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Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. imeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig iernhe 9e — 4 g W 7 Beilagen: Nr. 59 Das innere Recht Man könnte und müßte Jahrhunderte in der Geſchichte zurücgehen, wollte man bis zum letzten erfaſſen, was Adolf Hit⸗ ler am 7. März in einer kühnen Tat geſchaffen hat. Der Boden am Rhein hinunter, der jetzt wieder ganz deutſcher, eigener Bo⸗ den geworden iſt, iſt uns ſeit dem 17. Jahrhundert in einer eigenen franzöſiſchen Theorie als franzöſiſcher Raum ſtreitig gemacht. Dieſer Atavismus iſt 1919 wieder durchge⸗ brochen in der Idee, ihn jetzt zu„entmilitariſieren“. Daß das nur als Vorſtufe gedacht war, zeigte der Ruhreinmarſch und der Einbruch bei Offenburg im Jahre 1923. Die Wehrlos— machung dieſer Zone war auch Ausfluß des Gedankens an Deutſchlands Alleinſchuld am Krieg, an Deutſchland als dem „Angreifer“ von 1914. Aber ſchon von dieſem Gedanken her war der bisherige entblößte Zuſtand unhaltbar, unmöglich ge— worden. Die Kriegsſchuldlüge iſt längſt zuſammengebrochen! Wie ein Hochdruck nach den meteorologiſchen Geſetzen zuſammen⸗ bricht, wenn ſeine Stunde gekommen iſt, ſo iſt dieſe Meinung, daß da am Rhein einſeitig eine wehrloſe deutſche Zone ſein müſſe, in ſich zuſammengeſunken. Man kann überhaupt ſagen. daß dieſe wehrloſe Zone von der Welt längſt ſchon als Anrecht erkannt war. Das war und iſt heute die Wirklichkeit; das An⸗ recht, das 1919 geſchaffen wurde, war als Wirklichkeit zuſam⸗ mengebrochen. In der kühnen Tat vom 7. März hat Adolf Hitler die reale Wirklichkeit dem moraliſch ſchon vorhandenen Zuſtand angeglichen. Nur durch Handeln können Fragen von dieſer Schwere gelöſt werden; Taten machen Geſchichte. Wer will auch der Einſicht ſich verſchließen, daß an die Stelle jener ganzen Atmoſphäre von 1925, in der der Locarno- Vertrag geſchaffen wurde, durch den franzöſiſch-ruſſiſchen Ver— trag eine völlig neue getreten iſt, daß dieſer Ruſſenpakt nur durch eine innere Loslöſung der franzöſiſchen Diplomatie möglich geworden war? Nicht umſonſt hat gerade in dieſem Zuſam⸗ menhang der Führer den tiefen Graben gegen den Bolſchewismus gezogen. Wer in dieſen 17 Jahren miterlebt hat, wie zäh die fran⸗ zöſiſche Diplomatie bis zum äußerſten verteidigt und Zugeſtänd⸗ niſſe ſtets nur durch Markten und Feilſchen gemacht hat, der braucht ſich nicht zu wundern, daß da nun zunächſt ſcharfe Töne herüberkommen über den Rhein; daß Miniſterrat ſtattgefunden, Sarraut die Rundfunkrede gehalten. Erinnern wir uns der Monate vor jetzt einem Jahr, die dem 16. März folgten, als das deutſche Heer geſchaffen worden war. Damals brachten die Franzoſen in Genf die Streſafront zuſtande und eine ſcharfe Erklärung gegen die Wiederaufnahme der deutſchen Wehrhoheitl! Aber dieſe war ſchon Geſchichte geworden; und jenes ſtarke moraliſche Faktum, daß man nach dem Jammer und dem Hohn der„Abrüſtungs“-Verhandlungen dem deutſchen Schritt das innere Recht im Grunde nicht abſtreiten konnte, brachte nicht lange hernach die Engländer dazu, mit Deutſchland das Flottenabkommen abzuſchließen. Das war die praktiſche Aner— kennung, daß der 16. März unwiderruflich geworden war! Daraus kann man ableſen, daß etwa eine feindſelige Pa— role wie des„Vertragsbruchs“ gewiß zunächſt Stimmungen— auch jetzt gegen den Schritt vom 7. März— erzeugen kann; leider iſt anzunehmen, daß die Franzoſen da ihr Möglichſtes tun werden. Nachdem aber in Wirklichkeit dem„gebrochenen“ Zuſtand eine innere Brüchigkeit ſchon innewohnte, er moraliſch ſchon nicht mehr haltbar war, und die Neuerung im richtigen geſchichtlichen Augenblick erfolgte, dann iſt anzunehmen, daß die diplomatiſche Wirklichkeit dem Faktum nachhinken wird und es ſchließlich annehmen muß! Es kommt für die zukünſtige Entwicklung entſcheidend hinzu, daß die Wieder⸗UAebernahme der Rheinlandzone verbunden iſt mit dem Angebot nicht nur von Sicherheitsverträgen nach allen Seiten; ſie würden ſchon für ſich ein vertraglich geſichertes Europa ſchaffen! Was wäre das ſchon für ein Fortſchritt gegen die Gegenwart ganz beſonders, wie gegen die Vergangenheit. Die vertragliche Sicherung wäre aufgebaut, auf ein gleichberech— tigtes, in ſeiner Ehre wiederhergeſtelltes Deutſchland in der Mitte! Auf 25 Jahre, das iſt ein Menſchenalter. Das Ganze wäre zuſammengefaßt im Völkerbund von Genf und eingebaut in den Völkerbund von Genf. Dieſer würde mit einem Schlag wieder eine Macht in Europa. Kann man nicht darauf rechnen, daß den Engländern wie ſchließlich allen beſonnenen und ver— antwortungsbewußten Menſchen dieſer Blick auf ein geſichertes Europa und einen dauerhaften Frieden ſich aufzwingt! Daß ſich unabweisbar ſchließlich die Erkenntnis aufzwingt, daß es auf die Dauer nur zwei Möglichkeiten gibt: das Chaos oder einen Neubau auf den Grundlagen, die Adolf Hitler in ſeiner Reichs⸗ tagsrede aufgezeigt hat. Wer wollte aber dann das Chaos wählen? Deutſchland iſt durch den 7. März wieder vollgültige euro⸗ päiſche Großmacht geworden. Das wirft zunächſt eine Denk⸗ gewöhnung der übrigen Welt über den Haufen. Man müßte ſich eher wundern, wenn das ohne Schwierigkeiten abgehen würde, als über das Gegenteil. Aber formal⸗juriſtiſche Waffen, wie die Franzoſen ſie jetzt wieder ſchmieden, können dieſe neue Tatſache nicht mehr aus der Welt ſchaffen. Da ſchauen wir der Zukunft mit Zuverſicht ins Auge. Miniſterpräſident Göring ſpricht in Königsberg DNB. Berlin, 9. März. Miniſterpräſident Göring wird am Donnerstagabend, den 12. März, auf der erſten Wahlkundgebung in Oſtpreußen rechen. 0 Dienstag, den 10. März 1936 NS. Der letzte entſcheidende Schritt zur Freiheit des Reiches iſt getan. Der 14. Oktober 1933, der 16. März 1935 und der 7. März 1936 bezeichnen die großen Ab⸗ ſchnitte jenes von Adolf Hitler geführten und dem leiden ſchaftlichen Willen der deutſchen Nation getragenen politi- ſchen Kampfes um die deutſche Gleichberech— tigung. Die letzte Beſtimmung iſt gefallen, die die Souveränität des deutſchen Volkes auf ſeinem eigenen Boden beſchränkte. Ein für die Ehre und die Sicherheit des deutſchen Volkes auf die Dauer unerträglicher Zuſtand iſt damit beendet worden. Unſer Dank gilt dem Führer, unſer Glückwunſch dem deut— ſchen Volke und dem endlich befreiten Rheinland! Immer wieder ſind die Möglichkeiten ausgeſchlagen worden, die Deutſchland bot, um eine Situation auf dem Wege unmittelbarer Verhandlungen zu ändern, die nich zu⸗ letzt im Intereſſe aller geändert werden mußte. Die treffen⸗ den Worte, die der Führer gerade dieſen Tatſachen widmete, behandeln eines der bedauerlichſten Kapitel der europäiſchen Geſchichte. Staatsmänner, die alle bisherigen konkreten Befriedungsvorſchläge damit beantworteten, daß ſie neuen Gefahren den Weg nach Europa bahnten, können heute auch nicht mit einem Schein des Rechts dagegen Beſchwerde führen, wenn Deutſchland nunmehr den einzig ihm ver— bleibenden Weg beſchreitet und die für ſeine Sicherheit nicht mehr vermeidbaren Schritte unternimmt. Es zieht damit von ſich aus einen Schlußſtrich unter die innere Sinnloſigkeit eines Vertrages, den die Welt heute als das zu erkennen beginnt, was ihn der Führer nannte:„Ein Werk menſchlicher Kurzſichtigkeit und unvernünftiger Leidenſchaften“. Und trotzdem: Adolf Hitler hat nicht nur mit eiſerner Konſequenz und realpolitiſcher Weitſicht die Intereſſen des deutſchen Volkes vertreten. Er hat in dieſer großen Stunde, Doe B. London, 9. Ycarz. Die Sitzung des engliſchen Kabinetts am Montagvormittag dauerte 17 Stunden. Die deutſche Denkſchrift, die der Lon— doner deutſche Botſchafter von Hoeſch am Samstag dem eng— liſchen Außenminiſter Eden eingehändigt hatte, wurde am Mon— tagnachmittag im Anterhaus kurz vor Beginn der Ausſprache als Weißbuch niedergelegt. Das Anterhaus trat am Montag nachmittag in der üblichen Zeit zuſammen. Mit größter Spannung wartete das vollbeſetzte Haus auf die Erklärung des Außenminiſters Eden. Eden gab zunächſt eine Darſtellung ſeiner letzten Fühlung— nahme mit dem deutſchen Botſchafter in der Frage eines Luft paktes. Hierauf wiederholte er im einzelnen den Inhalt des deutſchen Memorandums vom 7. März und führte dann u. a. aus: Beim Empfang dieſer Mitteilung teilte ich dem deutſchen Botſchafter mit, er dürfe nicht von mir erwarten, daß ich irgend— welche ins einzelne gehende Bemerkungen über eine Arkunde von dieſer Bedeutung machen würde, ſolange ich keine Gelegenheit gehabt hätte, ſie zu prüfen und mit meinen Kollegen über die dadurch geſchaffene Lage zu beratſchlagen. Gleichzeitig ſagte ich dem deutſchen Botſchafter, daß ich eine Bemerkung ſofort machen müſſe. Ich bedauerte aufs tiefſte die Mitteilung über die Aktion, die die deutſche Regierung hinſichtlich der entmilitariſierten Zone unternommen habe. Er, der Botſchafter, werde es zu würdigen wiſſen, daß dies der einſeitigen Aufkündigung eines freiverhan— delten und frei unterzeichneten Vertrages gleichkomme(Beifall). Mir ſei, ſo erklärte ich dem Botſchafter, die Anſicht der deutſchen Regierung über die Wirkung des franzöſiſch-ſowjet⸗ ruſſiſchen Paktes auf den Locarnovertrag bekannt. Dieſe Anſicht werde jedoch nicht von den anderen Anterzeichnermächten des Ver— trages geteilt und wenn die deutſche Regierung trotz der Meinung der anderen Anterzeichner noch ihre eigenen Schlußfolgerungen aufrecht erhalte, dann ſtehe Deutſchland als letzter Weg das Schiedsverfahren zur Verfügung. Ich müßte befürchten, daß die Wirkung der einſeitigen Aufkündigung dieſes Vertrages auf die Regierung und die britiſche öffentliche Meinung nachteilig ſein müſſe. „Ich brauche nicht“, ſo erklärte Eden ferner,„die Bedeutung der von der deutſchen Regierung erhaltenen Mitteilung zu be— tonen. Aehnliche Mitteilungen ſind den anderen Anterzeichnern des Locarnovertrages zugegangen. Aber bevor ich Feſtſtellungen allgemeinerer Natur mache, möchte ich das Haus gern über die Schritte unterrichten, die in der unmittelbaren Zu- kunft getan werden ſollen. Die franzöſiſche und die belgiſche Regierung hat mit vollem Wiſſen und Einverſtändnis der britiſchen Regierung gebeten, daß der Völkerbunds rat ſo bald wie möglich zur Erörterung Willimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millime ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: nahme durch alle Anzeigenmittler. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bism D.⸗A. Febr. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101 lung. Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger ter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. arckſtraße 13, Fernſprecher 153, 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. 12. Jahrgang Die Parole des Föhrers in der letzten Sitzung des beim Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund gewählten Deutſchen Reichstags die großen Pro- bleme des Zuſammenlebens der europäiſchen Völker mit einer inneren Leidenſchaft vorgetragen, die ſeine Worte zu einem Bekenntnis zum europäiſchen Frieden werden ließ, wie es mit ſolcher Kraft und Begründung noch nie von einem europäiſchen Staatsmann ausgeſprochen wor⸗ den iſt. In ſeinen konkreten Vorſchlägen hat der Führer den Willen des deutſchen Volkes ſowohl den europäiſchen Frieden zu garantieren wie ihm auch weiterhin Opfer zu bringen, mit einer Ueberzeugungskraft zum Ausdruck ge⸗ bracht, der ſich die Herzen der intereſſierten Völker nicht, verſchließen werden. Adolf Hitler hat die Grundſätze einer großen Soli— darität der europäiſchen Nationen entworfen. Und er hat weiten in dem den Mächten überreichten Memo⸗ randum die Wege aufgezeigt, die allein dazu führen können, Krieg aus Europa zu verbannen. In einer ernſten Stunde hat Adolf Hitler dieſe Mahnung an Europa gerichtet. Die deutſche Nation iſt aufgerufen worden mit dem Gewicht ihrer Stimme ſie zu unterſtreichen. Wird Europa uns diesmal hören? Wir wünſchten, daß die europäiſchen den kommenden Wochen mitten in unſerem Volke leben wür⸗ den ſie würden die innere A ufrichtigkeit, die Begeiſterung und den unbeu gſamen Willen er⸗ kennen, mit dem die deutſche Nation der vom Führer prokla⸗ mierten Parole folgt und ſie würden das überwältigende Be⸗ kenntnis ſich vorbereiten ſehen, das Deutſchland am 29. März für die Freiheit des Reiches und für den Frieden Staatsmänner in 4 der Lage einberufen werden möge. Ich muß betonen, daß der * Europas ablegen wird. England will ſachlich prüfen Eden und Baloͤwin im Anterhaus zum deutſchen Schritt Völkerbundsrat die zuſtändige Körperſchaft für dieſen Zweck iſt. Der Rat wird, wie verlautet, am kommenden Freitag zu⸗ ſammentreten. Natürlich wird vor dieſer Zuſammenkunft keine Entſcheidung herbeigeführt werden; aber es wird ein Gedanken- austauſch ſtattfinden und zwar morgen in Paris zwiſchen den Vertretern der vier Locarnomächte ohne Deutſchland. Dieſe Beſprechungen werden am folgenden Tage in Genf wieder aufgenommen werden. Die britiſche Regierung wird bei dieſer Gelegenheit durch den Lordſiegelbewahrer Lord Halifax und mich ſelbſt vertreten ſein. Die Wirkung auf die britiſche Oeffentlichkeit müſſe bedauer⸗ lich ſein. Das Aufgebn des Locarnovertrages und die Beſetzung der entmilitariſierten Zone, ſo erklärte Eden weiter, haben gründlich das Vertrauen in jede Verpflichtung erſchüttert, die von der deutſchen Regierung vielleicht in Zukunft übernommen werden wird. In dieſem Hauſe oder in dieſem Lande kann nie— mand ſein, der einen ſolchen Schritt verzeihen oder entſchuldigen möchte. Er verſetzt dem Grundſatz von der Heiligkeit der Ver⸗ träge, der dem ganzen Gefüge der internationalen Beziehungen zu Grunde liegt, einen ſchweren Schlag. Ich bin dankbar, ſagen zu können, daß kein Grund für die Annahme beſteht, daß die gegenwärtige deutſche Aktion eine Dro hung mit Feindſeligkeiten in ſich birgt. Die deutſche Re— gierung ſpricht in ihrem Memorandum von ihrem unabänder⸗ lichen Verlangen nach einer wirklichen Befriedung Europas und drückt ihre Bereitwilligkeit aus, einen Nichtangriffspakt mit Frankreich und Belgien abzuſchließen. Aber es darf über unſere Lage als Anterzeichner des Lo— carnovertrages kein Mißverſtändnis geben, und daher hält es die britiſche Regierung für notwendig, zu erklären, daß wäh⸗ rend der Zeit, die für die Erwägung der neuen Lage notwendig ſein wird, jeder tatſächliche Angriff auf Frankreich oder Bolgien eine Verletzung des Artikels 2 von Locarno darſtellen würde. Die britiſche Regierung würde ſich ungeachtet der deutſchen Auf— kündigung des Vertrages gebunden fühlen, gemäß den Vor⸗ kehrungen des Vertrages dem angegriffenen Lande zu Hilfe zu eilen. Es iſt für alle offenkundig, daß unter den beſtehenden Am- ſtänden der Lebergang von einer ſchlechten Vergangenheit in eine beſſere Zukunft ein mühſames und gewagtes Unterfangen ſein wird. Wir haben nicht nur mit der Vergangenheit oder Gegenwart, ſondern mit der Zukunft zu tun. Eine der Haupt- grundlagen des Friedens in Weſteuropa iſt beſeitigt worden, und wenn dort der Friede geſichert werden ſoll, iſt es Pflicht, ihn aufzubauen. In dieſem Geiſte müſſen wir an die Vor- ſchläge des deutſchen Kanzlers herangehen. Die britiſche Regie rung wird ſie mit klarer Einſicht und objektiv prü⸗ fen mit dem Ziel, feſtzuſtellen, bis zu welchem Grade ſie ein —— Mittel darſtellen, mit deſſen Hilfe die erſchütterte Struktur des Friedens geſtärkt werden kann. Bei dem gegenwärtigen ernſten Zuſtand der internationalen Angelegenheiten iſt die britiſche Re⸗ gierung der Anſicht, daß keine Gelegenheit ungenützt bleiben darf, die irgendeine Hoffnung bietet. Bei den beſorgniserregen— den Umſtänden der gegenwärtigen Zeit fühle ich mich berechtigt, alle Mitglieder des Anterhauſes um ihre Anterſtützung bei der Durchführung der jetzt vor uns ſtehenden Aufgabe zu bitten.“ Nachdem Eden ſeine Erklärung beendet hatte, beantragte Premierminiſter Baldwin, das Anterhaus möge die Vorſchläge der Regierung billigen, die in dem Weißbuch über die Verteidigung enthalten ſeien. Zur Begründung führte er aus, die Bedürfniſſe der Landesverteidi— gung und die auswärtige Politik ſeien ſo eng und feſt miteinander verbunden, daß man über die eine nicht ohne die andere beraten könne. Die Regierung habe wiederholt ihrer Bereitſchaft Aus— druck gegeben, ein internationales Abkommen über Rüſtungs— maßnahmen abzuſchließen. Obwohl dieſe Vorſchläge bisher nicht angenommen worden ſeien, hoffe die Regierung immer noch, daß man eine Grundlage finden werde, auf der Aebereinkommen für die Begrenzung der Rüſtungen getroffen werden könnten. Sie werde jede Gelegenheit, die ſich hierzu biete, nützen. Dieſe Worte, ſo führte Baldwin aus, ſind vor dem Wochenende geſchrieben worden, aber ich wiederhole ſie als das, wofür die Regierung arbeiten wird. Wir werden fortfahren, unſere Stellung, unſer Anſehen und unſeren Einfluß dazu zu verwenden, um zu einer Befriedung der internationalen Unruhe beizutragen und den Grundſätzen der Völkerbundsſatzung zum Erfolg zu verhelfen. Baldwin wandte ſich hierauf der Schilderung des Kollektiv⸗ ſyſtems zu. Nach den gegenwärtigen Wirren müſſe Europa er⸗ wägen, was die kollektive Sicherheit bedeute. Es müſſe ſich dar— über ſchlüſſig werden, ob es von ihr Gebrauch machen wolle. Er hoffe, daß das geſchehen werde. Das werde aber nicht an einem Tage getan ſein. Im Syſtem der kollektiven Sicherheit ent— fielen auf England, das die größte Seemacht in Europa ſei, auch die größten Laſten. Was ſich in den letzten Monaten ereignet habe, zeige dies offenſichtlich. Die vorangegangenen Regierungen ſeien bei der Aufſtellung der Haushalte für die Wehrmacht in den letzten zehn Jahren von der Anſicht ausgegangen, daß es keinen größeren Krieg in Europa geben würde. Zu den britiſchen Bemühungen zur Förderung des Friedens erklärte Baldwin, man dürfe ſie nicht als ein Zeichen von Schwäche anſehen.„Weder die britiſche Regierung noch das britiſche Volk“, ſo erklärte er,„werden ſich durch Drohungen ein— Erklärungen Sarrauts im Rundfunk Völlige Verſtändnisloſigkeit für den deutſchen Standpunkt DNB. Paris, 9. März. Miniſterpräſident Sarraut hielt am Sonntagabend im franzöſiſchen Rundfunk eine Rede, in der er ſich mit den Er⸗ klärungen des Führers vor dem Reichstag beſchäftigte. In völliger Verkennung der deutſchen Auffaſſung brachte der Mini⸗ ſterpräſident den Standpunkt der franzöſiſchen Regierung in ſeiner ganzen Starrheit zum Ausdruck. In ſeiner Rede erklärte Sarraut zunächſt, daß er in voller Ruhe ſich mit der Schwere der Ereigniſſe auseinanderſetzen wolle. Dann ging der Mini⸗ ſterpräſident auf einen kurzen geſchichtlichen Rückblick ein, der die Einrichtung der entmilitariſierten Rheinzone rechtfertigen ſollte. Frankreich habe ſtets eine Verbeſſerung der Beziehungen zu Deutſchland zu erreichen verſucht und dieſen Bemühungen ſei der Rheinpakt von Locarno entſprungen. Auch in der vor zeitigen Räumung des beſetzten Gebietes erblickt Sarraut einen Beweis des franzöſiſchen Wunſches, die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern zu verbeſſern. Während nach ſeiner Auf faſſung von franzöſiſcher Seite alles getan worden ſei, um zu einer Beruhigung der Atmoſphäre zu gelangen, glaubt der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident, Deutſchland eines völlig il loya⸗ len Verhaltens beſchuldigen zu können, das in ſonder— barem Widerſpruch zu den mehrfachen Friedensbeteuerungen der Reichsregierung ſtehe. Als Beiſpiele führt er die Ein⸗ ſtellung der Reparationszahlungen, das Verlaſſen der Ab- rüſtungskonferenz, das Ausſcheiden aus dem Völkerbund und die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht an. Gefliſſent⸗ lich verſchweigt er jedoch ſeinen Hörern, daß dieſe Maßnahmen von Deutſchland her ergriffen wurden, als ſich die Gegenſeite klar und deutlich über feierlich eingegangene Verſprechungen hinweggeſetzt hatte. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede wandte ſich Sarraut der Bedeutung der entmilitariſierten Zone zu, die die Anverletzlichkeit der franzöſiſchen Grenze gegen einen „plötzlichen Angriff“(ö) gewährleiſten ſolle. Im Anſchluß an das Führer-Interview im„Paris Midi“ ſtellte Sarraut die Behauptung auf, daß die deutſchen Einwendungen gegen den franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Beiſtandspakt in bezug auf ſeine An⸗ vereinbarkeit mit dem Locarnovertrag völlig unzutreffend ſeien. Er unterließ es jedoch, die ſchwerwiegenden Argumente des Führers in irgendeiner Form zu berückſichtigen und beſchränkte ſich auf die Feſtſtellung, daß der Führer in ſeiner Rede am 21. Mai vorigen Jahres die Bedeutung der entmilitariſierten Zone als einen Beitrag zum Frieden Europas anerkannt habe. Deutſchland habe kein Recht, ſich zum Richter über die Ver⸗ einbarkeit des Locarnovertrages mit dem Ruſſenpakt zu machen. Es hätte den internationalen Gerichtshof in Haag mit der An— gelegenheit beſchäftigen müſſen. Miniſterpräſident Sarraut gab dann zu, daß Deutſchland in dem dem franzöſiſchen Botſchafter übergebenen Memorandum neue Vorſchläge gemacht habe. Dieſe Vorſchläge werde jedoch die franzöſiſche Regierung nicht prüfen, denn Frankreich könne dieſen Vorſchlägen kein Vertrauen entgegenbringen, nach— dem nunmehr innerhalb eines Jahres übernommene Verpflich— tungen von Deutſchland abgelehnt worden ſeien. Die Prüfung diefer Vorſchläge könne aber auch nicht erfolgen, da Deutſchland durch die Entſendung„bedeutender Streitkräfte“ in die entmili⸗ tariſierte Zone Frankreich vor vollendete Tatſachen geſtellt habe. Auch hier erwähnt Sarraut mit keinem Wort, daß in Wirklich— keit der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Vertrag, an den ſich Frankreich bereits jetzt praktiſch gebunden fühlt, eine neue Sachlage geſchaffen habe, und daß die Beſchlüſſe der Reichsregierung eine natürliche Reaktion auf dieſe Durchlöche— rung des Locarno-Vertrages ſind. Die franzöſiſche Regierung ſei, ſo erklärte der Miniſterpräſident, entſchloſſen, dieſer Drohung nicht nachzu- geben. Die franzöſiſche Regierung ſei weiter gewillt, die Sicher⸗ heitsgarantien des Locarno-Vertrages aufrechtzuerhalten. Frank⸗ reich wolle nicht, daß Str aßburg im Bereich der deutſchen Kanonen liege(). Auch aus dieſen Worten ſpricht wieder die vollkommene Einſeitigkeit des wohl für Frankreich jede zuſätzliche Sicherung vor geſpenſt einer„deutſchen Gefahr“ in ohne jedoch dem deutſchen Nachbarn das del dem Schreck— wollen. franzöſiſchen Standpunktes, der Anſpruch nehmen will, ſchüchtern laſſen, aus welcher Ecke ſie auch immer kommen mögen“. Baldwin ſtellte dann feſt, daß die Vorſchläge über das not— wendige Maß hinausgingen, und daß der Aufrüſtungsplan ela⸗— ſtiſch ſein müſſe, damit die Pläne geändert werden könnten, je nachdem ſich die internationale Lage zum Beſſeren oder zum Schlechteren ändere. Am Schluß ſeiner Ausführungen im Anterhaus ging Bald— win auf die gegenwärtige internationale Lage ein. Trotz der An— ruhe in den internationalen Beziehungen, ſo ſagte er, wollen wir unſere ganze Kraft auf eine Förderung der Zuſammenarbeit zwiſchen den Völkern verwenden. Das Haus wird die Erklärung des Außenminiſters Eden mit gemiſchten Gefühlen gehört haben. Es iſt niemand in dieſem Hauſe, der ihm nicht Erfolg auf ſeiner Reiſe wünſcht. Der Frie— den in Europa kann nicht von Dauer ſein, wenn der jahr— hundertealte Argwohn zwiſchen Frankreich und Deutſchland bleibt. Die Gründe für den Argwohn gehen weit in die Ge— ſchichte zurück. Anſere engliſche Geſchichte hat nichts, was uns in den Stand ſetzt, das zu verſtehen. Aber mit dieſem Argwohn, mit dieſem franzöſiſchen Wunſch nach Sicherheit und dem deut— ſchen Wunſch nach Gleichberechtigung ſind unſere ſchönſten Hoff— nungen wieder und wieder zunichte gemacht worden, manchmal durch die Franzoſen, die unſerer Anſicht nach eine Gelegenheit verpaßt haben, ein Angebot anzunehmen(Beiſall), und anderer— ſeits durch Deutſchland, das etwas tat, das zum Bruch eines Vertrages geführt hat, und was uns wieder erſchüttert hat. Aber auch wenn es in dieſer Weiſe gehandelt hat, ſo war es, wie ich glaube, nicht ſeine Abſicht, die Empfindlichkeit der Franzoſen zu verletzen. Für uns ſieht es in dieſem Augenblick nach all dieſen Jahren des Krieges ſo aus, als ob dieſe alten üblen Einflüſſe ſich wieder durchſetzen. Es mag heute weniger Hoffnung vor— handen ſein als ſeit langem, daß man dieſe beiden Länder wieder zuſammenbringe. Jedoch berühren uns in unſerem Lande keine dieſer alten geſchichtlichen Gefühle. Wir haben keinen heißeren Wunſch, als ſo zu handeln, daß wir unſeren kühlen Kopf be— wahren und fortfahren, Frankreich und Deutſchland in Freund⸗ ſchaft mit uns zuſammenzubringen. Ich wiederhole, was ich vor fünf Monaten geſagt habe: Es kann keinen dauernden Frieden geben, ſolange die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe forldauern. Die einzige Hoffnung liegt in der Herſtellung jener dreifachen Freundſchaft. Bis dieſer Tag an⸗ bricht, wird es in Europa in größerem oder geringerem Ausmaße Schwierigkeiten, Kriſenzeiten und Zeiten der Panik geben. In dieſer Zeit, in der unſer Einfluß von größter Bedeutung ſein könnte, kann ſich unſer Land am wenigſten leiſten, ſchwach zu ſein. Miniſterpräſident Sarraut weiſt dann darauf hin, daß der Locarnovertrag im Falle einer Verletzung ſeiner Beſtim⸗ mungen die Anrufung des Völkerbundsrates vorſehe. Es ſei aber unumgänglich notwendig, daß ein unverzüglicher Mei- nungsaustauſch zwiſchen den Signatarmächten dieſes Vertrages ſtattfindet. Zum Schluß ſeiner Rede betonte Sarraut, daß Frankreich mit der Verteidigung ſeines Standpunktes gleichzeitig ein we⸗ ſentliches Moment des europäiſchen Friedens verteidige. Wenn die Reichsregierung geglaubt habe, auf die franzöſiſche Aneinig⸗ keit und die Wirren innerer Meinungsverſchiedenheiten rechnen zu können, ſo habe ſie ſich getäuſcht. Das franzöſiſche Volk werde die ſofortige Einheit ſeines Willens im Intereſſe der Sicherheit Frankreichs wiederherſtellen. Mit der Leidenſchaft der Verneinung, ſo ſchreibt das Deutſche Nachrichtenbüro zu der Rede Sarrauts, hat der fran— zöſiſche Miniſterpräſident in ſeiner Rundfunkanſprache erklärt, Frankreich werde die deutſchen Vorſchläge nicht prüfen. Er be⸗ gründet dies mit der einſeitigen Aufkündigung feierlich über⸗ nommener Verpflichtung für Deutſchland und mit der Tatſache des Einmarſches von Truppen in das deutſche Rheinland, ohne dies vorher angekündigt zu haben. Wenn Herr Sarraut damit ein deutſches kait accompli brutalſter Art feſtſtellen zu können glaubt, ſo vergißt er, daß am 7. März nur der Schlußpunkt unter eine Entwicklung geſetzt worden iſt, die eine lange Reihe franzöſiſcher kaits accomplis darſtellt. In Mißachtung dieſer ſeiner eigenen Verpflichtungen, die Frankreich jede Angriffs- handlung und ſomit auch jede Erhöhung einer Konfliktmöglich⸗ keit unterſagte, hat Frankreich die Möglichkeiten eines Zuſam⸗ menſtoßes mit Deutſchland erweitert, wobei es ſich ſelber das daß Deutſchland für ſich eine einſeitige Richterrolle in Anſpruch genommen habe, fällt demnach auf Frankreich zurück, das dieſen Anſpruch ſogar vertragsmäßig im Ru ſſenpakt feſtgelegt hat. Nun klagt Sarraut darüber, daß durch den Wegfall der entmilitariſierten Zone, deren Anſicherheit durch das franzöſiſche Vorgehen ins Anerträgliche geſteigert worden war, Frankreich nicht mehr geſchützt ſei, und er prägt in dieſem Zuſammenhang den Satz:„Wir wollen nicht, daß Straßburg im Bereich deut— ſcher Kanonen liegt!“ Herr Sarraut hält es offenbar für rich- tig und für eine große Nation erträglich, wenn Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Saarbrücken, Trier und viele andere deutſche Städte innerhalb der Reichweite franzöſiſcher Kanonen liegen, die überdies den Vorteil haben, bereits unter Beachtung aller militär⸗taktiſcher Vorteile in ein unüberwind— bares Befeſtigungsſyſtem eingebaut zu ſein, dem ein bekannter ruſſiſcher General vor nicht langer Zeit das Zeugnis ausſtellte, daß es ſich ausgezeichnet auch für Offenſiv möglichkeiten eigne. Es iſt außerordentlich zu bedauern, daß Herr Sarraut ſich der Leidenſchaft der Verneinung derartig übergibt, daß er die konſtruktiven Vorſchläge Deutſchlands beiſeite ſchiebt. Er be⸗ findet ſich in dieſer Beziehung wohl nicht im Einklang mit vielen gewichtigen Stimmen des übrigen Auslandes, die den entſcheidenden Wert der konſtruktiven deutſchen Vorſchläge er⸗ kannt haben. Er verſchließt ſich damit den konkreten Möglich- keiten zu einer reſtloſen deutſch-franzöſiſchen Verſtändigung, nach der die Reichweite von Geſchützen und Flugzeugen innerhalb franzöſiſch-deutſchen Beziehungen überhaupt keine Rolle mehr ſpielen könne. Wenn der franzöſiſche Miniſterpräſident ſich ſo— gar zu der Annahme verſteift, der Zeitpunkt der deutſchen Ver— lautbarung ſei mit Hinſicht auf die franzöſiſchen Wahlen ge— wählt, ſo iſt feſtzuſtellen, daß Deutſchland niemals in der Ent⸗ zweiung des franzöſiſchen Volkes ſeinen Vorteil, ſondern ſtets in dem einigen und unteilbaren Frankreich eine europäiſche Selbſtverſtändlichkeit und Notwendigkeit geſehen hat. In dieſem Teil iſt es nur mit dem kommenden Wahlkampf zu entſchul— digen, wenn Herr Sarraut in der Sicherung deutſchen Gebietes durch deutſche Soldaten eine„Kapitulation und Knechtſchaft“ des franzöſiſchen Volkes ſehen will. Wohin kämen die europäi- ſchen Völker, wenn dieſer Grundſatz allgemein gültig würde? Dieſer Geiſt war es, gegen den der Führer und Reichskanzler mit der ganzen Leidenſcheftlichkeit ſeiner Perſönlichkeit die Forderung nach deutſch⸗franzöſiſcher Verſtän⸗ digung ins Feld führte. Kritik an Sarraut im eigenen Lager DNB. Paris, 9. März. . Der marxiſtiſche„Populaire“ und der ſtark linksge⸗ richtete„Jour“ ſind ſich einmal ausnahmsweiſe darin einig, daß die Rundfunkrede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten eine Reihe von Angeſchicklichkeiten bzw. ſchwerwiegenden Wor⸗ ten enthalten habe, die vielleicht nicht am Platze geweſen ſeien. Man hätte, ſo ſchreibt der„Populaire“, gewünſcht, daß der Regierungschef zur Ruhe und Kaltblütigkeit aufge⸗ fordert hätte. Aber er habe das nicht getan. Er habe die Oef⸗ fentlichkeit zwar nicht beunruhigt, aber er habe gewiß ſchwer— wiegende Worte ausgeſprochen, die großen Eindruck auf die Zuhörer gemacht hätten. Es gebe Augenblicke, wo das rein journaliſtiſche Intereſſe vor der Notwendigkeit zurücktreten müſſe, keine Panik zu entſeſſeln. Die franzöſiſche Regierung wiſſe ſehr wohl, daß Hitler abſolut nicht die Abſicht habe, ins Elſaß einzudringen oder ſich der franzöſiſchen Befeſtigungsanlagen zu bemächtigen. Andererſeits mit ihrer Haltung, daß ſie keine iſolierten Maßnahmen er⸗ greifen wolle. Unter dieſen Amſtänden müſſe man ſich fragen, wozu überhaupt die Verſchiebung einiger Bataillone ſtattge⸗ funden habe. 1„Ami du Peuple“ warnt vor der Ergreifung von Sanktionen gegenüber Deutſchland. Trotz des dringenden Wun⸗ ſches, an der Wiedervereinigung des franzöſiſchen Volkes mit⸗ zuwirken, ſei man geradezu beſtürzt, den franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten betonen zu hören, daß er erſt verhandeln werde, wenn die deutſchen Truppen das Rheinland verlaſſen hätten. Man müſſe ſich fragen, ob Sarraut wirklich ehrlich der Anſicht ſei, daß Hitler ſeine Truppen wieder zurückziehen werde. Man müſſe ſich ferner fragen, ob er überhaupt die engliſche Preſſe geleſen habe, die faſt einſtimmig die deutſchen Maßnah⸗ men angenommen habe. Wenn die Sanktionen gegen Italien Frankreich an den Rand des Krieges geführt hätten, ſo könne man überzeugt ſein, daß Sanktionen gegenüber Deutſchland un⸗ bedingt zum Kriege führen würden. Noch ſei es Zeit für Frank⸗ reich, den Frieden und gleichzeitig die Ehre zu retten, indem es eine neue große Politik beginne. Dieſe Politik müſſe darin be⸗ ſtehen, gewiſſe Irrtümer der vergangenen 15 Jahre auszumer- Arteil darüber anmaßte, daß dieſe Politik mit Locarno verein⸗ bart und wer der mutmaßliche Angreifer ſei. Der Vorwurf, Engliſches Feldlazarett zum 3. Mal bombardiert DNB. Addis Abebea, 9. März. Die Bombardements in der Gegend vom Quoram hal⸗ ten unvermindert an. Am Sonntag wurde die engliſche Laza⸗ rettſtation bei Quoram zum drittenmal mit Bomben beworfen, obwohl ſich in ihrer Nähe weder Luftabwehr⸗ geſchütze noch Munitionslager befinden. Während der letzten drei Tage ſind drei italieniſche Bom⸗ benflugzeuge bei Quoram abgeſtürzt. Die Maſchinen wur⸗ den vollſtändig zerſchmettert. Die Beſatzungen verbrannten.— Auch im Sidamo⸗Gebiet ſind am Montag neue Bombenab⸗ würfe erfolgt. Von zwölf abgeworfenen Bomben ſind aber nur zwei explodiert. Britiſcher Proteſtſchritt DNB. Rom, 9. März. Der britiſche Botſchafter in Rom, Sir Erie Drumond, ſprach bei Staatsſekretär Suvich vor, um gegen die Bombar⸗ dierung des engliſchen Rotkreuzlazaretts bei Quoram in aller Form zu proteſtieren. In italieniſchen Kreiſen erklärt man zu dieſem Proteſt, daß die Bezeichnung des Standortes des Laza⸗ retts erſt einen Tag nach der Bombardierung erfolgt ſei. Das betreffende italieniſche Flugzeug wäre von Flugzeugabwehrge— ſchützen getroffen worden und hätte hierauf mit Bombenabwurf geantwortet. 25 Todesopfer eines Lawinenunglücks DRB. London, 9. März. Nachdem bereits vorige Woche mehrere britiſche Offiziere beim Skilaufen im weſtlichen Kaſchmir⸗Gebiet durch eine Lawine ums Leben gekommen ſind, wird am Montag aus Jammu ge⸗ meldet, daß im gleichen Gebiet 25 Menſchen durch ein neues Lawinenunglück den Tod gefunden haben. Die Lawine ging in der Nähe eines Dorfes Titwal nieder. Bisher konnten nur 18 gleiche Recht zubilligen Leichen geborgen werden. zen, die ſchließlich zur Ehe in Moskau geführt hätten. —— vw Abſchluß eines deutſch⸗ſpaniſchen Abkommens über den Waren- und Zahlungsverkehr. DNB. Madrid, 9. März. Die Verhandlungen über die Regelung des deutſch-ſpaniſchen Waren- und Zahlungsverkehrs, die in den letzten Wochen in Madrid ſtattgefunden haben, haben am 9. März 1936 zum Abſchluß eines Abkommens geführt. Das neue Abkommen tritt mit Wirkung vom 1. März 1936 in Kraft und gilt zunächſt bis Ende dieſes Jahres.— Die Mög- lichkeit einer Verlängerung auf unbeſtimmte Zeit iſt vorgeſehen. Die Grundſätze, die für den deutſch-ſpaniſchen Warenverkehr nach dem abgelaufenen Abkommen vom 21. Dezember 1934 bisher galten, ſind im weſentlichen beibehalten worden; die beiberſeitigen Ausfuhrintereſſen haben jedoch insbeſondere unter Anpaſſung an die Entwicklung des Warenaustauſches im vergangenen Jahre eine ſtärkere Berückſichtigung erfahren. Die Zahlungen aus dem Warenverkehr werden in der bisherigen Weiſe abgewickelt. Kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Cadiz DNB. Madrid, 9. März. Wie von privater Seite verlautet, haben kommuniſtiſche Demonſtranten, die am Sonntag die Halenkreuzflagge vom deut⸗ ſchen Konſulatsgebäude in Cadiz heruntergeriſſen haben, in der vergangenen Nacht mehrere Kirchen und Kapellen angezündet, Wohnungen von rechtsſtehenden Perſönlichleiten und Büros von Rechtsparteien überfallen und die Möbel verbrannt. Die Polizei ſoll die Ruhe wiederhergeſtellt haben. Dr Wien: Der tſchechoflowaliſche Miniſterpräſident D 8 Hodza iſt am Montagvormittag in Wien eingetroffen. Tokio: Der Sprecher des 6 Auswärtigen Amtes erklärte auf eine Anfrage, daß der Locarno-Vertrag eine rein europäiſche Angelegenheit ſei. Auf eine weitere Anfrage teilte er mit, daß Japan wegen der unausbleiblichen Rückwirkungen des franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Paktes auf den Fernen Oſten vor der Ratifi⸗ zierung dieſes Vertrages in Paris Vorſtellungen erhoben habe. beweiſe die franzöſiſche Regierung. 2 C 22 ietes gat Ppäi⸗ de? ſler an- alien könne d un Franl⸗ enn es * ic in det Büros weder im W Pflichtenkreis. auch für Frauen und Mädchen. räume ſeien ja doch nicht bombenſicher herzurichten. Das ſoll ja nicht geſchehen, weil es keinen lichkeiten zugleich gibt. Aber Samstag. 14. März, Eintritt frei! Zeigt durch reſtloſes Erſcheinen eure Treue — Appell der Keichskulturkammer am Sonntag, den 15. März im Schumann ⸗Theater in Frankfurt/ Al. Wegen den Wahlvorbereitungen muß der angekündigte Appell vorerſt a usfallen. Ein neuer zur gegebenen Zeit bekanntgegeben werden. . ·ÄmͤA%¾ ‚)ß Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. März 1936 Denkſpruch. Die Frauen ehrt nur, wer ſelber ehrenswert, und verachtet nur, wer ſelber verachtenswert. Termin wird Arabiſch. An alle Vereine und Vereinsjührer! Die Ortsgruppenleitung der NSA gibt be⸗ kannt: Aus Anlaß der Wahlkundgebung am Samstag, 14. März abends 8.30 Ahr in den Sälen des„Frei⸗ ſchũtz! finden keinerlei Veranſtaltungen wie Singſtunden uſw. ſtatt. Die Mitglieder der Vereine beteiligen ſich ebenfalls an dieſer erſten Wahlkundgebung. Die Vereinsführer werden zu einer Beſprechung auf Donnerstag abend 8.30 Ahr in die Partei dienſtſtelle, Adolf Hitlerſtraße 19, gebeten. Es wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen er⸗ wartet, evtl. Stellvertreter entſenden. Der Schutzraum Er hat angefangen eine Rolle zu ſpielen. Man hört immer mehr von ihm. Vorträge, Beſichtigungen, praktiſche Schulung haben die Aufmerkſamkeit geweckt und das Ver- ſtändnis gefördert. Allerorten beginnen die Volksgenoſſen aufzuhorchen. Die vom Reichsluftſchutzbund aufgeworfene Frage läßt keinen mehr los. Warum geſchieht dies alles? Weil die Leiſtungsfähig⸗ abends 8.30 Ahr in den „Freiſchütz Sälen Viernheimer Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen: zum Führer! 97 Schmitt geb. dolzſtraße 14. — 0 abgerufen. — Neſt beſichtigt. wie die Ankunft des die Großen ſal Weibchen holen. aufklärungswoche führt werden. als er von einem abgeſchleppt. Heſſen auf 200 Ausſteller aus H Muſtermeſſe als auc Baumeſſe. aus keit des modernen Flugzeugs zu umfaſſenden Schutzmaßnah—⸗ men für die Zivilbevölkerung zwingt. Es gilt, ein ganz neues Feld zu beackern. Baufachleute haben Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu ſtellen. Handwerker finden neue Erwerbs⸗ möglichkeiten. Die Induſtrie hat ſich ſeit langem der Be— dürfniſſe des Luftſchutzes angenommen. Behörden ſchalten ſich f 0 5 8 1 5 N den 1. Juni. Am Nachmittag des ein. Mancher Bauherr weiß darum. Hausbeſitzer und Mieter⸗ ſich die ehemaligen Schüler des vereine beſchäftigen ſich mit der für die Sicherheit und den die älteren Jahrgänge Beſtand des Volkes ſo wichtigen Angelegenheit. Alle Ein— ſichtigen und Klarblickenden haben den hohen Ernſt erkannt. Freilich machen ſich viele Volksgenoſſen von dem Sinn und Zweck des Schutzraumes eine ganz falſche Vorſtellung. Bei dem ſtarken Perſonalbedarf, der in Zeiten kriegeriſcher Verwicklungen zu befriedigen ſein wird, kann mit Sicherheit geſagt werden, daß nur Greiſe, Kinder und Kranke die In ſaſſen der Schutzräume ſein werden. Alle anderen ſtehen ent⸗ Selbſtſchutz des Hauſes oder haben außerhalb der Wohnung einen beſtimmten, der Allgemeinheit dienenden Dies gilt nicht nur für die Männer, Im Tone des Vorwurfs kann man hören, die Schutz Schutz gegen Angriffsmög⸗ ſchützen ſoll und kann der mütige deutſchen Volkes er geben. In dem Bewußtſein, daß das deutſche Volk wieder Herr iſt über ſeine nur eine ſtarke geſchloſſene Kraft in der Hand einer perſön⸗ zweckmäßig geſtaltete Raum gegen chemiſche Kampfſtoffe, gegen Spreng- und Splitterwirkung. Und hiermit iſt unendlich viel erreicht. Viele meinen, die Einrichtung der Schutz räume ſei Sache der Behörden. Dies iſt ein Irrtum. Zwar überwacht die Baupolizei die Arbeiten: Erſtellung und Ein— richtung aber iſt Sache der Hausbewohner. Natürlich ent— ſtehen hier ſchwer zu löſende Fragen, vor allem finanzieller Art. Aber ſie müſſen gelöſt werden, weil die Zukunft von Millionen Volksgenoſſen ſonſt gefährdet iſt. RLB. Dejentliche Wahlkunlgebung Am kommenden Samsta g, den 14. März, abends 8.30 Uhr, findet in den.„Freiſchütz“⸗Sälen die erſte Wahlkundgebung zur Reichstagswahl am 29. März ſtatt. All Viernheimer Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen bekunden durch ihr Erſcheinen in dieſer Kundgebung ihre Treue zum Führer. Die Wahl am 29. M ärz wird eine ein⸗ Willenskundgebung des geſamten ganze Heimat bis zur letzten Scholle am Rhein und an der Grenze, das lichen, einſatzbereiten, wagemutigen wie auch verantwortungs⸗ in den Von da ab ging es aufwärts. Jeden Tag ein Stückchen mehr. Man ging in der tiefen Dämi überaus merkwürdig, wieder einmal Tage durch die Straßen zu gehen. wie das ſein würde Sonne ſchiene. W dann noch ſpazieren gehen würde. aus aus dem Ort, vielleicht in den Wald, auf das Feld. Den letzten Sonnenſchein am Abend haben wir noch nicht erlebt. Noch geht die Sonne zu früh unter. A iſt es geworden, und man wandert nach heimwärts werden. So wandern wir über die Wege. Nach ein Büros oder Fabrikräumen atmen wir die Vorfrühlingsluft, die doch ſchon irgendwie Frühlings in ſich trägt. Und unſer A hellen Himmel, der jetzt letzten Schein der Sonne Horizont glitt... Todesfall. den Zeitpunkt zu verſchieben. Umfange in der Zeit vom 22. Helle Heute 20 auf einen nach in gleicher der Leipz „ und ganz leuchtet, Bensh vormittag Reibold, die Gattin des Adam Nach kurzer ſchwerer Krankheit zattin und Mutter im Alter von 62 Den Autofahrern zur Warnung. Auf der 9 autobahn, Gemarkung Mannheim, Kraftwagen der Betriebsſtoff aus. zeuges ließ den Wagen ſtehen, wollte autobahn nach Mannheim, um ſich ſchaffen. Kaum hatte er den Weg nach dorthin angetreten, Richtung fahrenden Perſonen⸗ kraftwagen zu Boden geriſſen und dabei ſchwere Verletzungen erlitt, die eine Ueberführung in das Städtiſche Krankenhaus Mannheim notwendig machten. Der ohne Betriebsſtoff auf der Reichsautobahn ſtehende Wagen wurde auf W̃ Beſitzers von einer hieſigen Reparaturwerkſtätte 18 2 Der Unfall die ſtarb Frau die nach ſich etriebsſtoff vorhanden iſt. iger Frühjahrsmeſſe. Auf der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmeſſe ſind ungefähr eſſen vertreten, und zwar ſowohl auf der h auf der Techniſchen Meſſe und der Der größte Teil der Ausſteller aus Heſſen ſtammt Offenbach und Umgegend. 250jähriges Jubiläum des Bensheimer ſiums. Die Feſtfolge für die 2 des 250jährigen Beſtehens des nunmehr in großen Umriſſen feſt. teilen ſich auf drei So fing es an a verließ man die Arbeitsſtätte Aber es war nicht ganz ſo dunkel wie Bläue des Himmels lag noch irgendwie ein hinten am Ende der Straße, zuſammenſtieß, war ein Das war der entſchwindende Tag. Und da hatten wir zum erſtenmale noch das Reſte chen vom Tageslicht erwiſcht. Gymna⸗ zeranſtaltungen aus Anlaß eimer Gymnaſiums liegt Die Veranſtaltungen ver— Tage, beginnend mit dem Pfingſtmontag, Pfingſtmontags treffen Gymnaſiums jahrgangweiſe, zuſammengefaßt, zu zwangloſen W derſehensfeiern in verſchiedenen 2 Hauptfeſttag iſt der ie⸗ zensheimer Gaſthöfen. Der Pfingſtdienstag. Meimk alia. bel Jage Jetzt wiſſen wir, welch ein Glück das bedeutet, bei noch aus dem Beruf nach Haus zu kommen. Einmal war da ein Tag, d und es war dunkel. ſondern ſonſt. In der Schimmer von wo der Himmel mit den Häuſern lichter Streifen. Tage Der Viernheimer Storch iſt wieder da! Am Montag nachmittag traf unſer Storch wieder hier ein und hat ſofort ſein auf dem Kamin der Heſſiſchen Mühle erbautes Anſcheinend fiel die Beſichtigung gut aus, man aus den Schleifen entnehmen kann, Freund Adebar kurz darau f um ſein Neſt zog. Die Kinder begrüßten Viernheimer Storches mit Freude, und auch zen intereſſiert ſeinen Flugleiſtungen zu, die er in dieſem Jahre recht frühzeitig hier unternimmt. Nunmehr wird es nicht mehr lange dauern, dann wird er ſich auch ſein Polizeiaufklärungswoche verſchoben. Mit Rück⸗ ſicht auf den bevorſtehenden Wahlkampf hat ſich der und preußiſche Miniſter d für die Zeit vom 15. bis Reichs⸗ es Innern veranlaßt geſehen, die März vorgeſehene Polizei⸗ der Reichstagswahl liegen— Die Aktion wird in vollem bis 29. April 1936 durchge— Alle für März geplanten V die in irgendwelchem Zuſammenhang mit klärungswoche ſtehen, ſind abgeſagt worden. eranſtaltungen der Polizeiauf— keichs⸗ ging geſtern abend einem Der Führer des Fahr- zu Fuß auf der Reichs⸗ Betriebsſtoff zu be- unſch des hier ſei wiederholt eine Mahnung an alle Kraftfahrer, vor Befahren der Autobahn vergewiſſern, ob genügend B zu die nerung heim, und es war nach dem Beruf noch bei Auf einmal ahnten wir, „wenn auf unſerem Heimweg gar noch die enn man zu Hauſe ra in den des T s, noch ehe die Lampen auf den Straßen angezündet den uge ſchweift hinauf manchmal noch von dem bereits Dieſer Heimweg iſt das Schönſte vom Tage. erfüllt von tauſend Hoffnungen. Man den Sommer, man weiß auf einmal, beitsfülle noch immer an jedem 7 die wir genießen wollen wie ſchmiedet Pläne für daß neben aller Ar ag ein paar Stunden bleiben, ein köſtliches Geſchenk.. ſch etwas eſſen und Vielleicht ein bischen her— ber immer heller langer ſe kühle, herbe Garten oder ages Arbeit Arbeit Hauch des unter den Er iſt jetzt bewußten Führung erreichen konnte, wird die Abſtimmung eine Dankesbezeugung für unſeren Führer und Reichskanzler ſein. Auf zur Wahlku ndgebung am Samstag! DA 7.⸗Rechtsberatung Sprechtag jeden Diensta g, nack in der Dienſtſtelle Adolf Hitlerſtraße mittags von 4 (Zum Löwen). 0 der und Nachunterſuchungen bei Kriegsbeſchädigte betagten Elt werden. der Kriegsbeſchädigten auf dem Kameraden auf eigenem Grund und Maria Schmitt, wurde Jahren in die Ewigkeit Der Führer eröffnet den Wahlkampf Am Donnerstag in Karlsruhe. Karlsruhe, 10. März. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eröffnet ſeine Deutſchlandreiſe zum Reichstags wahlkampf im Gau Baden, und zwar am Donnerstag, dem 12. März, 20 Uhr, in einem Rieſenzelt in Karlsruhe. Ganz Baden wird an dieſem bedeutungsvollen Auftakt zum Reichstagswahlkampf Anteil nehmen. Karten ſind bei den Kreisleitungen der NSDAP zu haben. Die Reichsbahn wird Sonderzüge durchführen, worüber noch Näheres be⸗ kanntgegeben wird. Anſere Parole für den Wahlkampf lautet: Führer zur Freiheit, dem Befreier des Gaues B den Anſerem aden aus Feſſeln des Verſailler Vertrages jede Stimme! DAF.⸗Fachzeitungen! Deal.= Mitglieder, die noch nicht im Beſitze der grünen Beſtellkarte ſind, verlangen dieſe ſofort bei ihrem zuſtändigen Blockwalter oder Betriebszellenobmann. Bis 15. ds. Mts. müſſen die Beſtellkarten bei der Poſt abgegeben ſein. Viernheim, den 9. März 1936 D A F., O F., Ortswaltunce Viernheim. LI 8 7 NS geg Appell alli aus! NSG. Der auf den 16. März feſtgeſetzte Appell des NSKK.⸗Standortes Frankfurt a. M., ſowie der Standorte der Umgebung, zu dem der Korpsführer Hühnlein ſein Erſcheinen zugeſagt hatte, fällt im Hinblick auf die Reichs⸗ tagswahlvorbereitungen aus und wird zu einem ſpäteren Zeit⸗ punkt nachgeholt. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Die Vanberjühter des Gaues Hejjen⸗Aafjau werben geſchult NSG. Am 7. und 8. Mäarz 1936 wurden die Wander- führer der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ des Gaues Heſſen-Naſſau in Schloßborn(Main-Taunus-Kreis) geſchult. Der Gauwanderwart gab linien über Wandern und den alte und neue Lieder, am Samstag allgemeine Richt⸗ Singen. In einer Singſtunde wur⸗ die man draußen auf den Wan⸗ derungen ſingt, geübt. Ein Lichtbildervortrag führte die Wanderwarte in die reizvollen Schönheiten des Waſſer⸗ Wanderns ein, wodurch auch ein Einblick in dieſes neue Ge⸗ biet des Wanderns gegeben wurde, das auch innerhalb der NSG.„Kraft durch Freude“ gepflegt werden ſoll, Ein weiterer Lichtbildervortrag zeigte unſere heimiſche Vogelwelt in ihren Eigenarten und ihrem Vorkommen. Vor der Heldengedenkfeier am Sonntag Morgen, die durch den Kreisleiter des Main⸗Taunus⸗Kreiſes Fuchs ab⸗ gehalten wurde, verpflichtete der Gauwanderwart die an— weſenden Kreiswanderwarte durch Handſchlag und ermahnte ſie, wie ſeither ihre Pflicht weiter zu erfüllen. Im Anſchluß wurde eine Wanderung durch den um— gebenden Wald durchgeführt, bei der den Teilnehmern die einzelnen Vogelarten, ihre Neſter und Eigenarten erklärt wurde. Nach der Rückkehr ſprachen Dipl.-Ingenieur Hellwig und Dr. Stauder über Landſchaft und Volk, ſie zeigten an Hand von Beiſpielen, wie ſich die Muſik jeweils der Land⸗ ſchaft anpaßt, und wie gerade das Lied verwurzelt iſt mit der Eigenart des Volkes. Nach einem gemeinſamen Eintopfeſſen ſprach der Reichs⸗ wart des Amtes Wandern in der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kuh n, Berlin, der den Anweſenden die Auf⸗ gaben des Wanderns innerhalb der NS.⸗Gemeinſchaft dar⸗ legte. Es ſei ein Unterſchied zwiſchen den Wandervereinen und dem Wandern innerhalb der KdF., denn die Aufgaben. ſeien vollſtändig voneinander verſchieden. Dem deutſchen Ar⸗ beiter ſoll die geſamte Heimat gezeigt werden. Es beſteht die Abſicht, Faltboote anzuſchaffen, damit der Arbeiter auch das Waſſerwandern kennen lerne. Im Anſchluß an dieſen Vortrag fand eine Ausſprache ſtatt, die noch einmal all die Er⸗ fahrungen dieſes Schulungslehrganges zuſammenfaßte. * Kriegsopferwünſche In einer Betrachtung über die bisherigen Le nationalſozialiſtiſcher Kriegsopferarbeit in der opferverſorgung wird feſtgeſtellt, daß offen geblieben ſeien, in erſter Linie lichem Gebiet liegen. An der Beſeitigung von Härten und Unzulänglichkeiten müſſe unermüdlich weitergearbeitet werden. Eine der wichtigſten Forderungen ſei, daß Frontſoldaten nur von Frontſoldaten betreut werden. Ebenſo müſſe bei der Hinterbliebenenverſorgung der Grundſatz Geltung bekommen, daß Hinterbliebenenbetreuung nur durch Hinterbliebene oder Frontſoldaten ſelbſt erfolgen ſolle. Be⸗ ſonderer Schutz müſſe nach wie vor der beruflichen Ausbildung Kriegerwaiſen zugewandt werden. Nachprüfungen n und bei hoch⸗ Minimum herabgeſetzt iſtungen NS⸗Kriegs⸗ die Wünſche, die noch auf verſorgungsrecht⸗ ern ſollten auf ein Anerläßlich bleibe eine weitere Vertiefung der Betreuung Gebiet der Arbeitsbe⸗ ch af fu Gebiet bleibe die Anſiedlung der ng. Ein weiteres 6 Uhr Stück Heimat zu hätten. sulscnland 18t irel- ein einiges Polt am 29. Hiapz 1 Boden, um ihnen ein geben, auf das ſie beſonderen Anſpruch —.—— „FFF ⁵˙ 111 — N — * Die Aufnahme in die Sexpta Auch körperliche Eignungsprüfung bei der die höhere Schule. Darmſtadt. in Ausführung des Reichserlaſſes vom 27. März Feſtſtellung der körperlichen Eignung bei der Aufnahme⸗ prüfung in die Sexta folgende Richtlinien erlaſſen: Die Prüfung ſoll nicht einen beſtimmten Grad tigkeiten und Leiſtungen feſtſtellen, ſondern ihr Ziel darin ſehen, einen dem Aufnahmealter entſprechenden willen zu beurteilen. Zu dieſem Zweck ſind Einzel⸗ eee zu ſtellen, aus denen zu ind: a) die allgemeinen Körperkräfte, Zähigkeit, Ausdauer (3. B. Klettern, Ringen um den Vollball, Freiringen). Entſchloſſenheit, Mut(3. B. Laufen hoch gelegten Balken, Bockſpringen, b) Einſatzwillen, über einen 1 Meter Ringen wie unter a) angegeben), c) Allgemeine Gewandtheit(3. B. Hinderniſſes, Barren und dergleichen, Purzelbaum, ſchlagen), d) Einſatz im gemeinſchaftlichen Wollen 6. meinſchaftskampf in Staffelform, Völkerball). Die Löſung dieſer bzw. gleichinhaltlicher Aufgaben iſt mit den Noten 1 bis 4 zu bewerten. Dabei muß fungsmäßiger Verlauf weitgehendſt einem flotten Betrieb, deren Hemmungen tätig ſein läßt. Mädchen hat nach den gleichen allgemeinen Rich erfolgen, wobei die praktiſchen Aufgaben entſprechend zu geſtalten ſind. DNB. Genf, 9 Im Völkerbundsſekretariat iſt vom abeſſiniſchen eine Note übermittelt worden, in der Abeſſinien erklärt, daß es Verhandlungen im Rahmen mit der ſofortigen Eröffnung von des Völkerbundes zum Zwecke der baldigen Beilegung ſeligkeiten einverſtanden iſt. ſtehe dem Dreizehner⸗Ausſchuß für alle weiteren Verfügung. — Nach der Kirchweih erſtochen Die Bluttat von Leinsweiler vor Gerich Candau. 10. März. In der am Montag Schwurgericht Landau begonnenen 5. Verhandlungsperiode Fall die Verhandlung gegen den 1902 ge⸗ borenen Friedrich Schnäbele aus Annweiler wurde ſchon in der 4. Schwurgerichtspe⸗ riode im November 1935 behandelt, aber ausgeſetzt und der und Pflegeanſtalt Klingenmünſter auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht. Die Gutachten haben Tat voll verantwortlich ſtand als erſter an. Dieſer Fall Angeklagte in der Heil⸗ ergeben, daß er für ſeine iſt. Schnäbele trat am 15. September 1935 m ſechsjährigen Jungen abends gegen 7 Uhr von weihe in Leinsweiler ſeinen Heimweg an. Er dem Alkohol ſes beläſtigte er eine ſtieß Schnäbele wieder zu der Gruppe und fing ſeinen Schimpfereien an. Auf des Schnäbele durch Büchner kam es zwiſchen zu einem Handgemenge, in das auch die Frau Rer eingriff. Schlag mit dem Stock. Den Eheleuten Büchner war der zu einem Streit zuwider und ſie gingen ihres Weges. Orth wurde Beſchluß, von Schnäbele zu Boden geſchlagen, und nun zog Schnä⸗ bele ſein Taſchenmeſſer, kniete ſich auf Orth und ſtach ihn — nach der Anklage in voller Tötungsabſicht— in Hals und Rücken. Orth erlag zwei fall den erlittenen Verletzungen. Das Urteil lautete auf zehn Jahre Zuchthaus und In der Urteilsbegründung wird fünf Jahre Ehrverluſt. ausgeführt, es ſtehe außer Zweifel, daß der An Tat in der Abſicht, zu töten, begangen habe. Der lebende Menſch als Tauchpuppe Wichtige Neuerung im Rettungsweſen. * Frankfurt a. M. Etwa 25 führende Perſönlichkeiten des Landesverbandes Heſſen-Naſſau und des Bezirks Mit⸗ telrhein der Deutſchen Lebensrettungs⸗Geſellſchaft wohnten im Hallenbad in Frankfurt a. M. der Vorf Tabalfachſchaft Viernheim 11 Uhr wird Am Donnerstag vormittag von 9 7 1 Manufaktur u. 0 Er ler Modewaren. ö f 8 2 Wäſche u. Ausſteuer, Manufaktur u. Modewaren Weinheimerſtraße 62 Bapchent u. Daunenkäöper in 130 u. 160 brt., blau u. rot 130 und 160 breit namasl. 1.50, 1.95 Mt. Hallun. 80 und 130 breit Bettücher, Bettuchleinen, Gardinen, GBleyle⸗Kleidung, Damen m a ntel Qualitätsware zu äußerſt billigen Preiſen nur ¶Clilat Linclclien Schlaf wird nur noch einmal am Abend ge ſungen, nachdem das Kinderbett für Baby durch eine Anzeige in der„Viern ſeinen Einzug heimer Volkszeitung“ gehalten hat. Ja, ja, die Anzeige in der„Viernheimer Volkszeitung“ iſt wirklich ein guter Vermittler Aufnahme in Die Abteilung ll der Landesregierung hat Ueberwinden eines zurücktreten gegenüber der die Jungen nicht unter beſon⸗ Die Prüfung bei den Der abeſſiniſche Geſandte in Paris Auskünfte zur zugeſprochen, und ſchon außerhalb des Dor⸗ Fußgängergruppe, in der ſich u. a. die Eheleute Büchner und Schloſſermeiſter Orth aus Annwel⸗ ler befanden. Die Fußgängergruppe ſuchte Schutz vor einem 9 Gewitter unter den erſten Bäumen im nahen Wald. Bald die neuerliche Zurechtweiſung Nun verſetzte Orth dem Schnäbele einen Tage nach dem Vor⸗ Heddesheimerſtr. leitung 1933 Gästen und Kursteilnehmern hervor, der n weſentliches ſteigerte, als erſtmalig von Fer⸗ Einſatz⸗ und Ge⸗ erkennen Rad⸗ B. Ge⸗ ein prü⸗ tlinien zu März. Geſandten der Feind⸗ 1 vor dem it ſeinem der Kirch⸗ hatte ſtark erneut mit den beiden des Büch⸗ acht mal geklagte die ührung des Ein oder zwei mögl. mit Fenſter auf die Straße für Schuhmacherei zu mieten geſucht. Gefl. Adreſſen an die Geſchäftsſtelle des Bl. erbeten. eee eee e eee derste und Stroh 4 zu verkaufen. Winkenbach Sen- And Fölusala hat zu verkaufen. gürinerel Grau Sandhöferweg e eee Darüben zu verkaufen. elauchülsl. Ein Jeder gibt für das —— ͥ ä— WH W̃ gen f Rettungsſchwimmer a arbeiten dieſe ohne Luf Minute auf dem Grund u Meter Tiefe. Eine ganz groß dem Baß Sauerſtoffgerät und Hilfsmittel, Man wird ſich fragen, Uebung und Ge Heſſen⸗Naſſau, Schluß der Vorf und die ſtete Einſatzbereitſchaf lache gefunden. haaren, wurden an der Ufermauer feſtgeſtellt. deutliche Schleifſpur. Anſcheinend Brücke niedergeſchlagen, ſchwer verletzt, und in d geworfen. Der unter dem Verdacht des Mordes verhaftete Fri⸗ emelfingen hat eingeſtanden, Oeſterreicher Karl Reichler, n bei Saargemünd ein „in raffiniert vorbedachter Weiſe er⸗ ſich in den Alleinbeſitz des von Tag zu das beide Män⸗ auf die rechte Stra gehende Fußgänger, aufprallte. Der Vater Jeck wurde mitgeſ Sohn hing im Stoßgeſtänge des nach 57 Metern Beide Perſonen waren ſofort tot. Oh Opfer zu kümme wendete und ver nicht, da nach 130 Metern graben ſtürzte und umfiel. Schuld des gewiſſenloſen Fa verſagte das Gericht dem no klagten auch alle mildernden Umſtä Jahr zwei Monaten Gef Barth wegen Fluchtverdacht ſofort ſeſtzunehmen. unſerer kurzfriſtigen Jahr verlängert, wurde eine beſondere„ ſen. Es handelt ſich dabei nicht etwa ſchiedentlich angenommen wurde— ur „Geld“, ſondern es iſt lediglich die be Ausgliederung von Regiſtermark zu dem Ausland kommenden Perſonen die Mittel Deutſchland leichter zur Verfügung zu ſtellen. Es haben bis⸗ Banken, die kurzfriſtige Forderungen hren Kunden für Reiſen in Deutſch⸗ geſtellt. her ſchon ausländiſche? an Deutſchland haben, i land Regiſtermark zur aber gewiſſe Schwierigkeiten verbunden. Frankfurter Muſtertrupps der DRG artige demonſtrative Schau der wichtig Befreiungsgriffe ſowie und deren Wiederbelebung durch die und ihre Mitarbeiter rief größten Beifall bei den Tieftauchen bei. ſten Rettungs⸗ und nach Ertrunkenen Frankfurter Bezirks⸗ Die einzig⸗ ſich noch um ein der lebende Menſch als Tauchpuppe vorgeführt wurde. Der Bezirk Main wird wohl der erſte in Deutſchland Grauſiger Mord » Saargemünd, 9. März. Schleuſe bei der al Reichler aus Neunkirchen b. der rechten Kopfſeite wies Wunde auf. Unter der Saarbrücke wurde eine große Weitere Blutſpuren, vermiſcht mit Kopf⸗ der Pfeilerwand ſowie an den Quadern Bis dorthin führte auch eine wurde Reichler unter der as Waſſer ſeur Alfons Hoffmann aus R ſeinen Geſchäftsteilhaber, den mit dem er zuſammen in Neunkirche Friſeurgeſchäft betrieb mordet zu haben, um Tag ſchlechter gehenden Geſchäfts zu ſetzen, ner nicht ernähren konnte. wie das wohnheit! Der Leiter des Landesverbandes Stadtrat Altſtadt⸗Wiesbaden, brachte zum ührung zum Ausdruck, daß dies Können t des eigenen Lebens für den anderen Volksgenoſſen von wahrhaft nationalſozialiſtiſchem Geiſt getragen ſei. ten Fabrik eine Leiche auf dem Der Tote wurde als der 40 Jahre alte Oeſterreicher Karl ei Saargemünd erkannt. Auf ein, der auf dem Gebiete des Tauchens wichtige Neuerun⸗ ür die Lebensrettung eingeführt hat. ls Tauchpuppe aus. Mit Leichtigkeit t, ſtehen, ſitzen und liegen über eine nd ſpielen wie Fiſche in e Leiſtung iſt das Laufen auf ſinboden, bis zu 10 bis 15 Meter ohne jegliches wie Gewichte und dergl. erreicht Er bildet ſeine drei wird: Durch Saarſchiffer bemerkten in der Waſſer. die Leiche eine tiefe klaffende Blut⸗ Fahrläſſige Tötung und Autoflucht. Frankenthal. . Wegen zweier Vergehen der fahrläſſigen Tötung hatte ſich der ledige Erich Barth aus Mannheim, geboren 1903 zu Hannover-Linden, vor dem Schöffengericht Frankenthal z klagte fuhr am 17. Dezember ſtand mit ſeinem Perſonenkraf nach Maxdorf. An dieſem und die Sicht ſehr behinder Tage zum Halten gebracht u verantworten. Der Ange— 1935 in angetrunkenem Zu⸗ twagen von Bad Dürkheim war das Wetter ſchlecht t. Dennoch verminderte Barth ſeine Geſchwindigkeit nicht und es geſchah, daß er plötzlich ßenſeite geriet und auf zwei vor ihm Vater und Sohn Jeck aus Maxdorf, chleift und der Perſonenwagens, als er konnte. ne ſich weiter um die rn, ſchaltete Barth ſeine Lichtanlage aus, ſuchte die Flucht. Dies gelang ihm jedoch ein Wagen in einen Straßen⸗ In der Verhandlung kam die hrers klar zu Tage. Deshalb ch nicht vorbeſtraften Ange⸗ nde und verurteilte ihn ängnis. Ferner erging werden Reiſemark— kein neues„Geld“ WqpD. In dem in dieſen halteabkommen, das im weſentlichen die bisherige Auslandsverſchuldung um ein weiteres Reiſemark“ geſchaf⸗ — wie anſcheinend ver⸗ n nein neues deutſches ſondere kontenmäßige Zweck, aus dem für Reiſen in Verfügung HAUPTOEWIMN EIMER SERIE 5 OOO eee eee eee een Tagen abgeſchloſſenen Still⸗ Regelung Damit ſchweren waren dio nun mit der Ab⸗ DDr zweigung der Reiſemark⸗Konten von den Regiſter⸗ mark-Konten behoben werden ſollen. Wenn man berückſichtigt, daß im verfloſſenen Jahr etwa 300 Millionen Re⸗ giſtermark für Reiſezwecke zur Verfügung geſtellt wurden, kann man ſich eine Vorſtellung von der Bedeutung der Neuregelung machen, zumal durch die Olympiade der vorjährige Betrag ſicher noch höher ſein wird. Deutſchland hätte beſtimmt einen größeren Vorteil da⸗ von, wenn es von den ausländiſchen Reiſenden die reinen Deviſen hereinnehmen würde. Wir könnten unſeren kleinen Deviſenvorrat dadurch nicht unbeträchtlich auffüllen. Die Be⸗ reitſtellung von Mitteln aus der Stillhalteverſchuldung zeigt aber, wie ſehr Deutſchland als ehrlicher Kaufmann bemüht iſt, ſeinen Verpflichtungen dem Ausland gegenüber nachzu⸗ kommen. Die Summe, die 1931 beim erſten Stillhalteab⸗ kommen geſtundet wurde, betrug 6.3 Milliarden Mark. Sie iſt bis jetzt auf 1.4 Milliarden geſunken und wird in einem weiteren Jahr die Milliardengrenze unterſchreiten. „pfefferminze“ und„Gaufbähnchen“ Deutſche Kleinbahnen im Volksmund. RD. Nicht nur„Rheingoldzug“ und die„Fliegenden Hamburger, Frankfurter und Kölner“ dürfen ſich beſon⸗ derer Zugnamen rühmen. Auch viele deutſche Kleinbahnen haben im Volksmunde ihren Namen, in denen irgesdeine Eigenart ſchlagkräftigen Ausdruck gefunden hat. So wird die von Naumburg nach Artern führende Saale⸗Unſtrut⸗ Bahn kurzweg„Die Pfefferminze“ genannt, weil ſie durch eine Landſchaft dampft, die durch den Anbau von mediziniſchen Heilkräutern, vor allem der Pfefferminze, bekannt und„ruchbar“ iſt. Die von dem Goetheſtädtchen Ilmenau über den Rennſteig des Thüringerwaldes nach Themar fahrende Rennſteigbahn heißt im Volksmund „Die Laura“. Nach dem ſchleſiſchen Würſtelſtädtchen Schömberg fährt die„Würſtelbahn“; als ihr Bau vor Jahrzehnten mit dem Ausſpruch:„Für Eure Würſtel braucht Ihr keine beſondere Bahn!“ abgelehnt wurde, war der Name der ſpäter doch gebauten Bahn gegeben. Die aus dem Muldental über Mutzchen und Mügeln nach Oſchatz fahrende Kleinbahn wird„M utzſchen— Mü⸗ geln— Mailand⸗Expreß“ genannt. Die Spree⸗ waldbahn rollt als„Bimmelguſte“ durchs Land, und wenn die Berliner ihren Wochenendausflug nach dem Wandlitzſee machen wollen, fahren ſie mit der„Heide ⸗ krautbahn“. Der„Graue Zug“ verkehrt nur in der Weinleſezeit von Meißen nach Döbeln. Der„Flaſchen⸗ zug“, auch„Saufbähnchen“ genannt, verkehrt im Moſeltal zwiſchen Alf-Bullay und Trier. Ihren Namen er⸗ hielt die von Moſeltalwanderern gern benutzte Ausſichts⸗ bahn, weil im Zuge Moſelweine an die Fahrgäſte verkauft und in den Abteilen getrunken werden. Als Weinkarte gilt dabei der Fahrplan, denn jede Station iſt zugleich auch ein bekannter Moſelweinort. Sportnachrichten 5 Hockey TV 57 Sachſenhauſen— Weiß-Blau Aſchaffenburg 6:05 Sc Frankfurt 1880— BfR Mannheim 8 Eintracht Frankfurt— Stadt SW Frankfurt 13. Höchſter HC— JG Frankfurt 21 Höchſter HC— Ice Frankfurt(Frauen) 1:0. Frankfurter TV 1860—. Rot⸗Weiß Frankfurt 515 Frankf. TV 1860— Not⸗Weiß Frankfurt(Frauen) 4.0 Offenbacher RV 74— Allianz Frankfurt 78 Doc Wiesbaden— TV 1860 Fechenbeim 3 Auf der Matte Ditt-Athl. Spog. 88 Mainz Ueberraſchungsſieger. Das Gauturnier der Schwergewichtsringer in Mainz, das von zwölf Teilnehmern beſtritten wurde, war ausge⸗ zeichnet beſucht, und die Zuſchauer bekamen ſportlich gute Leiſtungen zu ſehen. Mainz 88 hatte drei Ringer zur Stelle, die ſich als gute Punktrechner erwieſen, ſo daß es dem Mainzer Ditt nicht ſchwer viel, den Turnierſieg zu erringen. Er beendete ſeine erſten drei Kämpfe gegen Leſch(Schiffsweiler), Buth(Güchenbach) und Matri (Frankfurt am Main⸗Niederrad) mit entſcheidenden Siegen und legte in der 4. und 5. Runde ſeine beiden Vereins⸗ kameraden Börner und Horn ohne Widerſtand auf die Schultern. Kolb⸗Schifferſtadt verließ nach der zweiten Runde den Saal, weil er mit einem Kampfentſcheid, der ihm eine Niederlage zudiktierte, nicht einverſtanden war. Ergebniſſe: 1. und Gaumeiſter Ditt⸗Mainz 88 o Fehlerpunkte; 2. Börner⸗Mainz 88 6 Fehlerpunkte; 3 Both⸗Güchenbach 8 Fehlerpunkte; 4. Kracher⸗Hanau, 5 Horn-Mainz 88 f 2 5 Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Pferdemarkt vom 9. 56 Arbeitspferde, 30 Schlachtpferde, Preiſe: Arbeitspferde 550 bis 1250, Schlachtpferde 45 bis 165 Mark. Matkt⸗ verlauf: Arbeitspferde mittel, Schlachtpferde lebhaft. Mannheimer Großviehmarkt vom 9. März. Zuführen: 9 Ochſen, 40 Bullen, 241 Kühe, 440 Färſen, 696 Kälbe 72 Schafe, 1282 Schweine, 1 Ziege. Preiſe: Ochſen a).“ ) 41, c 36, Bullen a) 43, b) 39, Kühe a) 42, b) 8 c) 30 bis 33, d) 23 bis 25, Färſen a) 44, b) 40, K a) 67 bis 70, b) 62 bis 66, c) 56 bis 61, d) 44 bis 5 Schweine a) 57, bi) 56, b2) c55, c) 53, d) 51. Marktver 8 Großvieh lebhaft, Bullen zugeteilt, Kälber lebhaft, Schweine zugeteilt. März. Zufuh ren: Karlsruher Viehmarkt vom 9. März. Zufuhren: 19 Ochſen, 9 Bullen, 20 Kühe, 55 Färſen, 1046 Schweine. Preiſe: Ochſen a) 45, b) 41, Bullen a) 43, Kühe a) 42, b) 37 bis 39, c) 32 bis 33, d) 25, Färſen a) 44, b) 40, Schweine a) 57, bi) 56, b2) 55, c) 53, d) bis f) 51, 91) 9 55. zugeteilt. Frankfurter Produktenmarkt vom Weizen- und Roggenſtroh gebündelt 3.20 bis Alles übrige unverändert, Tendenz ruhig. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 64 Ochſen, 29 Bullen, 258 Kühe, 38 hof direkt: 2 Bullen, 1 Kuh, 1 39 Schafe, 3219. Schweine. b) 41, Bullen a) 43, b)—, 34 bis 38, c) 28 bis 33, d) b) 40, c) 35, Kälber a) 69 bis 72, b) 64 bis 68, bis 63, d) 40 bis 51, Schweine al) 57, a2) 57, bl) 56, e) 51, g1) 57, gz) 57. Marktverlauf: teilt; Kälber, Hammel 9. Mürz. Heu Färſen, zum Schlacht⸗ Färſen, 491 Schweine wurden zugeteilt. Marktverlauf: Großvieh zugeteilt. Schweine 3.50 Mark. 9. März. Zufuhren: Kälber, Preiſe: Ochſen a) 43 bis 45, c) 34, Kühe a) 39 bis 42, b) 25, Färſen a) 42 bis 44, 9 3 Weidemaſthammel b2) 46 bis 49, bz) 55%( 8 Rinder wurden zuge⸗ und Schafe lebhaft, ausverkauft; 1 rer — S. SS e S S eindarte zugleich Nr. 59— Dienstag, den 10. März 1936 9 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Wer darf wählen? Das Wahlrecht DNB. Berlin, 9. März. Nach dem Geſetz über das Reichstagswahlrecht vom 7. März 1936 ſind zum Reichstag wahlberechtigt ſämtliche deutſchen Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Blu— tes, die bis zum Wahltage das 20. Lebensjahr vollendet haben, ſofern ſie nicht nach den allgemeinen Beſtimmungen(Entmün— digung oder Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte) vom Wahl— recht ausgeſchloſſen ſind oder ſofern nicht ihr Wahlrecht ruht. Nicht wahlberechtigt ſind alſo Juden, d. h. ſolche Männer und Frauen, die von mindeſtens drei der Raſſe nach volljüdiſchen Großeltern abſtammen. Ferner ſind nicht wahlberechtigt die von zwei volljüdiſchen Großeltern abſtammenden jüdiſchen Miſchlinge(Männer und Frauen), die am 30. September 1935 der jüdiſchen Religions- gemeinſchaft angehört haben oder nach dem 30. September 1935 in ſie aufgenommen ſind oder die am 30. September 1935 mit einem Juden verheiratet waren oder ſich nach dem 30. Sepetmber 1935 mit einem Ju— den verheiratet haben. Juden, ſowie diejenigen jüdiſchen Miſchlinge, auf die die vorgenannten Vorausſetzungen zutreffen, haben ſonach der Wahlurne fernzubleiben, auch dann, wenn ſie verſehentlich in die Wahlliſten eingetragen ſind. Geben ſie dennoch eine Stimme zum Reichstag ab, ſo machen ſie ſich nach§ 2 des Geſetzes über das Reichs— tagswahlrecht ſtrafbar. Die Beſtimmungen über die Ausübung des Wahlrechtes, d. h. über den Kreis der Wahlberechtigten, ſind im übrigen gegenüber dem früheren Zuſtand in keiner Weiſe geändert. Wahlberechtigt ſind wie früher alle deutſchen Männer und Frauen, die am Wahltage das 20. Lebensjahr vollendet haben, ſoweit ſie nicht vom Wahlrecht wegen Entmündigung oder wegen Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte ausgeſchloſſen ſind. Das Wahlrecht der Soldaten ruht wie bisher. Auch am Wahlverfahren hat ſich nichts geändert. Wahlfreiheit und Wahlgeheimnis bleiben unberührt. Gewiſſe Erleichterungen für die techniſche Wahlvorbereitung, die im Hinblick auf den nahen Wahltermin auf Grund geſetzlicher Ermächtigung vom Reichs— miniſter des Innern zugelaſſen wurden, haben lediglich die Ver— kürzung der Friſten für die Einreichung der Wahlvorſchläge, die Vereinfachung der durch die Wahlbewerber beizubringenden Be— ſcheinigungen und die Verteilung der Sitze auf die Bewerber in den Wahlvorſchlägen zum Gegenſtand. Auf Grund des Reichs— geſetzes vom 7. März 1936 ſind auch Wahlberechtigte wähl— bar, die noch nicht ein Jahr die Reichsangehörigkeit beſitzen. Wie bisher ſind Auslandsdeutſche, die ſich am Wahltage in Deutſchland aufhalten, wahlberechtigt. Auch die Beſtim— mungen über Wahlen auf hoher See und über die Stimm⸗ abgabe auf Bahnhöfen gelten für die bevorſtehende Wahl. Engliſche und franzöſiſche Preſſeſtimmen RNuhigere Beurteilung in Paris Caillaux fordert Verſtändigung. DNB. Paris, 9. März. Senator Caillaux tritt in der„Republique“ für eine europäiſche Verſtändigung ein, die ſeiner Auffaſſung nach trotz der beſtehenden Schwierigkeiten möglich ſei, vorausgeſetzt, daß dies im Genfer Rahmen ſtattfinde. Caillaux wendet ſich gegen das Zögern und Zaudern Frankreichs, das mitverantwort— lich für die franzöſiſch-deutſchen Meinungsverſchiedenheiten ſei. Vielleicht ſei es ein teufliſches Spiel des Schickſals geweſen, daß jedes Mal, wenn ſich die eine Hand über die Grenze hinaus aus— ſtreckte, ſie die andere nicht mehr gefunden habe, die noch am Vorabend gereicht worden ſei. Caillaux erinnert an frühere deutſch-franzöſiſche Auseinanderſetzungen, bei denen man jedesmal eine Einigung gefunden habe. Die Frage ſei daher, ob es diesmal trotz der vorhandenen Schwierigkeiten unmöglich ſei, die Ver— handlungen zu einem gütlichen Abſchluß zu bringen. Der Aus— gangspunkt müſſe eine Ausſprache über den gerechtfertigten Anteil des Gutes bilden, der den beiden Großmächten wie überhaupt allen großen Staaten zukomme. Der„Paris Midi“ wirft die Frage auf, ob etwaige gegen Deutſchland angewandte Sanktionsmaßnahmen nicht der europäiſchen Wirtſchaft mehr Schaden zufügen würden, als dem deutſchen Regime und ob wirtſchaftliche Sanktionen überhaupt wünſchenswert ſeien. Der„Intranſigeant“ beſchäftigt ſich mit der eng— liſchen Haltung. A. a. ſchreibt das Blatt, man könne annehmen, daß ein Teil der engliſchen Oeffentlichkeit der militäriſchen Be— ſetzung der Rheinlandzone wenig Bedeutung beimeſſen werde. Man werde ſagen, daß die Deutſchen bei ſich zu Hauſe ſeien und dort bleiben werden. Statt deſſen werde die engliſche öffentliche Meinung das Friedensſyſtem, das der deutſche Reichskanzler der Welt anzubieten ſcheine, lebhaft beachten. England habe nicht dasſelbe Mißtrauen wie Frankreich. Aus dieſen Gründen wage man nicht anzunehmen, daß England nach einem rechtlichen Proteſt feſte Entſchlüſſe faſſen werde. In der Finanzzeitung„Capitale“ empfindet Bardoux eine vorübergehende Vertagung der Ratifizierung des franzöſiſch— ſowjetruſſiſchen Paktes im Senat. Der Außenpolitiker des„Journal“, St. Price, warnt vor übereilten Handlungen. Deutſchland, ſo ſchreibt er, habe nicht nur nicht die Abſicht, Frankreich anzugreifen, ſondern es biete ſogar für ein Vierteljahrhundert Ruhe an, vorausgeſetzt daß Frankreich ſich mit der Theorie des Papierfetzens abfinde, die Augen für vollendete Tatſachen ſchließe, und vor allem Deutſch— land freie Hand laſſe, wo anders den Raum zu ſuchen, den Hitler für ſein Volk fordere. Man müſſe prüfen, was möglich und durch— führbar ſei. Keine Einheitlichkeit der Londoner Stimmen DNB. London, 9. März. Die„Times“ nennt die Wiederbeſetzung der Rheinlande die„Herausforderung eines freiwilligen Abkommens“, das die Oſtgrenzen Frankreichs und Belgiens zwei Jahre lang unverletz— lich gehalten habe. Immerhin müſſe aber ein Anterſchied zwiſchen dem Einzug deutſcher Truppen in ein unbeſtreitbar unter deut ſcher Oberhoheit ſtehendes Gebiet und einem Akt, der Feuer und Schwert in das Gebiet eines Nachbarn trage, gemacht wer— den. Das Blatt warnt deshalb von einer Panikſtimmung und überſtürzten Schlußfolgerungen. Für Deutſchland ſei die ent— militariſierte Zone mehr als das Kennzeichen eines unterlegenen Staates milderen Grades. Sie ſei eine Quelle militäriſcher Schwäche für eine Macht, die eines Tages wieder in einen Krieg mit zwei Fronten verwickelt werden könnte. Hinter dieſer Dar— ſtellung liege der uralte gegenſeitige Argwohn. Die größte Aufgabe der Staatskunſt werde darin beſtehen, dieſe endloſe Kette des Mißtrauens zu brechen. Hitler habe ſich bemüht, ſeinem„Vertragsbruch“ eine konſtruktive politiſche Folgerungs— möglichkeit zu geben. Diejenigen, die jetzt angerufen würden, ihr Arteil abzugeben, würden ihren Völkern gegenüber nicht ganz ihre Pflicht tun, wenn ſie ſich darauf beſchränkten, den Wortlaut des Vertrages zu prüfen. Vielmehr müßten ſie auch die Folgerungen unterſuchen und feſtſtellen, welcher Vorteil hier herausgezogen werden könne. Das Angebot enthalte keine Bedingung, die als unzuläſſig abgelehnt werden könne. Eine doppelte entmilitariſierte Zone im Weſten ſei vielleicht nicht mehr durchführbar. Aber die For— derung nach Gleichberechtigung ſei darum an ſich nicht weniger vernünftig, noch ſei es die Forderung nach voller Autonomie im Memelgebiet, noch ſei es die Bedingung, daß die Völker- bundsſatzungen vom Verſailler Vertrag getrennt werden müßten. Die„Daily Mail“(Rothermere-Konzern) wendet ſich in ihrem Leitaufſatz energiſch gegen das Gerede oon Santiuwacn. Deutſchlands neueſter Schlag habe in der Tat die Luft gereinigt, wie eine friſche Briſe von den Bergen, habe er den Nebel hin— weggefegt. Es ſei völlig unmöglich, daß man der deutſchen Na— tion auf unbeſtimmte Zeit ihre volle Oberhoheit über eine ihrer erſten Provinzen beſtreiten könnte. Der militäriſche Wert der entmilitariſierten Zone für Frankreich ſei im übrigen durch die neueſte Entwicklung auf dem Gebiet der Luftfahrt erheblich ver— mindert. Infolgedeſſen ſei die Sicherheit Frankreichs wie die von erſtklaſſigen britiſchen Intereſſen nicht ernſtlich berührt. In dieſem Augenblick ſei es beſſer, auf die bolſchewiſtiſchen Anruheſtifter zu achten. Ihr Ziel bezwecke, wie fran— zöſiſche Politiker bei der Ausſprache über den unglückſeligen Sowjetpakt bereits erklärt haben, die großen Mächte Europas in einen ſelbſtmörderiſchen Krieg zu verwickeln. Sie würden gern die Gelegenheit benützen, ihre umſtürzleriſchen Lehren weiter zu verbreiten und auf einen allgemeinen Zuſammeabruch hinzu— arbeiten. Englands Politik müſſe darin liegen, Ruhe zu bewah— ren. Der arbeiterparteiliche„Daily Herald“ ſtellt feſt, daß eine einſeitige Entmilitariſierung unfair ſei und in kraſſem Wider— ſpruch zu dem feierlichen Gleichberechtigungsverſprechen des Jah— res 1932 ſtehe. In einer Welt der Weißbücher könne nicht er— wartet werden, daß Deutſchland ſich mit einem Syſtem zufrieden gebe, daß ſeine reichſte und wichtigſte Induſtrieprovinz völlig unverteidigt laſſe. Moskau unterſtützt die franzöſiſche Regierung DNB. Moskau, 9. März. Die Anterredung des franzöſiſchen Außenminiſters mit dem belgiſchen Botſchafter hat, wie ergänzend mitgeteilt wird, der für Dienstag angeſetzten Beſprechung der Locarnomächte in Paris gegolten. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter Potemkin hat dem fran— zöſiſchen Außenminiſter, wie an unterrichteter Stelle verlautet, die Zuſicherungen, die er Flandin am Samstag bereits von ſich aus gemacht hatte, nunmehr amtlich bekräftigt. Moskau werde die franzöſiſche Regierung in den nach der deutſchen Be— ſetzung des Rheinlandes unternommenen Schritten unterſtützen. Die ſowjetruſſiſche Abordnung werde in Genf der franzöſiſchen Abordnung ihre Anterſtützung zur Verfügung ſtellen. Der italieniſche Botſchafter hatte am Montagvormittag eine Anterredung mit dem Generalſekretär des franzöſiſchen Außen— miniſteriums. Der Zuſammentritt der Vertreter der Locarnomächte 0 DNB. Paris, 9. März. Die Vertreter der Locarnomächte treten am Dienstag vormittag 10.30 Ahr am Qua d' Orſay zuſammen. Der belgiſche Miniſterpräſident van Zeeland trifft im Laufe des Montagabend in Paris ein, Außenminiſter Eden gegen Mitternacht. Botſchafter Cerruti vertritt Italien auf der Beſprechung der Locarnomächte. DNB. Rom, 9. März. In hieſigen zuſtändigen Kreiſen verlautet, daß der italieniſche Botſchafter in Paris Cerruti ſeine Regierung auf der am bee ſtattfindenden Zuſammenkunft der Locarnomächte ver— ritt. Eine Mitteilung des Generalſekretärs des Völkerbundes DNB. Berlin, 9. März. Der Generalſekretär des Völkerbundsſekretariats hat dem Auswärtigen Amt eine Mitteilung zugehen laſſen, der zufolge der Völkerbundsrat auf den Antrag der franzöſiſchen Regierung am Freitag, den 13. März, 11 Ahr, einberufen worden iſt, um ſich mit dem angeblich von Deutſchland unternommenen Verſtoß gegen die Verträge von Verſailles und Locarno zu befaſſen. Empfänge bei Flandin a 8 DNB. Paris, 9. März. Außenminiſter Flandin empfing am Montag vormittag nacheinander den belgiſchen und den ſowjetruſſiſchen Botſchafter in Paris. Anſchließend empfing er die Vorſitzenden der aus— wärtigen Ausſchüſſe des Senats und der Kammer, Senator Be— renger und Abgeordneten Baſtid. Außenminiſter Flandin hatte am Montagnachmittag eine Anterredung mit dem polniſchen Botſchafter. Willlommengruß des Biſchofs von Speyer Zur Wiederwehrhaftmachung der Pfalz. 1 Speyer, 10. März. Biſchof Dr. Sebaſtian empfing am Montag abend den Sonderberichterſtatter der Reichspreſſeſtelle der NSA, Kaufmann, in Speyer und unterhielt ſich nach den Ein⸗ drücken des Einmarſches der deutſchen Truppen in der alten Garniſonſtadt Speyer mit ihm über die jünaſten Ereianiſſe. Im Anſchluß gab er folgenden Willkommen ger u ß zur Wiederwehrhaftmachung der Pfalz: „Wenn der allgütige Gott den neuen, lang erſehnten Lenz in unſeren ſonnige Gau einziehen läßt, werden neue Freuden und Hoffnungen in allen Herzen erweckt. Unter den Strahlen einer lachenden Lenzesſonne marſchiert unſere Wehrmacht wieder in die frühere Garniſonſtadt ein, herz⸗ lich begrüßt von der geſamten Bevölkerung, die ſich die Er⸗ innerung an die fried⸗ und freudevolle enge Verbundenheit 901 ihren Truppenteilen vergangener Jahre wohl bewahrt at. Wenn es dem gütigen Gott gefallen hat, zu den Freu⸗ den und Hoffnungen des heutigen Frühlings auch das Glück und die Ehre der Wiederwehrhaftmachung unſerer Heimat uns zu ſchenken, ſo ſoll uns das in der frohen Zuverſicht beſtärken, daß der Einzug unſerer wackeren Wehrmacht unſerem Grenzland wieder zu Nutz und Segen werde.“ Der Biſchof von Aachen begrüßt den Einzug der deutſchen Soldaten DNB. Köln, 9. März. In Vertretung des erkrankten Biſchofs von Aachen empfing Weihbiſchof Dr. Spraeter am Montagnachmittag einen Ver— treter des„Weſtdeutſchen Beobachter“ zu einer längeren Anter— redung, in deren Verlauf er ſeine volle Befriedigung über die Wiederherſtellung der Souveränität im Rheinland zum Ausdruck brachte. Weihbiſchof Dr. Spraeter unterſtrich die Empfin— dung der geſamten rheiniſchen Bevölkerung, die in dem deutſchen Soldaten einen Garanten des Friedens ſieht, auf das nachdrück— lichſte. Er gab für den Biſchof von Aachen weiterhin folgende Erklärung ab: „Als am Samstag die Soldaten wieder in Aachen einzogen, habe ich die Freude vieler darüber, daß Aachen wieder Garniſon⸗ ſtadt geworden iſt, miterlebt. Anſere Bevölkerung iſt friedlich ge— ſinnt. Sie hat nur den einen Wunſch, im Sinne echt deutſcher und echt chriſtlicher Kultur ihren Arbeiten in der Landwirtſchaft, in Handel und Induſtrie nachzugehen. Sie wünſcht im Einklang mit dem Führer, daß der innere Friede ſich immer mehr befeſtigt und auch nach außen Frieden ſei. In dieſem Wunſche, ſo glaube ich beſtimmt ſagen zu können, weil ich ſo viele Menſchen dies⸗ ſeits und jenſeits des Rheines kenne, weiß ich mich einig auch mit denen, die jenſeits des Rheines wohnen.“ Kardinalerzbiſchof Schulte an den Oberbefehlshaber der Wehrmacht DNB Köln, 9. März. Kardinalerzbiſchof Schulte hat an den Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberſt von Blomberg, ein Tele— gramm geſandt, in dem er der denkwürdigen Stunde, da die Wehrmacht des Reiches wiederum als Hüter des Friedens und der Ordnung in das deutſche Rheinland ihren Einzug hält, die berufenen Waffenträger unſeres Volkes mit ergriffener Seele und eingedenk des erhebenden Beiſpiels opferbereiter Vater— landsliebe, ernſter Manneszucht und aufrechter Gottesfurcht, das unſer Heer von jeher der Welt gegeben hat, begrüßt. Die evangeliſche Kirche grüßt den Führer DNB. Berlin, 9. März. Der Vorſitzende des Reichskirchenausſchuſſes, Generalſuper⸗ intendant, D. Zöllner, hat am Sonntag an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm geſandt: „Tief ergriffen von dem Ernſt der Stunde und von der feſten Entſchloſſenheit des aus ſeiner Verantwortung vor Gott handelnden Führers ſteht die deutſche evangeliſche Kirche freudig 75 zum letzten Einſatz für des deutſchen Volkes Ehre und Leben ereit.“ Die Liquidierung des NS DFB. (Stahlhelm) abgeſchloſſen DNB. Verlin, 9. März. Der Bundesliquidator des aufgelöſten NS-Deutſchen Front— kämpferbundes(Stahlhelm), Bankdirektor Gruß, gibt bekannt: Die aufgrund der Anweiſung des Führers und Reichskanz— lers vom 7. November 1935 durchzuführende Abwicklung der 20 Landesverbände des Bundes und ihrer weit über 6000 Dienſtſtellen iſt befehlsgemäß am 29. Februar, 18 Ahr, beendet worden; die Abwicklungsſtellen und Büros ſind von dieſem Tage ab geſchloſſen. „Wurſtbeſtellungen für die Heeresverwalkung.“ Darmſtadt. In letzter Zeit iſt in verſchiedenen Städten ein Schwindler aufgetreten, der bei Metzgern größere Fleiſch. und Wurſtbeſtellungen aufgibt und die Waren nach einem Hotel oder einer Kantine bringen läßt. Der Schwind⸗ ler verſteht es dann, die Lieferung abzufangen und die Waren unter irgend einem Vorwand an ſich zu bringen. In allen Fällen waren die Lieferanten die Geſchädigten. Der Täter gibt ſich als Beauftragter der Heeresverwal⸗ tung oder eines Hotels aus. Beſchreibung: Etwa 37 Jahre alt, 1,79 Meter groß, ſchlank, friſches Geſicht, blonde Haare, trägt blauen Anzug, hellgrauer Ulſter, ſteifen Hut, braune Schuhe und führt eine Aktenmappe bei ſich. Beim Auftreten des Schwindlers wird gebeten, die nächſte Poli⸗ zeiſtelle zu verſtändigen. perſonalnachrichten aus dem Kreis Dieburg. Dieburg. Zum zweiten Beigeordneten in ihren Ge— meinden ernannt wurden: der Landwirt Georg Adam Schuchmann von Neutſch, der kaufmänniſche Angeſtellte Georg Karl Poſt von Ober-Roden, der Steinhauer Philipp Kleinſchmidt zu Lichtenberg, der Portier Karl Friedrich Kaufmann aus Grube Meſſel für die Gemeinde Klein— Zimmern. Der Arkilleriſtentag in Gießen. Gießen. Die Vorbereitungen zu dem großen Artille— riſtentreffen am nächſten Sonntag in Gießen ſind von dem Artillerieverein Gießen in den letzten Tagen weiterhin gut vorangebracht worden. Es iſt mit einer ſehr großen Betei— ligung der alten Artilleriſten aus allen Teilen Oberheſſens und aus den angrenzenden Bezirken zu rechnen. Der Ar— tillerieverein Gießen hat in umfaſſender Weiſe dafür ge⸗ ſorgt, daß die Teilnehmer an dieſem Waffentag der Ar⸗— tillerie ein reiches Erlebnis von ihrem Beſuch in Gießen mit nach Hauſe nehmen können. Anmeldungen zur Teil⸗ nahme ſind noch bis einſchließlich Dienstag, den 10. März an Kamerad Stephan, Gießen, Bahnhofſtraße 24, Telefon 3729 zu richten. ——— Das war Verdun Alle Rechte vorbehalten belt Horn- verlag, Berlin aS Von Fritz H. Chelius Die erste Materials chlacht der Weltgeschichte Durch dieſen kühnen Handſtreich holten die 3. Jäger inner— halb einer Stunde nicht weniger als vier franzöſiſche Batterien mit insgeſamt 25 Geſchützen, nachdem die verteidigende fran— zöſiſche Mannſchaft einfach überrannt worden war. Auch Leut— nant Freiherr v. Eynatten von der 8. Kompagnie Infanterie— regiment 24 gelang es, mit nur 10 Mann 7 franzöſiſche 15,5 Haubitzen im Sturm zu nehmen. Eine Fülle ähnlicher Heldentaten wurden an dieſem Tage vollbracht, ſo daß die franzöſiſchen Verteidiger ſchließlich panik— artig das Feld räumten und dem Gegner die ganze eigene Ar— tillerie freigaben. 4. Kapitel. „Das Schickſal Verduns hing an einem Faden“. Gegen alles Erwarten war die Leberraſchung der Fran— zoſen geglückt. Man kann ſich nur darüber wundern, daß eine ſo bedeutende Feſtung wie Verdun vor Beginn des deutſchen Angriffs ſo ſchwach beſetzt war; aber es hat den Anſchein, als ob ſich General Heer, der den Befehl über die„Region forti— kee de Verdun“ führte, vor allem auf die Tüchtigkeit und Zu— verläſſigkeit ſeiner Panzerwerke geſtützt habe. Dazu kam ja noch, daß ſeine Batterien und ſeine flankierenden Maſchinengewehre geradezu vorbildlich eingebaut waren und die tief eingeſchnitte— nen Täler des Gebietes in jedem einzelnen Punkt beherrſchten. Die Verteidigungslinie, die ſich von Avaucourt auf dem linken Maasufer bis Leſiparauches bei St. Mihiel erſtreckte, hatte eine Länge von 112 Kilometer, für die 87 Ba— taillone bereit ſtanden. Die deutſchen Ablenkungsmanöver in der Champagne und an anderen Orten der Weſtfront hatten in der Tat die Fran— zoſen zu täuſchen vermocht, ſo daß ſie bei Verdun nicht mit einem Großangriff rechneten. Man hatte ſogar auf franzöſiſcher Seite ſich mit dem Gedanken getragen, zwei Reſervediviſionen nach der Champagne abzutransportieren. Erſt am 15. Februar wur— den die Franzoſen durch einen elſäſſiſchen Aeberläufer ſtutzig, der ganz beſtimmt ausſagte, daß mit Eintritt des beſſeren Wet— ters der Sturm losbrechen würde. Infolgedeſſen wurden in den folgenden fünf Tagen unerhörte Anſtrengungen gemacht, um die Verteidigung der Feſtung weſentlich zu verſtärken. Dabei hatten die Franzoſen dadurch beſondere Schwierigkeiten, daß die Verbindung mit dem übrigen Frankreich nur durch eine ein— zige Normalſpurbahn aufrechterhalten wurde, die auch ſchon auf einer Strecke von 5 Kilometer unter deutſchem Feuer lag. Der ganze Nachſchub für die Feſtung mußte deshalb auf Laſtkraft⸗ wagen auf der Straße Bar le duc— Verdun erfolgen, auf der in dieſen Tagen 3500 Laſtautomobile eingeſetzt wurden. Wäre die deutſche Heeresleitung aufs Ganze gegangen und hätte den Angriff auch jenſeits der Maas gleichzeitig unternom— men, ſo hätte ohne Frage die Möglichkeit beſtanden, der Feſtung die Lebensader abzuſchneiden. Es war übrigens auf weiten Teilen der Front ſo, daß die deutſchen Truppen an die Erdleitung der vorgeſchobenen franzöſiſchen Feſtungswerke angeſchloſſen waren und ganz genau über die Stärke, ja ſelbſt teilweiſe über die Namen der franzöſiſchen Beſatzung Beſcheid wußten. Sobald der franzöſiſche Oberſtkommandierende von dem An— griff auf Verdun Beſcheid bekam, entſandte er ſofort einen Gene— ral, der ſich an Ort und Stelle orientieren mußte. Infolgedeſſen gelang es den Franzoſen, noch ſoviel Verſtärkung heranzuziehen, daß das franzöſiſche Verteidigungsſyſtem nicht in einem Anſturm über den Haufen gerannt werden konnte. Obgleich das ungeheure deutſche Artilleriefeuer verheerende Auswirkung in den Reihen der Franzoſen hatte, gelang es der Verteidigung jedoch, den deut— ſchen Anſturm ſo weit aufzuhalten, daß die von dem deutſchen Armee-Ober⸗Kommando geſteckten Angriffsziele für die einzelnen Tage nur teilweiſe erreicht werden konnten. Werbung für den Rheingauer Wein. Wiesbaden. Die Werbung für den Rheingau und Wie ſtark die franzöſiſchen Verluſte waren, geht aus den Schilderungen des franzöſiſchen Geſchichtsſchreibers Tho maſ— ſon hervor. Die Verluſte vom 22. bis 24. Februar berechnet er auf franzöſiſcher Seite allein auf 21000 Mann. And über den 24. Februar ſchreibt er:„An dieſem tragiſchen Tage gewann der Feind faſt ebenſoviel Gelände wie in den drei vorhergehen— den.“ Die franzöſiſche Heeresleitung hatte durch dieſen deutſchen Vorſtoß derart den Kopf verloren, daß man am Abend des 24. ernſthaft einen allgemeinen Rückzug beriet. Man einigte ſich ſchließlich zunächſt auf die Räumung der Woevre-Ebene. Thomaſſon ſchreibt bezeichnenderweiſe:„Man ſieht, daß das Schickſal Verduns an dieſem tragiſchen Abend des 24. Februar an einem Faden hing.“ Kein Wunder, daß ganz Frankreich um das Schickſal Verduns zitterte, zumal der deutſche amtliche Heeresbericht vom 25. ſchon eine Geſamtbeute von 161 Offizieren und 10069 Mann an Gefangenen melden konnte. Sollte Verdun den Deutſchen als Siegesbeute in den Schoß fallen? 5. Kapitel. Das erſte Fort erſtürmt! Es war der Oberſten Heeresleitung klar, daß weniger der Geländegewinn ausſchlaggebend ſein könne, als vielmehr die Wegnahme bzw. völlige Vernichtung der Sperrforts und der Panzerfeſten. An ihrer Eroberung mußte alſo der deutſchen Lei— tung zunächſt gelegen ſein, wenn Verdun ſelbſt fallen ſollte. Einer der wichtigſten Punkte in der Verteidigungslinie war die 1 5 Doumont, die in dem Abſchnitt des 3. Armee— korps lag. Näher und näher hatte ſich das Infanterieregiment 24 an Douaumont herangearbeitet. Die Stellungen, die am Abend des 24. erobert worden waren, mußten gehalten werden, bis ein weiterer Angriffsbefehl eintraf. Aber auch hier war ohne Ar— tillerievorbereitung nicht weiterzukommen. Von 10 Ahr ab trommelte die deutſche Artillerie wieder auf den franzöſiſchen Stellungen herum, aber der erwartete Angriffs⸗ befehl ließ auf ſich warten. Erſt um drei Uhr nachmittags traf er ein, aber bis der weitere Vormarſch angetreten werden konnte, verging doch noch mehr als eine Stunde. Das Gelände war frei und anſteigend; da aber die deutſche Artillerie die Franzoſen in Schach hielt, gelang es ohne Schwierigkeiten vorwärtszukom⸗ men. Als die 24er den Graben erreichten, bot ſich ihnen ein Bild, das trotz des Ernſtes der Lage lächerlich wirkte: denn wie die Hühner auf der Stange, ſo ſaßen die Franzoſen dicht zuſam— mengekauert und ſchreckerſtarrt auf der Sohle des Laufgrabens. Ein ſchwacher Verſuch, ſich verteidigen zu wollen, wurde im Keime erſtickt, und die Franzoſen ergaben ſich mit ſichtlicher Er— leichterung. Ihr Abtransport zur Gefangenenſammelſtelle vollzog ſich mit ſolcher Geſchwindigkeit, daß man hätte annehmen können, er ſei 4 Wochen lang auf dem Kaſernenhof gedrillt worden. Der Kampf um das Fort Douaumont gehört zu den ſpan— nendſten Heldentaten jener Tage. Es wird immer das Verdienſt des Hauptmanns Haupt, des Oberſtleutnant von Brandis ſowie des Leutnants der Reſerve Radtke bleiben, datz trotz ungeheurer Schwierigkeiten das Panzerfort Douaumont am 25. Februar geholt werden konnte. Die Regimenter 12 und 20, die rechts und links an das Infanterieregiment 24 Anſchluß hatten, erhielten den Angriffs- befehl erſt viel ſpäter, ſo daß das 2. Bataillon 24 allein weit vorpreſchte. Aber das ſchneidige Vorgehen dieſes Bataillons hatte außerordentlich ſtark unter dem Flankenfeuer zu leiden, das aus Maſchinengewehren vom Kirchturm des Dorfes Dou— aumont her kam. Die 2. Stellung der Franzoſen war ſchnell genommen, aber nach dem Befehl der Diviſion ſollte dieſe Linie ſeine Edelerzeugniſe wird auf der„Geſolei“ in Düſſeldorf im Rahmen der Ausſtellung des Landesverkehrsverbandes Rhein⸗Main recht würdig und zugkräftig vertreten. Durch eine Rheingauer Winzerſtube, durch deren Fenſter der Beſucher in das glänzende, ſonnige Rheintal ſchaut, wird die Sehnſucht nach dem Rheingau, von dem ſchon Goethe geſagt hat, daß hier überall belebender Sonnenſchein den Beſucher empfängt, geweckt werden. Wie der Raum ſelbſt, in dem aber kein Ausſchank der guten Rheingauer Weine ſtattfindet, wird auch ſeine Ausſtattung ſtilecht ſein. Ihn zieren ein altdeutſcher Kneiptiſch mit den dazugehörigen Stühlen, wertvolle Gemälde rheiniſcher Meiſter von beſon— deren Anziehungspunkten und verſchiedene Halbſtückfäſſer mit kunſtvoll geſchnitzten Böden, die, wie noch weitere ſel⸗ tene weinkulturhiſtoriſche Gegenſtände, von dem reichaus— geſtatteten Weinmuſeum des Wiesbadener Kurhauſes zur Verfügung geſtellt werden. * Frankfurt a. m.(Ein Ehrenmal für die Gefallenen der Stadt.) Die Stadt Frankfurt am Main verband ihre Gedenkfeier für die im Weltkrieg ge— fallenen deutſchen Soldaten mit der Einweihung eines Ehrenmals in der Ratsdiele des Römers, bei der der Ober— bürgermeiſter Dr. Krebs ſprach. Heute trauerten wir nicht mehr in dumpfer Hoffnungsloſigkeit, ſondern mit dem ſtol⸗ zen Bewußtſein, daß die Saat der Toten doch ihre Früchte noch getragen habe. Der Geiſt der Toten ſei wieder leben⸗ dig geworden und feiere heute ſeine Auferſtehung. Ge— ſtern habe Adolf Hitler die letzte Feſſel der Freiheit ge— ſprengt und heute iſt uns klar, daß unſere lieben Toten nicht umſonſt ihr Leben gelaſſen haben. Daran anſchließend wurde die Gedenktafel auf der Diele eingeweiht. ** Frankfurt a. M.(60000 Mark als Ergeb⸗ nis des letzten Eintopfs.) Die letzte Eintopfſamm⸗ lung in dieſem Winter erbrachte bei der Hausſammlung eine Summe von 55000 Mark. Zu dieſem Ergebnis kommt auch die Abrechnung des SA Eintopfs ſowie die übliche Nachſammlung, ſo daß mit einem Geſamtergebnis von ungefähr 60 000 Mark zu rechnen iſt. Darmſtadt.(Der Einzug der Darmſtädter Garniſon.) Die Ankunft der Truppen verzögerte ſich jedoch bis gegen Mitternacht, wo die erſte Abteilung auf dem Hauptbahnhof eintraf. Dort hatten ſich trotz der ſpäten Stunde noch Tauſende eingefunden, die der mit klingendem Spiel einziehenden Abteilung einen begeiſterten Empfang bereiteten. Die noch während der Nacht eingetroffenen weiteren Abteilungen marſchierten ebenfalls mit klingen⸗ dem Spiel nach der Kaſerne. Am Sonntag nachmittag trat dann die neue Darmſtädter Garniſon einen Marſch vorläufig nicht überſchritten werden. Die Erſtürmung des Forts 9 war von der Diviſion noch nicht vorgeſehen, weil man die Ar— tillerievorbereitung noch nicht für genügend hielt. So ſaßen nun die 24er in ihren Granatlöchern, vor ſich die rieſigen Anlagen aus Beton und Eiſen. Es gibt Lagen, wo der Inſtinkt ſtärker iſt als der Verſtand, beſonders, wenn der un— geſtüme Drang nach vorwärts den Leuten in den Gliedern ſteckt. And in ſolchen Augenblicken fehlt auch die Zeit zu kalter Aeber— legung, denn die praſſelnden Granaten ſprechen eine deutlichere Sprache, als das Exerzierreglement. So gehen die 24er über das befohlene Ziel hinaus vor und— haben ausgeſprochenes Glück. Innerhalb weniger Minuten iſt das komplizierte Stachel— drahtgitter, das mindeſtens eine Tiefe von 20 Metern hat, durch— brochen, und wenige Minuten darauf hat die erſte Gruppe den Kehlgraben erreicht. Schwerer macht den 24ern die eigene Artillerie zu ſchaffen als die Franzoſen; denn da dieſer Angriff nicht befohlen iſt, kann die Feuerleitung der Artilleriſten auch nicht wiſſen, daß ſie bereits eigene Leute gefährdet. Nun, nachdem der Vormarſch angetreten iſt, bleibt der 6. und 8. Kompagnie der 24er gar keine andere Wahl, als ſo ſchnell als möglich in den Schutz dieſer gigantiſchen Betonblöcke zu kommen. Aber auch in dieſe Feſtungsgräben ein- zudringen iſt keine Kleinigkeit; denn die Gräben ſind 8 Meter tief, ſo daß ſchon ein ziemlicher Mut dazu gehört, da hinunter⸗ zuſpringen. Die erſten der 24er, die es wagen, zu ſpringen, fin⸗ den auf der Sohle des Grabens einige Telegraphenſtangen, die ſie nun ſchleunigſt aufrichten und an die Wand lehnen, damit die übrigen Mannſchaften daran herunterrutſchen können. Bald ſind einige Gruppen im Kehlgraben angelangt. Leut— nant d. R. Radtke wendet ſich mit einigen Leuten nach der einen Seite, während Oberleutnant von Brandis ſich nach der anderen Seite begibt, um einen Eingang in die Kaſematten des Forts zu finden. Die Franzoſen, die ſich in ihren Beton— unterſtänden ſicher glaubten, ſind maßlos erſchreckt, als ſie plötz— lich ſich deutſchen Soldaten gegenüberſehen, aber eine Hand— granate genügt, um ihnen begreiflich zu machen, daß hier jeder Widerſtand vergeblich ſei. Während in den Kaſematten die Beſatzung ſich bereits ergeben hat, feuern in den Panzertürmen die franzöſiſchen Ar⸗ tilleriſten luſtig weiter; denn in dem Höllenlärm der krepieren— den und abgeſchoſſenen Granaten haben ſie keine Ahnung, daß unter ihnen das Drama bereits beendet iſt. Auch ſie müſſen ſich bald darauf ergeben, denn deutſche Handgranaten bringen ſie ſchnell zur Beſinnung. Der Abend ſenkt ſich ſchon hernieder, als ein Musketier auf der höchſten Spitze des Forts die gelb-rote Fahne ſchwenkt. Aber in dem Qualm und in dem Rauch iſt ſie weder für die deutſche Artillerie noch für die deutſche Infanterie ſichtbar. Als Oberleutnant von Brandis dem Bataillonskommandeur Major von Klüfer Meldung erſtattet und der Major dem Diviſions⸗ ſtab telefoniſch die Siegesnachricht durchgibt, wird ſie zunächſt nicht einmal geglaubt; denn die Diviſion hatte ja noch nicht einmal den Befehl zum Sturm auf das Fort gegeben. Für die heldenhafte Tat der 24er erhielten Hauptmann Haupt und Oberleutnant von Brandis den Pour le mérite, während Leutnant d. R. Radtke leer ausging. Zwei⸗ fellos lag darin eine gewiſſe Angerechtigkeit, denn Leutnant Radtke hatte mindeſtens ebenſoviel zur Eroberung des Forts beigetragen wie die beiden ausgezeichneten Offiziere. In der überſtürzten Eile, mit der dieſe Siegesmeldung von Inſtanz zu Inſtanz ging, war es unterlaſſen worden, eine ſachlich klare und einwandfreie Feſtſtellung der tatſächlichen Ereigniſſe ein⸗ zuholen. In den Veröffentlichungen des Reichsarchivs wird aber dieſer Amſtand ausdrücklich feſtgeſtellt. (Fortſetzung folgt) durch die Landeshauptſtadt an. Die Bevölkerung bereitete den jungen Soldaten einen begeiſterten Empfang.— Der Oberbürgermeiſter Dr. Wamboldt hat an den Führer ein Danktelegramm geſandt. Lorſch a. d. B.(Vorbildliche Heger.) Auf der Deutſchen Jagdausſtellung in Berlin waren auch drei Sammlungen aus Heſſen zu ſehen. Dabei wurde die Starkenburger Sammlung von 34 abſchußreifen Rehböcken des Forſtamtes Lorſch mit einem Hegepreis in Form einer Medaille ausgezeichnet. Durch den Kreisjägermeiſter wur⸗ de dem Forſtamt Lorſch bereits eine ſilberne Medaille überreicht. Der Leiter des Forſtamtes, Oberförſter Dr. Berwig, wurde zum Forſtmeiſter ernannt. Jugendheim.(Ein Feinſchmecker.) Ein frecher Diebſtahl wurde bei einem hieſigen Lehrer ausgeführt. Nachts ſtieg ein Dieb mit einer Leiter an das Wurſtkam⸗ merfenſter, riß den davorgeſpannten Maſchendraht ab, drückte die Scheibe ein und ſtahl aus der Wurſtkammer 60—70 Zervelat⸗ und Bratwürſte. Die anderen Wurſt⸗ ſorten ließ der Dieb hängen. Froſchhauſen.(Schulſchluß wegen Diphthe— rie.) Da in Froſchhauſen die Diphtherie unter der Schul⸗ jugend ſich ausgebreitet hat, hat das Kreisgeſundheitsamt Offenbach angeordnet, daß die Volksſchule ihre Arbeit vor⸗ übergehend einſtellt. Auch wurden die übrigen Vorbeu⸗ gungsmaßnahmen getroffen, um ein Umſichgreifen der Krankheit zu verhindern. Gießen.(Förderung der Neubautätigkeit.) Um die Neubautätigkeit und damit die Schaffung weiterer Wohnungen noch tatkräftiger als bisher zu fördern, hat die Gießener Stadtverwaltung jetzt eine Maßnahme be⸗ kanntgegeben, in der ſie darauf hinweiſt, daß in den ſchon länger ausgebauten Stadtgebieten noch viele Grundſtücke unbebaut oder durch den Abbruch von baufälligen Häuſern Baulücken entſtanden ſind. Um auch auf dieſen Grundſtük⸗ ken Wohnungen zu ſchaffen, gewährt die Stadtverwaltung mit ſofortiger Wirkung bis zum 1. Oktober 1936 folgende Vergünſtigungen: Erlaß der Straßenkoſtenbeiträge, Erlaß der Baupolizei⸗ und Vermeſſungsgebühren und Erlaß der Koſten für Hausanſchlüſſe für Gas, Waſſer und Elektrizität. Die Vergünſtigungen werden nur auf Antrag und nach Prüfung von Fall zu Fall gewährt. Aus Mannheim Mannheim, 9. März. Nationaltheater Mannheim. Der Vorverkauf für die ſüddeutſche Erſtaufführung von Burte's„Warbeck“ hat be⸗ gonnen. Damit bringt das Nationaltheater das jüngſte Werk des bedeutendſten badiſchen Dramatikers wenige Tage nach der Berliner Uraufführung heraus. Der Stoff des Dramas, der ja ſchon Schiller zu einem Entwurf anregte, bildet die Fortſetzung der Reihe der Shakeſpeare'ſchen Königsdramen und ſchließt ſich unmittelbar an Richard III. an. Die In⸗ ſzenierung des großangelegten Werks liegt in den Händen von H. C. Müller. Die Erſtaufführung Sonntag, den 15. März. Ul Der zweite Mannheimer Plankendurchbruch. Nachdem der Plankendurchbruch am Strohmarkt als abgeſchloſſen be⸗ trachtet werden kann, wird am 1. April mit dem Durch⸗ bruch der Zeughausplanken begonnen. In E 5 werden ſämt⸗ liche Gebäude, die zum größten Teil aus der Zeit vor 1850 ſtammen, niedergelegt, während in Nes einige Gebäude ſtehen bleiben werden. Das Projekt erfordert einen Koſtenauf⸗ wand von 2,3 Millionen Mark, Die neuen Quadrate wer⸗ den in großzügiger Weiſe ausgeſtaltet. So ſind vorgeſehen der Neubau eines techniſchen Verwaltungsgebäudes der Stadt und des Hauſes des Handwerks. Wohnhaus und Oekonomiegebäude eingeäſchert. () Mahlberg(Amt Lahr), 9. März. Im Anweſen des Landwirts Guſtav Vögele brach aus unbekannter Urſache ein Brand aus, der Wohnhaus und Oekonomiegebäude faſt völlig zerſtörte und die angrenzenden Nebengebäude, beſon⸗ ders die des Landwirts Joſeph Kopf, ſchwer beſchädigte. Der Schaden iſt beträchtlich. Während die aus Lahr herbei⸗ geeilte Weckerlinie der Freiwilligen Feuerwehr noch mit den Löſchmaßnahmen beſchäftigt war, wurde ſie nach Lahr zurück⸗ gerufen. Im Trockenraum der Holzbiegerei Karl Schätzler in der Geroldsecker Vorſtadt war durch Ueberhitzung ein Brand ausgebrochen, der viele Stunden geſchwelt hatte, der aber dann gelöſcht werden konnte, obwohl große Exploſionsgefahr beſtand. Immerhin iſt ein Schaden von 2000 Mark entſtan⸗ den. Der Beſitzer erlitt eine ſchwere Rauchvergiftung und einen Nervenzuſammenbruch. Mehrere Feuerwehrleute haben ebenfalls Rauchvergiftungen davongetragen. Heidelberg.(Heldengedenkfeier.) Am Helden⸗ mal auf dem Ehrenfriedhof hielten zum erſten Male Soldaten der neueingezogenen Truppe unbeweglich die Ehrenwacht. Im Paradeſchritt rückte eine Kompanie der Landespolizei an. Der Kommandeur der Rheinlanddibiſion Heidelberg, Gene⸗ ralmajor Ritter v. Schobert, hielt die Gedenkrede, in der er die Bedeutung des Tages umriß, an dem das neue Deutſch⸗ land die Toten des Weltkrieges durch dieſen geſchichtlichen Entſchluß des Führers ehrte. Schwetzingen.(Schwerer Verkehrsunfall!) Ein verheirateter Mann aus Brühl-Rohrhof namens Klee befuhr mit ſeinem Fahrrad verkehrswidrig die Einbahnſtraße am Bismarckplatz. Bei der Kreuzung Zähringerſtraße⸗Bis⸗ marckplatz, die keinen Ueberblick auf die Einbahnſtraße bietet, fuhr Klee in ein Perſonenauto von auswärts hinein. Dabei wurde ihm ein Bein abgefahren. Sein Fahrrad wurde voll⸗ ſtändig zerſtört. SS 9 ö