Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. Febr. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Vielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Be zugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millim eterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 72 12. Jahrgang Für Ehre, Freiheit und Frieden Aufruf des Reichspropagandaleiters der NS SD Ap, Reichsminiſter Or. Goebbels An das deuiſche Volk! DNB. Berlin, 24. März. Seit Beginn des Wahlkampfes hat ſich die Wucht dieſer Maſſenkampagne von Tag zu Tag geſteigert. In überſtrömender Begeiſterung hat dabei die ganze Nation ein freudiges und tief⸗ inneres Bekenntnis zum Führer und zu ſeiner Befreiungstat vom 7. März abgelegt. Die beiden letzten Tage vor der Wahl ſollen nun dieſes Bekenntnis noch einmal in einem gewaltigen, Ausdruck vor dem eigenen Volke und vor der ganzen Welt er⸗ härten. Am Freitag, den 27. März, um 16 Ahr, wird der Führer von den Krupp⸗ Werken in Eſſen aus zu allen deutſchen Arbeitern und Soldaten ſprechen. Um 15.45 Ahr ertönt über alle Sender das Kommando: Dann ſetzt für alle deutſchen Sender eine Funkſtille von 15 Mi— nuten ein. f. Am 29. März aber tritt die ſchloſſen an die Ehre, Freiheit und Frieden der deutſchen Nation. Dr. Goebbels Berlin, den 24. März 1936. Zur Durchführung des Aufrufes des Reichs⸗ tagswahlkampfleiters wird noch bekannt gegeben: Am Freitag, den 27. März, um 16 Ahr, wird das Nation ge⸗ Wahlurne, um ihre Pflicht zu tun und den Führer zu beſtärken in ſeinem Glauben an das deutſche Volk und in ſeinem tapferen und unerſchütterlichen Kampf für triebsführer der Werke uſw. werden daher gebeten, entſprechende Anweiſungen zur Aebernahme des Signals in ihrem Arbeits- bereich zu geben. Am 16 bis 16.01 Uhr tritt eine Minute Verkehrsſtille in ganz Deutſchland ein, ſo daß im ganzen Reich um 16 Uhr der Verkehr ausſetzt (Mit Ausnahme der in Fahrt befindlichen Flugzeuge, Eiſen⸗ bahnen und Schiffe) und bis 16.01 Ahr ruht. Die Dienſtſtellen der Verkehrseinrichtungen wie Reichs- bahnverwaltungen, Straßenbahndirektionen und ſonſtigen Ver⸗ lehrsunternehmen werden hiermit aufgefordert, durch entſpre⸗ chende Anweiſungen die reſtloſe Durchführung dieſer Verkehrs⸗ ſtille in ihrem Arbeitsbereich in der Minute von 16 bis 16.01 Ahr zu ſichern. Dan Sirenenſignal aus den Krupp- Werken gegeben. Zu + 75 zeit Auch die Privatbeſther von Gefährten aller Art werden „Heißt Flagge!“ wird 7725 1775 7 1 11 i 1 9 7 l 79* 5 2 177 wii Minute Verkehrsſtille hiermit nochmals beſon⸗ 1 geräten aller fiken, rte,, ders hingewieſen. in lug Auf dieſes Kommando werden in ganz Deutſchland der Lokomotiven, Schiffen uſw. im ganzen Reiche 1% Re; 1 — auf allen öffentlichen Gebäuden, Betrieben und Privathäuſern übernommen und eine Minute lang durchgeführt. Die Dienſt⸗ 257 Beichewadlkeaplteitung: gen schon die Fahnengehißt. ſtellen der Reichsbahnverwaltungen, Reedereien bzw. die Be⸗ i. A. Hugo Fiſcher. ol blick Kein Gebäude, kein Betrieb, kein Haus, leine Wohnung, en alten von denen von dieſer Stunde an bis zum Wahlende nicht die 2 8 3 on was Fahnen des neuen Deutſchland wehen! 0 0 0 wieder Am Punkt 16 Ahr werden die Sirenen der Krupp⸗ Werke, gar nich eine Minute lang den Beginn des großen Friedensappells des* 1„ Führers ankündigen. In ihren gellenden Ton aus Eſſen ſtimmen 4 2 2 7. 7 0. 0 in ganz Deutſchland von Fabriken, Schiffen und Loko⸗ Die größte Kundgebung zum 29. März— Der Führer wird mit Jubel begrüßt em motiven alle Sirenen mit ein. Damit wird für die ganze Bereits i rühen 9 ittagsſt er Auf⸗ — Nation, für Betriebe und ihre Belegſchaften, für Privatleute, DNB. Berlin, 24. März. male eit 75 Le frene D Beztien nit eint Fahrzeuge, mit Ausnahme von in Bewegung befindlichen Zügen Endlich haben die Berliner ſeit der denkwürdigen Rede in a N And überall heute um und Flugzeugen, 1 eine Minute Verkehrs pauſe und allgemeine Stille Reichstag Gelegenheit, dem Führer während ſeines großen Wahl jeldzuges durch ganz Deutſchland ſichtbar zum Ausdruck z bringen, daß ſie geſchloſſen hinter ihm ſtehen und vorbehaltlos ſeinen weittragenden Beſchlüſſen ihre Stimme geben. Heute abend werden ſie ihm eine Triumphfahrt bereiten, die dem erſten ſind kleinere und größere Kolonnen in Marſch. blickt man in lachende, erwartungsfrohe Geſichter, aus denen die Vorfreude leuchtet. Eine großartige Organiſation, die man nur ahnen kann, ſorgt dafür, daß dieſer Anmarſch der Maſſen rei— bungslos und faſt ohne Stockungen vor ſich geht. 5 angeordnet. Die Nation hält während dieſer Minute innere 8; Re 5 5 ö 8 Am Brandenburger Tor, auf dem Hindenburg-Platz und 0. Eintehr und bringt damit der ee Weiſe vor der 6 7 700 ee cee 1 0 15 0 n längs der Charlottenburger Chauſſee nehmen die RSKK.⸗Glie— unte ganzen Welt ihre Entſchloſſenheit zum Ausdruck, ſich hinter den eichshauptſtadt das inhaltsſchwere 2 i 9 5 derungen Aufſtellung. Am Knie vor einem impoſanten Triumph⸗ 7507 Führer, ſeine Friedenspolitik, ſeine Politik der Ehre und Gleich⸗ ein Volk, ein Führer, eine Stimme. bogen, dem eigentlichen Beginn der via triumphalis, hat gegen 2 berechtigung wie ein Mann zu ſtellen. Dieſe Minute Verkehrs⸗ Ueber Nacht hat die Arbeitsſtadt Berlin ein Feſtkleid an⸗ 16 Ahr das Verkehrsgewirr faſt beängſtigende Formen ange- Wai flille ſoll ſeden deutſchen Mann und jede deutsche Frau noch ein⸗ gelegt, haben ſich die Straßen der Reichshauptſtadt in ein Flag- nommen. in Genf ell nſtaltung mal daran gemahnen, daß ſie ſich dieſer Zeit würdig erweiſen/ und ihre nationale Pflicht erfüllen müſſen. Der Führer als erſter Arbeiter und Soldat des deutſchen Volkes wird ſodann aus der Waffenſchmiede des Deutſchen Reiches, aus den Krupp⸗Werkſtätten in Eſſen, vor der geſamten deutſchen Arbeiterſchaft und allen deutſchen Soldaten ſein Bekenntnis zum Frieden wie zur Ehre und Gleichberechtigung der Nation genmeer verwandelt. Aeber die Straßen hinweg und an den Häuſern entlang ſind tauſende Spruchbänder geſpannt, die Deutſchlands Willen zum Frieden und Aufbau und des deutſchen Volkes Dank an den Führer für ſeine raſtloſe Arbeit zum Aus- druck bringen. 5 Eine via triumphalis iſt vom„Knie“ bis zur Deutſchland⸗ halle im Entſtehen. Die Anwohner dieſer Triumphſtraße wett⸗ eifern in der Ausſchmückung ihrer Fenſterfronten. Aeberall ſieht man ſchon die Vorbereitungen für eine eindrucksvolle Illumina— Vom Königsweg bis zur Deutſchlandhalle zieht ſich zu bei— den Seiten der Straße ein ſchwarzes Band— hier bildet die SS., die ſchwarze Garde des Führers, Spalier. Ein überwäl— tigendes Feſtbild bietet der weitläufige Platz vor der fahnen⸗ geſchmückten Deuſchlandhalle, die ein Kranz von 25 etwa 10 Meter hohen girlandenumflochtenen Maſten mit rieſigen Haken— kreuzbannern umſäumt. Während ſich in allen Stadtteilen der Reichshauptſtadt die Maſſen zum Abmarſch in den Weſten rüſten, haben ſich an der 5 ablegen.!— 1 ganze Häuſerfronten ſind unter Hakenkreuzbannern Stolte ber größten der bieden Wahlkundgebungen, vor dem Wehr n ee 5 f verſteckt. gewaltigen grauen Sandſteinblock der Deutſchlandhalle, Jaſte vill 13 2. 1 4 7 2 u 5 5 3 9 3 0 eee dereits in den Mittagsſtunden die Glücklichen eingefunden, denen 1 2 während der Zeit von 16 bis 17 Abr 9 1 12 5 ſtehe f 5 7 babe 1 8d—— 1 Borte:. r 100 ö 0. Am 1“ Ahr ſtehen ſie ſchon zu vielen Hunderten au em Vor- aur dun* 2 r ee und dem Publikum Gelegenheit zu geben, Starke Abnahme der dlatz eine Stunde ſpäter ſind es ſchon viele Tausende und zur 1 ie Rede des Führers zu hören. Arbeitsloſi keit Einlaßzeit um 16 Ahr ſind alle Zugänge dicht umlagert. und an 50 Am S a ms 823 den 28. März, begeht das ganze deutſche 9„Als ſich die breiten Tore des größten Hallenbaues Europas 1 18 olk in feierlicher Weiſe den im Monat März zu erwarten 1 ö 09 5 9 die Niete 1 77 in 995 * gent 15 28 3 g 5 Innere. Im Dandumdrehen i ie Rieſenhalle bis auf die 1„deutſchen Volkstag für Ehre, Freiheit und 5 N DNB Berlin, 24. März. höchſten Rangplätze hinauf beſetzt. Nur die für die Ehrengäſte ö 5 63 Frieden! 7 5 dem 5 58. 175 7 6e 15 Arbeits⸗ reſervierten Plätze vor dem Podium werden durch Doppelſperr N;; jag list: 4 10 vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung über die? nanſpruch⸗ ketten freigehalten. Aulnut Die nationalſozialiſtiſchen Formationen werden in Rieſendemon⸗ 1 5 9 Arete 1 0 15 ganz trationen die Nation zum gewaltigen Maſſenappell aufrütteln. Scheer 4590 enngbmen uit helge, l b. Gegen 19 Ahr iſt die Stimmung längſt der via triumphalis . Von 18.30 Ahr ab füllen ſich die Straßen der Städte und 8 Di Bewe ug im Arbeitseinsatz Wir i Wonat Neben r unbeſchreiblich. Immer näher rückt die Stunde, da der Wagen - Dörfer mit den Millionenmaſſen des Volkes, die ihren Sammel⸗ 1036 außerordentlich stark„ 749 326 Arbe eſuche des Führers die Straße paſſieren ſoll. Die Spannung, die all wühlen ö ſtätten zuſtrömen, um den Führer das letzte Mal vor der Wahl 9 5 3 59 gemeine Erwartung der Menſchenmaſſen, die hier zum Teil zu hören. 19.45 Ahr ſtehen die geſamten Kolonnen bereit. An allen Sammelſtätten und in den Verſammlungen herrſcht feier⸗ liche Ruhe. Die Glocken des Kölner 19.50 Ahr mit ehernem Munde den Friedensappell des Führers ein, der um 20 Ahr von den Meſſehallen in Köln pünktlich Domes läuten um neu geſtellt und 766 590 Arbeitsgeſuche fanden im gleichen Mo⸗ nat ihre Erledigung. Dieſe Zahlen laſſen eine recht angeſpannte Tätigkeit der Arbeitsämter erlennen, ſie zeigen zugleich, daß ſich der Arbeitseinſatz im Februar nach der winterlichen Stille ſtark zu lockern begann. Die Zeiten der erzwungenen Arbeitsruhe werden ſo kurz wie möglich bemeſſen und die Arbeitskräfte ſo⸗ fort wieder eingeſetzt, wenn die Witterung eine Wiederauf⸗ nahme der Arbeiten erlaubt, ſelbſt auf die Gefahr erneuter Un⸗ terbrechungen bei einem weiteren Kälteeinbruch hin. ſchon ſeit vielen Stunden geduldig ausharren, iſt auf dem Höhe punkt angelangt. Kein Zweifel: Ein Jubel, ein Begeiſterungs ſturm ohnegleichen wird den Führer empfangen. Man ſieht es an den leuchtenden Augen, man hört es aus den Liedern, die da und dort ſpontan aufklingen, man ſpürt es aus dem Raunen, aus den frohen Worten, die von Mund zu Mund fliegen. Eine einzige miteinander unlöslich verbundene, ihrem Führer ver ſchworene Gemeinde bildet dieſes Menſchenmeer. a beginnt. Am Ende dieſes Appells des ganzen Volles wird von So kann im Anſchluß an dieſe Entwicklung für den Monat Immer noch iſt der Aufmarſch nicht völlig beendet. Immer eat, daß den Kölner Meſſehallen aus das altniederländiſche März mit einer Aufnahme der Außenarbeiten auf breiteſter noch rücken in dichten Reihen die Arbeiter der Stirn und Fauſt 1 mit Dankgebet angeſtimmt. Mit den Klängen dieſes Liedes, Front gerechnet werden. Bereits am 15. März 1936 hatten aus den Berliner Betrieben an, neben den Formationen des 11 das von Köln aus über alle Sender bis in das letzte Dorf über⸗ allein die Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge, über die Luftſchutzes, des Arbeitsdienſtes, der Hitlerjugend, der techni aul die tragen wird, miſcht ſich der Geſang des ganzen Volles. Alle die Reichsanſtalt Mitte des Monats eine beſondere Erhebung ſchen Nothilfe und all den anderen Organifationen und Ver f Star- deutſchen Volksgenoſſen im geſamten Reich ſtimmen ſtehend in anzuſtellen pflegt, eine Abnahme um 201 000 Anterſtützungs⸗ bänden. Ein Autokorſo mit unabſehbarer Folge bewegt ſich in dieſen Geſang ein. Der Schlußakkord „Herr, mach uns frei!“ ſoll von 67 Millionen geſungen, über ganz Deutſchland hinweg brauſen. In dieſen Geſang fallen von ſeinem Anfang an die Glocken ein und läuten eine Viertelſtunde lang für Ehre, Freiheit und Frieden des deutſchen Volkes! empfänger erfahren. Für den geſamten Monat März und für die Geſamtzahl der Arbeitsloſen kann ſomit eine beſonders hohe Abnahme der Arbeitsloſigkeit im Monat März erwartet werden. CCCCCCCCCCCCCCccPPCCCCPePbTPTTbTbT0TbTbTbTbbb — deine Stimme dem Fuhrer! Richtung der Deutſchlandhalle. Hinter, dem Spalier der SA., SS., NSKK. uſw. drängt ſich die unmittelbar dahinter ſtehende begeiſterte Menge. Nur mit Wihe, von Hand zu Hand eine Kette bildend, gelingt es den Männern im braunen und ſchwar— zen Nock, die Maſſen zurückzuhalten. Die Fenſter der Häuſer ſind ſchwarz von Menſchen. Auf den Bäumen und Laternen— maſten hängen wie Trauben fröhliche Jungen, ſtolz, ſich einen ſo herrlichen Platz erobert zu haben. Plötzlich klingen von außen Jubelrufe hinein. Kommando— worte ertönen. Alles erhebt ſich von den Plätzen, der Baden— weiler-Marſch erklingt. Während der Führer den Mittelweg entlang ſchreitet, recken ſich ihm die Arme entgegen, grüßt ihn ein ohrenbetäubender Chor von Heilrufen. Als er nun auf dem Podium allen ſichtbar wird, erdröhnt die Halle von dem Hände— klatſchen und dem Getrampel der Zehntauſende. Die Brandungs— wogen löſen immer neue Stürme der Verehrung für ihn aus, wenn er nach allen Seiten dankt. Dr. Goebbels Dank an den Führer Als der Sturm des Jubels ſich gelegt hat, tritt Dr. Goeb⸗ bels an das Rednerpult. „Männer und Frauen des nationalſozialiſtiſchen Berlins! Die nationalſozialiſtiſche Bewegung in der Reichshauptſtadt, das nationalſozialiſtiſche Volk, die 20 000 in dieſem Saal, die 200 000, die durch den Rundfunk in Parallelverſammlungen mit uns verbunden ſind, die 1“ Millionen, die dem Führer ſoeben auf den Zufahrtsſtraßen zujubelten— ſie alle grüßen ihn mit dem alten nationalſozialiſtiſchen Kampfruf:„Der Führer— Siegheil!(Brauſend ſteigt dieſes dreifache Siegheil dem Führer als Gruß entgegen.) „Drei Jahre“, ſo fährt Dr. Goebbels fort,„ſind Sie, mein Führer, nun an der Macht. In dieſen drei Jahren haben Sie das deutſche Wunder vollzogen. Sie haben— was Sie 14 Jahre gepredigt und verſprochen hatten— den Arbeitern Arbeit und Brot, den Armen Nahrung und Wärme im Winter, den Bauern gerechte Preiſe und Sicherheit der Scheune, dem Volk die Ein— heit des Denkens, dem Reich aber Kraft, Freiheit, Souveränität der Grenzen und Frieden gegeben. Das alles, mein Führer, dankt Ihnen die Nation.(Ein Sturm des Beifalls begleitet dieſe Feſtſtellung.) Dieſe Tat vom 7. März war dem Volk aus dem Herzen getan.“ Buchſtäblich jeder einzelne Satz fand raſenden Beifall, als Dr. Goebbels fortfährt:„Das Volk weiß aber auch und will auch, daß dieſer hiſtoriſche Entſchluß unangefochten bleibt. In dieſem Sinne grüßt Sie, mein Führer, die freie Reichshaupt— ſtadt des freien Reiches. Ihre Perſon hat drei Jahre lang über die Nation Kraft ausgeſtrahlt. Am 29. März aber wird die Nation geſchloſſen wie ein Mann aufmarſchieren, um Ihnen Kraft zurückgeben. Das ganze Volk weiß, daß Sie an kom— menden Verhandlungen die Freiheit und die Ehre der Nation bis zum Letzten verteidigen und bewahren werden. Mögen die anderen an Zahl ſtärker ſein— Sie haben Menſchen, die fanatiſch und geſchloſſen hinter Ihnen ſtehen. (Donnernder Beifall begleitet dieſen Satz.) Dieſer 29. März wird Ihnen und der ganzen Welt be— weiſen, daß Ihr Ehrbegriff der Ehrbegriff des ganzen deutſchen Volkes geworden iſt. Nicht Sie, mein Führer, haben, wie eine gewiſſe Auslandspreſſe Ihnen manchmal vorwirft, Verträge ge— brochen. Sie haben nur den Mut gehabt, aus den Brüchen von Verträgen die Konſequenzen zu ziehen. Dafür dankt Ihnen die Nation. Sie ſind nicht der Diktator des deutſchen Volles, Sie ſind ſein vom Schickſal geſandter Führer! Aus dem Volk kamen Sie und im Volk ſind Sie geblieben. Sie waren und ſind uns das Symbol einer nationalen Ehrauf— faſſung. Aber mehr noch als das: Sie waren und ſind uns das Vorbild einer parteiiſchen, mit einem Wort nationalſo— zialiſtiſchen Lebens auffaſſung und Lebenshaltung. Sie ſind für uns das neue, das junge, das moderne Deutſchland, das leben will und das auch leben wird. In dieſem Sinne, mein Führer, begrüßt Sie Ihre Reichs— hauptſtadt, die Stadt der Arbeit und des Fleißes, die Stadt auch der Treue zu Ihnen. And ich fühle mich glücklich“, ſo ſchließt Dr. Goebbels,„der Dolmetſch des Dankes der Reichshauptſtadt ſein zu dürfen. Ein Volk ſind wir, in einem Reich leben wir, einem Führer gehorchen und gehören wir! Der Führer ſpricht!“ Jubelnder Beifall bricht aus, der zugleich der aus über— ſchäumenden Herzen kommende Dank und Gruß an den Füh— rer iſt. Der Führer ſpricht „Einen ſolchen Empfang, wie er bei dieſer Kundgebung dem Führer des neuen Deutſchlands bereitet wurde, hat die Deutſch⸗ landhalle noch nicht erlebt. Und es ſchien, als wollten die Zehntauſende, die ſeit Stunden auf dieſen Augenblick gewartet hatten, beweiſen, daß ſich die Reichshauptſtadt auch in ihrer Liebe, Anhänglichkeit und Treue zum Befreier und Erretter Deutſchlands von niemand übertreffen läßt. Meiſterhaft zeich— net Adolf Hitler in kurzen Worten das Werden des neuen Deutſchlands und die Vorausſetzungen auf, die zu ſchaffen not— wendig waren, um dieſes Werden Tat werden zu laſſen. Er bekannte ſich unter atemloſer Stille zu ſeinem Glauben an die ewige Lebenskraft des deutſchen Volkes und donnernde Beifallsſtürme unterſtrichen ſeine, von zwingen der Logik erfüllten Sätze, in denen er das Lebensrecht des deutſchen Volkes forderte.„Wer uns dieſes Völkerrecht nicht zubilligt, der glaube nicht an Frieden und wolle auch keinen.“ Als der Führer der Vorſehung dafür dankte, daß gerade er dazu auserſehen ſei, den Kampf um Frieden, Freiheit und Ehre für Deutſchland zu führen, dankten ihm die Maſſen ergriffen. Ein wahrer Orkan aber, der minutenlang die Halle durch— tobt, beſtätigt dem Führer, daß durch ihn das ganze deutſche Volk der Welt ſeinen Willen zu einem wahrhaften, ehrenvollen und aufrichtigen Frieden verkündet. Endloſe Heilrufe und Händeklatſchen begleiten ſeine erneute Verſicherung, daß Deutſch— land mit der Welt in Frieden und Freundſchaft leben und ſeinen Beitrag zu dieſem Frieden leiſten will, daß es aber unmöglich ſei, dieſem Volk noch länger Demütigungen zuzumuten. Bei der Aufforderung des Führers an das deutſche Volk, am 2 9. März ſein offenes und freies Urteil über die Leiſtungen des national— ſozialiſtiſchen Regimes abzugeben und ihm zugleich Vollmacht für den weiteren Kampf um Ehre und Freiheit der deutſchen Nation zu erteilen, ſpringen die Zehntauſende von den Plätzen auf, rufen und jubeln minutenlang dem Führer zu. Kaum ſind die Lieder der Nation verklungen, wiederholen ſich die Ova— tionen. Toſend fallen die Zehntauſende in das Siegheil, das Dr. Goebbels auf das deutſche Volk und ſeinen Führer aus bringt. Nach allen Seiten d fend, verläßt der Führer die Halle, begleitet von dem ſpontan angeſtimmten Kampflied: „Durch Groß Jerlin marſchieren wir, Für Adolf Hitler kämpfen wir!“ — Die vorläufige deutſche Antwort Botſchafter von Ribbentrop übergab die Antwort Miniſter Eden Ein eingehender deutſcher Vorſchlag zur Aberwindung der europäiſchen Kriſe in Vorbereitung DNB. Berlin, 24. März. Botſchafter von Ribbentrop hat heute abend dem britiſchen Staatsſekretär des Aeußern, Anthony Eden, die nach— ſtehende vorläuſige Antwort auf das ihm am 19. d. M. übergebene Dokument der Locarnomächte überreicht: Am 19. März hat der britiſche Staatsſekretär des Aeußern, Miniſter Eden, dem in London weilenden Botſchafter von Rib— bentrop eine erſte Kenntnis gegeben von dem in Frage ſtehen— den Entwurf eines Vorſchlages der Locarnomächte. Nach der erfolgten Zuſtellung dieſes Schriftſtückes wurde die deutſche Regierung eingeladen, ihre Stellungnahme dazu zu übermitteln. Indem die deutſche Regierung dieſem Wunſche nachkommt, muß ſie einleitend noch einmal die Grundſätze und Ge— danken niederlegen, aus denen die innere Notwendigkeit ihrer Haltung erſichtlich werden wird. 1. Die deutſche Regierung hat ſich in der Leberzeugung, daß durch das franzöſiſch-ſowjetiſtiſche Militärbündnis die rechtlichen und politiſchen Vorausſetzungen für den Rheinvertrag von Lo— carno beſeitigt worden ſind, ihrerſeits entſchloſſen, die volle Souveränität über das geſamte deutſche Reichsgebiet wieder— herzuſtellen. Sie hat aber den Einmarſch deutſcher Truppen in dieſes Gebiet des Deutſchen Reiches nicht angeordnet, um damit eine Aktion um ſeiner ſelbſt wegen durchzuführen, ſondern ſie hat ſich zu dieſer Aktion genötigt geſehen, um damit für Deutſchland die Vorausſetzungen zu ſchaffen, unter denen es einer neuen Vereinbarung über eine klare und vernünftige Organiſierung des europäiſchen Friedens beitragen kann. Dieſe Vorausſetzung wird zu allen Fragen nur zu finden ſein in einer vollkommenen Gleichberechtigung der ſich zu einem ſolchen gemeinſamen Han⸗ deln entſchließenden Nationen. Es iſt daher dieſe deutſche Aktion der endgültigen Wieder— herſtellung der vollen Souveränität des Reiches in ſeinem eigenen Gebiet nicht zu trennen von den von der deutſchen Re— gierung den anderen Völkern vorgeſchlagenen Vereinbarungen für eine allgemeine europäiſche Friedensſicherung. 2. Wenn die anderen Staaten und Regierungen bereit ſein ſollten, auch ihrerſeits den Weg zu einer ſolchen neuen euro— päiſchen Friedensſicherung zu ſuchen, dann können ſie aber nicht die elementaren Grundlagen und Vorausſetzungen einer ſolchen in die Zukunft weiſenden Entwicklung von vornherein ablehnen. Denn darüber ſollte Klarheit beſtehen: Dauernde Vereinbarungen der europäiſchen Natio⸗ nen mit dem Ziel einer wirklichen Garantierung des Friedens können nur abgeſchloſſen werden in einer Atmoſphäre der verſtändnisvollen Anerkennung und Berückſichtigung des natürlichen gleichen Lebens- und politiſchen Rechtes aller daran beteiligten Völker. Jeder Verſuch, die Neuordnung Europas mit den alten Metho— den einer haßerfüllten Zweiteilung der Nationen in Mehr- oder Minderberechtigte, in Diffamierte und Ehrenvolle oder gar in Diktierende und Anterworfene einzuleiten, muß, weil unter den alten und als verwerflich erwieſenen Vorausſetzungen begonnen, zum ſelben Ergebnis führen, d. h.: Die neue Regelung wird nicht beſſer ſein als die alte. Es würde von Nutzen für die weitere Entwicklung in Europa ſein, wenn man auf allen Seiten verſtehen wollte, daß Verträge und Diktate im Völkerleben eine rechtlich verſchiedene Wertung erfahren. Das Diktat wird wohl für den Sieger einen Rechtsanſpruch zu beinhalten ſcheinen, von den Beſiegten aber ſtets als eine wider das Recht erfolgte Vergewaltigung ange— ſehen und demgemäß beurteilt werden. Nur Verträge, die von Gleichberechtigten, aus freiem Willen und freier Leberzeugung abgeſchloſſen werden, können den Anſpruch darauf erheben, von beiden Partnern die gleiche und andauernde heilige Achtung zu erfahren. Deutſchland hat mit der Wiederherſtellung der Souveränität in ſeinem Reichsgebiet erſt die Vorausſetzung geſchaffen, um ſolche wirklichen Verträge abſchließen zu können. Zu dieſem Zweck und in dieſer Vorausſetzung hat die deutſche Regierung ihrerſeits die bekannten Vorſchläge unterbreitet und ſteht auch heute noch zu ihnen. 3. Der Vorſchlag für einen Vertragsentwurf, der der deut— ſchen Regierung durch den britiſchen Staatsſekretär Miſter Eden überreicht wurde, läßt aber jede Vorausſetzung für die erfolgreiche Organiſierung eines wirklichen dauerhaften Friedens vermiſſen, da er ſich zunächſt aufbaut auf einer neuen für eine große Nation untragbaren Diskriminierung und auf einer aber⸗ mals vor vornherein ſchon verſuchten Feſtlegung der Nicht gleichberechtigung Deutſchlands mit den anderen Staaten. Würde die deutſche Reichsregierung zu dieſem Vorſchlag ihre Zuſtimmung ausſprechen, ſo würde ſie teilhaben an der Schuld einer ſich daraus zwangsläufig ergebenden, fortgeſetzten inneren Ablehnung der unter ſolchen Vorausſetzungen dem deutſchen Volk aufgenötigten demütigenden Unterwerfung. Dies wird die deutſche Reichsregierung jedoch nicht tun. Denn es iſt nach aller geſchichtlichen Erfahrung unmöglich, auf einer ſolchen Grundlage einen wirklichen und dauerhaften, weil aus freiem Willen und in gleicher Berechtigung von allen Seiten abgeſchloſſenen und damit reſpektierten Vertrag herzu⸗ ſtellen. Die deutſche Reichsregierung muß daher alle jene Be— ſtimmungen des Vorſchlages der Locarnomächte ablehnen, die geeignet ſind, die Ehre der Nation erneut zu diffamieren oder die Gleichberechtigung in Frage zu ſtellen bzw. zu beſeitigen. 4 Die deutſche Regierung und das deutſche Volk haben den tiefernſten Wunſch, nach der Wiederherſtellung der vollen An- abhängigkeit und der vollen Souveränität einen großen Bei- trag zum europäiſchen Frieden zu leiſten. Sie iſt weiter der Aeberzeugung, daß alle Verſuche, durch wirtſchaft— liche Konferenzen eine Beſſerung der ſozialen Lage der Völker in Europa herbeizuführen, ſo lange vergeblich ſein werden, als es nicht gelingt, den europäiſchen Völkern ſowie ihren politiſchen und wirtſchaftlichen Führungen das Gefühl einer unbeding ten und andauernden Sicherheit zu geben. Dieſe Sicherheit kann aber nur in einer auf lange Zeit garantierten Feſtigkeit des Friedens liegen. Die deutſche Regierung macht keinen Hehl daraus, daß die Welt auf dieſen Frieden als eine der ſicherſten Grundlagen für eine wiederanſteigende Wohlfahrt der Völker mehr Wert legt, als auf irgendwelche in wirtſchaftlichen Konferenzen auszuhan⸗ delnde Hilfen, Anterſtützungen oder Entlaſtungen uſw. Aus dieſer Leberzeugung hat die deutſche Regierung ihre Vorſchläge der internationalen Diskuſſion unterbreitet. Wenn ſie daher gezwungen iſt, den ihr vorgelegten Vorſchlag für einen Vertragsentwurf der Locarnomächte in all den Punkten abzu— lehnen, die die Ehre und Gleichberechtigung der deutſchen Nation berühren, ſo glaubt ſie aber auch, aus der Erkenntnis ihrer Mit— verantwortung für das Schickſal der europäiſchen Völker, den Anregungen der Königl. britiſchen Regierung folgen zu müſſen, um ihrerſeits durch die Anterbreitung möglicher neuer Vorſchläge zu einer Löſung dieſer europäiſchen Frage beizutragen. Die deutſche Regierung möchte daher auch in dieſem Dokument ſich nicht in Einzelheiten über die von ihr abzulehnenden Punkte er— gehen, ſondern ſie möchte ſich vorbehalten, um dieſe ihre ab— lehnende Stellungnahme in Verbindung zu bringen mit einem neuen eingehenden Vorſchlag für die Aeberwindung 5 der europäiſchen Kriſe, den ſie auszuarbeiten entſchloſſen iſt. Sie wird dieſen der königl. britiſchen Regierung übergeben mit dem aufrichtigen Wunſch, daß es dieſer dann vielleicht gelingen möge, in ihm eine Grund⸗ lage zu finden für die Einleitung jener Verhandlungen, die den europäiſchen Völkern den Frieden und ihrem wirtſchaftlichen und ſozialen Leben eine neue Befruchtung geben ſollen. In Erwägung deſſen muß die deutſche Regierung der königl. britiſchen Regierung mitteilen, daß ſie in dieſer Woche der letzten Vorbereitung ihrer Wahlen rein techniſch nicht mehr in der Lage iſt, eine ſo umfangreiche und ſo ſehr zu überlegende Arbeit fertigzuſtellen. Sie hält es außerdem für notwendig, den Botſchafter Herrn von Ribbentrop zur mündlichen Klärung einiger wichtiger Fragen am Dienstag, den 24. März, noch ein⸗ mal nach London zu ſchicken. Die deutſche Regierung wird dann am Dienstag, den 31. März, ihre eingehende Stellungnahme mit ihren poſitiven Vorſchlägen der königl. britiſchen Regierung zur Verfügung ſtellen. CCC Vertagungsbeſchluß des Völkerbundsrates DNB. London, 24. März. Der Völkerbundsrat hat am Dienstagnachmittag in nicht⸗ öffentlicher Sitzung beſchloſſen, ſich zu vertagen, bis die Stellungnahme aller beteiligten Regierungen zu den Vorſchlägen der Locarnomächte vorliegt. Der Ratspräſident wurde ermäch⸗ ligt, zu gegebener Zeit den Rat wieder nach Genf einzuberufen. Ribbentrop in London eingetroffen DNB. London, 24. März. Botſchafter von Ribbentrop iſt am Dienstag, wenige Minuten vor 18 Ahr ME. in Begleitung ſeines Adjutanten Thorner wohlbehalten auf dem Flugplatz in Croydon gelandet. Eine amtliche Verlautbarung über die Sitzung des Völkerbundsrates DNB. London, 24. März. Leber die nichtöffentliche Sitzung des Völkerbundsrates vom Dienstagnachmittag wurde folgende amtliche Mittei- lung ausgegeben: „Der Völkerbundsrat trat heute unter dem Vorſitz des Präſidenten Bruce(Auſtralien) zuſammen. Der Präſident erinnerte an die Tatſache, daß der Völkerbundsrat von den Locarnomächten ein Dokument empfangen habe, in dem gewiſſe von ihnen geſtellte Vorſchläge enthalten waren. Aber die An— gelegenheit war nicht offiziell vor den Rat gebracht worden und eine der intereſſierten Locarnomächte hatte wiſſen laſſen, daß ſie keine Entſcheidung getroffen habe. Der Völkerbundsrat war nicht gebeten worden, eine Aktion zu unternehmen, noch war man an ihn gemäß Artikel 11 der Satzung herangetreten. Der Präſident vertrat die Auffaſſung, daß der Rat dennoch die Pflicht habe, im Intereſſe des Friedens alle Maßnahmen zu treffen, ſo daß aus dieſem Grunde die gegenwärtige Tagung nicht beendet, ſondern lediglich vertagt werde, und daß ſchließlich der Rat wieder zuſammentreten werden, ſobald es möglich erſcheine, einen Weg aus der gegenwärtigen Schwie⸗ rigkeit zu finden. Nach einem Gedankenaustauſch nahm der Rat folgende Entſchließung an: „Der Rat dankt dem Vertreter Englands für ſeine Mit⸗ teilung vom 20. März 1936, in der der Wortlaut der Vor⸗ ſchläge übermittelt wird, den die Vertreter der Völkerbunds⸗ mitglieder, die Anterzeichner des Vertrages von Locarno ſind, entworfen haben und der jetzt von den betreffenden Regierungen erwogen wird. Der Rat iſt der Auffaſſung, daß jede weitere Aktion ſeinerſeits im Hinblick auf die im Gang befindlichen Be⸗ ſprechungen zur Zeit in der Schwebe gehalten werden ſoll. Der Rat erſucht die beſagten Regierungen, ihn über die Fortſchritte auf dem Laufenden zu halten und beſchließt, wieder zuſammen⸗ zutreten, ſobald die Amſtände eine weitere Erwägung der Fra- gen wünſchenswert machen.“ Man einigte ſich ferner darüber, daß der Präſident er⸗ mächtigt werden ſoll, den Rat einzuberufen, ſobald ihm dies notwendig erſcheint, und daß die evtl. weitere Zuſammenkunft der gegenwärtigen außerordentlichen Tagung in Genf abgehal⸗ ten werden ſoll. Berlin: Der Montag ſtand wiederum im Zeichen zahl⸗ reicher großer Wahlkundgebungen. Der Stellvertreter des Führers ſprach in Kaſſel vor 35 000 Volksgenoſſen und betonte insbeſondere die Friedensſehnſucht des deutſchen Volkes und die ſtändigen Friedensbemühungen des Führers.—. In Frankfurt a. M. hörten Tauſende die Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels, die in den Worten gipfelte: Die Welt ſoll mit unſeren 67 Millionen rechnen; ſie ſoll aber nicht mehr rech- nen können mit unſerer Zwietracht, denn geſchloſſen wird unſer Volk mit dem Führer die große deutſche Zukunft gewinnen!— Darrs gewann auf einer Großkundgebung in Aurich vor über 10 000 Volksgenoſſen Oſtfrieslands und Oldenburgs den ſtür⸗ miſchen Beifall des Frieſenvolkes.— Erfurt erlebte die Rede 1 des Reichsjugendführers Baldur v. Schirach. .. ͤ ͤ—— 9. 5 eul. 15 ter N die denz eine ber. bt. eten Hag det len den lun. lic, ten, Len l en, oder ben n ei⸗ haft nig. nch und den und der zoche ehr ende den ung ein⸗ dann ö nit ur N gung daß des wie⸗ Nat Ni Bul⸗ bs find gen lere Be⸗ Det lille men⸗ 278 Id el dies unf al Johl⸗ 5 olles 10 tels ä 0 N N 14 * J U ——— 5 9 6 0 3 1 1 3 1 — Nr. 72 Mittwoch, den 25. März 1936 Viernheimer Volkszeitung volle alte Koran-Manuſkripte, die vor fünf Jahren in Jeruſalem 12. Jahrgang + Die Hochkirche für Frieden auf der Grundlage der Gleichberechtigung DNB. London, 24. März. Die Hochkirche von England hat jetzt ebenfalls zur politi— ſchen Lage Stellung genommen, und zwar in einem Brief des Erzbiſchofs von Canterbury an Miniſterpräſident Baldwin. Der Brief lag einer Konferenz ſämtlicher Biſchöfe und Erzbiſchöſe von England vor. Der Erzbiſchof von Canter— bury weiſt darin zunächſt darauf hin, daß die Verſammlung den Wunſch habe, er Regierung zur Seite zu ſtehen. Im allge— meinen ſtimme ſie der gegegenwärtigen Politik der Regierung voll zu. Das Schreiben betont dann, daß„auch die anderen Mächte nicht immer dem Geiſte nach ihre Verpflichtungen er— füllt haben“, und zwar ſowohl die aus dem Locarno-Vertrag als auch die aus der Völkerbundsſatzung entſpringenden. Von größter Bedeutung ſei es nun, daß die Staatsmänner Europas nicht rückwärts, ſondern vorwärts gehen und ſich ernſthaft an. ſtrengen, die einzigartige Gelegenheit zu nutzen, die ſich jetzt biete, das Syſtem des europäiſchen Friedens neu aufzubauen, und zwar auf der Grundlage internationaler Gleichberechtigung und Gerechtigkeit. Daher ſei der Vorſchlag zu begrüßen, daß der Völkerbund möglichſt bald eine internationale Konferenz einberufe, die die Grundlage zu dieſem Neuafbau legen ſolle. „Wir hoffen“, ſo heißt es in dem Schreiben weiter,„daß eine ſolche Konferenz nicht nur die politiſchen, ſondern auch die wirt— ſchaftlichen Arſachen der Nervoſität und Anzufriedenheit vieler Nationen behandeln wird. Wir vertrauen darauf, daß in einer ſo geſchaffenen beſſeren Atmoſphäre eine neue und entſchloſſene Anſtrengung gemacht wird, um in Lebereinſtimmung mit den Verpflichtungen der Völkerbundsſatzungen eine allgemeine Ab— rüſtung herbeizuführen.“ nicle“ als eine Angelegenheit von höchſter Bedeutung bezeich— net. Das Blatt weiſt darauf hin, daß der Brief nicht nur von Vertretern der anglikaniſchen Kirche, ſondern auch von den Methodiſten, Kongregationaliſten, Baptiſten, Presbyterianern, Nonkonformiſten und den Vertretern der Heilsarmee unterzeich— net wurde. Es ſei kein Zweifel, daß er die Anſichten des Durch— ſchnittes des engliſchen Publikums wiedergebe. Der Liverpooler Kirchenproteſt zieht weitere Kreiſe. DNB. London, 24. März. Das große Aufſehen, das die Stellungnahme des Kirchen— vorſtandes der Kathedrale von Liverpool gegen die engliſche Politik in der Frage der Locarno-Vorſchläge an Deutſchland im Lande erregt hat, geht u. a. daraus hervor, daß der Kriegs— miniſter Duff Cooper in einer Rede in Birmingham es ſür notwendig gehalten hat, ſich mit großer Schärfe gegen dieſe Erklärung zu wenden. Die Ausführungen des Kriegsminiſters haben jedoch den Biſchof von Liverpool veranlaßt, die Handlung der ihm unter⸗ ſtellten Kirchengemeinde auf das entſchiedenſte zu billigen. Nichts ſei geſchehen, ſo erklärte er, was gegen die Kirchenvor⸗ ſchriften verſtoße. Mit dem weſentlichen Ziel des Proteſtes des Kirchenvorſtandes ſtimme er überein, Wie verlautet, wird die ganze Angelegenheit noch im An— terhaus zur Sprache kommen. Fiendenberleht n ulſcland gelen und heut Fremdenverkehr: Reiſende: Aebernachtungen: 1930 11 444 000 39 206 500 1933 14437 100 49 255 100 1934 17 814 000 67 413 000 1935 21 808 200 78 413 400 Das bedeutet gegen das Jahr 1930 eine Verdoppelung der Zahl der Reiſenden und Aebernachtungen. So half das Dritte Reich dem Fremdenverkehr und baute durch zahlreiche fördernde Maßnahmen ein Wirtſchaftsgebiet wieder auf. Amſätze im Fremdenverkehr: 1930 300 000 000 Reichsmark 1935 über 1 Milliarde Reichsmark Daraus geht hervor, daß die wertmäßige Auswirkung der Stei— gerung des Fremdenverkehrs die ziffernmäßige noch um ein Viel— ſaches übertrifft. Seit der Machtübernahme ſind ferner von Seiten der gewerb— lichen Wirtſchaft 150 Millionen Reichsmark im Fremdenverkehrs- gewerbe neu inveſtiert worden. Dadurch erhielten Zehntauſende von Arbeitern und Angeſtellten wieder Arbeit und Brot. Ausländer in Deutſchland: 1932 1114 900 mit 2 500 000 Lebernachtungen 1935 2 276 400 mit 4000 000 ALebernachtungen Daraus ergibt ſich, daß der Ausländer wieder Vertrauen zu Deutſchland hat und daß er lieber in einem Deutſchland reiſt, in dem Ruhe und Ordnung herrſchen, als in einem Lande, das durch politiſche Auseinanderſetzungen, Streiks, Straßenkämpfe und Anruhen erſchüttert wird, wie das Deutſchland von 1932. Was ſagt das Volk dazu? Das deutſche Volk weiß, daß es das alles dem Führer zu danken hat und darum gibt es ihm am 29. März ſeine Stimme. TP Das iſt das Werk Adolf Hitlers! „Daily Telegraph“ vom 6. Februar 1934 ſchreibt: „Nach dem Weſtfäliſchen Frieden von 1648, der den Drei— ßigjährigen Krieg und die Einheit des erſten Reiches beendete, gab es ungefähr 180 unabhängige deutſche Teilſtaaten. Durch freiwillige oder gewaltſame Vereinigung verringerte ſich im Laufe der Jahrhunderte die Zahl auf 17 Staaten der Republik. Jetzt nun ſind ſie alle aufgegangen in der nationalen Ein— heit,— und das iſt das Werk Adolf Hitlers. Er hat alles geändert, und die erſtaunliche Leichtigkeit, mit der er das voll- bracht hat, iſt zum mindeſten ein ebenſo ſchlagender Beweis für die Stärke ſeiner Bewegung wie alles, was vorher ge— ſchehen iſt.“ * Hitler hat das Reich im Innern geeint. Er wird ihm nach außen den Frieden ſichern. Anterſtütze den Führer in ſeiner Außenpolitik. Gib ihm deine Stimme! Zwei ſchwache Nahbeben von Stuttgart aufgezeichnet DNB. Stuttgart, 24. März. Am Montagnachmittag wurden an den Erdbebenwarten in Stuttgart und Meßſtetten zwei ſehr ſchwache Nahbeben aufge- zeichnet, deren Herd wieder im Gebiet der Schwäbiſchen Alb liegt, und zwar etwa 20 bis 25 Kilometer von Meßſtetten und etwa 50 bis 55 Kilometer von Stuttgart entfernt. Das erſte Beben fand um 15 Ahr 0 Minuten 45 Sekunden und das zweite um 15 Ahr 1 Minute 10 Sekunden ſtatt. Großfeuer in der Schweiz DNB. Baſel, 24. März. In Avenches bei Murten brach aus noch unbekannter Ar⸗ ſache in einer landwirtſchaftlichen Mühle ein Brand aus, der auf einen Schuppen übergriff und beide Gebäude zerſtörte. Der Schaden wird auf 120 000 Franken geſchätzt f Zwei wertvolle alte Koran⸗ Manuſkripte aufgefunden i DNB. London, 24. März. wird aus Kairo berichtet, daß zwei wert Den„Times“ geſtohlen worden waren, nun in Karro bei einem Buchantiquar aufgefunden wurden. Die Polizeibehörden von Paläſtina hatten im ganzen nahen Orient eingehende Nachforſchungen nach den foſtbaren Manufkripten angeſtellt. ebenſo ſchwer wie eine Verſtändigung mit Deutſchland. Braunſchweig: Im Beiſein zahlreicher Ehrengäſte wurde am Montag das Richtfeſt der neuerſtandenen Hochſchule für Lehrerbildung, der Bernhard-Ruſt-Hochſchule, ge⸗ feiert. Paris: In der„Ere Nouvelle“ warnt der Vorſitzende des Außenausſchuſſes der Kammer, Baſt id, ſeine Landsleute vor Illuſionen über die franzöſiſch-engliſche Zuſammenarbeit. Die Engländer legten die Sache durchaus anders aus als die Fran- zoſen. Vor allem wollten ſie ſich nicht einem internationalen Vertrag anſchließen. Eine Verſtändigung mit England ſei 90 Tage Kriegszuſtand in Braſilien Anwachſen der kommuniſtiſchen Gefahr. DNB. Rio de Janeiro, 24. März. Die Regierung hat für 90 Tage den Kriegszuſtand über Braſilien verhängt mit der Begründung, daß die kommuniſtiſche Wühlarbeit trotz der ſtrengen Maßnahmen unter dem Belage⸗ rungszuſtand gefährlich angewachſen ſei. Die Erklärung der Re⸗ gierung weiſt darauf hin, daß unter dem Kriegszuſtand alle Verfaſſungsgarantien, die nicht ausdrücklich ausgenommen ſeien, aufgehoben würden. Die Regierung werde mit größter Energie ohne andere Rückſichten als diejenige auf die Verteidigung der Ordnung und der Staatseinrichtungen vorgehen und rechne da— bei auf die Anterſtützung aller zivilen und militäriſchen nationa⸗ len Kräfte. Neue Proteſtnote der abeſſiniſchen Regierung DNB. Addis Abeba, 24. März. Die abeſſiniſche Regierung überreichte am Montag ſämt⸗ lichen Vertretern der ausländiſchen Mächte in Abeſſinien eine Note, in der die Regierung formell bei der Regierung des be— treffenden Landes, ſoweit es Teilnehmer des Haager Abkom⸗ mens vom 18. Oktober 1907 und Anterzeichner des Genfer Protokolls vom 17. Juni 1925 iſt, gegen den ſtändigen Ge— brauch von Giftgaſen durch die Ztaliener Einſpruch erhebt. Italien verletzt damit Artikel 23a und 25 der vorhergenannten Protokolle. Italiens Gasangriffe richteten ſich nicht nur gegen die Armee, ſondern beſonders gegen die Zivilbevölkerung der offenen Städte. Im Hinblick auf dieſe wiederholten Verletzun— gen des Menſchen- und internationalen Rechts behält ſich die abeſſiniſche Regierung in Aebereinſtimmung mit Artikel 3 des Abkommens alle Rechte vor. Sie bittet die Regierungen, ſoweit ſie Anterzeichner der vorgenannten Abkommen und Protokolle ſind, alle notwendig erſcheinenden Maßnahmen zu treffen, um Italien zu veranlaſſen, alle Vertragsverletzungen einzuſtellen. Italien wartet Aufhebung der Ganktionen ab a DNB. London, 24. März. Wie Reuter meldet, wird in gut unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen berichtet, Muſſolini habe dem franzöſiſchen Bot— ſchafter mitgeteilt, er werde die Vorſchläge der Locarnomächte nicht unterzeichnen, ſolange er nicht eine endgültige Verſicherung über den Zeitpunkt für die Einſtellung der Sanktionen gegen Italien erhalten habe. Inzwiſchen iſt in London die abeſſiniſche Antwort auf den Appell des Dreizehner-Ausſchuſſes für die Eröffnung von Frie— densverhandlungen eingetroffen. Bemühungen, eine deutlichere von Italien zu erhalten, ſind im Gange. Anterhausanfrage über die Generalſtabsbeſprechungen DNB. London, 24. März. Der arbeiterparteiliche Unterhausabgeordnete, Kapitän Fletcher, wird am Donnerstag im Anterhaus den Miniſter⸗ präſidenten fragen, ob ihm bewußt ſei, daß die engliſche Oef— fentlichkeit den beabſichtigten Beſprechungen zwiſchen den bri— 1 80 und franzöſiſchen Generalſtäben voller Anruhe entgegen— ähe. Fletſcher will Baldwin um eine Verſicherung bitten, daß dieſe Beſprechungen, falls ſie ſtattfinden, in ihrem Charak— ter beſchränkt und zum früheſtmöglichen Zeitpunkt beendet wer— den ſollen. Auf keinen Fall dürfe der franzöſiſchen Oeffentlich— keit Anlaß zu der Annahme gegeben werden, daß es ſich um ein franzöſiſch-britiſches Militärbündnis handele. Dieſe Kundgebung der Biſchöfe wird vom„News Chro- ot U SCH HR tagt aS Zeiqt dem füber 55 kuren Dank qm 29 NHärz! 32623 ö 8 2 Fliegergeſchwader„Horſt Weſſel Ein Erlaß des Führers. DNB. Berlin, 24. März. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe gibt nachſtehenden Erlaß des Führers und Reichskanzlers bekannt: f 5 Die Oberſte SA.-Führung hat mir am 20. April 1935 zu meinem Geburtstage im Namen der geſamten SA. eine Flieger⸗ gruppe von drei Staffeln mit insgeſamt 27 Jagdflugzeugen zum Geſchenk gemacht. Dazu befehle ich: a b 5 Das am 1. April 1936 aufzuſtellende Fliegergeſchwader in Dortmund führt die Bezeichnung „Fliegergeſchwader Horſt Weſſel“. Die Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften des Ge— ſchwaders tragen am Rock ein Erinnerungsband mit dem Namen:„Geſchwader Horſt Weſſel“. Nähere Beſtimmungen darüber erläßt der Reichsminiſter der Luftfahrt. Wenn ich ſo einem Fliegergeſchwader den Namen Horſt Weſſel verleihe und dabei die Sturmabteilungen als Stifter Pate ſtehen laſſe, tue ich es in dem Wunſch, der engen Ver bundenheit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, insbeſondere meiner SA., mit der jungen deutſchen Fliegertruppe Ausdruck zu geben; ich tue es auch in der Gewißheit, daß Opferbereitſchaft, wie ſie einen Horſt Weſſel beſeelt habe, die hohen Ziele unſerer Luftwaffe ſind und bleiben müſſen. 5 Möge auch das neu beliehene Geſchwader in der Pflege dieſer Pflichten allzeit vorbildlich ſein. Berlin, den 24. März 1936. gez. Adolf Hitler. 17 auslandsdeutſche Partei⸗ * 7 genoſſen beim Führer DNB. Berlin, 24. März. Die 17 auslandsdeutſchen Parteigenoſſen, ſämtlich Träger des Goldenen Ehrenzeichens, die am Dienstag mittag von Reichsminiſter Dr. Goebbels empfangen worden waren, wurden im Laufe des Nachmittags von dem Leiter der Aus- landsorganiſation, Gauleiter Bohle, auch dem Führer vor⸗ geſtellt. Der Führer ließ die auslandsdeutſchen Parteigenoſſen in ſeinem Wagen zur Deutſchlandhalle bringen, damit ihnen Ge— legenheit geboten iſt, an der großen Wahlkundgebung teilzu— nehmen. Wehrmachtsbeamte ſind wahlberechtigt DNB. Berlin, 24. März. Am Mißverſtändniſſen vorzubeugen, wird mitgeteilt, daß nach§ 26 Abſatz 2 des Wehrgeſetzes nur für die Soldaten (Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften) das Recht zum Wählen oder zur Teilnahme an Abſtimmungen im Reich rubt. Dagegen ſind ſämtliche Wehrmachtsbeamte wahlberechtigt, auch wenn ſie im aktiven Wehrdienſt ſtehen und Aniform tragen. Der Evangeliſche Bund zur Wahl DNB. Berlin, 22. März. Profeſſor D. Heinrich Bornkamm, der Präſident des Evangeliſchen Bundes, veröffentlicht nachſtehenden Aufruf zur Reichstagswahl: „Ehre und Freiheit, Gerechtigkeit und Friede Gaben des Schöpfers, die einem anvertraut ſind. Darum ſind die Volke zu Schutz und Pflege ſtehen wir im Kampfe um die Ehre unſeres Volkes und um einen wahrhaften Frieden zwiſchen Völkern gleichen Rechts mit ſelbſtverſtändlicher Treue zum Führer. Ich bin ſicher, daß alle Mitglieder des Evangeliſchen Bundes an dem ſchickſalsvollen 29. März dieſer Treue und der Dankbarkeit für die wiedererrungene Freiheit unſeres Volkes Ausdruck geben werden.“ Aus Nah und Fern Jrankfurt a. M.(Kriminelle Kunſtfertig⸗ keit.) Das Rezept, wie man aus Nichts was macht, hatte der Hellmuth Gartz herausbekommen, der ſich jetzt vor der Großen Strafkammer wegen Betrugs in 44 Fällen zu ver⸗ antworten hatte. Es iſt immerhin nicht leicht, ohne Mittel in der Taſche das Vertrauen der Menſchheit zu gewinnen. den Kreditwürdigen zu ſpielen und Waren zu erhalten. Aber G. brachte das Kunſtſtück fertig. Zum Beiſpiel erſchien er mit der Autodroſchke vor einer Brauerei, gab ſich als Reviſor des Dampfkeſſelüberwachungsvereins aus, beſah ſich prüfend die Anlagen, trug ſich ins Gäſtebuch ein und — pumpte ſich vierzig RM, weil er unterwegs eine Auto⸗ panne erlitten haben wollte und ſich mit Geld nicht ſo vor— geſehen hatte. Der Brauereiangeſtellte wurde geprellt und auch der Kraftwagenführer, den er um die Automiete brachte. In den meiſten Fällen ſeiner ausgedehnten krimi— nellen Tätigkeit verfuhr er in der Weiſe, daß er in einer Stadt vorgab, einen Laden mieten zu wollen, ſich die Schlüſſel einſtweilen geben ließ, daß er dann in einem Ge⸗ ſchäft Oefen, Heizanlagen oder Elektromotore gegen unge⸗ deckte Schecks oder Zahlungsverſprechen kaufte, die Sachen in den Laden bringen ließ, wo er ſie in kürzeſter Zeit unter dem Einkaufspreis verkaufte. Auf ſeinen Wanderfahrten durch Deutſchland beging er in vielen Orten nach ähnlichem Rezept Schwindeleien. Der Angeklagte, der ſchon häufig vorbeſtraft iſt, wurde zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Hanau.(Zwei ſchwere Motorradunfälleh) Am Friedberger Uebergang ſtieß ein 40jähriger Motorrad— fahrer aus Hanau mit einer Radfahrerin zuſammen und verſchuldete dadurch einen gefährlichen Sturz. Die Radfah— rerin kam glücklicherweiſe mit dem Schrecken davon, wäh⸗ rend der Maforradfahrer einen ſchweren Schädelbruch er— litt.— Kurze Zeit danach trug ſich ein ähnlich gelagerter Unfall zwiſchen der Landesgrenze und Neuwirtshaus zu. Ein von Kah! kommender Motorradfahrer aus Groß— auheim, der ſich mit einer Beifahrerin auf dem Wege nach Hanau befand, wurde angeblich durch ein ihm entgegen⸗ kommendes Auto derart ſtark geblendet, daß er einen vor ihm herfahrenden Radfahrer erſt zu ſpät bemerkte und trotz ſofortigen Abbremſens noch heftig ſtreifte. Motorradfahrer und Radfahrer wurden in einen Sturz verwickelt, bei dem ſich der Motorradfahrer neben erheblichen Geſichtsverletzun— gen auch eine Gehirnerſchütterung zuzog. Seine Beifah⸗ rerin trug gleichfalls nicht unerhebliche Geſichtsverletzungen 9—5 Der angefahrene Radfahrer kam ohne Verletzungen Avon. Wetzlar.(Todeesſturz eines Radfahrers!) Der 46 Jahre alte Ingenieur Alfred Goerke aus Wetzlar fuhr auf einer abſchſſigen Straße nahe der Stadt mit ſeinem Fahrrad gegen einen Baum. Er ſtürzte und erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er an der Unfallſtelle verſtarb. Dillenburg.(Vom Laſtwagen an die Wand gedrückt.) Nachdem der 62jährige Einwohner Karl Enzeroth aus Mandernach beim Abladen eines Laſtkraftwagens ge⸗ holfen hatte, wurde er von dem anfahrenden Wagen, der erſt etwas nach rückwärts zog, gegen die Scheunenwand ge⸗ drückt. Hierbei erlitt er Rippenbruͤche und Kopfverletzungen, die ſeine Ueberführung in das Dillenburger Krankenhaus er⸗ forderlich machten. a f Diez.(Die Wiederherſtellungsarbeiten im Schloß Oranienſtein.) In der völligen Wieder⸗ herſtellung des ſchönen Barockſchloſſes Oranienſtein vor den Toren von Diez hat auch hier der nationalſozialiſtiſche Staat ein ſprechendes Zeichen ſeines Kulturwillens aufge⸗ richtet. Zurzeit werden die letzten Arbeiten in den Feſtſälen des Hauptbaues, wahre Perlen Daniel Marot'ſcher Raum. kunſt, ausgeführt. Im Speiſeſaal wurde dabei von den holzgeſchnitzten Pilaſtern die Farbe entfernt und darunter die ehemalige Tönung, Gold auf veilchenblauem Unter— grund. freigelegt. dem Raum gibt der Kunſtmaler Rudolf Fuchs⸗Diez Bad Homburg durch ein Porträt des großen Oraniers, Wilhelm des Schweigers, das über dem großen Kamin angebracht wird die letzte Weihe. Das wiederher⸗ geſtellte Schloß gibt der nationalſozialiſtiſchen Erziehungs⸗ anſtalt und dem Naſſauiſchen Heimatmuſeum ein Heim, um das ſie ſicherlich ſehr beneidet werden. Die ſchon zwei Jahre andauernden Arbeiten haben vielen Handwerkern und Künſtlern Arbeit gegeben. Am 29. März werden ſie dem Führer dafür den Dank abſtatten. * Kaſſel.(Schweres Motorradunglück durch ein Reh.) Als der 25jährige Heinrich Homburg aus Heckershauſen mit ſeiner 21 Jahre alten Braut aus Niedervellmar auf dem Soziusſitz ſich mit ſeinem Motorrad nach Hombreſſen begeben wollte, ſprang ihm zwiſchen Hek— kershauſen und Wilhelmsthal ein durch das Scheinwerfer⸗ licht geblendetes eh in das Rad. Der Motorradfahrer kam mit ſeiner Begleiterin zu Fall. Das Mädchen kam mit Geſichts- und Knieverletzungen davon. Der junge Mann erlitt einen doppelten Schädelbruch an deſſen Folgen er 8 Abend im Kaſſeler Landeskrankenhaus verſtor— en iſt. Gießen.(Von ſeiner Kuh niedergetreten und ſchwer verletzt.) In dem Kreisorte Weickarts— hain wurde am Samstag der 59 Jahre alte Landwirt Karl Becker 2 beim Füttern von einer Kuh zu Boden geworfen und dann mit den Beinen ſo ſtark auf die Bruſt getreten, daß er mit Rippenbrüchen und anderen inneren Verletzun⸗ gen in die Gießener Klinik gebracht werden mußte. Hier liegt der Mann in erſtem Zuſtand darnieder. Gießen.(Schußwaffen ſind kein Kinder— ſpielzeu g.) Beim Spielen mit einer Schußwaffe, mit der ein 14 Jahre alter Schüler namens Emmerich hantierte, entlud ſich ein Schuß und drang dem Jungen in den Leib. Der Verletzte mußte ſofort in die Klinik gebracht werden. Der Vorfall ſollte den Eltern wieder zur Warnung dienen! ** Bensheim. Auf einem Jägerabend in Bensheim wur— den die beim Plakettenſchießen der Jägerſchaft des Kreiſes errungenen Plaketten überreicht. Als erſter erhielt die Goldene Plakette Förſter Lehn, jetzt im Meſſeler Falltor⸗ haus, der gleichzeitig„Meiſterſchütze im jagdlichen Schießen für den Kreis Bensheim“ wurde. Heppenheim. Die Uraufführung des neuen Werkes von Hans Holzamer„Anno 1813“ im Rahmen der Berg⸗ ſträßer Feſtſpiele findet am Pfingſtſonntag ſtatt. Die erſte Wiederholung iſt am Pfingſtmontag. Das Werk wird im ganzen an elf Sonn- und Feiertagen hintereinander auf⸗ geführt. „Deutſchland iſt heute das Rückgrat der europäiſchen Friedensbewegung“ Rudolf Heß in Mannheim. Aus Mannheim Mannheim, 25. März. Schwere Verkehrsunfälle. Erhebliche Verletzungen erlitt ein Radfahrer, der auf der Renzſtraße von einem Per⸗ ſonenkraftwagen von hinten nngefahren, zu Boden geworfen und überfahren wurde. Der Führer des Kraftwagens brachte den Verletzten nach dem Krankenhaus. Die Schuldfrage bedarf noch weiterer Klärung.— In vergangener Nacht fuhr ein betrunkener Motorradfahrer in der Bunſenſtraße auf den Gehweg und dann gegen einen Baum, wobei er einige Ver⸗ 8 erlitt und das Fahrzeug ſowie der Baum beſchädigt wurden. Zahlreiche Beanſtandungen ergaben ſich bei einer Verkehrskontrolle, bei der 63 Radfahrer und Kraftfahrzeug⸗ führer angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt und 22 Kraftfahrzeuge wegen verſchiedener techniſcher Mängel bean⸗ ſtandet wurden. Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) Froh verſpricht es das Mädchen und eilt in das Groß— mutterſtübchen, um der geliebten Ahne ihr Glück zu künden. Zur gleichen Stunde haben die jungen Leute im Birkhof einen heftigen Streit. Es geht hart her, obwohl der Kon— rad ſich nach Möglichkeit im Zaume hält. Er kann nicht an gegen das vierte Gebot. Die alten Eltern zu ehren, die ihm ſein Lebelang nur Gutes taten, iſt ihm höchſtes Gans Da findet ſeine Geduld und Nachſicht ein ſchnelles nde. „Gib dir nicht weiter Mühe,“ ſagt er feſt,„es bleibt ber meinem Wort. Die Eltern bleiben hier!“ Einen Augenblick wird die Anne weißer als die Wand. Das hatte ſie denn doch nicht erwartet. „Sie oder ich. Wir können nicht länger hauſen.“ „Es iſt bisher noch ſtets gegangen. mal nicht?“ Noch ſchwankt das Weib, dann ſpricht es raſch ein Wort, das dem Bauern zu anderer Zeit höchſtes Glück bedeute: hätte in ſeiner freudeloſen Ehe. Jetzt macht es ihn nur noch trauriger. N Wer war es doch, der ſtets im Birkhof die Kinder hütete. indeſſen die Bäuerin im Felde ſchaffte? Was hatte ſeine Mutter für ſich erhofft als die Freude ihres Alters? „Und dennoch, Anne,“ ſpricht er langſam und ſchwer,„es muß gehen, wie es immer ging. Ich kann und will die alten Eltern nicht vom Hof vertreiben, der ihnen recht— mäßig zugehört.“ „Ihnen zugehört?“ ſpottet das Weib.„Dir gehört er zu, und meine ganze Erbſchaft iſt mit drin. Ich will aber ſortan bie Herrin ſein im Hof und nicht die Magd der Schwieger!“ 5 „Schweig!“ ruft der Bauer in heißem Zorn und ſpürt in ſeinem Innern einen wilden Schmerz. „Nein, ich will nicht ſchweigen, und du wirſt nach meinem Willen tun!“ antwortet die Bäuerin giftig.„Ich will doch ſehen, ob ich dein Weib bin und als ſolches handeln darf!“ Immer lauter und heftiger ſchallen die beiden Stimmen durch das Haus. Die Tür der Hinterſtube öffnet ſich. Auf der Schwell— ſteht der alte Birk. An ſeinen Arm hat ſich ſein Weib ge⸗ klammert. Zorn flammt aus des Alten Augen, den er nur mühſam hemmt „Des Vaters Segen baut den Kindern Häuſer! Der Fluch der Mutter reißt es nieder! Kennſt du das Wort, Ange Huber? Wenn nicht, ſo wirſt du es noch kennen lernen. Der Herrgott wird es ſelber brennen in dein hartes kaltes Herz!“ Er hält einen Augenblick inne und fährt dann ruhiger fort.„Wir weichen, Konrad, weil wir der Herrſch⸗ ſucht deiner Frau im Wege ſind. Wir ziehen in die Kate, wie die Jungbäuerin beſtimmt. Vielleicht wird ſie es noch einmal bereuen, daß ſie den Segen der Alten aus ihren: Hauſe wies!“ a „Nein, Vater, nein!“ ruft der Jungbauer entſetzt.„Ihr dürft nicht tun, wie Ihr ſagt. Eher muß ſie weichen, die nicht wert iſt, daß ſie Eure Tochter heißt und Bäuerin im Birkhof geworden iſt durch Euch.“ „Sohn,“ ſagt der ſtarke Mann und bebt am ganzen Körper vor Erregung.„Es kann nicht anders ſein. Du biſt an ſie gebunden mit heiligem Eid. Was Gott zu⸗ ſammenfügte, das ſoll der Menſch nicht ſcheiden.“ 0 „So muß ich mit ihr aus dem Birkhof gehen,“ ſagt Konrad ſtill und bleich.. 2 „Nein, mein Sohn,“ verſetzt der Vater,„es iſt reiflich überlegt. Wir gehen, die Mutter und ich, und ſühnen eine Schuld an dir.“ „Vater, was redet Ihr!“ zuſammen Warum denn dies— „Eine Schuld!“ ruft das Weib des Jungbauern trium— phierend.„Siehſt du, wie recht ich habe! Frag nicht viel und laß ſie gehen, ſo werden wir künftig Frieden haben.“ „Du irrſt dich. Weib!“ ſtößt Konrad mit weißen Lippen hervor.„Wenn Vater und Mutter gehen, dann geht der Friede mit!“ Die Tür der Hinterſtube ſchließt ſich wieder, ſchließt den Sohn mit ein. „Mutter, Vater,“ bittet er mit feuchten Augen,„tut mir das nicht an! Bleibt hier und übet Nachſicht gegen ihre böſen Worte. Es bringt ihr Zuſtand mit ſich, daß ſie hart und ungeduldig wird.“ „Sohn.“ ſagt die Mutter leiſe,„wir ſühnen eine Schuld. Wir trieben dich in dieſe Ehe, in die ihr beide keine Liebe brachtet. Ich wußte wohl, du warſt einer andern gut und ſie dir. Was über uns jetzt kommt, iſt nur die Strafe für unſern Hochmut und unſere Liebloſigkeit gegen dich und ſie. Die reiche Gaſtwirtstochter ſchien uns zur Ehe beſſer als die arme Magd, die eine Waiſe war. Wir ſühnen dieſe Schuld, ſo gut es eben geht. Vergib, daß wir nicht unge⸗ ſchehen machen können, was wir dir angetan haben!“ Tief beugt der Sohn ſich zu der Mutter nieder und leg: die heißen Lippen auf ihr Haar, das in den letzten Wochen ganz weiß geworden iſt wie einer Greiſig Haupt. „Mutter,“ ſpricht er,„ich bin mit ſchuld. Ich hab nicht um mein Glück gekämpft und hab es aus den Händen gleiten laſſen. Hätt ich die Lippen aufgetan und Euch mein Herz geöffnet, Mutter, Ihr hättet mir mein Glück wohl nicht verſagt.“ „Du guter Bub! Du willſt mir tragen helfen an meiner Schuld, und du vermagſt es nicht.“ Die Mutter iſt ganz gebeugt, aber Sebaſtian Birk richtet ſich empor. „Es iſt vorbei. Die Folgen werden wir zu tragen wiſſen. Komm, Mutter, laß uns unſere Sachen ordnen. Die Roſel wird uns helfen. Sie ſoll uns in die Kate folgen und fortan unſre liebe Tochter ſein!“ „Ja, Vater,“ ſpricht Mutter Fränze und wiſcht die Tränen ab. Sie weiß ſehr gut, warum der Vater die Roſemarie nicht länger in dem Hofe laſſen will. 9. Wieder prangt der Birkenhain im Frühlingsſchmuck Wieder jubilieren die Vögel in den Zweigen, und munter ſpringen die Fiſchlein im Bach. Birkfeldes Jugend freut ſich ihrer Freiheit. Sonntag iſt es heute, darum geht ſchon früh am Morgen das frohe Treiben an. Die Buben waten durch den Bach und jauchzen hell auf, wenn einer auf dem Stein das Gleichgewicht verliert. Die Mädchen tummeln ſich auf dem Anger. Hier und da hat eines auf ein jün⸗ geres Geſchwiſterchen zu achten, das ihm von der Mutter anvertraut wurde. Mutter Fränze ſieht von der Tür der Kate dem Leben lange zu, und wenn ſie eins der kleinen Kinder ſieht, ſeufzt ſie tief auf. Ob wohl ihr Enkelkind auch einmal kommen wird, am Bach zu ſpielen unter den Augen ſeiner Ahne? Im Birkhof wurde unlängſt ein kleines Mädchen ge⸗ boren. Die Großeltern haben es noch nicht geſehen; aber Konrad ſpricht ihnen oft von ſeinem Kinde, wenn er nach Feierabend kommt, um auf der grünen Bank bei ihnen auszuruhen. Ein feines, zartes Kindchen ſoll es ſein, das nichts von ſeiner geſunden, ſtarken Mutter hat. „Nach der Ahne wird es ſein,“ ſagt der junge Vater fröhlich.„Ich brächte es gern einmal zu Euch, aber es it. noch gar ſo ſchwach.“ „Laß nur!“ antwortet Mutter Fränze immer. werden es ſchon einmal ſehen.“ Konrad iſt jetzt heiterer als früher, als lebte er in dem Kinde wieder auf zu neuer Freude und Lebensluſt. Die Mutter ſpürt es, und ſie iſt doppelt dankbar für das Enkel kind. Was ſchadet es, daß ſie das Kleine noch nicht geſehen hat! Es wird dennoch zum Segen für den Birkhof werden Seit jenem Wintertage, an dem die beiden Alten das Haus verließen, meiden ſie den Birkhof. Zwar hilft der alte Bauer auf dem Acker mit: aber den Hof betritt er aber ſie „Wit gicht. Zu ſehr hat ihn das böſe Wort der Jungbäuerig derletzt. Ihm wird das Vergeſſen nicht ſo leicht wie ſeiner Frau, ſteht er doch auf der Höhe ſeiner Kraft, indeſſen ſie gebrechlicher geworden iſt, als ſie vorher war. Der kalte Winter hat ihr übel mitgeſpielt. Aerger denn e plagt ſie die Gicht. Das Laufen fällt ihr ſchwer, und doch trägt ihr Geſicht ſtets einen freundlichen Zug, ent⸗ gegen der früheren Zeit. Das iſt der günſtige Einfluß der Bittnermuhme, die ihr mit ihrem frohen Mut ein rechtes Vorbild iſt. Auch jetzt ſchüttelt Mutter Fränze die ſchlimmen Ge⸗ danken ab. Der Tag iſt viel zu ſchön, als daß man ihn durch nutzloſes Grübeln verderben mag. Nur ein Lied fehlt heute, dann würde aller Unmut im Augenblick ver⸗ ſchwinden. Aber da zieht es ſchon von fern heran. „Es kam ein Knab gezogen, wohl in die Welt hinaus!“ Richtig, da biegen die Wandervögel um die Ecke, um am Bach eine kurze Raſt zu halten wie im vergangenen Jaar und dann die Höfe zu beſuchen. Die Bittnermuhme lugt zur Tür hinaus bei dem fröh⸗ lichen Klang. Sehen will ſie, ob der Bub dabei iſt, der ihr im vorigen Jahr ſo gut gefiel. Freilich hätte ſie ſeine helle Stimme ſchon hören müſſen, wenn er darunter wäre, Sie ſieht ſich prüfend um, ſie kann ihn nicht entdecken. Zur Chriſtel geht ſie hin, die ſchon lange im Graſe ſitzt und mit den jüngſten Kindern Birkfeldes ſpielt. „Du, Chriſtel,“ ſagt ſie leiſe,„ſchau doch mal, ob der Bub darunter iſt, mit dem du vorm Jahr bei mir oben warſt, als die Wandervögel hier unten ſangen.“ Das Neſthäkchen vom Rabelhof ſchüttelt den Kopf. „Muhme, er iſt nicht da,“ ſagt es betrübt,„ich merkte es ſofort. Die andern ſind alle dabei. Soll ich fragen, warum der Bub heut fehlt? Er hatte doch verſprochen, daß er wiederkommen wollte.“ „Nein, Chriſtel, laß nur! Es nützt ja doch nichts mehr!“ Traurig und enttäuſcht kehrt die Muhme in ihre Stuve zurück und macht ſich zwiſchen den Blumen auf den Fenſterbrett zu ſchaffen. Dabei ſteht fort und fort das helle Jungengeſicht vor ihren Augen, wie ſie es ſo gut in der Erinnerung bewahrt. „Seltſam,“ murmelt ſie,„ich wußte gar nicht, daß der Bub mir in wenigen Augenblicken ſo lieb geworden war!“ Auch für Chriſtinchen iſt der ſtrahlende Himmel plötzlich mit Wolken überzogen. Sie hatte an den Buben gedacht, als die Wandervögel kamen, und nun er nicht da iſt, it ſie enttäuſcht. Sie hatte ſo beſtimmt gehofft, daß er wie⸗ derkommen würde, gerade weil er ſo gern im Freien auf dem Lande war. Im vorigen Jahr als ſie beiſammen auf dem Anger ſaßen, ſagte er: „Ihr habt es gut hier draußen. Ihr könnt immer im Freien ſein. Und ſchaffen könnt ihr in der Sonne. Ich muß im Schatten bleiben hinter Mauern, und manchmol iſt es mir, als ob ich erſticke in den Straßen.“ „Ach, weißt du,“ gab ſie zurück,„es iſt oft gar nicht leicht, da draußen ſchaffen in der Sonne. Sie brennt oft gar ſo heiß. Im Lenzſchein freilich, ſo wie jetzt, da iſt es wonnig auf der Wieſe und im Acker, aber im Sommer. da brennt ſie uns auch mal kaputt.“ „Und dennoch, Mädchen! Ich wollte, ich könnte mit dir tauſchen.“ „Ach nein, ich könnte auch nicht immer in den Straßen ſein und in den hohen Häuſern, von denen Vater oft er— zählt. Aber wenn es dir bei uns ſo gut gefällt, dann bleib doch draußen. Dem Vater wär ein Bub ſchon recht. Er hat nur lauter Mädel!“ „Das geht ja nicht. Was ſollte dein Vater mit mir machen, Mädchen. Ich muß ja Lehrer werden und muß viel lernen, und das kann ich bloß in der großen Stadt und in den hohen Häuſern.“ „Willſt du gern Lehrer werden?“ fragte Chriſtel.„Oder will es bloß dein Vater haben?“ „Ich habe keinen Vater und keine Mutter mehr. Mein Vormund hat es ſo beſtimmt, weil es der Großvater ſo wollte.“(Fortſetzung folgt.) 111 1— un S S 2 1 jeim. e lä. Jungen Per potfen brachte behalf t ein den e Vet⸗ hädigt einet deug⸗ d 2 bean⸗ luerig einer ſen ſie denn „ und en ß der echtes ftöh⸗ ſt, der e ſeine wale en ſe ſizt b der oben merkte fügen, ochel, naht Stube I den kt 9 ib del war! 88. . 3 1 N. 5 8 3 — 8 eee ee e fall der Maſſen aus, Kurheſſenhalle vor 35 000 Volksgenoſſen. Rudolf Heß nahm der Locarnomächte in London R Dank für die Befreiung. Ludwigshafen a. Rh., 25. März. Hunderttauſende aus den arbeitsreichen Städten aus den ſchmucken Städtchen an der dem Führer des deutſchen Volkes zu danken und Treue zu ſchwören. Es gilt Dank abzuſtatten für die Befreiung aus langen Notjahren, die auf d laſteten. Das Leid und die Bedrückung des Saarlandes ſtehen noch friſch in unſerer Erinnerung. Vor wenigen Wochen zeigte eine Ausſtellung in Pirmaſens Bilder und Do— kumente aus der Zeit des verbrecheriſchen Sepa⸗ ratismus in den erſten Nachkriegsjahren, dem die Schüſſe einiger Mutiger in Speyer ein Ende ſetzten. Ar⸗ beitsnot und Hunger folgten. Ueber 90 000 Arbeitsloſe zeigte die Höchſtziffer im Jahre 1932. Troſtlos und mutlos warteten die Menſchen auf Hilfe. Und es wurde ihnen geholfen! Schon wenige Zahlen zeigen es. Ueber 8000 Betten wurden verteilt, rund 5 Mil⸗ lionen Mark an Geld und Sachſpenden für„Mutter und Kind“ aufgewandt, 60 000 Saarkinder in Erholung geſchickt, 25 000 Arbeiterurlauber aus dem Saarland betreut. Zur materiellen Fürſorge trat die Betreuung auf kulturel⸗ lem Gebiet. Der Kulturraum der Weſtmark wurde ver— tieft in dem Bemühen, den Menſchen die Heimat in ihren vielfältigen Aeußerungen wiederzugeben. Die Zahlen eines Arbeitsjahres ſind: 1000 Theateraufführungen, 1000 Volks. tumsabende, über 300 Konzerte, 50 000 Beſucher der ſaar⸗ pfälziſchen Freilichtbühnen. Wir wollen unſer Volk glücklich machen! Wir wollen unſer Volk glücklich machen, das iſt unſer Programm, das man allerdings nur löſen kann, wenn man ſich zur nationalen Ehre bekennt. Adolf Hitler, 2. November 1933. Die Zahl der Arbeitsloſen in der Pfalz iſt bie Ende 1935 auf die Hälfte des Höchſtſtandes von 1932 her⸗ untergegangen. In den kleineren Städten und ländlichen Gemeinden aber konnten faſt alle freien Arbeitskräfte zu Straßen⸗ und Siedlungsbauten herangezogen werden, denn im Gau Saarpfalz iſt die Auflockerung der Großſtädte Lud⸗ wigshafen und Saarbrücken durch Anlage großzügiger Ar⸗ beiterſiedlungen das wichtigſte Merkmal in der Arbeit der . letzten drei Jahre. Zahlreiche Bodenverbeſſerungen ſchaffen dem Bauern Neuland. Allein in der Rheinniederung wer⸗ den durch großzügige Entwäſſerungen 40 000 Hektar Land durch Meliorationen ertragsfähiger gemacht, und der Mehr⸗ ertrag aus dieſem Gebiet wird auf jährlich 6 Millionen Mark geſchätzt. Der Bauer, der Arbeiter, der Kaufmann, die Jugend aus Stadt und Land, alle kommen heute, dem Führer des deutſchen Volkes und den von ihm für den Gau Saarpfalz veſtellten Männern zu danken und das Gelöbnis abzulegen, auch in den ſchwerſten Tagen treue Gefolgſchaft zu leiſten. Die Saarpjalz erwartet den Führer 1 des Saarlandes, aus den einſamen Dörfern des Weſtrich und i N fröhlichen Weinſtraße treten heute eine freudige Pilgerfahrt an den Rhein an, um em weſtlichen Grenzland „Die Sicherheit deutſchlands iſt kein geringeres Recht als oͤie Sicherheit der anoͤern Rationen“ Deine Stimme dem Führer! Ergebniſſe ſprechen Mehr Rohſtoffe aus deutſchem Boden. Nsg Am Beiſpiel der Spinnſtoffe kann man die deutſchen Fortſchritte in der Eigenerzeugung von Kohſtof⸗ fen gut verfolgen. Die einheimiſche Wollerzeugung iſt ſeit 1933 von 14 000 auf jährlich 16 500 Tonnen geſtie⸗ gen und deckt zurzeit etwa ein Zehntel des Inlandbedarfs. Beim Flachs iſt die Erzeugung von Spinnfaſern und Werg faſt verfünffacht und überſteigt bereits die Ergeb- niſſe von 1913 im ehemaligen Reichsgebiet, obwohl der Flachsanbau in der Zwiſchenzeit faſt völlig„außer Mode“ gekommen war. Außerordenklich ſtark ſind in den letzten zwei Jahren die Anbauflächen von Hanf ausgedehnt worden. 1933 waren nur 210, 1935 bereits 4000 Hektar mit Hanf bebaut. Die Ernte in Hanffaſern hat ſich ver⸗ zwölffacht. Anſeren Kunſtſeidenbedarf konnten wir im vergangenen Jahr ſchon zu über neun ZJehnteln aus eigener Erzeugung decken. Die Goebbelsrebe in Franhjurt -Die Welt ſoll nicht mehr mit unſerer Zwietracht rechnen.“ Frankfurt a. M., 24. März. In ſeiner Rede auf der Rieſenkundgebung in der Feſt⸗ halle legte Reichsminiſter Dr. Goebbels, die Zuſtände vor 1933 zum Vergleich heranziehend, die Wege einer dreijäh⸗ rigen nationalſozialiſtiſchen Aufbauarbeit dar. Ein tauſend⸗ ſtimmiges Nein brauſte auf, als er fragte, ob noch ein einziger Deutſcher jene Parteigebilde zurückſehne, die keinen anderen Intereſſen dienten als ihren eigenen. Toſender Bei⸗ zall begleitete die Worte, die Dr. Gobbels dem Leben und Wirken des Führers, des„einfachſten aller Staats— männer in Europa“, widmete. „Es mußzte ein Arbeiter ſein,“ ſo rief er den Maſ⸗ ſen zu,„der den Arbeitermord beſeitigte, ein Soldat, der den Landesverrat niederſchlug, ein Mann, der nie einer Bartei angehört hatte, um die Parteien des Haſſes und der Iwietracht zu beſeitigen, ein Bayer, um dem Sepa⸗ ratismus den Garaus zu machen, ein Oeſterreicher, um den tauſendjährigen Traum der deutſchen Einheit zu verwirklichen.“ Der Miniſter kam auch auf die Haltung Deutſchlands gegenüber den Locarnomächten zu ſprechen. Unter immer neuem Beifall erklärte er, daß wir niemals wieder etwas unterſchreiben würden, was gegen unſere Ehre ver— ſtoße. Anſere Soldaten ſeien im Rheinland und würden dort bleiben. Wenn die anderen Staaten das Recht und den Frieden an ihrer Grenze wahren wollten, wir wollten dasſelbe tun. In unſerem Lande aber dürfe keiner aufſtehen, um innere Zwietracht zu ſchaffen. Wenn der Führer gezwungen iſt, ſo rief Dr. Goebbels zum Schluß unter dem ſich immer mehr ſteigernden Bei⸗ mit geſchärftem Auge nach vorwärts zu ſchauen für das ganze deutſche Volk, ſo muß er wiſſen: Ich kann unverrückbar nach vorn ſchauen, denn hinter mir ſteht geſchloſſen ein Volk! Und dieſe Gewißheit werde ihm das deutſche Volk am 29. März geben zum Nutzen der Nation und für eine große deutſche Zukunft. „Die Welt ſoll mit unſeren 67 Millionen rechnen; ſie ſoll aber nicht mehr rechnen können mit unſerer Zwietracht; denn geſchloſſen wird dem Volk durch den Führer die große deutſche Zukunft gewieſen.“ Rudolf Heß in Kaſſel »das deutſche Volk ſteht auf der Seite des Friedens.“ f Kaſſel, 24. März. Der Stellvertreter des Führers ſprach in Kaſſel in der in ſeiner Rede zu den Fragen Stellung, die die Beſprechung aufgeworfen hat. Die Herren in London, ſo ſagte er, hätten ein Memo⸗ randum zuſammengebraut, das ſelbſt der engliſchen Preſſe Töne entlockte, die bei ihr erfreulich neu ſeien. „Wir nehmen die Sache noch humoriſtiſch,“ rief Rudolf Heß aus,„aber Deutſchland hat nicht 15 Jahre um die Wiederherſtellung ſeiner Ehre als Nation gekämpft, damit die Welt uns 1936 zu behandeln verſucht, wie das Deutſch⸗ land von 1919. Sie hat heute ein Deutſchland vor ſich, das ebenſo leidenſchaftlich bedacht iſt auf ſeine Ehre wie es den Frieden will. Den Frieden, den die Völker wollen, ſo wie das deutſche Volk den Frieden will.“ Beim Generalſtab des Wahlkampfes Die Reichswahlkampfleitung, an deren Spitze Reichs⸗ propagandaminiſter Dr. Goebbels ſteht, arbeitet als General⸗ ſtab des Wahlkampfes im Reichspropagandaminiſterium. Ueber die dabei zu bewältigende gewaltige Aufgabe konnte ſich ein Vertreter des„Arbeitsmann“ unterrichten, dem der ſtellver⸗ tretende Reichspropagandaleiter, Hugo Fiſcher, und ſeine engſten Mitarbeiter einen Querſchnitt durch ihre Tätigkeit gaben. Mit das hervorſtechendſte Merkmal dieſer ganzen Arbeit iſt darnach das enge Zuſammenwirken von Partei und Staat. Die Reichswahlkampfleitung als das geiſtige Zentrum des Wahlkampfes regelt von Berlin aus den Einſatz von Film, Funk, Preſſe ufw. Ihre Anweiſungen und Richtlinien werden in den einzelnen Gauen in die Tat umgeſetzt. Sämt⸗ liche Verſammlungen mit den Reichs⸗ und Länderminiſtecien, den Reichs⸗ und Gauleitern ſowie den Reichs⸗ und Stoß⸗ trupprednern— insgeſamt weit über 3000— ſind hier bis in alle Einzelheiten feſtgelegt worden. Darüber hinaus ver⸗ bleibt den Gauen die Organiſation ihrer anderen Verſamm⸗ lungen mit den Gau⸗ und Kreisrednern. Jedes Wahlplakat, jede Broſchüre, jedes Flugblatt, das uns fetzt in einer Auf⸗ lage von vielen Millionen begegnet, iſt in der Reichswahl⸗ kampfleitung entworfen und vom Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels genehmigt worden. Da täglich, ja ſtündlich eine Fülle von neuen Fragen auftaucht, die entſchieden werden müſſen, findet jeden Tag eine Sitzung aller Mitarbeiter der Reichswahlkampfleitung unter Vorſitz von Dr. Goebbels ſtatt, bei der Richtlinien ausgegeben und Vorſchläge unterbreitet werden. Dieſe ein⸗ heitliche Linie, die der geſamten Arbeit ihr Gepräge gibt, verbürgt den geſchloſſenen Einſatz, der den Weg zum Erfolge weiſt. Ganze Berge von Briefen ſchleppt täglich die Poſt herbei. Es befinden ſich darunter Tauſende von Zuſchriften von Volksgenoſſen aus allen Teilen des Reiches, die voller Freude ihrer Begeiſterung über die Politik des Führers Ausdruck geben und mit mancher beachtenswerten Anregung hervortreten. 3 Unter der Flut der täglichen Einſendungen fehlen auch nicht ſolche Briefe, deren Inhalt einzelnen Sachbearbeitern ein Lächeln entlockt. Da berichtet jemand, daß er mit einer Zigeunerin verheiratet ſei und fragt nun, ob er trotz⸗ dem wählen dürfe. Auch Schreiben von Nichtwahlberechtigten gehen ein, die anfragen, ob nicht ausnahmsweiſe gerade ſie doch wählen dürften. Nach genauen Richtlinien wird im übrigen der Generalſtab bis zum Tag der Wahl fortarbeiten, wobei die letzten beiden Tage den Höhepunkt bringen. Dann Warum nicht ſo? wird mit dem größten Einſatz der Propagandamittel zu rech- nen ſein, wobei Neuerungen zur Ausführung gelangen, über die zurzeit nichts Näheres mitgeteilt werden kann. Aeberſchwemmungsbilanz 171 Tote, eine halbe Milliarde Dollar Schaden. Neuyork, 24. März. Nach der letzten Berechnung be⸗ trägt der durch die Ueberſchwemmungen in 13 Bundes⸗ ſtaaten angerichtete Geſamtſchaden 507 Millionen Dollar. 429 000 Menſchen ſind obdachlos geworden. Etwa eine halbe Million Arbeiter ſind mit dem Wiederaufbau der heimgeſuchten Gebiete beſchäftigt. Insgeſamt ſind 171 Men⸗ ſchen bei den Ueberſchwemmungen umgekommen. Das Hochwaſſer des Ohio⸗Fluſſes hat weite Gebiete von Kentucky in der Nähe von Louisville überflutet. Tödlicher Abſturz an der Höfats. Oberſtdorf, 24. März. Als eine aus vier Touriſten be⸗ ſtehende Bergkameradſchaft ſich auf dem Weg zum Höfats⸗ Weſttobel befand und gegen 9 Uhr etwa oberhalb des To⸗ bels war, mußte eine hartgefrorene Schneerinne überquert werden. Der Erſtgehende, der 23 Jahre alte Alfred Scher⸗ zinger aus Bonndorf im badiſchen Schwarzwald, der in Friedrichshafen in Arbeit ſteht, glitt dabei aus und ſtürzte gegen 400 Meter tief ab. Die Kameraden eilten dem Abgeſtürzten ſofort zu Hilfe, der aber, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, alsbald verſchied. Deutſch⸗franzöſiſches Studentenlager auf Uſedom 1935 Deine Stimme dem Führer! 1 0 Erſcheint vollzählig Deutjche Frauen und Jungfrauen von Viernheim! Donnerstag abend im Central⸗Film⸗Palaft der Was hat der Führer für die deutschen Gemeinden getan? Angeſichts der bevorſtehenden Reichstagswahl empfiehlt ſich für diejenigen, die vergeſſen haben, wie es um die Lage der Gemeinden beſtellt war vor der Machtübernahme, ein kurzer Rückblick: Wie war der Stand der Gemeindepolitik 1932 vor der Machtübernahme? Millionen von Arbeitsloſen drängten an die Schalter der Wohlfahrtsämter. Die gemeindliche Kaſſenlage war troſt— los. Durch die Amtsſtuben der Bürgermeiſter ging das Geſpenſt der Sorge um die Bereitſtellung der für die Unter— ſtützung erforderlichen Barmittel. Die Gehaltszahlungen wa⸗ ren vielfach gefährdet und erfolgten nur ratenweiſe. Die Fehlbeträge in den gemeindlichen Haushalten betrugen in Preußen allein 1,024 Milliarden Reichsmark. Die Ge⸗ ſamtverſchuldung belief ſich auf faſt 10 Milliarden Reichs- mark; die Zahl der Gemeinden mit ausgeglichenem Haus— halt war gering. + Wo ſtehen wir heute, 3 Jahre nach der Macht- übernahme durch den Nationalſozialismus? Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen iſt von 2,7 Millionen im April 1933 auf rund 400 000 Ende 1935 zurückgegangen. Die Fehlbeträge in Preußen waren 1934 ſchon herabgeſunken auf 333 Millionen. Im Rech- nungsjahr 1936 werden von der Geſamtzahl der deutſchen Gemeinden etwa 80 v. H. wieder einen ausgeglichenen Haus⸗ halt haben nach dem Grundſatz der Wahrheit und Klarheit. Die rückſtändigen Staatsſteuern betrugen vor der Um— ſchuldung 223 Millionen, jetzt nur noch ½ Million. Steuereinnahmen haben eine ſtete Steigerung er— fahren: Bereits im Jahre 1934 hatten ſich gegenüber dem Vorjahre erhöht 46 Die bei der Einkommen- und Körperſchaftsſteuer um 22 v. H. bei der Gewerbeſteuer um 4 v. H. bei der Bürgerſteuer um 8 v. H. bei der Grunderwerbsſteuer um 25 v. H. Die Aufwendungen der Gemeinden für unmittelbare Aufträge an die Privatwirtſchaft haben eine erhebliche Stei— gerung erfahren. Sie betrugen in einem einzigen Rechnungs— jahr(1933/34) bereits 1,9 Milliarden und ſind weiter geſtiegen. Bei einem Geſamtüberblick über die Lagen der Gemeinden iſt feſtzuſtellen, daß der Führer die deut- ſchen Gemeinden von dem Abgrund, an dem ſie im Jahre 1932 ſtanden, zurückgeriſſen und auf den Weg zur Geſundung geführt hat, auf dem ſie bereits ein großes Stück zurückgelegt haben. Damit iſt die Hoffnung der deutſchen Gemeinden in Erfüllung gegangen, die der Führer ihnen gab, als er in ſeinem 1. Regierungsprogramm im Jahre 1933 das Wort ſprach: Die Gemeinden ſollen nun wieder zu einem geſunden Eigenleben und zu geſunden Finanzen kommen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. März 1936 Denkſpruch. Ein Land, ein Volk, ein Herz, ein Heer, wir wollen Deutſche heißen. Arndt. eclanken im andülenga gen Strahlender Sonnenſchein liegt wie ein Sinnbild der Bejahung deutſchen Lebens über dem weiten Platz. Schon zeigen Bäume und Sträucher ihr erſtes Grün. Mütter ſitzen wieder auf den Bänken und beobachten die herumtollenden, ausgelaſſenen Kinder, die dumpfer Stuben Enge entflohen ſind und ſich nun wieder ſo richtig austoben können. Das iſt unſere Jugend, die unſere deutſche Zukunft iſt.! Für dieſe Jugend kämpfen wir heute, auf daß es ihr einſt beſſer geht, als es uns gegangen iſt. Wir, die wir auf der Höhe des Lebens ſtehen, haben die letzten zwei Jahrzehnte viel ge⸗ litten und viel ertragen müſſen. Wir kennen das Leben und wir kennen den Kampf ums Daſein. Aber wenn wir in wenigen Tagen unſere Stimmen abgeben für Deutſchlands Sein oder Nichtſein ſchlechthin, ſo geht es nicht in erſter Linie um ein beſſeres und ſorgloſeres Leben für uns, ſon⸗ dern für die, die da jetzt ſorglos und heiter Ball ſpielen und ihr Kreiſel drehen laſſen. Die ſollen einmal ein beſſeres Daſein haben, als ſtolze freie Deutſche auf deutſchem Boden. Aber das iſt nur möglich, wenn wir uns bis ins Innerſte aufgewühlt und alles perſönliche hintenanſetzend, uns geſchloſſen hinter den Führer ſtellen. „Du ſtehſt nicht einſam mehr, kalt und verlaſſen, Inmitten Unverſtand und Not und Tod, Laß vom Gemeinſchaftsgeiſte Dich erfaſſen; Stell' Dich hinein ins deutſche Morgenrot. Achtung. Autobeſttzer! Die Beſitzer von Privatwagen, die ſich am Wahl⸗ tag freiwillig zum Fahren von Kranken und Kriegs⸗ beſchädigten zur Verfügung ſtellen, werden zu einer Nückſprache Donnerstag abend 8 Ahr in die Partei⸗ dienſtſtelle gebeten. Wer ſich dazu bereit erklärt, kann ſich bis dahin ſchriftlich bei Prop.⸗Ltr. Pg. Braun Gollamt) melden, dabei angeben, für welche Zeit er ſein Auto zur Verfügung ſtellt. Film⸗Vorjührung jür Erwerbsloje im Central⸗Film⸗Palaſt! Heute Mittwoch wird für die Erwerbsloſen nebſt Angehörigen bei freiem Eintritt ein ſchöner Film im Central⸗Film⸗Palaſt vorgeführt. Beginn der Vor⸗ führung 20 Uhr. Es wird gebeten, den Erwerbsloſen-Aus⸗ weis am Eingang vorzuzeigen. Achtung! Frauenverjammlung! Die Frauen⸗Kundgebung am Donnerstag findet nicht wie vorgeſehen, im„Freiſchütz“, ſondern im Central⸗ Film⸗Palaſt ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wird ein hochintereſſanter Film mit Beiprogramm unentgeltlich vorgeführt. Zu dieſer Veranſtaltung wer⸗ den alle Frauen Viernheims herzlichſt eingeladen und gebeten, bis 20 Uhr die Plätze einzunehmen. Frauen und Männer, erſcheint zu dieſen beiden Veranſtaltungen in Maſſen! Heil Hitler! Franzke Ortsgr.⸗Leiter Braun Organ.⸗Leiter Die Felöwege werben hergeſtellt Wie oft haben wir in letzter Zeit ſchon Klagen ver⸗ nehmen müſſen über die ſchlechten Feldwege in unſerer Gemarkung nach dem Feldbereinigungsverfahren. Immer wieder wurde es von verſchiedener Seite der Gemeinde zu- gedacht, die Wege inſtand zu ſetzen. Dabei iſt jedoch unſere Gemeinde wirklich nicht in der Lage, die Koſten hierfür auf⸗ zubringen. Hieraus kann dann aber beileibe nicht die Fol⸗ gerung abgeleitet werden, daß in dieſer Angelegenheit nichts unternommen worden ſei. Jedenfalls haben ſich die zuſtändi⸗ gen Stellen ſchon ſeit langem bemüht, damit von der Feld⸗ bereinigung bzw. dem Kulturbauamt wenigſtens die meiſt befahrenen Feldwege hergerichtet werden. Dieſe Bemühungen haben nunmehr anſcheinend zum Erfolg geführt, denn geſtern früh traf ein Laſtwagen mit Anhänger hier ein, der Männer vom Arbeitsdank mitbrachte, die nach Anleitung des Kultur- bauamtes die Wege in Ordnung bringen. Hoffen wir, daß die Feldwege bald in einen ordentlichen Zuſtand kommen und damit eine weitere Etappe des großen Meliorationspro⸗ gramms auch in unſerer Gemeinde zum Wohle der Ein⸗ wohnerſchaft durchlaufen iſt. * * Aus der Schule. Herrn Schulverwalter Ph. Schäfer von hier wurde eine Lehrerſtelle an der hieſigen Volksſchule übertragen. Damit ſind ſämtliche erledigt ge⸗ weſenen Stellen an der Viernheimer Schule definitiv beſetzt. Sänger⸗Einheit. Die Singſtunde mußte auf Frei- tag verlegt werden. Wegen der Sängerfahrt nach Mannheim am kommenden Samstag abend, anläßlich des 80. Geburts⸗ tages unſeres Ehrenmitgliedes Andr. Stumpf, bitte Inſerat im Vereinsanzeiger beachten. Paſſive und Ehrenmitglieder ſowie auch die Damen ſind eingeladen. * Viernheims älteste Einwohnerin f Am geſtrigen Nachmittag ſtarb Viernheims älteſte Ein- wohnerin, Frau Anna Maria Faltermann geb. Burkert, Hansſtraße 17. Eine ehrwürdige Greiſin, die ſich bis ins hohe Alter einer ganz ungewöhnlich körperlichen und geiſtigen Rüſtigkeit und Geſundheit erfreuen durfte, ſodaß ſie an allem Tagesgeſchehen noch Anteil nehmen konnte, hat im gottbegnadeten Alter von 89½ Jahren das Zeitliche geſegnet. Viele Jahrzehnte hat die„Mariann“, mit welchem Namen ſie allen Viernheimern bekannt war, am Rathaus einen Obſtverkauf unterhalten. Ihr ſtets liebenswürdiges Weſen hatte ihr in all den vielen Jahren die Freundſchaft und das Vertrauen vieler Menſchen eingebracht, die der Verſtorbenen ein dankbares Andenken bewahren werden. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, 4 Uhr, ſtatt. * Wahlaufruf des Deutſchen Sängerbundes. Der Bundesführer des DSB., Meiſter, hat an alle Bun⸗ desmitglieder einen Aufruf erlaſſen, in dem er es als die ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Deutſchen bezeichnet, den Führer in ſeinem Beſtreben zur Sicherung des Friedens und Schutzes des deutſchen Vaterlandes zu unterſtützen. Deshalb darf es für alle Mitglieder des deutſchen Sänger⸗ bundes nur eine Parole geben: Reſtloſer Einſatz für das Friedenswerk durch Stimmabgabe! Bindung an den Großviehmarkt Mann⸗ heim. Mit ſofortiger Wirkung ſind die Gemeinden Bens⸗ heim, Lampertheim, Lorſch, Bürſtadt, Hep⸗ penheim und Viernheim nach einer Anordnung des Schlachtviehverwertungsverbandes dem Viehgroßmarkt Mann⸗ heim zugeteilt worden. Auch Worms gehört jetzt dazu. Sämtliche Erzeuger in dieſen Gemeinden haben alſo jetzt den Verkauf ihres Schlachtviehs nur über den Viehgroßmarkt Mannheim vorzunehmen, während andererſeits ſämtliche Metzger, Gaſtwirtſchaften uſw. ihren geſamten Bedarf an Schlachtvieh und Fleiſch auf dem Viehgroßmarkt in Mann⸗ heim zu decken haben. „Frauen⸗Kundgebung Eintritt frei! An alle Erwerbslojen! Heute Mittwoch abend veranſtaltet das WSW für alle Erwerbsloſen und erwachſenen, erwerbsloſen Angehörigen eine Frei⸗Vorſtellung im Central⸗Film⸗ Palaſt. Zur Aufführung kommt ein ſchönes Film⸗ programm bei vollſtändig freiem Eintritt. Wir wünſchen allen Erwerbsloſen heute abend vergnügte und ſchöne Stunden und hoffen auf ein volles Haus. Der Ausweis iſt vorzuzeigen. Einlaß 8 Ahr, Anfang 8.30 Ahr. Deuljches Winterhiljswerk. FCC VVVVVVVVCVTVGTVTGVPTGTGTGTVTGTGTGTPTGTCTGTbTſTVTCTCTbT(T(T(T'TVTbTbTbTbTTbbb Achtung! 8 Achtung! An alle Frauen und Aäochen von Viernheim! Am Donnerstag, 26. März 1936, abends 8.30 Uhr, findet im Central-Film-Palaſt aus Anlaß der Neuwahl des Reichstages eine öffentliche Frauen⸗Verjammlung ſtatt, in der Gaurednerin Frau Kohl aus Darm ſtadt ſprechen wird. Da an den Lebens- und Schickſalsfragen unſeres Volkes beſonders auch die deutſchen Frauen und Mädchen ein In⸗ tereſſe haben und wiſſen müſſen, worum es geht, um Freiheit, Ehre, Arbeit, Brot und Frieden, laden wir die hieſige Bevölkerung zu dieſer Veranſtaltung herzlich ein. Heil Hitler! gez. Franzke, Ortsgruppenleiter gez. Eliſe Riehl, NS.-Frauenſchaftsleiterin Die Mitglieder der Deuljchen Arbeitsfront genießen Aechtsſchutz Alle Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront genießen vom Tage ihres Eintritts in die DAF. die Vergünſtigung, daß ihnen die Rechtsberatungsſtelle der DAF. für Beratun⸗ gen und Bearbeitungen in Fragen des Arbeitsrechts und der Sozialverſicherung koſtenlos zur Verfügung ſtehen. Die⸗ ſes Recht zieht aber auch eine gewiſſe Pflicht nach ſich, nämlich, daß ſich die Mitglieder der DAF. in allen Rechts⸗ ſtreitigkeiten vor den Arbeitsgerichten oder Arbeitsämtern von den Rechtsberatungsſtellen der Deutſchen Arbeitsfront vertreten laſſen. Tägliche Beiſpiele zeigen uns, daß viele Volksgenoſſen um ihr begründetes Recht kommen, weil ſie ſelbſt nicht in der Lage ſind, ihre Forderungen ſachlich zu vertreten. Wir führen folgendes als Beiſpiel an: Bei 24 Fällen vor dem Spruchausſchuß des Arbeits⸗ amtes Darmſtadt wurden 5 Fälle durch die Rechtsberatungs⸗ ſtelle der Deutſchen Arbeitsfront vertreten. In dieſen Fällen wurde jedesmal ein obſiegendes Urteil erzielt. Der Reſt der Fälle wurde von den Intereſſenten perſönlich, und zwar meiſt ſchlecht vertreten. Hätten dieſe Volksgenoſſen ſich durch die Rechtsberatungsſtelle vertreten laſſen, ſo wäre ihnen beſtimmt mancher berechtigte Lohnanſpruch gerettet worden. Opferjchießen jür das WSW. 1935/36 Nachdem nunmehr das Opferſchießen des Deutſchen Reichskriegerbundes(Kyffhäuſerbund) für das WHW. 1935⸗ 36 im Landesverband Kurpfalz abgeſchloſſen iſt, teilen wir das Ergebnis des Geſamtreinertrages, der an die örtlichen NSV.⸗Stellen abgeführt wurde, mit. Das Geſamtergebnis innerhalb des Landesverbandes Kurpfalz beträgt: 22 424,98 Mk. Davon wurden von den Kreisverbänden innerhalb des Gaues Heſſen-Naſſau folgende Beträge aufgebracht:. f Kreisverband Mainz 978,45 Mk., Offenbach 916,50, Wiesbaden⸗Stadt 274,53, Wiesbaden-Land 784,50, Dieburg 626,53, Worms 601,06, Groß-Gerau 569,95, Darmſtadt 547,90, Erbach 440,02, Rheingau 429, Bensheim 381,96, Bingen 349,71, Alzey 343,67, Heppenheim 270,22, Oppenheim 258, Untertaunus 199,95, d. h. insgeſamt 7971,95 Mark. 5 FCC ͤ bd Am 29. März aber tritt die Nation geſchloſſen an die Wahlurne, um ihre Pflicht zu tun und den Führer zu be⸗ ſtärken in ſeinem Glauben an das deutſche Volk und in ſei⸗ nem tapferen und unerſchütterlichen Kampf für Ehre, Frei⸗ heit und Frieden der deutſchen Nation. Berlin, den 24. März 1936. Dr. Goebbels. Jungwähler, denke daran! 10 Wahlberechtigt iſt, wer am 29. März ſein 20. Lebens jaht vollendet hat, d. h. wer am 29. März 20 Jahre alt ge⸗ worden iſt. Denke daran, junger Deutſcher, denke daran, deulſches Mädel! a einmal gehabt. Es gibt ja auch ſo viele Dinge, über deren Qualität man ſich beim Einkauf kein richtiges Urteil bilden kann, weil alle Anhaltspunkte fehlen. Man braucht nur einmal an Schokolade, Kaffee oder— Zahnpaſte zu denken. Sie alle müßte man eigentlich vor dem Einkauf ausprobieren! Hier aber gibt es eine Sicherheit: den guten Ruf, den eine Marke hat. Und Chlorodont hat dieſen guten Ruf nun ſchon ſeit 29 Jahren! Zur Qualität von Chlorodont kann man deshalb getroſt Vertrauen haben. Pech beim Einkauf? Das hat wohl ſchon jeder von uns f FFF . — 7 3 . 18 9 N erbzloſ ral fig, Die⸗ Die nuch fi Deubschen a. 1935⸗ eilen bir örtlichen 1 zverbandes Vereins⸗ Anzeiger Sänger⸗Einheit. Die Singſtunde muß am Freita g Turnverein von 1893 e. V. Heute abend 8 Uhr —— 15 5 5 eee un n u, FTE IU Stellung eule flinwocn im Central-Flim-Palast Einiass u Uhr: Anteng 8.20 Uhr Aus wels Ist mitzubringen! Nationaljozialiſtijche Finanzleiſtungen D Ar. Schacht würdigt die Arbeit der Reichsbank in den drei Regierungsjahren Adolf Hitlers NS. Zum 29. März veröffentlicht Reichsbankpräſident Schacht folgenden Wahlaufruf für Adolf Hitler: In einem Augenblick, wo der Führer und Reichskanzler erneut um das Vertrauen des deutſchen Volkes wirbt, er— ſcheint es angebracht, daß auch die Reichsbank einen kurzen Rückblick tut auf das, was in ihrem Bereich geſchehen iſt. Wir haben das Arbeitsbeſchaffungs- und Rü ſ⸗ tungsprogramm des Führers finanzieren hel⸗ fen, ohne daß wir den Geld- und Kapitalmarkt geſtört haben, im Gegenteil, wir haben den durch die Kriſe von 1931 zer⸗ rütteten Geld- und Kapitalmarkt wieder funktionsfähig ge macht. Unſer Zahlungsmittelumlauf iſt trotz erheblicher Kreditausweitung nicht erheblich geſtiegen. Seine Steigerung iſt weſentlich hinter der Steigerung der geſamten volkswirtſchaftlichen Umſätze zurückgeblieben. Wir haben an die Emiſſionskraft und an die Kredithergabe des Marktes große Anſprüche ſtellen können, ohne das Dr 2 Alſlch⸗ und Molkereierzeugniie auf der 3. Aeichsnährſtands⸗Ausſtellung in Frantjurt am Alain Entſprechend der großen Bedeutung der deutſchen Milch— und Molkereierzeugniſſe für die geſamte Volksernährung iſt auch auf der diesjährigen 3. Reichsnährſtands-Ausſtellung die bekanntlich in der Zeit vom 17. bis 24. Mai ſtatt findet wiederum ein beſonderes„Haus der Milch“ er— richtet worden. Hier gibt die Hauptvereinigung der Deut— ſchen Milchwirtſchaft in Verbindung mit den untergliederten Milchwirtſchaftsverbänden eine Geſamtüberſicht über die Auf⸗ gaben zur Verbeſſerung der Güte unſerer Milch und Milch⸗ erzeugniſſe. Trotz der ſcharfen Ausleſe und der beſonders ſtrengen Prüfungsbedingungen iſt die Teilnahme vor allem in den Hauptgruppen Milch und Käſe gegenüber dem Vorjahre bedeutend geſtiegen, ſodaß die Geſamtmeldung von 5525 Proben als ein gutes Zeichen der ernſtlich angeſtrebten Ver— beſſerung der Qualität unſerer deutſchen Molkereier— zeugniſſe betrachtet werden kann. Unter Hervorhebung der zur Prüfung eingeſandten Käſe⸗ proben wird die Ausſtellung als Mittelpunkt einen Käſe⸗ Todes- 1 Anzeige Gott, der Allmächtige, hat unſere liebe, treubeſorgte, herzens gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante frau Huta Maria faller mann ge b. Burkert geſtern nachmittag 2 Uhr im gottbegnadeten Alter von 89½ Jahren, unerwartet infolge eines Schlaganfalles, wohlver ſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, zu ſich in die Ewigkeit abgerufen. Viernheim, den 25. März 1936 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, nachmittags 4 Uhr vom Trauerhauſe, Hansſtraße 17, aus ſtatt. 4 das Weidſtück Flur XX, Nr. 252, Par⸗ zelle, Obere Bruch⸗ weide auf den ſchwarzen Graben zur Hälfte mit Gerſte eingeſät hat, möge ſich bei Fr. Knapp 2. Ludwigſtraße 40, melden. abend 8.30 Uhr ſtattfinden. Samstag abend Geburts⸗ zagsſtändchen in Mannheim. Hierzu laden wir auch unſere paſſiven und Ehrenmitglieder nebſt Damen recht herzl. ein. Abfahrt OEG.(Fahrpreisermäßigung) Genauer Termin in der Samstagsnummer. Zöller, Vorſ. Hallentraining ſämtlicher Aktiven Alle Spieler, auch Jug rest 58 ſei Beifer Jugend, wollen reſtlos zur Stelle ſein. Beikert. gebäuden u. Garten Warum zu kaufengeſucht. einen Von wem, ſagt die Miele- Wagen Weil Miele⸗Wagen Qualitätserzeug niſſe ſind! Weil Miele⸗Wagen infolge ihrer Bauart leicht laufen! Weil Miele⸗Wagen trotz der Güte billig ſind! Weil es nichts beſſeres gibt! Alle Größen am Lager be Wegen Umzug ge br er⸗ Jean wunderle une. m. kleineren Neben⸗ Geſchäftsſt. d. Bl. 2 Zimmer und Küche zu mieten od. gegen 1 Zimmer u. Küche zu tauſchen geſucht Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. des Umſatzes kommt auf das Konto der Hüte und Preiswürdigkeit einer Ware emaillierten Herd zu verkaufen. Adolf Hitler⸗ ſtraße 51 Zinsniveau zu erhöhen. Im Gegenteil, die Zinſen ſind auf dem geſamten Gebiet des langfriſtigen ſowohl wie des kurzfriſtigen Kredites erheblich ge ſenkt worden. In der gleichen Zeit haben wir unſere Auslands ſchulden nicht un beträchtlich weiter ve rringert und eine Senkung unſerer Zinslaſten auch an das Ausland erreicht. Wir haben alles dies durchgeführt unter gleichzeitiger Aufrechterhaltu ng eines ſtabilen Wertes der deutſchen Währung und haben damit dem Arbei ter und Sparer die ſtärkſte Stütze für ſeine Lebensführung gegeben. Der deutſche Arbeiter und Sparer wird am 29. ds. Mts. für dieſe Erfolge national⸗ ſozialiſtiſcher Politik dem Führer ſeinen Dank und ſein weiteres Vertrauen a usſpre⸗ chen. J A y ſtand der deutſchen Milchwirtſchaft bringen, auf dem nicht nur die wichtigſten deutſchen Käſeſorten ausgeſtellt ſind, ſondern auch für den Verbraucher in kurzer Form leicht verſtändliche Erläuterungen bezüglich der Eigenart des Käſes in Ge— ſchmack, Geruch, in der Verpackung und Form, ſowie hin⸗ ſichtlich der Größe angegeben ſind. Von gleicher Bedeutung wird der Ehrentiſch der deut— ſchen Butter ſein. Zwar können dabei nicht alle zur Normal⸗ prüfung eingeſandten Proben hier ausgeſtellt werden, doch wird es möglich ſein, eine Ausleſe von den Buttereien zu zeigen, die im Rahmen des Preisbewerbes für Molkerei⸗ dauerwaren ſich an einer dreimonatlichen Haltbarkeitsprü⸗ fung für Dauerbutter beteiligen durften. Im Geſamtaufbau der Leiſtungsſchau der deutſchen Milchwirtſchaft iſt ſämtlichen Milchwirtſchaftsverbänden Ge— legenheit gegeben, die aus ihrem Gebiet eingeſandten Käſe— proben auszuſtellen und auch auf beſondere Merkmale und charakteriſtiſche Erzeugniſſe ihres Verbandsgebietes hinzu⸗ weiſen. Hervorgehoben ſei der Ausſtellungsſtand des Milch⸗ wirtſchaftsverbandes Heſſen, in deſſen Gebiet ja die Reichs⸗ nährſtandsſchau ſtattfindet. Größere Beachtung werden wei— terhin die Käſeausſtellungen vom Allgäu finden, wo insbe⸗ ſondere die große Zahl von Emmentaler Käſen auffallen Aujruj! Zu der morgen Donnerstag abend im Central— Film⸗-Palaſt ſtattfindenden großen Frauen⸗Kunbgebung laden wir alle Frauen und Töchter unſerer Ortsbauernſchaft herzlich ein. Wir verſammeln uns 8 Uhr in der Milchzentrale und beſuchen die Kundgebung gemeinſchaftlich. Heil Hitler! Roos, Ortsbauernführer Barbara Hoock, Ortsbäuerin Derjenige, welcher PP. wird, ſowie vom Rheinland mit einer umfaſſenden Schau von Käſen nach Holländer Art, endlich von Oſtpreußen mit allen Beſuchern bekannten zahlreichen Tilſiter Käſen. Einen breiten Raum an der Rückwand des Ausſtel⸗ lungsplatzes wird die überſichtliche Darſtellung der zum Preiswettbewerb 1936 gemeldeten Proben und die erzielten Geſamtergebniſſe einnehmen, um damit dem Beſucher einen umfaſſenden Ueberblick über den Umfang und Aufbau des Preisbewerbes geben zu können. Die Namen der Preisträger im einzelnen werden ebenfalls aufgezeichnet ſein; letztere werden dadurch beſonders geehrt. Ein Vergleich der Prü⸗ fungsergebniſſe aus den verſchiedenen Milchwirtſchaftsver⸗ bänden iſt anhand der dafür eigens aufgeſtellten Tafeln möglich. Wir erfüllen, was die Anderen verſprachen Die Altar decke der Reichs⸗ Proklamation Am 21. März jährte ſich zum dritten Male einer der bedeutendſten hiſtoriſchen Tage der neuen deutſchen Geſchichte, der feierliche Staatsakt in der Potsdamer Garniſonkirche vom 21. März 1933, bei dem vor dem erſten Reichstag der er⸗ wachten Nation der greiſe Reichspräſident von Hindenburg dem jungen Führer der Deutſchen, Adolf Hitler, die Hand zum feierlichen Bunde reichte. Zu dieſem hiſtoriſchen Tage hat der Küſter der Potsdamer Garniſonkirche, Willi Drews, anſchauliche Mitteilungen gemacht. Er ſchildert, wie der Kanzler mit dem Miniſterpräſi⸗ denten Göring das erſte Mal die Garniſonkirche auf⸗ ſuchte: der Reichskanzler ging bis in den Altarraum, blieb dort vor dem Eingang ſtehen— noch immer hatte er kein einziges Wort geſprochen. Dann ſtieg er allein in die Gruft Friedrichs des Großen hinab. Eine kurze Weile verſtreicht Adolf Hitler betritt wieder den Altarraum, ſieht Göring an, und das erſte was er nun ſagt, iſt:„Hier wird nichts ge⸗ ändert!“ Der Küſter ſchildert dann die fieberhaften Vorbereitun⸗ gen. Im Schloß Sansſouci wurden die kleinen roten Plüſch⸗ ſeſſel für die Abgeordneten ausgeſucht und beſondere Seſſel für den Reichspräſidenten und für den Kanzler. Als Redner⸗ pult für den Kanzler wurde aus den Nebenräumen der Kirche das faſt vergeſſene vergoldete Adlerpult aus dem Jahre 1871 geholt. Darüber wurde die Altardecke gelegt, die ſchon die Proklamation des geeinten Reiches in Verſailles miterlebt hatte. Und als dann der 21. März 1933 anbrach, ging in den frühen Morgenſtunden der Küſter noch einmal durch die feſtlich geſchmückte Garniſonkirche. Auf dem alten Holzſchemel Friedrich Wilhelm J., auf dem auch Friedrich der Große ſtets lagen einige Roſen. geſeſſen hat, und Zeit erspart, 2 Rasuren nur 15 Pfg., dabei angenehm und haut- pflegend. 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In den 12 Jahren bis 1932 konnte ſie auf rund 230 000 Tonnen im Jahr geſteigert werden. Allein in den drei Jahren 1933 bis 1935 gelang es, eine Steige⸗ rung auf rund 430 000 Tonnen zu erzielen. Während 1932 46 000 Meter auf Erdöl gebohrt wurden, brachte das Jahr 1934 eine Bohrleiſtung von 133 000 Meter und das Jahr 1935 eine ſolche von 175 000 Meter. Vierfache Schiffbauleiſtung Wpd Ende 1932 war der deutſche Schiffbau mit der Erſtellung von 73 260 Bruttoregiſtertonnen, wovon 44 000 für ausländiſche Rechnung waren, auf einen Tiefſtand ge⸗ kommen. Dank der Wiederbelebung, die auch dieſer Zweig deutſcher Wirtſchaft erfuhr, konnten die Ergebniſſe auf 305 222 Bruttoregiſtertonnen, davon 125 000 für ausländi⸗ ſche Rechnung, geſteigert werden. Das iſt das Vierfache früherer Jahre. Deutſche Werften arbeiten wieder und deutſche Volksgenoſſen finden dort wieder Arbeit und Brot. Erfülite Emigranten⸗ Prophezeiung Der Nationalſozialismus erobert Provinzen. Die Emigranten ſind„ſcharfäugige“ Leute, die ſich ſo leicht nichts vormachen laſſen. Seit Jahren behaupten ſie unentwegt, das geheime Ziel des natzonalſozialiſtiſchen Deutſchland ſei die Eroberung neuer Provinzen. Nun— die Wahrheit läßt ſich nicht länger verheim⸗ lichen. Die Emigranten haben recht! Und es iſt ſogar noch weit ſchlimmer. Die Eroberungen ſind ſchon längſt im Gange. Eine ganze Provinz haben die„Nazis“ ſchon er⸗ obert. Welche? Generalſtabskarten her: Leider helfen ſie nicht viel. Das iſt ja eben das Raffinierte an der neuen deutſchen Er⸗ oberungstaktik, das Geheimnisvolle, das Unterirdiſche: daß ſich ihre Ergebniſſe nicht ſo leicht mit Fähnchen abſtecken laſſen. Nicht einmal auf den Landkarten ſind ſie verzeichnet. Trotzdem ſind ſie genau feſtſtellbar. Seit 1933 wurden in Deutſchland durch Landeskultur arbeiten der verſchiedenſten Art 1,22 Millionen Hektar Land verbeſſert. Bei durchſchnittlicher Zugrundelegung einer Er⸗ höhung der Ertragsfähigkeit um ein Fünftel ergibt das eine Neulandgewinnung von rund 240 000 hektar. Eine Fläche, die der landwirtſchaftlich genutzten Fläche Braunſchweigs entſpricht. Das wäre alſo die erſte! Und der nationalſozialiſtiſche Staat iſt, wie man weiß, ſchon bei der Eroberung der zwei⸗ ten dieſer neuen Provinzen. Und es iſt noch kein Ende dieſes geheimnisvollen„Imperialismus“ abzuſehen. Das alles, ohne vorher kluge Leute gefragt und ihre Bedenken gehört zu haben. Sie hätten beſtimmt ausgerech— net, daß es nicht geht. Aber es iſt doch gegangen. Wie ſo vieles andere, ſo hat der Führer auch das mög⸗ lich gemacht, daß Deutſchland ohne Krieg neues Land ge⸗ wann. Ihm dankt deshalb des deutſche Volk am 29. März durch geſchloſſene Stimmabgabe für die Reichstaaswahl. Gippenforſchung und Grundbücher KVR. Die Einſichtnahme in die älteren Grund⸗ bücher und Grundbuchakten für ſippenkundliche Zwecke ſtößt, wie der„Politiſche Preſſe⸗Dienſt“ ausführt, erfahrungs⸗ gemäß auf zwei Schwierigkeiten. In einzelnen deutſchen Ländern iſt dieſe Einſicht mit der Erhebung einer Gebühr verbunden, die nach der Zahl der eingeſehenen Grundbuchblätter mit einem gleichbleiben⸗ den Satz für jedes Grundbuchblatt(in Preußen 50 Pfennig) berechnet wird. Wo die alte Grundbuchbezeichnung nicht be— kannt iſt, müſſen aber die vorhandenen Grundbücher Blatt für Blatt durchgeſehen werden. Das gleiche iſt der Fall, wenn eine Auswertung der Grundbücher beiſpielsweiſe für die Flur⸗ namenſammlung oder ſonſtige heimatkundliche Zwecke er⸗ folgt. Es entſtehen dann Gebühren, die für den betreffen⸗ den Forſcher, der zumeiſt für ſeine Arbeit keine Entſchädigung erhält, nicht tragbar ſind. Des weiteren wird im ganzen Reich die Erlaubnis zur Einſicht in die Grundbücher an den Nachweis eines berechtigten Intereſſes oder die Genehmigung des derzeitigen Grundeigentümers geknüpft. Vielfach haben nun die Grundbuchrichter die Angabe, die Einſichtnahme erfolge für ſippenkundliche Zwecke, als berechtigtes Intereſſe nicht anerkannt. Die Genehmigung des Grundeigentümers iſt oft ſchwierig zu erlangen, obwohl es dem Eigentümer ganz gleichgültig ſein kann, ob der Inhalt der ſein Grundeigentum betreffenden Eintragung im Grund⸗ buch in einer weiter zurückliegenden Zeit einem Dritten be⸗ kannt wird. Der Eigentümer hat im weſentlichen nur Intereſſe daran, daß die Eintragungen, die ſich auf die gegenwärtigen Verhältniſſe des Grundſtückes beziehen, nicht zur Kenntnis Unbefugter gelangen. Beides läßt ſich aber zumeiſt vereinen, da die Grundbücher vielfach in der Mitte des 19. Jahr- hunderts umgeſchrieben worden ſind. Wo das nicht der Fall iſt, wird ſich auch ein Ausweg finden laſſen, indem die not⸗ wendigen Auszüge und Abſchriften von einem Angeſtellten des Amtsgerichts angefertigt werden, falls überhaupt Be⸗ denken gegen die Perſönlichkeit des Antragſtellers in der Hin⸗ ſicht beſtehen, daß er die erlangten Kenntniſſe über die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe des Grundſtückes in unzuläſſiger Weiſe ausnutzen könnte. Der Vokkskanzler Derge Stimme dem Führer! Um der Sippen- und Heimatforſchung, für die die Grund⸗ bücher eine Quelle erſten Ranges ſind, die Forſchung zu er— leichtern, hat ſich der Reichsjuſtizminiſter auf An⸗ regung der Reichsſtelle für Sippenforſchung in dankenswerter Weiſe bereit erklärt, in geeigneten Einzelfällen auf einen an ihn zu richtenden Antrag im Verwaltungswege die Einſicht⸗ nahme unter Befreiung von den ſonſt zu zahlenden: Gebühren und ohne Darlegung eines berechtig⸗ ten Intereſſes zu gewähren. Wer alſo im Intereſſe ſeiner Forſchung die Grundbücher einer beſtimmten Ge⸗ meinde oder ein einzelnes Grundbuchblatt einſehen will, wird gut tun, ſich unter glaubhafter Darlegung des Zweckes(mög⸗ lichſt unter Beifügung einer Beſcheinigung einer amtlichen oder gemeindlichen Stelle, daß es ſich um eine ernſthafte Sippen⸗ oder Heimatforſchung handelt) an den zuſtändigen Landgerichtspräſidenten zur Herbeiführung der Genehmigung des Herrn Reichsminiſters der Juſtiz zu wenden. Hans Stuck auf der Autobahn 5 neue Weltrekorde und 8 internationale Rekorde! Frankfurt a. M., 25. März. Die Verſuchsfahrten der Auto⸗Union auf der Reichs⸗ autobahnſtrecke Frankfurt— Heidelberg, die am Montag be⸗ gannen, wurden am Dienstag mit noch größerem Erfolg fortgeſetzt. Hans Stuck ſtellte an dieſem Tage nicht weniger als fünf Weltrekorde und ſieben internationale Klaſſen⸗ rekorde auf, ſo daß alſo an beiden Tagen insgeſamt 13 neue Beſtleiſtungen, die bisher in engliſchen und amerikani⸗ ſchen Händen waren, von einem deutſchen Rennwagen und einem deutſchen Fahrer aufgeſtellt wurden. Als der Meiſterfahrer der Auto-Union am Dienstag⸗ morgen zum erſten Verſuch in den Wagen kletterte, waren die Witterungsverhältniſſe gerade nicht die beſten. Es hatte in der Nacht ſtark geregnet, und die Bahn war noch keines⸗ wegs abgetrocknet. Daß Stuck aber trotzdem ſeinen Verſuch erfolgreich beendete, ſtellt dem Fahrer und dem Material das beſte Zeugnis aus. Es erfolgte zunächſt ein Angriff auf den abſoluten Weltrekord über 10 Meilen(16.9 Kilo⸗ meter), der bisher auf 268.921 Stundenkilometer ſtand. Stuck erzielte für Hin⸗ und Rückfahrt eine mittlere Zeit von 3:22.225 Minuten gleich 286,496 Stundenkilometer- Der abſolute Weltrekord über dieſe Strecke war alſo um rund 18 Stundenkilometer geſchlagen. Gleichzeitig damit wurden die internationalen Klaſſenrekorde über 5 Meilen, 10 Kilometer und 10 Meilen, die bisher im Beſitz des Ameri⸗ kaners Abe Jenkins waren(den abſoluten Weltrekord über 3 Meilen hielt der Engländer Eyſton!) ganz beträchtlich ver⸗ eſſert. Am Nachmittag ſtartete dann Hans Stuck zu einer großen Langſtreckenfahrt über 100 Meilen. Die Strecke führte vom Bahnhof Frankfurt⸗Süd der Reichsautobahn nach Hei⸗ delberg und wieder nach Frankfurt zurück. Der Verſuch, der in erſter Linie der Erprobung der neuen Rennreifen diente, glückte auf der ganzen Linie. Die neuen Reifen beſtanden ihre Zerreißprobe glänzend und ſo nebenbei ſtellte Stuck vier neue Weltrekorde über 50 Kilometer, 50 Meilen, 100 Kilometer und 100 Meilen, die bisher im Beſitz des Eng⸗ länders Eyſton waren, auf. Die vier Weltrekorde ſind gleich⸗ zeitig auch internationale Klaſſenrekorde der Klaſſe B(5000 bis 8000 cem), die bisher von dem Amerikaner Abe Jenkins gehalten wurden. Hans Stuck ſtartete gegen 14 Uhr und nach einer Fahrzeit von 36:08,1 Minuten(11) war er von Heidelberg wieder zurück. Er hatte die 100 Meilen mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 267.210 Stundenkilo⸗ metern zurückaeleat. . ͤ dd b Das deutſche Volk will nicht degradiert und diffamiert ſein 7 ͤ v Der dreifache Kindesmord im Eiſeldorf N Todesurteil gegen Mutter und Tochter rechtskräftig. Koblenz, 24. März. Aus Leipzig wird dem Weſtdeut⸗ ſchen Landesdienſt gemeldet: Im Mai vorigen Jahres wur⸗ de in einem kleinen Eifeldorf im Landkreis Trier ein furchtbares Verbrechen aufgedeckt. In der Jauchegrube des elterlichen Anweſens der 23 Jahre alten Anna Schu fand man Knochenreſte von zwei neugeborenen Kindern. Die Ermittlungen ergaben, daß die Anna Schu wenige Wo⸗ chen vorher einem unehelichen Kinde das Leben gegeben hatte, das von der Mutter des Mädchen gleich nach der Ge⸗ burt ertränkt worden war. Bereits zwei Jahre vorher war an einem ebenfalls unehelichen Kind der Anna Schu das gleiche Verbrechen verübt worden. Ein im Jahre 1929 von der Anna Schu geborenes Kind war 14 Tage nach der Ge⸗ burt geſtorben. Wie ſich jetzt herausſtellte, hatte die Ang⸗⸗ klagte das Kind verhungern laſſen. Treibende Kraft diefer drei Verbrechen war die Mutter. Das Schwurgericht Trier verurteilte am 6. November die Angeklagte Anna Schu zum Tode. Die Mutter, Appo⸗ lonia Schu, wurde wegen Mordes in drei Fällen dreimal zum Tode verurteilt. Die von beiden Angeklagten gegen dieſes Urteil eingelegten Reviſionen blieben erfolglos. Der dritte Strafſenat des Reichsgerichts in Leipzig hat die To⸗ desurteile durch Verwerfung der unbegründeten Reviſion rechtskräftig beſtätigt. Sieben Scheuern eingeäſchert Bayreuth, 24. März. Wie die„Bayeriſche Oſtmark“ meldet, wurde das Pfarrdorf Wirbenz bei Kirchenlai⸗ bach in der Bayeriſchen Oſtmark von einem verheerenden Großfeuer heimgeſucht. Im Zeitraum von eineinhalb Stun⸗ den waren ſieben Scheuern mit Nebengebäuden bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Dem raſenden Element fielen auch die in den Scheuern untergebrachten Fahr⸗ zeuge, die landwirtſchaftlichen Maſchinen, die Heuvorräte und größere Mengen Kunſtdünger zum Opfer. Die Brand⸗ urſache iſt noch nicht feſtgeſtellt. Intereſſant iſt, daß das Feuer genau an der gleichen Stelle ausbrach, an der es im Jahre 1933 zum letztenmal in Wirbenz gebrannt hatte. Da⸗ mals wurde jedoch lediglich eine Scheuer eingeäſchert. —