— 4 4 Aeli 4. dale, 1 1 7 de. „ soll nur egen, je eint einer Ganze f ſind es! ißchen wohl auch wohl auch einmal veil ich uſlig wit ſchel alles 1 langen Jahren für das deutſche Volk und das Deutſche Reich geleiſtet haben. Wir freuen uns deshalb beſonders, daß ge⸗ rade Sie hierher gekommen ſind, um vor uns in der Stadt Mannheim zu ſprechen.(Stürmiſcher Beifall.) Gau des deutſchen Weſtens unter dem unglückſeligen Aus- gang des Krieges ganz beſonders leiden und ganz beſondere Opfer auf ſich nehmen müſſen. Einmal hat Pol Pielgelejene Tageszeitung Erſchein ungsweiſe: 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. iernheimer eilung. 8 N Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger WMillimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeter zeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Febr. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Beilagen: Nr. 67 Donnerstag, den 19. März 1936 Audolj Heß in Mannheim Die Großkundgebung auf dem Aep platz Mannheim, 10. März. In der erſten in Mannheim abgehaltenen Maſſenver— lammlung ſprach am Mittwoch abend der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß. Der Arbeitsdienſt, der bei ſeinem Einzug herzlich begrüßt wurde, hat in wenigen Tagen auf dem Meßplatz am Neckar ein Rieſenzelt errichtet, das über 35 000 Menſchen aufnahm. Die Kund— gebung wurde auch in der Umgebung des Zeltes und auf mehreren großen Plätzen der Stadt durch Lautſprecher übertragen, ſo daß Hunderttauſende des bedeutſa⸗ men Erlebniſſes teilhaftig wurden. Reeichsminiſter Heß traf gegen Abend in Mannheim ein. Auf ſeiner Fahrt zum Meßplatz bildeten die Jugend und die vielen Tauſende, die in das Verſammlunaszelt keinen Einlaß mehr bekommen konnten, ein dichtes Spalier. Bei der Durchfahrt des Miniſters, in deſſen Begleitung ſich Reichsſtatthalter Robert Wagner befand, bereiteten ihm die Menſchenmaſſen immer wieder ſtürmiſche Ovationen. Begeiſterte Heilrufe brandeten auf, als der Stellvertreter des Führers nach dem vorausgegangenen Einmarſch der Fahnen und Standarten das rieſige Verſammlungszelt durchſchritt. Am Rednerpodium wurde ihm von zwei BdM⸗ Mädels ein Blumengebinde überreicht, für das der Mini⸗ ſter in herzlichſter Weiſe dankte. Namens des Gaues Baden der NSA und zu⸗ gleich im Namen des Landes hieß Reichsſtatthalter Gauleiter Robert Wagner den Stellvertreter des Führers ſodann herzlich willkommen. Wir Badener wiſſen, ſo betonte der Reichsſtatthalter, was Sie, mein ſtellvertretender Führer, als einer der älteſten und treueſten Mitkämpfer unſeres Führers Adolf Hitler in Das Land Baden hat vielleicht wie kaum ein anderer dieſes Land 17 Jahre hindurch unter einer geradezu bei— ſpielloſen Unſicherheit ſeiner Grenzen zu leiden gehabt. 17 Jahre hindurch war dieſes Land wehrlos, machtlos, 17 Jahre hindurch war hier jede Arbeit, die politiſch, kulturell und wirtſchaftlich geleiſtet worden iſt, durch die Unſicher⸗ heit der Weſtgrenzen beeindruckt. 17 Jahre hin⸗ durch hat dieſes Land getragen, was je überhaupt einem Teil der deutſchen Bevölkerung aufgeladen werden konnte. Es iſt deshalb kein Wunder, daß am 7. März die Be. völkerung dieſes deutſchen Gaues in einen einzigen Jubel⸗ ſturm der Begeiſterung ausbrach, als deulſche Soldaten wie⸗ der in den deutſchen Weſten eingezogen ſind. um hier die Sicherheit des Reiches zu garantieren.(Stürmiſcher Bei⸗ fall.) Der Gau Baden wird am 29. März wie ein einziger Mann aufſtehen und dem Führer dafür ſeinen Dank zum Ausdruck bringen. daß er ihm die endgültige Freiheit zu- rückgegeben hat.(Stürmiſcher Beifall.) Mögen Sie, mein ſtellvertrefender Führer, die Ueberzeugung mit nach Berlin nehmen, daß das Land Baden und ſeine Bevölkerung am 29. März ihre Pflicht kun und ſich als einziger geſchloſſener Block des Willens und des Glaubens zu Adolf Hitler und ſeiner Führung bekennen werden.(Skürmiſcher Beifall.) Rudolf Heß ſpricht In ſeiner Rede führte der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, einleitend aus, daß allein die Andeutung von Fragen, die der einzelne beantwortet haben wollte, wie eine Entwürdigung der Stunde klingen. Das deutſche Volk ver⸗ eine ſich jetzt überall in Deutſchland, um ſeiner Treue zum Führer Ausdruck zu geben und um ihm zu danken für ſeine Leiſtungen für Deutſchland. Das deu tſche Volk von heute habe nichts mehr zu tun mit dem Volk des Ha⸗ ders, des Zankes, der Selbſtzerfleiſchung von einſt, mit dem Volk der Parteien und Maſſen, der kleinen egoiſtiſchen In⸗ tereſſen, der Unterwürfigkeit, der Ehrloſigkeit. Das deutſche Volk von heute ſei in ſich einig und geſchloſſen. Es kenne nur eines: Deutſchland, ſeine Ehre und ſeine Zukunft. Rudolf Heß entwarf dann ein Bild der geſchicht li⸗ chen E ntwicklung des deutſchen Volkes im letzten hal⸗ ben Menſchenalter. Das ſei noch 1918 das Schrecklichſte ge— Eden fordert Feſtigung des Friedens Die Sitzung des Völkerbundsrates— Eden ſtellt feſt, daß die Anwendung von Maß⸗ nahmen nicht notwendig iſt— Hauptziel: Schaffung eines dauerhaften Friedens Reden von Grandi, Beck, Munch London, 18. März Der Völkerbundsrat trat am Mittwoch um 16 Ahr zu einer öffentlichen Sitzung zuſammen, um die Ausſprache über den franzöſiſch⸗belgiſchen Entſchließungsantrag zum Locarno— Vertrag ſortzuſetzen. Als Erſter ſprach Außenminiſter Eden. Vorher hatte der Rat in nichtöffentlicher Sitzung davon Kennt— nis genommen, daß die deutſche Abordnung erſt von Donners⸗ tag an an den Arbeiten teilnehmen könne. Außerdem wurde beſchloſſen, eine Sitzung des Dreizehnerausſchuſſes, d. h. des Völkerbundsrates ohne Italien, zur Prüfung der italieniſchen und abeſſiniſchen Antwort auf den anfangs des Monats er— gangenen Friedensappell am Donnerstagnachmittag abzuhalten. Außenminiſter Eden führte in ſeiner Rede in der öffentlichen Sitzung des Völler⸗ bundsrates folgendes aus: Ich habe bereits vor dem Rat erklärt, daß nach Auffaſſung der britiſchen Regierung ein offenſichtlicher und unbeſtreitbarer Bruch der Beſtimmungen des Verſailler Ver trages über die entmilitariſierte Zone begangen worden iſt. Nach Auffaſſung meiner Regierung iſt dies jedoch nicht die einzige Aufgabe, die der Rat im vorliegenden Falle zu erfüllen hat. Die Beſtimmungen des Locarno-Vertrages fallen in den Rahmen des Völkerbundspaktes und Artikel 4 des Locarno-Vertrages lautet folgendermaßen: 3 1 f „Der vorliegende Vertrag, der dazu beſtimmt iſt, die Auf⸗ rechterhaltung des Friedens zu ſichern und der mit dem Völker⸗ bundspakt in Einklang ſteht, darf nicht ausgelegt werden als Einſchränkung der Pflicht des Völkerbundes, alle zweckmäßigen und wirkſamen Maßnahmen zur Wahrung des Weltfriedens zu ergreifen.“ 3 . Aber Pflicht iſt es, nicht nur zu erklären, daß ein Bruch begangen worden iſt, wir müſſen uns ſtets unſer letztes Ziel und unſere höchſte Verantwortlichkeit vor Augen halten, die darin beſteht, den Frieden zu bewahren und ein gutes Einverſtändnis unter den Völlern Europas auf einer ſeſten und dauernden Grundlage aufzubauen. Der Zweck von Locarno war zweifach, in erſter Linie die Aufrechterhaltung des Friedens und ſodann die Schaffung des internationalen Vertrauens durch Garantierung der Sicherheit in Weſteuropa. Ich glaube, daß wir es heute mit dem zweiten Ziel ebenſoſehr zu tun haben wie mit dem erſten. Es iſt nicht nur die Struktur des internationalen Rechtes, das geſtärkt werden muß, ſondern alles das muß eine Feſtigung erfahren, was die Grundlage zu internationalem Recht bildet, nämlich der Friede unter den Völkern. Man muß beachten, daß der Bruch des Locarno-Vertrages, ſo klar er auch iſt, nicht eine unmittelbare Bedrohung mit Feindſeligkeiten in ſich trägt. Es iſt Zeit vorhanden, um mit Klugheit wie auch Beſonnenheit die Lage zu prüfen. So ernſt auch die Lage iſt, iſt ſie doch von der Gelegenheit begleitet, einen dauerhaften Frieden zu ſchaffen, und dieſes Ziel muß ein wichtiger Geſichtspunkt für die Schritte ſelbſt ſein, die zur Erreichung des Zieles unternommen werden. Danach machte Eden die wichtige Feſtſtellung, daß der Bruch des Vertrages durch Deutſchland keine Aktion ſei, die die ſofortige Anwendung der im Locarnovertrag vorgeſehenen Maß— nahmen notwendig mache. (Fortſetzung auf Seite 2.) 12. Jahrgang weſen, daß das deutſche Volk in ſeiner eigenen Haltung den Eindruck erweckt habe, als verdiene es, entehrt zu werden. „Daß unſere heimkehrenden Soldaten beſchimpft und be⸗ ſpien wurden, daß ihr Heldentum lächerlich gemacht wurde, daß umgekehrt Verräter und Deſerteure und Feiglinge zu Helden geſtempelt wurden, das war es, was einen verzwei— feln laſſen mußte an unſerem Volk!“ In einer furchtbaren Inſtinktloſigkeit habe das deutſche Volk den er preß⸗ ten Vertrag von Verſailles nicht nur angenom⸗ men, ſondern auch ſeine Erfüllung leidenſchaftlich betrieben, die uns wirtſchaftlich an jenen Abgrund gebracht habe, von dem Adolf Hitler Deutſchland zurückriß, als es in höchſter Gefahr ſchwebte, dem Bolſchewismus in die Arme getrie⸗ ben zu werden. Und als der Nationalſozialismus 1933 die Macht eroberte, da war die allgemeine Lage ſo hoffnungslos, die Zerrüttung der Wirtſchaft ſo fortge⸗ ſchritten, daß die Drahtzieher der Weltrevolution überzeugt waren, Hitler und ſeine Nationalſozialiſten könnten auch nichts mehr retten. Man müſſe ſie an die Macht kommen laſſen, dann wäre der Spuk raſch vorbei. Würden aber Hammer und Sichel über Deutſchland aufgezogen worden ſein, dann hätten die Henker der Tſcheka in Deutſch⸗ land gewütet, um andere Völker abzuſchrecken, den gleichen Weg zu gehen, wie jene Deutſchen, die ſich auflehnten gegen die Dritte Internationale und ihre jüdiſchen Drahtzieher im Hintergrund. Wir haben keinen territorialen Konflikt mit Frankreich Indem wir freimütig die Rechte geltend machen, die uns nach den Verträgen ſelbſt gegeben ſind, will ich aber genau ſo freimütig erklären, daß es darüber hinaus zwiſchen den beiden Ländern keine territorialen Konflikte mehr für Deutſchland gibt. Nach der Rückkehr des Saargebiets zum Reich könnte nur ein Wahnſinniger an die Möglichkeit eines Krieges zwiſchen den beiden Staaten denken, für den von uns aus geſehen dann kein moraliſch oder vernünftig zu rechtfertigender Grund mehr vor⸗ handen iſt. Denn niemand könnte verlangen, daß um eine Korrektur der derzeitigen Grenzen von problematiſchem Amfang und eben⸗ ſolchem Wert zu erreichen, eine Millionenzahl blühender Men⸗ ſchenleben vernichtet würde! Adolf Hitler, 14. Oktober 1933. Adolf Hitler führte mit der Niederſchlagung des Bol⸗ ſchewismus zugleich die deulſche Revolution durch, die ſo unblutig war, und ihre Gegner, die das manchmal zu ver. geſſen ſcheinen, ſo geſchonk habe, wie noch keine große ge⸗ lungene Revolution. Ebenſo wie die Ideen der franzöſiſchen Revolution ſollen Ideen der bolſchewiſtiſchen Revolution auf andere Völker übertragen werden. Ja, ſie werden in dieſen nur allzu oft mit Terror verbreitet.„Die Völker, in denen ſie Fuß faſſen, erleben in Feuer, Blut und Hunger ihre geſchichtlich ſchwerſte Zeit. Während es das Kennzeichen fremder Revolutionen war und iſt, daß ſie von ihrem Urſprungsland bewußt über— greifen wollen auf andere Völker, ſo ſind demgegenüber die Ideen der nationalſozialiſtiſchen Revolution ein- zig und allein für das deutſche Volk beſtimml. Die deutſche Revolution bedeutet die innere Formung des deutſchen Menſchen, alſo iſt ſie auch nur bei ſolchen Men— ſchen möglich. „Die innere Verwandlung des deutſchen Volkes gelang,“ betonte Rudolf Heß,„weil Adolf Hitler, der nie den Glauben an ſein Volk verloren hatte, die deutſche Seele neu formte und weil er inſonderheit die deutſchen Arbeiter wieder in die deutſche Na— tion eingegliedert hat und ihnen den ihnen gebührenden Platz im deutſchen Volke wieder gab. Heute noch begnügt ſich der Arbeiter mit geringem Lohn, weil er weiß, daß er dadurch ſeinerſeits hilft, andere Arbeitskameraden, die das Elend der Arbeitsloſigkeit tragen, auch in Arbeit und Brot zu bringen.“ „Wir kennen das Ergebnis der Opfer und der Hingabe auf allen Seiten. Von ſieben Millionen Erwerbsloſen bei der Machtergreifung wurden bis heute 4.5 Millionen dem Arbeitsprozeß eingegliedert.“ Ueberall in Deutſchland regt ſich neues Leben, werden verkommene häuſer wieder her- gerichtet. Städte und Dörfer legen ihre Ehre darein, ſich zu verſchönen. Neue gewaltige Bauten erſtehen. Aus Sümpfen wird fruchtbares Land, an der Küſte wächſt neuer Boden, Skraßzen werden hergerichket. Deutschlands Dank- Die Summe fur den fünrer! „An den Autobahnen des Führers ſind Erdbe⸗ wegungsarbeiten vorgenommen worden, die weit größer ſind als die Erdbewegungsarbeiten am Panamakanal. 1960 Kilometer dieſer Autobahnen ſind fertig, weitere 7000 Kilo⸗ meter ſind im ganzen geplant. Autobahnen, die der Ge⸗ ſamtheit zugute kommen, weil die Volkswirtſchaft durch ſie Millionen an Treibſtoff und Bereifung ſparen wird und weil viele Produkte billiger, manche ſogar überhaupt erſt an den Markt gebracht werden können. Insgeſamt eine halbe Million Arbeiter findet durch die Autobah⸗ nen ihr Brot. Weitere haben dadurch Arbeit, daß die Moto⸗ riſierung des Verkehrs durch den Führer weit vorangetrie⸗ ben worden iſt. In drei Jahren iſt der Beſtand an Oſtpreußen huldigt dem Führer DNB. Königsberg, 18. März. Kurz vor 18.30 Ahr traf der Sonderzug des Führers auf dem Königsberger Hauptbahnhof ein. Vor dem Bahnhof, hinter den Abſperrungen, die weiten Straßen entlang bis zum Schlageter-Haus hin, drängten ſich Zehntauſende und Aber— zehntauſende. Auf dem Bahnhof hatten ſich mit dem Gauleiter und Oberpräſidenten Ko ch Reichsführer SS. Himmler, Korpsführer Hühnlein und der Führer der Leibſtandarte Landſchaft grüßten Hakenkreuzfahnen, und davor ſtanden eben- falls wieder Volksgenoſſen im ſchlichten Landarbeiterrock mit erhobener Rechten. i Am 19 Ahr begann im Schlageter-Haus die Kund⸗ gebung. Gauleiter Koch ſprach. Dann kündigten brauſende Heilrufe das Nahen des Führers an. Vom Bahnhof her durch N Stadt bis zum Schlageter-Haus führte der Weg des Führers, Kraftfahrzeugen in Deutſchland von 1.5 Millionen auf 2,1 Millionen geſtiegen. Und der kommende Volkswagen wird dem Auto endlich den Weg freimachen zur Maſſe.„Während in Sowjetrußland das mehr ein Auto beſitzt, z. B. in licht der Nationalſozialismus er der großen Maſſe ermöglicht, des großen . Prinzip des Kom⸗ munismus dadurch verwirklicht wird, daß heute niemand Al Petersburg lediglich ein paar Wagen einiger Kommiſſare und Fremder fahren, verwirk⸗ den Sozialismus dadurch, daß Kulturfortſchrittes teil— „Adolf Hitler“, SS.⸗Obergruppenführer Sepp Dietrich, eingefunden. Die Befehlshaber im Wehrkreis 1 und im Luft⸗ kreis J, die Führer der Gliederungen der Partei waren gleich— falls erſchienen. In Begleitung des Führers befanden ſich Reichspreſſechef SS.⸗-Gruppenführer Diet ri ch, SS.⸗Brigadeführer Schaub und Reichsſendeleiter Had amowski. Die Eiſenbahnfahrt von der polniſchen Grenze an bis Königsberg war für den Führer eine einzigartige Triumphfahrt durch das oſtpreußiſche Land. Schon in Marienburg ſtanden viele Lauſende auf dem vorbei an den aufmarſchierten Einheiten der Wehr⸗ macht, vorbei an der endloſen Kette der Abſperrung der SA., SS., der Politiſchen Leiter, der Luftgau-Reſerve, der Hitler— jugend, hinter deren Koppelriemen ſich die vielen Tauſende von jubelnden Volksgenoſſen drängten. Alle Fenſter waren beſetzt. Von den Balkonen, von Mauern und Dächern ſchallte dem Führer das„Heil!“ entgegen. Aus den Fenſtern der mit Girlanden geſchmückten Häuſer ſtrahlte das Licht von Tauſenden von Kerzen. Von der Börſe lohten aus mächtigen Becken rote Flammen und ſpiegelten ſich im dunklen Waſſer des Pregels. Der Schloßturm, das Wahr— haftig zu werden.“ Volk ohne Naum Hat der Führer den deutſchen Arbeitern wieder ilben Platz in der deutſchen Nation geſichert, ſo hat er dem deut⸗ ſchen Schaffen wieder Aufgaben und Ziele gewieſen und die Ernährung des deutſchen Volkes wieder auf eine geſunde Baſis geſtellt. Dennoch bleiben wir ein Volk, das auf ſeinem eigenen Grund und Boden nicht genügend Lebensmittel er⸗ zeugen kann. Wir ſind ein Volk auf zu engem Raum und der einzige Weg, für die Menſchen in Deutſchlond immer genügend Lebensmittel bereitzuſtellen, iſt der, die Lebens⸗ mittelbaſis zu ergänzen durch Kolonien. Deshalb hat der Führer mit der Erklärung ſeiner Bereitſchaft, in den Völ⸗ kerbund zurü ckzukehren, die Erwartung ausge⸗ ſprochen, daß die Frage der Kolonien einer Prüfung unterzogen wird. „Der Führer weiß, daß ein Volk ohne genügend Raum, ohne genügend Ernährungsgrundlage, daß ein hungerndes 153 Jolk aus ſeinem Selbſterhaltungstrieb heraus auf die Dauer 1 ein Unruheherd ſein kann. demgegenüber auch der genialſte 11 Slaatsmann machtlos iſt. Der Wunſch nach Kolonien iſt da⸗ her nur der Wunſch auf eine Beruhigung Europas auf lange Sicht, und darum iſt die Frage der Juteilung von Ko- lonien für Deutſchland ein Teil im Rahmen des großen Befriedungsvorſchlages des Führers.“ Die außenpolitiſche Lage Deer Stellvertreter des Führers ſprach dann von den zur Entſcheidung ſtehenden Problemen außenpolitiſcher Art. In Bahnhof, und dann wiederholte ſich auf jeder Station, ja an jedem Bahnübergang: Leberall be geiſterte Volksgenoſſen, die dankbaren Herzens den Führer auf ſeiner Fahrt nach Königsberg begrüßten. In Braunsberg, Heiligenbeil, in Ludwigsort ſtanden die Gliederungen der NSDAP., die HZ. und der Arbeitsdienſt Spalier, hinter ihnen begeiſterte Volksgenoſſen. Von einſamen Gehöften der weiten zeichen Königsbergs, war hell angeſtrahlt. Vor dem Schlageter-Haus leuchtete von zwei hohen Pylonen rotloderndes Feuer. Von brauſendem Jubel empfangen, entſtieg der Führer vor dem Hauſe dem Wagen und ſchritt grüßend dem Saale zu. Die Lautſprecher auf den Straßen und Plätzen konnten den Jubel nicht faſſen, der minutenlang aus der großen Halle des Schlageter-Hauſes drang. Die Völkerbundsratsſitzung (Fortſetzung von Seite 1.) Der italieniſche Botſchafter in London, Grandi, gab hierauf eine Erklärung ab, in der er von dem Ernſt der Lage ſprach. Die Feſtſtellung einer Vertragsverletzung durch Deutſchland ſei um ſo peinlicher geweſen, als es ſich um eine Großmacht handle, deren Mitarbeit für den Frieden und die Wohlfahrt Europas unerläßlich ſei. Italien ſei ſich ſeiner Ver⸗ antwortlichkeit auf Grund des Locarno-Vertrages voll bewußt und bleibe ſeinen Verpflichtungen treu. Selbſtverſtändlich könnten jedoch diejenigen Staaten, die in Genf in ee ee de dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall Maß⸗ nahmen getroffen hätten, deren Angerechtigkeit das ganze italie⸗ niſche Volk tief empfinde, nicht erwarten, daß Italien Maß⸗ nahmen anwende, die mit ſeiner gegenwärtigen Lage unverein⸗ bar ſeien. Es beſtehe ein Widerſpruch zwifchen der Stellung eines unter Sanktionen geſtellten Landes und der ihm obliegen⸗ drungen eien. Die Worte, die der deutſche Reichskanzler in letzter Zeit in ſeinen Reden Polen gewidmet habe, bewieſen den Willen der Reichsregierung, die Verpflich⸗ tungen, die ſie gegenüber Polen übernommen habe, auf⸗ rechtzuerhalten und machten deutlich, in welchem Geiſte das Reich ſie anwenden wolle. Zu den Erklärungen über den franzöſiſch-⸗ſowjetruſſiſchen Pakt erklärte Beck: „Ich ſtelle feſt, daß dieſer zwiſchen Frankreich und der Sowjetunion abgeſchloſſene Pakt, an dem Polen ebenſowenig wie am Rheinpakt beteiligt iſt, in keiner Weiſe die Verpflichtungen und das Recht abändern können, die ſich für Polen aus feinen früheren Abmachungen ergeben. Was die Sowjetunion angeht, ſo ſind die Verpflichtungen Polens im Laufe der letzten Jahre in dem Nichtangriffspakt und in dem ner Deutſchlands, hat Frankreich den mif uns beſtehenden Locarno⸗Pakt zerriſſen. Frankreich, das deutſche Grenze gerichtet ſind, ein militäriſch hochgerüſteter Nachbar Deutſchlands iſt. Lage die Konſequenzen ziehen und es war nicht nur ſein Recht, ſondern es war ſeine Pflicht, daß er Deutſch⸗ lands Grenzen gegen den Bolſchewismus auch im Weſten ſicherte. „IJrankreichs Feſtungen haben wir zur Wahrung unſe. rer Sicherheif enkgegenzuſetzen die Einigkeit des deutſchen Volkes und ſeine Entſchloſſenheit, ſich nicht vergewaltigen zu laſſen, komme was da wolle.“ Dieſe Einigkeit iſt zugleich ein weſentlicher Garant für den Frieden Europas, für deſſen Herbeiführung noch kein Staatsmann ſo weitgehende Angebote gemacht hat wie der Führer. Keiner machte ſo konkrete Vorſchläge, an denen ſo wenig zu deuteln iſt, wie er. Seine klare Spra⸗ che verſtanden die Völker, denn er ſprach aus, was das deut⸗ ſche Volk innerlichſt will und was auch die übrigen Völker innerlich wollen. Beſonders die Frontſoldaten der Welt, einſchließlich der Frontſoldaten Frankreichs, ſind darin einig, daß Frieden werden muß. „Europa verträgt kein längeres Zögern. Deutſchland hat zu wiederholten Malen durch den Führer Frankreich die Hand entgegengeſtreckt. Möge Frank⸗ reich endlich einſchlagen, daß die jahrhundertalte Fehde, der Argwohn, den unſer weſtlicher Gegner, immer wieder die Atmoſphäre vergiftend, gegen uns hegt, der wie ein Alp⸗ druck auf Europa laſtet, von uns genommen wird. Was an uns Deutſchen liegt, wollen wir tun.“ Wir wollen Adolf Hitler in ſeinem Kampf für den Frieden Deutſchlands und für den Frieden gleichgeachteter und gleichberechtigter Na⸗ tionen Europas treue Gefolgsmänner ſein. „Adolf Hitler,.“ ſo ſagte der Stellvertreter des Führers zum Schluß ſeiner Rede,„ſtand einmal allein gegen 65 Mil- lionen, und er hat als Beauftragter der Vorſehung dieſe 65 Millionen innerlich gewonnen und zu ſeiner inneren Ge⸗ folgſchaft gemacht. heute iſt es nicht allein ſeine eigene Kraft, ſondern es iſt die Kraft dieſer 65 Millionen, die er in der Welt repräſentierk. Wie er als Einzelner den Frieden Deutſchlands herſtellte, warum ſollte er nicht mit dem Frie⸗ denswillen dieſer 65 Millionen Europas Frieden herſtellen?“ Am 29. März worde das deutſche Volk den großen Appell, zu dem der Führer gerufen hal, beantworten mit der Be⸗ kundung, daß Hitler Deutſchland und Deutſchland Hitler iſt. Die Ausführungen des Stellvertreters des Führers wur⸗ den oft von lebhaftem, zuſtimmendem Beifall unterbrochen. Erſchütternd waren die Erinnerungen an die politiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Zuſtänden in den Jahren nach dem Kriege bis zur Machtübernahme, und wie von einem Alp befreit folgten die Hörer den Schilde⸗ rungen über die Tat des Führers und über die Arbeit und den Willen unſerer vom ganzen einigen Volk getragenen Regierung. Beſonders ſtarker Beifall wurde den Worten gezollt, die ſich mit der Frage der Kolonien beſchäftigten. Minutenlang anhaltender Beifall am Schluß der Rede gab den Beweis, daß der Redner wahr geſprochen hat: Hit⸗ ler iſt Deutſchland und Deutſchland iſt Hitler. Schwere Kämpfe an der abeſſiniſchen Nordòfront DNB. Addis Abeba, 18. März. Wie von abeſſiniſcher Seite verlautet, entwickeln ſich an der Nordfront auf der ganzen Linie von Akſum über Adua und das Tembiengebiet bis in die Gegend von Makalle ſchwere Kämpfe, die für die abeſſiniſchen Truppen am Mittwochnach⸗ mittag äußerſt günſtig ſtehen ſollen. An dieſen Kämpfen ſind beſonders die Truppen der Heeresgruppe Ras Kaſſas hervor— tragend beteiliat ſeinem Bündnis mit dem an Menſchenzahl und Raum gewaltigen Sowjetrußland, dem grimmigſten Geg⸗ 5 ſelbſt in ſeinem Feſtungsſyſtem, ſeinen weittragenden Geſchützen, die auf die Der Führer mußte aus dieſer —— den Aufgabe als Garantiemacht. Es müſſe verhütet werden, daß aus der gegenwärtigen Kriſe Europa noch geſpaltener und geſchwächter als es ſchon ſei hervorgehe. In den letzten Monaten ſei der europäiſche Friede von den Wechſelfällen eines Kolonial- ſtreites abhängig gemacht worden. Die Erfahrung der letzten Monate werde hoffentlich zumindeſt zu der Erkenntnis führen, daß in Europa ein einheitliches Friedens-, Zuſammenarbeits- und Vertrauensproblem beſtehe. Es ſei möglich, daß man endlich am entſcheidenden Wendepunkt der europäiſchen Geſchichte ſtehe. Italien ſei ſich ſeiner Aufgabe bei dem Werk der Sicherheit und des Wiederaufbaues Europas voll bewußt. Dieſe Wiederauf— bauarbeit müſſe, wenn ſie nicht umſonſt ſein ſolle, auf dem Ver⸗ ſtändnis der gegenſeitigen Bedürfniſſe, auf der Erkenntnis und der wechſelſeitigen Achtung der Lebensnotwendigkeit der Völker und vor allem auf einer einheitlicheren Auffaſſung der Rechte, der Intereſſen und der Pflichten der europäiſchen Kultur auf⸗ gebaut ſein. Anſchließend ſprach der polniſche Außenminiſter Beck über die allgemeine Bedeutung der Locarnoverträge, die ſeiner⸗ zeit in Polen nicht günſtig aufgenommen worden ſeien. Immer⸗ hin ſei es möglich geweſen, das franzöſiſch-polniſche Bündnis in die Verträge von 1925 in Form eines Garantievertrages auf Gegenſeitigkeit einzufügen. Dieſes Bündnis ſei in Kraft ge⸗ blieben und bleibe in Kraft. Was Belgien betreffe, ſo beſtehe kein beſonderes politiſches Abkommen zwiſchen ihm und Polen. Die hundertjährige Freundſchaft zwiſchen den beiden Nationen mache jedoch Polen zur Pflicht, die belgiſchen Intereſſen auf⸗ merkſam in Betracht zu ziehen. Was Polen ſelbſt betreffe, ſo hätten die Erklärungen zwiſchen ihm und dem Deutſchen Reich vom Januar 1934 die Lage geordnek. Dieſe Erklärungen, die in der Atmoſphäre gegenſeitigen Vertrauens vereinbart wurden und dem feſten Willen der beiden Regierungen entſprungen ſeien, den Frieden an ihrer gemeinſamen Grenze zu ſichern, hätten es ermöglicht, zwiſchen Polen und Deutſchland Be⸗ ziehungen herzuſtellen, die von gegenſeitiger Achtung durch⸗ Die engliſche Preſſe begrüßt Deutſchlands Erſcheinen DNB. London, 18. März Die Morgenblätter begrüßen allgemein den deutſchen Ent- ſchluß, eine Abordnung nach London zu entſenden. Sie leiten daraus eine optimiſtiſchere Beurteilung der Lage ab, betonen jedoch gleichzeitig, daß die ſchwierigſten Aufgaben in den Lon⸗ doner Verhandlungen noch bevorſtehen. „Daily Telegraph“ ſchreibt, die deutſche Einladung des Völkerbundsrates ſollte viel dazu beitragen, den Weg zu einer Verſtändigung zu ebnen. Die Arbeiten des Rates würden vereinfacht, wenn die deutſchen Vertreter anweſen ſeien. Damit werde der Charakter der Vorgänge im Sankt⸗James⸗Palaſt ver- ändert und die Hoffnung auf eine dauerhafte günſtige Entwick⸗ lung einer Lage verſtärkt, die vorher verzweifelt genug ſchien. Ribbentrop werde in London einſehen, daß man nicht zögere, die volle Gleichberechtigung Deutſchlands anzuerkennen. Dies bedeute einen ſofortigen Gewinn. Es ſei ferner eine feſte Bereitſchaft vorhanden, Deutſchlands Beteiligung an einer un⸗ zerreißbaren Friedensgarantie zu begrüßen. Deutſchland könne keine ſtärkere Verſicherung verlangen, daß ſein Angebot für die Zukunft nicht überſehen oder vergeſſen werden, als ſie in den geſtrigen Beſprechungen des Rates zum Ausdruck gekommen ſei. Die Nachricht, ſo ſchreibt die„Times“, daß Deutſchland ſeine Vertreter zur Ratsſitzung ſende, und der Inhalt der Ant— wort Edens auf die deutſchen Anfragen müßten die Hoffnungen auf ein vernünftiges Ende der internationalen Ausſprache ver— ſtärken. Als England den Locarno-Vertrag unterzeichnete, habe es das Ziel im Auge gehabt, ein beſonderes britiſches Intereſſe aufrechtzuerhalten, nämlich den Frieden zwiſchen Frankreich und Deutſchland. Es ſei ganz beſtimmt nicht mit der Abſicht geſchehen, den Vertrag zu einem Mittel zu machen, um eine Kriſe zu überſtürzen oder zu erſchweren. Londoner Protokoll über die Definition des Angreifers feſt⸗ gelegt worden.“ Beck erklärte zum Schluß, bei allen Verhand— lungen müſſe der von Polen ſtets vertretene Grundſatz beachtet werden, daß über die Intereſſen irgendeines Landes inter national nicht ohne ſeine Beteiligung und Zuſtimmung der⸗ handelt werden könne. Die Anwendung dieſes Grundſatzes könne allein dazu beitragen, das internaionale Vertrauen, auf dem die Sicherheit beruhe, zu ſtärken. Die Vertreter Spaniens und Argentiniens ſprachen ſich anſchließend gegen eine„einſeitige Aufhebung“ vertraglicher Verpflichtungen aus. Der däniſche Außenminiſter Munch meinte ſeinerſeits, die Vertragsverletzung ſei unbeſtritten. Man dürfe aber nicht bei dieſer Feſtſtellung ſtehen bleiben. Er ſprach den Wunſch aus, daß die Verhandlungen zwiſchen den un⸗ mittelbar beteiligten Staaten einen Schritt zur Wie erverſöh⸗ 9705 bildeten, der allein das Gefühl der Sicherheit ſchaffen önne. Der rumäniſche Außenminiſter Dituleſcu ſprach von i einer Erſchütterung des geſamten Syſtems der kollektiven Sicherheit. Die Staaten der Kleinen Entente ſeien nicht gegen die Erörterung der deutſchen Vorſchläge. Dieſe müſſe aber zu gegebener Zeit ſtattfinden, d. h. nachdem die von Frankreich und Belgien aufgeworfene Vorfrage geregelt ſei. Locarno be⸗ ſtehe fort, ja es habe erſt in den letzten Tagen volle Wirkſam⸗ keit erlangt. Eine neue Regelung müſſe dieſe Garantien ver⸗ ſtärken und einen unteilbaren Frieden zwiſchen Deutſchland und allen Staaten Europas herbeiführen. Als letzter Redner ſprach der portugieſiſche Außenminiſter Vasconcellos, der es dem Rat anheimſtellte, die not wendigen Wege zur Sicherung des europäiſchen Friedens auf feſter Grundlage zu finden. N Hierauf wurde die Fortſetzung der Ausſprache auf Don⸗ nerstagvermittag 10 Uhr vertagt.* Es fiel auf, daß der Vertreter von Ecuador an der heuti⸗ gen Sitzung nicht teilgenommen hat. Wie man hört, iſt ſeine Abweſenheit darauf zurückzuführen, daß ſeine Regierung nicht gegen Deutſchland ſprechen und ſtimmen will! ———⏑ ũꝗ e n. i „News Chronicle“ bezeichnet die Nachricht, daß eine deutſche Abordnung nach London komme, als die hoffnungsvollſte Botſchaft, die alle niedergedrückte und rätſelratende Welt gehört habe. Es ſei klar, daß zumindeſt einige der Schwierigkeiten, die den Weg zur vernünftigen Erörterung dieſer Pläne verdau hätten, nunmehr erfolgreich überwunden werden. „Daily Mail“ beglückwünſcht die vaß ſie die Entſendung einer deutſchen habe. Das Erſcheinen deutſcher Vertreter wirken. Deutſchlands Oberhoheit auf deutſchem Gebiet beſtätigt Grunde rege man das deutſche Vorgehen nicht auf. bevorſtehenden Verhandlungen berückſichtigt werden. Die deutſche Abordnung in London DRB. London, 18. März. Auf dem Flugplatz von Croydon traf gegen 18 Uhr ME. zie erſte Junkersmaſchine mit der deutſchen Abordnung ein. Ihr entſtiegen Botſchafter v. Ribbentrop, Miniſterialdirektor Dieckhoff und weitere Mitglieder der deutſchen Abordnung. Jur Begrüßung hatten ſich der deutſche Botſchaftet v. Hoe ſch, ſchaftsrat Fürſt Bismarck ſowie andere Mitglieder der ulſchen Botſchaſt in London eingefunden. Kurze Zeit danach das zweite Flugzeug mit den übrigen Herren der deutſchen bordnung in Croydon ein. * J B de lr 5 A Jol eu 0 0 In der Begleitung v. Ribbentrops befinden ſich außer Miniſterialdireltor Dr. Dieckhoff Vortragender Legationsrat Woermann, die Legationsräte Wingen und Dr. Schmidt, Vegationsſekretär Dr. Kordt, der Adjutant des Botſchafters, borner, und der Preſſereferent Dr. Böttiger. Legations⸗ rat von Schmieden wird ſich der deutſchen Abordnung zu einem ſpäteren Zeitpunkte anſchließen. ö britiſche Regierung, Abordnung ermöglicht werde nur Gutes be⸗ Vorgehen beſtehe darin, daß es die deutſche habe. Aus dieſem ſich in den Dominions und in England über Dieſe Tatſache müſſe in den lch⸗ auf eiſte 1 Pal Und Polen ſſe die ich für chand⸗ eachlet inter 9 der gates f, auf n ſich 0 gicher don Natz. e Neg. 5 Donnerstag, den 19. März 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang „Ich habe 14 Jahre als Führer ſür oͤſe Ehre oͤer Nation gekämpft und werdͤe ſie als Kanzler nicht plötzlich preisgeben“ Aaantnanawaagnangaaannnnauunaudandntuahaanmgnnmnnilunpunümaupnanugubendunnun Annnmnrnnnaglgmnldadduadnnüaadadangondaaundat akt ana atannauunun Aal Alumpp der Motorisierung Zahlen ſprechen— Bei den Autoſchloſſern am Rhein Arbeitsloſe erzählen— Der Nationalſozialismus brachte Arbeit und Brot 1 Frankfurt a. M., Mitte März 1936. Eine halbe Stunde Eiſenbahnfahrt durch den Rheingau t mich aus dem Feſttrubel der Kaiſerſtadt Frankfurt in eine e, kleine Stadt, die dem äußeren Bild nach ruhig, beinahe tot daliegt und in der doch vielleicht noch mehr Betrieb iſt als in der nachbarlichen Großſtadt: Rüſſelsheim, die Heimat der größten europäiſchen Automobilfabrik. 57 Prozent der deut— ſchen Automobilinduſtrie ſind im Rheingau anſäſſig. Davon wieder liegt das Schwergewicht bei dem Opelwerk, das mit ſeinen Kleinwagen nahe an die Hälfte der Geſamtproduktion der deutſchen Autoinduſtrie herankommt. Rüſſelsheim ſcheint deshald der gegebene Platz, den unvergleichlichen Aufſchwung zu ſtudieren, den dieſer Zweig unſerer Volkswirtſchaft durch die allgemeine Wirtſchaftsbelebung unter nationalſozialiſtiſcher Herr— ſchaft und noch mehr durch den perſönlichen Einſatz des Führers für die Motoriſierung Deutſchlands genommen hat. Zahlen, nichts als nüchterne Zahlen brauchen wir aufmarſchieren zu laſſen, um mit ihnen einen Erſolg zielbewußter nationalſozialiſti— ſcher Aufbauarbeit zu dokumentieren, der nicht ſeinesgleichen hat. 21000 Automobile hat das Werk in Rüſſelsheim im Jahre 1932 hergeſtellt. 1933, im erſten Jahre der Machtübernahme, waren es rund 40 000, 1934 über 70 000 und im dritten Jahre der Regierung Adolf Hitlers 1935: 102 293, womit, abgeſehen von der Produktionsſteigerung um das Fünf— fache, dieſes deutſche Werk als erſtes des Kontinents mit feiner Jahreserzeugung die Hunderttauſendgrenze überſchritten hat. Nicht weniger überzeugend ſind die Stationen auf dem Weg der Belegſchaftsvermehrung, die erfolgreichſte, weil organiſche Arbeitsbeſchaffung im Zeichen des nationalſozialiſtiſchen Wirt— ſchaftsaufbaues bedeuten. Ende November 1932 betrug die Geſamtbelegſchaft der Opelwerke 6442, die außerdem noch mit Feierſchichten reich geſegnet waren. Ein Jahr ſpäter, Ende No— vember 1933, war die Zahl auf faſt 10 000, Anfang Februar 1934 bereits auf 13 000 geſtiegen. Am 1. März 1936 waren in allen Opelbetrieben zuſammen 18 000 Volksgenoſſen beſchäf— tigt die im Hauptwerk Rüſſelsheim in zwei Schichten, im neu— ertichteten Werk Brandenburg in zunächſt einer Schicht ſchaffen und an jedem Arbeitstag 450 Wagen fertigſtellen. In dem freundlichen Kaſino des Rüſſelsheimer Werkes, der ehemaligen Villa eines Mitglieds der Opelfamilie, inmitten des weitläufigen Fabrikgeländes, ſitze ich dem Produktionsleiter und Chef des geſamten techniſchen Betriebes gegenüber, der ſich über die Arbeit und die Erfolge der vergangenen drei Jahre äußern ſoll. Jede Induſtrie“, ſagt Direktor Dyckhof„„hat natürlich von ſich aus immer das Beſtreben, mit voller Kraft zu arbeiten, ihre Produktion zu ſteigern und damit Arbeit zu ſchaffen. Bis 1932 waren derartige Bemühungen zum allergrößten Teil hoff⸗ nungslos. Erſt der Führer hat es verſtanden, durch ſeine ebenſo genialen wie pſychologiſch geſchickten Maßnahmen die gewaltigen Möglichkeiten, die in der deutſchen Automobilinduſtrie ruhten zu wecken und den Weg zu einer Entwicklung freizumachen, die ſelbſt die Erwartungen der Fachleute noch weit übertraf. Heute iſt die Arbeitsbeſchaffung ir der und durch die Automobilinduſtrie reſtlos durchführt, d. h. es gibt praktiſch keine Arbeitskräfte mehr, die jemals in Autorabriken gearbeitet haben und nicht wieder in Arbeit ſind. Im Gegenteil müſſen ſchon ſeit längerer Zeit geeignete Kräfte aus anderen Produktionszweigen heran— gezogen und für den Autobau angelernt werden, weil der Stamm der Facharbeiter erſchöpft iſt. Ich glaube, daß wir damit und mit der Steigerung der geſamten deutſchen Autoproduktion auf mehr als das Vierfache des Jahres 1932 die uns vom Führer geſtellte Aufgabe, die Motoriſierung Deutſchlands voranzutreiben, bis zur Grenze des Möglichen erfüllt haben. „Wir Techniker“, ſchließt Ingenieur Dyckhoff,„neigen ja im allgemeinen nicht zu unbegründetem Optimismus. Trotzdem kann ich Ihnen verſichern, daß wir nach den Erfolgen der hinter uns liegenden drei Jahre hoffnungsfroh in die Zukunft ſehen und von einer vielleicht etwas langſameren, aber ſtetig fort— ſchreitenden Entwicklung feſt überzeugt ſind.“ Ein Gang durch die Werkhallen, der durch die Wunder des laufenden Bandes dieſer ganz auf Serienfabrikation eingeſtellten Fabrik beſonders eindrucksvoll wird, gibt Gelegenheit, auch die andere Seite, Mitglieder der Gefolgſchaft, zu hören. Ein Charakteriſtikum des Opelwerkes, das nach Daimler-Benz wohl das älteſte der Automobilinduſtrie iſt, iſt der große Stamm der * Veteranen. Aeber 600 Belegſchaftsmitglieder arbeiten mehr als 25 Jahre im Werk und 200 haben ſchon über 40 Dienſtjahre hinter ſich. Ein Beweis dafür, daß hier eine Betriebs- gemeinſchaft herrſcht, die im nationalſozia liſtiſchen Sinn den Arbeiter an ſeiner Ar⸗ beitsſtätte heimiſch gemacht hat. Ich ſpreche mit zwei Männern aus dem Motorenbau. Der jüngere Vorarbeiter, 38 Jahre alt, iſt ſeit 19 Jahren im Be trieb, 1924 neun Monate arbeitslos geweſen, ſonſt ununter⸗ brochen beſchäftigt. Alſo einer, dem es auch in der ſchlimmſten Zeit verhältnismäßig qut gegangen iſt, weil er weniaſtens immer Arbeit gehabt hat. Als Familienvater mit einem Kind verdient er heute rund 60%% netto in der Woche gegen 30 während der Kurzarbeit bis Anfang 1933. Das reicht, um die Ab zahlungen auf mein Häuschen zu beſtreiten, mich, meine Frau und meinen Jungen anſtändig anzuziehen, ordentlich zu eſſen und noch ein paar Mark zurückzulegen. Mehr kann ich ja wirk lich nicht verlangen.“ Seinem Kameraden, 48 Jahre alt, kinderlos verheiratet, iſt es ſchlechter gegangen. Vor dem Krieg war er als Maſchinen— bauer und Werkführer auf der Kaiſerlichen Werft in Wilhelms haven tätig, nach dem Abbau der Werft ſeit 1919 gleichfalls als Werkführer bei der Reichsvermögensverwaltung. Alſo im Staatsdienſt und in offenbar, geſicherter Lebensſtellung. 1930 wurde er wegen Auflöſung ſeiner Behörde arbeitslos. Vier Jahre dauerte der„zeitgemäße“ Leidensweg: 26 Wochen Arbeits loſenunterſtützung mit 28,50/ wöchentlich, dann Kriſenunter— ſtützung 19%% und zum bittern Ende durch Monate und Jahre 9,75 Na, wöchentlich von der Wohlfahrtsfürſorge. Am 1. Februar 1934 mit dem Einſatz der zweiten Arbeits beſchaffungskampagne des Nationalſozialismus begann auch für dieſen ſchwergeprüften Volksgenoſſen eine neue Zeit. Die Ein— ſtellung bei Opel gab ihm Arbeit und Brot. Heute verdient er am Fließband des Motorenbaues ungefähr 50%% netto in der Woche. „Ich habe am eigenen Leib vier Jahre lang erlebt, was Arbeitsloſigkeit heißt“, erklärt mir der faſt 50jährige Mann, „und ich weiß, was ich dem Führer verdanke, der mich ſeit zwei Jahren wieder ſchaffen läßt.“ Als ich zum Abſchied noch eine kurze Frage nach der Wahl tue, geht über beider Geſicht nur ein Lachen.„Wir müſſen dem Ausland mal wieder zeigen, wie wir hinter dem Führer ſtehen. Na, die werden's ſa erleben!“ 3 Jahre Nationalſozialismus. * 7 Pariſer Verärgerung gegen England DNB. Paris, 18. März. Die Pariſer Abendpreſſe wirft nach wie vor England wor, daß es die Rolle eines Schiedsrichters zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſpielen wolle, obgleich es lediglich die Aufgabe eines Garanten, des Locarnovertrages zu erfüllen habe. Vor allem be ſchäftigt ſich die Preſſe mit einem angeblich zur Erörterung ge langten engliſchen Vorſchlag der Schaffung einer dauernd ent⸗ militariſierten Zone zu beiden Seiten der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze. 5 Der Londoner Havas-Sonderberichterſtatter weiſt in dieſem Zuſammenhang in erſter Linie auf die Anregung hin, die in dem engliſchen Vorſchlag enthalten ſein ſoll, zu beiden Seiten des Nyheines eine Art internationaler Polizei bis zur endgültigen Klärung der augenblicklichen Lage zu errichten. Franzöſiſcherſeits wünſche man ſolche fremde Truppen nur auf deutſchem Gebiet, nicht aber auf franzöſiſchem. Der„Paris Soir“ glaubt zu wiſſen, daß der engliſche Vor ſchlag wieder fallen gelaſſen worden ſei. Franzöſiſcherſejts werde man hartnäckig auf den bisherigen Forderungen beſtehen. Es ſtehe außerdem ſchon jetzt feſt, daß auch Litwinoff nicht von ſeiner bisherigen Haltung abweichen werde. Miniſterpräſident Baldwin wünſche vor allem zunächſt einmal eine Verhandlungs- grundlage mit Deutſchland zu finden. Der Londoner Sonderberichterſtatter des„Intran⸗ ſigeant“ ſchreibt, man ſei in franzöſiſchen Kreiſen der Anſicht, daß vor, Verhandlungen mit Deutſchland die kommenden fran ſchen Wahlen abzuwarten ſeien und etwaige neue Ab⸗ machungen in Kraft getreten ſein müßten, Im übrigen gibt das Blatt in ſehr unzweideutiger Form den Gründen der franzöſiſchen Verärgerung gegenüber England Ausdruck. Frankreich ſei nach London gekommen, um die Durchführung formeller Verpflich⸗ tungen zu fordern und nicht, um von England Anſichten über eine beſſere Durchführung der zukünftigen deutſch⸗-franzöſiſchen Beziehungen entgegenzunehmen.(ö) Der„Demps“ iſt ſehr zurückhaltend und warnt davor, die kühlen Nachrichten über etwaige Pläne und Vorſchläge als bare Münze aufzufaſſen. Alles deute vielmehr darauf hin, daß man noch nicht ſo weit ſei, um über genaue Formeln zu ver⸗ handeln. Vorläufig handle es ſich erſt einmal darum, gewiſſe grundſätzliche Punkte klarzuſtellen, ohne die eine Politik der Zu— ſammenarbeit und des Friedens unmöglich ſei. Das Flottenabkommen mit England beſtätigt die oͤeutſche U-Boot Waffe Aus Nah und Fern Wieder zwei heiratsſchwindler feſtgenommen. ** Frankfurt a. M. Der Polizei gelang es, in der Per⸗ on des 33 Jahre alten Hans Seehuber einen gefährlichen Heiratsſchwindler feſtzunehmen. Seehuber knüpfte mit meh reren Mädchen Beziehungen an, verſprach ihnen die Ehe und ließ ſich von ihnen erhebliche Geldbeträge geben. So— bald er ein neues Opfer kennen gelernt hatte, vergaß er der früheren„Braut“ gegenüber ſein gegebenes Wort. Er lebte von den Gaben, die in Form von Geld und Ge⸗ ſchenken reichlich floſſen, dachte aber niemals an eine Heirat. — Weiterhin wurde der 37jährige Rudolf Duchardt feſtge⸗ nommen, der ebenfalls zahlreichen Mädchen die Heirat ver— ſprochen und es verſtanden hatte, durch Erregung von Mit— leid ſeinen Opfern Geldbeträge abzuſchwindeln. Schwerer Verkehrsunfall eines Zirkusunkernehmens. Diez. berg und Altendiez ereignete ſich ein ſchwerer unfall, dem Auf der abſchüſſigen Landſtraße zwiſchen Hirſch—⸗ 0 6 Verkehrs- ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Auf der Fahrt nach Gießen befindlich, kam die aus einem Traktor und drei Zirkuswagen beſtehende Bunten Tierbühne Loretty aus Sachſen auf überfahren wurde. Der letzte Zirkuswagen, Truppe eingetreten und wollte den Sommer über bei dem Unternehmen verbringen. troffene wurde mit einem Schenkelbruch in das Limburger Krankenhaus eingeliefert. Die in Wohnwagen ſich aufhaltende Familie des unverſehrt. Ein Grundbeitrag bei den Induſtrie- und Handelskammern. Darmſtadt. Der Reichsſtatthalter in Heſſen hat als Führer der Landesregierung mit Zuſtimmung des Reichs⸗ und preußiſchen Wirtſchaftsminiſters ein Geſetz beſchloſſen, das beſtimmt: An die Stelle des 4. Abſatzes des Artikels 33 des Geſetzes über Induſtrie- und Handelskammern vom 6. Auguſt 1902 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 25. Juni 1925 treten folgende Beſtimmungen:„Kammern können die Erhebung eines neben der geſetzlichen Umlage zu erhebenden einheitlichen Grundbeitrags bis zum Höchſt— betrag von jährlich 12 Mark beſchließen, der von allen wahlberechtigten Firmen zu zahlen iſt. Sie können ferner Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb. (Nachdruck verboten) Mutter Fränze erſchrickt ein wenig, als ſie die Schwie⸗ gertochter ſieht. Iſt das dieſelbe Anne Huber, die ſie am Sonntag vor Pfingſten am Tauffeſt ihres erſten Enkels ſah? „Wie häßlich iſt ſie!“ ſpricht ſie für ſich beim Anblick der groben Züge, die kaum ein Lächeln zeigen können.„Aber das Aeußere macht es nicht. Sie wird ſchon tun, was fie kann, den Hof emporzubringen und die Knechte und Mägde zur Arbeit anzutreiben. Der Konrad iſt gar ſo weich unk gut. Ihm ſchwände der Beſitz wohl unter den Händen hin!“ Kalt iſt die Begrüßung der beiden Frauen. Hat Mutte Fränze es anders erwartet von der Tochter ihrer Sippe! Sie ſchüttelt haſtig ein Unbehagen ab. Im Birkhof treib man nicht Ueberſchwang mit Gefühlen. Der Verſtand wird weiterhin die Herrſchaft haben, wie er ſie immer hatte. „Wie groß du geworden biſt!“ ſagt die alte Frau, we ſie doch etwas ſagen muß.„Ich hätte nie gedacht, daß dis kleine Anne von damals ſo mächtig wachſen könnte. Und neulich erſchienſt du mir auch nicht ſo groß und ſtattlich.“ „Das macht, daß die Stuben hier ſo niedrig ſind. Die Grete hat viel höhere Zimmer, und dennoch erſcheinſt du mir heute noch viel kleiner, Tante, als damals, als ich be: dir zu Beſuch war. Auch der Birkhof erſchien mir größer in der Erinnerung.“ Hart und kalt iſt der Jungbäuerin Stimme, und ihre Augen gehen prüfend umher. Das ärgert den alten Birt, Er hört Unzufriedenheit und Tadel aus ihrem Wort. „Ich meine, der Hof iſt groß genug für uns und euch. Er iſt der größte im Dorf nächſt dem Rabelhof. Du kannſt ja bauen, wenn du willſt!“ „Das werd ich auch. In ſolcher Engigkeit kann ich nicht leben.“ Der Jungbauer verhütet einen Streit, indem er die Anne zu einem Rundgang auffordert, damit ſie den ganzen Beſitz ſehen kann. Auch jetzt blickt die junge Bäuerin mit ſchar— fen Augen umher und findet hier und da eine Aenderung nötig im Sinne ihres Vaterhauſes. Schweigend nimmt er manche kränkende Bemerkung hin. Das Vieh im Stall ge⸗ fällt ihr nicht. Die ſchwarzbunten Rinder ſollen möglichſt ſchnell durch rotfleckige und weiße erſetzt werden. 1 „Die Milch der hellen Tiere iſt fetter, mußt du wiſſen.“ „Das glaube ich nicht ganz. In der Hauptſache kommt es auf die Fütterung an, wie die Milch ausfällt.“ „In der Milchwirtſchaft kennt die Frau ſich beſſer aus als der Mann.“ 78 „Ich will gern allmählich ein paar helle Kühe einſtellen, wenn ſie dir gefallen,“ ſagt Konrad Birk mit Selbſtbeherr⸗ ſchung.„Nur darf es nicht ſo plötzlich ſein. Du darfft auch unſer Vieh nicht ſchelten. Alle Tiere, die wir haben, ſind Vaters Lieblinge. Sie ſind ſämtlich auf dem Hof her⸗ angewachſen und in ihrer zarten Jugend mit ganz beſon⸗ derer Liebe von der Mutter gepflegt worden!“ Die Anne wirft die Lippen auf. 5 „Inzucht alſo. Um ſo mehr Grund iſt da, einmal gründ⸗ lich aufzuräumen und friſcheres Blut hineinzubringen.“ Konrad achtet des Einwurfes nicht. Er merkt ganz gut, daß die Anne im Grunde nichts verſteht und nur mit Schlagwörtern um ſich wirft, um ſich den Anſchein zu geben, als verſtünde ſie recht viel. Ihr fährt indeſſen etwas anderes in den Sinn.. „Warum bewohnen wir nicht das ſonnige Hinterzimmer? Es iſt das einzige, das ſich mit den Räumen meines Vater⸗ hauſes einigermaßen meſſen könnte!“ 8. 5 „Die Mutter hat es ſich erwählt. Es paßt am beſten für die alten Eltern, weil es am längſten Sonne hat. Die alten Leute brauchen ſchon mehr Wärme als die jungen. Der zweite von dem Unfall Be⸗ den beiden vorderen Beſitzers blieb Transportkolonne der dem Gefälle der Straße ins Schleudern. Bei Bremsverſuchen gerieten zwei Mitglieder der Truppe zwiſchen den zweiten und drit— ten Wagen, wobei der eine Mann totgequetſcht, der andere ein Küchen⸗ wagen, der zum Glück unbeſetzt war. ſtürzte den Abhang hinunter und ſchlug um. Der tödlich Verunglückte, ein jun— ger Mann von 22 Jahren, war erſt vor einer Woche in die beſchließen, daß ſich der Grundbeitrag für Firmen, deren Gewerbebetrieb nicht über einen beſtimmten Umfang hin⸗ ausgeht, ermäßigt. Dieſes Geſetz tritt mit rückwirkender Kraft zum 1. April 1935 in Kraft.“ Hanau.(Am Zuchthaus vorbe i.) Vom Ein⸗ zelrichter des Amtsgerichts Gelnhauſen war am 21. Januar hauſen als ſchuldig befunden worden, in der Nacht zum 28. September vorigen Jahres einen Einbruch in die Halle des Leder- und Altmetallhändlers Heß in Gelnhauſen verübt, Aluminiumabfälle entwendet und an den Altmetallhändler Sternheimer in Hanau unter falſcher Angabe über die Her⸗ kunft verkauft zu haben. Wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfalle und wegen Betrugs hatte er zwei Jahre und einen Monat Zuchthaus erhalten. Die Kleine Strafkammer Hanau als Berufungsinſtanz nahm auf Grund der Bewejisauf⸗ nahme nur einfachen Diebſtahl und Betrug an und erkannte auf ſechs Monate und zwei Wochen Gefängnis. ** Wiesbaden.(Der„Eheſchmied von Wies⸗ baden.“) Als„Eheſchmied von Wiesbaden“ bot der Otto Johann heiratsluſtigen Damen ſeine Vermittlerdienſte zur Anbahnung einer glücklichen Ehe an. Um ſich einen in⸗ tereſſanten Anſtrich zu geben, nannte er ſich auch Jon Cum⸗ berland. Einen Mann, deſſen Bekanntſchaft er im Gefäng⸗ nis gemacht hatte, ſtellte er den Ehekandidatinnen als treu— ſorgenden Familienvater vor. War der Erfolg für die Kun⸗ dinnen auch gering, ſo waren die Vorſchüſſe, die in des Eheſchmieds Taſche floſſen, umſo größer. Nun hat ihm die Polizei das verbrecheriſche Handwerk gelegt und ihn hinter Schloß und Riegel gebracht. ** Wiesbaden.(Schloßeinbruch aufgeklärt.) Der im September vorigen Jahres verübte Einbruch in das Biebricher Schloß, bei dem damals aus einem Zimmer einige wertvolle Gegenſtände entwendet wurden, iſt jetzt aufgeklärt worden. Die beiden Einbrecher wurden in Kre— feld und Duisburg feſtgenommen. * Weſterburg.(Eine Sprengkapſel in den Küchenherd eg e worfen.) In dem Weſterwaldort Steinebach hatte ein achtjähriger Junge in einem Straßen⸗ graben einige Sprengkapſeln gefunden. Er nahm ſie mit nach Hauſe und warf ſie in den Küchenherd. Die Folge war eine heftige Exploſion, wobei der Junge an beiden Augen derart ſchwer verletzt wurde, daß die Gefahr völliger Er— blindung beſteht. * Naſſau.(Verkehrsunfälle auf der Bäder⸗ ſtraß e.) Auf der Bäderſtraße Bad Ems—Naſſau— Bad Schwalbach— Wiesbaden ereigneten ſich eine Reihe zum — Teil recht ſchwerer Verkehrsunfälle. Sie wurden durch die infolge eines plötzlich eingetretenen Witterungsumſchlags Für uns gibt es genug Bewegung den ganzen Tag draußen in der freien Lutf. Unſer Aufenthalt im Haus iſt zumeiſt die Diele mit dem offenen Herd, deiner vor allem. Zuin Schlafen ſind die Kammern groß genug!“ Ich finde aber,“ beharrt die Bäuerin,„daß wir den Ho beſſer im Auge haben, wenn wir hinten wohnen. Für di⸗ alten Leute wäre eine Oberſtube paſſender. Sie wären dort auch mehr für ſich.“ Was er bei den Worten ſeiner jungen Frau empfindet, verrät der Jungbauer nicht; aber es ſteigt ihm heiß in der S951 auf, und ſein bleiches Geſicht bekommt einen roten ein. „Der Mutter wird das Treppenſteigen ſauer. Solche un— nötige Anſtrengung möchten wir ihr doch erſparen.“ „Wenn es ſo iſt,“ erwidert die Frau kaltblütig,„würde ſie überhaupt beſſer zu ebener Erde wohnen. Ich ſah vor— hin im Hof die ſchöne Stube hart an der Scheune.“ Jetzt ſchlägt doch eine Flamme des Zornes in des Jung— bauern Angeſicht. „Die Knechtekammer? Willſt du darin ſehen? Das kann dein Ernſt nicht ſein.“ „So bauen wir eine ähnliche Stube daneben aus. So— bald ſie fertig iſt, ziehen die alten Leute ein. Es iſt ohne⸗ hin nicht Raum genug im Haus, wenn Kinder kommen.“ „Damit hat es noch gute Zeit. Und übrigens war der Birkhof immer an Kindern reich, und es war Raum genug zu frohem Spiel Laß dir vom Vater ſagen, wie fröhlich er mit ſeinen Geſchwiſtern im Birkhof tollte. In Zukunft wird es auch nicht anders ſein. Und wenn wir wirklich ſpäter einmal bauen müſſen, dann bauen wir für uns, nicht, daß die Eltern aus ihrem Eigentum weichen müſſen Davon wird, ſo lange ich Bauer bin, niemals die Rede ſein.“ Auf Konrads offenem Geſicht prägt ſich ein ſtarker Un— mut aus. Tief fühlt er ſich verletzt durch die unehrerbieti gen Reden ſeiner Frau; aber ſchweigend ſchluckt er den Verdruß herunter. Der Eltern Wille war es, daß er die Anne Huber freite, nicht ſein eigener. Er hätte ihnen eine liebevollere Tochter zugeführt. Unwillkürlich trifft ſein Blick die blonde Magd, die am Brunnen den Trog mit Waſſer füllt. Sie würde nie ſo liebloſe Reden geführt haben. Auch der Blick der Frau fällt auf die Roſel, die, obwoh' von innerem Kampfe bleich, doch unverkennbar im Schmuck der erſten Jugend ſteht. Wie Neid erwächſt es in der Bruſt der Bäuerin. Hart fragt ſie: „Wer iſt die Magd?“ „Eine Waiſe, die zum Hof gehört.“ 9 2 gefällt mir nicht. Du wirſt ſie vom Hof entfernen, Birk. „Das geht nicht. zu verbleiben.“ Gellend lacht die Anne auf. „Das wird ja immer ſchöner! Du haſt mir nichts davon geſagt, daß ich im Birkhof Menſchen um mich haben muß. die mir zuwider ſind.“ Er könnte ihr erwidern, daß ihm gar nicht Gelegenheit gegeben worden iſt, ihr von der Zukunft zu ſprechen und von ſeinen eigenen Gedanken. Als er mit dem Vater kam, hatte ſie ihn als ihren Bräu⸗ tigam begrüßt und hatte nichts gefragt und nichts anderes gewollt, als Birkhofbäuerin werden um jeden Preis. Das war es, was Konrad am meiſten geängſtigt und empört hatte. Jetzt hat er ſich mit ſeinem Schickſal abgefunden, und er hatte keine andere Sorge mehr, als die, wie er die Menſchen, die ihm teuer ſind, vor der böſen Zunge ſeines Weibes ſchützt. „Was haſt du gegen die Magd?“ ſagt er darum nur. „Sie iſt fleißig und treu. Die Birkhofbäuerin findet keine beſſere Gehilfin und Gefveundete als ſie.“ Schrill wird das Lachen der Bäuerin. „Und für den Bauern gibt es auch keine beſſere. Denn die Magd iſt ſchön, weit ſchöner als die Frau, die er ge⸗ nommen hat.“ meine Eltern Sie hat verbrieftes Recht, im Birkhof * „Ich verſtehe dich nicht.“ dieſes Jahres der 30jährige Heinrich Wittmann aus Geln⸗ einſetzende Vereiſung der Straßen hervorgerufen. Zahl⸗ reiche Autos und Motorräder wurden beſonders in den Kurven von der Straße hinweggetragen und im Graben teilweiſe ſtark beſchädigt. In verſchiedenen Fällen wurden die Inſaſſen ſo ſchwer verletzt, daß ſie ſofort dem Kranken⸗ haus zugeführt werden mußten. Insgeſamt mußte das Krankenhaus vier ſo verunglückte Kraftfahrer aufnehmen. * Biedenkopf.(Schwerer Unfall im Stall 9 In dem Kreisort Frechenhauſen wurde der 72jährige Land⸗ wirt Johann Theis bewußtlos im Stall aufgefunden. Die Urſache des Unfalls konnte noch nicht geklärt werden. Wahr⸗ ſcheinlich iſt der alte Mann beim Verſorgen des Viehs zu Fall gekommen. Mit einem Schädelbruch wurde er in be— denklichem Zuſtand dem Krankenhaus zugeführt. * Diez.(Die Lahnſchiffahrt ſehr gut be⸗ ſchäftigt.) Die Feſtſtellungen über die Güterbeförde⸗ rung auf der kanaliſierten Lahn ergaben für Februar eine Geſamtbeförderungsmenge von 10 426 Tonnen. Das iſt die höchſte Gütermenge, die ſeit Durchführung der Kanaliſie— rung im Februar erreicht wurde. Dabei iſt zu berückſich⸗ tigen, daß Hochwaſſer verſchiedentlich die Schiffahrt behin⸗ derte. Im Vorjahr wurde die 10 000-Tonnen⸗Grenze erſt im Mai überſchritten. Die Güter wurden von 71 Schiffen befördert. Darmſtadt.(Heſſiſche Perſonalnachrichten.) Ernannt wurden: der Gendarmeriemeiſter Paul Lutze in Lauterbach zum Gendarmeriekommiſſar im heſſiſchen Lan⸗ desdienſt; der Gendarmeriehauptwachtmeiſter Emil Piechot in Angenrod zum Gendarmeriemeiſter im heſſiſchen Lan- desdienſt.— Entlaſſen wurde aus dem heſſiſchen Landes⸗ dienſt auf ihren Antrag: die Reallehrerin Karola Geiger, zuletzt in Bensheim, jetzt in Chicago. Gießen.(Rinder⸗Nutzviehmar kt.) Der heu⸗ tige Rinder-⸗Nutzviehmarkt in Gießen war mit 598 Stüc Großvieh, 148 Freſſern und 127 Kälbern zum Verkauf be— ſchickt. Das Geſchäft war zunächſt lebhaft, ſpäter ſchleppend Es koſteten Milchkühe oder hochtragende Kühe erſter Qua— lität 470 bis 620 Mark, zweiter Qualität 330 bis 440 Mark, dritter Qualität 180 bis 280 Mark, einhalb- bis dreiviertel jährige Rinder 120 bis 190 Mark, dreiviertel- bis zweijäh⸗ rige Rinder 190 bis 260 Mark, tragende Rinder 270 bis 480 Mark, Kälber bis zu zwei Wochen alt 26 Mark, bis vier Wochen 44 Mark, bis ſechs Wochen 60 Mark. Gießen.(Zuchthaus für einen Eiſenbahn- räuber und blinden Paſſagier.) Die Gießener Große Strafkammer verurteilte einen gewiſſen Czaplewſki aus dem jetzt zu Polen gehörenden Stargard, der ſich ge⸗ genwärtig in Unterſuchungshaft befindet, zu zwei Jahren und vier Monaten Zuchthaus. Der Angeklagte hatte Mitte er verſteht ſie wirklich nicht. Seit er ihr die Treue ver⸗ ſprach, gibt es für ihn keine andere Frau mehr, zu der ſeine Blicke gehen könnten. Der Abſchied von dem Mäd⸗ chen ſeiner Liebe war ernſt, und die Roſel hat es ihm leicht gemacht, zu überwinden und zu vergeſſen, daß er einmal eine andere Hoffnung hegte. Ihm kann die Roſemarie nie mehr etwas anderes ſein als die treue Magd, die mit dem Birkhof verwachſen iſt zu deſſen Heil und Wohlbeſtehen. „Was du von Schönheit redeſt, weiß ich nicht. Die Birks haben nie nach Schönheit ausgeſchaut. Die Treue gilt ihnen mehr und die Tüchtigkeit. Sonſt ſtände der Birkhof heute nicht ſo da, wie du ihn ſiehſt!“ Die Bäuerin glaubt dem Manne nicht, und ein Gedanke ſetzt ſich in dieſer Stunde in ihr feſt, um ſie nicht wieder zu verlaſſen. Sie muß die Magd entfernen um jeden Preis. Hat ſie verbrieftes Recht, im Hofe zu verbleiben, ſo wird die Bäuerin ſorgen, daß ſie freiwillig geht, weil ihr das Bleiben zur Hölle wird. In der Folgezeit lädt ſie der Jungmagd die ſchwerſte Ar— beit auf und gönnt ihr dabei kein gutes Wort; aber wenn ſie denkt, daß ſie damit ihr Ziel erreicht, ſo irrt ſie ſehr. Die Tragkraft der Roſemarie wächſt, je mehr ihr aufge⸗ bürdet wird. Das Schaffen iſt Erleichterung für ſie, wer es ſie am unnützen Denken hindert. Darum erhält die Bäuerin auch nie eine Antwort auf alle böſen Worte Gleichmütig verrichtet die Jungmagd ihre Pflichten und kümmert ſich auch um das Murren der andern Mägde nicht. O ja, die Margret und die Liſanne ſind nicht zufrieden mit dem neuen Regiment und haben allen Grund zur Klage, nach ihrer Meinung wenigſtens. Stets ſind ſie überwacht. Frau Anne Birk arbeitet nicht mit. Das hat ſie ja nicht nötig, aber ihre Augen ſind überall, und das geringſte Verſehen einer Magd wird ſchwer geahndet. Am liebſten würde ſie auch den Knechten mit derſelben Strenge auf die Finger ſehen; aber in dieſer Hinſicht hat der Bauer ſich jegliche Einmiſchung ſeines Weibes ſchon beim erſten Verſuch verbeten. „Die Mägde ſtehen unter deiner Aufſicht. wirtſchaft leite ich.“ So energiſch klang des ſanften Mannes Rede, daß die Frau ſich künftig hütet, einen Uebergriff zu wagen; aber um ſo ſtraffer zieht ſie drinnen fortan die Zügel feſt. Allmählich wächſt unter den Mägden ein Mißvergnügen auf. Die Arbeit wird nicht mehr getan. Strenge Zucht: war immer im Hof, aber ſie war gerecht. Die Bäuerin war ſtets mit bei der ſchwerſten Arbeit, ſo lange es ihre Kräfte ſchafften, und darum beugte ſich jeder willig. Jetzt brodelt heimliche Empörung, die nur eines Anſtoßes war⸗ tet, um aufzuflammen. Im Dorfe ſpricht man auch nicht freundlich von Konrad Birks Weib. „Er hat ſich verkauft!“ ſagt der Müller zu ſeinem Ohm, dem Türmer.„Reich mag ſie ſein, aber Herz hat ſie nicht. Und ſoll das Vornehmheit ſein? Ich geh an ihr vorbei und biet ihr einen Gruß. Sie tut als hätt ſie's nicht geſehen. Sie kann lang warten, bis ich wieder die Mütze vor ihr zieh.“ „Der Konrad tut mir leid,“ verſetzt der alte Mann.„Er iſt nicht ſchuld. Man hat das Weib ihm aufgezwungen. Sebaſtian Birk wird merken, daß er ſich ſehr verrechnet hat.“ Er merkt es wirklich ſchon, der alte Birk, aber er gibt es ſich ſelbſt noch nicht zu, geſchweige denn Fremden. Jedoch fühlt er ſich nicht mehr wohl in ſeinem Hauſe. Oft zieht es ihn des Abends hinaus zu einem Plauſch mit ſeinesgleichen, doch gibt er noch nicht nach. An einem Sommerabend ſucht er endlich doch den Rabelbauern auf. Daß er ihn nicht allein findet, iſt ihm gerade recht. Unter der großen Linde vor der Tür ſind alle Familien⸗ mitglieder verſammelt, die Großmutter ſogar, die ſonſt ſel⸗ ten ſo ſpät noch aus dem Hauſe kommt, und auch die Knechte. 5 Die Außen⸗ Ruhig begegnet Konrad ihrem mißtrauiſchen Blick. Und (Fortſetzung folgt.) Oeze eh entw eit und derückſch. tt behin. zenze erſt Schiffen ichte g) duze in l Lan. her 8 lauf be. ceppend ſter Qua 40 Mark teibiertel 1 weich N00 bis l Rark, bis bahn. gießener aplewiki ſich ge⸗ Jahrey le Mitte mn eue ver⸗ zu det n Mäd hm leicht r einmal ſarie nie it dem ſtehen. ie Birks ele gilt Birkhof — Geöanle wieder Hat ſie wird die 5 Bleiben 88 F aufge ſie, wel zält die Vorte ten und de nicht frieden und zu⸗ ind ſe Das hal Der rote Mob in Spanien Kirche und Theater in Brand geſteckt. Madrid, 18. März. In Albacete kam es in der Nacht zu ſchweren Ausſchrei— tungen. Kommuniſtiſche Demonſtranten überfielen ein Ge— ſchäft und vernichteten ſämtliche dort lagernden religiöſen Andachtsgegenſtände. Darauf verſuchte der Mob eine Gaſt⸗ wirtſchaft und das Gebäude der Zeitung„Diario“ in Brand zu ſtecken, was die Polizei jedoch verhindern konnte. Spä— ter zündeten die Kommuniſten das Theater„Capitol“ ſowie die Gemeindekirche zum„Heiligen Johannes“ an, die voll— ſtändig niederbrannten. Aus dem Parteibüro der Katholi— ſchen Volksaktion ſowie aus den Verſammlungsräumen eines bürgerlichen Vereins wurden ſämtliche Möbel auf die Straße geſchleppt und angezündet. Bei Schießereien mit der Polizei erlitten vier Perſonen erhebliche Verletzungen. Die Stadt ſoll einen traurigen Anblick bieten. In Caſtillo de las Guardas bei Sevilla überfielen revo— lutionäre Arbeiter eine in engliſchem Beſitz befindliche Eiſen— erzgrube, um ſie auf eigene Rechnung auszubeuten. Ein ſtärkeres Polizeiaufgebot ſtellte die Ruhe wieder her. Auch aus mehreren anderen ſpaniſchen Städten werden Teilſtreiks und kommuniſtiſche Kundgebungen gemeldet, über deren Verlauf bis jetzt noch keine Einzelheiten vorliegen. Jahlreiche Grenzübertritte ſpaniſcher Familien. Die Auswanderung ſpaniſcher Familien nach Frank— reich hat in den letzten Tagen wieder größere Ausmaße an— genommen. U. a. haben die Familien des ehemaligen ſpa— niſchen Miniſterpräſidenten Grafen Romanones ſowie des ehemaligen Generalgouverneurs von Aſturien, Velarde, die franzöſiſche Grenze überſchritten. ((ͤͤͥ ³ ³ ˙ AA ði e Dezember des vergangenen Jahres im Gießener Bahnhof mehrere Güterwagen erbrochen und daraus Gegenſtände entwendet. Ferner hatte er ſeiner Ausweiſung aus dem Reichsgebiet nicht Folge geleiſtet und war wiederholt als blinder Paſſagier aus den verſchiedenſten Gegenden Deutſch— lands wieder nach Gießen gelangt. Gießen.(Gerichtliches Nachſpiel ſchweren Verkehrsunfalles.) Anfang dieſes Jahres wurden in Hungen zwei Arbeiter, die auf ihren Fahrrädern nach Hauſe fuhren, von einem Kraft— wagen beim Ueberholen angefahren und zu Boden geriſſen. Dabei erlitt einer von ihnen ſo ſchwere Verletzungen, daß er einige Tage ſpäter in der Gießener Klinik ſtarb. Dieſer Vorfall hatte vor der Gießener Großen Strafkammer ein Nachſpiel, da ſich der aus Hungen ſtammende Autofahrer nunmehr wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten hatte. Die Verhandlung ergab die Schuld des Autofahrers, der daraufhin zu acht Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Bensheim.(Wegen Zerſtöcung von Volks- vermögen verurteilt.) In der Nacht zum 15. März hatten zwei Einwohner aus Schönberg und Bens— zeim auf einem dem früheren Feldſchützen Kuhn gehörigen Brundſtück an der Schönberger Straße drei im beſten Er⸗ rag ſtehende Pfirſichbäume vernichtet, mehrere Roſen⸗ tämmchen zerſtört und eine Holzhutte in den vorbeifließen— den Bach geworfen, ſo daß die Hütte vollſtändig in Trüm⸗ mer ging. Den Bemühungen der Kriminalpolizei iſt es ge⸗ ungen, als Urheber dieſer ſinnloſen Zerſtörung von Volks- vermögen den 27jährigen Ludwig Waſenmüller aus Schön⸗ bera und deſſen 23jährigen Schwager Geora Rettia aus Bensheim zu ermitteln und zu überführen. Der Amtsrich⸗ ter verurteilte die Täter im Schnellverfahren zu drei Mo⸗ naten bzw. ſechs Wochen Gefängnis, um ſo ein abſchrecken⸗ des Beiſpiel zu geben. Aus Mannheim Mannheim, 18. März. 2 Perſonenkraſtwagen gegen Motorrad. Auf der Kreu— zung Schwetzinger⸗ und Heinrich-Lanz⸗Straße ſtieß nachts durch Nichteinräumen des Vorfahrtsrechtes ein Perſonenkraft⸗ wagen mit einem Motorrad zuſammen, wobei der Motorrad⸗ fahrer und ein Mitfahrer verletzt und beide Fahrzeuge be⸗ hädigt wurden. Einer der Verletzten wurde mit dem Sani⸗ zätskraftwagen in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. () Achern.(VDoie wilden Kicſchen blühen.) In zen letzten Tagen ſind an den wilden Kirſchen über Nacht die erſten Blüten aufgebrochen und aus dem rötlichen Blätter⸗ werk leuchtet ein ſilberner Blütenſtern neben dem anderen eraus. Es iſt ein ſchönes Bild, die Blüte der wilden Kirſchen, wenn die übrigen Bäume noch kaum einige Blättchen auf— weiſen. (ö) Willſtätt bei Kehl.(90 Jahre alt.) Altbürger⸗ meiſter Georg König feierte im Kreiſe ſeiner Kinder, Enkel und Urenkel ſeinen 90. Geburtstag. Geiſtig iſt der Jubilar, der auch der älteſte Mann der Gemeinde iſt, von einer bewun⸗ dernswerten Friſche und Regſamkeit. Er nimmt noch lebhaften Anteil am Weltgeſchehen und läßt ſich jeden Tag über innen⸗ und außenpolitiſche Fragen berichten. ( Lahr.(Meſſerheld feſtgenommen.) Der 28 Jahre alte Schuhmacher Gottfried Erb aus Frieſenheim, der dem 35 Jahre alten Kartennager Kopp hier nach einem heftigen Wortwechſel mehr als 20 Stiche beibrachte und dieſen ſchwer verletzte, konnte in Frieſenheim erwiſcht werden. Lahr.(Großfeuer.) In der Nacht wurde das Anweſen des Landwirts Karl Velz in Meiſenheim vollſtändig eingeäſchert. Stallung und Scheunen ſowie der größte Teil der Heu- und Futtervorräte ſind verbrannt; ferner auch zwei Schweine, während ein Pferd eine ſtarke Rauchvergiftung erlitt. Im letzten Moment gelang es, die Bewohner des Hauſes aus dem Schlafe zu wecken. Der Fahrnis⸗ und Ge⸗ bäudeſchaden iſt erheblich; er beträgt mindeſtens 10 000 Mark. Die Brandurſache iſt noch nicht bekannt. Durch das raſche Eingreifen der Feuerwehr, der die Motorſpritze und die Freiwillige Feuerwehr von Lahr zu Hilfe eilten, gelang es, das von den Flammen bedrohte Haus des Bäckermeiſters Kammerer zu bewahren. Freiburg.(Sonntagsrückfahrkarten aus An⸗ laß der Prieſterweihe in Freiburg.) Die Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe hat aus Anlaß der Prieſterweihe am 22. März 1936 im Münſter in Freiburg die Ausgabe von Sonntagsrückfahrkarten— auch Blankokarten— geneh⸗ migt. Sonntags⸗Rückfahrkarten können ausnahmsweiſe am Samstag, den 21. März, ſchon von 0 Uhr ab gelöſt werden. Die Rückreiſe muß am Montag vor 24 Uhr angetreten werden. Mauenheim(Amt Engen).(Eiſerne Hochzeit.) Das ſeltene Feſt der eiſernen Hochzeit konnten dieſer Tage die Eheleute Valentin Sterk feiern. Der Jubilar iſt 92, die Jubi⸗ larin 86 Jahre alt. a eines Januar Lebenſgwemmungsläkaſtrophe in Penſpwanien Zahlreiche Todesopfer DRB. Newyorl, 18. März. Heftige Schneeſtürme mit anſchließendem Tauwetter und Wolkenbrüche verurſachten ein verheerendes Hochwaſſer, das große Teile der Staaten Pennſylvanien, Maryland und des Nordweſtens des Staates Newyork überſchwemmte. Die 75 000 Einwohner zählende Stadt Johnſtown in Penn⸗ ſpolvanien am Zuſammenfluß des Conemaugh-Fluſſes und des Stoney Creek warde überflutet. Die Straßen der Stadt ſtanden bald 29 Meter unter Waſſer und die Bewohner flüchteten in die oberen Stockwerke ihrer Häuſer. Das Hochwaſſer ſtieg ſtünd⸗ lich und es beſtand die Gefahr eines Bruches der beiden ober⸗ halb von Johnſtown gelegenen Dämme. Im Geſchäftsviertel wurden viele tauſend Perſonen von der Waſſerflut überraſcht. Sie konnten ſich nicht mehr in Sicherheit bringen und mußten die Nacht über in ihren Arbeitsſtätten bleiben. Der Sachſchaden iſt ungemein groß. Die genaue Höhe der Verluſte an Menſchen⸗ leben iſt vorerſt nicht zu überſehen, da ſämtliche Verbindungen abgeſchnitten ſind. Bisher werden zehn Todesopfer gemeldet. Die Stadt Johnſtown, deren Bevölkerung vor⸗ wiegend deutſcher Herkunft iſt, wurde bereits im Jahre 1899 von einem Hochwaſſer vernichtet, wobei infolge eines Dammbruches 2000 Menſchen ums Leben kamen. In der Stadt Cumberland im Staate Maryland erreichte das Hoch— waſſer eine Höhe von 3 Metern. Die Straßen verwandelten ſich in reißende Ströme. Der Staatsgovverneur hat die Nationalgarde und das Rote Kreuz zur Hilfeleiſtung für die bedrohten Gebiete einberufen. Angeheure Aeberſchwemmungsſchäden DRB. Newyork, 18. März Durch weitere verheerende Aeberſchwemmungen in Pennſyl⸗ vanien, Virginia, Weſtvirginia, Maryland, Newyork und ande⸗ ren Nordoſtſtaaten ſind zahlreiche Städte, darunter Pittsburg, Ithaca, von der Außenwelt völlig abgeſchnitten. In den über⸗ ſchwemmten Ortſchaften, deren Straßen mehrere Meter unter Waſſer ſtehen, iſt jeder Verkehr unterbunden und ungezählte Tauſende. ſind obdachlos geworden. Die Zahl der Ertrunkenen iſt außerordentlich hoch. Der Sachſchaden überſteigt bereits mehrere Millionen Dollar. Präſident Rooſevelt hat die Bundes⸗ ſtellen angewieſen, ſofort ein großzügiges Hilfswerk einzuleiten. In Johnſtown in Pennſylvanien, das von der Aeberſchwem— mung am ſchwerſten heimgeſucht iſt, ſtanden die Straßen ſtunden⸗ lang über fünf Meter unter Waſſer, das einer reißenden Flut glich. Nach polizeilicher Schätzung ſind mindeſtens 20 Perſonen ertrunken. Die Stadt Pittsburg iſt durch das Hochwaſſer des Allegheny⸗ Fluſſes in eine ſchwere Notlage geraten, die noch durch den Aus⸗ bruch mehrerer Brände, darunter eines Großfeuers in den An⸗ lagen einer Oelgeſellſchaft, erhöht wurde. Mindeſtens 12 Per⸗ ſonen ſind umgekommen. In Connecticut wurden Dutzende Gebäude durch den Zu— ſammenbruch des Staudamms des Farmington-Fluſſes weg⸗ geſpült. Während in den öſtlichen Staaten die ſchweren Regengüſſe und Tauwetter anhalten, herrſcht in Nordlkarolina Schneeſturm. C ²˙¹ AAA T d Venizelos 7 Der alte griechiſche Revolutionär. Paris, 18. März. Hier verſtarb der ehemalige Miniſterpräſident von Grie⸗ chenland Benizelos im Alter von 72 Jahren. Für den kom⸗ menden Juni hakte er ſeine Rückkehr nach Griechenland an- gekündigt. Von Jugend an Revolutionär, war Venizelos bereits anfangs der 90er Jahre Haupt einer Aufſtandsbewegung auf Kreta. Bei Ausbruch des Weltkrieges befand ſich Ve— nizelos in München. Er kehrte eilends nach Griechenland zurück und erlaubte den beiden deutſchen Kriegsſchiffen „Goeben“ und„Breslau“ ſich mit Kohlen zu verſorgen. Da— durch gelang es dieſen, die Dardanellen zu erreichen, ſo daß eine Wendung des Kriegsbildes im nahen Orient eintrat. Mit Hilfe franzöſiſcher Bajonette, gegen den Willen des griechiſchen Volkes, wurde auf Betreiben Venizelos' König Konſtantin im Juni 1917 vertrieben. Unter dem Schutz fran— zöſiſchen Militärs zog Venizelos in Athen ein, übernahm die Regierung und erflärte den Zentralmächten den Krieg. Für die königstreuen Griechen begann eine Leidens zeit, jeder Verſuch, ſich gegen Venizelos aufzulehnen, wurde blutig unterdrückt. 1920 mußte er ins Ausland lüchten. In Paris verſuchten zwei griechiſche Offiziere ihn zu ermorden. Der unglückliche Ausgang des von Venizelos begonnenen Feldzuges in Kleinaſien führte dann zu einer Revolution, bei der König Konſtantin zum zweitenmal ver⸗ trieben wurde. Venizelos übernahm dann noch einmal die Regierung. Die Wirtſchaftskriſe und zahlreiche Korruptions⸗ fälle ſeiner Freunde brachten ihn bei den Wahlen 1933 zu Fall. Im März 1935 ſtellte ſich Venizelos an die Spitze der Revolution, die aber erfolglos blieb. Er mußte mit vielen ſeiner Anhänger erneut ins Ausland flüchten. Seither leote er in Paris. Man glaubte ihn bereits politiſch tot bezeichnen zu können. Seine gut diſziplinierte Partei lebte durch die bei der Rückkehr des Königs Georg nach Griechenland ge— währte Amneſtie wieder auf. Sie dürfte nun nach dem Tode ihres Führers zerfallen. — Halberſtarrt im Flugzeug Die Notlandung auf der Saualpe. Wien, 18. März. Die Inſaſſen des auf der Saualp⸗ notgelandeten Verkehrsflugzeuges Wien Rom ſind ſpät nachts in der Talſtation Eberſtein im Lavanttal in Kärn⸗ ten angekommen. Entgegen den erſten Meldungen waren doch einige von ihnen verletzt worden. Ein Paſſagier, ein Kaufmann aus Rom, hatte eine Gehirnerſchütterung, Kopf⸗ wunden und einen Kieferoruch, der Flugzeugführer einen Beinbruch, der Pilot und der Mechaniker mittelſchwere Ver⸗ letzungen erlitten. Unverletzt war nur der zweite Fahrgaſt geblieben. g Die Geretteten erzählten, daß ſie eine furchtbare Nacht in dem Flugzeug zugebracht hätten. Als die Retltungsexpe- dition bis zu ihnen vorgedrungen ſei, hätlen ſie bereils halb- erſtarrt vor Källe eng aneinandergepreßt in der Flugzeug- kabine gelegen. Weltbild(M). Von der Volksverhetzung zur Volksgemeinſchaft. Oben: Arbeitslos und ohne einen Schimmer von Hoffnung folgte die Jugend früher nur zu oft der kommuniſtiſchen Agitation und ließ ſich zu Gewalttätig⸗ keiten gebrauchen. Unten: Im Arbeitsdienſt hat der junge Deutſche gelernt, ſeinem Nebenmann Kamerad zu ſein. — —— — —— — — .———————— — 1 Zum 20 NZ eee Nrufscucg nl 7 0 Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. März 1936 Denkſpruch. Magſt du andre nicht verletzen, lern in andre dich verſetzen. „ Etchert 18 Wahlrecht! Wie dem amtlichen Stimmkartei am Samstag, den 21. März, zu jedermanns Einſicht auf. Wer die Stimmkartei für unrichtig oder unvollſtändig hält, kann innerhalb der Aus- legungsfriſt, dort, wo die Kartei mech dle en ch er⸗ heben. Spätere Einſprüche n nach geſetzlicher Vorſchrift nicht berückſichtigt werden. Diejenigen Wahlberechtigten, die in die Stimmkartei eingetragen ſind, werden durch Poſtkarte hiervon benachrichtigt werden. eine ſolche Poſtkarte nicht erhalten hat, hat beſonderen Anlaß, die Stimmkartei während der Auslegungsfriſt einzuſehen und gegebenenfalls gegen ſeine Nichteintragung Einſpruch zu erheben, da der Nichteingetragene ſein Wahlrecht nicht ausüben kann. Nur wer in die Stimmkartei eingetragen iſt, darf zur Reichstags⸗ wahl zugelaſſen werden. Wahlberechtigt ſind nach dem Geſetz über das Reichstagswahlrecht vom 7. März 1936„ deutſchen Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Blutes, die bis zum Wahltage das 20. Lebensjahr vollendet haben, alſo vor dem 30. März 1916 geboren ſind, ſofern ſie nicht nach den allgemeinen Beſtimmungen(Entmündigung oder Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte) vom Wahlrecht ausgeſchloſſen ſind oder ſofern nicht ihr Wahlrecht ruht. 2 Neichshandwerksmeiſter Schmitt aus Berlin ſpricht am kommenden Sonntag im Park- hotel„Halber Mond“ in Heppenheim! Im Rahmen einer Großkundgebung ſpricht am Sonn⸗ tag, den 22. ds. Mts., der Herr Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt in Heppenheim im„Halben Mond“. Der Verſammlungsbeginn iſt auf 8.15 Uhr angeſetzt. Die Kundgebung muß zu einer eindrucksvollen Treuekundgebung für den Führer geſtaltet werden. Kein Berufsſtand wird hierbei zurückſtehen! Das Hand- werk des Kreiſes Heppenheim wird im Gegenteil ein machtvolles Bekenntnis ablegen zum Füh⸗ rer und ſeiner Politik. Kein Handwerksmeiſter, kein Gefolgſchaftsmitglied, kein Familienangehöriger darf bei dieſer Kundgebung fehlen. Wir wollen auch bei dieſer Gelegenheit Zeugnis ablegen für die innere Geſchloſſenheit unſeres Berufs- ſtandes und für unſere unverbrüchliche Treue zum Führer und der Bewegung. Darüber hinaus wird es für jeden Handwerker ein be— ſonderes Erlebnis ſein, ſeinen Reichshandwerksmeiſter per— ſönlich kennen zu lernen. Für die Innungsmitglieder der Kreishandwerkerſchaft wird der Beſuch der Kundgebung als Innungs-Pflichtver ſammlung gewertet. Die Handwerker erhalten eine rote Karte, die zum Eintritt zur Kundgebung im„Halben Mond“ berechtigt. Heute abend halb 9 Uhr erſcheinen ſämt⸗ liche Obermeiſter oder deren Stellvertreter zu einer Beſprechung in der Hago⸗Ge ſchäftsſtelle. die Audolj geß⸗Kunogebung in Mannheim iſt zu einer Geſchloſſenheit und des entnehmen iſt, liegt die und Sonntag, den 22. Teil zu Wer N gewaltigen Demonſtration der einmütigen nationalſozialiſtiſchen Willens der Mannheimer Bevölkerung und 50 Nachbarorte geworden. Der 18. März wurde ein Tag des Bekennt⸗ niſſes zum Führer, deſſen Sdelldertreser einen flam⸗ menden Wahlappell an die Zehntauſende richtete. Das Bild der Stadt Mannheim hatte ſich ſeit den erſten Morgenſtunden des geſtrigen Tages gewandelt. Das fühlte jeder, der ſeine Schritte durch die um dieſe Zeit verhältnismäßig ruhigen Quadrate lenkte. In den Mittagsſtunden glich die Stadt einem aufge- ſcheuchten Bienenſchwarm. Formationen um Formationen marſchierten durch die Stadt, klingendes Spiel und Geſang hallte durch die Straßen, an deren Seiten mitunter Hunderte von Wagen und Rädern mauergleich ſtanden. Durch den Rundfunk war es herausgekommen, daß Reichs miniſter Heß * durch die ideale Einfahrt der Reichsautobahn ſeinen Einzug in die Stadt Mannheim halten werde. Daher zog es die Erwartungsvollen vor allem in die Oſtſtadt hinaus. Sie wollten zu den erſten gehören, die dem Stellvertreter des Führers den Willkommgruß entbieten würden. Das große Ereignis hatte ganz Mannheim und Um⸗ gebung auf die Beine gebracht. Eine große Anzahl Viern— heimer fuhr nach Mannheim, um mit den vielen, die in Mannheim tagsüber arbeiten, am Abend der Kundgebung bei— zuwohnen. Kurz vor 20 Uhr fuhr der Reichsminiſter zur Kund— gebung. Da der Weg über Roſengarten-⸗, Renzſtraße, über Adolf-Hitler-Brücke und Adolf-Hitler-Ufer ſchon allgemein bekannt war, ſtanden die beiden Straßenſeiten ſchwarz von Menſchen. 08 Jubel und die Begeiſterung waren unbe— en Die Feuerwehrleute hatten die große Leiter auf— zogen und darauf einen Mann mit dem großen Schein— ee poſtiert. Der Lichtkegel desſelben konnte auch hier beobachtet werden. Um 7.45 Uhr erfolgte der Fahneneinmarſch in das Zelt und wenige Minuten nach 8 Uhr traf der Stellvertreter des Führers im Zelt ein, von einem Sturm der Begeiſterung begrüßt. Nach den d Begrüßungsworten des Reichsſtatthalters Robert Wagner ergriff Rudolf Heß das Wort.(Wir berichten über die Rede an erſter Stelle unſerer heutigen Ausgabe). Die Ausführungen des Stellvertreters des Führers wurden oft von lebhaftem, zuſtimmendem Beifall unter- brochen. Erſchütternd waren die Erinnerungen an die politi⸗ ſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Zuſtände in den Jahren nach dem Kriege bis zur Machtübernahme, und wie von einem Alp befreit folgten die Hörer den Schilderungen über die Tat des Führers und über die Arbeit und den Willen unſerer vom ganzen einigen Volk getragenen Regierung. Am 29. März Deine Stimme dem Führer! * 5 Zum Schutz des Waldes. Waldbrände ſind im Frühjahr, wo die erſte Sonne den von Laub noch nicht ge— ſchützten Waldboden ſchnell austrocknet, am häufigſten und gefährlichſten. Es ſei darum an die von dem Reichsſtatthalter in Heſſen Landesregierung erlaſſene Verordnung zum Schutze des Waldes vom 10. April 1935 erinnert. Sie be⸗ ſtimmt: Im Wald oder in Fefährlicher Nähe von Wäldern dürfen Zelte oder ſonſtige Lagerſtätten nur mit beſonderer ſch riftlicher Erlaubnis der Forſtpolizeibehörde und nur inner- halb der im Erlaubnisſchein freigegebenen Flächen errichtet werden. In der Zeit vom 15. April bis zum 30. September iſt im Wald und in gefährlicher Nähe von Wäldern ver⸗ boten, im Freien offenes Feuer oder Licht anzuzünden, anwerwährtes Feuer oder Licht mit ſich zu führen oder zu rauchen. Dieſes Verbot erſtreckt ſich auch auf die öffentlichen Wege und die Errichtung von Zelten oder ſonſtigen Lager⸗ ſtätten freigegebenen Flächen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft. Heppenheimer Freilichtſpiele. Die diesjäh⸗ rigen Heppenheimer Freilichtſpiele Hans Holzamers, des Autors der in den Jahren 1934 und 1935 aufgeführten Freilichtſpiele„Um Stadt und Volk“ und „Jörg Ankel“ finden in Heppenheim an folgenden Tagen ſtatt: Uraufführung am Pfingſtſonntag, den 31. Mai, und ſodann alle Sonntage und Feiertage in den Monaten Juni und Juli. Zur Aufführung gelangt das Feſtſpiel„Anno 1813“¼. Die mit ſo großem Beifall aufgenommenen„Berg- ſträßer Sommernächte“ finden in dieſem Jahr ſtatt an den Abenden des 27., 28. und 29. Juni, ſowie am 4. und 5. Juli. Der Zijephstag Trotzdem der auf den 19. März fallende Joſefstag ſeit nahezu einem Vierteljahrhundert ſeines Feiertagscharakters entkleidet und auf den darauffolgenden Sonntag verlegt wor⸗ den iſt, hat er ſeine hohe Bedeutung noch nicht verloren. Viele Volksbräuche finden wir am Joſefstag. So ging in manchen Gegenden bis in die neueſte Zeit hinein St. Joſef von Haus zu Haus, um für die armen Dorfbewohner Almoſen zu erbitten. Weit verbreitet iſt der Brauch, daß die Joſefe, d. h. alle Männer, die Joſef, Sepp oder ſo ähnlich heißen, manchmal auch die Frauen, die den Vornamen Joſefine tragen, ſich zu einem Feſtmahl zuſammenfinden, um ihren Namenstag gemeinſam und fröhlich zu feiern. Sehr oft gilt der Joſefstag auch als der eigentliche Beginn des Früh— lings, da er zeitlich beinahe mit dem kalendermäßigen Früh⸗ lingsanfang(20. bzw. 21. März) ae e Aus dieſem Grunde iſt es erklärlich, daß manche Bauern- und Wetter- regeln mit dem 19. März in Verbindung ſtehen.„Mit Joſephi kommt der Frühling geritten“, heißt es im Wieſen⸗ tal und im Klettgau; und im ſelben Gebiet:„St. Joſeph vertreibt den Schnee und das Eis und bringt Waſſer und Das WSS W. leilt mit: Am Freitag, den 20. März 1936, findet eine Fiſch⸗ ausgabe ſtatt. Es finden ſämtliche Betreute hierbei Be⸗ rückſichtigung. Ausweispapiere ſind bei der Ausgabe por⸗ zulegen. a Die genauen Ausgabezeiten ſind an den bekannten ört⸗ lichen Anſchlagſtellen(Rathaus Arbeitsamt Apotheke ſowie aus der Veröffentlichung im„Volksgenoſſen“ erſicht⸗ lich. bringt gibt ein gutes Leute an der Bergſtraße und im Odenwald. Vielerorts hört man auch:„Der hl. Joſef ſagt: Benedikt(22. März) ſteh' auf und bau' Hafer; doch der Benedikt anwortet: Es iſt noch um drei Tage zu früh, nach Mariä Verkündigung 25. März) iſt gut bauen.„Am Joſefs⸗ tag wirft man das Licht in den Bach“ weiß die Bevölkerur ng an der Rhön zu berichten. Und bei uns beginnt heute noch wie früher die Arbeit der Bäuerinnen mit dem Tabak. Der Samen wird eingeweicht. 0 s xleclit nacli clieuelut Blüten“.„Iſt das Wetter am St. Joſephstag klar, es ein geſegnet Jahr“, und„Joſeph klar, Honigjahr“ behaupten die Mit Siebenmeilenſtiefeln geht es auf Oſtern los. Un⸗ ausgeſprochen liegt ein Gefühl froher Erwartung im Men⸗ ſchen. Wenn auch noch manch trüber Tag uns den Vorfrüh⸗ ling verleiden will wir können es nicht laſſen, nach dem Kalender zu ſchielen und uns zu freuen: ess geht auf Oſtern zu! Es geht den erſten linden, milden der Himmel wie friſch geſtrichen ausſieht, wo die Sonne lächelt und Bäume und Sträucher vor Freude kleine grüne Blättchen herausſtrecken.. Kein Wunder, wenn da im Menſchen, vor allem in der Hausfrau, das dringende Bedürfnis A auch das eigene Heim ſozuſagen„auf neu“ herzurichten. Es s ſoll alles blitzen und funkeln. Es ſoll kein Stäubchen mehr zu finden ſein, wann wir zum erſtenmale die Fenſter auflaſſen können und der Frühlingswind hereinweht. Darum wird ſchon jetzt in vielen Cäuſern der Winter gründlich ausgefegt. Mit Beſen und Schrubber, mit Scheuerbürſte und Staubſauger geht man ihm zu Leibe. Außerdem wittern die Hausfrauen Motten. Bei uns jedenfalls iſt es ſo. Eines Tages hat meine Frau erklärt: es wäre nun höchſte Zeit, mit dem Großreinemachen zu beginnen, ſie hätte es im Gefühl, daß die Motten ſchon am Werk wären. Richtig hatte ſie einen s ſpäter eine erlegt. Und dann iſt es eben losgegangen. Das jährliche große Scheuer⸗ feſt, das alle Jahre wiederkehrt, ſo ſicher wie der Frühling und die Sonne. Erſt wird immer der Schlachtplan entworfen. Das heißt, wir wälzen ein paar Tage lang das Problem: in welchem Zimmer fangen wir an? Dann heißt es eines Abends jawohl, Abends!: „Ach Emil, Du könnteſt eigentlich gleich die großen Bilder von der Wand nehmen!“ Und wie gern turnen wir dann auf die Leiter und langen die ſchweren Bilder von der Wand. Wie gern! Auf dieſe Weiſe hat man ja ſchließlich auch ſeinen Anteil an dem großen Scheuerfeſt, hat auch ſein Stückchen Arbeit dazu beigetragen. Am nächſten Morgen beginnt dann der eigentliche Kampf, und es W ſich, das Haus möglichſt zeitig zu ver⸗ laſſen. Weil nun einmal der Mann bei dieſer Schlacht im Wege itt reſtlos im Wege! Und weiter merken wir eigent⸗ lich nicht viel davon. Wenn man heimkommt, riecht es nach Scheuerluft. Es riecht in dem Zimmer, das da während des Tages bewältigt wurde, unheimlich ſauber. Teils nach Boh⸗ nerwachs, teils nach Terpentin, teils nach Salmiak, teils nach Seife. Die Fenſter funkeln und blütenweiße Gardinen hängen davor. 151 Wände ſcheinen heller, der ganze Raum größer. Und die Venus von Milo iſt ſchneeig weiß und ſcheint wirklich gerade dem Bade entſtiegen. wir mit der Wohnung„herum“. Alles blitzt. Und dem Einzug des Frühlings ſteht nun abſolut nichts mehr im Wege. Wir warten— . 3. Wachenburgrennen am 10. Mai 1936. Der Termin für das Wachenburgrennen bei Weinheim a. d. B., das zunächſt am 3. Mai ds. Is. ſtattfinden ſollte, iſt nun aus organiſatoriſchen Gründen endgültig auf den 10. Mai ds. Is. feſtgelegt und von der ORS. genehmigt worden. Der Rahmen der Veranſtaltung ſoll gegenüber dem Vorjahre un⸗ verändert bleiben, jedoch iſt eine ſtärkere Beteiligung nament⸗ lich in den Wagenklaſſen vorgeſehen, wodurch das Rennen trotz ſeiner kurzen Strecke mit zu den bedeutendſten Gauveranſtal⸗ tungen aufſteigen wird. . D ſtellt ſich vor. Er iſt ein netter, friſcher Junge, ein Kind unſerer Zeit. Er findet ſich zu— recht im Leben, denn er iſt ein heller Kopf. Sicher wird er es zu etwas bringen. Wir werden es mit erleben. Jede Woche wird er uns an dieſer Stelle einmal begegnen-Fritz⸗ der kleine Oetker ⸗Freund. „Achtung! Schneiden Sie jede Veröffentlichung aus, denn es iſt eine Preisaufgabe damit ver⸗ bunden. Viele Bar- u. 10000 Anerkennungs-Preiſe!, Die Bedingungen werden ſpäter bekanntgegeben“ Tagen entgegen, wo In einigen Tagen ſind gui att cid Mel dl tile zithl rellb ein * lich lamp Au N gel mitte (hen igen fach ſrle Tufb dos Nich Köle mort den Ber Ablauf th, nach Im Josefs Beſen und cht man ihm erklärt. es zu beginnen, am Werk legt. Und „ends. gen Bilder dann auf Amd. ch ſeinen Stückchen iche Kaup U ber vol. Junge*. a sch? let Rob! b 1 Wie igel, der de „All en erlich, ante, 3 bt 1 1 U Aufruf des Hauptamtsleiters des NG⸗Lehrerbundes Der Hauptamtsleiter des NS⸗Lehrerbundes, Gauleiter Fritz Wächtler, hat zum Wahlkampf folgenden Aufruf er⸗ loſſen: „Deutſche Erzieher und Erzieherinnen! Meine Kameraden! Der Führer hat zum Wahlkampf aufgerufen. Wir deut⸗ ſchen Erzieher ſind uns mit dem ganzen deutſchen Volk der ge⸗ ſchichtlichen Größe der Stunde bewußt, in der Deutſchland der Welt beweiſen wird, daß es bedingungslos hinter dem Führer ſteht und ihm freudig auf dem Wege zur Wiederherſtellung ſeiner Ehre und Freiheit folgt. In tiefer Dankbarkeit ſtehen wir vor dem gewaltigen Er— ziehungs⸗ und Aufbauwerk, das der Führer in den drei Jahren dollbracht hat. Unſer Dank iſt die Tat. Wir ſind ſtolz darauf, Gefolgsmänner Adolf Hitlers zu ein und uns für den Führer und ſein Werk einſetzen zu können. Im rückhaltloſer Bereitſchaft ſteht deshalb der Nationalſoziali⸗ ſtiſche Lehrerbund der Partei für die Durchführung des Wahl⸗ kampfes zur Verfügung. Ich weiß, meine Kameraden, daß jeder freudig und mit aufopfernder Hingabe ſeine Pflicht erfüllen wird. Alles für den Führer! Alles für Deutſchland! Heil Hitler! (gez.) Fritz Wächtler. — Frankreich gegen beiderſeitige Entmilitariſierung DNB. London, 18. März. Die franzöſiſche Abordnung hatte ſich am Mittwochvor— mittag vor Beginn der Mittagsſitzung der Locarnomächte mit einem engliſchen Vorſchlag, der die Schaffung einer beiderſei— ligen neutralen Zone anregt, befaßt. Wie in franzöſiſchen Krei— ſen verlautet, wird der Vorſchlag als völlig unannehmbar be— rachtet. 21 Grad Kälte in den ſchleſiſchen Bergen b DNB. Breslau, 18. März. Nachdem es vorher in den ſchleſiſchen Bergen zum Teil kärker geſchneit hatte, kam es in der Nacht zum Mittwoch zu Aufheiterung und ſtärkerem Temperaturrückgang. Während das Flachland bis 5 Grad Kälte meldet, wurden, wie der Neichswetterdienſt Breslau meldet, im Gebirge bis zu 10 Grad Kälte gemeſſen. Groß⸗Jſer im Iſergebirge hatte am Mittwoch⸗ morgen noch 17 Grad Kälte. Dicht über der Schneedecke wur— den ſogar 217 Grad Kälte feſtgeſtellt. In den ſchleſiſchen Bergen in Höhenlagen über 900 Meter wuchs die Schneedecke auf einen Meter Höhe an. Bei Pulverſchnee ſind die Sport derhältniſſe für Ski und Rodel ſehr gut. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Reichstagswahl am 29. März 1936 Die Stimmkartei für die obige Wahl wird am Sams- tag, den 21. März, von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 6 Uhr und am Sonntag, den 22. März 1936, von vormittags 9 Uhr bis nach⸗ mittags 5 Uhr im Sitzungsſaale des Rathau⸗ ſes zur allgemeinen Einſicht ausgelegt. Während dieſer Zeit können gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit der Stimm- kartei entweder ſchriftlich oder zu Protokoll bei dem Unter⸗ zeichneten Einſprüche erhoben werden. Ich mache ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß nach Ablauf der Auslegungsfriſt Einſprüche gegen die Stimmkartei nicht mehr erhoben werden können. Jeder Stimmberechtigte erhält für dieſe Wahl eine Benachrichtigungskarte, die noch im Laufe dieſer Woche ihm zugeſtellt wird. Wer alſo eine Benachrichtigungskarte nicht erhält, muß unbedingt noch vor Ablauf der Auslegungsfriſt, alſo am Samstag oder Sonntag, die Aufnahme in die Kartei bei uns beantragen. Der Mahnruf zur Einſichtnahme der Stimmkartei ergeht beſonders an diejenigen, die ſeit der letzten Wahl ſtimmbe rechtigt geworden und nicht in Viernheim geboren ſind. Ferner an diejenigen, die in letzter Zeit auswärts beſchäftigt und polizeilich abgemeldet waren, ſowie an die jungen Eheleute, die ſeit der letzten Wahl die Ehe geſchloſſen haben. Verſäume niemand, ſich von der Aufnahme in die Stimmkartei zu überzeugen, damit er bei Ausübung ſeines Stimmrechts nicht auf Schwierigkeiten ſtößt. Viernheim, den 18. März 1936 Betr. Plakatanſchlag. Verſchiedene Vorkommniſſe geben Veranlaſſung, darauf aufmerkſam zu machen, daß außer an den öffentlichen An ſchlagſtellen Plakatſäulen keine anderen Anſchläge zuläſſig ſind. Auch der Plakataushang in Schaufenſtern zu gunſten Dritter iſt nach dem Geſetz über Wirtſchaftswerbung vom 12. September 1933 nicht mehr geſtattet. Plakate dürfen nur noch an der Stelle der eigenen Leiſtung für eigene Zwecke angebracht werden. Die Einwohnerſchaft wird auf die Ein— haltung dieſer Beſtimmungen auch im Intereſſe der Erhal tung eines geordneten Ortsbildes beſonders aufmerkſam ge macht. Viernheim, den 18. März 1936 0 Betr. Bodenbenutzungserhebung vom Mai 1935. Die braunen bzw. roſafarbenen Betriebsfragebogen, die in den letzten Tagen bei der Milchanlieferung den Betriebs inhabern ausgehändigt wurden, ſind genaueſtens ausgefüllt, umgehend auf dem Rathaus Zimmer 13 abzugeben. Letzter Termin für die Ablieferung iſt der 2 1. März 19366. Auf die den beſonders zu achten. Viernheim, den 18. März 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel. Fragebogen beigefügten Merkblätter iſt Madrid: In Albacete kam es in der Nacht zum Mittwoch zu neuen ſchweren kommuniſtiſchen Ausſchrei⸗ tungen. Vier Perſonen wurden bei Schießereien mit der Polizei erheblich verletzt. Außerdem wurden von den Kommu⸗ niſten das Theater und eine Kirche niedergebrannt. Auch in anderen ſpaniſchen Städten veranſtalteten die Kommuniſten Kundgebungen. Sozialismus? 82 1919 1033, alſo in 14 Jahren an Winterhilfe insgeſamt nur 188 Millionen Mark Ode 802 Der Nationalſozialismus hat 1933/34 338 Millionen Mark 1934/35 367 Millionen Mark 1935/36 f 330 Millionen Mark insgeſamt in 3 Jahren Eine Milliarde Reichsmark an die notleidenden Volksgenoſſen verteilt Damit hat der Nationalſozialismus ſeine Solidarität unter Beweis geſtellt Des mull een Fuabrer mithelfen, damit der Führer ſein Werk vollenden kann, und der auch für Dich kämpft, am 29. März 1936 Deine Slimme geben! Ammer und nuche zu vermieten Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. In ſchönſter Lage Weinheims groß. möbl. Zimmer mit Balkon u. Bur genblick an Herrn oder Dame zu ver⸗ mieten. Bad im Hauſe. Angeb. an Fr. Mary Kadiſch Weinheim Freudenbergſtr. 48 Wir geben 2 in Zah⸗ lung genommene Deutz⸗ Dieſelmotoren von 10 PS Lei⸗ ſtung zu günſtigen Bedingungen ab. Für Junge 0 und Mädchen fur beide ist zur ersten hl. Kommunion Bleyle-Klei- dung stets eine wirklich Motorenfabrik f 8 Darmſtadt AG. praktische Lösung, denn Darmſtadt sie kleidet festlich und gediegen und ist später noch lange Zeit eine dank. bare Gebrauchs kleidung für alle Tage. 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Volkszeitung eee Viernheimer Schachklub Gegr. 1934.— Klublokal„Zum grünen Haus“ Spielabend: Jeweils Donnerstag, 8 Uhr Klub⸗ und Ortsmeiſterſchaften 1935/3 61 I. Klaſſe: Spiele gew. unent. verl. Pkt. Walter, Willi 13 10 1 2 10½ Chriſtmann, B. 10 8 0 2 8 Frank, Georg 10 6 0 4 6 Striehl, Julius 10 6 0 4 6 Hanf, Nikl. 12 6 0 6 6 Neff, Georg 9 5 0 4 5 Hofmann, Frz. 10 8 0 5 5 Effler, Nikl. 17 5 5 5 Merkel, Aug. 11 3 1 7 3½ Adler, Heinr. 14 3 0 11 3 2. Klaſſe: Rech, Ludwig 9 7 0 2 7 Hanf, Jakob 5 5 0 2 5 Jäger, Valt. 8 5 0 3 5 Martin, Frz. 9 4 1 4 4½ Theobald, Ludw. 9 2 0 7 2 Kugler, Joſ. 8 1 1 6 172 3. Rlaſſe: Diehl, Jakob 9 8 0 8 Adler, Nikl. 8 6 0 2 6 Hanf, Jakob 9 4 1 4 11 Merkel, Karl 9 3 1 5 3 Kalt, Adam 9 3 1 5 3½ Reinhardt, Mich. 9 3 0 6 3 In der J. und 2. Klaſſe iſt noch keine Entſcheidung ge⸗ fallen, da noch verſchiedene Spitzenſpieler gegenſeitig zu, ſpielen haben, bzw. noch eingeholt werden können. In der 3. Klaſſe konnte Jakob Diehl in ſeinem Rückſpiel gegen Kalt gewinnen und ſomit als Sieger hervorgehen, da er nicht mehr einzuholen iſt. Wir gratulieren dem jungen Sieger und wün⸗ ſchen ihm im nächſten Jahre auch in der 2. Klaſſe ſolche Erfolge. „Der Deutſche Aundſunk Funk Post Illuſtrierte Rundſchau mit dem ausführlichen Rund⸗ funk⸗Programm der Welt. 80 Seiten ſtark.— Verlag Rothgießer& Dieſing AG., Berlin N 24 Dieſe älteſte deutſche Programmzeitſchrift berührt in einer Folge von Heften alle Gebiete, die uns in unſerem täg⸗ lichen aktuellen Geſchehen intereſſieren. Diesmal ſind einige Beiträge unſerer Luftfahrt gewidmet mit Abbildungen des neuen Zeppelin und der bei Frankfurt gelegenen größten Luftſchiffhalle der Welt. Der techniſche Teil ſetzt für die Baſtelſchüler die Netz⸗ anſchlußtechnik fort. Anſchließend beginnt unter dem Titel „Konſtruktionslehre für den Baſtler“ die Erörterung einer Reihe praktiſcher Fragen. Zunächſt wird die Auswahl der zweckmäßigſten Schaltung beſprochen, eine für Anfänger wichtige Frage. Ein intereſſantes Verſuchsergebnis, wobei das Gehör eines kleinen Hundes gleichermaßen als Meßin⸗ ſtrument diente, bildet den Schluß. Die letzte Seite bringt wieder einmal Bilder aus neuen Filmen. 2 E. At Lamperihelm, Bürffaule rut. Anfertigung von Pliſſee aller Art Hohlſäume Moderne Kanten Feſtonieren, Dekatieren Stoffknöpfe, Knopflöcher Spitzen einkurbeln Monogramme, Stickereien Kurbelſtickereien uſw. Alle Arbeiten werden ſchnell, preiswert und fachgemäß aus— geführt und werden jeden Morgen abgeholt. St. ab. 07 Weiße Kernſeife 250 gr. St.. 15 u.. 16 Schmierſeife gelb Pf.. 24 Schmierſeife weiß Pf.. 30 Seifenpulver— Perſil Henko— Sil Schreibers Seifen⸗ flocken 250 gr. Paket. 30 Annahmeſtelle in Viernheim: Hari Steiert Reines Terpentinöl e Pfd. 40 e beuueee Terpentinerſatz Pfd. 32 ——— 5 5 Empfehle prima verzi FJußbodenöl, Bodenlack 19691 ius Vodenwachs 500 gr. 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Bauern, Bäuerinnen und Landjugend hatten ſich zuſammengefunden, um Lan— desbauernführer Dr. Wagner zu hören, der zu ſeinen Oden⸗ wäldern über die politiſche Lage Deutſchlands und Europas ſprach. Man möchte die Verſammlung einen Dorfgemein⸗ ſchaftsabend nennen, ſo einmütig und ſchickſalsverbunden war die Stimmung ſchon nach den einleitenden Worten, die der Landesbauernführer an die Zuhörer richtete. Dr. Wag⸗ ner ging friſch und frei an die Probleme der Innen- und Außenpolitik heran und zeigte, daß Deutſchland nach langen Jahren der Schmach wieder groß und ſtark geworden iſt. Der Beifall, der mehr als einmal während der Rede ein⸗ ſetzte, galt vor allem den Feſtſtellungen, daß unter der Füh⸗ rung Adolf Hitlers überall im Land neues Leben und neues Vertrauen aufblühen konnte, daß wir wieder ein Achtung gebietendes Volk geworden ſind und den Frieden Europas durch die Tat feſtigen wollen. Der Landesbauernführer gab der Gewißheit Ausdruck, daß die ländliche Bevölkerung wie das ganze Volk ihren Stolz darein ſetzen werde, Adolf Hitler am 29. März eine hundertprozentige Zuſtimmung zu geben. Das Bauerntum ſei ſeit alter Zeit das große ſtaats⸗ erhaltende Element und werde auch heute in der geſchloſſe⸗ nen Front des geeinten deutſchen Volkes ſtehen, die dem Führer die Kraft für die bevorſtehenden wichtigen Verhand— lungen gibt. Alle gingen mit dem Schwur auseinander, das Ver— trauen des Führers vor der Welt zu rechtfertigen und ihm den ſchuldigen Dank abzuſtatten für alles, was er in drei Jahren für Deutſchland geleiſtet hat. Kyffhäuser bund geſchloſſen hinter dem Führer Kaſſel. Der Landesführer Heſſen des Deutſchen Reichskriegerbundes(Kyffhäuſerbund), Generalleutnant a. D. Fett, richtet an ſeine Kameraden folgenden Aufruf zur Wahl am 29. März: „Wir alle ſtehen unter dem machtvollen Eindruck der neuen Großtat des Führers, der Wiederherſtellung der vollen und uneingeſchränkten Souveränität des Reiches in der demilitariſierten Zone des Rheinlandes. Zur Sicherung der weſtlichen Grenzen und zur Wahrung ihrer Verteidi— gungsmöglichkeit garniſonieren wir in den früheren Gar— niſonſtädten der weſtlichen Provinzen des Reiches deutſche Soldaten. Wir ſchulden dem Führer Dank aus tiefſtem Herzens grund. Am 29. März 1936, am Tage der Reichstagswahl, wollen wir dieſen Dank abſtatten und durch unſer Treue⸗ bekenntnis den Führer ſtärken in ſeinem Ringen um einen wahrhaften Frieden und in ſeinem Kampfe um deutſche Ehre und Freiheit.— Es lebe der Führer! Es lebe Deukſch⸗ land!“ Die Gau⸗Trophäenſchau ** Frankfurt a. M. Der Reichsbund deutſche Jägerſchaft Gau Heſſen⸗Naſſau veranſtaltet in den Tagen vom 17. bis 23. März im Städtiſchen Tiergarten eine Gau-Trophäen⸗ ſchau, die die erſte ihrer Art in der Geſchichte der Jagd unſerer engeren Heimat iſt. Nicht allein deshalb trägt ſie einen beſonderen Charakter; auch die ganze Art ihrer Ent⸗ ſtehung und die lückenloſe wie umfaſſende Beurteilungs⸗ möglichkeit des Wilödſtandes des Regierungsbezirks Wies⸗ baden iſt noch niemals in ſo zuverläſſiger und überſtichtlicher Weiſe möglich geweſen. Die Ausſtellung iſt eine lückenloſe, und zwar weil ſie ſämtliche im Jahrgang 1935/36 erlegten Trophäen zeigt. Der Beſchauer muß ſich vorſtellen. daß ſelbſt das Ge— weih desjenigen Hirſches und das Gehörn desjenigen Reh⸗ bocks zu ſehen iſt, der in dem entlegendſten Winkel des Re⸗ gierungsbezirks erlegt wurde. Es iſt Pflicht eines eden Jägers, daß er entſprechend den reichsjagdgeſetzlichen Be— ſtimmungen alljährlich ſeine erbeuteten Trophäen zu der Trophäenſchau ſeines Kreiſes bringt. Die Ausſtellung iſt fernerhin von beſonderem Wert, weil in ihr zu erkennen iſt, daß die Geweihe und Gehörne ganz beſtimmter Gegenden vielfach auch ganz beſtimmte Formen- merkmale haben. Auch die Staatsforſten des Regie⸗ rungsbezirks haben unter genau den gleichen Umſtänden wie die Gemeindereviere ihre Trophäen zur Ausſtellung gegeben. Beſchickt iſt die Ausſtellung mit ungefähr 6000 Rehgehörnen und 500 Hirſchgeweihen. Die Ausſtellung wurde mit einer Anſprache des Gau— jägermeiſters Hauck eröffnet, der unter anderem ausführte, daß das Jagdgeſetz heute folgende zwei Hauptaufgaben ſtelle: Eine rein ideelle Aufgabe, nämlich die Heranziehung eines artenreichen und geſunden Wildbeſtandes, und dann eine materielle, nämlich dieſe Pflege des Wildbeſtandes in Einklang zu bringen mit den Intereſſen des Staotes und der Wirtſchaft. Die 30ſtündige Probefahrt „Alles hat wundervoll geklappk.“ Friedrichshafen, 19. März. Nach der endgültigen Landung des Luftſchiffes„LZ 129“ am Mittwoch ſprach ſich Kapitän Lehmanm über die Lei⸗ ſtungen des Luftſchiffes ſehr befriedigt aus. Dem Zweck der 30ſtündigen Erprobungsfahrt wurde voll entſprochen. Die Maſchinen haben ihre Dauererprobung gut beſtan⸗ den, die verſchiedenen techniſchen Einrichtungen haben ſich glänzend bewährt, und die Steuerungen ſowie die Meſſungen und alle Verſuche zeitigten befriedigende Ergeb⸗ niſſe. Sämtliche Funkgeräte ſind nun geeicht. Bei der Fahrt wurde auch die Rauchkabine ausprobiert, und Kapitän Lehmann behauptete, daß er mit Hochgenuß ſein Pfeifchen im Luftſchiff geraucht habe. Die nochmalige Durchprüfung aller Einzelheiten habe ein zufriedenſtellendes Ergebnis ge— N 3 Jahre Nationalſozialismus. Kraft oͤurch Freude. Theater in oem Heim dͤer Reichsautobahn⸗Arbeiter , habt, und mit Zuverſicht werde nun die „LZ 129“ erwartet. Ueber den Fahrtverlauf erzählte Kapitän Leh⸗ Zulaſſung des mann, daß die erſten Verſuche nach dem Start bis nach⸗ mittags über dem Bodenſee ausgeführt wurden. Dann nahm das Schiff ſeinen Kurs entlang dem Alpenvor⸗ land über Kempten, Tegernſee, Chiemſee bis Bad Reichenhall. Von hier nahm das Schiff nördliche Route bis in die Nähe von Braunau und über Alt ö! ting führte der Rückweg zum Bodenſee. Gegen 20 Uhr er⸗ reichte„Liz 129“ ſeinen Heimathafen. Zur Kontrolle der Po- ſitionslichter ſowie zur Kontrolle vom Schiff aus kreuzte das Luftſchiff wiederholt über der Stadt und dem Zeppelinge⸗ lände, beſuchte während der Nacht Ulm, Mün⸗ chen und Augsburg. Am Mittwoch früh wurden bis zur Landung über dem Bodenſee Kreiſe gefahren. Oberſtleutnant Breithaupt, der Referent für Luftſchiff⸗ fahrt im Reichsluftfahrtminiſterium, über die Ergeoniſſe der Erprobungsfahrt befragt, antwortete:„Alles haf wundervoll geklappt.“ Die nächſte Fahrt des N 129“ iſt für Montag vorgeſehen. P Ergebniſſe ſprechen Rund 3 Milliarden mehr Lebens verſicherungen WPD Die Lebensverſicherung iſt ein Maßſtab für das Vertrauen der Menſchen in die Zukunft. Deshalb iſt die gewaltige Zunahme des Lebensverſicherungsbeſtandes in Deutſchland ein eindringlicher Beweis für den Erfolg, den der Führer in drei Jahren harter Arbeit für die wirt— ſchaftliche und kulturelle Erneuerung geleiſtet hat. Ende 1931 ſtanden Lebensverſicherungen über 18 230 Millionen RM in Kraft. Un„dem Eindruck des allgemei⸗ nen Verfalls der Wirtſchaft ank der Beſtand auf 17818 Millionen, alſo um 412 Millionen. Ende 1934— olſo nach knapp zwei Jahren Wiederaufbau— war es nicht nur ge⸗ lungen, den zunehmenden Rückgang aufzuhalten, ſondern — nicht zuletzt durch die Förderung der Eheſchließungen und das zunehmende Vertrauen in die Stabilität unſerer Währung— ſtieg die Lebensverſicherungsſumme um über 2 Milliarden auf 19 866 Millionen RM Ende 1934. Dieſe erfreuliche Entwicklung hat auch im Jahre 1935 angehalten. Wenn hierüver auch noch keine endgültigen Zahlen vor— liegen, ſo weiſt doch der vorläufige Bericht des Verbandes Deutſcher Lebensverſicherungsgeſellſchaften eine weitere Zu⸗ nahme des Heſtandes der privaten Lebensverſicherungsge⸗ ſellſchaften(die etwa 90 v. H. der geſamten Lebensverſiche⸗ rung repräſentieren) um 1 Milliarde 113 Millionen R aus. Radfahrer! Iſt Dein Fahrzeug in Ordnung? Eine Reihe von z. T. recht ſchweren Unfällen ereignet ſich nach den Feſtſtellungen der Berufsgenoſſenſchaft für den Einzelhandel immer wieder dadurch, daß dem Zuſtand des eigenen Fahrrades zu wenig Aufmerkſamkeit geſchenkt wird. Auch ein Fahrrad unterliegt der Abnutzung und Material⸗ ermüdung und muß gelegentlich genau auf ſeine einwandfreie Beſchaffenheit unterſucht werden. 4 g Schwerſte Verletzungen ſind durch Gabelbrüche ent⸗ ſtanden. Sie hätten zum größten Teil vermieden werden kön⸗ nen, da Gabelbrüche ſelten ohne vorherige Anzeichen eintreten. Die Rißbildung beginnt faſt immer ſichtbar an der Außenſeite der Rahmenträger und kann beim aufmerkſamen Säubern des Fahrzeuges rechtzeitig feſtgeſtellt werden. Hierbei ergibt ſich auch gelegentlich die Notwendigkeit, die Speichen wieder feſtzuziehen, bevor ihre Lockerung gefahrbringend wird. Eine weitere Gruppe von Unfällen iſt auf den ſchad⸗ haften Zuſtand der Lenkſtangenbe züge und Tret⸗ kurbeln zurückzuführen. Ein Abrutſchen von der Lenkſtange oder Tretkurbel verurſacht zumindeſt ein Schaukeln des Rades und hat im Straßenverkehr ſchon mancher größeren Anfall hervorgerufen, dem nicht nur der Radfahrer ſelbſt, ſondern auch andere Verkehrsteilnehmer zum Opfer gefallen ſind. 1 Zu ſeiner eigenen Sicherheit ſollte kein Radfahrer auf eine einwandfreie Glocke(Klingel) verzichten. Schrilles Pfeifen oder ein Zuruf als Warnzeichen ſind nur ein äußerſt mangelhafter Erſatz und müſſen für viele Geſundheitsſchäden verantwortlich gemacht werden. 1 Daß die Bremſen des Fahrzeuges ſich in gutem Zuſtand befinden müſſen, iſt ſelbſtverſtändlich und findet auch faſt durchweg Beachtung. 3 Weniger Wert wird dagegen oft auf eine ſichere und aus⸗ reichende Rad beleuchtung gelegt. Das Fahren mit offe⸗ nen Lichtern(Kerzen), die durch Papierhüllen vor Windzug geſchützt werden ſollen, iſt unfallgefährlich und daher verboten. Man beachte auch die Vorſchrift der neuen Reichs⸗Straßen⸗ verkehrs⸗Ordnung, nach der der Lichtkegel der Lampe ſo ge⸗ neigt ſein muß, daß ſeine Mitte in 10 Meter Entfernung nur halb ſo hoch liegen darf, wie die Lampe am Fahrrad ange⸗ bracht iſt. Auf dieſe Weiſe wird eine Blendung entgegen⸗ kommender Radfahrer und anderer Wegebenutzer vermieden. Schließlich prüfe jeder Radfahrer ſeinen Rü ckſtrah ler! Oſt iſt er verſchoben oder verbogen, manchmal ſogar abge⸗ brochen. Der Rückſtrahler erfüllt nur dann ſeinen Zweck, wenn er den Lichtſtrahl des nachfolgenden Kraftfahrzeugs auch tatſächlich in gleicher Richtung und Höhe zurückwirft, ſo daß der Fahrer des Wagens den Radfahrer noch recht⸗ zeitig bemerken kann. Rückſtrahler dürfen nie höher als 50 Zentimeter über dem Erdboden angebracht werden und nie⸗ mals(z. B. durch das hintere Schutzblech) verdeckt ſein. Im übrigen ſind nur amtlich geprüfte Rückſtrahler zuläſſig, auf denen das Prüfzeichen des Herſtellers angegeben iſt. Verantwortungsloſe Inſtandhaltung des eigenen Beför⸗ derungsmittels iſt fahrläſſige Gefährdun 9 der eige⸗ nen und fremder Arbeitskraft und kann harte Polizeiſtrafen nach ſich ziehen. Jeder Radfahrer merke daher: Fahrrad ſtets in Ordnung halten, um dadurch Schaden für die eigene Geſundheit und das Volksvermögen zu verhüten. ö 1 1 Wenn