* ime Vereins⸗ un) Gejchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite WMillimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Febr. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. 5 Vielgelejene Tageszeitung Erſchein ungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Be zugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Ribbentrop kehrt nach London zurü DNB. Berlin, 23. März. Wie wir erfahren, wird ſich Botſchafter von Ribbentrop im Laufe des morgigen Dienstag nach London zurückbegeben. 9 Verſchiebung der Tagung des Völkerbundsrates DNB. London, 23. März. Die Ratsmitglieder haben Montagvormittag beſchloſſen, die auf Nachmittag zur Eröffnung der Ausſprache über die Vor⸗ ſchläge der Locarnomächte anberaumte Sitzung in Erwartung der deutſchen Antwort um 24 Stunden zu verſchieben. Eden über die Vorſchläge der Locarnomächte. DNB. London, 23. März. Auf eine Anfrage im Anterhaus nach dem Stand der internationalen Lage erklärte Außenminiſter Eden, daß der Inhalt der Botſchafter von Ribbentro p übermittelten Do— kumente den Charakter von Vorſchlägen habe. Heute ſpricht der Ein engl. Geiſtlicher gegen die Beſchlüſſe der Weſt⸗Locarno⸗Mächte DNB. London, 23. März. Beträchtliches Aufſehen erregte eine Aeußerung des Geiſt— lichen der Kathedrale von Liverpool, der am Sonntag beim Abendgottesdienſt erklärte, daß das Kapitel der Kirche nicht in der Lage ſei, die Vorſchläge der Regierung, wie es in anderen Fällen üblich ſei, dem Segen Gottes zu empfehlen. Es würde töricht ſein, ſo ſagte der geiſtliche Canonicus Davey, für das, was in dieſer Woche in unſerem Namen unternommen wurde, um angeblich der Wahrheit und dem Frieden zu dienen, den Segen Gottes zu erbitten. Die Vorſchläge, die eine Aufzwin⸗ gung des Geiſtes der Ungleichheit gegenüber Deutſchland be— deuteten, ſeien England nicht würdig. Eine erneute Beſetzung deutſchen Gebietes durch ausländiſche Truppen ſei ein ungeheuer— licher und nicht zu rechtfertigender Vorſchlag, der auf eine un— nötige Erniedrigung eines großen Volkes hinauslaufen würde. Führer in Berlin 12. Jahrgang Ein Jahr Aufbau an der Gaar 5 1 l Saarbrücken, Mitte März 1936. Saarbrücker iſt in dieſen Tagen entgegen den von Straß durg und Paris verzweifelt in die Welt gefunkten Kataſtrophen⸗ nachrichten, in völligem Gegenſatz auch in der jenſeits der Grenze im benachbarten Elſaß-Lothringen unzweifelhaft herr— ſchenden Nervpoſität, wieder in wa hrer Feſtſtimmung. Die alte deutſche Soldatenſtadt, die in den 15 Jahren ſeit 1919 das Militär von ſechs weißen und etlichen farbigen Nationen mit Mißvergnügen in ihren Straßen ſehen mußte, hat am 7. März endlich wieder das klingende Spiel einer deutſchen Truppe, den Marſchtritt junger deutſcher Soldaten des natio— nalſozialiſtiſchen Volksheeres erlebt. And wie erlebt! Geradezu erſchüttert berichten der Kommandeur und die Offiziere des in Saarbrücken ſtehenden Bataillons von dem Erlebnis ihres Ein— zugs ins Saarland und ſeine Hauptſtadt.„Als wir über die ehemalige Saargrenze fuhren“, erzählt der Major,„da begann ein Sturm zur Eiſenbahnſtrecke, den wir nie vergeſſen werden. Männer, Frauen und Kinder drängten mit unendlichem Jubel an allen Bahnübergängen. Aber am eindrucksvollſten waren die Kundgebungen, die uns die Arbeiterſchaft der Indu— ſtriewerke bereitete, an denen das Bataillon vorüberfuhr. Hoch auf die Hochöfen, auf Gerüſte und Hallen waren die Männer geklettert. Im Arbeitskleid, in Ruß und Oel liefen ſie zu den n Schienen. Die Rührung, die glückliche Freude war ihnen auf erden 5 l 5 den Geſichtern zu leſen. Alte Kumpels und Hüttenarbeiter Was die Reichsbauptſtadt dem Führer zu verdanken hat kamen am Saarbrücker Bahnhof zu mir, um mir wieder und n. 25 a 25 ö immer wieder die Hand zu ſchütteln. Der Empfang ſchließlich, de N DNB. Berlin, 23. März. ging die planmäßige Erſtellung geſunder Kleinwohnungsbauten mit dem uns Saarbrücken ſelbſt aufnahm, die raſende Woge g Der Führer wird am Dienstagabend in Berlin in der[an Stelle dumpfer Mietkaſernenblocks. Mehr als 20 000 Klein- der Liebe und der Begeiſterung, die uns entgegenſchlug, über Deutſchlandhalle, dem repräſentativen und mächtigſten Ver⸗ wohnungen erſtanden innerhalb von knapp zwei Jahren, weitere traf unſere höchſten Erwartungen.“ ſammlungsbau des Reiches ſprechen. Am Dienstagabend wird 20 000 ſind für das Jahr 1936 geplant. Schöne Grünanlagen„Es iſt ſelbſtverſtändlich, und wird von jedem meiner * aber nicht allein dieſe Rieſenhalle, es werden alle nur verfüg⸗ baren Säle und Verſammlungsräume überfüllt ſein. Ganz Berlin wird an dieſem Tage eine einzige große Gemeinſchaft bilden, verſchworen in der Liebe zum Führer! Was war Ber— lin ſchon bis zum Ende des Jahres 19322 Hauptſtadt des Reiches? Jawohl. Aber zugleich auch die Stadt mit dem allergrößten Arbeitsloſenheer, die Stadt brutalſter politiſcher Auseinanderſetzungen, die Stadt tiefſter ſozialer Gegenſätze, Hochburg kommuniſtiſcher Volksverhetzer und Mordbanden, Sammelpunkt volksfremder Schieber und Schmarotzer. In jene aus den Fugen geratene Zeit fällt die erſte große Rede des Führers in Berlin auf einer Kundgebung, die am 1. Mai 1927 im Konzerthaus Clou ſtattfand und die als ge— ſchloſſene Mitgliederverſammlung getarnt werden mußte, da ihm von den marxiſtiſchen Angſtmeiern das Reden in öffent⸗ licher Verſammlung verboten worden war. Prophetiſch klingen die leidenſchaftlich vorgetragenen Sätze des Führers von da— mals:„Es gibt keinen Weg, der vom national eingeſtellten Bür⸗ gertum zur Ideologie des internationalen Proletariates führt. Aber der Nationalſozialismus, der beide Dogmen in ſich ver— einigt, wird eines Tages die Brücke ſchlagen und das deutſche Volk zur Behauptung ſeiner nationalen Einheit führen.“ Wie ein Wunder ſcheint beim Rückblick auf jene verworrene Niedergangsepoche die Erneuerung des deutſchen Volkes. Im Laufe von drei Jahren ſank das Arbeitsloſenheer der Reichs— hauptſtadt von 655 000 auf unter 200 000. Leberall regten ſich fleißige Hände. Machtvolle formſchöne Zweckbauten erſtanden, die dem zur Hauptſtadt des Dritten Reiches aufgerückten Berlin ein neues würdigeres Geſicht geben. Einige wenige Großtaten ſeien genannt: das Reichsſportfeld, das neue Reichsbankge⸗ bäude, das Reichsluftfahrtminiſterium, die Deutſchlandhalle, die Amgeſtaltung des Ausſtellungsgeländes am Kaiſerdamm, die Ausgeſtaltung des Luſtgartens, die umfaſſenden baulichen Sa- nierungsmaßnahmen in der Altſtadt. Hand in Hand damit werden allenthalben mitten im Stadtkern errichtet und im Am— kreis des Häuſermeeres wächſt ein Kranz geſunder und billiger Kleinſiedlungen. Aus der Vertrauenskriſe wuchs ein felſen— feſtes Vertrauen zur deutſchen Wirtſchaft. Die Milliardenſchuld der Millionenſtadt konnte um mehr als 100 Millionen herabgedrückt werden. Der Haushaltsfehl— betrag von 145 Millionen RM. wurde ausgeglichen, die Spar— einlagen erhöhten ſich von 367 auf 529 Millionen RM. Ab⸗ ſinkende Ziffern der Zwangsverſteigerungen, wirtſchaftliche Beſſerung auf allen Gebieten und damit erhebliche Steigerung der Geburtenziffern ſind weitere charakteriſtiſche Kennzeichen Berlins auf dem Weg nach oben. Arſprünglich beſtand der Plan, die große Führerkundgebung in der Deutſchlandhalle in 350 Parallelverſammlungen zu über— tragen, da auch die Deutſchlandhalle nur einen Bruchteil der— jenigen zu faſſen vermag, die den Führer hören und ſehen wol— len. Die Gaupropagandaleitung des Gaues Groß-Berlin hat ſich nun entſchloſſen, auf den Stra zenzügen, die der Führer auf dem Wege zur Deutſchlandhalle paſſiert, einen Ge— meinſchaftsempfang einzurichten. Auf allen Straßen, vom Knie in Charlottenburg bis zur Deutſchlandhalle, ſind über 100 Lautſprecher aufgeſtellt. Die Straßenzüge erhalten eine würdige Ausſchmückung, die Fenſter und Häuſerfronten werden illuminiert. Der geſamte Durchaangsverkehr und ab 19 Ahr auch der Querverkehr werden ſtillgelegt. Da auch der geoße Vorplatz vor der Deutſchlandhalle für den Gemeinſchaftsempfang beſtimmt iſt, ſind die Parkplätze verlegt worden. Parallelver— anſtaltungen finden nur im Sport palaſt, der ebenfalls ausverkauft iſt, und in den weit von der Deutſchlandhalle ge— legenen Außenbezirken ſtatt. Die Kundgebung wird durch eine Anſprache des Reichspropagandaleiters Dr. Goe bbels er⸗ öffnet. Der Einlaß iſt für die Deutſchlandhalle bereits auf 16.30 Ahr angeſetzt worden. P Rekord auf der Autobahn Hans Stuck fährt 313 Stundenkilometer. Frankfurt a. M., 24. März. Auf der Reichsautobahn zwiſchen Fra nkfurt a. M. und Darmſtadt begannen am Montag die Probe- und Verſuchsfahrten der Auto-Union in Gemeinſchaft mit den Continental⸗Gummiwerken. Die Fahrten dienten in erſter Linie der Erprobung von neuen Rennreifen. Hans Stuck fuhr mit ſeinem Auto-UAnion-Rennwagen die fünf Kilometer lange Strecke mit fliegendem Stark. Er ſtellte dabei für die Klaſſe B(5000 bis 8000 cem) mit einem Stundendurchſchnitt von 312.4223 Kilometer und einer Durchſchnittszeil von 57,615 Sekunden einen neuen internationalen Klaſſenrekord auf. Die Zeiten für Hin- und Rückfahrt betrugen: Hinfahrt: 57,39 Sekunden(313,643 Stundenkilometer), Rückfahrt: 57,84 Sekunden(311,203 Stundenkilometer). Der alte Rekord wurde von dem Amerikaner Ab. E. Jenkins auf Düſenberg mit 227,8 Stundenkilometer ge⸗ halten. Die Verbeſſerung des alten Rekordes gelang alſo um etwa 30 Prozent. Die Verſuchsfahrten dauern an! Deuiſehlangs Vans: 3 5 ie Stimme fun don Fücror. Männer als unſere beſondere Ehrenpflicht erachtet“, fährt der Kommandeur fort,„daß wir auf unſere Weiſe der Bevölkerung für dieſe unvergleichliche Aufnahme zu danken verſuchen. So⸗ weit es der Dienſt nur irgend zuläßt, wird ſich die Truppe in engſter Zuſammenarbeit mit der Partei für den Wahlkampf des Führers einſetzen. Durch Standkonzerte vor allem in den Wohn⸗ bezirken der Arbeiterſchaft, durch einen Fackelzug mit großem Zapfenſtreich und durch einen Propagandamarſch des ganzen Bataillons— um nur die vorläufige Liſte der Veranſtaltungen zu nennen— wollen wir dem ſchaffenden Menſchen an der Saar beweiſen, daß Volk und Wehrmacht eins ſind im Kampf für die hohen Ziele Adolf Hitlers.“ Aber es iſt nicht nur die auſwallende Begeiſterung über das nationale Ereignis der wehrpolitiſchen Befreiung des Grenz— landes, die uns jeder Sorge um die Stimmung im Saarvolk enthebt. Auch wenn der Jubel über den Einzug der Truppen abgeklungen iſt, wird in Sa arbrü cken die Zuverſicht, um nicht zu ſagen Zufriedenheit fortdauern. Es iſt etwas geſchafft worden im vergangenen Jahr, und die Erfolge dieſer Arbeit ſind ſo augenſcheinlich, daß ſie denen, für die ſie geleiſtet wurde, nicht verborgen geblieben ſind. Im Saarbrücker Rathaus gibt man mir einen kurzen, aber über— zeugenden Rechenſchaftsbericht: Die Arbeitsloſigkeit iſt vom 1. März 1935 bis 1. März 1936 um ein Drittel, von 9000 auf 6000 heruntergedrückt worden. Beim Bau der neuen Groß⸗ markthalle, die bereits in Betrieb iſt, bei der Herrichtung einer 70 000 Quadratmeter großen Verſammlungsſtätte, des Be— freiungsfeldes, das ſchon eine Reihe von erfolgreichen Groß— kundgebungen ſah, bei der Ausgeſtaltung der Saarufer, der Ver— breiterung bzw. dem Neubau mehrerer Ausfall- und Amgebungs— ſtraßen, fanden viele hundert beſchäftigungsloſe Volksgenoſſen Arbeit und Brot. Das war der Anfang im erſten Jahr. Die Hauptkampagne der Arbeitsbeſchaffung durch öffentliche Bauten ſteht indes noch bevor. Da wird ſchon in den nächſten Wochen der erſte Spatenſtich getan werden für einen Zentral⸗ Schlacht- und Viehhof des Saarwirtſchafts⸗ gebiets. Nicht weniger als 5 Millionen Mark ſollen für dieſes Großprojekt aufgewandt werden. Aber die Finanzierung der geſamten Baukoſtenſumme iſt bereits geſichert. Der Bau des Saartheaters, das der Führer der Stadt Saar brücken geſchenkt hat, und deſſen Koſten etwa 3 Millionen be— tragen werden, ſteht ebenfalls unmittelbar bevor. Weitere Großvorhaben, die noch in dieſem Frühjahr in Angriff genom men werden ſollen, ſind das Gebäude der vom Reich zu er⸗ richtenden Pädagogiſchen Akademie Saarbrücken, ein neues Finanzamt, ein Regierungsgebäude, da das neue Land gericht, in dem ſich bisher die Regierungsbehörden befinden, ſo bald wie möglich ſeinem urſprünglichen Zweck zugeführt werden ſoll. Schließlich wird ſich der Reichsſender Saarbrücken des Deutſchen Rundfunks, der proviſoriſch in der ehemaligen„Ar— — 2—— — Keine Revanche! Wir Deutſchen brauchen keine Revanche, weil wir in den vier Jahren des großen Krieges Ruhm genug für kom- mende Jahrhunderte geerntet haben. Wir glauben an die Möglichkeit einer Neuordnung Europas und der Welt auf friedlichem Wege, ſofern ſie den natürlichen Lebensgeſetzen der Nationen Rechnung krägt und nicht aus ſtarrer Behar rung auf überholten Owangsmaßnahmen ihr Unrecht ab- leitet. Wir wollen den Ausgleich und die Berſöhnung un⸗ erträglicher Spannungen in einem Frieden, der allen Völ⸗ kern gleiches Recht und gleiche Sicherheit bietet. So ſehen wir in Klarheit und rückhaltloſem Vertrauen zu unſerem Führer die Saat reifen, die unſere koten Helden ausſtreutfen und deren Erntetag uns geben wird: ein Reich der Einig⸗ keit, der stärke und der Ehre, ein Deulſchland des Friedens in einem befriedelen Europa. v. Blomberg, 1935. beiterwohlfahrt“, der einſtigen Reſidenz Matz Brauns unter— gebracht iſt, mit einem großen Funkhaus auf dem Wackenberg ein endgültiges Heim ſchaffen. Das alles ſind keine vagen Zu⸗ kunftsträume, ſondern die Millionen, die durch dieſe Großbauten der ſaarländiſchen Wirtſchaft zufließen und Tauſenden fleißiger Hände Beſchäftigung und Verdienſt geben ſollen, ſtehen zum größten Teil ſchon bereit. Die notwendigen Vorarbeiten ſind in vollem Gange, ſo daß mit Beginn der beſſeren Jahreszeit ſofort ans Werk gegangen werden kann. f„Wir ſind in unſeren Bemühungen um eine großzügige Wirtſchaftsbelebung und Arbeitsbeſchaffung von der Reichs- regierung und überhaupt von allen in Frage kommenden Stellen in Berlin und im Reich in einem Maß unterſtützt worden, daß wir mehr auch beim beſten Willen nicht verlangen können.“ Wenn das ein Mann ſagt, der wie der Saarbrücker Stadt— kämmerer Dr. Schuhmacher von Amts wegen zur Anbe— ſcheidenheit gegenüber allen Geldgebern verpflichtet iſt, dann dürfte es ein überzeugender Beweis ſein, daß tatſächlich alles nur Erdenkliche getan worden iſt, um das Saarvolk auch materiell für ſeine Treue zu belohnen. And doch fehlt in dieſer Aufzählung noch ein Stück, und zwar gerade das wichtigſte der ſozialiſtiſchen Aufbauarbeit. Saarbrücken war durch die Völker— bundsherrſchaft, die die Dinge treiben ließ und ſich jeder leiten— den Fürſorge für ihre Schutzbefohlenen peinlich enthielt, deren Anſicherheit auf längere Sicht dazu jede private Initiative lähmte, eine Stadt der Höchſtmieten und der Elendswohnungen geworden. Ein erheblicher Teil der arbeitenden Bevölkerung mußte in ſchaurigen Löchern, die den Namen Wohnung über— haupt nicht verdienten, hauſen. Gerade durch das grenzenloſe Wohnungselend, die Anterbringung in den Maſſenquartieren der ehemaligen Kaſernen und menſchenunwürdigen Baracken wurden wertvolle Volksgenoſſen dem Kommunismus in die Arme getrieben. Vom erſten Augenblick ſeiner Machtübernahme ab hat ſich der Nationalſozialismus bemüht, hier gründlich Wandel zu ſchaffen. Eine Rundfahrt durch die Stadt zeigt, in welch hohem Grad das in der kurzen Zeit ſeit dem 1. März 1935 bereits gelungen iſt. Als die neue, nationalſozialiſtiſche Stadtverwaltung ihre Arbeit begann und auf den Gebiete des Wohnungs⸗ weſens die Eröffnungsbilanz zog, ergab ſich, daß im Augen⸗ blick rund 4000 dringend benötigte Wohnungen fehlten und daß darüber hinaus mit einem jährlich zuwachſenden Bedarf von 700 Wohnungen zu rechnen war. Von dieſer ſchwerwiegenden Erkenntnis zur Tat war nur ein Schritt. Heute, nach Jahres- friſt, ſieht das Wohnungsproblem bereits weſentlich anders aus. 240 Wohnungen erbaut von der ſtädtiſchen„Stiftung zur Beſeitigung der Elendswohnungen“ werden in dieſen Tagen, noch vor der Wahl, bezogen. Anfang Mai ſoll der zweite Markſteine im Kampf gegen die Wohnungsnot erreicht ſein. Die rieſige ſtadteigene Neuſiedlung am Raſtpfuhl, 1000 Einfamilienhäuſer mit Garten, Arbeiterheim- ſtätten nach unſerem Herzen, werden zu dieſem Termin bezieh⸗ bar. Den Tag der nationalen Arbeit wird die nationalſozia- liſtiſche Stadt Saarbrücken dann in dieſem Jahre feiern können in dem Bewußtſein, dem ſchaffenden Menſchen einen wirklich ſozialen Dienſt erwieſen zu haben. a Fällt bei der Fahrt durch die Stadt, insbeſondere durch die eigentlichen Wohnviertel, ſchon die ungemein ſtarke pri⸗ vate Bautätigkeit auf, an der übrigens auch die Reichs bahn hervorragend beteiligt iſt, ſo bietet ſich draußen am Raſtpfuhl, wo die Stadt mit Hochdruck arbeitet, ein über⸗ wältigendes Bild. Ein ganzer Waldhang iſt abgeholzt, ſämt⸗ liche Straßen mit Kanaliſation und Leitungen— Koſtenpunkt rund 2 Millionen Mark— ſind ſchon fix und fertig. Der größte Teil der tauſend Häuſer ſteht im Rohbau unter Dach und Fach. Die Fertigſtellung geht mit Rieſenſchritten voran. Ein komplett eingerichtetes Muſterhaus am Eingang der Sied⸗ lung gibt eine Anſchauung von dem künftigen Ausſehen der neuen Heimſtätten. Wohnküche und ein Schlafzimmer zu ebener Erde zwei geräumige Schlafzimmer im Obergeſchoß bieten reichlich Raum auch für größere Familien. Waſchküche, Hüh⸗ ner⸗, Ziegen- nud Schdeineſtall, alles großzügig bemeſſen, ſtehen dem Wirtſchaftsbetrieb des Siedlers zur Verfügung. Ein großer Garten bei jedem Haus ſoll den Gemüſe⸗, Kartoffel- und Futterbedarf der Haushaltung decken. Die Geſamtkoſten jeder dieſer Siedlerſtellen beläuft ſich auf 5500 RM. Die Monatsmiete wird 27.50 RM. betragen. Das iſt etwa der Preis, der zurzeit in Saarbrücken für zwei ſehr beſcheidene Räume in einer mindeſtens„älteren“ Mietskaſerne bezahlt werden muß. Etwas auch nur annähernd Vergleichbares auf dem Gebiet der Wohnungsfürſorge hat es ſeit der Vorkriegszeit, als die preußiſche Grubenverwaltung die Seßhaftmachung ihrer Arbeiter tatkräftig betrieb, nicht mehr gegeben. Es blieb dem Nationalſozialismus vorbehalten, mit dieſer erſten neuzeitlichen Arbeiterheimſtatt im Saarland ein Denkmal des Sozialismus zu ſchaffen. Dabei ſind dieſe 1240 Wohnungen, die im erſten Jahr nationalſozialiſtiſcher Arbeit an der Saar gebaut wurden, nur ein Anfang und nur ein Bruchteil deſſen, was noch in nächſter Zukunft geſchaffen werden ſoll. 5 95 „340 000 Kumpel und Induſtriearbeiter“, ſo ſagt mir der Oberbürgermeiſter von Saarbrücken, Kreisleiter Dürrfeldt, „haben am 13. Januar 1935 das Schickſal der deutſchen Saar entſchieden. Wären ſie gegen uns geweſen, dann wäre die Ab⸗ ſtimmung ſchief gegangen. Daß ſie zu Deutſchland ſtanden, danken wir ihnen damit, daß unſere erſte Sorge heute und immer dem Arbeiter gilt. Der Führer hat geſagt: der Ar⸗ beiter ſoll ein Vaterland haben. Wir wollen hier in der weſt⸗ lichen Grenzecke des Reiches eine Schickſalsgemeinſchaft werden, die ſich durch nichts mehr zerſtören läßt. Deshalb wird unſere erſte und größte Sorge ſein, dem Arbeiter, unſerem treuen Saarkumpel ein Haus und ein Fleckchen Erde zu geben, von dem er ſagen kann, daß es ſein Eigentum, ſeine Heimat iſt. Glauben Sie mir, wir werden es ſchaffen! 1 i And die Antwort eines Arbeiters darauf, mit dem ich all dies beſpreche und den ich nebenbei ſchon kannte, als er noch ſozialdemokratiſcher Gewerkſchaftler war. Der Maſchinen⸗ ſchloſſer aus einer Drahtſeilfabrik ſagt nur:„Am 13. Januar waren wir Deutſche Front, heute ſind wir Nationalſozialiſten. Der Führer kann ſich auf uns verlaſſen.“. Nendetah der talen. Stuats⸗ und WItſcgaktsordnung Muſſolini vor dem Zentralrat der Korporationen DNB. Rom, 23. März. Auf der zweiten Jahrestagung des Zentralrates der Kor— porationen ſprach Muſſolini über die Korporativwirtſchaft in Italien. Der von ihm vorgezeichnete wirtſchaftliche„Re— gulierungsplan“ ſei, ſo führte Muſſolini u. a. aus, ausgegangen von der Vorausſetzung, daß die Nation unweigerlich eines Ta— ges zum kriegeriſchen Wettkampf gerufen werde. Wann und wo könne niemand ſagen. Dementſprechend werde der neue Abſchnitt der italieniſchen Geſchichte von dem Gebot beherrſcht, in kürzeſter Zeit die höchſtmögliche Anabhängigkeit des wirt— ſchaftlichen Lebens der Nation zu verwirklichen. Auf einem Gebiet müſſe dieſe unabhängigkeit vor allen Dingen zu ver— wirklichen verſucht werden, nämlich auf dem Gebiete der na— tionalen Verteidigung. Wo dieſe Anabhängigkeit fehle, ſei jede Möglichkeit der Verteidigung in Frage geſtellt. Der Wirtſchaftskrieg, der unſichtbare Krieg, wie er von Genf gegen Ztalien eröffnet worden ſei, würde ſich ſchließlich auch gegenüber einem Volk von Helden durchſetzen. Italien lebe in Kriegszeiten. Dieſe Kriegszeit, ſo betonte Muſſolini un- ter ſtärkſtem Beifall, werde durch den Ernſt der Gegenwart, nämlich die Belagerung, die 52 Länder gegen Italien beſchloſſen hätten, noch geſteigert. Im fünften Monat der Belagerung, die in der Geſchichte Europas als Schandfleck zurückbleiben werde, ſei Italien nicht nur nicht auf die Knie gezwungen, ſondern in der Lage, von neuem zu erklären, daß die Belagerung es nie⸗ mals in die Knie zwingen werde. Soldaten und Schwarzhemden hätten den abeſſiniſchen Aebermut gebrochen und die Streitkräfte Abeſſiniens zermalmt. Der Sieg hefte ſich an die italieniſchen Fahnen und das, was die Soldaten erobert hätten, ſei bereits dem Vaterlande geweihtes Gebiet. Die politiſche Autonomie, d. h. die Möglichkeit einer un⸗ abhängigen Außenpolitik, könne nicht mehr ohne eine entſpre— chende Fähigkeit zur wirtſchaftlichen Autonomie ge⸗ dacht werden. Da ſei die Lehre, die kein Italiener vergeſſen werde. Jene, die glaubten, daß man nach Beendigung der wirtſchaftlichen Belagerung zur Lage des 17. November zurück— kehren werde, täuſchten ſich. Der 18. November 1935 ſei zu einem Datum geworden, das den Beginn einer neuen Phaſe der italieniſchen Geſchichte kennzeichne. Muſſolini ſchilderte dann die Hauptlinien für die Eingliede⸗ rung der Wirtſchaft in den korporativen faſchiſtiſchen Staat. Man gehe einer Zeit entgegen, in der dieſe Induſtrien weder Zeit noch Möglichkeiten noch Arbeit für den Privatverbrauch haben würden, ſondern ausſchließlich oder faſt ausſchließlich für die Wehrmacht der Nation arbeiten würden. Das fa— ſchiſtiſche Regime laſſe nicht zu, daß der Einzelne oder Geſell— ſchaften aus dieſem Zuſtande, der von der Nation die ſchwer— ſten Opfer verlange, Nutzen zögen. Die traurige Erſcheinung des Kriegsgewinnlers werde es in Italien nicht mehr geben. Schließlich beſtätigte Muſſolini von neuem die bereits am 14. November 1933 verkündete Abſicht, die Abgeordnetenkam⸗ mer durch den Nationalrat der Korporationen zu erſetzen. Die Abgeordnetenkammer, deren Mitglieder ohnehin zum Teil dem Nationalrat der Korporationen angehörten, werde ihren Platz der Nationalverſammlung der Korporationen ein— räumen, die als„Kammer der Fasci und der Korporationen“ eingeſetzt werden. Der Zeitpunkt für dieſe tiefgreifende Wand- lung ſei nicht fern. Elddt und Land arbeiten wieder zuammen! Reichsbauernführer Darré ſpricht in Aurich DNB. Aurich, 23. März. Am Montag nachmittag ſprach der Reichsbauernführer N. Walther Darré auf einer großen Wahlkundgebung in Aurich. Auch hier waren weit über 10 000 Volksgenoſſen aus Stadt und Land Oſtfrieslands und Oldenburgs zuſammenge— kommen, um den Reichsbauernführer zu hören und den Willen zum geſchloſſenen Einſatz für den Führer zu bekunden. Die für die Verſammlung vorgeſehene landwirtſchaftliche Halle in Aurich, die 8000 Menſchen faßt, reichte bei weitem nicht aus, um das herbeigeeilte Landvolk aufzunehmen. Durch eine vorbildliche Lautſprecherübertragung wurde ſchnell die Möglichkeit geſchaffen, daß einige weitere tauſend Volksgenoſſen die Treukundgebung des oſtfrieſiſchen Landvolkes miterleben konnten. Der Reichs- bauernführer wurde bei ſeiner Ankunft mit brauſenden Heil— rufen begrüßt. Seine Ausführungen fanden bei dem nicht leicht in Be⸗ wegung geratenden Frieſenvolk ganz ungewöhnlichen Beifall, der ſeinen Höhepunkt erreichte, als ihm von den Bäuerinnen aus der vor zwei Jahren gegründeten erſten nationalſozialiſtiſchen Dorfſiedlung aus dem Meer abgerungenen Bodens, Neuweſteel, ein Bild der ſeit der Einweihung des Dorfes dort in ſtattlicher Zahl geborenen Kinder mit ihren Müttern überreicht wurde. Nach der Begrüßung durch den Gauinſpekteur ergriff dann, ſtürmiſch begrüßt, Reichsleiter Darré das Wort. Er ging aus von der Not, die in der Syſtemzeit unter der Herrſchaft jüdiſchen Spekulantentums alle landwirtſchaftlichen Betriebe in ihrem Beſtand bedroht habe. Sie habe nicht einmal vor den— jenigen Gebieten Halt gemacht, die, wie hier in Oſtfries(and, von der Natur ſehr viel tiefer geſtellt ſind als andere Teile unſeres Vaterlandes.„Heute erſcheint es uns unfaßbar, wie damals auch in den Gegenden, die verhältnismäßig günſtig zu den großen Verbraucherbezirken lagen, die Erzeugniſſe deutſcher Bauernarbeit nicht mehr abgefetzt werden konnten, während gleichzeitig ungeheure Mengen von Lebensmitteln aus dem Aus- lande hereinkamen, ohne daß dieſe Ausfuhrländer bereit geweſen wären, in entſprechendem Umfange deutſche Fertigwaren aufzu⸗ nehmen. Die Wirkung dieſer Entwickung hat der deutſche Arbeiter, der beſchäftigungslos vor feiernden Fabriken ſtand, vielleicht noch ſtärker zu ſpüren bekommen als der Bauer.“ Der Reichsbauernführer ging eingehend auf die Außen- politik ein und erklärte u. a.:„Die anderen feilſchen jetzt an dem Angebot des Führers herum und möchten an den Punkten herunterhandeln und vergeſſen vollkommen, daß in Deutſchland ſeit drei Jahren keine„Erfüllungspolitiker“ mehr an der Regie⸗ rung ſind, ſondern deutſche Männer.(Stürmiſcher Beifall.) Für den Deutſchen gilt wieder das ehrliche Wort, und er denkt nicht daran, mit ſich handeln zu laſſen. So wenig wie das deutſche Volk den Krieg will, wollen ihn auch die anderen Völker. Die franzöſiſchen Bauern wollen genau ſo friedlich ihrer Arbeit nach- gehen wie die deutſchen Bauern und wollen von den juriſtiſchen Spitzfindigkeiten, mit denen ſich die Staatsmänner am grünen Tiſch beſchäftigen, nichts wiſſen.“ Auf Fragen der Ernährungspolitik übergehend, erklärte der Reichsbauernführer: Man kann eſſen, ohne zu arbei⸗ ten, aber kein Menſch kann auf die Dauer Arbeit leiſten, ohne zu eſſen. Die Ernährung iſt das Wichtigſte für ein Volk, wenn es bei Kraft bleiben ſoll. Deshalb gehören die beſten Volksge⸗ noſſen an die verantwortlichen Stellen der Lebensmittelvertei⸗ lung, aber nicht die Vertreter des„auserwählten“ Volkes, von dem bis heute kein Menſch weiß, wer es auserwählt hat. Der Bolſchewismus ſei nichts anderes als der Verſuch der Ju- den, durch die Weltrevolution die Herrſchaft der Welt in die Hand zu bekommen. Der Miniſter ſuhr unter ſtürmiſchem Beifall fort:„Heute kann man Deutſchland nicht mehr wie im Weltkriege in die Knie zwingen. Früher war es ſo, daß, wenn man die Landwirtchaft ſchützen wollte, man Zölle haben mußte, die die Handelsver⸗ träge erſchwerten und den Warenexport der Induſtrie verhin⸗ derten. Durch die Marktordnung haben wir es fertig⸗ gebracht, daß der Zoll überflüſſig wird und wir heute die beſten Schrittmacher für die Exportinduſtrie Deulſchlands geworden ſind. Heute iſt die Marktordnung des Reichsnährſtandes mit einer der größten Pfeiler des Arbeitsbeſchaffungsprogramms für unſere Induſtrie geworden. Wir haben nicht nur Stadt und Land ſo zusammengeführt, ſondern es auch ermöglicht, daß beide Wirtſchaften wieder zuſammenarbeiten und erſtarken. Daraus erwächſt uns die Kraft, die wir für die Politik brauchen.“ 3 Zum Schluß forderte der Reichsbauernführer unter ſtür⸗ miſchen Beifallskundgebungen der Maſſen dazu auf, dem Führer am 29. März die Treue zu vergelten, die er dem deutſchen Volk gehalten habe und die Gedankenloſen aufzurütteln, damit das deutſche Volk in einmütiger Geſchloſſenheit hinter den Führer tritt. Nach dem begeiſtert aufgenommenen Heil auf den Führer und dem Abſingen der Nationalhymnen bereiteten die Maſſen dem Reichsbauernführer unaufhörliche ſtürmiſche Huldigungen. PP An das deutſche Landvolk! Ein Aufruf des Reichsbauernführers. Der Reichsbauernführer, Reichsminiſter Darre, hat fol⸗ genden Aufruf an das deutſche Landvolk gerichtet: „Der Führer hat das deutſche Volk aufgerufen, am 29. März zu ſeiner Politik Stellung zu nehmen. Dieſer Appell wird bei der ganzen Nation ein Bekenntnis der Dank⸗ barkeit, der Verbundenheit und des Vertrauens auslöſen. Beſonders das deutſche Landvolk, das Adolf Hitler alles verdankt, wird mit Freude die Gelegenheit wahrnehmen, um ihm durch dieſe Wahl ſeinen Dank zum Ausdruck zu bringen. Nur zu leicht vergeſſen wir, wie es vor der Macht⸗ ergreifung des Führers in den deutſchen Dörfern ausſah. Zwangsverſteigerungen ohne Zahl riſſen alte Geſchlechter von der geliebten Heimaterde; und für den, der ſeinen Hof noch hatte, war die Vertreibung von der Scholle eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Das deutſche Landvolk war am Ende. Da kam Adolf Hitler. Seine erſte Sorge galt vor allem dem Bauerntum. Heute ſchützt das Reichserbhofgeſetz den Bauern vor dem unverſchuldeten Verluſt ſeiner Lebens⸗ grundlage. Die Marktordnung hat die Börſenſpekulation mit den Erzeugniſſen des Bodens ausgeſchaltet und ſichert ihm den gerechten Lohn für ſeine Arbeit. Deutſche Bauern und Landwirte, der Führer hat Euch vor dem ſicheren Abgrund zurückgeriſſen und Euch wieder zur Grundlage des Volkes gemacht. Zeigt der Welt am Tage dieſer geſchichtlich bedeutſamen Wahl, daß Ihr einmütig und geſchloſſen Euch zu Adolf Hitler bekennt! NR. Walther Darre, Reichsbauernführer, Reichsminiſter und Reichsleiter der NSDAP. r Das deutſche Volf will nicht degradiert und diffamiert ſein „LZ 129“ und„Graf Zeppelin“ auf gemeinſamer Fahrt Die erſte Paſſagierfahrt des„LZ. 129“ . DNB. Friedrichshafen, 23. März. Bei ſtrahlendem Frühlingswetter ſind die beiden ſtolzen Luft⸗ meinſamer Fahrt aufgeſtiegen. Während der„Graf Zeppelin“, der zuerſt um 9.30 Ahr geſtartet war, ſchon über dem Bodenſee kreuzte, wurde „LZ. 129“ in die Windrichtung gedreht. In dem„LZ 129“, der von Kapitän Lehmann geſteuert wird, nahmen die ge⸗ ladenen Teilnehmer an der Fahrt, 101 Perſonen Platz. Anter ihnen befinden ſich Vertreter des Staates, der Partei und der Preſſe.„LZ. 129“ ſtieg um 9.55 Ahr auf. An der Fahrt des„Graf Zeppelin“ nehmen 24 Perſonen teil. Es ſind meiſt Vertreter der Werft und des Reichsluftfahrt⸗ miniſteriums. Die Führung des Luftſchiffes liegt in den Händen von Kapitän v. Schiller. Das Luftſchiff LZ. 129 landete um 15.30 Ahr glatt auf dem Flugplatz Löwenthal, um in der dortigen Halle vorläufig Anterkunft zu beziehen. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſetzte 17.15 Ahr zur Landung an. Fünf Minuten ſpäter befand ſich „Graf Zeppelin“ in den ſicheren Händen der Halte-Mannſchaf⸗ ten und wurde in ſeiner Halle wieder feſt verankert. g In Halle II, die„L8 129“ beute früh verlaſſen hat, wird mit der Montierung des Bauringes des Ls. 130 bereits begonnen. In der Nacht vom 30. auf den 31. März tritt„LZ 129“ ſeine erſte Südamerikafahrt direkt nach Rio de Janeiro an. Paris: Die Breslauer Rede des Führers wird von faſt allen Morgenblättern in einem ausführlichen Auszug wieder⸗ gegeben. Auf eine redaktionelle Stellungnahme wird verzichtet. Beſonders hervorgehoben werden„wir kapitulieren nicht“;„wir machen keine Konzeſſionen“. Im übrigen be⸗ handeln die Blätter zwei Themen, und zwar die engliſche öffent⸗ liche Weinung und Ztaliens Haltung als Locarno-Bürge⸗ rieſen Deutſchlands,„LZ 129“ und„Graf Zeppelin“, zu ge⸗ 0 —.— e. e die K et; in üg len den nil 0 ———— Nr. 71 Dienstag, den 24. März 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Ergebniſſe ſprechen Mehr Rohſtoffe aus deutſchem Boden. Nsßgt Am Beiſpiel der Spinnſtoffe kann man die deutſchen Fortſchritte in der Eigenerzeugung von Rohſtof⸗ ſen gut verfolgen. Die einheimiſche Woller zeugung iſt ſeit 1933 von 14 000 auf jährlich 16 500 Tonnen geſtie⸗ gen und deckt zurzeit etwa ein Zehntel des Inlandbedarfs. Beim Flachs iſt die Erzeugung von Spinnfaſern und Werg faſt verfünffacht und überſteigt bereits die Ergeb⸗ niſſe von 1913 im ehemaligen Reichsgebiet. obwohl der Flachsanbau in der Zwiſchenzeit faſt völlig„außer Mode“ gekommen war. Außerordenilich ſtark ſind in den letzten zwei Jahren die Anbauflächen von hanf ausgedehnt worden. 1933 waren nur 210, 1935 bereits 4000 Hektar mit Hanf bebaut. Die Ernte in Hanffaſern hat ſich ver⸗ zwölffacht. Anſeren Kunſtſeidenbedarf konnlen wir im vergangenen Jahr ſchon zu über neun Jehnteln aus eigener Erzeugung decken. **** Bombenangriffe in Abeſſinien Dadabur und Oſchidſchiga von neuem bombardiert. DNB. Addis Abeba, 23. März. Aeber Dagabur und Dſchidſchiga erſchienen heute früh er neut drei italieniſche Bombenſtaffeln. Beide Städte wurden mit zahlreichen Brand- und Sprengbomben belegt. Die Zahl der heutigen Toten iſt noch nicht feſtgeſtellt. Als Opfer des geſtrigen ſchweren Luftangriffes auf Oſchi dſchiga zählt man 20 Tote und 35 Verwundete. Außerdem wurde die abeſſiniſche Rote-Kreuz⸗Station in Oſchidſchiga voll ſtändig vernichtet. In Dagabur iſt man in großer Sorge. Man erwartet, daß General Graziani nach den ſchweren Bombenangriffen nun mehr die Zeit für gekommen hält, die Stadt anzugreifen. DNB. Addis Abeba, 23. März. Bei dem Bombenabwurf am Montag über Dſchidſchiga ſind, wie von abeſſiniſcher Seite verlautet, keine Opfer zu ver⸗ zeichnen. Hingegen ſoll ſich die Zahl der bei dem Bombenabwurf am Sonntag Verwundeten auf 83 erhöht haben. Hier handle es ſich faſt ausſchließlich um Frauen und Kinder, von denen am Montag vier ihren Verwundungen erlegen ſind. Bei dem Bombenabwurf am Montag wurde das Operationszelt des abeſſiniſchen Roten Kreuzes erneut mit Maſchinengewehren beſchoſſen. Der italieniſche Heeresbericht DNB. Rom, 23. März. Marſchall Badoglios neueſtes Telegramm von der Front wird als amtlicher italieniſcher Heeresbericht Nr. 162 ver— öffentlicht und hat folgenden Wortlaut: Eines unſerer Flugzeuge ſichtete am 21. März einen abeſſiniſchen Apparat und ſchoß ihn ab. Innerhalb von vier Tagen ſind auf dieſe Weiſe vier feindliche Flugzeuge vernichtet worden. Anſere Flugzeuge bombardierten und zerſtörten am 22. März bei Dabat zwei Schuppen, die zur Aufbewahrung von Munition dienten. Die Organiſation des Nachſchubdienſtes ſchreitet weiter vor, und zwar ohne Schwierigkeiten bis in die vorderſten Linien. Aeber den Takazze-Fluß iſt eine Brücke von 110 Metern Länge gebaut worden. Bei dem Militärkommando in Tzellemi jenſeits des Takazze haben ſich Häuptlinge, Notabeln und Geiſtliche von 53 Dörfern gemeldet und feierlich den Akt der Anterwerfung vollzogen und ihre Waffen abgeliefert. An der Somalifront unternahm die Luftwaffe ein Maſſen⸗ bombardement auf Dſchidſchiga. Die Magazine und Depots des abeſſiniſchen Nachſchubs wurden dabei vernichtet. N 1 Wir gehören zuſammen Grundſatz dieſes Winterhilfswerks ſoll ſein, daß es Sache des ganzen Volkes iſt. Niemand wird ſich davon ausſchließen dürfen. Die Welt, die uns noch mit Mißtrauen und Ablehnung begegnet, ſoll ſehen, daß wir nicht auf fremde Hilſe angewieſen, ſondern entſchloſſen ſind, uns ſelbſt zu helfen. Das deutſche Volk iſt eine einzige große Gemeinſchaft. Die Schranken, die Bürger und Proletarier voneinander trennen, ſind niedergeriſſen. Wir haben zueinander gefunden und werden nie mehr voneinander laſſen. Wir gehören nicht nur in guten Zeiten, ſondern auch in der Not bitterer Trübſal zuſammen. Dr. Goebbels, 13. September 1933. Nicht der Willkür preisgeben Niemals iſt der Friede ſtärker bedroht, als durch ein ohnmächliges Volk; ein Volk, ohnmächtig ſich zu wehren. ein Volk, preisgegeben der Willkür der umliegenden Staa⸗ len, reizt geradezu zu kriegeriſchen Unternehmungen. Göring 1935. Abolj Hitler auf einer Bauſtelle Deine Stimme dem Führer! Glhähte Neichsſteuereinnahmen im Februar 1930 DNB. Berlin, 23. März. Die Einnahmen des Reiches an Beſitz- und Ver klehrsſteuern belaufen ſich im Februar 1936 auf 447,1 Mil⸗ lionen RM. gegenüber 379,7 Millionen im gleichen Monat des Vorjahres. An Zöllen und Verbrauchsſteuern kamen 248,8 Millionen gegen 231,4 Millionen auf. Insgeſamt hat ſich für den Berichtsmonat alſo das Steueraufkommen auf 696,9 Millionen gegenüber 611,1 Millionen im Februar des gensſteuer brachte ein Mehraufkommen von 2,1 Millionen die Amſatzſteuer ein ſolches von 18,3 Millionen RM. An Kraftfahrzeugſteuer ſind im Februar 1930 0,7 Millionen RM. weniger als im gleichen Vorjahrsmonat aufgekommen, was darauf zurückzuführen iſt, daß die Zahl der alten Perſonenkraftfahrzeuge fortgeſetzt kleiner wird und alle neuen Perſonenkraftfahrzeuge ſteuerfrei ſind. Vorjahres erhöht. Für die abgelaufene Zeit des Rechnungsjahres, das ſind die erſten elf Monate, betrugen die Einnahmen an Beſitz- und Verkehrsſteuern 5555,1(4457,4) Millionen RM., an Zöllen und Verbrauchsſteuern 3191,(29999) Millionen, insgeſamt alſo 8746,2(7457.3) Millionen. Auch im Februar 1936 haben ſich von denjenigen Steuern, die für die Beurteilung der Wirtſchaftsentwicklung wichtig ſind, die Lohnſteuer, die veranlagte Einkommenſteuer, die Körper⸗ ſchaftsſteuer und die Amſatzſteuer weiter gut entwickelt. Das Aufkommen an Lohnſteuer im Februar 1936 überſtieg das— jenige im gleichen Monat des Vorjahres um 12,9 Millionen. Das Aufkommen an veranlagter Einkommenſteuer war um 15,0 Millionen höher. An Steuerabzug vom Kapi⸗— talertrag ſind 1,5 Millionen mehr aufgekommen. Die Kör— perſchaftsſteuer hat im Februar 1936 ein Mehr von 13,6 Millionen gegenüber Februar 1935 gebracht. Die Vermö— Für den Berichtsmonat Februar 1936 iſt feſtzuſtellen, daß die Beſitz- und Verkehrsſteuern gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres ein Mehraufkommen von 67,4 Millionen, die Zölle und Verbrauchsſteuern ein erhöhtes Aufkommen von 174 Millionen aufzuweiſen haben, die Geſamtſteuereinnahmen alſo um 84,8 Millionen zugenommen haben. Für die erſten elf Monate des Rechnungsjahres 1935 hat ſich das Mehraufkommen bei den Beſitz- und Verkehrs- ſteuern gegenüber dem vorhergehenden Rechnungsjahr auf 1097,7 Millionen, bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern auf 191,2 Millionen, insgeſamt alſo auf 1288,9 Millionen erhöht. Anter Berückſichtigung der üblichen Ausſonderungen(u. a. für Eheſtandsdarlehen) und verſchiedener Sondereinnahmen des laufenden oder des vorangegangenen Rechnungsjahres ergibt ſich für die erſten elf Monate ein wirkliches Mehrauf⸗ kommen von 1110,56 Millionen RM. gegenüber der gleichen Vorjahreszeit. CFT 5 Nur Auslandsdeutſche mit deutſcher Staats⸗ angehörigkeit ſind wahlberechtigt DNB. Berlin, 20. März. In der Oeffentlichkeit ſind vielfach Zweifel darüber ent— ſtanden, ob ſich am Wahlrecht der Auslandsreichsdeutſchen für die bevorſtehende Reichstagswahl gegenüber dem bisherigen Rechtszuſtand irgendetwas geändert hat. Die Frage iſt zu ver— neinen. Lediglich die raſſiſchen Anforderungen, die an den Auslandsdeutſchen geſtellt werden, ſind die gleichen, wie ſie an den Inlandsdeutſchen zu ſtellen ſind. Es hat ſich nicht das ge— ringſte daran geändert, daß Auslandsdeutſche nur dann ſtimmberechtigt ſind, wenn ſie die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzen. Wenn die Durchfüh— rungsverordnung dom 7. März 1936 zum Reichstagswahlgeſetz vom gleichen Tage, die nach dem ausdrücklichen Wortlaut ihres Vordruckes zugleich eine Weiterbildung der Reichsſtimm— ordnung vom Jahre 1924 gibt, noch den Ausdruck„Auslands— deutſcher“ anwendet, ſo iſt dies geſchehen, um die Terminologie der Ergänzungsbeſtimmungen mit den urſprünglichen Beſtim⸗ Bermeidung jeglichen Mißverſtändniſſes die genannte Verord— nung vom 7. März 1936 in 8 3 ausdrücklich:„Auslandsdeutſche im Sinne dieſer Verordnung ſind deutſche Staatsangehörige.“ Hier iſt alſo zweifelsfrei zum Ausdruck gebracht, daß das Stimmrecht von Auslandsdeutſchen, die ſich am Wahltage im Reichsgebiet aufhalten, von dem Beſitz der deutſchen Staats- angehörigkeit abhängig iſt, daß alſo ſogenannte„Volks deutſche“ kein Wahlrecht haben. Worte des Führers „Ich ſpreche zwei Bekenntniſſe ganz offen aus: Er⸗ ſtens: Deutſchland wird von ſich aus niemals den Frieden brechen, und zweitens: Wer uns anfaßt, greift in Dornen und Stacheln. Denn ebenſo wie wir den Frieden lieben, lieben wir die Freiheit!“(17. 1. 1935) mungen in Lebereinſtimmung zu bringen. Trotzdem ſagt zur DVS SHAFEEN-NH. SOS SND SEBUNG A 25 MANZ 150 . HNNDENBU SPN O.% o 2 1 S* — Abet 2 hoc Dinner DN F. 26 800 A— G · 4 E e LL o ooo 1 2 2e 8 b. 5 1s OOO SreDeuαναναν 3 2 21. LE 1 5 Setebuderet Adu gglg del f 2 r Z. 0 5 Abe 1 U * f 1 3 5 ELLE SE 2 e 8 1— 1 Sie a Liaks Presse 1 ausschneiden und qufbev hren ausschneiden und oufbe wahren! Der Plan der großen Halle im Hindenburgpark in Ludwigs⸗ hafen, in der am Mittwoch nachmittag 5 Uhr der Führer ſprechen wird. Aus Nah und Fern Stimmabgabe im Frankfurter Hauptbahnhof. ** Frankfurt a. M. Für Reiſende, die wegen einer Reiſe am Wahltage innerhalb der gewöhnlichen Abſtim⸗ mungszeit nicht an ihrem Wohnſitz ihr Stimmrecht aus⸗ üben können, beſteht auch die Möglichkeit, ihre Stimme in beſonderen Abſtimmungsräumen auf Bahnhöfen abzuge— ben. In Frankfurt a. M. kann auf dem Hauptbahnhof in der Zeit von 5 bis 18 Uhr abgeſtimmt werden. Auto vom Triebwagen erfaßt. Darmſtadt, 23. März. Auf der Nebenſtrecke Bickenbach— Seeheim wurde eine Limouſine mit Rollverdeck— aus der Richtung Darmſtadt kommend— von einem Triebwagen 3575 erfaßt, fünf Meter weit geſchleift und zertrümmert. Der Per⸗ ſonenwagen war unter das Vorderteil des Triebwagens ge— raten, der entgleiſte. Die fünf Inſaſſen des Perſonenwagens, darunter drei Frauen, ſämtliche aus Offenbach, wurden leicht verletzt. Auf ihren Wunſch wurden ſie in einem Privatwagen nach Offenbach verbracht. Der Unfall ereignete ſich an einem ſchrankenloſen Uebergang, der durch Blink- und Warnfeuer geſichert iſt. Wie feſtgeſtellt wurde, war das Signallicht in Ordnung und funktionierte auch, ſo daß die Schuld an dem Unfall der Autoführer trägt. Neuer Landgerichtsdirektor für Gießen. 8 Darmſtadt. Der Führer und Reichskanzler hat, wie die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt mitteilt, durch Urkunde vom 12. 3. 36 den Landgerichtsrat beim Landgericht Mainz Dr. Hugo Speckhardt zum Landgerichtsdirektor beim Land⸗ gericht Gießen ernannt. Landgerichtsdirektor Speckhardt, der am 1. April 1936 ſein neues Amt beim Landgericht Gießen antreten wird, iſt 43 Jahre alt. Er beſtand das Referendarexamen im Herbſt 1914 und die Staatsprüfung im April 1921. Ab 1. Januar 1922 war er zur Dienſtlei⸗ ſtung in das Reichsjuſtizminiſterium beurlaubt und wurde im Jahre 1930 zum Landgerichtsrat beim Landgericht Mainz ernannt. — 3 Frankfurt a. m.(Laſtauto rennt gegen einen Pfeiler.) An der Reichsautobahnüberführung bei Mörfelden rannte ein aus Bremen ſtammender Laſt⸗ zug in der Dunkelheit gegen einen Pfeiler der Autobahn⸗ überführung, wobei der Motorwagen des Laſtzuges voll ſtändig in Trümmer ging und auch der Anhänger ſowie der Pfeiler ſtark beſchädigt wurden. Der Fahrer des Laſt⸗ zuges wurde mit den Füßen im Führerſtand eingeklemmt. Schweißapparates aus den Trümmern befreit werden: er hat ſchwere Jüßbrüche und verſchiedene Quetſchungen da⸗ vongetragen. Auch der Beifahrer erlitt Knochenbrüche und Schnittwunden. 5 „ Frankfurt a. m.(Die anderen waren ihnen zu fröhlich.) Als in der Neufjahrsnacht in einer Wirtſchaft der Fahrgaſſe Gäſte tanzen wollten, hat⸗ ten es zwei Burſchne darauf abgeſehen, die Fröhlichkeit der anderen zu ſtören. Zwiſchen die Tanzenden ſchoben ſie Stühle und ſtellten den Mädchen das Bein. Als man die Störenfriede daraufhin zur Rede ſtellte und einer von ihnen eine wohlverdiente Ohrfeige erhalten hatte, wurden die beiden, zwei Brüder, tätlich. Ein Unbeteiligter, der ſich gerade entfernen wollte, erhielt einen Meſſerſtich, durch den um ein Haar die Schlagader verletzt worden wäre. Ein anderer Gaſt bekam ebenfalls einen Stich. Der Ein— zelrichter belegte die Täter mit exemplariſchen Strafen, da es, wie er betonte, nicht angängig ſei, daß auf eine ſolche Weiſe die Volksgemeinſchaft geſtört würde. Der eine An— geklagte erhielt neun Monate Gefängnis, ſein Bruder kam mit drei Monaten Gefängnis davon. * Hanau.(Fahrläſſige Tötung und Fahrerflucht.) Die Große Strafkammer Hanau ver— urteilte den 30jährigen Hans Trautwein aus Langenſalza wegen fahrläſſiger Tötung und Fahrerflucht zu 1 Jah⸗ ren Gefängnis unter Nichtanrechnung der Unterſuchungs⸗ haft. Trautwein hatte am 24. Januar dieſes Jahres in Frankfurt a. M. einen neuen Perſonenkraftwagen erhalten Auf der Heimfahrt nach Langenſalza fuhr er zwiſchen Höchſt und Wirtheim im Kreiſe Gelnhauſen den 28 Jahre alten Ortskrankenkaſſenangeſtellten Kurt Grimm aus Bad Orb mit ſeinem Auto an, was deſſen Tod zur Folge hatte. Der Angeklagte, der vor dem Unfall vier Stunden in einer Gaſt⸗ ſtätte geweilt hatte und ſich in angeheiterter Stimmung be— fand, war, ohne ſich um den von ihm tödlich Verletzten zu kümmern, ſchnell weitergefahren, um ſich offenbar der Feſtſtellung ſeiner Perſonalien zu entziehen. Bei der Durchfahrt durch Fulda hatte er auch noch eine Kontoriſtin angefahren. Dabei gelang es einem Fuldaer Einwohner, die Kennummer des Autos feſtzuſtellen, ſo daß es der Po⸗ 15 0 möglich war, den rückſichtsloſen Autofahrer zu ermit— eln. ** Limburg.(In die Miſtgabel gefallen.; Im benachbarten Mensfelden fiel ein Landwirt rückwärts in eine Miſtgabel. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß 2 eee dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Diez.(Ein zweites Todesopfer.) Wir berichteten dieſer Tage von dem ſchweren Unglück, das auf der ſtark abſchüſſigen Straße Holzappel— Diez in der Nähe des Dorfes Altendiez ereilte. Ein Mitglied der Truppe wurde dabei von einem umſtürzenden Wagen tot⸗ gedrückt, ein anderer Mann ſchwer verletzt. Letzterer iſt inzwiſchen im Diezer Krankenhaus auch ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Das Unglück hat alſo zwei Todes⸗ opfer gefordert. Weiterſtadt.(Aus einer Sandwüſte wird Ackerland.) Die Verhandlungen zwiſchen Staat, Stadt Darmſtadt und Gemeinde Weiterſtadt wurden zum Ao⸗ ſchluß geführt, ſo daß der Weiterſtädter Exerzierplatz, der im Frieden der Kavallerie als Uebungsplatz, während des Krieges als Flugfeld mit Halle einem Zeppelin diente, ſoll mit Abwäſſern aus Darmſtadt berieſelt werden. Zurzeit werden die Kiefernbüſche, die ſich hier vom nahen Wald her ſelbſtändig angeſiedelt hatten, entfernt. Eine Feldbahn für die Erd⸗ und Einebnungsarbeiten wird auch gelegt, ſo daß auf der Sandwüſte, die abgeſehen von einer Verſuchs⸗ pflanzung der Geſpinſtpflanze Yuca nutzlos dalag, der Volksernährung dienen wird. Erbach.(In der Mümling ertrunken.) Seit Wochen wurde der Steinbacher Einwohner Karl Flechſen⸗ haar vermißt. Alle Nachforſchungen blieben erſolglos, bis jetzt am Mümlingwehr eine Leiche angeſchwemmt wurde, die als die des Vermißten erkannt wurde. Gießen.(Zuſammenſtoß zwiſchen Motor- radfahrer und Reh.) Im Bereich des Gießener Stadtwaldes, auf der Landſtraße Gießen— Grünberg, kam ein Motorradfahrer aus Grünberg dadurch zu Fall, daß ihm in der Dunkelheit ein Reh vor die Maſchine ſprang. Der Fahrer erlitt bei dem Sturz neben einer Ge— hirnerſchütterung Prellungen und andere Verletzungen, während das Reh getötet wurde. Der verletzte Motorrad⸗ fahrer wurde von einem gerade vorbeikommenden Kraft⸗ wagen nach Hauſe gebracht. Lauterbach.(Neuer wichtiger Altertumsfund bei Lauterbach.) In der Gemarkung des Nachbardorfes Angersbach wurde bei Rodungsarbeiten ein neuer wichtiger Altertumsfund gemacht. Es handelt ſich um einen Malſtein, der Beſiedlung des Vogelsberges in der ausgehenden Eiſen⸗ ähnlich dem, der vor etwa einem halben Jahre ebenfalls bei Lauterbach aufgefunden wurde und damals die Annahme zeit zuließ. Der neue bedeutſame Fund läßt ſeiner ganzen Form nach nunmehr den Schluß zu, daß er bereits aus der jüngeren Steinzeit ſtammt. Damit dürfte bewieſen ſein, daß die ſteinzeitliche Beſiedlung aus der Fuldaer Gegend ſchon damals bis in den Vogelsberg vorgedrungen war. Der Fund 5 f, dem Oberheſſiſchen Muſeum in Gießen zur Verfügung geſtellt. 5 Erſt nach längeren Bemühungen konnte er mit Hilfe eines einen Transportzug einer ſächſiſchen Schauſtelleraruppe 10 ſo ſchlimm. Das Beſte iſt, ihr lebt, du und die Als nach einer Pauſe von langen Jahren ſein Weib ſich uben. Der Erbſlohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) Ein jähes Rot flammt in des Bauern Stirn. alles wahr, was der Schulze ſagt. „Sie könnte nur dankbar ſein,“ ſagt der Hüne leiſe, „wenn ihr die Hanne helfen wollte.“ „So will ich ſie Euch morgen ſchicken!“ „Ich dank Euch, Schulze!“ Heftig ſchüttelt er die dar gebotene Rechte.„Hätte ich Euch gehorcht, wär heut man⸗ ches anders. Aber glaubt, es liegt nicht an der Frau allein, es liegt auch an den Verhältniſſen. Hätt die Liſeit eine rechte Mutter gehabt, der ſie gehorchen mußte, es hätte anders kommen müſſen. So hat ſie nur immer ihren eige⸗ nen Willen gehabt.“ Ernſt nickte der Schulze zu der Rede. „Haltet nur zu Euerm Weib, Strauß, das andere wird zu überwinden ſein.“ Ein langgezogenes Heulen kommt von draußen her. Das Wächterhorn, das Feuer meldet, und gleich ſetzt des Türmers Glocke ein. Im Augenblick iſt die Diele des Rabelhofes leer. „Wo brennt's?“ „Das iſt der Straußhof!“ „Die Scheune brennt!“ Dem blonden Bauer brechen die Knie. Den Berg eilt er hinab, die Männer folgen und hören ſeinen Jammer— ruf: pen Weib! Mein armes Weib!“ „Es iſt nicht das Haus. Es iſt die Scheune,“ ſagt ihm jemand, aber er ſchüttelt den Kopf. Ihn quält ein anderer Gedanke. Vor dem Straußhof ſtaut ſich ein Menſchenhaufe. Die Scheune iſt verloren. Hell lodern die Flammen zum Nacht- himmel. Zum Wohnhaus wendet man ſich, um zu ver⸗ hüten, daß die Flamme überſpringt. Es iſt ja Aus der Kammer dringt ein Schrei. „Das iſt die Straußin,“ murmelt jemand. „Die Schulzin iſt bei ihr drin!“ „Wenn das nur heute gut geht!“ Jeder trägt die Angſt des Bauern mit. Die Männer ſchaffen fieberhaft, als wenn ſie damit auch dem armen Weibe helfen könnten. Die Frauen helfen mit, ſoweit die Kräfte reichen. Ganz Birkfelde iſt auf den Beinen und ſchleppt Waſſer herbei. Als gerettet gilt das Haus nach ſchwerer Arbeit, aber drinnen wird ein heißer Kampf ge⸗ führt. Mit verſtörter Miene ſchaut die Goldnerin aus de— Haustür. „Schafft mir den Doktor her! Es geht um Tod und Leben!“ Der Straußbauer ſelbſt jagt die Pferde drei Meilen weit. Ihm ſchlägt das Herz in wilder Angſt. Die Augen quellen aus den Höhlen. Wenn er nur den Doktor findet! Wenn der Arzt nur kommt, derſelbe Mann, den die Birk⸗ felder durchaus im Dorf nicht haben wollten! Schrecklich⸗ Gedanken kommen dem Bauer. Seine Hände zittern wie im Fieber. Er jagt die Gäule durch die Nacht. Was ſchert ihn das, daß hinter ihm ſein Eigentum zur Hälfte nieder— brennt! Jetzt geht es um ſein Weib! Das muß gerettet werden, und wenn alles drum verloren geht. Es iſt faſt Morgen, als die erſehnte Hilfe kommt. Zwei Stunden ſpäter läuft die Kunde durch das Dorf, daß die Straußin zwei Buben das Leben gegeben hat. „Aber bald wär der Doktor zu ſpät gekommen,“ hört man ſagen. „Das kommt von der feinen Zucht!“ ſagt der alte Birk verächtlich.„Und von der feinen Kleidung. Unſere Mäde! ſind nicht ſo fein, aber ſie ſind geſund und brauchen keinen Doktor!“ Ein armer reicher Mann ſteht Leberecht Strauß an ſeines Weibes Lager. „Sorg nicht, Liſett!“ ſagt er tröſtend.„Das iſt alles Seufzend nickt die Bäuerin. „Frag die Trude, ob ſie wiederkommt. Sag ihr ein gutes Wort von mir. Ich bin ſo bald nicht wieder auf, hat der Doktor geſagt. Und mit dem Schaffen wär es noch länger nichts.“ 8 Ein Schatten liegt auf Jakob Goldners Stirn. In ſchweren Gedanken geht er umher. Läge der Annemare! neben der Sorge um die eigene Wirtſchaft nicht die Not im Straußhof ſo ſehr am Herzen, ſie würde längſt geſehen haben, daß ihn etwas quält, ein geheimer Kummer oder eine ernſte Sorge, die der Mann mit ihr beſprechen möchte in einer ſtillen Stunde. Die Vergeſſenheit hat wieder in ihm Macht bekommen ſeit jener Abendſprache, da er die Toten als Zeugen auf⸗ rief gegen die Lebenden. Die Toten? Wer ſagt ihm denn, daß Fritz Rabel tot iſt? Spricht nicht vielmehr eine Stimme in ſeiner Bruſt mit Heftigkeit dagegen? Und wenn er lebt, wenn er wohl gar in Not iſt, allein oder mit Menſchen, die ihm teuer ſind, wäre es nicht dreifaches Unrecht gegen ihn, daß der Hof, ſein väterliches Erbteil, in den Händen eines Frem— den iſt? Und wenn der Fremde zehnmal ſein Freund war und heute der Gatte ſeiner Schweſter iſt! Jakob Goldner ſeufzt. Er hat niemals den Hof zu eigen haben wollen. Ver⸗ walten wollte er ihn für den Rabelſohn. So hat er es dem Freunde in die Hand verſprochen, als ſie voneinander ſchieden nach ihrem letzten Sehen. Heiß und ehrlich ſtritt er dann gegen den Vater ſeiner Annemarei für des Bru⸗ ders Recht. Des alten Rabel Sinn war ſo ſtarr wie Stein und Erz. „Er iſt nicht wert, fortan mein Sohn zu heißen,“ Das war ſein Wort, und dabei blieb er. Ja, wenn der Sohn noch einmal heimgekommen wäre, wenn er reu— mütig den Vater um Vergebung gebeten hätte, wie es der Sohn im Gleichnis tat! Aber dazu war der Sohn zu ſtolz und zu ſehr ſeines Vaters Ebenbild. Jakob weiß ſehr gut, daß der harte Vater doch viel weicher fühlte, als er es zeigen mochte, ſonſt hätte er nicht bis zu ſeinem letzten Augenblick heimlich auf den Sohn gewartet. Es wäre auch nicht ſo bitter von den Lippen des Sterbenden gekommen. „Vergeblich haſt du mich hingehalten, Jakob Goldner. Nun nimm das Erbe meiner Tochter und verſieh es gut!“ „Verwalten will ich es, ſo treu ich kann,“ war Jakobs Antwort, und ein Lächeln war über das Antlitz des Ster— benden gehuſcht, als ob er überwunden hätte. Und er hatte ſich wirklich ausgeſtritten, denn als der Schwieger— ſohn ſich zu ihm niedergebeugt, da ſtand der Atem ſtill. Eine ernſte Unterredung hatte Jakob Goldner mit ſeinem Weib, nachdem ſie den Vater zur letzten Ruhe gebettet hatten. Er ſagte ihr, daß er niemals den Hof als Eigen⸗ tum betrachten könnte, weil es ihm als ein Unrecht an ihrem Bruder Fritz erſchien. Sie gab ihm recht und freute ſich ſeiner Denkungsart. Lange Jahre danach ſcheute er keine Koſten und forſchte ernſtlich nach ſeinem Schwager, deſſen Spur ihm aus dern Wege gekommen war, ſobald er die Grenzen von Birk— felde überſchritten hatte. Vergeblich! Es ſchien, als ob die Erde ihn verſchlungen hätte, und dennoch wurde Jakob den Gedanken nicht mehr los, daß er zu Unrecht auf dem Hofe ſäße. Die Jahre vergingen hin. Fünf Töchter entſproſſen ſeiner Ehe mit der Rabeltochter. Der Annemarei war es ein heißer Schmerz, daß ſie ihm keinen Sohn und Erben ſchenken durfte und bei aller Liebe zu den Mädchen blieb immer noch ein Sehnen in ihrer Bruſt. Sie glaubte lange ſchon nicht mehr an die Heimkehr ihres Bruders. Der auer aber nahm die Tochter dankbar aus Gottes Hand, weil es für ihn zu hart geweſen wäre, einen Sohn zu haben, der nicht ſein Erbe werden konnte. noch einmal Mutter fühlte, da lag der Bauer in der Kammer vor ſeinem Herrn auf den Knien und bat, daß ihm dies letzte Kind ein Zeichen werden dürfe. Wenn es ein Bube wäre, den Gott ihm ſchenke, dann ſollte er zu⸗ gleich der Erbe des alten Rabelbauern ſein. hoff haben Mann und Weib ſo miteinander gebangt und gehofft. Gott ſchenkte ihnen ein Töchterchen als ſechſtes und letz⸗ tes Kind, und ſie nahmen es dankbar aus Gottes Hand. Von da an ſprachen ſie von dem fernen Bruder nicht mehr, aber ſie warteten zu jeder Stund bis eines Tages durch Birkfelde die Kunde ging, der Rabelſohn wäre draußen in der Welt geſtorben. Woher die Botſchaft kam, das wußte niemand zu ſagen, aber ſie war da, und nie⸗ mand wagte an ihrer Glaubwürdigkeit zu zweifeln. Seit dem Tage fühlte Annemarei ſich als Bäuerin auf eigenem Boden, und der Bauer ließ ſie ſtill gewähren. An dem Tage ſchien auch die Ahne im Altenteil andern Sinnes zu werden und ſah fortan in Jakob Goldner keinen Ein- dringling mehr. „Mein Sohn,“ ſprach ſie mit milder Stimme und ſtrich zärtlich über das halbblonde Haar der kleinen Chriſtine, „laß dieſes Kind die Erbin des Rabelhofes ſein!“ Da neigte der Verwalter des Erbes zuſtimmend ſein Haupt. „Wenn es Euer Wille iſt, Mutter, ſo mag es geſchehen. Aber laßt das Kind nicht wiſſen, was Ihr ihm beſtimmt habt. Es ſoll ſich nicht mehr und beſſer dünken als ſeine Schweſtern.“ Die Ahne gab ihm ſchweigend recht; aber ihre Hände breitete ſie ſegnend über das Haupt ihres jüngſten Enkel⸗ kindes. Wieder gingen Jahre darüber hin, und Chriſtinchen wuchs gar lieblich heran im Schutz der Ahne im Altenteil. Jakob Goldners Herz wurde ſtill und fragte und forſchte nicht mehr bis zu der letzten Abendſprache, die mit Macht das Erinnern weckte und das Gewiſſen auf den Plan rief. Vielleicht hatte er damals doch nicht eifrig genug ge— forſcht. Fritz Rabel konnte wohl unter anderm Namen leben. Er, der Verwalter ſeines Gutes, hätte Mittel und Wege finden müſſen, um des Verſchollenen habhaft zu werden. Zu deutlich ſpricht eine Stimme in Jakobs Bruſt, als daß er ihr widerſtehen kann. Nach langem Ueberlegen und heißem Kampf mit ſeinem Gott fährt Jakob Goldner kurz entſchloſſen nach der Stadt und ſucht dort einen Anwalt auf, dem er ſeine Sache über⸗ gibt. „Herr Goldner,“ ſpricht der erfahrene Mann,„Ihre Sache erſcheint mir ſo klar, daß ich Ihnen den Ausgang vorausſagen möchte.“ „Und dennoch,“ erwidert der Schulze von Birkfelde,„um meines Gewiſſens, um meiner Ruhe willen, muß ich Sie bitten, alles zu tun, um den wahren Erben des Rabelhofes zu finden.“ Zu Hauſe trifft er Annemarei allein und ſagt ihr alles was er gedacht und getan hat. Sie nickt leiſe mit dem Kopf, weiß ſie doch, daß er keine Ruhe findet, wenn er nicht alles tut, was er irgend kann. Mit fröhlichem Geſicht ſpringt Chriſtinchen herbei. „Vaterle,“ ruft ſie ſchon von weit her,„Maria will mich für ein paar Tage mit nach Hansdorf nehmen. Laßt Ihr das zu?“ Der Vater ſieht die Mutter fragend an. „Und die Schule, Chriſtel?“ „Ich nehme mir meine Bücher mit. Dann lernt Maria mit mir. Und weißt du, Mutterle, ich verſäum gewiß nichts in der Zeit.“ Die Mutter ſieht den Vater an. Es iſt leider nur allzu wahr, was das Kind ſpricht. Der Schulunterricht in Fuchs⸗ dorf iſt wenig wert, daß weiß in Birkfelde jeder. „So mag es ſein!“ ſagt der Bauer.„Am Sonntag abend biſt du aber wieder hier!“ (Fortſetzung folgt.) fund Dorfes ichtiger bam, nie N au n. An Sinne n Ein ) ſtrich kiſtine, o fen ehen ſimmt feine Hände Enkel ichen enteil olſchd⸗ Macht m rie. ug ge . Heppenheim. Das für den 20. April angekündigte „Bergſträßer Blütenfeſt“ wurde auf einen ſpäteren Termin verlegt. Offenbach. Durch Heißlaufen des Motors geriet auf der Straße nach Heuſenſtamm ein mit Steinen beladener Laſtkraftwagen in Brand. Trotz ſofortigen Löſchens war der Motor ſo ſchwer beſchädigt, daß der Wagen abge— ſchleppt werden mußte. Bieber. Anläßlich des Silbernen Prieſterjubiläums von Dekan Boos wurde der erſte Spatenſtich für eine neue katholiſche Kirche getan. Tragiſcher Autounfall Elmſtein. Der Ingenieur Günther Schäfer aus Lud— wigshafen befand ſich mit ſeiner 26 Jahre alten Braut Hilda Mitſch aus Mannheim-⸗Käfertal auf einer Auto⸗ wochenendfahrt im Pfälzerwald. Auf der Straße vom Forſthaus Schwarzſohl nach Elmſtein ſtieg Schäfer für einen Augenblick aus. 5. Seine Braut ſetzte ſich unterdeſſen auf den Führerſitz und verſuchte anſcheinend ſelbſt zu fahren. Dabei rannke ſie mit dem Wagen gegen die Böſchung und einen Felſen. Der Wagen überſchlug ſich und die Mitſch wurde dabei der⸗ art im Geſicht verletzt, daß der Tod ſofort eintrat. 5 Schäfer, der dem Auto nachgeſprungen war und ſich auf den Wagen ſchwingen wollte, um ihn zum Halten zu bringen, erlitt nur leichtere Hautabſchürfungen. Auto in Schlucht geſtürzt 60 Meter tief.— Zwei Tole. Chur(Graubünden), 23. März. Auf dem Wege von Bonaduz nach dem Safiental entdeckte ein Radfahrer von der Verſamer Brücke aus in der 60 Meter tiefen Schlucht ein zertrümmertes Auto. Die Polizei ſtellte feſt, daß zwei Leichen bei dem Auto lagen. Es handelt ſich um den 1909 geborenen deutſchen Staatsangehörigen Dr. med. Breuer und den Züricher Gymnaſiallehrer Dr. phil. Theodor Pe— talozzi. Bus Unglück muß ſich nach Mitternacht zugelragen haben. Nach den Räderſpuren zu ſchließen, hat der Aulo⸗ lenker auf der Fahrt von Bonaduz nach Verſam die Ein. fahrt in die Verſamer Brücke verfehlt und war etwa drei Meter neben derſelben in die 60 Meter liefe Schlucht hin. unkergefahren.. g 1 Dr. Breuer war als Aſſiſtenzarzt in den Heidel⸗ berger Kliniken tätig; ſeine Angehörigen wohnen in Steinau a. d. O. Dr. Peſtalozzi ſtand im Alter von 47 Jahren. Er war früher Geſchichtslehrer an der Kanton⸗ ſchule in Schaffhauſen, kam dann an die Töchterſchule nach Zürich. Schlacht zwiſchen zwei mexikaniſchen Dörfern Mexiko-Stadt, 24. März. Zwiſchen den Einwohnern der beiden Dörfer San Pedro Chapulco und Jawalpa kam es wegen Meinungsverſchiedenheiten über Landfragen zu blutigen Kämpfen, bei denen es acht Tote und 30 Verwun⸗ dete gab. Unter dem Geläut der Kirchenglocken ſcharten ſich die Einwohner der bei Tehuacan(Puebla) gelegenen Ortſchaften zuſammen. Der Kampf wurde beim Eintreffen von Bundestruppen beendet. Mannheim im Jahre 1933 Anhaltende Aufwärtsbewegung der Lebens⸗ und Wirt⸗ ſchaftskurve. Mannheim, 23. März. Das Statiſtiſche Amt der Stadt Mannheim legt nunmehr ſeinen Jahresbericht für das Jahr 1935 vor, der in Zahlenüberſichten und erläuternden Bemerkungen zahlreiche freundliche Züge erkennen läßt. Er ſchließt mit der Feſtſtellung, daß die Aufwärtsbewegung der Mannheimer Lebens- und Wirtſchaftskurve im Jahre 1935 weitere Fortſchritte machte. Die Zahl der Eheſchließungen iſt in den Jahren 1933 und 1934(2902 bezw. 3499) außerordentlich in die Höhe gegangen; viele Ehen wurden damals nachgeholt. Es iſt deshalb verſtändlich, daß im Berichtsjahr die Zahl der Ehe⸗ ſchließungen wieder zurückging. Die Zahl der Leben dge⸗ borenen iſt im Berichtsjahr beträchtlich geſtiegen. Mit 4909 bedeutet ſie eine Zunahme um 9 v. H. gegenüber dem Vorjahr und eine ſolche um 37.7 v. H. gegenüber dem Jahre 1933. Die Sterblichkeit war im Jahre 1935 etwas ungünſtiger als im Jahre 1934. Trotz negativer Wanderungs⸗ bilanz hat die Mannheimer Einwohnerzahl zugenommen. Die fortſchreitende Belebung der Wirtſchaft. Im erſten Vierteljahr 1933 belief ſich die Zahl der Arbeitsloſen auf 34320. Die Abwärtsbewegung war im dritten Vierteljahr 1935 bei 12 602 angekommen. Das letzte Vierteljahr brachte eine kleine Erhöhung auf 13 607. Die Geſamtzahl der in offener Fürſorge laufend bar unter⸗ Hützten Perſonen ſtellte ſich im Januar 1933 auf 56 585, im Dezember 1933 auf 46 822, im Dezember 1934 auf 30 601 und im Dezember 1935 auf 23 986. Der Fremdenverkehr hat im Berichtsjahr einen weiteren kräftigen Aufſchwung ge⸗ nommen, denn es wurden gezählt: 1933: 101 200 Fremde (davon 7639 Ausländer), 1934: 102 894(7871), 1938: 110 865(8430). Daß der Beſuch der Ausländer relativ mehr zunahm als der geſamte Fremdenverkehr, iſt eine beſonders erfreuliche Feſtſtellung. Der Eiſenbahn⸗Perſonenverkehr hat ſeinen Aufſtieg gleichfalls fortgeſetzt. Die Zahl der im Hauptbahn⸗ hof verkauften Fahrkarten betrug im Berichtsjahr 1 546 986 gegen 1 469 008 im Vorjahr und 1369 029 im Jahre 1933. Bei der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft erhöhte ſich die Zahl der von und nach Mannheim beförderten Fahr⸗ gäſte von 2 135 684 im Jahre 1933 auf 2 629 903 im Jahre 1934 und nun auf 3 253 144. Die Straßenbahn beför⸗ derte im Geſamtnetz Mannheim ⸗ Ludwigshafen 1933: 30 003 366(Einnahmen: 5 268 323 Mark), 1934: 36 540 486 (5 446 785 Mark), 1935: 40 351 283(5 724 236 Mark). Auch die Rhein⸗Haardt⸗Bahn erfreut ſich ſteigender Einnahmen. Der Schiffsgüterverkehr hat den letztjährigen Umfang nicht ganz erreicht. Im Liegenſchafts verkehr iſt namentlich die er⸗ hebliche Belebung des Umſatzes an Bauplätzen beachtens⸗ wert, der wiederum einen weiteren Aufſtieg der Bautätigkeit zur Folge hatte. Der Sparkaſſenverkehr hat im Berichtsjahr eine weitere beträchtliche Zunahme erfahren; dabei haben ſich die Einzahlungen ſtärker erhöht als die Rückzahlungen. Die Waſſerförderung iſt ſeit 1933 um 4.4 v. H., die Gaserzeugung um 21.6 v. H. und die Strom- erzeugung um 15.7 v. H. gewachſen. Das Ausland über des wahres Arbei⸗ Der engliſche Zeitungskönig Lord A, oermere erkenn die Leiſtung Hitlers n: „Die Uebernahme der völligen Herrſchaft über Deutſch. land durch Herrn Hitler iſt nicht ein bloßer Regierungs— wechſel oder eine Aenderung des Regimes geweſen. Sie hat die Umwandlung dieſes mächtigen, kraftvollen und hoch intelligenten Volkes von beinahe 70 Millionen in die gewaltigſte nationale Macht der ganzen Welt mit ſich gebracht. Niemals in der Geſchichte ſind Zucht, Begeiſterung und die ſyſtematiſche Organiſation ungeheuer menſchlicher und materieller Hilfskräfte zu einem ſolchen Grade der Vollkommenheit gebracht worden, wie im heutigen Deutſch⸗ land.“ * Darum bekennt ſich jeder am 29. März zu Hitler! Das britiſche Volk ſoll entſcheiden! Ein Antrag auf Volksabſtimmung. London, 24. März. In dem innerpolitiſchen Streit über den Wert oder Un- wert der in dem Memorandum enthaltenen Vorſchläge der Locarnomächte iſt eine bemerkenswerte Entwicklung einge⸗ kreten. Das führende Mitglied der oppoſitionellen Arbeiter- partei, Tom Johnſton, will in der bevorſtehenden außenpoli- tiſchen Aussprache im Unterhaus die Regierung um die Ver anſtaltung einer Volksabſtimmung erſuchen, bevor die Be. ſprechungen zwiſchen den Generalſtäben Englands, Frank- reichs, Belgiens und Italiens, die für den Fall eines Schei- kerns der Verhandlungen mit Deutſchland vorgeſehen ſind, ſtattfinden. Der„Evening Standard“ nimmt an, daß dieſe Forde⸗ rung in der bevorſtehenden außenpolitiſchen Ausſprache eine hervorragende Rolle ſpielen werde. Dieſer Teil des Memo⸗ randums, ſo ſchreibt das Blatt, verurſache nicht nur bei den Arbeiterparteilern, ſondern auch bei den Regierungsanhän⸗ gern ernſte Beſorgniſſe. Drei neue römiſche Protokolle Militäriſche Gleichberechtigung Oeſterreichs und Ungarns verlangt.— Mit Frankreichs Unterſtützung? Rom, 24. März. Die Dreimächtekonferenz von Rom fand am Monta um 19 Uhr mit der Unterzeichnung von drei Protokollen durch Muſſolini, den ungariſchen Miniſterpräſidenten Gömbös und den öſterreichiſchen Bundeskanzler Schuſchnigg ihren Abſchluß. Die Veröffentlichung des vollſtändigen Wortlautes dieſer drei Protokolle, von denen ſich eines mit politiſchen und zwei mit wirtſchaftlichen Fra- gen beſchäftigt, ſoll im Laufe des Dienstag erfolgen. Wie man von beteiligter Seite hört, bezwecken die Protokolle in erſter Linie eine Vertiefung der politiſchen und wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit Italiens, Ungarns und Oeſterreichs. Insbeſondere ſoll die Konſultation eine Erweiterung im Sinne einer ſtärkeren Fühlungnahme der drei Länder bei allen ſie intereſſierenden Fragen erfahren haben. Weiter heißt es, daß die drei Mächte die volle militä- riſche Gleichberechtigung Oeſterreichs und Ungarns mögli- cherweiſe auch mit franzöſiſcher Unterſtützung auf die Ta- gesordnung der Septembertagung des Völkerbundes zu ſetzen beabſichtigen. Es heißt, daß der Gedanke einer Ausdehnung der römiſchen Abmachungen auf andere Länder nur in ſehr allgemeiner Form geſtreift worden ſein ſoll. Auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet habe Ungarn erhebliche Vorteile zuge⸗ ſtanden bekommen. Zuſamenfaſſend wird die Befeſtigung der bereits beſtehenden Abmachungen als Kernpunkt der neuen Vereinbarungen bezeichnet. Or. Goebbels in Frankfurt Frankfurt a. M., 24. März. Die Ankündigung, daß Reichsminiſter Dr. Goebbels in Frankfurt am Main ſprechen würde, hatte einen rieſigen Anſturm auf die Eintrittskarten-Ausgabeſtellen zur Folge. Schon in kurzer Zeit war die 20000 Menſchen faſſende Feſt⸗ halle vollſtändig ausverkauft. Viele Tauſende von Volksge⸗ 3 Jahre Nationalſozialismus: a Tage der nationalen Solioͤarität Prominente ſammeln für das W. 9. w. Deine Stimme dͤem Führer! noſſen mußten auf die 12 Parallelverſammlungen verwie⸗ ſen werden, die bald ebenfalls ausverkauft waren. Kurz nach 13,30 Uhr traf der Miniſter von Nürnberg kommend auf dem Frankfurter Flughafen ein. Zur Begrü⸗ ßung waren Reichsſtatthalter Gauleiter Spren ger und andere führende Perſönlichkeiten erſchienen. Vielſtimmiger Jubel klang dem Miniſter entgegen, als er der Kabine des Flugzeuges entſtieg und die Front der Ehrenformationen abſchritt. Mit der Wagenkolonne ging es zur Stadt. Immer und immer wieder mußte Dr. Goebbels, im offenen Wagen ſte⸗ hend, mit erhobenem Arme rechts und links die den Weg umſäumende Menſchenmenge grüßen. Ein lebendiger Be⸗ weis für die echte Verbundenheit der nationalſozialiſtiſchen Führung mit dem Volke, beſonders für die Volkstümlichkeit unſeres Dr. Goebbels bei den werktätigen Volksgenoſſen, war die helle Begeiſterung, die dem Miniſter aus drei Fen⸗ ſterreihen eines Indu ſtriebaues entgegenſchlug, die von der Belegſchaft dicht beſetzt waren. Nicht minder freute den Reichspropagandaminiſter die Begrüßung vor dem Ho⸗ tel durch ein Spalier von einer niedlichen Kinde rſchar, die nicht eher mit ihrem Sprechchor„Wir wollen un seren Goebbels ſe hen“ aufhörte, bis der Miniſter ſich den Kleinſten am Fenſter des Hotels zeigte und ihnen zuwinkte. Furtwängler ruſt zur Wahl auf Berlin, 24. März. Generalmuſikdirektor Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwäng⸗ ö i Keichskulturſenats den eiche des Keichskulturſenats zur Wahl nicht mit unker⸗ chnen konnte, da er ſich zurzeit auf einer Aegyptenreiſe befindet und nichl rechtzeitig zu erreichen war, hal an den Reichskulturſenaf ein Telegramm gerichtet, in dem er ſich mit dem Aufruf des Reichs kulturſenates identifiziert und den Beſuch auf dem Oberſalzberg Aufruf zur Stimmabgabe für den Führer auch zu dem ſei⸗ nen macht. Deine Stimme dem Führer! 1 5———ů— —————ů———ů ů—-—— — „ R. Walther Darrb jyri 11 — Friedberg iſt eine der charakteriſtiſchſten Landſtädte in Heſſen⸗Naſſau. Inmitten der fruchtbaren Wetterau liegt die kleine Stadt, von weither kenntlich durch das Maſſiv ihrer Burg und den hochaufragenden ſpitzen Bergfried. Zeitweilig hatte Friedberg in früheren Jahrhunder— ten eine Bedeutung, die dem Rang Frankfurts in nichts nachſtand. Handel und Gewerbe blühten, aber im entſchei denden Augenblick gewann doch die Stadt am Main den Vorſprung; denn die Gunſt der Lage und die Möglichkeiten des Waſſerweges kamen dem Verkehrsweſen zugute. Auch vom aufreibenden Streit kleiner Dynaſtien blieb Friedberg nicht verſchont, es büßte im Gegenteil gerade dadurch mit ſeine beſte wirtſchaftliche Kraft ein und verſchwand bald aus der Reihe der Handelsſtädte des ſpäten Mittelalters und der be ginnenden Neuzeit. Seit dieſer Zeit konnte ſich aber die Stadt auf einer geſunden und geachteten Höhe halten. Denn ſie hat die frucht bare Wetterau als Rückhalt und Hinterland. So ſtellt ſich denn noch heute Friedberg als der heimatliche Mittel punkt für die zahlreichen Dörfer der Wetterau dar. Hier werden die wichtigen Märkte und große Veranſtaltungen der geſamten Bauernſchaft abgehalten, und die Stadt mit ihren behaglichen Fachwerkhäuſern und faſt dörflichen Winkeln iſt eine zweite Heimat der Wetterauer. Am morgigen Mittwoch, den 25. März, wird ſich in Friedberg ein ungewöhnliches Leben und Treiben ent wickeln. Tauſende und Abertauſende von Bauern und Land arbeitern und Städtern werden ſich hier zuſammenfinden, den Reichsbauernführer zu ſehen und zu hören. Denn an dieſem Tag wird Reichsleiter und Reichsminiſter R. Walther Darree nach Friedberg kommen, um hier mitten im bäuerlichen Land über die große Stunde zu ſprechen, in die unſer Volk am 29. März eintritt. Reichs- leiter Darree iſt der Mann, den das Vertrauen des Führers zum Reichsbauernführer beſtimmte, der als alter Kampf genoſſe Adolf Hitlers nach der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus mit durchaus neuer Auffaſſung an die ſchweren Probleme heranging, die aus der kataſtrophalen Lage des deutſchen Bauerntums und den Fragen der Ernährung des Volkes entſprangen. Damit alle Volksgenoſſen, die aus Fern und Nah am Mittwoch nach Friedberg kommen, auch wirklich Gelegenheit Jnrtteh cht der groß z ag jür Friedberg am 25. März haben, den Reichsbauernführer zu hören, iſt in dieſen Tagen Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. März 1936 ö Deukſpruch. Wir Deutſchen würden glücklicher und de uütſcher ſein, wenn wir uns nur den Fehler aller Nachbarvölker ange⸗ wöhnen könnten:„Selbſtſtolz“. Turnvater Jahn. Kein Haus ohne die Fahne des neuen Deutjchland! Ganz Deutſchland ſteht in dieſen Tagen und am Wahltag wie ein maſſiver Block für Ehre, Freiheit und Frieden! Vom Freitag ab werden die Fahnen des dritten Neiches ein heiliges Symbol aller Deutſchen von den Häuſern aller Deutſchen wehen! Die Hakenkreuzfahne iſt das Bekenntnis eines jeden Deutſchen zu Adolf Hitler! Von jedem Haus muß die Fahne des jungen Deutſchland im Winde wehen! Beſorgt Euch ſolche noch ſofort— die Geſchäfte am Platze werden ſie in jeder Größe liefern. Achlung, Autobeſttzer! Die Beſitzer von Privatwagen, die ſich am Wahl⸗ tag freiwillig zum Fahren von Kranken und Kriegs⸗ beſchädigten zur Verfügung ſtellen, werden zu einer Nückſprache Donnerstag abend 8 Ahr in die Partei⸗ dienſtſtelle gebeten. Wer ſich dazu bereit erklärt, kann ſich bis dahin ſchriftlich bei Prop.⸗Ltr. Pg. Braun (Zollamt) melden, dabei angeben, für welche Zeit er ſein Auto zur Verfügung ſtellt. CTT!!! Deutjche Frauen und Jungfrauen von Viernheim! Erſcheint vollzählig Donnerstag abend im„Freiſchütz ein Zelt aufgebaut worden, das nicht weniger als 5 984 qm Fläche bedeckt. Dieſes Zelt iſt 88 Meter lang, 68 Meter breit und wird auf ſeinen Bänken Platz für 15000 Perſonen bieten. Der hochauf⸗ ragende, mäch tige Burgfried der Burg Wenn Reichsleiter Darree in Friedberg erſcheint, ſtehen wir knapp vor dem großen Tag unſeres Volkes. Für jeden Volksgenoſſen aus der näheren und weiteren Umgebung wird es daher ein beſonderes Erlebnis ſein, kurz vor der ent ſcheidenden Abſtimmung noch einen Mitarbeiter des Führers zu ſehen und zu hören. N Das breite, wuchtig gelagerte Torhaus am Haupteingang der Burg Achtung! An alle Frauen und Mädchen von Viernheim! Am Donnerstag, 26. März 1936, abends 8.30 Uhr, findet im Saale des„Freiſchütz“ aus Anlaß der Neuwahl des Reichstages eine öjjentliche Frauen⸗Verjammlung ſtatt, in der Gaurednerin Frau Kohl aus Darm ſtadt ſprechen wird. Da an den Lebens- und Schickſalsfragen unſeres Volkes beſonders auch die deutſchen Frauen und Mädchen ein In— tereſſe haben und wiſſen müſſen, worum es geht, um Freiheit, Ehre, Arbeit, Brot und Frieden, laden wir die hieſige Bevölkerung zu dieſer Veranſtaltung herzlich ein. Heil Hitler! gez. Franzke, Ortsgruppenleiter gez. Eliſe Riehl, NS.-Frauenſchaftsleiterin der Führer kommt nach Ludwigshajen In einer gewaltigen Wahlkundgebung im Hindenburg— park in Ludwigshafen wird der Führer und Reichskanzler, wie wir geſtern ſchon mitteilten, morgen Mittwoch, 5 Uhr nachmittags, ſprechen. Es werden viele Volks- genoſſen von Viernheim dieſe Gelegenheit wahrnehmen, um den Führer perſönlich zu ſehen und zu hören. Die in Lud⸗ wigshafen arbeitenden Volksgenoſſen haben ſich bereits ihren Platz geſichert und waren auch die der hieſigen Parteileitung zur Verfügung ſtehenden Karten raſch vergriffen. Für rund 200 000 Zuhörer ſind Plätze vorgeſehen. Die Stadt Lud⸗ wigshafen, das ganze Pfälzer Land erwartet mit allen Kund⸗ Achtung! N Der Stimmzettel zum 29. März Reichstag für Freiheit und Frieder Wahlkreis Naticnalſozialiſtiſche Deutſche Frbeiterpartei Adolf fitler Gd ſeß Frick Höring Goebbels ter Hel rt„Wahlkreis“ tritt jeweils die Bezeichnung des ent Zezirks(Scherl, Bilderdienſt, M. In den Kreis gehört Dein Kreuz! FCC prechen freier Deutſchlands, um ihm Dank abzuſtatten für all im dritten Reich in hartem Kampfe Erreichte und ihm Treue und Einſatz bis zum Letzten zu geloben. Die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft gibt anläßlich der Anweſenheit des Führers in Ludwigshafen morgen Sonn tagskarten nach Mannheim aus und läßt die Züge außerdem von 12.00 Uhr ab nach dem Sonntagsfahrplan verkehren. * Vier Reiterſcheine. Am Samstag nachmittag fand auf dem Sportplatz hinterm Gaswerk eine Prüfung von 1 Bewerbern um den Reiterſchein ſtatt. Die Prüfung wurde von Herrn Dr. Denker-Darmſtadt vorgenommen. Alle vier Bewerber beſtanden die Prüfung. Der Prüfungskommiſſar ſprach ſich zufrieden aus über die Leiſtungen der Anforderun⸗ gen. Mit einem Hinweis auf den hohen Zweck der Sache ſchloß der Kommiſſar die Vorführung. Vorſicht mit dem Bügeleiſen. 60jährige Frau tot aufgefunden). In Mannheim-Käfertal bemerkten in der Nacht auf Sonntag Bewohner eines Hauſes in der Herx⸗ heimer Straße Brandgeruch, der aus der Wohnung einer alleinſtehenden Frau kam. Man benachrichtigte ſofort die Berufsfeuerwehr, die in die Wohnung eindrang. In einem Zimmer brannte ein Teil der Einrichtung. Die 60jährige Wohnungsinhaberin lag auf dem Boden. Sie wurde in das Krankenhaus eingeliefert, wo nur noch der Tod feſtgeſtellt werden konnte. Die Urſache des Brandes, der in kurzer Zeit gelöſcht werden konnte, dürfte darin zu ſuchen ſein, daß ein überhitztes Bügeleiſen den Bügelteppich und die Wäſche in Brand geſetzt hatte. Vermutlich hat die Frau während ihrer Arbeit einen Schwächeanfall erlitten, ſo daß ſie zu Boden ſank und in dem durch den Brand verurſachten Qualm erſtickte. . Aauchen verboten! Wenn irgendwo dieſes kurze Verbot zu leſen iſt, ſo kann man ſicher ſein, daß es im allgemeinen nicht aus Rück⸗ ſicht auf Nichtraucher erfolgt. Es hat immer nur den Sinn, zu verhüten, daß Menſchen und andere Lebeweſen oder Dinge durch die Handhabung mit offenem Feuer in Gefahr kommen. Das weiß oder fühlt auch jeder, und deswegen unterbleibt der Griff nach der Zigarettentaſche oder nach Pfeife und Feuerzeug. Oder iſt die Enthaltſamkeit doch auf andere Ueberlegungen zurückzuführen? Es ſcheint faſt ſo, denn über⸗ all, wo eine Kontrolle kaum zu erwarten iſt oder ſchon auf große Entfernungen erkennbar wird, kehrt ſich ein ganzer Teil der Tabakliebhaber leider nicht an das Rauchverbot, ſelbſt wenn es noch ſo deutlich ſichtbar gemacht iſt und in allen Zeitungen darüber geſchrieben ſteht:„Vom 1. März bis zum 31. Oktober iſt das Rauchen im Walde verboten!“ Es ſteht einwandfrei feſt, daß die Mehrzahl der Waldbrände, die alljährlich das deutſche Volksvermögen aufs ſchwerſte ſchädigen, der Unachtſamkeit und dem Leicht⸗ ſinn beim Umgang mit Feuer zuzuſchreiben ſind. Und da wir es uns nicht leiſten können, wertvollſten Rohſtoff in Rauch und Flammen aufgehen zu laſſen, ganz abgeſehen von all den anderen wichtigen Aufgaben den lebenden Waldes, ſo iſt das Verbot, im Walde mit offenem Feuer zu hantieren, notwendig und muß ſelbſtverſtändlich befolgt werden. Morgen Mittwoch, den 25. März 1936, findet in un⸗ mit 2 und mehr Kindern werden Brennſtoffgutſcheine ab⸗ gegeben. Die genauen Ausgabezeiten ſind an den bekannten ört⸗ lichen Anſchlagſtellen(Rathaus Apotheke Arbeitsamt erſichtlich. Die Reihenfolge iſt unter allen Umſtänden ein⸗ zuhalten. In Deutſchland herrſcht Ordnung, wir wer⸗ gebungsbeſuchern von diesſeits des Rheins freudig den Be- der den die Ordnung bewahren Frauen⸗Kundgebung Eintritt frei! ſerer Dienſtſtelle eine Lebensmittelausgabe ſtatt. An Familien dag 2 S 8 * 13 6 beſchwor das Volk gar einmal: ** politiſchen willkommenes zuwerfen!!“ Trotz dieſer Unkenrufe, Gegner als trotz fünfzehnjähriger Zerſtörung des Vaterlandes, trotz Fortſetzung der Sabotageverſuche vom Ausland her brachte Hitler weder Bürgerkrieg noch Hungerrevolten, flog Deutſchland nicht exploſionsartig auseinander, wurde das Reich nicht zerſtückelt und leichte Beute übelwollender Nachbarn! Obwohl nur drei Jahre bisher am Ruder, obwohl mit Greuelpropaganda überſchüttet, obwohl ein Trümmerfeld das Erbteil, hat ber Nationaljozialismus Arbeits⸗, Klaſſen- und Parteifrieden gebracht, das Reich . wehrloſen eiſern zuſammengeſchmiedet und ſo keine Opfer für Feinde, ſondern eine ſtolze Großmacht gejchajjen Märchen und Anwahrheit waren die Warnungen der Gegner. Wahrheit ist der Fortjichritt im Dritten Aeich! Wahrheit ijt Deuljchlands Bekenntnis zu Hitler! — Der Führer will den Frieden! Am Sonntag abend ſprach im„Halben Mond“ in Heppenheim Reichshandwerksmeiſter Pg. Schmidt, deſſen Rede zu den beiden Parallelverſammlungen im Saalbau Kärchner und im„Goldenen Anker“ übertragen wurde. Nachdem der Reichshandwerksmeiſter auf die ſozialismus. Einheitliche — — Bekennen Sie ſich am 29. März freudig zu ihm! Rede wurde mehrmals von ſtarkem Beifall unterbrochen. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge; hier: Nachprüfung der Unterſtützungs⸗ fälle. In den nächſten Tagen wird eine Nachprüfung ſämtlicher Unterſtützungsfälle erfolgen. Zu dieſem Zwecke müſſen ſämt⸗ liche Unterſtützungsempfänger einen Ergänzungsfragebogen beantworten, der am Freitag, den 27. März 1936, bei der Auszahlung ausgegeben wird und wie folgt im Wiegehäuschen des Rathauſes unter Vorlage der Kontrollkarte oder des Kontrollausweiſes abzuliefern iſt: Montag, den 30. März 1936: vormittags 9—10 Uhr Buchſtabe A D vormittags 10—11 Uhr Buchſtabe E= vormittags 1112 Uhr Buchſtabe J nachmittags. 14 15 Uhr Buchſtabe M R nachmittags 1516 Uhr Buchſtabe S3 Beſcheinigung über Einkommen, Betrag und Art(z. B. Verdienſt der Ehefrau und Kinder, Krankengeld, Unterhalts⸗ rente, Alu, Kru und Rentenbezüge) ſind vorzulegen. Die Fragebogen ſind mit Tinte nicht mit Bleiſtift aus⸗ zufüllen. Die Angaben ſind der Wahrheit gemäß zu machen. Jede Veränderung in den angegebenen Verhältniſſen muß — 0 Alert bei uns angezeigt werden. Unrechtmäßiger Bezug von Unterſtützung oder der Verſuch, unberechtigt ſolche zu erlan⸗ 165 4 1 gen, wird ſtrafrechtlich verfolgt. Wer ſeinen Fragebogen nicht ordnungsmäßig mit den vorgeſchriebenen Unterlagen abgibt, kann bei der nächſten Auszahlung nicht berückſichtigt werden. Viernheim, den 21. März 1936 Betr.: Sondererhebung im Anſchluß an die Bodenbenutzungserhebung 1935. Der Herr Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft hat im Anſchluß an die Betriebs- ählung 1933 und die Bodenbenutzungserhebung 1935 eine Er. Fortſchreibung der landwirtſchaftlichen Betriebsſtatiſtik vor⸗ genommen. Die zur Verteilung an die Betriebsinhaber gelangenden Sondererhebungsbogen müſſen ſorgfältig und gewiſſenhaft ausgefüllt, umgehend auf der Bürgermeiſterei 3— abgegeben werden. Viernheim, den 19. März 1936 — Zimmer klingt märchenhaft. was Syſtemminiſter früher nicht alles von den Nazis ſagten. Ein Miniſterpräſident im roten Preußen „Schwierigkeiten ohne Ende werden folgen, und im Innern des Landes werden Bürgerkrieg und Hunger revolten das ihrige tun, um unſer Vaterland exploſions— artig auseinanderzuſprengen und die einzel- nen Teile in völliger politiſcher Ohnmacht jedem außen— Opfer hin⸗ vergan⸗ genen Jahre des Tiefſtandes im Handwerk eingegangen war, führte er unter anderem aus, daß es ſich wieder lohne, am deutſchen Volk zu arbeiten. Die Entwicklung des Handwerks gehe in der Linie des Nationalſozialismus; denn zwiſchen beiden beſtehen Wechſelbeziehungen, und wir wiſſen heute, daß das Handwerk nicht beſtehen kann, ohne den National- Willensgebung und klare Ziel— ſetzung formten das Leiſtungsprinzip. Die Politik beſtimmt den wirtſchaftlichen Erfolg und wir können heute feſtſtellen, daß der Tiefſtand im Handwerk überwunden iſt, und wir uns in aufſteigender Kurve befinden. Die Konkurſe haben in dem gleichen Ma * 0 ße abgenommen, wie die gerichtlichen Vergleiche, weil das Handwerk organiſch geſundet. Der Mann, der den Frieden Europas will, iſt Adolf Hitler, der Frontſoldat. Die Führers in Luöwigshajen werden am 25. März 1936 bei der O. E. G. Sonntagskarten nach Mannheim ausgegeben und außerdem ab 12.00 Uhr Fahrgelegenheit wie an Sonntagen geboten werden. Die neuen Gerichtskaſſen in Heſſen Darmſtadt. Die Juſtigpreſſeſtelle de⸗ Oberlandes⸗ gerichtsbezirks Darmſtadt teilt mit: Während die Kaſſen⸗ geſchäfte der Juſtizbehörden in Heſſen noch bis heute von der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe als obere und von den Fi⸗ nanzkaſſen der Finanzämter als untere Kaſſenbehörden wahrgenommen werden, treten mit Wirkung vom 1. April 1936 beſondere Gerichtskaſſen an deren Stelle, und zwar die Oberjuſtizkaſſe bei dem Oberlandesgericht und die Gerichts. kaſſen bei den nachbezeichneten Amtsgerichten. Die Ge⸗ 3 De. befinden ſich bis auf wei⸗ eres im ebäude der Hauptſtaatskoſſe in Darmſt Neckarſtraße 13. 9 0 5 ee Die Gerichtskaſſen haben für die Juſtizbehörden, deren Kaſſengeſchäfte ihnen zugewieſen ſind. die Haushaltsein⸗ nahmen und ausgaben ſowie die ſonſtigen Zahlungen zu erheben und zu leiſten. Außer den Kaſſengeſchäften für die Amtsgerichte, bei denen ſie errichtet ſind, erledigen die Gerichtskaſſen auch die Kaſſengeſchäfte der Amtsgerichte am Sitze der ihnen angeſchloſſenen Gerichtszahlſtellen. Zu den Kaſſengeſchäften der Amtsgerichte gehören auch die Kaſſengeſchäfte der ihnen angegliederten Behörden(An⸗ erbengerichte uſw.). Die Kaſſengeſchäfte der Landgerichte, der Staatsanwaltſchaften bei den Landgerichten ſowie der Amtsanwaltſchaften werden von der für ihren Amtsſitz zu⸗ ſtändigen Gerichtskaſſe wahrgenommen; das gleiche gilt von den Kaſſengeſchäften der Arbeitsgerichte. die bei dem Oberlandesgericht und der Staatsanwaltſchaft beim Oberlandesgericht erwachſenden Gebühren und Strafen werden, ſoweit nicht ihre Sollſtellung von der Geſchäfts⸗ ſtelle des Gerichts des erſten Rechtszugs zu veranlaſſen iſt, 5 der Gerichtskaſſe am Sitze des Oberlandesgerichts er⸗ oben. Bei den Amtsgerichten, die nicht Sitz einer Gerichts⸗ kaſſe ſind, werden Gerichtszahlſtellen eingerichtet. Die Gerichtszahlſtellen ſtehen mit der Gerichtskaſſe, der ſie an⸗ gegliedert ſind, im Abrechnungsverkehr. Gerichtskaſſen (in Klammer die ihnen angeſchloſſenen Gerichtszahlſtellen) befinden ſich in: Fillerjugend und Schule in eien Darmſtadt, 21. März. Im Dezember 1935 wurden in allen heſſiſchen Schulen Erhebungen über die Zugehörigkeit der Jungen und Mäd- chen zur Hitlerjugend uſw. angeſtellt. So gehören in den höheren Knabenſchulen im Geſamtdurchſchnitt 96 Prozent der nationalſozialiſtiſchen Jugendorganiſation an. Von 51 Anſtalten weiſen 16 eine 100prozentige Zugehörigkeit auf, 25 Anſtalten ſtehen auf über 95 Prozent, während nur eine einzige Schule von allen übrigen unter 90 Prozent liegt. Bei den höheren Mädchenſchulen deckt ſich der Geſamtdurch⸗ ſchnitt in Höhe von 95,5 Prozent mit dem der Knaben⸗ ſchulen. Drei Anſtalten weiſen eine 100prozentige Zugehö⸗ rigkeit nach, acht Schulen liegen über 95 Prozent und nur eine Anſtalt erreicht mit 87,7 Prozent nicht ganz den zur Hiſſung der HJ⸗Fahne erforderlichen Hundertſatz von 90 Prozent. In den Volksſchulen liegen folgende Verhältniſſe vor: von 42 971 Jungen gehören 39 140, alſo 91 Prozent, der Hitlerſugend bzw. dem Jungvolk an. Bei 43 188 Mädchen beſteht eine Zugehörigkeit im Geſamtdurchſchnitt von 82,7 Prozent. Werden die Zahlen für Jungen und Mädchen zu⸗ ſammengefaßt, ſo überſteigt der Geſamtdurchſchnitt in den Kreiſen Darmſtadt, Dieburg, Groß⸗Gerau, Heppenheim, Alsfeld, Gießen und Worms(Stadt) die Höhe von 90 Prozent. Die Zugehörigkeit der Berufsſchuljugend liegt allgemein nicht unweſentlich unter dem Hundertſatz der Volksſchüler. Bei den Jungen beträgt der Geſamtdurchſchnitt aller Kreiſe 73,7 Prozent, bei den Mädchen 45,1 Prozent. Den Höchſt⸗ ſtand erreicht die Stadt Gießen mit 84.9 Prozent bei der männlichen und mit 71,4 Prozent bei der weiblichen Jugend. Bekanntmachung! Anläßlich der Anweſenheit des Oberreiniſche Elſenbahu⸗Geſellſch aft Mittwoch vorm. 8 Ahr ab ee Ne ELI E lans Bever, Adolf Hinerſtraße 88 deutend herabgeſetzten Preiſen zum detsceteg Verkauf. ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. 8 ſtarke Einſtellſchweine zu be⸗ 9 Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg will ich stets wonderm, Wr EI. 1d ſtehen und keiner ondern, bei Eri — bin ich erfoſoceich, homm ons Zell zuRM8.85 (Ff. Mod. S) Meanxlit Schweinenanulung, Holzſtr. 30 BE anerkannt Der Bürgermeiſter: Bechtel. biernneimer Uolkszeuung raſchen und ſicheren Epfolg erzielen Sie durch Auf⸗ gabe einer Anzeige in der Zum Schluß ſeien noch die gewerblichen Unterrichtsan⸗ ſtalten aufgeführt, bei denen die hier zu erfaſſende Jugend zahlenmäßig nicht ſtark vertreten iſt. Trotzdem iſt der Hun⸗ dertſatz erfreulich hoch. Er beläuft ſich bei den Schülern auf durchſchnittlich 89,4 und bei den Schülerinnen ſogar auf 96,5. Hervorzuheben iſt in der Reihe dieſer Schulen die Handelslehranſtalt Offenbach, die mit 174 Jugendlichen hundertprozentig der Hitlerjugend bzw. dem BdM eangehört. 3 Millionen Höfe waren am Ende Die Schickſalswende für das deutſche Bauerntum, die mit dem Regierungsantritt Adolf Hitlers eintrat, wird in ihrer nicht nur für die Bauern, fondern vor allem für die Volksernährung hervorragenden Bedeutung ſichtbar durch Vergleich einiger weniger Zahlen, die der Verwal⸗ tungsamtsführer beim Reichsnährſtand, Freiherr von Kanne in der parteiamtlichen NS-Landpoſt bekanntgibt. Darna waren in den Jahren 193132 fünf Millionen deutſchen Bauernhöfe am Ende; die Schuldenlaſt der Landwirtſchaft war auf 13 Milliarden Reichsmark angeſtiegen, ein Heer von Gerichtsvollziehern ging von Hof zu Hof, zwei Millionen Hektar Land, eine Fläche ſo groß wie das Land Thüringen, verfielen der Zwangsverſteigerung. Die Kluft zwiſchen Skadt und Land war immer ſtärker geworden. Nach der Schick— ſalswende aber iſt der deutſche Boden wieder geheiligtes, unveräußerliches Erbgut ſchollenverbundener Bauerngeſchlech⸗ ter geworden; die Verſchuldung ging innerhalb von zwei Jahren um eine Milliarde Mark zurück. Mit der Marktordnung wurde erreicht, daß der Erlös der landwirtſchaftlichen Erzeugung um 2 Milliarden Reichs⸗ mark ſtieg, ohne daß eine Belaſtung des Verbrauchers ein⸗ trat. Durch Mobiliſierung aller Kräfte konnte nicht nur die Erzeugung, ſondern auch die Qualität geſteigert werden. An der Neubildung deutſchen Bauerntums iſt gerade der Land⸗ arbeiter hervorragend beteiligt; 35 v. H. der neugeſchaffenen Bauernſtellen wurden mit Landarbeiterfamilien beſetzt, und es wurden im Gegenſatz zur Syſtemzeit nur lebensfähige Neubetriebe geſchaffen. Furchtbare Familientragödie Sechs Todesopfer. Hecklingen bei Staßfurt, 24. März. i In der Nacht ereignete ſich in dem Städtchen Hecklingen eine furchtbare Familientragödie. Der Rechnungsführer der von Trotha'ſchen Gutsverwaltung, Guſtav Hauer, erſchof ſeine vier Kinder, ſeine 38jährige Ehefrau und ſchließlich ſich ſelbſt. Die Urſache zu dem unſeligen Schritt kann man nuf aus hinterlaſſenen Briefen vermuten. Wahrſcheinlich iſt die Sorge um eine ſchwere Ner- venkrankheit, die den tüchtigen Beamten ſeit ſeiner ſchweren Kriegsverletzung beherrſchte, der äußere Anlaß ge⸗ weſen. Hauer erlitt im Kriege einen Kopfſchuß, der ihm ſehr viel zu ſchaffen machte. Mit ſeiner Familie führte er ein glückliches Leben, und in ſeinem Beruf zeichnete er ſich durch größte Gewiſſenhaftigkeit aus. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt vom 23. März. Zufuhr: 33 Ochſen, 26 Bullen, 200 Kühe, 38 Färſen, 795 Kälber, 25 Schafe, 1556 Schweine, 8 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilo- gramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 45, b) 41; Bullen a) 43, b) 39; Kühe a) 42, b) 38, c) 30 bis 33, d) 23 bis 25; Färſen a) 44, b) 40 Kälber a) 69 bis 72, b) 63 bis 68, c) 54 bis 62, d) 40 bis 43; Schweine a) 57, bi) 56, b2) 55, c) 53, d) 51 Mark.— Marktverlauf: Rinder 1 A⸗B⸗Klaſſe zugeteilt; Kälber mittel; Schweine zu⸗ geteilt. Mannheimer Pferdemarkt vom 23. Mätz. Zufuhr: 46 Arbeitspferde, 30 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 700 bis 1400, Schlachtpferde 40 bis 160 Mark je Stück.— 5 Vor 1933 Das bedeutet: Politiſche Schwäche Nach 1933 Marktverlauf: Arbeitspferde lebhaft, Schlachtpferde ruhig. Sterbendes Volk So war es früher! 1901 in Deutſchland 2 000 000 Lebendgeborene 1931 10 1000 000 1932 50 0 975 000 9 So wäre es weitergegangen! 1933 in Deutſchland 65 Millionen Einwohner 975 1 7* 60 1* 2000 5* 5 2050 25 5* Senkung der Lebenshaltung 5 Not und Ankergang. Wachſendes junges Voll N 5 Hitler ſchafft: Eheſtandsdarlehen Neu Lesen 1 1 0 Kinderreichenbeihilfe 1 5 e iedlungen 1 e 14 bee 1 Arbeit und Brot —— f 1932: Eheſchließungen 510 ooo, Lebendgeborene 975 581 4 5 Bezirksvertreter 1933: 5 631 000, 05 956 915 e dllren werner 1934: 2 731 431. 1 1181 174 E sSWSensneim a. d. B. 1935: 650 000, 1 1265 000 georg Hellrich Adolf Hitlerſtr 2 Das deulſche Volk- kein ſterbendes Volk mehr! Das Volk dankt dem Führer und ſthenkt ihm ſein Vertrauen Adolf Hitler iſt das Leben und die Zukunft Darum am 29. März bei der Wahl: Das ganze deulſche Volt für den Führer und ſein Aufbauwerk! ——r.—..— ä—————— Der Sonderberichterſtatter Hans Heinz Sadila⸗Mantau befindet ſich auf einer Reiſe kreuz und quer durch Deutſchland. Ein Bildberichterſtatter begleitet ihn. Aus dieſem mittendrin im Erleben des Alltags. Sadila⸗Mantau ſteht Erleben heraus ſchreibt er die Aufſatzreihe Als wir das Allgäu verlaſſen, hatte es jein ſchönſtes weißes Kleid angelegt: Oberſtdorf, Sonthofen, Kempten, Ober— taufen, Fiſchen, alles, alles in neuer, letzter Winterpracht. Neue Eindrücke ſtürmen auf uns ein. die Fahrt nach Württemberg wird nir— zends langweilig. Überall wird gearbeitet. „Jetzt haben wir ſelber auch wieder ein zweites Paar Schuhe zu Hauſe, die Kinder brauchen nicht mehr barfuß laufen“, ſagen einige Frauen, die ihre Arbeitspauſe auf einem freundlichen Sonnenplatz vor dem Betrieb verbringen. In Eßlingen dasſelbe Bild. Zufriedene Menſchen in den großen und kleinen Be— trieben. Die Schwaben ſind „Jetzt haben wir auch ſelber wieder ein zweites Paar Schuhe...“ Auf den Bahnſtrecken hämmert und klingt es... kein Schornſtein der zahlreichen großen und kleinen Fabriken, der nicht Rauch ausſtößt... auf den Feldern pflü⸗ gen die Bauern. Überall Leben. Auch dieſes Stück Land, durch das wir raſen, iſt beherrſcht vom Pulsſchlag des deutſchen Aufbaues. Je tiefer wir in Württemberg eindrin⸗ gen, deſto zahlreicher die Orte, deſto zahl⸗ reicher kleine Fabriken und Werkſtätten. Und immer wieder leuchten im Vorbeifah⸗ ren rote Schilder an den Fronten:„Dieſer Betrieb ſteht geſchloſſen in der Deutſchen Arbeitsfront...“ Württemberg und die Schwaben bekennen ſich freudig zur deut- ſchen Gemeinſchaft. * Tuttlingen... Kornweſtheim... Cann⸗ ſtatt, Mittelpunkte der Schuhinduſtrie. Viele Gerbereien. Wir erleben nur Ausſchnitte. Wir müſſen weiter. Deutſchland iſt groß. Aber überall dasſelbe. Arbeit, Arbeit und wieder Arbeit! gemütlich und offenherzig. Jeder erzählt gern, was er auf dem Herzen hat.„Im Mai fahren meine beiden Söhne und ich mit Kraft durch Freude' ans Meer. früher haben wir an ſo etwas überhaupt nicht ein⸗ mal zu denken gewagt.“ „Seit fünfzehn Jahren ſind wir nicht herausgekom⸗ men“, meint ein älterer Schloſſer,„in dieſem Winter aber war ich mit dreißig Mann aus unſerem Betriebe in Garmiſch⸗Partenkirchen bei der Olympiade.“ „Wie da gerade die Fran— zoſen begeiſtert begrüßt wur⸗ den“, erklärt einer, der dabei war,„und jetzt auf einmal ſagen ſie, wir wollen uns nicht mit ihnen vertragen!“ * Stuttgart, ein wirk⸗ liches Schmuckkäſtchen, ein⸗ gebettet zwiſchen lieblichen „Iſt ſchon was Schönes, daß die Kleinen heute auch wieder dabei ſein können.“ Hügeln. Eine Stadt, geſchaffen für den Fremdenverkehr. Nicht zuletzt das Verdienſt des heutigen Oberbürgermeiſters. 1 Menſchen ſtehen ſchon in hellen Haufen und warten auf den Stellvertreter des Führers. 1 Wie ODeutſchland denkt.... ——9.ͤmnu e c“rr&r[ bd„r%!•ĩꝑ᷑ K„„„„„„„„„„„„„„„„„ 6 c Blick auf Württemberg— Arbeit, Arbeit und wieder Arbeit Aber auch dieſe Stadt darf uns nicht lange halten. Warum denn ſo viele Fah⸗ nen und warum denn überall Gruppen, die miteinander ſprechen? „Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, ſpricht heute in der Stadthalle“, erklärt nir ein Schupo.„Aber Sie bekommen kei— ien Platz mehr. Heß kommt zum erſtenmal nach Stuttgart, alle freuen ſich auf ihn.“ In den Anlagen vor dem Staatstheater — alles im ſtrahlenden Sonnenſchein— ein —§— ũ ꝶũ 11332 Durcheinander. An einer Ecke— das Deutſchland von geſtern und von morgen. Achtjährige Mädelchen und ein paar weiß— haarige Großmütter. Aber in der Begeiſte⸗ rung ſind ſie alle gleich jung!„Ob mich doch der Heß ſehen wird, wenn er vorbei— kommt?“ fragt ein Mädelchen.—„Natür⸗ lich ſieht er euch, er hat ja die Kinder be⸗ ſonders gern, ihr müßt nur feſte ſchreien!“ Eine Straßenecke weiter. Wieder un— zählige Kinder, meiſt Jungen mit großen, . was mich betrifft, ich glaube nicht, daß in unſerem neuen Deutſchland mein Hans⸗Dieter für einen neuen Krieg heranwächſt.“ bezauberndes Bild. Kleinen das Kinderwagen! Junge Mütter mit frohen und glück⸗ ichen Geſichtern bewachen die Allerkleinſten. Einige machen ihre erſten Gehverſuche, oft langt es für drei Schritte und endet ſchließ— lich in ein Durcheinanderpurzeln. Wir haben einen Platz auf einer Bank in der Sonne ergattert. Neben uns tauſchen zwei Mütter ihre Erfahrungen über ihre Hier führen die ganz „große Wort“. Unzählige erwartungsvollen Augen.„Ob er ſein Flug⸗ zeug wohl ſelber ſteuert? Er war doch Flieger! Jetzt muß er in Böblingen ſchon angekommen ſein.“ Verſtändnisvoll blickt der Schupo einen dahinterſtehenden alten Herrn an und meint:„Iſt ſchon was Schönes, daß die Kleinen heute auch wieder dabei ſein können, die werden auch gar nicht müde vom Warten!“ Meint der Alte:„Na, ich bin auch noch nicht müde, obwohl ich ſchon zwei Stunden daſtehe.“— Vor einem Aushängekaſten unterhalten ſich zwei Arbeiter mit einer Frau.„Wir haben heute un „.. Aber die am grünen Tiſch in Paris und in Genf haben ja keine Ahnung.“ Kleinen aus. Bruchſtücke aus der Unter⸗ haltung:„Heute kann man ſeine Kinder ja wieder ernähren, und was mich betrifft, ich glaube nicht, daß in unſerm neuen Deutſch⸗ land mein Hans Dieter für einen Krieg heranwächſt.“ „Wenn auch die Kinder am liebſten Soldaten ſpielen“, meint lachend eine andere junge Frau,„das tun ſie doch in der ganzen Welt!“ In der Königſtraße ſtehen die Menſchen ſchon in hellen Haufen und warten auf den Stellvertreter des Führers, der heute ſprechen wird. Jung und alt, im bunten Photo(5): Mäſchke— M. 4 Uhr Schluß gemacht, da⸗ mit wir noch rechtzeitig in die Stadthalle zum Heß kom⸗ men!“ Sie ſprechen über poli⸗ tiſche Dinge.„Mich ſollte man einmal in Frankreich in einem Betrieb arbeiten laſſen, ich glaube, wir wür⸗ den bald gute Kameraden ſein. Aber die am grünen Tiſch in Paris und in Genf haben ja davon keine Ah⸗ nung!“ *. Jetzt einen Abſtecher ins Staatstheater, großes Haus. Man gibt„Der goldene Pierrot“ als Veranſtaltung der NS. ⸗Kulturgemeinde. Ausverkauftes Haus. Das Fräulein an der Kaſſe will gerade ihren Laden ſchließen. Schnell noch ein paar Worte: „Sie und Ihr Theater ſind ſicher zufrieden?“ Sie ſteckt den Kopf heraus und lacht: „Freili.. freili, und am ſchönſten iſcht, daß die NS.⸗ Kulturgemeinde die Leut' wieder ins Theater bringt. Vor einigen Jahren, als es noch keine NS. ⸗Kultur⸗ gemeinde gab, war's ganz wüſcht mit'm Theater.“ Hinter der Bühne treffen wir Schau⸗ ſpieler, Mitglieder des Balletts, Bühnen⸗ arbeiter, Beleuchter und verſchiedene andere. Schnell entſpinnt ſich ein Geſpräch. Erfreulich, und ein Zeichen der neuen Zeit: keiner ſondert ſich von dem anderen ab.„So iſt's bei uns aber immer“, ſagt der Tenor,„die vom Theater gehören einmal zuſammen. Wir haben früher auch zuſam⸗ men gehungert, alſo freuen wir uns jetzt auch zuſammen!“ Schöne Worte, wenn man bedenkt, daß im früheren Deutſchland ein Tenor mit einem Bühnenarbeiter nur dann kamerad⸗ ſchaftlich ſprechen konnte, wenn er auf die ſogenannte„Freundſchaft“ gewiſſer„Star⸗ kollegen“ im voraus verzichtete. H. H. Sadila⸗Mantau. 161 1