2 r üſung. 5 lernhe Volksze — 2 1 2 22— 12 Vielgeleſene Tageszeitung e Vereins- und Geſchäftsanzeiger eſumt, N eine Mil l 4 2. 1 3 Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeter zeile. Auf Mengenab⸗ . Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen:.. 5 a 5. lslos. die 3 5 4 ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ s esch„Die Starkenburger Heimatblätter“ Be zug zepreis: Durch die Träger ins Haus nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Febr. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Nr. 66 Mittwoch, den 18. März 1936 Bolſchafter v. Nibbentrop geht nach London Die deutſche Regierung entſendet einen Vertreter zum Völkerbundsrat DNB. Berlin, 17. März. Der Reichsminiſter des Auswärtigen hat am 17. März an den Generalſekretär des Völkerbundes, Herrn Avenol, in London folgendes Telegramm geſchickt: „Ich beſtätige dankend den Empfang Ihres Tele— gramms vom 16. März und beehre mich mitzuteilen, daß Botſchafter v. Ribbentrop die deutſche Regie rung im Völkerbundsrat bei der Prüfung der von der belgiſchen und franzöſiſchen Regierung aufgeworfenen Frage vertreten wird. Er wird von Donnerstagvormittag an in London zur Verfügung ſtehen. Der Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherr v. Neurath.“ Oer Völkerbundsrat nimmt Kenntnis von der deutſchen Antwort DNB. London, 17. März. Die deutſche Antwort an den Völkerbundsrat iſt gegen 17.30 Ahr ME beim Völkerbundsſekretariat eingegangen. Sie iſt ſogleich bei ihrem Eintreffen überſetzt und vervielfältigt wor— den, um den Ratsmitgliedern, die gerade in einer Geheim— ſitzung verſammelt waren, unterbreitet zu werden. Im Anſchluß an die Geheimſitzung trat der Völkerbunds— rat am Dienstagabend zu einer öffentlichen Sitzung zu— ſammen, auf deren Tagesordnung die Ausſprache über den am Montag vom franzöſiſchen Außenminiſter dorgelegten Ent— ſchließungsentwurf über die Feſtſtellung einer Verletzung des Locarno-Vertrages ſteht. Der Ratspräſident teilte zu Beginn mit, daß ein Tele⸗ gramm der deutſchen Regierung eingegangen ſei, in dem ſie die Einladung zur Teilnahme an den Beratungen des Völker— bundsrates annehme und mitteile, daß Botſchafter v. Rib— bentrop zu ihrem Delegierten ernannt ſei und von Don— nerstag früh an in London zur Verfügung ſtehen werde. Der Ruf nach Ver »Kolmar i. E., 17. März. Bei der Beratung des Ruſſenpaktes haben in der fran zöſiſchen Kammer zwei elſäſſiſche Abgeordnete Roſſé und Dr. Oberkirch— die franzöſiſche Bündnis- und Einkreiſungs— politik mit Entſchiedenheit abgelehnt und betont, daß Elſaß Lothringen die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung fordere, da es ohne ſie zugrunde gehen müßte. Die Vorſchläge Adolf Hitlers vom 7. März,„den zweck loſen jahrhundertelangen Streit“ zwiſchen dem deutſchen und franzöſiſchen Volke abzubrechen und die Anverſehrbarkeit der Grenzen im Weſten durch einen Nichtangriffspakt zwiſchen dem Deutſchen Reiche, Frankreich und Belgien zu ſichern, liegen durchaus in dieſer Linie. Die weitere Anregung, ſofort über die Bildung einer„beiderſeitigen entmilitariſierten Zone“ in Ver handlung einzutreten, und die deutſche Bereitſchaft, einer ſolchen Zone„in jeder Tiefe und Auswirkung unter der Vorausſetzung der vollkommenen Parität“ zuzuſtimmen, entſprechen der in Elſaß⸗Lothringen ſeit Jahr und Tag vertretenen Anſicht, daß der Ausbau des Grenzlandes zu einer waffenſtarrenden Baſtion eine ſinnloſe Verſchleuderung von Milliarden dargeſtellt hat. Franzöſiſche Blätter in Elſaß-Lothringen in deutſcher wie in franzöſiſcher Sprache haben nach der Reichstagsrede des Führers und Reichskanzlers alles verſucht, eine Panikſtim mung und Angſtpſychoſe zu ſchaffen. Die heimattreue Preſſe Elſaß-Lothringens hat ſich durch dieſe gewiſſenloſen Machenſchaften nicht in die Irre führen laſſen. Der erſte Widerhall ſtand zwar auch hier zum Teil im Banne der formaljuriſtiſchen Buchſtabengerechtigkeit franzöſiſcher r dd Nur dem Starken wird ſein Recht! Wir müſſen uns vor jeder Illuſion hüten. Es wird keiner für uns die Kaſtanien aus dem Feuer holen. Wenn Deutſchland nicht ſelber ſein Recht erſtreiten will, andere werden es niemals tun. Adolf Hitler 1923. eee 8 e eee eee ee penn Das Ae des fünrers- Ein Frieden der Fare! Der weg dazu. kn einiges bon! Die engliſche Antwort an Oeutſchland DNB. Berlin, 17. März. Der engliſche Außenminiſter Eden übergab am Dienstag— nachmittag dem deutſchen Botſchafter in London, Herrn von Hoeſch, folgende Mitteilung: Die Regierung Seiner Majeſtät tut ihr Aeußerſtes und wird dies auch weiterhin tun, um Mittel zu finden zu einer dauerhaften und zufriedenſtellenden Löſung der gegenwärtigen Schwierigkeiten. Es iſt der Regierung Sr. Majeſtät klar, daß der Vorſchlag des deutſchen Reichskanzlers wie auch alle von anderen intereſſierten Parteien gemachten Vorſchläge zur ge— eigneten Zeit beraten werden müſſen. Die deutſche Regierung wird indeſſen würdigen, daß es für die Regierung Sr. Majeſtät nicht möglich iſt, im gegenwärtigen Zeilpunkt ſchon ein weiter⸗ gehendes Verſprechen zu geben. Nichtöffentliche Sitzung des Völkerbundsrates DNB. London, 17. März. Der Völkerbundsrat ſetzte Dienstagnachmittag ſeine Tätig keit mit einer nichtöffentlichen Sitzung fort, an die ſich eine Geheimſitzu ng anſchloß. In der Geheimſitzung wurden, wie verlautet, Mitteilungen der britiſchen Regierung über die Stellungnahme der deutſchen Regierung zu der an ſie ergan— genen Einladung entgegengenommen. Eden bei Flandin DNB. London, 17. März. Eine Stunde nach Beendigung der Vormittagsſitzung der Locarno-Mächte ſuchte Außenminiſter Eden die franzöſiſche Abordnung in ihrem Hotel auf, wo er eine kurze Anterredung mit Flandin hatte. Berlin: Die deutſche Regierung hat die neue, von Oberſt Franco gebildete Regierung Paraguays anerkannt. Gleichzeitig erfolgte die Anerkennung durch die übrigen Mächte. ändigung im Elſa Prägung; aber mit Entſchiedenheit wurde die moralrichterliche Poſe verurteilt, in der man ſich in Frankreich gefällt. Mit ſolch „ſinnloſen und kurzſichtigen Arteilen komme man nicht weiter, hieß es im„Elſäſſer Kurier“ des Abgeordneten Roſſé. Hitler mache eingehende Vorſchläge; ſie ſeien„kühn“, aber ihre Verwirklichung und aufrichtige Innehaltung wäre für die Menſch— heit, insbeſondere für das Elſaß, ein Segen. Auch in der katho liſchen„Lothringer Volkszeitung“ wurde ſofort be— tont, daß an Verwicklungen niemand gelegen ſein könne, als den Waffen- und Munitionsfabrikanten. Man duͤrfe nicht vernach läſſigen, was in Hitlers Reichstagsrede an poſitiven Vorſchlägen enthalten ſei. In der autonomiſtiſchen„Elſaß-Lothringer Zei tung“(Straßburg) wurde geſagt:„Die deutſch-franzöſiſche Ver ſtändigung, für die wir ſeit Jahren unabläſſig eintreten, iſt jetzt in greifbare Nähe gerückt. Europa ſteht an einem Wendepunkt. And Frankreich hat wieder einmal das Steuer der europäiſchen Politik in der Hand. Wir hoffen dringend, daß Frankreich die Frage, die ihm geſtellt iſt, poſitiv beantwortet. Niemand wird die deutſch-franzöſiſche Verſtändigung mehr begrüßen als Elſaß Lothringen!“ Wie der Kolmarer Abgeordnete Roſſé die Dinge ſieht, zeigt der von ihm geleitete„Elſäſſer Kurier“. Am Schluſſe eines Aufſatzes„Nach der Rheinlandbeſetzung“ wird hier die ruſſiſche Hetze zurückgewieſen, die den deutſch-franzöſiſchen Kon flikt nach Kräften verſtärken will. Dieſe Manöver mache man nicht mit. Gewiß habe ſich die Mehrheit der franzöſiſchen Kam mer für das Militärbündnis mit Rußland ausgeſprochen. Aber das Elſaß macht nicht mit, denn es weiß, daß ein kriegeriſcher Konflikt mit Deutſchland für unſere Heimat entſetzlich wäre. Am unſere Heimat zu verteidigen, ſetzen ſich unſere Söhne und Brü der ein, aber nicht um Rußland, den Herd des Weltbolſchewis mus zu verteidigen.“ Auch„Der Elſäſſer“, ein Straßburger katholiſches Blatt, das dem Nationalſozialismus ſchroff ablehnend gegen überſteht, und zuerſt von„pakt- und ſittenwidrigem Vorgehen“ des Reiches ſprach, mußte zugeben, daß es mit ſeiner Sou veränität ganz unvereinbar geweſen iſt, daß ihm das volle Ver fügungsrecht über die Rheinlandzone entzogen war. 12. Jahrgang Gireiflichter Der Endkampf in der Arbeitsſchlacht Die Reichsanſtalt für Arbeitsbeſchaffung und Arbeitsloſen— verſicherung hal in ihrem letzten Bericht mitgeteilt, daß der für den Winter übliche jahreszeitliche Anſtieg der Arbeitsloſen— ziffer bereits wieder überwunden iſt. Es kann daher in Kürze wieder mit einem weiteren weſentlichen Rückgang gerechnet werden. Nach den Mitteilungen der einzelnen Landesarbeits— ämter iſt die Zahl der Arbeitsloſen insgeſamt auf 2516000 zurückgegangen. In dieſer Zahl ſind jedoch noch diejenigen Ar— beitsloſen mitenthalten, die infolge der jahreszeitlichen Witte— rung wie üblich aus der Arbeit gekommen ſind, die aber mit dem Wechſel der Jahreszeit wieder ihre normale Arbeit finden werden. Ihre Zahl wird auf 500800 000 geſchätzt. Außer— dem iſt eine Zahl von mindeſtens 500 000 Arbeitsloſen in An— ſatz zu bringen, die nach dem Bericht der Reichsanſtalt„ver— mittlungsunfähig“ ſind, alſo eine Gruppe von Menſchen, mit deren ſtändiger Arbeitsloſigkeit normalerweiſe gerechnet werden muß, die auch aus irgendwelchen Gründen bei guter Wirt— ſchaftslage arbeitslos bleigen werden. Zieht man dieſe beiden Zahlen von der Geſamtziffer ab, ſo bleiben noch 1 bis 12 Millionen Arbeitsloſe übrig, für die Arbeit beſchafft werden muß. Die Ziffer, mit der wir in den letzten Abſchnitt des im Jahre 1933 verkündeten Vierjahresplanes treten, iſt daher er— heblich geringer als die Ziffer, mit der die Durchführung des Programms der großen deutſchen Arbeitsſchlacht eröffnet wurde. Dieſe Entlaſtung zeigt ſich in fühlbarer Weiſe auch in dem erhöhten Steueraufkommen und in den mit dem Rückgang der Arbeitsloſenziffer möglich gewordenen Erſparungen im Sozialhaushalt der Reichsregierung. Wie Syndikus Dr. Kopſch in der„Deutſchen Wirtſchaft“ feſtſtellt, ergibt ſich aus dem erhöhten Steueraufkommen und den Einſparungen im Sozialhaushalt ein laufender Betrag von rund 4,5 Milliarden. Dazu kommt noch ein Betrag von rund 2 Milliarden, der auf dem Kapitalmarkt für die Arbeitsbeſchaffungspläne aufgebracht wird, ſo daß ein Geſamtbetrag von 6,5 Milliarden zur Ver fügung ſteht. Eine weſentliche Entlaſtung des Arbeitsloſen— etats iſt naturgemäß durch diejenigen Arbeitsaufträge hervor gerufen worden, die dem Aufbau der neuen Wehrmacht die— nen. An ihr ſind eine ganze Reihe von Induſtriezweigen be— teiligt, die in vollem Umfang beſchäftigt ſind. Als Großauf— traggeber kommen weiterhin Reichsbahn und Reichspoſt in Betracht. In dieſem Zahre werden die von ihnen begonnenen zuſätzlichen Arbeiten weitergeführt werden neben denjenigen Arbeiten, die der lauſenden Inſtandhaltung und dem regel— mäßigen Neubedarf dienen. Für den Weiterbau der Reichs— autobahnen ſteht wiederum der gleiche Betrag von 500 Mil lionen RM. wie im Vorjahre zur Verfügung. Die Arbeiten im letzten Jahr der großen nationalſozialiſtiſchen Arbeitsſchlacht werden daher innerhalb der induſtriellen Wirtſchaft mit un verminderter Kraft weitergeführt werden, wie es auch auf den anderen Gebieten der Wirtſchaft geſchieht. Wie Frankreich die„Heiligkeit“ der Vertrage achtete In dem Augenblick, da Frankreich bei den Verhandlungen in London mit aller Macht darauf drängt, daß die Entſendung deutſcher Reichswehrtruppen ins Rheinland vom Völkerbunds rat als Vertragsbruch verurteilt werde, wirft die in der geſtri gen Ausgabe mitgeteilte umfangreiche Aktenveröffentlichung des Staatsdepartements der Vereinigten Staaten ein neues Licht auf die Art und Weiſe, wie ſich Frankreich über die„Hei. ligkeit“ der Verträge hinwegzuſetzen pflegt, wenn es ſich ſelbſt einen Vorteil davon verſpricht. Der in den Akten über das Jahr 1920 veröffentlichte Bericht des amerikaniſchen Beobach- ters bei der Rheinlandkommiſſion iſt ein einziger Beweis für die Einſeitigkeit der Vertragsauslegung durch Frankreich. Die franzöſiſche Regierung hat nach dieſem Bericht nicht„ur die Bevölkerung des Rheinlands unter allerſchwerſtem Druck ge halten, ſondern auch die anderen Mitglieder der Interalliierten Rheinlandkommiſſion geradezu terroriſiert. Angeſetzliche Ein griffe in die deutſche Zivilverwaltung, bewußtes Hervorrufen von Zwiſchenfällen zwiſchen franzöſiſchem Militär und Bevöl kerung waren an der Tagesordnung. Sie hielten die Bepölke rung in höchſter Beſorgnis, und der amerikaniſche Beobachter ſagt klar und deutlich, daß die franzöſiſchen Beſatzungsbehör den, die naturgemäß nur auf Anweiſung der Pariſer Regie rung handelten, die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages beſtändig mißachtet haben. Die weiteren Ausführungen des amerikaniſchen Berichterſtatters ſind ein erneuter Beweis für die bereits bekannte Tatſache, daß Frankreich während der Be ſatzungszeit keine Gelegenheit vorübergehen ließ, Anläſſe zu verſchärftem Vorgehen gegen die Bevölkerung und zur weiie ren Einſchränkung der deutſchen Verwaltungsbefugniſſe künſt lich zu ſchaffen. Jeder rechtmäßige Widerſtand deutſcherſeits gegen dieſe dem Sinn des Verſailler Diktats zuwiderlaufen den Eingriffe wurden mit einem Altimatum beantwortet, an gefangen von den Streitfällen zwiſchen Militär und Bevölke rung bis zum Ruhreinmarſch. Frankreich hat ſich denn auch über alle amerikaniſchen Proteſte gegen dieſe zahlreichen Aeber griffe, ſo vor allem gegen die Beſetzung von Frankfurt, gegen die Verlegung von farbigen Truppen ins Rheinland, gegen den Ruhreinmarſch uſw. einfach hinweggeſetzt. Schon damals taucht in den Berichten des amerikaniſchen Beobachters die Anſicht auf, daß Frankreich die Abſicht habe,„durch unſinnige, unmögliche und zahlenmäßig nicht feſtgelegte Tributforderun⸗ gen Deutſchland wirtſchaftlich zu ruinieren“ und das geſamte Rheinland und das Ruhrgebiet nachträglich, d. h. unter Miß achtung des Verſailler Vertrages, noch in ſeinen Beſitz zu bringen. Nur den unſeligen, für die deutſche Wirtſchaft ſo verhängnisvollen Wirkungen der franzöſiſchen Gewaltpolitit und dem latenten Widerſtand der Amerikaner und Engländer iſt es zuzuſchreiben, wenn Frankreich ſchließlich doch zurück- 0 Dieſes ſelbe Frankreich aber iſt immer und heute wieder ſtärker denn je an der Arbeit, wenn es t Deutſchland Verletzung oder Bruch von eee Ber. pflichtungen vorzuwerfen. Seine„Vertragstreue“ erfährt in dem amerikaniſchen Bericht eine Kritik, wie ſie vernichtender nicht ſein kann. Sie hat nichts mit der ſogenannten„Heilig⸗ leit der Verträge zu tun und iſt nie etwas anderes geweſen als ein politiſches Druckmittel gegen Deutſchland. Ausſprache in der öffentlichen Natsſitzung DNB. London, 17. März. In der öffentlichen Ratsſitzung am Dienstagnachmittag nahm als erſter Redner der Ausſprache der Außenminiſter Rüſchtü Ar as das Wort. Er erklärte, der Völkerbundsrat habe auf Grund der Beſtimmungen des Locarnovertrages die Pflicht, zu der aufgeworfenen Frage als Schlichter zu wirken. In internationalen Streitigkeiten müſſe der Rat die Rolle eines Mittlers und zugleich auch eines Bürgen der Sicher- heit führen. Nach ſeiner Meinung würde ſich der Rat dieſer beiden Hauptaufgaben nicht entledigen können, wenn er ſich ſelbſt lediglich auf die Rolle des Schlichters beſchränkte, die ihm durch den Rheinpakt übertragen ſei. Der Rat müſſe vorher ſowohl Frankreich als auch Belgien„volle Genugtuung“ geben. Wenn es jedoch zu irgendeiner Vermittlung komme, dann würde er es vorziehen, daß die Vermittlung durch den Völkerbundsrat und nicht auf irgendeine andere Weiſe erfolge. Der Redner ſchloß mit der Erklärung, daß die Regelung der Beziehungen zwiſchen den drei großen europäiſchen Ländern eine Frage ſei, die beſtimmt das Rückgrat der europäiſchen Sicherheit bilde. Nach dem türkiſchen Außenminiſter ſprach der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar Lit winow, der, wie nicht anders zu er— warten, wieder in der Rolle eines internationalen Moralrichters auftrat. Er ſprach von der„Entrüſtung ſeines Landes“ über den neuen„Vertragsbruch“ Deutſchlands und von dem der Sowjetunion„für den Frieden und die kollektive Sicherheit“. Er wußte die Dinge ſo darzuſtellen, als ob nur noch„ein— ſchneidende Maßnahmen“ den Völkerbund retten könnten. Im übrigen vertrat er natürlich die Theſe von der angeblichen Ver— einbarkeit des Ruſſenpaktes mit dem Locarnovertrag. Dann ging Litwinow zu offener Völkerverhetzung über. Deutſchland, ſo hinterſtellte er, brauche die Wiedermilitariſierung des Rhein— landes, um die franzöſiſche Militärmacht zu zerſchmettern(1!) Deutſchland ſelbſt ſuche es als völlig ungefährdet hinzuſtellen. Dieſe Erklärung verband er mit dem Verſuch, die deutſchen Friedensvorſchläge zu verdächtigen. Der Vertreter Chiles, der unmittelbar nach Litwinow das Wort nahm, führte aus, der Locarnovertrag intereſſiere Chile nur unter allgemeinen Geſichtspunkten. Deutſchland mache geltend, daß Frankreich den Vertrag durch Abſchluß des Paktes mit Rußland verletzt habe. Anter dieſen Amſtänden ſei eine Prüfung notwendig und es wäre angebracht, ein Gutachten des Haager Gerichtshofes einzuholen. Schließe ſich der Völkerbunds— rat dieſem Vorſchlage nicht an, ſo werde er ſich bei der Ab⸗ ſtimmung der Stimme enthalten. Die Ausſprache wurde anſchließend auf Mittwoch 15.30 Ahr vertagt. Aufruf des Bundesführers der Deutſchen Mietervereine Der Führer hat den Reichstag für den 28. März d. Z. auf⸗ gelöſt. Am 29. März findet die Neuwahl ſtatt. Ich bitte, daß ſich jedes Mitglied unſerer Reichsorganiſation in jeder Weiſe bemüht, das Vertrauensvotum zu unſerem Führer an dieſem Tage zu einzigartiger Größe zu geſtalten. Ich erwarte, daß jedes Milglied nach ſeinen Kräften Hilfe leiſtet, um beſonders dem Auslande zu zeigen, daß das Volk in allen ſeinen Schichten hinter ſeinem Führer und ſeiner Regierung ſteht. Es lebe der Führer! Es lebe unſer deutſches Vaterland! Heil Hitler! J. Herrmann, Bundesführer. Eindringlicher Appell an Frankteich Die Völker ſollen entſcheiden— Die Rede des Führers in Frankfurt a. M. DNB. Frankfurt a. M., 17. März. Anbeſchreiblicher Jubel begrüßte den Führer, als er in der Frankfurter Feſthalle das Wort nahm.„Vom erſten Tage meines Ringens um Deutſchland an habe ich um die Zuſtim— mung und das Vertrauen meines Volkes gekämpft.“ Mit die— ſen Worten hatte der Führer bereits zu Beginn ſeiner großen Rede die Maſſen erfaßt.„Ich habe nicht die Demokratie be— ſeitigt, ſondern ſie vereinfacht, indem ich mich nicht zur Zu— ſtändigkeit der 47 Parteien, ſondern zur Zuſtändigkeit des deutſchen Volkes ſelbſt bekannte! Dort liegt die Quelle meiner Kraft! And aus ihr allein ſoll unſerem Regime die Stärkung kommen, die es benötigt, um ſeine Aufgabe zu meiſtern!“ Frankfurt, die alte Kaiſerſtadt, die Traditionsſtätte ſo vieler erfolgloſer Anſtrengungen um die Reichseinheit, jubelte dem Führer zu, als er feſtſtellte:„Ich habe dieſe 16 oder 17 Länderfahnen beſeitigt und eine einzige an ihre Stelle geſetzt und damit Deutſchland gegeben, was alle Völker der Welt beſitzen.“ Dieſes zur Einheit geſchmiedete Volk verſtand ſeine Worte, als er vor den Illuſionen auf fremde Hilfe warnte und aus— rief:„Baue auf deine Kraft und hoffe nicht auf die Hilfe der anderen. Du verdienſt ſie dann gar nicht. Du mußt dich mit feſten Füßen auf dieſe wankende Erde ſtellen. Dann kannſt du dich zu deinem Gott erheben und ihn bitten, deinen Mut, deine Arbeit, deine Ausdauer, deine Kraft, deine Beharrlich— leit und damit deinen Lebensanſpruch auf dieſer Welt zu unter— ſtützen und zu ſegnen!“ Der Führer ſprach von den ſittlichen Kräften, von dem Glauben, von dem Vertrauen und der Zuverſicht, die aus die— ſer Einheit und Geſchloſſenheit dem deutſchen Volke erwachſen. „Nicht äußere Lippenbekenntniſſe machen die Kraft einer Na— tion aus, ſondern die innere Gläubigkeit, mit der ſich ein Volk einer Idee ergibt, die lebensgeſtaltend iſt.“ Daß dieſe Gemeinſchaft nur durch einen neuen Geiſt ihre innere Kraft erhalten konnte, durch den Begriff gemeinſamer Ehre und Pflicht, das kam den begeiſterten Maſſen in der Feſthalle tief zum Bewußtſein bei den herrlichen Worten des Führers:„Ich glaube nicht an die Kraft eines Menſchen, wenn 58 ſich nicht verbindet mit einem lebendigen Gefühl für ſeine re! Ich glaube nicht an die Kraft einer Nation zur Be⸗ zwingung der Widerſtände des Lebens, wenn dieſe Kraft nicht einen ſichtbaren und ſtolzen Ausdruck findet in dem allgemeinen Bewußztſein der Ehre! Nicht nur der Ehre nach innen, ſondern auch der Ehre nach außen. And zu dieſer Ehre gehört als nicht von ihr zu tren— nende Erſcheinung die Freiheit!“ Der Führer ſprach unter jubelnder Zuſtimmung der Maſſen von den harten Entſchließungen, die notwen— dig waren, Deutſchland vor aller Welt wieder das Anſehen und die Ehre zurückzugeben.„Hier ſtoßen zwei Auffaſſungen hart gegeneinander. Auf der einen Seite der Buchſtabe eines abgepreßten Vertrages und auf der anderen Seite die ewige Moral des Lebens! Auf der einen Seite hohles Preſtige, und auf der anderen Seite die wahrhafte Liebe zum Frieden! Zu einem Frieden, der ſich nur aufbauen kann auf gleichberechtig— ten Partnern und ihren freien Aebereinkünften. Wenn ich die⸗ ſes ſchwerſte Problem angegriffen habe, meine Volksgenoſſen, dann geſchah es, weil auf einem anderen Weg eine wirkliche Beruhigung Europas nicht zu erreichen iſt. Denn es iſt klar: Jeder Vertrag, der ſeine Wurzel in der Gewalt hat, in der Drohung oder in der Erpreſſung, wird geſchichtlich nur eine gewiſſe Zeit geduldet werden. Auf ſolchen Fundamenten kann man keine ewigen Geſetze, keine ewigen Bindungen und keine ewigen Verträge aufrichten!“ Die Beifallsſtürme ſteigerten ſich zum Orkan, als der Führer erklärte: „Aeber allen Paragraphen ſteht das von Gott den Menſchen gegebene natürliche Lebensrecht und die Freiheit des Lebensrechtes! Die Völler ſind ewiger, als ſchlechte Verträge es ſein können. Die Völler leben länger, als unvernünftige Verfügungen oder Erpreſſungen zu leben vermögen. Einmal muß zwiſchen dieſer Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft ein Strich ge⸗ zogen werden. Sie kann nicht als böſe Tat fortzeugend Böſes neu gebären! Einmal muß endlich dieſer Zuſtand, der nur zu Haß und Verbitterung führt, zu Unfrieden, Angſt und Furcht, ſeine Beendigung finden! Einmal muß er ſeine Ablöſung er⸗ halten durch einen neuen Zuſtand, der ſich aufbaut auf dem freien Entſchluß einſichtiger Staatsmänner, freier Nationen.“ Anter toſender Zuſtimmung rief der Führer ſeine alten Kampfgenoſſen zu Zeugen auf, daß er niemals etwas anderes als die wirkliche Verſöhnung und Verſtändigung gepredigt habe. Dieſe Erziehungsarbeit ſei nicht vergeblich geweſen. „Ich würde jederzeit bereit ſein, mit der franzöſi⸗ ſchen Regierung einen Akkord einzugehen. Wir rufen die beiden Völker auf. Ich lege dem deutſchen Volle die Frage vor:„Deutſches Volk, willſt du, daß zwiſchen uns und Frank⸗ reich nun endlich das Kriegsbeil begraben wird und Friede und Verſtändigung eintritt? Willſt du das, dann ſage„Ja“.(Ein vieltauſendſtimmiges Ja und minutenlange ſtürmiſche Heilrufe toſen nach dieſen Worten des Führers durch die rieſige Halle.) „Und man ſoll dann auch auf der anderen Seite dieſelbe Frage an das franzöſiſche Volk richten. And ich zweifle nicht: Es will genau ſo die Verſtändigung und es will genau ſo die Verſöh⸗ nung.“(Wieder ſetzt begeiſterter Beifall der Maſſen ein.) Ich werde das deutſche Volk dann weiter fragen: „Willſt du, daß wir das franzöſiſche Voll unterdrücken oder minder berechtigen ſollen?“ Und es wird ſagen: „Nein, das wollen wir nicht!“ Dann ſollen ſie drüben ebenfals die Frage an das Volk ſtellen, ob es will, daß das deutſche Volk weniger Recht haben ſoll in ſeinem eigenen Hauſe als jedes andere. Und ich bin der Leberzeugung, auch das franzöſiſche Volk ſagt:„Nein!— das wollen wir nicht!“(Toſende Beifallskundgebungen unterſtrei⸗ chen dieſe Worte des Führers.) Eingehend behandelte der Führer dann den deutſchen Standpunkt in der gegenwärtigen Situation. Er brachte über— zeugend zum Ausdruck, daß wir nicht mehr tun können, als der Welt die Hand zur Verſöhnung und Verſtändigung zu reichen. „Ich habe gehandelt, wie ich als Mann von Ehre handeln mußte. Würde ich nicht ſo handeln, würde ich weder Ehre noch Wert beſitzen. Dann aber würde ich auch nicht an dieſem Platze ſtehen und nie hätte ich die Nation gewinnen können! Ich weiß, daß die Nation nicht anders denkt.“(Dieſe Sätze des Führers wer— den immer wieder von brauſenden Heilrufen und jubelnden Bei⸗ fallskundgebungen unterbrochen.) Am Schluß ſeiner mitreißenden Rede appellierte der Führer an das Verantwortungsbewußtſein des Volkes: „Ich warte auf deine Entſcheidung und ich weiß, ſie wird mir recht geben! Ich werde deine Entſcheidung annehmen als des Volkes Stimme, die Gottes Stimme iſt. Gehen Sie hinein in dieſen 29. März in der tiefinneren, heiligen Aeberzeugung, ein geſchichtliches Votum abgeben zu müſſen, für das jeder einzelne von uns einſt geprüft und gerichtet werden wird. Ich hobe meine Pflicht jetzt dreieinhalb Jahre lang getan. Deutſches Volk, tue jetzt du die deine!“ Wer dieſe Stürme der Begeiſterung, in denen die letzten Worte des Führers untergingen, erlebte, für den gibt es keine Zweifel mehr, wie des Volkes Entſcheid am 29. März lauten wird. Vor dem Frankfurter Opernhaus war die Reichskriegsflagge an hohem Maſt gehißt. Wie Meeresbrauſen klang der Jubel, der den Führer ankündigte. Er vervielfachte ſich, als der Führer auf dem Balkon des Opernhauſes weithin ſichtbar wurde. Der Kommandeur meldete dem Führer und dann rollten auch ſchon die Wirbel des Lockens über den weiten Platz, auf den ſich eine weihevolle Stille geſenkt hatte. Die vier beteiligten Muſikkorps begannen mit Märſchen der alten Frankfurter Regimenter. Wieder lockten die Trommeln, fielen gellend die Pfeifen ein, bis die Hörner des berittenen Korps feierlich und getragen die alten Weiſen erklingen ließen, in die beim Dankgebet auch die übrigen Muſikkorps wieder einfielen. Das Kommando:„Helm ab zum Gebet“ ertönte und ſogleich entblößten die Hunderttauſende die Häupter. Mit dem„Präſentiert das Gewehr!“, erklang das Lied der Deutſchen und das Freiheitslied der Bewegung, in die die Maſſen ergriffen von der großen Stunde einfielen. Noch während der Kommandeur des Zapfenſtreichs dem Führer ſeine Meldung erſtattete, ſetzte der Jubelſturm wieder ein, der ſelbſt den Badenweilermarſch der abziehenden Truppen übertönte. Die Abſperrungsmannſchaft hatte alle Mühe, die Maſſen zurückzu⸗ halten. Sofort ſetzten auch wieder die Sprechchöre ein, die nach dem Führer verlangten. Erſt nachdem der Führer in einem unbeſchreiblichen Triumph⸗ zug durch die feſtlich geſchmückten Straßen Frankfurt verlaſſen hatte und die Abſperrungsketten aufgehoben waren, konnte man ſehen. welch gewaltige Maſſen die„Stadt des deutſchen Hand- werks“ auf die Beine gebracht hatte. Hitler ein Garant des Friedens Reichsminiſter Kerrl in Braunsberg DNB. Braunsberg, 17. März Schon lange vor 20 Uhr war die große Sporthalle der Truppführerſchule des Reichsarbeitsdienſtes bis auf den letzten Platz gefüllt und viele Hunderte warteten draußen an den Laut— ſprechern, um die Rede des Reichsminiſters Kerrl zu hören. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Kreisleiter nahm der Miniſter das Wort. Zum dritten Male, ſo führte er aus, ruft der Führer heute an die Wahlurne. Aber wie anders iſt das Bild geworden, wie anders als bei den früheren Wahlen, die heute faſt wergeſſen ſind, wo 47 Parteien vor das Volk traten, um nicht etwa Rechenſchaft über ihre Leiſtungen zu geben, ſon⸗ dern das Blaue vom Himmel herab verſprachen. Der 30. Januar 1933 brachte die große Wende, die nicht nur den Beginn eines neuen Zeitabſchnittes der deutſchen Ge ſchichte, ſondern zugleich den Beginn eines neuen Abſchnittes in der Weltgeſchichte darſtellt. Der Miniſter ſchilderte das Chaos, das in Deutſchland herrſchte, als Adolf Hitler das Steuer in die Hand nahm. Die jenigen, die mit ihm 14 Jahre lang gekämpft hatten, verſtanden, es kommt nicht auf die Amſtände und die Schwierigkeiten der Lage an, ſondern darauf, ob Menſchen voller Glauben hinter dem Mann ſtehen, dem ſie vertrauen. Deshalb wußte der Führer, daß ſein Werk gelingen werde. Seine Programmpunkte ſtanden feſt. Am 12. Oktober 1933 verkündete der Führer der Welt und dem deutſchen Volk den Austritt Deutſchlands aus dem Völker— bund. Anter ſtürmiſchem Beifall betonte der Miniſter, daß das ganze deutſche Volk damals hinter dem Führer ſtand in dem Verlangen nach Gleichberechtigung, nach voller Freiheit und der Wahrung der deutſchen Ehre. Damals ging das erſte Aufatmen durch das deutſche Volk. And heute vor einem Jahr erfolgte der zweite Schlag. Dei Führer gab am geſtrigen März 1935 Deutſchland die Wehr⸗ hoheit und damit auch die Ehre wieder. Das herrlichſte Heer, das die Welt je geſehen, entſtand in neuer Geſtalt als ein wahres Inſtrument des Friedens. Deutſchland iſt heute ſchon der Aeberzeugung, daß Adolf Hitler ein Garant des Friedens iſt, und auch die ganze Welt wird zu dieſer Aeberzeugung gelangen. Der Miniſter erinnerte hier an das Flottenabkommen mit Eng⸗ land als einen Schritt, dem ganz Europa und die Welt hätten folgen ſollen. Wieder jubelten die Maſſen dem Miniſter zu, als er an die Ereigniſſe des 7. März 1936 erinnerte. Auch in dieſer neuen politiſchen Großtat, ſo ſagte der Redner, liegt eine unbedingte Friedensſicherung. Das ganze deutſche Volk hat die Pflicht, mit dem Führer der Welt zu zeigen, daß es bereit iſt, den Frieden zu halten. 5 Der Führer wird nicht, ſo ſagte der Redner weiter, mit lauten Verſprechungen vor das Volk treten. Er weiſt nur auf die letzten drei Jahre nationalſozialiſtiſcher Führung hin, und die Taten dieſer Zeit ſprechen für ihn. Man denke nur daran, daß von 7 Millionen Arbeitsloſen heute 5 Millionen zu den Arbeitsplätzen wieder zurückgekehrt ſind. And die übrigen wiſſen, daß es dem Führer gelingen wird, auch die reſtlichen 2 Millionen wieder an die Arbeitsſtätten zu führen. Der Miniſter wies dann auf das großzügige Winter hilfs⸗ werk des Führers hin. 5 „Die letzte Frage im Menſchenleben, die es ſinnvoll macht, iſt nicht die, wieviel hab ich erworben, ſondern haſt du deine Pflicht getan. Durch unſeren Führer kommen wir dazu, ſie mit Ja zu beantworten. Das große Sehnen iſt in Erfüllung ge⸗ gangen. Wir haben wieder ein einiges Reich, ein deutſches Volk, eine wirkliche und wahrhaftige Nation. Gott hat das Programm des Lebens hineingeſchrieben mit rotem Blut in deine Adern, deutſches Volk. Inwendig liegt in dir das Gewiſſen: Tue deine Pflicht, gehe in der Nation auf, ſtelle deine Intereſſen und den Eigennutz zurück und tue das, was nötig iſt für die Gemein— ſchaft. Das iſt auch der tiefe Sinn des Programms, wie es der Führer immer vertreten hat. Liebe deinen Nächſten ebenſo wie dich ſelbſt. Durch den Nationalſozialismus iſt dieſes Chriſtentum wieder Wirklichkeit geworden. Der Nationalſozialismus wird weiter kämpfen in der Eroberungsſchlacht um die Seele des deutſchen Menſchen, wie es der Führer gefordert hat. Wir haben nicht umſonſt gelebt, ſondern wir haben unſere Pflicht erfüllt, fuhr der Miniſter fort, und dann wird unſer Gott uns ſegnen, wie er unſeren Führer geſegnet hat in den Jahren des Kampfes und des Sieges. Immer wieder har der Führer geſagt: Bleibt auch jetzt, nachdem wir die Macht haben, die Alten, ſo wie er ſelbſt geblieben iſt, immer beſcheiden und anſpruchslos. Alle ſtehen hinter dem Führer in unerſchütterlicher Manneszucht. Er kämpft für den Sieg und wir kämpfen für ihn. Das iſt der letzte Sinn unſerer Zeit. Heute können wir ſagen, wir haben das herrlichſte Vaterland, das jemals war, das über Stämme, Stände und Konfeſſionen hinaus zu einer einzigen Einheit ge— worden iſt. Deutſchland iſt erwacht, die Sehnſucht iſt erfüllt, das deutſche Volk hat zu ſeiner Pflicht zurückgefunden. Nun genügt es aber nicht, daß am 29. März in einem Wahl⸗ zettel ein Kreuz gemacht wird, es muß darüber hinaus das ganze Leben ein Schwur werden, dem Führer gegenüber die Pflicht zu tun: Deutſchland, Deutſchland über alles.“ Flandin vom König von England empfangen DNB. London, 17. März Der König von England empfing am Dienstagnachmittag den franzöſiſchen Außenminiſter Flandin. Kurz vorher hatte er eine viertelſtündige Anterredung mit dem ſtändigen Anter⸗ e des Auswärtigen Amtes, Sir Robert Van⸗ ittart. N auf he dn 1 adh g anderez ph deſen ini it kuſen ie Fug b dan. ede un en 5 e Halle) be gage Cs vil Versh. in) ſüten gen: as Voll dt haben bin det s nlerſtrei deutſchen de über. „als her teichen n mußte 0 Vert de stehen eit, daß Führer ſie witd als dez inneren, eben zu gerichtel g getan. t Fihrer che. Der c ſchon ich eine et ys N Mfofen He e getragen del. Mab hel 5, „ Ale! 30 S 4 Nr. 66 Mittwoch, den 18. März 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang ä Ergebniſſe ſprechen Faſt eine Milliarde Fürſorgeausgaben weniger Wp Es iſt eine einfache Rechnung: Je mehr Men⸗ ſchen ſich aus eigener Arbeit ernähren können, um ſo ge⸗ ringer werden die Fürſorgeausgaben und umgekehrt: je größer die Arbeitsloſigkeit, um ſo höher die öffentlichen Laften. Das Letztere traf auf das Nachkriegsdeutſchland zu; es wurde repräſentiert durch die Wohlfahrtsämter, die Stellen, die am meiſten zu tun hatten. Das deutſche Volk wünſchte nicht Wohlfahrt ſondern Arbeit, um ſich ſelbſt er⸗ nähren zu können.— Hand in Hand mit dem Sinken der Arbeitsloſenziffern ging im neuen Deutſchland eine beſtän— dige Abnahme der Fürſorgelaſten, die mehr als alle andere Zahlen zeigen, daß der Nationalſozialismus im Begriff iſt, den Wohlfahrtsſtaat zu liquidieren. Koſten der öffentlichen Fürſorge 1932/33 gleich 2738 Mill. RM. 1933/%4 2504 1 70 1934/35 1975 5 Die Fürſorgeausgaben veringerten ſich alſo 1933/34 be⸗ reits um 234 Mill. RM gegenüber 1932/33 und im Jahre 1934/35 um weitere 529 Mill. RM. Das bedeutet für den Zeitraum von zwei Jahren eine Senkung von faſt einer Milliarde RM. Allein bei dem Aufwand für Arbeitsloſe iſt eine Senkung nur der laufenden Barunterſtützungen von 1393 Mill. RM 1932/33 auf 1229 Mill. RM im Jahre 1933/34 und auf 758 Mill. RM im Jahre 1934/35. Die Schätzungen für 1935/36 belaufen ſich auf etwa 525 Mil⸗ lionen RM. FP Das iſt unſer Krieg! Ein Kampf um den wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg Es flieg: von 1932 bis 1935 Volkseinkommen von 45 Milliarden auf 56 Milliarden RM. Wert der Indu⸗ 77 ſtrieproduktion„ 34,8 65 58.8 5 4 Wert der land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugung 1 6.4 15 8,2 1 1 Summe der Spareinlagen„ 9,9 105 1 3 5 tägl. Güterbeför⸗ derung d. Bahn u. Schiff„ 1,07 Million.„ 1,48 Millionen To. Umſatz des Handwerks„ 10,9 Milliard.„ 14,5 Milliard. RM. Es ſank die Zahl der Arbeitsloſen von 7,5 Millionen im Jahre 1932 auf 2,5 Millionen im Jahre 1935; Es ſank die Zahl der Konkurſe von 14 138 im Jahre 1932 auf 5945 im Jahre 1935; Es ſank die Zahl der Vergleichsverfahren von 6189 im Jahre 1932 auf 742 im Jahre 1935. Ein Kampf um die Jugend 1932 arbeitslos verdarb die Zukunft der Nation ſeeliſch und körperlich; Heute Arbeitsdienſt und Wehrmacht erziehen ein ſtarkes, hoffnungsfreudiges Geſchlecht! Ein Kampf gegen die Not 1932 ein Heer von Bettlern auf den Straßen, der allge⸗ meinen Wohltätigkeit ausgeliefert. Not und Elend in den Hütten der Armen; Heute die Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt, das Winter- hilfswerk betreuen jeden Volksgenoſſen, nicht aus Barmherzigkeit, ſondern aus ſozialiſtiſchem Gemein⸗ ſchaftsgeiſt! Ein Kamm gegen den ſittlich⸗moraliſchen Verfall 1932 Schmutz und Schund gehörte zum„guten Ton“, jü⸗ diſches Gift verſeuchte durch Buch und Preſſe, Kunſt und Theater. Funk und Film das ganze Volk. Heute die jüdiſchen zerſtörenden Elemente ſind entfernt. Deutſche Kunſt wird durch deutſche Menſchen zum allgemeinen Gut der Nation. Kraft durch Freude, Ju⸗ genderziehung, Volksempfänger, Förderung des Spor⸗ tes ſtärken den Körper und erheben den Geiſt. Ein Kampf um die Einheit im Innern Früher 35 Parkeien, 20 Parlamente, Klaſſenkampf, Stammes⸗ grenzen, Streit der Intereſſentenhaufen, Chaos. Heute Ein Volk— Ein Neich— Ein Führer Ein Kamyf um Ehre und Freiheit 1932 ein Staat vom Ausland verlacht, die Saar unter Fremdherrſchaft, ein Hunderttauſend⸗Mann⸗Heer mit Tankattrappen, das Rheinland entmilitariſiert, mit einem Wort— ein Spielball in den Händen der fremden Mächte. Heute Stark! Frei! Gleichberechtigt! Durch unſern Führer Adolf Hitler Er iſt unſere Stärke, du gibſt ihm g raff zu ſeiner Jriedenspolitik am 29. März durch deine Stimme! Vor wort: Erſt wenn die Wehrfrage der Nalion, die in erſtet Linie nicht eine lechniſche, ſondern eine geiſtige. eine Willensfrage iſt, gelöſt iſt in dem Sinne, daß das deutſche Volk wieder begreift, daß man Politik nur mit Macht und wieder Macht kreiben kann, dann iſt der Wiederaufbau möglich. Adolf Hitler im Jahre 1923. .. ³ d d Landvolk, denk' daran! IdR. Das Verſtändnis für die Feinheiten der Außen⸗ politik, Zurückhaltung und Vorſtöße im rechten Augenblick, iſt nicht jedermanns Sache. Der Menſch des Alltags ſteht zu ſehr in den kleinen Dingen ſeines Berufslebens, um alles, auch die letzten Folgerungen, ganz zu überblicken. Aber jeder Deutſche hat doch Empfinden für die aroße Li⸗ nie einer ſelbſtbewußten nationalen Au ßenpo⸗ litik, für die Dinge, bei denen es um die ganz grs⸗ ßen Entſcheidungen geht. Ohne Zweifel iſt das deut⸗ ſche Volk gerade in dem Verſtändnis für die Außenpolitik nicht immer richtig geſchult worden, und es iſt kein Ge⸗ heimnis, daß Deutſchland dadurch in der jüngſten Geſchichte nicht immer über die beſten Außenpolitiker verfügt hat. So hat der Nationalſozialismus gerade auf dieſem Gebiete noch viel Vorurteile in der Welt zu beſeitigen, viel um Ver— ſtändnis zu ringen, aber auch viel Erziehungsarbeit im eigenen Volk zu leiſten. Daß es in dieſen Wochen, in dieſem Wahlkampf um ganz große, entſcheidende außenpolitiſche Fragen geht, hat freilich jeder begriffen, der mit beiden Füßen in der Ge⸗ genwart ſteht. Gerade im Bauerntum, im Landvolk über⸗ haupt dürfte es unter den Männern und Frauen nieman⸗ den geben, der nicht begriffen hätte, worauf es ankommt. Die Reichstagswahl am 29. März ift nicht nur Reichstags⸗ wahl, Wahl neuer Abgeordneter ſchlechthin, ſie iſt nicht Wahl von Perſonen oder Stellungnahme zu den kleinen Dingen des perſönlichen Geſchicks, den beruflichen Intereſ⸗— ſen oder etwa den dörflichen Verhältniſſen, ſie iſt vielmehr Bekenntnis zur nationalen Selbſtbehaup⸗ tung unter den Völkern, Bekenntnis zu einem Syſtem, das gerade dem Landvolk die Freiheit und letzten Endes die Exiſtenzgrundlage wiedergegeben hat. Ueber den Trümmern der Parteien erhob ſich die Kraft des Volkes In einem Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revolution haben wir die Parteien geſtürzt. Nicht nur ihre Macht ge⸗ brochen, nein, wir haben ſie beſeitigt und ausgelöſcht aus unſerem deutſchen Volk. Sie alle, die als Trabanken um die zweite und die dritte Internationale kreiſten, die den bürger⸗ lichen Mittelſtand, die Intereſſen des Katholizismus. die Aufgaben eines evangeliſchen Sozialismus, die Ziele der Finanzokratie vertraten, bis zur jämmerlichen Repräſen⸗ kanz unſeres wurzelloſen Inkellektualismus, ſie alle ſind weg. Siegreich hat ſich über den Trümmern dieſer verſun⸗ kenen Welt erhoben die Kraft des Lebens unſeres Volkes. Adolf Hitler, 30. Januar 1934. 00 ðͤ dd · Wenn der Bauer, der Landwirt, der Landarbeiter in dieſen Tagen Rückſchau hält, nüchtern und vorurteilsloz Vergleiche mit der Zeit vor 1933 zieht, ſo wird er dabei eins geſtehen müſſen: dem Landvolk iſt wirklich geholfen worden! Der Zuſammenbruch der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft war im Jahre 1932 nicht nur bei uns ſelbſt, ſondern auch im Ausland geradezu ſprichwörtlich ge— worden. Hielt ſich der eine oder andere, ob Bauer mit oder ohne Land, gerade noch notdürftig über Waſſer, ſo konnte er doch vergleichend mit dem Schickſal vieler Nach⸗ barn und Dorfgenoſſen, an ſeinen fünf Fingern abzählen, wann auch die Reihe an ihn kam, wann auch er den Weg zur Stempelſtelle, den Weg zum Sieben⸗Millionen-Heer der Arbeitsloſen antreten müſſe. In dieſen Tagen lohnt es ſich ſchon, in den alten Jahrgängen der Bauernzeitſchrif⸗ ten und Tageszeitungen einmal herumzublättern, um ſich ein plaſtiſches Bild zu machen von dem, was geweſen iſt. Da leſen wir noch einmal die Berichte über die Höfever⸗ ſtei gerungen, die Proteſtaktionen vor dem Finanz. amt, die Bauernaufſt nde in Schleswig⸗Holſtein und Oſtpreußen, da verfolgen wir noch einmal die Ge⸗ Die große Stunde eines Dorſes richtsverhandlungen über die Taten verzweifelter Bauernführer und Bauern. Wir erleben ein Bild, wie es heute unvorſtellbar iſt! Was nützte der Fleiß, die Arbeit von morgens bis in die Nacht, die gute Ernte, die Spar— ſamkeit— über allem ſchwebte das Abſatzproblem. Tatſächlich waren ja die Erzeugniſſe des Bodens über⸗ haupt nicht mehr abzuſetzen! Ueber die Gren⸗ zen kamen maſſenweiſe Vieh, Fleiſch, Butter, Eier, Milch, Käſe, Gemüſe, alles zu einem Preis, der dem Bauern kaum noch die Steuerzahlung ermöglichte. Es iſt gut, hier einmal wirkliche Bilanz zwiſchen dem Geſtern und Heute zu ziehen. Schon wenn es um dieſe rein materiellen Dinge bei der Entſcheidung am 29. März ginge. könnte das Kreuzchen nicht ſchwer fallen. Aber es geht ſchließlich um Größeres. Es geht darum, daß ſich der Menſch der Scholle wieder einmal als ſtaatserhaltend. als volkserhaltend erweiſt. Es geht darum, die Gegenwart nicht aus der Perſpektive kleiner perſönlicher Reibungen im Dorf, gelegentlicher örtlicher Schwierigkeiten zu betrach- ten, ſondern den Sinn dieſer großen außenpolitiſchen Ent⸗ ſcheidung zu verſtehen, die Deutſchland die Stellung ſichert. die ein 67⸗Millionen-Volk verlangen muß. Das Bauern- tum hat ſich in der deutſchen Geſchichte immer als ſtaats- erhaltender Faktor erwieſen. Und gerade auf dem Lande, wo man gewohnt iſt, über den Tag hinweg in größeren Zeiträumen zu denken, Generationen zu überſchauen, wird niemand ſeine Entſcheidung am Milchpfennig, am„Problem“ der Selbſtbutterung oder dergleichen meſſen, an Dingen, die vom einzelnen vielleicht ein kleines Opfer verlangen, dem Landvolk in der Geſamtheit aber die Exiſtenzgrund⸗ lage gegeben haben! Wenn man heute fragt: Was wählt das Landyolk?, ſo lautet die Antwort: Friede und Freiheit! Das iſt auch der Sinn der Politik des Führers, der wir aus Ueberzeugung und Dankbarkeit unſere Zuſtimmung geben wollen. Das iſt ja das Große der nationalſozialiſti⸗ ſchen Politik Hitlers, daß Friede und Freiheit nicht mit pa⸗ zifiſtiſcher Unterwürfigkeit, auf dem Rücken unſeres Volkes erreicht werden ſollen, ſondern mit einem ſtarken, in der Welt gleichberechtigten Stagt. Wenn in dieſen Wochen ein entſcheidender Abſchnitt der Außenpolitik gewonnen wird, ſo ſoll jeder das Bewußtſein haben, ſei⸗ nen Teil mit dazu beigetragen zu haben. Ein Blick auf das Jahr 1932— und das Landvolk weiß, was es will. Miniſterpräſident Göring in Köln und Dortmund Köln: Miniſterpräſident Göring traf auf ſeiner Fahrt nach Köln am Dienstagmittag mit dem Dampfer„Preußen“ in Koblenz ein, wo er von der Bevölkerung begeiſtert be— grüßt wurde. Er ſetzte dann ſeine Fahrt nach Köln im Kraft⸗ wagen fort. Anter unbeſchreiblichem Jubel hielt Miniſterpräſident Göring ſeinen Einzug in die Stadt Köhn und begab ſich in das Rathaus, nachdem er vom Oberbürgermeiſter empfangen worden war. Vom Balkon des Rathauſes aus hielt der Mini ſterpräſident eine Anſprache an die Rieſenmenge. Am ſpäten Nachmittag ſetzte er dann feine Reiſe nach Dortmund fort. Dortmund: Miniſterpräſident Göring legte am Dienstag in der Weſtfalenhalle in einer groß angelegten Rede vor 15000 Volksgenoſſen dar, warum es bheiligſte vaterländiſche Pflicht eines jeden Deutſchen ſei, ſeine Stimme am 29. März dem Führer zu geben. Die Kundgebung wurde durch Lautſprecher auf 14 öffentliche Plätze der Stadt und der Vororte übertragen, ſo daß weit über 100 000 Volksgenoſſen daran teilnahmen. e Wo der Wille iſt, da iſt der Erfolg Wir Nationalſozialiſten wiſſen, daß ohne Können, ohne Fleiß und Ausdauer kein wirklich großer Erfolg in der Politik erzielt werden kann. Aber der W̃ ille iſt das lodernde Fanal, das elementare heroiſche und ſchlechthin unbedingte Element, das alle Lebens⸗ energien erſt emporreißt und ſie trägt. Wo dieſer Wille iſt, da iſt der Erfolg. Wo er nicht iſt, da iſt der Kampf verloren, ehe wir angetreten ſind. Dr. Dietrich, Februar 1934. Aus Nah und Fern Die Wahlleiter für Heſſen und Naſſau. Darmſtadt. Für die Reichstagswahl am 29. März 1936 iſt Verbandswahlleiter für den 10. Wahlkreisverband (Wahlkreis 19 Heſſen-Naſſau und Wahlkreis 33 Heſſen⸗ Barmſtadt) Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger; ſein Stellvertreter iſt ſtellvertretender Gauleiter Staatsrat Rei— ner.(Dienſtanſchrift unter Beifügung der Bezeichnung „Reichstagswahlſache“: Darmſtadt, Adolf Hitler-Platz 2, Fernruf 5040, Nebenſtelle 287 und 290).— Zum Kreis⸗ wahlleiter für den Wahlkreis Heſſen-Darmſtadt wurde Miniſterialrat Weber und zu ſeinem Stellvertreter Amts— gerichtsrat Kröning ernannt.(Dienſtanſchrift: Darm— ſtadt, Adolf Hitler-Platz 2, Fernſprecher 5040, Nebenſtelle 287 und 290.) Fahrläſſige Tötung und Führerflucht. Darmſtadt. Im Abenddunkel des 25. November war auf der Straße nach Nieder⸗Ramſtadt ein Kleinauto auf ein unbeleuchtetes Langholzfuhrwerk aufgefahren, wo⸗ bei der Autofahrer den Tod fand. Der Nieder-Ramſtädter Fuhrwerksbeſitzer hatte ſich vor dem Schöffengericht zu verantworten. Dabei ſtellte ſich heraus, daß das Rücklicht einfach in den Wagenkaſten gelegt worden war, weil es ſich angeblich gelockert hatte. Einen Anſtoß auf ſeinen Wagen will der Angeklagte wohl geſpürt, aber ſich nichts dabei ge⸗ dacht haben. Er fuhr auch weiter, als der Omnibusſchaff⸗ ner ihn darauf aufmerkſam machte, daß ein Unglück ge⸗ ſchehen und wohl ein Auto auf das Fuhrwerk aufgefahren ſei, denn dahinter liege ein Toter auf der Straße. Die Antwort war nur,„dann wird der mir das Rücklicht abge— riſſen haben“, und er fuhr weiter. Das Notrufkommando ſtellte aber kurz danach auf der Straße den gefühlsrohen Menſchen. So war die Schuld des Fuhrmanns einwandfrei erwieſen. Wegen fahrläſſiger Tötung und Führerflucht wurde er zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Landjahr 1936 des Regierungsbezirks Wiesbaden. ** Wiesbaden, 17. März. Für die Dauer des Land— jahres 1936, das am 17. April beginnt und bis einſchließlich 17. Dezember ds. Is. dauert, fahren die 900 Jungen aus dem Regierungsbezirk Wiesbaden alle in Lager des Regie- rungsbezirks Schleswig; von den 600 Mädchen kommen 280 in den Regierungsbezirk Hannover, 220 in den Regierungs- bezirk Osnabrück und 100 in den Regierungsbezirk Schleswig. * (Der Erſtickungstod im Im Februar vorigen Jahres erſtickte in ** Frankfurt a. M. Koksbunker.) Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. ö Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb. (Nachdruck verboten) „Das darfſt du wohl. Aber eigentlich ſollteſt du dir lie— ber von der Bäuerin dein Frühſtück erbitten. Du biſt mir viel zu blaß und ſchmal. Die letzte Nacht hat dich auch nicht kräftiger gemacht. Und nun willſt du heute mit dem Trupp der Wandervögel wieder weiterziehen. Das gefällt mir wenig.“ „Ich bin aber froh, daß ſie mich mitgenommen haben, die bleiche Farbe macht mir die Stadtluft und das viele Lernen, nicht das Wandern.“ Der Bauer überlegt. „Sagteſt du nicht, ihr wolltet heute gen Hansdorf ziehen?“ „So haben die Burſchen es beſchloſſen.“ „Gut, ſo ſollſt du heute mit nach Hansdorf fahren. Die Wandervögel kommen dir im Lauf des Tages nach und nehmen dich dann weiter mit!“ a „Fahren? Im Pferdewagen fahren?“ Einen Jauchzer ſtößt der Bube aus. „Ich nehm dich jetzt nicht weiter mit. Kehr um und ſag der Bäuerin, ich hätte dir erlaubt, nach Hansdorf mitzu— fahren. Das Weitere wird ſie veranlaſſen. Aber vorher wird erſt tüchtig gefrühſtückt, mein Bub. Sonſt fällſt du noch vom Wagen.“ Der Bube lacht. Hand. „Ihr ſeid ſo gut zu mir!“ „Und doch haſt du mir noch nicht mal deinen Namen ge— ſagt.“ „Friedrich Steiner heiß ich,“ erwidert der Burſche, und freudiges Rot ſchießt in ſeine Wangen. „Hör, Friedel,“ ſagt Jakob Goldner und ſtreicht abſchied— nehmend über des Buben Haupt,„vergiß mir den Rabel— hof nicht, wenn du wieder einmal in dieſe Gegend kommſe. Verſprich mir das, mein Sohn!“ Jetzt ſchießt das Waſſer in des Buben Augen.„Friedel“ hat noch niemand ihn genannt und auch nicht„mein Sohn“. Mit ſchmerzhaftem Druck umfaßt er noch einmal des Bauern Hand und reißt ſich los. Den ganzen Tag über wird der Rabelbauer das Bild des Buben nicht mehr los, wie es ſich in der letzten Stunde in ſeine Seele gebrannt hat. „Ich hätte ihn doch nicht gehen laſſen ſollen!“ denkt er mit einem tiefen Bedauern.„Der Bub gehört zu uns. Er hätte bleiben müſſen.“ Aehnliche Gedanken hegt die Bäuerin. Auch ſie hat eine raſche Zuneigung zu dem fremden Buben gefaßt, die ſie ſich kaum erklären kann. Das Grübeln iſt aber nicht ihre Art. „Es hat nicht ſein ſollen!“ denkt ſie und geht weiter ihrer Arbeit nach. Mit aller Kraft drückt er des Bauern 4. Im Birkhof iſt das Leben auch früher als ſonſt erwacht. „Du warſt geſtern länger aus als gewöhnlich,“ ſagt die Bäuerin.„Der Türmer war lange vorüber, als du endlich kamſt.“ „Mit dem Schulzen hab ich nachher von unſerm Plan geredet. Er hat mich andern Sinnes machen wollen.“ „Und du?“ Lebhafte Spannung drückt die Frage aus.. „Ich weiß doch, was ich tu. In einer Stunde fahr ich mit dem Konrad nach der Stadt. Oder iſt es dir leid ge— worden, Mutter?“ „Nimmer! Ich ſehne leichtere Tage herbei. Was ſollen wir uns weiter plagen! Das Mädel iſt verſorgt. Iſt es der Konrad auch, ſo ſoll ſchon Ruhe bei uns werden und ſtiller Feierabend!“ Die ſo ſpricht, iſt eine ſchmächtige Frau, die wenig zu dem ſtarken, grobknochigen Bauer paßt. Zermürbt iſt ihr Geſicht, verarbeitet ihre Hnäde. Kein Wunder, daß ſie ſich Griesheim in einem Koksbunker ein Junge. Er befand ſich trotz vorheriger mehrmaliger Ver— warnung in dem Bunker. Als der junge Mann gerade in dem Bunker weilte, wurde plötzlich der Schieber aufgezogen und es ſtürzte Reinkoksmaſſe in den Bunker, in der T. den Erſtickungstod fand. Für den Unfall verantwortlich wurde ein 22jähriger Maſchinenbauer gemacht, der wegen fahr— läſſiger Tötung angeklagt wurde und vor dem Schöffenge— richt geltend machte, daß die jungen Arbeiter vor den Ge— fahren der Tätigkeit in den ſieben Meter tiefen Bunkern verwarnt worden waren. Das Schöffengericht verurteilte den Maſchinenbauer zu 300 Mark Geldſtrafe. In der Be⸗ rufungsverhandlung vor der Großen Strafkammer erfolgte die Freiſprechung des Angeklagten, und zwar wurde feſt⸗ geſtellt, daß dem Opfer des Unfalls zweimal von dem An— geklagten verboten worden war, in den Bunker zu gehen. Der Bunker war an dem Tag eine Zeitlang im Betrieb und es war die Frage aufzuwerfen, ob der Angeklagte damit rechnen konnte, daß ſich T. gerade jetzt in dem Silo befand, als er den Bunker öffnete. Der Angeklagte hatte dem T. wiederholt verboten, ſich in dem Bunker aufzuhalten und er konnte ſich nicht vorſtellen, daß er ungehorſam ſei. Da ſich eine Fahrläſſigkeit nicht einwandfrei feſtſtellen ließ, wurde der Angeklagte freigeſprochen. Naſſau.(Fabrikdach eingeſtürzt.) Ein in den letzten Nächten aufkommender Sturm brachte hier das Dach eines leerſtehenden Fabrikgebäudes zum Einſturz. ** Limburg.(Zentralgefängnis Freien⸗ diez wird Zuchthaus.) Nach einer Mitteilung des Preſſedezernenten beim Landgericht Limburg wird das Zentralgefängnis Freiendiez am 1. April 1936 in ein Zucht⸗ haus umgewandelt. ** Maxſain(Unterweſterwald),(Beim Baum— roden ſchwer verunglückt.) Bei Rodungsarbeiten im Maxſainer Wald ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Als ein Baum losgegraben war, wollte ein Arbeiter aus Schenkelberg noch ſchnell ſeine Geräte in Sicherheit brin⸗ gen. Der Baum fiel aber in dieſem Augenblick zur Seite, ein Aſt löſte ſich und traf den Mann ſo ſchwer, daß man ihn zunächſt für tot hielt. Ein ſchnell herbeigerufener Arzt ord— nete die Ueberführung in das Selterſer Krankenhaus an, wo er in bedenklichem Zuſtande darniederliegt. Auerbach.(Einzelaktionen verboten.) Ein Auerbacher in Uniform hatte am Abend des 1. Mai in einer Wirtſchaft einen Kurgaſt beſchimpft, ihn danach auf der Straße verfolgt und mit ſeinem Koppel mißhandelt. Gegen das auf 80 Mark lautende Urteil des Amtsgerichts Bensheim hatte der Staatsanwalt Berufung eingelegt. Bei der Verhandlung in Darmſtadt ergab ſich, daß der Täter den Gaſt fälſchlich für einen Juden gehalten und entſpre⸗ fünfzehnjähriger( end beſchimpft hatte; er behauptete auch, dieſer habe ihn, der doch ſchwerkriegsverletzt ſei,„Etappenſchwein“ genannt. Aber dieſe Schutzbehauptung erſchien, obwohl ein Zeuge ſie gehört haben wollte, dem Gericht unglaubhaft, zumal der Mißhandelte und zwei Zeugen ſie energiſch beſtritten. Der Vorſitzende der Kleinen Strafkammer erklärte, auch die Auffaſſung, daß er einen Juden vor ſich habe, entſchuldige nach dem ſtrikten Verbot von Einzelaktionen durch den Führer den Angeklagten in keiner Weiſe. Der Angeklagte wurde zu einer Geldſtrafe von 250 Mark verurteilt. Alsfeld.(Schweinemarkt.) Der Schweinemarkt war mit 394 Schweinen beſchickt. Der Handel verlief flott, es verblieb Ueberſtand. Es koſteten ſechs bis acht Wochen alte Ferkel 24 bis 28 Mark, acht bis zehn Wochen alte Tiere 28 bis 32 Mark, Läuferſchweine 35 bis 38 Mark. Gießen.(20 Kubikmeter Waſſer im Dach- geſchoß.) Es dürfte wohl zu den Seltenheitserſcheinun⸗ gen gehören, daß in einem Hauſe mit drei Dreizimmer⸗ Wohnungen 200 Kubikmeter Waſſer im Dachgeſchoß aufge⸗ ſpeichert werden. Dieſe einzigartige Tatſache iſt in dem Nachbarort Groß-Linden zu verzeichnen, wo man vor etwa 20 Jahren bei der Schaffung der Waſſerleitung abſichtlich nicht einen Waſſerturm zur Aufſpeicherung des Waſſervor— rats für die Gemeinde errichtete, ſondern den Bau eines Waſſerhauſes vorzog, das durch die Einrichtung von drei Dreizimmer-Wohnungen, die Baukoſten zu einer rentier⸗ lichen Anlage werden ließ. Und ſo kam es, daß nun ſchon ſeit 1907 unmittelbar über den Wohnungen in dem ſtark ausgebauten Dachgeſchoß Tag und Nacht ſtets rund 200 Kubikmeter Waſſer in dem großen Behälter als Vorrat für die Ortseinwohner vorhanden ſind. Das Haus liegt an einer hochgelegenen Stelle, damit der erforderliche Waſſer⸗ druck für den Ablauf auf natürlichem Wege vorhanden iſt. Das Wohnhaus mit 200 Kubikmeter Waſſer im Dachgeſchoß dürfte jedenfalls eine Seltenheit ſein. Gießen.(Für eine Million Arbeitsbeſchaf⸗ fung.) Der ſtädtiſche Voranſchlag für 1936, der am Samstag verabſchiedet wurde, ſchließt mit einer Geſamt— ſumme von 7, Millionen RM gegen 6,3 Mill. im Vorjahr in Einnahme und Ausgabe ab. Bemerkenswert ſind die großzügigen Arbeitsbeſchaffumgspläne der Stadtverwal⸗ tung. Für die Erbauung von Straßen, Wegen und An— lagen ſind 415000 Mark vorgeſehen, gegenüber 200 000 im vorjährigen Haushalt für Kanal und Waſſerbauten 202 000(68 000 i. V.), für die Altſtadtſanierung iſt eine Summe von 45000 Mark eingeſetzt, für den Neubau der Liebigshöhe 100 000 Mark, für die Errichtung einer Vieh⸗ auktionshalle 80000 Mark und als Zuſchuß für eine Uni⸗ verſitäts-Turnhalle ein Betrag von 60 000 Mark. nach Ruhe ſehnt! Es will faſt alles ſcheinen, als ob ſie unter dem ſtrengen Regiment des mächtigen Birkhofers ge— litten hätte, und doch iſt gerade ſie es, die allezeit die Herr ſchaft auf dem Hofe hatte. Von ihr ſtammt auch der Plan, dem Sohn ſchon jetzt den großen Beſitz zu übergeben. Sie hat die künftige Birkhofbäuerin ausgewählt, von ihrer Sippe eine, die reich an Gütern iſt und dem Hof noch eine ſchöne Mitgift bringt. Ob ſie des Sohnes Glück damit im Auge hatte, ſie fragt es nicht. Wer hat ſie dereinſt nach ihren Wünſchen gefragt, als ſie jung war und dem jungen Birk in die Ehe folgen ſollte! Die Väter hatten gut zuſammen geſtimmt, die Heiratsgüter auch, und die Kirche hatte ihren Segen dazu gegeben! Wenn man die Fränze Huber gefragt hätte, vielleicht hätte ſie ſich doch anders bedacht; aber gut war es. daß ſie nichts zu ſagen hatte, denn es war im Birkhof alles wohl geraten, bis auf den heutigen Tag. So war die Grete vor Jahresfriſt auch nicht gefragt worden, ob ſie des Müllers Bruder freien wollte, der auf Hansdorf zu ein ſchönes Anweſen hat. Es hatte äußerlich alles gut zuſam— men gepaßt, ſo mußten ſich die jungen Leute danach richten. Und die haben es verſtanden. Mit Freuden denkt die Bäuerin noch an das Tauffeſt am letzten Sonntag. Stolz ruhten die Blicke der Grete auf ihrem erſten Buben und die des jungen Vaters nicht minder. Warum ſollte jetzt mit dem Konrad eine Ausnahme ge— macht werden, wie ſie nicht üblich iſt in der Familie? Nicht ganz leicht und froh iſt Mutter Fränzes Herz. Ein leiſes Schuldgefühl will ſich verſtohlen in die Gedanken drängen, aber ſie jagt es energiſch hinaus. Die hohe Mauer des Obſtgartens birgt zwei junge Men— ſchen vor ihrem Blick, die ſich feſt umſchlungen halten, als könnten ſie nicht voneinander laſſen. „Leb wohl, Roſemarie!“ flüſtert der Burſch am Ohr der blonden Magd.„Jetzt bin ich noch dein. Wenn ich heut abend heimkehre, trag ich die goldene Feſſel. Dann bin ich Bauer und gehöre einer andern zu, von der mein Herz nichts weiß und will!“ Ein wilder Schmerz durchzittert des Burſchen Stimme, und heftiger ſchluchzt das Mädchen an ſeinem Hals. „Mußt du dich beugen, Konrad? lich laſſen?“ „Es geht nicht anders, Roſemarie,“ ſagt er traurig.„Ich bin der Sohn und' hab es nicht gelernt, der Eltern Willen zu brechen und durchkreuzen. Ich wollte, ich dürfte den Hof laſſen und könnte mit dir in die Ferne ziehen! Wir ſind ſo jung, wir würden das Leben faſſen, auch wenn wir arm wären. Aber der Eltern Segen ginge nicht mit uns, und ohne den wag ich nicht den ſchweren Kampf ums Glück. Und du auch nicht, Roſemarie!“ „Aber wenn du den Eltern ſagteſt, daß wir uns lieben?“ Eine bange Stille folgt dem Wort. Eine letzte ſchwache en hebt das Haupt. Dann ſchüttelt der Burſche den Kopf. „Sie wiſſen es!“ ſpricht er dumpf. neulich, die Mutter geſtern, und heut ſoll ich der Anne Huber verſprochen werden. Ich ſah ſie nur einmal vor Jahren, aber die Mutter iſt ihr gut. Sie haben ſich bei der Grete miteinander beſprochen. Es iſt zu ſpät und iſt ver⸗ geblich!“ Noch einmal drückt er ſein Mädchen an das Herz und küßt es heiß und wild und reißt ſich los. „Leb wohl, Roſemarie! Mein Herz bleibt dennoch dein!“ Mutter Fränze hat heut Grund, mit der Magd zu ſchel⸗ ten. Ganz verſtört geht die Roſel um. Zu plötzlich erwachte iche früh aus ihrem holden Traum zur harten Wirk⸗ ichkeit! „Wie ſoll das werden!“ denkt ſie ohne Ende.„Ich kann m Birkhof nimmer bleiben, wenn der Konrad der Anne Huber zugehört. Ich darf nicht bleiben. Er darf mich nich: mehr ſehen, denn ſein Herz iſt mein. Er könnte der an⸗ dern nicht die Treue halten. Er würde nie zur Ruhe kom⸗ men. Aber wo ſoll ich hin, ich arme Waiſe, die an den Birkhof gebunden iſt mit Gut und Blut? Und wenn ſie ihn nicht nähme, die Anne Huber? Wenn ihr der Konrad Müſſen wir uns wirk— 77 „Der Vater ſah uns nicht fein genug wäre, der vornehmen Städkerin? Wenn er mir dennoch bliebe?“ Ganz plötzlich taucht der verwegene Gedanke auf, und neuer Lebensmut wächſt in der armen Seele raſch empor. Wenn ſie den Schleier von der dunkeln Zukunft heben könnte! Wenn ſie wüßte, was ſie tun darf und muß! Die Muhme Lene fällt der Roſel plötzlich ein, die freund⸗ liche Alte im letzten Haus des Dorfes, die ſich auf mancher⸗ lei geheime Künſte verſteht. Hat ſie nicht damals der Grete Birk vorausgeſagt, was wirklich eintraf? Gleich in der Mittagsſtunde ſpringt ſie zur Muhme Lene hinab, leichtfüßig wie ſie iſt. Im winzigen Gärtchen finde! ſie die krumme Alte, die mit hellen, jungen Augen ihre Blumen zieht. Vergißmeinnicht blühen jetzt, Maiglöckchen und Narziſſen. „Ei, Roſel,“ ruft Muhme Lene erfreut,„was führt dich her? Willſt du einen Strauß zum Sonntag haben, zum Pfingſttag morgen? Wie deine Wangen glühen. Du biſt zu ſchnell gelaufen. Nimm dir Zeit, der Liebſte iſt ja nicht daheim!“ Noch röter färben ſich Roſels friſche Wangen. „Ach, Muhme Lene, ſtottert ſie,„Ihr ſeid ſo klug, und ich weiß mir heute gar nicht Rat. Sagt mir, was wird mein Schickſal ſein und das des Burſchen, den ich lieb?“ Die Alte nimmt des Mädchens Hand, doch ſieht ſie nur flüchtig die Linien an. Sie braucht nichts aus der Hand zu leſen, ſie weiß auch ſo ſchon, was das junge Herz be⸗ drängt. Heut in der Frühe ſah ſie den Birkbauern und den Konrad vorüberfahren. „Zur Stadt und auf die Freite!“ rief ihr der Bauer munter zu, und der junge Burſche ſaß ſo ſtarr daneben, als ginge die Sache ihn nichts an. „Dein Burſch iſt gut und brav,“ ſagt die Alte,„und er hat dich lieb. Aber er iſt ſchwach, viel zu ſchwach für ſeinen ſtarken Vater. Und zu ſchwach auch für die Anne Huber Sein Schickſal wird viel härter ſein als deins. Soll ich di! mehr noch ſagen, Kind?“ „Sagt mir alles, Muhme Lene, damit ich ſtark werde, um das Leid zu tragen.“ „So komm ins Haus! und für ihn.“ Wohl eine halbe Stunde oder länger verweilen ſie in der Kate, dann öffnet ſich die Tür. Mit todblaſſem Geſicht und ſtarren Blicken tritt die junge Magd heraus. „Geh nicht vom Hof!“ ruft ihr die Alte nach.„Es komm zuletzt auch deine Zeit, nur anders, als du denkſt.“ Wie eine Schlafwandelnde ſchreitet die Magd zum Wald⸗ rand hin. Die Alte ſieht ihr lange nach. „Armes Ding!“ murmelte die Muhme Lene vor ſich hin. „Es gehört wahrlich keine Kunſt dazu, des Birkhofs Zu⸗ kunft zu deuten. Mit der Städterin zieht das Glück nicht ein und der Friede auch nicht. Und wie es um den Konrad ſteht, das weiß ich lange. Mag ſein, daß ich mich in man⸗ chem täuſche, aber in der Hauptſach hab ich ihr die Wahr⸗ heit nicht verhehlt!“ N An dieſem Tage ſieht Roſel den Konrad nicht mehr. Es iſt ſpät, als die beiden Bauern heimkehren, und die Mägde ſind ſchon zur Ruhe gegangen. Aber die Roſel kann nicht ſchlafen, und bald nach Mitternacht hört ſie den Schritt des Jungbauern an ihrer Kammer vorübergehen. So müde erſcheint er ihr, ſo mutlos. Am Morgen erſchrickt ſie über ſein bleiches Antlitz und die dunkeln Ringe unter ſeinen Augen. Etwas Automatenhaftes haben ſeine Bewegungeg, da denkt die junge Magd in ihrem Herzensjammer an die Worte der Muhme Lene. Sein Schickſal iſt härter als das ihrige. Jetzt muß ſie dem Liebſten helfen, daß er das Schwere leichter überwindet. Ein helles Antlitz zeigt ſie ihm. Vier Wochen nach Pfingſten hält die junge Bäuerin im Birkhof ihren Einzug. Eine große, ſtarke Frau führt der Jungbauer in ſein Haus. (Fortſetzung folgt.) Ich will für dich die Karten legen einemarz, 1 e fart f ſtot 1 Woch en alte J, e Leere 1 N Lach. ſcheinun⸗ ehimmer. ch aufge⸗ in dem bor etwa abſichlich tr au eines don dre! kentier⸗ un ſchon 0 200 5 Vorrat liegt an Vaſſer⸗ nden iſt chsch eſchaf eſchaf— N ber am Geſamt⸗ ind An⸗ au der r Neeh⸗ le Uni⸗ Huber lich di werde n leger Nieg“ 5 wahrt, daß jährige Martha Wünſchel kam in der elterlichen des Geſtändnis abgelegt. Die Familientragödie in Daxlanden Eine Bluttat in Notwehr. () Karlsruhe, 17. März. Zur Bluttat in der Nacht auf Sonntag in Daxlanden wird gemeldet, daß der von ſeinem Schwager Erſchlagene, der ledige 29 jährige Metzger Karl Rößler, ein arbeitsſcheuer und leichtſinniger Burſche war. Ueber die Tat werden folgende Einzelheiten berichtet: Rößler lam in der fraglichen Nacht in ſchwerbetrunkenem Zuſtand vor das Haus ſeines Schwagers. Als ihm auf ſein Verlan— gen, ihn wieder aufzunehmen, nicht geöffnet wurde, überklet⸗ terte er das Geländer des kleinen Vorhofes, drückte die Haus⸗ tür ein und verſuchte mit Gewalt in das Haus ein- zudringen. Seine Schweſter, die ihm zunächſt entgegen⸗ trat, packte er und ſchlug auf ſie ein. Auf die Hilferufe der Frau kam ihr Mann zu Hilfe. Aber auch er wurde von dem ſich wie raſend Gebärdenden ſofort angegriffen und mit Tot⸗ ſchlagen bedroht. Zur Abwehr ergriff dann Kohlmann das in der Nähe liegende Küchenbeil. Er ſchlug damit ſeinem Schwager ſo wuchtig auf den Kopf, daß dieſer ſofort zu⸗ ſammenſtürzte und kot auf dem Platze blieb. Die Polizei leitete ſofort eine Unterſuchung ein. Bis zur Klarſtellung der Angelegenheit wurde Kohlmann, der offenbar in Not⸗ wehr gehandelt hat, vorläufig feſtgenommen. Die Familie Kohlmann iſt bekannt als ſehr ſolid und arbeitsfreudig im Gegenſatz zu' dem Getöteten. Aus Mannheim Mannheim, 17. März. U Heute keine Vorſtellung. Die für heute angeſetzte rſtellung von„Charleys Tante“ fällt wegen der Groß— kundgebung, bei der der Stellvertreter des Führers ſpricht, aus. Die Vorſtellung wird aber am Mittwoch, den 25. März, nachgeholt. Bereits gelöſte Karten behalten für dieſen Tag ihre Gültigkeit.— Morgen Donnerstag„Tannhäuſer“. Die Eliſabeth ſingt Erika Müller. D Nationaltheater Mannheim. Arthur Kuſterer, der in Mannheim durch die erfolgreiche Aufführung ſeiner Oper „Was ihr wollt“ in der letzten Spielzeit bekannt wurde, wird der Uraufführung ſeines neuen Werkes„Diener zweier Her⸗ ren“ am Sonntag, den 22. März, beiwohnen. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. Ernſt Cremer, die ſzeniſche Heinrich Köhler⸗ Helffrich. Die Bühnenbilder entwarf Hans Blanke. * N o Warum der Freiburger Sender die Führerrede nicht übertrug. Der Reichsſender Frankfurt teilt uns mit:„In zahl⸗ reichen Zuſchriften beſchweren ſich unſere Hörer aus Süd⸗ baden darüber, daß der Reichsſender Frankfurt die Rede des Führers aus Karlsruhe nicht übertragen hat. Dazu iſt folgen⸗ des zu bemerken: Die Führerreden werden von der Reichs⸗ propagandaleitung Berlin auf die verſchiedenen deutſchen Ge⸗ biete verteilt. Die Rede wird dann jeweils von den für dieſe Gebiete zuſtändigen Reichsſendern übertragen. Da nun der Nebenſender Freiburg im Gleichwellenbetrieb mit den Sen— dern Frankfurt, Kaſſel, Trier und Koblenz arbeitet, hätte eme Uebertragung der Führerrede aus Karlsruhe auf den Sender Freiburg aus techniſchen Gründen auch eine Ueber— tragung auf die Sender Frankfurt, Kaſſel, Koblenz und Trier edingt, ſo daß, falls die Rede nun über Freiburg geſendet worden wäre, die Stillegung der obigen Sender für die Dauer der Uebertragungszeit erforderlich geweſen wäre, da die fünf Sender der Gemeinſchaftswelle nur das gleiche Pro— Jramm verbreiten können. Da aber der Reichsſender Frank⸗ furt am Montag, den 16. März, abends 20 Uhr, eine große Führerrede über ſeine ſämtlichen Sender verbreitete, war an— deordnet worden, daß die Rede des Führers aus Karlsruhe am 12. März nicht übertragen werden ſoll. * Seidelberg.(Spritzfahrt auf geſtohlenen Rädern.) Vier jugendliche Schloſſerlehrlinge gelangten zur Anzeige, die ſich am 9. März abends aus ihrer Lehrſtelle entfernten, um auf Fahrrädern eine Spritzfahrt zu machen, wozu ſie zum Teil hier und zum Teil in Kaiſerslautern und Bad Homburg Räder geſtohlen haben. Die reumütigen Täter kehrten inzwiſchen wieder nach Heidelberg zurück und lieferten den größten Teil vom Diebesgut bei der Kriminalpolizei ab. J Neckarzimmern.(Schwerer Stur 3.) Die Ehefrau des Glaſermeiſters Kienzle in Gundelsheim ſtürzte beim Wäſchetrocknen ſo ſtark, daß ſie einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Die bedauernswerte Frau wurde in bedenklichem Zu⸗ ſtand ins Krankenhaus eingeliefert. Mosbach.(Eine u mgehungsſtraße.) Um den Verkehr durch die Hauptſtraße zu entlaſten, ſoll parallel zur Hauptſtraße eine Umgehungsſtraße errichtet werden, die längs des Stadtgartens und am Waſſerwerk vorbeiführt und in der Nähe des Bahnhofes wieder in die Hauptſtraße ein⸗ mündet. Gegenwärtig iſt mit der Erweiterung dieſer Straße begonnen worden, ſo daß die erſten Vorarbeiten in Angriff genommen ſind. (0 Kappelrodeck.(Sgchnapsdiebe an der Arbeit.) In einer der letzten Nächte iſt in einem hieſigen Gaſthof ein⸗ gebrochen worden, wobei den Dieben Branntwein im Werte von mehreren hundert Mark in die Hände fiel. Auch bei einem Branntweingroßhändler in Achern war ein nächt⸗ licher Beſuch beabſichtigt, doch war der Keller ſo gut ver⸗ die Diebe unverrichteter Dinge abziehen mußten. ) Neupfotz.(Unfal lmit Todesfolge.) Die 13. Küche zu Fall und zog ſich dadurch innere Verletzungen zu. Im Kran⸗ kenhaus Karlsruhe iſt ſie an den Folgen des Unfalles ge⸗ ſtorben. ) Gernsbach.(Kind tödlich einem unbewachten Augenblick ſtürzte chen der Familie Kottler in die mit heißem Waſſer gefüllte Badewanne. Das Kind zog ſich ſo ſchwere Verbrühungen zu, daß es trotz ſofortiger Hilfe geſtorben iſt. Kehl.(Schulſchluß wegen Scharlach.) ſolge ſtarker Zunahme der Scharlacherkrankungen unter der hieſigen Jugend iſt die Volksſchule auf behördliche Anordnung auf 14 Tage geſchloſſen worden. Mord — Reutlingen, 17. März. Eine weibliche Leiche wurde auf den Schienen an der Ausfahrt nach Stuttgart gefunden. Aus der Lage der Leiche und dem geringen Blutverluſt zog jedoch die Kriminalpolizei weitere Schlüſſe, und ihre Er⸗ mittlungen führten bereits zur Verhaftung eines gewiſſen, in Pfullingen wohnhaften Karl Werner. Er unterhielt mit der 24jährigen Frieda Ruß aus Pfullingen ein Liebesver⸗ hältnis, das nicht ohne Folgen geblieben war. 2 Um ſich vor der Verantwortung zu drücken, erwürgte er das Mädchen in der Nacht in der Nähe des Heilbrunnens und legte die Leiche dann auf die Schienen, wo ſie von einem Zug überfahren wurde. Der Täter hat ein umfaſſen⸗ verbrüht.) In das fünfjährige Söhn⸗ In⸗ 3 Jahre Nationalſozialismus. 28 Nationen auf oͤer Winterolympiaoͤe bildete in der Nacht der Große Opernplatz. Schon vor dem nen des Führers blieb noch offen. haus ſelbſt war von Vor dem Opernhaus Maſt gehißt. Nicht nur die Straßer den Baulichkeiten waren mit Men Fenſtern, auf Balkonen und auf den Häuſervorſprüngen, oft in gen, Poſto gefaßt hatten, beizuwohnen. Auf dem Balbo dem aus der ſäumten die Brüſtung des Balkons Wie Meeresbrauſen ſchwillt de herüber, der den Führer auf ſeine begleitet. Er vervielfacht ſich, als terweg her nehmen die am Groß in den Händen ſtrammen großen Rechteck vor dem Opernh Kommandeur meldet dem F auch ſchon die Wirbel des Lo Schrit Korps feierlich und getragen die laſſen, in die beim Dankgebet auch wieder einfallen. das Kommando: len, die Häupter. wehr!“ lied der fallen. Mit dem„Pr Bewegung auf, in die die Führer ſeine Meldung erſtattet, den Truppen übertönt. Sofort f Führer das Opernhaus verläßt, ſchreiblichen, Frankfurt am Main, für das dieſer zes und des Glückes war. DNB. In Lemberg iſt der Hiſtor St. Zakrzewſfki geſtorben, der Hiſtoriker-Geſellſchaft. Der Ausklang des Führerbeſuches Der Große Japfenſtreich auf dem Opernplatz. 5 Frankfurt a. M., 17. März. Den Abſchluß des Beſuches des Beginn der Kundgebung in der Feſthalle waren der Opernplatz und alle umliegenden Stra— ßenzüge von dichten Menſchenmengen beſetzt. Nur der durch die Abſperrungen freigehaltene Weg für die Wagenkolon⸗ weitem Umkreis mit Fahnenmaſten mächtigen Scheinwerfern angeſtrahlt. war die Reichskriegsflagge an hohem den Dächern und ſelbſt auf lebensgeföhrlichen Stellun— um dem glänzenden Schauſpiel Führer mit den Ehrengäſten entgegennahm, brannten die Kandelaber. Balkon des Opernhauſes weithin ſichtbar wird. Vom Reu⸗ menden Truppen der Frankfurter Garniſon mit Fackeln Platz, über den ſich eine weihevolle Stille geſenkt hat. Die vier beteiligten Muſikkorps ſpielten Märſche der alten Frankfurter Regimenter. Wieder locken die Trommeln, fallen gellend die Pfeifen ein, bis die Hörner des berittenen bet!“ ertönt, und zugleich entblößen die Hunderttauſend, die die ſtrahlenförmig zur Oper hinziehenden Straßen fül⸗ klingen das Lied der Deutſchen und das Noch während der Kommandeur des ſetzt der Jubelſtur m wieder ein, der ſelbſt den Badenweiler Marſch der abziehen⸗ Sprechchöre ein. die nach dem Führer verlangen. Als der gen die Menſchen nicht mehr zurückhalten. endloſen Ovationen verläßt dann der Der Hiſtoriker Prof. Zakrzewski geſtorben Vorſitzende Führers in Frankfurt Zapfenſtreich auf dem Der Opernplatz war in eingefaßt. Das Opern⸗ nzüge, auch die umliegen⸗ ſchen überſät, die an den n des Opernhauſes, von den Zapfenſtreich Friſche Blumen r Jubel zum Opernplatz m Weg zum Opernhaus der Führer auf dem en Zapfenſtreich teilneh—⸗ tes in einem weiten aus Aufſtellung. Der ührer, und dann rollen ckens über den weiten alten Weiſen erklingen die übrigen Muſikkorps „Helm ab zum Ge⸗ äſentiert das Ge⸗ Freiheits- Maſſen begeiſtert ein⸗ Zapfenſtreichs dem etzen auch wieder die können die Abſperrun— Unter unbe— Führer Tag ein Tag des Stol⸗ Warſchau, 17. März. iker Aniverſitätsprofeſſor der Polniſchen Klaſſen verliehen wird. Oben links: 12jährige Dienſtzeit), Ausführung: he 2. Klaſſe(für 18jährige Dienſtzeit), Anten rechts: 1. Klaſſe(für 25jährige Bande an der Ordensſchnalle getragen. Die vom Führer geſtiftete Dienſtauszeichnung die je nach der Dauer der Zugehörigkeit zur Wehrmacht in vier Dienſtzeit). Ausführung: mattſilbern. Oben rechts: 3. Klaſſe(für vergoldet. Dieſe Dienſtauszeichnung wird an kornblumenblauem 4. Klaſſe(für 4jährige llbronziert. Unten links: Ausführung: verſilbert Dienſtzeit) Ausführung: (Weltbild, M.) Der Führer ruft dich! Freiheit und Brot, Friede und Ordnung! Getragen von höchſter Verantwortung und erfüllt von heißer Liebe für ſein Volk, hat der Führer unſer Vaterland wieder in die Reihen der freien Nationen zurückgeführt. Mit klingendem Spiel zogen die Waffenträger des ge— einten Volkes an die Ufer des Rheines, umbrauſt vom Jubel der Bevölkerung und begrüßt als die ſymboliſchen Bannerträger der Stärke und Einheit der Nation und eines wehrhaften Friedens. Ein Paria unter den Völkern, gefeſ⸗ ſelt von Verſailles und ſeeliſch und wirlſchaftlich zuſammen⸗ gebrochen an den Sünden der Syſtemregierungen, das war ODeutſchland Der Zuſammenbruch von 1932 wich der Ordnung, Arbeit und dem Aufſtieg. Aus einer Sklavenkolonie erſtand uns ein ſtarkes, freies Reich! Die deutſchen Regimenter am Rhein bezogen ihre Friedensgarniſonen. Nicht, um die Brandfackel des Krieges zu entfachen, ſondern um uns und damit der Welt den Frieden zu garantieren! Stolz und frei flattern wieder die Fahnen des Heeres im ganzen Reichsgebiet. Adolf Hitler bietet Europa erneut die Friedenshand! Sein Vorſchlag: Doppelſeitig entmilitariſierte Zone, Nichtangriffspakt auf 25 Jahre, Luftpakt, Wiedereintritt in den Völkerbund ſind der Beweis der Friedensliebe Deutſch⸗ lands! Freiheit und Brot, Friede und Ordnung ſind der Wille des Führers, und hinter ſeinem Wollen ſteht geſchloſſen das deutſche Volk! 25 Drei Jahre ſchafft und arbeitet Deutſchland unter ſeiner ſchützenden Hand. Ungeheuer Großes wurde in Deutſchland ſchon geſchaf⸗ fen, noch Größeres iſt uns als Ziel geſteckt. Entbehrungen und Opfer dürfen nicht umſonſt gebracht worden ſein! Darum Tritt gefaßt, den Blick geradeaus zum Kampfe um den großen Endſieg! Des Vaterlandes Freiheit iſt nunmehr errungen, für deines Volksgenoſſen Brot gibſt du am 29. März deine Stimme dem Führer und ſeinen Getreuen! ——————————¼ „Das neue Deutſchland bedroht nicht den Frieden. Dieſes Deutſchland will den Frieden, muß ihn haben, um leben zu können, um wieder aufbauen zu können.“ (Hermann Göring; 28. Oktober 1933.) e Dauerfahrt des„LZ 129“ DNB. Friedrichshafen, 17. März. Nach zehntägiger Pauſe iſt„LZ 129“ am Dienstag früh 9.55 Ahr unter Führung von Kapitän Lehmann zu ſeiner vierten Erprobungsfahrt geſtartet. An der Fahrt beteiligen ſich außer der Beſatzungsmannſchaft und Werftangehörigen fünf Mitglieder der Prüfſtelle für Luftfahrzeuge im Reichsluftfahrt— miniſterium. Die Mitglieder der Abnahmekommiſſion vom Reichsluftfahrtminiſterium waren am Montagabend in Fried- richshafen eingetroffen. Am Dienstagvormittag 8 Ahr fand im Luftſchiffbau Zeppelin eine Beſprechung mit den Leitern der Deutſchen Zeppelin-Reederei ſtatt, bei welcher der Start zu einer Meß- und Peilfahrt feſtgeſetzt wurde, zumal die Wetter⸗ lage als äußerſt günſtig anzuſehen iſt. In Eile wurden die Vor⸗ bereitungen für eine Dauerfahrt getroffen. Am 9.45 Ahr erfolgte auf das Kommando von Knud Eckener die Ausfahrt durch das weſtliche Hallentor. Das Luftſchiff wurde in die Windrichtung gedreht und trat bei klarblauem Himmel und hellſtrahlendem Sonnenſchein ſeine vierte Fahrt an. Dieſe gilt als Dauer- und Meßfahrt; ſie kann ſich unter Amſtänden bis zum Spätnachmittag des Mittwochs hinziehen. „LZ 129“ über dem Allgäu. DNB. Kempten, 17. März. „LZ 129“ traf am Dienstag um 14.25 Ahr aus Richtung Südweſt über Kempten ein. Das Luftſchiff fuhr majeſtätiſch über die Stadt und entſchwand in ſüdlicher Richtung. Nachtfahrt bis Mittwoch morgen DNB. Friedrichshafen, 17. März. Die Führung des Luftſchiffes„LZ 1290 beabſichtigt, am Mittwochvormittag gegen 8 Ahr auf dem Werftgelände eine kurze Zwiſchenlandu ng vorzunehmen. Am Dienstag⸗ nachmittag überflog das Luftſchiff bei ſeiner Dauer- und Meß fahrt das württembergiſche und bayeriſche Bodenſeegebiet und berührte auch Füſſen. Vier Knaben in einer Ziſterne ertrunken DB. Bivio(Schweiz), 17. März. Einem ſchweren Unglück fielen vier Knabe n, die mit⸗ einander im Schnee geſpiell batten, zum Opfer. Zum Mittag⸗ eſſen kamen die Knaben, die zwiſchen vier und ſechs Jahre alt waren, nicht nach Hauſe, ſo daß die Eltern Nachſchau hielten. Nach mehr als halbſtündigem Suchen wieſen Spuren in einen Garten, in dem ſich eine Ziſterne von 1½ bis 2 Meter Durch⸗ meſſer und 1 Meter Tiefe befindet. In dieſer ungefähr 135 Meter tief mit Waſſer gefüllten Ziſterne fand man die vier Knaben auf. Sie wurden geborgen, aber alle Wiederbelebungs⸗ verſuche blieben erfolglos. Aeberſchwemmungen an der Düna DRB. Dünaburg, 17. März. Die Düna iſt durch Eisſtauungen auf 15 Kilometer Länge zwiſchen Dünaburg und Lilſno geſperrt, was zu einer Erhöhung des Waſſerſtandes um 9 Meter geführt hat. Die Düna iſt über die Afer getreten und hat die ganzen Afer über⸗ ſchwemmt. Schutzwehr und Polizei wurden zur Hilfeleiſtung in den bedrohten Gebieten eingeſetzt. . —— ————— Das„Unmöglich' des Syſtemminiſters Ein jozialdemokratijcher preußijcher Innenminiſter erklärte: „Die nach Forderung der Nazis gen aus dem Joung⸗Plan nicht drückend, ſicher dem Appell an den Wehrwillen iſt eine blöd⸗ ſinnige Parole. Wir können keine neue Armee aufſtellen. Wir einſtellen. bleibt gar vieles beklagenswert, aber es iſt nichts zu machen..“ können die Zahlun Sicher ſind die Reparationslaſten Die überlegene Staatskunſt eines wirklichen Volksführers bewies, daß nationalſozialiſtiſche Forderungen nie„blödſinnige Parolen“ ſind, ſondern Aeuf ſerungen einer entſchloſſenen Willenskraft: Wehrwille erhob ſich deutſche deutſche ſtar ke D Der Eine A 2 Das Friedensarmee Deutſche Reich zahlt längſt keine Wo iſt der Deutjche, der am 29. März nicht wüßte was er zu tun hat? Lokale Nachrichten Viernheim, den 18. März 1936 Denkſpruch. Schnell, wie der Wind ſich drehet, dreht ſich das Glück. Wen ſeine Gunſt erhöhet, O, der vergeſſe nicht, wie bald er fallen kann. Wir wollen aus ber Erinnerung lernen Ein Jahr Ausräumen und Einrichten, ein Jahr Aufbau für die Grundlagen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung und für die ſozialiſtiſche Ordnung Deutſchlands. Dann die Freiheit der Wehr am 16. März 1935, mit ihr das erſte Jeichen der Stärke des nakionalſozialiſtiſchen Vaterlandes nach innen und außen. Genau ein Jahr ſpäter der große Vorſtoß für Freiheit und Frieden, der vom Führer in der Rede vom 7. März 1936 in einer einzigen Tat vollzogen wurde. Es iſt die Vollendung der Gleichberechtigung und Souveränität des Reiches durch die Beſeitigung der entmili⸗ kariſierten Jone, gleichzeitig aber das Herausreißen Europas aus der Kriegsgefahr durch ein großes Angebot des Frie⸗ dens. Deutkſchland nimmt den Kampf gegen Reaktion, Hetze und Bolſchewismus in der ganzen Welt auf. Das ſind die Daten, welche in Jukunft ſunge Menſchen über Deulſchlands Jeit der Auferſtehung ſich werden ein. prägen müſſen. Wir ſollen am 29. März den Kampf Adolf Hitlers für den Frieden an der Wahlurne unlerſtützen und uns mit ihm in dem vor dem Deutſchen Reichstage gelei- ſteten Schwur vereinigen, daß wir unſere Ehre verkeidigen und ſtets für den Frieden kämpfen werden. Deshalb er⸗ innern wir uns an die Zeit von 1919 und lernen aus ihr, was wir dem Führer und unſerer von ihm wiedererweckke— Kraft zu danken haben. Audolj Heß⸗Kunögebung in Mannheim Der Stellvertreter des Führers, Parteigenoſſe Rudolf Heß, ſpricht im Rahmen einer Großkundgebung anläßlich der Reichstagswahl heute Mittwoch, 18. März, 20 Uhr, in Mannheim. Auf dem Meßplatz wurde ein Zelt mit einem Faſſungsvermögen von 35 000 Perſonen aufgeſchlagen. Es wird gewährleiſtet, daß der Stellvertreter des Führers durch eine gute Rundfunkanlage überall verſtanden wird. Durch Anordnung des Rednerpodiums wird dafür Sorge getragen, daß jeder Beſucher den Stellvertreter des Führers ſehen kann. Es werden nicht mehr Karten ausgegeben, als Sitzplätze vor— handen ſind. Die Gänge werden vollſtändig freigehalten. Jeder, der eine Karte zu dieſer Veranſtaltung nimmt, hat damit die Garantie, den Stellvertreter des Führers zu ſehen und ſprechen zu hören. Wir machen unſere Einwohner auf dieſes Ereignis aufmerkſam. Mit ganz Mannheim werden auch die Bewohner der Umgebung an dieſer Großkundgebung teilnehmen. Beginn pünktlich 20 Uhr. Die Plätze müſſen um 19 Uhr eingenommen ſein. 2 Märzſonne. Erfreulicherweiſe iſt wieder eine Beſ— ſerung der Witterung eingetreten. Nachdem es in der Nacht zum Dienstag ſogar wieder gefroren hatte, war es am geſt⸗ rigen Dienstag den ganzen Tag über bei Temperaturen zwi⸗ ſchen 6 und 7 Grad verhältnismäßig mild. Beſonders in der Sonne war es in den Mittagsſtunden ſehr ſchön warm. Aus der Schule. Bei der Schüleraufnahme am Montag und Dienstag kamen 277 Schulrekruten zur An- meldung gegen 260 im Vorjahr. Die höchſte Zahl, die je erreicht wurde, war kurz vor dem Krieg. Sie betrug 360. Die niederſte Zahl war nach dem Krieg 135. Grundſtücks⸗Verpachtung. Das Forſtamt Viern⸗ heim verpachtet verſchiedene ſtaatliche Feldgrundſtücke öffent⸗ lich an Ort und Stelle auf die Dauer von 6 Jahren. Zu⸗ ſammenkunft iſt morgen Donnerstag, vormittags 9 Uhr, an der Kreuzung Mannheimerſtraße— Autobahn. Vorſicht beim Düngerſtreuen. Ein bei einem Bauern in Airlenbach i. O. bedienſteter Knecht achtete beim Streuen von künſtlichem Dünger nicht auf eine verhältnis⸗ mäßig kleine Wunde. Noch in der Nacht ſtellten ſich heftige Schmerzen ein. Der zugezogene Arzt ſtellte eine ſchwere Blut— vergiftung feſt. Geflügelzuchtberater ſorgen für Belehrung. Der Präſident des Reichsverbandes der Kleintierzüchter, Vetter, wies bei einer Tagung der Geflügelzüchter darauf hin, daß der größte Wert auf die Verbeſſerung der bäuer⸗ lichen Geflügelhaltung gelegt werden müſſe, denn 80 v. H. der deutſchen Hennen befänden ſich in bäuerlichen Geflügel⸗ haltungen. Notwendig ſei die Belehrung der Geflügelhalter an Ort und Stelle durch Geflügelzuchtberater. Der Kampf gelte den ſchlechten und unbrauchbaren Geflügelſtällen, der machtvobl. iſt praktiſch von der Welt anerkannt. Tribute mehr. unſachgemäßen und verſchwenderiſchen Fütterung. Bei rich tiger wirtſchaftseigener Fütterung unter Zuſatz von etwas Dorſchmehl oder dickſaurer Magermilch könnten Geflügel— halter mit 30 Tieren jährlich 60 RM. ſparen, und die Eiereinnahme noch um 50 RM. erhöhen. Ganz Deutjchlund hört am Nadio bie Neben des Führers und der jührenden Staats⸗ männer des britten Reiches! Wie bei den beiden Wahlen im November 1933 und Auguſt 1934, ſo werden auch bei dieſer Wahlſchlacht wieder die bedeutenden Reden des Führers und ſeiner hervorragen— den Mitarbeiter durch den Rundfunk übertragen. Es iſt eine ſelbſtwerſtändliche Pflicht, daß jeder, der Radio hat, ſich dieſe Reden anhört und dazu noch Angehörige und Bekannte einlädt, daß jeder Deutſche mithören kann. Für die Gaſtſtätten iſt es genau ſo ſelbſtverſtändlich, an dieſen Abenden ihre Lautſprecher auf die Führerreden einzuſtellen und ihre Gäſte zu veranlaſſen, daß ſie bei größter Ruhe die ganze Rede an— hören. Denn ſchließlich gehen an dieſen Abenden gerade des— wegen unſere Volksgenoſſen in die Gaſtſtätten, um die Ueber— tragung dort anzuhören. Und ſollte ein Wirt es vergeſſen haben und ſo auch der Privatradiobeſitzer ſo werden ihn die Anweſenden darauf aufmerkſam machen, daß er den Lautſprecher darauf einſtellt. Die Hauptreden wer⸗ den außerdem am Rathaus durch den großen Pilz⸗Lautſprecher übertragen. Zu dieſen Uebertragungen wer den alle Volksgenoſſen eingeladen bzw. jetzt ſchon darauf hingewieſen. In den Tagen bis zur Wahlſchlacht heißt es alſo: jeden Tag Lautſprecher einſtellen auf deutſche Wellen! Alles hört die Reden des Führers und ſeiner bekannten Mitkämpferum Frieden und Freiheit! Wie eniſtand ber„Zapjenſtreich? In den deutſchen Garniſonen und Standorten iſt am Montag unter der begeiſterten Teilnahme der geſamten Be— völkerung in feierlichſter Form der Gedenktag der deutſchen Wehrmacht mit einem großen Zapfenſtreich abgeſchloſſen worden. Die wenigſten Teilnehmer werden dabei gewußt haben, woher der Name Zapfenſtreich eigentlich ſtammt. In dieſem Worte klingt ſtolze Erinnerung des deutſchen Sol— datentums mit. Wie ſo viele Bräuche, iſt auch er aus dem Soldatenleben der Landsknechtsarmeen hervorgegangen, bis er in ſpäteren Jahrhunderten zu ſeiner heutigen Form und Bedeutung gelangte. ö Das Wort führt uns in das luſtige Lagerleben des Mittelalters zurück. Bei Würfelſpiel und bei einer Kanne Bier oder Wein ſaßen die Landsknechte noch lange nach dem Schluß ihres Dienſtes zuſammen und vertrieben ſich ſo ihre Zeit. Aber ſchließlich muß alles einmal ein Ende nehmen und auch die ſchönſte Stunde geht vorüber. So mußten denn auch die Marketender allabendlich zu einer beſtimmten Stunde und auf ein beſtimmtes Trommelſignal hin den Zapfen oder den Spund des Schenkfaſſes„ſtreichen“, d. h. hinein⸗ ſchlagen. Es durfte nichts mehr verzapft werden. Der Große Kurfürſt tat aber noch ein übriges. Ihm war aufgefallen, daß ſeine Bürger nie das Ende bei ihren Gelagen finden konnten, und ſo erweiterte er kurzerhand die Beſtimmungen über den Zapfenſtreich auch auf die Zivilbe⸗ völkerung. In dem Erlaß vom 12. 8. 1662 heißt es wirdt von Uns hiemit nochmahlſz den Brawern undt Bürgern auch anderen, welche Bier kannenweiſe verkauffen, ernſtlich verbohten, ſobald alſz durch die Trommel der Zapfen zuge— ſchlagen, ferner kein Bier auszuſchenken noch Biergäſte in den Räumen und Kellern zu behalten...“ Es iſt erklärlich, daß dieſe Verallgemeinerung des Zapfenſtreiches bei den Bürgern wenig Anklang gefunden haben mag. Das Trommelſignal zu Beginn der Nachtruhe wurde bald durch ein Hornſignal abgelöſt. Zum erſtenmale ertönten im Jahre 1786 die bekannten Melodien auf den Trompeten und den Hörnern. Der alte Fritz ſelbſt hatte noch die Melodie für das Zapfenſtreichſignal der Infanterie zuſammengeſtellt. Ein Fink, den er eines Tages bei ſeinem Flötenſpiel hörte, ſoll ihm die Tonfolge vorgepfiffen haben. Im Laufe der weiteren Jahrzehnte und Jahrhunderte wurde der Zapfen⸗ ſtreich immer weiter ausgebaut und bald entſtand jene feier⸗ liche Stunde, die wir heute als den großen Zapfenſtreich bei beſonderen Anläſſen erleben. Freiheit in einem ſtarken Staat Die Freiheit, die allen das gleiche ohne Un⸗ terſchied der Leiſtung gibt, iſt keine Ehre mehr, ſondern Verwahrloſung. Eine Freiheit iſt in einem geordneten Volkstum gewährleiſtet von einem ſtarken Staat, der in der glorreichen Geſchichte ſeines Volkes ſeine einzige Aufgabe ſieht. Eine ſolche Freiheit zu gewährleiſten, iſt das erhabene Vorrecht unſeres nationalſozialiſtiſchen Rechts⸗ ſyſtems. Dr. Frank. Große Zentral⸗Vauern⸗ Kundgebung mit Aeichsminiſter Aeichsleiter Walter Darrs in Friedberg Oberh. am Mittwoch, 25. März 1936 Es iſt der Gauleitung Heſſen-Naſſau der NSDAP. gelungen, noch kurz vor der Reichstagswahl den Reichsleiter und Reichsminiſter Walter Darree für eine Großkundge⸗ bung zu gewinnen. Für dieſe Kundgebung iſt Friedberg beſtimmt worden. Dort wird ein Rieſenzelt für mindeſtens 15000 Beſucher errichtet. Schon jetzt ſind Sonderzüge nach Friedberg feſtgelegt. Die Reichsbahn wird in Anbetracht der Bedeutung dieſer Kundgebung 60 Prozent Fahrpreisermäßigung gewähren. Dieſe Kundgebung wird eine der markanteſten im ganzen Wahlkampf werden. Aus allen Teilen des Gaues wird ſtärkſte Beteiligung nicht nur von den Bauern, ſondern auch von zahl⸗ reichen anderen Volksgenoſſen erwartet. Alle Intereſſenten beſtellen zweckmäßig ſofort Karten bei den Orts- und Kreisbauernführern. Für Geſellſchaftsfahrten, die von den Kreispropaganda⸗ leitungen durchgeführt werden, ſtehen die Wagen des NS. gegen Erſtattung der dringendſten Benzinkoſten zur Ver⸗ fügung. Beginn der Kundgebung: 14 Uhr. Unkoſten beitrag: 30 Pfg. Die Kundgebung wird von künſtleriſchen Darbietungen um— rahmt. Weitere Mitteilungen ergehen durch die Preſſe. FFC Kinberlandͤverjchickung im Gau gejjen⸗Aaßßau Die Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt iſt beſtimmt durch den entſchloſſenen Willen, das Geſunde und Starke in unſerem Volke zu erhalten und zu fördern. Dementſprechend erſtrecken ſich ihre Bemühungen nach allen Seiten des menſch⸗ lichen Lebens, die mit den raſſiſchen Beſtrebungen des Na⸗ tionalſozialismus mittelbar oder unmittelbar in Verbindung ſtehen. Es entſpricht dieſer ihrer Geſundhaltung, daß ſie der Jugendpflege, die früher meiſt einengenden parteipolitiſchen Zwecken diente, ihre beſondere Aufmerkſamkeit ſchenkt. Unſer Gau hat in jahrelanger unverdroſſener Arbeit die Jugenderholungspflege, die im Jahre 1933 in der Haupt⸗ ſache von der HJ. durchgeführt wurde, ſo zielſicher aufge⸗ baut, daß er nach einer Mitteilung der Reichsleitung an der Spitze aller Gaue marſchiert. Die NS. des Gaues Heſſen⸗ Naſſau hat im Jahre 1934 insgeſamt 19000 Kinder betreut und hat aus folgenden Gauen Kinder aufgenommen: Aus dem Gau Thüringen 350 Kinder Aus dem Gau Weſtfalen 600 Kinder Aus dem Gau Nordſchleswig 100 Kinder Aus dem Gau Niederſchleſien 600 Kinder Aus dem Gau Saarpfalz 4500 Kinder Der Gau Heſſen-Naſſau ſelbſt verſchickte nach Ober ſchleſien 900 Kinder und nach den einzelnen Landkreiſen 11950 Kinder. 1000 Kinder fanden in Erholungsheimen, Aufnahme. Im Jahre 1935 wurden durch erhöhte Anſtrengungen die Ergebniſſe noch bedeutend geſteigert: 11000 bedürftigen Kindern wurde es durch verbilligten Fahrpreis ermöglicht, ihre Verwandten im ganzen Reich zu beſuchen. In Heimen wurden nahezu 1000 Kinder unter⸗ gebracht. Der Gau Heſſen-Naſſau nahm aus folgenden Gauen. Kinder auf: Aus dem Gau Sachſen Aus dem Gau Weſtfalen-Süd Aus dem Gau Weſtfalen-Nord Aus dem Gau Eſſen Aus dem Gau Kurheſſen Aus dem Gau Düſſeldorf 450 Kinder Aus dem Gau Schleswig-Holſtein 2 226 Kinder Aus dem Gau Berlin 233 Kinder Aus dem Gau Schleſien 477 Kinder Aus dem Gau Saarpfalz 137 Kinder Aus dem Gau Schwaben 750 Kinder a Insgeſamt alſo 15 147 Kinder In fremde Gaue und in die eigenen Landkreiſe verſchickte unſer Gau 11222 Kinder. Im Jahre 1936 wird wiederum eine große Werbeaktion unmittelbar nach Abſchluß des Winterhilfswerkes für die Kinderlandverſchickung einſetzen. Abermals wird ſich die NSV. an den ſo oft bewährten Opferſinn der Volksgenoſſen unſeres Gaues wenden. Der Erfolg wird ſicherlich auch dieſes Jahr nicht ausbleiben. Dr. A. H. 1500 Kinder 2 442 Kinder 3029 Kinder 2 794 Kinder 1109 Kinder Wichtig für Hausbeſitzer! 1935er Mietgutſcheine müſſen in Heſſen bis 10. April ein⸗ gelöſt ſein! Darmſtadt, 17. März. Die Zentralabteilung der heſſi⸗ ſchen Landesregierung teilt mit: Die Vorverlegung des Bü⸗ cherſchluſſes der Hauptſtaatskaſſe auf den 31. Mai 1936 be⸗ dingt, daß auch bezüglich der Mietunterſtützungen für das Rechnungsjahr 1935 die notwendig gewordene Friſtverkürzung unbedingt eingehalten wird. Hierzu gehört, daß die Ein⸗ löſung der Mietgutſcheine für das Rechnungsjahr 1935 ſo⸗ zeitig erfolgt, daß Zurechnung durch die Finanzkaſſen an die Hauptſtaatskaſſe friſtgemäß geſchehen kann. Es müſſen dem⸗ nach ſämtliche Mietgutſcheine, die auf das Rechnungsjahr 1935 lauten, bis ſpäteſtens 10. April 1936 bei den Finanz⸗ kaſſen zur Einlöſung vorgelegt werden. Die Finanzkaſſen haben Anweiſung erhalten, nach dieſem Termin vorgelegte Gutſcheine zurückzuweiſen. Um ſich vor Schaden zu bewahren, wird den Hausbeſitzern dringend geraten, die feſtgeſetzte Friſt einzuhalten, da eine nachträgliche Einlöſung von Mietgut⸗ ſcheinen nicht möglich iſt. Unger un D— 0 7 Aufruf der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener DRB. Braunſchweig, 17. März. Im Rahmen einer zweitägigen Gautagung des Harzgaues der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener in Braun— ſchweig verlas am Sonntagabend der Bundesführer Freiherr bon Lersner im Anſchluß an eine Anſprache einen Wahl— aufruf, der folgenden Wortlaut hat: „Deutſchland, ein Symbol der Einigkeit. Der Schöpfer dieſer Einigkeit Adolf Hitler. Kameraden! Es gibt für uns nur einen Gedanken für den Wahltag, nur eine Parole: Das ganze deutſche Volk geſchloſſen für Adolf Hitler! Adolf Hitler hat um ein einiges Deutſchland gerungen, er hat es geeint. Jetzt ringt er um ein einiges Europa. Anſere Einigkeit muß Beiſpiel ſein.. Jedes Volk ſoll frei ſein, jedes Volk ſoll aus ſeinem Weſen ich entwickeln. Wir Kriegsgefangenen, die wir in Rußland waren, ſagen: das ruſſiſche Volk will den Frieden.. Wir alle ſagen wie der Führer: der Bolſchewismus iſt rücht Rußland, der Bolſchewismus iſt niemals ein Volk, der Bolſchewösmus iſt Haß und Vergiftung an der ganzen Welt, ge ſchürt von Juden. Ganz Europa ſieht heute auf den Führer. licht auf ſein deutſches Voll. Wir ſehen auf ihn. Der deutſche Wahltag, ein Tag des Bekennens eines ganzen Volkes zu ſeinem Führer. Es gibt kein Wenn, kein Aber, es cbt nur: Bekennen für Deutſchland. Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener.“ Der Führer Verlängerung der Amtsdauer der Vertrauensräte DNB. Berlin, 17. März. Mit Rückſicht auf die bevorſtehenden Wahlen zum Reichs- dag fallen die für den 3. und 4. April vorgeſehenen Vertrauens ratswahlen aus. Infolgedeſſen hat der Reichsarbeitsminiſter durch Verordnung die Amtsdauer der derzeitigen Vertrauens⸗ räte auf ein Jahr verlängert. Eine erneute Ablegung des feierlichen Gelöbniſſes der Mitglieder des Vertrauensrats findet nicht ſtatt. Im Saargebiet bleiben infolge des Ausfalls der Ver⸗ krauensratswahlen die Betriebsausſchüſſe im Amt. Lawinenſchäden in Norditalien DRB. Mailand, 17. März. In den norditalieniſchen Alpentälern beſteht infolge des plötzlich eingetretenen warmen Frühlingswelters große Lawinengefahr. Vor allem in den piemonteſiſchen Bergen wird das Niedergehen von zahlreichen Lawinen ge— meldet, die bedeutende Sachſchäden verurſacht haben. In Valgrisanche wurden alle Telephon- und Telegraphen⸗ leitungen von den Schneemaſſen zerriſſen; die Verbindung mit der Außenwelt iſt vollſtändig unterbrochen. Nähere Einzel⸗ heiten über die Lawinenſchäden ſind daher noch nicht bekannt. Ein junger Mann wurde durch eine Lawine getötet. Das Val di Cogne iſt ſeit zehn Tagen für Fahrzeuge nicht befahrbar. Zahlreiche Arbeiterkolonnen ſind ununterbrochen damit beſchäf— tigt, die Schneemaſſen zu beſeitigen und Schneetunnels zu gra— ben, damit der Verkehr wieder aufgenommen werden kann. Zur Verlegung der Konfirmationsfeiern f am 29. März DNB. Berlin, 17. März. Der Reichskirchenausſchuß hat die oberſten Behörden der Deutſchen Evangeliſchen Kirche aufgefordert, anzuordnen, daß mit Rückſicht auf die Reichstagswahlen die für den 29. ds. Mts. vorgeſehenen Konfirmationsfeiern verlegt werden. Durch dieſe Maßnahme ſollen Beeinträchtigungen, die durch den Zuſammenfall ſonſt eintreten müßten, vermieden werden. Rettung der Inſaſſen des notgelandeten Verkehrsfiugzeuges Wien⸗Rom DNB. Wien, 17. März. In den frühen Morgenſtunden des Dienstags konnte eine Rettungsmannſchaft zu dem notgelandeten Verkehrsflugzeug Wien Rom, das nahe dem Gipfel der Saualpe auf 2000 Meter niedergegangen war, vordringen. Nach den Funk⸗ meldungen ſind alle Inſaſſen wohlauf. Die Verletzun⸗ gen des italieniſchen Fahrgaſtes haben ſich als leicht erwieſen. Die Rettungsmanſchaft und die Inſaſſen des Flugzeugs wer— den Dienstag mittag in der Talſtation zurückerwartet. Das Auffinden des Flugzeugs war ſehr ſchwierig, da die von ihm ausgeſandten Standortmeldungen zuerſt falſch waren. Infolgedeſſen mußte auch die erſte Rettungsexpedition unver— richteter Sache umkehren. Montag abend wurde dann eine neue Rettungsmannſchaft aus einer Skipatrouille von fünfzehn Alpenjägern und acht Bergführern zuſammengeſtellt, der es trotz fürchterlichen Schneeſturms am Dienstagmorgen gelang, bis zu dem Flugzeug vorzudringen. Ein Kampf im Löwenkäfig Wärter ſchwer verletzt.— Ein kapferes Mädchen. ** Marburg. Als ein im hieſigen Tiergarten als Wär— ter und Löwendreſſeur tätiger junger Mann den Löwen⸗ käfig betrat, um mit Vorführungen zu beginnen, wurde er von einem jungen Löwen angefallen und zu Boden ge— ſtreckt. Ein alter Mähnenlöwe, der dem Wärter ſehr anhänglich iſt, ſuchte ſeinen Herrn zu ſchützen und den Angreifer abzuwehren, der aber nicht von ſeinem Opfer ablaſſen wollte. Ueber dem am Boden liegenden Wärter entſtand eine wüſte Beißerei. Kurz entſchloſſen ergriff ein vor dem Käfig ſtehendes junges Mädchen, eine Verwandte des Tiergartenbeſitzers, eine Miſtgabel, öffnete den Löwenkäfig und drang mutig auf die ſich wie raſend ge⸗ bärdenden Beſtien ein. Es gelang ihr, ein Bein des arg zu⸗ gerichteten jungen Mannes zu erfaſſen und dieſen aus dem Käfig zu zerren. Mit lebensgefährlichen Kratz- und Biß⸗ verletzungen brachte man den Wärter in die Klinik. Aat und Hilje für bie deuljche Frau Um alle deutſchen Frauen ohne Ausnahme ein⸗ zugliedern in das Aufbauwerk des Führers wurde das? Deutſche Frauenwerk geſchaffen, dem die NS. Frauenſchaft und mit ihr zuſammen die deutſchen Frauen— verbände ihre Kraft zur Verfügung ſtellten, um Hausfrauen und Mütter zu erziehen, wie ſie der nationalſozialiſtiſche Staat braucht. Im Gau Heſſen-Naſſau hat die Abteilung Mütterſchulung im Frauenwerk in hunderten von Kurſen Frauen und Mädchen für ihre Aufgabe vorbereitet. Die Ab⸗ teilung Volkswirtſchaft Hauswirtſchaft hat in vielen Kurſen und Veranſtaltungen in großem und kleinſtem Rahmen das Verſtändnis der Frau zu wecken verſucht für ihre Aufgabe im Staat, ſie hinausgeführt vom kleinen Ich und von der eigenen Familie zur Volksgemeinſchaft. Mit Hilfe der Einſatzbereitſchaft der Frau iſt es gelungen, der zeitweilig drohenden Butter- oder Fleiſchverknappung Herr zu werden. Den großen Forderungen der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft, der Lage des Marktes und den Jahreszeiten waren alle Veranſtaltungen angepaßt. Eine beſondere Un⸗ terabteilung„Hauswirtſchaftliches Jahr“ führte im Früh⸗ jahr 1935 und Frühjahr dieſes Jahres eine große Werbung durch für die Erziehung des deutſchen Mädchens zur Haus— frau und Mutter. Es ſoll künftig kein junges Mäd⸗ chen mehr geben, das ohne jegliche Vorkennt⸗ niſſe den Beruf der Hausfrau ergreift. Ein ungeheures Aufgabengebiet haben ſich die beiden Abteilungen Mütterſchulung und Volkswirtſchaft— Haus⸗ wirtſchaft geſtellt. Wer heute mit offenen Augen durch das Land fährt, der ſieht eine andere deutſche Frau, ein Die Jugend, die wir erziehen Die Jugend in Stolz und Aufrichtigkeit, in Mannes⸗ tum und Diſziplin zu erziehen, iſt eine der vornehmſten Aufgaben des jungen Deutſchland, das in der Regierung Adolf Hitlers ſeinen politiſch machtvollen Ausdruck ge⸗ funden hat. Dr. Goebbels 1933. e, Feſtigung des Arbeitseinjatzes im Aionat Februar Rege Nachfrage an landwirtſchaftlichen Arbeitern. Arbeitseinſatz im Monat Februar 1936 im Arbeits⸗ amtsbezirk Mannheim. Die in den Vormonaten bedingte ſaiſonmäßige, rück- läufige Bewegung im Arbeitseinſatz iſt, nachdem dieſelbe im Januar ihren Höhepunkt erreichte, im Februar zum Stillſtand gekommen. Der Schlußbeſtand an Arbeitsloſen zeigt im Vergleich zum Vormonatsende eine erfreuliche Ab- nahme. Im Monat Februar wurde wieder ein erhöhtes Stellenangebot und eine verſtärkte Vermittlungstätigkeit er⸗ reicht. Die Feſtigung des Arbeitseinſatzes iſt in erſter Linie auf die Wiederinangriffnahme der Arbeiten in den Saiſon⸗ Außenberufen zurückzuführen, während in den mehr konjunk⸗ turabhängigen Berufen eine weſentliche Aenderung nicht ein⸗ getreten iſt. Der Beſchäftigungsgrad und der Auftragsbeſtand in der Induſtrie, hauptſächlich in der Metallinduſtrie, bewegt ſich in der vormonatlichen Höhe. Die Metallinduſtrie iſt nach wie vor an guten Fachkräften aufnahmefähig. Für Bautech⸗ niker ſind die Beſchäftigungsmöglichkeiten beſonders günſtig. In der Landwirtſchaft liegen in verſtärktem Maße An⸗ forderungen von landwirtſchaftlichen Arbeitskräften vor. Im Gaſtwirts- und Muſikergewerbe iſt der Arbeits- einſatz infolge der Faſtnachtsveranſtaltungen ſehr lebhaft ge—⸗ weſen. So konnten nicht nur ſämtliche Berufsmuſiker, ſon⸗ dern auch eine große Anzahl nebenberuflicher Kräfte in Arbeitsplätze eingewieſen worden. Infolge der geſunden Beſchäftigungslage der Induſtrie und der zu erwartenden verſtärkten Bautätigkeit iſt im kommenden Monat mit einer Steigerung des Arbeitseinſatzes und einem weiteren Rückgang der Arbeitsloſenziffer zu Sporinachrichten Fußball-Kreisklaſſe Reſultate vom letzten Sonntag: Hemsbach Turnverein Viernheim 00 Neckarhauſen Jahn Weinheim 7.0 Am letzten Sonntag tätigte der hieſige Turnverein ſein letztes Verbandsſpiel in Hemsbach. Nachdem man im Vor⸗ ſpiel 1˙2 unterlag, ſollte dieſe Niederlage wettgemacht wer⸗ den. Wenn es nun nicht zu einem Sieg reichte, ſo lag dies am ausgeſprochenen Schußpech unſerer Stürmer. Hemsbach hatte in dieſem Spiel nicht viel zu beſtellen. So hat Viernheim die diesjährigen Verbandsſpiele mit einem Un⸗ entſchieden abgeſchloſſen, das ihm einen Platz in der Mitte der Tabelle ſicherte. 6 In Neckarhauſen gab es den erwarteten hohen Sieg des Platzbeſitzers. Mit 7:0 wurde„Weinheim, wieder, ab⸗ ſchickt. Weinheim hat jetzt die Spiele beendet und muß in die Kreisklaſſe 2 abſteigen. Nachſtehend der Stand der Tabelle: anderes deutſches Mädel als vor drei Jahren. Dlanvolle Arbeit im Vieh- ſtall iſt in der krzeugungs⸗ ſchlacht notwendig Fur die überaus zahlreichen Glüchwünſche und überreichten Ge⸗ ſchen be, die uns zu unſererholdenen Hochzeit erwieſen wurden, ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Danb acher Zwei Heddesheimerweg Bau- (Nähe des Dorfes) Dlälze 20 Ar, zu ver⸗ Wi pachten. (Mitte des Dorfes) n verkaufen Jon. 8g. auler „ Lorſcherſtr. 40 Von wem, ſagt die. Geſchäftsſt. ds. Bl.. In ſchönſter Lage Weinheims groß. 4 a möbl. Zimmer Adam Rühlwein 2. mit Balkon u. Bur genblick an Herrn und Frau oder Dame zu ver⸗ mieten. Bad im Vexeins⸗Anzeiger — 0 NN Sängertreue⸗ Harmonie. Heute Abend 8 Uhr 3 N 2 Singſtunde für 1. und 2. Baß. Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen wird erwartet. Hauſe. Angeb. an 8 Fr. 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Edingen 13 8 2 3 38:15 18 Neckarhauſen 13 7 4 2 39:16 18 Wallſtadt 13 7 3 3 30:16 17 Hemsbach 14 7 2 5 25:23 16 Viernheim 14 3 6 5 24.33 12 Ladenburg 14 5 2 7 30:33 12 Leutershauſen 13 1 3 6 28:36 11 Weinheim 14 2 11 19.61 4 8 Iſt nichit ment teuer ſilueni das ſungſte deutſiue großlex io DER GROSSE HERDER Nen aufulle drugen des Lehenis gute Zuperlaſſi ge. Antmurt gibt. Das llrixiſt vollendtt: 1⁊ Bande umd ein Atinshuuu sooo OBBEeIttige uber ęoooo Bilder- Laſſen it ſimm dus o Siten ſtarkc Bil ift nit vielen Puben Haerfurbtaftin), Bruce ius Leben xſtenlos u. unuethinaliſu Komnibl. Bestellschein leh interessiere mich für das 36 seitige Bildheft:(Brücke ins Leben und bitte den Verlag Herder, Freiburg i. Br., um kosten- ose und unverbindliche Zusendung durch die Buchhandlung zeruf „Viernheimer Volkszeitung“ Adolf Hitlerſtr 2 —r..— ———— ——— —— „—— Bangemachen gilt nicht... Wie Deutſchland denkt...— Niemand hat Angſt— Alle ſtehen hinter dem Führer Bravo! Nun haben auch viele, die gut und gern nörgelten, bewieſen, daß ſie beſſer ſind als ihr Ruf. Sie, die immer alles beſſer wiſſen wollten und an allem etwas auszu— ſetzen hatten, haben ſich nicht etwa jetzt verkrochen, ſon— dern— ich erlebte es in der Reichshauptſtadt in den letz— ten Tagen des öfteren— ſie ſtellen ſeit dem 7. März auch ihren Mann. Die Befreiungstat Adolf Hitlers am hiſtori— ſchen Sonnabend hat, das muß man ehrlich eingeſtehen, bei Tauſenden das gute und beſſere„Ich“ geweckt. Ich habe mit Abſicht Menſchen aufgeſucht, die der neuen Zeit mißtrauiſch, verſchloſſen oder ängſtlich gegenüberſtanden. Ich war auf alles gerüſtet! Und ſiehe da... die erſten beiden, die ich traf, er— rangen einen glatten Sieg über mich. Ich war geſchlagen, vollſtändig vernichtet. Der eine, würdiger alter Herr, ehemaliger Politiker, noch vor einem Jahr mißtrauiſch, zweifelnd und achſel— Unſer Sonderberichterſtatter befindet ſich auf einer Reiſe kreuz und quer durch Deutſchland. Er ſteht mitten drin im Erleben des Alltags. Aus dieſem Erleben heraus ſchreibt er eine Aufſatzreihe: die Jugend des neuen Deutſchland überhaupt nicht zu exiſtieren ſchien, dann darf man wohl zu dem alten Herrn, der ſeine„Siebzig“ auf dem Buckel hat, laut und deutlich Bra vo ſagen. * Und der andere? War eine„Sie“. Beſitzerin eines Unternehmens in der Nähe von Berlin. Nicht etwa, daß ſie gegen die neue Zeit war. Aber ſie lebte nicht mit. Sie ſah nur ſchwarz. Klappte einmal etwas mit einem Auftrag nicht, dann hatte eben die Regierung ſchuld. An allem hatte ſozuſagen die Re— gierung ſchuld. Mit der Zukunft ſah es„finſter“ aus, die Jugend„verrohte“,„das Aus— land will von uns nichts mehr Wo man die Arbeitskameraden aufſucht: ſie ſprechen von zuckend, ohne jede Hoffnung, begrüßte mich diesmal wie ein ganz Junger.„Wiſſen Sie, es iſt doch keine Schande, wenn man erſt lange über etwas nachdenkt und ſich dann ehrlich zu einer großen Sache bekennt. Alle diejenigen, die noch vor kurzer Zeit manchmal zweifelnd und miß⸗ trauiſch an die Entwicklung Deutſchlands dachten, müſſen jetzt— ſo wie ich— den feſten Glauben und das ſichere Vertrauen zur Führung unſeres Vaterlandes gewonnen haben. Wenn ein Mann wie Adolf Hitler ſo handeln kann, wie er am 7. März 1936 gehandelt hat, dann kann Jetzt werden ſie erſt recht kommen. man einfach nicht mehr hinter dem Ofen hocken und meckern, wie das immer genannt wird. Aber nicht nur deshalb, ſondern weil wir jetzt wirklich dieſen Namen verdienten, wenn wir noch länger irgend— einem Phantom, einer unechten Zeit nachtrauern würden, die von der Zeit der neuen Erſtarkung Deutſchlands ab— gelöſt wurde.“ Wenn man ſo etwas in einem Hauſe erlebt, in dem früher vom kleinlichſten Standpunkt aus die Probleme der neuen Zeit beurteilt und behandelt wurden, in dem VHolksgenosse: Deine Summe dem funrer! wiſſen“ und„alle Freundin nen“ und„Geſchäftsfreunde“ dächten Hebenſo! Als ich im„Allerheiligſten“ ſaß, gingen mir plötzlich die Augen über. An der Wand, ge— rade mir gegenüber, hing ein großes Bild Adolf Hitlers. „Das habe ich am Sonnabend nach der Rede im Reichstag an— geſchafft, und ich möchte, daß ich immer ſo viel Freude er— leben könnte, wie an dieſem Sonnabend.“ Was ſoll man in ſolchen Augenblicken machen? Schwei⸗ gen! „So, und jetzt“, ſie rief ihre beiden Jungen,„können Sie auch die... verrohte Jugend begrüßen!“ Was jetzt kam, war zuviel. Vor mir bauten ſich auf: ein Hitlerjunge namens Toni und ein Pimpf namens Fritz. Gewaſchen, raſiert, Unifor⸗ men rochen noch nach.. Schau⸗ fenſter! Ich mußte was ſagen, alſo: „Toni, ſeit wann?“ Er:„Seit Montag, den 9.“ Der Pimpf Fritz kam mir zuvor:„Ich auch!“ ſchrie er.— Ich hab die Buben ſelber hingebracht“, meinte lächelnd die Mutter. Die Mutter. der Tat des Führers. Bravo! Durch einen Zufall hatte ich erfahren, daß in einem Hauſe für die Olympiſchen Spiele in Berlin zehn Zimmer für Fremde angemeldet wurden. Irgend etwas trieb mich in dieſes Haus. Ich wollte die Menſchen kennenlernen, die ihre Zimmer vermieten wollten. Im erſten Stock war eine kleine Volksverſammlung. Portiersfrau, zwei Ehe— frauen aus dem erſten und dritten Stock und ein naſe— weiſer Bengel. Die drei Erwachſenen laſen zu gleicher Zeit in einer Zeitung. Alſo: Schnappſchuß! Ich ſtörte die Verſammlung mit der Frage:„Wiſſen Sie, wer hier im Hauſe für die Olympiade vermietet hat?“ 88 fuhren die Köpfe aus der Zeitung raus, dann kam die Antwort:„Wollen Sie vielleicht noch mieten? Alles vermietet, alles angemeldet, niſcht mehr frei.“—„Nein“, erwiderte ich,— „keine Sorge, meine verehrten Geheimniſſe drin. Sie können den Brief auch mit nehmen, tauſende Frauen, Mütter ſollten ihn leſen und ihren Kindern zeigen!“ * Irgendwo in Berlin treffe ich eine Kolonne Straßen feger. Im Schritt und Tritt geht's zur Arbeit. „Na, bald wird's heftig Arbeit geben. Zettel, Flug— blätter und Aufrufe bleiben ja nicht ewig in den Hände oder in der Luft.“ Ke ae. f. 4 N but bed, le. 75 g. lad, pu, v, Aa, abe. bau, ru da, red. Au me edu Al, tes gedia. uu, u, au, mei a glad ee. Ae. l, wel ae, dee le, Heute uu. neee fa c Mute ela B aue, a, Hue ee, T: abe, Cab, ie flit. f. auer, A. nn ee 2 8 e bie. 5 uu, bu K e a mie, u.* fa, warde, f. le, e, an, ae,. e. e FFFFCCCCCCCCCTTTTTTTTT Emu, i di, ia, ane. ee,, 5 a le la. di, fai At, ur 2 e e, acu.. 5 4. wa e e . fed i, L, uin. Arie, 4 let Abr. rut, du Ae beides, a uin„t A. —+ 2. N. es de Vet, rear Se Lt Ae beet zl Ku. Ae. Gafpien, 4 1 8 So ſchrieben Italiener an ihre deutſchen Freunde. „Macht nichts, Herr, dafür ſind wir ja da, ſoll nur ordentlich Aufrufe, Flugblätter und Zettel regnen, je mehr, deſto beſſer.“ „Ich bin ſchon zwölf Jahre beim Bau“, meint einer und ſchultert ſein Beſen-Gewehr,„hab eine ganze Sammlung angelegt, gute ſiebenhundert Stück ſind es! Iſt eine feine Sache, in meiner Sammlung ein bißchen herumzuſuchen. Vor Jahren hab ich ſelbſt oft Zettel ver teilt. Rote, blaue, grüne, weiße... mit Hammer und Sichel drauf, ſpäter ſolche von der SPD.“ Ich muß dazwiſchenfragen.„Und die ſind wohl auch in Ihrer Sammlung?“ „Klar, Herr, warum denn nicht? Wenn mir einmal der Hut hochgeht und die Galle überläuft, dann ſchaue ich ſie mir an und leſe ſie wieder. Aber nur deshalb, weil ich dann immer wieder daran erinnert werde, wie duſlig wir waren, an das zu glauben, was Hammer und Sichel alles verſprachen.“ Ich:„... und dann?“ „ Damen; aber ich wäre neu— gierig, was Sie zu der inter— nationalen Lage ſagen, wo Sie doch ſozuſagen durch Ihre Zim⸗ mer für die Vertiefung der internationalen Beziehungen beitragen wollen?“ Alle drei, Verzeihung, es waren inzwiſchen vier gewor⸗— den, blickten mich etwas mit⸗ leidig an:„Sie meinen wohl, die Fremden werden nicht kom— men? Bei Ihnen iſt's wohl nicht ganz richtig im Oberſtüb⸗ chen! Ich ſage Ihnen“, das war die Portiersfrau,„jetzt werden ſie erſt recht kommen. Und wenn wir auch bloß einfache Frauen ſind, ſo viel verſtehen wir doch: Das, was vergangene Woche in Ber— lin im Reichstag und in unſe⸗ rem Rheinland geſchehen iſt, das kann denen draußen nur imponieren. Und wenn wir nichts zu beißen und nichts zu ſchlucken hätten, wir wollen nicht unter dem Pantoffel der anderen leben. Wir Frauen beſtimmt nicht.“ „Gehen Sie doch mal zu Frau Sauer,“ meinte die nachträglich zur„Flurverſamm⸗ lung“ Geſtoßene,„bei der wohnten im vergangenen Som⸗ mer Italiener, Bruder und Schweſter, reiche Leute, die wollen zur Olympiade auch wiederkommen.“ Drei Treppen hoch, die Witwe eines Staatsbeamten mit ihren zwei Töchtern. Frau Sauer. Sie hat mich raſch verſtanden. Erfreut bringt ſie mir einen Brief, der vor wenigen Stunden ins Haus flatterte. Aus Milano, Mailand, von ihren Mietern im Sommer 1934]„Da, da, leſen Sie, ſo etwas iſt ganz wundervoll; es ſtehen keine Rote, blaue, grüne, weiße. .. der Zettelſegen der 40 Parteien wandert in den Müll. Die Kolonne war ſtehengeblieben, die Arbeitsſtelle er reicht. Einer aus der Kolonne gab an Stelle des„Samm⸗ lers“ die Antwort: „Menſch... ſag's ihm doch...., dann ſiehſte immer wieder, daß diejenigen, die in den„Sichel- und Hammer⸗ Zetteln“, als duflig bezeichnet wurden, die Geſchei⸗ teren waren!“ Bravo! Photos: Friedrich— M. Hans Heinz Sadila⸗Mantau. 8 amm Führ beiᷣ f Tage ertich gebul mehr. bert men 9 ein.! undd Einla der Reich ihmd Begei des f Fahr durch Mal ſter gutt den Mir Sie, und t lange geleiſt rade Mann D Gau! gang beſo beg —