haffungz, keit s die Sei orden e oſſen, dem. Mupt- hz ot man h ſch ausgefüͤhtt ſenſchrank tat, 1 ſe ngeticht fallt dusgeſamt eits fettigge⸗ de ſeſtge⸗ Frelle Mit: Ve th. 5 40* Vielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Beilagen: D.⸗A. Febr. 36: Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: F nahme durch alle Anzeigenmittler. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Vereins⸗ und Geſchäflsanzeiger Millimeter zeile. Auf Mengenab⸗ riedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Nr. 69 Samstag, den 21. März 1936 Der zweite Akt Das Memorandunm der Ein italieniſches Blatt hat von dem geſtrigen Beſchluß des Rates geſagt, daß er die deutſche Delegation und die Reichs regierung beſtimmt nicht erſtaunt hätte. All dies ſei im Grunde von ſehr geringer Bedeutung. Ein anderes ſchrieb, nachdem ſich der Vorhang über den erſten Akt des Londoner Dramas geſenkt habe, beginne der zweite„in voll kommener Dunkelheit“. Auch die Londoner„Times“ erklärte, nun beginne erſt die eigentliche Auseinander- letzung. Zweifelsohne hat vor dem Ende dieſes erſten Aktes der deutſche Vertreter das deutſche Recht in überaus eindrucks voller Weiſe vertreten. Aber die Vertreter der Ratsmächte ſind ſchon mit gebundener Marſchroute nach London gefahren. Die Franzoſen haben noch den unentbehrlichen Druck darunter geſetzt. Das Geſpenſt ihres Austrittes aus dem Völkerbund und damit des Zuſammenbruchs dieſer Einrichtung mußte herhalten. Das hat gewirkt. Nun iſt heute der zweite Akt ſchon eingeleitet durch die Veröffentlichung des Memorandums der Locarno-Mächte Eng land, Frankreich, Italien und Belgien. Was ſie hier vorſchlagen, ſoll nunmehr geſchehen. Seit Tagen ſchon ſchwirren Mut— maßungen hierüber durch die Preſſe. Nicht nur Tage lang, ſondern auch halbe Nächte ſcheint über dieſes Programm zwiſchen England und Frankreich gekämpft worden zu ſein! Was vorliegt, iſt offenkundig ein Kom promiß, und die ſranzöſiſchen Spuren ſind deutlich zu verfolgen. Es liegt am Beginn die Anrufung des Haager Gerichtshofes und es liegt am Ende dann der ganze Wuſt der Vorſchläge: für Beiſtands⸗ pakte, bis zu einer großen internationalen Konferenz. Da⸗ zwiſchen liegen aber bedenkliche Dinge. Das Bedenklichſte iſt, daß hier tatſächlich eine neue— eine 20 Kilometer Zone dorgeſchlagen wird öſtlich am Rhein, nur öſtlich, nicht auch weſt⸗ lich, und innerhalb dieſer 20 Kilometer ſollen internationale Truppen ſtationiert werden. Das ſoll für die Zeit der Ver⸗ handlungen, alſo vorübergehend, an der Weſtgrenze die„Sicher- heit“ ſchaffen. Die deutſchen Truppen im übrigen 50-Kilometer— Gebiet ſollen nicht verſtärkt werden und es ſollen in der Zwiſchenzeit keine Befeſtigungen angelegt werden. Außerdem ſoll eine internationale Kommiſſion zur Aeberwachung dieſer Dinge geſchaffen werden. Man hat den Eindruck, als ob die Franzoſen da berechnend Fußangeln gelegt hätten, über die die Mächte und Deutſchland vermutlich nicht ohne Verletzung hinwegkommen ſollten, ehe man an die endgültige Bereinigung und an die Aufnahme der groß⸗ Locarnomächte veröffentlicht zügigen und poſitiven deutſchen Vorſchläge gehen kann. Wer erinnert ſich nicht noch mit Grauen der„internationalen Kom miſſionen“? Der 20-Kilometer-Vorſchlag läßt die deutſche For— derung nach Gegenſeitigkeit an unſerer Weſtgrenze völlig außer acht. And das„vorübergehend“... Wie lange kann ſich eine internationale Kommiſſion mit ſolch ungeheuren Aufgaben ausdehnen! Denken wir nur daran, wie endlos ſich die Ab— rüſtungskommiſſion ausgedehnt hat, weil Frankreich die Sache verſchleppen wollte. Sie würde vermutlich heute noch tagen und in den gleichen zu nichts verpflichtenden Sprüchen ſich be wegen, wenn Deutſchland nicht ſchließlich gehandelt hätte. Kann durch ſolche Fußangeln der Gang des Rechtes, der Durch— bruch der Wirklichkeit ernſtlich aufgehalten werden? Man mag über den Innenpolitiker Lloyd George ſagen was man will; die freimütige Art, in der er jetzt als Mitbegründer des Ver ſailler Vertrages und der Rheinlandzone auftritt, in der er be kennt, die eigentlichen Aebertreter des Geſetzes ſeien immer die jenigen, die größere Stärke zur Vergewaltigung des Geſetzes mißbraucht haben, und: daß Frankreich moraliſch nicht das Recht habe, Deutſchland des Vertragsbruches anzuklagen, dieſe Auf⸗ faſſung muß ſich durchſetzen! Oder Gedanken, wie der„Times“ haben die Wirklichkeit für ſich: daß wenn der franzöſiſch⸗ruſſiſche Pakt als ein Gegengewicht gegen die deutſche Wiedererſtarkung verteidigt werde, daß dann Deutſchland nicht nur wahrheits— gemäß ſagen könne, daß ſeine Angebote einer Begrenzung ſtrikt abgelehnt worden ſeien, ſondern auch, daß der Locarnovertrag eine Gleichheit der militäriſchen Kräfte vorausſetze. Auch führende Linkspolitiker in Frankreich(Daladier, Baſtide) oder Germain Martin im„Capital“ treten mit ver nünftigen und einſichtigen Worten auf, während die franzöfiſche Diplomatie in juriſtiſchen Spitzfindigkeiten ihr Heil ſucht, und indem ſie England, die Locarnomächte und ſchließlich den ganzen Genfer Völkerbund unter dieſes Joch formaler Rechtsbetrachtung zwingt. Wie nun auch die weitere Entwicklung ſein mag, das eine iſt unumſtößlich, daß das deutſche Volk geſchloſſen wie ein Mann mit dem Führer für Deutſchlands wirkliches, lebendiges Recht eintritt. Die eindrucksvolle Begründung ſeiner poſitiven Sicher— heitsvorſchläge, die er am 7. März gegeben, hat den Weg ge— wieſen, der den Frieden in Europa, aber auch die Gerechtigkeit, Deutſchland gleiches Recht ſichern kann. Wenn das nicht ge⸗ lingen ſollte, die Verantwortung dafür ſteht heute außer Zweifel. Der Wortlaut des Memorandums DNB. London, 20. März. Das Memorandum der Locarno-Mächte hat folgenden Wortlaut: Die Vertreter von Belgien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland und von Ztalien ſind zuſammengekommen, um die Lage zu prüfen, die durch die ihren Regierungen ſeitens der deutſchen Regierung am 7. März 1936 gemachte Mitteilung entſtanden iſt. J. Sie nehmen Akt von den im Namen Frankreichs und Bel giens dem Völkerbundsrat unterbreiteten Entſchließungsentwurf, worin die Tatſache des Bruches von Artikel 43 des Verſailler Vertrages durch Deutſchland feſtgeſtellt wird zu dem Zweck, den Signatarmächten des Locarno-Vertrages davon Kenntnis zu geben. Sie nehmen weiter Akt von der Anterſtützung, welche die Regierungen des Vereinigten Königreichs und Italiens dieſem Entſchließungsentwurf geben. II. In Anſehung, daß 1. gewiſſenhafte Erfüllung aller vertraglichen Pflichten ein Grundprinzip des internationalen Lebens iſt und eine weſent— liche Bedingung für die Aufrechterhaltung des Friedens, daß 2. es ein Grundprinzip des Völkerrechtes iſt, daß keine Macht ſich von vertraglichen Verpflichtungen befreien oder die Beſtimmungen ſolcher Verträge ändern kann, es ſei denn mit Zuſtimmung der anderen vertragſchließenden Teile, daß 3. der Bruch des Artikels 43 des Verſailler Vertrages und die einſeitige Maßnahme der deutſchen Regierung in Ver letzung des Locarno-Vertrages und ohne Zuhilfenahme der im Locarno-Vertrag für die Schlichtung von Streitigkeit vor geſehenen Prozedur im Widerſpruch zu den vorgenannten Prin— zipien ſtehen ſind ſie der Anſicht, daß 1. die deutſche Regierung durch dieſe einſeitige Maßnahme ſich keine legalen Rechte erworben hat und daß 2. dieſe einſeitige Maßnahme durch die Hervorrufung eines neuen Anruheelementes in den internationalen Beziehungen not- wendigerweiſe als eine Bedrohung der europäiſchen Sicherheit erſcheinen muß. III. Sie erklären, daß nicht, was vor oder dem genannten Bruch des Locarno-Vertrages geſchehen iſt, den Charakter einer Be freiung der Signatare dieſes Vertrages von irgendeiner ihrer Verpflichtungen oder Garantien haben kann, daß vielmehr dieſe Pflichten und Garantien in ihrer Geſamtheit noch vorhanden ſind, ſie verpflichten ſich, ſogleich ihre Generalſtäbe anzuweiſen, untereinander in Verbindung zu treten, um zu vereinbaren, in welcher Art und Weiſe die ihnen obliegenden Verpflichtungen im Falle eines unprovozierten Angriffes techniſch ausgeführt werden müßten. IV. Sie beſchließen, die deutſche Regierung einzuladen, dem Ständigen Internationalen Gerichtshof im Haag die Argumente zu unterbreiten, die ſie aus der Anvereinbarkeit des franzöſiſch ruſſiſchen Beiſtandspaktes mit dem Locarnovertrag herleiten will und ſich zu verpflichten, die Entſcheidung des genannten Gerich tes als endgültig anzuerkennen unter Vorbehalt der Beſtim mungen des nachſtehenden Abſchnitts VII Nr. 3. Die franzöſiſche Regierung erklärt, daß ſie ihre Zuſtimmung zu der Befaſſung des genannten Gerichtes mit der vorgenannten Frage bereits erteilt hat. W. Sie beſchließen im Namen ihrer Regierungen, gemeinſam die deutſche Regierung einzuladen, ſich mit den nachſtehenden vorläufigen Regelungen einverſtanden zu erklären, die in Kraft bleiben ſollen bis zum Abſchluß der nachſtehend in Abſchnitt VII vorgeſehenen Verhandlungen: 1. Jede Entſendung von Truppen oder Kriegsmaterial in die in Artikel 42 des Verſailler Vertrages bezeichnete Zone wird mit ſofortiger Wirkung eingeſtellt. Die dort vorhandenen Trup penſtärken werden alſo.... Bataillone.... Batterien Artillerie nicht überſteigen.(Hier ſind die von der deutſchen Regierung ge gebenen Zahlen einzurücken.) ber Führer dal seln wortgepaleen. Ganz Deulchlaud dangeiam dad am 20. Marr 12. Jahrgang . Der Stimmzettel für die Reichstagswahl N DRB. Berlin, 20. März. Der Stimmzettel für die Reichstagswahl iſt in drei Felder eingeteilt. Das obere Feld, das Stimmzettels geht, trägt die Aufſchrift Freiheit und Frieden“. die Angabe des Wahlkreiſes. Anter dieſem Feld liegen die beiden anderen Felder im Größenverhältnis 4: 1. In dem größeren linken Feld ſteht in der erſten Zeile„Natjonal⸗ ſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei“, in der zweiten Zeile folgen die Namen Heß, Frick, Göring, Goebbels. Es folgt der Name des jeweiligen Gauleiters. In dem rechten kleinen Feld iſt der Kreis zum Ankreuzen angebracht. PFF 2. Die militärähnlichen Verbände(SA, Se, Arbeitsdienſt und andere Organiſationen) in der beſagten Zone werden genau in demſelben Zuſtande belaſſen, in dem ſie vor dem 7. März 1936 geweſen ſind. Insbeſondere dürfen ſie keinesfalls in große Ver— bände zuſammengefaßt werden oder direkt oder indirekt zur Ver⸗ ſtärkung militäriſcher Verbände dienen. 3. Keinerlei Befeſtigungsarbeiten und keine Vorbereitung des Bodens darf in der beſagten Zone vorgenommen werden. Flugplätze dürfen nicht angelegt, ausgeſtattet oder verbeſſert werden. Die franzöſiſche und die belgiſche Regierung verpflichten ſich ebenfalls, während dieſer Zeit die Entſendung von Truppen in die Zone an der Grenze zwiſchen ihren Ländern und Deutſch⸗ land zu unterlaſſen. über die ganze Breite des „Reichstag für Darunter ſteht in dieſem Feld VI Sie verpflichten ſich ferner, für die gleiche Zeitdauer alle notwendigen Maßnahmen zu unternehmen, die geeignet ſind 1. eine internationale Truppenmacht ein— ſchließlich von Detachements der Armeen der Garantiemächte zu ſchaffen, die mit Einverſtändnis der beteiligten Regierungen in der Zone ſtationiert werden ſoll, die begrenzt wird durch die belgiſch-deutſche und die franzöſiſch-deutſche Grenze einer— ſeits und auf der anderen Seite durch eine Linie, die öſtlich der genannten Grenzlinie im Abſtand von ungefähr 20 Kilometern berläuft. Dieſe Zone darf nur von den genannten inter— nationalen Truppenteilen beſetzt werden; 2. eine internationale Kommiſſion zu ſchaffen, deren Auf— gabe es ſein ſoll, die Durchführung der Verpflichtungen zu überwachen, die einerſeits die Mächte übernommen haben, welche die vorgenannten internationalen Truppenteile aufge— ſtellt haben, wie auch andererſeits die Verpflichtungen, die Belgien, Frankreich und Deutſchland für die Durchführung der vorgenannten Abſchnitte v und VI(I.) übernommen haben. VII Anter Bezugnahme auf den im deutſchen Memorandum vom 7. März enthaltenen Vorſchlag beſchließen ſie, ſoweit ſie ſelbſt davon betroffen ſind, der deutſchen Regierung, wenn dieſe Regierung die in Verfolg des vorſtehenden Abſchnittes an ſie gerichtete Aufforderung ausdrücklich ſannimmt, vorzuſchlagen, an Verhandlungen teilzunehmen, denen im Einzelnen folgendes zugrunde liegen ſoll: 1. Prüfung der von der deutſchen Regierung im Memo— randum vom 7. März 1936 gemachten Vorſchläge Nr. 2—5, 2. Abänderung des Rheinlandſtatuts, 3. Entwurf gegenſeitiger Beiſtandspakte, die allen Signatar⸗ mächten von Locarno offen ſtehen und dazu beſtimmt ſind, ihre Sicherheit zu verſtärken. Mit Bezug auf die vier in London vertretenen Mächte wird die hier vorgefehene Verſtärkung ihrer Sicherheit beſon dere Verpflichtungen gegenſeitigen Beiſtandes zwiſchen Belgien, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Ztalien oder ein— zelnen von ihnen enthalten, einſchließlich geeigneter Vorkeh rungen für die Sicherſtellung ſofortigen Handelns der Anter zeichnermächte, falls erforderlich, und techniſcher Abreden für die Vorbereitung derjenigen Maßnahmen, die die praktiſche Durchführung der übernommenen Verpflichtungen ſicherſtellen ſollen. Die vier Mächte erklären weiter, daß ſie übereingekommen ſind, im Laufe der Verhandlungen für die Annahme von Maß nahmen einzutreten, die dazu beſtimmt ſind, die zukünftige Anlage von Befeſtigungen in einer noch zu beſtimmenden Zone zu verbieten oder zu beſchränken. VIII. In der Erwägung, daß die Erhaltung des Friedens und die Organiſation der kollektiven Sicherheit nur durch die Ach tung der Verträge und die Begrenzung der Rüſtungen ſicher geſtellt werden kann, daß ferner die Wiederherſtellung der Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen den Nationen auf einer ge ſunden Baſis für den Fortſchritt des Wiederaufbaues ebenſo notwendig iſt, erklären ſie ſich bereit: die Vorlage von Entſchließungen vor dem Völkerbundsrat zu unterſtützen, die eine Einladung aller beteiligten Nationen — —— —— ———— ——— — — — 8 8 3 zu einer internationalen Konferenz zum Gegen— ſtand haben, auf der im einzelnen geprüft werden würden: 1. Abkommen für die Organiſation des Syſtems der kol— lektiven Sicherheit auf einer genau beſtimmten und praktiſch wirkſamen Baſis unter beſonderer Berückſichtigung der For— mulierung der Bedingungen, unter denen Artikel 16 des Völ— kerbundspaktes angewandt werden ſollte, 2. Abkommen zum Zweck der tatſächlichen Beſchränkung der Rüſtungen, 3. internationale Vereinbarungen zum Zwecke der Er— weiterung der Wirtſchaftsbeziehungen und der Aufrichtung des Handels zwiſchen den Nationen, 4. die im deutſchen Memorandum vom 7. März gemach— ten Vorſchläge 6 und 7 ſowie die ſpäter mit Bezug auf Oeſter— reich und die Tſchechoſlowakei gemachten Anregungen. IX. Eingedenk der Tatſache, daß die aus Artikel 7 des Lo— carno-Vertrages den Regierungen obliegende Verpflichtungen in keiner Weiſe die Pflicht des Völkerbundes einſchränkt, jede zum Schutze des Weltfriedens gut und nützlich erſcheinende Maßznahme zu treffen, ſowie unter Bezugnahme auf die Reſolution des Völker— bundsrats vom 17. Aptil 1935 betr. den von den Mitgliedern des Völkerbunds einzuſchlagenden Weg im Falle einer ein ſeitigen Aufkündigung von Verpflichtungen im Zuſammenhang mit der Sicherheit der Völker und der Aufrechterhaltung des europäiſchen Friedens, beſchließen ſie 1. gemäß Artikel 11 des Paktes dem Völkerbundsrat von der einſeitigen Maßnahme Deutſchlands, die als Gefahr für die europäiſche Sicherheit und als Bedrohung des Friedens erſcheint, Kenntnis zu geben und 2. demzufolge dem Völkerbundsrat die angeſchloſſenen Reſolutionen vorzuſchlagen, wobei der deutſchen Regierung vorbehalten bleibt, ihre Bemerkungen zu dieſen Vorſchlägen zu machen. Dem Rat vorzulegender Reſolutionsentwurf DNB. London, 20. März Der Reſolutionsentwurf, der dem Völkerbund vorgelegt werden ſoll, lautet folgendermaßen: 15 Der Rat, eingedenk deſſen, daß er ſelbſt ebenſo wie die Völkerbundsverſammlung bei verſchiedenen Gelegenheiten die Bedeutung der Locarno-Verträge vom Standpunkt der Aufrecht— erhaltung von Frieden und Sicherheit anerkannt hat: In der Erwägung 1. daß die genaue Beachtung aller Vertragsverpflichtungen ein Fundamentalprinzip des internationalen Lebens und eine weſentliche Bedingung für die Aufrechterhaltung des Friedens iſt; 2. daß es ein weſentlicher Grundſatz des Völkerrechts iſt, daß keine Macht ſich ſelbſt von vertraglichen Verpflichtungen be— freien und auch nicht die Beſtimmungen eines ſolchen Ver— trages ohne Zuſtimmung der anderen Vertragspartner ab— ändern kann; 3. daß der Bruch von Artikel 43 des Verſailler Vertrags und die einſeitige Handlung, welche die deutſche Regierung in Ver— letzung des Locarno-Vertrages ohne Anrufung der im Vertrag von Locarno zur Regelung von Streitigkeiten feſtgelegten Prozedur vorgenommen hat, mit dieſen Grundſätzen in Wider- ſpruch ſteht; iſt der Auffaſſung, daß 1. die deutſche Regierung durch dieſe einſeitige Handlung ſich keine legalen Rechte erworben hat; 2. dieſe einſeitige Handlung dadurch, daß ſie ein neues Element der Anruhe in die internationale Lage einführt, notwendiger weiſe als eine Bedrohung der europäiſchen Sicherheit er— ſcheinen muß; beauftragt ein Komitee, zuſammengeſetzt aus Aufgabe, dem Rat Vorſchläge hinſichtlich der den Völkerbunds— mitgliedern zu empfehlenden taktiſchen Maßnahmen zu machen. II. In der Erwägung, daß die deutſche Regierung geltend gemacht hat, daß der franzöſiſch-ſowjetruſſiſche Anterſtützungspakt mit dem Vertrag von Locarno unvereinbar iſt und daß infolge dieſer Unvereinbarkeit die deutſche Regierung nicht nur berechtigt war, den Vertrag von Locarno zu kündigen, ſondern auch deutſche Truppen in die entmilitariſierte Zone zu entſenden; daß auf dieſe Weiſe eine Frage aufgeworfen worden iſt, die zweckmäßigerweiſe dem Ständigen Internationalen Gerichtshof vorzulegen wäre, wenn die beteiligten Mächte ſich bereit erklär⸗ ten, ſich der Entſcheidung des Gerichtshofes zu unterwerfen, die die franzöſiſche Regierung ihrerſeits bereits zugeſtanden hat; fordert der Rat die deutſche Regierung auf, dem Ständigen Internationalen Gerichtshof die bezeichnete Frage unter den vorſtehend erwähnten Bedingungen vorzulegen und ihn zu er ſuchen, ſeine Entſcheidung ſo bald wie möglich zu geben, wobei als ausgemacht gilt, daß die Parteien ſich ſofort der Entſcheidung des Gerichtshofes unterwerfen werden. Au Außenminister bel ** Flandin über das Memorandum DNB. Paris, 20. März. Die franzöſiſche Kammer trat am Freitagnachmittag zu⸗ ſammen, um eine ſehr ausführliche Erklärung des franzöſiſchen Außenminiſters über die Londoner Verhandlungen und die dort gefaßten Beſchlüſſe entgegenzunehmen. Die Kammer lehnte es zu Beginn der Sitzung ab, einen Zeitpunkt für die Anfrage des rechtsgerichteten Abgeordneten Louis-Marin über die Beſtimmungen des Locarnovertrages feſtzuſetzen. Anſchließend beſtieg ſofort der franzöſiſche Außenminiſter Flandin die Rednertribüne. Er führte u. a. aus, die Regie⸗ rung bringe nach Tagen ſchwerer Beunruhigung die Feſtigung des Friedens. Dies ſei ihr gelungen, ohne den Grundſätzen untreu zu werden, die ſie vom erſten Tage an bekanntgegeben habe. Ausführlich ſchilderte Flandin dann die Maßnahmen der franzöſiſchen Regierung, die zu dem Meinungsaustauſch der Locarnomächte führten. Zu deſſen Ergebnis behauptete er, Deutſchland werde nicht ſagen können, daß ſeine Geſte verur— teilt worden ſei, ohne daß man ihm Gelegenheit gegeben habe, ſie zu rechtfertigen. Darauf erläuterte Flandin die Vereinbarungen der Locarnomächte. Die franzöſiſche Regierung würde es gewünſcht haben, daß das„Geſetz des internationalen Rechtes“ durch die Rückkehr zu einer Lage, wie ſie vor dem 7. März im Rhein⸗ land beſtanden habe, ohne Einſchränkung wiederhergeſtellt würde. Dieſes Ergebnis hätte zweifellos erzielt werden können, wenn die Signatarmächte des Locarnovertrages ſich dahin einig geweſen wären, einen genügend energiſchen Druck auf Berlin auszuüben. Aber er habe ſich ſehr bald davon über— zeugen können, daß dieſe Einigung nicht habe zuſtandegebracht werden können. Den franzöſiſchen Bemühungen ſei es aber zu mindeſten gelungen, Beſchlüſſe durchzuſetzen, die diesmal den Methoden der vollendeten Tatſache nicht das Vorrecht gäben, nachdem die Reichsregierung geglaubt habe, durch die Handlung vom 7. März die Rheinlandzone„von jeder internationalen Knechtſchaft“(ſicl) freizumachen. Verhandlungen über„die end gültigen Satzungen“ des Rheinlandes wie überhaupt über alle anderen Fragen könnten erſt eröffnet werden, wenn Deutſch⸗ III. In der Erwägung, daß die einſeitige Handlung notwendiger— weiſe als eine Bedrohung des europäiſchen Friedens erſchien und daß ſie infolgedeſſen— ohne die Anwendung der Artikel 1 und 4 des Locarno-Vertrages zu präjudizieren von ſeiten der Mitglieder des Völkerbundes in Anwendung des Artikels 11 der Völkerbundsſatzung und in Lebereinſtimmung mit dieſem Artikel, den Beſchluß zu jedem Schritt herbeizuführen geeignet iſt, der weiſe und wirkſam zur Erhaltung des Friedens der Völker er— ſcheinen kann; nimmt der Rat Kenntnis von 1. der Erklärung, die im Namen von Belgien, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Italien abgegeben worden iſt hin— ſichtlich des Inkraftbleibens der Rechte und Verpflichtungen aus dem Locarno-Vertrag, ſoweit dieſe Mächte in Frage kommen; 2. der Mitteilung, die ihm durch die Regierung von Belgien, Frankreich, des Vereinigten Königreichs und Italiens über die Maßnahmen gemacht worden iſt, die im Hinblick auf die Lage, die durch die Verletzung der in Artikel 42 des Verſailler Ver— trages definierten Zone entſtanden iſt, erwogen werden. Die Garantiemächte an Belgien und Frankreich DNB. London, 20. März Die Vertreter des Vereinigten Königreichs und Ztaliens beabſichtigen, folgendes Schreiben an die Vertreter Belgiens und Frankreichs zu richten: Im Augenblick, wo die Vertreter von Belgien, Frankreich, Großbritannien und Italien ſich eben, wie in der heutigen Ver— einbarung vorgeſehen, auf einer gemeinſamen Linie ihrer Re⸗ gierungen geeinigt haben, bin ich ermächtigt, Ihnen die offizielle Verſicherung zu geben, daß die Regierung Seiner Majeſtät, wenn die Bemühung zur Verſöhnung, die in der obengenannten Vereinbarung verſucht wird, mißlingen ſollte: 1. a) ſogleich in Bergtung mit Ihrer und der franzöſiſchen(bel— giſchen) Regierung die Schritte erwägen wird, um der neuen ſo geſchaffenen Situation zu begegnen; b) unverzüglich in Aebereinſtimmung mit dem Locarno-Vertrag Ihrer Regierung zu Hilfe kommen wird, hinſichtlich jeder Maß⸗ nahme, die gemeinſam beſchloſſen wird; 5 als Gegenleiſtung für die entſprechende Verſicherung Ihrer Regierung in Konſultation mit Ihrer Regierung alle prak⸗ tiſchen Maßnahmen ergreifen wird, die Seiner Maſeſtät Re— gierung zu Gebote ſtehen, um die Sicherheit Ihres Landes gegen einen nicht provozierten Angriff zu ge— währleiſten; 92 c) zu dieſem Zweck den Kontakt zwiſchen den Generalſtäben unſerer beiden Länder, der im§ II. 2 der genannten Verein- barung vorgeſehen iſt, herſtellen bzw. fortſetzen wird; 2. und weiterhin auch in Zukunft im Völkerbundsrat ſich be— mühen wird, die Formulierung aller nützlichen Empfehlungen 2 zur Aufrechterhaltung des Friedens und des Reſpekts für das Völkerrecht durch den letzteren ſicherzuſtellen. fen ihren Parlamenten land ausdrücklich alle— ihm jetzt geſtellten— Bedingungen an— genommen habe, die ein unzertrennliches Ganzes darſtellten. Er— Flandin— brauche nicht hinzuzufügen, daß keine Rede davon ſei, daß eine internationale Streitmacht einen Teil franzöſiſchen oder belgiſchen Gebietes beſetzen könne. In voller Aebereinſtimmung mit der belgiſchen Abordnung hätten die franzöſiſchen Vertreter aber darauf beſtanden, daß ſofort die Abkommen getroffen würden, um die mögliche Durchführung der militäriſchen Garantien ſicherzuſtellen, da im anderen Falle und gegenüber einem tatſächlichen Angriff die Durchfüh⸗ rung der getroffenen gegenſeitigen Anterſtützung verſpätet ſein könnte. Die engliſche Regierung habe dieſem Vorſchlag ihre Zuſtimmung gegeben. Die Kammer werde die Bedeutung dieſes Entſchluſſes zu werten wiſſen. Er ſtelle eine entſcheidende Etappe auf dem Wege der franzöſiſch-engliſchen Nachkriegsbeziehungen dar. 5 Solle er, Flandin, noch beſonders betonen, wie ſehr er ſich bemüht und gefreut habe, dadurch die Wiederherſtellung der friedlichen Front von Stre ſa vorzubereiten, die jetzt ver⸗ wirklicht werden ſolle, dank der Aufnahme von Friedensver⸗ handlungen, die er in Genf kürzlich durchgeſetzt habe, Verhand— lungen, die nach franzöſiſcher Auffaſſung eine raſche und gegen⸗ ſeitige Einſtellung der Feindſeligkeiten und der Sühnemaß— nahmen gegen Italien nach ſich ziehen müßten. 98 Man könne, fuhr Flandin fort, die erzielten Ergebniſſe als unzureichend bewerten. Man könne denken, daß die franzö ſiſche Abordnung ſich hartnäckig hätte bemühen müſſen, die völlige und ſofortige Räumung der Rheinlandzone zu fordern. Sie hätte, um dieſes zu erreichen, die Durchführung von Sanktionen vorſchlagen können, die eine außerordentlich verwundbare Wirt. ſchaft ſchwer getroffen hätten. Sie hätte aber für dieſe Politik weder die Anterſtützung der Garantiemächte, noch diejenige Belgiens gefunden. An Deutſchland ſei eine Aufforderung ge⸗ richtet worden. Wenn Deutſchland ſie annehme, ſo öffneten ſich neue Ausſichten für die Feſtigung des europäiſchen Friedens. Wenn Deutſchland die Aufforderung ablehne, ſo ſei die engliſche Regierung mit der franzöſiſchen Regierung einig in der Auf faſſung, daß die Lage dann ſofort erneut überprüft werden müſſe. g Die Locarnomächte hätten nicht gewollt, ſich auf ein nega⸗ lives Programm zu beſchränken, da Reichskanzler Hitler „6— „Was die Zukunft von mir, von uns, von euch erhofft, das wollen wir erfüllen“ d „Arbeiterhäuser ſtalt branaten Wenn wir heute in einen Krieg geſtoßen würden, dann koſtet jede 30 em-Granate gleich 3000 RM., und wenn ich noch anderthalbtauſend Reichsmark dazulege, dann habe ich dafür ein Arbeiter wohnhaus, und wenn ich eine Million ſolcher Granaten auf einen, Haufen lege, dann iſt dies noch lange kein Monument. Wenn ich aber eine Million ſolcher Häuſer habe, in denen Arbeiter wohnen können, dann ſetze ich mir ein Denkmal.“ Adolf Hitler in ſeiner Rede in Karlsruhe am 12. 3. 1936. Vorſchläge umriſſen hätte, die poſitiv zu ſein ſchienen. Welche Vorbehalte und welche Einwände ſie auch auslöſen können, ſo hätte man vermeiden müſſen, daß man ſagen könnte, Frankreich ſtelle ihnen nur Verneinungen entgegen. Aus den — älteren— Verhandlungen ſollten zuſammen mit einem neuen Statut der Rheinlandzone genaue und umfaſſende Konven⸗ tionen des gegenſeitigen Beiſtandes zwiſchen den Weſtmächten hervorgehen, deren Anwendung durch techniſche Abkommen ge— ſichert ſein würden. In dieſen Verhandlungen würden die Vor⸗ ſchläge des Reichskanzlers Hitler alle Aufmerkſamkeit finden, die ſie verdienten. Zwiſchen den engliſchen und den franzöſiſchen Beſtre⸗ bungen, erklärte Flandin zuſammenfaſſend, ſtellten die erzielten Ergebniſſe einen Kompromiß dar. Die Rede des Außenminiſters wurde von der Linken und der Mitte mit ſtarkem Beifall aufgenommen, während die Rechte ſich zurückhaltend verhielt. Im Anſchluß an die Er— klärungen Flandins ergriff der elſäſſiſche Abgeordnete Schumann das Wort, um im Namen der Bevölkerung Oſt⸗ frankreichs den Erklärungen des Außenminiſters zuzuſtimmen. Eden vor dem Anterhaus DNB. London, 20. März Vor vollbeſetztem Unterhaus gab Außenminiſter Eden am Freitagnachmittag eine längere außenpolitiſche Erklärung ab. Nach einem Bericht über die bisherigen Ereigniſſe und Be— ſprechungen fuhr er fort: Von Anfang an ſei es klar geweſen, daß die Beſetzung der entmilitariſierten Zone durch deutſche Truppen eine vollendete Tatſache geſchaffen habe, die die Er⸗ öffnung von Verhandlungen mit Deutſchland ſehr ſchwierig machte. Es ſei deutlich die Anſicht vertreten worden, daß die Verhandlungen erſt beginnen könnten, nachdem dieſer Bruch des internationalen Rechts bis zu einem gewiſſen Grade wieder gut gemacht worden ſei. Eden wandte ſich nun dem Memoran— dum zu. Die Hauptſchwierigkeit habe darin beſtanden, die Zeit zu überbrücken, um imſtande zu ſein, in wirkungsvoller Weiſe Verhandlungen über die Wiedereinrichtung eines Sicherheits- ſyſtems zu führen und zum Abſchluß zu brngen. Nach einer Wiedergabe der einzelnen Punkte des Memorandums erklärte Eden weiter, der Völkerbundsrat werde von den beabſichtigten Maßnahmen Kenntnis nehmen, die ſich auf die Zwiſchenperiode beziehen. Dieſe Vorkehrungen, die ſicher auch nach Anſicht des Anterhauſes für die Zeit der Verhandlungen ein Gefühl der Sicherheit ſchaffen würden, ſeien fair und vernünftig und legten Zeugnis ab von dem Geiſt, in dem die franzöſiſche und belgiſche Regierung an dieſe Fragen herangegangen ſeien. Soweit es ſich um die engliſche Regierung handle, ſei ſie bereit, dieſe Vorſchläge anzunehmen und es ſei Englands ernſteſte Hoffnung, daß auch die deutſche Regierung dieſe Vorſchläge in dieſem Lichte an⸗ ſehen werde. Die deutſche Regierung, ſo fuhr Eden fort, habe deutlich ihren Wunſch nach einer Erleichterung der Spannung betont. Es ſei jetzt Sache der deutſchen Regierung, zu zeigen, welchen Beitrag ſie zu dieſem Ziele zu leiſten bereit ſei. Geſtern habe er Herrn v. Ribbentrop um ſeinen Beſuch gebeten, und er habe ihm bei dieſer Gelegenheit einen kurzen Amriß dieſer Vorſchläge gegeben. Der Botſchafter habe ſofort erklärt, daß er keine Stellung nehmen wolle, ſolange er nicht den ge⸗ ſamten Wortlaut geſehen habe, und daß er alle Vorbehalte hinſichtlich der Stellungnahme ſeiner Regierung mache. Am ſpäten Abend habe er, Eden, Ribbentrop den Wert⸗ laut geſchickt, nachdem dieſer vom Kabinett gebilligt worden ſei. Dies ſei die gegenwärtige Lage, wie ſie ſich nach dieſen Wochen angeſtrengter Bemühungen ergebe. Er möchte be⸗ tonen, daß in den Beſprechungen zwiſchen den Locarnomächten das Bemühen der Regierung zweifacher Art geweſen ſei. Er habe verſucht, der Gefahr zu begegnen, und es ſei eine ſehr ernſte Gefahr geweſen. Außerdem habe England verſucht, eine Gelegenheit für eine Regelung in Weſteuropa auf einer feſten und dauerhaften Grundlage herbeizuführen. Eden ſchloß mit der Verſicherung, daß die Regierung in ihren Bemühungen unter keinen Amſtänden nachlaſſen werde. . G G — umd Neutſ Nr. 69. Samstag, den 21. März 1936 eitung 0 Viernheimer Volksz 12. Jahrgang Wenn Zwei das gleiche ſtunn Prof. Dr. Grimm⸗Eſſen macht in einem Artikel Verttagltreue“ im neueſten Heft der Deutſchen Juſtiz u. a. die folgenden intereſſanten Mittei- lungen: Man wundert ſich, weshalb gerade Frankreich heute unſerem Rechtskampf ſo wenig Verſtändnis entgegenbringt. Gerade Frankreich hat in einem Kampf um einen viel weniger ſchlimmen Frieden, die Verträge von 1815, uns ein bewundernswertes Beiſpiel für einen Rechtskampf um die Reviſion von Friede ensverträgen gegeben, der in Sreak⸗ reich 35 Jahre mit leidenſchaftlicher Wucht geführt worden iſt. Am 5. März 1848 ſandte der franzöſiſch Miniſter Wart ine ein Rundſchreiben an e Vertreter Frankreichs bei den auswärt igen Regierungen(veröffentlicht im„Moniteur Uni verſel, Journal Officiel“ vom 5. März 1848 in dem es heißt: „Herr Botſchafter, gemäß den Prinzipien, die die Grund ſätze Frankreichs ſind, Prinz ipien, welche Frankreich ohne Furcht und ohne Herausforderung ſeinen Freunden und Fein den präſentieren kann, wollen Sie ſich ernſtlich in folgende Erklärungen vertiefen: Die Verträge von 1815 exi ſtieren in den Augen der franzöſiſchen Ne blik nicht mehr zurecht. Allerdings ſind die territoria len Abgrenzungen dieſer Verträge eine Tatſache, welche Frankreich als Baſis und als Ausgangspunkt ſeiner Be ziehungen zu den anderen Nationen gelten läßt. Wenn aber die Verträge von 1815 keine tatſächliche Handhabe für Abänderungen in gemeinſamer Uebereinſtim mung bieten, und wenn demgegenüber die Franzöſiſche Republik laut und offen erklärt, daß es ihr Recht und ihre Miſſion iſt, auf regulärem und friedlichem Wege zu dieſen Abänderungen zu gelangen, ſo zeugt dies von dem geſunden Sinn, der Mäßigung, der Gewiſſen haftigkeit und der Klugheit der Franzöſiſchen Republik, und alles dies iſt für Europa eine beſſere und ehrenhaftere Garantie als die Buchſtaben dieſer Verträge, die oft von Europa verletzt oder abgeändert ſind. Befleißigen Sie ſich, Herr Botſchafter, dieſe Loslöſung der Franzöſiſchen Republik von den Verträgen von 1815 begreiflich und willig annehmbar zu machen und zu beweiſen, daß dieſe Offenheit nichts mit der Ruhe Eu— ropas 1. An anderer Stelle heißt es in dem Rundſchreiben: „Der Sinn der drei Worte„Freiheit“,„Gleichheit“ und„Brüderlichkeit“ iſt, auf unſere auswärtigen Beziehun— gen angewandt, folgender: Befreiung Frankreichs von den Ketten, die bisher auf ſeinen Prinzipien und ſeiner Würde laſteten. Wiedergewinnung des Ranges, den es im Niveau der europäiſchen Großmächte innehaben muß, und zum Schluß Bündnis- und Freundſchaftserklärung mit allen Völkern.“ Wenn ſich heute Hitler im Kampf um wahren und gerechten Frieden an das Gewiſſen der Völker wendet, iſt das etwas anderes, als was Lamartine 1848 zum Ausdruck gebracht hat? Führende franzöſiſche Staatsmänner haben das, was ſich in Deutſchland heute vollzieht, ja ſchon lange voraus— geſagt. Pierre Cot hat am 29. Marz 1930 ausgeführt: „Wenn wir nicht bald zum Ziel kommen, entſteht die Gefahr, daß Deutſchland ſeine Handlungsfreiheit wiedererlangt und ſich nicht mehr durch die Entwaff— nungsbeſtimmungen des Verſailler Vertrages gebunden glaubt“. Und Paul⸗Boncour ſchrieb am 26. im„Journal“: „Endlich braucht man kein Prophet zu ſein. Es April 1930 genügt, die Augen offen zu halten, um feſtzuſtellen, daß. im Falle eines endgültigen Scheiterns der Abrüſtungs— verhandlungen oder auch nür im Falle ihrer fort- währenden Vertagung, Deutſchland, das vom ſonſtigen Zwange befreit iſt, ſich anſchicken wird, dieſe Abrüſtung abzuſchütteln und nicht mehr allein eine Rüſtungsbe— ſchränkung zu dulden, die der Verſailler Vertrag ſelbſt als die Bedingung, aber auch als das Verſprechen einer allgemeinen Rüſtungsherabſetzung bezeichnet hat. Wir haben keine Wahl mehr.“ Fgeroiſche Nebensarten? „Sie haben uns, die wir an der politiſchen Front ſtehen, verhöhnt und ſich ſelbſt heroiſcher Redensarten bedient. Ich bekenne mich zur Verſtändigung und fried— lichen Befreiungspolitik. Es gibt keinen anderen Weg für die deutſche Befreiung als den geiſtigen Rin gens um die Gerechtigkeit“. So ſprach erbittert einer der bekannteſten Syſtem⸗ Reichstages.: Er wie ſeine Fraktionsfreunde hatten beim Schluß ihrer politiſchen Tätigkeit fünfzehn Jahre„g eiſtigen Rin⸗ gens“ für Gerechtigkeit hinter ſich. Ihre Erfolge waren gleich Null! Der, welcher angeblich Abolj Hitler hat in wahrhaftem geiſtigen Kampfe mit einer feindlichen Umwelt dem deutſchen Volke ſein Recht verſchafft und die deutſche Befreiung In einem Fünftel der von ſeinen Vorgängern nutzlos vertanen Zeitſpanne wahrgemacht. Das bankt ihm bas beutjche Volk am 29. März! Abgeordneten des nur heroiſche Redensarten machen Der Glaube und die Liebe deutschlands Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. März 1936 Denkſpruch. Deine recht getan, was gehen dich der Leute Reden an? Wer für alles gleich Dank begehrt, der iſt ſelten des Dankes wert. Laß ſie nur ſpotten, laß ſie ſchelten! Was von Gold iſt, das wird ſchon gelten. Johannes Trojan. Fahnen heraus Der am Sonntag, 22. ds. Mts. ſtattfindende Propagandamarſch wird durch nachſtehende Straßen geleitet: Ernſt Ludwig ſtraße, Saar-, Blauehut⸗, Wein⸗ heimer⸗, Mannheimer⸗, Sand-, Adolf Hitler⸗, Bis⸗ marck⸗, Lampertheimer, Bürſtädter⸗,Kühner⸗,Kirſchen⸗ weg, Lorſcher⸗, Adolf Hitlerſtraße. Am Nathaus findet Vorbeimarſch ſtatt. Die geſamte Bevölkerung Viernheims, beſonders die Anwohner der Durchmarſchſtraßen werden ge⸗ beten, ihre Häuſer reichlich mit den Fahnen des neuen Deutſchland zu ſchmücken, um ihre Verbunden⸗ heit mit unſerem Führer öffentlich kundzugeben. Aljo lein Haus ohne Flaggenſchmuck! Heil Hitler! gez. Braun gez. Franzke Organ. Leiter Ortsgr. Leiter Haſt du das Wahltartei einſehen! Wir bitten, die veröffent— lichte Bekanntmach ung über die Reick stagswahl am 29. März 1936 zu beachten. Die Wahlkarteien liegen heute Samstag in der Zeit von 96 Uhr und morgen Sonntag, von 9 Uhr 0 e bis nachmittags 5 Uhr im U e des Rat⸗ hauſes zu jedermanns Einſicht aus. Wir empfehlen, in der Wahlkartei nach prüfen zu laſſen, ob die Eintragung erfolgt iſt. Wer bis heute eine B Zenachrichtigung über die 8 in die Wahlkartei nicht erhalten hat, iſt verpflichtet, gegen ſeine Nichteintragung wie zu erheben. Durch Viernheims Straßen Morgen Sonntag findet ein großer Wahl-Propaganda marſch der NSDAP. ſtatt. Der Gleichſchritt der 1 0 kolonnen, der braunen Soldaten des Führers„wird in Viern⸗ heims Straßen erklingen. Die ganze Bevölkerung wird ihre Häuſer reichlich mit den Fahnen des neuen Deutſchlands ſchmücken. Kein Haus ohne Hakenkreuzflagge, zumal auch, wie wir erfahren, auswärtige Formationen hier eintreffen. Der Marſch des Sturmbannes III/ 171 bewegt ſich von Wein— heim aus über Sulzbach Hemsbach Laudenbach nach Hüttenfeld durch Vie rnheim nach Heddesheim. Die hieſigen Fahnengruppen ſowie Pol. Leiter und Amtswalter der Gliederungen in Braunhemd und RLB. in Uniform treten zum Propagandamarſch Sonntag Mittag 12.30 Uhr, an der Parteidienſtſtelle an. Nochmals bitten wir unſere Einwohner, ihre bundenheit mit dem F ührer und ſeinen Streitern öffentlich durch reichen Flaggen ſchmuck zum Aus⸗ druck zu bringen. Ihr Auftreten morgen wird beitragen zu einem 1 achtvollen Bekenntnis der geſamten Viern⸗ heimer Bevölkerung zum Lenker der deutſchen Politik, das am 29. März ſeinen eindeutigen Niederſchlag finden wird. Wir alle werden dem Führer am 29. März beweiſen, daß die ganze deutſche Nation geſchloſſen hinter ihm ſteht. Durch unſer freudiges„Ja“ werden wir dem Führer zu dem großen Siege der Gleichberechtigung, Ehre, Freiheit und Arbeit helfen. Ver⸗ Achtung! Achtung! Alle Handwerker, die hinter dem Führer ſtehen, kommen morgen Sonntag, den 22. März, abends 8.30 Uhr, zu der Großkundgebung der N SDA. in den Sälen des Parkhotels„Halber Mond“, Saal- bau und„Gold. Anker“ in Heppenheim, Es ſpricht: Aeichshanbwerksmeiſter Schmidt, Berlin Kein Viernheimer Handwerker darf dabei fehlen! Alle, die ſich bis jetzt gleichgültig entſchuldigt haben, können noch bis Sonntag Mittag 12 Uhr, ihre Eintrittskarten ab— holen bei ihrem Obermeiſter oder der Amtsleitung der NS.⸗ Hago. Das Fahrgeld beträgt 85. Pfg. hin und zurück und iſt bei der Anmeldung abzuliefern. Abfahrt mit der OEG. am Sonntag abend 6.30 Uhr., Daß alles rechtzeitig zur Stelle iſt, haben die Obermeiſter Sorge zu tragen. Kontrolle l iſt durch die Anmelde— bogen gewährleiſtet. NS.⸗Hago Amtsleitung gez. Wunderle Ortsgruppe Viernheim gez. Franzke i eee e eee Aeichsautobahn am Alontag und Dienstag gejperrt NSG. Auf Anordnung der Oberſten Bauleitung der Reichsautobahnen wird die Reichsautobahn am Montag, den 23. März 1936, von 6 Uhr bis 16 Uhr, zwiſchen Frankfurt a. M. und Lorſch in beiden Richtungen und am Dienstag, den 24. März 1936, von 6 Uhr bis 16 Uhr, auf der Strecke Frankfurt a. M. Mannheim Heidelberg ebenfalls in beiden Richtungen für jeglichen Verkehr geſperrt. . Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in V zerhinderung des Hausarztes Herr Dr. Schlick, Adolf Hitlerſtraße. Sonntags keine Sprechſtunde. Eine Beſprechung der 1891 aus der Schule Ent⸗ laſſenen findet morgen nachmittag, 3 Uhr, im Karpfen ſtatt. (Siehe Inſerat). Kartoffel⸗ Diebſtahl. In der Nacht von Donners⸗ tag, den 19. auf Freitag, den 20. März, wurden einem hie— ſigen s Landwirt ein größeres Quantum Kartoffeln geſtohlen. Es iſt nicht t ausgeſchloſſen, daß deſe als Saatkartoffeln oder auch als Speiſekartoffeln zum Verkauf angeboten werden. Wer daher ſachdienliche Mitteilungen, die zur Feſtſtellung des Täters führen können, machen kann, wolle ſich mit dem Polizeiamt Viernheim in Verbindung ſetzen. Vertraulichkeit wird zugeſichert. 1 Kiefern⸗Stammholz⸗Verſteige rung. Das Forſt⸗ amt Viernheim hält am kommenden Monta g, den 23. März, vormittags 8½ Uhr beginnend, im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ eine Stammholz Verſteigerung ab. Zum Aus— gebot kommen 313 Kiefernſtämme Abſchnitte) mit 274.80 Fm. Geſchäftliches. Dachdeckermeiſter Adler gibt u. a. bekannt, daß ſein Geſchäft in vollem Umfange von ſeinem Bruder weitergeführt wird.(Siehe Inſerat). PPC ã ͤ ccc Ein Reich— ein Volk— ein Führer .—.—.—— — „ . 5 —̃ä e — —— —— Das Ausland über des Führers Leiſtung Hitler der Wächter des internationalen Friedens. (Der Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“, Ward Price, London, 2. November 1933.) „Hitler hat eine Stellung gewonnen, die in der Ge ſchichte Deutſchlands einzigartig iſt. Er hat Bismarck über— troffen. Was die Abſichten des Führers ſelbſt gegenüber dem übrigen Europa betrifft, bin ich der Meinung, wir können uns darauf verlaſſen, daß Hitler ein Wächter des interna— tionalen Friedens iſt. Sein gegenwärtiges Ziel iſt, die große Nation aufzubauen, die unter ſeiner Führung zu einem ſtarken, geeinten Ganzen geworden iſt, frei von den kleinen Staatsgrenzen, die bisher getrennte Untertanen— pflichten innerhalb Deutſchltnds erzeugt haben, raſſenmäßig, einheitlich, ſozial diſzipliniert und politiſch gefeſtigt.“ Wer den Frieden will, bekenne ſich am 29. März zum Jührer! PEFUUUCCCCTTTCGVCGGTGGGTTT—TVTbT—T—T—T—T—T—T——T—V—T—T—T—T—T—T—V—T—WV————— Wiſſen wir eigentlich noch WPD..... daß es vor der Machtübernahme 17 deut⸗ ſche Einzelſtaaten im Deutſchen Reich gegeben hat, die alle ihre eigenen„Belange“ vor die Intereſſen des Volks ganzen, insbeſondere nach außen hin, zu ſtellen hatten, daß vor der Machtübernahme nicht weniger als 32 Parteien im Deutſchen Reichstag einander gegenüber— ſaßen und im heftigſten Kampf miteinander ſtanden, daß der Bauer gegen den Städter, daß der Arbeit⸗ geber gegen den Arbeitnehmer, daß der Verbraucher gegen den Erzeuger, der Demokrat gegen den Deutſchnationalen, der Bayer gegen den„Saupreuß“ ſtand, daß es vor der Machtübernahme 36 Arbeiterge⸗ werkſchaften, ſechs Angeſtelltenverbände, 200 Indu⸗ ſtriellenverbände, 48 Handelsvereinigungen gab, die in ſich wiederum in zahlloſe kleine und kleinſte Intereſſentengrup- pen zerſplittert waren, und die ebenfalls im erbitterten Kampf aller gegen alle ſtanden, und daß ſeit dem 30. Januar 1933 das alles in ein machtvolles neues Deutſchland, in eine machtvolle Volks⸗ vertretung, in eine Arbeitsfront, in einen Reichsnähr— ſtand neu gegoſſen worden iſt? 5 Dieſe gewaltige Leiſtung iſt von einem einzigen beſchei denen Manne vollbracht worden, dem bei der Wahl daher jeder Deutſche ſeine Stimme geben muß und wird. Gemeinderundfunk! Jeder Volksgenoſſe ſoll den Führer hören.— Baden vorbildlich. „Der deutſche Gemeinderundfunk iſt die nationalſozia— liſtiſche Forderung des Gemeinſchaftsempfanges der Zu— kunft. Die Bewegung wird dieſe Forderung verwirklichen.“ Dieſe Parole ſtellt der Präſident der Reichsrundfunkkam⸗ Garniſonen Deutſchlands ſind Garniſonen des Friedens! mer, Miniſterialrat Dreßler-Andres, an die Spitze des amt⸗ lichen„Archivs für Funkrechts“, das ſoeben zur Schaffung des deutſchen Gemeinderundfunks aufruft. Dabei wird auf den Erlaß des Reichsinnenminiſters Dr. Frick verwieſen, der es als erwünſcht bezeichnet, daß die Gemeinden im In⸗ tereſſe der politiſchen Schulung des Volkes durch Auf— ſtellen von Lautſprecher-Anlagen auf Plät⸗ zen oder in Sälen das Abhören von politiſchen Rundfunk- ſendungen ermöglichen. Der Miniſter äußert die Hoffnung, daß es im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel all- mählich möglich ſein werde, den Gemeinſchaftsempfang im⸗ mer weiter durchzuführen. Hinſichtlich der Einzelheiten führt Bertram Cappel aus, daß eine Anzahl deutſcher Gemeinden die ſtaatspolitiſche Notwendigkeit eines brauchbaren Gemeinderundfunks be— reits in die Wirklichkeit umgeſetzt habe. Auch der Deutſche Gemeindetag habe die Initiative aufgenommen. In Ba⸗ den ſeien bereits innerhalb kurzer Zeit 400 von 1600 Ge— meinden mit muſtergültigen Uebertragungsanlagen ver— ſehen worden. Was der Volksempfänger für den deutſchen Hausempfang geworden ſei, ſolle der Arbeitsfrontempfän⸗ ger für den künftigen Gemeinſchaftsempfang in Gemeinden, Betrieben und Schulen werden. Es bedürfe aber hierfür noch der Schaffung eines zum Arbeitsfront-Empfänger paſſenden Verſtärkers. Von der Reichsrundfunkkammer ſeien die entſprechenden Wünſche auf Wunſch der Partei bereits an die deutſche Rundfunkwirtſchaft herangetragen worden. Die Loſung laute: Rundfunk in jede deutſche Ge meinde! An die Gemeinden ergehe ſchon heute der Ruf, bereits in Vorbereitung begriffene Rundfunkbeſchaffungen auf das neue Programm der Funkeinheit abzuſtellen und im Etat die Mittel für die Gemeinderundfunkanlage ſicher— zuſtellen. Weltbild(M) Deine Stimme dem Führer! 7 /d Der Aermſte in Deutſchland kann alles werden wenn er etwas leiſtet CCC ͤͥũͥ Beſprechungen in Addis Abeba Der Führer einer Nordarmee gefallen? Addis Abeba, 20. März. Aus der Provinz Sidamo traf im Flugzeug Dedjas Baltſcha in Addis Abeba zu militäriſchen Beſprechungen ein. Bidwoded Makonnen, der Heerführer einer Nordarmee, ſoll bei einem Sturmangriff an der Spitze ſeiner Truppen nördlich Ambaalagi im Maſchinengewehrfeuer italieniſcher Flugzeuge gefallen ſein. Bidwoded Makonnen war mit der Schweſter des Kaiſers verheiratet. Der Erbſokhn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb(Nachdruck verboten) Schnell ſchreiten Bäuerin und Magd dem Birkenhain entgegen, durch deſſen Mitte mit fröhlichem Plätſchern der Dorfbach eine Schlangenlinie zieht bis zur Mühle hinab. Hätte die Bäuerin für Schönheit Sinn, ihr müßte das Herz ſchlagen bei dem Jauchzen der vielen verſchiedenen Vögel, die auf den Zweigen ſchaukeln. Sie freuen ſich noch einmal des ſonnigen Tages, des letzten vielleicht, ehe ſie in die weite Ferne ziehen. Laut ſchlägt Roſemariens Herz. Hier war ſie einmal daheim. Mädchen gejauchzt und geſpielt. Die Maria vom Rabel⸗ hof wurde ihr hier zur Freundin. Es knoſpete hier ihr kurzes Glück. Unter der alten Birke am Bachrand hielt der Liebſte ſie zum erſten Mal im Arm. Dort trafen ſie immer wieder zuſammen, wenn Sonntag war und ſie mitſammen das Glück der Ruhe genießen durften. Dort drüben in dem Hüttlein hofften die einmal zu wohnen als Mann und Weib gemeinſam mit dem Glück. Vorbei! Vorbei! Heiß ſteigt es in Roſels Kehle auf. Mühſam drängt ſie die aufquellenden Tränen zurück, damit die kalte Frau an ihrer Seite ſie nicht ſieht, und es gelingt ihr auch. „Du biſt in der Kate geboren,“ ſagt die Bäuerin, und das iſt das erſte Wort, das ſie auf dem Wege zu dem Mädchen ſpricht.„Möchteſt du wieder in der Hütte woh— nen?“ „Wie ſollte das möglich ſein?“ fragte die Roſel.„Ich gehöre zum Birkhof und habe in der Kate nichts mehr zu ſuchen.“ i „Das iſt mir weitlich bekannt, daß du in den Birkhof gehörſt,“ fährt die andere in jäher Gereiztheit auf.„Es iſt nicht nötig, daß du mich noch daran erinnerſt.“ Vor dem winzigen Häuschen ſtehen ſie jetzt, das im Schmuck des dunkeln Efeus und der Farbenpracht des wil— den Weines prangt. Freundlich grüßen die bunten Stock— roſen, die leuchtenden Sonnenblumen aus dem Gärtchen den Kommenden entgegen. Roſemarie ſieht das alles wie durch einen Nebelſchleier. Das harte Wort der Bäuerin hat ſie getroffen und ihr gezeigt, daß kein Raum für ſie im Birkhof iſt. „Geh voran und ſieh, ob das Haus für mich geöffnet iſt!“ Ein harter, ſcharfer Befehl ſcheint ihr das Wort det Bäuerin. Haſtig öffnet ſie die kleine Tür und fliegt die knarrende Treppe hinauf zur Muhme. „Grüß Euch Gott, Muhme!“ ruft ſie und atmet heftiger, als ſie in den ſtillen Frieden der Oberſtube tritt mit ihrem unruhvollen Herzen. „Gott grüß dich, Roſeli! mir.“ „Ich durfte nicht, Muhme. So viel gab es zu ſchaffen. Auch diesmal bin ich nicht allein und nicht zu meiner Freude hier. Die Bäurin iſt unten. Sie will das Hütt⸗ chen ſehen. Ach, Muhme, ſeid ſo gut und zeigt ihr die Stube unten und laßt mich einen Augenblick in Euerm Frieden verweilen.“ „Des Jungbauern Weib? laufen, daß ſie nicht warten muß. Soll ja eine Feine ſein, die liebe, junge Frau.“. a Haſtig ſteht die Muhme vom Webſtuhl auf. Eine freu— dige Röte überflammt ihr kleines rundes Geſicht, das hun⸗ dert kleine Falten zeigt, aus deren jeder ein Quentchen ſtille Zufriedenheit guckt. Sie faßt ſich nach dem Kopf, ob auch ihr Tüchlein richtig ſitzt, und ſtreicht die weite Schürze glatt. 1 „Muhme, Ihr ſeid ſchön genug,“ ſagt Roſel mit leiſem Lachen, und die Muhme errötet tiefer. „Meinſt du, daß ſie nichts auf Aeußeres gibt?“ Hier hat ſie als kleines Warſt lange nicht mehr bei Ei, da will ich raſch hinunter— gange „Ich weiß nicht, Muhme. Ich weiß nur, daß Ihr immer ſchöner ſeid. Und laßt die Frau nicht länger warten. Sie hat warten nicht gelernt!“ Wie hart des Mädchens Stimme auf einmal iſt! Die Mumhme haſtet hinaus. Roſel bleibt tief atmend einen Augenblick zurück und ſchaut ſich um in dem traulichen Gemach. Hier ſchaut Liebe aus jedem Gegenſtand heraus. Liebe ſpricht aus dem bunten Gerät in dem ſorglich geputzten Glasſchrank. Liebe atmet jede Blüte an den kleinen Fenſtern hinter den weißen Gardinen. Von Liebe redet jedes Sandkorn auf dem blitzſauberen Fußboden, und Liebe ſchwebt durch die hellen Scheiben auf dem Abendſonnenſtrahl. „Glückliche Muhme!“ murmelt Roſemarie, ehe ſie ſich zum Gehen anſchickt, und ahnt nicht, wie weit und beſchwerlich der Weg war, der zu dieſer heiteren Ruhe führte. Indeſſen ſteht die kleine Bittnermuhme vor der großen. ſtarken Bäuerin, und das liebe Wort, das ſie zum Gruße zuf den Lippen hatte, erſtickt ihr. Ganz verſchüchtert ſteht ſie da und weiß nicht, was ſie ſagen ſoll, denn eine liebe junge Frau iſt die nicht, die tolz und hochmütig vor ihr ſteht.. „Ich wollte die Kate ſehen!“ ſagte die Anne ohne Gruß. „Zeigt ſie mir! Ich bin die Birkhofbäuerin!“ Wortlos öffnet die Bittnermuhme die Tür zur großen Stube und läßt die Fremde eintreten. Der Raum er⸗ ſcheint der Bäuerin für ihre Zwecke geeignet. Achtlos ſieht ſie über den ſchlichten Hausrat hin. „Es wohnt hier niemand mehr, ſeitdem der Blitz der Roſel beide Eltern nahm. Es mochte kein Fremdes ein— ziehen.“ Die Bäuerin weiſt mit der Hand auf eine Tür. „Was iſt dort hinter der Tür?“ „Nur eine ſchräge Kammer. Die Stiege läuft darüber hin. Es iſt kaum etwas hineinzuſtellen.“ „Ich will ſie ſehen!“ Es öffnet ſich ein winziger Raum, der einen Fenſter⸗ ſchlitz aufweiſt. Die Bäuerin wendet ſich ab. „Ein Bett könnte immer darin ſtehen. Und oben?“ „Oben liegt nur meine Stube. Wenn Ihr ſie ſehen wollt, Birkhoferin, will ich Euch führen!“ „Iſt nicht mehr nötig. Es genügt mir, was ich ſeh.“ Mit einem Blick zur Roſel, die auf der Schwelle ſtehen ge⸗ blieben iſt, ſagt die Birknerin:„Ich geh jetzt heim. Du kannſt noch eine Stunde bleiben.“ Mit haſtigen Schritten geht ſie den Weg zurück. Es iſt ein Plan in ihr gereift. Noch weiß ſie nicht, ob ſie ihn gleich zur Ausführung bringt, oder ob ſie auf eine günſti⸗ gere Stunde wartet, und ſie beſchließt das letztere. Sie weiß, die Zeit wird kommen. Stumm folgt die Roſel der Muhme oberen Raum. „Eine harte, kalte Frau!“ ſagt die Alte endlich und nach geraumer Zeit:„Armer Konrad!“ Ein Schluchzen bricht aus Roſels Bruſt. „Roſeli,“ ſagt die gute Stimme weich,„halte treulich aus. wenn du auch böſe Tage ſiehſt. Die Treue findet immer ihren Lohn.“ Heftiger weint das Mädchen, weint nicht um ſich, weint um den jungen Bauer, deſſen Los ein ſo hartes iſt. „Roſeli, ich weiß, was dich quält. Ich ſah euch ja ſo oft im letzten Frühling, wenn ihr hier unten glücklich waret. Dein Los iſt hart, aber es könnte doch noch härter ſein. Ich will dir etwas erzählen. Es iſt ſchon lange, lange her. Dein lieber Vater war damals ein kleiner Bube, da ſah der Bach hier unten zwei junge, frohe Menſchen. Sie hatten ſich herzlich lieb und wollten aufeinander warten, bis der Burſch etwas Rechtes geworden war. Er hatte große Pläne, und die Anna Katrin hoffte mit ihm. Eine lichte, ſchöne Zukunft ſah ſie in der Ferne und genoß das Glück der Gegenwart. Es war die Zeit der Heckenroſen, und ſie ſangen das liebe Lied, das ein fremder Spielmann den Burſchen lehrte, und ſie küßten ſich viel tauſendmal beim Duft der wilden Roſen. Da vergingen ſie faſt vor wieder in den Glück und Seligkeit, und am andern Tag hatte der Burſch, Der trieb ihn in die Ferne. mit ſeinem Vater einen Streit. Nie hat die Anna Katrin ihren Liebſten wiedergeſehen. fa hat ſie erfahren, ob er ihr die Treue brach oder ob er tarb.“ Die Muhme ſchweigt, Augen zu ihr auf. „O Muhme, ich weiß, Ihr ſeid die Anna Katrin, und Euer Los iſt wahrlich viel härter als das meine. Und dennoch habt Ihr das Leben tragen können und habt das Lachen gelernt!“ „Ich hab mein Glück gefunden im Dienſt meiner Näch⸗ ſten. Mein Bruder verlor ſein Weib. Ich hab ſeinem Buben die Mutter erſetzt und hab ihn ſehen ſein Glück bauen. Sie haben mir nach einer kleinen Zeit ihn und ſein Weib in die Stube getragen. Nur ſein Kind iſt mir geblieben, nur du. Aber ich durfte dich nicht behalten, als dich der Birkhof aufnehmen wollte. Dort meinte ich, wür⸗ deſt du glücklicher ſein als hier. Und von dort iſt dir doch das Leid gekommen, meine Roſeli!“ Leiſe ſtreicht die faltige Hand über den blonden Scheitet. Roſemarie trocknet ihre Tränen ab. „Muhme, von dort kam auch mein Glück. Grenzenlos war mein Glück einen kurzen Frühling hindurch. Er brach mir nicht die Treue, der Burſche, dem mein Herz gehörte Daß wir nicht zuſammen kommen durften, das iſt mir nicht das härteſte Los. Daß er nicht glücklich ſein kann daß er leidet, das iſt mein Leid. Aber, Muhme, ich wi“ Euerm Vorbild folgen. Ich will den Menſchen in Treue dienen, die meine Hilfe brauchen, und will nicht fragen was mein Herz dazu ſagt. Ich dank Euch, Muhme, daß Ihr mich in Euer Leben ſchauen ließet. Es ſoll nicht um⸗ ſonſt geweſen ſein. Jetzt aber will ich gehen. Die At bäuerin wird meiner ſchon bedürfen. Sie iſt doch ſehr ge— brechlich ſchon und iſt gewiß noch jünger als Ihr.“ Die Muhme nickt. „Ein paar Jahre gewiß. Ihr Los war weniger hart als meins, aber ſie hat den ſtarken Helfer nicht gehabt, der mir die Laſten tragen half, darum hat das Leben ſie ge⸗ brochen und wird ſie noch tiefer beugen, bis ſie ganz am Boden liegt.“ „Die Angſt hab ich auch um ſie. Wenn ſie öfter zu Euch käme, Muhme Anna Katrin, fände ſie den Helfer auch!“ 7 Zur Abendſprache hat der Schulze geladen, aber diesmal wurden nicht die Dorfälteſten gerufen. Alle Bauern und Kätner haben ſich auf der Diele des Berghofs verſammelt, um Rat zu hören und Rat zu halten. Ein Fremder führt das Wort, ein redegewaltiger Herr. Von Drainage ſpricht er, von Bodennutzung an der Stelle der Waſſerlöcher, die bald hier, bald dort den Ackerboden unterbrechen. Manch ein Hektar Boden könnte gewonnen werden, der jetzt nutzlos liegt, weil er einen Teil des Jah⸗ res mit Waſſer bedeckt iſt. „Werte können geſchaffen werden, die ſind!“ Die Bauern horchen verwundert auf, wie der Fremde 3 in großen Zügen einen wohldurchdachten Plan dac⸗ egt. Mehr Acker in Zukunft! Das leuchtet ihnen ein. Mehr Frucht in der Folgezeit. Und nichts iſt nötig als ein Röh⸗ rennetz, das der Fremde ſelber legen will. Der alte Birk nickt mit dem Kopf. „Ich wär dafür. Mein Acker hat die meiſten Löcher. Ein Hektar, vielleicht auch etwas mehr, gewönne ich allein. will ſagen, der Jungbauer, mein Sohn.“ 1 Zum erſtenmal kommt dem Alten zum Bewußtſein, daß er nichts mehr zu ſagen hat, und gleich folgt der Gedanke daß ihm auch niemand mehr beiſtimmen wird im Rat. Er hebt den Kopf und ſchaut gerade in Konrads Antlitz. Der nickt ihm zu. Wie der Vater ſtimmt, ſo ſtimmt auch er. „Mir wär Tie Sache ſchon recht,“ nimmt der Buchner das Wort.„Zwar geht es bei mir nur um zehn bis zwan⸗ zig Ar, aber ich wär dafür. Zehn Ar mehr oder weniger bebauen können, das will ſchon etwas ſagen!“ (Foptſetzung folgt.) und die Roſel ſieht mit großen unüberſehbar II ion dest tin ant Jaht Verf derte ech date Deut inet Futh der 9 gu er d. bild bil N) dei werden. en, J lärz Daja rechungen kdarmet, Truppen lieniſcher mit det etgeſchen. der ob er it großen trin, und ne. Und habt das ich WI! in Treue t fragen hne, daß T wenig folgt genießt das Vertrauen des Reichskanzlers Hitler. Tankten, war der, daß die konferierenden — enzugreifen. Frankreichs Staatsmänner aber— Angeſicht zu ſchauen, gegriffen worden iſt. Es wird behauptet, Strafmaßnahmen klar mache, daß in Zukunft die enn Deutſchland der Schuldige wäre. Aber nag die allgemeine Abrüſtung ragen darf? angenehme Aufgabe oblag, die Verträ ge von 1919 Deutſchland Erträglichen und Tragbaren an Amerika abzuführen landes — ionenheer auf 100 000 Mann verringert. Wir haben Feſtungen geſchleift und es ſeiner Geſchütze, ſeiner Tanks und einer Flugzeuge beraubt. Zu allem Aeberfluß haben wir Deutſch⸗ land jede Möglichkeit zur Wiederaufrüſtung genommen. Entgegen demſelben Vertrag aber hatten ſich die Sieger⸗ ſtaaten verpflichtet, dem Beiſpiel, zu dem ſie Deutſchland folgen und gleichfalls ihre Rüſtungen auf das für die Landesſicherheit unbedingt er⸗ ſolchermaßen zwangen, zu forderliche Maß herabzumindern. Jahrelang hat Deutſchland die Siegerſtaaten an das gegebene Verſprechen gemahnt. Deutſchland war von Nationen mit Rieſen— U deeren umgeben, deren Offiziere und Mannſchaften aufs beſte geſchult und auf das modernſte ausgerüſtet waren. Dieſe Armeen waren mit Reſerven im ganzen etwa 5 Millionen Mann ſtark. kleinſten einer Nachbarſtaaten auf Gnade und Angnade ausgeliefert. Wie and es demnach mit dem feierlichen Verſprechen? Aeberall wurde ſo getan, als beſchäftige man ſich eifrig mit der Frage der Abrüſtung. Kommiſſionen, Komitees, Konferenzen und Ver— einigungen tagten in Genf. Aber alles, was bei dem Hin-und— der der Reben und Gegenreben herauskam, war eine verſtärkte und der Anführer der„Verſailliſten“, der Deutſchland war alſo in militäriſcher Hinſicht dem Aufrüſtung allerſeits, alles finanzierte, war Frankreich. zu ſprechen bereit waren, nur nicht über die allein wichtige Frage, wie der Frieden ſichergeſtellt werden kann. Dabei iſt gerade dies der Punkt, der allen Menſchen in allen Ländern am meiſten am Herzen liegt. Niemand intereſſiert ſich dafür, wie die oder ene obſkure Klauſel in Pakten und Verträgen auszulegen ſei, lein Menſch will den Krieg, höchſtens der franzöſiſche General tab, der an einen leichten Sieg glaubt, wenn Frankreich jetzt die Gelegenheit benutzt, um das mangelhaft gerüſtete Deutſchland 0 deſſen bin ich ſicher— ſcheuen vor Kriegsmaßnahmen zurück. Der franzöſiſche Bauer wird ſelbſtverſtändlich marſchieren, wenn ihm der Befehl Vazu gegeben wird, aber er hat beſtimmt keine Luſt, dem Tod ins wenn ſein Vaterland nicht einmal an daß ein redigierter Friedensoertrog blange wertlos bliebe, als man Deutſchland nicht jetzt durch vertrag drechende Partei in jedem Fall durch gemeinſames Vorgehen der üdrigen Vertragspartner beſtraft werden wird, ſobald eine mut— dillige und einſeitige Verletzung irgendeines Vertragspara— graphen erwieſen iſt. Das wäre alles ganz ſchön und vernünftig, der eigentlich vertragsbrüchige Teil ſind diejenigen geweſen, die jetzt am lauteſten vor„gerechter“ Entrüſtung ſchreien. Wie war es denn mit der Klauſel, in der der Verſailler Ver vorſah, wenn Ich bin einer der vier Män ner, denen die un— 1 zuſetzen. So mancher, der inzwiſchen zu der Anſicht gekommen ſt, dieſe Verträge ſeien ungebührlich hart geweſen, hat ſie da— nals nicht genug kritiſieren können mit der Begründung, ſie zeien zu milde! Die Friedensbedingungen, die Deutſchland mit bdieſen Verträgen auferlegt wurden, ſind bis zur Grenze des für unbarmherzig durch— geführt worden. Deutſchland hat 2 Milliarden Reparationen ge⸗ zahlt, wir Engländer ſahen uns ſchon vor beinahe unüberwind— lichen Schwierigkeiten, als es ſich darum handelte, eine Milliarde und dabei iſt unſer Land bedeutend zeicher als Deutſchland. Wir entblößten Deutſchland von ſeinem geſamten Kolonialbeſitz und beſchlagnahmten gleichzeitig Deulſch⸗ ſands Eigentum dort. Wir nahmen ihm einen Feil ſeines Mutter⸗ zum Teil handelte es ſich um Gebiete, die über 200 Zahre in Deutſchlands Beſitz geweſen waren. Wir haben Deutſchland ſeine ſtolze Flotte fortgenommen, haben ſein Mil⸗ Deutſchland im Necht! Von David Lloyd Geor ge, früherer engliſcher Miniſterpräſident. Ich begrüße es, daß Botſchafter v. Ribbentrop die deutſche Regierung auf der Tagung in London vertritt, denn er den Rechtsſ herausgefordert haben. Frankreich hat moraliſch nicht das Recht, Deutſchland des Vertragsbruchs(Verſailles und Locarno) anzuklagen. künftighin zu Deutſchlands können?“ i DNB. Newyork, 20. März. Das Hochwaſſer in den elf Oſtſtaaten hat eine Höhe er⸗ reicht, die jeden bisher bekannten Waſſerſtand bei ähnlichen Kataſtrophen weit übertrifft. Die Waſſermaſſen in den Strom-, Fluß- und Bachbetten raſen mit unheimlicher Geſchwindigkeit ihren Mündungen zu und überſchwemmen auf ihrem Weg weit und breit das ganze Land. So ſind am Donnerstag ausgedehnte neue Gebiete von der Kataſtrophe heimgeſucht worden. Zahlreiche weitere Städte werden von dem Hochwaſſer bedroht. Eine am Donnerstagabend veröffentlichte Aufſtellung er⸗ gibt, daß bei den Aeberſchwemmungen in den elf Bundesſtaaten bisher 163 Menſchen ums Leben gekommen ſind, davon 90 in Pennſylvanien und 21 in Weſtvirginien. Die Geſamtzahl der Obdachloſen im Aeberſchwemmungsgebiet be— trägt, ſoweit man es bis jetzt überblicken kann, etwa 300 000. Hiervon entfallen etwa 70000 allein auf den Weſten von Pennſylvanien. Der bisherige Geſamtſchaden wird auf über 150 Millionen Dollar geſchätzt. Viele der überfluteten Städte auch in den anderen Gebie— ten ſind ohne Gas, ohne Licht. Sie ſind ohne Trinkwaſſer. Die Gefahr des Ausbruches von Seuchen iſt groß. Im Geſchäftsviertel von Wheeling, das in Weſt⸗ Prämienziehung zur Reichswinterhilfslotterie Gewinne im Betrage von 75 000 RM. DNB. München, 20. März. Die öffentliche Prämienziehung zur Reichswinterhilfe⸗ Lotterie fand am Freitagnachmittag in München ſtatt. Die Ausloſung der 615 Prämiengewinne aus der Gewinntrommel wurde in der Reihenfolge der 15 Lotterie-Serien vorgenom- men. Auf jede Serie trafen hiermit eine Tauſendmark-Prämie und 40 Prämien zu je 100 RM. In den 15 Serien fiel je eine Prämie von 1000 RM. auf folgende Nummer: 441594, 1976 570, 1085 288, 1 984 151, 704 668, 1 249 969, 490 987, 924 431, 1821 427, 988 831, 1058 949, 1 460 155, 1471 121, 1936 321, 951393.(Ohne Gewähr.) Copyright bei DRB. Es iſt der Lauf der Welt, daß Gemeinweſen, denen man 1 chutz aus irgendwelchen eigenſüchtigen und gewiſſen— loſen Gründen heraus entzieht, ſich auf eigene Fauſt Recht zu Der Fehler, an dem die internationalen Tagungen bisher ſchaffen ſuchen. Aber die eigentlichen Aebertreter des Geſetzes Mächte über alles ſind in ſolchen Fällen immer diejenigen, die ihre größere Stärke und die damit zuſammenhängende Macht ihres Einfluſſes zuerſt zur Vergewaltigung des Geſetzes in höherem Sinne des Wortes mißbraucht und dadurch den Rechtsbruch auf der anderen Seite Frankreich kann ſich nicht hinſtellen und ſagen:„Wie ſoll man Verſprechungen Vertrauen haben Die Deutſchen haben eine unwiderlegbare Antwort darauf:„And wie ſteht es mit dem, was ihr gelobt habt? Habt ihr etwa eure Verſprechen gehalten?“ Es liegt eine derartig greifbare Berechtigung in dieſer Entgegnung, daß Männer, die Reſpekt vor Verträgen haben und ſie in Ehren zu halten gewillt ſind, zu dem Schluß kommen müſſen, daß in dieſem Fall kein Grund zu irgendwelchen Strafmaßnahmen vorliegt. Die mili⸗ täriſche Beſetzung des Rheinlandes bietet wirklich keinen Anlaß zu Sanktionen. Darum wird auch von allen Seiten das Verlangen nach einer Neuregelung laut. Es gibt eine ganze Menge Menſchen in Britannien, denen das dauernde Hin⸗und⸗her ſo gründlich über iſt, daß ſie weit lieber dem Beiſpiel Amerikas folgen und ſich von allen fremden Vermittlungen fernhalten würden. Die Be— ſchäftigung mit den eigenen Angelegenheiten würde ihnen voll— auf genügen. Wieder andere ſind für eine Reviſion der beſtehen⸗ den Verträge und ſetzen ſich dafür ein, daß dieſe Verträge den augenblicklichen Verhältniſſen angepaßt werden. Aber ich habe keine ſechs Menſchen getroffen, die dafür wären, daß wir mit dem Einſatz unſerer Flotte, unſeres Landheeres oder unſerer Luftſtreitkräfte Deutſchland zur Zurückziehung ſeiner Truppen aus der Rheinlandzone zwingen ſollten. Ich habe auch kaum einen Menſchen getroffen, der mit Deutſchland wegen der Be ſetzung ſeines eigenen Gebietes einen Wirtſchaftskrieg zu führen wünſcht. So wollen wir uns doch von aller Kleinlichkeit frei machen und uns ehrlich bemühen, den Frieden in Europa zu Bedingungen ſicherzuſtellen, die von allen intereſſierten Mächten als an⸗ ſtändig und gerecht empfunden werden müſſen, und infolgedeſſen einmütig angenommen werden können! Das Hochwaſſer raſt weiter Neue amerikaniſche Gebiete heimgeſucht— Seuchengefahr— Bisher 163 Tote virginien liegt, ſtehen die Häuſer bis zu einer Höhe von drei Metern im Waſſer. Bei den Häuſern in anderen Stadtteilen reicht das Waſſer ſogar bis zu einer Höhe von 5% Metern. Der Susquehanna hat einen Waſſerſtand von 9 Metern erreicht und ſteigt noch immer. Harrisburg, die Hauptſtadt Pennſylvaniens, iſt vollkommen überflutet. In allen Aeber⸗ ſchwemmungsgebieten räumen die Einwohner ihre Wohnhäu⸗ ſer und fliehen auf die höher liegenden Geländepunkte. In allen von den Waſſern bedrohten Gegenden arbeiten Tauſende fieberhaft an der Errichtung von Schutzdämmen. In den mei⸗ ſten der von dem Hochwaſſer heimgeſuchten Staaten iſt die Nationalgarde zur Hilſeleiſtung und zur Bewachung der ge⸗ räumten Häuſer eingeſetzt. Die reißenden Waſſer des Connectic bedrohen Hartford, die Hauptſtadt Connecticuts. Auch das Flußtal des Delaware iſt völlig überſchwemmt. Teile Trentons, der Hauptſtadt von New Jerſey, ſtehen ebenfalls unter Waſſer. Wegen der ſteigenden Aeberſchwemmungsgefahr in ver⸗ ſchiedenen Teilen des Staates Newyork vertagte ſich am Donnerstag das Staatsparlament, um ſeinen Mitgliedern die Möglichkeit der Heimfahrt zu geben. Im Bundesſenat in Waſhington brachte Bundesſenator Guffey einen Antrag ein, der Rooſevelt die Ermächtigung geben ſoll, aus dem Nothilfefonds des Bundes 10 Mil⸗ lionen Dollar zur Anterſtützung der Notleidenden dem Roten Kreuz zu überweiſen. CCC v. Ribbentrop bei König Eduard VIII. DNB. London, 20. März. König Eduard VIII. empfing am Freitagvormittag im Buckingham-Palaſt Botſchafter v. Rib b entrop in halbſtün⸗ diger Audienz. Botſchafter v. Ribbentrop hatte am Freitagvormittag im Foreign Office eine längere Anterredung mit dem engliſchen Außenminiſter Eden. König Eduard VIII. empfing heute den engliſchen Außen— miniſter Eden. Berlin: Die Reichsregierung hat ein Geſetz zur Förde- rung der Tierzucht beſchloſſen, durch das der Reichsminiſter Paris: Der Miniſterrat tritt am Samstag um 10 Ahr erneut unter dem Vorſitz des Präſidenten Lebrun zuſammen. für Ernährung und Landwirtſchaft ermächtigt wird, die zur Förderung und Sicherung einer bodenſtändigen forderlichen Maßnahmen zu treffen. Tierzucht er— 3 Jahre Nationalſozialismus. Deutſch⸗polniſcher Freunoͤſchaftsvertrag Der polniſche Außenminiſter wird vom Führer einer Ehrenkompagnie N der S S begrüßt . Ergebniſſe ſprechen Geſicherte Sozialleiſtungen „WPD 185 Millionen RM betrug im Jahre 1932 der Fehlbetrag der Invalidenverſicherung. Das bedeutete dro— henden Verluſt der Altersrente für Millionen von Arbei⸗ tern. Die Beitragseinnahmen aus der Angeſtelltenverſiche⸗ dung waren in dieſem Kriſenjahr auf 288 Millionen RM geſunken. Durch den planmäßigen Aufbau und die Neu— ordnung des Sozialverſicherungsweſens konnte im vergan⸗ genen Jahre die Invalidenverſicherung mit einem Ein⸗ nahmeüberſchuß von 203 Millionen RM abſchließen. Die Beitragseinnahmen aus der Angeſtelltenverſicherung ſtiegen wieder auf 350 Millionen RM. —————. Eine Großtat für unſere Bauern Der Führer hat als Grundlage eines geſunden Volles die Notwendigkeit eines ſtarken Bauerntums verkündet. Wie die Führung des badiſchen Gaues dieſen wichtigen Grund⸗ pfeiler des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ſeit der Macht⸗ übernahme aufrichten half, zeigen folgende Zahlen: Die badiſche Regierung ließ ſeit März 1933 in Baden auf 47 000 Hektar Bauernland Meliorationen ausführen, und auf 32 300 Hektar hat ſie die Feldbereinigung eingeleitet. Dieſe Zahlen werden uns in ihrer Bedeutung erſt voll bewußt, wenn wir erfahren, daß dieſe Leiſtung dem ent⸗ ſpricht, was zuvor in vier Jahrzehnten von den früheren Regierungen ausgeführt wurde. Dieſe Zahlen be⸗ weiſen aber auch, daß des Führers Worte Taten werden. Die Ankunft des deul⸗ ſchen Bolſchafters in London. Der deutſche Botſchafter von Ribbentrop, der die Reichsregierung im Völ⸗ kerbundsrat vertritt, nach ſeiner Ankunft im Flughafen Croydon. Neben ihm der deutſche Botſchafter in London von Hoeſch. Weltbild(M). * —n—— 2.— — ————— —— —— Die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsauffaſſung ſtellt nicht das Kapital und die Rentabilität in den Vordergrund, wie das im überwundenen kapitaliſtiſchen Zeitabſchnitt ge⸗ ſchah, ſondern den Menſchen. Dem Volk in ſeiner Ge— ſamtheit und dann dem Einzelnen als Glied des Volkes nach dem Grundſatz„Gemeinnutz vor Eigennutz“ gilt alle Sorge. Wirtſchaften bedeutet daher für uns Dienſt am Volk. Das Ziel des Wirtſchaftslebens iſt ebenſo wie das Ziel der Politik, dem deutſchen Volk in ſeiner Geſamt heit eine ſichere Lebens möglichkeit zu errin⸗ gen und für alle Zukunft zu gewährleiſten. Der Menſch iſt ſchnellebig, er vergißt allzu bald das Schlechte vergangener Zeiten und ſieht nur noch die Gegen wart. Aber das Landvolk weiß, daß ihm geholfen und ſeine Exiſtenzgrundlage geſichert wurde. Es iſt doch eine unumſtößliche Tatſache: die deutſche Landwirtſchaft ſtand vor dem Zuſammenbruch. Hielt ſich der eine oder andere Bauer oder Landwirt notdürftig über Waſſer, ſo konnte er ſich im Vergleich mit dem Schickſal ſeiner Nach— barn ausrechnen, wenn er ſtempeln gehen würde, wann ihm ſeine Scholle durch die ungeheuren Zinslaſten entriſſen ſein würde. Die Not war übergroß. Höfeverſteigerungen, Pro teſtaktionen vor den Finanzämtern, Bauernaufſtände und die Taten verzweifelter Bauernführer und Bauern zeugen von den Nöten in jener Zeit. Das Abſatzproblem machte jede Arbeit und noch ſo großen Fleiß zunichte. Es kam ſo weit, daß die Erzeugniſſe nicht mehr abzuſetzen waren. Eine ungeſunde Außenhandelspolitik und die unverantwortliche Börſenſpeku— lation ließen keine Möglichkeit, deutſche Erzeugniſſe auf dem Markt abzuſetzen. Durch die nationalſozialiſtiſche Agrargeſetzgebung wur— den die Abſatzſchwierigkeiten für deutſche Erzeugniſſe des Bodens beſeitigt und die Vorausſetzung für eine Marktord—⸗ nung geſchaffen, die die beſtmöglichſte Verſorgung der ge⸗ Der Erjolg ber nationaljozialijtijchen Marktorönung ſamten Bevölkerung mit einheimiſchen landwirtſchaftlichen .. ̃ ͤ ccc ˙ w ̃⅛¼da.!t..̃ĩ⅛ꝓ. 7————./ ˖ Goldenes Sängerjubiläum! Im Jahre 1886 wurde im Stadtteil Sandhofen der dritte Geſangverein gegründet, der ſich den Namen„Geſang— verein Sängerbund“ zulegte. Von Jahr zu Jahr wurde. in echt kameradſchaftlichem Geiſte der Verein von tüchtigen Vereinsleitern geführt und zur Blüte gebracht. Es wurden manche ſchöne Preiſe bei den früheren Wettſingen und gute Punktzahlen bei den Wertungsſingen in den Reihen der Jahre erreicht. 1936 bildete alſo für den Geſangverein„Sängerbund“ den Auftakt, das Goldene Jubeljahr in beſonders feſtlichem Rahmen zu begehen. Als erſter Feſtauftakt findet bereits am 5. April in der Turnhalle des TV. Sandhofen ein Jubi⸗ läumskonzert ſtatt, wo neben dem Vereinschor und dem Chor der Senioren, Frl. Ellen Pfeil, Sopran, Mannheim, mitwirken wird. Am Flügel wird Herr Adolf Schmitt-Mann— heim die Begleitung der Sängerin übernehmen. Die Leitung des Konzertes hat Herr Guſtin Lamberth— Viernheim, inne, der ja in den Sängerkreiſen wohl als eine tüchtige Kraft vollauf bekannt iſt. Die einzelnen Liedertexte ſtellen zum Teil große Anforderungen an die Ausführenden, aber durch eifrige Proben, gutes Stimmaterial und richtige Stabführung vonſeiten des Dirigenten, wird auch dieſe hohe Aufgabe glänzend gelöſt werden zum Nutzen und Förderung des Chorgeſanges. Auf Ellen Pfeil braucht man kein Lob— lied vorauszuſingen. Ihre herrliche Stimme iſt bei dem ge— ſangliebenden Publikum wohlbekannt und ſpricht ihr Namen für einen Kunſtgenuß, den die Erſchienenen am 5. April aufnehmen können. Die Sängerfreunde ſind zum goldenen Jubelkonzert herzlich willkommen und nach dem Konzert wird man weiterhin gemeinſame Erlebniſſe im Freundes kreiſe zum Austauſch bringen. Die Entſtehung der Wacht am Ahein“ Endlich haben wir wieder eine Wacht am Rhein, endlich können wir das Lied, die herrliche„Wacht am Rhein“, wieder aus vollem Herzen ſingen. Erſt durch den Kriegs— ausbruch 1870 iſt ſie mit einem Schlage volkstümlich ge worden, als das Lied der deutſchen Einheit, über alle Für⸗ ſten⸗ und Landeshymnen hinaus, haben wir, jung und alt, ſie voll glühender Begeiſterung und innerſter Erhebung her— ausgeſchmettert. Aus ſolcher Stimmung war ſie auch ent⸗ ſtanden. 1840 forderte Frankreich den Rhein und ſeine Lande. Ein Sturm der Entrüſtung ging durch das ſonſt ſo uneinige deutſche Volk. Der Bonner Gerichtsbeamte Nickolaus Becker fand die richtigen Worte in ſeinem Gedicht:„Sie ſollen ihn nicht haben, den freien deutſchen Rhein“; es verbreitete ſich blitzſchnell und fand zahlloſe Vertonungen. Heute iſt es faſt vergeſſen. Faſt gleichzeitig zuerſt in aller Stille ent⸗ ſtand die„Wacht am Rhein“ in der deutſchen Schweiz. Der junge Kaufmann Max Sch necken burger, ein Schwabe aus Thalheim bei Tuttlingen an der Donau, trug ſie Ende November 1840 ſeinem gut deutſchen Freundeskreis in dem alten Zähringer⸗ſtädtiſchen Burghof bei Bern vor. Er ſchickte ſie am 8. Dezember 1840 an ſeinen Freund Räuber in Murten die Handſchrift iſt noch in Bern. Der Berner Kapellmeiſter Wendel ſetzte ſie als Männerchor in Muſik. So lernte der Krefelder Chormeiſter Karl Wilhelm die Verſe kennen und fand 1854 die Weiſe, die wir kennen. Sie wurde beim erſten deutſchen Bundes⸗Sängerfeſt in Dresden 1861 vorgetragen, kam dann vereinzelt zu den preußiſchen Truppen in Holſtein und Oeſterreich 1866. Die verſchiedenen Faſſun⸗ gen, zuerſt noch ohne den Kehrreim, haben dann beſonders durch die gewaltige Verbreitung 1870 die jetzige ausgebildet. Das Schrifttum über die„Wacht am Rhein“ iſt ſehr zerſplittert. Der Verſuch eines jungen Gelehrten Hellmut Dravs, eine Geſamtdarſtellung zu geben, hat im Zwiſchen⸗ reich keine geldliche Unterſtützung gefunden. Erzeugniſſen bezweckt. Hierzu war nicht nur die mengen— mäßige Anpaſſung der Er zeugung an den Be⸗ darf erforderlich, auch die Gewährleiſtung einwandfreier Güte, die Verhinderung vermeid barer Ver— buſte bei der Gewinnung, Vorratswirtſchaft und Verteilung und nicht zuletzt die Sicherſtellung von gleichbleibenden Preiſen für den Verbraucher, bei gerechten Preiſen für den Erzeuger und auskömmlichen Verdienſtmöglichkeiten für den Verteiler wurden berückſichtigt. Die Marktordnung, die im ſteten Aufbau der letzten zwei Jahre eingeführt worden iſt, ſoll ſich auch in Zukunft den Lebensbedürfniſſen des deutſchen Volkes anpaſſen, d. h. ſie ſoll kein ſtarres Schema ſein, kein Selbſtzweck, ſondern Mittel zum Zweck. Sie hat der Landwirtſchaft die Mög lichkeit gegeben, wieder auf lange Sicht zu wirtſchaftlichen und ſich der Erzeugung von Lebensmitteln mit allen Kräften zu widmen. Es iſt ihr zu verdanken, daß die Landwirtſchaft mehrere hunderttauſende Arbeitskräfte neu einſtellen konnte und dauernd weiterbeſchäftigen kann. Ueber den Rahmen des Bauerntums hinaus verſchaffte uns die Marktordnung die Möglichkeit der Wirtſchaftsankurbelung, ſowie neue handels— politiſche Wege zur Sicherung der deutſchen induſtriellen Aus fuhr und der in der Ausfuhrinduſtrie beſchäftigten Arbeiter. Denn wir wiſſen jetzt für jedes landwirtſchaftliche Erzeugnis, inwieweit die deutſche Erzeugung den Bedarf zu befriedigen vermag und inwieweit eine Einfuhr nötig iſt. Anſtelle der früher ungehemmten und planloſen Einfuhr von Lebens— mitteln, die den deutſchen Lebensmittelmarkt über den Hau— fen warf, wird jetzt nur noch das hereingelaſſen, was wir brauchen, und als Gegenleiſtung muß das uns mit Lebens— mitteln beliefernde Land deutſche Induſtrieerzeugniſſe kau— fen, ſodaß ſich Leiſtung und Gegenleiſtung die Waage halten. Die Steigerung der Kaufkraft der Landwirtſchaft befruchtet die geſamte deutſche Wirtſchaft. Das iſt der Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Marktordnung. Hausbriefkäſten. Die Deutſche Reichspoſt wendet ſich erneut an die Hausbeſitzer mit der Bitte, Hausbriefkäſten anzulegen. Immer noch ſind viele Häuſer ohne Hausbrief— kaſten. Sie beſchaffen, heißt der Allgemeinheit und ſich ſelber nützen, heißt Arbeitſuchenden helfen. Hausbriefkäſten be— ſchleunigen die Poſtzuſtellung und erleichtern den ſchweren Dienſt der Zuſteller durch Wegfall des Treppenſteigens. Zeitungsträger, Geſchäftsleute und ſonſtige Beſucher können ſie zum Einlegen von Mitteilungen benutzen. Treppen und Flure werden dadurch geſchont. Hausbriefkäſten werden zweckmäßig für alle Wohnungen am Gitter des Vorgartens oder am Eingang des Hauſes angebracht, mit einer Klingel— leitung nach den einzelnen Wohnungen und mit dem aus⸗ geſchriebenen Namen der Inhaber verſehen. Die Beſchaffungs⸗ koſten für den einzelnen ſind gering. Ueber Einzelheiten geben die Poſtämter Auskunft. ot UTSCFHRN VFA 2eiqt dem fünrer turen Dank qm 22 Hürz .——t-— U ame, Union⸗Tonfilmſchau Samstag und Sonntag: 4 60 Der mutige Seejahrer Der größte Europa- Schlager! Ueberall, wo der„Mutige Seefahrer“ vor Anker geht, feiert der Humor wahre Triumphe! Es iſt ein fröhliches, un⸗ beſchwertes Spiel, deſſen Luſtigkeit und Laune mitreißen. Ohne Zweifel iſt es eines der beſten Filmluſtſpiele der letzten Zeit. Wenn Sie einmal ſo recht von Herzen lachen und Ihren Griesgram vergeſſen wollen geben wir Ihnen dieſes Rezept: laſſen Sie ſich von Paul Kemp, dem mutigen Seefahrer, erheitern! Ein Film, über deſſen köſtlichen Humor man ſo recht von Herzen lachen kann. Auch Sie werden zu⸗ frieden und herzerfriſcht wieder nach Hauſe gehen. Kommen Sie deshalb!„Der mutige Seefahrer“ begeiſtert auch Sie! gitler⸗Jugend Viernheim Gejolgichaft 21/249 Betr. Beteiligung am Propagandamarſch durch Viernheim. Die geſamte§8 tritt am Sonntag mittag 1 Ahr in Aniform vor der Parteidienſtſtelle, Adolf Hitlerſtraße 19, geſchloſſen an. Es wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft: m. d. F. b. Metzger, Kameradſchaftsführer. SwWerk des es 016 0350 ee Winter 7400„ 6 0 deutſehen — Das WS W. leilt mit: Die Pfundſammlung für den Monat März wird am kommenden Montag, den 23. März 1936, von dem BD J M. durchgeführt. Wir bitten die Spender, ihre Spenden zur Abholung bereitzuhalten. Jede, auch die kleinſte Gabe iſt willkommen. N G.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Die Kreiswaltung Bensheim, Heppenheim, Amt Reiſen, Wandern, Urlaub, teilt mit: Unſere nächſten Urlauberzüge: U. F. 7/6 Bodenſee⸗Meersburg vom 9. 4. 1936 „ Am 9. April wird dieſe Fahrt beginnen und unſere Urlauber an die weite Fläche des Bodenſee bringen. Im Angeſicht der Inſel Reichenau, deren Glocken immer wieder über den See hallen, werden unſere Urlauber ihre Unterkunft finden. Insbeſondere aber wird dieſe Fahrt für alle die beſon⸗ ders anziehend ſein, die den ſchönen Bodenſee noch nicht kennen lernen durften. Geſamtkoſten: RM. 26.50. Seefahrt 201/36 Norwegiſche Küſte mit Dampfer„Sierra Cordoba“ vom 14. 4. 1936 bis 21. 4. 1936. „Wann beginnen die Seefahrten?“, ſo lautet immer wieder dieſe Frage. Dieſe Fahrt eröffnet den Reigen der Seefahrten. Es fährt das Urlauberſchiff„Sierra Cordoba“ unſere Urlauber in die ſchönen Fyorde Norwegens. Das Schiffsleben hat bereits im vorigen Jahre derart großen An⸗ klang gefunden, daß niemand enttäuſcht ſein wird, der dieſe Fahrten in den Salons mitmachen kann, die in ihrer Ein⸗ richtung beſtimmt nicht dafür vorgeſehen waren, daß einmal deutſche Arbeiter in ihnen ihre Hochſeefahrten machen werden. Die Seefahrten ſind ſehr ſtark gefragt, daher iſt ſchnellſte Urlaubsregelung und Anmeldung erforderlich. Geſamtkoſten: RM. 56. U. F. 9/36 Frankenwald-Stadtſteinach vom 25. 4. 1936 bis 3. 5. 1936. Die bayriſche Oſtmark ruft! Die Fahrt führt in den Frankenwald, eines der ſchönſten deutſchen Waldgebiete. Tiefe Gründe und Talſchluchten mit grotesken Felsbildungen und reißenden Bächen geben der Landſchaft ihr Gepräge. Von den Höhen herrliche Fernſichten in ſchönes deutſches Land, laſſen die Sorgen des Alltages vergeſſen und neugeſtärkt kehren die Teilnehmer wieder zu⸗ rück und werden noch lange Zeit von der Schönheit dieſes Landes erzählen und ſich beſtimmt auf ihre nächſte Urlaubs⸗ reiſe mit der NSG.„Kraft durch Freude“ freuen. Geſamt⸗ koſten: RM. 31. Seefahrt 202/86 Norwegenfahrt mit Dampfer „M. Sarmiento“ vom 29. 4. 1936 bis 6. 5. Noch ſind unſere Urlauber des Dampefrs„Sierra Cardoba“ auf hoher See, als bereits der 2. deutſchen Arbeitern zur Nordlandreiſe ausläuft. Dieſesmal geht die Fahrt ab Hamburg. Vorher iſt noch die Beſichtigung der ſchönſten Plätze Hamburgs vorgeſehen. Alle Teilnehmer werden dieſe Fahrt ſicher nicht ver⸗ geſſen. Die alte Hanſeſtadt Hamburg mit dem Stephansturm * 2 3 6. Stunden froher Kameradſchaft an Bord, das Ausruhen dem Sonnendeck, die fröhlichen Menſchen und dann die norwegiſchen Fjorde. Steilauf ſtreben die Felswände gen Himmel und ſpiegeln ſich in den ſtillen Waſſern der tief in das Land hineinreichenden Fjorde. Sprudelnd und ſchäu⸗ mend ſtürzen die Waſſer von den ſteilen Höhen herab. Dies alles wird zum unvergeßlichen Erlebnis werden und neue Kraft durch Freude wird das Endergebnis dieſer Fahrt ſein. Geſamtkoſten: RM. 57. Anmeldungen nehmen unſere ſämtliche Dienſtſtellen ent- gegen. Ausdrücklich machen wir darauf aufmerkſam, daß wir 5 auf unſerer Kreisdienſtſtelle keine Anmeldungen annehmen können. Wenden Sie ſich daher an Ihren Ortswart der NSG.„Kraft durch Freude“. Achtung! Achtung! Achtung! Wir machen unſere Volksgenoſſen aus den Kreiſen 8 Urlaubsreiſen in den Monaten Mai Juni Juli und Auguſt ſchon ſehr ſtark gefragt ſind. Es empfiehlt ſich dahen raſcheſte Urlaubsregelung und umgehende Anmeldung. Zeitungsanzeigen haben Erfolg, weil der Leſer den Anzeigenteil ebenſo aufmerkſ wie den redaktionellen Teil. 5 Er kauft und abonniert die Zeitung vielfach auch wegen der Anzeigen. 3 am lieſt Auf ins Union! Deshalb: durch Zeitungsanzeigen werben— wirkſam werben! dürfte unſere Urlauber genau ſo begeiſtern, als die darauf; folgende Fahrt nach dem Nordland. Das weite Meer, die fer auf Bensheim und Heppenheim darauf aufmerkſam, daß die — 222 L * Dampfer mit ee Der 2 . RAetichshandwerksmeiſter Schmidt aus Berlin ſpricht am kommenden Sonnta g im hotel„Halber Mond“ in Heppenheim! Im Rahmen einer tag, den 22. ds. Mts N W. „der Herr Reichshandwerksmeiſte . Der Verſammlungsbeginn iſt auf 8.15 Uhr angeſetzt. werk des Kreiſes Heppenheim wird im Gegentei ein machtvolles Bekenntnis a blegen zum Füh rer und ſeiner Politik. 36 5 wollen auch bei dieſer Gelegenheit Zeugnis able gel . für die innere Geſchloſſenheit unſeres Berufs und der Bewegung. ſönlich kennen zu lernen. 1 f p wird der Beſuch der ſammlung gewertet. 1 ie Mond“ berechtigt. Heute abend halb 9 Uhr erſcheinen ſämt— iche Obermeiſter oder deren Stellvertreter 1 — u einer Beſprechung in der NS. ⸗Hago⸗Ge chäftsſtelle. E TT—y Ganz Deutjchlanb hört am Aadio bie Reden des Führers und der jührenben Staats⸗ 0 männer des britten Aeiches! 9 Wie bei den beiden Wahlen im November 1933 und Auguſt 1934, ſo werden auch bei dieſer Wahlſchlacht wieder die bedeutenden Reden des Führers und ſeiner hervorragen— den Mitarbeiter durch den Rundfunk übertragen. Es iſt eine ſelbſtwerſtändliche Pflicht, daß jeder, der Radio hat, ſich dieſe Reden anhört und dazu noch Angehörige und Bekannte einlädt, daß jeder Deutſche mithören kann. Für die Gaſtſtätten iſt es genau ſo ſelbſtverſtändlich, an dieſen Abenden ihre Lautſprecher auf die Führerreden einzuſtellen und ihre Gäſte Zu veranlaſſen, daß ſie bei größter Ruhe die ganze Rede an⸗ hören. Denn ſchließlich gehen an dieſen Abenden gerade des⸗ wegen unſere Volksgenoſſen in die Gaſtſtätten, um die Ueber⸗ tragung dort anzuhören. Und ſollte ein Wirt es vergeſſen „ baben ſo werden l 4 2 llclauber ihre die beſon⸗ loch nicht 20.0 und ſo auch der Privatradiobeſitzer ihn die Anweſenden darauf aufmerkſam machen, daß er den Lautſprecher darauf einſtellt. Die Hauptreden wer⸗ den außerdem am Rathaus durch den großen Pilz⸗Lautſprecher übertragen. Zu dieſen Uebertragungen wer- den alle Volksgenoſſen eingeladen bzw. jetzt ſchon darauf f 9 ichen hingewieſen. In den Tagen bis zur Balg we che Ferniſichten alſo: jeden Tag Lautſprecher einſtellen auf deutſche Wellen! Alles hört die Reden des Führers und ſeiner bekannten Mitkämpfer um Frieden und Freiheit! Sportnachrichten Im Gau Baden fällt vielleicht am morgigen Sonntag die Entſcheidung, wer Meiſter wird und auch wer dem Abſtieg verfallen iſt. Kann der VfR. Mannheim dem 1. FC. Pforzheim beide Punkte abnehmen, dann genügt Waldhof ſchon ein Unentſchieden gegenüber dem Freiburger FC. Waldhof hat nämlich jetzt ſchon das beſſere Torverhältnis. Beide Spiele kommen im großen Mannheimer Stadion als Doppelveranſtaltung zur Durchführung. Zuerſt ſpielen die Raſenſpieler und die Gold— ſtädter gegeneinander und dann folgen Waldhof und der n Fc. Mannheim ſteht alſo morgen im Mittelpunkt der „de sportlichen Ereigniſſe in Baden. Im dritten Spiel des Tages treffen der VfB. Mühlburg und der VfL. Neckarau aufeinander. Mühlburg muß zum mindeſten unentſchieden ſpielen, wenn es der Gauliga erhalten bleiben ſoll. Der Wunſch der Viernheimer geht begreiflicher Weiſe dahin, daß Neckarau Sieger werden möge, doch iſt kaum damit zu rechnen. SV. Waldhof Freiburger FC. VfR. Mannheim 1. FC. Pforzheim VfB. Mühlburg VfL. Neckarau Tralningsjpiel auf dem Waldjportplatz! Die Sportvereinigung Amicitia iſt auch an dem morgigen ſpielfreien Sonntag nicht untätig. Sie will ſich durch ein intenſives Training auf das ſicherlich für den Abſtieg oder den Verbleib in der Gauklaſſe entſcheidende letzte Verbands⸗ ſpiel vorbereiten. Morgen Vormittag 9 Uhr iſt deshalb auf dem Waldſportplatz ein Trainingsſpiel zwiſchen der 1. und 2. Mannſchaft angeſetzt. Jeder Spieler hat daran teilzunehmen! Aeußerſte Pünktlichkeit wird erwartet. Auch alle Sportfreunde ſind zu dieſem wichtigen Trainingsſpiel eingeladen. Achtung! Handballſpieler der Sportvereinigung! Mor⸗ gen Sonntag vormittag, 10 Uhr, Verſammlung aller Hand⸗ baller des Vereins in der Sporthalle auf dem Waldſportplatz. 3 de Mel, Asül 50 dal Führer gab 2 eulſchland Park Großkundgebung ſpricht am Sonn- G. Schmidt in He ppenheim im„Halben Mond“. Die Kundgebung muß zu einer eindrucksvollen Treuekundgebun g für den Führer geſtaltet werden. Kein Berufsſtand wird hierbei zurückſtehen! Das Hand- „ ſo iſt zu hoffen, daß das morgige Spiel von dem gleichen 1 Kein Handwerksmeiſter, kein Gefolgſchaftsmitglied, kein 3 Familienangehöriger darf bei dieſer Kundgebung fehlen. Wir ſtandes und für unſere unverbrüchliche Treue zum Führer Darüber hinaus wird es für jeden Handwerker ein be— londeres Erlebnis ſein, ſeinen Reichshandwerksmeiſter per— Für die Innungsmitglieder der Kreishandwerkerſchaft Kundgebung als Innungs-Pflichtver— Die Handwerker erhalten eine rote Karte, die zum Eintritt zur Kundgebung im„Halben eulſchlan erfü Bezirksklaſſe: Jahn Neckarau Handball TV. Viernheim! Das Schlußſpiel in der diesjährigen Saiſon beordert den Turnverein Viernheim morgen nach Neckarau zu den dortigen Jahn-Leuten. Sowohl für den Gaſtgeber als auch r für die Gäſte iſt dieſes Treffen nicht beſonders wichtig. Denn Neckarau iſt mit aller Beſtimmtheit dem Abſtieg ver fallen und Viernheim hat ebenfalls nichts mehr zu gewinnen oder zu verlieren. Aber trotz dieſer nun einmal gegebenen Umſtände dürfte es zu einem intereſſanten Handballkampf kommen. Schon im Vorſpiel, das Viernheim 816 gewann, 1 ließen beide Mannſchaften einen guten Eindruck zurück und Geiſt getragen iſt. Ohne Zweifel hat aber Viernheim wie auch Neckarau ſeit Beginn der Verbandsrunde weſentlich an Spielſtärke zugenommen, und man darf dieſerhalb geſpannt a ſein, welche der beiden Mannſchaften den Sieg davontragen wird. Es iſt nur ſchade, daß unſer Turnverein wiederum auf Schmitt und Burkert verzichten muß, alſo erſatzgeſchwächt antritt. Dies darf aber kein Grund ſein, das Spiel ſchon im Voraus verloren zu geben, ſondern erſt recht mit dop— peltem Eifer in den Kampf! Friſch gewagt, iſt halb ge— wonnen! So rufen wir der 1. Handballelf des Turnvereins zu ihrem morgigen Spiel zu und verbinden damit den Wunſch, daß ſie die diesjährige Verbandsrunde mit einem ſchönen Sieg abſchließen möge. Abfahrt mit Begleiter halb 2 Uhr per Rad ab Freiſchütz. Die Handball-Bezirksklaſſe weiſt morgen folgendes Pro gramm auf: Turnverein Viernh 1846 Mannheim Jahn Weinheim Mannheimer TG. m Jahn Neckarau V. Leutershauſen TG. Laudenbach Poſtſportverein Schuljußball Das Entſcheidungsſpiel um die Kreismeiſterſchaft. Volksſchule Neckarſteinach Volksſchule Viernheim 04 Zum Entſcheidungsſpiel um die Kreismeiſterſchaft mußten die Viernheimer Buben in Neckarſteinach antreten. Eine Stunde vor Beginn des Spieles trafen wir Viernheimer in dem ſchönen Burgenſtädtchen im herrlichen Neckartale, an. Herrliches Wetter und ein ebenſo ſchön gelegener Spielplatz waren die Vorbedingungen für ein ſchönes Spiel. Schön war das Spiel in der erſten Halbzeit, die uns eine 2:0-Führung durch den Linksaußen und Mittelſtürmer erbrachte. Mit Be⸗ ginn der zweiten Halbzeit begann jedoch ein Kampf, der mit Schönheit und kameradſchaftlichem Geiſt nichts mehr zu tun hatte. Neckarſteinach, das ſeine beiden Vorſpiele mit 310 und 8:0 gewonnen hatte, konnte dieſe Halbzeitniederlage nicht verſtehen und ertragen und brachte eine ſehr ſcharfe Note in das Spiel. Durch dauerndes Umſtellen, durch gegenſeitige Vorwürfe, und, was das Schlimmſte war, durch ihr allzu unfaires Spiel brachten ſie ſich ſelbſt um den Erfolg, während es unſerem Mittelſtürmer, und dem Halblinken gelang, den Sieg durch zwei weitere Tore ſicherzuſtellen. Die Buben von Neckarſteinach können Fußball ſpielen. Das Reklamieren und die unfairen Mätzchen müſſen unter— bleiben.„Ihr Buben von Neckarſteinach, nehmt Euch ein Beiſpiel an Euren eigenen Kameraden, die Euch ſo manches Mal zuriefen:„Laßt doch das Faulſpiel ſein!“ Unſere Jungen, die unter den gegebenen Umſtänden in der 2. Hälfte ſo manches haben einſtecken müſſen, waren froh, als das Spiel zu Ende war. Damit ſei nicht geſagt, daß ſie Engel waren. Aber nicht wir, ſondern Neckarſteinach hat dieſe Note, die nicht notwendig war, ins Spiel gebracht. Damit hat unſere Schulmannſchaft alle ihre Gegner ein⸗ deutig aus dem Felde geſchlagen und iſt damit Kreismeiſter geworden. Zu dieſer Meiſterſchaft gratuliert die ganze Viern— heimer Sportwelt. Erſte Viernheimer Tonſilmſchau! Der erfolgreiche Paul Wegener-Großfilm Der Mann mit der Pranke oder: Heut' iſt der ſchönſte Tag meines Samstag, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗-Palaſt Filmfreunde! Dieſe Woche iſt wieder ein ganz aus⸗ gezeichnetes Filmwerk zu ſehen, das beſtimmt ſogar dem Ver⸗ wöhnteſten gefallen wird. Der neue Paul Wegener-Film hat eine Eigenſchaft, deſſen ſich nur ganz wenige Filme rühmen können: Er befriedigt den Verehrer höchſter Künſtlerſchaft ebenſo wie den Liebhaber eines heiteren, allerdings ebenſo 4 2 2 Lebens bine Es wird herzlich um ein kleines ſten Sonntag im Hochamt iſt Entlaſſungsfeier und gemein⸗ ſame hl. entlaſſenen Knaben und Mädchen. die Kreiheit! Filmfreunde! Beſucht des tag, möglichſt ſchon die Werktags⸗Vorſtellungen! Werktags ab 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Sonntag ab 7 Uhr 1. Vorſtellung, ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung. Aeber eine Aillion Eheſtandsdarlehen! Im letzten Vierteljahr 1935 wurden im Deutſchen Reich auf Grund des Geſetzes zur Förderung der Cheſchließungen 43 776 Eheſtandsdarlehen an neuverheiratete Ehepaare ausbezahlt. Sie übertraf die Anzahl der ausgezahlten Darlehen im 3. Vierteljahr 1935 0%. um 5412 oder 14,1 wurden im Deutſchen großen Andrangs wegen am Sonn- Vom Auguſt 1933 bis Ende 1935 Reich insgeſamt 522 966 Eheſtandsdarlehen ausgezahlt. Die Zahl der Erlaſſe von Darlehnsteilen für lebend geborene Kinder beträgt für den gleichen Zeitraum 298 631. Goltesbienſtoroͤnung ber katholiſchen Gemeinde Viernheim Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt 1 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen. Entlaſſung des Jahrganges 193 Andacht, darauf Verſammlung der Mitglieder der Jungfrauenkongregation Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 211 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt Montag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Gg. Friedr. Martin 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Franz Martin 8. und Georg Winkenbach 6. und Eliſ. Georgi Dienstag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Gg. Friedr. Martin 7.10 Uhr beſt. Amt für ledig verſt. Martha Weidner, beſt. von den Schulkameradinnen Mittwoch: 6.40 Uhr beſt. E.-A. für Jakob Winkenbach 2., Ehefrau Anna Maria geb. Haas, Tochter Cäcilia, Geſchwiſter und Angehörige 5 7.10 Uhr beſt. E.-A. für Johannes Haas 10., beide Ehe frauen und Angehörige und Frau Eliſ. Herter Donnerstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Georg Valt, Hoock 2., Kinder Ernſt, Eliſ. geehel. Adler, Schweſter Firmiana, beider⸗ ſeitige Großeltern 7.10 Uhr beſt. Amt für Nik. Stumpf 4., Philipp Benz und Angehörige Freitag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Friedr. Binninger, Ehefrau Anna Maria geb. Beikert und Joh. Alter, Ehefrau und An- gehörige 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Peter Illert, Joh. Illert J., Ehefrau Kath. geb. Wunderle, Söhne gef. Krieger Johannes, Valentin und Michael 7.10 Uhr beſt. Amt für den in Bonndorf verſt. Michael Adler, Eltern und Schwiegereltern Samstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für ledig verſt. Maria Brechtel, deren Mutter Anna geb. Mandel und Barbara Brechtel geb. Bläß, deren Sohn Georg und Angehörige 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familien Johannes Schalk und gef. Krieger Lehrer Karl Joſ. Hofmann und Eltern 7.10 Uhr beſt. Amt für Adam Weidner 6., Ehefrau Barbara geb. Brechtel und Sohn Jakob. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6.40 Uhr eine hl. Meſſe. Dienstag und Freitag, 6.40 kirche hl. Meſſe. Mittwoch und Freitag abend, 7 Uhr, Faſtenandacht. Heute iſt die Collekte für bedürftige Erſtkommunikanten. Almoſen gebeten. Am näch- 2 Uhr: Schwiegerſohn Uhr, in der Marien⸗ Kommunion der in dieſem Jahre aus der Schule wertvollen Unterhaltungsfilms... ein Dialog... deſſen ſpritzigem Geiſt zuzuhören ein unbeſchränktes Vergnügen be— deutet. Endlich wieder mal ein Film, zu dem man reſtlos und gern„Ja“ ſagt... Paul Wegener zeigt ſich als Künſtler von ganz großem Format... Eine Leiſtung, die reſtlos begeiſtert, weil ſie lebenswahr, logiſch und ganz ſchlicht iſt. Es iſt ein Geſellſchafts- und Kriminalfilm zugleich, der in ſeiner ſpannenden, klar und logiſch aufgebauten Handlung neue Wege geht, die ihn ſicher zu großem Erfolg führen werden. Die Geſchichte einer Liebe wird hier zum Erlebnis. Das Problem, das der Mann um das Weib kämpfen muß, um es zu beſitzen, iſt hier in einer Form geſtaltet, die jeden Beſucher vom Anfang bis zum Ende mitreißt... Ein Film herrſcht weibliche Intelligenz und für Frauen, denn in ihm die moraliſche Haltung der Frau. Was den Film erſt recht zum hervorragenden Kunſtwerk erſten Ranges macht, iſt das differenzierte Spiel hervorragender Darſteller. Wir bewundern die überragende ſchöpferiſche Geſtaltungskraft eines Paul Vollzähliges Erſcheinen iſt erwünſcht 1 Wegener, ſind bezaubert von dem unendlich feinen Spiel der, Sonntag, den 22. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim März Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt(Text: bis 60; Lieder: 58, 71, 295) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 23. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor Dienstag, den 24. März, abends 8 Uhr: Frauenabend Mittwoch, den 25. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht Donnerstag, den 26. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor Freitag, den 27. März, abends 8 Uhr: Mädchenkreis. Lätare Math. 26, 17 Bei Rheumatismus, Gicht, Iſchias oder ſonſtigen rheuma⸗ tiſchen Beſchwerden ſorge man unbedingt für ſchnelle Abhilfe, damit ſich das Uebel nicht verſchlimmert. Es gibt ein Mittel (kein Tee, keine Arznei), welches Rheumakranke von qual⸗ N Auskunft erteilt Ihnen Roſa Stradner, Hilde Meißner und Johannes Riemann. vollen Schmerzen befreit. Koſtenloſe Wilh. Firck, Bad Reichenhall 68. —— —— — ———̃— 3 ů— Amtliche Bekanntmachungen eee a Ihre BDermählung beehren ſich anzuzeigen Betr.: Reichstagswahl am 29. März 19 36 wagen Die Stimmkartei für die obige Wahl wird am Sams— Haus Haas zu verkaufen. tag, den 21. März, von vormittags 9 Uhr bis Saapstralle dB nachmittags 6 Uhr und am Sonntag, den 22. Eliſab th 5 März 1936, von vormittags 9 Uhr bis nach⸗ 1 E Ads geb. Banf a 8 7 1 Eteiliger mittags 5 Uhr im Sitzungsſaale des Rathau— ſes zur allgemeinen Einſicht ausgelegt. Während dieſer Zeit Diernheim, 21. März 1936 Hasenstall Daunen 3 gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit der Stimm 1 Bettfedern artei entweder ſchriftlich oder zu Protokoll bei dem Unter— 7 zeichneten Einſprüche erhoben werden. eee— 8 Annastr. 41 lnletts Ich mache ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß nach N 5„— 9 Ablauf der Auslegungsfriſt Einſprüche gegen die Stimmkartei ß Zruteler in guten Qualitäten nicht mehr erhoben werden können. Jeder Stimmberechtigte ee e amerik. Leghorn beziehen Sie vorteilhaft durch erhält für dieſe Wahl eine Benachrichtigungskarte, die noch e N 7 v. leiſtungsfähigen : 7 5 a N 1 133 9 8 e 7 Hühnern zu haben. im Laufe dieſer Woche ihm zugeſtellt wird. Wer alſo eine 2 5 0 Benachrichtigungskarte nicht erhält, muß unbedingt noch vor 4 In allen Gartens reien n. Reinhardt Ablauf d A 1 Fri 4 S der S 5 n 1. Blumenſamen— Kuhrüben Ludwigſtraße 8 e eee Ab er 2 Sle Sfr 0 S 8 der So 1* 4 N N— 7 58 2 0 DS A2 * Wiegung frist,* e ee ee ee F und Dickrübenſamen, ee eee e eee NU die Aufnahme in die Kartei bei uns beantragen. 525„ Klee- und Grasſamen Steckzwiebeln . N 1 a Der Mahnruf zur Einſichtnahme der Stimmkartei ergeht 5 12 Saatgetreide Saattartoffeln alle Garten- Friedrichſtraße beſonders an diejenigen, die ſeit der letzten Wahl ſtimmbe⸗ Ee ee N Alle Sorten Dünge⸗ u. F Futtermittel ſämereien 2 rechtigt geworden und nicht in Viernheim geboren ſind. Ferner ee. e Torfmull, Oelpapier— Schädlingsbe- weiße Lilien⸗ an diejenigen, die in letzter Zeit auswärts beſchäftigt undi r, kämpfungsmittel zwiebeln Untererhebſtele Viernheim 17511 ann 3 N 0 Fachmänniſche Bedienung u. Beratung Tymianbüſche polizeilich abgemeldet waren, ſowie an die jungen Eheleute, die ſeit der letzten Wahl die Ehe geſchloſſen haben. 4 Die eee bleibt am baten Verſäume niemand, ſich von der Aufnahme in die Alois Walter den 23. ärz geſchloſſen und iſt dafür am 21 0 0 a a d 2 Stimmkartei zu überzeugen, damit er bei Ausübung ſeines Hindenburgring ane den 24. März geöffnet und zwar vo Stimmrechts nicht auf Schwierigkeiten ſtößt.—12 Ühr. Viernheim, den 18. März 1936 N Tur Sehllenllassung Gleichzeitig weiſe ich darauf hin, daß die e Mietunterſtützungsgutſcheine der Neuhausbeſitzer Betr.: f ff f öck Central-Flilim-Palast gute strapazierfähige. 98gutſch 1 5 g Abſchaffung von Ziegenböcken zwecks Auszahlung bis ſpäteſtens 25. März bei Vier zuchtuntaugliche Ziegenböcke ſollen abgeſchafft wer! 11 mir vorgelegt werden müſſen. den. Angebobe ſind bis Dienstag, den 24. März 1936, Samstag, Sonntag u. Alontag 7 4 auge Müller vormittags 11 Uhr, hier einzureichen. Der grandioſe u. ſpannendſte P. Wegener-Großfilm 5159 a 2 2 m/ langer Hose u. 7 5 3 Al 5 a 3 1 5 5 Viernheim, den 18. März 1936 Alt Pall Wegener, Rose Stradner, Joh. fle- Hauptpreislagen. 20. 5 5. leiner werten K undſchaft zur Kenntnis, daß 5 mein Geſchäft in vollem Umfange wie ſeither von Betr.: Abgabe von Pfuhl von den Schulen. ſuann, Hurt besgermann und nude melgner Karl eier meinem Bruder weitergeführt wird. Ich bitte, lau⸗ Der Pfuhl in der Goethe- und Schillerſchule wird am n fende Aufträge mir freundl. zukommen zu laſſen. 1 1 N. chulstrabe 5 5 8 Weiter danke ich allen denen, die bei meinem 8 28 ie er ert e i. 0 Uhr, im Sitzungsſaale des Hathauſee öffentlich verſteigert. Iſſchmerzlichen Unfalle, beſonders den Herren Viernheim, den 20. März 1936 „ 5 a 3 ö Zum 55 Aerzten Schlick und Günther, ſowie der Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen.. 25*. W 22 8 e Roten Kreuzkolon ne, mir zur Seite eee ee ee ee 8 3 8 95 Norgen Sonntag abend ſeiſtanden und mir erſte Hilfe leiſteten. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanzamts Heppenheim Heit deutſchen Sruf wird am Donnerstag, den 2. April 1936, auf dem hie— NY a 23 Mit deutſchem Gruß gen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die N 5 N 2 Joh. Gg. Abler 1— an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpä-1 a N N 15 8 teſtens Montag, den 30. März 1936, mittags a 5 N f 5 8— 12 Uhr, bei uns Zimmer 21 anmelden und genau an⸗ 0 5 5 Union-Film-palas S +* Sonntag geben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanz⸗ f a 05 d in neuer P. Kemp⸗Film amt gewünſcht wird. er Dienstag, den 24. März 1936, vormittags Betr.: Sondererhebung im Anſchluß an die 3* Kapelle Bodenbe Serhe 1935. 8 arz ⸗ ei wozu wir 2 ode nb a n utzung 0 heb ung 10„ ane eden Der Herr Reichs- und Preußiſche Miniſter für Er— Die Kapelle Frau Ehrhardt Ww. nährung und Landwirtſchaft hat im Anſchluß an die Betriebs- 1 27 44 e 2 A8 FFF zählung 1933 und die Bodenbenutzungserhebung 1935 eine Fortſchreibung der landwirtſchaftlichen Betriebsſtatiſtik vor— oder Saltlade 0 72 * Heut ist der schönste[ oergen Abend ab 7 Ahr Die zur Verteilung an die Betriebsinhaber gelangenden Sondererhebungsbogen müſſen ſorgfältig und gewiſſenhaft Tag meines Lebens Kone ausgefüllt, umgehend auf der Bürgermeiſterei Zimmer Nach langer Pane Wieder Jh ein Paul cgegener⸗ 13 abgegeben werden. 8 1525 Großfilm. Und gar in einer neuartigen, nicht Es ladet höfl. ein Viernheim, den 19. März 1936 finſteren, ſondern in einer liebenden Rolle. Hier Frau Träger Wwe eee beweiſt die Liebe ihre unzerſtörbare Allmacht. Ein 1 ll 1 Betr. Boden benutzungserhebung vom Ma i 1935. Filmwerk, das überall vom Publikum begehrt wird Kapelle Hanf 5 Re r 0 und größten Erfolg hat. Dazu ſchönes Bei⸗ l F ir Die braunen bzw. roſafarbenen Betriebsfragebogen, dieſſ programm mit neueſter Afa⸗ Woche. 7 M: 3„ eee 8 5 l 4 in 2 0 letzten 1 1 bei 105 Milchanlieferung den Betriebs⸗ Werktags Anf. 8 Uhr, ab 9 Uhr nochm. alles zu ſehen. inhabern ausgehändigt wurden, ſind genaueſtens ausgefüllt, Sonntags ab 7 Uhr, ab 9 Uhr 2. Borſtellung. Zæxucksachien umgehend auf dem Rathaus Zimmer 13 abzugeben. 8 7 Letzter Termin für die Ablieferung iſt derſl Sonntag Mittag in einfacher bis feinster Lmüligę 21. März 1936. Hohe* 900. Dor ehune Ausführung bei dillig- 5 Auf die den Fragebogen beigefügten Merkblätter iſt ster Berechnung liefert beſonders zu achten. e W. e Fe die Buchdruckerei der Viernheim, den 18. März 1936 Was kommt de 22 1 a a F— Dernheimeronss7gilung. 5 S Jg g e 8 2 6 90 heute. Anf. 8 Uhr. Sonntag Sa eee 0 Haule len Sie nicht viel Geld aus für eine Acnung! Mel! 4 Die im Jahre 1891 aus 8 gut u. zu äußerſten* Bedarf 10 äußerſt billigen 0 U Un 1 i 18 i 0 Einladung. der Schule Entlaſſenen 2 reiſen zu haben: S 5 3 7 dul bpumpe Schlatzimmer in Eiche, gute bieten meine bewahrten Jahres- u. Halb. ęwerden auf Sonntag, den 22. ds. Mts. nach⸗ Ausfü 5 jahres-Lehrgänge. Schnellfördernder mittags 3 U r zu einer Be re un im * 2 55 2 Ausführung Be e eee e 9 3 5 Durch meine Neukonstruktion ist Ru chen- und Buffets e 8 ee e ee ee eingeladen. Polſter⸗ und Tapeziermeiſter Ihnen eine äußerst vereinfachte, Hinderbetten, Putz⸗ u. Schuh⸗ Höhere und priveaie Mehrere Altersgenoſſen Kapok⸗ Woll⸗, Seegras⸗ viel dilligere, selbstansaugende und ſchränke ſowie Palmſtänder Handelsschule und Schlaraffia⸗Matratzen me versagende Pumpe mit spielend Ferner übernehme alle in Betracht i i 9 UI Bettfedern—— Daunenköper gate 1 1 Leistung] fommend. 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Heute 8 8.30 Uhr 8 5. 1 5 5 N Vorſtandsſitzung im„Deutſchen Kaiſer“ Zur beginnenden Saison empfehle ich die bestein geführten im Leben des Kindes, Der Vorſitzen deshalb gehen auch die Eltern zur** Karnepala⸗Aeſenſchaft C. d. G. Morgen Sor . und biete zum Verkauf an, die le ichtlaufenden* N pünktlich 13 Uhr im Lokal z. Anker General⸗Verſamm⸗ f 00 bhpfstichen Runs, 0, 7. 2 e ar Eura 1 dürfcke. Elor el. Ulklorla Und fiele 120 an 2. 5 Brieftaubenberein„Heimatliebe“. Sonntag, den 172 erchr 4 om 2 Ballon, verchromt, mit gemufftem Rahmen v. Mannheim(Nähe Universum) 22. 3., nachm. 2 Uhr Mitglieder⸗Verſammlung. Ring⸗ 4 3 weil sie dort die schönste und größte Auswahl 0 50 Reſtlof ſes Erſcheinen wünſcht der Vorſtand. Spezial-Rader 39 50 ETSalztelle U. Zubehör 0 Kerzen, Kerzenschmuck, e e e Turnverein v. 1893 e. V. Abtlg. Handball: 8 28 0 ränzen, sowie sonstigen religiösen Geschenken Morgen Sonntag 3 Uhr letztes Verbandsſpiel in Herrenrad von RM. besonders billi 8 un d Sut haben. 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Handball: Morgen vorm. 10 Uhr Verſammlung ſämtl. ſſIſu 9 78. 5 1.* 10 100 A 100 Handballer in der Sporthalle auf dem Waldſportplaß. denntnis, daß ö nie ſeither hon A bitte län⸗ Jachdecker⸗ — ze Lol an Entlaſſenen 0 Eine Nummer 4 Von Eva Schwandt In dieſen Tagen ſehen wir ſie wieder, die Jünglinge und Mädel, angetan mit dem ſchwarzen Kleid, geſchmückt mit einem weißen Sträußchen. Sie tragen ein Geſang— buch in den Händen und ſchreiten gemeſſen durch die Straßen, gefolgt von den Eltern und Verwandten, den Paten und Bekannten. Ihr Weg führt ſie in die Kirche als Konfir— manden und Konfirmandinnen. Das iſt der Tag, der von ihnen lange erſehnt wurde. Die Konfirmation! Sie wußten, daß ſie in einer feierlichen Hand— lung aufgenommen werden ſollten als voll— gültige Mitglieder der chriſtlichen Gemein— ſchaft. Auf dieſe feierliche Aufnahme haben ſie ſich mit Ernſt und Fleiß und Andacht vorbereitet, und nun ſchreiten ſie zur Kirche, erfüllt von dem Glauben an die chriſtliche Kirche und an ihre Aufgaben und Pflichten innerhalb dieſer großen Gemeinſchaft, er— füllt von dem feſten Willen, in dieſer Ge— meinſchaft rechte Mitglieder zu ſein. Ihnen zur Seite gehen die Eltern und die blutsverwandten und blutsfremden Freunde; ſie ſind ſtolz darauf, daß ſie wieder ein Glied dieſer Gemeinſchaft zu— führen können. Sie haben ein Menſchenkind geleitet vom erſten Schrei ſeines Lebens an, und ſie waren mit Sorge darauf bedacht, daß es in rechte Bahnen gelenkt, daß dieſer Menſch ein rechtes Glied in der großen Familie werde. Stolz und glücklich betreten ſie mit ihm das Gotteshaus, ihm zur Seite, ihm verpflichtet und ihn in die Pflicht der Gemeinſchaft nehmend. Und wenn vor dem Altar der letzte Segen verklungen iſt, wenn die jungen Menſchen ihre Verpflichtungen durch ein feierliches Gelöbnis zum Herrn anerkannt haben, dann treten ſie mit ihm hinaus, um dieſe Stunde, dieſen Tag in Freuden zu feiern. Dazu liegt ja noch ein weiterer Grund vor. Vielerorts bedeutet der Tag der Kon— firmation mehr als die Aufnahme als voll— gültiges Mitglied der chriſtlichen Gemein ſchaft. Das iſt viel, gewiß; aber man halte es der Jugend zugute, wenn ſie daneben ſich auch darüber freut, daß an dieſem Tage ein anderer wichtiger Abſchnitt im Leben abgeſchloſſen wurde, die Schulzeit, und daß ein anderer, wichtiger folgt. Sie ſtellt ſich den kommenden Abſchnitt vor als das er ſtrebenswerte Ziel, ſie glaubt, es winke ihr die goldene Freiheit, ſie freut ſich darauf, daß ſie jetzt das Leben allein, ohne die Leitung der Lehrer und vielleicht ſogar ohne die Leitung der Eltern ſelber meiſtern darf. Und ſie glaubt ganz feſt, daß ſie es meiſtern wird. Dieſer Glaube macht ſie ſo glücklich, und in dem Glauben fühlen ſich die jungen Menſchen ſtark. Das Leben, die ungebundene Freiheit lockt! Man muß dieſen Tag doch feiern, muß dankbar und fröhlich ſein. Sollen wir ihnen dieſes Glück nehmen, ſollen wir ihre Freude dämpfen mit einem Hinweis darauf, daß das Leben von uns nichts anderes verlangt, als zu lernen und zu dienen, daß auf den Zwang der Schule ein anderer Zwang folgen wird, ein ewiger Zwang, der niemals aufhört, der immer wieder von uns fordert, daß wir uns unter— ordnen und einordnen? Wir dürfen es nicht! Dieſen einen Tag müſſen ſie feiern, er iſt ihr Tag. Er iſt für ſie die Pforte zum Leben! ö— Deꝛ Mlaudto- Von Horſt Thieme Der Zug hielt. über zwei Stunden hatte Hans Traß Zeit, ehe er weiterfuhr. Er war ein wenig verlegen darum, was er mit dieſen zwei Stunden in dieſem kleinen, un— bedeutenden Orte beginnen ſollte. Als Hans Traß die Straße entlang— ſchritt, fiel es ihm ein, daß in dieſem Orte ſein früherer Klaſſenkamerad Wilhelm Burger wohnte. Wie lange war das nun her? Über fünfzehn Jahre wohl. Hans Traß beſann ſich genau, daß Burger damals ſchon in der Prima davon geſprochen hatte, daß er einmal die Maſchinenfabrik ſeines Onkels übernehmen würde in dieſer Stadt. Und die geſicherte, glänzende Zukunft, die ſich vor dem Schulfreunde auftat, hatte Burger wohl immer etwas überheblich und ſtolz gemacht. Hans Traß lächelte vor ſich hin. Ja, der Willi Burger! Immer ein Muſterſchüler, der ſtets von den Lehrern als leuchtendes, nachahmenswertes Beiſpiel hingeſtellt wurde. In der Prima hatte Burger ſtets eine Sonderſtellung eingenommen wegen ſeiner hervorragenden Fähigkeiten, er war immer ein wenig pedantiſch und zu korrekt. richtige Freundſchaft hatte er mit keinem gehalten. Man war dann ausein— andergekommen, man hatte nie mehr etwas voneinander gehört. Nun, in dieſen fünfzehn Jahren waren Männer aus ihnen geworden. Willi Burger würde ſich vielleicht freuen, wenn er einen alten, vergeſſenen Schulkameraden vor ſich ſehen würde. Hans Traß beſchleunigte ſeinen Schritt. Auf dem Marktplatz blieb er vor einem Denkmal ſtehen. Alles wirkte ſo winzig und klein wie die ganze Stadt. Aus dem Rathaustor trat ein Mann. Er ſchritt ſchnell die Stufen herab und eilte quer über den Markt, kam dicht an Hans Traß vorbei. Hans Traß ſtutzte. Dieſes Ge— ſicht—? Hatte er dieſes Geſicht nicht ſchon einmal geſehen— früher, als es noch jünger war? Es war kein Zweifel— der Mann, der da eben ſo dicht an ihm vorüberhaſtete, war kein anderer als Willi Burger. „Hallo! Burger! Willi Burger!“ Der Angerufene blieb ſtehen. Fragend ſah er dem Fremden ins Geſicht. „Na— ich bin Hans Traß— erinnerſt du dich nicht mehr?“ Burger ſchaute überraſcht auf.„Traß? Hans Traß? Natürlich— ich hätte dich aber nicht erkannt!“ Nun ſchritten ſie langſam nebeneinander her. Hans Traß erzählte, daß er auf den Anſchlußzug warte, der ihn in die Hauptſtadt bringen ſollte, wo er eine neue Stellung als leitender Chemiker an treten ſollte. „Und du, Burger? Mir fiel plötzlich ein, daß du ja hier die Fabrik deines Onkels übernehmen wollteſt.“ Willi Burger hielt den Kopf geſenkt, dann ſagte er:„Nein! Ich bin jetzt Schreiber auf dem Rathaus— Schreiber!“ Hans Traß ſchwieg. Er fühlte, daß aus dieſen wenigen Worten des ehemaligen Schulkameraden ſo etwas wie ein Schickſal herausklang. Wortlos gingen ſie nebenein— ander her, bogen in eine kurze, ſtille Straße ein, die auf freies Feld hinausführte. Da ſagte Willi Burger und vermied es, dem anderen in die Augen zu blicken: Photo: Schrammen(Mauritius)— M. R Ne e t. e. e.., de,, e * NE NHE NENA NE r — „Du ſchweigſt; aber ich weiß natürlich, was du denkſt: wie iſt das möglich, daß Willi Burger, der Primus, der Beſte und Fleißigſte, daß er nun ein Schreiber ge— worden iſt!“ Wieder gingen beide eine Zeitlang ſchweigend nebeneinander her. Ein leiſer Lufthauch ließ die am Wegrande ſtehenden Erlenbüſche aufrauſchen. „Ja, der Burger—“, begann er,„von dem die Lehrer immer mit Stolz ſagten: ſeht, der wird es mal weit bringen im Leben! Weißt du, was daran ſchuld war. daß ich jetzt Schreiber bin? Meine Muſter haftigkeit, meine Gewiſſenhaftigkeit, meine pedantiſche Genauigkeit— kurz: die Theorie! Ich übernahm natürlich die kleine Maſchi— nenfabrik meines Onkels. Zwei Jahre danach ſtarb er. Ich war hier ſo etwas wie ein kleiner König. Und ich war wie ſtets be— ſtrebt, alles ſchön und recht und gut zu machen. Bevor ich etwas in Angriff nahm, rechnete ich mir alles vorher genau aus, danach handelte ich dann, korrekt und pedan tiſch. Und als dann manches anders kam, weil ſich das wirkliche Leben nämlich nicht errechnen läßt, ſondern nur leben, da ſtand ich dann meiſtens hilflos und wehrlos da, es paßte nicht in meine Rechnungen hinein! So iſt die kleine Fabrik ſchließlich zu— ſammengebrochen. Ganz einfach deshalb, weil ich zwar gut rechnen und denken und überlegen und lernen konnte, aber weil ich mit dem wirklichen Leben nicht zurechtkam.“ Hans Traß antwortete nicht. Was ſollte er dazu ſagen? „Ja“, fuhr Willi Burger fort,„du— in der Schule haſt du nicht allzuviel getaugt- ich weiß noch, wenn irgend etwas aus— gefreſſen wurde, ich war nie dabei, aber du immer; und immer war ich es, von dem die Lehrer ſagten: nehmt euch den Burger als Beiſpiel an'. Aber im Leben nachher— du möchteſt wohl nicht mit mir tauſchen?“ Willi Burger erwartete wohl keine Ant wort.„Laſſen wir das jetzt, Traß—!“ Allmählich glitt die Unterhaltung auf andere Gegenſtände über. Aber Hans Traß mußte immer den Schulkameraden von einſt verſtohlen anblicken: der Primus, der Beſte: das Leben hatte nach ganz anderen Geſichts punkten ſein Urteil geſprochen als die Schulzeit. Er, der niemals einen anderen Ehrgeiz beſeſſen, als Unfug zu treiben, er hatte bis jetzt das Leben beſtanden— und der andere...“ Er war mit dem Leben nicht ſertiggeworden. Auf dem Bahnhof reichten ſie ſich die Hände— ſie waren ſich fremd geworden, keinem tat es weh, daß ſie ſich trennten. Der eine, der Primus der Schule, tritt in die kleine Stadt, um dort ſein Leben weiterzu leben und der andere fuhr einer arbeits— reichen und freudigen Zukunft entgegen. Denn Führer. dem Schhrmnerr ges Friedens. dem Schöpier der kbenv, Deine Süümme am 29. März. Von Am 21. März kreiſen wieder die Ge— danken aller Deutſchen um die Stadt Pots—⸗ dam. Aber nicht nur um die Stadt, ſondern auch um ihren Ideengehalt und ihre ge— ſchichtliche Bedeutung. Der Begriff„Pots— dam“ iſt zu einem Sinnbild deutſchen Seins und deutſcher Geſchichte überhaupt gewor— den. Man hat oft ſchlagwortmäßig den „Geiſt von Weimar“ gegen den„Geiſt von Potsdam“ ausgeſpielt. Damit hat man aber die Weſensart des deutſchen Menſchen und des deutſchen Schickſals verkannt; denn beides ruht in ihm und ſehnt ſich nach Ver⸗ wirklichung: die Verſenkung in das Geiſtige, die Andacht vor allen ſchönen und heiligen Dingen— kurz das, was für immer in den großen Weimarer Deutſchen Goethe, Schil— ler, Herder verſinnbildlicht iſt. Aber ebenſo wichtig iſt der Zug ins Große, der Drang nach Verwirklichung Untertanen ebenſo nahegingen wie ſein eigenes, der ſich, wie bei der Geſchichte von der Mühle von Sansſouci, beugte vor der Majeſtät des Rechtes und ſich damit als König ohnegleichen in der damaligen Zeit erwies. Nun wenden ſich unſere Gedanken und Stimmungen nach Potsdam. Es gilt zu⸗ nächſt die„Atmoſphäre“ dieſer Stadt ein⸗ zufangen. Es wirkt dann der Zauber der Natur und der Geſchichte zuſammen: die Schlöſſer und Parks, die Häuſer und Ge⸗ wäſſer füllen ſich mit Leben, Geſtalten tauchen vor unſerem geiſtigen Blick auf. Vergangenheit und Gegenwart ſchließen ſich zuſammen. In Potsdam begegnen wir im Geiſte den Geſtalten des großen Kur⸗ fürſten, des Soldatenkönigs, des großen Friedrich und zuletzt der Hindenburgs.— Ob wir von den Höhen auf die Stadt herabſehen, vom Ruinenberg oder dem Pfingſtberg, oder ob wir durch den Park wan⸗ dern und ſeine Schönheiten genießen, ob wir die nüchter⸗ nen Straßen der Beamten⸗ und Soldatenſtad! durch⸗ ſchreiten oder andächtig vor dem Stadtſchloß, der Garni⸗ ſonkirche ſtehen oder die Räume in Sansſouci, im Neuen Palais, im Marmor⸗ palais. der Orangerie, in den Neuen Kammern oder in Charlottenhof betrachten— immer wird ein Stück mehr von preußiſch⸗deutſcher Ge— ſchichte vor uns erſtehen, und wir erwachen aus dem Traum der Vergangenheit zur verantwortlichen Gegen— wart. Und nehmen teil an dem, was heute wird und auf das alles große Geſchehen in Potsdam hinzielt. Dann ordnet ſich das Ver— gangene, es gewinnt Linie und Farbe, und das kleine Potsdam, in dem alles nah und erreichbar iſt, wird zum weiten, großen Deutſchland. in dem ein Volk ſeinen Weg ins Licht und zur Höhe ſucht. Schon vor und während des Dreißigjährigen Krieges hielten ſich brandenburgiſche Kurfürſten. wie. Joachim . 1 Friedrich um 6 oder In der Grabkammer der Garniſonkirche ruhen Preußens Georg Wilhelm, der von größte Könige, Friedrich Wilhelm J.(lints) und Friedrich 1619 bis 1640 regierte, in der Große(rechts). hoher ſtaatlicher und volklicher Ziele, alles Opfern und alle Hingabe, die damit ver— bunden ſind— ſo wie es eben einzigartig in der Idee„Potsdam“ und ſeinen großen Königen dargeſtellt iſt, und zwar in einem geſchichtlichen Anſchauungsunterricht, der ſeinesgleichen ſucht in aller Welt. Die deutſche Aufgabe aber iſt die Verſöhnung der beiden anſcheinend ſo gegenſätzlichen Haltungen des Geiſtes und der Seele— ein ewiger Kampf und ein nie vollendetes Potsdam auf. Der Dreißig⸗ jährige Krieg wütete ſchrecklich in der Stadt, die auch hierin das deutſche Schickſal in ſeiner ganzen Schwere und Zerriſſen⸗ heit darſtellt. 1621 kamen die Kaiſerlichen in die Mark, 1625 brachen die Dänen ins Land herein, aber am 6. Mai 1631 zieht Guſtav Adolf in Potsdam ein, und bald ſäubert er von da aus das Land von den Gegnern. Langſam und unter grauen— haften Widerſtänden mußte unſer Vater⸗ land in dieſer ſchweren Zeit ſeinen Weg Vor dem Potsdamer Stadtſchloß nahm Reichskriegsminiſter von Blomberg am 7. November 1935 die Hiſſung der Ringen freilich, aber doch ſeiner Verwirk— lichung nähergebracht gerade durch alles, was ſich in Potsdam abſpielte. Da ſteht vor dem Auge aller Deutſchen die Geſtalt des großen Friedrich, Philoſoph und Kom⸗ poniſt, Denker und Flötenſpieler, Kenner der Weltliteratur und aller ſchönen Künſte — jenes Mannes, der zugleich Staats- mann, Vater des Vaterlandes war, und dem die Geſchicke des einfachſten ſeiner neuen Reichskriegsflagge vor. zur heißerſehnten Freiheit ſich erkämpfen. Den erſten großen Schritt zur Errich⸗ tung einer Reſidenzſtadt Potsdam tat einer der ganz Bedeutenden in der preußiſchen Geſchichte: der Große Kurfürſt. Er begann, das Stadtſchloß zu bauen, und zwar im Jahre 1660, d h. ein Jahr früher, als Ludwig XIV. die Vergrößerung und Aus⸗ ſchmückung von Verſailles begann. Fried⸗ rich Wilhelms Schlöſſer und Gärten wur⸗ den nach dem Dreißigjährigen Kriege weit— berühmt und galten als die erſten in Deutſchland. Aber ſein Sinn war nicht auf leeren Glanz und blendende Pracht geſtellt, ſondern ſeine Bauten waren vor ſeinem Inneren nur dadurch gerechtfertigt, daß er von hoher Warte aus regierte und Politik trieb. Unvergänglich wird ſein Verdienſt für die Menſchlichkeit bleiben: Als Lud⸗ wig XIV., aus einem falſchen und über⸗ triebenen Einheitswahn heraus, das Edikt Natsdam- Siuubild deùtsclet ſescluitclite Sad cles Vesgangealieit 3 ue ¹,h,E ae gege eiu ανt d c ο,u Zathüluſt dem Kriege fertig und der Bau war nur aufgeſchoben. So ſehen wir die Geſtalt des Weiſen von Potsdam im Neuen Palais und in Sansſouci walten zu ſeines Volkes Glück und Aufſtieg. Friedrich ſetzte das, was der Große Kurfürſt begonnen hatte, fort, nämlich die Einfuhr von Weinſtöcken aus dem Aus⸗ lande. Als er ſich ſeinen Weinberg anlegte. wollte er ein einfaches Winzerhaus dazu⸗ bauen. Daraus entſtand dann Sansſouci. ———— Sausſouct, das Schloß des großen Preußenkönigs. von Nantes aufhob und alle Proteſtanten grauſam verfolgte, da har der Große Kur— fürſt ſchon acht Tage ſpäter, alſo am 25. Oktober 1685, die großherzige Ein— ladung an die„Réfugiés“ ergehen laſſen, doch in ſein Land zu kommen. Und als da— mals in Potsdam und Berlin die Refor⸗ mierten einzogen, da geſtaltete ſich wieder— um ein Stück beſten deutſchen Schickſals: religiöſe Weitherzigkein paarte ſich mit Menſchlichkeit ebenſoſehr wie das Sinnbild des aufgeklärten Herrſchers, aber eben des deutſchen Herrſchers; denn in dem Zwiſchenſpiel von Sansſouci mit Voltaire, dem geiſtreichen, zerſetzenden franzöſiſchen Freund und ſpäteren Gegner des Königs, werden wir wieder auf die Höhe weltgeſchichtlicher geiſtiger Entſchei⸗ dung hinaufgehoben. Das 19. Jahrhundert brachte unter den erſten Preußenkönigen immer neue Bauten mit einer ſtarken Staatskunſt. Daß die großen Preußen⸗ herrſcher ſich in der Erfül- lung ihrer Staatsaufgaben auch nicht von engen und kleinlichen Bedenken hindern ließen, zeigt wenige Jahr- zehnte ſpäter das Vorgehen des Soldatenkönigs Fried⸗ rich Wilhelm l. Die da⸗ malige Potsdamer Zeitung, die„Potsdamer Quint⸗Eſ⸗ ſenz“, berichtet darüber(wie wir dem ausgezeichneten Potsdam-Buch Hürlimanns entnehmen) im Jahre 1742: „Unſerm hochſeligſten Mon⸗ archen war zur Genüge be— kannt, daß Holland ein rech⸗ ter Sammelplatz der beſten Manufakturen zu nennen ſei; er wußte aber auch zu⸗ gleich, wie ungern ſolche Künſtler ihr Vaterland zu verlaſſen pflegen. Se. Maj. ſuchten demnach dieſe Hin⸗ dernis dadurch aus dem Wege zu räumen, daß Sie Befehl ertheilten. man ſolle in Potsdamm eine gantz neue Holländiſche Wohnung erbauen, ſelbige in 4 Quar⸗ tiere unterſcheiden, und zu jedem Quartiere 62 Häuſer rechnen; ja, Sie gingen in Ihrer gnädigen Wilhelm J. Vorſorge ſo weit. daß alle jetzt beſagte Holländiſche Häuſen min den nöthigen Meubeln mußten verſehen werden. Hierauf ließen Se. Maj. freye Päſſe anfertigen und ſchickten gewiſſe beſonders dazu Bevoll— mächtige Perſonen nach Holland, die denen dortigen Künſtlern vorſtellten, daß, wofern ſie Luſt hätten, ſich in Potsdam zu ſetzen, man ſie auf Königl. Koſten dahin ſchaffen, und ihnen alles, was zur Einrichtung ihrer Haushaltungen unentbehrlich ſey, reichen würde. Dieſer Antrag verurſachte in den meiſten Holländiſchen Städten ein ſehr großes Nachdenken.“ Dieſem rührenden Bilde eines Mannes, der im Geiſte des preußiſchen Sozialismus für das Wohlergehen ſeines Volkes ſorgte, geſellt ſich das ſeines noch größeren Nach— folgers bei, der aus dem gleichen Geiſte heraus handelte. Man hat freilich an ſei⸗ nen großzügigen Bauplänen gemäkelt: man hat behauptet, das Neue Palais habe er nach dem Siebenjährigen Kriege nur er⸗ baut, um ſeinen Feinden zu zeigen, daß der Krieg ſeine Kaſſen nicht erſchöpft habe. Das iſt aber falſch; die Pläne waren ſchon vor Haus im„holländiſchen“ Quartier, angelegt von Friedrich Photo(4): Scherl— M. in Polsdam, aber die großen politiſchen Entſcheidungen fielen anderswo, und auch wichtige ſoziale und wirtſchaftliche Vor⸗ gänge finden ſich kaum. Aber dann kam ein Tag, wo die Stadt, die ganz ausſchließlich Militärſtadt geworden war, freilich darin immer die beſte preußiſche Tradition ver⸗ körperte, wieder in den Mittelpunkt der geſamtdeutſchen Geſchichte trat: am 21. März 1933 gab der alte Hin⸗ denburg, der getreue Ekkehard des deut ſchen Volkes, dem jungen Volkskanzier Adolf Hitler den ſymboliſchen Handſchlag. mit dem er ihn verpflichtete, Ruhm und Ehre des deutſchen Volkes zu mehren, die deutſche Geſchichte mit neuem Sinn zu er⸗ füllen und ihr ſo die tiefſte Treue zu wah⸗ ren, und ſo knüpfte er in der Stadt, die überreich iſt an preußiſcher und deutſcher Überlieferung, die ſtarken Fäden von der Vergangenheit zu einer ſchöneren Zukunft. Es hat einen tiefen Sinn, daß. als der Führer und Reichskanzler dem neuen deut⸗ ſchen Heere die neue Reichskriegsflagge ge⸗ geben hatte, dieſe Flagge zum erſtenmal vor dem Potsdamer Stadtſchloß wehte. * Dr. Hans Hartmann. N ein Ju Lü bit eit nei Ha nic Au lig der ben Herrſchers, Hertſchers; Sansſouci jerſezenden den Gegner er auf die 1 Eutſchei⸗ unter den ue Nullen — Fredric 1 M. politiſher D dle ulld a deu des den, Azler olkskanz! unſchlaa⸗ handſch 115 14. März.— Keine Angſt! Es gibt keine Muſeums- oder Ausſtel⸗ lungsberichte. Ich habe mir den Münche⸗ ner, überhaupt München von einer anderen Seite vorgenommen. Ich habe ſozuſagen den Puls ſeiner politiſchen Meinung gefühlt, ohne eine Uhr zu benötigen. Heute ſpricht der Führer! Das merkte man an allen Ecken und Enden, in jeder Sekunde. Ganz gleich, ob auf den Bahn⸗ höfen, auf den großen Plätzen, in den Hotels, in den Gaſthäuſern, in allen Straßen oder in den Betrieben und Werk— ſtätten. „Gehſt auch hin?“ fragt da einer,„Na, wir ſehen uns ja heut' auf der Thereſien-⸗ 0 ö U ü Feſtung aufs Dach fällt, is natürlich hin!“ Hinter mir ein herzliches, ſchallendes Gelächter! 80 „Bravo, Kaverl, kommſt zur Artillerie als Bombenſchmeißer!“, ertönt es aus den Kreiſe beluſtigter Zuhörer, die ſich in— zwiſchen angeſammelt hatten. Xaver iſt aber ſchon wieder ernſt ge— worden und beſchäftigt ſich mit ſeinen Apfeln und Tüten.. 845 Ein Spielzug der Münchener Truppe gibt ein Platzkonzert. Zu Ehren der Zehn— tauſende, die heute mit Sonderzügen zun Führerrede nach München kommen. Ge ſchloſſene Formationen, Abordnungen aus „Drei Tage lang waren wir heiſer, ſo haben wir geſchrien, als die Soldaten bei uns einrückten.“ wieſe“, meint ein anderer.„Da müßt ihr aber ſchon vier Augen haben, wenn ihr euch da finden wollt“, ruft ein dritter dazwiſchen. So fing's am frühen Morgen an, bis ſchließlich in den Nachmittagsſtunden Mün⸗ chen natürlich außer Rand und Band iſt. Fernſprechzentraliſtin eines f Münchener Hotels. Sie iſt eine Akrobatin im Stöpſeln. Immer wieder leuchten die Lämpchen auf: Hof bitte ſehr... verbinde. einen Augenblick, bitte nein, bedauere, nicht im Hauſe...“ Sie verliert nicht einen Augenblick die Ruhe.„Karten für die heu⸗ tige Maſſenkundgebung? Lei⸗ der keine mehr zu haben, wir bemühten uns vergeblich.“ Zu mir gewendet:„Alle paar Minuten wird von außerhalb im Hotel nach Karten gefragt. Stammgäſte des Hauſes, darunter auch viele Fremde.“ Wieder flammen die Lämpchen auf.„Bedauere nirgends mehr Karten zu haben ausverkauft.. Hotel.. Hof... ja, bitte leider keine mehr zu haben.. Hotel... Hof... leider...“ * Kurze Raſt an einem Obſtwagen. Schnell ein paar Apfel zur Stärkung. Händler ſprechen über die hohe Politik, beſonders über das Tagesereignis der Führerrede in München. Zwiſchendurch fällt hin und wieder ein echt Münchener Kraftausdruck über die Di Die Betrieben, Mädel 0 Jugend und Pimpfe, nicht zu vergeſſen die vielen tauſend Einzelreiſenden. fröhlichen ſpräche großen die Führerrede von heute abend. vom BꝰDM., Hitler— Der Muſikzug iſt mit einem Wall von Menſchen umgeben. Die Ge in den Pauſen. ausſchließlick „Großkopfatn“ im Ausland, die dem Führer jedes Wort im Munde umdrehen.„Na, heut' abend wird Hitler ja wieder einmal beweiſen, daß wir uns den Teufel darum kümmern, was uns die alle anhängen wollen!“ g Jetzt miſche ich mich ein und verlange meine Apfel:„Iſt das Ihre Frau?“ frage ich den kampfbereiten Apfelmann. „Der Xaver natürlich iſt er der meinige“, fällt die Frau ein.„Und mit den „Großkopferten' hat er recht. Was geht denn die da draußen unſere Sachen an. Vielleicht ſolln wir auch die Franzoſen noch fragn, ob und was für Apfel wir verkaufn dürfn!“ „Natürlich, natürlich müſſen wir fragn, Apfel ſind ja rund, und wir könnten ja damit übern Rhein ſchmeißn! Und wenn ſo ein großer Apfel einer franzöſiſchen „Schneidig haben ſie bei mir zu Hauſe im Rheinland auch wieder ſolche Platzkonzerte. Ich habe „Ihr wollt für Hitler ſein und ſeid dabei net amol im Jungvolt!“ Stichprobe. Eine Gruppe SA.⸗Männer: ſpielen die Jungens! Jetz! 7. März zum erſtenmal in meinem Leben deutſche Soldaten geſehen! Das im Kino zählt ja nicht. Im Jahre 1918 war ich erſt vier Jahre alt.“ „Drei Tage lang waren wir heiſer, ſo haben wir geſchrien, als die Soldaten bei Ans einrückten“, ſagt ein anderer rheiniſcher SA.⸗Mann. „Menſch“, fängt der erſte wieder an,„die Franzoſen werden ſich doch nicht auch vor den Konzerten fürchten, die unſere rheini⸗ ſchen Truppen jetzt abhalten! Unſere Pe- Heute ſpricht der Führer... München wartet!— Was Münchener ſagen! Der Sonderberichterſtatter Haus Heinz Sadila-Mantau be und quer durch Deutſchland. Ein Bildberichterſtatter begleitet ihn. Aus mittendrin im Erleben des Alltags. findet ſich auf einer Reiſe kreuz Sadila⸗Mantau ſteht heraus ſchreibt er die dieſem Erleben Aufſatzreihes ſaunen ſind doch mindeſtens ebenſo laut wie die von Jericho. Wie leicht können da bei den Franzoſen die Mauern ein fallen!“ . Reger Betrieb auf dem Viktualienmarkt. Hausfrauen bei ihren Einkäufen. Heute aber wollen die Marktfrauen früher Schluß machen, um nicht in den Haupttrubel und rieſigen Aufmarſchverkehr mit ihren Karren und Wägelchen hineinzugeraten. Trotz des früheren„Geſchäftsſchluſſes“ war das Ge⸗ ſchäft nicht ſchlecht. Wir überraſchen an einer abgelegenen Stelle des Marktes um einen Holztiſch ein Idyll. Die„Buttermarie“ macht Kaſſe. Sie iſt nicht allein. Fünf Standnachbarinnen, die ſchon fertig ſind, ſcherzen gutgelaunt mit ihr. „Das ſteckſt du wohl alles in den Spar⸗ ſtrumpf, Marie?“ „Sparſtrumpf?... nee, aber an die — Heute ſpricht der Führer! Das merkt man an allen Ecken und Enden. Sparkaſſe kann man jetzt wieder langſam denken. Da haſt du recht. Jetzt, wo der Führer für Ordnung geſorgt hat, iſt uns das Geld auf der Sparkaſſe ja ſicher. Aber in den Strumpf... nee, den brauch ich zum Anziehen!“ Sitzt da ein Pimpf mit ſeinem Freunde auf einem Steinpfeiler und hält Vortrag. Zuhörer ſind zwei„Ziviliſten“, keiner iſt älter als elf Jahre. Unſer Pimpf iſt ganz große Klaſſe! Was er ſagt, kann man nur bayeriſch wiedergeben:„Mit eng kann 12* i eigentli überhaupts net redn. Wenn i ſo Rundfunkſprecher über den Aufmarſch.„Wenn wir dabei ſein könnten!“, ſagt einer zu Dienſt iſt Dienſt, und Sicherheit geht vor!“ ausſchaun würde wie ihr, dann tät i mi z'erſcht a mal ſchamen und net in Zivül um⸗ ananderſtehn, wo der Führer kommen tut. Ihr wollt für Hitler ſein und ſeid dabei net amol im Jungvolk!“ „Daß i net lach!“, geht der eine„Ziviliſt“ hoch,„i ſoll net für Hitler ſein, wo der Vater jetzt wieder Arbeit hat! Und im Jungvolk bin i auch! Und d' Uniform krieg ich vom Vater bei der nächſten Lohnaus⸗ zahlung.“ In unſer Händeklatſchen fallen auch die Erwachſenen ein, die mit uns zugehört hatten. Und... eins... zwei... drei hatte der Pimpf in Zivil ein paar Mark- ſtücke und Fünfziger in der Hand, ohne daß er wußte, woher ſie gekommen waren.„Da⸗ mit nicht der ganze Lohn vom Vater für d' Uniform draufgeht“, meinte einer der Spender. Der wird den 14. März 1936 auch ſo bald nicht vergeſſen, der Pimpf, der„Ziviliſt“! Irgendwo draußen am Rande der Stadt. Tankſtelle und Reparaturwerkſtätte. Wir tanken. Vor der Werkſtatt ein junger Motorradfahrer, der bekümmert einen Scha⸗ den an ſeiner Maſchine er⸗ klärt.„Reinkommen bin i, Karten hab i a für heut abend zum Führer, aber ob i mit meiner Bruchmühle wieder nach Augsburg kemma tua, des woaß i net!“ Der Meiſter rät, die Ma⸗ ſchine ruhig bei ihm zu laſſen, er werde ſie bis Mitternacht in Ordnung bringen.„Vor halbzwei Uhr morgens mach ich heut nicht Schluß, denn es ſind ſo viel Autos von außerhalb in München heute, daß es noch ein gutes Ge⸗ ſchäft geben wird mit'm Tan⸗ ken. Und vor 11 Uhr iſt die Verſammlung nicht aus.“ So was war noch nicht da! Wir ſind bei unſerem Streifzug durch München der Kundgebung ferngeblieben. Da... ſauſt plötzlich ein Wachtmann auf ſeinem Rad vorbei.„Wohin?“—„Zur Zentrale der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft!“ ruft er zurück. Schnell in ein Auto und nach! Im Bereitſchafts⸗ raum ſitzen ungefähr dreißig Wachtmänner an Tiſchen. Sie lauſchen aufmerkſam den Berichten der beginnenden ſeinen Kameraden.„Aber „Jawohl“, miſcht ſich ein anderer ein, „Sicherheit geht vor, aber auch für Deutſch⸗ land! Und am 29. März werden wir Wacht⸗ männer für dieſe Sicherheit bei der Wahl⸗ urne auch mit dem Stimmzettel eintreten!“ Hans Heinz Sadila⸗Mantau. Photos(4): Mäſchke— M. 8 9— —————— 2—— (12. Fortſetzung.) Es war noch immer unerträglich ſchwül; kein Lufthauch regte ſich. Wie in einer ungeheuren elektriſchen Spannung zitterte der dumpfe Weltſtadtbrodem unter der dunſtigen Kuppel des fahlen Julihimmels.„Ich möchte aus Berlin heraus“, ſagte Eva leiſe.„Ganz gleich, wohin! Nur fort!“ Axel lächelte. „Das war ja heute ſchon den ganzen Nachmittag meine Rede!“ Eva nickte und ſchmiegte ſich enger an ihn. 5 Jetzt, da ſie ſich der Entſcheidung unmittelbar gegen— überſah, entſank ihr auf einmal wieder aller Mut. Eine wühlende Unruhe war plötzlich wieder in ihren Gliedern und dann wieder ein Gefühl bleierner Schwere, das ihren ganzen Körper wie mit einer Zentnerlaſt zu N Boden zog. Sie hörte kaum mehr, was Axel zu ihr ſprach. Sie dachte immer nur das eine, welch eine grund— ſtürzende Umwälzung ihrem Leben bevorſtand; ſie fürchtete ſich vor der Schuld dieſes letzten Schrittes, und doch war wieder ein hartnäckiger, ſelbſtquäleriſcher Drang in ihr, der Wahrheit aus weiten Augen ins Geſicht zu blicken und den Weg, der ihr jetzt vorgezeichnet war, bis zu ſeinem letzten Ende klar vor ſich zu ſehen. Auch Axel war allmählich mehr und mehr verſtummt, indes ſie den Prager Platz überquerten und immer weiter zum Weſten hinübergingen. Es laſtete ein ſolches Maß von ungelöſten Rätſelfragen auf ſeiner Seele, in den letzten Tagen war ſo vieles und mannigfaltiges auf ihn eingeſtürmt, daß er ſeiner ganzen Ruhe und kühlen Beſonnenheit bedurfte, um der ſich ſtändig mehr verwirrenden Lage Herr zu bleiben. Niemals war er von dem Bewußtſein ſeiner Zuſam— mengehörigkeit mit Eva ſo tief durchdrungen geweſen, als in dieſer Zeit, da er ſie ganz für ſich begehrte und doch nur zu deutlich fühlte, welche Widerſtände in ihrem Charakter trotz all ihrer vertrauenden inbrünſtigen Liebe für ihn noch zu überwinden waren. Die Mitteilungen Evas, daß Walter über ihre Beziehun— gen zueinander unterrichtet ſei, hatten ihn doch tiefer ge⸗ troffen, als er ſich ſelbſt im erſten Augenblick eingeſtanden hatte. Er hatte ſchon manchmal darüber nachgeſonnen, in wel⸗ cher Form er an ihn herantreten und ſeine Ausſprache mit ihm in die Wege leiten ſollte. Nun war der Stein von ſelbſt ins Rollen gekommen, konnte mit jeder Stunde die Entſcheidung fallen, die er all— mählich immer dringender herbeiſehnte. Auf dem Olivaer Platz riefen ſie ein Auto an und fuhren zum Grunewald weiter. Eva fühlte ſich auf einmal ſo matt und abgeſpannt, daß ſie kaum einen Schritt vor den anderen zu ſetzen vermochte. Am Herthaſee ließ Axel den Wagen halten. Hier führte ein ſchmaler Privatweg am Ufer entlang, auf dem man von der Waſſerſeite her zu den Villen der Delbrückſtraße gelangen konnte. Dann ſaßen ſie auf einer verſteckten Bank ganz unten im Grunde des Parks. Fern im Weſten verglomm ein letztes hartgelbes Leuch— ten, unter den dichten Gebüſchhängen aber war es ſchon ganz dunkel, nur vom See her drang hier und da noch ein leiſer Dämmerſchein zu ihnen herein. Eva hatte den Hut abgeſetzt und ihren Kopf an Axels Schulter gelehnt. „Ich weiß, daß es ein Unrecht iſt gegen den alten Mann da oben!“ ſagte ſie endlich.„Aber ich kann nicht anders. Er tut mir ſo leid in ſeinem Elend und ſeiner Hilfloſigkeit. Und doch hab ich ſolch ein Grauen davor, ein Grauen, Axel.“ Ein ſchluchzender Laut ſaß ihr plötzlich in der Kehle, und große Tränen rannen ihr über das Geſicht. Er ſtrich ihr begütigend über den blonden Scheitel. „Wir haben uns lieb, Eva!“ Es war ganz leiſe geſprochen und übertönte doch all die anklagenden Stimmen in ihrer Bruſt. „Wir haben uns lieb und gehören zuſammen. Wir ſind für einander beſtimmt geweſen von Anbeginn an. Das ſteht jetzt ganz klar vor mir. Und darum müſſen wir uns auch zuſammenfinden. Selbſt über das Lebensglück anderer hinweg. Unſere Liebe iſt unſer Freipaß. Und unſere ein— zige, aber auch unſere höchſte Rechtfertigung vor unſerem Gewiſſen!“ Wie eine warme Welle kamen ſeine Worte gezogen und hüllten ſie gleichſam vom Kopf bis zu den Füßen ein. Und ſie fühlte, wie langſam auch der letzte Widerſtand in ihr dahinſchwand, wie er der Stärkere war und Sieger blieb. „Gib mir noch ein paar Tage, Axel. Mann und Hilde vorbereiten!“ „Ich will!“ Von neuem brach ihre Stimme. Sie wußte ja ſelbſt nicht, was ſie wollte. Da richtete ſich Axel mit einer ſtarken Bewegung empor. Ich will meinen 1 „Eva!“ ſagte er, und ſeine Stimme war auf einmal hart und klingend wie Metall.„Ich ſetze dir noch eine letzte Friſt bis zum Ende der Woche, dann mußt du dich ent— ſchieden haben! Am Sonnabend hole ich mir meine Liebe und mein Glück! Fa pi tel. Leiſen Schrittes ſchlichen die Tage dahin, indes der Zuſtand des Geheimrats im ganzen unverändert gleich blieb. Der ſchwere Herzzufammenbruch ſchien einen faſt völ⸗ ligen Nachlaß aller körperlichen Funktionen herbeigeführt zu haben, den der alte Hausarzt mit ſchwerer Sorge beob— achtete. Auch ein berühmter Kliniker der Univerſität, der von Hilde am Mittwoch konſultiert worden war, hatte nach einer eingehenden Unterſuchung nur mit den Achſeln gezuckt und war in ſeinem Endurteil über die weitere Entwicklung des Krankheitsbildes ſehr ernſt und zurückhaltend geweſen. Der Kranke lag tagsüber nach wie vor meiſt völlig teil— nahmslos in einem dämmerhaften Halbſchlaf und wurde jedesmal erſt in den Abendſtunden unruhiger und lebhafter. Dann mußte Hilde an ſeinem Bett ſitzen und ſeine Hände halten, während von ſeinen trockenen, heißen Lippen allerlei wirre, zuſammenhangloſe Laute brachen, die ſich erſt langſam zu verſtändlichen Worten formten. Immer wieder ſchob ſie ihm die Kiſſen zurecht, wechſelte die Eisblaſe und umgab ihn mit der ganzen Liebe ihres barmherzigen Mitleids, bis ihr der regelmäßigere Rhythmus ſeiner hauchdünnen Atemzüge endlich verkündete, daß nun 27 für ſie ein paar Stunden des Ausruhens gekommen eien. Dann ſaß ſie reglos in der ſchwülen Dämmerung des matterhellten Raumes und lauſchte auf das geheimnisvolle, traumſpinnende Weben der Sommernacht, bis der erſte Schimmer des Frührots in dem nebligen Grunde des Parkes aufzitterte. Und aus den klangloſen Stimmen der großen Stille formten ſich in ihr allmählich allerlei bange Gedanken, die die Sorge um den Vater tagsüber betäubte und darnieder⸗ hielt und die doch unabläſſig quälend am innerſten Mark ihrer Seele zehrten. Seit über einer Woche hatte ſie Axel nicht mehr ge— ſehen und ihn nur am Morgen nach ſeiner Rückkehr aus Hamburg ganz kurz am Telephon geſprochen. Er hatte ihr dabei noch für denſelben Abend ſeinen Be— ſuch zugeſagt, allein der Mittwoch, der Donnerstag waren vorübergegangen, ohne daß er zum Grunewald heraus⸗ gekommen wäre oder ſein ſeltſames Fernbleiben gerade in dieſer kritiſchen Zeit auch nur mit einer Zeile entſchuldigt hätte. Ihrem ſcharf beobachtenden Auge war die Wandlung ſeines Weſens während der letzten Wochen keineswegs ver⸗ borgen geblieben, über allem hatte ihr bisher ſtets das Be⸗ wußtſein ihrer Liebe geſtanden, dieſer Liebe, die immer wie⸗ der einen ſonnigen Abglanz über ihr ganzes Denken warf, ein Leuchten von blauem Meer und ſtrahlendem Frühlings⸗ himmel, wie einſt in den glücklichen Tagen ihrer Sylter Verlobungszeit. Sie liebte Axel mit der ganzen Gewalt ihrer ſchwer⸗ blütigen Natur, die ſie das, was ſie einmal erfaßt hatte, um ſo feſter halten ließ; ſie hatte ihm in der Argloſigkeit ihres feinen Empfindens rückhaltlos bis zu ihres Herzens Ruhe vertraut. Seit jenem Abend aber, da Walter mit ihr über den Verlobten geſprochen hatte, war ein erſt leiſer Zweifel in ihr aufgetaucht, deſſen ſie ſich anfangs vor ſich ſelbſt ge⸗ ſchämt und der doch allmählich ſeinen Stachel immer tiefer in ihre Seele geſenkt hatte. Sie wußte im Grunde eigentlich ſelbſt nicht, was ſie Axel zum Vorwurf machen ſollte: er gab ihr in ſeiner kühl beherrſchten, ſchwer durchdringlichen Art ſo gut wie gar keinen Angriffspunkt, und trotzdem verließ ſie das Ge⸗ fühl nicht mehr, daß er in ſeiner ganzen Stellung zu ihr von Grund aus ein anderer geworden war. Die Verſchiebung der Hochzeit, die ihr Walter noch am Sonntagabend vorgeſtellt, hatte ſie ſtill und ruhig als ein Gebot der Stunde hingenommen. Es war für ihr Empfinden einfach ſelbſtverſtändlich, daß ſie jetzt den Vater nicht verlaſſen durfte und alle per⸗ ſönlichen Wünſche vor der gebieteriſchen Notwendigkeit der Gegenwart zurücktreten mußten. Aus den Worten Axels am Telephon aber hatte es faſt wie eine Befreiung herausgektungen, als er mit einer ganz kurzen zuſtimmenden Bemerkung über dieſe Frage hinweggegangen war, die ſie bei aller äußerlichen Gefaßt⸗ heit doch bis in ihr Innerſtes bewegte und erregte. Was war geſchehen? Warum kam er nicht, gerade jetzt, da ſie ihn mit allen Faſern ihrer Seele herbeiſehnte? Hatte eine andere ſeinen Weg gekreuzt, daß er jenen Aufſchub vielleicht als den erſten Schritt zu einer Trennung für immer betrachtete? Noch wagte ſie dieſen Gedanken, der ihr zuweilen blitz artig durch den Sinn zuckte, nicht zu Ende zu denken. FPrgend etwas gab ihr immer wieder Hoffnung, ſträubte ſich, an die Hoffnungsloſigkeit zu glauben, weil ſie inſtinktiv N empfand, daß mit dem Glauben an ihre Liebe auch ihr Glaube an alles Hohe und Reine im Menſchen, ihr Glaube an die Menſchheit überhaupt, in Trümmer ging.—— Mit Eva war ſie in dieſen Tagen nur ſelten zuſammen— gekommen, kaum, daß ſie die Stiefmutter eines Mittags bei Tiſche flüchtig geſehen und geſprochen hatte. Die unſichtbare Scheidewand zwiſchen Frauen war allmählich immer höher gewachſen. Eva lebte ganz für ſich in ihrem ſtillen Reich im Erd⸗ geſchoß und wich jeder Begegnung mit den übrigen Haus— genoſſen nach Möglichkeit aus. Sie hatte Hilde, die ſtändig in unmittelbarer Nähe des Vaters zu bleiben wünſchte, auf ihre Bitte ihr Schlafzim⸗ mer abgetreten und ſich ſelbſt ihr lleines Boudoir neben dem chineſiſchen Salon als Schlafzimmer eingerichtet. Und in der kurzen Spanne dieſer Trennung, die ſie ge⸗ wiſſermaßen als ein Symbol der neugewordenen Verhält⸗ niſſe betrachtete, war ſie nur zu ſchnell innegeworden, wie weit bereits die ſeeliſche Loslöſung von dem Gatten vorge- ſchritten war, daß ſie ſein ſchweres Siechtum zuweilen als etwas ganz Fremdes, ſie kaum noch Berührendes empfand. Nur mit großer Ueberwindung hatte ſie ſich am Mitt⸗ woch früh zu einem kurzen Beſuch im Krankenzimmer auf— gerafft. Und als ſie dann am Bette des alten Mannes geſtanden hatte, da war vor dieſem greiſenhaften Verfall auf einmal wieder ein ſolches Gefühl des Grauens über ſie gekommen, daß ſie ſich kaum auf den Füßen zu halten vermocht hatte und von dem beſorgten Hausarzt, der ihre Bewegung völlig mißverſtand, mit gutgemeinten Troſtworten nach ihrem Zimmer zurückgeleitet werden mußte. Stunde um Stunde hatte ſie an jenem Tage über ſich ſelbſt zu Gericht geſeſſen und ſich in ihrer ehrlich-aufrichtigen Art des Undanks und der Liebloſigkeit angeklagt. Doch all dieſe leidenſchaftlichen Selbſtbezichtigungen der Vernunft, ſie hatten im Innerſten ihres Herzens keinen Widerhall gefunden; immer wieder war ein großes Glücks⸗ verlangen in ihr aufgeſtanden, der Egoismus der Selbſt⸗ behauptung, der ihr einſt aus einem Worte Axels ſo hart und kalt und doch ſo unwiderruflich zwingend entgegen— geklungen war: „Wer vorwärts will, darf nicht rückwärts ſehen!“ Von Axel hatte ihr nur die Donnerstag-Poſt ein paar kurze Zeilen gebracht, daß es ihm unter großen Schwierig⸗ keiten gelungen ſei, die nötigen Auslandspäſſe zu beſorgen und er ſie bäte, ſich unter allen Umſtänden für den Sams⸗ tagabend zur Flucht bereitzuhalten. Trotzdem dachte ſie an keinerlei Reiſevorbereitungen, nur ihren Schreibtiſch ordnete ſie und verbrannte eine An⸗ zahl von Dokumenten und Briefen. Sie konnte es noch immer nicht recht faſſen, daß ſie in zwei Tagen ſchon dies Haus für immer verlaſſen ſollte, das ihr ſo lange eine zweite Heimat geweſen. Darum, wenn ſie wirklich ging, wollte ſie es gleichſam mit geſchloſſenen Augen tun, unter Ausſchaltung jedes eige⸗ nen Willens, ganz jenem anderen untertan, den ſie zuweilen wie eine unentrinnbare Gewalt über ſich zu fühlen glaubte. So ſaß ſie manchmal bis in die Nacht hinein in einer Ecke ihres chineſiſchen Salons in einem traumhaften Dahin⸗ dämmern, und es ſchien ihr, als ſchritte ſie über einen ſchwindelnden Felſengrat wie über den ſchmalen Balken einer ungeheuren Waage, die die unſichtbare Hand des Schickſals hielt. Heimat und Fremde hingen daran als ihre ſchwebenden Schalen. Und plötzlich begann ſich die Schale der Fremde zu ſen⸗ ken und tauchte, ſchwer von Schmach und Schuld, tief hinab in die Unendlichkeit, in das Nichts. den beiden 16. Kapitel. Walter war in der ganzen letzten Zeit nur einmal in den Mittagsſtunden zu einem kurzen Beſuch ins Kranken— zimmer nach dem Grunewald herausgekommen. Er hatte ſich nach der Kataſtrophe am Samstag voll⸗ ſtändig in der Köpenicker Fabrik vergraben und ſuchte ſich unter der kundigen Leitung von Direktor Schröder ſo ſchnell wie möglich in der Herzſtätte des rieſigen Betriebes einzu⸗ leben, den er während ſeiner Amerikajahre gleichſam nur in ſeinen Randgebieten kennengelernt hatte. Axel hatte unterdes die Leitung des Stadtbüros am Spittelmarkt übernommen; wie auf eine ſtillſchweigende Ab⸗ rede hin hatten ſich die künftigen Schwäger ihr Arbeitsfeld ſo gewählt und gegeneinander abgegrenzt, daß ſich ihre Kreiſe ſo wenig wie möglich berührten. Die Tätigkeit Axels beſchränkte ſich zudem auf ein paar eurze Vormittagsſtunden, da er gar nicht mehr imſtande war, ſich noch auf ein Arbeitsgebiet zu konzentrieren, das er aller Vorausſicht nach in wenigen Tagen für alle Zeiten auf⸗ gegeben haben würde. Er hatte ſein Auto, um es ſtändig zur Verfügung zu haben, in einer Garage am Bayeriſchen Platz eingeſtellt, und war faſt den ganzen Tag in Berlin unterwegs, um ſeine Reiſe nach Holland bis in die kleinſten Einzelheiten vorzube⸗ reiten. (Foriſetzung folgt.) — ö im Erd⸗ igen Haus⸗ neben dem „die ſie ge— Vephält⸗ den, wie ten vorge⸗ weilen als es empfand. h am Mitt⸗ immer auß⸗ ö geſtanden auf einmal gekommen, nocht hatte gung völlig lch ihrem ge über ſich auftichtigen 1 l. n der gens keinen hes Glücks⸗ der Selbſt⸗ gels ſo hart d entgegen⸗ ein uur Schwierig⸗ u besorgen den Sole hereitungen, lte eine An 1 daß ſie in i dolle, das glichſam edes eige⸗ * 1. Fortſetzung Er ließ Tasman eine Karte zeichnen und ſchickte ſie nach Amſterdam, wo man dann danach jenes ſteinerne Kartenbild geſtaltete. In Java und Batavia ſaßen aber auch die Agenten der Oſtindiſchen Geſellſchaft, die damals praktiſch den ge⸗ ſamten Überſeehandel kontrollierte. Mit ihr ſetzte ſich der Gouverneur in Verbindung, als er Tasman auf eine zweite Reiſe ſchicken wollte. Wirklich wurde die Reiſe tatkräftig unterſtützt von der Geſellſchaft, aber für uns hatte dieſe Beteiligung der Überſeehändler einen ſchweren Nachteil. Man erfuhr nämlich nichts über die Ergebniſſe. Aber daraus, daß man ein großes Ge— heimnis davon machte, iſt zu entnehmen, daß die hollän⸗ diſchen Erwartungen in weiteſtem Maße erfüllt wurden. Wenn man ſich ausſchwieg, dann tat man das nur, um eine ausländiſche Handels- und Induſtrieſpionage zu vereiteln. Denn dieſe ſcheinbar ſo modernen„Wiſſen— ſchaften“ waren damals ſchon groß im Schwange. Für die Welt genügte es, zu wiſſen, daß das Südland kein Rieſenkontinent ſei, ſondern eine große Inſelwelt, wo⸗ bei Neuholland oder Auſtralien die größte Inſel darſtellte. Entdecktes Land wieder vergeſſen Faſt ſchien es, als ſeien die Fahrten Tasmans ganz nutzlos geweſen, denn für 150 Jahre wurde Auſtralien vieder ganz und gar vergeſſen. James Cook mußte um 1770 das alles noch einmal ſuchen, was Tasman ſchon aufgezeichnet hatte. Aber es dauerte nochmals 20 Jahre, ehe man merkte, daß Tasmanien in Wirklichkeit nicht zu Neuholland ge— Urte, ſondern eine Inſel für ſich war. Auf Tasmans⸗ Spuren nach anderthalb Jahrhunderten— wiederent— deckte Welt, die er zuerſt umfuhr. Friedlich und ohne Blutvergießen. Weshalb gab es nicht mehr Tasmans in dieſen Jahrzehnten und Zeitläuften der Entdeckungen? Der Kugelfeſte Alonſo de Ojeda, der kühnſte Abenteurer der Neuen Welt. Die Ausdehnung der neuentdeckten amerikaniſchen Welt forderte den Einſatz vortrefflicher Menſchen. Unter ihnen iſt einer, ein„Schnellentdecker“— wenn man ſo ſagen will—, der für ſich den Ruhm beanſpruchen durfte, der verwegenſte Abenteurer der Neuen Welt geweſen zu ſein. Ein ſchillerndes Leben, ein ſtilles, demütiges Ende, in Leben voll Kampf, Tag für Tag, und dann letzter Frieden unter der Schwelle eines Kloſters— das war Alonſo de Ojeda. Der Mann auf dem Balken Mühſam war Ihre Hoheit die Königin amt ihrem Gefolge die Stiegen des Turmes von Sevilla hinaufgeſtiegen. Man wollte ſich des prachtvollen Rund⸗ blickes erfreuen, der ſich dem Auge von dort aus bietet. Da— die Königin ſchrie auf. Sie deutete durch eine Luke hinaus. der Kleidung nach einer der Höflinge auf einem Feuerbalken hinaus. Iſabella mit⸗ Man ſprang hinzu. Da lief ein Menſch, aus ihrem Gefolge, ſechs Meter in die freie Luft Tänzelnd, ſicherer als ein Seiltänzer; drehte er ſich, am Ende angelangt, auf einem Bein elegant um, breitete vegrüßend ſeine Arme zu den erblaſſenden Höflings— ſcharen aus, kam tänzelnd zurück, ſetzte einen Fuß gegen die Mauer, während er mit einem Bein noch auf dem Balken, hoch über der Erde ſtand, und warf eine Orange zur Spitze des Turmes empor, wo ſie zerplatzte. „Wer iſt dieſer Wahnſinnige?“ fragte die Königin, als man ſie mit ſtarken Riechſalzen über ihren Schreck hin— übergebracht hatte. „Oh, es iſt nur Alonſo de Ojeda aus Cuenca in Neucaſtilien, ein Knappe aus vornehmem Hauſe und altem Geſchlecht, doch ein wenig abenteuerlich, wie Ihr ſeht. Er hat beim Herzog Louis von Medina das Kriegs⸗ handwerk gelernt und iſt ein wahrhaft verwegener Geſelle, trotz ſeiner Kleinheit, trotz ſeiner ſchmächtigen Geſtalt.“ Mit Columbus auf der zweiten Fahrt Mit 22 Jahren war er mit Columbus auf der zwei ten Amerikafahrt. Da leiſtete er ſich ein Kriegsſtück, das ſeinesgleichen nicht mehr fand und über das man damals in der Alten und in der Neuen Welt lachte. Der Indianerhäuptling Caonabo Spaniern auf Cibao das Leben ſchwer. Da ſaßen die Leute auf dem vorgeſchobenen Fort St. Thomas und varteten darauf, daß die Indianer zu Kreuze kröchen. Das wurde Ojeda zu langweilig. Schließlich machte er Colombo ein Angebot, er wolle den Häuptling fangen. machte den Ein Wahnſinnsunternehmen, wo der Indianerführer zauſende beſter Leute mit Giftpfeilen hinter ſich hatte. Aber Ojeda ritt mit zehn guten Leuten am nächſten Mor gen zum Tor des Forts hinaus. Mitten in Feindesland hinein. Er ſchwenkte eine Fahne und raſſelte mit Glocken, um ſo den Eindruck zu erwecken, daß er in beſonderer Miſſion komme. Wirklich führte man ihn vor den gefürchteten Caonabo, dem er mitteilte, der König von Spanien wolle mit ihm Frieden ſchließen. Caonabo möge in das Fort der Spanier kommen. So leicht war's nun nicht. Denn Caonabo war grundſätzlich einverſtanden, meinte aber, er werde ſchon ſein Heer mitnehmen müſſen zur Ver handlung. Peinliche Sache. Einen Tag lang ſann Ojeda auf einen Ausweg. Am nächſten Morgen erzählte er dem Häuptling, daß aber nur jemand mit dem Stellvertreter des Königs verhandeln dürfe, der ſpaniſcher Ritter ſei. Man müſſe ihn ſchon zum Ritter ſchlagen. Wie das geſchehe? Nun, er müſſe auf ein Pferd ſteigen, dann würden ihm Ketten angelegt und damit müſſe er dann um ſein Lager reiten, immer im Kreis, wie die Sterne. Das leuchtete dem Häuptling ein. Er ſtieg alſo— unter dem Beifall ſeiner Unter— tanen, die bisher die Pferde der Weißen wie Ungeheuer gefürchtet hatten— auf ein Pferd, wurde mit beſten arabiſchen Stahlketten gefeſſelt. Und dann ritt man mit ihm immer im Kreis, jedoch zog man die Kreiſe immer größer, bis die ſpaniſche Eskorte mit einem ganz weiten Kreis einen Wald erreicht hatte. Flink drängte man das Pferd mit dem Häuptling in das Geſträuch und jagte mit ihm davon— zurück zum Fort St. Thomas, wo Ojeda lebend ſeinen Häuptling ablieferte Allein auf Entdeckungsfahrt Ein Mann von ſolcher Verwegenheit konnte ſich nie⸗ — mandem unterordnen. Als daher auf Betreiben des Biſchofs Fonſeca dem Chriſtofa Colombo das Ent— deckungsmonopol für die Neue Welt genommen wurde, war Alonſo de Ojeda einer der erſten, die ſich den„N rechtigungsſchein“ für Amerikafahrten geben ließ. Frei— lich mußte auch er ſich verpflichten, die 5 v. H. Abgabe an die Krone zu leiſten von allem, was er entdeckte und— Be⸗ raubte. An dieſen Steuervorſchriften war nicht zu rütteln. Zuſammen mit Juan de la Coſa, einem groß⸗ 2 grohe * 1 4 ſceldes: def gien Fife ehegffen dbeufellter ere Heuſè lle artigen Cosmographen und Amerigo Vespucci aus Flo⸗ renz ging er auf große Fahrt. Er erreichte damals zuerſt Franzöſiſch-Guyana, er landete auf der ſpäteren Inſel Margarita, er legte prak— tiſch den Grundſtein zu der Stadt Cumana, auch Curagao entdeckte er und Maracaibo. Wegen anderer Plätze kam er mit Juan de Vergara in Streit, der ihn ſchließlich wegen Fundunterſchlagung, Eingeborenenmißhandlung, Betretens bereits eroberter Inſeln und Küſten— verhaften und gefeſſelt nach Espa— nola überführen ließ. Es nützte Ojeda nichts, daß er im Hafen von Haquimo ſich nachts über Bord fallen ließ und, mit ge— feſſelten Füßen, zum Ufer ſchwimmen wollte. Man fing ihn wieder, verurteilte ihn, ließ ihn erſt frei, als der König das Urteil aufhob, nahm ihm aber alles, was er in ſeinem Leben erbeutet und erobert hatte, für die„Ge⸗ richtskoſten“ ab. Aber ſein Freund Juan de la Coſa verſchaffte ihm auf Umwegen die Statthalterſchaft einer Hälfte von Veruga. Das war der letzte Lichtblick in dieſem Leben. Der Reſt war Kampf, Enttäuſchung und Leid. War Ojeda unverwundbar? Unter den Anſchuldigungen, die man beim ſpaniſchen Hof gegen Ojeda vorbrachte, kehrte auch jene immer wieder, er habe einen Pakt mit dem Teufel, denn er ſei in all den hundert Kämpfen noch nie verwundet worden. (Fortſetzung folgt) val, Feld ùud fleide Jagd auf Jaguare ſetzten ſie ſchnappe Der Ritt auf der Fährte— Umſtellt— Das Ende. Von Gerhard Werther. Durch ganz Südamerika, bis faſt nach Patagonien, in den Pampas, den Ur- wäldern und bis zu den Matten der Kordilleren hinauf, ja, bis vor einigen Jahren noch in Texas, kann man die blutdürſtigſte aller Großkatzen treffen, den Jaguar, den man auch Unze oder den amerikaniſchen Tiger nennt Im Gegenſatz zum Puma, der den Menſchen ängſtlich meidet und überhaupt trotz allen Blutdurſtes ſcheu für ſich lebt, benimmt ſich der Jaguar oft mit einer Frechheit, daß den Hof- und Viehbeſitzern ſich die Haare ſträuben und ſie ihm mit allen Mitteln zuleibe gehen. Und Juan Navarrete, bei dem ich während meiner Amazonasexpedition einige Wochen raſtete, wax mit Begeiſterung dabei, als ich ihm erklärte, ich wünſchte, einmal auf einen Jaguar nach allen Regeln der Kunſt zu die Büchſe und erſchien der Jagu reizt inmitten der kurzen Kampf, be mit unerhörter 2 ſicht zugleich bena toben die Körper Kampf geſetzt jar Achzen der andere des Jaguars, das die mit dem lange glühenden Auges Höhepunkt des Ta Leben des faul im Verſteck. Faſt bis zum Abend dauerte es, bis die Hundemeute, die zur Jaguarjagd gehört, eine Fährte fand Sie führte von einem kleinen Weiher fort zu dem dunklen Waldrand, hinter dem die Berge anfingen, aufzuſteigen, und ſolange die freie Steppe vor uns als wir nun heimr Giftpfeilen, die der behagen bereiten, Viertelſtunde plötzl lag, war es eine Freude, hinter der auch als die Art hechelnden, kurz gebundenen Meute— nie kann man hier Hunde frei ſuchen laſſen— herzutraben Im Wald wurde das Fortkommen ſchwieriger; wenn es auch nicht richtiger tropiſcher Urwald der Tiefebene war ſo genügten doch das dornige, verwachſene Gebüſch und die verſtrickten Lianen, die Pferde aufzu⸗ halten. Wir ſtiegen alſo ab, überließen die Tiere dem Peon, der ihnen die Die Stellung un zum Tier iſt in aller und vielfach wird Tier durch Geſetz ſchützen. zurück, bellten ſtoßweiſe und ſahen ſich Sein geübtes Auge hatte die Beute trotz der ſchützenden Farbe entdeckt. Und nun nun nicht möglich, denn unberechenbar hin und her. Zwei Hunde liegen außer Dämmerung übergeht. Da ſtürzt Fran zesco vor, ein Aufleuchten von Stahl, ein raſches Zurück— ein Meſſerſtich hat dem Raubtieres i weſen— das beſtätigte mir auch Juan, Art, wie die Indianer den Jaguar er— legen— ſie treffen ihn mit winzigen Jaguar in ſchweren Fallen fangen, in denen er ſich langſam totquält.. Tierliebe und Tiernarrheit Die Tierſchutzgeſetze, durchaus ud ins Gebüſch, wieder nicht geſagt ſein ſoll, daß die ruhige Be⸗ ſinnung unſerem Herzen mehr Ehre nach uns um, als ob wir ihnen helfen machen würde. Sicherlich zu weit iſt ſollten. Aber noch hielt ſich der Jaguar aber die„Hundegräfin“ gegangen, die verborgen. Da hob Pedro, der Verwalter, ihren Tieren die beſten Leckerbiſſen aus gab einen Schuß ab. einem Delikateſſengeſchäft kaufte, ſelber dadurch verarmte, ſich das Eſſen vom Munde ſparte und ſo regelrecht ver— hungerte. Große Männer, Künſtler und Reli⸗ gionsſtifter haben ſich mit der Tierſchutz⸗ frage beſchäftigt. Religiöſe Riten ſchrie⸗ ben das Opfern von Tieren vor, andere verboten, jedes Tier zu töten. Gewiſſe indiſche Sekten gingen ſo weit, das Waſſer nur durch ein Tuch zu trinken, um nicht etwa ein darin enthaltenes Lebeweſen mitzuſchlucken. Was dieſe Asketen wohl geſagt hätten, wenn man ihnen durch ein Mikroſkop gezeigt hätte, wie unendlich viel Mikroben ſie täglich mordeten! Aeberlandmarſch der Fiſche ar verwundet und ge— Hunde. Es gab einen i dem die Hunde ſich lngriffsluſt und Vor⸗ hmen. Zu ſchießen iſt der Tiere da vor uns tlend im Moos, das n Hunde, das Fauchen Anhetzen der Männer, n Meſſer in der Hand daſtehen, bilden den ges, der nun in kurze ein J 5 g 3 Ziel geſetzt. ein Fiſcher in! Schuß zu kommen, Gleich der folgende Sofort müſſen die Hunde A 9 chere uf er. b Tag wurde feſtgeſetzt, Befehl gegeben, genommen werden, da ſie ſonſt die herr— Arabiſche Reiſende, die im 9 Jahr⸗ Proviant zu packen und ein paar Pferde liche Decke des Jaguars in wenigen hundert Indien bereiſten, berichten zum einzufangen. Augenblicken zerſetzen würden. f erſtenmal von Fiſchen, die imſtande Früh am Morgen brachen wir auf, 1701 8 es ge- wären, beträchtliche Entfernungen auf denn am Mittag liegt die große Katze Ein herrlicher Jagdtag war es ge⸗ dem trockenen Lande zurückzulegen. Heute iſt der Fiſch als„Kletterbarſch“ bekannt und ſein wiſſenſchaflicher Name lautet „Anabas scandens“ Daß der Fiſch Bäume erklettern kann, gilt allerdings trotz ſeines Namens als Märchen Aber es ſteht feſt, daß der Kletterbarſch an— ſehnliche Strecken auf trockenem Boden regelrecht marſchieren kann wobei er ſich ſeiner ſtark ausgebildeten Bauchfloſſen als Gehwerk bedient. Die Natur hat mit „ itten. Schöner als die n Raubtier kaum Un⸗ es aber nach einer ich töten Und ſchöner der Gauchos, die den der Schaffung dieſes ſonderbaren Tieres keineswegs nur eine Laune 5 ſpielen laſſen, ſondern in weiſer Vor ſerer heutigen Kultur ausſicht gehandelt. Die indiſchen Ge [Ländern verſchieden, wäſſer, in denen der Anabas scandens darum gekämpft, das beheimatet iſt, trocknen nämlich in der e vor Quälerei zu heißen Jahreszein agicht ſelten aus, und während ein gewöhnlicher Fiſch im Vorderfüße zuſammenband und ſie wei— den ließ, und folgten zu Fuß den heftig ziehenden Hunden Die Fährte war ver⸗ hältnismäßig friſch, und der Jaguar konnte nicht ſehr weit ſein Da ver— änderte ſich das Benehmen der Hunde, ſie ſtutzten, fingen an giftig zu bellen und ſtarrten mit zurückgelegten Ohren ein Dorngeſtrüpp an, in dem ſich die Großkatze anſcheinend verborgen hielt. Wir beobachteten einige daraus ſich emporringende Akazien nein, auf die Bäume, ſonſt ein Lieblingsaufenthalt, war das Raubtier nicht gegangen. Wahr ſcheinlich lag es an die Erde geduckt und ſuchte eine Gelegenheit. einem der immer dreiſter werdenden Hunde an die Kehle zu ſpringen, die, abgeleint, ihm gefähr lich wurden Kaum hatte ich mir das überlegt, da erſcholl auch ſchon ein Schmerzgeheul— Cid, der Jüngſte und Dreiſtete, flog, von einer blitzartig erſcheinenden Pranke ge ſchleudert, mit halb ſkalpiertem Schädel mir vor die Füße. Anſtatt ſich erſchrecken zu laſſen, wurden die Hunde nun nur noch wütender. Mit kurzen Sprüngen keine neue Einrichtung, haben leider die Eigenſchaft, gerade in den Staaten ein geführt zu ſein, denen ſie nicht am nötigſten tun, während andere Staaten, deren Bewohner manchmal von einer uns unbegreiflichen Roheit gegen Tiere erfüllt ſind, ſolche Schutzgeſetze für zweit rangig erachten. Raſſiſche und nationale Eigenſchaften ſpielen hier eine wichtige Rolle. Da die Einſtellung zum Trocknen elend umkommen muß, iſt der Kletterbarſch imſtande, ſich ein neues feuchtes Heim zu ſuchen Ahnlich verhält es ſich auch mit dem Schlammhüpfer(Periophthalmus Koel- leuterei), der in Indien, an der Weſtküſte des Stillen Ozeans und auch im weſt lichen Afrike bekannt iſt. Dieſer Fiſch gräbt ſich in den Zeiten der Ebbe in den Schlamm ein, wo er ſeine Nahrung in Tier tief im Geſtalt von Inſekten findet. Mit Hilfe Charakter jedes einzelnen Menſchen ſeiner beſonders entwickelten Vorder⸗ wurzelt, ſo iſt es kein Wunder, wenn ſich floſſen iſt der Fiſch imſtande, froſch die ſonderbarſten Abwandlungen dieſer ähnlich im Schlamme umherzuhüpfen. Bei einer dritten Fiſchart, die in dieſem Zuſammenhang erwähnt werden ſoll, dem„Trigula“ ſind die Bruſtfloſſen fingerartig ausgebildet. Der Fiſch ſtützt ſich auf dieſe Fingerfloſſen(je nach der Art ſind es deren zwei oder auch drei), hält ſich ſo im Gleichgewicht und kriecht mit ihrer Hilfe vorwärts, wobei der Leib Einſtellung zeigen. Angefangen vom Viviſektor, dem das Tier nichts als ein Verſuchsobjelt für ſeine Wiſſenſchaft iſt, bis zu den ſonderbaren Heiligen, denen das Leben ihres Hundes über ihr eigenes geht. Es iſt gar keine allzu ſeltene Er ſcheinung, daß beim Überqueren eines belebten Fahrdammes ein Hundebeſitzer unter die Räder kam, weil er ſeinem nachgezogen wird Liebling beiſpringen wollte. Vielfach Außer den Genannten gibt es auch dürfte es ſich in ſolchen Fällen um eine noch andere Arten von Fiſchen, die intuitive Tat handeln, die bei ruhiger 1 ö er laufen können, ſo z. Beſinnung unterblieben wäre. Womit B. den„Ceratodus Forsteri“, — — A 2—ç . — 2 . 3— 1 1 1 1 9 9 ———-—-— 5 Kinigkeit und . 4 5 „Anterm Hammer“ Noch iſt es nicht ſo lange her, da las man Tag für Tag von Zwangsverſteigerungen. Zuerſt waren es kleinere Gegenſtände des Hausbedarfes, dann kamen Möbelſtücke an die Reihe und ſchließlich wurde der ganze Hof zwangs⸗ verſteigert. Dagegen halfen alle Empfehlungen kluger „Agrarpolitiker“ nichts, die dem Bauern anrieten, wie er ſich umzuſtellen, ſeinen Betrieb zu„intenſivieren“ habe. Die niedrigen Getreidepreiſe warfen jede Kalkulation über den Haufen, die unzulänglichen Abſatzverhältniſſe und die hemmungsloſe Einfuhr landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe machten jede betriebswirtſchaftliche Berechnung hinfällig. Es lag auch gar nicht im Sinne der damaligen Macht⸗ haber, der deutſchen Landwirtſchaft irgendwie zu helfen, denn zur gleichen Zeit, als der Verfall des deutſchen Bau⸗ erntums immer weiter fortſchritt, rechnete der im demo⸗ kratiſchen Deutſchland als landwirtſchaftlicher Fachmann herausgeſtellte Profeſſor Deſſauer aus, daß die deutſche Landwirtſchaft dem Volke jährlich 3 Milliarden RM an Zu⸗ ſchüſſen usw. koſte! Deſſauer behauptete, daß es möglich ſei, dieſe 3 Milliarden zu ſparen, wenn wir alle Lebensmittel vom Auslande kauften. Auch von anderer maßgeblicher Seite wurde in jenen Jahren immer wieder behauptet, daß wir induſtriell billiger produzieren könnten und mehr Aus- ſicht auf den Abſatz unſerer Waren im Auslande hätten. wenn wir nicht auf unſere Landwirtſchaft Rückſicht nehmen müßten. Und die Folgen dieſer Einſtellung erſieht man aus den nüchternen Zahlen über das Anwachſen der Zwangsverſteigerung land- und forſtwirtſchaftlicher Grund⸗ ſtücke. Während es in den Jahren 1924/26 4282 Betriebe waren, die unter den Hammer kamen, wuchs dieſe Zahl in den Jahren 1930/32 auf 17157 an. Die verſteigerte Fläche betrug in den gleichen Jahren 37 754 Hektar und 1930/32 462 485 Hektar. Das Reichserbhofgeſetz des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands hat das deutſche Bauerntum von dieſem Ge— penſt der dauernden Zwangsverſteigerung befreit und den Brund und Boden wieder der bäuerlichen Familie erhalten. Aus Aah und Fern ** Frankfurt a. Mm.(Die Teilhaber des Hei⸗ ratsſchwindlers.) Angeklagt war der ſiebenmal vor⸗ beſtrafte Ernſt Cullmann, ein kräftiger gut ausſehender Mann von 33 Jahren, der ſich als Heiratsſchwindler be⸗ tätigt hatte und zu gleicher Zeit mit ſechs Frauen in Ver— bindung ſtand, obwohl er verheiratet und Familienvater iſt. N Der von ſeiner Frau getrennt lebende Angeklagte, gegen den es in drei Fällen zur Anklage gekommen war, brachte es in einem Zeitraum von dreiviertel Jahren fertig, zwei Zeuginnen um 5000 Mark zu erleichtern. Der Angeklagte gab ſich den Anſchein, ein reeller Geſchäftsmann zu ſein und ging durch Inſerate auf die Teilhaberſuche für einen Neuheitenvertrieb. Er ſchloß mit einer Hausangeſtellten aus Wiesbaden einen Vertrag ab, die zunächſt 1000 Mark in das Geſchäft einſchoß. Schon am nächſten Tag erklärte ihr der Angeklagte, daß der Notar die Summe für zu niedrig erachte und der Vertrag erſt perfekt werden könne, wenn ſie noch 1000 Mark gezahlt habe. Auch dieſes Geld floß ihm zu und der Galan verſicherte der Zeugin, daß er ganz allein für ihre Zukunft ſorgen werde. In einem Fall kam es zu einer Verlobung. Der Staatsanwalt wies auf einen Miniſterialerlaß hin, der es den Juſtizbehörden zur Pflicht mache, Heiratsſchwindler als Volksſchädlinge zu er⸗ faſſen und zu brandmarken. Mit den erbeuteten Geldern habe der Angeklagte wie ein kleiner Generaldirektor leben können, Cullmann habe ſich nicht darauf beſchränkt, nur eine Zeugin zu betrügen, ſondern er habe einen ganzen Stab von Mitarbeiterinnen um ſich geſammelt, und ſicher ſeien noch Betrugsfälle von ihm begangen worden, die gar nicht bekannt geworden ſeien. Das Gericht folgte dem Antrag des Staatsanwalts und erkannte auf zweieinhalb Jahre Gefängnis und fünf Jahre Ehrverluſt. * Hanau.(Schwerer Unfall eines Frank⸗ furter Autos. Unweit des Friedhofes Wolfgang er⸗ eignete ſich ein folgenſchwerer Autounfall. Ein aus Rich⸗ tung Aſchaffenburg kommender Frankfurter Perſonenkraft⸗ wagen geriet infolge Herausſpringens des rechten Hinter⸗ reifens in voller Fahrt ins Schleudern und überſchlug ſich im Straßengraben. Die Karoſſerie des Wagens wurde durch den Anprall gegen einen Baum bei dem gefährlichen Sturze vollſtändig zertrümmert. Die beiden Inſaſſen des Wagens, Mann und Frau, blieben mit ſchweren Kopfver⸗ letzungen bewußtlos an der Unfallſtelle liegen. Angehörige der SA⸗Führerſchule Wolfgang leiſteten die erſte Hilfe und verbrachten die beiden ſchwerverletzten Autoinſaſſen in das Hanauer Landeskrankenhaus. Frankfurt a. M.(Den geſamten Hühnerbe⸗ ſtand eines armen Ehepaars geſtohlen.) Nachts drangen Diebe auf einem Gartengelände bei Nied in den Hühnerſtall eines armen, älteren Ehepaares ein, ſchlachteten an Ort und Stelle alle 28 Hühner und nahmen ſie mit. Durch dieſen gemeinen Diebſtahl iſt das Ehepaar faſt um den letzten Beſitz ſeiner an und für ſich ſchon geringen Habe gebracht worden. Die Kriminalpolizei hat ſofort die Ermitt⸗ lungen aufgenommen. Mainz.(Die Ehre des Volksgenoſſen wird geſchützt.) Ein 23jähriger Mann und ein 36jähriges Mädchen wurden vom Bezirksſchöffengericht wegen fahr⸗ läſſiger falſcher Anſchuldigung zu je ſechs Wochen Gefäng⸗ nis verurteilt. Dem jungen Mann wurde ein Monat Unter⸗ ſuchungshaft auf die Strafe angerechnet. Die beiden An⸗ geklagten hatten ein junges Mädchen durch ihre Behaup⸗ tungen, es verkehre mit einem Juden bzw. es ſei mit einem Juden verlobt, in eine ſehr üble Lage gebracht. An den Beſchuldigungen war kein wahres Wort. Eine Geldſtrafe kam für die bisher unbeſtraften Angeklagten nicht in Be⸗ tracht, da die Ehre der Volksgenoſſen, die namentlich im heutigen Staat erhöhten Schutz genießt, nicht leichtfertig angegriffen werden darf. t und Perrat auachten un⸗ rechtlo⸗ 3 8— Aus Mannheim . Mannheim, 20. März. A Verkehrskontrolle. 24 Radfahrer und Fahrer von Kraftfahrzeugen wurden bei einer Verkehrsprüfung gebühren— pflichtig verwarnt bezw. angezeigt und neun Kraftfahrzeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet. — Heidelberg.(Unternehmer und Arbeitslo⸗ ſenunterſtützungsempfänger in einer Per⸗ ſon.) Schon bei den Vorſtrafen zeigt ſich bei dem 38jähri⸗ gen Karl Wilh. Laber aus Steinsfurt, daß er ſtets verſucht, gemeinnützige Einrichtungen zu betrügen. Fünfmal vorbeſtraft, hat er ſchon einmal das Arbeitsamt und ein anderes Mal die Allgemeine Ortskrankenkaſſe betrogen. Laber hatte im Sommer vorigen Jahres auf den Namen ſeiner Frau eine Kalkſpritze gekauft. Am aber ſeine Arbeitsloſenunter ſtützung weiterhin beziehen zu können, ließ er das Unternehmen auf den Namen ſeines Vaters eintragen. Er betätigte ſich alsdann als Unternehmer, beſchäftigte zeitweiſe drei Geſellen, bezog aber ruhig ſeine Arbeitsloſenunterſtützung weiter. Vor dem Schöffengericht verſuchte L. die Sache ſo darzuſtellen, als ob er nur in Vertretung ſeines Vaters die Leute be— aufſichtigt habe. Der Staatsanwalt betonte, daß für dieſen volksſchädigenden Betrug die Mindeſtſtrafe von drei Monaten viel zu gering ſei. Das Gericht ſchloß ſich dieſer Auffaſſung an und verurteilte den Angeklagten wegen Betrugs im Rückfall zu neun Monaten Gefängnis. Walldürn.(Zwei ſchwere Verkehrsunfälle.) Der 12jährige Sohn Erich des Milchhändlers Merkert brachte mit dem Rad Milch zur Kundſchaft. In der Nähe des Bahn⸗ überganges ſtieß er mit einem in Richtung Buchen fahrenden Auto aus Oſterburken zuſammen, wobei er lebensgefährlich verletzt wurde. Er liegt mit Schädelbruch, Gehirnerſchütterung und Oberarmbruch im Städtiſchen Krankenhaus. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt.— Laſtwagenführer Willi Necker⸗ mann, der in den 30er Jahren ſteht und erſt ſeit kurzer Zeit verheiratet iſt, wurde vom Anhänger ſeines Wagens ge— quetſcht und ſchwer verletzt. Er wurde ebenfalls ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Or Ley in Mainz Mainz. Die Kreisleitung der NSDAP hatte zu einer großen Wahlkundgebung in die Stadthalle eingeladen, die kaum groß genug war, um alle Volksgenoſſen aufzuneh— men, die gekommen waren, den Reichsorganiſationsleiter und Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley ſpre⸗ chen zu hören. Der Redner ſprach von dem Glauben des Führers und der Partei und erinnerte dabei an den Satz des Führers in ſeiner jüngſten Reichstagsrede, daß er ſich ſchon 1919 geſchworen habe, das deutſche Volk von der Schmach des Verſailler Vertrages zu befreien. Schon da⸗ mals. zur Zeit der größten deutſchen Zerriſſenheit, als fremde Truppen am deutſchen Rhein ſtanden, als wir alle an Deutſchland und ſeinem Schickſal verzweifelten, habe Adolf Hitler allein an Deutſchland geglaubt. Die Kraft zu ſeinem Glauben aber habe der Führer aus der Volksge⸗ meinſchaft geſchöpft. Das Vertrauen des Führers übertrage ſich auf den deutſchen Menſchen, der fühle, daß er bei ihm, der ſich um ihn ſorge und kümmere, geborgen ſei. Die ganze Welt halte heute den Atem an und blicke auf Deutſch⸗ land. Unſer Volk verſpürt aber keine Nervoſität, denn es vertraut auf ſeinen Führer, der nichts als den Frieden will. Ueber dem Recht des Vertrages von Locarno, der von Menſchen geſchaffen wurde, ſteht das von Gott gewollte Lebensrecht des deutſchen Volkes. Das deutſche Volk will den Frieden und deshalb hat es auch Recht. Dr. Ley er⸗ mahnte zum Schluß zur Dankbarkeit für den Führer, der uns unſere deutſche Heimat wiedergeſchenkt habe, nachdem wir alle heimatlos geworden waren. Der Führer brauche die Stimmen des Volkes nicht für ſich oder die Partei, ſondern nur, um in der Welt für den ee 2 2 1 8 1 . 3 Jahre Nationalſozialismus. „Wir tragen Hack' und Spaten ſtatt Kugel und Gewehr“ Deine Stimme dem Führer! He Frieden zu kämpfen. Dafür habe er uns das Gefühl der Volksgemeinſchaft geſchenkt, den Glauben an uns ſelbſt und an die Zukunft des deutſchen Volkes. Die Ernährung im Nationalſozialismus geſich ert Im Jahre 1934 ſind auf der Welt nach den ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen 2,4 Millionen Menſchen verhungent. Nahrungskataſtrophen von ungeheuerem Ausmaße befielen z. B. Rußland, dieſes ſo viel geprieſene Sowjetparadies, das doch nach ſeiner Struktur und der Güte ſeines Bodens eine wahre Kornkammer ſein müßte. In Deutſchland leben 136 Menſchen auf einem qkm Boden, der nicht einmal überall ſehr fruchtbar iſt, und doch wurde die Ernährung unſeres Volkes im Nationalſozialismus aus eigener Kraft gewährleiſtet. Das deutſche Bauerntum iſt ſeit dem 30. Januar 1933 mit zäher Energie und unbeirrbarem Willen daran ge— gangen, die Ernährung des deutſchen Volkes aus der eige— nen Scholle ſicherzuſtellen. Für die wichtigſten Lebensmittel haben ſeine Anſtrengungen heute ſchon zu einem vollen Er⸗ folg geführt. Ein gerechter Preis, der durch die national⸗ ſozialiſtiſche Marktordnung gewährleiſtet wird, ermöglicht es allen Schichten des Volkes, ihren Lebensunterhalt auf einem angemeſſenen Standard zu beſtreiten. Für die Opfer der ungeheueren Not einer Kriſenzeit, die durch Adolf Hit⸗ ler ein Ende fand, ſorgen ſoziale Einrichtungen, die wie das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes auf der ganzen Welt nicht ihresgleichen haben. 5 Das Ringen um die Erlangung der vollkommenen Nah⸗ rungsfreiheit, vor eineinhalb Jahren in der Erzeugungs- ſchlacht begonnen, hat Erfolge gezeitigt, die einer Selbſtver⸗ ſorgung Deutſchlands mit den wichtigſten Lebensmitteln nahe kommen. Unſeren Bedarf an Roggen, Weizen, Hafer, Braugerſte, Kartoffeln, Zucker, Fleiſch vermag die Land- wirtſchaft zu 98—100 v. H. aus eigener Kraft zu decken, bei Milch und Molkereierzeugniſſen, Speck, Süßwaſſer⸗ fiſchen und Gemüſe beträgt die Eigenerzeugung 90—97 v. H., bei Geflügel und Eiern 70—79 v. H., bei Fett insge⸗ ſamt 50—59 v. H. des Geſamtverbrauches. Dieſe Zahlen beweiſen eine erhebliche Steigerung der landwirtſchaft⸗ lichen Produktion: denn ungefähr in der gleichen Zeit ging die Lebensmitteleinfuhr von 3,9 Milliarden im Jahre 1929 auf weniger als eine Milliarde im Jahre 1935 zurück, ob⸗ wohl der Verbrauch vielfach geſtiegen iſt. Dieſe Erfolge verdanken wir dem neuen Lebenswillen und dem Verantwortungsgefühl, das Adolf Hitler dem Vauerntum wiedergegeben hat. Der Gau Heſſen⸗ Naſſau marſchierte in dieſem Aufbauwerk und insbeſon⸗ dere in der Erzeugungsſchlacht mit an der Spitze. Vorbild⸗ liches wurde geleiſtet auf einzelnen Gebieten, vor allem in der Gewinnung von neuem Siedlungsland aus der ſum⸗ pfigen Niederung des heſſiſchen Riedes, wo 40000 Hektar der landwirtſchaftlichen Nutzung gewonnen wurden. Der Heſſen-naſſauiſche Bauer hat den Ruf der Erzeugungsſchlacht gehört und die ihm vom Führer geſtellte Aufgabe in Angriff genommen, dankbar, daß er auf dieſe Weiſe ſein Teil zu der Wiedererringung der deutſchen Frei⸗ heit beitragen kann. Tag für Tag ſtellt er ſeinen Mann, um dem deutſchen Boden einen höheren Ertrag abzurin⸗ gen, der dem deutſchen Volk die volle Nahrungsfreiheit bringen ſoll. Ein Laſtzug in die Nidda geſtürzt Der Fahrer getötet. * Frankfurt a. M., 20. März. Auf der Niddabtücke in Praunheim fuhr ein aus Weißkirchen ſlammender Laſt⸗ zug gegen das verhältnismäßig ſchwache Geländer, riß es um und ſtürzte in die Tiefe, den Führer des Fahrzeugs und ſeinen Begleiter mitreißend. Der Fahrer wurde hierbei ſo zwiſchen Steuerrad und Wagenwand eingeklemmt, daß er ſchwere innere Verletzungen erlitt und wohl auf der Stelle tot war. Der Beifahrer ſtürzte ins Waſſer und konnte auf ſeine Hilferufe von einem Paſſanten aus dem naſſen Ele⸗ ment gerettet werden. Mit einem Nervenſchock mußte er ins Krankenhaus eingeliefert werden. 418 Sonderzüge! 145 Sonderzüge mehr zur Leipziger Meſſe. Berlin, 20. März. Der Beſuch der Leipziger Frühjahrs- meſſe 1936 war weit ſtärker als bei der Feſtlegung der Maßnahmen zur Bedienung des Meſſeverkehrs auf der Eiſenbahn hätte angenommen werden können. Die ſchon Monate vor Meſſebeginn auch im Hinblick auf eine uner⸗ wartet große Verkehrsſteigerung feſtgelegten Betriebs- und Verkehrsmaßnahmen haben ſich bewährt. Der Verkehr konnte glatt durchgeführt werden. Außer den vorgeſehenen 273 Sonderzügen mußten noch 145 Züge eingelegt werden, ſo daß insgeſamt 418 Sonderzüge gefahren wurden, gegen⸗ über 315 Zügen zur Frühjahrsmeſſe 1935. Die Zahl der Züge iſt im Fernverkehr um 31 v. H. und im Nahverkehr (Entfernungen bis zum 150 Kilometer von Leipzig) um 53 v. H. geſtiegen. Bei der außerordentlichen Steigerung der Züge des Nahverkehrs handelte es ſich vorwiegend um Sonderzüge der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Die glatte und reibungsloſe Abwicklung des Meſſeverkehrs durch die Reichsbahn verdient umſomehr Anerkennung, als ſich auf dem Hauptbahnhof Leipzig die Ankunft der Züge auf die erſten Vormittagsſtunden und die Abfahrt auf die Abend⸗ ſtunden zuſammendrängte. Vorwort: Erſt wenn die Wehrfrage der Nalion, die in erſtet Linie nicht eine kechniſche, ſondern eine geiſtige. eine Willensfrage iſt, gelöſt iſt in dem Sinne, daß das deulſche Volk wieder begreift. daß man Politik nur mit Macht und wieder Macht treiben kann, dann ißt der Wiederaufbau möglich. 3 Adolf Hitler im Jahre 1923. 2 0 r 2 E 9 Gchulſchießen bei der Artillerie Scharfſchießen bei der Artillerie! Welcher Artilleriſt er. innert ſich hierbei nicht an die eigene Rekrutenzeit, wie man herzklopfend ſeinen Platz am damals gerade mit Rücklauf 1 verſehenen Geſchütz 96 m/ A einnahm, geſpannt, wie ſich die 1 Dinge entwickeln würden! Aehnliche Gedanken mögen die 14 jungen Rekruten durchzogen haben, als ſie vor einigen Ta⸗ 0 1 gen an einem froſtklaren Wintermorgen zu ihrem erſten N Scharfſchießen ausrückten! Das war mal etwas anderes, als : 5 das ewige Exerzieren auf dem Kaſernenhofe, ſei es als Fuß⸗ 1 dienſt, oder ſeien es die mit Recht ſo beliebten Richtübun⸗ ö beſih e gen oder das Exerzieren am Geſchütz. 1s fel und Die Ziele waren vor einem flach anſteigenden Wald⸗ hang aufgebaut, und zunächſt nicht ganz leicht zu erkennen. Schützen, eine Batterie, ein Schützengraben, zurückgehende Schützenentwicklungen, alles war vorhanden, ſogar eine 8 geſch tt 5 ſeindliche„B.—ſtelle“(Beobachtungsſtelle) am linken i Jaliſtſge Rand einer Baumreihe war in die Landſchaft hineinkom⸗ dhunge a poniert worden. aße bien Dieſe Schulſchießen haben den Zweck, den jungen Rekru— . ten, welche im Unterricht und beim Exerzieren als tägliches g Brot immer wieder vom„Einſchießen“, der„Gabebildung“, dem„Wirkungsſchießen“, den„Feuerarten“ und„Feuerfor⸗ men“ gehört haben, nun auch im Gelände am praktiſchen Schuß zu zeigen, wie ſich das alles in der Wirklichkeit dar— ſtellt. Doch auch ein weiterer Zweck iſt mit ſolchen Schießen verbunden: die jüngeren Offiziere und älteren Unteroffi⸗ ziere haben hier zur Beſchießung je eines Zieles das Kom⸗ mando zu übernehmen und ſich dabei ſelbſt im Beobachten und praktiſchen Schießen zu üben. So wird zunächſt die Richtung geprüft. Alles wartet geſpannt, wo der 1. Schuß niegen wird. Endlich ſieht man hinter dem Ziel, noch aus dem Wald heraus, Rauchwolken aufſteigen, der Schuß liegt alſo weit! Ferner liegt er reichlich weit rechts heraus. Daher muß nicht nur die Entfernung, ſondern auch die Seite ver⸗ veſſert werden. So wird ein Schuß nach dem anderen ab— gegeben, bis man das Ziel durch einen Schuß dahinter und „ einen Schuß davor„eingegabelt“ hat, alſo die„Gabel ge⸗ bildet iſt“. Dann tritt ein Wechſel im Kommando ein, ein anderer Schießender übernimmt das Kommando, ein an⸗ deres Ziel wird beſchoſſen. Nachdem die 1. Batterie abge— ſchoſſen hat, marſchiert ſie ab, während die höheren Vor— geſetzten eine kurze Beſprechung abhalten. Danach haben die Zuſchauer Gelegenheit, über den hart gefrorenen Boden Tzeugungs⸗ er Selbſlber⸗ die Land. weg nach der Feuerſtellung zu wandern. Hier geht eben t zu decken. die 2. Batterie in Stellung. Die Fachleute ſind erſtaunt, wie gewandt die Fahrer der Pferde zu handhaben verſtehen. Doch bald klärt ſich das Rätſel: bei dieſem Stand der Ausbildung— die Rekruten ind knapp drei Monate eingezogen— ſind als Fahrer Gefreite eingeteilt, während die Rekruten alle in der Feuerſtellung Dienſt tun. Auch die 2. Batterie hält in gleich ſchulmäßiger Weiſe ihre Schießen ab. Jetzt ſind die Ziele etwas klarer zu ſehen, da die Sonne höher und etwas gün⸗ ſtiger ſteht. Sehr zweckmäßig werden alle Kanoniere der— jenigen Batterie, die eben abgeſchoſſen hat, als Zuſchauer in die B⸗Stelle geführt, wo ſie nun ſelbſt das ganze Zielge⸗ lände überſchauen und jeden Schuß mit beobachten können. Gewiß wird in einem neuzeitlichen Krieg das Feuern aus einer offenen Stellung immer ſeltener werden, aber es tann ſelbſt heute noch Lagen geben, wo eine Batterie offen ſeuern muß. Gerade im Weltkrieg, und beſonders im Be— N wegungskrieg, iſt es mehr als einmal vorgekommen, daß deutſche Batterien aus offener Stellung mit glänzendem ö Erfolg gewirkt hatten. Die deutſchen Richtkanonjere waren für ihre Augen berühmt! . Bei der kurzen Ausbildungszeit von nur einem Jahr muß die Zeit reſtlos ausgenützt werden. Daher iſt ſolch ein Schießtag auch gleichzeitig ein Tag für Marſch⸗ und Fahr⸗ übungen! Während man früher beim Schulſchießen nur eine Batterie mit den Pferden der ganzen Abteilung be⸗ pannte, und die anderen Pferde zu Haus für die ſo gefürch⸗ tete Trenſenbeſichtigung in den Reitabteilungen gehen ließ, tritt heutzutage auch beim Schulſchießen jede Batterie mit hrem geſamten Pferde- und Geſchützbeſtand in die Erſchei⸗ irt nung! Für den alten Soldaten intereſſant iſt zu ſehen, wie es Fehler beim Schießen gibt, die immer wieder vorkom⸗ men, die man vielleicht bei Anfängern geradezu lieot, um o Gelegenheit zu haben, im praktiſchen Schuß dieſe Fehler Süßwaſeer, Geſchützbeſpannung ihre Lebenswillen Nüddab e endet Lu abſtellen zu können. indet, ß— ahtgags ud 4 . N 1 4 n Tragiſches Ende einer„Oauffahrt u Stelle Sechs Monate Gefängnis für einen tödlichen Verkehrsunfall. 5 bonne mi Pirmaſens, 20. März. Im Oktober vorigen Jahres un⸗ 1 hassen lle ternahm der Taxifahrer und Unternehmer Otto Hollinger mußte tt ls von hier mit einigen betrunkenen Burſchen von Pirmaſens, von denen der eine eine mehrmonatige Gefängnisſtrafe in Zweibrücken antreten ſollte, eine Sauffahrt dorthin. In ver⸗ ſchiedenen Lokalen feierte der„Gefängnisanwärter“ bei Bier und Sekt, der aus Maßkrügen getrunken wurde(1), ſeinen gt Abſchied und war bis zum Strafantritt um 5 Uhr nachmittags leſſe· o betrunken, daß der Gefängnisleiter ihn ihn wiederbeſtellte. Die betrunkene Geſellſchaft trat von Zweibrücken aus die Heimfahrt an. Unterwegs wurde noch⸗ mals eine kurze„Sektpauſe“ eingeſchoben, und ſchließlich kam es am ſogen. Staffelhof unweit Pirmaſens auf freier, breiter und überſichtlicher Straße zu einem tragiſchen Unfall. Hol⸗ linger fuhr in eine ganz rechts gehende Fußgängergruppe hinein. Der Anprall war fürchterlich, da der Kraftwagen mit ſehr hoher Geſchwindigkeit fuhr. Der Fabrikarbeiter Roth von Fehrbach, Vater von ſechs unmündigen Kindern, blieb tot am Platze, der Landwirt Nohr wurde ſchwer ver⸗ letzt. Die Betrunkenen im Wagen beleidigten nach dem Un⸗ fall Paſſanten und auch die Gendarmerie in der unflätigſten Weiſe und ſcheuten ſich ſogar nicht, den im Graben liegenden Toten zu beſudeln(1). Während die hier Beteiligten mit ganz erheblichen Geldſtrafen davonkamen, wurde Hollinger wegen fahrläſſiger Tötung und Körperverletzung vor Gericht geſtellt. Die Verhandlung war ausgeſetzt worden, weil die Verteidigung die Ladung eines mediziniſchen Sachverſtändi⸗ gen verlangte, der die von H. hinauswarf und % entnommene Blutprobe unter⸗ als ſch die ucht hatte. züge 4105. In der Schlußverhandlung erklärte dieſer Sachver⸗ die Ar Kändige, daß die im Blut Hollingers eineinhalb Stunden nach dem Unfall feſtgeſtellte Alkoholmenge in Höhe von — 1.4 pro mille genügt habe, um ihn in einen fahrunſicheren HZuſtand zu verſetzen. Auch der techniſche Sachverſtändige er⸗ ale klärte den Angeklagten ſchuldig und bezeichnete es als voll⸗ die in 7 lommen unverſtändlich, daß H. die techtsgehenden Fußgänger gelle% nicht geſehen habe, desgleichen, daß er den Wagen nach 10 daß 1 dem Anfall noch volle 90 Meter laufen ließ, anſtatt zu all Lremſen. Hollinger wurde zu ſechs Monaten Gefängnis und aun den tagung der Koſten verurteilt. 0 Kreuz und Quer Die enttäuſchten Lotteriegewinner.„ Prtaktiſche Kleinig⸗ keiten.— Er wollte Geſpengſt ſpielen. Fortung hat entſchieden, das große und— es war wieder einmal nichts. Nun, gewöhnt und hoffen auf das nächſte Mal. ſpielen iſt es eine Sache für ſich. Zwei Grubenarbeiter im Weißenfelſer Braunkohlengebiet ſpielten zuſammen ein Achtel⸗ los der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie. Vor einigen Tagen ging dem einen Lotterieſpieler die Nachricht zu, daß die Losnummer mit 10000 Mark gezogen worden ſei. In dem Glauben, bare 10000 Mar! gewonnen zu haben, warf der Gewinner ſofort ſeine Schaufel von ſich, kletterte über die Umzäunung der Grube und lief im Eiltempo nach der benachbarten Arbeitsſtelle ſeines Mitſpielers. Mit den Wor⸗ ten:„Schmeiß den ganzen Kram hin und hau ab, wir haben 10000 Mark gewonnen!“ begrüßte er ſeinen Kameraden, der ebenfalls ſofort die Arbeit im Stich ließ. Man begab ſich gemeinſam in die benachbarte Gaſtwirtſchaft, wo ſämtliche anweſenden und hinzukommenden Gäſte zu Freitrunk und Freieſſen eingeladen wurden. Bis in die frühen Morgen⸗ ſtunden wurde gezecht, und dann lam es noch zu einer ſolennen Holzerei, bei der Biergläſer, Tiſche und Stühle in Trümmer gingen. Zu ſpät erfuhren die Gewinner, daß ihr Anteil an dem Gewinn nur 1000 Mark beträgt, alſo für jeden 500, da ſie ein Achtellos ſpielten. Da ſie für die ge⸗ ſamte Zeche und den Schaden aufkommen müſſen und außer⸗ dem noch ein gerichtliches Nachſpiel in Ausſicht ſteht, dürfte von dem Gewinn nicht viel übrig bleiben So müſſen die beiden Gewinner auf die nächſte Ziehung hoffen, damit ſie vielleicht zu einem Gewinn kommen. Hoff⸗ nungen und immer wieder Hoffnungen. So iſt es auf der Erfindermeſſle, auch die Meſſe der Hoffnungen ge⸗ nannt, auf der Kleinigkeiten gezeigt werden. Zahllos ſind die neuen Ratten- und Mauſefallen, die wieder ausgeſtellt wurden, und man kann nur hoffen, daß es mit ihrer Hilfe endlich gelingen möge, das Ungeziefer zu vertilgen. Ein anderer Plagegeiſt iſt das„Zipperlein“, und wer darunter leidet, kann wohl ein Lied davon ſingen, wie peinlich es iſt, wenn man kalte Schuhe anziehen muß. Ihm kann geholfen werden, denn ein Erfinder hat einen Schuhwärmer heraus⸗ gebracht, eine Wärmeflaſche, die wie ein Leiſten gebaut iſt und mit heißem Waſſer gefüllt werden kann. Für diejenigen aber, die ſich bei ſchlechtem Wetter ſogar naſſe Strümpfe geholt haben, gibt es einen beſonderen Trockner für wollene Strümpfe. Viele unter uns können den geliebten Tabak nicht entbehren. Ihnen wurde jetzt eine recht eigenartige Neuheit geboten, die ſich beſonders an den Autofahrer wendet. D wird ein großer Tabakbehälter an das Inſtrumentenbrett geheftet, von dem aus ein Schlauch mit einem Pfeifenmund⸗ ſtück abgeht. Der Autolenker kann jetzt, ohne die Hände vom Steuerrad nehmen zu müſſen, unterwegs ganz nach Belieben rauchen, und wenn er Fahrgäſte hat, ſo kann er für ſie ſo⸗ gar nach weitere Schläuche an der Apparatur befeſtigen, ſo daß alle— wie die Türken aus ihrer Waſſerpfeife— nach Herzensluſt paffen können. Für die Reiſenden wird ebenfalls in geſorgt: Man weiß, Los iſt gezogen wir ſind daran Mit dem Lotterie⸗ liebender Weiſe wie angenehm es iſt, wenn man einen ſchweren Koffer zu ſchleppen hat. Wie wäre es, wenn man ſich einfach die kleinen und(aut Proſpekt) unauffällig an⸗ zubringenden Gummiräder anſchaffte, auf denen man den Koffer hinter ſich her durch die Straßen ziehen kann. Andere wieder werden ſich jenen Koffer anſchaffen, dem zerlegbare und leicht anzubringende Beine beigegeben ſind, die ihn ſchnell in eine Sitzgelegenheit verwandeln. Auch der aus⸗ wechſelbare Abſatz ſcheint nicht auszuſterben; er taucht in immer wieder neuen Variationen auf, und ihm haben ſich 3 Jahre Nationalſozialismus. Weiblicher Arbeitsdienſt 5 jetzt als würdige Weggenoſſen Dauermarſchſohlen hinzugeſellt. Nicht immer kommen die Erfindungen einem tatſächlichen Bedürfnis nach. Wenn aber einmal ein ſolcher Erfinder wirk⸗ lich Glück hat, wie 3. B. der des Druckknopfes oder der Brief⸗ klammer, dann iſt wieder einmal eine der vielen Hoffnungen in Erfüllung gegangen. Die anderen aber hoffen weiter.. „Erfindungen“ können auch ſehr üble Folgen haben. In einer kleinen Stadt Mährens unterhielt man ſich am Stamm⸗ tiſch nach„genügendem“ Alkoholgenuß über die Tapferkeit der Frauen. Einer der Stammtiſchbrüder rühmte die Furcht⸗ loſigkeit ſeiner Ehefrau und garantierte, daß ſich ſeine Ehe⸗ hälfte bedingungslos jeder Prüfung unterziehen werde. Man beſchloß, daß dieſe um Mitternacht ohne Licht einen Rund⸗ gang durch den Weinkeller unternehmen ſolle, von dem man im Städtchen munkelte, es würde darin nicht ganz geheuer ſein. Der Ehemann ſelbſt erklärte ſich bereit, hinter einem Weinfaß die Rolle des Geſpenſtes zu übernehmen. Die Mut⸗ probe begann. Als das Geſpenſt im dunklen Weinkeller durch Stöhnen und Gepolter eine geradezu unheimliche Stimmung verbreitete, wurde der Frau zwar einen Augenblick bange, dann aber ergriff ſie einen Holzhammer und ſchlug damit erbarmungslos auf das maſſive Geſpenſt im Dunklen ein. Sie hatte dabei ihren Ehemann ſo übel zugerichtet, daß er chwer verletzt liegen blieb. Vermutlich wird beiden Teilen die Luſt nach ſolchen nächtlichen Unternehmungen vergangen ſein, denn der Erfolg war doch zu überraſchend. g So iſt es oft im Leben, es kommt anders denkt, beſonders wenn aus Spaß Fall war es ſogar blutiger Ernſt. umt 0 wie man Ernſt wird, in dieſem () Karlsruhe, 20. März. () Einſchreiten der m de algen 1. fälſcher. Zur Anzeige gelangte der Diplomlandwirt Ludwig Eitel, wohnhaft Hühnerfarm Adlerhorſt bei Bulach⸗Scheiben. hardt, weil er in letzter Zeit an etwa 2500 ausländiſchen Eiern, die er von der Eierverwertungsgenoſſenſchaft bezog, den Auslandſtempel mit Salzſäure entfernte, den deufſchen Handelsklaſſenſtempel aufdrückte und die Eier alsdann zu höherem Preiſe, nämlich als deutſche Handelsklaſſeneier, ver⸗ kaufte. Eitel hat außerdem den Verbraucherhöchſtpreis über⸗ ſchritten. Außer dem Betrugsverfahren wurde das Verfahren der Handelsunterſagung eingeleitet. RNundfunk⸗ Programme Neichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert I; 7 Früh⸗ nachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmel⸗ dungen; 8.05 Bauernfunk, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 10.45 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allexlei von zwei bis drei; 18 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport: 24 Nachtkonzert. Sonntag, 22. März: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Katholiſche Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 9.40 Ein Beſuch in Gaienhofen, zum 60. Geburtstag des Dichters Ludwig Finckh; 10 Unſere Spaten ſind Waffen des Friedens, Morgenfeier des Reichs⸗ arbeitsdienſtes; 10.45 Schallplatten; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 Vom und fürs junge Volk, Kinderſtunde; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Frühlingskinder, bunte Muſik; 16 Nette Sachen aus Köln; 18 Schwäbiſch-alemanniſche Welt; 18.30 Pickwick, Zyklus; 19 Turnen und Sport— haben das Wort; 19.20 Württembergiſche und badiſche Regimentsmärſche; 19.45 Landesbauernführer Arnold ſpricht; 20 Bauremuſik; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanzmuſik; 24 Nacht⸗ muſik. Montag, 23. März: 8.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe; 10.15 Der dumme Hans, Märchenſpiel; Bauer; 14 Sendepauſe; 15 Sendepauſe; — feſtgehalten Romantiſches lauf. 9.30 Sendepauſe; 11.30 Für dich, 14.20 Muſikaliſches Kunterbunt; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Erlauſcht — für dich; 19.45 Ruf der Jugend; 20.10 Opernkonzert; 22.30 Muſikaliſcher Stafetten⸗ Dienstag, 24. März: 8.30 Unterhaltungskonzert; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Aus Grenz⸗ und Ausland, Hörſpiel; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepause; 15.15 Von Blumen und Tieren; 16 Muſik am Nachmittag; 17.50 Erlauſcht— feſtgehalten— für dich; 19 Von kleinen Geigen und großen Narren, Hörfolge; 19.45 Hanns Johſt lieſt aus ſeinem Buch„Maske und Geſicht“; 20.10 Schallplatten; 21 Bunte Muſik; 22.30 Im Tanz ſich drehen iſt wunderſchön. Mittwoch, 25. März: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Mutterfreuden und ⸗ſorgen der Bäuerin; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Märchen und Sagen aus dem Donauland; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.30 Wir ſtanden auf königlichem Platz, Jungmädel erleben die Hauptſtadt der Bewegung; 16 Bunte Muſik am Nachmittag; 17.30 Kleine Muſik zum Feierabend; 19.30 Stunde der jungen Nation; 20.10 Schallplatten; 21 Alpenländeriſche Muſik; 22.30 Kleine Stücke für Violine und Klavier: 23 Wir bitten zum Tanz. Reichsſender Frankfurt. Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.10 Gymr ſtik; 3.30 Sendepauſe; 11.15 Programmanſage, Wirt ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags konzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nach richten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetter 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei; 15 Zeit, Wirtſchafts meldungen, Wirtſchaftsbericht; 18 Nachmittagskonzert; 19.57 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirt. ſchaftsmeldungen, Programmänderungen; 20 Zeit, Nach Jeden. 6 Choral, richten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15. Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 22. März: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter, Schneebericht; 8.05 Gymnaſtik; 3.25 Sendepauſe; 8.4 Orgelchoräle; 9 Evangeliſche Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Unſere Spaten ſind Waffen des Friedens, Mor genfeier des Reichsarbeitsdienſtes: 10.45 Chorgeſang; 11.1“ Südweſtdeutſche Erzähler ſtellen ſich vor; 11.30 Von deut ſcher Art und Kunſt; 12 Muſik am Mittag; 13 Ein Reige fröhlicher Muſik zum Mittag; 14 Kinderfunk; 14.45 Da Volk erzählt; 15 Deutſche Scholle; 16 Nette Sachen aus Köli; 18 Unterhaltungskonzert; 19 Meiſterkonzert; 20 Sport; 20.0 Das Einmaleins der Männer, Frauenkabarett; 21 Der Frühling entgegen; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nac richten, Sport, Schneebericht, Wetter; 22.20 Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Montag, 23. März: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hö: zu; 11.30 Bauernfunk; 14.10 Euer Wunſch ſei uns Befeh 15.15 Kinderfunk; 15.45 Unterhaltungsmuſik; 16.45 W̃ kennt die Meiſter deutſcher Erzählkunſt?, literariſches Prei rätſel; 17 Muſik für zwei Geigen von Max Reger; 17. Anterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 O Schwar wald— o Heimat.., aus dem Volk— für das Volk; 22.5. Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 24. März: 10.15 Schulfunf; 11 Sendepauſe; 11.30 Sendepau 15.15 Anterhaltungskonzert; 16 Aus Vergangenheit; 17 Weg mit Grillen und Sorgen; 17. Unterhaltungskonzert; 19 Sonate für Violine und Klavi von Ludwig van Beethoven; 19.30 Erzeugungsſchlacht; 19.9 Tagesſpiegel; 20.10 Konzert; 22.10 Zeit, Nachrichten; 22. Heſſens muſikaliſch Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Unterhaltung:: und Volksmuſik. Mittwoch, 25. März: 8.30 Bauernfunk; 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, h. zu; 11.30 Sendepauſe; 15.15 Anterhaltungskonzert; 16 1 terhaltungsmuſik; 19.30 Stunde der jungen Nation; 20. änner unter ſich.. geben Antwort auf das Frauenkabarel. 22.20 Nacht⸗ und Tanzmuſik. —— — —— 2 — —— 2 Vosgesosgt Zu zwei älteren, unverheirateten Damen — ſehr penibel und ſehr furchtſam— kommt ein ganz harmloſer Bettler. Beide Damen natürlich ſehr entſetzt. Endlich ermannt ſich die mutigere und öffnet die Tür; die andere ſteckt ſich dahinter. Geld geben ſie„grund⸗ ſätzlich“ nicht, und ſo bittet der Mann ſchließlich um ein Paar abgelegte Hoſen. Darauf die Beherzte:„Wir haben keinen Mann im Hauſe, gehen Sie nur.“ Nun aber bekommen ſie es doch mit der Angſt zu tun: Der bricht ſicher dieſe Nacht ein, wo er nun weiß, daß kein Mann im Hauſe iſt! Und kurz entſchloſſen öffnet Fräulein Linchen das Fenſter und ruft dem Bettler zu:„Hören Sie, aber nachts, da haben wir einen!“ * Beſuch. Tante:„Nun, Kinder, freut ſich euer Papa ſchon recht auf mich?“ „Oh, furchtbar, er hat geſagt, er könnte gleich an der Wand hinaufkrabbeln.“ * Schnell genug. Arzt:„Ihr Puls geht aber viel zu lang⸗ ſam.“ a Patient:„Das macht doch nichts, ich habe Zeit genug.“ E Begreifliche Freude. 5 „Du, Frau, ich trinke noch ein Glas Bier, auf einem Fuß kann man nicht ſtehen.“ „So trink' halt noch eins; aber ich bin froh, daß du nicht als Tauſendfuß auf die Welt gekommen biſt.“ Wie man's nimmt. Der Idealiſt:„Ach, das Verbrennen muß doch ſchöner ſein als das Begrabenwerden.“ Der Realiſt:„Nun, es hat ſich auch noch keiner zweimal verbrennen laſſen.“ * Sehr ſchwieriger Fall. Gattin:„Du biſt ein Lügner! Als du heute nacht heimkamſt, haſt du mir erzählt, du warſt bei Müllers— und nun höre ich, daß du bei Przemyslinſkys geweſen biſt!“ Gatte:„Stimmt, ſtimmt. Aber heute nacht war es mir unmöglich, den Namen auszuſprechen!“ * Interview. „Seit 25 Jahren ſind Sie Schwert⸗ ſchlucker? Sagen Sie mal, Meiſter, wächſt Ihnen die Sache nicht bald zum Halſe raus?“ *. Auf fremden Füßen. „Fräulein, wenn ich mit Ihnen tanze, ſo habe ich das Gefühl, als wandle ich auf Zephirwolken.“ „Ein Irrtum, mein Herr; das ſind meine Füße!“ * So oder ſo. Der Geck:„Fräulein, wenn ich Sie an⸗ ſehe, muß ich immer beten: Führe uns nicht in Verſuchung.“ Fräulein:„Und wenn ich Sie anſehe, bete ich immer: Erlöſe mich von dem Übel!“ 2222222222322 2 2333334333882 2 222222222323 3 3323432238 32222232323444 333333339 Fr 9 eee Silbenrätſel. artikel.— Die durch Verknotung verdeckten Magiſches Figuren rätſel. Schachaufgabe bie b Buchſtaben der einzelnen Knoten ergeben, 1 e 3 ar 3 em 1 50 5 jah 55 richtig geordnet, 1 5 mit folgender Bedeu⸗ —:B: p ,ß˖‚«», 5 5 1 3 5 7 tung: 1. altes ängenmaß, 2. Brutſtätte 2 e c, 2 4 8 1 9. 1 e 5,, g„ 5 3. Fluß in Italien, 4 Reformator, 5. Haus⸗ 5. e,.. 175 ee.. 1 57 zins, 6. römiſcher Kaiſer. 2 e,, zweiſilbige Wörter zu bilden. die in ihren An⸗ 7,,. e fangs⸗ und Endbuchſtaben beidemal von vorn 3 8 1 e e, e,. nach hinten geleſen, einen Sitveſterbrauch Magiſches Kreuz und Querworträtſel. .. nenn Die Wörter bedeuten: 6 2 2 2 2 N e e n c E 45 47 5 se e eg;, e 1. ländliches Volksfeſt 5, 8. 2. alkoholiſches Getränk 5 7 Rätſel .. 3 Majoran— Majorat. 4..., 3. indiſcher Fürſt 3 8 2 2 2 2 f a 3 2 3,,. 4. ſchwierige Aufgabe 7 9 Kreuzworträtſel: 3.,, e,. en en 5. links nach* 1. Enak, 2. Saga. e,, ß, 2 W Karo, 10. Arad. 11. Emin, 12. Hebe, 13. Leer. 2 4,. ,., 6. bibliſcher Name 14. Aſen, 15. Aar. 17. Wandkarte. 23. Ode. 24. .,,, 5 ſ o) o 77 9 25. Teig, 27.* 28. Alge. 29. Aſta, 30. 1 2 7 5. 7. Vorort von Köln Neer, 31. Teer.— Von oben nach unten: 1. 2.— 2. 3 7 70 1. Ekel, 2. Name, 3. Arie, 4. Konrad, 5. Sahara. Weill zieht und gevinnt. Knotenrätſel 6. Ares, 7. Gabe, 8. Aden, 16. Akt, 17. Wotan. 5 5 5 97 Knotenratſel. 5 71 18. Adele, 19. Neige, 20. Reiſe, 21 Tinte. 22. Kontrollstellung: 3 Figuren. Edgar. 26. Ger, 27. Nat Wein(3 Figuren): König d. Läufer ds. 15 5*. gar, 26. 122. 5 8 e 5— Schwarz(2 Figuren): König b 1, U 1 116 en d * Die Wörter bedeuten: Von links nach rechts Pfau— en— in— ſel Scharade und von oben nach unten: 1. Hoheitszeichen, 55 1 2 1 5 l 2. Inbaltsloſigkeit, 3. Zeitrechnung, 4. Ein⸗ Pfau, Inſel, Selen. Pfaueninſel Eins ſagt man vom geleerten Becher, Zwei helfen dir den Beutel leer. Das Ganze füllt dir die Gemächer Mit vielen Schätzen, reich und ſchwer. Doch wer da ſtrebi nach dieſen Schätzen Der fängs ſich ſelbſi in ſeinen Netzen, Und ſitzt darin auf Lebenszeit Ohn' Gnade und Barmherzigkeit. Rätſel. Mein erſtes wird der Mäßtige nicht eſſen, Sollt auch die Speiſe nur mein letztes ſein: Mein Ganzes wird der Weiſe nicht vergeſſen, Der weder la zu ſagen denkt noch nein. Ss uh breaglig:. ILæxitioclie Sitdatiom im 3 l „Iſt unſere Lage ſehr kritiſch, Vater Hein?“ „Für Sie beſtimmt, denn Sie müſſen das Boot ja ſtundenweiſe bezahlen!“ Wo iſt Pechbein? „Schrecklich mit dieſem Pechbein; immer, wenn man ihn braucht, iſt er nicht da!“ 2 „Wahre Prachtexem⸗ plare, wie gut, daß ich anſtatt des Gewehrs mal das Schmetterlingsnetz mitgenommen habe!“ 9¹ „Hallo, Otio, wohin ſo ſchnell „Will einer Prügelei ein Ende machen!“ „Wer ſchlägt ſich denn?“ „Ich und noch einer.“ eichgung- oh Beim Zoll. „Wollen Sie etwa behaupten, daß Sie dieſes Kleidchen auch ſchon getragen haben?“ —.— — Meier hat das Reißen. Er leidet ſchwer, aber noch mehr leidet er unter der Lieb⸗ loſigkeit d n 5. Aufſichtsbeamter für ſeines Zimmernachbarn Müller, er zu allen Klagen ſagt: „Ach was, ſo ein bißchen Reißen, da lacht ian doch dazu.“ Eines Abends, Meier lag ſchon im Bett, In jedem Knoten befindet ſich ein Wort mit folgender Bedeutung: 1. Luftfahrzeug, 2. mili⸗ zäriſche Truppe 3 Verwandter, 4. Lehranſtalt. Pferde. 6. Herren- klopft's an die Tür, die Wirtin ſteckt den Kopf herein und ſagt: „Der Herr Müller hat ſo Reißen im lin⸗ ken Bein, er läßt fragen, was der Herr Meier immer dagegen tut?“ Und Meier:„Einen ſchönen Gruß und lachen tät ich.“ teilung des Kreiſes, 5. arabiſche Hafenſtadt, 6. wertvolles Gewebe. 7a. Abſchiedswort, 7b. türkiſcher Perſonenname, 8a unedles Metall, Sb. Fluß in Oberitalien, 9. Haustier, 10. See⸗ gewächs, 11. weiblicher Perſonenname, 12 Landſtrich. 5 Auflöſungen aus voriger Nummer. Lösung: furm e5—- g 3. Te- 3, beliebig. 2 1g-g?, beliebig. Dame es oder do oder 7 0d. mult. 5 7 15 Schüſſel auch welchen?“ fragt das Kind. Kaffee. größer, als es ſchmeckt. Doch als ein Stückchen Kuchen nach dem Kleine ein grimmiger Zorn, ſie ſpringt auf, läuft zur Tante hin und ruft mit funkeln⸗ den Augen:„Fiß bis zu patzt!“ Sasitaldioqd ale Eine Tante hat ſich zum Beſuch angeſagt. Mutter beſorgt Kuchen zum Kaffee, und das Töchterchen verfolgt mit bettelnden Augen, vie die duftenden Köſtlichkeiten auf der getürmt werden„Bekomme ich „Wenn die Tante welchen übrigläßt“, autet die Antwort. Tante iſt gekommen, und man ſitzt beim Des Kindes Augen werden immer ſieht, wie es der Tante überfällt die anderen verſchwindet, Neue Auslegung. Lehrer, in der Religionsſtunde:„Wie ſprach David zu ſeinen Feldhauptleuten!“ Schüler:„Fahret mir fein ſäuberlich mit dem Knaben Abſalom!“ Lehrer:„Richtig, ſoll das heißen?“ Zweiter Schüler, der während der Er— zählung nicht aufgepaßt hat:„Sie ſollen den Kinderwagen nicht umkippen.“ *. Keine Abwechfſlung. 5 Fritz hört von ſeinem Vater die Sage vom gefeſſelten Prometheus. Mitleidsvoll bemerkt Fritz:„Der arme Adler, jeden Tag Leber!“ der folgende, was *. Ausgeſtiegen. Der junge Lehrer unſerer Dorfſchule be⸗ abſichtigt, ſich in nächſter Zeit zu verhei⸗ raten. Die Kinder wiſſen das natürlich und haben unter ſich eine kleine Geldſammlung veranſtaltet, um ihm an ſeinem Hochzeits⸗ tage irgendeine beſondere Freude zu machen. Einige Tage vor dem Feſt beträgt ſich ein Knirps ſo ſchlecht, daß der Lehrer ſich genötigt ſieht, ihm eine kleine Tracht Prügel zu verabfolgen. Bevor der Junge ſich da⸗ für in Bereitſchaft ſtellt, ſagt er trotzig zum Klaſſenerſten, der die Verwaltung der Kaſſe in Händen hat:„Hanſen, giv mi min twee Groſchen wedder.“ Unentwegt. „Franz“, fragt der Lehrer eines ſeiner Sorgenkinder,„wenn du nun eine Tüte Bonbons haſt und Karl ſitzt dabei und hat keine, was würdeſt du wohl tun?“ „Denn ät ick ſe upp!“ „Wenn du nun aber recht viele Bonbons haſt?“ „Denn ät ick ſe ok upp!“ „Und wenn du nun ſatt biſt und haſt noch einige Bonbons, was machſt du dann?“ Dann quäl ick de annern ok noch rin!“ 6 Kunſtſtücke. Mein kleiner Junge hat einen kleinen Hund geſchenkt bekommen. Er bringt jetzt dem Tierchen Kunſtſtücke bei und komnit nun freudeſtrahlend zu mir:„Denk' mal, Vati, der Moppi kann wieder ein neues Kunſtſtück. Jetzt ſtellt er ſich auf drei Beine und hält mit dem vierten den Laternen⸗ pfahl feſt.“ Worträtſel. Einfall— ein Fall. 19 Warum das? Das Flugzeug iſt auf dem Rückwege genau die gleiche Zeit geflogen wie auf dem Hinflug, denn 2 Stunden Minuten. Magiſche Gleichung: a) Galeere, by Leere, e) Martin, d) Main, Tenor, f) Tor, g) Kontakt. u) Takt, i) Walzer, ) Wal,) Tunke, x) Gartenkonzerr. und 40 Minuten ſind 1607 1 1 Nr 1 —