſtehen und drohende Gebärden machen. Erſt als ſie die Dreikönigsinſel und die Maria⸗Vandiemen-⸗Spitze erreicht hatten, getrauten ſie ſich an Land. Tasman kam auch an das Freundſchaftsarchipel, ge⸗ langte nach Eua. Inſelgruppe reihte ſich an Inſelgruppe. Da war alſo kein Kontinent, da war keine mächtige Land⸗ maſſe, die ſich mit hohen Gebirgen zum Himmel erhob, ſondern da waren nur Inſeln, von denen die meiſten ſehr ſchön und außerordentlich fruchtbar ſchienen, da waren nur ſonnige Menſchen auf kleinen Eilanden, die gutherzig ſchienen und freundlich. Wer weiß, vielleicht wären die meiſten aller Wilden ſo geweſen, wenn man ſie gut angefaßt hätte oder ſo menſchlich und diplomatiſch, wie Abel Janſſen Tasman es tat. Bei den Inſelwilden, z. B. den Annamocka, traf Tas⸗ man ganze Stämme, die ſich ſogar ſcheuten, einer Fliege etwas zuleide zu tun, geſchweige denn einem Menſchen. Ideale Eroberung 8 Inmitten der Kämpfe und wüſten Schlägereien, die ſich ſonſt durch die Geſchichte der Eroberungen wie ein roter Faden hindurchziehen, iſt dieſe Art der Entdeckung geradezu eine freudige Erholung. So hätte man ſich ideal eine jede Landgewinnung vorſtellen mögen. Freilich hätte man dann Menſchen mit Herzen und mit weniger eiſernen Rüſtungen, Pulver, Blei und Goldgier über die Meere ſchicken müſſen. Mit weißen Tüchern verſtändigte man ſich, daß man auf beiden Seiten ſehr friedliche Abſichten hege. Langſam ſtiegen einige der Eingeborenen an Bord der Schiffe, während die Holländer ihren Fuß auf das bis dahin un⸗ berührte Land ſetzten. Man tauſchte Lebensmittel aus gegen Schmuckſachen, unterhielt ſich in einer in aller Welt gültigen Zeichen⸗ ſprache und kontrollierte neugierig, wie die Fremden ihr Daſein abwickelten. Tasman kann ſich in ſeinen Aufzeichnungen nicht dar⸗ über beruhigen, daß die Eingeborenen immer wieder Waſſerſchlangen mit der Hand fingen, auf den Kopf leg⸗ ten und dann wieder ins Waſſer warfen. Die Geſchichte mit den Fliegen, denen man nichts zu⸗ leide tun durfte, hätte beinahe zu einem Konflikt geführt. Die Fliegen, von denen man hier heimgeſucht wurde, waren nicht von der zarteſten Sorte, ſondern große, fette Tiere, die den Eingeborenen und den Matroſen böſe Stiche verſetzten. Als einem der Seeleute eine ſolche Fliege in die Hand ſtach, ſchlug er natürlich danach. Die Fliege war jämmerlich zerquetſcht und fiel tot zu Boden. Doch da erhob ſich ein furchtbares Geheule. Man zeigte dem Matroſen den Unwillen über die„Ermordung der Fliege“ ganz unverhohlen. Da Tasman aber ſonſt die „Wilden“ als anſtändige Kerle kennengelernt hatte, ver— bot er, in Zukunft Fliegen in Anweſenheit der dadurch aufs tiefſte beleidigten Eingeborenen zu töten. Die zweite Neiſe mit„geheimzuhaltenden Erfolgen“ Als Tasman wieder in Batavia feſtmachte, war der Gouverneur begeiſtert von dem Bericht ſeines Schützlings. Er hatte alſo recht behalten. (Fortſetzung folgt) Neun Monate blieb Tas⸗ Eine kleine engliſche Stadt hatte einen Bürgermeiſter, der nichts weniger als be⸗ liebt war. Man ſagte ihm außerordentliche Eitelkeit und Selbſtgefälligkeit nach, ſowie übertriebenen Ordnungsſinn. Eines Tages erhielt dieſer Herr einen Brief, in welchem ihm die ſtreng vertrauliche Mitteilung ge— macht wird, daß am nächſten Tage pünktlich um 1.30 Uhr der Prinz von Wales das Städtchen paſſieren werde, deſſen Oberhaupt er ſei. Dieſe Mitteilung fand bei dem eitlen Mann eine ſtarke Beachtung, zudem bildete er ſich ein, daß die vertrauliche Mitteilung doch ſicherlich aus der nächſten Umgebung des Prinzen von Wales ſtammen müſſe. So begab er ſich am nächſten Tage in voller Amtstracht auf den Bahnhof. Der Zug lief ein, dieſer und jener ſtieg aus, von dem Prinzen von Wales aber war nicht das geringſte zu ſehen. Der Herr Bürgermeiſter begab ſich ſofort zum Bahnhofsvorſtand, dieſer befragte das Dienſtperſonal, niemand wußte etwas von dieſer hochwichtigen An⸗ gelegenheit. Darauf turnte der Bürger⸗ meiſter höchſtſelbſt von einem Wagen zum anderen, immer in der Hoffnung, den Er⸗ ſehnten doch irgendwo noch zu erblicken. Umſonſt, niemand hatte etwas geſehen noch gehört von einem Prinzen und ſeiner doch wahrſcheinlichen Begleitung. Hochrot vor Zorn und Empörung gelangte er zum Schluß noch zu dem Lokomotivführer und fragte denſelben:„Wiſſen Sie, wo ſich der Prinz von Wales in dieſem Zuge ungeſehen noch aufhalten könnte?“ Der Gefragte verzog ſeinen Mund zu einem breiten Grinſen, in⸗ dem er meinte:„Freilich weiß ich das, Herr Bürgermeiſter.“„Dann haben Sie es mir auf der Stelle zu ſagen, verſtehen Sie mich?“ „Gewiß, habe ich Sie verſtanden, der Herr Bürgermeiſter wollen gewiß Seiner König⸗ lichen Hoheit eine Aufwartung machen. Nun, dann darf ich Sie darauf aufmerkſam machen, daß Sie ſelbſt auf dem Prinzen von Wales ſtehen. Mit beiden Füßen ſogar.“ Er ſtieg von der Lokomotive herunter, und der Bürgermeiſter folgte ihm. Als er Boden unter den Füßen hatte, fiel ſein Blick auf eine Schrift an der Front der Maſchine, und dieſe lautete:„Prinz von Wales“. Es war der Name dieſer Lokomotive, und der eitle Herr mußte einſehen, daß man ſich einen Spaß mit ihm erlaubt hatte. * Noch nie. Junges Mädchen:„Mutti behauptet immer, küſſen ſei ungeſund. Ich bin noch Ne. Junger Mann:„Geküßt worden?“ Junges Mädchen:„.. krank gewor⸗ den.“ d Ein hoher Berg. „Wie hoch iſt eigentlich dieſer Berg?“ „So ganz genau kann ich Ihnen das nicht ſagen, das Schnitzel koſtet dort oben aber ſchon vier Mark.“ a. Selfemademan. „Als ich nach Amerika kam, hatte ich drei Dollar in der Taſche; damit begann ich meine Laufbahn.“ „So, wie haben Sie denn das gemacht?“ „Ich habe nach Hauſe um Geld tele— graphiert.“ eee een sass dn 888„e ee„esse. eee 8 Schachaufgabe 2 b 0 9 e 1 g h 8— a mee, ,, 3 ee. WM 6 5 2 2 22 ö ß, ö c e 44, ,. ,. 4 4 28 ch, 2. 1 e 1 9 0 e, Wein zieht und gewinnt. Kontrollstellung: 35 Figuren, Weiß (2 Figuren): König bs, Dame f 8.— Schwarz (3 Figuren): König a 1. Bauer b 2, f 2. Silbenrätſel. Aus den Silben: au— bad— be— be— bel— ber— cha — che— da— dampf— de— der— diens— dia— e— e— ga— gaſ— gat — graph— he— i— i— i— il— il in— iſth— ker— ko— laus— leh— ler — litz— me— mi— mi— mi— morph— mus— nai— nau— ne— ner— nie — no— nu— nur— o— pot— ra— rak— ran— re— reb— ſä— ſchiff— ſee — ſe— ſel— ſo— ſter— ta— tag— te— ter— tin— tour— train— ü — e— we ſind 30 Wörter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuchſtaven, beide von oben nach unten ge⸗ leſen, ein Zitat don Schiller ergeben(ü und ch ſind als je ein Buchſtabe zu leſen). Mit dem Aſbeſt⸗Bart; ſchützer läßt ſich der kürzeſte Zigarrenſtummel gefahrlos rauchen. 2 2 Das Staubſauger-Auto garantiert für reine Luft. SSS — zeichauet rem Das magnetiſche Schlüſſelloch für ſchwer Kein zerbrochenes Geſchirr mehr. Frau geladene Heimkehrer. Witzig mit ihrem ſelbſtkonſtruierten Schutz⸗ geſtell. OooOOO OOo ooo ο Frohes Geſtändnis. „Ich muß dir etwas geſtehen, lieber Franz. Bald werden wir zu dreien leben.“ „Aber Inge, mein Schatz, iſt es denn wirklich wahr?“ „Ja, Franz. Meine Eltern laſſen ſich nämlich ſcheiden, und dann zieht Mutter zu 2 u Uns. . Bedeutung der Wörter: 1. Langſtreckenläufer Bilderbeſchreiber V Chemiekundiger 9 40 4. Verpackungsgewicht. 5. Hiebwaffe C 6. Stadt am Niederrhein eee eee 7. Waffenſtreckung c 8. Weinſtockſchädling. 9. Waſſerfahrzeug. Nur nicht ſo eilig! Kurz nach acht Uhr abends begegnet Herr Huber ſeinem Freunde Lehmann, der eilig über die Straße geht. „Wohin ſo eilig?“ „Zu„Figaros Hochzeit'!“ „Da laufen Sie ſelbſt? Das mach' ich immer mit einem Telegramm ab.“ Magiſches Kreuzworträtſel. 10. Aſiate 11. Enge Straße. 12. Stadt in Thüringen. 3. Sommerliche Erfriſchungn 7 14. Stadt in Belgien 7 15. Wochentag 4 16. Landenge 17. Flaches Land„C0 18. Konfitürenmaſſe 19. Schlachtenort in Mähren 20. Militäriſcher Wagenpark 21. Weiblicher Vorname e eee ee 22. Stadt in Algier CFFC0 23. Ort an der Riviera 3 24. Oper von Bizet. 25. Nebenfluß der Donau 26. Geſetzliche Verbindung 27. Körperorgan 28. Gleichförmig 29 Menſchliche 30. Schreibmaterial Sinnesart. 8 F 5 e J 5 9 e 5. * 110 11 2 15 6 11 7 12 5 a 1 Die Wörter bedeuten: a) Von links nach rechts und d) von oben nach unten: 1. Nah⸗ rungsmittel. 2. Vortrag. 3. deutſcher Strom, 4. Zögling einer Lehranſtalt, 5a. Paradies, 5b Lebenswetsheit, 6 öſterreichiſcher Feldherr aus dem Siebenjährigen Kriege. 7. landwirt- ſchaftliches Gerät, 8. Strudel. 9. Wut, 10. muſi⸗ kaliſche Form, 11. Flußrand. 12. römiſcher Kaiſer, 13. alkoholiſches Getränk. Bilderrätſel. 14. 6 Ndotiges uo vhReates Kritik. Als der Autor die Zeitungskritik über die Aufführung ſeines Erſtlingswerkes: „Trompeten, die nicht mehr blaſen“ zu Ge⸗ ſicht bekam, ſtürmte er wutentbrannt in die Wohnung des Kritikers und ſchrie:„Mein Herr, wie können Sie ſich unterſtehen, der maßen unerhört über mein Bühnenwerk her— zufallen! Es ſtand Ihnen überhaupt kein Recht zu, über die Aufführung zu ſchreiben, denn Sie haben ja die ganzen drei Akte lang geſchlafen!“ Da ſagte der Zeitungsmann gelaſſen: „Merken Sie ſich eins, mein Herr: ſchlafen iſt auch eine— Kritik...“ * In der Oper wurde„Lohengrin“ aufge⸗ führt. Jetzt kommt die Stelle, an der die Edelleute aufgefordert werden für Elſa zu kämpfen. Das Publikum iſt in höchſter Spannung. Kleine bange Pauſen werden zu Ewigkeiten. Zum zweitenmal der Ruf des Heroldes:„Wer hier zu ſtreiten kommt für Elſa von Brabant?“ Da ertönt in der drückenden Stille vom oberſten Rang her— unter der Satz: „Kein Luder meldet ſich nun!“ Niemals iſt es den Schauſpielern ſo ſchwer geworden, ihre Rollen zu Ende zu führen, wie nach dieſem Zwiſchenruf. . Kurz und bündig. Es iſt einige Jahrzehnte her. In einem mitteldeutſchen Stadttheater ſtieg die Pre⸗ miere eines neuen Stückes:„Achilleus wacht.“ Eine große Tageszeitung brachte am nächſten Tag folgende knappe vielſagende Kritik:„Achilleus wacht“— Publikum ſchläft.“ 1 Zuviel verlangt. „Nein, die Rolle werde ich Ihnen doch abnehmen müſſen.“ „Aber warum denn, was verlangen Sie denn?“ „Phantaſie, Phantaſie! Vor allem mehr Leben in der Sterbeſzene!“ ** Annahme verweigert. Autor:„Ich erlaube mir, Ihnen hier mein neues Stück zu bringen!“ Theaterdirektor:„Bedaure, mein Herr, die einzigen Stücke, die ich noch annehme,. ſind Zwei- und Fünfmarkſtücke!“ * So ſtill geworden. „Wie geht es, Fräulein Klein?“ „Danke, es geht ſo, aber es iſt ſo un⸗ Herr Direktor. heimlich ruhig zu Hauſe, ſeitdem mein Goldfiſch geſtorben iſt.“ *. „Iſt die Trauung unſeres Kollegen Müller ſchon vorüber?“ „Jawohl! Er hat gerade das ‚Ja' ge— röchelt!“ *. Die Eltern des kleinen Kurt haben mit Bekannten die Wohnung getauſcht. Nach einigen Wochen kommen die Eltern mit ihm zu Beſuch in die alte Wohnung. Die bekannte Familie hat ein Kleines be⸗ kommen. Traurig ſagt Kurt zu Hauſe zu ſeiner Mutter:„Siehſt du. Mama, wenn wir jetzt nicht die Wohnung getauſcht hätten, hätten wir das Baby bekommen.“ eden dd ade„eee eee ssd dsadd see 9*.** 1 ee e l**„ 1 2* e e r e e Auflöſungen aus voriger Nummer. Lösung: Dame h4- hi. Was nun auch Schwarz immer zieht, es kolgt matt durch Sf5—- el. Das Wunder. Hans Müller bekommt einen Brief, in dem es heißt:„Lieber Hans, nichts iſt einfacher als das. Je nachdem, ob die Zeitung vier oder drei Spalten hat, teilt der Mann vom Um⸗ bruch(Metteur) den Satz in drei oder vier Teile ein. Umfaßt der für„unterm Strich“ beſtimmte Satz 180 Zeilen, ſo wird er bet vier Spalten auf jede Spalte 45 Zeilen, bei drei Spalten 60 Zeilen ſtellen und die„umbroche⸗ nen“ Spalten oben durch eine Linie abtrennen. Das Feuilleton paßt. Scherzrätſel. Er— ze. Fehlaufgabe. Romane, Osmane. Dramatik, Emmaus. Lamafell, Schuhmacher, Pomade. Omaha, Ros: marin, Tomate.— Rodelſport. Kreuzworträtſel: Von links nach rechts: 1. Karlsruhe, 9. Apia. 10. Ofen. 11. Sieg. 12. Berg, 13. Eſſe, 14. Erde. 15. Alba, 19. Ekel, 22. Teer. 23. Rudi. 24. Teig. 25. Idem. 26 Erloeſung.— Von oben nach unten: 1. Kaſematte, 2. Apis, 3. Ries. 4 Lage. 5. Robe, 6. Ufer. 7. Herd, 8. Engerling, 16. Leer. 17. Beil, 18. Argo. 19. Eris. 20. Kudu. 21. Eden. Illuſtrierte Scharade. Erſte Löſung: 1—2 vom Himmel niederfließt: mii 3—4 oft der Wilde ſchießt; das Ganze ſtellt im Sonnenſchein nach 1—2 ſich nicht ſelten ein. Zweite Löſung: Regen— Bogen— Regenbogen. Kettenrätſel. Bock⸗Bier, Bier⸗Glas, Glas⸗Fluß, Fluß⸗ Fisch. Fiſch⸗Zucht. Zucht⸗Wahl. Wahl⸗Recht. Recht⸗Eck, Eck⸗Stein., Stein⸗Bock.