9 Vereins⸗ und Gejchäftsanzeiger Willimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeter zeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 1538, D.⸗A. Febr. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Vielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig filr Nr. 68 12. Jahrgang Ein unmöglicher Natsbeſchluß Ribbentrop proteſtiert gegen die Annahme des belgiſch⸗franzöſiſchen Entſchließungsentwurfs Das politiſch⸗diplomatiſche Ringen in London iſt am geſtrigen Donnerstag an einem erſten Entſcheidungspunkt an— gelangt. Reihen wir die einzelnen Daten kurz aneinander, die in dieſen Wochen Geſchichte gemacht, die Entwicklung in Fluß gebracht haben. In ungemein ſcharfer Weiſe har der Führer am 7. März einen Schlußſtrich unter die Entwicklung der Nach— kriegszeit geſetzt. Er hat in einer ganz neuen, offenen, ſtarken Art für die Zukunft Garantien angeboten. Was ſollten die andern ſich beſſeres wünſchen, als nun ein in ſeiner Ehre wiederhergeſtelltes Deutſchland im Völkerbund wieder zu finden, Sicherheitsabkommen mit allen Grenznachbarn uſw.? Welch ſtarken Eindruck haben dieſe Vorſchläge und dieſe ganz neue, offene, nachdrückliche Sprache in England gemacht! Auch der Miniſter des kleinen Belgien iſt durch ſie beeindruckt worden. Recht und Leben ſind heute bei Deutſchland! Am den ganzen Ernſt ſeines Einſatzes zur Schaffung einer friedlichen Zukunft zu zeigen, hat der Führer außerordentlicherweiſe dann Herrn von Ribbentrop nach London geſandt. Dieſer hat ſofort am Mittwoch noch mit Eden geſprochen. Er hat in einer wirkungs— vollen Rede das deutſche Recht verteidigt. Die Eden-Rede vom Mittwoch und die Ribbentrop-Rede vom Donnerstag waren wohl die eindrucksvollſten Ereigniſſe der öffentlichen Kon⸗ ferenz in London. Zur Eden-Rede ſchrieb die„Daily Mail“ ſogar, daß auf der kommenden internationalen Konferenz auch die Rückgabe der Mandatsgebiete an Deutſchland erörtert wer— den müſſe— ebenſo müſſe der franzöſiſch-ruſſiſche Pakt geprüft werden! Seine Gefahren ſollten aller Welt klar ſein nach der wichtigen Rede, die Litwinoff vor dem Völkerbund gehalten habe.. Die„Times“ ſchrieb nach der Eden-Rede über „Präliminarien für den Frieden“. Vor allem der Satz ſeiner Rede habe die engliſche Oeffentlichkeit gepackt: daß der Friede nicht weniger weſentlich für das Recht ſei als das Recht für den Frieden! Lange Wochen eingehender Verhandlungen ſtün— den bevor, aber man könne ihnen mit Hoffnung und Vertrauen entgegenſehen, ſobald erſt einmal ein Weg gefunden dei, der über den gegenwärtigen toten Punkt hinausführe... Dieſer tote Punkt ſcheint geſtern mit der Annahme des franzöſiſch-belgiſchen Entſchließungsentwurfs erreicht worden zu ſein. Man kann wohl das Arteil über dieſen Beſchluß nicht beſſer zuſammenfaſſen, als wie das der deutſche Botſchafter von Ribbentrop gleich nach ſeiner Annahme getan hat: daß er vor der Geſchichte nicht beſtehen werde. Wenn irgend einmal in der Geſchichte es Augenblicke gegeben hat, wo Paragraphen tot waren, ſo hier in dieſer Locarno-Sachel! Ribbentrop hatte das in den fünf Punkten kurz und ſchlagend zuſammengefaßt. Was ſollten Richter vom Haager Hof etwa, unpolitiſche Männer, nach Paragraphen meſſen, wo das Leben ſchon über den Inhalt der Paragraphen hinweggeſchritten war. Das Leben, und zwar vorangetrieben durch jene Mächte, die dieſe Entſchließung nun durchgeführt haben: Frankreich und Rußland! Anter dieſen Vorausſetzungen, ſagte Herr von Ribbentrop mit Recht,(daß Frankreich mit Rußland ein ſolches Bündnis ſchlöſſe), wäre einſt der Rheinpakt nie abge— ſchloſſen worden! Nichts kann die Anmöglichkeit des Ruſſenpaktes gleichzeitig mit Locarno ſo ſchlagend erweiſen, wie dieſe negative Feſtſtellung Ribbentrops. Leeres Stroh haben die Mächte da, mit wenigen rühmlichen Ausnahmen, gedroſchen. Sie haben die Entwicklung auf den toten Punkt getrieben. Wir können nicht annehmen, daß die Geſchichte an ihm Halt machen wird. Sie hat es mit dem Leben zu tun; das Leben wird weiter ſchreiten, wird dieſen Paragraphenbeſchluß hinter ſich laſſen. Die entſcheidende Sitzung DNB. London, 19. März. Der Wortlaut des Entſchließungsentwurfes, der heute nachmittag dem Völkerbundsrat zur Abſtimmung vorgelegt wurde, lautete: „Auf Grund des am 8. März erfolgten Erſuchens Bel— giens und Frankreichs befindet der Völkerbundsrat, daß die deutſche Regierung einen Bruch des Artikels 43 des Verſailler Vertrages beging, indem ſie am 7. März 1936 veranlaßte, daß militäriſche Streitkräfte in die demilitariſierte Zone einmar— ſchierten und ſich dort feſtſetzten, eine Maßnahme, auf die ſich der Artikel 42 und die nachfolgenden Artikel des Verſailler Vertrages und des Vertrages von Locarno beziehen. Der Völ— lerbundsrat beauftragt den Generalſekretär, unter Bezugnahme auf Artikel 4 Abſatz 2 des Locarno-Vertrages, über dieſen Be— ſchluß des Völkerbundsrates ohne Verzögerung die Signatar— mächte dieſes Vertrages zu verſtändigen.“ Der Völkerbundsrat hat am Donnerstagnachmittag in der öffentlichen Sitzung den von Belgien und Frankreich einge— brachten Entſchließungsentwurf über die Verletzung des Vertrages von Locarno bei Stimmenthaltung Chiles und in Abweſenheit Ecuadors ſowie gegen die Stimme des deut— ſchen Vertreters angenommen. Chile enthielt ſich der Stimme mit der Begründung, daß in der vorgelegten Entſchließung eine enge Verbindung zwiſchen dem Vertrag von Verſailles, deſſen Verletzung Chile nicht anerkenne, und dem Locarno-Vertrag, deſſen Verletzung beſtritten ſei, beſtehe. Der Ratspräſident ſtellte feſt, daß die Entſchließung ein— ſtimmig mit einer Stimmenthaltung und einem Nein, das als Stimme einer von Locarno garantierten Macht nicht zähle, angenommen ſei. Zu den Stimmen der Garanten und der Garantierten von Locarno wurde feſtgeſtellt, daß dieſe abge— ſtimmt hätten, ihre Stimmen aber nicht zählten. Botſchafter v. Ribbentrop gab nach der Feſtſtellung des Abſtimmungsergebniſſes folgende Erklärung ab: „Die deutſche Regierung lehnt die ſoeben beſchloſſene Re⸗ ſolution aus tiefinnerſter Aeberzeugung ab und muß hier⸗ gegen in aller Form Verwahrung einlegen. Nicht Deutſchland hat den Locarno-Vertrag zum Erlöſchen gebracht, ſondern Frankreich durch den Abſchluß des franzöſiſch⸗ruſſiſchen Militärbündniſſes. Der deutſche Schritt vom 7. März— die Wiederherſtellung der vollen Souve⸗ ränität in ſeinem eigenen Gebiet, dieſes primitivſte Recht eines Volkes zur Verteidigung ſeiner Grenzen— war aus⸗ ſchließlich die Konſequenz dieſer franzöſiſchen Handlungs— weiſe. Ich habe heute vormittag eingehend eine umfaſſende Darſtellung des deutſchen Rechts- und politiſchen Stand⸗ punktes gegeben, und ich denke, daß, wenn die Herren Rats⸗ mitglieder mehr Zeit gehabt hätten, dieſe Darſtellung zu würdigen, ſie zweifellos zu einer anderen Entſchließung gekom⸗ men wären. Die deutſche Reichsregierung und mit ihr das geſamte deutſche Volk haben die heilige Aeberzeugung, daß die ſoeben angenommene RNatsentſchließung vor dem Arteil der Geſchichte nicht beſtehen wird.“ Dann gab der franzöſiſche Außenminiſter Flandin eine kurze Erklärung ab, in der er ſagte, daß das Recht nicht ein— deutig beſtimmt werden könne und daß Frankreich von Anfang an bereit geweſen ſei, die Angelegenheit dem Haager Gerichts— hof zu unterbreiten. Hierauf wurde die Sitzung geſchloſſen. Der Rat hält morgen nachmittag eine nichtöffentliche Sitzung ab. und wird außerdem als Dreizehner-Ausſchuß gleichfalls morgen nachmit tag den italieniſch-abeſſiniſchen Streitfall prüfen. Anterredung zwiſchen Ribbentrop und Eden DNB. London, 19. März. Botſchafter von Ribbentrop hatte am Donnerstag abend im Foreign Office eine Anterredung mit dem engliſchen Außenminiſter Eden. Der Eindruck der Rede von Nibbentrops DNB. London, 19. März. Die erſte deutſche Beteiligung an einer Völkerbundsrat; ſitzung ſeit Oktober 1933 hat hier ſtärkſtes Intereſſe gefunden. Nach den tagelangen Verhandlungen über die Einladung an Deutſchland wurde das Erſcheinen der deutſchen Vertreter heute vormittag allgemein mit größter Spannung erwartet. Als bei Beginn der öffentlichen Sitzung des Völkerbundsrates der Ver— treter des Reichskanzlers, von Ribbentrop, mit den anderen deutſchen Vertretern den Saal betrat und auf den für ihn be— reitgeſtellten Platz zuſchritt, war es offentſichtlich, daß die Blicke der Welt ausſchließlich auf den Vertrauensmann des Führers gerichtet waren. Schon während Herr von Ribbentrop ſeine Rede in deutſcher Sprache hielt, wurde es deutlich, daß ſeine Worte einen ſtarken Eindruck machten. Sobald die engliſche und die franzöſiſche Aeberſetzung verteilt worden war, begann man, ſich allgemein mit der Rede zu beſchäftigen. Während bisher allein der Deutſchland abträgliche Standpunkt vertreten worden war, war ſichtlich feſtzuſtellen, daß der deutſche Stand— punkt und die deutſchen Argumente ihre Wirkung hatten. Der allgemeine iEndruck ging dahin, daß die Rede entſpannend ge— wirkt hat. Kabinettsſitzung in London DNB. London, 19. März Das engliſche Kabinett beriet am Donnerstagnachmittag über das bisherige Ergebnis der Beſprechungen der Locarno— Mächte. Die Sitzung dauerte über eine Stunde. In maßgebenden britiſchen Kreiſen werden die in der Sitzung der Locarno-Mächte erzielten Fortſchritte als ſehr befriedigend bezeichnet. CPP „Rieſenhaſte Arbeiterentlaſſungen“ wird die Uebernahme der Macht durch die Nationalſoziali⸗ ſten zur Folge haben—— ſo ſchrien die Sozialde⸗ mokraten im Jahre 1932. Ja. ſie prophezeiten Bürger⸗ krieg und Hungerrevolten unter Hitler. In Wirklichkeit brachte das Dritte Reich nicht einen einzigen ehrlich Schaffenden um Lohn und Brot, da⸗ für aber viereinhalb Millionen Arbeitsloſer zurück auf den Arbeitsplatz. Statt Bürgerkrieg herrſcht tiefer Friede bei uns. Hitlers Parole war ſtets eindeutig auf Ordnung, Sauberkeit, Brot und Freiheit gerichtet. Er regiert mit Taten, wo andere ſchwätz⸗ ten. Noch nie iſt ſoviel in Deutſchland geleiſtet worden wie in den letzten drei Jahren. Die Zielſetzung alſo der Syſtem⸗ parteien war konſequent Mißtrauen und Hetze um jeden Preis. Damit haben ſie den Kampf endgültig verloren. Das deutſche Volk weiß, wenn es am 29. März für Hitler ſtimmt, wählt es Arbeit und Brot! FP Mehr Ruhe! Eine Mahnung an die franzöſiſche Oeffentlichkeit DNB. Paris, 19. März. Der Direktor der„Information“ fordert in ſeinem Blatt die franzöſiſche Oeffentlichkeit auf, der augenblicklichen inter nationalen Lage mit mehr Ruhe und Verſtändnis zu be gegnen und ſich vor allem nicht kopflos machen zu laſſen übertriebene Peſſimismus ſei unangebracht. Wenn man heute nicht mit Hitler verhandeln wolle, ſo hätte man früher mit Brüning verhandeln müſſen. Nach der„Verurteilung Deutſchlands“ müſſe die Breſche im Locarnopakt wieder aus gefüllt werden. Es ſei nicht möglich geweſen, ein 65-Millionen— Volk in ein demütigendes Abhängigkeitsver hältnis zu bringen. Man habe außerdem durch die Ruhr beſetzung und die Wegnahme der deutſchen Kolonien Fehler begangen, die ſich heute rächten. Dieſer Aur einer jchajjt s: Der Führer! Halte ihm bie Treue! Mubenklapz Aulegung des deutſchen etanwpunt Die Rede Botſchafters v. Ribbentrop vor dem Nat DNB. London, 19. März. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates wurde am Donnerstagvormittag kurz nach 11 Ahr engliſcher Zeit er— öffnet. Der deutſche Vertreter, Botſchafter v. Ribbentrop, nahm ſeinen Platz am rechten Ende des hufeiſenförmigen Rats— liſches ein, hinter ihm Miniſterialdirektor Dieckhoff und die übrigen Mitglieder der deutſchen Abordnung. Der Ratspräſi— dent erteilte ſofort dem deutſchen Vertreter das Wort. Botſchaſter von Ribbentrop führte wörtlich aus: Herr Präſident! Die Deutſche Reichsregierung iſt der Einladung des Völ— kerbundsrates zu ſeiner heutigen Tagung gefolgt, in dem Be— ſtreben, auch ihrerſeits einen Beitrag zu leiſten zur Klärung der beſtehenden politiſchen Situation. Sie hat mich beauftragt, zu dieſem Zweck vor den hier anweſenden Staatsmännern ihren Standpunkt zu den auf der Tagesordnung ſtehenden Anträgen der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung betreffend den Rheinpakt von Locarno darzulegen. Sie hat ſich hierbei nach langen inneren Erwägungen entſchloſſen, ihre verſtändlichen ſormalen Bedenken hintanzuſetzen, die ſich aus der Tatſache ergeben könnten, daß Deutſchland zur Zeit nicht Mitglied des Völkerbundes iſt, ſowie daß der heutigen Tagesordnung die Beſtimmungen eines Vertrages zugrundeliegen, den Deutſch— land als nicht durch ſeine Schuld erloſchen anſehen muß. Ich perſönlich habe mit wirklicher Befriedigung dieſe Miſ— ſion übernommen. Durchdrungen von der Aeberzeugung, daß eine in höhe⸗ rem Sinne gerechtere Sache eines Volkes in dieſem Rat von Nationen noch nie vertreten wurde und ferner in der aufrichtigen Hoffnung, daß dieſe erſte Wiederauf⸗ nahme der Beziehungen meines Landes zu dem Völker⸗ bund einen Wendepunkt in der Geſchichte Europas nach den vielfältigen Verirrungen der unſeligen Kriegs- und Nachkriegsjahre bedeuten möge. Die deutſche grundſätzliche Einſtellung zu dem Problem Locarno, das heute hier zur Diskuſſion ſteht, iſt der Welt— öffentlichkeit durch die Rede des deutſchen Reichs— kanzlers vom 7. März eingehend vor Augen geführt wor— den. Die Tatſache aber, daß es zu den heute hier zur Be— ratung ſtehenden Anträgen der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung lommen konnte, macht es erforderlich, daß ich noch⸗ mals vor dem Rat den deutſchen Standpunkt zu dieſem Pro⸗ blem kurz darlege, damit bei der Beſchlußſaſſung des Rates die ſchwerwiegenden Gründe, die Deutſchland zu dem bekannten Schritt vom 7. März gezwungen haben, ihre volle Würdigung ſinden können. Der Sinn des Rheinpaktes von Locarno war es, die Anwendung von Gewalt zwiſchen Frankreich und Belgien einerſeits und Deutſchland anderſeits für ewige Zeiten auszuſchließen. Dieſe Abmachung wurde garantiert durch Eng— land und Italien. Es wurde beſtätigt, daß bei einer Verletzung dieſes Vertrages der Völkerbund zwecks Feſtſtellung des An— greifers angerufen werden ſollte. Es iſt bekannt, daß ſich ſchon damals gewiſſe Schwierig— keiten ergaben, durch die bereits vorher beſtehenden Bündnis verträge Frankreichs mit Polen und der Tſchechoſlowakei, die an ſich ſchon nicht in den Rahmen dieſer ſcharf umgrenz— ten weſtlichen Friedensabmachungen hineinzupaſſen ſchienen. Deutſchland hat dieſe Bündniſſe aber ſchließlich in Kauf ge⸗ nommen, weil ſie ſich in ihrer Struktur dem Locarnovertrag anpaßten. Dieſer Locarnovertrag aber, der von der nationalſozialiſti— ſchen neuen Regierung übernommen wurde, belaſtete Deutſch— land mit einer unendlich ſchweren Verpflichtung durch die Bei— behaltung der im Verſailler Vertrage diktierten Demilitari— ſierung des Rheinlandes. Eines der wichtigſten und volksreichſten Gebiete des Deutſchen Reiches mit 15 Millionen lerndeutſchen Einwohnern ſollte alſo ohne jeglichen militäri— ſchen Schutz bleiben. Ich glaube, daß vom Standpunkt einer höheren Gerechtig— keit aus eine ſolche Einſchränkung primitivſter Souveränitäts— rechte an ſich ſchon auf die Dauer für ein Volk eine faſt unerträg⸗ liche Zumutung bedeutet. Wenn das deutſche Voll trotzdem dieſen Zuſtand ſo viele Jahre hindurch ertrug, ſo lal es dies in der Erwartung, daß dann aber auch die anderen Partner von Locarno ihre weſentlich leichteren Verpflichtungen mindeſtens ebenſo getreulich einhalten würden wie Deutſchland die ſeinen. Dieſem Empfinden des geſamten deutſchen Volkes hat der deutſche Reichskanzler ſeit der Aebernahme der Regierung im Jahre 1933 wiederholt öffentlich Ausdruck verliehen. Was iſt nun geſchehen? Im Laufe des vergangenen Jahres begann der eine Ver— tragspartner dieſes Paktes, Frankreich, ſeine Beziehungen zur Sowjetunion immer enger zu geſtalten. Es kamen ernſte Nachrichten über ein franzöſiſch-ſowjetruſſiſches Militär bündnis, gleichzeitig aber auch über ein gleiches zwiſchen Ruß land und der Tſchechoſlowakei. Lange Zeit hindurch waren dieſe Meldungen unklar. Sie wurden bald dementiert, wurden dann zugegeben und wieder dementiert, bis eines Tages zur Leber— raſchung der bis dahin zumindeſt offiziell in Ankenntnis gehal⸗ tenen anderen Mächte das neue franzöſiſch-ſowjetruſſiſche Mili tärbündnis veröffentlicht wurde. Die beängſtigende Bedeutung und damit Auswirkung dieſes Bündniſſes für Deutſchland aber ergibt ſich aus folgenden ſchwerwiegenden Feſiſteilungen: 1. Dieſes Bündnis bedeutet die Zuſammenfügung zweier Staaten die, eingerechnet der für militäriſche Hilfeleiſtung in Frage kommenden kolonialen Gebiete, etwa 275 Millionen Men⸗ ſchen umfaſſen. 2. Die beiden vertragſchließenden Parteien gelten jede für ſich zur Zeit als die ſtärkſten Militärmächte der Welt. 3. Dieſes Bündnis richtet ſich ausſchließlich gegen Deutſch⸗ land. 4. Sowjetrußland, das an ſich durch weite Räume von Deutſchland getrennt, von dieſem gar nicht angreifbar wäre, hat ſich durch einen analogen militäriſchen Bundesvertrag mit der Tſchechoſlowakei indirekt an die deutſche Grenze vorgeſchoben. 5. Frankreich und Rußland erheben ſich nach dieſem Bünd⸗ nis zum Richter in eigener Sache. indem ſie gegebenenfalls auch ohne einen Beſchluß oder eine Empfehlung des Völkerbundes ſelbſtändig den Angreifer beſtimmen und ſomit gegen Deutſch— land nach ihrem eigenen Ermeſſen zum Kriege ſchreiten können. Dieſe ſtrikte Verpflichtung der beiden Staaten ergibt ſich klar und eindeutig aus Ziffer 1 des Zeichnungsprotokolls zu dem Bündnisvertrag. Das heißt alſo: Frankreich kann in einem angezogenen Fall auf eigenes Ermeſſen entſcheiden, ob Deutſch— land oder Sowjetrußland der Angreifer ſei. Es macht dabei lediglich den Vorbehalt, daß es ſich durch ſein militäriſches Vor gehen gemäß einer ſolchen eigenen Entſcheidung nicht Sanktions— maßnahmen ſeitens der Garantiemächte des Rheinpaktes, Eng— land und Ztalien, ausſetze. l Dieſer Einwand iſt rechtlich und realpolitiſch geſehen belanglos. Rechtlich: Wie will Frankreich bei der eigenen Beurteilung des Angreifers vorausſehen, welche Haltung zu dieſer ſeiner Feſtſtellung nachträglich die angezogenen Garanten des Locarno— paktes einzunehmen beabſichtigen? Die Antwort auf die Frage, ob Frankreich im gegebenen Falle derartige Sanktionsmaß— nahmen zu befürchten hätte, hängt praktiſch nicht lediglich von der loyalen Vertragstreue der Garanten ab, die die deutſche Regierung in keiner Weiſe in Zweifel ziehen will, ſondern auch von den verſchiedenſten Vorausſetzungen rein faktiſcher Art, deren Wahrſcheinlichkeit oder Anwahrſcheinlichkeit im Voraus in keiner Weiſe zu überſehen iſt. Außerdem kann aber die Beurtei— lung des Verhältniſſes des neuen Bündnisvertrages zum Rhein— pakt unmöglich von dem Vertragsverhältnis zwiſchen Frankreich und Deutſchland einerſeits und den Garantiemächten andererſeits abhängig gemacht werden, ſondern allein von dem unmittelbaren Vertragsverhältnis zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſelbſt. Sonſt müßte man Deutſchland zumuten, jede mögliche Ver— letzung des Rheinpaktes durch Frankreich ſtillſchweigend hinzu— nehmen, im Vertrauen darauf, daß die Garanten für ſeine Sicher— heit zu ſorgen haben. Das iſt ſicherlich nicht der Sinn des Rheinpaktes geweſen. Realpolitiſch: Es iſt für einen Staat, der infolge einer un— richtigen, weil in eigener Sache vorweggenommenen Entſchei— dung von einer ſo übermächtigen Militärkoalition angegriffen wird, ein belangloſer Troſt, ſein Recht in nachträglichen Sanktio— nen gegenüber den vom Völkerbundsrat verurteilten Angreifern zu erhalten. Denn welche Sanktionen könnten überhaupt eine ſo gigantiſche, von Oſtaſien bis zum Kanal reichende Koalition treffen? Die beiden Staaten ſind ſo mächtige und ausſchlag— gebende Mitglieder und inſonderheit militäriſch ſtarke Faktoren des Völkerbundes, daß nach allen praktiſchen Erwägungen eine Sanktion dagegen von vornherein undenkbar wäre. Es iſt daher dieſe zweite Einſchränkung, die ihren Bezug nimmt auf die Rückſichtnahme auf eventuelle Sanktionen, real politiſch gänzlich belanglos. Ich bitte nun aber die Mitglieder des Rates, ſich nicht nur die rechtliche und praktiſch politiſche Tragweite diefer Verpflich⸗ tung Frankreichs zum ſelbſtändigen Handeln zu vergegenwärtigen, ſondern ſich vor allem die Frage zu ſtellen, ob die Anſicht vertretbar iſt, daß die damalige deutſche Regierung, die die Locarnoverträge unterzeichnet hat, etwa jemals die Ver⸗ pflichtungen dieſes Paktes übernommen hätte, wenn ſich in ihm ſo einſeitig belaſtende Momente befunden haben würden, wie ſie ſich nun nachträglich ergeben. a Deutſchland und Frankreich haben durch den Rheinpakt in ihrem Verhältnis zueinander auf die Waffengewalt verzichtet. Deutſchland ſeinerſeits hat ſich, wie ſchon geſagt, mit der Tat⸗ ſache der bei Abſchluß des Rheinpaktes beſtehenden und in ihrem Inhalt dieſem angepaßten Beiſtandsverträgen mit Polen und der Tſchechoſlowakei abgefunden. Den Rheinpakt aber nun nachträglich ſo zu interpretieren, daß er einer Partei die Möglichkeit offen läßt, über die bei Abſchluß bereits beſtehenden Verpflichtungen hinaus in be⸗ liebigem Maße neuer Beiſtandspflichten militäriſcher Art gegen die andere Partei einzugehen, iſt nach der feſten Aeberzeugung und Rechtsauffaſſung der Deutſchen Reichsregierung genau ſo wie nach ihren politiſchen Pflichten gegenüber der Deutſchen Nation ein Ding der Anmöglichkeit. Denn dieſe liefen am Ende darauf hinaus, daß Frankreich in jedem beliebigen Konflikt Deutſchlands mit dritten Staaten berechtigt wäre,, nach freiem Ermeſſen einzugreifen. Damit aber würde Deutſch— land, das ſelbſt keinerlei militäriſche Bündnisverträge mit an— deren Staaten hat, ein ſo ungleiches Vertragsverhältnis zu— gemutet, wie es vernünftigerweiſe von keinem Staat eingegan— gen werden kann. Wenn in der Zeit des Abſchluſſes des Locarnopaktes die— ſem eine ſolche Auslegung zugebilligt worden wäre, dann würde dies bei der ſo gründlichen und ausführlichen Fixierung der einzelnen Punkte auch ausdrücklich vermerkt worden ſein. Es iſt aber auch bis zum Abſchluß des franzöſiſch-ruſſiſchen Ver— trages niemals verſucht worden, eine ſolche Auslegung etwa nachträglich hineinzuinterpretieren. Auf alle Fälle aber muß die Deutſche Regierung, und ſie iſt hierfür allein zuſtändig, für ſich erklären, daß unter dieſen Vorausſetzungen einſt der Rhein⸗ palt nie abgeſchloſſen worden wäre. Denn wenn ſolche Auf— faſſungen damals beſtanden hätten, dann wäre es die Pflicht der Vertragspartner geweſen, dieſe darauf aufmerkſam zu machen. Dies iſt aber weder damals geſchehen, noch geſchah es jemals vor dem Zeitpunkt, an dem ſich Frankreich einer ſolch erweiterten und damit den urſprünglichen Sinn des Locarno— paktes zerſtörenden Auslegung zuwandte. Das franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Bündnis aber bedeutet dar⸗ über hinaus noch nach der geſchichtlichen Auffaſſung der deut⸗ ſchen Regierung eine völlige Beſeitigung des bisherigen euro⸗ päiſchen Gleichgewichts und damit der fundamentalen politiſchen und rechtlichen Vorausſetzungen, unter denen der Lorcarnopakt damals abgeſchloſſen wurde. Die Behauptung der franzöſiſchen Regierung aber, daß dieſer neue Pakt notwendig geweſen ſei, um der deutſchen Auf— rüſtung ein Gegengewicht zu bieten, beruht erſichtlich auf einem Irrtum, denn der Locarnopakt ſetzte die Wiederherſtellung der Gleichberechtigung militäriſcher Art zwiſchen Deutſchland und Frankreich voraus, indem er in ſeinem Schlußprotokoll die Ver— pflichtung Frankreichs wie der anderen Staaten beſtätigte, der deutſchen Abrüſtung zu folgen. And nur deshalb, weil Frank— reich es ablehnte, auf dieſem Wege die Gleichheit der Rüſtun— gen herzuſtellen, war Deutſchland gezwungen, durch ſeinen Weg zu dem in Locarno ſelbſt vorgeſehenen Ziel eines tat— ſächlichen Gleichgewichtes zu kommen. Ich brauche hier nicht noch beſonders feſtzuſtellen, daß Deutſchland ſeinerſeits ſelbſtverſtändlich keinerlei Bündniſſe ab⸗ geſchloſſen hat. Die deutſche Regierung vertritt daher die Auffaſſung, daß der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Vertrag ſowohl dem Buch⸗ V ſtaben wie auch dem politiſchen Sinne nach dem weſt⸗ europäiſchen Sicherheitsſyſtem von Locarno widerſpricht und daß ſomit der Rheinpalt von Locarno durch die ein⸗ ſeitige Handlungsweiſe Frankreichs verletzt und damit de facto aufgehoben wurde. Deutſchland hat, wie den Mitgliedern des Rates bekannt iſt, ſofort nach Veröffentlichung des franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Vertrages die übrigen Signatarmächte des Rheinpaktes auf die Anvereinbarkeit dieſes Bündniſſes mit dem Rheinpakt von Locarno hingewieſen. Es hat dieſen Standpunkt auch in den ſich anſchließenden diplomatiſchen Verhandlungen beibehalten Trotzdem hielt Frankreich an dieſen nun einmal geſchaffenen Tatſachen feſt und bereitete endlich die Ratifizierung durch die franzöſiſchen geſetzgebenden Körperſchaften vor. Deutſchlands Angebote zur Befriedung Der deutſche Reichskanzler konnte auf die Dauer einer ſolchen Entwicklung gegenüber nicht untätig zuſehen. Immer hat er in den Jahren ſeit ſeinem Regierungsantritt Frankreich die Hand zur Verſöhnung hingeſtreckt. Er hat der Welt eine ganze Anzahl Angebote zur Befriedung gemacht. Das Angebot zur abſoluten Abrüſtung: Es wurde ab⸗ gelehnt. Das Angebot eines allgemein gleichen 200 000⸗Mann⸗ Heeres: Es wurde abgelehnt. Das Angebot eines 300 000-Mann⸗Heeres: Es wurde ab⸗ gelehnt. g Das Angebot eines Luftpaktes warde abgelehnt mit der Begründung, es könne ein ſolcher Pakt nur im Zuſammenhang mit der von Deutſchland geforderten Unterzeichnung eines Oſt⸗ paktes ſtattfinden. Das Angebot zu einer großzügigen Befriedung Europas vom 21. Mai 1935: Es wurde einfach übergangen, ausgenommen jene Propoſition, die dann ſpäter der engliſch⸗deutſchen Flotten⸗ abmachung zugrundegelegt wurde. Wieder und wieder hat der deutſche Reichskanzler ſeine Befriedungsangebote unterbreitet und— ich darf es hier ſagen— er und ganz Deutſchland hatten gehofft, daß der ruſſiſch⸗ Als dieſe Ratifizierung vor kurzem dennoch vor der franzöſiſchen Kammer vorgenommen wurde, hat endlich der deutſche Reichs- kanzler im Bewußtſein der ihm obliegenden ſchweren Verant- wortung für das Schickſal und die Sicherheit des ihm anver⸗ trauten Volkes die einzig mögliche Konſequenz aus dieſem Vor⸗ gehen Frankreichs gezogen. Er hat daraufhin die volle Souveränität des Reiches über das geſamte Reichsgebiet wiederhergeſtellt. Maßgebend für dieſen Entſchluß der deutſchen Regierung war die für ſie pflichtgemäße politiſche Erwägung und Berückſichtigung der Tatſache, daß 1. der Rheinpalt von Locarno durch das einſeitige Vor⸗ gehen Frankreichs dem Buchſtaben und dem geſchicht⸗ lichen Sinne nach entwertet und damit aufgehoben wurde, und daß 2. im Hinblick auf die neue franzöſiſch⸗ruſſiſche Militär⸗ ollianz Deutſchland ohne weiteren Verzug die primi⸗ tivſten Rechte einer Nation zur Sicherung ihres eigenen Territoriums wiederherſtellen mußte. Anſinniger Vorwurf Die Deutſche Reichsregierung muß daher den Vorwurf den Vertrag von Locarno einſeitig verletzt zu haben. als unrecht und unſinnig zurückweiſen Es war ihr gar nicht möglich, einen Vertrag zu verletzeg, der de facto durch die Handlungsweiſe des anderen Partners als erloſchen zu betrachten war. Es iſt ferner auch nicht möglich, daß ein Partner gegen den Buchſtaben und den Geiſt eiges Vertrages handelt, den anderen aber auf dieſen Buchſtabeg und dieſen Geiſt verpflich⸗ ten will. a Deutſchland hat am 7. März nichts getan, als die für eine Großmacht ſelbſtverſtändliche Konſequenz aus einer ohne ihr Verſchulden hergeſtellten Sachlage gezogen zu haben. och bin der feſten Aeberzeugung, daß jeder der hier anweſenden ver⸗ antwortungsbewußten Staatsmänner, die ihr Volk ſo lieben, wie der Führer das ſeine, in der gleichen Lage auch genau ſo gehandelt haben würde. n And folgendes muß ich noch namens der Deutſchen Reichs regierung hier erklären: Wenn ein Staat gegen einen anderen plötzlich ein Militärbündnis abſchließt, dann iſt dies miadetꝛas ebenſoſehr ein neuer Tatbeſtand als die darauf folgende Re⸗ altion des auf ſolche Weiſe Bedrohten. Beſonders wenn dieſe Reaktion in nichts anderem beſteht als in der Wiederherſtellung der vollen Souveränität innerhalb deſſen eigenen Grenzen. Wenn daher der Vorwurf eines einſeitigen Handelns erhoben wird, dann müßte dieſen Vorwurf Deutſchland ſo lange ab: lehnen, als er ſich nicht auch gegen Frankreich richtet Die Vertreter der franzöſiſchen Regierung haben allerdings in dieſem Zuſammenhang darauf hingewieſen, daß Deutſchland die Möglichkeit oder ſogar die Pflitch gehabt hätte, die Frage der Vereinbarkeit oder Unvereinbarkeit des neuen Militär⸗ bündniſſes mit dem neuen Rheinpakt zunächſt vor eine inter nationale Gerichtsinſtanz zu bringen, und von einigen Rats- vertretern iſt die Frage der Austragung der Meinungsver⸗ ſchiedenheiten durch eine Schiedsinſtanz erneut zur Erörterung geſtellt worden. i Ich will nicht darauf inſiſtieren, warum denn nicht Frank- reich ſeinerſeits auf Grund der deutſchen Vorſtellungen dieſen Weg vor der Inkraftſetzung des Bündniſſes beſchritten hat. Ich will auch nicht die weitere wichtige Frage vertiefen, ob es über ⸗ haupt angängig wäre, die Tragweite einer Beſtimmung, wie der des Artikels 16 der Völkerbundsſatzung denn darum würde es ſich in unſerem Falle handeln— einer Gerichtsinſtanz zur Entſcheidung zu unterbreiten. Es genügt meines Erachtens demgegenüber, auf die entſcheidende Tatſache hinzuweiſen, daß es ſich um ein Problem handelt, das neben ſeiner rechtlichen Seite zweifellos von überragender politiſcher Bedeutung iſt und deſſen ſachgemäße Klärung und Löſung daher nicht von einer Gerichtsinſtanz erwartet werden kann. Trübe Erfahrungen Ebenſowenig hätte ſich die deutſche Regierung— und ich will das hier mit aufrichtigem Bedauern feſtſtellen— einen Er⸗ folg davon verſprechen können, die Angelegenheit auf dem Wege von Verhandlungen mit den Signatarmächten zu klären. Nach allen Erfahrungen der letzten Jahre und nach der ganzen Ent⸗ wicklung, die die Dinge ohne Verſchulden der deutſchen Regie- rung genommen haben, war ſich dieſe klar, daß dieſer Weg zu keinem praktiſchen Ziel geführt haben würde. Die franzöſiſche Regierung und auch die Regierung der übrigen Signatarmächte ſind bei den diplomatiſchen Auseinanderſetzungen über die deut⸗ ſchen Argumente aus Gründen, die uns bekannt ſind, binweg⸗ I E hung ler elner urde ab . Mann. dude ab⸗ nit der menhang les Oſt⸗ Lurppas enommen Folten⸗ geh ich Möſicher e Machs Verant e Vor⸗ dicht ehoben ä b Nr. 68 Freitag, den 20. März 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang gegangen, ſo daß der deutſchen Regierung dies auch heute noch uuverſtändlich iſt. Zweierlei ſtand für die deutſche Regierung feſt: 1. Frankreich war nicht mehr bereit, von dem Vertrag mit der Sowjetunion Abſtand zu nehmen und 2. Frankreich wäre nicht bereit geweſen, Deutſchland für die Inkraftſetzung dieſes Bündniſſes das einzig in Frage kommende Aequivalent der Wiederherſtellung der deutſchen Souveränität über die weſtlichen Provinzen des Reiches zuzubilligen. Damit war nach den zahlloſen trüben Erfahrungen, die Deutſchland— wie bereits erwähnt ſeit Jahren mit ſeinen Vorſchlägen gemacht hatte, keineswegs zu rechnen. Es iſt aber weiterhin klar, daß, wenn eine Großmacht wie Frankreich, ſich ohne Bedenken auf beſtehende Verträge kraft ſeiner Souveräni— tät zu Militärbündniſſen ſo gewaltigen Ausmaßes entſchließen kann, dann eine andere Großmacht wie Deutſchland zum min— deſten das gleiche Recht beſitzt, den Schutz des ganzen Reichs— gebietes durch die Wiederherſtellung allen Völkern zugebilligten natürlichen Hoheitsrechte innerhalb ihrer eigenen Grenzen ſicher— zuſtellen. Ich habe mit großer Aufmerkſamkeit von den Reden Kennt— nis genommen, die die Vertreter der anderen Mächte im Rat gehalten haben. Dabei habe ich aber zu meinem Bedauern ein Eingehen auf die eben von mir nochmals entwickelten deutſchen Gedankengänge vermißt. Mit Genugtuung kann ich aber feſt— ſtellen, daß von den Vertretern anderer Mächte weitblickende und in die Zukunft weiſende Dinge geſagt worden ſind. Dieſem aufbauenden Teile will ich mich jetzt zuwenden. Der Friedenswunſch des deutſchen Volkes Nach der nunmehr wiederhergeſtellten Souveränität des Reiches in ſeinem geſamten Gebiet und mit der damit endlich durchgeführten ſeit ſo langen Jahren erſehnten Gleichberechtigung iſt aber das deutſche Volk gewillt und bereit, nunmehr einen endgültigen Schlußſtrich zu ziehen unter das traurige Kapitel der geiſtigen und rechtlichen Irrungen und Verwirrungen in Europa, deren hauptſächlichſtes Opfer es war. Mit dem Er— löſchen des Locarnovertrages iſt auch der letzte Reſt der noch aus dem Geiſte des Haſſes entſtandenen diskriminierenden Be— ſtimmungen eines großen Volkes verſchwunden. Ein ſchwerer ſeeliſcher und politiſcher Druck iſt von dem deutſchen Volk ge⸗ nommen, das ſich nunmehr nach 17 Jahren endlich in ſeiner Freiheit und Ehre wiederhergeſtellt ſieht. Dieſes deutſche Volk hat aber nun nur noch den einen aufrichtigen Wunſch, in Frieden und Freundſchaft mit ſeinen Nachbarn zu leben und von jetzt an am Aufbau einer wirklichen Solidarifät Europas nach ſeinem beſten Vermögen mitzuarbeiten. Deutſchland will in Zukunft als ſouveräne Nation frei und un— gezwungen ſeine Abmachungen mit den anderen Staaten treffen. Es will damit beenden die lange Zeit deutſch⸗franzöſiſcher Spannungen, Kriſen und Kriege, und will von ſich aus endlich einleiten helfen eine beſſere Zukunft der Verſtändigung und der Freundſchaft der beiden großen Nationen. Dies wird von dem deutſchen Volk aus tiefſtem Herzen erſehnt. In dieſem Geiſt hat der deutſche Reichskanzler der Welt ein hiſtoriſches und wohl einzig daſtehendes Angebot zur Befriedung Europas gemacht: 25 Jahre Frieden ſollen ſichergeſtellt werden, das heißt, es ſoll ein Friedenswerk entſtehen, das weit über die Generation der Männer hinausreicht, die von der Geſchichte dazu berufen ſind, dieſes Werk heute abzuſchließen. Ich bin mir bewußt, daß der Rat für die Weiterbefolgung der Vorſchläge nicht das zuſtändige Gremium darſtellt, allein ich kann gleichwohl nicht darauf verzichten, auf ihre fäkulare Bedeutung hier noch einmal hinzuweiſen. Sie bilden mit der Herſtellung der deutſchen Souveränität eine politiſche Ein— heit und können deshalb auch vom Rate nicht unberückſichtigt bleiben, wenn er zu einer geſchichtlich ſtandhaltenden Beurtei— lung des politiſchen Charakters und der Gewinnung einer Aktion gelangen will, die, indem ſie die letzten Reſte einer un— gleichen Bewertung europäiſcher großer Völker beſeitigt, den erſten Grundſtein zu einer neuen großen europäiſchen Gemein— ſchaft legt. Die Vorausſetzung aber für das wirtſchaftliche und ſoziale Wohlergehen dieſer europäiſchen Völkerfamilie iſt die Sicherung eines Friedens, der in ſeinem Segen durch keinerlei aggreſſive Aktionen, und wären ſie noch ſo erfolgreich, erſetzt werden könnte. Der Inhalt und die Tragweite der deutſchen Vorſchläge bedürfen keines Kommentars. Sie ſind ſo weit geſpannt und umfaſſend, daß wohl jeder Staatsmann, dem das Wohl Europas am Herzen liegt, nur wünſchen kann, ſie in dieſer oder jener Form bald verwirklicht zu ſehen. Möge angeſichts deſſen der Rat über die Empfindungen des Augenblicks hinweg die Tragweite der geſchichtlichen Ent— ſcheidung erkennen, die in ſeine Hand gelegt iſt, und die mit— helfen ſoll, dem friedloſen Europa den Weg in eine beſſere Zukunft offen zu halten. Die Leberſchwemmungen in Nordamerika Ganze Städte ſtehen unter Waſſer— Aeber 100 Tote— Viele Obdachloſe g Angeheurer Schaden DRB. Newyork, 19. März Der Umfang der nordamerikaniſchen Aeberſchwemmungs⸗ kataſtrophe läßt ſich noch immer nicht überſehen, da aus den 15 betroffenen Staaten ſtündlich neue Verwüſtungen gemeldet wer⸗ den. Die Nachrichtenverbindung mit vielen Gegenden iſt zudem völlig unterbrochen. Die Zahl der Toten ſteigt dauernd und beträgt bisher ſchon über 100. Alle Flüſſe, die aus dem Allaghenie⸗Gebirge kommen und durch Pennſylvanien, Ohio und Weſtvirginia fließen, führen Hochwaſſer, wie es in der Geſchichte dieſer Staaten noch nicht zu verzeichnen war. Nur der Tatſache, daß noch eine Reihe von Dämmen dem Hochwaſſer ſtandhält, iſt es zu verdanken, daß die Einwohner an manchen Orten auf Hügel und ſonſtige Er⸗ höhungen flüchten konnten. Kataſtrophe in Pittsburg DRB. Pittsburg, 19. März In Pittsburg, eine der bedeutendſten Induſtrieſtädte und Bankzentren der Vereinigten Staaten, haben die Aeberſchwem⸗ mungen nahezu ein kataſtrophales Ausmaß angenom- men. Die Theater und die großen Geſchäftsgebäude ſtehen bie zu 3 Meter unter Waſſer. Hunderte von Angeſtellten und von Ladenbeſuchern ſind durch die plötzlich hereinbrechende Aeber⸗ ſchwemmung in den Gebäuden eingeſchloſſen. Zwei große Kraftſtromwerke haben ihre Betriebe einſtellen müſſen. Der geſamte Straßenbahnverlehr ſteht ſtill. Auf dem Rangierbahnhof in Pittsburg, der vollkommen überſchwemmt iſt, lief ein Benzintanlwagen aus. Das Benzin geriet in Brand. Zwei Geſchäftshäuſer und Wohnhäuſer wurde von dem Feuer erfaßt und zerſtört. Die Nahrungsmittelzufuhr in Pittsburg iſt ebenſo wie in anderen Gegenden, die von den Aeberſchwem⸗ mungen heimgeſucht worden ſind, ſtark behindert. Zahlreiche Häuſer in Pittsburg liegen bis 5 Meter Höhe im Waſſer. In einem Betrieb in Pittsburg haben ſich infolge der Aeberſchwem⸗ mung Exploſionen ereignet. Zwei Fabriken, eine Raffinerie und zwölf Wohnhäuſer ſind durch Waſſer zerſtört worden. Der Schaden in Pittsburg wird allein auf 25 Millionen Dollar Mi. Die Flüſſe Suſquehanna und Chenango ſind über die Ufer getreten und haben das Geſchäftsviertel der Großſtadt Bing⸗ bhamton im Staate Newyork unter Waſſer geſetzt. Auch der Hudſon führt Hochwaſſer und hat Albanys überſchwemmt. Allei“ die Aeberſchwemmungsſchäden in Pennſylvanien werden auf 35 Millionen Dollar geſchätzt. Die Hilfsakton DNB. Newyork, 19. März. Präſident Rooſevelt hat ſämtliche Regierungsſtellen, die Armee, die Marine, das Schatzamt, die dem Schatzamt unter— ſtellten Geſundheitsämter und das Rote Kreuz angewieſen, eine große Hilfsaktion für die Bevölkerung der durch die Aeberſchwem— mungskataſtrophe heimgeſuchten Staaten einzuleiten. Zehntauſende ſind obdachlos Insgeſamt ſind von der Kataſtrophe jetzt 12 Staaten in Mitleidenſchaft gezogen worden. Zehntauſende wurden obdach⸗ los. Durch die Lahmlegung des Elektrizitätswerkes von Pitts burg iſt die Lichtverſorgung dieſer Stadt völlig unterbunden. Die Stadt liegt in völliger Dunkelheit. Die Einwohner ſind außerſtande, ihre Häuſer zu verlaſſen. Die Verſorgung mit Heiz- material und Nahrungsmitteln iſt völlig unmöglich. Der ge- ſamte Eiſenbahn- und Autobusverkehr nach dem Oſten iſt um- gelegt, nur durch einige Flugzeuge kann ein Pendelverkehr zwi⸗ ſchen Pittsburg und Newyork aufrechterhalten werden. In Maryland iſt, wie die von dort nur ſpärlich einlau⸗ ſenden Meldungen erkennen laſſen, die Auswirkung der Kata- ſtrophe am größten in dem Flußgebiet Potomac. Während des Mittwochs ſtieg der Potomac um 6 Meter, ſo daß er jetzt einen Waſſerſtand von 12 Metern aufweiſt. Der Fluß führt in ſeinen reißenden Waſſern zahlreiche Viehleichen, Häufertrümmer und ganze Brücken mit. Die Piloten der zur Hilfeleiſtung entſandten Flugzeuge berichten, daß in weiten Gebieten von Weſt⸗Mary⸗ land nur noch die Schornſteine und die Kirchtürme in den Dör— fern zu ſehen ſind. Da die Bahnkörper unterſpült, die Gleiſe und viele Brücken weggeſchwemmt ſind, iſt der Eiſenbahnverkehr in Maryland ebenfalls völlig unterbunden. Nicht geringere Verheerungen hat das Hochwaſſer in den Neu-England⸗Staaten im Nordoſten von Amerika ver— urſacht. Die Fluten des Connerticut haben drei Brücken weg⸗ geriſſen, die in der Nähe des Fluſſes liegenden Häuſer ſtehen bis zum zweiten Stockwerk unter Waſſer. Die Einwohner mußten ſich auf die Dächer flüchten. In dem unteren Teil der Stadt Derfield in Maſſachuſſett ſind ſämtliche Häuſer völlig im Hoch— waſſer verſchwunden. Es konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt wer— den, ob alle Einwohner gerettet worden ſind. r Dr. Goebbels spricht Frankturt/ M. Am Montag, den 23. März 1936, ſpricht der Reichspropagandaleiter der NSDAP., Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joſeph Goebbels in der Feſthalle zu Frankfurt a. M. Die Kundgebung beginnt pünktlich 20.00 Uhr. Saalöffnung um 18.00 Uhr. Ab 18.00 Uhr Konzert. Dr. Goebbels wird im Laufe des Montag nachmittag in Frankfurt a. M. auf dem Hauptbahnhof eintreffen. Die genaue Zeit wird rechtzeitig bekanntgegeben. Vor dem Haupt⸗ bahnhof wird eine große Ehrenformation, beſtehend aus Abteilungen aller Gliederungen, Aufſtellung nehmen. D 0 2 Daß Dr. Goebbels, der in ſeiner Eigenſchaft als Reichswahlleiter unerhört mit Arbeit überlaſtet und durch ein großes Wahlprogramm vollkommen in Anſpruch genom— men iſt, ſich dennoch entſchloſſen hat, in Frankfurt zu ſprechen, iſt eine beſondere Auszeichnung für dieſe Stadt und den Gau Heſſen⸗Naſſau. Die Kundgebung wird nicht durch den Rundfunk ſondern lediglich durch direkte Leitungen in 12 Parallelverſammlungen übertragen. Infolgedeſſen iſt es empfehlenswert, ſich ſofort Karten zu ſichern. Karten ſind erhältlich: bei der Kreisleitung der NSDAP. Groß-⸗Frankfurt, bei allen Ortsgruppen der NSDAP. des Kreiſes Groß— Frankfurt, ſowie bei den Geſchäftsſtellen aller Kreiſe der NSDAP. im Gau Heſſen-Naſſau. Flandin in Paris DNB. Paris, 19. März. Außenminiſter Flandin iſt um 19 Ahr in Paris einge troffen. Sofort nach ſeiner Ankunft hat er ſich zum Miniſter— präſidenten Sarraut begeben. Kampf für Recht und Freiheit Die Rede des Führers in Königsberg DNB. Königsberg, 19. März. In ſeinem Appell an das oſtpreußiſche Volk in der Königs— berger Schlageter-Halle riß der Führer die Maſſen zu end— loſen Begeiſterungsſtürmen hin. Er entwarf ein groß geſehenes Bild vom tiefen Zerfall und wunderbaren Wiederaufſtieg der Nation. In klaren und eindrucksvollen Formulierungen ſtellte der Führer die hiſtoriſche Bedeutung der Stunde heraus, in der das deutſche Volk erneut ſeine Stimme in die Waagſchale legen ſoll, um den Willen einer einigen Nation der Welt gegenüber zu dokumentieren. Die Grundgedanken dieſer Rede fanden in folgenden Kernſätzen ihren Ausdruck: „Nur aus der Verbindung mit dem Volke kann die Kraft kommen für ein Regime, das einer Aufgabe gegenübergeſtellt iſt, wie der unſrigen. Dieſe Aufgabe konnte und kann nur ge— löſt werden durch die Zuſammenfaſſung aller Kräfte zu einer Kraft, allen Willens zu einem Willen, allen Handelns zu einer Tat.“ „Wann iſt jemals in drei Jahren deutſcher Geſchichte mehr und Beſſeres geleiſtet worden als in den Jahren 1933 bis jetzt? Welche Einmütigkeit bietet heute dieſes Volk in ſei⸗ ner Geſchloſſenheit, in der Macht ſeines Willens und in der Stärke ſeines Glaubens! Was durch dieſe wunderbare Kraft in dieſen drei Jahren Deutſchland an Nutzen erwachſen iſt, kann kaum abgeſchätzt werden.“ 1 Das deutſche Volk hat ein anderes Geſicht bekommen. Dieſe Millionen haben einen anderen Glauben erhalten. Früher ging von ihnen aus eine Welle des Verzagtſeins und der Ver— zweiflung, der Lethargie, der Gleichgültigkeit und der Hoff⸗ nungsloſigkejt. Jetzt ſtrahlt aus ihnen dieſe ſtolze Zuverſicht, dieſer fanatiſche Glaube: Deutſchland lebt und wird nicht zu⸗ grundegehen!“ * „Dieſe Zuverſicht hat im deutſchen Volke wieder das Ver— ſtändnis geweckt für die Empfindungen der Ehre und der Freiheit. Ehre und Freiheit aber ſind die Vorausſetzungen für eine erfolgreiche Geſtaltung der außenpolitiſchen Beziehun— gen des Volkes.“ * Es iſt unmöglich, einen Bund der Nationen aufzubauen auf dem Buchſtaben eines Vertrages, der die Völker zerreißt in verſchieden gewertete Klaſſen von Nationen. Was wir erſtre⸗ ben, iſt die Erſetzung dieſer aus Haß geborenen Völkerzerreißung durch eine höhere Vernunft der Völkervereinigung und Völker— zuſammenführung. Es iſt die Aufgabe einer wirklich politiſchen Führung, den natürlichen Lebensanſpruch der Nationen im ein— zelnen zu ſehen und ihm in vernünftiger Weiſe nachzugeben, ſtatt zu verſuchen, ihn zu vergewaltigen.“ * „Du darfſt nicht erwarten, deutſches Volk, daß die andere Welt Verſtändnis für deine Argumente beſitzt, ſolange du nicht ſelbſt entſchloſſen biſt, für dein Lebensrecht einzutreten. And das habe ich nun ſeit drei Jahren getan. Ich tue es, weil ich nicht anders kann, weil ich ſehe, daß es geſchehen muß. Ich habe nichts getan, was ich nicht nach meinem innerſten Gewiſſen im Intereſſe des deutſchen Volkes tun mußte. Ich würde mich pflichtvergeſſen an den Intereſſen der deutſchen Nation verſün— digen, wenn ich nicht aus dem franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Pakt auch für Deutſchland die einzig moͤglichen Konſequenzen ge— zogen haben würde.“ * „Deutſchland hat keine Eroberungswünſche in Europa. Deutſchland hat nicht die Abſicht, in Europa irgendjemand etwas zu Leide zu tun. Es hat aber auch nicht die Abſicht, noch irgend ein Leid in Zukunft zu erdulden!“ „Für meine Entſchlüſſe gibt es nur eine einzige Inſtanz, der ich mich verantwortlich fühle, und das iſt das deutſche Volk ſelbſt! Zch bitte es, daß es mich in dieſem Kampf ſtärkt, daß es mir die große Legitimation erteilt, als ſein Ver⸗ treter, als ſein Sprecher und als ſein Führer vor der Welt handeln zu können.“ * „Ich habe den Mut gehabt, die geſchichtlich ſchwerſte Auf— gabe zu übernehmen, die einem Sterblichen in einem Volke ge⸗ ſtellt werden kann und erwarte nun von dir, deutſches Volk, daß du nun hinter mich trittſt, nicht weil du mich ſtützen ſollſt, ſondern weil du mich ſtark machen mußt für dich ſelbſt. Ich glaube, dann wird es auch den andern Völkern und ihren Staatsmännern, ſo Gott will, klar werden, daß ein Volk von ſolcher Einigkeit, von ſolcher Glaubenskraft und Zuverſicht nicht weiterhin ſo behandelt werden kann, wie man das glaubte, 15 Jahre lang tun zu dürfen.“ „Ich biete, und hinter mir ſteht dann geſchloſſen ein ganzes Volk, den anderen Völkern die Hand zur Verſöhnung und zur Verſtändigung. Wer es vor ſeinem Gewiſſen verantworten kann, dieſe Hand, in der ſich 68 Millionen Menſchen vereinigen, zurück— zuſtoßen, der ſoll dann die Verantwortung vor der Geſchichte übernehmen!“ „Drei Jahre lang, mein deutſches Volk, bin ich dein Herold geweſen. Heute bin ich wieder dein Herold für den Frieden Europas. Fritt jetzt wie ein Mann hinter mich und ſtärke mich in meinem Kampf, der der Kampf iſt für dein Recht und für deine Freiheit!“ Als der Führer geendet hatte, raſte ein nicht endenwollen- der, minutenlanger Beifallsſturm durch die Halle und über die Straßen und Plätze Königsbergs. Aeber dieſen begeiſterten Maſſen, dieſem jubelnden Spalier lag die tiefe Ergriffenheit von Menſchen, die ein unvergeßliches Erlebnis in ſich aufge- nommen hatten. g 2 ee eee ee ee ee ee eee eee ee Ueber den Trümmern der Parteien erhob ſich die Kraft des Volkes In einem Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revolufion haben wir die Parteien geſtürzt. Nicht nur ihre Macht ge; brochen, nein, wir haben ſie beſeitigt und ausgelöſcht aus unſerem deulſchen Volk. Sie alle, die als Trabanten um die zweite und die dritte Inkernationale kreiſten, die den bürger ⸗ lichen Mikkelſtand, die Intereſſen des Katholizismus, die Aufgaben eines evangeliſchen Sozialismus, die Ziele der Jinanzokratie vertraken, bis zur jämmerlichen Nepräſen⸗ kanz unſeres wurzelloſen Inkellektualismus, ſie alle ſind weg. Siegreich hat ſich über den Trümmern dieſer verſun⸗ kenen Welt erhoben die Kraft des Lebens unſeres Volkes. Adolf Hitler, 30. Januar 1934. —— — —. Wee — T ———————̃ 2— Spori⸗Vorſchau Das Sportprogramm für den bevorſtehenden Wochen⸗ abſchluß iſt recht umfangreich und erreicht in den Raſenſport⸗ arten ſeine Höhepunkte, ohne daß aber der Radſport, Schwimmſport und Ringſport hinter dieſen zurückſteht. Der Winterſport dagegen iſt ſo gut wie ganz vom Programm verſchwunden, lediglich die deutſchen Kunſteisſtadien treten noch mit einigen Eisveranſtaltungen an die Oeffentlichkeiten. Im Fußball ſteht für das In⸗ und Ausland ein Rieſenprogramm zur Abwicklung. Das meiſte Intereſſe richtet ſich diesmal in den deutſchen Gauen wieder den Meiſterſchaftsſpielen zu, denn die Reihe der bereits feſtſtehenden 11 Gaumeiſter wird ſich am kommenden Sonntag erweitern. Soweit es die ſüddeutſchen Gaue Südweſt und Baden betrifft, können auch hier im FK Pirmaſens bezw. Eintracht Frank— furt und dem SV Waldhof die noch ausſtehenden Meiſter ermitteln werden. Im Gau Südweſt iſt die Lage ſo, daß Eintracht Frankfurt im Falle eines Sieges bei Wor— matia Worms die Meiſterwürde in die Mainmetropole ent⸗ führen kann, in der Tat genügt auch ſchon ein Unentſchieden von 1:1 oder 2:2. Eine Niederlage der Frankfurter würde aber dem FK Pirmaſens die Meiſterſchaft bringen. Im Gau Baden kann die Meiſterfrage in der Mannheimer Dop— pelſpiel-Veranſtaltung im Stadion entſchieden werden. Wald— hof muß gegen den Freiburger FC gewinnen und der VfR Mannheim gegen Waldhofs ſchärfſten Rivalen, den 1. FC Pforzheim, ebenfalls einen Sieg davontragen. In Baden kann weiter noch die unbeantwortete Abſtiegs⸗ frage geklärt werden, d. h. wenn der VfB Mühlburg zu Hauſe gegen den Vfe Neckarau unentſchieden macht oder gewinnt, dann könnten die übrigen Abſtiegskandidaten im Torergebnis überflügelt werden. Das Programm für den kommenden Sonntag: Gau Südweſt: Wormatia Worms— Eintracht Frankfurt. Gau Baden: SV Waldhof— Freiburger FC, BfR Mannheim— 1. Fe Pforzheim, VfB Mühlburg— VfL Neckarau. Gau Württemberg: Sc Stuttgart— Sport⸗ freunde Stuttgart, Sp-Vgg Cannſtatt— 1. SSV Ulm, FV Zuffenhauſen— SV Feuerbach. Gau Bayern: FC 05 Schweinfurt— Bayern Mün⸗ Men, AS Nürnberg— 1860 München, Fc München— Be Augsburg. Neben dieſen Meiſterſchaftsſpielen intereſſieren in Süd⸗ deutſchland noch die Aufſtiegsſpiele zur Gauliga.— Im Reich werden zwei Gauſpiele veranſtaltet, und zwar Oſtpreußen— Schleſien in Inſterburg und Mitte gegen Sachſen in Gera.— Im Ausland herrſcht leb⸗ hafter Spielverkehr. Das meiſte Intereſſe zollt man den beiden Vorſchlußrundenſpielen um den engliſchen Pokal zwi⸗ ſchen Arſenal und Grimsby Town einer- und Fulham— Sheffield United andererſeits. In Wien wird der Wett⸗ bewerb um den diesjährigen Europa-Pokal mit dem Länder⸗ ſpiel Oeſterreich— Tſchechoſlowakei in Angriff genommen. Im Handball wird der Wettbewerb um den vom Fachamt Handball ge— ſtifteten Pokal für Gaumannſchaften mit den beiden Vor— ſchlußrundenſpielen fortgeſetzt. Bewerber ſind noch Baden, Südweſt, Niederrhein und Schleſien. Sämtliche Gaue haben ihre Mannſchaften ſorgfältig in verſchiedenen Uebungsſpielen ausgewählt und aufgeſtellt, doch ſcheinen uns die von Baden und Niederrhein am ſtärkſten. Die ſüddeutſchen Mei⸗ ſterſchaftsſpiele haben auch weiterhin beſonderes In— tereſſe. Nachdem am letzten Sonntag im TW Altenſtadt der württembergiſche Meiſter ermittelt wurde, fällt auch im Gau Bayern die Entſcheidung im Spiel zwiſchen der Sp-Vgg Fürth und dem TSV München 1860. Im Rugby wird in den ſüddeutſchen Gauen am Sonntag nur ein Mei⸗ ſterſchaftsſpiel ausgetragen, das dafür aber umſo wichtiger iſt. Im Gau Südweſt wird nämlich im Treffen Sc Frank⸗ furt 1880— Stadt SW Frankfurt der diesjährige Südweſt⸗ Meiſter ermittelt, der an den Spielen um die Deutſche Mei⸗ ſterſchaft teilnahmeberechtigt iſt. Die Schwimmer haben für das Wochenende wieder Vorbereitungskämpfe auf die Olympiſchen Spiele angeſagt. Veranſtalter iſt dieſes Mal der SV Weſtfalen Dortmund, der mit den Prüfungskämpfen gleichzeitig ſein 40jähriges Jubiläumsſchwimmen verbindet. Die geſamte Olympia-Kernmannſchaft tritt in Dortmund auf den Plan. 15 Von der Arbeit des Nationaltheaters * Mannheim, 19. März. In der Oper laufen zurzeit die letzten Proben für die Uraufführung der neuen Oper von Arthur Kuſterer. Der badiſche Komponiſt hat das Textbuch ſeiner neuen Arbeit ſelbſt nach dem weltberühmten Luſtſpiel von Goldoni„Die— ner zweier Herren“ geſchrieben. Am 4. April erſcheint zum erſten Male im National- theater die Operette von Bernhard Lobertz„Diplomatie und Liebe“. Die Inſzenierung liegt in den Händen von Hans Becker. Die muſikaliſche Leitung der Erſtaufführung hat der Komponiſt perſönlich übernommen. Der Karfreitag bringt Richard Wagner's Bühnen⸗ weihfeſtſpiel.„Parſifal“, neueinſtudiert. Die muſikaliſche Lei⸗ tung hat Generalmuſikdirektor Philipp Wüſt. Regie führt Heinrich Köhler-Helffrich. Neben dieſer eigenen Arbeit der Oper werden die Gaſtſpiele weſentlicher auswärtiger Bühnenkünſtler ge⸗ fördert. Am 27. März ſingt Jean Stern vom Opernhaus Frankfurt a. M. die Titelpartie in Verdi's„Rigoletto“. Füt den 5. April wurde Margarete Teſchemacher zu einem zweiten Gaſtſpiel als Amelia in Verdi's„Maskenball“ verpflichtet. Für den April ſind zwei Gaſtſpiele von Eyvind Laholm vom Deutſchen Opernhaus in Berlin als Stolzing in„Mei⸗ ſterſinger“ und als Tannhäuſer vorgeſehen. Das Schauſpiel bereitet für den 28. März die Erſtauf⸗ führung von Oscar Wilde's Komödie„Eine Frau ohne Bedeutung“ in der neuen deutſchen Bearbeitung von Karl Lerbs vor. Zum Geburtstag des Führers bringt das Na⸗ tionaltheater die Erſtauffuͤhrung von Friedrich Bethge's viel⸗ geſpieltem Soldatendrama„Der Marſch der Veteranen“. Inſzenierung: Intendant Friedrich Brandenburg. Wahnſinnstat einer Mutter Ihre vier Kinder in den Teich geworfen. Paderborn, 20. März. In einem Anfall geiſtiger Um⸗ nachtung hat eine Einwohnerin des Dorfes Altengeſeke ihre vier Kinder im Alter von zwei bis elf Jahren in den Dorf⸗ teich geworfen. Nur dem Umſtand, daß gerade Leute vor⸗ überkamen und auf die ſchreckliche Tat aufmerkſam wurden, iſt es zu danken, daß die beiden jüngſten Kinder gerettet werden konnten. Die Wiederbelebungsverſuche bei dem neunjährigen Kinde, das ebenfalls bald geborgen wurde, blieben ergeb⸗ nislos. Die Leiche des älteſten Knaben konnte noch nicht ge⸗ 12 werden. Die Frau wurde in eine Heilanſtalt ge⸗ racht. CCCCCCCCCCc(CC000000 0 ͤVVVbbbbbbbPCCCCTTTTbTbT Wir erfüllen, was die Anderen verſprachen . ˙AwÄWA d ⁵ ͤ vb Griesheim. Dem in emem Darmſtädter Werk beſchäftig⸗ zen Drehermeiſter Karl Heldmann von hier ſprang bei der Arbeit vom Werktiſch ein Eiſenſtück an den Kopf. Die Ver⸗ letzung war ſo ſchwer, daß H. ins Krank werden mußte. 56 9 ankenhaus gebracht Eich b. Pfungſtadt. Zur größeren Feuerſicherheit wurde vor dem Schulgebäude ein neuer Brunnen gebohrt, der bei einer Probe 800 Liter Waſſer in der Minute lieferte. Groß-Gerau. Durch eine Polizeiverordnung wurde das Parken in der Frankfurterſtraße zwiſchen Darmſtädter⸗ und Mainzerſtraße ſowie zwiſchen Gernsheimer⸗ und Neu⸗ ſtraße verboten. Verſchiedene andere Straßen wurden zu Einbabnſtraßen erklärt 5 5 Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) „Wir feiern heute ein frohes Feſt,“ ſagt Jakob Goldner mit hellen Augen.„Zwei Brautpaare weilen unter uns. Die Liſe, unſere Aelteſte, die mit dem Hannes Buchner lange einig iſt, wird uns in kurzem verlaſſen, um in das neue Heim zu ziehen.“ „Ich weiß, die Hochzeit iſt verzögert worden durch den Neubau der Stallungen. Aber welche zweite Braut habt Ihr im Hauſe?“ Birk fragt es mehr höflich als intereſſiert. Was geht ihn im Grunde der Rabelhofer mit ſeiner Familie an! Er hat mit ſich genug zu tun. Aber dann hebt er doch verwundert den Kopf, als Goldner ihm Maria nennt. „Die jüngſte von den fünf Großen? Iſt das üblich bei Euch?“ Der Rabelhofer lacht. „Ob üblich oder nicht, ſie fragen nicht danach, Maria und ihr Schatz. Und wir haben auch nicht danach gefragt. Wenn nur die Herzen zueinander ſtimmen und die Kräfte auch. Ihr kennt ihn noch nicht perſönlich, Birk, den jungen Mann, der mir heut erklärte, daß er ohne Frau nicht mehr auskäme, und daß er unſere Maria durchaus nach Hans— dorf haben müſſe. Hier, Freund Birk, ſeht Ihr den Doktor Reiter, dem Ihr in Birkfelde keine Wohnung geben wolltei. In Hansdorf war man weniger engherzig und furchtſam, und ich hab mir von meinem Vetter Rosner ſagen laſſen, daß nicht ein einziger Hansdorfer den Doktor wieder miſſen möchte. Es gäbe ein Gefühl der Sicherheit, ſagte er mir, wenn man im Falle der Not einen tüchtigen Arzt zur Stelle ätte.“ f Bei Jakob Goldners Worten hat ſich der junge Arzt dem Birkbauern genähert. Heut iſt er nicht ſo ſchmal und bleich wie vor Monaten, als er dem Bauern mißfiel. Die Rosnerin hat ihn ſeither brav gepflegt, Maria zuliebe und hat ihm manchmal ein energiſches Wort geſagt, wen er zu lange des Nachts noch über ſeinen Büchern ſaß. „Geſehen haben wir uns damals wohl einen Augenblick Herr Birk,“ ſagt der Doktor lächelnd,„aber ich mißfie Ihnen ſehr. Sie nannten mich einen Hungerleider, wei die Luft der Krankenhäuſer, in denen ich gearbeitet hatte mir nicht gerade gut bekommen war. Ich ſtamme auck von Bauern ab, Herr Birk, und die Luft auf dem freier Land bekommt mir beſſer. Seither hab ich auch gelernt mit Landleuten umzugehen.“ Immer noch ſchweigt Sebaſtian Birk und ſieht der Fremden mit verlegenem Staunen an. „Nichts für ungut!“ ſagt er dann.„Ich hab Sie damals nicht kränken wollen, Herr, ich hab nur meine Meinung ausgeſprochen.“ „Daran hab ich nicht einen Augenblick gezweifelt, Her: Birk, und,“ fügt er mit fröhlichem Lachen hinzu,„hätte ich an jenem Tage in Ihrer Haut geſteckt und Sie in meiner ich hätte wahrſcheinlich ebenſo gehandelt.“ Nun lacht der Birkner auch und ſchlägt ſchallend in Reiters geöffnete Hand. „Das iſt gut, daß Sie das ſagen, Herr. Sie auch wirklich nicht gebrauchen können. zu geſund!“ „Das ſehe ich, Herr Birk,“ lächelt der andere mit feinem Humor.„Ich ginge auch nicht gern aus Hansdorf wieder fort!“ n„Dann iſt's ja gut!“ ſagt Birk mit ſichtbarer Erleichte— rung.„Aber, Schulze,“ wendet er ſich gleich darauf zum Rabelbauer,„Ihr hättet mir damals immer ſagen können, daß es ſich um Euern Eidam handelte. Vielleicht——“ Jetzt lacht Jakob Goldner hell auf und Doktor Reiter ſtimmt fröhlich mit ein, ſo daß Birk verdutzt umherſchaut. „Beſter Birk, das wußte ich ja ſelbſt noch nicht. Und ſaget ſelbſt, hätte das genützt? Wart Ihr es nicht ſogar, der mir zum Vorwurf machte, ich ſpräche für den Fremden, Hier hätten wir Wir ſind alle b weil iſt ſelbſt ein Fremder in Birkfelde wäre?“ „Nun ja,“ gab dieſer zögernd zu,„ich wollte eben keinen Doktor haben, darum war jeder Grund mir recht.“ 0. Hell klingen des Türmers Glocken zur Feier der Doppei⸗ hochzeit, die im Rabelhof begangen wird. Mit allen Ge⸗ danken iſt Roſemarie bei der Gefreundeten. Vorhin in der Mittagsſtunde war ſie dort, um Maria den Brautkranz in das braune Haar zu ſetzen, und beiden wurden die Augen naß. „Wie gern würd ich dir den Kranz gewunden haben Roſeli!“ ſprach die junge Braut.„Wie ſehr wünſchte ich dir ein Glück ſo wonnig wie das meine!“ „Sag nichts mehr, Maria,“ bat die Roſel mit bleichen Lippen.„Es hat nicht ſein ſollen. Und was liegt an meinem Glück! Wenn er Frieden hätte, wie wollt ich froh ſein! Ich diene ihm ebenſo gern als ſeine Magd. Ich weiß, der Birkhof braucht mich noch und Konrads Eltern auch!“ „Du biſt ſo gut, die alten Leute haben das wahrlich nicht verdient, daß du ſo zu ihnen hältſt!“ „Sie nahmen mich auf, als ich eine Waiſe wurde. Das darf ich ihnen nicht vergeſſen, und ich will auch nicht.“ Eine kleine Weile waren die Mädchen beide ſtumm, und dann kam es gedrückt von Roſels Lippen. „Maria, mir iſt ſo Angſt um den Konrad. der Bäuerin, da weiß er ſich ſchon zu helfen. ſo ſchwach, wie die Muhme Lene denkt. Aber mir iſt oft, als wär er krank. Gar ſo bleich iſt er geworden in letzter Zeit. Und oft iſt er im Geſicht faſt gelb. Dabei will es mir ſcheinen, als hätt er manchmal große Schmerzen. Sie ich kann keinem ſonſt davon ſagen. Sie wollen ja alle von einem Doktor nichts wiſſen im Birkhof, und doe mein ich, der Konrad müßte ſich mal unterſuchen laſſen, ob ihm was fehlt.“. Maria ſeufzt leiſe. Sie kennt ja den alten Birk und ſeine Starrköpfigkeit ſo gut. „Roſeli,“ gab ſie zurück,„wenn Konrad heute kommt, will ich meinem Wilhelm ſagen, daß er ſich ihn mal or⸗ dentlich anſieht. Wenn Konrad Vertrauen zu ihm faßt, ſagt er ihm auch vielleicht, was ihm fehlt.“ Ein tiefer Atemzug hob Roſels Bruſt, als Maria alſo ſprach, und jetzt wünſcht die junge Magd nichts ſehnlicher als daß der Jungbauer zur Hochzeitsfeier in den Rabelhof gehen möchte; aber noch ſieht ſie nicht, daß die Bäuerin ſich zum Feſt bereitet, und ohne ſie geht der Bauer gewiß nicht hin. Die Bäuerin ſchilt in dieſem Augenblick mit der Liſanne, weil der Hofhund zu viel Milch in ſeinen Fraß bekommen habe. Da fährt die Magd empor: „Von etwas muß das Vieh doch leben. Der Tropfen Milch macht den Bauern noch lange nicht mehr arm. Ich hab getan, wie ich von der Altbäuerin angewieſen worden bin, als ich damals auf den Birkhof kam. Damals hat man im Hof noch Liebe gehabt für das unvernünftige Vieh.“ Empört ob ſolcher Rede weiſt die Bäuerin der Magd die Tür. „Ich geh nur allzu gern!“ ruft die Liſanne frech.„Solch eine Stelle, wo man wie ein Pferd arbeitet und ſich nicht mal ſatt zu eſſen kriegt, find ich noch alle Tage.“ „Was gibt es?“ fragt Mutter Fränze, die den Streit von weitem hörte, und die Bäuerin gibt karge Antwort. „Ich weiß nicht, ob du recht tuſt, die Magd ſo ohne weiteres davon zu jagen. Sie war noch immer der beſten eine,“ ſagt die alte Frau mit leiſer Mahnung.„Die Leute ſind ſo ſcharfe Zucht doch nicht gewöhnt, wie du ſie ein⸗ führen willſt. Sie müſſen auch ihre Freiheit haben und einmal tun dürfen, wozu das Herz ſie treibt. Zudem ſind ſie gewöhnt, daß die Frau auch die Arbeit angreift und nicht bloß die Mägde treibt. Sie ſchaffen noch einmal ſo willig, wenn die Frau als erſte vorangeht.“ „So war es in deiner Jugend, Tante,“ antwortet di— Schwiegertochter überlegen. Sie nennt die Altbäuerin nich, bei dem Mutternamen, entgegen der wiederbolten Bitten Nicht wegen Er iſt nicht ihres Mannes.„Ich ſehe auch gar nicht ein, warum ich die Arbeit tun ſoll, wenn Mägde genug dazu vorhanden ſind. Wenn ich die Magd bin, wird eine andere bald die Herrin ſpielen.“ „Ich weiß nicht, was du willſt,“ verſetzt die alte Bäuerin und ſchüttelt verweiſend den Kopf.„Wer ſoll die Herrin ſpielen wollen. Ich verſteh dich wirklich nicht.“ „Nicht? So muß ich deutlicher werden. Mir paßt die blonde Magd nicht, die im Birkhof iſt. Sie tut, als wäre ſie eine ganz beſonders Feine, der niemand was zu ſagen hat. Und dabei macht ſie ſo fromme Augen und ſieht voll Mitleid hinter dem Bauern her, als ob ihm das größte Unrecht geſchehen ſei.“ „Die Roſel meinſt du?“ ſpricht Mutter Fränze und ſieht aufmerkſan. in das gerötete Geſicht der Schwiegertochter. „Die Roſel mußt du anders nehmen als die fremden Mägde. Sie iſt im Birkhof aufgewachſen. Wie eine Schweſter ſteht ſie zu dem Jungbauern. Du mußt ich auch als Schweſter zu ihr ſtellen. Dann wirſt du ſehen, was du an ihr haſt, und daß es ein Glück für den Birkhof iſt, daß wir ſie behalten konnten.“ „Das werde ich wohl bleiben laſſen, die Scheinheilige als Schweſter anzuſehen, Tante. Aber wiſſen möchte ich wahrlich, warum man im Birkhof ſo viel Weſens mit ihr macht und warum ſie als Kind gehalten wird. Wer iſt die Magd? Wer waren ihre Eltern?“ Ein ſchlimmes Geheimnis wittert die Bäuerin, um deſſet⸗ willen ſie die Birkhofleute verachten könne, aber Mutter Fränze braucht die Augen nicht in Scham zu ſenken. „Die jungen Bittnersleute hatten die Bachkate zu eigen. Sie wohnten drin mit ihrer Muhme und ſtanden im Birk⸗ hof im Dienſt. Denn außer der Kate beſaßen ſie nichts Sie waren aber fleißig und treu, und darum kamen ſie vorwärts. Ihr größter Reichtum war ihre kleine Roſel. Sie war das niedlichſte Kind, das in Birkfelde ie das Licht der Welt geſehen hatte. Und die Eltern ließen kaum die Augen von ihm. Auf den Acker nahmen ſie es mit, wenn ſie draußen ſchafften. Es mögen juſt ein Dutzend Jahre ſein, vielleicht auch etwas mehr, als alle draußen waren an einem heißen Sommertag. Ganz plötzlich kam ein Ge⸗ witter rauf. Der Blitz traf Mann und Frau zugleich. Das kleine Mädel blieb verſchont. Der Schulze wollt das kleine Mädel zu ſich nehmen, aber der Birk ließ es nicht zu. Im Dienſt des Birkhofs waren die Eltern geſtorben, ſo ſollte das Kind im Birkhof ſeine Heimat haben. Von Gerichts- wegen iſt die Bachkate dann zum Hof geſchlagen worden.“ Nun muß Frau Anne wohl oder übel merken, daß ſie die Magd nicht vom Hof entfernen kann, und dennoch haben die Worte der alten Frau ihr einen Fingerzeig ge⸗ geben. Einen Augenblick denkt die Bäuerin nach. „Iſt die Kate unbewohnt?“ fragt ſie plötzlich. „In der Oberſtube wohnt die Bittnermuhme. Ich weiß eigentlich nicht, wie alt ſie iſt. Sie war ſchon da, als ich nach Birkfelde freite. Am Webſtuhl ſitzt ſie faſt den ganzen Tag. Der ſchafft ihr Nahrung für ihr beſcheidenes Leben. Du mußt ſie kennen lernen, Anne. Sie iſt das friedlichſte Geſchöpf, das du dir denken kannſt.“ Mit Eifer ninmt die Jungbäuerin den Gedanken auf. „Ich will ſie ſehen und die Kate auch.“ Mutter Fränze freut ſich über die Teilnahme der Schwiegertochter. Bereitwillig geht ſie auf den Plan ein. „Ich würde gerne mit dir gehen, Anne, aber meine Beine machen heut nicht mit. Nimm die Roſel, ſie wird dich gern führen. Um dieſe Stunde trefft ihr die Bittner⸗ muhme in der Ruheſtunde. Da kann ſie dir viel erzählen aus der vergangenen Zeit!“ Heimlich denkt Mutter Fränze, daß die Muhme günſtig auf die Jungbäuerin wirken könnte. Der Vorſchlag ma der Roſel iſt der Anne nicht ganz recht, und ſie überlegt. ob ſie nicht beſſer allein gehe. Sie käme dadurch aber weniger ſchnell zum Ziel, und die Begierde, das unbekannte Haus zu ſehen, läßt ſie die Abneigung gegen das blonde Mädchen überwinden. (Fortſetzung folgt.) 2 Sd He wei lan Nhe Weit Vir em ſche. 2 2 Aubolj Heß in Trier —— nicht hinter der Geheimſprache der Diplomatie, „Frankreich mag endlich einſchlagen in die ſo oft dargereichte] die die Völker nicht verſtehen. a Fand!“ Adolf Hitler ſage frei heraus, was er denke, und die Trier. 20. März. Völker verſtünden ihn. 85 Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, ſprack Wenn auch Politiker die. Worte des Füg⸗ Donnerstag abend in einer großen Wahlkundgebung in] rers bezweifeln mögen, ſo ſind dieſe e 1 8 Trier. Nachmittags war er, von Mannheim kommend, auf zer aufrichtig. Der Führer hält Verträge! Für 1. 105 dem St. Arnualer Flugplatz in Saarbrücken gelandet. Seme er gibt es eine Heiligkeit der Abmachungen swif hen de Ankunft war vom Reichsſender Saarbrücken wenige Minu⸗ Völkern, von der die andern ſo gern Pprechen! ö ten vorher bekanntgegeben worden. Viele Volksgenoſſen be⸗ An die Regierung Frankreichs a N. gaben ſich daraufhin im Eilſchritt zum Flugplatz. In kurzer richtete Rudolf Heß die Frage: Woher nehmt ihr das Recht, b deel⸗ Zeit hatten St. Arnual und dann die übrigen Stadtgebiete euch zu entrüſten über die angebliche Nichteinhaltung eines elerapen Flaggenſchmuck angelegt. Bei ſeinem Eintreffen wurde der Vertrages? Iſt euch unbekannt, daß ſelbſt Amerika die Stellvertreter des Führers auf dem Flugplatz von einer 15 Verge 13 l 1 aim 100* 171 uh 17.. f zen Menſchenmenge mit ſtürmiſchen Heilrufen begrüßt zeichnete? Wollt ihr die Nichte in Daftung des Ab⸗ 2* Oberbürgermeiſter Dürfen. Reichsminiſter im[rüſtun gsverſprechens in Vergeſſenheit geraten laſ⸗ 3 Jahre Nationalſozialismus. Namen der Stadtverwaltung herzlich willkommen. Auch der ſen? Glaubt ihr, daß eine ſpätere objektive Geſchichtsſchrei⸗ Wehrfreiheit Reichsſender Saarbrücken war ſchnell mit ſeinem bung euren Bruch des Locarnobertragee nicht ger Un. Mikrophon zur Stelle und bat den Miniſter, für den Reichs- feſtſtellen wird trotz allen Windens der intereſſierten Mächte eſeke ihte ſender Saarbrücken eine ku rze Wahlparole zu ge⸗ heute? Hat Frankreich keinen Vertragsbruch begangen, als„— ͤ—ꝛ— den dorf, ben. Der Stellvertreter des Führers ſagte dann etwa Fol⸗ es ſeine eigene entmilitariſierte Zone Oſt-Sa voyen einen der engſten Mitarbeiter des Führers. Der rieſige eile vor. gendes:„Das deutſche Volk wird in dieſen Tagen beweiſen. einſt ohne vertragliche Regelung beſetzte? Frankreich mag Marktplatz der Stadt Pillkallen war voll beſetzt. Es mögen wurden, daß es den Frieden liebt, daß es aber auch bereit iſt, ſeine heute über eine Rechtsverletzung Deutſchlands ſchreien. Das 12 000 bis 15000 Menſchen geweſen ſein, die den Reichs⸗ t gerettet Ehre zu wahren.“ Recht iſt dennoch auf unſerer 15 i 17. bauernführer hören wollten. 0 ä a 9 He ſi 1 em bereitſtehenden Und was hat Frankreich wirklich für den Jrieden ge⸗ Der Reichsbauernführer erinnerte an jene Zeiten, als müngn 1 8 2 5 51 n er 55 1 be 1 tan? Iſt es nicht über die wiederholten klaren Angebote des der Wee nicht die Verantwortung trug. eng Kin 9 ar umringt und er mußte all den kleinen Bu⸗ Führers, deren Annahme dem Frieden beider Staaten und Es iſt ein Irrſinn,“ ſo ſagte der Reichsminiſter, mu g. den und Mädels die Hand drücken. Blumen wurden ihm in[ damit dem Frieden Europas gedient hätte, einfach hinweg.„wenn man bedenkt, daß ein fleißiges deutſches Bauerntum fut ge den Wagen gereicht. Nur mit Mühe gelang es, die Kleinen[gegangen? Wenn es über das letzte und größte Angebot mit vielfach reicher Ernte nicht leben konnte, von Haus und von den Trittbrettern des Wagens zu entfernen. Aber kaum[wieder hinweggeht, woher ſollen wir den Glauben nehmen, Hof mußte und auf der anderen Seite Hunger in den Städ⸗ dae hatte ſich der Wagen in Bewegung geſetzt und einige Me⸗ daß Frankreich ernſthaft den Frieden wünſcht? 3 ten herrſchte. Schuld daran war das Syſtem, das die Spe⸗ hrachen ter zurückgelegt, war er erneut von einer jubelnden Men— Durch Adolf Hitler wünſcht aber Deutſchland wieklich kulakion duldete und das den Bauern für vogelfrei erklärte ſchenmenge umringt: alle wollten dem Stellvertreter des ernſthaft den Frieden. Frankreich rufen wir zu Es und auf ſeinem Rücken den Polizeiknüppel tanzen ließ. man Führers die Hand drücken. Auch auf der Fahrt durch die mag endlich einſchlagen in die von Adolf Hitler Dann kam Dorre auf die bolſchewiſtiſche Ge ci Stadt wurde Rudolf Heß immer wieder ſtürmiſch begrüßt. ſo oft dargereichte Hand und Europa vom Alpdruck entla⸗ fahr, gegen die Oſtpreußen ſich nach dem Kriege verteidi⸗ bei der Nach kurzem Aufenthalt in Saarbrücken begab ſich der Stell⸗ ſten, der durch den Argwohn, den Frankreich gegen uns 5 mußte u ſprechen.„Der Bolſchewismus iſt und bleiot Al Ver⸗ vertreter des Führers nach Trier. i hegt, auf ihm laſtet! 25 Feind 125 Bauerntums. Der internationale Jude iſt es, bu Vor 70 000 Volksgenoſſen begann Rudolf Heß ſeine Wir Deutſchen werden am 29. März tun, was an uns der heute in Rußland dem Bauern den letzten Ertrag ſeiner f Rede mit der Betonung, daß das deutſche Volk in den gro— liegt, und werden dem Führer das Jawork unſerer Treue Arbeit nimmt.“ it wurde ßen Treuekundgebungen für den Führer fremden Völkern geben, mit dem wir ihn als den Repräſentanten des Willens Unter dem Jubel der Menge ſprach der Reichsbauern— der bei und beſonders fremden Staatsmännern zurufe: von 65 Millionen von neuem bevollmächtigen, im Namen führer dann von der Ta- des Führers vom 7. März und „Glaubt nicht, daß Verſprechungen oder Drohungen uns Deutſchlands zu kämpfen für Deutſchlands Ehre. Gleichach⸗ 1 5 1 Duhrers vom 1. 3— de daz vom Führer zu krennen vermöchken, deſſen Weg ganz tung und Gleichberechtigung und für den Frieden unſeres w cunn fort: 8 3— ö nſtänte⸗ Deutſchland geht. g N 0 Konkinenks, a* 900 5 ee—* c 15 90 N 1 5 2 3 Rudolf Heß gab dann einen Abriß über die Entwicklung„Jede Stimme, die wir abgeben, iſt eine Stimme für 3 dn 32 1* e 2 Men zu Deutſchlands ſeit der Machtergreifung und in den Jahren den Frieden.“ 70 2 40 will. Daküber hinaus wollen wir beweisen daß d 7 7 0 0 7 1 5 85 10* l 5 1 5 1 9 e eng burg Jen gihre beben. e Ruſt im Saarland oi degcheſen diner den Jübeer leben 5 aum ic„Ebenſo wie Adolf Hitler dieſe innere Befriedung Bei den Arbeitern der Burbacher Hütte. Der Führer heute in Hamburg f orhanden Deutſchlands erſtrebt hat, ſtrebt er jetzt nach einer Befrie⸗ Sdarbrücken, 19. März. Was ihm di bold die a j f g 1 a 1 3. f e Hanſeſtadt verdankt. dung Europas. eines Europas gleichgeachteter und gleich. Im überfüllten Saal des Volkshauſes im Stadtteil N berechtigter Nationen. Durch den Bruch des Locarnover. Saarbrücken Burbach ſprach Reichsminister e* Hamburg, 20. März. Bäuerin i i f i„ b 4 Heute kommt Adolf Hitler nach Hamburg! Aus der ſtil⸗ 05 leags den Frankreich beging mit dem Abſchluß des Mili Zuhörerſchaft, die ſich in der Hauptſache aus Arbeitern der 2 9 e e Herrin kärbündniſſes mit Deutſchlands erbittertſtem Gegner, der Fauſt in erfter Linie aus Angehörigen der Burbacher len Erwartung, daß nach den großen Reden des Führers Sowjetunion, war eine Lage in Europa geſchaffen, die den Hütte, zuſammenſetzte. Und die Arbeiter der Fauſt waren in verſchiedenen Städten des Reiches auch die Stadt der paßt die Führer nicht nur berechtigte, ſondern verpflichtete, im In⸗ es, an die ſich 525 Miniſter wandte. Denn nicht die Satten, Häfen und Schiffe das Glück haben werde, dem Befreier als wäre lereſſe der Sicherheit Deutſchlands und Europas Frieden ſondern die Hungrigen und die Nichtbeſitzenden, rief der Deutſchlands perſönlich ein großes Gemeinſchaftsbekenntnis qu saßen Deutſchlands Weſigrenze zu ſichern.“ Miniſter unter ſtürmiſchem Beifall aus, ſeien von jeder die der Freude und des Dankes darzubringen, iſt Gewißheit ge— b. wl Dem franzöfiſchen Feſtungsſyſtem haben Kämpfer. In ihnen lägen die Wurzeln der Kraft J worden! s glohle wir zur Wahrung unſerer Sicherheir die Einheit des Deutſchlands. In der Hanſeatenhalle, Nordweſtdeutſchlands Volkes und ſeine Entſchloſſenheit entgegengeſetzt, ſich um Der Miniſter ſchilderte in längeren Auschihrungen das größtem Kundgebungsbau, wird der Führer zu den Men⸗ id ſieht keinen Preis vergewaltigen zu laſſen, eine Entſchloſſenheit, Entſtehen des nationalſozialiſtiſchen Staates. Mit toſendem ſchen der Waſſerkante ſprechen, werden ihm Hamburg und ertochder. die wir allerdings vorſichtshalber durch ein ſtarkes Volks Beifall wurde es aufgenommen, als der Miniſter rief: ganz Niederdeutſchland in ſelbſtverſtändlicher Einmütigkeit fremden heer unterbaut haben.„Adolf Hitler hat zuerſt dem deutſchen Arbeiter die Liebe, Treue und Dankbarkeit bezeugen. Bie 0 Dies iſt aber auch ein Garant für den Frieden Europas, Ehre wiedergegeben, ehe er ſie dem Volk wiedergab. Er 8 Zielklare einheitliche Wille des Führers hat auch 1 weil man die Gewißheit hat, daß ein Einmarſch nach Deutſch-] hat ſeine Ideen erſt dann hinausgetragen, als er ſagen hier Wunder gewirkt. Hamburg iſt zu neuem Leben erwacht. ** land kein Spaziergang mehr iſt. Deutſchland verteidigt am konnte, er habe im Innern ſein Volk in Ordnung gebracht.“ Zahlen beweiſen beſſer als Worte das bisher ſchon Erreichte: 12255 Rhein die Kulkurwelk gegen den Bolſchewismus. Darre in Pillfallen Die hamburgiſche Erwerbsloſenzahl ging von 3 Das franz ö ſi ſche Volk, ſo betonte Rudolf heß 8 186 000 auf 82 000 zurück. Im Hamburger Hafen klingt wie⸗ einheilig weiter, woll 6 ö. Kri W utſch Bei den Bauern des Grenzkreiſes. der das Lied der Arbeit und des Schaffens. Der„Schiffs⸗ chte ich zelter. wolle ebenſo wenig einen Krieg wie das deu 5 Pillkalen(Oſtpr.), 20. März. friedhof“ im Waltershofer Hafen, jene tätte des mit ihr Wir wünſchen nur, daß die franzöſiſche Re gierung die⸗ 3 1 5 Grauens und des Zerfalls, iſt verſchwunden! Von den rund a iſ de em Wunſche ebenſo Rechnung tragen würde wie die deut⸗ Pillkallen, die nordöſtlichſte Kreisſtadt Deutſchlands, 150 Schiffe 1 f Ja iar 1933 dort la en, ſind 3 3 ſche. Der Führer wirke für den Frieden mit klaren Reden[hart an der Grenze, prangte am Donnerstag im Flaggen⸗ acht Schiſſe noch nicht r 0 Fahrt Die eden— m deſel und konkreten Vorſchlägen. Er verberge ſeine Gedanken J ſchmuck. Gilt es doch den Reichsbauernführer zu begrüßen, den Fü 1 Neubauten nicht 9 als 14 Millionen Mutter Mark aufwenden können, für Inſtandietzungen wurden über en drei Millionen Mark ausgegeben. Von den Werften zu eigen ſchallt wieder das Dröhnen der Niethämmer. Faſt keine 0 152 Helling, auf der nicht ein Neubau im Entſtehen begriffen iſt. 5 ic Bis 1938 ſind die großen Werftbetriebe bereits voll 0 5 fe mit Aufträgen verſehen. Blohm und Voß beſchäf⸗ 55 tigen heute 11000 Arbeiter, im Januar 1933 waren es nicht 0 J mehr als 2500, die Deutſche Werft lag völlig tot, heute ar⸗ 10 die beiten dort 4000 Volksgenoſſen, und ſo iſt es überall. Noch ** im Jahre 1934 verließen nicht mehr als 13 000 Tonnen „ Jh neuerbauten Schiffsraumes die Hamburger Werften, 1935 g are waren es 77 000 Tonnen, und in dieſem Jahre liegen für 1 ge nicht weniger als 200 000 Tonnen Neuaufträge vor. 0 Das Trotz der großen Schwierigkeiten im zwiſchenſtaatlichen 15 lleile Handel iſt Hamburgs Stellung in der Welt neu geſtärkt. 1. J N 1 5 152 Der Nennwettſchwindelprozeß He 1 vorden. Gefängnis⸗ und Zuchthausſtrafen verkündet. 1 Frankfurt a. M., 19. März. geg* Im Rennwettſchwindelprozeß wurde jetzt das Urteil . verkündet: Der Hauptangeklagte Chaim Erbſen wurde zu zwei⸗ 0 weiß einhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Zu Gefängnisſtrafen ls dh wurden weiter verurteilt Bohrofen zu eineinhalb Jahren, gungen Kolmer, genannt Zwickerguſtl, zu zwei Jahren und ſechs Mo⸗ beben. naten und drei Jahren Ehrverluſt. Der frühere Telegraphen⸗ ublächle inſpektor Kramer erhielt zwei Jahre Zuchthaus und drei f Jahre Ehrverluſt. Des weiteren wurden Gefüngnisſteafen In aul in Höhe von anderthalb Jahren in je zwei Fällen verhängt. . Der Reſt der Angeklagten kam mit Strafen in Höhe von „ der acht, ſieben und fünf Monaten Gefängnis davon. Geld⸗ 5 en ſtrafen wurden in drei Fällen in Höhe von einmal 1000 3 und zweimal 500 Mark verhängt. 1e vin Der Vorſitzende ging auf die Gefahren des Rennwett⸗ Hitne⸗ betriebes ein. Ein beſonderer Anreiz zum Wetten ſollte güühlen durch das ausdrückliche Verbot jeder Vermittlu ng s⸗ 5 tätigkeit ausgeſchloſſen werden. Gegen dieſes Verbot gun hätten ſich die meiſten der Angeklagten verſtoßen in Tatein⸗ 100 mi*** 455 1 1 eit dee gealſchten keteelenden, mit 1 zhelleh g 7 hung, ſoweit die gefälſchten Te egramme vorgezeigt wurden, 0 be 3 Jahre Nationalſozialismus. 4 fte lait eee ſoweit der verurteilte Telegraphen⸗ ame i 1 inſpektor tätig geworden war. nde die Straßen Aoolf Hitlers Die Angeklagten, außer Erbſen und Kramer, nahmen 1 Deine Stimme oem Führer! das Urteil an. folg. NSG. Am geſtrigen Tag muſterte Reichsorganiſations leiter Dr. Ley die Parteigenoſſen, die Gauleiter Sprenger für die Reichsordensburg aus dem Gau Heſſen-Naſſau vor geſchlagen hatte. Dr. Ley ſprach eingehend zu den 35 ausgewählten Parteigenoſſen und betonte, daß es dem Führer vor allem an der Auswahl des Nachwuchſes für die politiſche Leitung gelegen ſei. Dieſer Nachwuchs werde in mindeſtens zwei jähriger Arbeit in Zukunft in den Ordensburgen der NS DAP herangebildet. Der Reichsorganiſationsleiter ſchilderte einige Beiſpiele, nach welchen Grundſätzen die Parteigenoſſen auf dieſen Burgen, von denen bis jetzt 3 errichtet ſind, geſchult würden. Nicht Examen und Prüfungen, die ſtets nur der Durchſchnitt weniger Stunden oder Tage ſind, können hier entſcheiden, ſondern Mut, Willenskraft und Einſatzbereit— ſchaft. Dauernde Uebungen, die den Mut, den Willen und die raſche Entſchlußfähigkeit ſtählen und entwickeln, müßten zum Primat dieſes Erziehungsſyſtems gemacht werden, wobei der Sport nach jeder Richtung hin die Grundlage bilde, denn heute wie auch in 1000 Jahren bilde der geſunde Körper die Vorausſetzung für den geſunden Geiſt. Das ganze Syſtem der Schulung auf dieſen Ordens— burgen breche mit den Gedanken der bürgerlichen Erziehungs— weiſe und ſtelle in ſeinen Ausmaßen mit die revolutionärſte Idee des Führers dar. Als Lehrer würden nur die beſten und fähigſten Kräfte und wirkliche Nationalſozialiſten, die ſich Lokale Nachrichten Viernheim, den 20. März 1936 Denkſpruch. Die Jugend bemißt ſich nicht nach Jahren: Ich kenne Jugend mit 80 Jahren und kenne Greiſe mit 18 Jahren. b Hans Schemm. 1 77 2 7 72 2 9 5 2 Wie ſchnell doch die Zeit läuft! Schon ſteht auf dem Kalenderblatt der 20. März. Und darunter: Frühlings- anfang, Tag⸗ und Nachtgleiche. Wieder halten ſich Licht und Dunkel die Waage. Aber diesmal neigt ſich die Lichtſeite herab und verheißt uns längerwerdende, ſonnendurchleuchtete Tage. Es iſt faſt, als gäbe uns das unſcheinbare Kalender— blättchen mit dem 20. März ein großes Stück Freiheits- freude wieder, die wir zu einem gewiſſen Teil vor wenigen Monaten verloren haben. Jetzt ſteilt die Sonne wieder ihre Bahn. Wärmer und kräftiger fluten ihre Strahlen zur Erde und wecken in Schollen und Fluren das vieltauſendfältige Leben der langſam erwachenden Natur. Durch die zuweilen noch unfreundlichen Tage, in denen wir ſelbſt vor einem tüchtigen Schnee- und Hagelſchauer nicht verſchont bleiben, ſehen wir immer häufiger Vogelſcharen eilig dahinziehen, gen Norden, dem Frühling nach. Und dieſes Wandern und Frei⸗ ſchweben in der Luft übt einen ſo ſtarken Einfluß auf uns aus, daß wir ſelbſt am liebſten unſer Ränzlein ſchnüren möchten zur Frühlingsfahrt. Alles iſt frohe Erwartung in uns, faſt ſchon übermütiges Freuen. Das Haus ſcheint uns zu eng. Wir möchten dem Frühling entgegenwandern und ihn in allen ſeinen Boten, durch die er ſich ankündigt, be— grüßen, bis er im blütendurchwobenen vollen Grün ganz uns umgibt und wir nicht wiſſen, wann der Frühlingskranz ſich um uns ſchloß. Dieweil heult und toſt durch Tag und Nacht in den Lüften der Frühlingsſturm, als wollte der Winter mit aller Gewalt den Siegeszug des Lichtes aufhalten, wie wenn er alles zertrümmern wollte, was nicht kerngeſund den neuen Frühling zu tragen imſtande iſt. Er rüttelt an knoſpengeſegneten Zweigen, an Baum und Strauch und auch an uns, die wir ebenſo unſere Kräfte ſtählen und alle Weich⸗ heit von uns werfen müſſen, wenn wir mit Gewinn durch die kommenden Tage ſchönſten Jahreszeiterlebens, des Werdens und Keimens, wandern wollen und uns freuen an allem, was im Frühlingszauber ſich uns enthüllt, wenn wir das Wunder des Wiedererwachens der Welt in ſeiner ganzen Größe und Pracht erkennen wollen. . Die Ortsgruppenleitung teilt mit: Der für heute Freitag Abend angeſetzte Propagandamarſch findet nicht ſtatt. Die Fahnengruppen ſowie Pol. Leiter und Amtswalter der Gliederungen in Braunhemd und Re. in Aniform treten Sonntag Mittag 12.30 Ahr an der Parteidienſtſtelle an. CCC A ðĩðVvßVß A( Der Schlüſſel zum Spritzenhaus iſt während der Hilfeleiſtungen bei dem Unglücksfall am Montag abend ab⸗ handen gekommen. Diejenige Perſon, die den Schlüſſel im Beſitz hat, wird gebeten, ihn auf dem Fundbüro des Polizei— amtes zurückzugeben. Der Einfluß des Wetters auf die Geſund heit. Sehr viele Menſchen ſind in hohem Grade in ihrem Befinden von der Witterung abhängig und die Frage, auf welche Weiſe ſolche Einflüſſe zuſtande kommen, hat von jeher die forſchende Wiſſenſchaft beſchäftigt. Nach neueren Unter⸗ ſuchungen des Profeſſors Dr. W. Arnoldi-Berlin beruht die einer Abhängigkeit des Befindens von der Witterung auf Beeinfluſſung der Gewebsatmung. Wird dieſe durch die Witterung angeregt, ſo iſt Wohlbefinden und Steigerung der Leiſtungsfähigkeit die Folge; wird ſie aber durch ungünſtige Einwirkung verändert, ſo kommt es zu Beſchwerden und Störungen. Dieſe treffen nicht alle Gewebe in gleicher Weiſe, vielmehr ſind manche Organe hierfür beſonders emp⸗ fänglich, ſo z. B. das mangelhaft durchblutete Narbenge⸗ webe, das denn auch von den Witterungsverhältniſſen be⸗ Weltanſchauung aus dem Erlebnis Dr. Ley muſtert den Führernachwuchs der A S DAP. im Gau Hejen⸗Aafjau — vorher einer längeren und eingehenden Prüfung in der Or— densburg zu Marienburg, deren Leitung Reichsleiter Roſen⸗ berg hat, unterzogen hätten, wirken. Eine Weltanſchauung kann nicht gelehrt oder gelernt werden, ſo wie das heute vielleicht noch manchmal verſucht wird. Zur Weltanſchauung kann man nur durch Erleben kommen. Dieſes Erleben aber hatten vor allem die alten Kämpfer der Bewegung, denn der Kampf iſt die denkbar beſte Ausleſe. Bei der Ausleſe für den Führernachwuchs wird nicht gefragt, wo der Einzelne herkommt, was er iſt, welche Bil⸗ dung oder welches Vermögen er hat. Die Partei fragt einzig und allein danach, was der Einzelne ſchon für die Gemein- ſchaft des Volkes freiwillig geleiſtet hat, ob er geſund iſt und bereit, ſein Letztes für ſein Volk zu opfern. Damit wird jedem, falls er dieſe drei Vorausſetzungen erfüllt, die Möglichkeit gegeben, ſich die höchſten Stellen der Partei und des Staates zu erarbeiten. Freilich werden die Jahre in den Ordensburgen nicht leicht ſein. Wer ſich der Partei verſchrieben hat, kann nicht mehr zurück. Alles dem Volk und Alles dem Führer!, das iſt die Parole der Arbeit dort. Nach ſeinen Ausführungen nahm der Reichsorganiſa— tionsleiter perſönlich im Beiſein des Gauleiters die Muſterung der 35 ausgewählten Parteigenoſſen vor und mit Freude konnte feſtgeſtellt werden, daß dieſe Muſterung ſehr zu⸗ friedenſtellend ausfiel. Bundesjührer SS⸗Oberjührer Oberst a. D. Reinhard ruft die Soldaten des Weltkrieges zum Einjatz jür das Friebenswerk des Führers auf Der Bundesführer des Deutſchen Reichskriegerbundes (Kyffhäuſerbund) SS.⸗Oberführer Oberſt a. D. Reinhard erläßt zur bevorſtehenden Wahl einen Aufruf an die 36000 dem Bunde angeſchloſſenen Kriegerkameradſchaften, in dem er zunächſt die in den vergangenen drei Jahren ſeit der Macht⸗ übernahme durch den Nationalſozialismus vom Führer und Volkskanzler für Deutſchlands Wiederaufſtieg zur ſouveränen Macht vollbrachten gewaltigen Leiſtungen würdigt. Der Bun⸗ desführer erklärt ausdrücklich, daß es die ſelbſtverſtändliche Aufgabe und Pflicht jedes einzelnen Deutſchen, insbeſondere aber die Pflicht ſeiner alten Kameraden der Front iſt, den Führer in ſeiner gewaltigen Aufgabe, die er für uns alle und in unſerem gemeinſamen Intereſſe löſt, zu unterſtützen. Die Kundgebung des Bundesführers gipfelt in den Worten: „Kameraden! Der Deutſche Reichskriegerbund beteiligt ſich reſtlos an der Wahl, er beweiſt durch ſeine Stimmabgabe für den Führer und ſeine Politik der ganzen Welt: der Führer iſt Deutſchland! Deutſchland und Adolf Hitler ſind eins! Wir haben dem Führer anläßlich unſerer Fahnenweihe erneut unſere unverbrüchliche Gefolgſchaft und Treue ver⸗ ſichert. Jetzt wollen wir ſie ihm halten! Jetzt wollen wir beweiſen, daß auch der letzte Kyffhäuſermann die Zeichen der Zeit begriffen hat. Wir ſind Soldaten: wo wir ſtehen, tun wir unſere Pflicht mit Eins D — atz unſerer ganzen Perſon! Daher reſtloſer Einſatz für das Friedenswerk des Führers! Und in den Verſammlungen dieſes Wahlkampfes wollen wir gemeinſam dieſen Einſatzwillen zum Ausdruck bringen. Dem Führer, dem neuen Deutſchland, gehört am 29. März unſere Stimme!“ * Stimmſcheine beſorgen. Teilnehmer an Urlaubs⸗ fahrten und ſonſtige Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die am Tage der Wahl nicht an ihrem ſtändigen Wohnorte an⸗ weſend ſein können, müſſen ſich ſofort Stimmſcheine für die Wahl am 29. März ausſtellen laſſen. Jeder Deutſche gibt ſeine Stimme dem Führer! Erwerbung bes Reiterjcheins Der Ortsbauernführer gibt bekannt, daß ſich die intereſ— ſierte Landjugend der Jahrgänge 19111926 den Re iter⸗ ſchein erwerben kann. Für Intereſſenten, welche über ein eigenes Pferd nicht verfügen, werden Pferde bereitgeſtellt. Verlangt wird: Reiten eines Pferdes in den drei Gangarten, hierbei vor allem los⸗ gelaſſener, ſchmiegſamer Sitz. Theoretiſch: Fragen über die Kreuzleine 22, Verkehrsregeln, Geſchirrlehre, Pferdepflege, Fütterung uſw. Prüfung durch den Reichsinſpektor für Reit⸗ und Fahr⸗ ausbildung, morgen Samstag, den 21. März 1936, nachmittags 3 Uhr, auf dem Sportplatz am Gaswerk. Beſondere Anmeldung iſt nicht erforderlich. Hoffent⸗ lich beteiligt ſich die Viernheimer Jugend recht zahlreich an dieſer Prüfung. * Ergebniſſe und Erlöſe der Lamperthe imer Tabakernten. Es wurden geerntet im Jahre 1935: an Grumpen 136 Zentner(a durchſchn. 57 Mk.) 7 752. (für loſe Grumpen wurden bezahlt pro Zentner 50 RM., für gebündelte pro Zentner 65 RM.) an Schwergut 150 Zentner(a durchſchn. 36 Mk.) 5 188.82 an Sandblatt 490 Zentner(a von 7580 Mk.) 37207.25 an Hauptgut 2 987 Ztr.(a durchſchn. 34 Mk.) 101 451.78 Geſamt⸗Ztr. 3 763 mit Geſ.-Summe 151. 599.85 Eine Gegenüberſtellung des Jahres 1934 hinſichtlich der Tabakernte beſagt etwas darüber: an Tabak wurden ver⸗ einnahmt 221000 Mk., an Sandblatt wurden vereinnahmt 32 000 Mk., zuſammen 253 000 Mk., alſo gegen 1935 über 100 000 Mk. mehr. Das Jahr 1934 war ein guter Jahrgang hinſichtlich Quantität und Qualität zu nennen. Die Merkmale des ſchlechten Tabakjahres 1935 waren ſchlechtes Wetter, Pilzkrankheit und noch dazu Hagelſchlag, was ſelbſtverſtänd⸗ lich Quantität und Qualität beeinflußte. Lampertheim Die beuijche Frau kämpft jür die deutjche Familie Frei und aufrecht, ihrer Aufgabe voll bewußt, ſteht die Frau im nationalſozialiſtiſchen Staat. Der Führer ſelbſt ſprach es am 13. Juli 1934 aus was alle empfinden: „Millionen von Frauen, ſie lieben den neuen Staat, opfern und beten für ihn. Sie empfinden in ihrem natür lichen Inſtinkt ſeine Miſſion der Erhaltung unſeres Volkes, dem ſie ſelbſt in ihren Kindern das lebende Unterpfand gegeben haben“. Schwer war der Weg des deutſchen Volkes und mit ihm der Weg der Frau durch die Kriegszeit mit ihrer unendlichen, Not und die Nachkriegszeit mit all ihrer ſeeliſchen Zerriſſen⸗ heit. Mit umſo größerer Freude und Bereitſchaft folgte die Frau dem Rufe des Führers als er ſie zurückrief zu ihrer Pflicht. Die NS.-Frauenſchaft gemeinſam mit den Frauen verbänden trägt die neuen, und doch ſo alten urewigen Auf— gaben der Frau durch das deutſche Frauenwerk hinaus bis in das kleinſte und entlegenſte Dorf. Greifen wir nur ein Arbeitsfeld heraus, den Reichsmütterdienſt, der der deutſchen Frau zum Muttertag vor nun faſt zwei Jahren geſchenkt wurde. Durch Kurſe, die nichts ſind als eine fröhliche Ar— beitsgemeinſchaft, erhält jede Frau das Rüſtzeug für ihre Aufgabe in der eigenen Familie, die eine Aufgabe iſt im Staat. Zahlen geben einen guten Begriff von der Abteilung Reichsmütterdienſt. Im Laufe des Jahres 1935 fanden im Gau Heſſen⸗ Naſſau insgeſamt 333 Mütterſchulungslehrgänge ſtatt. Davon 108 Säuglingspflegekurſe, 76 Geſundheits- und häusliche Krankenpflegekurſe, 50 Erziehungskurſe, 54 Koch⸗ kurſe, 45 Nähkurſe. In den Kurſen wurden 8 200 Frauen und Mädchen erfaßt. Zur Aufklärung über die Arbeit des Reichsmütterdienſtes fanden Werbeveranſtaltungen in allen Kreiſen ſtatt. 10 Aus ſtellungen legten beredtes Zeugnis ab von der Arbeit des Reichsmütterdienſtes. Im Laufe des Jahres wurden zwei feſt⸗ ſtehende Mütterſchulen in Frankfurt a. M. und Mainz ge⸗ gründet, deren Kurſe ſtändig beſucht werden von Frauen und Mädchen aller Schichten. Frauen werden am März dem Führer für dieſe Taten zu danken wiſſen. * Wir 29. Bergſträßer Blütenfſeſt am 20. April. Am Geburtstag des Führers, am 20. April, wird ein Bergſträßer Blütenfeſt ſtattfinden, das vom Gau Heſſen-Naſſau nach Bensheim und Heppenheim verlegt wurde. Zur Teil⸗ nahme an dem Blütenfeſt werden aus allen Teilen des Gaugebietes Sonderzüge an die Bergſtraße gehen. Die or⸗ ganiſatoriſche Leitung liegt in den Händen der NSV. Nähere Einzelheiten über den Verlauf des Feſtes werden noch be⸗ kanntgegeben. Adolf Hitler erobert eine neue Provinz Steigerung des Ernkeertrages durch die Land gewinnung des Arbeitsdienſtes von 1933 bis heute um 50 Millionen RM Das kommt dem Ernkeerkrag des Saar: landes gleich. Früher: Klaſſengegenſätze und Klaſſenkampf. Heute: Arbeiter, Studenten und Bauern Arbeitskameraden i Früher: Juchtloſigkeit und Verwahrloſung ö der Jugend. Heute: Erziehung durch Gemeinſchafts arbeit zur Volksſolidarität Früher: Verachtung der Handarbeit. Heute: Nation Darum Deine Stimme ſonders bemerkbar beeinflußt wird. hat etwa 250 Tabakpflanzer. Arbeitsdienſt Ehrendienſt der dem Führer! d fur ei d deutſchen für ihre abe it in Abteilung au Heſſen fut. hett J de Land von 1953 NM z 04t aſenkamyf. 15 Iden naht 1 1 1 12 enſt der 9 Feichneten Einſprüche erhoben werden. Betr. Bodenbenutzungserhebung vom Mai 1935. Deutjche Frauen! Es gab eine Zeit, wo die Sorge um das Wohl der Familie die Frau und Mutter in die Arbeitsbetriebe der Fabriken trieb. Durch ſolchen Kampf ums Daſein wurde allzu früh die Nervenkraft der Frau verbraucht. Bei der Machtergreifung durch die NSDAP. ſah es unſer Führer als eine ſeiner erſten Aufgaben an, die Frau ihrem ureigen ſten Aufgabengebiet als Frau und Mutter wieder zuzuführen. „Es gibt keinen größeren Adel für die Frau, als Mutter der Söhne und Töchter zu ſein“, ſagt der Führer. Alle geſchaffenen Einrichtungen des eutſchen Frauen⸗ werkes ſprechen für das große Aufgabengebiet der Ertüch— tigung unſerer Frauen. „ D 2 Deutſche Frau, es iſt Deine heiligſte Pflicht, am 29. März Deine Stimme dem Führer zu geben! 3 Jahre Nationalſozialismus. Die N. S.⸗Volkswohlfahrt bei der Arbeit Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Sondererhebung im Anſchluß an die 1935. 722 Jodenbenutzungserhebung Der Herr Reichs- und Preußiſche Miniſter für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft hat im Anſchluß an die Betriebs- zählung 1933 und die Bodenbenutzungserhebung 1935 eine Fortſchreibung der landwirtſchaftlichen Betriebsſtatiſtik vor— genommen. Die zur Verteilung an die Betriebsinhaber gelangenden Sondererhebungsbogen müſſen ſorgfältig und gewiſſenhaft ausgefüllt, umgehend auf der Bürgermeiſterei Zimmer 13 abgegeben werden. Viernheim, den 19. März 1936 Betr.: Reichstagswahl am 29. März 1936 Die Stimmkartei für die obige Wahl wird am Sams- tag, den 21. März, von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 6 Uhr und am Sonntag, den 22. März 1936, von vormittags 9 Uhr bis nach⸗ mittags 5 Uhr im Sitzungsſaale des Rathau— ſes zur allgemeinen Einſicht ausgelegt. Während dieſer Zeit können gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit der Stimm⸗ kartei entweder ſchriftlich oder zu Protokoll bei dem Unter- — Ich mache ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß nach Ablauf der Auslegungsfriſt Einſprüche gegen die Stimmkartei nicht mehr erhoben werden können. Jeder Stimmberechtigte erhält für dieſe Wahl eine Benachrichtigungskarte, die noch im Laufe dieſer Woche ihm zugeſtellt wird. Wer alſo eine Benachrichtigungskarte nicht erhält, muß unbedingt noch vor Ablauf der Auslegungsfriſt, alſo am Samstag oder Sonntag, die Aufnahme in die Kartei bei uns beantragen. Der Mahnruf zur Einſichtnahme der Stimmkartei ergeht beſonders an diejenigen, die ſeit der letzten Wahl ſtimmbe— rechtigt geworden und nicht in Viernheim geboren ſind. Ferner an diejenigen, die in letzter Zeit auswärts beſchäftigt und polizeilich abgemeldet waren, ſowie an die jungen Eheleute, die ſeit der letzten Wahl die Ehe geſchloſſen haben. Verſäume niemand, ſich von der Aufnahme in die Stimmkartei zu überzeugen, damit er bei Ausübung ſeines Stimmrechts nicht auf Schwierigkeiten ſtößt. 1936 Viernheim, den 18. März Betr.: Plakatanſchlag. Verſchiedene Vorkommniſſe geben Veranlaſſung, darauf aufmerkſam zu machen, daß außer an den öffentlichen An ſchlagſtellen Plakatſäulen keine anderen Anſchläge zuläſſig ſind. Auch der Plakataushang in Schaufenſtern zu⸗ gunſten Dritter iſt nach dem Geſetz über Wirtſchaftswerbung vom 12. September 1933 nicht mehr geſtattet. Plakate dürfen nur noch an der Stelle der eigenen Leiſtung für eigene Zwecke angebracht werden. Die Einwohnerſchaft wird auf die Ein⸗ haltung dieſer Beſtimmungen auch im Intereſſe der Erhal— tung eines geordneten Ortsbildes beſonders aufmerkſam ge— macht. Viernheim, den 18. März 1936 Die braunen bzw. roſafarbenen Betriebsfragebogen, die in den letzten Tagen bei der Milchanlieferung den Betriebs inhabern ausgehändigt wurden, ſind genaueſtens ausgefüllt, umgehend auf dem Rathaus Zimmer 13 abzugeben. Letzter Termin für die Ablieferung iſt der 21. März 1936. Auf die den Fragebogen beigefügten Merkblätter iſt Dickrüben beſonders zu achten. Viernheim, den 18. März 1936 An alle Aabſobeſitzer und Rabiohändler! Bei den nunmehr faſt täglich erfolgenden Uebertragungen der Reden des Führers und ſeiner Mitarbeiter wollen ſich die Beſitzer von Radios aus ihren Bekannten- und Nachbar- kreiſen, die keine Radios haben, dazu einladen bzw. auch die Lautſprecher in der Nähe eines Fenſters aufſtellen, daß ſie von draußen mit angehört werden kann. Dies wollen beſon— ders die Radiohändler tun, wie auch ſolchen zu empfehlen iſt, Radiogeräte an Familien leihweiſe abzugeben für die Dauer der Wahlſchlacht, um ſolchen das Anhören zu ermög—⸗ lichen. Es muß jeder mithelfen, daß das, was uns der Führer und ſeine Mitkämpfer um die Geſtaltung eines neuen Vater— landes zu ſagen haben, bis in die kleinſte Hütte und Stube getragen wird, denn ganz Deutſchland geht es an! Perſonalnachrichten der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen. Von dem Leiter der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen wurden zum Geſchäftsführer und Leiter ernannt: der Allg. Ortskrankenkaſſen für die Kreiſe Alsfeld: Ernſt Schnei— der; Bensheim: Philipp Degen; Bingen: Jakob Keim: Bü⸗ dingen: Karl Erlbert; Darmſtadt⸗Stadt: Wilhelm Storck. Der Beſonderen Ortskrankenkaſſe„Merkur“ für Handlungs gehilfen und Lehrlinge in Darmſtadt: Ludwig Merz; der Allg. Ortskrankenkaſſen für die Kreiſe Friedberg Helmut Geier; Groß-Gerau: Karl Schad; Heppenheim: Lud wig Keil: Lauterbach: Karl Domm; die Stadt und den Landkreis Offenbach: Hermann Alt; die Kreiſe Oppenheim: Johann Schuck; Schotten: Wilhelm Knieſe. — Wir erfüllen, was die Anderen verſprachen Danksagung Für die Beweise herzlicher Anteilnahme, die wir beim Heimgange unseres lieben Verstorbenen Gg. Friedrich Martin l. entgegennehmen durften, sagen wir Allen unseren aufrichtigsten Dank. Viernheim, Toledo/ Ohio, den 19. März 1936 Die trauernden Hinterbliebenen Erſte Viernheimer Tonſilmſchau! Der erfolgreiche Paul Wegener-Großfilm der Mann mit der Pranke oder: Heut' iſt der ſchönſte Tag meines Lebens Freitag, Samstag und Sonntag im Central⸗-Film⸗Palaſt Filmfreunde! Dieſe Woche iſt wieder ein ganz aus⸗ gezeichnetes Filmwerk zu ſehen, das beſtimmt ſogar dem Ver⸗ wöhnteſten gefallen wird. Der neue Paul Wegener-Film hat eine Eigenſchaft, deſſen ſich nur ganz wenige Filme rühmen können: Er befriedigt den Verehrer höchſter Künſtlerſchaft ebenſo wie den Liebhaber eines heiteren, allerdings ebenſo wertvollen Unterhaltungsfilms... ein Dialog..., deſſen ſpritzigem Geiſt zuzuhören ein unbeſchränktes Vergnügen be— deutet. Endlich wieder mal ein Film, zu dem man reſtlos und gern„Ja“ ſagt... Paul Wegener zeigt ſich als Künſtler von ganz großem Format... Eine Leiſtung, die reſtlos begeiſtert, weil ſie lebenswahr, logiſch und ganz ſchlicht iſt. Es iſt ein Geſellſchafts- und Kriminalfilm zugleich, der in ſeiner ſpannenden, klar und logiſch aufgebauten Handlung neue Wege geht, die ihn ſicher zu großem Erfolg führen werden. Die Geſchichte einer Liebe wird hier zum Erlebnis. Das Problem, das der Mann um das Weib kämpfen muß, um es zu beſitzen, iſt hier in einer Form geſtaltet, die jeden Beſucher vom Anfang bis zum Ende mitreißt... Ein Film für Frauen, denn in ihm herrſcht weibliche Intelligenz und die moraliſche Haltung der Frau. Was den Film erſt recht zum hervorragenden Kunſtwerk erſten Ranges macht, iſt das differenzierte Spiel hervorragender Darſteller. Wir bewundern die überragende ſchöpferiſche Geſtaltungskraft eines Paul Wegener, ſind bezaubert von dem unendlich feinen Spiel der Roſa Stradner, Hilde Meißner und Johannes Riemann. Filmfreunde! Beſucht des großen Andrangs wegen am Sonn— tag, möglich ſtſchon die Werktags-Vorſtellungen! fur de Hausschneiderei in Stadt und Landi Es wird Zeit den Nutzholz⸗Verſteigerung Montag, den 30. März 1936, vorm. 8 Uhr, werden im„Gaſthaus zum Löwen“ zu Viernheim aus dem hieſigen Staatswald verſteigert: Nutzſcheiter Eiche 2. Kl. Nutzknüppel Eiche Gedruckte Stammauszüge können gegen 15,6 Rm.(1,25 g. geſpalt.) 6,9 Rm.(4 m. lg.) Schneider Pereins⸗Anzeiger Odenwaldklub, Ortsgruppe Viernheim. Sonn⸗ tag Halbtagswanderung(Weinheim Buchklingen— Birkenau— Weinheim). Abfahrt OCG. 12.42 Uhr. Turnverein v. 1893 e. V. Abtlg. Handball: Heute Freitag abend 8 Uhr in der Sporthalle Spieler⸗ drum: Stämme Eiche 3.— 4. Kl.— 3St. mit 3,09 Fm. 3 N B 1 7. für eine use H⸗ 0 Eiche 1.5.„ 635„„ 269,10„ 1 N⸗ 7 Buche 2.—4.„ 21„„ 13,5 a 1 Lbloziger Melle 9 fur einen Rock Schwellenholz re.: 0 1 Ve gche 1 u. 2,,„ 9,88„ konnte ich viel 5 Einige 1000 Stück Stoffe neue Qualitäts- möbel z. günsti- Voreinſendung von RM.—. 60 von der unter⸗ Ipezilalabteilungen zeichneten Stelle bezogen werden. gen Prelsen 20 7 8 Ko i 2 2 i Amen- N. Hej. Forſlamt Viernheim eintsufes. ierren Konfektion öbel Voll N.... undd alles auf Teilzahlung, wenn dann 7 in 40 Wochen- oder 9 Mor ats-Raten Qu 5, 17—19 55 N 5 t. 7 F zu kaufen, sei es füt ein 1 Kleid Jackenkleid Complet für einen Mantel — jeder Ait, jeder Fafbe, jeder Nuster- ung umfast unsere Auswehl! Auch erinnern wir an unsere 22 * 0 2 Schuhe Gardinen- Teppiche. Linoleum verſammlung. Jeder Spieler mu ß erſcheinen. Nächſten Sonntag letztes Verbandsſpiel in Neckarau. Die Leitung. v. jungem Ehepaar zu mieten geſucht. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. immer zurückgenomm. Schal- Zimmer Schrankzweitür. Waſchkomm. mit Spiegelauffatz, lackiert 95 * RM. Zeitung. Kleider, Mönte! Anzöge, Höte Handschuhe bs. kärbtu. reinigt In ſchönſter Lage Weinheims groß. möbl. Zimmer mit Balkon u. Bur manch al 5* Schrank zweitür. genblick an Herrn PARBER- Waſchkomm. mit Ser 5 2* 2 oder Dame zu ver PRINT Z Marmor u.Spie⸗ mieten. Bad im Hauſe. Angeb. an Fr. Marv Kadiſch Annahmeſtellen in „Weinheim Viernheim: Tendenbergſtr. 8 Nik. Brechtel a. dillig dd gol gel, Nuß baum 120. Schrank, dreitür. mit Spiegel und Waſchkomm. mit Marmoru.Spie⸗ auf ihn eee eee eee eee Zur rechten Stunde eee wirkt das Angebot in der Nie Zeitungsanzeige als Stö— rung empfunden, wie ſoß andere Wenn der Leſer am em⸗ pfänglichſten iſt, wenn er am beſten Zeit hat, wirkt das angehot durch die Zanlungsanzeige 2 amen r Das Rauiaus fur Wäsche und Bekleidung wird die Reklame 0 7 72 e ſcherſtraße 11 Dickrüben Kurz, Weiß⸗ und U. Heu abzu- Wollwaren, Tel. 38 geben[ Karl Borr. Lampert; heimerſtr. 11 em. 175. H. Baumann Mannheim U1,7 Breiteſtraße im Hauſe Pilz Ge⸗ naue Adr. achten Winkler, Adolf Hitlerſtr 57, Kurz-, Weiß⸗ u Wollwaren durch Ein Jeder gibt zu verkaufen Heckmann Der Bürgermeiſter: Bechtel. Adolf Hitlerſtr. 7 4 0 für das injerieren! W 9 8 Daucksacſien in einfacher bis feinster Ausführung bei billig- ster Berechnung liefert die Buchdruckerei der HMiernneimerbolkszelung Winterhiſtswerl des Deutschen HhlkES i l neue Frenag im Central der gewalge deutsche Lichtspfel-Spnafgal-Füm II faul wegener, Rose Strauner, Johannes fiemann und n 9 17 de Melgner Der mann mit der Pranhe Oder, Heute ist der Schönste Tag meines Lebens 2 — 3 * 1 17 1 0 10 1 5 N — e 3 — — r Dab 2b gaſerub n Nieden den Cue. Aus Nah und Fern Die Beſchäftigung in der Lederwaren Juduſtrie. Offenbach a. M. Aus Offenbach wird geſchrieben: Die Offenbacher Lederwarenfabrikanten ſind mit dem Ergebnis der Leipziger Meſſe im allgemeinen zufrieden. Faſt alle Offenbacher Ausſteller haben in Leipzig in dieſem Frühjahr größere Umſätze erzielt, als an den beiden anderen Meſſen des Vorjahres. Auch die Aufträge von den Reiſenden und Vertretern laufen zurzeit beſſer ein, ſo daß man in Offen⸗ bach allgemein zufriedenſtellend beſchäftigt iſt. Bei der Nähe des Oſterfeſtes werden die meiſten Beſtellungen aber kurz⸗ friſtig lieferbar verlangt. Erfreulich iſt auch zu hören, daß der Ausländerbeſuch bei den Offenbacher Fabrikanten ſich erheblich gebeſſert hat und daß mehr Exportaufträge herein— genommen werden konnten, die hauptſächlich nach England und den engliſchen Dominions gegangen ſind. Auch Däne— mark hat die alte, im vergangenen Jahre herabgeſetzte Quote für Lederwaren wieder hergeſtellt. Bevorzugt wird die mittlere Qualität, beſonders bei Damentaſchen. Im deut⸗ ſchen Geſchäft ſind die Umſätze noch etwas ungleichmäßig. Die Beſſerung gegenüber dem Vorjahr wird von den ein⸗ zelnen Fabrikanten zwiſchen 15 und 20 Prozent geſchätzt, jedoch gibt es Herſteller, bei denen die Umſätze darunter und andere, bei denen ſie darüber liegen. Jeuer in einem Sägewerk. Gießen. In dem Kreisort Treis a. d. Lunda brach in dem Sägewerk der Firma Konrad Feuer aus, das an den Holzvorräten eines Schuppens gute Nahrung fand. Der Brand wurde erſt bemerkt, als die Flammen bereits aus dem Gebäude herausſchlugen. Die Ortsfeuerwehr in Ge— meinſchaft mit der von Gießen herbeigerufenen Kreis-Mo⸗ torſpritze konnte den Brand in etwa zweiſtündiger Arbeit auf ſeinen Herd beſchränken und niederkämpfen. Das Feuer wütete vor allem in dem Holzſchuppen, in dem auch die Dampfmaſchine ſtand. Hier wurde ziemlicher Schaden ange— richtet, dagegen gelang es der Feuerwehr, eine weitere Ausdehnung des Brandes auf die übrigen Anlagen und Maſchinen zu verhüten. Die Entſtehungsurſache des Bran— des iſt noch nicht bekannt. ** Frankfurt a. M.(Dornenwege der Liebe.) Vor Jahren lernte ein damaliger Student und jetziger Rechtsanwalt eine Frau mit dem Vornamen Tilly kennen. Ein Häuflein Gerichtsakten zeugt davon, daß den Tagen ſeeliſcher Harmonie Stunden bitterer, ernſter Auseinander⸗ ſetzungen gefolgt ſind, daß es Anzeigen gegen ihn nur ſo hagelte. Wenn ſich nur ein Fünkchen von ihrem Inhalt be— wahrheitet hätte, wäre ſeine Karriere vernichtet worden. Tiuy ſuhlt uch in ihrer Liebe enttäuſcht, hintergangen, ſitzengelaſſen. Als Tilly den Zeugen kennen lernte, war ſie verheiratet und Mutter zweier Kinder. Die Beziehungen zu dem Studenten beſchworen einen Eheſcheidungsprozeß her⸗ auf. Die Ehe wurde geſchieden und die Frau als der ſchul⸗ dige Teil erkannt. Trotz Scheidung trat der ſeltene Fall ein, daß die geſchiedenen Gatten beieinander blieben, und daß bis zum heutigen Tag die Frau als Haushälterin bei ihrem früheren Ehemann tätig iſt. Als Tilly mit dem Stu⸗ denten in das gefährliche Fahrwaſſer der Eiferſucht geraten war, will er ſozuſagen keine ruhige Stunde mehr vor ihr gehabt haben und ihren Verfolgungen ausgeſetzt geweſen ſein. Sie verdächtigte ihn der Zechprellerei, des Mietſchwin⸗ dels, ja ſogar des Mordverſuchs. Tilly griff mit allen ihren Anzeigen daneben, ſie wurden von der Behörde nachgeprüft und es blieb nichts zu ungunſten des Zeugen hängen; die Verfahren wurden ſämtlich eingeſtellt. Tilly bekam einen Strafbefehl. In der Einſpruchsverhandlung vor dem Schöf⸗ fengericht nach dem Motiv gefragt, erklärte ſie, ihr Beweg⸗ grund ſei einzig und allein der, daß auch er ſeine Strafe, die er verdient habe, erhalten ſolle. Das Gericht erkannte auf die beantragte Gefängnisſtrafe von drei Monaten. * Frankfurt a. m.(23 Perſonen feſtgenom⸗ men.) Der Kriminalpolizei war bekannt, daß in einem Cafe in der Moſelſtraße in größerem Umfange Glücksſpiele betrieben wurden. In der Nacht zum Sonntag drang nun das Spielerdezernat überraſchend in das Lokal ein und fand hier das Spiel in vollem Gange. Es wurden 23 Per⸗ ſonen zur Bahnhofswache gebracht; davon konnten 22 der Beteiligung an dem Glücksſpiel überführt werden. Unter den Feſtgenommenen befand ſich außerdem eine von der Frankfurter Staatsanwaltſchaft geſuchte Perſon. Wie ſehr die in dem Lokal verkehrenden Perſonen von der Spiel— leidenſchaft erfaßt waren, geht daraus hervor, daß ſie nach Eintritt der Polizeiſtunde nach Privatwohnungen überſie— delten und dort ihre Glücksſpiele bis in die Morgenſtunden fortſetzten. Spielumſätze von einigen hundert Mark waren keine Seltenheit. Unter den Spielern befanden ſich wieder zahlreiche Erwerbsloſe und Unterſtützungsempfänger. Die Spieler ſind untereinander meiſtens nur mit ihren Spitz⸗ namen bekannt. Den alten Bekannten der Polizei, den ge⸗ werbsmäßigen Zokkern— wie Käſe⸗Auguſt, Großmutter, Aſchaffenburger Karl, Knolle, Schnorres und wie ihre Spitznamen noch ſind— wird man diesmal ganz gehörig den Prozeß machen. ** Frankfurt a. M.(Uuto überrennt Frau mit Kinderwagen.) An der Cronſtettenſtraße Ecke Nibe⸗ lungenallee, in unmittelbarer Nähe des Bürgerhoſpitals, ſtießen zwei Kraftwagen, ein Perſonenwagen und ein Lie⸗ ferwagen, zuſammen. Der Perſonenwagen geriet dabei in die Anlage. wo er eine Frau mit einem Kinderwagen über— rannte. Das Kind ſowie die Mutter wurden zu Boden ge— ſchleudert, der Kinderwagen wurde zertrümmert. die bei⸗ den Verletzten wurden ſofort in das naheliegende Kranken— haus gebracht. ** Frankfurt a. m.(Ein Greis bei einem Ver⸗ kehrsunfall getötet.) Auf der Straße von Enkheim nach Fechenheim ereignete ſich ein folgenſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Ein Autofahrer geriet beim Ueberholen eines Koh⸗ lenfuhrwerks von ſeiner Fahrbahn ab und ſtreifte den auf dem Fußgängerweg daherkommenden 78jährigen Invaliden Petri aus Enkheim derart heftig, daß der Greis in den Straßengraben ſtürzte und ſich Petri war auf der Stelle tot. Frankfurt a. M.(Dr. vom Rath feiert Gol⸗ dene Hochzeit.) Am Freitag den 20. März 1936 begehen der ſtellvertretende Vorſitzende des Aufſichtsrates der JG. Farbeninduſtrie Dr. Walter vom Rath und ſeine Ehefrau Maximiliane geb. Meiſter das Feſt der Goldenen Hochzeit. Dr. vom Rath iſt ſeit 46 Jahren in der chemiſchen Induſtrie tätig, davon allein 38 Jahre in den vorm. Höchſter Farb⸗ werken. Während ſeiner langjährigen Tätigkeit als Vor⸗ ſitzender des Aufſichtsrates der Höchſter Farbwerke hat Herr vom Rath ſich um die Entwicklung von Farbſtoffen und der Pharmazeutika große Verdienſte erworben. ** Frankfurt a. M.(Verkehrsunglück an der Todeskurve.) Ein Heidelberger Arzt lenkte am Tage der Eröffnung der Reichsautobahn in den Mittagsſtunden ein mit vier Perſonen beſetztes Auto über die Autobahn Darmſtadt— Frankfurt. Als er die große S-Kurve an der alten Mainzerſtraße bei Goldſtein paſſierte und mit etwa 50 Kilometer Geſchwindigkeit fuhr, kam von Frankfurt her auf einem Motorrad der Techniker Fritz Döhring aus Okriftel. Auf dem Soziusſitz ſaß ein Ehemann, deſſen Frau im Bei- wagen ſich befand. Auto und Motorrad prallten aufeinan⸗ der und der Zuſammenſtoß koſtete Döhring das Leben, der Ehemann wurde ſchwer, die Frau nur leicht verletzt. Der Arzt kam in Haft, wurde aber nach zwei Tagen und nach Stellung einer Kaution von 2000 Mark entlaſſen. Der Arzt wurde im November vorigen Jahres wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung zu vier Monaten Gefängnis vom Schöffengericht verurteilt, da er zu ſchnell und zu weit links gefahren ſei. Der Arzt legte Berufung ein die auf das Strafmaß beſchränkt wurde. Die Erſte Strafkammer kam nach einer Ortsbeſichtigung und erneuter Beweisaufnahme zu einer Abänderung des Urteils und er⸗ kannte an Stelle einer verwirk, ten Gefängnisſtrafe von zwei Monaten und drei Wochen auf eine Geldſtrafe von 4000 Mark. Geinhauſen.(Schwerer Verkehrsunfall. — Drei Verletzte.) An der Brücke über den Orbbach, nahe der„Eiſernen Hand“ bei Wächtersbach, ereignete ſich ein folgenſchwerer Unfall. Ein von drei Perſonen beſetztes Motorrad mit Beiwagen fuhr aus unbekannten Gründen ſtatt über die Brücke in die Böſchung. Der Ssoziusfahrer wurde dabei in den Bach geſchleudert, während der Bei⸗ fahrer in einem Baum hängen blieb. Der Fahrer wurde von der ſchweren Maſchine begraben. Ein ſpäter vorbei— fahrender Laſtzug fand die Schwerverletzten und ſorgte für ihre Ueberführung in das Krankenhaus nach Salmünſter. Darmſtadt.(Ein verpfuſchtes Leben.) Ein 30⸗ jähriger Darmſtädter, geſcheiterter Theologieſtudent und wegen Darlehensſchwindels vorbeſtraft, fand mit der alten Methode, verrrauensſeligen Menſchen innerhalb acht Tagen ein Darlehen zu verſprechen, wirklich einige, die ihm auch einen Vorſchuß für„Auslagen und Schreibgebühren“ zahl⸗ ten. Ihre Anzahlung war natürlich verloren, und ſie ſelbſt bekamen nie ein Darlehen zu ſehen. Das Urteil der Großen Strafkammer gegen den Angeklagten, der ſich als ein Opfer widriger Verhältniſſe betrachtet, nur nicht die Schuld be! ſich ſelbſt ſucht, lautete auf ein Jahr und neun Monate Ge— fängnis und wurde rechtskräftig. Bensheim.(Einem Hochſtapler das Hand⸗ werk gelegt.) Der beim Finanzamt aushilfsweiſe be ſchäftigte Alfons Trutzel, der ſehr gewandt auftrat und ſich den Doktortitel zulegte, ſuchte ein Darlehen von 1300 Mark, das er auch von einem Winzer erhielt. Natürlich gegen Sicherheit, denn beim Notar wurde dem Geldgeber das Möbel des Herrn Doktor und eine wertvolle Stradivari— geige übereſanet. Nochmals verſuchte Trutzel ſein Glüc durch eine Zeitungsanzeige, auf die hin ihm ein Arbeiter 1000 Mark, ſein ganzes Erſpartes, auf ein Jahr lieh. Auch in dieſem Fall wurden die gleichen Objekte zur Sicherheit übereignet. Als das Jahr um war, erfolgte keine Rückzah— lung, während die zeynprozentigen Zinſen pünktlich abge⸗ liefert worden waren. Der Schwindel kam bald heraus: Der feine Herr war gar kein Doktor, verdiente nur knapp 200 Mark, die Möbel gehörten ſeiner Frau und die Geige hatte er ſelbſt nur als Pfand. Wegen zweifachen Betrugs und falſcher Titelführung wurde der„Hochſtapler von ausge— prägt verbrecheriſcher Veranlagung“, wie ihn der Staats- anwalt bezeichnete, zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt und gleich dabehalten. Eberſtadt.(Fortſetzung der Modaure gulie⸗ rung.) Die Modau iſt einer der großen Bäche des vorderen Odenwaldes, die bei der Entwäſſerung nach Wolkenbrüchen, CCC dabei das Genick brach. — 3 Jahre Nationalſozialismus. 1932: jährlich 1os ooo Kraftfahrzeuge 1935: jährlich 310 ooo Kraftfahrzeuge Deine Stimme oͤem Führer! ſchneller Schneeſchmelze im vorderen Odenwald für das Ried bis zum Altrhein von großer Bedeutung ſind, zumal an ihrem Lauf zahlreiche induſtrielle Unternehmungen lie— gen, die an einem geregelten Waſſerſtand und lauf der Modau ſtark intereſſiert find. Nun hat der Voranſchlag der Gemeinde Eberſtadt einen weiteren Poſten von 63 000 Mark eingeſetzt, der allein für die Weiterführung der Regulierung der Modau dienen ſoll. Friedberg.(Großes Arbeitsbeſchaffungs⸗ projekt.) Nachdem vor einigen Jahren bereits die Sei⸗ tenbauten des Adolf-Hitler-Polytechnikums errichtet worden waren, hat ſich die Stadt Friedberg jetzt entſchloſſen, dem⸗ nächſt mit der Errichtung des noch fehlenden Haupt⸗ bzw. Mittelbaues zu beginnen. Mit den Arbeiten hofft man be⸗ reits Ende dieſes Jahres fertig zu ſein. Durch dieſes groß⸗ zügige Arbeitsbeſchaffungsprojekt der Stadt erhalten wieder viele Volksgenoſſen Arbeit und Brot. Gießen.(Wegen Verletzung der Elternpflicht rechtskräftig verurteilt.) Das Landgericht Gießen verurteilte am 19. Dezember 1935 die Eheleute Chriſtian Schepp aus Burkhardsfelden(Kreis Gießen) wegen Miß⸗ handlung zu ſechs bezw. drei Monaten Gefängnis. Den Ehe⸗ leuten war vorgeworfen worden, ihren 22 Jahre alten, an Epilepſie leidenden Sohn ſtändig vernachläſſigt und wieder⸗ holt mißhandelt zu haben. Zu dem erſten Anklagepunkt er⸗ gaben ſich keine ausreichenden Schuldfeſtſtellungen, ſo daß in dieſem Falle das Gericht zur Freiſprechung kommen mußte. Hingegen wurde für erwieſen erachtet, daß beide Eheleute den kranken Sohn, wenn dieſer durch epileptiſche Anfälle wehrlos geworden war, wiederholt ſchwer mißhandelt halten Das Gericht kam in dieſem Fall zu der oben genanntem Verurteilung. Beide Angeklagten hatten dieſes Urteil durch Reviſion beim Reichsgericht angegriffen. Der 1. Strafſenat hat dieſe Reviſion als unbegründet mit einer für die Straß höhe belanaloſen Maßgabe verworfen. Aus Mann n Mannheim, 19. März. J Dieb und Hehler auf der Anklagebank. In den Mo⸗ naten Dezember vorigen und Januar dieſes Jahres wurden in einem Ludwigshafener Goldwarengeſchäfte fortgeſetzt Dieb⸗ ſtähle von Ringen, Hals⸗ und Uhrtetten, goldenen Uhren und ſonſtigen Wertſachen im Betrage von 2000 Mark ausgeführt. Der Abſatz der Stücke bei Uhrmachern und Juwelieren durch die Hehler in Mannheim führte zur Aufdeckung der Die⸗ bereien, die durch den 20 Jahre alten Ausläufer der be⸗ ſtohlenen Firma Joſef Schulz von Ludwigshafen ausgeführt wurden, der von Zeit zu Zeit Griffe in den Kaſſenſchrank tat, in dem die Sachen aufbewahrt wurden. Er wohnte im Hauſe und der Nachbar, der neben ihm auf der Anklagebank ſitzende 33jährige verheiratete Anton Knab, ſorgte für weitere Heh⸗ ler, um die Sachen in Ludwigshafen und Mannheim zu ver⸗ kaufen. Sie wurden zu Schleuderpreiſen abgeſetzt. Der Dieb hatte nur einen„Gewinn“ von etwa 300 Mark, der bei einer Autofahrt in holder Begleitung zerrann. Neben 40 Mark Miete hatte er nämlich für das zuſammengefahrene Auto 180 Mark Reparaturkoſten zu zahlen. Das Schöffengericht fällte folgendes Urteil: Schulz 1 Jahr Gefängnis, Knab und der 32 Jahre alte Alois Moſer je 6 Monate Gefängnis, die 28 Jahre alte Ehefrau M. und der 25 Jahre alte Hel⸗ muth Hahl je 4 Monate Gefängnis, der 36 Jahre alte Friedrich Wittemann 6 Monate Gefängnis. Sämtliche An⸗ geklagten ſtammten aus Ludwigshafen. Nur die Ehefrau M. wurde aus der Haft entlaſſen. Pirmaſens.(Er wollte ſelbſt Geld machen!) Der 1886 geborene Albert Scherer von Pirmaſens, ein wie⸗ derholt vorbeſtrafter Menſch, kam auf die Idee, das ihm feh⸗ lende Geld ſich durch Fälſchung zu beſchaffen. Insgeſamt 36 Stück, meiſt Fünfmarkſtücke, hatte er bereits fertigge⸗ ſtellt, als ſein Verbrechen entdeckt wurde. Er wurde feſtge⸗ nommen und nun zur Aburteilung der Strafkammer Zwei⸗ brücken vorgeführt. Wie die Hauptverhandlung ergab, war Scherer ſchon öfter im Gefängnis und Zuchthaus. Im Krieg kämpfte er mit Auszeichnung, darf ſeine Orden aber wegen Verluſtes der bürgerlichen Ehrenrechte nicht tragen. Der Straftat war er geſtändig mit der Erklärung, aus Not ge⸗ handelt zu haben: zur Zeit des Münzverbrechens ſei er ar— beits⸗ und mittellos geweſen. Entſprechend dem Antrag des Staatsanwaltes lautete das Urteil auf zwei Jahre Gefäng⸗ nis, wovon drei Monate Unterſuchungshaft abgehen. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt vom 19. März. Zufuhr: 62 Kälber, 590 Schweine, 1 Ziege, 360 Ferkel, 500 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 14 bis 19, über ſechs Wo⸗ chen 19 bis 30, Läufer 30 bis 33 Mark.— Marktverlauf: mittel. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 19. März: Preiſe unverändert. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 19. März. Zufuhr: 721 Kälber, 76 Schafe, 830 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo⸗ gramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber a) 67 bis 70, b) 61 bis 66, c) 52 bis 60, d) 40 bis 51; Lämmer und Hammel bis b1) geſtrichen, be) Weidemaſthammel 47 bis 50, c) 44 bis 46, d) 39 bis 42, Schafe e) 42 bis 46, f) 37 bis 41; Schweine a1) 57, a2) 57, bl) 56, b2) 55, c) 83, d) 51 Mark Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 19. Mürz. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kartoffeln 4.5; Salatkartoffeln 12 bis 13; Wirſing 18 bis 2; Weiß⸗ kraut 15 bis 18; Rotkraut 20 bis 25; Blumenkohl, Stück 20 bis 55; Roſenkohl 28 bis 35; Gelbe Rüben 7 bis 10; Rote Rüben 12 bis 15; Spinat 12 bis 25; Zwiebeln 12 bis 15; Schwarzwurzeln 18 bis 32; Kopfſalat, Stück 25 bis 35; Endivienſalat, Stück 10 bis 25; Feldſalat 60 bis 100; Lattich 60 bis 80; Tomaten 40 bis 60; Radieschen, Büſchel 10 bis 12; Rettich, Stück 5 bis 25; Meerrettich, Stück 10 bis 50; Suppengrünes, Büſchel 5 bis 7; Peterſilie, Büſchel 5 bis 7; Schnittlauch, Büſchel 5 bis 7; Aepfel 15 bis 45; Birnen 25 bis 50; Zitronen, Stück 3 bis 6; Orangen 15 bis 30; Ba⸗ nanen, Stück 5 bis 8; Markenbutter 160; Landbutter 142 Weißer Käſe 25 bis 30: Eier. Stückl 9 bis 11.