„dnn 286 igenreten e anbere alice ben ein 9 Meer ſnunter. gen, fin. en, die amt die f. Leul⸗ nah der ſch nach ſematten Beton. ſe glotz Hand. er jeher dereitz hen M epieren⸗ 9, daß ſen ſic gen ſie Usleier dwenl. für die ch nicht ptmann hour le . Jnei runant Fotts A der ſum zu 9 fate ſe ein th aber damen je In⸗ Händen 905 den Nuhdem en be⸗ N Dulh⸗ en ſänt⸗ 01 1550 e ehen oſtenauſ⸗ ate Vel chen da ſadt und über ſchwere denen es zahlreiche Tote und mehrere Verletzte gegeben hat. niſtiſcher umzug zu einem Feuergefecht mit politiſchen Gegnern, das vier Tote und drei Schwerverletzte forderte. Pol Pielgelejene Tageszeitung Erſchein ungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Be zugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. 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Die Engländer haben zu dritt daran teilgenommen, außer dem Außenminiſter Eden und dem engliſchen Botſchafter war als perſönlicher Vertrauensmann des Miniſterpräſidenten Baldwin Lord Halifax dabeil Er hat als indiſcher Vizekönig den Ver⸗ ſöhnungsverſuch mit Gandi gemacht. Außer der Tatſache der Besprechungen und allenfalls noch der Dreingabe, daß die Herren an einem Frühſtück teilgenommen, iſt nichts von der Be— ſprechung bekannt geworden. Sie ſoll am Mittwoch in Genf fortgeſetzt werden. Wenn Herr Eden nur dabei in dem Sinne handelt, wie er in der Anterhausrede erklärt hat, daß, wenn der Friede geſichert werden ſolle, die Pflicht beſtände, ihn wieder aufzubauen; daß man in dieſem Geiſt an die deutſchen Vorſchläge herangehen müſſe. Daß keine Gelegenheit verpaßt werden dürfe! Wenn er geſagt hat, daß der Aebergang von einer ſchlechten Ver— gangenheit in eine beſſere Zukunft ein„hartes und gewagtes Anternehmen“ ſei, dann hat er die Sachlage richtig gekennzeichnet. Die Möglichkeit eines deutſchen Angriffs im Weſten iſt eine Sache, über die man gar nicht erſt zu reden braucht. Darin hat Eden offene Türen eingerannt. Die engliſche Preſſe urteilt ganz in dieſem Sinne über die Rede des Außenminiſters, vor allem die konſervativen Blätter, alſo die Blätter der größten regierenden Partei. So nüchtern ſagt die Morning Poſt: die Feſtſtellung, daß Deutſch— land dem ganzen Gebäude der internationalen Beziehungen einen ſchweren Schlag verſetzt, nichts als Worte ſejen, die in dieſer rauhen Welt wenig Bedeutung hätten. Man müſſe die Abſicht der engliſchen Regierung, die deutſchen Vorſchläge ob— jektiv prüfen, befürworten! Auch das Blatt der Arbeiterpartei, Daily Herald, erklärt, das Weſentliche ſei, daß die Tür gegenüber den Vorſchlägen der deutſchen Regierung nicht zuge— ſchlagen worden, ſondern vielmehr weit offen geblieben ſei! Wie ſtarr und wie immer am einmal Paragrafierten feſt— daltend iſt dem gegenüber der franzöſiſche Miniſterpräſident! So, daß auch franzöſiſche Blätter anfangen, ihn zu ſtarr zu finden. Der ſchon öfter genannte frühere Generalſekretär der Radikalſozialiſten, Eduard Pfeiffer, ſagt z. B. vollſtändig zutreffend, es ſei zu befürchten, daß Frankreich heute in denſelben Fehler verfalle wie früher! Es iſt merkwürdig, daß in ſolchen geſchichtsumwälzenden Zeiten in Frankreich Männer einer alten Generation an der Spitze ſtehen. Barth ou hat dieſen Ruſſen⸗ pakt in die Wege geleitet, der der Ausgangspunkt für heute iſt; und Sarraut ſtellt ſich nun hin und will nach den ſtarren Rezepten, die im Haß und in der Anverſöhnlichkeit der Zeit nach dem Weltkrieg geprägt worden ſind, aufgebrochenes Leben nieder halten und meiſtern. Da kann doch wohl aus allen offiziellen Sprechern des eng⸗ liſchen Anterhauſes heraushören, daß ſie von ſolch negativer, einfach alles ablehnender Haltung ſich abheben, daß ſie ſpüren, wie durch dieſen Akt Deutſchlands im Grunde die Bahn frei iſt für eine wirkliche Bereinigung der europäiſchen zerrütteten Atmoſphäre. Anders kann man dieſe wiederholten Wendungen Edens doch nicht deuten. Der Miniſterpräſident Baldwin ſprach ſogar von dem heißen Wunſch,„Frankreich und Deutſchland in Freundſchaft mit uns zu bringen“. Die einzige Hoffnung liege in der Herſtellung jener dreifachen Freundſchaft. Der Kolonial— miniſter Thomas gebrauchte die Wendung, die Regierung habe die Abſicht, die geſamte Lage in der Welt einer neuen Be— doch damit rechnen, es werde die engliſche real-nüchterne Er— Möglichkeiten der Zukunft da iſt, durch Adolf Hitler geſchaffen ein Durchgang ſein wird, daß die Entwicklung vorwärts geht! DRB. Paris, 10. März. Am Dienstag um 10.30 Uhr hat im großen Saal des fran⸗ zöſiſchen Außenminiſteriums die Beſprechung der Vertreter der Signatarmächte des Locarno⸗Vertrages begonnen. Die einzelnen Abordnungen, die an der Beſprechung teil⸗ nehmen, ſetzen ſich im weſentlichen wie folgt zuſammen: Belgien: u. a. Miniſterpräſident und Außenminiſter van Zeeland und der belgiſche Botſchafter in Paris; Großbritannien: u. a. der Staatsſekretär im Außenminiſterium Eden, der Großſiegelbewahrer Lord Ha⸗ lifax und der engliſche Bolſchafter in Paris, Sir George Clerk; Italien: u. a. der italieniſche Botſchafter in Paris, Cerruti; Frankreich: u. a. Außenminiſter Flandin„Staats- miniſter Paul Boncour und der Generalſekretär des Quai d'Orſay, Leger. Aeber die Beſprechung der Locarnomächte am Dienstag vormittag in Paris wird folgende amtliche Verlautbarung aus⸗ gegeben: Im franzöſiſchen Außenminiſterium ſind am Dienstag um 10.30 Ahr folgende Vertreter der Locarnomächte zuſammen⸗ gekommen: Der engliſche Staatsſekretär für auswärtige Ange⸗ legenheiten Eden, Lord Halifax, der engliſche Botſchafter Sir George Clerk, der belgiſche Miniſterpräſident van Zeeland, der belgiſche Botſchafter de Kerzhove, der italieniſche Botſchafter Cerruti, der franzöſiſche Außenminiſter Flandin und der fran⸗ zöſiſche Staatsminiſter Paul Boncour. DNB. Berlin, 10. März. Mit einem machtvollen Auftakt eröffnete Reichspropa— gandaleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels am Dienstagabend den 3. Wahlkampf ſeit der Machtergreifung mit einer mehrſtün⸗ digen Rede im größten Hallenbau Europas, der De ütſch⸗ landhalle. Wie immer in entſcheidenden Stunden war die Bevölke trachtung zu unterziehen. Das kann alſo nicht die Stimmung rung der Reichshauptſtadt dem Rufe der Bewegung mit einer Mord und Brand in Spanien Zahlreiche Tote— Kirchen, Klöſter, Schulen in Flammen DNB. Madrid, 10. März. Aus mehreren ſpaniſchen Provinzſtädten laufen Nachrichten politiſche Ausſchreitungen ein, bei In Scalona in der Provinz Toledo führte ein kommu— In Toledo ſelbſt wurde am Montag der General— ſtreik erklärt. Sämtliche Läden ſind geſchloſſen und die Stra— ßen vollkommen menſchenleer. Jeglicher Verkehr ruht. Der Streik wird darauf zurückgeführt, daß die Polizei bei Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen ſpaniſchen Faſchiſten und Marxiſten die Par⸗ tei der Faſchiſten ergriffen, dabei einen Arbeiter erſchoſſen und drei verletzt haben ſoll. In Barcelona wurden bei einem Feuerüberfall zwei Perſonen erſchoſſen. Ueber die kom— muniſtiſchen Ausſchreitungen in Cadiz werden weitere Einzel⸗ heilen bekannt. Danach ſind nach einer Kundgebung vor dem ſtädtiſchen Verwaltungsgebäude und dem in der Nähe liegenden deutſchen Konſulat von dem marxiſtiſchen Pöbel insgeſamt ſie⸗ den Kirchen und Klöſter, ferner ein Prieſter⸗ ſeminar und mehree Schulen zerſtört und ange— zündet worden. Der Sachſchaden iſt außerordentlich hoch, da zahlreiche Kunſtſchätze von hiſtoriſchem Wert vernichtet wurden. Die Geiſtlichen und Kloſterinſaſſen konnten ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Bis zur Stunde wird ein Toter aus Cadiz gemeldet. Die von der Polizei in Cadiz verhafteten Demon— ſtranten ſind auf Anordnung der Madrider Regierung ſofort wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Durch die Vernichtung der Schulen werden 1500 Schulkinder betroffen, die ohne Unter— richtsräume bleiben. In Cadiz erwartet man weitere Kund— gebungen, obwohl einige Truppenabteilungen das Telefon- und und Telegrafengebäude beſetzt halten. In Granada ereigneten ſich in der Nacht zum Dienstag mehrere Zuſammenſtöße zwiſchen politiſchen Gegnern, die ins⸗ geſamt zwei Todesopfer und 15 zum Teil lebensgefährlich Ver— letzte forderten. Im Zuſammenhang mit dieſen Zwiſchenfällen erklärten die Arbeitergewerkſchaften den Generalſtreik. Die Läden in der Stadt ſind geſchloſſen. Nur einige Bäckerläden wer— den von ſtarken Polizeiaufgeboten bewacht, um wenigſtens die eines einzelnen in der engliſchen Regierung ſein! Es iſt eine Haltung der Regierung, die ſich den neuen großen Chancen einfach nicht entziehen kann! Wenn nun vielleicht auch zunächſt in Paris und in Genf ein feindliches Regiſter gegen Deutſchland aufgezogen wird, unter der Einwirkung Frankreichs, ſo kann man kenntnis, daß eine ganz neue Lage, ein ganz neuer Ausblick in iſt, ſich durchſetzen! Wir glauben, daß das Rückwärtszerren nur Der Reichsluftfahrtminiſter beſichtigt die Junkerswerke DNB. Berlin, 10. März. Miniſterpräſident und Reichsluftfahrtminiſter gen der Junkerswerke in Deſſau. Vaterland zu ſchaffen. bei den Werkangehörigen begeiſterten Widerhall. M Lolllnoſthung von Paris nach London belegt Auch die nächſte Völkerbundstagung in London Bei Eröffnung der Sitzung hat Außenminiſter Flandin die Vertreter der Unterzeichner und Bürgenmächte von Lo⸗ carno willkommen geheißen. Er hat darauf hingewieſen, daß die Konferenz einen Austauſch der Nachrichten zum Ziele habe und die Lage feſtſtellen ſolle, daß aber keine Entſchließung vorgeſchlagen noch irgendeine Entſcheidung getroffen werde, be⸗ vor der Völkerbundsrat zuſammengetreten ſei. Nachdem auch die Beweiſe des Verfahrens feſtgelegt worden waren, haben die einzelnen Vertreter ihre Auffaſſungen auseinandergeſetzt. Auf Grund gemeinſamer Verſtändigung iſt, wie eine amt⸗ liche Verlautbarung beſagt, von den Vertretern der Lo⸗ carno-Mächte beſchloſſen worden, die Beſprechung am nächſten Donnerstag in London fortzuſetzen. Die engliſche Regierung hat ferner den Vorſitzenden des Völkerbundsrates aufgefordert die nächſte Sitzung des Völlerbunds rates ebenfalls in London ſtaltfinden zu laſſen. Sie wird vorausſichtlich am nächſten Samstag im Anſchluß an die Locarno-Beſprechungen ſtatt⸗ finden. Der Dreizehnerausſchuß iſt vertagt worden bis nach Abſchluß der Londoner Beratungen und wird wahrſcheinlich erſt in der nächſten Woche einberufen werden. Außenminiſter Flandin wird ſich am Donnerstag nach London begeben, wo um 16 Uhr die Verhandlungen der Locarno— Mächte wieder aufgenommen werden ſollen. Italien wird auf b Brotverſorgung einigermaßen ſicherzuſtellen. Jeglicher Ver— kehr ruht. dieſen Verhandlungen vorausſichtlich durch den Londoner Bot⸗ ſchafter, Grandi, vertreten ſein, während für Belgien Miniſter⸗ präſident van Zeeland an ihnen teilnehmen wird. Dr. Goebbels eröffnet den Wahlkampf Begeiſterung gefolgt, die ſymbolhaft für das Berliner Volk ge worden iſt. Stunden vor Beginn waren die Anmarſchſtraßen mit den marſchierenden Kolonnen, die Verkehrsmittel aber mit den Beſuchern überfüllt, die zur Deutſchlandhalle ſtrömten. Be— ſonders großes Intereſſe zeigte neben der deutſchen auch die aus ländiſche Preſſe; vornehmlich Frankreich, England und Amerika waren ſtark vertreten. Punkt acht Ahr betrat, von toſenden Heilrufen empfangen, der Berliner Gauleiter Dr. Goebbels, begleitet u. a. vom Korpsführer Hühnlein, den Saal. Nach dem Einmarſch der Standarten und Fahnen der For mationen eröffnete der ſtellvertretende Gauleiter Görlitzer die Kundgebung. Dabei begrüßte er auch die Teilnehmer an den 230 Parallel-Veranſtaltungen und das geſamte deutſche Volk, das am Rundfunk dieſer größten politiſchen Kundgebung in geſchloſſenem Raume, die Deutſchland jemals geſehen hat, beiwohnte. Dann gab er dem Reichspropagandaleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort, der erneut von minutenlangem Jubelſturm empfangen wurde. In ſeiner großangelegten Rede hob Dr. Goebbels einleitend hervor, daß die großen Erfolge des nationalſozialiſtiſchen Auf baues nur errungen werden konnten, weil Deutſchland den Par lamentarismus weſtlicher Prägung abgeſchafft hat. Es unterliege keinem Zweifel, ſo rief Dr. Goebbels unter lebhafteſter Zu— ſtimmung aus, daß ſich die ſogenannten weſtlichen Demokratien in Bezug auf Volksverbundenheit an der Regierungsform in Deutſchland ein Beiſpiel nehmen könnten.„Es gibt heute in Europa keine Regierung“,— erneute ſtürmiſche Beifallskund— gebung unterſtrich dieſe Feſtſtellung,—„die ſo volksverbunden wäre ſo wie unſere. In keinem anderen Lande dürfte die Re— gierung das Volk ſo oft auffordern, an die Wahlurne zu kreten.“ Wenn der Führer nun das deutſche Volk erneut zu einer Wahl aufrufe, ſo tue er es in der Aeberzeugung, daß er ein wahrhaft gutes Gewiſſen vor ſeinem Volk haben kann. Und wenn die Emigranten in anderen Ländern immer noch den Eindruck zu erwecken ſuchen, als ſei das nationalſozialiſtiſche Regime nicht im Lande verwurzelt, ſo werden wir ihnen erneut beweiſen, daß das Gegenteil der Fall iſt.„Wir werden ihnen zeigen, daß die eine Partei, die wir heute ſtatt der vielen vergangener Parteien 12. Jahrgang General Göring beſichtigte am Montag die Anlagen und Einrichtun— In Begleitung des Miniſterpräſidenten befanden ſich Staatsſekretär Generalleut— nant Milch, Generalmajor Chriſtianſen und Oberſt Wimmer. Gelegentlich des Mittageſſens, das General Göring im Kreiſe der Belegſchaft der Junkerswerke in der Kantine ein⸗ nahm, ſprach der Reichsluſtfahrtminiſter den Arbeitern und An⸗ geſtellten ſeinen Dank für die bisherigen Leiſtungen aus und forderte ſie auf, im alten Geiſt weiter für Führer, Volk und Die Anſprache General Görings fand E beſitzen, um ſo enger und verantwortungsvoller mit dem Volk verbunden iſt. keine Träne nach. Es iſt ja trotzdem an der Geſtaltung ſeines Schickſals aufs engſte beteiligt, indem es eine ſtarke Führung mit der Geſtaltung dieſes Schickſals beauftragt, die Mut und Vertrauen genug be— ſitzt, dem Voll immer wieder Gelegenheit zur Abgabe eines Arteils zu geben. Im übrigen kommen wir ja nicht nur in Wahlzeiten zum Volk. Anunterbrochen haben wir in dieſen drei Jahren mitten im Volk geſtanden, haben auch unpopuläre Entſchlüſſe als notwendig klar zus machen verſucht, haben Rechenſchaſt abgelegt und auf den Ernſt der Lage verwieſen. So manches Opfer konnten wir fordern in dem Bewußtſein, die notwendige Gefolg— ſchaft zu finden. So kann es nicht ausbleiben, daß tatſächlich der Wille des Volkes in der Führung ſeinen plaſtiſchen Ausdruck findet. Dr. Goebbels zeigte dann in eindrucksvollen, mit beweis— kräftigen Zahlen belegten Worten, wie der Führer im Januar 1933 Deutſchland vorfand und wie ſich dieſe Lage bis heute grundlegend geändert und ge— beſſert hat. Wie grundlegend ſie ſich gebeſſert habe, könne man daraus erſehen, daß das deutſche Volk heute kaum noch wiſſe, wie Deutſchland ausgeſehen habe. Als der Führer an die Macht gerufen wurde, ſtand das Reich in wahrſtem Sinne des Wortes dor dem Ruin. Wir hatten ſieben Millionen gezählte Arbeitsloſe. Handel und Wandel war bis auf ein Minimum zuſammenge— ſchrumpft. Die fürchterlichſten ſozialen Notſtände herrſchten in den breiten Maſſen und die Regierung ſtand dem tatenlos und energielos gegenüber. Man wußte gar nicht mehr, wer regierte. Die Regierungen wechſelten jeden Monat. Die Finanzen des Reiches, der Länder und Gemeinden befanden ſich in einem ver— zweifelten Zuſtand. Ein Drittel des Bauerntums ſtand vor der wirtſchaftlichen Kataſtrophe. Der ganze deutſche Land- und Grundbeſitz ging in die Hände des internationalen wurzelloſen Leihkapitals über. Die Jugend der Nation ſtand verzweifelt vor den Arbeitsloſenämtern und war eine billige Beute des Verbrechens und des internatio- nalen Kommunismus. Die deutſche Kultur befand ſich in einem fürchterlichen Zuſtand. In Berlin ſpielten nur noch drei Thea— ter“ Anſere deutſche Kultur, Preſſe, Film, Theater wurde faſt ausſchließlich von internationalen Juden repräſentiert. Wenn eine Regierung nur den leiſeſten Verſuch machte, gegen die in— ternationalen Tributdiktate Stellung zu nehmen, mußte ſie ge— wärtigen, von der Preſſe an das Ausland denunziert zu wer— den. Die Regierungen machten überhaupt keine Pläne mehr, weil ſie wußten, daß die Pläne doch nicht durchgeführt werden könnten. Die Parteien ſahen nicht auf das große Ganze, ſon— dern lebten von der Not des Landes. Der internationale Bol⸗ ſchewismus ſchnellte bis auf weit über 100 Reichstagsmandate hinaus, ſo daß ſich am Ende die große politiſche Auseinander- ſetzung in Deutſchland nur noch zwiſchen Nationalſozialismus und Bolſchewismus abſpielte. Das Reich ſelbſt ſtand vor dem innerpolitiſchen Zerfall, nicht nur bedroht von den Parteien und vom internationalen Bolſchewismus, ſondern bedroht auch von den Ländern. Wir wollen nicht vergeſſen, daß damals im zweitgrößten deutſchen Lande ein Miniſterpräſident offen er⸗ klärte: Wenn das Reich ſich irgend ein Recht anmaßt, werden wir ſchießen. Das Ausland baute ſeine Pläne auf die inner- politiſche Schwäche des Reiches auf. Wir ſaßen im Völkerbund nur geduldet. Jedes Diktat mußte angenommen werden. Wenn eine Regierung nur den geringſten Widerſtand wagte, fielen ihr entweder die Länder oder die Parteien in den Rücken. Lan⸗ desverrat war nicht nur in der Preſſe, ſondern auch im Parla— ment und in den Kabinetten der einzelnen Länder zu Hauſe, die nicht das Geſamtſchickſal des Reiches, ſondern nur ihre Re— ſervatrechte im Auge hatten. Wir waren weder Herr über un— ſere Wehrhoheit noch über unſere Souveränität und unſer Reichsgebiet. Die Grenzen ſelbſt waren nach allen Richtungen hin offen. Wir hatten nur eine Armee von 100 000 Mann. Das Reich war wehrlos und es wurde damit auch ehrlos. Er— drückende Reparationslaſten lagen auf der Nation. Sie wurden dadurch bezahlt, daß wir Kredite in anderen Ländern aufnah— men. Man täuſchte für kurze Zeit ein Leben in Schönheit und Würde vor und als die geborgten Gelder verbraucht waren, lam der graue Aſchermittwoch der Erkenntnis.“ „Wir haben“, ſo erklärte Dr. Goebbels unter ſtarkem Bei— fall,„gegen dieſe Zuſtände 14 Jahre lang gekämpft. Wir waren deshalb Freiwild der öffentlhichen Meinung in Deutſchland. Jede nationale Regung wurde rückſichtslos nie⸗ dergeknüppelt. Selbſt eine Stellungnahme gegen den Verſailler Vertrag wurde von den Gerichten des Novemberdeutſchland als Hoch- und Landesverrat gebrandmarkt(Pfuirufe). Mit Ingrimm haben damals alle nationalen Deutſchen dieſen Weg des Verfalls verfolgt. Wir haben in breiter Front den Angriff vorgetragen und ſind nicht müde geworden, das Volk aufzurufen. Nach einem 14jährigen Kampf gelang es uns, die Macht an uns zu reißen.“ Dieſem Bild des völligen inner- und außenpolitiſchen Zer⸗ falls, wie es der Führer am 30. Januar 1933 in Deutſchland vorfand, ſtellte Dr. Goebbels nun in einem eindrucksvollen und durch umfangreiches Zahlenmaterial belegten Vergleich die Lei ſtungen des Nationalſozialismus gegenüber. „Wir haben uns nicht mit der Arbeitsloſenzahl von ſieben Millionen abgefunden“, ſo rief er aus,„ſondern haben ſie durch großzügige Aufbauprojekte bezwungen. Aus ſieben Millionen Arbeitsloſen im Jahre 1932 wurden 2% Millionen zu Beginn des Jahres 19361! Die Steigerung der Amſätze, im Handwerk von 10,9 Milliarden RM. im Jahre 1932 auf 14,5 Milliarden RM. im Jahre 1935 iſt ein Beweis dafür, daß die neu in den Arbeilsprozeß eingeſchalteten Volls⸗ genoſſen ihre Lebenshaltung verbeſſern konnten. Die induſtrielle Erzeugung iſt von 34,8 Milliarden im Jahre 1932 auf 58,5 Milliarden im Jahre 1935 geſtiegen. Von Reichsbahn und Binnenwirtſchaft wurden 1932 täglich 1,07 Millionen Tonnen befördert und 1935 1,48 Millionen Tonnen. Aus der Erhöhung der Spareinlagen in den deutſchen Sparkaſſen von 9,9 Milli- arden RM. Ende 1935 geht hervor, daß die weniger bemittelten Volksſchichten die Hauptnutznießer dieſer Steigerung der Am⸗ ſätze ſind. Denn die Erhöhung der Spareinlagen iſt das Er⸗ gebnis eines zielbewußten, alle Stände und Verufe umfaſſenden nationalen Aufbauprogramms, das aber keineswegs auf Koſten der allgemeinen Wohlfahrt ging. So ſtellte der fünfte Bericht der 19. Tagung der Internationalen Arbeitskonferenz 1935 über den bezahlten Arlaub feſt, daß von den rund 19 Millionen Ar⸗ beitern in Europa, die Anſpruch auf bezahlten Urlaub haben, rund 12 Millionen auf Deutſchland entfallen. In der Steigerung des Volkseinkommens von 45 Milliarden im Jahre 1932 auf 56 Milliarden im Jahre 1935 ſind die Lohn⸗ ſummen enthalten, die jene fünf Millionen Volksgenoſſen be⸗ kommen, die wir in unſerem Generalaufbauplan wieder in die Fabriken und Werkſtäten geführt haben. Sie ſind wieder arbei⸗ tende Glieder unſerer Volksgemeinſchaft geworden und brauchen ſich in unſerem Staat nicht verlaſſen zu fühlen(ſtarker Beifall). Ein weiterer Beweis dafür, wie die nationalſozialiſtiſche Füh⸗ rung es verſtanden hat, nur ſolche Projekte zu entwerfen, die 8 Denn jenen Parteien weine das deutſche Volk 0 wirklich von Erfolg begleitet ſind, iſt der Rückgang der Geſchäfts⸗ zuſammenbrüche von 70 000 in den Jahren 1930 bis 1932 auf 23 000 in der gleich langen Zeit von 1933 bis 1935.“ Anter ſtärkſtem Beifall der Zuhörer gab Dr. Goebbels ſo— dann die Zahlen über das gewaltige Werk der Reichsautobahnen bekannt: 119 Kilometer Reichsautobahnſtrecke wurden bereits fertiggeſtellt. 1841 Kilometer ſind zur Zeit im Bau. 3460 Kilometer ſind bereits für den Bau freigegeben, und weitere 1580 Kilometer ſind vorbereitet. Das ſind insgeſamt 7000 Kilometer neu errichtete modernſte und in der ganzen Welt in dieſer Schönheit und Breite nicht vorhandene Autoſtraßen. Allein durch den Bau dieſer Autoſtraßen haben im Jahre 1934 85 000 und 1935 bereits 120 000 erwerbsloſe Volksgenoſſen Arbeit gefunden. In verwandten Induſtrien wurden außerdem zuſätzlich 130000 Arbeiter beſchäftigt, ſo daß ins geſamt eine Viertelmillion Arbeiter durch den Bau der Reichs— autobahnen wieder Arbeit und Brot gefunden haben. Neben dieſen materiellen Erfolgen aber ſtehen ebenſo große ideelle Erfolge. Millionen Menſchen glaubten früher, daß die Arbeit nur ein Fluch und eine Schande ſei. Wir aber haben der Arbeit ihre Ehre wieder zurückgegeben und unter der Parole„ehret den Arbeiter und achtet die Arbeit“ die deutſche Arbeiterſchaft am 1. Mai 1933 zum erſten Mal zu einem großen, alle um— faſſenden nationalen Arbeiterfeiertag aufgerufen. Arbeiter und Anternehmer marſchieren jetzt wieder Hand in Hand! Die deutſche Automobilinduſt vie liefert ein plaſti— ſches Beiſpiel dafür, wie wir die Produktion wieder angekurbelt haben. 1932 wurden 104 600 Kraftfahrzeuge in Deutſchland hergeſtellt, 1935 dagegen 353000. 1932 waren 33 000 Ar- beiter in der Automobilinduſtrie beſchäftigt, 1935 über 100 000. Der Geſamtumſatz der deutſchen Automobilinduſtrie ſtieg von 295 Millionen RM. im Jahre 1932 auf rund 1150 Milliarden RM. 1935. Leber 250 000 arbeitsloſe Volksgenoſſen wurden ſeit Anfang 1933 in der Autoinduſtrie und deren Lieferindu— ſtrien neu eingeſtellt. Wir mußten natürlich zur Ankurbelung der Wirtſchaft mehr Rohſtoffe einführen und damit mit den Deviſen haus— halten. Da kam es vor, daß einmal 14 Tage lang Butter oder Eier knapp wurden. Wir ſind knapp an Deviſen, das geben wir zu, aber— und lauter Beifall unterſtrich dieſe Worte— wir ſind bis jetzt noch ausgekommen. Im Jahre 1932 haben wir für 4,5 Milliarden Nahrungsmittel eingeführt, im Jahre 1935 brauchten wir dafür nur noch 0,9 Milliarden auszugeben. Wir haben für die erſparten Deviſen ſolche Dinge eingeführt, die der Arbeitsbeſchaffung zugute kommen. Wie geſichert ſich heute unſer Volk fühlt, das ergibt ſich am beſten aus unſerer Bevölkerungsbewegung. Die Zahl der Eheſchließungen betrug im Jahre 1932 510 000, im Jahre 1935 iſt ſie auf 650 000 geſtiegen. Die Zahl der lebend— geborenen Kinder iſt von 975000 im Jahre 1932 auf 1 265 000 im Jahre 1935 geſtiegen.(Dieſe Mitteilung nimmt die Ver— ſammlung mit beſonders ſtarkem Beifall entgegen.) Von den vielen Kindern, die mehr geboren worden ſind, kann man mit gutem Recht ſagen: Das ſind die Kinder des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Wo der Einzelne nicht in der Lage iſt, des Hungers und der Kälte Herr zu werden, da ſetzt das von uns geſchaffene große Werk der Winterhilfe ein. Allein die Kartoffeln, die durch die Winterhilfe den be— dürftigen Volksgenoſſen geliefert worden ſind, würden einen Eiſenbahnzug füllen, der von Berlin bis Addis Abeba reicht. Eine ähnlich gigantiſche Zahl ergibt ſich auch für die Kohlen⸗ lieferungen. Darüber hinaus haben wir den werktätigen Volksgenoſſen auch etwas für die Seele gegeben durch die Organiſation „Kraft durch Freude“. Dieſe Organiſation verfügt über ſechs Arlauberſchiffe mit 80 000 Bruttoregiſtertonnen, die im Jahre 1935 107 Hochſeefahrten mit 150 000 Paſſagieren durch— geführt haben. Zwei Schiffsneubauten von je 25000 Brutto- regiſtertonnen ſind im Bau. An den Landurlaubsreiſen haben 1934 2 Millionen, 1935 3 Millionen Arbeiter teilgenommen. Für den Seeurlaub im großen Stil iſt mit dem Bau des See— bades an der Oſtſee mit 7,5 Kilometer Strand, 1400 Morgen Wald und Wieſen und 20 000 Betten begonnen worden.(Leb— hafter Beifall bezeugt den Dank der Maſſen für dieſe gewaltigen ſozialen Maßnahmen.) In vier bis fünf Jahren werden die meiſten deutſchen Arbeiter ihren Arlaub im bayriſchen Hoch— gebirge, an der See oder auf Schiffen in fernen Ländern ver⸗ bringen können. Das iſt die Verwirklichung des marxiſtiſchen Verſprechens, daß die Arbeiter einmal auf eigenen Schiffen die Wellen des Weltmeeres durchkreuzen werden. Die anderen haben es verſprochen, und wir haben es gehalten. Zubelnde Zuſtim mung.) Dr. Goebbels zeigte dann die Ergebniſſe der nationalſozialiſtiſchen Regierung auf dem Gebiete der Außenpolitik: Im Januar 1933 war Deutſchland ein Spielball in den Händen der Weltmächte. Es blieb nichts anderes übrig, als den Völker bund, der uns die Gleichberechtigung verſagte, zu verlaſſen. Der Führer, der dieſen ſchweren Entſchluß erſt faßte, als es keine andere Möglichkeit mehr gab, Deutſchlands Ehre und Gleich berechtigung zu erkämpfen, erhielt dafür das Jawort des ganzen deutſchen Volkes. Dann wurde die deutſche Wehrmacht wie der aufgebaut, da die anderen Mächte das Abrüſtungsverſprechen nicht eingehalten hatten. Wenn wir jetzt die Remilitariſierung des Rheinlandes durchgeführt haben, ſo ſoll das kleine Drohung gegen Frankreich ſein. Wir wollen nicht die Brücken zu Frankreich abbrechen, im Gegen⸗ teil, wir wünſchten, daß dies der erſte Schritt zu einer wirklichen Neuordnung in Europa ſein möge, um mit den anderen großen Mächten in Europa zu einem langjährigen Vertrag, zum Frie⸗ den und zur Wohlfahrt der Völker zu gelangen. Man kann ſehr wohl Verträge mit Deutſchland abſchließen. Wie wir unſere Verträge halten, kann man an dem deutſch⸗polniſchen Abkommen * Dieſen Vertrag halten wir, weil er der Vernunft ent⸗ pricht. Dr. Goebbels ging nun auf die große hiſtoriſche Tat Adolf Hitlers vom 7. März ein und erläuterte noch einmal das außenpolitiſche Angebot des Führers in allen Einzelheiten, wobei faſt jeder Satz von ſtärk⸗ ſtem und langanhaltendem Beifall begleitet wurde. Deutſchland hat jetzt wieder wie jeder andere Staat das Recht, für die Sicherheit ſeiner Grenzen ſelbſt zu ſorgen, und auch die Möglichkeit, ſeine Grenzen zu beſchützen. Was wir im Jahre 1933 vom Völkerbund forderten. was der Völkerbund uns nicht gab und weshalb wir den Völkerbund ver⸗ ließen, das iſt nun Wirklichkeit geworden. Deutſchland iſt wieder ſouveräner Herr ſeines ganzen Territoriums und beſitzt die volle militäriſche Gleichberechtigung.“ Damit iſt uns die Möglich- keit zur Rückkehr inden Völkerbund wiedergegeben. „Der Führer hat eine ganze Reihe von lonſtruktiven Frie⸗ densvorſchlägen gemacht. Er hat Frankreich und Belgien für 25 Jahre einen Nichtangriffspakt angeboten. Er hat den Weſt⸗ mächten einen Luftpakt angeboten. Er hat ſich bereit erklärt, mit allen Randſtaaten einſchließlich Litauen einen Nichtangriffspakt abzuſchließen. Er hat ſich ſerner bereit erklärt, auf der Grundlage der Gegenſeitigteit im ſelben Amfange wie Frankreich eine ent⸗ militariſierte Zone zu ſchaffen. Es muß endlich einmal eine dauer⸗ hafte Friedensgrundlage geſchaffen werden. Wir wollen jetzt einen Vertrag abſchließen, den man halten kann. And das iſt nur möglich, wenn er die Gleichberechtigung jedes Vertragspartners zur Grundlage hat. Dazu hat der Führer ſeinen hiſtoriſchen Alt vollzogen, und dazu ſoll ſich nun am 29. März das deutſche Volk belennen. (Durch ſtürmiſchen Beifall geben die Maſſen ihrem Bekenntnis ſchon hier überzeugenden Ausdruck.) Ihr, meine Parteigenoſſen, habt dem Führer immer zur Seite geſtanden. Ihr habt ihm immer gezeigt, daß ihr bei ihm ſteht, mit ihm fühlt und mit ihm denkt. Die Welt muß einſehen, daß es keine andere Löſung der großen internationalen Probleme gibt als die, die der Führer aufgezeigt hat. Die Welt kann jetzt nicht mehr ſagen, daß der Führer keine präziſen Vorſchläge mache. Er hat ſie gemacht und es ſind die einzigen Vorſchläge, die den politiſchen und wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg Europas in die Wege leiten können. Das Deutſchland der Schwäche und des Verfalls konnte gar keine Pakte abſchließen, denn jeder Pakt mußte ihm die Lebensmöglichkeit einengen. Das Deutſchland der Stärke, der Ehre, der Freiheit und der vollkommenen Souveränität über ſein Reichsgebiet, das kann wieder Verträge abſchließen, denn es fühlt ſich nun gleichberechtigt und kann ſo wieder als Nation erſten Ranges in den Kreis der anderen Nationen eintreten. Wenn nun Deutſchlands Führer als erſter die Realitäten ſieht, wie ſie ſind, und die Wahrheit ſagt, auch wenn ſie unbequem iſt, dann muß die Welt auf ihn hören. Er tut damit nichts anderes, als was er ſchon immer in Deutſchland getan hat, und ſein Bemühen um den Frieden in der Welt wird einmal ebenſo von Erfolg gekrönt werden, wie es in Deutſchland von Erfolg gekrönt war. Drei Jahre hat der Führer gearbeitet als verantwortlicher Leiter der Politik unſeres nationalſozialiſtiſchen Staates. Er hat in dieſen drei Jahren nur die Sorge um ſein Volk gekannt, er hat Tag und Nacht geſchafft und keine Verantwortung ge⸗ ſcheut, hat auf ſein Privatleben verzichtet und ſein einziges Glück in der Sorge für ſein Volk geſehen. Wir alle, im Kabinett und in der Reichsleitung der Partei, in den Gauen, Kreiſen, Ortsgruppen und Zellen haben ihm dabei nach unſeren Kräften geholfen. Sein guter Stern hat den Führer niemals verlaſſen. Der Himmel hat ſeine Arbeit und ſeine Verant- wortungsfreude mit Erfolgen in überreichem Maße belohnt. Wir haben Erfolge gehabt, die wir 1933 in unſeren kühn⸗ ſten Träumen uns nicht vorzuſtellen gewagt hätten. Auf dieſe Erfolge nun ſoll unſer Volk ein neues nationales Leben auf⸗ bauen. Für die Erfolge haben wir uns geſorgt, dafür haben wir geſchuftet, gearbeitet und keine Mühe geſcheut. Wir haben die Abende und Sonntage unſeren Familien weggenommen und ſind zu unſeren Kameraden und Mitſtreitern gegangen. Als wir an die Macht kamen, wurde die Verantwortung noch größer. Doch wir ſind ſtolz darauf, daß wir in dieſer Zeit berufen worden ſind, unſerem Vaterlande zu dienen. Darum wird ſich auch niemand weigern, dem Führer bei ſeinem großen Werk zu helfen und ihm von ganzem Herzen begeiſtert ſein Ja zu geben. Deshalb glaube ich, daß wir alle mit gutem Mut und feſtem Vertrauen dieſem Tage entgegenſchauen können. Ich möchte in dieſer Stunde, da wir einen kurzen, aber harten und arbeitsreichen Wahlkampf eröffnen, Ihnen allen und den Hunderttauſenden und Millionen, die über die Aether wellen hinweg mit uns im Geiſte verbunden ſind, zurufen: Erhebe dich, du deutſches Volk und tue deine Pflicht! Keiner wird fehlen wollen, wenn es um Leben und Zukunft des deutlſchen Volles geht! Der Führer vor den Vertretern der Partei. Von rechts: Der Führer und Reichskanzler; Miniſterpräſi zent Weltbild(M Göring; Reichsminiſter Heß und Reichsminiſter Dr. Frick während der Tagung der Reichsleiter, Gauleiter, Gaupropagandaleiter ſowie der Reichs- und Stoßtruppredner im ehemaligen Herren- haus in Berlin. 1 E— 222 etgegeben. den Ftie⸗ len fit den Vel flätt nit ifspalt Rrundlage eile ell ine dauer- ett einen s iſt nut partners bogen, und belennen. Realltälen unbeguen mit nichts hat, und ebenſo bon 0 ent wortlicher daes. Et ihtet anzem e aujwärts und In Anweſenheit des Gauleiters trat der Gau Heſſen⸗ Naſſau geſtern nachmittag um 4 Uhr mit der angekündigten Führertagung im Hippodrom zu Frankfurt a. M. in den Wahlkampf ein. Der ſtellvertretende Gauleiter, Staatsrat Reiner, er- öffnete die Tagung, die zu einer Kundgebung wurde und hieß die politiſchen Leiter, die Führer und Führerinnen der Gliederungen der NSDAP. und des Arbeitsdienſtes will- kommen. Sodann wurde dem Gaupropagandaleiter Müller⸗ Scheld das Wort erteilt, der die Richtlinien für die kom- mende Wahl ausgab, die der Welt die unzerreißbare Ge— ſchloſſenheit ganz Deutſchlands vor Augen führen wird. Heute Lokale Nachrichten März 1936 Viernheim, den 11. Denkſpruch. In der Jugend muß man erringen, was uns im Alter Troſt ſoll bringen. An alle Vereine und Vereinsjührer! Die Ortsgruppenleitung der NSA gibt be⸗ kannt: Aus Anlaß der Wahlkundgebung am Samstag, 14. März abends 8.30 Ahr in den Sälen des„Frei⸗ ſchütz“ finden keinerlei Veranſtaltungen wie Singſtunden uſw. ſtatt. Die Mitglieder der Vereine beteiligen ſich ebenfalls an dieſer erſten Wahlkundgebung. Die Vereinsführer werden zu einer Beſprechung auf Donnerstag abend 8.30 Ahr in die Parteidienſtſtelle, Adolf Hitlerſtraße 19, gebeten. Es wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen er⸗ wartet, evtl. Stellvertreter entſenden. Wir kennen jetz nur eines: Die Wahl: Anjer Bekenntnis! Es gibt wohl keinen Deutſchen, den nicht die große Tat des Führers bis ins Innerſte mitgeriſſen und in ihrer hiſtori— ſchen Bedeutung ergriffen hätte. Ebenſo wie die Tatſache, daß nunmehr die Sicherheit des Reiches endgültig gefeſtigt iſt, haben die großen weltpolitiſchen Gedanken, die der Führer beim Abſchluß ſeines außenpolitiſchen Befreiungswerkes der deutſchen Politik als Parole gegeben hat, be geiſterten Widerhall in der ganzen deutſchen Nation ge— funden. Wenn Dr. Goebbels in der Führertagung der Partei am Sonntag davon ſprach, daß der Führer mit ſeiner Tat dem ganzen deutſchen Volke aus dem Herzen geſprochen habe, ſo hat er damit die Stimmung angedeutet, über Deutſchland liegt, und von der das deutſche Volk in der bevorſtehenden Abſtimmung Zeugnis ablegen wird. Es wird Zeugnis ablegen von ſeinem begeiſterten Willen, den Weg, den der Führer gezeichnet hat, zielbewußt zu gehen. die Wir wiſſen, daß die Stimme einer ganzen Nation, die einmütige Willenskundgebung eines 60-Millionen-Volkes das entſcheidendſte politiſche Argument iſt, das es in der weltpolitiſchen Diskuſſion geben kann. Deſſen wollen wir uns gerade in dieſen Wochen bewußt bleiben und über alle die politiſchen Debatten, die in der Welt über uns ge⸗ führt werden, hinweg nur eines erkennen: U nſer Be⸗ kenntnis zur politiſchen Führung Adolf Hitlers, unſer Bekenntnis zur Freiheit un⸗ ſerer Nation und zum wahren Europa. Wir wollen uns in den bevorſtehenden Wochen daran erinnern, was in drei Jahren aus Deutſchland geworden iſt! Wir wollen uns daran erinnern, was wir Adolf Hitler verdanken, und in dieſer Erinnerung und in dieſen Ge- danken werden wir dem Führer am 29. März ein deutſches Treuegelöbnis ablegen, das in ſeiner Einmütigkeit der Welt das wahre Bild Deukſchlands zeigt. Venn bie Solbalen Viernheim grüßt den O Autokolonne Frieden in rt durchfahrende des Reichsheeres. Geſtern nachmittag durfte die Bevölkerung eine teils durch die Weinheimer- und teils durch die Adolf Hitler ſtraße in Richtung Mannheim fahrende Autokolonne Reichsheeres ſchauen. Ueberall herrſchte helle Freude und zu den beiden Seiten der Straßen ſammelten ſich erwartungs des Deubjchland marjchiert vorwärts, n jeine Ewigkeit hinein mehr denn je ſoll der Führer wiſſen, daß ſein Volk be⸗ dingungslos zu ihm ſteht. Dann ergriff der Gauleiter kurz das Wort, um an den Anfang ſeiner Ausführungen das Bekenntnis zu ſtellen, daß wir als Deutſche auf der Welt ſein wollen, um dem Frieden zu dienen. „Laßt uns alſo alle beweiſen, daß wir täglich als Nationalſozialiſten zu handeln geſonnen ſind, dann marſchiert Deutſchland aufwärts, vorwärts und in ſeine Ewigkeit hinein, und die andern werden uns einſt fol⸗ gen.“ Kolonnen wurden von der Bevölkerung herzlichſt begrüßt, die Arme reckten ſich zum deutſchen Gruß und auf allen, Geſichtern lag ein Abglanz ſtolzer Freude darüber, daß nach 18 Jahren auch in unſerer Gegend, der ſeither neutralen Zone, die von unſerem Führer aufgehoben wurde, militäriſche Kolonnen und Formationen ſich bewegen dürfen. Die ganze Truppe fuhr auf Kraftfahrzeugen langſam durch die Haupt⸗ ſtraßen. Es waren nur wenige Minuten des Beſchauens, aber ſie ließen uns erkennen, daß Deutſchland nach den langen Jahren der Demütigung und Schwäche wieder ſtark geworden iſt. Neues Leben iſt beſonders auch in unſerer Nachbarſtadt Mannheim, die wieder zu einer Garniſonſtadt geworden iſt, eingekehrt. Die ſtolzen Kaſernenbauten ſind wieder mit Sol- daten belegt, denen Mannheim beim Einmarſch, wie alle anderen Garniſonſtädte, einen herzlichen Empfang bereitete. Oberbürgermeiſter Renninger hat dem Empfinden, das die Mannheimer beſeelte und begeiſterte, in einem Tele gramm an den Führer Ausdruck gegeben. Es hat folgenden Wortlaut:„Mein Führer! Die Aufhebung der entmilitariſierten Zone und die Wiederherſtellung der vollen Souveränität des Deutſchen Volkes erfüllen die Herzen aller — Volksgenoſſen in unſerer Stadt mit einem Jubel und einer Begeiſterung ſondergleichen. Die Bevölkerung dankt Ihnen durch mich aus tiefſtem Herzen und gelobt Ihnen unerſchütter⸗ liche Treue und Gefolgſchaft. Renninger, Oberbürgermeiſter“. Mit dem Gruß an die Soldaten unſeres Reichsheers, die nunmehr über und neben uns ſich friedlich bewegen, gilt auch Gruß und Dank dem Mann, dem wir es verdanken, daß er uns in dieſen Vorfrühlingstagen 1936 unſere volle Freiheit wiedergab. Geben wir dieſem Dank Ausdruck durch volles Einſetzen für Führer und Vaterland am 29. März 1936 an der Wahlurne. * Altveteran wird 88 Fahre alt Am morgigen 12. März begeht Herr Sattlermeiſter i. R., Franz Wilhelm Kempf, ſeinen 88. Geburts⸗ tag. Der Jubilar erfreut ſich noch geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit, iſt ſtets frohgeſtimmt und nimmt noch regen Anteil an den Ereigniſſen des täglichen Lebens. Er durfte 1870,71 mithelfen, das deutſche Reich bauen. Er mußte Deutſchlands Niedergang und Demütigung ſchauen und nun erlebt er im hohen Alter die Wiedergeburt der deutſchen Einheit, Wehrhaftigkeit und Freiheit durch un⸗ ſeren Führer und Reichskanzler. Dem Jubilar auch an dieſer Stelle herzliche Glückwünſche auf noch viele Jahre bei beſter Geſundheit im Kreiſe von Kindern und Enkeln. 70 Jahre alt. Am morgigen Tage, dem 12. März, begeht Obſthändler Johann Buſalt J., Bismarckſtr. 47, ſeinen 70. Geburtstag. Geiſtig und körperlich noch rüſtig, iſt das Geburtstagskind immer heiter und guter Dinge. Möge ihm ein ſchöner Lebensabend beſchieden ſein. Unſere beſten Wünſche! * Einen Tag länger Oſterferien. Nach der Reichs⸗ ordnung für Schulferien ſollen die Oſterferien im allgemeinen vom 22. März bis 8. April dauern. Je nach der Lage des Oſterfeſtes muß jedoch eine Verſchiebung erfolgen. Wenn das Oſterfeſt ſpäter liegt, ſollte bereits am Dienstag nach Oſtern die Schule wieder beginnen. Entſprechend dem Wunſche weiter Bevölkerungskreiſe hat der Reichs- und preußiſche Erziehungs miniſter jetzt angeordnet, daß bei ſpätem Oſterfeſt nicht der Dienstag, ſondern der Mittwoch nach Oſtern erſter Schul— tag iſt. Spargel als Wirtſchaftsfaktor. Ein wie großer wirtſchaftlicher Faktor der Spargelanbau in unſerer Gegend geworden iſt, ging aus den Mitteilungen auf der General- verſammlung der Obſt⸗ und Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaft Lampertheim hervor. Der Umſatz dieſer Genoſſenſchaft betrug 1934: 632 760 RM. und ſtieg 1935 auf 1033 000 RM., obwohl der Mengenertrag geringer war. Die Lampertheimer Spargelanbaufläche beträgt jetzt 1100 Morgen und kann noch bis zu 4000 Morgen vergrößert werden, was allerdings nur allmählich geſchehen ſoll, da nur Qualitätsware gezüchtet wer den ſoll. Im letzten Jahr wurden bereits 10128 Zentner Jungſpargel verſandt und über 328 762 RM. erlöſt. Bahn⸗Verſandtſtelle mußte ſchon dreimal vergrößert und eine Packſtelle mitten in den Spargelkulturen errichtet werden. Ni Die * Schuljußball Morgen Donnerstag, nachmittags um 2.30 Uhr, ſpielt unſere Schulfußballmannſchaft auf dem Sportplatz der Sport vereinigung Amicitia gegen Heppenheim. Der Sieger aus dieſem Spiel beſtreitet nächſte Woche mit Neckarſteinach das Endſpiel um die Kreismeiſterſchaft. Das Endſpiel findet Deutſchen im Ausland. Fördert das Viernheimer Heimatmujeum N Viernheim ein Heimatmuſeum haben? Ein Muſeum, be⸗ ſcheiden untergebracht im Erdgeſchoß der Schillerſchule? Noch gar nicht lange! Es ſteckt deshalb noch in den Kinderſchuhen, Du, lieber Leſer, mithelfen, ſollſt womöglich auch Dein Scherflein dazu beitragen, auf daß es wächſt und ſich mehrt jenem Altertum nicht trennen, es iſt ein Andenken an Groß⸗ eltern oder gar Urgroßeltern. Das bleibt es ja auch, wenn Du es unſerem Heimatmuſeum ſtifteſt. Es wird behutſam auf⸗ bewahrt und ſorglich geſchützt wie ein Kleinod. Du kannſt des öfteren kommen und Dich an Deiner Stiftung und den an⸗ deren Gaben freuen. Freuen ſollen ſich auch Deine Kinder und Kindeskinder, freuen ſoll ſich aber auch die ganze Volks⸗ gemeinſchaft. Deine Gabe findeſt Du namentlich bezeichnet und wenn ſie beſonders wertvoll iſt, wird ſie Dir und Deinen Nachkommen durch einen Revers als Eigentum geſichert. Laß einiger Zeit ein ſchlichter Arbeiter mit einer reichen Samm⸗ lung von Metallnotgeld mit weit über 100 Sorten aus der von der Mark angefangen, bis über die Milliarden hinaus, übergibt einige hundert maleriſche Stadtnotſcheine aus allen Gauen Deutſchlands, ferner Denkmünzen uſw. und meinte: „Herr N. Sammlung einem derſelben geben, dann erweckt es Neid der anderen. Soll ich ſie aufteilen, dann hat keines viel. Darum ſtifte ich ſie dem Muſeum, dann hat die Allgemeinheit was davon.“ a kunſt“ bezeichnen können. Oder haſt Du nicht intereſſante Momentaufnahmen aus dem großen Geſchehen? Wir machen einen Abzug und geben Dir das Original wieder zurück, aufnahmen, eine intereſſanter wie die andern. Geh' hin und tu desgleichen! Gegenſtände nehmen entgegen: Lehrer Roos, Ortsringleiter des LVH. 12 1 I e e 2 Mit allem frohen Bewußtſein dem Frühling entgegen⸗ zugehen, das iſt im Grunde der Vorzug dieſer Tage, an denen, 5. + mende Sonne doch ſchon des Lenzes Schönheit erkennen läßt. Denn wenn uns der Frühling einmal näher gerückt iſt, werden wir, wie früher auch, was er gibt, als Selbſtver⸗ ſtändlichkeit hinnehmen und daher auch gedankenlos manches gar nicht mehr vermerken, zumal die Fülle ſeiner Erſcheinun⸗ gen es kaum zuläßt, alles in ſich zu bergen, was ſich den Sinnen bietet. Jetzt iſt das noch möglich. Jetzt freut man ſich dankbaren Gefühls der Sonne, die ſich wie durch einen leich⸗ ten Schleier hindurchdringt. Jetzt freut man ſich der Weite des Blicks, die ſich erſchließt, wenn man durch die Landſchaft zieht und die Bruſt dehnt, um die friſche, herbe, reine Luft in ſich zu ſaugen. Jetzt hat man noch auf alles acht, was uns auf dem Wege begegnet. Man freut ſich der kleinen Blütenkätzchen am Strauch, hat einen freundlichen Gruß für den Mann, der in Feld und Flur hinausſchaut. Volksgenoſſen wandern aus dem Dorf in ihre abgelegenen Siedlungen am Wald⸗ und Dorfrande. Aufleuchtenden Blickes ſteuern ſie durch Straßen und Wege, freudigen Herzens den kommenden Frühling, der Bäume und Sträucher wieder in ein einziges Blütenmeer verwandelt, erwartend. Man ſieht den Tagen ent⸗ gegen, wo Schwalben in der Luft ſchwirren werden, und aus den Fluren das leiſe Klingen emporſteigt, das der Frühling bringt. Dort auf den Höhen der Odenwaldberge freilich hat die Sonne noch nicht allen Winterſchnee forttragen können. Aber wie die warmen Strahlen über das glitzernde Weiß hin⸗ fluten, wird es doch auch in dem Schnee und Eis lebendig, und ganz leiſe ſickert es ein in den Boden, der ſich für neues Werden bereithält. Nicht lange, ſo wird auch dort oben ein Blühen anheben, denn ſieghaft geht der Frühling durch das ganze Land und lockt aus der ewig zum Schenken be⸗ reiten Erde das Leben ans Licht Frühling! Ja, wir fühlen ihn alle gerade in dieſen Vorfrühlingstagen in uns als Hoffnung, als Erwartung, als ſchönes Spiel unſere ſchweifenden, malenden, bauenden Gedanken. Was tut es, wenn die Nacht wieder die ganze Natur mit ihrem keimenden Leben einmal hie und da noch mit Reif bedeckt? Es muß doch Frühling werden 05 — Jahrgänge 1914, 1915 und 1916 der wehrpflichtigen deut N u Der Reichsminiſter des Innern gibt im Reichsgeſetzblatt eine„Anordnung über die Erfaſ⸗ ſung der deutſchen Staatsangehörigen im Ausland für den aktiven Wehrdienſt und Reichsarbeitsdienſt im Jahre 1936“ bekannt. Danach werden im Frühjahr 1936 durch die deut⸗ ſchen Konſularbehörden erfaßt die wehrpflichtigen deut⸗ ſchen Staatsangehörigen im Ausland, die den Geburtsjahr⸗ gängen 1914, 1915 und 1916 angehören. Die Wehrpflich. voll die Volksgenoſſen, insbeſondere unſere Jugend. Die in Neckarſteinach ſtatt. tigen der Geburtsjahrgänge 1914 und 1915 werden zum Reichsarbeitsdienſt nicht mehr herangezogen. am Samstag. 1d. März 1936 abends 8.30 Ahr in den Eintritt frei! „Freiſchütz!⸗ Sälen“ Hjentliche Wahlkundgebung Viernheimer Volksgenoßen und Volksgenohnnnen: Zeigt burch reſtlojes Erjcheinen eure Treue zum Führer! Weißt Du überhaupt, mein lieber Leſer, daß wir in will aber aus denſelben möglichſt bald heraus. Und da ſollſt und recht bald eine beliebte Sehenswürdigkeit unſeres Heimat⸗ ortes wird. Wir verſtehen, Du willſt Dich von dieſem oder Dich aufmuntern durch folgendes Beiſpiel: Kommt da vor Inflationszeit, bringt ein großes Bündel Inflationsgeld, N., ich habe 13 Kinder, ſoll ich nun dieſe Siehſt Du, lieber Leſer, das war echte, wahre Volks⸗ gemeinſchaft. Nimm ein Beiſpiel daran! Gib Deinem Herzen einen Stoß und ſpende uns recht bald für unſer Heimat⸗ muſeum ein Oſterhäschen. Gelt, Du vergißt es nicht! Gern hätten wir unter anderem noch Erinnerungen an den großen Weltkrieg, weißt Du, ſo was, was wir mit„Schützengraben⸗ 1 wenn Du Dich nicht von ihm trennen kannſt. So ſtiftete uns ein Freund unſeres Muſeums dieſer Tage rund 100 Original⸗ Rektor Mayr und der Winter noch ſeine Gewalt über uns hat, aber die wär⸗ ä 5 ——L—ẽ —— * 3 8 5 r — l 6 5 1 1 9 1 45 Jugend braucht Lehrſtellen! Regierungsrat Dr. O. Menne, Landesarbeitsamt Heſſen, ſchreibt u. a.: Wenige Wochen trennen uns noch von dem Tag, der als Tag der Schulentlaſſung ein einmaliges Erlebnis für Tauſende junger Menſchen ſein wird. Jetzt ſchon wirft dieſer Tag ſeine Schatten voraus; als bange Sorge für die Eltern, in Kopf und Herz der Jugend als zukunftsſtarke Hoffnung. Zehntauſende junger Menſchenkinder ſtehen vor den Toren unſerer heimiſchen Wirtſchaft und pochen um Einlaß. Die Schulbank wollen ſie vertauſchen mit der Werkbank; die Kinderſchuhe wollen ſie ausziehen, um mit dabei zu ſein, wenn der Marſchtritt arbeitender Menſchen deutſchen Boden ſtampft. Ihr ganzes Denken, all ihr Fühlen kreiſt ſeit Wo⸗ chen und Monaten um das eine Wörtchen: wenn. Wenn ich erſt einmal aus der Schule bin. Wenn ich eine Lehrſtelle habe. Wenn ich zu einem Meiſter komme. Wenn und immer wieder wenn. Wie lebendig iſt doch dieſe Welt in den jungen Herzen! Und dieſe Welt ſelbſt draußen? In der Wirklichkeit? Iſt ſie auch ſo lebendig? Nein! Da rührt ſich noch nicht allzu viel. Verſchließen wir vor dieſer Tatſache nicht die Augen. Auch nicht aus vermeintlich berechtigten, aber in Wirklichkeit falſchen Rückſichten. Das könnte ſich rächen. Was bisher von unſerer Wirtſchaft an Lehrſtellen in Ausſicht genommen und den Arbeitsämtern zur Beſetzung gemeldet worden iſt, reicht kaum aus, um auch nur einen Teil all der Wünſche zu erfüllen, die unſere Jungen und Mädchen als foſtbaren Schatz in ihre Zukunft hineintragen. Mit den bis jetzt gemeldeten rund 8000 freien Lehr⸗ ſtellen im Gaubezirk Heſſen⸗Naſſau kann nur etwas mehr als einem Viertel der Jugend gedient werden. Ueber 24 000 Jungen und Mädchen warten noch! Das darf nicht ſein! Nie und nimmer. Es iſt Jugend; nicht irgendeine Jugend, ſondern deutſche Jugend, unſere Jugend, die Jugend im Gau Heſſen⸗Naſſau. Es iſt verſtändlich, daß die bedrängende Sorge um den kommenden Tag in der gegenwärtigen Zeit leicht ſolche Fragen zurücktreten läßt, die erſt in Wochen akut werden, deren Auswirkung gar erſt nach Jahren ſpürbar wird, wenn nämlich aus dem Lehrling ein brauchbarer, tüchtiger Berufs⸗ menſch geworden iſt. Laßt nun aber des Zögerns ge⸗ nug ſein. Wer in Werkſtatt oder Fabrik, Kontor oder Hof entſchloſſen iſt, Oſtern 1936 einen Lehrling einzuſtellen, der melde dies ſofort dem Berufsberater ſeines Arbeitsamtes. Und wenn es auch zunächſt nur der ſeeliſchen Erleichterung we— gen iſt, die damit geſchaffen wird. Und ſollten im Augenblick für die Einſtellung eines Lehrlings auch noch nicht alle Vorausſetzungen in Werk⸗ ſtatt oder Betrieb ſo gegeben ſein, wie es am Idealbild gemeſſen wünſchenswert wäre, ſo kann das zum Teil wett⸗ gemacht werden durch den Willen, dieſe Vorausſetzungen mit der Zeit noch zu ſchaffen. Den Wohltäter ermordet Der Mordprozeß Heidrich in Würzburg. Würzburg, 10. März. Vor dem Schwurgericht Würz⸗ burg findet die ſchwere Bluttat, die ſich am letzten Oktober⸗ ſonntag des vorigen Jahres im Anweſen Nikolausſtraße 6 ereignete, ihre gerichtliche Sühne. Die Umſtände, unter denen ſeinerzeit die Leiche des 74 Jahre alten ledigen Gärtners Otto Müller aufgefunden wurde, ließen ſofort auf ein Verbrechen ſchließen. Die Ermittlungen führten zur Feſtnabme des 29 Jahre alten, bereits vorbeſtraften Robert —ññ ,, ̃] ͥ ũ f ꝰð ̃ ꝰ̃«³] ñ̃̃] ½. 7... 7 7c Todes- 17 Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen, meine liebe Gattin, unſere gute, treube⸗ ſorgte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante ff Marla Schmitt. den. beioold geſtern vormittag, unerwartet, nach kurzer ſchwerer Krankheit. verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 63 Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. 5 i 3 Wir bitten um ein Gebet für unſere liebe Verſtorbene. Viernheim, Mannheim, Arheiligen, 3 Mannheim-⸗Feudenheim, Sandhofen, den 11. März 1936 In tiefer Trauer: Adam Schmitt und Kinder nebſt Angehörigen. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, nachmittags 4 Uhr vom Trauerhauſe, Holzſtraße 14, aus ſtatt. Samstag, 14. März, abends 8.30 Uhr in hen ⸗Freijchütz“⸗Sälen öffentliche Wahl-Kunoͤgebung! Heidrich, der mit dem Erwordeten ſeit Jahren befreundet war, des öfteren in ſeine Wohnung kam und von ihm wiederholt auch mit Geldſpenden unterſtützt wurde. Heidrich, der oft ſtellenlos war, hat einen Hang zum Wohl— leben und Luxus, für Glücksspiele, Rennen uſw., außerdem iſt er von einem hemmungsloſen Leichtſinn. Das Geld, das ihm Müller gab, reichte nie aus. Noch am Tag der Tat hatte ihm Müller auf ſeine Bitten hin nicht weniger als dreimal Geld gegeben, das er jeweils in luſtiger Geſell⸗ ſchaft verjubelte. In derſelben Nacht reifte in dem Angeklagten der Ent⸗ ſchluß, in die Wohnung ſeines alten Freundes einzudrin⸗ gen und ihn ſeiner Barſchaft zu berauben. Durch den Lärm aufgeweckt, war der Greis anſcheinend im Begriff, das Bett zu verlaſſen, als ſich der Täter auf ihn ſtürzte und den alten Mann ſolange am Hals würgte, bis er kein Lebens- zeichen mehr gab. Dann durchſuchte Heidrich die Kom⸗ mode, der er 170 Mark entnahm, begab ſich in ſeine Woh⸗ nung, reinigte Hände und Kleider vom Blut und fuhr mit dem Morgenzug nach Kiſſingen, um ſich dort mit einer Freundin zu treffen. Mit ihr fuhr er nach Ramsthal zum Winzerfeſt. Zu der Verhandlung ſind 43 Zeugen und vier Sach— verſtändige geladen. Bei ſeiner Vernehmung ſchilderte der Angeklagte die Tat wie vben ausgeführt, nur beſtritt er, vorſätzlich gehandelt zu haben. Er wiſſe nicht, wie er zur Ausführung der Tat gekommen ſei. Er ſei leicht betrun⸗ ken geweſen und wollte nur zu Geld kommen, wobei er ge⸗ glaubt habe, daß der alte Müller nicht aufwache. Auko gegen Heuwagen.— Inſaſſen aufgeſpießt. Trebnitz(Schleſien), 10. März. Zwiſchen Trebnitz und Hochkirch fuhr gegen Mitternacht ein Perſonenkraftwagen in einen Heuwagen hinein. Das Unglück wurde anſcheinend dadurch verurſacht. daß aus dem Heuwagen lange Stangen herausragten und der Wagen ungenügend beleuchtet war. Die Autoinſaſſen wurden durch die S-angen aufgeſpießt und ſofort getötet. Es handelt ſich bei den Toten um den 22 Jahre alten Helmut Köhler und die 21 Jahre alte Thomas, beide aus Breslau. 26 Weinſorten aus einem Fuder Trier. Hier ging ein Prozeß zu Ende, der ſich mit dem Verhalten eines Weinhändlers und ſeines Geſchäftsführers zu befaſſen hatte, das an Dreiſtigkeit und Gemeinheit kaum noch zu überbieten iſt. Die in Bernkaſtel anſäſſige Handlung hatte Weine unter irreführender Bezeichnung an⸗ geboten und verkauft, gezuckerten Wein als naturrein be⸗ zeichnet ſowie Verſchnittweine als naturrein und Wachstum in den Handel gebracht. Der Inhaber überließ ſchlauer⸗ 2 ſtarke Elnleg- 8 VBerwodtommnung der Telſtung iſt Pfucht jedes ſchaffenden Bolksgenoſſen. Schweine Bet deutſcht Arbeltet iſt einer det beſten det elt. Et witd es blelben, wenn zu v erkaufen. tt bel ber Arbeit an ſich ſelbſt zum guten Fachbuch greift. dr. zend Gondel — D Ludwiosir. 30 98 1 6 nnn... 7* 2— 3 bim fen— Gebt mit der beteten eutts Meiſtete Fachbuch Ludulgstr. 13 AI— * fl 0 0* aba 3 zu beruflicher 1 chrüben Aucſleſc ee, Wenn Ihr l zu verkaufen.—— 0 3 Jerdottagendes und Euch ſelbſt, glauehulstr. U dolldringt, S benn Lehrling ———— dient Iht 2 Handwagen. det Macht tragen Euer und Stöße Werk in dit Feld- und Stulctlande! 5 — not den Schtrom Ot. Nobert Leg Gartengeräte 4 empfiehlt N N Rarl Zöller Nin werten Kundſchaft zur Kenntnis, daß ich in der Zeit vom 16. 3. bis 11. 5. 1936 im Heeres dienſt ſtehe. Nach Vollendung bitte ich Sie höflichſt, mir wieder das volle Vertrauen zu ſchenken. Mit deutſchem Gruß Schuhmacher, Moltkeſtr. 106 Pereins⸗Anzeiger Turnverein v. 1893. Morgen findet nur die Turn Empfehle prima verzinkte Drabigenechte in allen Breiten und Maſchenweiten Spann-, Binde- und Stacheldrant Jojej Fallermann bezbr-Stederonpe Z. Gartenmiolen Sammil. Feld- u. Gartenger ale usul f. Zu obenſtehender (gefedert) billigſt abzugeben. Das Formblatt zur Fachbuchwerbung im Früh⸗ jahr 1936, das in über einer Million Auflage an aus⸗ ſcheidende Lehrlinge und in der Ausbildung ſtehende Jungarbeiter verteilt wird und dieſen dazu dienen ſoll, von ihrem Betriebsführer oder Meiſter die Schenkung eines Fachbuches zu erbitten. Es enthält zu beiden Seiten des Bildes Aufrufe von Staats⸗ rat Dr. Ley und Reichsjugendführer Baldur von Schirach, im Kopf einen Aufruf von Reichsminiſter Dr. Goebbels Abbildung des Form⸗ Alicenſtraße 5 8 5 1 2 Nen: f 0 Alicenſtraße 10 3 blattes zur Fachbuchwerbung im Frühjahr M r 115„ a 92 5 2 7 8 2 3 NB. Einen faſt neuen Stoßkarren 936 weiſen wir darauf hin, daß dieſes von ſtunde der Schülerinnen, wie gewöhnlich, ſtatt. Die Turnſtunden der Jugendturnerinnen und der Tur nerinnen fallen aus. Die Leiterin. ſtehen Tabakjachjchaft 5 Der Abfall⸗Tabak und ſonſtige Reſte werden morgen Donnerstag von 9—11 Uhr am Rathausſfans Beper. Adolf Hitlerſtraße 88 ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. 5 8 5 3„ſtarke Einſtellſchweine zu be⸗ Die neue Zeit erfordert eiſerne Nerven! deutend herabgeſetzten verwogen. Für den Kaufmann heißt es die Augen auf- Verkauf. Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg Buchhandlung verwendet werden ſoll. Preiſen zum halten und den Umſatz-Rückgang entgegen allen Machtmitteln der Konkurrenz verhüten. 0 Um den Umſatz zu ſteigern, gibt es ein wirk⸗ Juen 4 Ohne Saat keine Ernte ſames Mittel und das iſt: die Qualität der Waren in Verbindung mit ſtetiger Inſertion in der „Viernheimer Volkszeitung“ mien teil. bücher jedes Berufszweiges etwa 3000 Berufe! Bücher rechtzeitig beſtellt werden. TTT e e eee een, 3 1 Betriebsführern und Meiſtern zum Kauf eines Freitag früh von 8 Ahr ab zur Schenkung beſtimmten Fachbuches in einer Der unten befindliche Kontrollabſchnitt dient dazu, den Geſamterfolg der Fachbuchwerbung feſtzuſtellen. Er ſoll daher ausgefüllt werden und wird von der Buchhandlung einbehalten. Es liegt im Intereſſe jedes einzelnen, ſich die ſer kleinen Mühe zu unterziehen; denn Meiſter und Lehrling nehmen dadurch an der Verlo— ſung der von der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Deutſche Buchwerbung ausgeſetzten Prä— Der Buchhandel hat natürlich nicht Fach⸗ es gibt etwa auf Lager. In den meiſten Fällen ſollen alſo die zu ſchenkenden weiſe die geſetzwidrigen Machenſchaften ſeinem Geſchäfts⸗ führer. Zur Tätigung ihrer dunklen Geſchäfte hatte ſich dieſe ſaubere Firma ein geradezu unerſchöpfliches Fuder angelegt, das aus acht verſchiedenen Weinſorten zuſammen⸗ gepatſcht war. Dieſes Sammelſurium erſchien auf der Preis⸗ liſte in 26 verſchiedenen Sorten, die tatſächlich auch geliefert wurden. Dabei mißbrauchte man die beſten Lagebezeichnun⸗ gen, bezeichnete gezuckerte Weine als naturrein, lieferte Mo⸗ ſelweine als Saar- oder Rhein⸗Heſſenweine und machte aus Saarweinen umgekehrt Moſelweine. Jedes Geſchäft wurde unter allen Umſtänden gemacht, was verlangt wurde, lieferte man aus dem erſtbeſten Fuder, das ſich dafür eignete. In einem Falle führte die phantaſtiſche Etikettierung der 8 ſchen ſo weit, daß ein Wein, der mit 58 Pfennig bezahlt war, auf der Weinkarte eines Gaſtwirts zum Preiſe von 12 Mark erſchien. Der Aufmachung nach ſollte es ein 2ler⸗ Wein aus einer der beſten Lagen der Mittelmoſel ſein, it Wirklichkeit war es ein ganz kleiner Wein aus dem Jahre 1931. Insgeſamt ſind 42 Sorten unter falſcher Wachstums⸗ angabe verkauft worden, fünf Sorten gezuckerter Wein wurden als naturrein in den Verkehr gebracht, bei 68 Sorten wurden falſche Jahrgänge angegeben, in 306 Fällen er⸗ hielten die verkauften Weine falſche Gemarkungsbezeichnungen und Lagenamen. Die Strafen, die den beiden Schädlingen zudiktiert wurden, dürfen als gelinde bezeichnet werden. Drei Monate Gefängnis und 4000 Mark Geldſtrafe für den Geſchäftsführer ſind wahrhaftig keine allzuſchwere Buße gegen⸗ über den unermeßlichen materiellen und ideellen Schäden, die der ehrlichen und anſtändigen hart um das tägliche Brot ringenden Winzerſchaft und dem reellen Weinhandel aus derartigem Mißbrauch entſtehen müſſen. Fla⸗ 7 N * Zum Schutz des Waldes Waldbrände ſind im Frühjahr, wo die erſte Sonne den von Laub noch nicht geſchützten Waldboden ſchnell aus— trocknet, am häufigſten und gefährlichſten. Es ſeil darum an die von dem Reichsſtatthalter in Heſſen— Landseregie— rung— erlaſſene Verordnung zum Schutz des Waldes vom 10. April 1935 erinnert. Sie beſtimmt:„Im Wald oder in gefährlicher Nähe von Wäldern dürfen Zelte oder ſonſtige Lagerſtätten nur mit beſonderer ſchriftlicher Er— laubnis der Forſtpolizeibehörde und nur innerhalb der im Erlaubnisſchein freigegebenen Flächen errichtet werden. In der Zeit vom 15. April bis zum 30. September iſt im Wald und in gefährlicher Nähe von Wäldern verboten, im Freien offenes Feuer oder Licht anzuzünden, unverwahr⸗ tes Feuer oder Licht mit ſich zu führen oder zu rauchen. Dieſes Verbot erſtreckt ſich auch auf die öffentlichen Wege und die zur Errichtung von Zelten oder ſonſtigen Lager— ſtätten freigegebenen Flächen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft. !!!!!.!W!W....õõ;öv»v A Gewinnauszug 5. Klaſſe 46. Preußiſch⸗Süddeutſche(272. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verb boten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 26. Ziehungstag 9. März 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 60233 6 Gewinne zu 3000 M. 36732 50254 98111 8 14 Gewinne zu 2000 M. 16643 143716 263941 286889 302849 307554 38 1996 2 1 68 Gewinne zu 1000 t. 671 16115 20457 26336 27780 42502 45 75790 79753 82767 89511 92158 117299 125399 137078 1. 198228 206165 234947 247221 251951 264470 270895 298537 339 330793 33145 333673 362478 368786 370316 381288 383398 395319 102 Gewinne zu 500 M. 13351 16078 20209 39382 43773 43798 44758 73647 75448 78061 81362 90561 111188 121437 128495 133179 135915 138920 143557 148637 152993 158786 172800 189339 182497 189903 193364 195974 201122 235735 239106 239320 240284 260738 269921 285871 286654 297444 307982 309816 310629 335069 335287 339284 353552 354709 359738 363787 366811 369716 3 642 384 Gewinne zu 300 M. 1999 2217 5511 5746 7165 9053 18819 19231 20564 24572 24853 26704 27402 29970 31497 35807 35818 37574 37676 37894 38722 39269 42241 42990 50715 56769 59637 61878 63295 64562 69454 71772 73625 7965 80723 89309 92263 93057 97456 97484 98313 99003 1819 104 105913 106820 108596 110471 112489 115782 120576 8 129554 130560 130841 133097 133964 4064 134103 10 12 144354 1 33 148919 150024 150823 158824 18 166311 166854 172873 173509 174282 850 175650 17 178053 178244 179611 180398 181279 185884 186027 18 191310 193417 198706 200286 200515 203087 293337 20 210031 217669 223774 224363 225070 228338 23181123 8 236690 241310 243810 246101 249830 250709 251326 253257 259035 260288 263132 268876 273152 275094 277027 278536 281886 283773 284212 284388 287000 287164 289087 289821 292002 293234 294568 29839 299993 306267 306864 307958 308448 310501 311129 311261 315076 315841 317 322607 323678 329538 329814 330528 331825 33 345107 345378 352835 356154 361644 361857 363754 366426 367713 369514 370419 370797 372254 372875 384306 384578 388111 388224 388267 389127 389399 391804 391846 392282 394306 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. , eee 2 2 2 Gewinne zu 50000 M. 13 2 Gewinne zu 10000 M. 2115 6 Gewinne zu 5000 M 101438 6 Gewinne zu 3000 M 12 26 Gewinne zu 2000 M 11 203169 207805 220042 224827 40 Gewinne zu 1000 M. 22942 23699 2385 113895 129223 138904 187754 232389 244402 357876 367925 369081 382693 398762 84 Gewinne zu 500 M. 10099 11720 19023 19443 20481 31124 32346 47975 62065 77232 83340 105849 134401 1 145101 149577 155145 158761 160296 163908 163942 168344 10 185857 193436 209153 216771 230077 250697 263827 264473 2 268503 292305 302104 307061 340655 349373 352454 355614 38 282 Gewinne zu 300 M 1171 1202 16999 24004 24226 24963 35236 44736 50310 76819 82255 83275 84083 84948 86194 9e 100574 102670 104440 106149 110298 11 2 117103 120099 121705 127510 128872 129641 130596 132759 134842 137282 151983 162188 162467 163376 165713 168598 173335 174308 17 179918 180262 3 180404 191231 192677 205271 206581 2 214717 220496 222487 224480 226294 229734 231443 23 234476 234483 29 237321 238802 239151 244369 245565 2458 253651 255904 263414 264879 265965 267772 268552 269627 270425 275930 278139 278586 278713 279763 2 282026 284601 2 286607 287787 288926 291659 293161 29 286582 296729 298 302220 304146 307176 310034 312416 316 320164 3241745 330135 330302 341227 347482 352349 358781 360575 361354 367467 368183 371080 374622 378317 383880 384621 388499 390086 390982 391686 392650 393219 2 Gewinne zu je 1000000, 4 zu je le Im Gewinnrade verblieben: 20000, 12 zu je 10000, 16 zu je 5000, 48 zu je 3000, 98 zu j 2000, 282 zu ie 1000, 518 zu je 500, 1960 zu je 300 Mark. allen et⸗ ichrungen hädlnngen Velden. e fit vn le gegen⸗ Schäden, lägliche inhandel ewinne lunmet — „% im 8 N Das war Verdun! Alle Rechte vorbehalten bei: Horn- verlag, Berlin 25 Von Fritz H. Chelius Die erste Materials chlacht der Weltgeschichte VI. Kapitel. Heldentaten um Douaumont. Mit dem Siege des 25. Februar hatte das Ringen um Verdun zunächſt ſeinen Höhepunkt erreicht. Wohl ging der Kampf reſtlos Tag für Tag weiter, aber die Truppen des L. Reſervekorps wie des 18. und 3. Armeekorps hatten in dieſen Tagen ſo Angeheures geleiſtet, daß es unmöglich war, an dieſem Tage weiter vorzudringen. Infolgedeſſen verlagerte ſich der Schwerpunkt nun nach dem linken Flügel, wo das 15. Armeekorps unter General von Deimling die Woevre-Ebene in einer Tiefe von 9 Kilo— metern von den Franzoſen ſäuberte. Wenn dieſe Kämpfe auch für die beteiligten Truppen ſchwer waren, ſo waren ſie doch weſentlich leichter als die Kämpfe, die das 18. und 3. Korps im Norden durchzuführen hatten. Als die gher bei Morgemounin zum Sturme auf die Nationalſchanze antraten, gelang es ihnen, den franzöſiſchen Gegner vollkommen zu überraſchen, ſo daß auf ſeiten der Fran⸗ zoſen nur ein flankierendes Maſchinengewehr in Tätigkeit trat, das aber auch nicht mehr in der Lage war, den Sturm abzu— biegen. Den ggern fielen an dieſem Tage nicht nur die Natio— nalſchanze in die Hände, ſondern auch ein gut ausgebautes fran— zöſiſches Lager, in dem noch die gefüllten Speiſekeſſel über dem Feuer hingen und direkt zum Frühſtück einluden. Auf dem Ver⸗ bandsplatz trafen ſie noch zahlreiche Verwundete an, von denen einige gerade auf den Operationstiſchen in Behandlung waren. Der Elan, mit dem die Truppen des 15. Armeekorps vor— gingen, war umſo erklärlicher, als ja die Schlacht ſchon einige Tage im Gange war, bis für dieſe Truppen der Angriffsbefehl kam. Die unheimliche Kanonabe aber hatte den Anternehmungs— geiſt richtig aufgepeitſcht, und es bedeutete jedesmal eine neue Enttäuſchung, wenn die Truppen aus ihren Sturmſtellungen wieder zurückgezogen wurden, weil der Angriffsbefehl für dieſen Abſchnitt noch nicht vorlag. Die Schnelligkeit dieſes Vormarſches wurde auch weſentlich burch die Schwäche und Mutloſigkeit des franzöſiſchen Widerſtandes unterſtützt, auf den die Vorgänge im Norden nicht ohne Einfluß geblieben waren. Die Linien vom Charrier⸗Wald bis zum Bols de Moranville ſielen in einem Anſturm in die Hand der Angreifer, und wenn auch die Truppen zwei Nächte lang in ſußhohem Schnee auf freiem Felde übernachten mußten, ſo konn— ten dieſe Anbilden der Witterung die begeiſterte Stimmung keineswegs dämpfen. Denn allein die Tatſache, daß man ſich im Vormarſche befand, wirkte ja nach den zermürbenden Stel- lungskämpfen bei Ypern Wunder. Aber auch dieſe raſche Wegnahme der Woevre-Ebene ver— mochte nicht den entſcheidenden Schlag gegen die Feſtung ſchneller vorzutreiben. Der ſchwerere Teil ihrer Aufgabe laa noch vor den Truppenteilen; denn nun galt es ja, die Steilhänge der Cote zu nehmen, und gerade dieſe innere Verteidigungslinie war von den Franzoſen mit beſonderer Sorgfalt ausgebaut. Da mit der Einnahme des Forts Douaumont das Vor— dringen der Nordgruppe zunächſt in Stockung geraten war und auch das 15. Armeekorps nur bis zum Fuße der Cote vorzurücken vermochte, geriet der ganze Angriffsplan in Gefahr, in einen neuen Stellungskrieg überzugehen. Die folgende Woche brachte mit ihren täglichen größeren oder kleineren Gefechten zwar eine Fülle von Teilerfolgen, aber entſcheidend konnte der Angriff nicht weiter vorgetragen werden. Erſt am 2. März gelang es dem Infanterieregiment 52, das im Verbande des 3. Armeekorps kämpfte, das Dorf Douaumont einzunehmen. Es war zwar kein Dorf mehr, ſondern lediglich ein wüſter zuſammengeſchoſſener Steinhaufen, aber gerade dieſe Steintrümmer hatten den Franzoſen die .—— ee Möglichkeit geboten, ſich immer wieder feſtzuſetzen. Tauſende und Abertauſende von Granaten waren auf dieſes Dorf nieder⸗ gegangen, ſo daß in des Wortes wahrſter Bedeutung kein Stein auf dem anderen geblieben war. Nur die betonierten Anterſtände, die ſich unter den Ruinen befanden und den fran— zöſiſchen Maſchinengewehren hervorragende Stützpunkte boten hatten durch unſer Artilleriefeuer nicht gefaßt werden können. Nachdem durch todesmutige Patrouillen die Lage der ge— fährlichſten Stützpunkte genau ausgekundſchaftet worden war, hatte man den Gegner durch Scheinangriffe zunächſt mehrmals getäuſcht, ſo daß er, als der wirkliche Angriff durchbrach, wie— der einen Täuſchungsverſuch vermutete und nur zögernd ſeine Linien beſetzte. Erſt als der Sturm in allen Einzelheiten vor— bereitet war, die Drahthinderniſſe zerſchnitten und von den Pionieren auch Leitern bereitgeſtellt worden waren, gab der Batoillonsführer Hauptmann Par nick das Zeichen zum An— griff und leitete ſelbſt den Sturm, obgleich er ſich durch einen Sturz in einen Granattrichter einen Knöchel gebrochen hatte. Anter ſchwerſten Bedingungen, in vernichtendem feind— lichem Feuer, über Gräben, die mit giftigen Gaſen gefüllt wa— ren, ging der Angriff vor, und es gelang, den größten Teil der feindlichen Beſatzung noch in den Anterſtänden zu erwiſchen. Flammenwerfer und Handgranaten leiſteten ihre vernichtende Arbeit. In wütendem Handgranatenkampf wurde ſchließlich der Schutthaufen genommen, und der Franzoſe endgültig aus dem Dorfe Douaumont vertrieben. Es läßt ſich darüber ſtreiten, ob das Nehmen des Dorfes ſchwieriger war, als das Halten des Dorfes. Denn daß der Franzoſe, erboſt über ſeinen Mißerfolg, das Dorf unter Trom— melfeuer nahm, war verſtändlich. Die Sober und 48er, die neben den 52ern einen weſentlichen Anteil an der Erſtürmung dieſes Teils der Front hatten, mußten fürchterliche Tage und Stun— den aushalten, bis der Franzoſe einſah, daß das Schickſal des Dorfes beſiegelt war. Die Szenen, die ſich dort auf den Ver— bandsplätzen abſpielten, als der Granatenhagel zwiſchen den Verwundeten niederging und immer neue Opfer forderte, wa— ren unbeſchreiblich. In der Tat hatten die Franzoſen die Abſicht, durch ihr Trommelfeuer einen neuen Angriff einzuleiten, aber nur 40 bis 60 Mann gelang es, durch eine Lücke vorzuſtoßen und in der Dämmerung des Abends ſich wieder feſtzuſetzen. Ein Nah— kampf in dunkler Nacht, der mit zu den furchtbarſten gehörte, was auf dieſem Kampfabſchnitt geleiſtet wurde, brachte es fer⸗ tig, den eingedrungenen Gegner wieder hinauszuwerfen, gefan— genzunehmen oder gefechtsunfähig zu machen. Dorf Douaumont blieb von nun ab für die Dauer der Verduner Schlacht in deut— ſchem Beſitz. „ 7. Kapitel. In den Kaſematten der Feſte Vaux. Je länger die Beſtürmung Verduns dauerte, deſto klarer wurde den leitenden Stellen die Gefährlichkeit des Anterneh— mens. Statt weniger Tage, in denen man die Feſte zu Fall zu bringen hoffte, waren ſchon ebenſoviel Wochen geworden, und es ſollten ebenſoviele Monate werden, ohne daß das letzte Ziel erreicht werden konnte. Die Verdunſchlacht, die zuerſt auf dem öſtlichen Maaß— ufer entbrannt war, hatte ſich inzwiſchen auch auf das weſt— liche Maaßufer ausgedehnt. Notwendig war die Erweiterung der Kampfhandlungen dadurch geworden, daß die Franzoſen auf dem Weſtufer der Maaß und ihren überragenden Höhen ſtarke Artillerie in Stellung brachten, die eine ſchwere Bedro— hung für die auf dem Oſtufer weit nach Süden vorgedrungenen 4 deutſchen Truppen bildete. Man konnte von dieſen Höhen des Weſtufers die deutſchen Linien gut einſehen und mit ſchwerem Flankenfeuer belegen. Anter dieſen Amſtänden blieb der deutſchen Führung nichts anderes übrig, als auch weſtlich der Maaß zum Angriff vorzu— gehen. Im Laufe des März entbrannten außerordentlich ver— wald und vor allem um die franzöſiſchen Stellungen auf dem wald und vor allem um die franzöſchen Stellungen auf dem toten Mann, die mit ungeheurer Zähigkeit verteidigt wur— den. Dieſe Kämpfe, die am 14. März zur Erſtürmung dieſes ſo viel genannten Blutberges führten, dehnten ſich bis in die erſten Tage des Mai hin. Im Mai ging dann das Schwergewicht der Kämpfe wie— der auf das Oſtufer der Maaß über, wo von deutſcher Seite neue Angriffsunternehmungen in Gang geſetzt wurden. Aber die Lage war jetzt viel ſchwieriger als in jenen Tagen des Fe— bruar, da die deutſchen Angriffstruppen einen völlig überraſch⸗ ten Gegner in prächtigem Elan über den Haufen warfen. Der neue Oberkommandierende der franzöſiſchen Armee— gruppe in Verdun, General Nivelle, tat alles, um die Ver— teidigung in jeder Weiſe zu ſtärken. Wohl war durch die Weg— nahme der Panzerfeſte Douaumont eine Breſche in den Ver— teidigungsgürtel von Verdun geſchlagen— aber was wollte das heißen, ſo noch genügend andere Forts die Aufgabe der ausgefallenen Panzerfeſte übernehmen konnten. Da war vor allem Fort Vaux, das dem Gegner uner— bittlich die Zähne wies und um jeden Preis genommen werden mußte, wenn das große Endziel überhaupt erreicht werden ſollte. Aber Woche um Woche ging vorüber, bevor ſich die Lei— tung an dieſe harte Nuß wagen konnte. Erſt am 1. Juni konnte General von Deimling die Lage für ſoweit vorbereitet hal— ten, daß er für den 2. Juni früh 5 Ahr den Sturm auf Vaux anſetzte. Wieder mußte ein wohlberechnetes Wirkungsſchießen den Sturm vorbereiten. Auf die Minute genau verlegte die Artillerie in der Frühe des folgenden Tages ihr Feuer, ſo daß die 50. Infanterie-Diviſion zum Sturm antreten konnte. Schnel— ler als erwartet, aber mit blutigen Verluſten, erreichten die 53er und 158er das Feſtungsglacis, ſtießen aber dort ſehr bald auf ſtarken Widerſtand. Dem Vizefeldwebel Wienecke von der 3. Kompagnie der 158er war es gelungen, in die Nähe des Eingangs der Grabenſtreiche zu gelangen, und er hatte noch das Glück, daß das dort aufgeſtellte Maſchinengewehr gerade eine Ladehem— mung hatte, ſo daß mit Handgranaten dieſer Punkt raſch er— ledigt werden konnte. Die Beſatzung dieſes Punktes, 1 Offi— zier und 32 Mann, ergaben ſich dann auch ſofort. Auch Leut— nant Rakow war inzwiſchen mit den Pionieren beim Infan— terieregiment 158 eingetroffen und ging nun daran, mit ſeinen Leuten in das Innere der Feſtung vorzudringen. Flammen— werfer mußten wieder heran, damit durch die Schießſcharten der. Geſchütze die bedienende Mannſchaft kampfunfähig gemacht werden konnte. Dieſen Augenblick der Verwirrung benutzten nun Leut— nant Rakow und ſeine Leute, um den Graben zu durchklettern und ins Innere des Forts vorzudringen. Aber der Franzoſe wehrt ſich mit dem Mute der Verzweiflung. Noch iſt nichts Weſentliches erreicht. Die Stellen, an denen der Deutſche ein— gedrungen iſt, werden von den Franzoſen abgeriegelt, ſo daß nun unter der Erde ein Kampf entbrennt, der um ſo unheim— licher iſt, als die Dunkelheit und die Stille dieſer Verließe den Nerven höchſte Aufgaben ſtellen. (Fortſetzung folgt) Das Ende des Mörders Alberding. Fulda, 10. März. Der 42 Jahre alte Heinrich Alberding aus Fulda, der, wie damals ausführlich berichtet, am 9. November 1935 vom Schwurgericht Rudolſtadt wegen Mordes und verſuchten Verſicherungsbetrugs verurteilt wurde, hat Selbſtmord verübt. Man fand ihn in ſeiner Zelle im Landgerichtsgefängnis Rudolſtadt erhängt auf. Zur Tat hat er ein Handtuch benutzt. Der Mörder hatte gegen das Todesurteil Reviſion beantragt, die jedoch vom Reichsgericht in Leipzig als unbegründet verworfen wurde. Das damit rechtskräftig gewordene Todesurteil ſollte in Kürze voll⸗ ſtreckt werden. Alberding hatte im Januar 1928 in der Nähe von Saalfeld einen unbekannten Mann ermordet, um ſeinen eigenen Tod vorzutäuſchen und ſo auf dem Wege über ſeine Familie in den Beſitz hoher Verſicherungsſummen zu gelangen. Die Perſönlichkeit des Toten konnte nicht er⸗ mittelt werden; nur der Mörder hätte Auskunft geben kön⸗ lnen. Jetzt hat er ſein Geheimnis mit ins Grab genommen. 0 * Jrankfurt a. m.(152 Verkehrsunfälle im Monat Februar.) Im Monat Februar 1936 er⸗ eigneten ſich in Frankfurt am Main 152 Verkehrsunfälle. Beteiligt waren 172 Kraftwagen, 24 Krafträder, 48 Fahr⸗ räder und 25 Fußgänger. Getötet wurde eine Perſon, Verletzungen trugen 90 Perſonen davon. Mainz.(Hausbeſitzertagung in Mainz.) Am 28. März findet in Mainz die Tagung des Landes⸗ verbandes der Haus- und Grundbeſitzervereine des Rhein— Main⸗Gebietes E. V. ſtatt, die von Vereinen aus allen Teilen des Gebietes beſchickt wird. Abends wird eine große öffentliche Kundgebung abgehalten. Nidda.(Ein Kind ſchwer verunglückt.) Als ein Perſonenkraftwagen die Adolf⸗Hitler-Straße in Rich⸗ tung Marktplatz durchfuhr, kam ihm ein Mädchen mit einem Handwagen entgegen, der hoch mit Paketen beladen war. An den Wagen hatten ſich zwei Schulkinder ange— hängt, die der Fahrer des Perſonenautos nicht ſehen konnte. Unmittelbar vor dem Kraftwagen lief eines der Kinder quer über die Straße, wurde erfaßt und überfah— ren. Das Kind blieb unglücklicherweiſe direkt unter dem Wagen liegen, der mit großen Schwierigkeiten gehoben werden mußte. Mit erheblichen Wunden und einem ſchwe⸗ ren Schädelbaſisbruch wurde das Kind in lebensgefähr— lichem Zuſtand unter dem Wagen hervorgeholt. Gießen.(Nach mehr als 21 Jahren als ge⸗ fallen ermittelt.) Nach über 21 Jahren der Unge— wißheit iſt es jetzt gelungen, bei Ausgrabungen auf einem Kriegerfriedhof in Frankreich den ſeit 15. September 1914 als vermißt gemeldeten Landwehrmann Ludwig Müller aus Leihgeſtern bei Gießen als gefallen zu ermitteln. Die bei den Ausgrabungen vorgefundene Erkennungsmarke er— möglichte es dem Zentral-Nachweisamt in Berlin, die Identität des toten Soldaten einwandfrei feſtzuſtellen. Der Gefallene hatte am 3. September 1914 zum letzten Mal ein Lebenszeichen nach Hauſe gegeben. Gießen.(Kohlenoxydgas⸗Vergiftungen in einer Kirche.) Ein merkwürdiger Zwiſchenfall ereignete ſich in der Kirche des Kreisortes Rüddingshauſen während des Gottesdienſtes. Plötzlich wurden mehrere Kirchenbeſucher bewußtlos und bei immer mehr Perſonen machten ſich Krankheitserſcheinungen bemerkbar. Die Wie— derbelebungsverſuche waren in allen Fällen von Erfolg. Es wurde feſtgeſtellt, daß durch die mit Koks geheizte Warmluftheizung der Kirche Kohlenoxydgaſe in das Kir— cheninnere gedrungen waren. Drei Aerzte hatten in dem Dorf bis zum Nachmittag zu tun, um die zahlreichen un— ter Vergiftungserſcheinungen erkrankten Perſonen zu be— treuen. Keiner der Erkrankten ſchwebt in Lebensgefahr. Gießen.(Drei Geſchwiſter zuſammen 259 Jahre alt.) In dem Kreisort Rodheim a. d. Horloff feierte der Kriegsveteran von 1866 und 1870/71 Georg Momberger 1 in großer Rüſtigkeit und Friſche ſeinen 92. Geburtstag. Die Mombergers ſind ein altes, urwüchſiges oberheſſiſches Bauerngeſchlecht. Das beweiſt am beſten die Tatſache, daß der Jubilar ſeinen Geburtstag im Kreiſe ſeiner beiden Schweſtern im Alter von 90 und 77 Jahren feiern konnte. Wiesbaden.(Ehemaliges hotel als Ferienheim.) Durch ein Richtfeſt nicht alltäglicher Art wurde der Schlußſtein unter eine Arbeit geſetzt, die von großer Bedeutung für die Belebung des Wiesbadener Arbeitsmarktes war und die die Verſchöne⸗ rung des Kurviertels ſteigert. Das große ehemalige Hotel Hohenzollern, das für Wiesbaden immer eine traurige Er— innerung ſein wird, weil in ihm das Oberkommando der fremden Beſatzungstruppen untergebracht war, und das ſpäter ſtill und verödet an einer der ſchönſten Stellen des Kurviertels in der Nähe des Kurhauſes lag, war von dem „Ferienheim für Handel und Induſtrie“ erworben und dann großzügig für deren Zwecke umgeſtaltet worden, um nun als„Haus am Kurpark“ vielen Volksgenoſſen Ge— neſung und Erholung zu ſpenden. Bei dem Richtfeſt er⸗ klärte Direktor Stadtrat Struck, daß die Ferienheime die Umbauarbeiten bewußt in die Wintermonate verlegt hät⸗ ten, um den notleidenden heimiſchen Handwerkern zu hel⸗ fen. Den Dank des Handwerks und der ſonſtigen Berufs- kreiſe kleideten Kreishandwerksmeiſter Stoll und der Prä⸗ ſident der Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Wiesbaden Müller in anerkennende Worte. St. Goarshauſen.(Poſt⸗ und Reichsbahnauto zuſammengeſtoßen.) Auf der Straße von St. Goars⸗ Beſatzungs⸗ hauſen nach Nochern ereignete ſich in einer ſcharfen Kurve ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem kleineren Auto der Reichspoſt und einem Laſtwagen der Reichsbahn. Das Poſt⸗ auto wurde ſtark beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Eine Inſaſſin des Poſtautos erlitt bei dem Zuſammen⸗ ſtoß erhebliche Verletzungen am Kopf und am Arm. * Diez.(Ein Huhn ſetzt Laſtauto außer Betrieb.) Auf der Rupbachtalſtraße brachte es ein Huhn fertig, ein großes Laſtauto außer Betrieb zu ſetzen. Eine recht ſchwere Henne wollte, wie Hühner das meiſt tun, vor dem Auto noch die Straße kreuzen. Es ſchwang ſich dazu ſogar noch in die Luft. Aber der große Gegner war ſchneller. Es gab einen Zuſammenſtoß. Das Huhn rannte gegen den Kühler des Autos. Das angeblich ſo zarte Hühnerfleiſch erwies ſich als ſo zäh, daß der ganze Kühler in Trümmer ging und in den dahinterliegenden Propeller der Luftkühlanlage gedrückt wurde, der dadurch auch außer Gefecht kam. Das Auto mußte haltmachen und ſich zur Reparaturwerkſtätte abſchleppen laſſen. ** Limburg.(Neues Ehrenmal.) Die Kreisge⸗ meinde Niederhadamar weihte am Heldengedenktag ihr neues Ehrenmal. Es wurde von einem einheimiſchen Künſt⸗ ler geſchaffen und zeigt einen großen, quadratförmigen Block auf einem Podeſt, zu dem zwei breite Trewpen emporführen. Die Vorderſeite des Blocks trägt unter dem Relief eines ſterbenden Kriegers die Namen der 65 Gefal— lenen der Gemeinde. An den Seiten des Blocks ſind Figu⸗ ren angebracht, die das Opfer der Gefallenen verſinnbild⸗ lichen. Die Gemeinde hatte ſchon einmal die Mittel für ein Ehrenmal völlig beieinander, die dann aber ein Opfer der Inflation wurden. Freiburg.(Päpſtliche Auszeichnung.) Dr. Schuldis vom Erzbiſchöflichen Miſſionsinſtitut Freiburg iſt von Papſt Pius XI. zum Päpſtlichen Geheimkämmerer er⸗ nannt worden.— Ferner hat der Papſt der Direktorin des Kindergärtnerinnenſeminars, Frl. Anna Jäger, den Orden Pro eccleſia et pontifice verliehen. Veidewerg.(Die Luftwaffe grüßt Heidel⸗ berg.) Eine Staffel der deutſchen Luftwaffe überflog unſere Stadt und warf einen Beutel mit folgendem ſchriftlichen Gruß an die Stadt Heidelberg ab:„Beim erſten Einflug ins befreite Rheinland grüßt die junge Luftwaffe die Stadt Heidelberg. Die Fliegergruppe Göppingen.“ Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Neinhaus erwiderte die Grüße mit folgendem Schrei⸗ ben:„Die Garniſonſtadt Heidelberg dankt für die aus der Luft geſandten Grüße und erwidert ſie auf das herz⸗ lichſte. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus.“ 8 i Mosbach, 10. März. Am Sonntag, den 15. März, ſpricht Landesbauernführer Engler-Füßlin in einer großen Bauernkundgebung zu den Bauern des geſamten Odenwal⸗ des. Die Kundgebung findet in der Mosbacher Markthalle ſtatt, die mehrere tauſend Menſchen faſſen kann. 8 Nr. 60 Mittwoch, den 11. März 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Die letzten Reichstage Ein Rückblick anläßlich der neunten Wahlperiode. Anläßlich der zum 28. März 1936 befriſtet erfolgten Auflöſung des gegenwärtigen Reichstages, des Reichstages der neunten Wahlperiode ſeit der Nationalverſammlung nach der Revolte von 1918, zeigt ein kurzer Rückblick auch von dieſer Seite her die gewaltigen Verände⸗ rungen, die in kurzer Zeit durch die Regierung Adolf Hitlers im innerdeutſchen politiſchen Leben herbeigeführt worden ſind. Noch am 30. Auguſt 1932, als der kurze Reichstag der ſechſten Wahlperiode zu einer eee Sitzung zu⸗ ſammentrat, in der die nationalſozialiſtiſche Fraktion be⸗ reits weitaus die bedeutendſte war, ging alles Aeußerliche nach den überkommenen parlamentariſchen Grundſätzen des marxiſtiſch⸗liberaliſtiſchen Syſtems vor ſich. Infolge⸗ deſſen konnte die kommuniſtiſche Abgeordnete Fr a u Zetkin noch als Alterspräſidentin fungieren. Bereits damals aber rief es aus den nationalſozialiſtiſchen Bänken:„D as war nur einmal das kommt nicht wieder!“ Und in der Tat präſidierte in der kon⸗ ſtituierenden Sitzung des Reichstages der ſiebenten Wahl— periode am 6. Dezember 1932 bereits der greiſe General Li Bzmann als Alterspräſident. Noch aber hatte Adolf Hitler ſelbſt die Führung der Regierung nicht übernom— men; noch waren Kommuniſten, Sozialdemokraten und einige andere Parteien durch Fraktionen im Parlament vertreten. Erſt der achte Deutſche Reichstag kann als er ſter Reichstag des nationalſozialiſti⸗ ſchen Regimes angeſprochen werden. Er nahm den hiſtoriſchen Auftakt mit dem feierlichen Staatsakt am 21. März 1933 in der Garniſonkirche zu Potsdam, an den ſich die erſte konſtituierende Sitzung im Krollhaus anſchloß. Die zweite Sitzung dieſes Reichstages fand am 23. März, die dritte am 17. Mai 1933 ſtatt. Damit war auch dieſer Reichstag abgeſchloſſen. Er hatte das erſte Großreinemachen vorzunehmen, das die Regierung Adolf Hitlers ſofort mit ſolcher Intenſität aufnahm, daß der Parteienſpuk alsbald verſchwunden war. Der gegenwärtige Reichstag der neunten Wahlperiode iſt bereits gekennzeichnet durch einige, den Aufbau des Dritten Reiches fördernde geſetzgeberiſche Ar⸗ beiten. Denn wenn auch zahlenmäßig ſeit der Machtüber— nahme durch Adolf Hitler die Reichskagsſitzungen geringer geworden ſind, ſo bedeutet doch jeder Zuſammentritt der deutſchen Volksvertretung ein im In⸗ und Ausland mit Spannung erwartetes großes politiſches Ereignis. Am 12. September 1933 hatte die konſtituierende Sit⸗ zung dieſes zweiten Reichstages ſeit der Machtübernahme ſtattgefunden. Bereits am 30. Januar 1934, in der zweiten Sitzung, wurde das Geſetz über den Neuaufbau des Deut⸗ ſchen Reiches verkündet. Die dritte Sitzung, am 13. Juli 1934, war der Abrechnung der Röhmrevolte gewidmet. Die vierte Sitzung galt der Trauerkundgebung des Reichs⸗ tages für den verſtorbenen Reichspräſidenten und General— feldmarſchall von Hindenburg, ſie fand am 6. Auguſt 1934 ſtatt. Dann trat eine längere Sitzungspauſe ein bis zur fünften Reichstagsſitzung am 21. Mai 1935, in der, nach Begrüßung der erſten Vertreter der wiederbefreiten deut— ſchen Saar, das Wehrgeſetz verkündet wurde. Die ſechſte Sitzung war jene gleichfalls beſonders bedeut— ſame im Rahmen des Nürnberger Parteitages am 15. September 1935 wo die Nürnberger Geſetze über die Flaggenfrage und zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre verkündet wurden. Die ſiebente und letzte Sitzung endlich vom 7. März 1936 brachte die hiſto— riſche Kundgebung des Führers über die endgültige Wie— derherſtellung der deutſchen Gleichberechtigung, die end— gültige Ausmerzung des Verſailler Schanddiktats, durch den Einmarſch der deutſchen Truppen in die ſogenannte entmilitariſierte Rheinlandzone. 5 Eine Liebestragödie Neuſtadt a. d. H., 10. März. Eine Liebestragödie ſpielte ſich in der Nacht in der Nähe der Scheffelwarte ab. Im Verlauf einer Auseinanderſetzung gab der aus Grethen ſtam⸗ mende Ernſt Breiling auf die 22 Jahre alte Maria Wei⸗ gand einen Schuß ab, der in den Kopf traf, ſo daß das Mädchen bewußtlos zuſammenbrach. Der Täter erhängte ſich ſchließlich, nachdem mehrere Selbſtmordverſuche geſchei⸗ tert waren, mit Wingertdraht an einem Baum. Paſſanten fanden ihn in der Frühe tot auf. Das Mädchen, das mittlerweile wieder das Bewußtſein erlangt hatte, begab ſich ins Krankenhaus, wo es mit einem Steckſchuß in ſchwer verletztem Zuſtand darniederliegt. Straßenbahnzuſammenſtoß beim Hauptbahnhof — Stuttgart, 10. März. An der Straßenbahnhalteſtelle am Hauptbahnhof gegenüber dem Schloßgartenhotel kam ein Wagen der Linie 20, der ſtadteinwärts fuhr, in zu raſcher Fahrt die Schillerſtraße herunter und fuhr an der Halteſtelle von hinten auf den Anhängerwagen eines dort haltenden Straßenbahnzugs der Linie 21 auf. Infolge des Zuſammenpralls wurden die beiden Platt⸗ formen des Triebwagens der Linie 20, der zugleich aus den Gleiſen ſprang, und des Anhüngerwagens der Vine 21 ein⸗ gedrückt. Zum Glück befanden ſich auf den Plattformen nur wenige Perſonen. Insgeſamt wurden drei Perſonen verletzt, davon zwe leichter und eine ſchwerer. Die Geſtaltung des Hoheitszeichens des Reiches DNB. Berlin, 10. März. Im Reichsgeſetzblatt vom 11. März wird eine Verord- nung des Führers und Reichskanzlers über die Geſtaltung des Hoheitszeichens des Reiches veröffentlicht. In dieſer vom 7. März 1936 datierten Verordnung heißt es u. a.: „Das Hoheitszeichen des Reiches zeigt das Hakenkreuz, von einem Eichenkranz umgeben, auf dem Eichenkranz einen Adler mit geöffneten Flügeln. Der Kopf des Adlers iſt nach rechts gewendet.“ Verurteilung eines jugendlichen r Elternmörders DNB. Königsberg, 10. März. Wie die Juſtizpreſſeſtelle Königsberg mitteilt, verurteilte das große Jugendgericht in Lyck den 15jährigen Heinz Rode aus Roſtken, der am 30. November vorigen Jahres ſeine Eltern in beſtialiſcher Weiſe getötet hat, wegen Mordes in einem Falle und wegen Totſchlags in einem zweiten Falle zu einer Geſamt— ſtrafe von zehn Jahren Gefängn is. Gleichzeitig wurde die Fürſorgeerziehung angeordnet. Der jugendliche An geklagte legte ein volles Geſtändnis ab. Am Anannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen, die die Entdeckung einer Veruntreuung von 30 bis 40 Mark mit ſich bringen mußte, faßte er den Plan zur Ermordung ſeines Vaters, des Gendarmeriehauptwachtmeiſters Rode aus Roſtken. Kalt blütig ſchlachtete der Sohn, das einzige Kind ſeiner Eltern, mit einem Seitengewehr zuerſt den Vater und darauf die vom Tatort fliehende Mutter hin. Bei der Strafzumeſſung waren dem Gericht durch das Jugendgerichtsgeſetz inſofern Schranken aufer legt, als gegen jugendliche Verbrecher auch bei Mord auf eine 7 Strafe als zehn Jahren Gefängnis nicht erkannt werden darf. Zweimal zum Tode verurteilt DNB. Weſermünde, 10. März. Das Schwurgericht Verden verurteilte am Dienstag nach viertägiger Verhandlung den Angeklagten Suentke Nerjes, der am 21. Zuni 1923 in der Gegend von Beverſtedt den Ober— landjäger Sietas und den Polizeioberwachtmeiſter Dietrich erſchoſſen hat, zweimal zum Tode und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Der Staatsanwalt hatte gleichfalls die Todesſtrafe beantragt. Der Nachwuchs an Verkehrsflugzeugführern DRB. Berlin, 10. März. Der Reichsminiſter der Luftfahrt weiſt darauf hin, daß der Nachwuchs an Verkehrsflugzeugführern nur aus den Reihen der Flugzeugführer genommen werde, die in der Luftwaffe gedient hätten. Beſondere private Verkehrsfliegerſchulen beſtän— den daher nicht. Auch ſeien Bewerbungen an die bisherige „Deutſche Verkehrsfliegerſchule GmbH.“ zwecklos. Bewerbern, die ſich zum Flugzeugführer ausbilden laſſen wollten und die die entſprechende Eignung nachweiſen könnten, werde anheim ge— ſtellt, ſich bei den zuſtändigen örtlichen Wehrbezirkskommandos zum freiwilligen Dienſt in der Luftwaffe zu melden. Dr. Goebbels an Karl Bröger DNB. Berlin, 10. März. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dem Dichter Karl Bröger in Nürnberg zum 50. Geburtstag folgendes Glück— wunſchtelegramm geſandt: „Dem Dichter, der das unvergängliche Wort vom ärmſten Sohn ſchrieb, der in der Stunde der Gefahr auch Deutſchlands Getreueſter war, ſpreche ich zum 50. Geburtstag meine herz— lichſten Glückwünſche aus.“ Die Anträge auf Rundfunkübertragung von Kundgebungen DNB. Berlin, 10. März. Die Reichsrundfunkkammer teilt mit: Anträge auf Leber⸗ tragung von Kundgebungen und Reden ſind in Zukunft min⸗ deſtens drei Wochen vor ihrem Durchführungstermin bei der Reichsrundfunkgeſellſchaft m. b. H., Charlottenburg, Maſuren— allee, Haus des Rundfunks, zu ſtellen. Später eingehende Mel⸗ dungen, ausgenommen beſonders ſtaatspolitiſche Ereigniſſe, kön⸗ nen in Zukunft nicht mehr berückſichtigt werden, da mit Rück⸗ ſicht auf die Rundfunkhörerſchaft nicht ſtändig Programmände— rungen vorgenommen werden können. Berlin: Der Reichsminiſter des Innern hat zum Reichs wahlleiter den Präſidenten des Statiſtiſchen Reichsamtes, Mi niſterialdirektor Dr. Reichardt, und zu ſeinem Stellvertreter das Mitglied des Statiſtiſchen Reichsamtes, Oberregierungsrat Dr. Steen-Meyer, ernannt. * Gencral Göring an ber Ruheſtätte Richthofens. Auf dem Invaliden— Friedhof in Berlin fand an der Grabſtätte des Lufthelden Freiherr von Richthofen eine Ge— denkfeier ſtatt, bei der der General der Flieger Hermann Göring einen neuen Grabſtein für den toten Kameraden weihte. Weltbild(M). Gonja Henie und Ernſt Baier treten ab Zbwei Goldmedaillenträger, die, beſonders von deutſcher Sicht aus geſehen, im Brennpunkt des Geſchehens ſtanden, haben dieſer Tage, wie wir der„Germania“ entnehmen, die Oeffentlichkeit wiſſen laſſen, daß ſie vom Schauplatz abzutreten gedenken. In einem Fall iſt es Sonja Henie, die zehn— malige Weltmeiſterin und Siegerin auf drei Olympiaden; in dem anderen Fall Ernſt Baſer, Deutſchlands großer Eis— kunſtlaufmeiſter und Mitgeſtalter unſeres hervorragenden Ab— ſchneidens bei den Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch-Par⸗— tenkirchen. Es iſt dabei nicht unintereſſant, die Motive zu un— terſuchen, die dieſe beiden Größen dazu bewogen haben, den entſcheidenden Schritt zu vollziehen. g Die Eislaufmeiſterin Sonja Henie hat ſich in Beglei— tung ihrer Eltern in Le Havre mit der„Ile de France“ nach Newyork eingeſchifft. Mit dieſer Reiſe werden alſo die wahren Gründe bekannt, die die Olympiaſiegerin dazu bewogen haben, ihre ſämtlichen europäiſchen Startverpflichtungen abzuſagen. Gelegentlich der Weltmeiſterſchaften in Paris ſind Verhand— lungen mit einer amerikaniſchen Filmgeſellſchaft aufge— nommen worden. In den Hauptpunkten wurde bereits eine Einigung erzielt. Auf Einladung dieſer Filmgeſellſchaft erfolgte nun die Reiſe nach Newyork, um dort den Vertrag abzu— Maxi Herber und Ernſt Baier, unſere Olympia-Sieger und Weltmeiſter im Eiskunſtlaufen, wurden bei ihrer Ankunft in Berlin begeiſtert empfangen.(Atlantic, M.) ſchließen. Nach dem Abſchluß wird ſofort die Weiterreiſe nach Hollywood angetreten. Für den Fall, daß aus dem Film⸗ kontrakt nichts wird, liegt bereits ein Angebot für eine größere Schaulauf-Reiſe durch die Vereinigten Staaten vor. Wenn man den Interviews, welche Sonja Henie ver— ſchiedenen Preſſevertretern in letzter Zeit gegeben hat, glauben darf, dann handelt es ſich bei dieſem Entſchluß von Sonja Henie in erſter Linie um eine große Müdigkeit auf dem eisſportlichen Gebiet. Sie hat es ſatt, wie ſie ſich ausdrückte, Jahr für Jahr dauernd und ſtändig im Training zu liegen; immer nur zu üben und ein Leben zu führen, das ihr auch den geringſten harm— loſen Genuß verweigert. Man kann es der blonden Norwege— rin nachfühlen, daß ſie einmal etwas anderes will, als reſtlos im Sport aufzugehen. Wenn man auch ſehr darauf geſpannt ſein darf, wie ſich Sonja als Filmdiva entwickeln wird. Es wäre freilich für das Empfinden mancher angenehmer, wenn Sonja nicht den Sprung von dem Scheinwerferlicht der Sportpaläſte zum Rampenlicht der Filmbühne von Hollywood machen würde. Bei Sonja Henie haben ja bisher materielle Dinge nie in Frage geſtanden. Denn daß ſie vom Elternhauſe her finanziell voll⸗ ſtändig unabhängig war, iſt ja bekannt. Ihr bisheriger Weg war dadurch ſicherlich leichter als bei anderen. Trotzdem hat ſie ihr heutiges Können vor allem ihrem über ein Jahrzehnt anhaltenden eiſernen Fleiß zu verdanken. Wenn ſie des halb in Zukunft den ſportlichen Kampf aufgibt und ſich, falls die Filmpläne ſcheitern, nur hin und wieder auf Schauläufe beſchränken würde, ſo wäre das für Sonja Henie ein in jeder Hinſicht befriedigender Abgang. Sie hat die Glorie einer Film- diva auf Grund ihrer bisherigen Laufbahn in keiner Weiſe nötig. unser deutſcher Olympiaſieger Ernſt Baier hat eine Entwicklung durchgemacht, die ihn zu einem Vorbild heraushebt, wie es nicht beſſer gedacht werden kann. Neben ſeinem Beruf, er iſt Architekt, hat er mit unendlichem Fleiß Jahr um Jahr um Anſchluß an der Weltklaſſe gerungen. Oftmals war ihm der Erfolg verſagt. And erſt jetzt in Garmiſch iſt es ihm ge⸗ lungen, im Paarlauf die Goldene und im Einzellauf die Sil- berne Medaille zu erringen. Wenn er nun am Schluß dieſer Saiſon, aus beruflichen Gründen ſeine ſportliche Laufbahn aufgeben will, ſo iſt das verſtändlich und der Anerkennung wert. Am ſo mehr als er dabei ausdrücklich betont, daß er, um in ſeinem Beruf etwas tüchtiges zu leiſten, ſeine Kraft nicht teilen kann. Bei allem Bedauern, daß in Ernſt Baier nun eine der ſtärkſten deutſchen Waffen verloren geht, kennzeichnet doch ſeine Einſtellung den echten Sportler. Wenn ein Mann wie er, auf der Höhe ſeines ſportlichen Könnens und mit der Ausſicht, auch noch weiterhin Erfolgreiches zu leiſten, dem Beruf den Vorrang gibt, ſo iſt das eine vorbildliche Einſtellung. Gewiß laſſen ſich Beruf und Sport faſt immer verbinden, wenn aber jemand glaubt— wie in dieſem Falle— daß der Sport die berufliche Fortbildung beeinträchtigen könnte, dann ſollte es keine andere Entſcheidung geben als die, die unſer Meiſter Ernſt Baier getroffen hat. Das italieniſche Hollywood Das Filmgelände, zu dem kürzlich in der nächſten Am⸗ gebung von Rom in Gegenwart Muſſolinis der Grundſtein ge— legt wurde, wird eine Fläche von 600 000 Quadratmetern be⸗ decken. Das Außengelände, auf dem beſondere Maſſenſzenen gedreht werden ſollen, wird nahezu eine halbe Million Qua— dratmeter umfaſſen. Die reſtlichen 100 000 Quadratmeter werden durch Ateliers und Nebenräume ausgefüllt werden: Mit den Bauarbeiten wird unverzüglich begonnen werden. Der Schlußſtein ſoll im April 1937 geſetzt werden. Noch in dieſem Jahre wird im Atelier mit einem großen hiſtoriſchen Film begonnen werden, deſſen Manuſkript Luigi Pirandello geſchreben hat. — N 9 *