9 Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Willimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ Nielgelejene Tageszeitung Erſchetnungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: eng“ 5 N 1 5 ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ andere„Die Starkenburger Heimatblätter“. Be zugapreis: Dusch die Träger ins e nähme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. ntaſch 2 kerracht monatlich 1.20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Post bezogen monatlich Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, ie 60 Ai ausſchliezlich Zußtelungsgebutr. Emmzelnummern 5 Pfg.: Samstags 10 Pa..A. Febr. 36: 1220 Poſtſchechkonto: Ludwigshafen 15 101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig ic orden Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig„ 5 8 Nr. 64 der Führer in München Ein Bekenninis von unerhörter Eindringlichkeit zu Abolfj Hitler und Deuljchland— 200 000 auf ber Thereſienwieje München, 15. März. Die gewaltige Kundgebung, mit der der Traditions⸗ gau München⸗Oberbayern in der Hauptſtadt der Bewegung den Wahlkampf einleitete, wird in der Geſchichte des Gaues und ſeiner Hauptſtadt als das denkwürdigſte Ereignis ein⸗ getragen ſein, das die an machtvolle Kundgebungen und einprägſame Feiern des Gaues und der ganzen Nation wahrlich nicht arme Hauptſtadt der Bewegung je geſehen hat. In einem Bekenntnis von unerhörter Eindringlichkeit vereinten ſich Partei und Gliederungen, angeſchloſſene Ver⸗ bände und Hunderttauſende von Volksgenoſſen in dieſer Stunde zu einer Huldigung vor dem Führer, die kaum jemals ihresgleichen hatte. Schon in den Nachmittagsſtunden ſtanden nicht nur die Straßen der Innenſtadt vollkommen im Zeichen des gro⸗ ßen Tages, auch auf allen Einfallſtraßen rückten unabſehbare Kraftwagenabteilungen mit mehr als 30 000 Volksgenoſſen aus alten Kreiſen des Traditionsgaues an, während 45 Sonderzüge im Laufe des Nachmittags auf allen Bahn⸗ höfen weitere 45 000 Teilnehmer der Kundgebung heran⸗ gebracht hatten. Mit dem Einzug von 15000 Mädeln des BM. be⸗ ginnt der Aufmarſch der 200 000 auf der Thereſienwieſe; ihnen folgen die Ehrenſtürme der SA., SS., des NSKK. und des Arbeitsdienſtes mit Fahnen und Standarten. Mit klingendem Spiel des Gaumuſikzuges naht die Gaubereitſchaft, der die Fahnen der 90 Ortsgruppen des Kreiſes München und die Fahnenabordnungen der HJ. folgen. Ein beſonders Montag, den 16. März 1936 Recht Deutſchlands auf Wiederherſtellüng ſeiner Ehre und Freiheit. Am Schluß ſeiner eindrucksvollen Ausführungen er⸗ bittet er ſich von den Maſſen unker deren ſtürmiſcher Ju- ſtimmung die Ermächtigung, Adolf Hitler zu ſagen, daß die hier verſammelten deutſchen Männer und Frauen in ihm den Wiederherſteller der deutſchen Gleichberechtigung und vor allem ihn auch als den Rufer im Streite gegen die Weltpeſt des Bolſchewismus und damit auch den wahrhafteſten Ver- keidiger der europäiſchen Kultur und des europäiſchen und damit des Weltfriedens überhaupt anſehen. Bei dieſen Worten brachen die Verſammelten in einen wahren Freudenſturm aus, der überwältigend beweiſt, wie ſehr der Gauleiter ihnen aus der Seele geſprochen hat. Der Führer ſpricht Der Führer ſchilderte einleitend, warum er dreimal bisher das deutſche Volk gebeten habe, öffentlich Bekennt— nis zur Führung des Reiches abzulegen und warum er auch diesmal des deutſche Volk bitte, ihm ſein Vertrauen aus— zuſprechen, damit er weiter ſein mutiger und treuer Kämpfer ſein könne. Der Führer führte dann die Zeit vor Augen, die er bei der Machtüberna h mei vorfand, eine Zeit, in der ein Geviet allein von der Größe des Landes Thüringen zur Zwangsverſteigerung ſtand, eine Zeit, in der aus einem Volk von gelernten Arbeitern ein Volk von Gelegenheits— 12. Jahrgang Geſchichte des deutſchen Volkes in Ehren genannt zu wer— den. Wieder kannte die Begeiſterung der Maſſen keine Grenzen. Aufrichtig und ehrlich wolle er ſich bemühen, die Vorausſetzungen für den Frieden in der Welt zu ſchaffen. Noch einmal erinnerte Adolf Hitler an die bittere Schmach des Verſailler Vertrages. „Noch nie,“ ſo rief er aus,„hat das deutſche Volk Unterdrückung erkragen.“ Minutenlanger Beifall zeigt, daß der Führer allen aus der Seele geſprochen hat. Im weiteren Verlauf wies der Führer auf ſeinen jüng⸗ ſten einzigartigen Friedensvorſchlag an die Welt hin. Die Juſtimmung des Volkes ſei das einzige, was für ihn maßgebend zei, damit er wei— ter kämpfen könne für die Freiheit, die deutſche Gleichbe⸗ rechtigung und den Frieden. Das deutſche Volk ſoll nun ent⸗ ſcheiden. „Iſt Deutſchland in dieſen drei Jahren nicht ſtärker und reicher, geſünder und freier geworden?“ Hier wollten die Heilrufe auf den Führer und die vrau⸗ ſende Zuſtimmung kein Ende mehr nehmen. Die Menge hatte ſchon jetzt ihre Antwort dem Führer gegeben. Unter neuen jubelnden Kundgebungen verließ der Füh⸗ rer die begeiſterten Maſſen. Fackelzug mit 200000 Mann Während der zweiten Hälfte der Führerrede beginnt das Bild des Feſtplatzes ſich auf eine phantaſtiſche, in Mün⸗ chen noch nie geſehene Weiſe zu verwandeln. Einzelne Licht⸗ pünktchen erſt beginnen wie Glühwürmchen aufzuleuchten. Kleine Feuerherde werden daraus, die ſich dann wie bet einem Steppenbrand raſch weiterfreſſen, bis die ganze The⸗ reſienwieſe ein einziges Flammenmeer iſt. Die Häuſar des Bavariaringes verſchwinden im Schwadendunſt, und erſt durch die Unbegrenztheit des Flammenmeeres erhält man ſo recht einen Eindruck von der ungeheuren Maſſe, die 200 000 Fackelträger bedeuten. Der Führer hat unter toſendem Bei⸗ 5 1 155 N 7 8— 5 eindrucksvolles Bild bietet ſich, als die Belegſchaften der[arbeitern zu werden drohte, eine Zeit, in der niemals ein. 1 9 Deutſchlandlied und HorſtWeſſel⸗ Oberbayriſchen Bergwerke in ihrer kleidſamen Knappen einzelner verantwortlich ſein wollte. Er zeigte unter rau— 5 5. 1 8 5 Lautſprechen zu den Maſſen, die 1 tracht mit brennenden Grubenlampen heranziehen. Anaufhör⸗ J ſchendem Beifall, wie unter dem Nationalſozialismus jeder mit der gleichen Begeiſterung einfallen. Mann ige eee 5 — immet lich, wie der Anmarſch der Formationen, geht auch der Zuſtrom vieler Zehntauſender alter Kämpfer. Plötzlich flammen Scheinwerfer auf und tauchen das ganze Gelände in gleißendes Licht. Nun erſt kann man einen Eindruck von der muſtergültigen Organiſation gewin⸗ nen, mit der die Rieſenkundgebung vorbereitet iſt, um den Aufmarſch der 200 000 in kürzeſter Zeit und reibungslos abwickeln zu können. Der rieſige Halbkreis der Thereſien⸗ wieſe iſt in zwei große Felder geteilt, deren Mitte die geſchloſſenen Formationen einnehmen. Das weite Rund der Umgebung des Aufmarſchgeländes nimmt die Bevölkerung ein. Gegen 21 Uhr erlöſchen die Scheinwerfer und Lich— ter des Feſtplatzes, der nun vollſtändig im Dunkel gehüllt liegt. Der rotglühende Gürtel der Feuer rings um das Aufmarſchgelände und auf den Ausſtellungshöhen leuchtet auf. Signalraketen ſteigen von dem Standbild der Bavaria auf zum Sternenhimmel empor. Sie künden das Nahen des Führers an. 5 Der Führer fährt, im Wagen ſtehend, durch die breite Gaſſe der Formationen. Die brauſenden Heilrufe der 200 000 begleiten ihn bis vor das Portal des Ausſtel⸗ lungsgeländes. In der Ausſtellungshalle 1 wehen von der Decke die Fahnen der Bewegung. Die große, weitausladende Bühne iſt wirkungsvoll geſchmückt. Auf beiden Seiten der Halle, die ebenſo wie die beiden anderen großen Hallen 2 und 3 ſchon langſt bis auf den letzten Platz von weit über 16 000 Menſchen beſetzt iſt, ſind beſondere Tribünen eingebaut worden. 0 Wenige Minuten vor 20,30 Uhr eröffnet ſtellvertreten— der Gauleiter Nippold die Kundgebung. Mit einem Gruß an die Tauſende von Männern und Frauen, die aus den Gauen Schwaben und Bayeriſche Oſtmark gekommen ſind und an die Zehntauſende von oberbayeriſchen Volks- genoſſen, die mit Sonderzügen am Nachmittag in München eingetroffen waren, mit einem Gruß aber auch an die Hun⸗ derttauſende, die auf der Thereſienwieſe aufmarſchiert ſind, gab er der lleberzeugung Ausdruck, daß ſie aus dieſer Amtsträger geradeſtehen muß für ſein Handeln und ſich nicht hinter Ausſchüſſe verſchanzen kann. Mit Heiterkeit folgte die Verſammlung, als der Füh— rer die Lächerlichkeit der Parteien- und Partei⸗ chen⸗Wirtſchaft ſchilderte, deren Geſtrüpp ausgerot⸗ tet werden mußte, damit endlich wieder Luft und Sonne zum deutſchen Lebensbaum kommen konnte. Und dann zeichnete er der geſpannt lauſchenden Verſammlung die fort⸗ ſchreitende Beſſerung der Verhältniſſe in Deutſchland, um anſchließend in ähnlicher Weiſe wie in Karlsruhe den außenpolitiſchen Standpunkt des deutſchen Volkes in einprägſamer Weiſe darzulegen. Er erklärte unter toſendem Beifall, dem deutſchen Volke wieder die Achtung der Welt erkämpfen zu wollen. Deutſchland habe in den letzten drei Jahren eine Zeit erlebt, deren es ſich nicht zu ſchämen brauche. Er und ſeine Getreuen handelten immer aus dem Gefühl: Du krägſt die Ehre der deutſchen Nakion auf deinen Schultern. Freudige Zuſtimmung folgte dieſem Bekenntnis zur Ver⸗ antwortung. Der Führer ſchilderte dann ſeinen immerwäh⸗ renden Kampf für die Freiheit ſeines Volkes und für deſſen Gleichberechtigung. Er habe nur den einen Wunſch, in der PCC Die Antwort Deutſchlands Annahme der Einladung zur Teilnahme an der Rats- ſitzung.— Selbſtverſtändliche Vorausſetzung: Gleichberech⸗ tigung und Prüfung der deutſchen Vorſchläge. Berlin, 16. März. Die Reichsregierung hat die vom Generalſekretär des Völkerbundes mitgeteilte Einladung zur Teilnahme an den Ratsverhandlungen in London wie folgt beantwortet: „Ich beſtätige ergebenſt den Empfang Ihres Telegramms vom 14. März, in dem Sie mir mitteilten, daß der Rat des Völkerbundes die deutſche Regierung einladet, an der Prü⸗ fung der dem Rat von der belgiſchen und der franzöſiſchen Regierung vorgelegten Frage teilzunehmen. Die deutſche Regierung iſt grundſätzlich bereit, die Ein⸗ ladung des Rates anzunehmen. Sia geht dabei von der Vorausſetzung aus, daß ihre Vertreter bei der Beralung und Beſchlußfaſſung des Rates mit den Vertretern der Ratsmächte gleichberechtigt ſein würden. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir dies beſtätigen würden. Außerdem muß die deutſche Regierung auf folgende grundlegende Tatſache hinweiſen: Ihr Vorgehen. das der belgiſchen und der franzöſiſchen Regierung Anlaß zur Anrufung des Rates gegeben hat, er⸗ ſchöpft ſich nicht in der Wiederherſtellung der deutſchen Sou veränität in der Rheinlandzone, ſondern iſt mit umfaſſen⸗ den konkreten Vorſchlägen für eine neue europäiſche Frie densſicherung verbunden worden. Die deutſche Regierung be⸗ trachtet ihre polikiſche Aktion als eine Einheit, deren Be⸗ ſtandteile nicht voneinander getrennt werden dürfen. Aus dieſem Grunde kann ſie an den Verhandlungen des Rates nur teilnehmen, wenn ſie die Gewißheit erhält, banner Kundgebung Kraft und Glaube ſchöpfen werden für den daß die in Frage kommenden Mächte bereit ſind, alsbald gin die Kampf der nächſten zwei Wochen, auf daß am 29. März in Berhandlungen über die deutſchen Vorſchläge einzutreten. iel auch dieſes Gebiet zeige, daß es hinter dem Führer ſteht, 2. 8 g l a 5 15 für Ehre und Freiheit dieſes Volkes, für den Frieden der Die deutſche Regierung wird ſich zu dieſem Zweck mit jiſel Welt.— Dann ſpricht der Gauleiter des Traditionsgaues der königlich britiſchen Regierung in Verbindung ſetzen. „ 0c 425 5 1 i unter derem Vorſitz die am Rheinpakt von Locarno intereſ⸗ oben l. Staatsminiſter Adolf Wagner. ſierten Mächte in 2 0 ſi geltlanel, 5 N 8 5 a l 7** ſierten Mächte in London zuſammengetreten ſind. 22 Er gibt ein erſchütterndes Bild des deutſchen Zuſammenbru⸗ 3 Jahre Nationalſozialismus. der Reichsminiſter des Aeußzern: * 1 Leto, ches nach dem Weltkrieg und verteidigt unter der ſich immer wiederholenden Zuſtimmung der Maſſen das geſchichtliche Zwietracht und Verrat machten uns rechtlos Die Saar wuroͤe frei* Freiherr von Neurath. durch alle Ausſtellungshallen gegangen und überall nun auf den von Scheinwerfern hell erleuchteten Vorplatz Begeiſterung der Maſſen erreichte ihren Höhepunkt, dann der Führer langſam in einer breiten Gaſſe mitten durch die 200 000 Fackelträger Als der Führer, der nach Beendigung ſeiner Rede von Zehntauſenden mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt worden war, hinaustrat, da bot ſich ihm von dieſer Anhöhe aus ein phan⸗ taſtiſches Bild. Die Hunderttauſende auf der Thereſienwieſe ſchwenkten ihre Fackeln. Ueber dieſem wogenden Flammen⸗ meer lagerte ein leichter Dunſt. Auf dem Podium am Hang der Thereſienwieſe grüßte der Führer die Menge mit er⸗ hobener Rechten und brauſende Heilrufe erwiderten ſeinen Gruß. Gauleiter Wagner brachte ein dreifaches Siegheil auf den Führer aus, das ein vielhunderttauſendſtimmiges Echo fand und immer wieder von neuem aufklang. Die als hindurchfuhr. In wunderbarer Diſziplin ſtanden die Menſchenmaſſen zu beiden Seiten des langen Weges wie eine„ 10 52 geiſtert grüßten ſie ihren Führer, der, aufrecht im Wagen ſtehend, dieſe überwältigende Huldigung der Hauptſtadt der Bewegung entgegennahm. 5 Einen würdigen Abſchluß der großen Kundgebung für den Führer bildete der große Fackelzug, der ſich gegen 23,30 Uhr von der Thereſienwieſe her nach der Stadt zu entwik⸗ kelte. Er war in fünf rieſige Säulen eingeteilt. Das war der Abſchied von dem erhebenden Tag, an dem die Haupt⸗ ſtadt der Bewegung dem Führer, ihrem Führer, ihr un⸗ verbrüchliches Treuegelöbnis für die Zukunft ablegte. Die Eindrücke dieſes Abends werden ſich in dem Volks- urteil vom 29. März ausdrücken, das lauten wird: Das n Volk wie ein Mann hinter dem Führer Adolf er! Deutſchland nach London eingeladen Die Völkerbundsratstagung in London hat begonnen DNB. London, 14. März. Der Generalſekretär des Völlerbundes, Avenol, hat an Deutſchland folgende telegraphiſche Einladung gerichtet: Unter Bezugnahme auf das Telegramm, das ich der deutſchen Regierung am 8. März ſandte, lädt der Völkerbund die deutſche Regierung als eine vertragsſchließende Partei des Locarnover⸗ trages ein, an der Prüfung der Frage der Mitteilung ſeitens der Regierungen Frankreichs und Belgiens durch den Rat teilzu⸗ nehmen. Der Rat wird im St.⸗James⸗Palaſt am Montag, 16. März, 3.30 Ahr nachmittags, zuſammentreten. Beginn der Natstagung DNB. London, 14. März. Die außerordentliche(91.) Tagung des Völkerbundsrates zur Behandlung der franzöſiſch-belgiſchen Beſchwerde über die angebliche Verletzung des Locarnovertrages wurde heute vor— mittag 11 Ahr im St.⸗James-Palaſt, dem geſchichtlichen Mittel punkt der engliſchen Politik, eröffnet. Als Sitzungsſaal dient der Salon der Königin Anna, in dem jedoch außer den Ver— tretern der einzelnen Staaten und den Völkerbundsbeamten nur die Vertreter der großen Nachrichtenagenturen Platz gefunden haben. Für die übrigen Preſſevertreter und das Publikum ſind die beiden anſtoßenden Empfangsſäle beſtimmt, die zu dieſem Zweck mit Lautſprechern verfehen wurden. Andere Räume ſind in aller Eile in Büros nach Genfer Muſter umgeſtaltet worden. An die übliche Vorberatung zur Genehmigung der Tages- ordnung ſchloß ſich unter dem Vorſitz des auſtraliſchen Ober— kommiſſars in London, Bruce, die öffentliche Sitzung an, in der die Erklärungen des franzöſiſchen Außenminiſters Flan- din und des belgiſchen Miniſterpräſidenten van Zeeland entgegengenommen wurden. Die Völkerbundsmächte ſind im allgemeinen wie bei der letzten Genfer Tagung vertreten. Für Italien hat jedoch der hieſige Botſchafter Grandi am Ratstiſch Platz genommen. Der Berichtentwurf van Zeelands DNB. London, 14. März. In ihrem Bericht zur Lage teilt die„Times“ mit, daß die Schlußfolgerungen des Berichtsentwurfes van Zeeland wie folgt lauten: 1. Es werde einſtimmig anerkannt, daß Deutſchland ſeine freiwillig abgeſchloſſenen Vertragsverpflichtungen ver⸗ letzt habe. Vernünftige engli 2. Es beſtehe Uebereinſtimmung unter den Abordnungen, daß die Lage nicht verſchärft werden dürfe. 3. Die Frage eines britiſchen Beitrages zur Sicherheit der Weſtmächte müſſe gelöſt werden. Die unter dieſen drei Geſichtspunkten zuſammengefaßten Berichte hätten die Lovarnomächte am Freitag die ganze Zeit durch beſchäftigt. Amfaſſender Friedensplan der engliſchen Regierung DRB. London, 14. März. a Wie der„Daily Telegraph“ in einer Spätausgabe zu be⸗ richten weiß, bereitet die engliſche Regierung einen umfaſſenden Friedensplan für Europa vor, der erwogen werden ſolle, ſobald eine Grundlage für Verhandlungen zwiſchen den Locarnomächten und Deutſchland hergeſtellt ſei. Die Vorſchläge würden ſämt⸗ liche Vorſchläge Hitlers mit einbeziehen. Weitere Einzelheiten enthält das Blatt darüber nicht. Anterredung Flandin— Beck f DNB. London, 14. März. Vor Eröffnung der Sitzung des Völkerbundsrats am Sams- tag hatte der franzöſiſche Außenminiſter Flandin eine Anter— redung mit dem polniſchen Außenminiſter Oberſt Beck. Falſchmeldung über die Haltung der Türkei Eine türkiſche Richtigſtellung. DNB. Ankara, 1 Die von der Agentur Havas aus Genf verbreitete Mel— dung, daß die Vertreter der Kleinen Entente und der Balkan⸗ entente in gemeinſamer Sitzung die Haltung Frankreichs und Belgiens gegenüber der angeblichen Verletzung des Locarno⸗ vertrages und der Wiederbeſetzung des Rheinlandes einſtimmig und ohne Einſchränkung gebilligt hätten, iſt bereits durch eine amtliche Verlautbarung aus Athen dementiert worden. Nunmehr rückt auch die türkiſche Agence Anatolie von dieſer unzutreffenden Nachricht ab, indem ſie feſtſtellt, daß der türkiſche Vertreter keine derartige Mitteilung nach Ankara ge- macht habe und daß die Meldung der Agentur Havas daher entweder entſtellt oder in vollem Amfange erfunden ſei. Es ſei' jedenfalls völlig ausgeſchloſſen, daß der türkiſche Vertreter durch ein fait accompli veranlaßt werden könne, ohne Wiſſen der Zen— tralregierung Verpflichtungen zu übernehmen. je Gtimmen 1. März. 42 Verſtändnis für die deutſche Auffaſſung DNB. London, 15. März. Die Sonntagsblätter bringen durchweg eine hoffnungsvolle Stimmung und die feſte Entſchloſſenheit Englands zum Aus- druck, ſich keinesfalls durch die Tatſache der Einrichtung deutſcher Friedensgarniſonen in der früheren entmilitariſierten Zone in Abenteuer hineinmiſchen zu laſſen. Die Rede des Führers in München, die in allen Blättern an hervorragender Stelle und ausführlich wiedergegeben wird, hat offenſichtlich in Eng— land eine große Wirkung gehabt, und die Zeitungen ſind be— müht, ihren Leſern durch Heraushebung von ihnen beſonders ſympathiſchen und den deutſchen Friedenswillen offenbarenden Worten den deutſchen Standpunkt näherzubringen. Insgeſamt iſt ſeſtzuſtellen, daß die Som agspreſſe beſtrebt iſt, ſich vom fran⸗ zöſiſchen Standpunkt unabhängig zu machen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Obſerver“ führt aus, daß geſetzliche Verſtrickung des Locarnovertrages und der Voöltkerbundsſatzung praktiſch abſurd ſei und daß man deshalb Zuflucht zum geſunden Menſchenverſtand genommen habe, Deutſchland ſofort an den diplomatiſchen Geſprächen zu betei⸗ ligen. Die Stimmung habe ſich daher geſtern abend in London verbeſſert. Eine wichtige Zuſammenkunft der drei Mächte der Kleinen Entente habe unter Titules cu ſtattgefunden. Dabei iſt die Einigkeit ihrer Politik befeſtigt worden. Bezeichnend für die politiſche Stimmung des Sonntags iſt die Auffaſſung Scrutators in der„Sunday Times“, der ſagt, der Durchſchnitt-Engländer glaubt nicht an die Wirklichkeit der internationalen Kriſe. Der Durchſchnitts-Engländer ſehe keinen Grund zum Streit. Scrutator erinnert an die Worte Baldwins, daß ein dauerhafter Friede in Europa nur durch einen Dreibund zwiſchen Frankreich, Deutſchland und England geſichert werden könne und daß dies eine geradezu ideale Löſung ſein würde. Wohl ſprächen die ideellen Argumente für Frank⸗ reich, aber alle realen und praktiſchen Gründe ſeien für Deutſch land. Hitlers Vorſchläge löſten die beſte und vielleicht einzige Gelegenheit, den Frieden Weſteuropas für eine Generation ſicherzuſtellen. Die britiſchen Staatsmänner ſollten weder proftanzöſiſch noch prodeutſch ſein. Ihre Pflicht liege gegenüber ihrem eigenen Lande. Bis zur Erſetzung des Locarnopaktes, ſo ſchreibt das Blatt weiter, werde England bereit ſein, auf der Seite Frank reichs zu ſtehen, wenn es angegriffen werden ſollte. Frankreich müſſe aber erkennen, daß in England Stimmung dafür vor handen ſei, die deutſchen Vorſchläge mit Ruhe und Wohlwollen zu prüfen. England werde keinerlei Militär- oder Flottenbünd⸗ niſſe abſchließen, es ſei denn zur Verteidigung Großbritanniens. Eine verſöhnliche Note ſchlägt Garvin im„O bſerver“ an, der in ſeinem Einleitungsſatz darum bittet, daß jeder Mann 7 und jede Frau ſeine nachfolgenden Worte leſe und ſie ſich zu Herzen nehme. Wer könne die Forderung ablehnen, daß jedes Volk innerhalb ſeines eigenen Landes Gleichberechtigung haben müſſe? Wer von uns, ſo fragt Garvin weiter, wünſche, daß der rückſtändige Inhalt des Verſailler Vertrages wieder auf unſerem Rücken befeſtigt werde? Hitler habe die verroſteten Leberbleibſel des Verſailler Vertrages vernichtet. Der Sowjetpakt habe die ganze Lage verändert, die mit dem Locarnovertrag beabſichtigt war. Wieder fühle ſich Deutſchland zwiſchen den eiſernen Wänden großer Militärbündniſſe einge⸗ ſchloſſen. Es ſei nicht im Intereſſe Englands, noch im Intereſſe der Ziviliſation, daß Deutſchland und Großbritannien einander ſich vernichteten, um die bolſchewiſtiſche Herrſchaft in Europa und Aſien aufzurichten. Es könne keine ſichere und ehrenhafte Regelung zwiſchen den Völkern geben als die zwiſchen Starken und Starken. Ausgeſprochene Hetzreden gegen Deutſchland und gegen die ſchwächliche Stellungnahme der engliſchen Regierung innerhalb ihrer Locarnoverpflichtungen hielten am Samstag Sir Auſten Ehamberlain und Churchill. Es iſt beachtenswert, daß beide Reden in der Sonntagsvpreſſe kaum beachtet werden. Wehrmacht iſt Ehrendienſt am deutſchen Volk. rung ſeines Lebens. lich, Zaudern unſoldatiſch. — die Grundlage des Gehorſams. — 1. Die Wehrmacht iſt der Waffenträger des deutſchen Volkes. Sie ſchützt das Deutſche Reich und Vaterland, das im Nationalſozialismus geeinte Volk und ſeinen Lebensraum. Die Wurzeln ihrer Kraft liegen in einer ruhmreichen Vergangenheit, in deutſchem Volkstum, deutſcher Erde und deutſcher Arbeit. Der Dienſt in der 2. Die Ehre des Soldaten liegt im bedingungsloſen Ein⸗ ſatz ſeiner Perſon für Volk und Vaterland bis zur Opfe⸗ 3. Höchſte Soldatentugend iſt der kämpferiſche Mut. Er fordert Härte und Entſchloſſenheit. Feigheit iſt ſchimpf⸗ 4. Gehorſam iſt die Grundlage der Wehrmacht, Vertrauen Soldatiſches Führertum beruht auf Verantwortungs⸗ gochwaffſer in Memel DNB. Kowno, 14. März. Die ſeit Anfang dieſer Woche inſolge Eisgangs eingetretene Aeberſchwemmung in Koweno und Umgebung hält an und nahm in der Nacht zum Freitag bedrohliche Ausmaße an. Der Waſſerſpiegel der Memel ſtieg infolge anhaltenden Regens bis zu ſieben Meter. Faſt die geſamte Altſtadt und zahlreiche Straßen der Neuſtadt ſtehen völlig unter Waſſer, ſo daß an einigen Stellen das Waſſer bis auf wenige Meler an die Haupt⸗ ſtraße von Kowno, die Laisves-Allee, heranreicht. Der Verkehr in den überſchwemmten Straßen wird not⸗ dürflig durch Kähne aufrechterhalten. Eine Anzahl großer indu⸗ ſtrieller Anternehmungen, die an den Afern der Memel und dec Wilja gelegen ſind, ſtehen unter Waſſer, ſo die ſchwediſche Zündholzfabrik und eine große Gummifabrik. Sie mußten ihre Betriebe ſchließen. Dadurch ſind über 1500 Arbeiter zeitweilig ihres Verdienſtes verluſtig gegangen. Anterhalb von Kowno, wo der Memelſtrom zu einer Breite von 4 Kilometer angeſchwollen iſt, ſind drei Dörfer überſchwemmt und von der Außenwelt abgeſchnitten. Das Waſſer reicht bis an die Dachfirſte der Häuſer. Die Einwohner konnten nur mit Mühe durch Rettungsabteilungen des Militärs und der Feuer⸗ wehr in Sicherheit gebracht werden. Die meiſten Haustiere ſind den Fluten zum Opfer gefallen und zahlreiche Häuſer wurden von den Eisſchollen zerſtört und ſortgetragen. Die Höhe des Schadens läßt ſich noch nicht annähernd überſehen. VDA ⸗Schulſammlung verſchoben DNB. Berlin, 14. März. Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland teilt, wie Nd. meldet, mit: Im Hinblick auf die bevorſtehende Reichstags⸗ wahl wird die für den 16. bis 31. März angeordnete Schul- ſammlung des VDA. bis zu einem nächſtmöglichen Termin, der noch bekanntgegeben wird, verſchoben. Die in den Schulen bereits ausgeteilten Quittungsbücher und Abrechnungsliſten ſind ſofort wieder einzuziehen und an einem ſicheren Ort aufzubewah⸗ ren. Es wird empfohlen, die Quittungsbücher und Abrechnungs⸗ liſten in einer Privatwohnung aufzuheben, damit ſie nicht wöh⸗ rend der Ferien im Schulgebäude bleiben. Weitere Richtlinien für die ſpätere Durchführung ergehen noch vor den Oſterferien Die Arbeitsdienſtpflicht der Abiturienten DNB. Berlin, 13. März. Die Deutſche Studentenſchaft, Amt für Arbeitsdienſt, teilt mit: Alle Abiturienten mit Studienabſicht, die aus Krankheits- gründen nicht in den Arbeitsdienſt eingezogen werden konnten, haben ſich unter Angabe des Grundes ihrer Antauglichkeit dis zum 20. März 1936 bei dem für ſie zuſtändigen Beauftragten der Deutſchen Studentenſchaft ſchriftlich zu melden. Der Be⸗ auftragte iſt über die jeweilige Aniverſität, an der der Abiturient zu ſtudieren beabſichtigt, zu erreichen. Die Meldung hat zu ent⸗ halten: 1. Tag des Abiturs, 2. Schule, 3. das Geburtsdatum und Wohnort des betreffenden Abiturienten, 4. Grund der An⸗ tauglichkeit, 5. Mitteilung, ob der betreffende Abiturient völlig ausgemuſtert iſt oder ob er als zeitlich Antauglicher zurückge⸗ ſtellt iſt. Bei letzterem iſt die Angabe notwendig, bis wann der Betreffende zurückgeſtellt wurde. Es wird noch einmal darauf aufmerkſam gemacht, daß kein Student, der 1934 und ſpäter das Abitur gemacht hat, ohne abgeleiſteten Arbeits- bzw. Aus⸗ gleichsdienſt die Hochſchule weiter beſuchen darf. Ausgenom⸗ men von dieſer Regelung ſind allein die Abiturienten 1934, die damals bei der Anterſuchung als dienſtuntauglich nicht in den Arbeitsdienſt eingezogen wurden, und diejenigen, die ein Pflichtenheft mit dem Befreiungsvermerk der Deutſchen Stu⸗ dentenſchaft vorweiſen können. Lawinenunglück in Rumänien Vier Todesopfer. DRB. Bukareſt, 16. März. In der Ortſchaft Buſteni bei Sinaja ereignete ſich am Sonntag ein ſchweres Lawinenunglück. Acht Bergſteiger aus Bulareſt wurden von einer Lawine erfaßt und verſchüttet. Vier von ihnen wurden ſchwer verletzt gerettet. Die anderen vier konnten nur als Leichen geborgen werden. Es iſt dies das erſte ſchwere Lawinenunglück, das ſich ſeit Jahren in Rumänien er⸗ eignet hat. Flugzeugunglück in Chile Fünf Tote. 5 DNB. Valparaiſo, 15. März. Bei Ovalle, 300 Kilometer nördlich von Valparaiſo, ſtürzte ein Flugzeug der Nationalen Luftfahrtgeſellſchaft ab. Der Pildt und die vier Fluggäſte wurden getötet. 0 überlegenem Können und unermüdlicher Für⸗ orge. 5. Große Leiſtungen im Krieg und Frieden entſtehen nur in unerſchütterlicher Kampfgemeinſchaft von Führer und Truppe. 6. Kampfgemeinſchaft erfordert Kameradſchaft. Sie be⸗ währt ſich beſonders in Not und Gefahr. Selbſtbewußt und doch beſcheiden, aufrecht und treu, gottesfürchtig und wahrhaft, verſchwiegen und unbe⸗ ſtechlich ſoll der Soldat dem ganzen Volk ein Vorbild männlicher Kraft ſein. Nur Leiſtungen berechtigen zum Stolz. 8. Größten Lohn und höchſtes Glück findet der Soldat im Bewußtſein freudig erfüllter Pflicht. ö Charakter und Leiſtung beſtimmen ſeinen Weg und Wert. 4 — 9 Die pflichten des deutschen Soldaten Zum erſten Erinnerungstag der deutſchen Wehrfreiheit e Schul min, det Schulen iſten ſuh zubenah⸗ achnungz⸗ icht ah⸗ ichllimen ferien zänien el⸗ Mü jo ſtinze N 11 1 dun Nd 1 1 Die erſte Kundgebung der Viernheimer Bevölkerung am Samstag abend in den„Freiſchütz“-Sälen geſtaltete ſich durch den großen Beſuch zu einem machtvollen Bekenntnis für Adolf Hitler und das dritte Reich und war ein deutlicher Beweis für all die gewaltigen Leiſtungen, die uns ja deutlich und ſichtbar Stunde um Stunde vor Augen ſtehen, weil wir gerade hier an der Peripherie eines Wirtſchaftsgebietes ſelbſt am eigenen Körper ſo viel Not und Elend miterlebten, als vier Fünftel aller Arbeiter und Angeſtellten brotlos waren, Handwerk und Geſchäfte vor dem Ruin ſtanden. Andrerſeits ſahen wir von Wahl zu Wahl das Anſchwellen der bolſchewiſtiſchen Ge— fahr, Unordnung auf den Straßen, Widerſtand gegen jede Staatsgewalt, Verhöhnung von Kirche und Glaube mit dem Endziel, was wir derzeit in Spanien ſehen: die Kirchen und Klöſter in Flammen, Prieſter erſtochen. Und wer hat das deutſche Volk davor bewahrt: Adolf Hitler! Nach dem Einmarſch der Fahnen begrüßte Ortsgruppen⸗ leiter Franzke die erſchienenen Volksgenoſſen und ⸗genoſ ſinnen, worauf der Redner, Pg. Zimpelmann-⸗ Frankfurt das Wort ergriff und u. a. folgendes ausführte: Deutſche Frauen und Männer! Wenn wir zurückblicken, ſo iſt uns faſt das Vergangene un— faßbar, als Not und Elend uns zuſammenbrechen ließen. Nur allzu leicht vergeſſen wir dieſe Zeiten und Tage, wenn es jedem wieder beſſer geht. Stellen wir dieſes einander gegenüber und wir können erſt die große Tat ermeſſen, was im dritten Reich aufgebaut und gebeſſert wurde. Wenn wir am 29. März an die Wahlurne treten, ſo aus dem Grund, um zu wiſſen, wie das Volk denkt über die letzten 3 Jahre. Adolf Hitler ruft das ganze Volk auf, damit es ſelbſt der Welt zeigt, wie es zu den großen Leiſtungen ſeines Führers und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſteht. Eine ſchwere Verant- wortung übernahm der Führer vor drei Jahren für Deutſch⸗ land, denn über 7 Millionen Arbeitsloſe waren auf der Straße, die Induſtrie ruiniert, die Landwirtſchaft bankerott, Handel und Handwerk ſtanden vor dem Erliegen. Hunger und Elend in den Familien, der Bolſchewismus zeigte ſein wahres Geſicht an allen Ecken. Kultur, Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft wurden auf ſchlüpfrigem Voden geführt, die Preſſe war nicht mehr deutſch. Die Ehre unſerer tapferen Frontſoldaten wurde mit Füßen getreten, es gab keine Ehre und Ehrfurcht, keine Sitte und Moral mehr. Auf allen Ge— bieten eine Demoraliſation. Der Nutznieſer von all dem war das internationale Börſen- und Judenkapital. Stahlharte Männer des Kampfes hatten es ſich zur Aufgabe geſtellt, un- ſer großes Volk aus dieſem Sumpf wieder emporzuführen, es zu bewahren vor den Schreckniſſen einer bolſchewiſtiſch⸗ruſſiſchen Herrſchaft. Als alles drunter und drüber ging, wo im Reich eine Regierung die andere ab— löſte, unfähige Männer in der Staatsführung willenlos all das erfüllten, was andere Mächte von ihnen verlangten, das Reich wehr⸗ und waffenlos war, da trat ein Mann aus dem Volke vor das deutſche Volk: Adolf Hitler! Stellen wir uns das alles nochmals vor und was in den 14 Jahren Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung dem deutſchen Volke immer wieder zugerufen wurde: Ehre und Freiheit, die Abſchüttelung auf⸗ erlegter Feſſeln, jedem wieder Arbeit und Brot zu geben, das ganze Volk empor zu führen zu einer großen Gemeinſchaft, Ein machtvollet Auſtakt ur Wahl am 29 Alles jür Deutjchland und unjer Volk- in unverbrüchlicher Treue zu Abolj Hitler- ganz Deutjchlanb- ein millionenjaches Adolf Hitler ſtellte dem Volke griff der Ehre der Arbeit voran, damit jeder wieder ſein tägliches Brot verdiene, in einem dauerhaften Arbeitsfrieden. Es gab für ihn keine Klaſſen⸗ gegenſätze zwiſchen Arbeiter und Beamten, Städter und Bauer: er ſchuf ein einiges ſtarkes Volk, das er einer Wiedergeſundung entgegenführte durch raſtloſe unermüdliche Schaffenskraft. Wir danken es dem Schickſal, daß es uns den einen Mann gab, der in 14 Jahren Kampf immer nur ſein Volk voranſtellte, für das er nun 3 Jahre eine ſo ſchwere Verantwortung getragen hat, um ihm ein beſſeres Lebensrecht zu geben und eine geſicherte Zukunft zu ſchaffen. Die Zahlen aus der Induſtrie wie auch in be⸗ völkerungspolitiſcher Hinſicht ſind deutliche Beweiſe der all- gemeinen Beſſerung und des Vertrauens, das zu uns allen wieder zurückgekehrt iſt, wo wir es aus den Syſtemjahren verloren hatten. Und wenn bis heute noch nicht alle Wünſche eines jeden erfüllt ſind, ſo iſt dennoch für jeden geſorgt, weil die Volksgemeinſchaft in dem großen Werk des Winterhilfs⸗ werks all die Not linderte als der beſte Beweis eines poſitiven Chriſtentums. Wir müſſen bei allem das große Ziel vor Augen haben, daß nichts für uns, ſondern all Denken und Handeln auf Deutſchland den Be⸗ * unſer D abgeſtellt ſein muß. Wir haben wieder ein ſtol zes Heer, ein Heer des Friedens, das uns in der Welt eine Sicherheit gab, auf das wir alle mit Begeiſterung ſchauen. Ein Volk erhielt wieder Lebensinhalt, die deutſchen Arbeiter ſahen ihr Vaterland, denn„Kraft durch Freude“ führt ſie von Nord nach Süd, von Oſt nach Weſt, er ſieht Gottes ſchöne Erde auf dem Meer, an der See, im Gebirge. Der Traum der Väter wurde durch das dritte Reich Wirk⸗ lichkeit! Denken wir an die großen Erfolge in außenpolitiſcher Beziehung, an die Rückkehr des Saarlande 8, an die Freundſchaft mit Polen, an das vom Führer begon⸗ nene Werk des Friedens in der Welt. Und die Welt wird Adolf Hitler hören müſſen, denn die Welt iſt auf⸗ einander angewieſen und alle Völker wollen den Frieden! Weit vorausſchauend hat der Führer den Appell für den Frieden der Welt gerichtet, denn das deutſche Volk will den Frieden. Jetzt hat die Welt das Wort zu dem Angebot des Führers zur Entſcheidung, ob Friede auf Erden ſein ſoll. Wir wollen arbeiten und kämpfen für unſer Wohl, für unſer Volk! Die ſieben Punkte des Führers aus ſeiner letzten Reichstagsrede müſſen Gemeingut für jeden Deut⸗ ſchen ſein und ihm die wahre Größe des Angebotes ermeſſen, das das deutſche Volk durch Adolf Hitler an die Welt für den Frieden gemacht hat. Es geht bei der Wahl darum, ob das deutſche Volk ſich bewußt iſt, was das Schickſal an uns ſtellt. Du deutſches Volk mußt wiſſen, daß die Welt auf den einen Mann, unſeren Führer, ſieht und durch die Kundgebung am 29. März wird unerſchütterliches Vertrauen zu ſeinen Taten und Werken in der Geſamtheit beſtätigt. Die Parole heißt: Hitler und das dentſche Volk zu dir! 8 Unſer gläubiges Ja dem Führer! Aufwärts und vorwärts dem Leben ent⸗ gegen! wir ſtehen den Armen und Kranken zu helfen, Bauer die Scholle zu erhalten, das war der Kampf um ein neues Volkswerden! Und welch gigantiſche Arbeit iſt jetzt in den drei Jahren geleiſtet worden! Ueber 5 Millionen Arbeiter wieder in den Betrieben, Induſtrie, Handel und Gewerbe wieder im Aufblühen, die Wehrfreiheit wieder erlangt, die Souveränität wieder über das ganze Reich! Auch in Banken und Sparkaſſen, im Woh— nungs⸗ und Siedlungsbau eine ſtetige Aufwärtsentwicklung, ein großes Abnehmen von Konkurſen und Zuſammenbrüchen in der Wirtſchaft. Genau ſo geht es in den Verwaltungen der Städte und Gemeinden aufwärts, die ja alle leere Kaſſen hatten, überſchuldet und außerſtande, noch Zahlungen zu de m — So treten wir an die Wahlurne, Mann und Frau, ganz Deutſchland! Jeder Deutſche für den Führer! Mächtiger Beifall dankte dem Redner für ſeine faſt 2 D 5 ſtündigen Ausführungen, die er öfters mit amtlich ſtatiſtiſchem Zahlenmaterial genau belegte, während ihm öfters Beifall geſpendet worden war zwiſchen ſeinen Ausführungen zur Beſtätigung, daß die großen Taten gerade hier in Viernheim beſonders anerkannt werden. Dieſe erſte Kundgebung war für uns alle ein herrliches Erleben und gibt uns die Hoffnung, daß am 29. März die ganze Bevölkerung wie ein ſtahlharter Block vereinigt iſt zur Ehre und Freiheit unſeres Vaterlandes: der Führer hat ſein Wort gehalten leiſten. wir alle danken ihm am 29. März! 3 Jahre Nationalſozialismus. Bauten für Jahrhunderte: Das Haus ber deutſchen Kunſt in München . y d d Dieſer Dank ſteigerte ſich am Ende der Kundgebung in den Worten des Ortsgruppenleiters Fran zke in einem einzigen Bekenntnis zu Adolf Hitler und Deutſchland in einem dreifachen„Sieg-Heil“ und dem Deutſchland- und Horſt Weſſel-Lied, in das alle Anweſenden, unterſtützt von der Feuerwehrkapelle, die durch ſchöne Muſikſtücke den Abend mitgeſtaltete, begeiſtert einſtimmten. Heute ſpricht der Führer in Frankfurt a. M. DNB. Frankfurt a. M., 15. März. Am Montagabend wird der Führer zum zweitenmal in die⸗ ſem Wahlkampf in der wieder freien Weſtmark ſprechen, in der alten Kaiſerſtadt am Main, Frankfurt. Als am 7. März die Frankfurter Bevölkerung in fieberhafter Spannung vor den Lautſprechern ſtand und aus dem Munde des Führers die be— glückende Botſchaft vernahm, daß der Weſten wieder ſeine Frie— densgarniſonen erhalte, da ergriff ein tiefes Dankgefühl die Her zen der Frankfurter für den Mann, der ſein Befreiungswerk durch die geſchichtliche Tat des 7. März gekrönt hat. And nun hat Frankfurt das Glück und die Freude, den Führer in ſeinen Mauern begrüßen, ihm danken zu dürfen für ſeine Tat durch das Gelöbnis unerſchütterlicher Treue. In freudiger Erregung ſteht die Stadt im Banne des großen Tages, da der Führer in der größten Kundgebung, die Frankfurt je erlebt hat, ſprechen wird. Zehntauſende werden in der rieſigen Frankfurter Feſthalle dem Führer dankbar ins Auge ſchauen, und Hunderttauſende werden im ganzen Rhein-Main- gebiet in Gemeinſchaftsempfang vor den Lautſprechern ſeinen Worten lauſchen. Frankfurt a. M. iſt für den 16. März gerüſtet, und der Führer wird die Gewißheit mitnehmen können, daß Frankfurt „ M. und der ganze Gau Heſſen-Naſſau in unerſchütterlicher Treue hinter ihm ſteht. Neue Brandſtiſtungen ſpaniſcher Kommuniſten DRB. Madrid, 15. März. In Logrono haben kommuniſtiſche ſyndikaliſtiſche Elemente ſchwere Ausſchreitungen verübt. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten wurde ein Lichtſpieltheater, die Parteibüros der Monarchiſten, der Katholiſchen Volksaktion und der Radikalen, ferner ſechs Kirchen und Klöſter in Brand geſteckt. Ein Polizei⸗ leutnant wurde von dem kommuniſtiſchen Geſindel ermordet. Aeber die Zahl bei den ſtattgefundenen Schießereien verletzten Perſonen iſt bis zur Stunde in Madrid noch nichts bekannt. a Aſuncion: Am Samstag fand die formelle Anerkennung der Revolutionsregierung von Paraguay durch alle Teilnehmer- Adolf Hitler— ein Volkskanzler. Eine Aufnahme von der Oſtſee im Sommer 1935. Heinrich Hoffmann(M). Die große Wahlkundg ebung in Königsberg. Miniſterpräſident General der Flieger Göring ſprach auf der großen Wahlkundgebung im Schlageterhaus in Königsberg. mächte der Chalo-Friedenskonferenz von Buenos Aires ſtatt. Weltbild(M). r r 2 „ e F PFF EFF 5 CCC r ee 130 Milchprüfer an der Arbeit Milchprüfung für den Keichspreiswettbewerb für Reichsnährſtands-Ausſtellung. Frankfurt a. M. Im Bachſaal auf dem Feſthallen⸗ gelände fand eine Milchprüfung ſtatt, die von der Deut⸗ ſchen milchwirtſchaftlichen Vereinigung in Berlin durchge— führt wurde. Mit der Durchführung der techniſchen Vor— arbeiten war der Milchwirtſchaftsverband Heſſen betraut. In dieſer Prüfung, der auch im Rahmen der Erzeugungs— ſchlacht eine beſondere Bedeutung beigemeſſen werden muß, werden über 1550 Milchproben von ebenſo vielen Milchbetrieben(Molkereien und Selbſterzeuger) aus dem geſamten Reichsgebiet von nicht weniger als 130 Richtern geprüft. die Die Milchprobe. Auf nahezu 30 Tiſchen waren je 60 Milchproben in ganz gleichmäßigen Flaſchen aufgeſtellt, über die ſich die Prüfer nun hermachten. Der Vorgang der Prüfung entſprich: faſt vollkommen dem einer Weinprobe. Guter Geruch, guter Geſchmack, Reinheit und gutes Ausſehen ſind die lobens. werten Eigenſchaften einer guten Milch. Dazu kommt noch die Feſtſtellung des Fettgehaltes, des ſpezifiſchen Gewichtes und des Säuregrades. Darauf werden die Proben unter— ſucht. Parallel mit dieſer Prüfung findet aber auch noch eine bakteriologiſche Unterſuchung der gleichen Milch in. Frankfurter bakteriologiſchen Inſtitut ſtatt. Hier iſt man insbeſondere hinter dem Keimgehalt und Krank- heitserregern her. Die Proben ſind durch die Bank ziemlich einwandfrei, die geforderte Punktzahl wird durchweg erreicht. Daraus darf mit Recht geſchloſſen werden, daß die in den letzten Jahren auf dem Gebiete der Milchwirtſchaft im Verbande der Erzeugungsſchlacht geleiſtete Arbeit der Fachſchaften bzw. der Landesbauernſchaft und des Reichsnährſtandes auf fruchtbaren Boden gefallen ſind. Allgemeines. Dieſe Prüfung ſtellt alſo einen Teil des großen Wett— bewerbes für Milch und Milcherzeugniſſe dar, der anläßlich und jeweils der Reichsnährſtandsausſtellung durchgeführt wird. Durch eine beſondere Ausleſe iſt erreicht, daß nur die jeweils beſten und zuverläſſigſten Betriebe mit einer gleich— mäßigen und gleichbleibenden guten Leiſtung an dieſem Wettbewerb teilnehmen können. Exaktheit und Genauigkeit in der Durchführung der Prüfung, ſei es bei der Probeentnahme ſelbſt, die vollkom⸗ men unerwartet und überraſchend erfolgt, wodurch verhin— dert wird, daß durch beſondere Vorbereitungen die Proben nicht als normale Durchſchnittserzeugniſſe betrachtet wer⸗ 8 Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. N (Nachdruck verboten) Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb. ruft er dem Alten nach.„Wir Gute Nacht auch! Ich muß daß Euch die „Ich geh mit Euch!“ haben einen Weg zuſammen. am frühſten wieder auf den Beinen ſein, Glocke zur Arbeit ruft!“ Einer nach dem andern geht, und zuletzt bleibt Birk nur noch allein zurück und nähert ſich dem Rabelbauern. „Nichts für ungut, Schulze,“ ſagt er gutmütig,„daß ich heute Euern Willen kreuzte! Wäre mir die Sache nicht gar ſo ſehr wider den Strich gegangen, ich hätte ja geſagt um Euretwillen. Glaubt mir, der Doktor war wirklich un— nütz bei uns!“ „Wollte Gott, Ihr hättet recht!“ erwidert Jakob Goldner. „Denn Birk, auf Euch allein kam es heut an. Die andern hätten alle zugeſtimmt, wäret Ihr allein nicht mir entgegen geweſen.“ Nachdenklich ſenkt der ſtarke Bauer das Haupt, und ſeine Hände ſpielen verlegen in dem vollen Bart. „Meint Ihr, er findet anderswo noch Koſt und Woh— nung? Er ſah mir gar ſo ſehr verhungert aus.“ Verwundert ſchaut der Schulze den Sprecher an. „Der Doktor Reiter meint Ihr? Verhungert iſt wohl nicht das rechte Wort. Mir ſah er eher aus, als hätte er allzu fleißig ſtudiert, und das ging auch aus ſeinen Zeug⸗ niſſen hervor.“ „Hat er ſie Euch gezeigt?“ „Ei, freilich! Ich kannte ihn ja ſchon, als er noch ein kleiner Bube war. Ich hätte ihn gern hierher gebracht, denn er hätte ſeine Sache ſchon gemacht!“ „Was wird nun aus ihm werden?“ fragt der Birk mit ſeltſamem Intereſſe. „Um ihn iſt mir nicht bange. Ich gebe ihm Briefe nach Hansdorf mit an meine Sippe. Dort iſt man weniger ab geſchloſſen als hier und fürchtet die Fremden nicht, wenn ſie etwas Gutes mit ſich bringen. Einen tüchtigen Arz braucht man ſchon lange dort.“ „Ei, das iſt gut!“ Birk atmet erleichtert auf. mir leid geweſen, wenn er hätte hungern müſſen. hier iſt er wirklich nicht vonnöten.“ „Das iſt Eure Anſicht, Birk. Erlaubt, daß ich anderer Meinung bin! Ich wollte nur, daß Ihr den heutigen Abend nie bereuen müßtet.“ Spottend lachte der Bauer auf. „Seid Ihr zur Unke geworden, Schulze? Ich kenne Euch von dieſer Seite nicht! Dann gehe ich lieber heim. Sonſt hätte ich gern noch etwas mit Euch beredet.“ „Es liegt mir fern, Euch oder andern Unglück zu ver⸗ künden. Habt Ihr mir etwas zu vertrauen, ſo ſprecht. Be⸗ dürft Ihr meines Rates, ich gebe ihn Euch umſonſt, ſelbſt wenn Ihr darum ſpottet!“ „Ich weiß, ich weiß! Ihr ſeid nicht wie die andern, und darum bin ich oft verſucht, Euch zu reizen und aus Eurer Ruhe zu bringen. Es iſt mir nicht geglückt. Ihr ſeid ein guter Geſell zu jeder Stunde, und darum ſollt Ihr auch als erſter wiſſen, was ich zu tun beſchloſſen habe. Ich bin der harten Arbeit müde und mein Weib mit mir. Mag ſich ein andrer mit dem Hofe plagen! Ich ſetze mich zur Ruhe Morgen fahr ich früh ſchon mit dem Konrad nach der Stadt und laß ihm den Hof verſchreiben. Mag er in Zukunft—“ „Um Gotteswillen, Birk, ſagt, daß Ihr ſcherzt!“ „Sagte ich es nicht! Ein neuer Unkenruf!“ „Birk, hört mich an! Ihr wißt, wie lange ich als Knecht im Rabelhofe war.“ „Es wär' Aber „Ich hab Euch angeſtaunt. Ich hätt es nicht gekonnt.“ den können als auch bei der Behandlung der Proben in der Prüfung ſichern den Teilnehmern an dem Wettbewerb eine vollkommen gleichmäßige Behandlung ihrer Erzeug— niſſe zu. Aus Nah und Fern Bad Ems.(Die Schäden auf dem Fried⸗ hof.) Wir berichteten dieſer Tage von dem Zerſtörungs⸗ werk eines Geiſteskranken auf dem Friedhof der kleinen Gemeinde Becheln. Der angerichtete Schaden wird nach den jetzt getroffenen Feſtſtellungen etwa 1500 Mark zur Wie⸗ dergutmachung erfordern. * Bad Ems.(Die Bergleute legen wieder ihre alte Tracht an.) In den Silbergrulen des Lahnbergbaues wurde von den Knappen nur noch verein⸗ zelt die ſchmucke Bergmannstracht getragen. In der Emſer und Holzappeler Grube ſoll nun wieder in verſtärktem Maße auf dieſen alten Brauch hingewirkt werden. Die Bergleute wollen am 1. Mai wieder ihre Tracht: ſchwar⸗ zer Anzug mit blanken Knöpfen und Knappenhut mit Federbuſch, anlegen. * Kaſſel.(70. Geburtstag des Vizeadmirals Boedicker.) Der in Kaſſel lebende Vizeadmiral a. D. Friedrich Boedicker beging ſeinen 70. Geburtstag. Der Jubi⸗ lar, der aus einer alten heſſiſchen Bauern und Soldaten⸗ familie ſtammt, trat 1884 als Kadett in die Kriegsmarine ein. Als der Krieg ausbrach, war er Direktor des allge⸗ meinen Marine-Departements im Reichsmarineamt, 1915 übernahm er als Führer die zweite Aufklärungstruppe, im Jahre 1916 wurde er 2. Admiral der 1. Aufklärungsgruppe und von Januar 1918 bis Kriegsende war er Chef des 1. Geſchwaders. Im Jahre 1919 übernahm Vizeadmiral Boe⸗ dicker ſeinen Abſchied. Große Verdienſte hat ſich Vize⸗ admiral Boedicker vor allem in der Skagerrak-Schlacht er⸗ worben, wo ſeine Flagge auf dem kleinen Kreuzer„Frank⸗ furt“ wehte. Darmſtadt.(Vorname„Lenin“ wird beſeitigt) Das Amtsgericht Darmſtadt hat, wie die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt mitteilt, das zuſtändige Standesamt angewieſen, zur Geburtsurkunde der hier in Betracht kommenden Perſon folgenden Randvermerk einzutragen:„Auf Anordnung des Amtsgerichts wird berichtigend vermerkt: Die Eintragung des Vornamens„Lenin“ wird als anſtößig gelöſcht.“ Der Begründung dieſes Beſchluſſes iſt zu entnehmen, daß ein Kaufmann in Darmſtadt ſeinem im Jahre 1928 geborenen Sohn einige Zeit ſpäter den Vornamen„Lenin“ beigelegt hat. Dieſer Vorname wurde auch durch Randvermerk vom 19. Februar 1929 in das Geburtsregiſter eingetragen. Nun⸗ mehr iſt die Rückgängigmachung dieſer Anordnung beantragt „Was ging mir ab! An meinem Glücke hat mir nichts gefehlt. Und Friede war allzeit im Haus und Eintracht Hört meinen Rat! Seid Ihr des Dienſtes müde an Euerm Hof, ſo ladet Euerm Sohn die Verantwortung auf. Gebt ihm den Hof in Pacht. Er ſoll an Eurer Stelle ihn ver⸗ walten, ſo wie Ihr es von ihm verlangt. Gebt nur das Heft nicht aus der Hand, ich bitt Euch ſehr. Es täte nicht gut, wenn der Konrad jetzt ſchon alle Rechte hätte und Ihr keines.“ „Es iſt beſchloſſen,“ ſagt der Bauer hart.„An meinem Willen ändert Ihr nichts mehr mit Euerm Rat!“ Der Rabelhofer ſeufzt. „Ich wollte, Ihr wäret weniger ſtarr in Euerm Sinn! Es wäre manchmal beſſer!“ „Ich bin ſo, wie ich bin!“ „Leider ſeid Ihr das. Ich kann nicht hindern, was ich gerne hindern möchte. So bitte ich nur eins: Behaltet Euch Rechte vor. Gebt den Hof nicht bedingungslos in Eures Sohnes Hand.“ „Was ich gebe, geb ich ganz. ich anders handelte.“ a „Es iſt kein Mißtrauen. Es iſt Vorſicht. Euer Sohn wird freien. Seid Ihr ſicher, daß er eine Hausfrau wählt, die Euch eine Tochter iſt, wie Ihr ſie braucht?“ „Das bin ich, Schulze!“ Jetzt blitzt es in des Rabelhofers Antlitz auf. Er ſah den Konrad Birk am letzten Sonntag im Birkhain mit einem blonden Mädel, in der er die Roſemarie aus der Birkhof⸗ kate erkannte. Sie hatten beide ſo blanke Augen, daß es unſchwer zu merken war, was ſie geredet hatten. Die Roſe⸗ marie, das wäre die rechte Birkhofbäuerin, die zu ſchaffen wüßte und die Eltern zu ehren. „Ei, ſo hat der Konrad ſchon gewählt?“ ſagt der Schulze Es wäre Mißtrauen, wenn mit ſeinem Lächeln,„ſo wißt Ihr, wen er Euch als Tochter bringt. Und dennoch, Birk! Gebt ihm den Hof in Pacht, ſo ſeid Ihr ſicher. Er iſt noch jung, er fügt ſich gern und ſeine junge Frau nicht weniger. Es paßt auch nicht zu Euch, wenn Ihr ſchon jetzt ins Hintertreffen kommt!“ Mit großer Wärme ſpricht der Rabelhofer. Er hat es ja an ſich erfahren, wie gut man leben kann, wie fröhlich ſchaffen als Vaters Knecht. Und es war nicht einmal ſein eigener Vater, dem er diente, er war der Vater ſeines Weibes und hatte oftmals einen harten Kopf. Jakob Goldner kämpft jetzt nicht mehr für den alten Birk. Für den jungen Konrad ſpricht er, der ihm lieb iſt wie ein eige⸗ ner Sohn und den er wohl verſteht, in ſeiner ſtillen, feinen Art. Treu kämpft er für das junge Glück, das im Birkhof erwachſen ſoll; aber der Bauer will ſich nicht überzeugen laſſen. „Was ſagt denn Eure Frau Goldner zuletzt. „Die Bäuerin denkt wie ich. Wir ziehen mitſammen in das ſonnige Altenteil. Da werden wir die Enkel wiegen. die im Birkhof erwachſen ſollen, und laſſen die jungen Leute den Hof verſehen.“ „Mag das der Bäuerin paſſen,“ erwidert der Schulze und ſucht des andern Blick.„Ihr ſeid zu jung und voller Kraft. Beſinnt Euch, Birk! Kann Sebaſtian Birk den Blick nicht aushalten? wendet ſich ab. „Es iſt beſchloſſen, Schulze. Gute Nacht!“ Kopfſchüttelnd ſieht Goldner hinter ihm her, wie er mit wuchtigem Schritt die Diele durchmißt und das Haus ver⸗ läßt. „Der und ein Altenteiler! Roſemarie freit, dann mag es dennoch gehen 3. Zum drittenmal macht der Wächter die Runde, als Birk vom Berg herniederſteigt. Der Pudel knurrt. Er iſt den: Bauern nicht gut, weil er ſchon manchen Fußtritt von ihm erhalten hat, und die Abneigung überträgt ſich auch auf de⸗ Pudels Gebieter. Oder ſind es andere Gründe, die der Wächter zu Birks geheimem Gegner machen? zu dieſem Plan?“ fragt Er Aber wenn der Konrad die 17 worden. Hierzu hat das Gericht ausgeführt, der Zuname „Lenin“ als Vorname eines deutſchen Kindes möge nach der damals herrſchenden Rechtsauffaſſung zuläſſig geweſen ſein, als Ausdruck einer Zeit, in der die Rechtspflege Neutralität ſelbſt gegenüber volkszerſtörenden Kräften gefordert habe. Damals ſei keine rechtliche Handhabe gegeben geweſen, den Namen Lenin zu verbieten. Dieſe Rechtsſprechung ſei heute über⸗ wunden. Wenn ausländiſche Vornamen für deutſche Staats- angehörige auch nicht grundſätzlich unzuläſſig ſeien, ſo ſei jedenfalls für den Namen des ruſſiſchen Bolſchewiſten Leuin als Vorname eines deutſchen Kindes in einem deutſchen Geburtsregiſter kein Raum mehr. Da der Vater eine Na⸗ mensänderung ſelbſt abgelehnt habe, müſſe im Wege der Berichtigung auf Beſeitigung des vom Volk als anſtößig emp⸗ fundenen das deutſche Nationalgefühl beleidigenden Namens erkannt werden. Alsfeld.(Erfolgreiche Saujag den.) In der Oberförſterei Kirtorf wurde eine Jagd auf Sauen mit Er⸗ folg durchgeführt. Es erlegte in der Förſterei Ober⸗Gleen Förſter Gonder⸗Romord zwei Schwarzkittel. Ebenſo konnte im Freiherrl. Schenckſchen Revier Lehrbach je ein Schwarz⸗ kittel von Hilfsförſter Kuhl-Romrod und Gaſtwirt Decher⸗ Rülfenrod auf die Schwarte gelegt werden. Y Freiburg, 14. März. In den Pfingſttagen vom 30. Mai bis 1. Juni 1936 hält das Regiment in ſeiner früheren Garniſon Freiburg i. Br. aus obigem Anlaß einen großen Regimentsappell ab. Dazu ſind alle ehemaligen Fünfer, ſowie die Kameraden der Kriegsformationen des Regiments herz⸗ lichſt eingeladen. Nähere Auskunft erteilt der Schriftführer des Bundes ehemaliger 113er, Hauptmann d. L. a. D. K. Haeuſer, Freiburg i. Br., Katharinenſtraße 2b, II. () Obergrombach bei Bruchſal.(Bo denſtändiges Bauerntum.) Auf Grund von Aufzeichnungen im Kir⸗ chenbuch ſind hier noch 18 Geſchlechter vorhanden, die ſeit 2—300 Jahren auf eigener Scholle ſitzen und ihre Aecker bebauen. Faſt keines der Familienmitglieder hat den Ort verlaſſen. Dieſe alten Geſchlechter werden für ihre Boden⸗ ſtändigkeit beim 600jährigen Stadtjubiläum unſeres Ortes durch den Landesbauernführer beſonders geehrt. O Hohenſtetten bei Engen.(Schadenfeuer.) In dem Anweſen des Straßenwarts Specker brach ein Brand aus, der ſich in dem alten Haus raſch verbreitete und in den Vor⸗ räten an Heu, Stroh und Holz reiche Nahrung fand. Die Nachbargebäude waren ſehr gefährdet, doch konnte das Feuer durch das Eingreifen der Engener Autoſpritze auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Der Brand vernichtete das Oekono⸗ miegebäude ganz, das Wohngebäude zum Teil. Der Schaden beträat etwa 20000 Mark. Die Brandurſache iſt ver⸗ mutlich in der ſchadhaften elektriſchen Anlage zu ſuchen. Wolf weiß, daß der Birkhofer heut des Schulzen Antrag zurückgewieſen hat. Der Türmer hat es ihm erzählt. „Wie nahm der Rabelhofer die Zurückweiſung auf?“ „Mit Ruhe. Du kennſt ihn ja. Wenn es anders wäre mancher würde ihn mehr fürchten als den Birkhofer. In Denken iſt der Goldner uns allen über, auch dem Birk.“ „Warum ſtimmt ihr dem Schulzen nicht zu, wenn er doch Rech hat?“ „Ob er recht hat, das wird die Zeit ſchon lehren, und bis dahin halt ichs mit dem Birk.“ „Weil der Birk gleich poltert, während der Goldner ſich im Zaum hält. Ich mein, ihr ſeid Toren, wenn ihr nicht merkt, wer ſtärker iſt.“ An dieſe Wechſelrede denkt der Wächter jetzt und ſchau zum Rabelhof empor, indeſſen er die zwölfte Stunde ruft. „Das macht ihm keiner nach, wie er mit ſeiner Ruhe die Gegner abtut,“ murmelt der alte Wolf in ſeinen Bart „Schad, daß er keinen Erben hat! Hätt er ſechs Buben neben den ſechs Mädel, wär er der reichſte Bauer im Docf, und Birkfelde könnte lachen über ſolchen Reichtum!“ Daß er ſelbſt einmal Jakobs Widerſacher war, weil er in ihm den fremden Kuckuck ſah, der den Rabelſohn aus ſeinem Erbteil verdrängte, hat er vergeſſen. Freilich hat er da⸗ mals auch bald erkannt, daß er dem Fremden unrecht tat mit ſeinem Verdacht, war doch der Knecht erſt in den Rabei⸗ hof gekommen, als der Sohn ſchon manches Jahr daraus geſchieden war. Aber in der Welt draußen muß er den Fritz gefunden und Fürſprache für ihn beim alten Rabel getan haben. Wenigſtens beſinnt ſich Wolf etwas Derarti— ges erlauſcht zu haben. „Das macht ihm keiner nach,“ brummt Wolf noch einmal und wundert ſich, daß das Licht auf dem Berge heut immer noch nicht verlöſchen will.„Ich möchte wiſſen, woher er die Kraft nimmt zu allem, was er ſchafft. Stets iſt der Rabet⸗ bauer früh der erſte draußen und abends am längſten auf, Das macht ihm keiner nach.“ Noch mehr würde ſich der Wächter wundern, wenn er wüßte, mit wem der Bauer zu ſo ſpäter Stunde noch zu reden hat. Der Rabelhof hat einen Gaſt außer dem Jung⸗ volk, das im Heu untergekrochen iſt. Er harrt noch ſeiner Antwort, die ihm der Schulze zu bringen verſprach, wenn es auch ſpäte Stunde werden würde. Leiſe pocht der Bauer an die Tür der Hinterſtube, die den Gaſt beherbergt, und tritt dann ein. Am offenen Fenſter lehnt ein ſchlanker, ſunger Mann und ſchaut in die mondbeſchienene Ebene hinaus, darum vernahm er auch das Pochen nicht. Goldners Anruf erſt weckt ihn aus ſeinem Sinnen. „Sie bringen mir keinen günſtigen Beſcheid,“ ſagt er traurig, nach einem Blick in ſeines Wirtes Geſicht.„Das tut mir leid, denn nirgends wäre ich ſo gern geblieben wie hier.“ „Auch mir iſt der Beſchluß der Dorfpäter eine große Ent⸗ täuſchung geweſen. Ich habe ſie für einſichtiger gehalten. als ſie ſind. Aber für Sie muß es nicht unbedingt Birk⸗ felde ſein, wo Sie wirken können. Ich weiß etwas Beſſeres für Sie, Herr Doktor!“ Mit kurzen Worten entwirft er den Plan, den er erſann. als er während der Abendſprache ſeine Hoffnung für Birk⸗ felde ſchwinden ſah. „In Hansdorf werden Sie mehr Verſtändnis finden als hier, namentlich bei meinem Vetter, der dem Dorfe vor⸗ ſteht. Er gibt etwas auf mein Wort, und, daß ich mich für Wilhelm Reiter verbürgen kann, das weiß ich wohl. Die Hansdorfer ſind bei weitem zugänglicher als meine Leute, und Rosner, mein Verwandter, iſt ein kluger Kopf. Wir beide ſind jahrelang zuſammen in der Welt da drau⸗ ßen geweſen und haben geſehen, wie es andere Leute trei⸗ ben. Ich bedauere, daß ich Sie nicht für Birkfelde halten kann; aber um Ihretwillen iſt es beſſer, wie es heute kam.“ Sinnend ſchweigt der junge Mann, und dann drückt er des Bauern Hand mit großer Herzlichkeit. (Fortſetzung folgt.) e eee 2 ap 1 unsere een ö f Auter 4 Ven wg N die keit e Nallet den Ort n Boden⸗ b.) Ju JN and aus, en Vor⸗ ld. Die is Feuer f feinen Dekono⸗ Schaben it ver⸗ en. geil er i is ſeinen m er da⸗ lrecht tal n Rabei⸗ r daraus z et den m Rabel Derarti⸗ 9 einmal 1 ünmer er et de K Nobel ſten auf wenn ek noch zu m dung ch ſeinet ch, wenn er Baler gt, und r Mann 1 ſeit Jahren mein„Stammchauffeur“ nicht. Als ich mich nach ihm umſehe, ent— decke ich ihn inmitten ſeiner Ohren auf! Mein ſonſt ſo wortkarger und mentvoll redet, aber er redet. alle anderen, die der Weg an der Kameraden vom Bau! Ich reiße Augen, Mund und ver⸗ ſchloſſener Schmidtke hält eine Anſprache. Wenn er auch nicht gerade ſehr tempera— Er ſitzt ſogar beim Reden, aber wir, wir bleiben ſtehen. Alle blicken ſich verſtändnisvoll an: Reiſende, Studenten, Arbeiter, Zeitungsverkäufer und „Und meine beiden Jungen herumrennen und eckenſtehen. Iſt ein Ziegelträger. „ſitzenden Verſammlung“ vor beiführt. „Seht einmal an“, meint gerade Schmidtke“, niemand ſagt, daß es uns geht wie im Paradies. Aber wenn wir früher mal in Wahlzeiten losfuhren, da hatte jeder von uns am Abend die Beſcherung! Ein paar Scheiben oder einen Kotflügel kaputt. An allen Ecken und Enden wurde gerauft. Die Fahrgäſte wurden beſchimpft oder aus dem Wagen gezerrt, weil ſie im Auto ſaßen'. Nee, das waren keine Zeiten für Droſchkenchauffeure!“ „Paule echt haſt du“, ſtimmte der Zuhörerkreis zu. „Na ſeht ihr“, fuhr mein Stammchauffeur fort,„heute fliegen keine Steine mehr. Schupos rennen nicht mehr den Demonſtranten nach, es wird nicht gebrüllt, und es wird nicht mehr geſchoſſen. Wir machen unſere Fuhren und freuen uns, wenn unſere Fahrgäſte den Ver— brauchen nicht mehr den ganzen Tag auf der Straße ſchon eine feine Sache, der Arbeitsdienſt, hätten ihn auch für uns brauchen können“, ſagt Ein alter Vorarbeiter lieſt aus einer Zeitung vor. Auslandsſtimmen zur Rede Adolf Hitlers im Reichstag am 7. März 1936. Bedächtig meint er:„Was die von uns Wie Deutſchland denkt... Wir vertrauen dem Führer— Wir ſind Kameraden un Am Bahnhof Zoologiſcher Garten ſteht 0 g Ich will ihm nicht untreu werden, auch heute Der Sonderberichterſtatter Hans Heinz Sadila-Mantau befindet ſich auf einer Reiſe kreuz und quer durch Deutſchland. Er ſteht mitten drin im Erleben 0 Erlebnis heraus ſchreibt er ſeine Auffatzreihe— des Alltags. Aus dieſem bei dem Wirbel, Trubel und Durcheinander auch noch um die Dinge kümmern, die außerhalb des Bahnhofs vorkommen?“ „Na, hören Sie“, meinte er,„außerhalb des Bahnhofes? Alles paſſiert innerhalb des Bahnhofes. Wir haben hier unſer Reich und ſind mit allem verſorgt. Wir wollen ja gar nicht haben, daß Wirbel, Trubel und Durcheinander aufhören. Je mehr Trubel, je mehr Wirbel, d e ſt o beſſer die Wirtſchaft. Jemehr Leute reiſen, de ſt o geſſer une Verdienſt. Und wir wünſchen nur, daß das Reiſen anhält. Denn da— von müſſen wir ja leben. Alſo freuen wir uns über jede neue Maſchine, die gebaut, über jeden Zug, der neu ein⸗ geſtellt wird.“ Ich wage noch eine d Volksgenoſſen Ich fuhr mit einem Autobus über den Kurfürſtendamm. Stand auf der Plattform und blickte über die Schulter meines „Vordermannes“ in ſeine Zeitung.„Times“. Alſo wahrſcheinlich ein Engländer. Er las die Berichte über das welthiſtoriſche Ereig⸗ nis am 7. März 1936 im Deutſchen Reichs⸗ tag. Neben ihm ſtanden zwei junge Solda⸗ ten des deutſchen Volksheeres, die ebenfalls Zeitungen laſen. Der Engländer, ein älterer, aber kraftvoll ausſehender Mann, machte plötzlich eine kleine Verbeugung vor den Soldaten und ſagte in ziemlich gutem Deutſch:„Entſchuldigen Sie, daß ich Sie anſpreche. Ich möchte Ihnen meine Bewun⸗ derung ausdrücken für Herrn Hitler, der Ihr Oberſter Befehlshaber iſt und ſolche Worte“— er wies bei dieſen Worten auf die betreffende Stelle ſeiner Zeitung—„ge— ſprochen hat. Ich war engliſcher Offizier und war ſehr lange an der Front. Als alter Soldat darf ich den jungen Kameraden der deutſchen Armee doch die Hand drücken!“ Sprach's und tat's! Sprang an der Halteſtelle ab, winkte zurück, verſchwand in der Menge. Kameraden! * Zeitungen, Zeitungen, nichts als Zeitungen. In der Straßenbahn, in der kehr und den... Chauffeur loben. Und, was ich noch ſagen will, ſo wie es heute iſt, ſoll es bleiben, und was ich, Paul Schmidtke, dazu tun kann, wird geſchehen. Am 29. März könnt ihr als feine Herren vor dem Wahllokal vorfahren. Ich jeden— falls tue es.“ Kameraden! 21. In Berlin wird viel gebaut. Langſam muß das auch der zugeben, der mit Scheu⸗ klappen herumläuft. Bauarbeiter haben für gewöhnlich kein leichtes Leben. Sie ſind ſtark der„Saiſon“ unterworfen. Sie ge⸗ hören zu denjenigen, die immer im ſchnell⸗ ſten die Sorgen des Alltags zu ſpüren be— kommen. Ganze Stadtteile entſtehen. Es lohnt ſich, dort die Arbeiter der Fauſt zu beſuchen und zuzuhören, wo ſie der Schuh drückt. Arbeitspauſe. Wurſt, Brot, Kaffee gibt es bei den meiſten. Iſt der eine ſatt oder ſieht er, daß ſein Arbeitskamerad mit dem Wurſtendchen ſchneller fertig wurde, als ihm, dem anderen, lieb war, wird geteilt. Ein andermal iſt's ja wieder umgekehrt. Der eine erzählt vom Krieg und der Nachkriegszeit. Ein anderer wieder von der langen Zeit der Arbeitsloſigkeit, vom Stempelngehen, von Hunger und Not. Ein dritter meint gelaſſen:„Das hätten wir hinter uns. Jetzt ſind wir auch wieder Menſchen. Wenn wir nur Arbeit haben, und unſere Frauen und Kinder etwas zu eſſen haben. Für einen neuen Sonntags— anzug reicht es auch noch.“ „Ganz gleich wo— es gibt Arbeit und Brot!“ „Jetzt können wir endlich an die Alten denken...“ eigentlich wollen? Da hat ihnen Hitler ge— ſagt, daß wir Herr im eigenen Hauſe ſein wollen und nicht im Schlafe an Krieg denken. Wir nicht, Hitler nicht, niemand. Und nun ſchreien ſie und toben los, weil Hitler das geſagt hat. Menſch, kennſt du dich da noch aus? Wir haben Hitler ver— ſtanden, und das genügt uns. Er hat ſich um jeden Lehrjungen gekümmert, er wird ſich auch weiter um uns kümmern!“ Während der Alte ſo ſprach, war es im Kreiſe ganz ſtill geworden. Nun aber ſtanden ſie alle auf. Die Alten und die Jungen. Und ſo herzlich jeder konnte, drückten ſie dem Vorarbeiter die Hand. Kameraden! * Jeder, der auf einem Bahnyof arbeitet oder irgend etwas mit ihm zu tun hat, lernt ein Stück Welt, ein neues Leben kennen. Tempo, Tempo. Keine Ruh und keine Raſt. Auch die Gepäckträger können davon ein Lied ſingen. „Na, ſehen Sie ſich mal das an“, meint ein im Dienſte ergrauter Gepäckträger zu 3 1 0 mir. Ihm muß meine Ruhe aufgefallen ſein, mit der ich die letzten Minuten von der Abfahrt des FD-⸗Zuges genoß. End— lich... ab. Es trieb mich, den Mann etwas zu fragen.„Sagen Sie, bitte, können Sie ſich „Wir haben Hitler verſtanden— das genügt uns!“ Frage:„Und ſpüren Sie, daß es in den letzten Jahren beſſer geworden iſt? Sind Ihre Kameraden der gleichen Meinung wie Sie?“ Da packte mich der ſtarke, breitſchultrige Gepäckträger an den Schultern und ſagte: „Kameraden..., Herr, jetzt können wir, wenn's hier und da einmal recht gut mit dem Geſchäft geht, endlich wieder mal an die Alten denken, die nicht ſo ſchnell zu den Zügen rennen können oder ſchon etwas länger brauchen mit ihren müdegearbeiteten Knochen.“ Kameraden! U-Bahn, auf den Autobuſſen, in den Poſt⸗ ämtern, Warteſälen der Bahnhöfe, in den großen und kleinen Reſtaurants, in den kleinſten Kneipen... Zeitungen, Zeitungen, Zeitungen! Faſt jeder las in ſeiner Zeitung. Ver⸗ ſchlang die Berichte, ſah nur manchmal ſeinen Vorder- oder Hintermann ſtrahlend an, nickte, wenn die anderen auch ſtrahlten und... las weiter. An den Schreibpulten, vor den Brief⸗ käſten dasſelbe Bild. Zeitungen! „Debattierklubs“ wie in den Zeiten des politiſchen Kampfes. Aber von ganz anderem Aus⸗ ſehen. Keine Arbeitsloſen, „Daß es ſo bleibt wie heute, dafür wollen wir Photos(4): Friedrich— M. die ſich in den Poſtämtern wärmen wollten, keine Bett⸗ ler, die mißgünſtig nach denen ſahen, die Geld am Schalter einzahlen konnten, keine halbwüchſigen Burſchen und Mädchen, die nicht wußten, was ſie mit dem Tag anfangen ſollten. Es waren auch Junge und Alte, die da„debattier⸗ ten“. Sie hatten auch— wie damals— Zeitungen in der Hand. Aber ſie waren ſich in der Sache einig. Und ſo war es auch zu verſtehen, daß ſich dieſe, bis vor wenigen Minu⸗ ten einander fremden Men⸗ ſchen plötzlich auf die Schul⸗ tern klopften, die Hand drückten und ganz vertraut miteinander ſprachen. Überall die gleichen Bruch ſtücke der Geſpräche: „Der Führer! Vertrauen, Glauben! Jetzt ſind wir ganz frei! Alle müſſen ſie ihm ſorgen!“ dankbar ſein... Volksgenoſſen! Kameraden! —U—é p ¶— N ee eee N— dee ee —.— Wehrwille-Lebenswille Arbeit fehlte der Opfer der ſich ſtörung des Wehrwillens und die Not des Volkes wuchſen im gleichen Maßſtab. Zum Bauern und Arbeiter gehört notwendig der Soldat. In ihrer Gemeinſamkeit ſind dieſe drei Grundſtände einer Nation erſt Ausdruck des Lebenswillens, der in einem Volke wach iſt. Als am 9. November 1918 das deutſche Volk in dem großen Ringen gegen eine ganze Welt zuſammenbrach, da war das Entſcheidende an dieſem Zuſammenbruch die gleichzeitige Auflöſung und ſyſtematiſche Zerſtörung des Wehrwil⸗ lens im deutſchen Volk. Es gab auch in der damaligen Zeit Männer, die mit untrüglicher Klarheit erkannten, daß dieſer reſtloſe Verzicht auf Wehrhaftigkeit zugleich Ausdruck des mangelnden Lebenswillens der Nation überhaupt war und damit unerhörte Gefahren für Arbeiterſchaft und Bauerntum in ſich trug. Es gab Männer, die wußten, daß mit der völligen Beſeitigung des Soldatentums als Ausdruck der Kraft, die in dem 77 0 Volk vorhanden war, dieſes Volk gänzlich Spielball ſeiner Gegner werden mußte und ihm auch jede Bedingung des„Friedens“ aufgezwungen werden konnte. Aber ihre Erkenntnis reichte nicht dazu aus, dem Lauf des Schickſals Einhalt zu tun. Die„Größen“ des 9. November 1918 ſchickten das Frontheer nach Hauſe, un d das Ergebnis war das Diktat von Verſailles. Aus den Freikorps, die in den Wirren nach dem Zu⸗ ſammenbruch entſtanden, wuchs das kleine 100 000-Mann⸗ Heer der Reichswehr, aber es war nicht Ausdruck des Lebens⸗ willens der ganzen Nation, ſondern ſtand im Gegenſatz, zur herrſchenden politiſchen Anſchauung. Was nützte dieſe Armee von Berufsſoldaten, wenn der damalige Staat und die ihn tragenden Parteien alles taten, um den Wehrwillen in Soldat iſt man Wehrwille des deutſchen Volkes kriſtalliſierte ſich in dieſer Zeit des Niedergangs in der nationalſoziali ſt iſchen Bewegung. für den hiſtoriſchen Bewegung Wiederwehrhaftmachung der Nation. herſtellung allgemeine Wehrpflicht proklamierte, da ſcheidender Nationalſozialismus. mächte. Der Jubel, der damals Deutſchl and durchbrauſte und jeden einzelnen Volksgenoſſen erfaßte, zeigte, daß das deut— ſche Volk die Bedeutung dieſer Stunde erkannt hatte. Volk iſt aufgerufen worden, der Politik des Führers um Ehre, Freiheit und Gleichberechtigung der Nation durch ein Wahl— bekenntnis ſeine Zuſtimmung zu geben. Der notwendig zum Arbeiter und Bauern, das des Brotes. Arbeit und Brot. Wehrwillen, der Ausdruck ſeines Lebenswil⸗— den breiten Schichten des Volkes zu zerſtören? Der Lokale Aron März 1936 Viernheim, den 16. Denkſpruch. Es iſt auf Erden keine beſſre Liſt, als wer ſeiner Zunge Meiſter iſt. Viel wiſſen und wenig ſagen, nicht antworten auf alle Fragen. Laß einen jeden ſein, wer er iſt, ſo bleib du auch wohl, wer du biſt. Berjammlung der Angeſtellten und Beamten aller Reichs⸗ Staats- und Kommunalbehörden Dienstag Abend 8.30 Uhr im Aebenjaal des ⸗Freijchütz Zur obigen Verſammlung werden ſeitens der Ortsgruppenleitung und des Amts für Beamte, Ortsgruppe Viernheim, alle Angeſtellten und Beamten der Neichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbehörden ein⸗ geladen, auch die in Mannheim uſw. beſchäftigt ſind und hier wohnen, ebenſo auch alle Mitglieder des NSeV. Es wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. An alle Aaliobeſitzer und Aadiohänbler! Bei den nunmehr faſt täglich erfolgenden Uebertragungen der Reden des Führers und ſeiner Mitarbeiter wollen ſich die Beſitzer von Radios aus ihren Bekannten- und Nachbar⸗ kreiſen, die keine Radios haben, dazu einladen bzw. auch die Lautſprecher in der Nähe eines Fenſters nufſtellen, daß ſie von draußen mit angehört werden kann. Dies wollen beſon⸗ ders die Radiohändler tun, wie auch ſolchen zu empfehlen iſt, Radiogeräte an Familien leihweiſe abzugeben für die Dauer der Wahlſchlacht, um ſolchen das Anhören zu ermög⸗ lichen. E Es muß jeder mithelfen, daß das, was uns der Führer und ſeine Mitkämpfer um die Geſtaltung eines neuen Vater⸗ landes zu ſagen haben, bis in die kleinſte Hütte und Stube getragen wird, denn ganz Deutſchland geht es an! Heute abend jür 20 pin in den Ce⸗Ji⸗Pa! Beachtet die heutige Bekanntmachung! Für 20 Pfg. ein ganzes Wochenprogramm Ufatonwoche und Beiprogramm, dazu das große Tonfilmwerk„Vergiß mein nicht!“ mit dem Welttenor Benjamino Gigli und ab 8 Uhr die Uebertragung der Führerrede aus Frankfurt. Man wird gut tun, ſich früh⸗ Es beginnt um ½8 Uhr und nach und auf allen ein volles Haus zeitig einen Platz zu ſichern. 8 Uhr wird niemand mehr eingelaſſen Plätzen für nur 20 Pfg.! Das muß geben! * Todesfall. Im Alter von nahezu 75 Jahren hat der frühere Landwirt Gg. Fir Martin 1. geſtern Mittag 12 Uhr das Zeitliche geſegnet. Nach einem ſchmerz⸗ Geduld ertragenen Leiden wurde er in die ewige lichen, mit Heimat abgerufen. Anmeldung er 0 chulpflichtigen Kinder. Heute Montag und eh Dienstag, nachmittags von 2 bis die Anmeldung der ſchulpflichtig werdenden Kinder ſtatt. Von auswärts geborenen Kindern iſt ein Ge— burtsſchein vorzulegen. Schulpflichtig ſind alle Kinder, die am 1. Mai ds. Is. das 6. Lebensjahr vollenden. Bei geiſtiger und körperlicher Reife können auch ſolche Kinder, die am Uhr, findet 500 September das 6. Lebensjahr erreichen, auf Wunſch der Eltern aufgenommen werden. lens iſt. der ſchaffende Menſch wurde das Tributpolitik. Die Zer⸗ Schutz, daraus ergebenden Soldat iſt man nicht während eines Jahres Dienſtzeit; zeit ſeines Lebens. Der Lebenswille und der inneren Vorausſetzungen 1935 geſchaffen. Als die nur noch ein Schritt zur wurden die 16. März war es Hier Volk wurde, Adolf Hitler die Wieder der Wehrhoheit des deutſchen Volkes und die war das ein ent⸗ Zauſtein in der gewaltigen Aufbauleiſtung des Die Arbeit hatte wieder ihren Schutz. ien war wieder eingetreten in die Reihe der Groß⸗ Als am 16. März 1935 Ein Jahr iſt ſeit dieſem Tage vergangen. Das deutſche Soldat gehört Schwert zum Schutz Millionen erhielten durch Adolf Hitler wieder Am 29. März bekennt ſich ein Volk zum Nun gexacle Alclit Auch der beſte Organiſator und warmherzigſte Menſchen⸗ freund wird ihn nicht abſchaffen, den kleinen Aerger, der uns tagtäglich anfällt, hinterhältig wie ein kleiner Köter, der es nicht wagt, uns von vorn epd und uns daher von hinten in die Wade kneift. Das fängt mit dem irgendwohin gerollten Kragenknöpfch en an, ſetzt ſich mit dem reißenden Schuhband fort und findet ſein Ende, wenn wir unſer müdes Haupt auf die Kiſſen betten wollen. Gerade dann, wenn wir uns wohlig ſtrecken und noch einmal den Tag mit ſeinem wirren, tollen Wechſelſpiel überdenken, wäre eigentlich der gegebene Augenblick, ſich auch einmal zu überlegen, ob man denn auf all die kleinen Tücken des Tages eingehen ſoll. Indem man ſich über ſie ärgert, tut man doch im Grunde das, was man nicht tun ſollte. Wenn wir wiſſen, daß es einer darauf abgeſehen hat, uns zu ärgern, kann er lange warten, bis es ihm gelingt. Wir lachen ihn aus und ſagen uns: „Freunderl, du biſt erkannt!“ Und dann iſt der Aerger nicht bei uns, ſondern beim andern. Es wäre alſo ein ſehr ein⸗ faches und billiges Rezept, auch bei dem kleinen Aerger, der Ws befallen will, ja, beim Aerger überhaupt, ſo; zu verfahren. Dann kann es ſchon ganz toll kommen, bis wir uns aus un— ſerer Gelaſſenheit bringen laſſen. Wir haben dann immer Oberwaſſer, mag es noch ſo tückiſch ſcheinen, was uns be— gegnet. Ja, es kann ſogar dahin kommen, daß wir uns ſagen: Nun gerade nicht!, wenn uns das Leben einmal einen ganz dicken Brocken in den Weg wirft. Und das iſt gar nicht einmal die ſchlechteſte Richtlinie, die wir uns geben können. Denn der. iſt einer der ſchlechteſten Berater. Die aller geben Dummheiten werden unter ſeine Flagge getan. Während es doch im Leben nicht ſo ſehr darauf ankommt, die Dummheiten richtig zu machen, ſondern das Richtige klug zu tun. Womit nicht geſagt ſein ſoll, daß es nicht auch verſtanden ſein will, die Dummheiten richtig zu e 85. Der Polizeibericht meldet für die Berichtswoche 1 Anzeige wegen Urkundenfälſchung, 1 wegen Betrug und 2 Diebſtähle. DNB. Hamburg, 15. März. Am Sonntag traten zum zweiten Male deutſche Arbeiter auf KdF.⸗Schiffen von Hamburg aus die Fahrt über den Ozean zu den Inſeln der Glücklichen, nach Madeira, an. Hamburg hatte zu dieſem Ereignis wieder einen würdigen Rahmen ge—⸗ geben. Taufende von Fahnen wehten im Hamburger Hafen. Von den Werften grüßten rieſige Transparente und verkün— deten hier, am Austauſchtor des neuen Reiches, der Welt: „Deutſchland iſt ſchöner geworden“, ſeitdem der Führer Adolf Hitler das Steuer führt. Seit den früheſten Morgenſtunden ſetzte ein ununterbroche— ner Strom glückſtrahlender Menſchen durch die Stadt, 4000 deutſche Arbeiter aus der Reichshauptſtadt, aus dem Süden des Reiches, aus der Pfalz, zogen durch die alte Hanſeſtadt zum Hafen, um ſich an Bord der KdF.⸗Schiffe„St. Louis“, „der Deutſche“,„Oceana“ und„Sierra Cordoba“ zu begeben. Auf der„Hein Godewind“, der größten ſchwimmenden Jugendherberge der Welt, ſammelten ſich gegen 9 Ahr die führenden Männer der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft, die aus der Reichshauptſtadt gekommen waren, um an dieſem Tag wieder einen der ſichtbarſten Beweiſe für den Erfolg des„Kraft durch Freude“-Werkes zu ſehen. Lauter Jubel erſchallte, als ſich Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley mit Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann durch das Spalier der Marine⸗S A., der Marine-HZ. und der Werk— ſcharen an Bord der„Hein Godewind“ begab, um der Flotte der deutſchen Arbeit, der„Flotte des Friedens“, den Befehl zum Ankerlichten zu geben. Rieſenlautſprecher vermittelten den Zehntauſenden am Afer die Worte Dr. Leys, der u. a. aus⸗ führte:„Nichts dokumentiert beſſer das Neue unſerer Zeit als die Tatſache, daß der deutſche Arbeiter heute reiſen kan, um als Sendbote Deutſchlands hinauszufahren in fremde Länder. f Schach den Kriegsheßtzern der Welt! Die zweite KOF⸗Fahrt nach Madeira Or. Ley verabſchiedet 4000 Madeira⸗Fahrer 1 Zahlen beweiſen! wohl der Führer das deutſche Volk in den letzten drei Jahren durch einen ſchweren außenpolitiſchen Kampf geführt hat. Obwohl der Führer nie einen Zweifel darüber gelaſſen hat, daß erſt nach Durchführung unſerer außenpolitiſchen Befreiung ein wirtſchaftlicher Aufſtieg möglich iſt, 1 hat ſich das deutſche Volkseinkommen von 1932 45 Milliarden Reichsmark auf 1935 56 Milliarden Reichsmark, alſo um 11 Milliarden Reichsmark erhöht An dieſer Erhöhung des Volkseinkommens nehmen die 4% Millionen Arbeiter teil, die vor des Führers Macht 0 übernahme auf den Arbeitsämtern ſaßen. Vor dieſen Zahlen 1 verſtummt jede Kritik. Sie reden eine wahrhaft ſozialiſtiſch⸗ Sprache. 4 Das deutſche Volk verdankt 1 ein die 0 55 der Führung Adolf Hit 9 vit ers. Dankt dem Führer am 29. März. 3 ** +* 1 1 5 Wählt Adolf Hitler und ſeine Getreuen r e „Arbeit ſchafft Arbeit⸗ 10 Der fundamentale nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsgrundſaz. Dem kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsprinzip„Kapital muß Kapital erzeugen“ ſetzt das nationalſozialiſtiſche Wirtſchafts⸗ leben die Wahrheit entgegen:„Arbeit ſchafft Ar⸗ beit.“ Dr. Dietrich, 1936. Wer geht heute abend Heute Montag großer Volkstag! Anläßlich der Führerrede heute 80 in Frankfurt w den alle Volksgenoſſen und-genoſſinnen zum Gemeinſchafts⸗ empfang in den Central-Film-Palaſt herzlichſt eingeladen. Nach der Führerrede kommt das ganze dieswöchige Film⸗ programm zur Aufführung. Und daß dasſelbe dieſe Woche wieder ganz hervorragend iſt, braucht nicht mehr erwähnt zu werden eshalb kommt Alle! Für dies alles zahlen Sie heute abend nur 20 Pfg. Unkoſtenbeitrag. Da darf kein Stuhl unbeſetzt bleiben, da heißt es: Mutter, Tochter, Sohn und Vater, alle geh'n ins Central-Theater. Theateröffnung 7 Uhr ver⸗ Bei Anfang der Führerrede kein Zutritt mehr, evtl. nur noch ordnet, daß ſämtliche zum 29. März, dem Tage der Reichs⸗ tagswahl, vorgeſehenen ſportlichen Wettkämpfe abge ſagt werden. 4 9 5 Blühende Mandelbäume— Schneefall! Wie an der Bergſtraße, ſo ſehen wir auch hier vereinzelt— ſo in der Seegartenſtraße Mandelbäume in voller Bl lüte ſtehen. Demgegenüber zeigte heute früh der Winter, daß er ſein Regiment noch nicht abgetreten hat. In dichten Flocken fiel der Schnee, ſodaß die Natur in eine Winterlandſchaft ver⸗ wandelt 5 die die Sonne doch bald wieder beſeitigte. Es iſt zu hoffen, daß Froſtſchäden 1 mehr eintreten. Geflügelzuchtmeiſter werden geprüft. Im kommenden Monat findet durch die Sandee eine f Prüfung von Geflügelzucht Lehrlingen und Geflügelzucht⸗ Meiſtern ſtatt. Die Prüfung iſt in eine ſchriftliche Prüfung und in eine mündliche aufgeteilt. Während erſtere Anfang April ſtattfindet, findet die mündliche Prüfung erſt Ende April ſtatt. Deutſchlands iſt das ſtrahlende Antlitz des deutſ chen Arbeiters. Es gibt keinen größeren Beweis für das friedlie⸗ bende Deutſchland als dieſe deutſchen Menſchen ſelbſt. 9 Dr. Ley umriß dann die gewaltige Aufbauarbeit des N f 1 0 zialismus in den drei letzten Jahren, als deren Ergebnis r feſtſtellte:„Deutſchland iſt ſchöner geworden.“ Donnernd brach ſich das Siegheil der Zehntauſenden auf Führer und Volk an den Wänden der Doks und der Gebät 9 am Ufer, als Dr. Ley geendet hatte. Dann begab ſich Dr. Le mit Gauleiter Kaufmann und ſeiner Begleitung an Bord der „St. Louis“, um bis Cuxhaven an der Ausreiſe teilzunehmen. Langſam legten die Schiffe von ihren Liegeplätzen ab. Schnellet 1 und ſchneller wurde dann die Fahrt, dem Meere, dem ſonnigen Süden zu. Deutſchlands Flotte des Friedens iſt ausgelaufen. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der die Ausfahrt der Madeira-Fahrer von Hamburg bis 1 auf der „St. Louis“ mitmachte, ſandte an den Führer folgendes Tele⸗ gramm: Das Geſicht 2 Führer. Vor einem Jahre meldete ich Ihnen zum erſten Male, daß deutſche Arbeiter nach Madeira fahren. Es waren drei Schiffe mit 3000 Arbeitern und Arbeiterinnen. Heute melde ich Ihnen, mein Führer, daß acht Schiffe mit über 800 Arbeitern und Arbeiterinnen dieſe herrliche Reiſe nach dem ſonnigen Süden antreten. Dieſe 8000 2 Deutſche aus alleg Gauen unſeres Vaterlandes ſind Sendboten des Friedens, de Disziplin und der ehrenhaften Auffaſſung des neuen Deutſchland. Sie alle tragen die Freude und den deutſchen Lebenswillen hinaus in die Welt. Das neue Deutſchland trägt das Geſicht des deutſchen Arbeiters, hart und doch ſtrahlend ſchön. Das iſt Ihr Werl Mein Führer. Der deutſche Arbeiter dankt Ibne aus übervollem Herzen. Siegheil. Dr. Robert Ley.“ Mein 77 in den Central-Jilm⸗Palaſte i 133 0 0 g. d daß dasſelbe die zerden. Desh 0 Alle! Für dies es zahlen Sie 20 Pfg. ſtenbeitrag. Da darf kein Stuhl eſetz eiben, da heißt es: Mutter, Tochter, Sohn und 8 5 1 5 0 on a S(Ce*(The. The bröff 0* 5„ Toi 7 7* Ji Jrerro* 1* 1*—* 1* zum vollen Preis beim Filmprogramm-Beginn. Alſo alles um 8 Uhr da ſein! i ö D—* 2! Kein Sport am 29. März 1 Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat ange⸗ drei d.. dei Wahre det hat. en hat daz N Veſtenn tsgtundſth Napital muß L des dalle 0s fiedle H. beit des 1 deten Eiger 9 5 C Klare Siege im Gau Vaben! SV. Waldhof Amieitia Viernheim 70 VfL. Neckarau Freiburger NC. 63 1. FC. Pforzheim Karlsruher FV. 2:0 VfB. Mühlburg Phönix Karlsruhe 5.0 Die geſtrigen Pflichtſpiele im Gau Baden wurden über— zeugend von den Platzvereinen gewonnen. Damit bleibt nach wie vor die Lage um den Abſtieg ungeklärt. Die größte Niederlage war die der Amicitia mit 7:0. Freiburg verlor in Neckarau 6:3, während Phönix Karlsruhe 5:0 in Mühlburg verlor und Pforzheim auch den KFV. ſicher mit 2.0 ſchlug. Das hätte ſich wohl niemand von den nahezu 7000 Zu ſchauern, die dem Spiel beiwohnten, träumen laſſen, daß, nachdem das Vorſpiel 1:1 endete, das Rückſpiel ſo eindeutig für die Waldhöfer enden würde. Denkt man aber an die hohen Siege der Waldhöfer gegen Freiburg, KFV.(8:2), Pforzheim (50), VfR.(7:2), ſo iſt das geſtrige Reſultat noch einiger— maßen zu begreifen. Waldhof iſt und bleibt eben immer noch die Mannſchaft, die einen techniſch hochſtehenden Fußball ſpielt; und dieſer Technik ſind die Viernheimer geſtern zum Opfer gefallen. Es bleibt alſo nur noch eine Hoffnung für die Amicitia und dies iſt das Spiel gegen Phönix Karlsruhe. Freiburg verlor ebenfalls in Neckarau ſehr hoch und ſteht zeiterhin punktgleich mit der Amicitia, nur mit dem Unter— ſchied, daß das Torverhältnis ein wenig beſſer iſt. Mühl⸗ burg gewann ſicher mit 5:0, ſodaß nun das noch ausſtehende Spiel Mühlburgs gegen Neckarau die Entſcheidung bringt. Der Stand der Tabelle: Spiele gew. un. verloren Tore Pkt. 1. FC. Pforzheim 37 11 2 4 24 Waldhof 16 11 1 1 23 FV 17 8 3 6 19 im 17 6 6 5 18 Brötzingen 16 6 3 7 15 nicitia Viernheim 17 5 5 7 15 Freiburger FC 17 6 3 8 15 VfL Neckarau 14 6 2 6 14 BfB 0 17 4 6 7 14 Phi ruhe 16 1 5 10 2 ie Spiele des kommenden Sonntags: 5 D — S D V. Waldhof Freiburger FV. VfR. Mannheim FC. Pforzheim VfB. Mühlburg VfL. Neckarau Nach Gottes heiligem Willen entschlief am Sonntag mittag 12 Uhr unser lieber, herzensguter, treusorgender Vater, Schwiegervater, Groß- vater und Onkel Sg. Friedrich Martin J. nach schmerzlichem, mit Geduld er mit den heiligen Sterbesakramenten, sanft und Gott ergeben im 75. Lebensjahre. 1 Viernheim, Toledo/ Ohio U. S. A., den 16. März 1936 Die Hinterbliebenen Handball-Bezirksklaſſe: TV. Viernheim MTG. Das geſtrige letzte Heimſpiel des hieſigen Turnvereins endete mit einer knappen 2:3⸗Niederlage. Viernheim ſpielte ſtark erſatzgeſchwächt(Burkert Peter und Schmitt Siegfr. konnten nicht mitwirken!) und beſaß auf Grund deſſen wenig Durchſchlagskraft, was auch die wenigen Torerfolge ohnehin ſchon beſagen. Für die MTG. dürften dieſe eroberten zwei Punkte den Verbleib in der Bezirksklaſſe ſichern. Reſultate: 333 Weitere 1846 Mannheim TG. Oftersheim 8·3 Poſtſportverein Jahn Weinheim 3711 TV. Friedrichsfeld TG. Laudenbach 183 Spiele gew. un. verloren Tore Pkt. Oftersheim 18 12 1 5 106:79 25 Friedrichsfeld 18 11 0 7 125:99 22 Jahn Weinheim 17 10 2 25 108:66 22 Leutershauſen 17 10 1 2 104:92 92 Turnverein 1846 17 9 3 5 110.81 21 Poſtſportverein M'heim 17 95 1 7 103:114 19 TV. Viernheim 17 7 1 9 79.84 15 Laudenbach 17 4 1 11 82.102 11 MTG. Mannheim 16 5 0 10 76:119 10 Neckarau 16 1 0 15 55.111 2 * Fußball Kreisklaſſe: FV. Hemsbach TV. Viernheim 0.0 * Pokalſpiele im Gau Baden: Neulußheim Alemannia Rheinau 471 Alemannia Ilvesheim Edingen 321 Schwetzingen 98 Phönix Mannheim 922 SC. Käfertal Feudenheim 3.0 SpVg. Sandhofen FC. 08 Mannheim 6.0 Seckenheim 98— 08 Hockenheim 12 die Fechter waren erjolgreich bei dem Bezirksklaſſenfechten am geſtrigen Sonntag, 15. März 1936, in Mannheim tätig. Unterbadens Fechter fanden ſich mit den Fechterinnen zu den Ausſcheidungskämpfen für die Bad. Meiſterſchaften in Bretten, im De gen fechten zahlreich ein. In einer Endrunde von 9 Mann galt es ſich durchzu— 398 Stück, verkauft 302 Stück. Milchſchweine 14 ſetzen, da nur 6 Mann hiervon in die Gauklaſſe aufrücken. n Großes . evtl. auch 2 kleine Ein treues Vaterherz Zimmer zu ver⸗ hat aufgehört zu schlagen mieten. Adof Hitler⸗ ſtraße 94 9 8 Blötenweigße Kragen schõn hohlge- bügelt liefert stets der FARBER PRINTZ tragenem Leiden, wohlversehen Annahmeſtellen in Viernheim: Nik. Brechtel 4. Lorſcherſtraße 11 Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwaren, Tel. 38 n tiefer Trauer: Hügelstraße 14, aus statt. Die Beerdigung findet am Dienstag nachmittag 5 Uhr vom Trauerhause, Karl Borr. Winkler, Adolf Hitlerſtr. 57, Kurz-, Weiß⸗ u. Wollwaren ELEIUU. Feuerwehr Uiernheim Wir geben unseren Mitgliedern die traurige Nachricht, daß einer unserer Gründer J Herr dg. Frigurich marunm l heute verschieden ist. Die Beerdigung findet am Dienstag nachm. 5 Uhr e statt und ist es Ehrenpflicht aller aktiven und passiven Mitglieder, sich hieran zu beteiligen. Musik und Spielmannszug zur Stelle! Antreten am Lokal ½ Stunde vorher. Anzug 1. Garnitur. Viernheim, den 15. März 1936 Das Hommando Danksagung All denen, die während der langen Krankheit unſerer lieben Tochter Marthe ſo viel Liebe erwieſen und denen, die beim letzten Gange Erweitere a 8. deinen Grundſtücks⸗ Verpachtung Kandentreis durch Anzeigen Am Donnerstag, den 19. März 1936, vorm. 9 Uhr werden durch das Forſtamt Viern⸗ heim die nachfolgenden ſtaatlichen Feldgrund⸗ ſtücke auf die Dauer von 6 Jahren öffentlich an Ort und Stelle verpachtet und zwar: Flur III Nr. in der Viernheimer Volkszeitung 564 Los ½(evtl. als Spar⸗ Grundſtücke Flur XVIII durch die unterzeichnete Stelle. gelfeld auf längere Zeit) 579 75 101 1„ 143 „5„ ds 1210 . e ee een 19 188 Los 72 **„* 169 1 5 e „„ 0 NV, 153 77 Zuſammenkunft an der Kreuzung Mannheimer Straße— Autobahn. Die Nr. 153(Am Schaf⸗ läger) und Flur XVI Nr. 28 u. 79(in Winters⸗ kiſte) werden nicht vorgezeigt. Es wird gebeten dieſelben vorher einzuſehen. Nähere Auskunft will ich stets wondern, eL hom ch ans Ziel! Hej. Forstamt Viernheim Schneider ihre innige Anteilnahme bekundet haben, ſagen wir unſeren tiefgefühlten Dank. Beſonderen Dank Hochw. Herrn Kaplan Schwarz für ſeinen troſtreichen Beiſtand, den Stiftern von hl. Seelenmeſſen, der Jungfrauenkongregation, ihren Schulkameradinnen und Schul freundinnen, dem Bund deutſcher Mädchen, ſowie für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden. Viernheim, den 16. März 1936 In tiefer Trauer: Jako weldner und frau Polizeiwachtmeiſter a. D. Mitocfaętiicl dlenken „ier nne Anzahlung: u. 24 Mo- Natsraten 2 uRM8S. 85 f. Mod. S) 1 —— muß der Werbungtreibende bei der Durchführung ſeiner Propaganda. Die Tageszeitung ſteht an der Spitze aller Werbemittel und gewährleiſtet AR vollen Erfolg, wenn der Leſerkreis kaufkräftig iſt. Deshalb: Keine Werbung ohne 2 Bezirksvertreter Aliren werner gens heim a. db. B. Läufer Unter der Obmannſchaft des Gaufachamtsleiters Schu epf⸗ Karlsruhe, gab es intereſſante Gefechte zu ſehen. Kein Fechter blieb auch ohne Niederlage, ſodaß die Situation ſich immer verſchob. Zum Schluß ſchälten ſich dann Joſ. Müller (als 1. Sieger) mit 11 Treffern, Ph. Jung mit 12 Treffern als beſte Fechter des Bezirkes heraus. Gemäß den Beſtim⸗ mungen zählt eine Doppelniederlage als ½ Sieg, derzufolge Erlenkötter 2. Sieger wurde. Das Endergebnis lautete: 1. Joſef Müller, Fechtklub Viernheim, 6 Siege 11 Treffer 2. Erlenkötter, TV. 60 Weinheim 5½ Siege 16 Treffer 3. Ph. Jung jr., Fechtklub Viernheim 5 Siege 12 Treffer 4. Eugen Luibrand, MFC. 84 Mannh. 5 Siege 13 Treffer 5. Merkle, TV. 46 Mannheim 5 Siege 14 Treffer 6. Beiſel, Tgd. Heidelberg 4 Siege 17 Treffer 7. L. Hofmann, Fechtklub Viernheim 2 Siege 20 Treffer Wiederum konnte der Fechtklub einen ſchönen Erfolg verbuchen. Intereſſenten des Fechtſportes können ſich jederzeit im„Ratskeller“ Mittwochs oder Donnerstags zu Anfängerſtunden melden. Kinder des Nationalſozialismus Der Geburtenrückgang zum Stillſtand gekommen. Die aktive Bevölkerungspolitik des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands hat erreicht, daß der immer bedrohlicher wer⸗ dende Geburtenrückgang zum Stillſtand gekommen iſt. 1934 ſtieg die Jahl der Lebendgeborenen auf 1 167 000 (1933 971 000), 1935 wurden wiederum faſt 70 000 Gebur⸗ ken mehr gezählt, die Geburtenziffer ſtieg auf 1 265 000. Dieſe ungeheuer poſikive Entwicklung der Bevölkerung iſt das Ergebnis einer zielbewußten Förderung der Ehe— ſchließungen durch Cheſtandsdarlehen und andere Maß nahmen. Die Zahl der Eheſchließungen war immer kleiner geworden, die Umkehr kam 1933, als über 120 000 Ehen mehr als im Jahre 1932 geſchloſſen wurden. Das Ergebnis von rund 639 000 geſchloſſenen Ehen des Jahres 1933 ver⸗ bi ſſerte ſich im Jahre 1934 auf rund 740 000. Hanbelsteil Schweinemarkt. Weinheimer Zugeführt wurden 20 Mk., 25—35 Mark. Marktverlauf: gut. Topimul! eingetroffen. Beſtellen Sie ſofort. Lieferung frei Haus. don. 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März 1936 In der heutigen Schluß-Ziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 1000000 M. 171111 2 Gewinne zu 5000 M. 233431 8 Gewinne zu 3000 M. 181595 272509 306249 19 Gewinne zu 2000 M. 232711 248443 260165 329111 395315 22 Gewinne zu 000 M. 32640 49308 61958 88626 115844 141407 144612 148833 228554 353498 355502 42 Gewinne zu 500 M. 4257 11786 74182 87886 89050 104733 118786 116922 121825 14130 146016 152106 198106 222395 307323 0 327706 8 N 340529 371264 385791 88 Gewinne zu M. 12676 23642 39169 41246 41768 43342 44480 51863 52465 57417 63666 65711 68586 74430 75270 75889 78073 89164 90700 103230 110004 110414 113536 115398 125838 129277 137187 142545 144184 144914 147791 149782 155517 158344 167211 169016 170662 173059 173109 177325 179756 183324 191587 183776 194008 194825 196473 196582 204438 206885 212949 224479 225806 232742 243716 245198 271673 271941 278271 286301 98 2 9 11 5 15 1 296583 300249 304014 307158 2 86 5 5 7 31467 332664 344749 345696 359787 379952 382066 383132 387085 385593 5 8055 Die Ziehung der 1. Klaſſe der 47. 3. n* Preußiſch⸗Süddeutſchen (273. Preuß.) Klaſſenlotterie findet am 24. und 25. April 1936 ſtatt. er Volkszeitung Adolf Hitlerſtr 2. Garniſonen Deutſchlands ſind Garniſonen des Friedens! Zur Vorbereitung der Reichstagswahl DNB. Berlin, 14. März. Der Reichs- und preußiſche Miniſter des Innern hat an⸗ geordnet, daß zur Vorbereitung der Durchführung der am 29. März 1936 ſtattfindenden Neuwahl des Reichstages den Beamten, Behördenangeſtellten und arbeitern, ſoweit dies die dienſtlichen Intereſſen zulaſſen, auf Antrag einer Parteidienſt— ſtelle Dienſtbefreiung oder Urlaub unter Fortzahlung der Be— züge und ohne Anrechnung auf den Erholungsurlaub erteilt werden kann. Ehrung einer Hundertjährigen DNB. Berlin, 15. März. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Katharina Mar nick in Labant(Kreis Gleiwitz) aus Anlaß der Vollen⸗ dung ihres 100. Lebensjahres ein perfönliches Glückwunſchſchrei— ben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Verheerender Wirbelſturm in Argentinien Mehrere Todesopfer. DNB. Buenos Aires, 15. März. In dem 300 Kilometer ſüdweſtlich von Buenos Aires ge⸗ legenen Gebiet richtete ein ſchwerer Wirbelſturm große Ver⸗ heerungen an. Am meiſten betroffen wurde die Ortſchaft Chillar unweil der Stadt Azul. Da die Nachrichtenverbindung unter⸗ brochen iſt, liegen Einzelheiten von dem Anglück noch nicht vor. Man nimmt aber an, daß der Sachſchaden ſehr groß iſt und daß der Wirbelſturm auch mehrere Todesopfer gefordert hat. Ganz Viernheim hört heute Abend im Central⸗Film⸗Palaſt die Aede des Führers aus Frankjurt— dazu. volles Vochenprogramm des Ce. Ji. Ba Beginn 7.30 Ahr— 8 Ahr: Afa⸗Tonwoche und Beiprogramm, 60 is mit dem weltbekannten Tenor ZBenjamino Gigli „Ver gi mein nicht Wer wird da nicht kommen bei ſolch großem Programm! ab 8 Ahr: Aebertragung der Führerrede und anſchließend das herrliche Tonfilmwerk — Ankoſtenbeitrag auf allen Plätzen nur 20 Pfeunig. Nach 8 Ahr kein Saaleinlaß mehr! Dazu iſt die ganze Be⸗ völkerung, alle Mitglieder der Partei und Gliederungen mit ihren Familien eingeladen. Kommtalle frühzeitig und ſichert Euch einen Platz! Zen d pc vum onntag Fußball Länderſpiel. In Budapeſt: Ungarn— Deutſchland Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— FK 03 Pirmaſens Wormatia Worms— Kickers Offenbach Gau Baden: Vfe Neckarau— Freiburger FC SW Waldhof— Amicitia Viernheim 1. FC Pforzheim— Karlsruher FV VfB Mühlburg— Phönix Karlsruhe Gau Würktemberg: Sportfreunde Eßlingen— Stuttgarter Kickers VfB Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart SW Feuerbach— 1. SSV Ulm Gau Bayern Wacker München— ASV Nürnberg FC Bayreuth— Bayern München BC Augsburg— SpVgg Fürth 1. FC Nürnberg— FC 05 Schweinfurt Aufſtiegsſpiele zur Gauliga. Gau Südweſt: SW Wiesbaden— Teutonia Hauſen Sportfr. Saarbrücken— Rotweiß Frankfurt 04 Ludwigshafen— 1. FC Kaiſerslautern Gau Württemberg: SpVgg Troſſingen— FV Nürtingen Gau Bayern: 5 VfB Ingolſtadt⸗Ringſee— VfB Coburg Poſt SV Würzburg— Jahn Regensburg Freundſchaftsſpiele. VfR Mannheim— Hamborn 07(Sa) FC Hanau 93— Hamborn 07 SWeHeilbronn 96— Stuttgarter SC Angarn— Deutſchland 3:2 Eine knappe deutſche Fußballniederlage in Budapeſt.— Un⸗ garn ſtoppt unſeren Siegeszug. Budapeſt, 15. März. Die Hoffnungen auf einen neuen deutſchen Fußball⸗ ſieg, diesmal im 12. Länderkampf gegen Ungarn, haben ſich leider nicht erfüllt. Anſere junge Mannſchaft konnte in Budapeſt nicht ſiegreich beſtehen, ſondern mußte den ungariſchen Berufsſpielern einen knappen und glücklichen 3:2Sieg überlaſſen, nachdem man die Seiten bei 1:1 ge⸗ wechſelt hatte und Deutſchland ſpäter ſogar eine 2:1⸗Füh⸗ rung verzeichnete. Das Glück war aber auf Seiten der Ungarn, die unter dem Anfeuerungsgeſchrei ihrer Landsleute nicht nur den Ausgleich, ſondern auch noch den Siegestref⸗ ſer erzielen konnten. 3.2(111) * Seit über fünf Monaten ſah die ungariſche Haupt⸗ ſtadt keinen Länderkampf mehr. Nun war man in Budapeſt froh, daß es die von einer ſo erfolgreichen Spanienreiſe zu⸗ rückgekehrte deutſche Nationalelf in ſeinen Mauern beherber⸗ gen durfte. Wußte man doch zu genau, daß ein Sieg über Deutſchland dem ungariſchen Fußballſport einen mäch⸗ tigen Auftrieb geben würde. Unüberſehbar war die Men⸗ ſchenmenge, die ſich durch die feſtlich geſchmückten Straßen der Hauptſtadt zum Hungaria⸗Platz wälzte. 3000 deutſche Schlachtenbummler waren in Budapeſt angekommen, die meiſten aus Mitteldeutſchland, Berlin und Schleſien. Sie waren ſehr überraſcht, als ihnen im Budapeſter Bahnhof die Hakenkreuzflagge ent⸗ gegenwehte, als der Badenweiler ⸗ M arſch und das Deutſchlandlied ertönten. Die deutſche Kolonie und mit ihr die zahlloſen Budapeſter Sportfreunde hatten es ſich nicht nehmen laſſen, für einen großartigen Empfang zu ſorgen. Im Bezirk Joſephſtadt liegt die wohl älteſte Sport⸗ platzanlage der ungariſchen Hauptſtadt, der traditionsreiche MT K.⸗Hungaria⸗Platz. Kurz vor 14 Uhr war der Platz ſchon voll beſetzt, ſicher waren es mehr als 40 000 Zuſchauer, die die Stätte des Länderkampfes umſäumten. Auf der Ehrentribüne ſah man neben Reichsverweſer Horthy auch Miniſterpräſident Gömbös und mehrere Miniſter neben Vertretern der deutſchen Geſandtſchaft. Das Spiel Die Mannſchaften ſprangen wenige Minuten vor 15.30 Uhr ins Feld. Der tſchechoflowakiſche Schiedsrichter Kriſt pfiff zur Wahl, Fritz Szepan und Dr. Saxoſi, die beiden Spielführer, tauſchten Höflichkeiten aus und wählten. wobei der Ungar die Wahl gewann. Deutſchland hatte alſo Anſtoß, mußte aber gegen die Sonne und einen recht fri⸗ ſchen Wind ſpielen. Beide Mannſchaften traten in den zuletzt gemeldeten Aufſtellungen an. f Die deutſche Elf hatte es gegen Wind und Sonne nicht ſehr leicht, doch fand ſie ſich ſehr bald und wartete mit gefährlichen Angriffen auf. Wie vermutet, bevorzugte die ungariſche Mannſchaft das auf ihr techniſch großartiges Können aufgebaute Fünfſtürmerſpiel. Sonnrein mußte gleich einen Weitſchuß Turais unſchädlich machen und wenig ſpäter einen Schuß des jungen Kardos halten. Auf der Gegenſeite ſchaffte der linke Flügel Urban⸗Szepan gefährliche Lagen vor dem ungariſchen Tor, aber auch die Ungarn hatten in Szabo einen aufmerkſamen Hüter Zur Stelle. Nacheinander meiſterte er zwei Bombenſchüſſe Szepans und anſchließend auch einen Freiſtoß des deutſchen Spielfüh⸗ rers. Eine leichte Ueberlegenheit der ungariſchen Ballkünſt⸗ ler machte ſich bemerkbar, aber ſie arbeiteten im Sturm viel zu engmaſchig und erleichterten der deutſchen Hintermann⸗ ſchaft die Abwehrarbeit. Mittelläufer Sold folgte dem gro⸗ ßen Saroſi auf Schritt und Tritt, und die ſtämmigen deutſchen Verteidiger Münzenburg und Munkert„nahmen“ die ungariſchen Verbinder hart aber fair. Die deutſchen Angriffe waren in dieſer Zeit nicht ſo zahlreich, aber doch ſehr wirkungsvoll. War ein deutſcher Stürmer im ungari⸗ ſchen Strafraum, dann wurde es immer brenzlig und die Ungarn hatten bange Augenblicke zu überſtehen. Szepan baute famos auf, obwohl viele ſeiner Vorlagen gegen den ſtarken Wind nicht immer ihr Ziel erreichten. In der 15. Minute fiel dann völlig unerwartet das erſte Tor für Ungarn. Titkos war durchgebrannt, kurvte nach innen und ſchoß aus vollem Lauf von der 16⸗m⸗Linie aus ein. Der Durchbruch und der Schuß des ungariſchen Linksaußen erfolgten ſo über⸗ raſchend, daß der deutſchen Hintermannſchaft keine Möglich⸗ keit zum Eingreifen blieb. Unbeſchreiblich war der Jubel der Magyaren. Das Spiel blieb in der Folge offen. Die Deutſchen ließen ſich keineswegs aus der Faſſung bringen, vielmehr ſpielten ſie freier und wurden ſtets gefährlich. Im Zweikampf mit Turai behielt Szepan faſt ſtets die Ober⸗ hand, und als er wieder einmal den Ungar überliſtete, kam ſeine Vorlage zu Urban, der auf und davon ging und halbhoch über den ſich werfenden Szabo den Ball ins ungariſche Tor beförderte. Die kleine deutſche Kolonie war außer ſich vor Freude. In der 40. Minute wechſelten die Ungarn einen Spieler aus. Kardos mußte heraus, und an ſeiner Stelle ſpielte nun Szatancſik(Budai). Die zweite Halbzeit In der deutſchen Mannſchaft hatten Münzenberg und Munkert die Plätze gewechſelt. Der Wind hatte ſich etwas gelegt, was den Ungarn ſehr gelegen kam. In den erſten zehn Minuten waren ſie auf Grund ihrer erſtaunlichen Schnelligkeit und Wendigkeit überlegen. Gegen Münzenberg, der große Augenblicke hatte, kamen die ungariſchen Stürmer aber nicht an. Recht gut war auch wieder der deutſche An⸗ griff, die weiten Vorlagen zum ungariſchen Tor ſchafften ſtets gefährliche Momente. In der 13. Minute erzielte Lenz das deutſche Führungstor. Urban war an der Außenlinie entlang gefegt und hatte flach vor das ungariſche Tor gegeben, wo Lenz aus ſpitzem Winkel aus kürzeſter Entfernung einſchoß. Doch nicht lange währte die Freude der Deutſchen. Bereits nach fünf Minuten konnte Ungarns Rechtsaußen Cſeh den Hanauer Sonnrein mit einem Bom⸗ benſchuß ſchlagen. Der deutſche Torhüter hatte den Ball zwar noch berührt, aber bei der ungeheuren Wucht mußte er ihn doch paſſieren laſſen. Mit wuchtigen Vor⸗ ſtößen verſuchte die deutſche Mannſchaft, erneut einen Vor⸗ ſprung zu erringen. Szepan ſetzte ſich ganz außerordentlich ein, mit Urban bildete er einen ſehr gefährlichen Flügel, der von der ungariſchen Hintermannſchaft kaum zu halten war. Bis zur 30. Minute hatten die Deutſchen das Spiel vollkommen in der Gewalt. Der Sturm hatte jetzt die beſten Augenblicke. Hinten war Münzenberg ein unüberwind⸗ licher Turm, er fegte alle Angriffe der Ungarn fort. Der deutſche Sturm kam noch oft gefährlich durch. Beſonders Lenz wartete mit gefährlichen Schüſſen auf, aber gerade der Dortmunder hatte bei dem gut ſpielenden Szabo wenig Glück. In der 38. Minute fiel dann das Siegestor der Magyaren. Bei einem Geplänkel vor dem deutſchen Tor gab Titkos nach innen, wo ſich Sonnrein und Dr. Saroſi gemeinſam um den Ball bemühten. Der Magyare war etwas ſchneller und drückte den Ball mit der Bruſt über die Linie. Unge⸗ heurer Jubel beantwortete dieſen Erfolg. Hin und her wogte der Kampf. Noch oft gab es gefährliche Szenen vor den Toren. Aber auf der einen Seite war Szabo nicht mehr zu ſchlagen, und auf der anderen ſtand Münzenberg wie eine Mauer und ließ ſich nicht vom Ball drängen. Mit dem knappen 3:2⸗Erfolge für die Ungarn ging das Spiel zu Ende. 0 Der Sieg der ungariſchen Nationalmannſchaft war nicht gerecht. In den Leiſtungen hielten ſich beide Mannſchaf⸗ ten die Waage. Die deutſche Elf wirkte im Zuſammenſpiel und als Mannſchaft nach der Pauſe ſogar weit gefälliger, vor dem Tore war ſie durchſchlagskräftiger. Ein Unentſchie⸗ den hätte den Kampfverlauf viel beſſer wiedergegeben. Handball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Baden: TWeEttlingen— Tgd Ketſch TV 62 Weinheim— SW Waldhof Gau Würktemberg: TWeAltenſtadt— Tgſ Stuttgart Tbd Göppingen— TW Cannſtatt Eßlinger TSV— Stuttgarter Kickers Tad Schwenningen— Stuttgarter TV TSV Süßen— Eßlinger Tgd S —— 2— 1e Badiſcher Kreisfeuerwehrtag in Plankſtadt. Q Plankſtadt bei Schwetzingen, 14. März. In den Ta⸗ gen des 20., 21. und 22. Juni begeht die Freiwillige Feuer⸗ wehr Plankſtadt ihr 40 jähriges Stiftungsfeſt, das in Ver⸗ bindung mit dem 31. Badiſchen Kreisfeuerwehrtag und dem 60jährigen Verbandsjubiläum des 9. Feuerwehrkreisverbandes Mannheim⸗Ladenburg gefeiert wird. Wehrpflichtige im Beurlaubtenſtand Reſerve und Erſatzreſerve, Landwehr und Landſturm. Aus Anlaß des einjährigen Beſtehens der deutſchen Wehrfreiheit gibt der Oberregierungsrat im Reichskriegs⸗ miniſterium, Dr. Senftleben, in der„Juriſtiſchen Wochen⸗ ſchrift“ einen Ueberblick über den Umfang unſerer Wehr⸗ pflicht und insbeſondere über den Beurlaubtenſtand. In das aktive Wehrdienſtverhältnis gelangt man nur durch Einbe⸗ rufung auf Grund der Muſterung und Aushebung oder auf Grund freiwilliger Meldung. Dagegen wird der Wehrpflich⸗ tige Angehöriger des Beurlaubtenſtandes von Gi wegen, ohne daß es eines beſonderen Staatsaktes hierfür bedarf. An ſeinem 19. Geburtstag tritt er ohne weiteres in die Erſatzreſerve ein. Am 1. April nach Vollendung ſeines 35. Lebensjahres tritt er ſelbſttätig bis zum Austritt aus dem wehrpflichtigen Alter zur Landwehr über. Der Be⸗ urlaubtenſtand kennt ein vierfaches Verhältnis: Reſerve, Er⸗ ſatzreſerve, Landwehr und in Ausnahmefällen Landſturm. Der Unterſchied zwiſchen Reſerve und Erſatzreſerve beſteht darin, daß der Reſerve nur angehören kann, wer ſeiner aktiven Dienſtpflicht ganz oder teilweiſe genügt hat. Wer nach dem 36. Lebensjahre in die Wehrpflicht eingetreten iſt, gehört ſogleich der Landwehr an. Hervorzuheben iſt, daß die aus der alten Wehrmacht Ausgeſchiedenen, gleichwohl mit welchem Dienſtgrad, jetzt von der Wehrpflicht des Dritten Reiches erfaßt werden, ſo⸗ fern ſie noch im wehrpflichtigen Alter ſtehen. Sie nehmen hierbei nicht etwa von ſelbſt wieder den in der allen Wehr⸗ macht erlangten Dienſtgrad an, ſondern müſſen einen geho⸗ benen Dienſigrad in der neuen Wehrmacht beſonders verlje⸗ hen erhalten. Im Gegenſatz zu früher iſt die Landwehrdienſt⸗ pflicht heute lediglich eine Fortſetzung der Reſerve- oder Erſatzreſervedienſtpflicht. Die zwiſchen beiden durch Errich⸗ tung einer Altersgrenze geſchaffene Zäſur will nur beſagen. daß die Angehörigen der Landwehr im Bedarfsfalle erſt herangezogen werden ſollen, wenn die Reſerve zur Auffül⸗ fung der Rahmenformationen der Wehrmacht nicht mehr ausreicht. Der Landſturm iſt im Gegenſatz zu früher ein Wehr⸗ pflichtverhältnis, das nur bei beſonderen Notſtänden und im Kriege nur durch beſondere Anordnung des Reichskriegs⸗ miniſters begründet werden kann. Für die Zugehörigkeit zum Landſturm iſt eine Altersgrenze nach oben nicht feſt⸗ geſetzt. Wie in urgermaniſcher Zeit, iſt auch heute wieder jeder wehrhafte deutſche Mann, ſolange es ſeine Kräfte zu⸗ laſſen, zur Verteidigung von Volk und Vaterland berufen. Mit dem 31. März, der auf die Vollendung des 45. Lebens⸗ jahres folgt, erlöſchen regelmäßig die ſich aus der Wehr⸗ pflicht ergebenden Pflichten. Im Kriege und bei beſonderen Notſtänden kann aber, wie bereits über den Landſturm aus⸗ geführt, die Wehrpflicht wieder neu begründet werden. Der Reichsberufswettkampf 689 Teilnehmer im Gauzwiſchenentſcheid. ** Frankfurt a. M. Die aus den Vorkämpfen als Sie⸗ ger bzw. Siegerinnen hervorgegangenen Jungen und Mä⸗ dels im ganzen Gau Heſſen-Naſſau ſind hier in Frankfurt zuſammengekommen und traten auf der großen Spielwieſe hinter dem Haus der Jugend zu einem Appell an. Gebiets⸗ führer der HJ, Potthoff, hielt eine Anſprache an die in einem offenen Viereck angetretenen Sieger aus den Vor⸗ kämpfen, in der er darauf hinwies, daß gerade ſie der beſte Beweis dafür ſeien, daß das Hauptaugenmerk des Führers darauf gerichtet ſei, alle Vorausſetzungen dafür zu ſchaf⸗ fen, daß das deutſche Volk auf dem Gebiete der Leiſtungs⸗ ſteigerung immer weiter vorwärts ſchreiten könne. Ihr ſeid hier zuſammengekommen, ſo führte der Gebietsführer wei⸗ ter aus, um nun im Gauzwiſchenentſcheid die Allerbeſten des Gaues feſtzuſtellen. Von den rund 50 000 Teilnehmern an dem Berufswett⸗ kampf im ganzen Gau ſind nun noch 689 als Sieger übrie geblieben, und zwar 411 männliche und 278 weibliche Be⸗ werber. Die entſprechenden Zahlen für die Stadt Frank⸗ furt lauten: 86 bzw. 49; dazu kommen noch 19 Studentin⸗ nen, die namentlich für höhere Frauenberufe geprüft wer⸗ den. Die jetzt zum dritten Male durchgeführten Reichsberufs⸗ wettkämpfe haben von Jahr zu Jahr eine ſtärkere Beteili⸗ gung aufzuweiſen. Die Früchte dieſes Kampfes machen ſich bereits bemerkbar insofern, als aus allen Berufen einſtim⸗ mig gemeldet wird, daß die Leiſtungen der Lehrlinge be⸗ deutend beſſer als in den früheren Jahren geworden ſind. Es iſt ja ſchließlich nicht der ausſchlaggebende Zweck, nur einzelne Spitzenkönner heranzubilden, ſondern die Breiten⸗ wirkung iſt das wünſchenswerteſte Ziel des ganzen Reichs⸗ berufswettkampfes. Auch die Zuſammenarbeit mit den ver⸗ ſchiedenen Behörden wird von Jahr zu Jahr fruchtoringen⸗ der und verſtändnisvoller, ſo daß man im allgemeinen von einem Fortſchritt nach allen Seiten ſprechen kann. Am Samstag war die praktiſche Prüfung in Frankfur⸗ ter Betrieben und Berufsſchulen. Am Abend fand ein Ka⸗ meradſchaftsabend ſtatt, und am Sonntag folgten die ſport⸗ lichen Wettbewerbe. Am Sonntagabend reiſten die Teil⸗ nehmer in ihre Heimatorte ab. Wiederaufblühende Sandſteininduſtrie. Lange Jahre mußte das Steinhauergewerbe im Weſerkreis brach liegen. Die gewaltigen Steinlieferungen der Weſerſandſteinbrüche zum Bau der Reichsautobahnbrücken über die Werra bei Hannoverſch-Münden nehmen nun nach monatelanger Vor⸗ arbeit ihren Anfang. Sie geben über 500 Arbeitern und Steinhauern rund um den Solling wieder Arbeit und Brot. Es gilt, für die Brüche des roten und hellroten Weſerſand⸗ ſteins ein Arbeitspenſum von 60 000 Tagewerken bis Be ginn des Herbſtes zu erledigen. Die Geſamtlieferung, die 260 000 Zentner ausmacht, und zu deren Beförderung 800 Eiſenbahnladungen benötigt werden, iſt ein ſichtbares Zeug: nis der gewaltigen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung bei dem Bau der Reichsautobahnen.