Vielgelejene Tageszeitung Erſchein ungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ „Die Starkenburger Heimatblätter“ Bezugspreis: gebracht monatlich 1,20 Mh. 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. und Feiertage. Durch die Träger ins Haus zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12 geſpaltene Millimet erzeile oder deren Raum 3 Pfennig Beilagen: Gitzung des Reichskabinetts Annahme des Reichshaushalts für 1936— Der Dank des Führers SYR DRB. Berlin, 31. März. Das Reichskabinett beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit dem Reichshaus halt für 1936. Vorbehalt⸗ lich einiger noch nicht definitiv feſtſtehender Poſitionen wurden die Vorſchläge des Reichsfinanzminfſters, wie ſie ſich auf Grund der Verhandlungen mit den einzelnen Reſſorts ergeben haben, angenommen; gleichzeitig wurde der Nachtragshaushalt für 1935 genehmigt. i Im Anſchluß an dieſe Beratung gab der Führer und Neichskanzler eine kurze Darſtellung der au ßenpolitiſchen Tage und gedachte ſerner mit Worten tiefgefühlten Dankes des überwältigenden Bekenntniſſes des deutſchen Volkes zur politiſchen Führung in Staat und Partei. Der Füh⸗ ter und Reichskanzler würdigte hierbei die einzigartige organi— ſatoriſche Leiſtung des Parteiapparates und unübertreffliche Arbeit der Reichswahllampfleitung. Die nächſte Kabinettsſitzung findet nach den Oſterfeiertagen ſtatt. Ein Dankerlaß Dr. Fricks NB. Berlin, 31. März. Dr. veröffentlicht folgenden Reichsinnenminiſter Frick Erlaß: Die Reichstagswahl hat 45 Millionen deutſcher Männer und Frauen an die Stimmurne geführt. Die Vorbereitung und Durchführung der Wahl ſowie die Fef ellung ihres Endergeb niſſes haben an das Organiſationsgeſchick und die Arbeitskraft der Behörden in Stadt und Land ſowie an die Arbeitsfreudigkeit der Wahlvorſtände, denen die Entgegennahme dieſes geſchichtlich einzigartigen Volksbekenntniſſes oblag, beſonders hohe Anfor derungen geſtellt. Die glatte und einwandfreie Durchführung der Reichstagswahl muß um ſo höher bewertet werden, als zwiſchen der Anordnung der Wahl und dem Wahltage eine außerordent— lich kurze Zeitſpanne lag. Den zahlreichen Volksgenoſſen und Volksgenoſfinnen, die in den Wahlvorſtänden und ſonſt bei Durchführung der Reichstagswahl ehrenamtlich tätig geweſen Auftchif, Hindenburg“ an DNB. Friedrichshafen, 31. März. Das Luftſchiff„Hindenburg“ iſt Dienstag früh 5.28 Ahr inter Führung von Kapitän Lehmann zu ſeiner erſten Süd⸗ merikafahrt geſtartet. Am 3.15 Ahr lag das Luftſchiff gerüſtet ür die große Fahrt in der Halle verankert. 55 Tonnen Be⸗ riebsſtoff, ausreichend für 120 Flugſtunden, 50 Kilogramm hoſt, 2% Tonnen Proviant, 1500 Kilogramm Fracht, darunter in ſchnittiger, elfenbeinfarbiger Olympia⸗Opelwagen, waren im aufe des Montags an Bord geſchafft worden. Nach 4 Ahr aſen Beſatzung und Fahrgäſte in der Halle ein. Die Zoll⸗ zamten genügten ihrer Pflicht. 36 Fahrgäſte erledigten die ptwendigen Formalitäten und beſtiegen durch das Fallreep gs Luftſchiff. Es ſind außer Preſſe- und Regierungsvertretern Angehörige verſchiedener Nationen, Braſilianer, Holländer, kanzoſen, Nordamerikaner und Oeſterreicher an Bord. Pro- Dr. Dickmann aus München, der Berater des Luft iffbaues Zeppelin in Funkpeilangelegenheiten, Direktor Gronsky von der Lufthanſa, Gräfin Waldeck, Baronin leitner, Kommander Peck von der amerikaniſchen Marine, er ſchon verſchiedene Fahrten im neuen Luftſchiff mitgemacht at, nehmen an der Fahrt ebenfalls teil. Dr. Eckener nimmt n der Fahrt als Beobachter teil. Das L ftſchiff„Hindenburg“ ſtattete am Dienstag gegen „Ahr Stuttgart überraſchend zum zweiten Male einen eſuch ab.„Da das Luftſchiff unangemeldet kam und ein kotorengeräuſch kaum zu vernehmen war, wurde das Schiff ur von den Menſchen, die zur Morgenſtunde an ihre Arbeits- atze eilten, bemerkt und freudig begrüßt. Das Luftſchiff kam 5 ſüdlicher Richtung und flog ſehr raſch nach Norden weiter. wird den Weg über Holland, den Kanal und den Golf von isfaya wählen, da bisher die franzöſiſche Aeberfluggenehmi— ung nicht erteilt wurde. 9.53 Ahr erſchien das Luftſchiff über Köln. Nach kurzer chleiſe um die Domtürme verſchwand der Luftrieſe in nord— eſtlicher Richtung. Den Rhein entlang nach Holland NB. An Bord des Luftſchiſſes„Hindenburg“, 31. März. (Funkſpruch des Sonderberichterſtatters des DNB.) Am 10.30 Ahr haben wir bei Roermond die holländiſche enze überquert, nehmen alſo geraden Kurs auf den Haag 0 die Südküſte Englands, etwa auf der Höhe Londons. Wir ieiden dann die Biskaya und Kap Finiſterre, berühren viel— ht Madeira und ſetzen die Fahrt in ſüdlicher Richtung fort. e bisherige Reiſe ging bei ſonnigem, windſtillen Wetter und higſter Fahrt über Schwaben, am Taunus und Weſterwald lang nach Köln. Von dort an wurde es dieſig. Die Teil⸗ mer fühlen ſich auf dem Luftſchiff ſchon vollkommen zu Hauſe. ſind, ſpreche ich Dank und Anerkennung aus. In dieſen Dank ſchließe ich neben ſämtlichen beteiligten Reichs-, Landes⸗ und Gemeindebehörden die Deutſche Reichspoſt, die Deutſche Reichs bahngeſellſchaft, die deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaften wie all übrigen Verkehrsunternehmungen ein, die zur Erleichterung der Stimmabgabe weſentlich beigetragen haben. Berlin, den 31. März 1936. Der Reichsminiſter des Innern Dr Frick. Ribbentrop in London DNB. Berlin, 31. März. Kurz vor 17 Uhr ſtartete Botſchafter v. Ribbe ntrop vom Flugplatz Tempelhof nach London. Wie wir erfahren, wird Botſchafter v. Ribbentrop Dienstag⸗ abend in London die angekündigte deutſche Antwort übergeben. DNB. London, 31. März. Ribbentrop und die übrigen Mit Abordnung ſind am Dienstag um 21.35 Ahr ME auf dem Flugplatz Croydon eingetroffen. Zu ihrer Begrüßung hatten ſich der deutſche Botſchafter in London, ſowie andere Mitglieder der Botſchaft ein Botſchafter von glieder der deutſchen Dr. von Hoeſch, gefunden. Sie begaben ſich ſofort nach ihrer Ankunft im Kraft wagen nach London Heute Aeberreichung der deuiſchen Note London 1. April Die deutſche Antwortnote auf die Vorſchläge der Reſt⸗ Locarno-Mächte wird im Lauf des heutigen Mittwochvormittag dem engliſchen Außzenminiſter Eden von Botſchafter Ribben— tr o p überreicht werden. Det eiten Sidamerlafahkt Aeberall wo wir hinkommen auch in Holland— iſt die Be völkerung in heller Begeiſterung über unſer ſtolzes Luftſchiff, das volle Fahrt macht. Kurz nach 12 Ahr haben wir, nachdem Dordrecht, Rotter dam und den Ha a g überflogen wurden, die Nordſee ungefähr bei Modebad S cheveningen erreicht. Das Wetter iſt leider wenig klar. DNB. Ueber den Kanal DNB. London, 31. März. Hindenburg“ wurde, nachdem es kurz nach 15 Uhr die engliſche Hafenſtadt Folkeſtone überflogen hatte und um 15.15 Ahr von Dover aus geſichtet worden war, kam um 16.15 Ahr auf der Höhe von Eaſtbourne in Sicht. Schätzungsweiſe befand ſich das Luftſchiff in etwa 300 Meter Höhe. Leberall eilten die Menſchen zu Plätzen, von denen aus das Luftſchiff gut zu bewundern war. Große Anerkennung zollt die„Birmingham Poſt“ am Dienstag anläßlich der erſten Atlantikreiſe des„LZ. Hinden burg“ dem deutſchen Luftſchiffbau. In ſeinem Leitartikel ſchreibt das Blatt, eine Nation nach der anderen habe den Bau von ſtarren Luftſchiffen aufgegeben. Deutſchland allein habe nie— mals geſchwankt; und es ſei hierzu auch berechtigt. Denn mit ſeiner einem Uhrwerk vergleichbaren Regelmäßigkeit ſei Jahr für Jahr der„Graf Zeppelin“ geflogen und die Regelmäßigkeit einer Leiſtung bedeute einen wirklichen Erfolg. Das deutſche Luftſchiff DNB. Hamburg, 31. März. Wie die Deutſche Seewarte mitteilt, ſtand das Luftſchiff „83. 129.(„Hindenburg“) am Dienstag um 18.40 Ahr ME. etwa 7 Seemeilen nördlich der Inſel Guernſey im weſtlichen Teil des engliſchen Kanals. Franz nerikaflug des „LZ Hindenburg“ DNB. Paris, 31. März. Der Start des neuen Luftſchiffes„Hindenburg“ nach Süd amerika veranlaßt den„Paris Midi“ zu der reſignierten Feſtſtellung, daß Deutſchland in dem gleichen Augenblick, wo die franzöſiſche Südamerikapoſt an Bord eines Poſtſchiffes über den Atlantik ſchwimme, weil die franzöſiſchen Linien nicht über das nötige Material verfügen die neuen franzöſiſchen vier motorigen Flugboote mußten wegen techniſcher Fehler im Hafen zurückgehalten werden.„ſein neues Rieſenluftſchiff nach Bra ſilien ſchicke. Nach dem„Graf Zeppelin“, der während der letzten Jahre ohne große Zwiſchenfälle den Südatlantik überflogen hat, führt der„Hindenburg“ nun eine Propaganda arbeit weiter, in der wir die Franzoſen uns unſerem Konkurrenten uyterlegen zeigen.“ Vereins- und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite WMillimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Druck und Verlag: Friedrich Martin, D.⸗A. Febr. 36: 1220 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. 3. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. 5 arckſtraße 13, Fernſprecher 153, 12. Jahrgang Zeichen einer neuen Zeit Das einzigartige Erlebnis der deutſchen Volksabſtim mung hat in der Welt als enſation gewirkt, Senſation, der man mit überraſchtem Staunen gegenüber tritt. Eine engliſche Zeitung ſchreibt davon, es ſei„undenk bar“, daß eine Wählermaſſe in irgend einem Lande der Einſtimmigkeit ſo nahe kommen könnte. Und ſie fügt gehäſſige Bemerkungen an, die beſagen ſollen, daß das deutſche Vo ſeinen Willen wohl doch nicht frei geäußert habe. Jeder Deutſche, der das lieſt, erhält den Eindruck, daß ſolche Urteile denen gleichzuſtellen ſind, die etwa vor fünfzig Jahren biedere Bäuerlein beim Anblick des erſten Automobils ausgeſprochen haben: Sie hielten alles für einen aufgelegten Schwindel und ſuchten das Pferd, das den Wagen unſichtbar fortbewege. Und es dauerte lange, bis ſie ſich überzeugten, daß alles richtig und doch ohne Pferd ſich abſpiele. Und des halb glauben wir wenn auch hier ebenfalls recht lange zu dauern ſcheint„daß man in der Welt das außer gewöhnliche und hiſtoriſch bisher einmalige Ereignis in ſeiner wirklichen Bedeutung doch noch erkennen wird. Denn es ſind durch den Spruch des deutſchen Volkes neue poli tiſche Realitäten geſchaffen worden. Wir erinnern uns, daß in der der unmittelbare Wille der das Feld der Diplomatie beherrſcht hat. Nur inſofern ver mochte die Stimme eines Volkes ſich politiſch auszuwirken, als ſie etwa eine Regierung zum Sturz brachte, die in allzu ſtarkem Gegenſatz zu den nationalen Lebensintereſſen Das alte Wort vom Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker aber iſt faſt nie mehr als eine zwar recht beliebte, aber um ſo weniger reſpektierte Redensart geweſen. Die deutſche Volksabſtimmung erhält Bedeutung durch die Tatſache, daß hier ein ganzes einmütig ganz klare Forderungen au fgeſtellt und Erwartungen aus geſprochen hat: Die For derungen und Erwartungen, die Adolf Hitler als der Sprecher dieſer Nation an Europa richtet. 70 d 2 D als . U S Praxis der Weltpolitik Völker ſelten oder nie trat. dafür ihre einzigarti Volk Man kann deshalb dieſes Ereignis nicht mit den Maß ſtäben meſſen, die bisher für Wahlen und Abſtimmungen ge bräuchlich waren: Hier iſt nicht über Beſtand und Nichtbe ſtand von Regierungen geſprochen worden, ſondern es wurden politiſche Poſtulate aufgeſtellt und ein A ppell an die Völker gerichtet, der beantwortet werden muß. Wenn früher die Völker ſchweigen mußten, ſobald Ein zelprobleme der politiſchen Schickſalsgeſtaltung von den Staatsmännern beſprochen und entſchieden wurden jetzt hat eine Nation zu den großen Fragen, die unſer aller Schick ſal bewegen, eindeutig geſprochen, und es ſcheint uns, als ob diesmal nicht nur eine dienſtliche, ſondern duch eine moraliſche Verpflichtung für manchen europäiſchen Politiker ſich ergäbe, dieſem Ruf nach Frieden in Europa wirkliche Taten folgen zu laſſen. Es iſt heute gerade nach einem ſo einzigartigen und nie bisher dageweſenen politiſchen Ereignis nicht mehr die Zeit, in der die Zuſammenarbeit der Nationen durch diploma tiſche Ballſpiele gefördert zu werden vermag. Reden im Verſailler Stil, wie ie noch am Sonntag aus Frankreich zu hören waren, intereſſieren nicht mehr man erkennt ſie allgemein als das, was ſie ſind, als Ausflüchte vor den Fragen, die der Führer an Europa gerichtet hat. Das deutſche Volk hat ſich zu den großen außenpolitiſchen Plänen Adolf Hitlers bekannt, es hat dieſe Pläne zu ſeinen eigenen gemacht, uns es erwartet, daß die großen Gedanken, die den Weg Europas zur inneren Befriedigung aufzeigen, endlich mit ernſtem Willen aufgegriffen werden. Nicht wie bisher ſo oft mit dem heimlichen Wunſch, ſie zu ſabotieren und die alten Methoden eben doch noch weiter am Leben zu erhalten Deutſchlands Bekenntnis am S Zeichen einer neuen Zeit des Zuſammen lebens der Völker. Es iſt noch niemals klug und nütz lich geweſen, ſolche Zeichen wegzudebattieren. Man muß ſich mit ihnen auseinanderſetzen, man darf nie aus Liebe zum Althergebrachten Möglichkeiten und Stunden verpaſſen, die Großes in ſich bergen. Und gibt es Größeres als in En ropa, chlachtfeld der Welt, fried liche Leben einer im gleichberechtigten W ſtreit ſchaffenden onntag war d as dem S das ett Völkergemeinſchaft a uf zu bauen? Das deutſche Volk hat dieſe Forderung mit einem einſtimmigen Ruf ausgeſprochen. Die anderen Völker würden das gleiche tun. Wo aber Völker ſprechen, dürfen Staatsmänner nicht hindern, ſondern müſſen handeln. Helmut Sündermann. — ** W d N 4 e 8 N%%%CCCCCFFCFCC 2 5 Tagesbefehl an das NGK Dank für den muſtergültigen Einſatz. Korpsführer Hühnlein hat einen Tagesbefehl an das Neft erlaſſen, in dem es U. a. heißt: e »„NSKK⸗Männer! In raſtloſem Einſatz hat die moto⸗ riſierte Gliederung der Partei, das NS, bei der Vorbe⸗ reitung zur Wahl ſeinen Mann geſtanden und ſeine Schlag⸗ kraft als politiſches Kampfinſtrument voll bewieſen Faſt durchweg im Berufe ſtehend, waren ſeine Führer und Männer, wo immer ſie gerufen wurden, bei Tag oder Nacht jederzeit zur Stelle. In die Millionen geht die Zahl der Fahrkilometer, die von den Motorengrup⸗ pen und brigaden des Korps im Dienſte der Wahlpropa⸗ ganda während der letzten drei Wochen zurückgelegt wur⸗ den. Einige hunderttauſend Kraftfahrzeuge waren aufgebo⸗ ten und Tauſende von Propagandafahrten ſind durchgeführt worden. Euer Einſatz war muſtergültig und überwältigend die Beweiſe Eurer Treue und Zuverläſſigkeit. Ich ſpreche Euch hierfür meinen Dank und meine ganz beſondere Anerken- nung aus. Nach harter und entſagungsvoller Arbeit ſollt auch Ihr jetzt eine Jeit wohlverdſenter Ruhe finden. Ich ordne da- her an, daß bis zum 15. April 1936 der allgemeine Dienſt des Korps ruht. Die Einheiten haben jedoch dafür Sorge zu N daß die laufende Arbeit der Dienſtſtellen ſichergeſtellt eibl. f Es lebe der größte aller Deutſchen: Adolf Hitler, unſer Führer!“ a 300 Auserwählte Jührernachwuchs geſichert.— Das Tor zu den höchſten Aemkern. Berlin, 1. April. An Anweſenheit der Berliner Gauamtsleiter fand Dienstag mittag im Berliner Rathaus die Ausmuſterung von 38 Berliner Politiſchen Leitern ſtatt, die vom Mai an auf mindeſtens ein Jahr vielleicht auch länger, in der Or⸗ densburg„Vogelſang“ in der Eifel eine grund⸗ 5 legende Ausbildung für ihren verantwortungsvollen Poſten in der Partei erhalten werden. Reichsorganiſationsleiter der NSDAP und Reichsleiter der DAß Dr. Ley richtete an die Auserwählten eine An⸗ . ſprache in der er hervorhob daß die Auserwählten vor- und nachher keine Examina abzulegen brauchten, die Ordens⸗ burg ſtehe jedem Parteigenoſſen offen. Er müſſe im Ar⸗ 8 beitsdienſt und in der Wehrmacht ſeinen Mann geſtanden haben und ſich als Politiſcher Leiter oder in einer Partei⸗ gliederung betätigt haben, um den Beweis zu erbringen, daß err ſich nicht geſcheut habe, ehrenamtlich für die Gemeinſchaft zu arbeiten. .»Wir beginnen damit eine revolutionäre Tat.“ ſo ſagte Dr. Ley,„wir öffnen mit den Ordensburgen das Tor zu den höchſten Aemtern, die ſelbſt denen nicht offen ſtehen werden. die durch die Univerſitäten gehen, ſondern in Zu- kunft nur von Männern beſetzt werden, die ihre Jahre in den drei Ordensburgen der NS DA p in Vogelſang in der Eifel, am Cröſſin-See in Pommern und in Sonthofen im Allgäu gelebt und ſich geformt haben.“ Vorläufig wird die Ordensburg„Vogelſang“' im Mai von 500 Auserwählten bezogen. Die drei Bur⸗ gen, die übrigens mit allen Errungenſchaften der Jetztzeit er⸗ ſtellt worden ſind, können je 1000 Volksgenoſſen aufnehmen, ſo daß ſchon heute der Führernachwuchs für die NSDAP als geſichert gelten kann. Später finden für die Männer, die als hauptamtliche Kräfte der Partei angeſtellt werden, noch Ergänzungskurſe ſtatt, und ſie werden immer unter der beſonderen Obhut der höchſten Parteiſtellen ſtehen. 5 Meinungsverſchiedenheiten 35 im engliſchen Kabinett 5 Aber keine Kabinettskriſe. DNB. London, 31. März. Wie Reuter von gut unterrichteter Stelle erfährt, ſind die von einzelnen Blättern, ſo z. B. dem„Star“ wiedergegebenen Gerüchte über bevorſtehende Rücktritte von Kabinettsmitgliedern völlig un egründet. Das Weißbuch über die Locarno-Vorſchläge, ſo betont die Agentur weiter, ſei ein Dokument des Kabinetts geweſen, für das das Geſamtkabinett die Verantwortung trage. Bei ſämt— lichen Miniſtern herrſche Aebereinſtimmung, daß England in Bezug auf Locarno gewiſſe Verpflichtungen habe. Die Gegen— ſtände, über die Meinungsverſchiedenheiten beſtünden, hingen mit den Generalſtabsbeſprechungen zuſammen, insbeſondere hin— ſichtlich des Zeitpunktes, der Methode, des Verfahrens und des Amfanges dieſer Beſprechungen. Aus dieſem Grunde ſei man beſtrebt, im gegenwärtigen Stadium vorſichtig vorzugehen, um ein befriedigendes Ergebnis und eine von allen Seiten ge— billigte Entſcheidung zu erzielen. Einer der Hauptpunkte, über den zweifellos Einmütigkeit herrſche, ſei der, daß das Kabinett eine genaue und vollſtändige politiſche Kontrolle über die Stabsbeſprechungen ausüben und daß der Amfang dieſer Beſprechungen ſtreng umgrenzt ſein müſſe. Trotz der beträchtlichen Meinungsverſchiedenheiten unter den Anhängern der Regierung über die ſich aus dem Weißbuch ergebenden Fragen herrſche allgemeine Entrüſtung über die Rücktrittsgerüchte, da man der Anſicht ſei, daß ſie den Zweck verfolgten, im Auslande eine für England nachteilige Wirkung hervorzurufen. 75 In einigen Regierungskreiſen werde nachdrücklich erklärt, daß von gegneriſcher Seite verſucht werde, unter den Kabinetts— mitgliedern Aneinigkeit zu erwecken. 1 Reuter veröffentlicht dieſe Meldung unſer der Aeberſchrift „Keine Kabinettskriſe“. Budapeſt: 19 jüdiſche Schüler und 15 Schülerinnen der Budapeſter jüdiſchen Bürgerſchule und des jüdiſchen Mädchen⸗ gymnaſiums wurden am Dienstag wegen kommuniſtiſcher Am— triebe verhaftet. Berlin: Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskoſten ſtellt ſich für den Durchſchnitt des Monats März 1936 auf 124,2 (Vormonat 124, 3). Das Gnadengeſuch Hauptmanns abgelehnt DNB Trenton(New Jerſey), 30. März. . Das Gnadengericht, das am Montag tagte, hat das Gna— f dengeſuch Hauptmanns abgelehnt. Der Gouverneur des Staates New Jerſey, Hoffman, hat bekanntgegeben, daß er Hauptmann keinen weiteren Straf⸗ aufſchub gewähren würde. Es iſt daher damit zu rechnen, daß die Hinrichtung Hauptmanne heute abend ſtattfinden wird. Rom, Ende März. Die große Rede auf dem römiſchen Kapitol, mit der Muſſolini am 23. März, dem Gründungstag des erſten faſchiſti— ſchen Kampfverbandes, vor der Nationalverſammlung der Kor— porationen die Grundzüge der italieniſchen Wirtſchaftspoilitik neu feſtgelegt und programmatiſch formuliert hat, darf für die Entwicklung der Wirtſchaftsverfaſſung des Faſchismus und ihrer tragenden Elemente, der Korporationen, geſchichtliche Be— deutung beanſpruchen. Die faſchiſtiſche Wirtſchafts- und Sozial— verfaſſung hat bekanntlich— im Gegenſatz zu der vom National— ſozialismus verwirklichten Ordnung, die von der Einheit des Betriebes ausgeht— den aus einer früheren Epoche vor— gefundenen ſozialen Aufbau nach getrennt organiſierten Arbeit— geber⸗ und Arbeitnehmerverbänden grundſätzlich nicht beſeitigt, ſondern mit der Einrichtung der Korporationen den Verſuch ge— macht, für jeweils beſtimmte Wirtſchaftszweige die Zuſammen— arbeit der Arbeitgeber und Arbeitnehmer unter der Führung und maßgebenden Mitwirkung des Staates zu organiſieren. In letzter Zeit freilich hat die durch den Kampf gegen die paſſive Zahlungsbilanz erzwungene, durch den Krieg in Oſtafrika und die Abwehr der Sanktionen im Tempo ſcharf beſchleunigte und ſchließlich in die volle Kriegswirtſchaft' einmündende wirtſchaftliche Entwicklung das urſprüngliche Gleichgewicht ge— ſtört. Anter dem Druck der kriegswirtſchaftlichen Notwendig— keiten bes Tages iſt auf der einen Seite der Einfluß des Staates weſentlich verſtärkt worden. Auf der anderen Seite haben ſich die Arbeitgeberverbände, gleichfalls im Zuge der kriegswirt— ſchaftlichen Tendenzen, mit der Bildung von Kartellen neue Machtpoſitionen aufgebaut, die in der korporativen Ordnung kaum unterzubringen ſind. Anter ſolchen Amſtänden haben ſich nicht nur die Arbeitnehmerverbände zur Wehr geſetzt, ſondern es iſt auch mit vollem Recht die grundſätzliche Frage nach der Zukunft der Korporationen aufgeworfen worden. Muſſolini hat dieſe Grundfrage in ſeiner Rede auf dem Kapitol nicht direkt beantwortet, aber er hat tatſächlich die Korporationen noch weit ſtärker als bisher unter die Befehlsgewalt des Staates geſtellt. * Das von Muſſolini proklamierte Wirtſchafts ziel iſt eine ſo weit wie möglich vorgetriebene Annäherung an das Zdeal der Autarkie, der nationalwirtſchaftlichen Selbſtverſorgung. Das iſt ſeit der im vorigen Jahre ſchon vor dem abeſſiniſchen Krieg vollzogenen Amſtellung der italieniſchen Handelspolitik grund— ſätzlich nichts Neues. Zudem iſt in den letzten Monaten immer wieder angekündigt worden, daß der durch die Sanktionen er— zwungene oder geförderte Ambau der italieniſchen Wirtſchaft nicht vorübergehenden, ſondern endgültigen Charakter habe— nicht zuletzt auch deshalb, weil weſentliche Schwierigkeiten, die heute zu überwinden ſind, auch nach der Aufhebung der Sank— tionen und auch nach der Liquidierung des Krieges in Oſtafrika beſtehen bleiben. Was aber der Rede Muſſolinis in dieſem Zuſammenhang beſondere Bedeutung verleiht, das iſt einmal der Verſuch, die aus der gegenwärtigen Situation bedingten Ab— wehrmaßnahmen in ein geſchloſſenes und auch für die Zukunft gültiges Syſtem zu bringen, zum anderen der abgründige Peſſi— Badoglios Die Italiener beſetzen das Sultanat Auſſa DNB. Aſmara, 31. März. (Vom Kriegsberichterſtatter des DRB.) Nach dem Vorſtoß von ihren Stellungen in der Danakil— Müſte beſetzten italieniſche Truppen das ganze Sultanat Außa, das etwa 350 Kilometer ſüdweſtlich von Aſſab liegt. Die Trup⸗ pen wurden bei ihrem Marſch durch 25 Flugzeuge verprovian⸗ tiert und durch Flugzeuggeſchwader gegen feindliche Angriffe ge⸗ ſichert. Die Bevölkerung von Außa iſt größtenteils islamiſch und war dem Negus ſtets feindlich geſinnt. Das Gebiet, das 1896 von Menelik erobert worden war, iſt etwa 250 Kilometer breit. Vormarſch im Euſſagebiet DNB. Rom, 31. März. Der Nr. 169 hat folgenden Wortlaut: „Marſchall Badoglio telegraphiert: Anſere Truppen, die von Aſſab und Beilul den Vormarſch angetreten haben, haben nach einem anſtrengenden Marſch von 350 Kilometer, der ſich nicht nur durch die glühende Hitze, ſondern auch durch das felſige Gelände und das vollkommene Fehlen aller Verſorgungs- möglichkeiten ſtreckenweiſe beſonders ſchwierig geſtaltete, die Stadt Sardo erreicht und beſetzt, das in der Nähe des Fluſſes Auaſk gelegene Herz des Euſſa-Gebietes. Am 11. März wurde auf der Reſidenz des Sultans von Auaſk Mohammed ZJahio unter Beteiligung der aufmarſchierenden Truppen und einer ganzen Anzahl von Fliegergeſchwadern, die auf dem neuen Flugplatz aufgereiht ſtanden, die Trikolore ge⸗ hißt. Die Bevölkerung des geſamten Gebietes hat die Be— italieniſche Heeresbericht Deutſche Siegesglocken läuten in Paläſtina DNB. Jeruſalem, 31. März. Zur gleichen Stunde wie die Glocken in der Heimat, läuteten am Dienstag zur Feier des deutſchen Wahlſieges auch die deut⸗ ſchen Kirchenglocken in Paläſtina. Von den Türmen der Erlöſer⸗ kirche in Jeruſalem, der Weihnachtskirche in Bethlehem, ſowie von den Kapellen der Auguſta-Viktoria-Stiftung auf dem Oel- berg und des ſyriſchen Waiſenhauſes und anderer deutſcher Got⸗ teshäuſer erklangen die Glocken und kündeten der Welt, daß das deutſche Volk— einig in ſeinem Wunſche nach Ehre und Frieden — ſich in einem überwältigenden Bekenntnis hinter ſeinen Führer Adolf Hitler geſtellt hat. Die Rechtsparteien verlaſſen das ſpaniſche Parlament DNB. Madrid, 31. März. Kurz nach der Eröffnung der Parlamentsſitzung am Diens⸗ tag teilten die Fraktionen der Kath. Volkspartei, der Erneue⸗ rungsbewegung(Monarchiſten) und der Traditionaliſten mit, daß ſie ſich bis auf weiteres von den Parlamentsſitzungen zurückziehen. Die Abgeordneten der Rechtsparteien verließen dann unter Hochrufen auf Spanien den Sitzungsſaal. Der Staat und Wirtſchaft Einſchneidende Reformen in Italien— Verſtaatlichung oder ſtarke ſtaatliche Kontrolle (Von unſerem römiſchen Mitarbeiter.) 1. mismus, mit dem hier ſozuſagen ein permanenter weltpolitiſchet 5 Alarmzuſtand zur ſelbſtverſtändlichen Vorausſetzung und zum alleinigen Ausgangspunkt wirtſchaftspolitiſcher Panung gemacht wird.„Dieſer Plan“ erklärte Muſſolini,„wird beherrſcht von einer Vorausſetzung: der unvermeidlichen Tatſache, daß die Nation zur Probe des Krieges aufgerufen wird. Wann? Wie? Niemand kann es ſagen, aber das Rad des Schickſals läuft ſchnell.“ Die militäriſche Aufrüſtung, die mit ſolchem Ausblick zu betreiben iſt, ergreift alle Zweige der Wirtſchaft. Die Wirt⸗ ſchaftspolitik wird zu einem Beſtandteil des Mobilmachungs⸗ planes. Die beſtmögliche Sicherung aller kriegsnotwendigen Rohſtoffe iſt ihr wichtigſtes Ziel. Der privaten Znitiative und Verantwortung— im Rahmen der korporativen Ordnung— ſollen grundſätzlich die 5 Landwirtſchaft, der Binnenhandel, das Handwerk ſowe die kleine und mittlere Induſtrie überlaſſen bleiben. D Außenhandel hingegen, das geſamte Kreditweſen un die Großinduſtrie, vor allem die Rüſtungsinduſtrie, we den entweder verſtaatlicht oder doch unter wirkſame ſtaatli. Kontrolle geſtellt. Auch das iſt kein plötzlicher Sprung in de Entwicklung, ſondern im weſentlichen nur die rechtliche An! erkennung und Ausgeſtaltung tatſächlicher Verhältniſſe, die in den genannten Zweigen ſchon bisher dem Staat maßgebende Mitwirkung geſichert haben. Die ſtaatliche Regelung des Außenhandels hat ſich faſt zwangsläufig aus der Notwendig⸗ keit entwickelt, die Kontrolle des Deviſenverkehrs lücken los auszubauen. Im Bereiche des Kreditweſens hat erſt vort! N einigen Wochen die faſchiſtiſche Bankenreform nicht nur ein 1 zentrales ſtaatliches Organ für die Kontrolle und Lenkung der 14 geſamten Spar- und Kreditbewegung geſchaffen, ſondern auch 75 1 die wirtſchaftlichen Stellungen ausgebaut, die der Staat be den großen Sanierungsaktionen der letzten Jahre im Ban. 3 gewerbe bezogen hat. Eine ähnliche Entwicklung ſoll nun auch 6 1 n in der Großinduſtrie zum Abſchluß gedracht werden. 0 Auch hier ſind dem Staat in den Kriſenjahren kapitalmäßige 1 ö N Beteiligungen zugefallen, die ihm auf verſchiedenen Wegen 1 1 weitgehende Kontrollmöglichkeiten eröffneten. Die Gerüchte. 0 daß der Staat ſeine induſtriellen Beteiligungen allmählich wie⸗ der abſtoßen und das Riſiko der Privatwirtſchaft zurückgeben werde, haben ſich nicht beſtätigt. Es wird vielmehr— wie der Rede Muſſolinis zu entnehmen war— daran gedacht, die Be⸗ teiligungen in ein Syſtem zu bringen und neue Rechts- formen dafür zu entwickeln. Dabei ſoll im Einzelfall ge⸗ prüft werden, ob der ſtaatliche Regiebetrieb oder der ſtaatlich kontrollierte Privatbetrieb oder der gemiſcht-wirtſchaftliche Be⸗ trieb die zweckmäßigſte Form darſtellt. Für die Durchführung 1 3 9 des Amleitungsprozeſſes wird man ſich Zeit nehmen. Aber hier 4 5 wie im ganzen ſind die Grundlinien der angeſtrebten Reform 3 6 1 der Wirtſchaftsverfaſſung deutlich vorgezeichnet. Sie liegen 5. 5 auf der Linie der„faſchiſtiſchen Revolution“, die auch auf dem 1 1 Gebiete der politiſchen Verfaſſungsreform noch wichtige Auf n gaben zu löſen hat und nicht zufällig gerade jetzt einen neuen 1. N Anſtoß erhält, wo die ſchweren Kriegs- und Sanktionslaſten, n die das italieniſche Volk zu tragen hat, als moraliſchen Aus- J Ui gleich ein beſchleunigtes Tempo in der Verwirklichung des ni faſchiſtiſchen Idealſtaates verlangen. 1 3 2 1 Vormarſch 1 f 4 17 4 1 N ſetzung, durch die die Beziehungen zwiſchen Italien und Auaſt,* 2 die bereits durch den am 9. Dezember 1888 von Graf an-* 0 tonelli in Adele Gubo abgeſchloſſenen Vertrag geregelt waren. 8 aufs neue beſiegelt werden, mit Freude aufgenommen. 1 J„ b Im weſtlichen Abſchnitt der Nordfront beſetzten unſere 50 1 Truppen am 28. März Adi Remoz. Andere Einheiten ſetzten„ den Vormarſch ſüdlich von Debarek fort und erreichten Dacua. 1 8 Die Luftwaffe führte an der geſamten Front Bombenabwurr⸗ 1 N und Erkundungsflüge durch. r 1 f Verwendung von Giſtgaſen in Abeſſinien 1 Eine Anfrage und eine Antwort im Oberhaus 1 1 f DNB. London, 31. März.. 1 6 fl Im Oberhaus fand am Montag eine Ausſprache über die 99 65. an Verwendung von Giftgaſen durch die italieniſchen Streitkräfte 1 i in Abeſſinien ſtatt. Lord Cecill wies auf ein Telegramm des 1 in Negus hin, in dem die Italiener beſchuldigt werden, Giftgas⸗ 1 bomben abgeworfen zu haben. Lord Halifax erklärte m 1* Namen der Regierung u. a., es wäre unheilvoll, wenn die 1 3 öffentliche Aufmerkſamkeit durch andere Vorgänge auf inter⸗ 1 n nationalem Gebiet von dem Krieg in Abeſſinien abgelenkt 13 1 2 würde. Wenn die Berichte über die Verwendung von Giftgas⸗„ 1 bomben durch die Italiener zutreffen ſollten, dann dürfe der 5. * 4 5 0 Dreizehnerausſchuß des Völkerbundes das nicht als bedeutungs⸗ 9 7 12 los behandeln. Es würde dann auch die Pflicht der britiſchen led Regierung ſein, ſich eifrig zu bemühen, nicht nur eine praktiſche 1 n Verurteilung eines ſo großen Verbrechens gegen die Ziviliſa. 1 e. tion zu erzielen, ſondern auch alle ſonſt möglichen Schritte zu. 1 4 tun, um die Welt vor der Wiederkehr eines ſolchen Verbrechens 1 3 zu ſchützen. N. 1 175. Grund für den Auszug aus dem Parlament iſt in erſter Linie 1 die beabſichtigte und zum Teil bereits durchgeführte Angültig⸗. keitserklärung der Landtagswahlen in den Wahlbezirken, in denen die Rechtsparteien erfolgreich waren. Kurze Tageschronik. Berlin: Der Reichs- und preußiſche Miniſter des Innern hat den bisherigen Kommandeur der Landespolizei-Inſpektion Hanſa, Generalmajor Dr. Münchau- Hamburg, vorläufigen Führung der Berliner Schutzpolizei beauftragt. Paris: Wie das„Oeuvre“ erfahren haben will, ſoll der franzöſiſche Botſchafter in London am Montag den Wunſch ſeiner Regierung zum Ausdruck gebracht haben, noch vor Oſtern eine Konferenz der Locarnomächte nach Brüſſel einzuberufen. London: Wie„Daily Telegraph“ meldet, wird wahrſchein⸗ lich anläßlich der Oſtervertagung am Gründonnerstag eine außenpolitiſche Ausſprache im Ankerhaus ſtattfinden. Bulareſt: Das Kriegsgericht in Kiſchinew verurteilte den Profeſſor für kirchliche Kunſt an der theologiſchen Fakultät C. Jaſi wegen illegaler kommuniſtiſcher Tätigkeit zu 2 Jah⸗ ren Kerker und 10 Jahren Ehrverluſt. Die gleiche Strafe er⸗ hielten ſeine Mitangeklagteß. 5 95 e. 7 2 . 4 1 5 4 0 Lokale Nachrichten Viernheim, den 1. April 1936 5 Denkſpruch. Wir leben nicht, um zu eſſen, wir eſſen, um zu leben. Alter Spruch. 8 9 2 Ap, up Der J. April iſt ein Tag der Klippen. Er hat überall Fallen, und daß man dabei hereinfällt, iſt von vornherein ſonnenklar. Bleibt im innerſten Herzen nur der leiſe Wunſch, daß es mit den Hereinfällen ſanft abgehen möge! Wer Kinder hat, muß auf alles gefaßt ſein. Denn die werden es ſich nicht nehmen laſſen, alle ihnen nur erreichbaren Menſchen in den April zu ſchicken, und auch für die lieben Eltern ſchon eine ganze Reihe netter Ueberraſchungen bereit halten. Uebri— gens gibt es Eltern, die beſonders klug ſind, rechtzeitig an den gefährlichen 1. April denken und gleich ſagen: Gib dir keine Mühe, liebes Kind, auf den Schwindel fall' ich nicht herein! Sowas iſt ja nun ausgeſprochen lieblos. Denn wenn ein Kind ſich wochenlang darauf freut, ſo einen kleinen Schabernack auszuhecken, dann ſollten ihm auch vernünftige Eltern den Gefallen tun, darauf hereinzufallen, ſelbſt wenn ſie die Sache durchſchauen! Vorausgeſetzt natürlich, daß es immer bei harmloſen kleinen Streichen bleibt. Leider ſind nicht alle Streiche ſo harmlos. Es gibt Menſch iſt mit guten Freunden auch geſchmackloſe. Mancher 1 geſegnet, bei denen er auf alles gefaßt ſein muß. Da ſchrillt vielleicht bei ihm der Fernſprecher, und wenn er ſich meldet, 0 ſagt eine Stimme:„Hier Leichenbeſchauhaus Sie hatten bei uns angerufen zwecks Abholung Ihrer Leiche??“ Oder Frau Meier wird an den Apparat gerufen, es meldet ſich das Zuchthaus und verkündet, daß ihr Mann gut aufgehoben wäre. Das iſt, wie geſagt, geſchmacklos. Aber alles ſchon dageweſen. Ebenſo, daß einem die lieben Herren Kollegen ſagen, man wäre während der Tiſchzeit angerufen worden. Hier wäre die Nummer und man möchte ſich baldigſt melden. Dann ſtürzt der Unglückliche, der gar nicht mehr an das verhängnisvolle heutige Datum denkt, an den Apparat und Kläutet die genannte Nummer an. Es iſt dann totſicher eben⸗ falls wieder das Gefängnis, vielleicht auch der Kammerjäger oder ähnliche peinliche Betriebe. Trotz allem: man ſoll ſich über den 1. April nicht ärgern. Dieſer Tag iſt erfunden worden, um den Menſchen gegen Aerger abzuhärten. Gleichzeitig aber um zu ſehen und zu beweiſen, daß der Kreis der Dummen, die nicht alle werden, noch immer groß iſt und man in geſchickt geſtellte Fallen immer prompt hereinfällt. Das aber ſoll uns, wie geſagt, die Freude am 1. April nicht trüben. Schließlich kann man ſich rächen und andere auch wieder hereinfallen laſſen. Der Tag iſt lang und bietet viele Möglichkeiten. Und viel⸗ leicht werden wir ſelbſt auch gern einmal triumphierend rufen:„April April!“ ** 2 2 Oflerjerien! In dieſen Tagen haben ſich die Schulpforten geſchloſſen. Krachend fielen die Klaſſenzimmertüren ins Schloß, die Buben recken ſich empor im Vollgefühl köſtlichſten Gutes der Jugend: Gewonnener Freiheit! Die Welt ſcheint ihre Arme auszubreiten und es ſtockt der jüngſte Schüler genau wie der Abiturient voll Taten— . Freiheitsdrang das iſt deutſches Erbgut. Nicht Sehnen nach ungezügeltem Freiſein, aber nach einer Freiheit, die allen ſeeliſchen Regungen weiten Raum läßt. Wo ſind ſie ſtärker als in den Jahren des Wachstums, der Reife? Kinder⸗ ſeelen ſind uns in die Hand gegeben, noch geſtaltungsfähig. Groß iſt die Verantwortung, wie wir ſie formen! N Laßt ſie Sonne ſehen, unſere Jungen! Froh ſollen ſie werden im Glanz des Sonnenlichtes. Froh wird dann auch wieder die Rückkehr zur Schulbank ſein. Doppelt iſt unſere Freude über den Weg, den die Jugendbewegung im neuen Staat der kommenden Generation weiſt. Hitler— jugend, Jungvolk das ſind heute Begriffe magnetiſcher Wirkungskraft. Die Mädel ſtrömen in Scharen zum BDM., die Jungens marſchieren auch in Sturm und Regen in Reih und Glied durch Stadt und Land. Das ſind ſieghafte Zeichen völkiſcher Wiedergeburt. Fahnen flattern, Jugendlager bringen Leben in ver⸗ witterte Burgmauern. Und Tag um Tag erſchallen Freiheits— lieder eines neuen Reiches. Das alles iſt kraftvolle Vor— ſchule fürs Leben. Wer folgen gelernt hat, wird auch ein guter Befehlender werden. Führung im Exiſtenzkampf baſiert auf hartem Gefolgſchaftsdienſt. In ſolchem Geiſt wächſt ein neues Geſchlecht aus denen, die jetzt noch die Schulbank drücken. In ganzer Tiefe wird e ee eee, ne- 22 e ihnen der Inhalt des ſchönſten Sprichwortes einſt klar werden: Es iſt ein tiefer Segen, der aus den Worten ſpricht: Erfülle allerwegen getreulich Deine Pflicht! * Dankgeläute. Auf Anordnung des Reichskirchenaus— ſchuſſes unter Weitergabe an die Landeskirchen erſchallte geſtern mittag von 12 bis 1 Uhr von der evangeliſchen Kirche feierliches Glockengeläute zum Dank für das einmütige Be⸗ kenntnis des Volkes zum Führer, dem Manne, der dem deutſchen Volke die Schmach tilgte, die ihm ein Schandvertrag auferlegte, es wieder wehrhaft und frei gemacht hat— Das warme Wetter der letzten Tage und der Regen hatten zur Folge, daß die Bäume und Sträucher mit Macht zu treiben beginnen. Beſonders an den Kaſtanien konnte das Platzen der Knoſpen und das Heranwachſen der jungen Blät—⸗ ter innerhalb weniger Stunden beobachtet werden. Auch die Baumblüte wurde ſehr gefördert. Hier ſind es in der Haupt⸗ ſache die Pfirſichbäume, die im ſchönſten Blütenſchmuck ſtehen und dem Auge des Beſchauers einen geradezu erquickenden Anblick bieten. Die Regenfälle, wenn auch nicht beſonders reichlich, waren der Landwirtſchaft und den Gärtnern ſehr erwünſcht. Das Wachstum der Fluren dehnt ſich unter dem Himmelsſegen, man ſieht förmlich„das Gras wachſen“ und die Knoſpen ſchwellen. Prüfend geht des Bauern Blick über den grauen Himmel und die vom Regen dunkelbraunen Aecker mit den grünen Spitzen und ſie rufen befriedigt einander zu: gutes Wachstum heute! Verkehrskontrolle. geſtrige Tag ſtand im Zeichen der Verkehrskontrolle der Kraftfahrzeuge und Fahr- räder. So wie auswärts fand auch hier von morgens 11 Uhr bis abends 8 Uhr eine allgemeine Verkehrskontrolle ſtatt. Die hieſige Polizei hatte deshalb die Hauptverkehrspunkte außerhalb des Ortes beſetzt, woſelbſt die Kontrolle vorge— nommen wurde. Mit Ausnahme weniger Fahrzeuge waren alle in verkehrsſicherem Zuſtand, ſodaß die polizeiliche Ge— walt nur ſelten einzuſchreiten brauchte. Richtiger Sitz für das auf dem Fahrrad mit fahrende Kind. Mit dem Frühjahr werden viele Fahr— räder wieder aus ihrer Winterruhe hervorgeholt. Sind kleine Kinder in der Familie, dann ſollen auch die auf Radausflügen mitgenommen werden. Dabei ſorge man aber, um Unfälle zu verhüten, für eine einwandfreie Sitzgelegenheit und für Fuß⸗ ſtützen, damit das Kind ruhig ſitzt und der Fahrer nicht ge⸗ ſtört wird. Um eine grundſätzliche Entſcheidung herbeizu— führen, hatte ein Groß-Gerauer Gendarmeriebeamter vor wenigen Jahren einen Radfahrer, der ſein Kind auf einem auf der Mittelſtange feſtgebundenen Kiſſen mitführte, ange— zeigt. Das Amtsgericht verurteilte auch den Radfahrer, wobei es geltend machte, daß die Sitzgelegenheit des Kindes feſt mit dem Rad verbunden ſein müſſe. Ein feſtgebundenes Kiſſen bilde eine größere Gefahr für das Kind, als wenn es ohne Unterlage auf der Mittelſtange ſitze, da das Kiſſen dauernd rutſche. Morgenſtunde. Es ſingt und klingt in den hellen Sonnenmorgen hinein. Viele unſerer gefiederten Sänger ſind ſchon zurückgekehrt und üben fleißig ihre Jubelgeſänge. Sie laſſen ſich nicht irre machen von dem weißen Reif, den die Nachtkälte wieder über Dächer und Wieſen und Gartenbeete legte, als wüßten ſie, daß die Kraft der Sonne ſie bald durchſetzt. Es geht ein tiefer Segen von dieſen Sonnenmorgen des Frühlings aus. Es iſt, als legten wir alle Müdigkeit ab. Der Der blaue Morgenhimmel ſtrahlt lauter Freude, wir fühlen den Kraftſtrom Sonne auch in uns ſelbſt. Wir ſind ja auch ein Stück der Gottnatur und auferſtehen mit der Pflanzenwelt draußen zu einem Leben voll neuer Hoffnung, neuer Tat⸗ kraft. Glücklich, wer die Morgenſtunde vor dem Beginn ſeiner alltäglichen Pflichten zu nutzen verſteht. Er hat einen Gewinn für den ganzen Tag. Die Arbeit gelingt leichter, Schwierig⸗ keiten werden ſpielend überwunden, es glückt uns alles, weil ja all unſer Tun und Wirken ſo ſehr von der inneren Stim- mung abhängt, mit der wir den Tag beginnen. Kaufmänniſche Lehrverträge und Eintragung von Lehrverhältniſſen in die Lehrlingsrolle. Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Worms teilt mit: Zum Oſtertermin werden wieder zahlreiche kaufmänniſche Lehrverträge zum Abſchluß kommen. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß kaufmänniſche Lehrverträge nur auf dem bei der In⸗ duſtrie- und Handelskammer Worms erhältlichen Reichslehr⸗ vertragsmuſter abgeſchloſſen werden dürfen. Die Benutzung anderer Vordrucke oder ſelbſthergeſtellte Lehrverträge iſt un⸗ zuläſſig, ſie werden nicht in die Lehrlingsrolle eingetragen. Nur Lehrlinge, deren Verträge auf dem Reichslehrvertrags⸗ muſter abgeſchloſſen ſind, werden zur Kaufmannsgehilfen⸗ prüfung zugelaſſen. Weiter wird darauf hingewieſen, daß die Lehrzeit im Kaufmannsberuf ohne Rückſicht auf die Schulbil⸗ dung des Lehrlings allgemein drei Jahre umfaßt. Alle kauf Wahl an Bord der Luftſchiffe. Der Wahlakt an Bord des Zeppelinluftſchiffes „Hindenburg“(L3. 129). 2 Weltbud(M., Win ö 015 U deut ehen, e 100 erk des 0 — Das WS W. leilt mit: Die Geſchäftsleute werden darauf hingewieſen, daß heute Mittwoch abend zwiſchen 8 und 9 Uhr auf unſerer Dienſtſtelle die noch ausſtehenden Zuweiſungsſcheine eingelöſt werden müſſen. Wegen der Abſchlußarbeiten des Winter⸗ hilfswerkes iſt die Einhaltung dringend erforderlich. . ͤKbGCbbbbfßGbTGTbTPTTbPTPTPTPTPTGTPTPTPTGTPTfTGTbTGTVTbTCTGTbTbTbTbTbTbTbTTTbb männiſchen Lehrverträge, mit Ausnahme der zwiſchen zwei nichtariſchen Vertragspartnern und ſolchen mit nichtariſchen Lehrlingen, müſſen nach Abſchluß unter Beifügung eines bei der Induſtrie- und Handelskammer erhältlichen Fragebogens zur Eintragung in die Lehrlingsrolle eingereicht werden. Die Einreichung muß ſpäteſtens innerhalb 4 Wochen nach Ab⸗ ſchluß des Vertrages erfolgen. Die Gebühr für die Ein⸗ tragung beträgt je Vertrag RM. 1. Im Falle verſpäteter Einreichung erhöht ſich die Gebühr auf RM. 2. Nicht in die Lehrlingsrolle eingetragene Lehrverträge werden nicht als gültig angeſehen und die Lehrlinge am Ende der Lehrzeit zur Kaufmannsgehilfenprüfung nicht zugelaſſen. Die Kapellen der Wehrmacht im Dienſte für das WH W. Im Januar ds. Is. fand in der damals entmilitariſierten Zone eine von der Wehrmacht veranſtaltete Konzertreiſe von Kapellen des 9. AK. ſtatt, deren Reinertrag dem WOW. zugefloſſen iſt. Es konnten insgeſamt Reichs- mark 8472,35 dem WHW. zur Verfügung geſtellt werden, und zwar wurden dem Gau Heſſen-Naſſau RM. 4806,12, dem Gau Saar⸗Pfalz RM. 1238,55 und dem Gau Koblenz⸗ Trier 2427,68 RM. überwieſen. So hat auch die Wehrmacht das vom Führer geſchaffene Winterhilfswerk bewieſen. ſtand nur Sachſchaden. Der Führer des Laſtzugs, der angibt, den auf der Strecke haltenden Laſtwagen nicht geſehen zu Lorſch zwei beladene Laſtzüge, die offenbar beim Ueberholen auf der Strecke. Ueber Einzelheiten des nichts bekannt. .— Die Flußfiſche nicht vergeſſen! liche Steigerung des Verzehrens an dazu führen, Unfalles iſt noch Die bisherige erfreu— Seefiſchen darf nicht ö 1 daß nunmehr etwa der Abſatz von Süßwaſſer⸗ ſiſchen leidet. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß mit dem Ruf:„Mehr Fiſche!“ auch die Flußfiſche gemeint ſind. Die Binnenfiſcherei iſt ſehr wohl in der Lage, ihre Erzeugung weſentlich zu ſteigern und dadurch ö rungsgrundlage unſeres Volkes zu verbreitern. Unſere Haus⸗ frauen werden deshalb gut tun, an den Fiſchtagen gelegent⸗ lich auch Flußfiſche zu kochen. 1 — Vermehrte Einſtellung von handel. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, die Wirtſchaft einnimmt, hat alle aufgefordert, in hinreichender Anzahl Lehrlinge einzuſtellen. Nachdem durch das Einzelhandelsſchutzgeſetz künftighin nur Sach⸗ und Fachkundige einen Einzelhandelsbetrieb leiten dür⸗ fen, würden vor allem die Lehrlinge von heute die Kaufleute und maßgeblichen Mitarbeiter von morgen ſein. Allgemein gelte der Einzelhandelsbetrieb als 1 f nur für den Einzelhandel ſelbſt, ondern auch für andere kauf⸗ männiſche Berufe. Wenn geeignete Lehrbetriebe jetzt weniger Lehrlinge einſtellten, dann trugen ſie dazu bei, daß der be⸗ rufskundige Nachwuchs im Einzelhandel zurückgehe und das Eindringen fach⸗ und berufsfremder Kräfte wieder zunehme. Kaufleute des Einzelhandels als ſelbſtverſtändliche Pflicht der Gliederungen der Wirt⸗ ſchaftsgruppe, auch darüber zu wachen, daß nirgends Lehr⸗ lingszüchterei betrieben wird. 5 Jivilprozetzkoſten können ſteuerlich abzugsfähig ſein. In der„Deutſchen Steuerzeitung“ wird mitgeteilt, daß die Koſten eines Zivilprozeſſes ſteuerlich abzugsfähig ſein kön⸗ nen, und zwar dann, wenn ſie Werbungskoſten darſtellen bzw. Betriebsausgaben ſind. Unter Werbungskoſten ſind zu verſtehen die zur Werbung, Sicherung und Erhaltung der Einnahmen erforderlichen Aufwendungen. Es zählen daher insbeſondere die Koſten von Zivilprozeſſen mit Kun⸗ den und Lieferanten, mit Arbeitnehmern und dem Ver— mieter zu den ſteuerlich abzugsfähigen Prozeßkoſten. Daz ergibt ſich aus der Rechtſprechung des Reichsfinanzhofes das derartige Zivilprozeßkoſten nicht nur dann, wenn es ſich um Prozeſſe wegen Erzielung von Einnahmen handelt abzugsfähig ſind, ſondern auch dann, wenn der Rechtsſtrei zur Vermeidung von Ausgaben geführt wird. Nicht ab⸗ zugsfähig ſind aber Zivilprozeßkoſten, wenn der Prozeß nicht unmittelbar wegen der Einnahmen, ſondern etwa um die Einkommensquelle ſelbſt geführt wird. Steuerterminkalender jür Alonat April 1936 5. Lohnſteuer für die Zeit vom 16. 31. März, ſowie Abgabe der Beſcheinigung der im Monat März einbe— haltenen Lohnſteuerbeträge. Keine Schonfriſt. 10. Umſatzſteuer-Voranmeldung und Vorauszahlung der Umſatzſteuer der Monatszahler für Monat März ſowie der Vierteljahreszahler für das 1. Kalendervierteljahr 1936. Keine Schonfriſt. 15. Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schon⸗ friſt. 20. Lohnſteuer für die Zeit vom 1. 15. April, ſofern der Abzug den Betrag von 200 RM. überſteigt. 1 J. Rate Landesſteuer-Vorauszahlung für das laufende Rechnungsjahr. Schonfriſt bis 5. Mai. Die beim Finanzamt Heppenheim eingeführten Sprech N 1* 1 d 9 1 5 N rr eee eee TTT ſtunden ſind ab 1. April 1936 wie folgt feſtgeſetzt worden: Montags, Mittwochs und Freitags, vor mittags von 8— 12 Uhr. ihre Volksverbundenheit durch ihren ſelbſtloſen Einſatz füt Unfälle auf der Autobahn. Am Sonntag morgen hielt ein übermüdeter Laſtwagenführer auf der Autobahn in Höhe von Gernsheim(Km. 37,3) und ſchlief ein. Um 5.20 Uhr fuhr ein Laſtzug von hinten auf den Laſtwagen. Es ent⸗ haben, ſcheint auch nicht ſehr wach geweſen zu fein. Dienstag morgen lägen auf der Autobahn etwas ſüdlich von E 3 aneinander geraten waren, als ein wüſter Trümmerhaufen mitzuhelfen, die Ernäh⸗ Lehrlingen im Einzel⸗ in der Lehrlingshaltung einen führenden Platz in der deutſchen 6055 N aute Ausbildungsſtätte nicht Dr. Hayler bezeichnet es in ſeinem Rundſchreiben gleichzeitig 10 —— ̃— Sie wollen nicht auf Deutſche ſchießen f DNB. London, 31. März. Der Sheriff von Norwich, Cozens Hardy(der oberſte Be amte der Grafſchaft Norfolk), der Schwerkriegsverletzter iſt, er klärte am Dienstag in einer Rede, er würde lieber von ſeinem Poſten als Sheriff und ſeinen anderen Aemtern zurücktreten, als auch nur ein Kindergewehr gegen einen Deutſchen abzufeuern. Nach ſeiner Anſicht glauben alle, daß Deutſchland nicht fair be handelt worden ſei. Es ſei an der Zeit, die engliſchen Freunde jenſeits des Kanals(die Franzoſen) wiſſen zu laſſen, daß es einige Engländer gebe, die nicht nach der franzöſiſchen Pfeife tanzen wollen. f Der frühere Sheriff von Norwich, Hauptmann Rice, der anſchließend ſprach, betonte, er billige die Ausführungen ſeines Vorredners voll und ganz. Wie dieſer habe auch er gegen die Deutſchen gekämpft und ſie und die übrigen Kriegsteilnehmer wünſchten, nie wieder auf Deutſche zu ſchießen. Landesverräter verurteilt DNB. Berlin, 30. März. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Vom Volksgerichtshof in Berlin wurden wegen Landes vertats verurteilt: Der 52 Jahre alte Friedrich Hawelka und der 44 Jahre alte Adolf Jungert zu lebenslangem, der 27 Jahre alte Martin Reitz zu ſechs und der 36 Jahre alte Karl Sien zu zwei Jahren Zuchthaus. Hawelka, der in Außig geboren iſt, und Lungert, der in Brür geboren iſt, beſitzen beide die tſchechiſche Staatsangehörig leit. Angeſichts der durch die Caten zum Ausdruck gebrachten ehrloſen Geſinnung wurden Hawelka und Lungert die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf Lebenszeit, Reitz auf die Dauer von fünf Jahren und Sien auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Gleichzeitig wurde bei allen vier Verurteilten die Polizeiaufſicht für zuläſſig erklärt. Ferner verurteilte der Volksgerichtshof den 30 Jahre alten Heinrich Spingies aus Coadjuthen, Memelland, wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe zu einer Zuchthausſtrafe von zehn Jahren. Reichsfremdenverkehrsverband Staatsminiſter a. D. Eſſer Präſident des Reichsfremden⸗ verkehrsverbandes. DNB. Berlin, 31. März. Auf Grund des Geſetzes über den Reichsfremdenverkehrs⸗ verband vom 26. März 1936 hat der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda den Staatsminiſter a. D. Hermann Sſſer zum Präſidenten des Reichsfremdenverkehrsverbandes ernannt. Blutige Zuſammenſtöße in Mexiko 15 Todesopfer. DRB. Mexiko, 31. März. Wie die Blätter melden, kam es in Ciudad Gonzolas im Staate Guanajuato zu Juſammenſtößen zwiſchen Katholiken und der vom Anterrichtsminiſterium zur Förderung des ſozialiſtiſchen Anterrichts entſandten Kommiſſion. 15 Perſonen wurden ge⸗ tötet, 14 verletzt. Die Kultuskommiſſion hatte am Sonntag in der Pfarrkirche einen Propagandavortrag gehalten und war am Schluß der Veranſtaltung von der Menge, die mit Knüppeln und Meſſern bewaffnet war, überfallen worden. Präſident Cardenas iſt am Montag in Ciudad Gonzales eingetroffen, um die Vor⸗ gänge aufzuklären. London. Wie„Daily Telegraph“ meldet, wird wahr⸗ ſcheinlich anläßlich der Oſtertagung am Gründonnerstag eine außenpolitiſche Ausſprache im Unterhaus ſtattfinden. Budapeſt. 19 jüdiſche Schüler und 15 Schülerinnen der Budapeſter Jüdiſchen Bürgerſchule und des Jüdiſchen Mäd⸗ chengymnaſiums wurden wegen kommuniſtiſcher Umtriebe verhaftet. Das Verhör ergab, daß ſie einer weit verzweigten Organiſation der Jungkommuniſten angehörten Belgrad. Amtlichen Angaben zufolge hat ſich die Zahl der Perſonen, die bei Unruhen in Agram verletzt wurden, auf 30 erhöht. Es handelt ſich dabei um 19 Kundgeber und 11 Polizeibeamte. Guatemala. Die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Guatemala und dem Vatikan wurden mit einem feierlichen Empfang des apoſtoliſchen Nuntius durch den Präſidenten aufgenommen Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Vergebung der Almoſenſärge. Für das Rechnungsjahr 1936 iſt die Anfertigung der Almoſenſärge zu vergeben. Angebotsvordrucke ſind auf dem Die Angebote ſind bis zum 6. April Baubüro erhältlich. f 1936 auf der Bürgermeiſterei abzugeben. Betr.: Sprungzeiten im gemeinheitlichen Faſelſtall. Die Sprungzeiten im gemeinheitlichen Faſelſtall wer⸗ den für die Zeit vom 1. April bis 30. September 1936 wie folgt feſtgeſetzt: a) an Werktagen: 1. vormittags von 6½ bis 10 Uhr 2. nachmittags von 16 bis 20 Uhr b) an Sonntagen: von vormittags 7 bis 8 Uhr. Die Tiere dürfen nur von Erwachſenen vorgeführt Für Kinder und Unbefugte iſt der Zutritt zum werden. Faſelſtall verboten. Viernheim, den 30. März 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel Milchabjatzgenoßenſchaft Tabaljachichaft Heute Mittwoch von 5—7 Uhr Milchgeldauszahlungſegismarck⸗ und Einzug der Ausgleichsbeiträge. Morgen Donnerstag von 5—7 Uhr Auszahlung der gelieferten Tabakabfälle in der Milchzentrale. Donnerstag vorm. von 9 Uhr ab wird am Staats bahnhof geölter Kalkſtickſtoff für die Tabakpflanzer von der Fachſchaft ausgegeben. Donnerstag abend halb 9 Uhr ſpricht Herr Land⸗ wirtſchaftsrat Dr. Keil im Nebenſaal des Ratskeller über Flachsbau, wozu unſere Mitglieder höflichſt eingeladen werden. Der Vorſtand. Hinderwagen Das Zeitungs⸗ Gewinn und Aufſftieg und Erfolge! Guterhalt. weißer ſowie einige Ztr. Stroh zu verkauf. ſtraße 58 Inſerat führt im Gefolge Der Endkampf beginnt 16 Fußball⸗Gaumeiſter ſtellen ſich vor.— Die erſten Gruppenſpiele. In den 18 deutſchen Fußballgauen ſind nach rund ſie⸗ benmonatiger Kampfdauer die Kämpfe um den Meiſtertitel abgeſchloſſen, jeder Gau hat ſeinen Meiſter ermittelt. Unter den 16 Mannſchaften, die am erſten A pril⸗Sonntag zu den eigentlichen Endſpielen innerhalb der vier Gruppen (der Austragungsmodus iſt der gleiche wie in den beiden letzten Jahren!) ſtarten, findet man Namen von gutem Klang und ehrwürdiger Tradition. Schalke 04, die„Knappenelf“ aus dem der Meiſter der beiden letzten Jahre, hat die Abſicht, zum dritten Male die„Viktoria“ heimzuführen und damit einen einzigartigen Rekord in der Geſchichte der deutſchen Fußball⸗ meiſterſchaft aufzuſtellen. Denn bisher iſt es noch keinem Verein gelungen, die Meiſterſchaft dreimal hintereinander zu gewinnen, ſelbſt dem ruhmreichen Nürnberger„Club“ in ſeiner Glanzzeit nicht. „Der 1. FC Nürnberg, Inhaber von fünf deutſchen Meiſterſchaften und Sieger in der im Vorjahr erſtmalig aus⸗ getragenen deutſchen Pokalmeiſterſchaft, iſt auch diesmal wie⸗ der dabei und wenn nicht alles trügt, wird er bei der Ver⸗ gebung der Meiſterſchaft ein ernſtes Wörtchen mitreden. Und noch ein dritter deutſcher Altmeiſter gehört dem „Reigen der Sechzehn“ an: Fortuna Düſſeldorf, die Meiſterelf vom Niederrhein. Im Jahre 1933 holten ſich die Rheinländer in ganz überzeugendem Stil die„Viktoria“. Eintracht Frankfurt, damals im Zenith ihres Könnens, wurde in der Vorſchlußrunde mit 4:0 geſchlagen und im Endſpiel 1 0 Schalke 04 den Düſſeldorfern einen 3:0⸗Sieg über⸗ aſſen. Neben dieſen drei Mannſchaften ſind noch der Meiſter von Baden, SV Waldhof, der Nordmark-Meiſter, Tod. Eimsbüttel, und der Sachſenmeiſter, Pol. S V Chem⸗ nitz, als ausſichtsreiche Titelbewerber anzuſehen. Vielleicht kommt aber auch die Ueberraſchung vom Südweſtmeiſter Wormatia Worms, der einen glänzenden Sturm hat, oder von den Stuttgarter Kickers, die 1908 im End⸗ ſpiel um bie„Deutſche“ ſtanden, aber hier von Viktoria Berlin 0•3 geſchlagen wurden, oder von Werder Bremen, dem Meiſter von Niederſachſen. Hanau 93, Kölner Cf R, Berliner SW 92, Viktoria Stolp, 1. SV Jena, Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwitz und Hinden⸗ burg Allenſtein vervollſtändigen die Liſte der Gau⸗ meiſter. Alle 16 Mannſchaften gehen mit den größten Hoffnungen in den Endkampf, der ſich über rund acht Wochen erſtrecken wird. Schon nach dem erſten Spieltag wird ſich zeigen, welche Mannſchaften am beſten gerüſtet ſind und welche die größten Ausſichten haben, Sieger ihrer Gruppe zu werden. Als Favoriten gehen Schalke 04 und Polizei Chemnitz in Gruppe 1, Eimsbüttel und Werder Bremen in Gruppe 2, I. FC Nürnberg in Gruppe 3 und Fortuna Düſſeld orf und SV Waldhof in Gruppe 4 in den Kampf. Daß es nicht immer leicht iſt, Favorit zu ſein, werden die genannten Mann⸗ ſchaften in den nächſten Wochen erfahren und nur eine große, gleichbleibende Leiſtung die ganze Doppelrunde hin⸗ durch wird ſchließlich zum Sieg führen. * Ruhrgebiet, Die erſten acht Gruppenſpiele. Der Spielplan für der erſten Kampftag der die deutſche Meiſterſchaft lautet wie folgt: Gruppe 1. in Gelſenkirchen: FC Schalke 04— Berliner SV 92. in Chemnitz: Polizei Chemnitz— Hindenburg Allenſtein. Spiele um Gruppe 2. in Hamburg: Tod. Eimsbüttel— Vorw.⸗Raſ. Gleiwitz. in Bremen: Werder Bremen— Viktoria Stolp. Gruppe 3. in Nürnberg: 1. Fc Nürnberg— Stuttgarter Kickers. in Worms: Wormatia Worms— 1. SV Jena. Gruppe 4. in Karlsruhe: SV Waldhof— Kölner EfR. in Duisburg: Fortuna Düſſeldorf— Hanau 93. Ein Blick auf den Spielplan zeigt, daß eine weiſe Regie dafür geſorgt hat, daß die Favoriten nicht ſchon gleich am erſten Spieltag aufeinandertreffen. In Gruppe 1 ſollte der Ausgang des Treffens zwiſchen Schalke 04 und Berliner SV 92 nicht zweifelhaft ſein und in Chemnitz iſt natürlich der Sachſenmeiſter gegen den Oſtpreußenmeiſter in Front zu erwarten.— In Gruppe 2 muß man vorläufig auch zu Gasthaus zur Vorsladt Empfehlen unſer altbekanntes Lokal, Saal, Kegelbahn und Nebenzimmer. zu verkaufen (auch zentnerweiſe) TTF Y Blauehut- 4 ſtraße 26 Z. Aus ſchank kommt ab heute das viel⸗ Dichrüben begehrte Bürgerbräu, Ludwigshafen. . Familie F. Winkenbach. Adolf S b 82 b Hitlerſtraße 7 WWWVCCGGGGGGGGGG Zum Freisch lz. Morgen Donnerstag, den 2. April, abends drag. Möruten-Abschledspal wozu wir freundlichſt einladen. Gäſte und Freunde der jungen Rekruten ſind willkommen. — 8 82 Tod. Eimsbüttel und Werder 1 Umgebung kämpfen. net gleich einen„Schlager“: 1. Fc Nürnberg— Stuttgarter Kickers. Wenn die Kickers in der„0 es dem gänger, dem VfB Stuttgart, nachmachen wollen, dann müſſen ſie ſehr gut ſpielen. Es hat ja den Anſchein, als ob der Club““ augenblicklich in einem Formtief wäre, aber wenn nicht alles trügt, werden die Nürnberger am Sonntag, wenn es darauf ankommt, wieder„da“ ſein. Der Südweſtmeiſter Wormatia Worms iſt ſtark genug, den 1. SV Jena in die Knie zu zwingen. Ein anderes Ergebnis würden wir als eine Ueberraſchung anſehen.— In der Gruppe 4 endlich müß⸗ ten formgemäß SV Waldhof und Fortuna Düſſeldorf in Front enden. Andere Ergebniſſe würden in Fußball⸗Deutſch⸗ land als Senſationen empfunden werden. f 22 7 Drei Jahre Einzelhandelsſchutz Amſatzſteigerung um 4,2 Milliarden. .. Mit 844 000 Betrieben und faſt zwei Millionen be— ſchäftigten Volksgenoſſen ſtellt der Einzelhandel einen be⸗ achtlichen Faktor innerhalb der Geſamtwirtſchaft dar; ſind doch etwa ein Viertel aller gewerblichen Betriebe in Deutſch⸗ land Einzelhandelsbetriebe. a Auch der Einzelhandel hatte an dem allgemeinen Wirt⸗ ſchaftsaufſchwung der letzten drei Jahre ſeinen Anteil, und zwar kommt die Beſſerung der Wirtſchaftsverhältniſſe im Einzelhandel ſowohl in ſeinem strukturellen Aufbau wie auch in ſeiner konjunkturellen Entwicklung zum Ausdruck. Das No. erfährt darüber, daß die Umſä tze des Einzelhandels in der Kriſe um nicht weniger als 15 Milliarden Mark geſun⸗ ken waren, von ihrem höchſten Stand mit 36,6 Milliarden im Jahre 1929 gingen ſie um rund 40 Prozent zurück. Von 1933 bis 1935 iſt der Jahresumſatz des Einzelhandels be⸗ reits wieder von 21 auf 25,2 Milliarden geſtiegen. Die Ent⸗ wicklung der Einzelhandelsumſätze läuft ungefähr parallel zur Entwicklung des Volkseinkommens. 1934 lagen die Einzel⸗ handelsumſätze etwa 11 und das Volkseinkommen etwa Prozent über dem Stand von 1933. Die Entwicklung in den einzelnen Fachzweigen des Einzelhandels war verſchieden. Eine Reihe von Fachzweigen hatte eine ſtarke Son⸗ derbelebung beiſpielsweiſe durch die Gewährung der Ehe⸗ ſtandsdarlehen, die Belebung der Bautätigkeit, die Förderung der Kraftverkehrswirtſchaft uſw. aufzuweiſen. Von beſonderer Bedeutung für den Einzelhandel war auch eine gewiſſe Ver⸗ lagerung der Umſätze von den Waren häuſern zum Fachhandel. Am ſtärkſten ſind bei den Warenhäuſern die Lebensmittelumſätze zurückgegangen, nämlich um 35 Pro⸗ zent.„Darüber hinaus hat der Einzelhandel dem national⸗ ſozialiſtiſchen Staat in ſeiner ſtrukturellen Entwicklung eine ſtarke Förderung zu verdanken. a Dem Zuſtand, daß der Einzelhandel als Zufluchts⸗ ſtätte für viele geſcheiterte Exiſtenzen und Berufsfremde diente, wurde durch das Einzelhandelsſchutzgeſetz ein Ende bereitet. Geſchäftseröffnung und übernahme ſind jetzt vom Nachweis der Sachkunde und Zuverläſſigkeit abhängig. Welche Gefahren dadurch vom Facheinzelhandel abgewendet wurden, zeigt die Entwicklung der Zulaſſungsverfahren bei den Han⸗ delskammern, wo in der Regel die Hälfte bis zwei Drittel der Antragſteller zurückgewieſen werden mußten, weil ihnen auch das Mindeſtmaß des zur Führung eines Einzelhandelsgeſchäfts nötigen Wiſſens fehlte. Weitere für den Einzelhandel wich ti ge Schutzmaß⸗ nahmen waren das Verbot der Gründung neuer Einheits⸗ preisgeſchäfte, die Schließung der handwerklichen Nebenbe⸗ triebe in den Warenhäuſern, das Rabattgeſetz, die Zugabe⸗ verordnung und die Neuregelung des Ausverkaufsweſens. Die Gruppe 3 verzeich⸗ 12 Vom Schulfreund erſchoſſen. In einer Wohnung an der Landsbergerſtraße in München ereignete ſich ein tragiſcher Anglücksfall. Ein 12 Jahre alter Schüler, der mit ſeinem Schulfreund an einem Revolver hantierte, wurde von ihm erſchoſſen. Die Kugel traf den Knaben in den Kopf und tötete ihn auf der Stelle. Bauernanweſen eingeäſchert. In Reicholzried(Allgau) brach früh halb 4 Uhr in dem Anweſen des Bauern Anton Haggenmüller Feuer aus, das in kurzer Zeit das ganze Ge⸗ bäude bis auf die Grundmauern einäſcherte. Bis die Be⸗ wohner des Hauſes den Brand, der im Futterhaus entſtanden war, bemerkten, hatten die Flammen bereits auf das Wohn⸗ gebäude übergegriffen. in großer Auswahl Junge Schnittbohnen 1/1 Doſe 50, 55, 65 Pfg. Junge Brechbohnen 1/1 Doſe 52, 58, 68 Pfg. Junge Prinzeßbohnen 1/1 Doſe 1.10 und 1.50 Gemüſe⸗Erbſen 1/1 Doſe. 52 Junge Erbſen 1 Doſe. 62,. 76 bis 1.45 Karotten geſchnitten 71 Doſe 3. 34 Junge Erbſen m/ Karotten 1 Doſe 62, 84 bis 984 Miſchgemüſe Haushaltmiſchg. 1/1 Doſe. 40 Freitag abend im„Deutſchen Kaiſer“ Anmeldungen für den nach Oſtern beginnenden Janzkursus Georg Kirchner C AA Rordueuische Saalhariollein Ackerſegen, anerkanntes Saatgut Ovalgelbe 5 Odenw. Blaue„ Böhms Allerfrüheſte ſind am Lager vorrätig „ und Sys teme im Abonnemertt Be tung unverbind lich und kostenlos. Laub“ General ⸗Verſammlung wozu auch die paſſiven Mitglieder und d Ehrenmitglieder eingeladen ſind. Anzug: 1. Garnitur. Rel Bezirksvertreter Allred werner Das Kommando. Freiwillige Feuerwehr, V'heim Sonntag, den 5. April 1936, vorm. 5.30 Uhr, Appell der Freiwilligen Wehr Appell der Uniformen). Nachm. 3 Uhr in der Wirtſchaft z.„grünen ie Bensheim a. d. B Adolf Hitlerſtr 2 Mut nicht verlieren, inſerieren ace dle Kapelle Schwarz iwein F. aach f Hefnr. Fatermann cee: ge 4 ee Se eee eee eee eee Adolf Hitlerſtraße 70 nat 8 Nlorken Champignons GkID 6 und Zeit erspart, 2 Rasuren nur 1.5 Pfg., dabei angenehm und haut- pflegend. In 1 Minute stärkster wie empfindlichster Bart ohne Ein- seifen und Pinsel rasiert. Uas ideale Rasiermittel 1. alle PH. RAPP. MUNCHEN 42 Packung nur M. 1.- in Marken od. Nachm. Pür Wiederverkäufer lohnend. 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Sein Intereſſe galt ausländiſchen Briefen, deren Inhalt an Veviſen er an ſich nahm. Mit dem Umwechſeln beauftragte er dann den 48 Jahre alten Heinrich Stock. In der Ver— handlung vor der Großen Strafkammer in Hanau ergab ſich, daß Beutel ſtark dem Alkohol ergeben war und ſomit nicht genügend Widerſtandskraft aufbrachte. Das Gericht verurteilte ihn wegen Amtsunterſchlagung in Tateinheit mit Deviſenvergehen zu 2 Jahren Gefängnis, 100 RM Geldſtrafe und 3 Jahren Ehrverluſt. Stock erhielt wegen Deviſenvergehens 9 Monate Gefängnis. * Oberurſel.(Von der Anklage der fahr⸗ läſſigen Tötung freigeſprochen.) Vor dem in Oberurſel tagenden Frankfurter Schöffengericht hatte ſich der Kraftwagenfahrer Adolf Lichtenberger aus Mann— heim wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Der Angeklagte fuhr in Begleitung einer Frau am 23. Oktober von der Hohemark nach dem Sandplacken. Als ein anderes Kraftfahrzeug den Wagen überholte und man in eine Kurve geriet, ſoll nach der Schilderung des Angeklagten die Mitfahrende zu weit an die Tür geraten ſein und ihn am Arm erfaßt haben, um ſich feſtzuhalten. Hierdurch will L. von der Bahn abgekommen ſein. Er fuhr gegen einen Baum und die Begleiterin wurde auf der Straße geſchleu— dert, wobei ſie einen Genickbruch erlitt und ſofort tot war. Nach Anhörung von Zeugen und einer Ortsbeſichtigung ge— langte das Gericht zu einer Freiſprechung des Angeklagten mangels Beweiſes, da die einzige Tatzeugin tot iſt. Darmſtadkt.(Der Olympia ⸗Zug eingetrof⸗ fen.) Der Olympia⸗Zug traf hier ein. Er wurde von einer Abordnung des NSKK abgeholt und durch die Rheinſtraße zum Paradeplatz geleitet, wo Gliederungen der Partei, der Wehrmacht, der Behörden und der Turn⸗ und Sportvereine den Zug empfingen. Oberbürgermeiſter Wamboldt und der Leiter des Olympia⸗Werbeausſchuſſes in Darmſtadt, Direk⸗ tor Löwer, hießen in Anſprachen den Zug willkommen. Vorher hatte das Muſikkorps unſeres Infanterie-Regiments 97 unter Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau konzertiert, lodaß eine anſehnliche Menſchenmenge an der Olympia⸗ Kundgebung auf dem Paradeplatz teilnahm. Der Zug mit ſeiner Ausſtellung ſteht am Mittwoch und Donnerstag zur allgemeinen Beſichtigung. Die Beſuchszeiten ſind von 9 bis 21 Uhr. Eintrittspreis für Erwachſene 50, für Jugendliche 20 Pfennig. Wetzlar.(Von einem Grabſtein erſchla⸗ gen.) In dem benachbarten Kröffelbach kam der 14 Jahre alte Konfirmand Willi Spieker auf tragiſche Weiſe ums Leben. Der Junge war Vollwaiſe und lebte ſeit ſeinem dritten Lebensjahr bei einem Landwirt in Kröffelbach an Kindesſtatt. Als der Junge am Grabe ſeiner Eltern weilte, ſtürzte hinter ihm ein Grabſtein um und ſchlug ihn nieder. Der Junge hatte ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß er bald darauf ſtarb. ) Bühl.(Burg Windeckmit Bühl vereinigt.) Mit Entſchließung des Herrn Reichsſtatthalters vom 9. März wurde mit Wirkung vom 1. April ab Gut Windeck mit den beiden anderen Gewannen Hennebach und Hellbächler mit der Stadt Bühl vereinigt. Es handelt ſich außer der Burg um etwa 5 bis 6 Hektar Gelände. Der Reſt des Geländes fällt an Neuſatz. Damit iſt nun die Stadt Bühl Beſitzerin der Burg Windeck geworden. Schotten.(Der Klubhausbau Hoher odskopf.) Der Vorſitzende des Geſamt-Vogels⸗ berger Höhenclubs hat auf nächſten Sonntag eine außer⸗ ordentliche Hauptverſammlung des Geſamt⸗-VHC auf den Hoherodskopf einberufen, die ſich mit den geplanten bau⸗ lichen Veränderungen auf dem Hoherodskopf befaſſen wird. Wie der Vereinsvorſitzende mitteilt, wird der geplante Bau eines neuen Klubhauſes aus finanziellen Gründen vor⸗ läufig wohl zurückgeſtellt werden müſſen, obwohl bisher ſchon anſehnliche Spendenzeichnungen dafür eingegangen ſind. Dafür iſt vorgeſehen, einen ſchon früher geplanten Vorbau vor das alte Klubhaus zu ſtellen, der den gegen⸗ wärtigen Bedürfniſſen einſtweilen entſprechen ſoll. Der Fremdenverkehr in Baden. In den 40 wichtigeren, der monatlichen Eildienſtſtatiſtik des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamts angeſchloſſenen badi⸗ ſchen Fremdenplätzen iſt im Gegenſatz zum Vormonat im Februar eine weſentliche Steigerung des Fremden⸗ verkehrs gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahrs feſt⸗ zuſtellen. So haben ſich die Neuankünfte um 6150 oder 12.6 v. H. erhöht und die Fremdenübernachtungen um 30 808 oder um 17.2 v. H. Insgeſamt wurden 54839 Fremdenan⸗ künfte und 209 920 Fremdenübernachtungen gezählt, d. ſ. rund 4400 Ankünfte und faſt 32 000 Uebernachtungen mehr wie im Januar ds. Is. Gegenüber dem Vorjahr iſt auch der Ausländerverkehr nicht unweſentlich geſtiegen; die An⸗ künfte von Ausländern haben um 6.4 v. H. zugenommen, die Ausländerübernachtungen um 7.6 v. H. An dieſer ganzen auf dem Aufwärtsentwicklung nehmen faſt alle Eildienſtorte teil, doch iſt dieſe Steigerung bei den Badeorten außergewöhnlich groß. So haben die Fremdenübernachtungen in Baden⸗Baden gegen⸗ über dem Vorjahr um 59.2 v. H. zugenommen, in Donau⸗ eſchingen um 47 v. H., in Bad Dürrheim um rund 40 v. H. Ausſchlaggebend hierfür mag die vielfach milde Witterung im Februar geweſen ſein. f Waloͤbrandgefahr Das Frühjahr iſt die gefährlichſte Jahreszeit der Wald⸗ brände. Da weitaus die meiſten Waldbrände durch Fahr⸗ läſſigkeit entſtehen, iſt es nötig, die Bevölkerung, beſonders rauchende Spaziergänger und die Wanderer immer wieder nachdrücklich auf die Beſtimmungen des Forſtpolizei⸗ geſetzes hinzuweiſen, wonach es verboten iſt, mit unver⸗ wahrtem Feuer oder Licht, alſo brennenden Zigarren, Ziga⸗ retten, Pfeifen ohne Deckel, den Wald zu betreten, im Walde brennende oder glimmende Gegenſtände wegzuwerſen oder un⸗ vorſichtig zu handhaben, und im Walde oder in gefährlicher Nähe desſelben Feuer anzuzünden. Aufgabe der Eltern und der Schule, ſowie der H J⸗ Führung muß es ſein, vor allem die jugendlichen Wanderer auf den großen Schaden aufmerkſam zu machen, der durch ein weggeworfenes Zündholz oder eine Zig a⸗ rette oder durch das Abkochen im Walde entſtehen kann. Wer einen Waldbrand wahrnimmt, hat, wenn die ſo⸗ fortige Unterdrückung des Brandes nicht gelingt, ſo ſchnell als möglich dem Ortsvorſteher der nächſten Gemeinde An⸗ zeige zu machen, auch iſt jedermann verpflichtet, zur Löſchung eines Waldbrandes auf Aufforderung des zuſtändigen Be⸗ amten Hilfe zu leiſten. Ein Nichtbefolgen dieſer Beſtimmungen iſt ſtrafbar. ö Ganz beſonders kommt es darauf an, daß ein Waldbrand im Entſtehen unterdrückt wird; deshalb ſollten die Löſchen⸗ den möglichſt raſch zur Stelle ſein(womöglich unter Benützung von Fahrrädern oder Kraftwagen) und ſofort auch die zur Löſchung nötigen Werkzeuge mitbringen. Hierzu gehören in erſter Linie Hauen, Schaufeln, Kreuzpickel und Patſchen zum Ausſchlagen des Feuers, Abziehen des Boden⸗ überzugs, und Bedecken mit Erde, ſodann Aexte und Sägen. Es iſt dringend wünſchenswert, daß in jeder Gemeinde an einem allgemein bekannten Platz(Spritzenhaus bezw. Rat⸗ haus) dieſe Werkzeuge in der erforderlichen Zahl bereitgehal⸗ ten und im Falle eines Waldbrandes ſo raſch wie möglich, d. h. bei größeren Entfernungen mit Fuhrwerk oder Kraft⸗ wagen auf den Brandplatz geſchafft werden. Der Wald iſt ein ſo koſtbares Gut, daß man nicht leicht⸗ ſinnig damit umgehen darf, vielmehr alle Mittel anwenden muß, um Gefahren von ihm abzuwenden und ſeine Erzeugniſſe ungeſchmälert der Allgemeinheit zu erhalten. a Der Erbſohn. 33 Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright bu Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) Und wenn die beiden frohherzigen Kinder mit ernſten Mienen die Strophen ſingen, als ob ſie ſchon alt und grau geworden wären und das Leben hinter ihnen liege mit der Roſenzeit und der erſten jungen Liebe, dann lächeln die Eltern leiſe, und auch die andern Rabelhofleute machen ſich ihre Gedanken; aber niemand ſpricht ein Wort über Dinge. die noch in weiter Ferne liegen. Jakob Goldner hat das Grübeln aufgegeben. Ihn quält der Gedanke an den Bruder ſeines Weibes nicht mehr. Er fühlt, daß er den Hof mit Recht beſitzen darf, das macht ihn glücklich und froh. Nur eines hat er ſich noch für die Zukunft vorgenommen. Sobald es ihm möglich iſt, well er ins Weſtpreußiſche reiſen und das Grab Fritz Rabels ſuchen und für ſeine Pflege ſorgen. Mit frohen hellen Augen ſieht Annemarie auf ihren Mann. Sie iſt ſo dankbar, daß ſein Gewiſſen ruhig ge— worden iſt im Sorgen für ein fremdes elternloſes Kind. Schon darum allein iſt ihr der Friedel mit tauſend Fäden an das Herz gewachſen, weil er dem Rabelhofer ſeine wohl⸗ verdiente Ruhe brachte. Und dennoch irren beide. Ein Erbe des Rabelſohnes lebt, und einmal noch wird der Schatten der Vergangenheit ihnen beiden zu ſchaffen machen, dem Mann und diesmal auch dem Weib. 13. Nie mehr wollte die Straußin eine Fremde einlaſſen: aber als der Winter kommt und der Schnee meterhoch liegt, kann ſie doch der Rabelhoferin den Eintritt nicht ver⸗ wehren. Vielmehr eilt der Straußenbauer ſelbſt in wilder Haſt den Berg hinan und fleht die Schulzin an, ſeinem armen Weib auch diesmal wieder zu Hilfe zu kommen und zu vergeſſen, was die Liſett mit der Hanne hatte. „Ich trag Euerm Weib nichts nach, Bauer,“ erwidert Annemarei.„Braucht mich die Liſett, ſo will ich kommen.“ Sie war nicht in dem Haus, ſeit damals die beiden Buben das Licht der Welt erblickten, und ſie erſchrickt im Innerſten, als ſie jetzt hineinſchaut und das wüſte Durch⸗ einander findet, das in verhältnismäßig kurzer Zeit ent⸗ tanden iſt. Indeſſen läßt ſie ſich nichts merken und be— zommt auch ihre Miene in die Gewalt. Was hilfe jetzt das Schelten auch! Für den Augenblick iſt nichts zu ändern. Vergeblich ſucht ſie nach friſcher Wäſche und ſendet ſchwe.⸗ gend auf den Berg, um das Nötige aus ihrem eigenen Vorrat zu entnehmen. Zwei kleine Mädchen erblicken das Licht der Welt als Mitternacht vorüber iſt; aber das Lichtlein flackert in beiden ſo ſchwach, daß es zu erlöſchen droht, und auch das Leben der Mutter hängt nur noch an einem Faden. „Taufen!“ ſtöhnt die Straußin. Sie denkt nicht anders, als daß ſie ſterben muß, und möchte um alles gern, daß die Seelen der beiden Neuge⸗ borenen mit ihr gehen und nicht im ewigen Tode bleiben „Taufen!“ iſt auch der einzige Gedanke der Annemarei. Sie weckt die beiden Knechte und ordnet an, daß ſie in aller Eile den Schlitten fertig machen, damit die Kinder zum Kirchdorf und zur Taufe gefahren werden könnten. Den Mägden ſagt ſie ſchnell Beſcheid. Schlaftrunken, wie ſie ſind, begreifen ſie nicht gleich, da drückt die Schulzin ſchon jeder von ihnen ein Bündel in den Arm. Sie ha- die Kleinen ſorglich in zwei Kiſſen eingebunden und ſchärf.: den Mägden ein, daß ſie behutſam ſein ſollen und ſorgen daß das große Tuch die zarten Weſen vor der Kälte ſchützt In wenigen Minuten iſt alles getan, und als die Pferde anziehen, kehrt Annemarei beruhigt in die Stube zurück Auch in die Seele der Wöchnerin zieht Frieden ein, als ſie die beiden Neugeborenen auf dem Wege zur heiligen Taufe weiß, aber von den Schreckniſſen des Weges ahnt ſie nichts und auch die Rabelbäuerin nicht, ſonſt vergingen ſie wohl vor Schrecken und Entſezen. Der Weg zum Kirchdorf iſt ſchon in guter Zeit nicht ut gefährlich. Bald geht er am Abhang hin, bald zwiſchen hohen Mauern. Hier liegt der Schnee jetzt mehr als meter⸗ hoch. Der Schlitten haſtet vorbei. Bald kippt er rech's bald links. Die Mägde ſchreien auf. Iſt es Schrecken, oder iſt es lachende Luſt, die der Gefahr nicht achtet? Faſt wäre der Lene das Bündel entglitten. Im letzten Augen⸗ blick riß ſie es noch hoch. Erſchrocken ſchaut ſie um ſi h. Die Bärbe hat nichts davon geſehen. Sie iſt mit dem Auguſt ſehr vertraut. Muntere Rede fliegt hin und her. Die grimmige Kälte läßt es nur nicht zu allzu großer Freude kommen, beißt ſie doch gar zu ſehr in die Backen und Hände. Wie ein Toller treibt der Adolf die Gäule an. Nur raſch das Ziel erreichen und zurück ins warme Bett und noch ein paar Stunden ſchlafen! Ein ſchrilles Läuten reißt die Pfarrmagd aus dem Schlaf. Raſch fährt ſie in die Kleider. Es iſt nicht ſelten, daß ſie nachts heraus muß. Sie läßt die Mägde mit ihren Bün⸗ deln durch die Hintertüre ein. „Kommt ſchnell herein!“ ſagt ſie.„Es iſt draußen bit— terkalt. Ich will gleich ſehen, ob noch Feuer iſt im Herd. Dann mach ich euch was Warmes. Was bringt ihr denn? Zwillinge aus dem Straußhof? So, ſo! Zeigt doch mal her!“ Sie macht die Bündel auf und ſchaut hinein. „O weh! So was Elendiges! Da will ich doch raſch den Herrn Pfarrer rufen. Hier tut Eile not.“ Inzwiſchen iſt das Waſſer heiß. Ein paar Tröpfchen Tee flößt die alte Marlene den elenden Geſchöpfchen ein. „Helfen wirds ja nicht mehr, aber man hat doch wenig— ſtens getan, was man kann.“ Es iſt ja nicht das erſte Mal, daß ſie ſo armſelige Ge⸗ ſchöpfe auf ihrem Küchentiſch liegen hat. Da weiß ſie ſchon, was gut tun kann. Es entgeht ihr nicht, daß das ein: Mädchen ſchon am Verſcheiden iſt. Ein Wunder, wenn es die Taufe noch überlebt. Da iſt der Pfarrer ſchon zur Stelle. Er fragt nicht lange Das Wichtigſte hat die Magd ihm ſchon geſagt. In weni⸗ gen Sekunden iſt der heilige Akt vollzogen. Wieder umfängt die eiſige Nacht die beiden Mägde Aber es iſt ihnen nicht mehr ſo kalt. Hell leuchtet de Schnee. Auf einmal haben ſie Gefallen an der Fahrt. Sie necken die Knechte und ſchwatzen und lachen von allerhand nichtigen Dingen, um den Weg zu kürzen. Achtet auf einmal der Adolf des Weges nicht genug, weil die Lene ſo laut und luſtig iſt? Der Schlitten ſchleudert plötzlich und kippt. Rechts und links fliegt je ein Bündel in weitem Bogen in den weichen Schnee. Und da, o Schrecken, löſt ſich die Umhüllung, die die Pfarrmagd nicht ſo kunſtgerecht gebunden hatte wie die Goldnerin. Nackt und bloß liegen die zarten Körperchen in dem Schnee. Entſetzen bemächtigt ſich der Knechte und Mägde. Mit zitternden Händen ſuchen ſie zuſammen, was zu jedem Bündel gehört. Jetzt denkt keiner der vier jungen Men⸗ ſchen mehr an Scherz und Freude. Vor ihrer aller Augen ſteht der Tod, der aus der ſtarren Winterkälte zu den neu⸗ geborenen Kindern kam. Weiter geht die Fahrt, bis die Pferde dampfend in den Straußhof einlaufen. Mit fahlen Angeſichtern ſtehen die Mägde vor der Schulzin und wagen nicht zu fragen, ob die Kinder noch am Leben ſind. Die Knechte ziehen ſich eilig in den Stall zurück, und die Mägde ſchlüpfen in die Kammer, als ſie ihre Bündel abgegeben haben. Zitternd kriechen ſie unter ihre Betten, indeſſen die Zähne ihnen vor Angſt zuſammen— ſchlagen. Behutſam packt die Goldnerin indeſſen die Kinder aus und wundert ſich, daß ſie ſo ſchlecht gewickelt ſind; aber ein Seufzer der Erleichterung hebt ihre Bruſt. Sie hatte kaum zehofft, die kleinen Mädchen noch lebend zu ſehen. „Das heilige Waſſer hat ein Wunder vollbracht,“ ſagt ſie zum Bauer, der ihr zuſieht.„Sie atmen kräftiger als zu⸗ dor. Sie werden leben bleiben, wenn Gott es will.“ Wie erlöſt atmen die Mägde auf, als ſie erfahren, daß die Kinder, die ſie ſo ſchlecht gewartet haben, von Gott vunderbar behütet wurden. Aber an die Fahrt werden Bärbe und Lene denken, ſo lange ſie leben, und nie wird emand erfahren, wie nahe die ihnen anvertrauten Mägd⸗ ein in ihren erſten Lebensſtunden dem Tode waren. Annemarei geht indeſſen ernſtlich mit ſich zu Rate, ob ſie chweigend mit anſehen darf, daß die Dinge im Straußhof o weiter gehen. Mit ſchreckhafter Deutlichkeit ſieht ſie ein urchtbares Ende kommen. Der Bauer iſt draußen bei der Arbeit von früh bis ſpät. Ihn trifft kaum eine Schuld. Die Mägde, ohne Leitung, ohne Treue, ſchalten ganz nach ihrem Gefallen. Die Bän⸗ ꝛrin, zu ſchwerer Arbeit ungeeignet, kennt keine Ueberſicht und Tatkraft. Wie wird es in den Stuben ausſehen, wenn drei oder vier Jahre vergangen ſind! Der Fußboden iſt wegen der ſorgloſen Behandlung ſchon jetzt zum Teil vermorſcht. Die Betten wiſſen nichts von Sauberkeit. Der Staub liegt fingerhoch auf allen Gegen⸗ ſtänden. Draußen in der Kammer liegt die Wäſche zer⸗ riſſen und ſchmutzig auf einem Haufen. Die unachtſame Behandlung hat ſie vorzeitig verdorben. Der Schrank iſt leer. Gewiß hat manche Magd, die aus dem Straußhof nach kurzem Aufenthalt ging, von ſeinem Inhalt etwas mitgenommen für ihren eigenen Bedarf. Der Goldnerin ſteht das Ende klar vor Augen. Nicht lange wird es dauern, dann werden noch andere Geſchöpfe mit den Menſchen in den Betten hauſen, in den Dielen— ritzen, in den Löchern. Darf ſie es dazu kommen laſſen? Wäre ſie dann nicht mit Schuld an dem Verfall des Hofes und ſeiner Bewohner? Als die Straußin wieder auf iſt, ſpricht Annemarei ein ernſtes Wort mit ihr und auch mit dem Bauern. „Es geht ſo nicht weiter fort. So endet Ihr beide in ein paar Jahren in dem Sumpf. Was wollt Ihr einmo! Euern Kindern ſagen, wenn ſie Euch fragen, wo ihr Erbe blieb? Ihr tragt Verantwortung für die jungen Geſchöpfe, die Euch und Eurer Erziehung vertraut ſind.“ Der Bauer ſieht das ein; aber wie ſoll er Abhilfe ſchaffen? Er hat vergeblich darüber nachgeſonnen. Der erſte Fehler, den er beging, indem er ſein Herz an die Liſett hängte, zog alle andern nach ſich. Er kann heut nichts mehr ändern und muß das Unvermeidliche ertragen Die Rabelbäuerin aber iſt andern Sinnes. Nichts iſt zu ſpät und nichts vergeblich, wenn nur der ernſte Wille da iſt. Ihr Vorſchlag iſt der, daß ſie ſelber täglich mehr⸗ mals kommt und nach dem Rechten ſieht, daß ſie der Bäu⸗ erin die Arbeit zeigt, die jene ſelbſt nicht ſieht und nicht verſteht. „Nicht eine Aufſicht, eine Hilfe will ich Euch ſein.“ Die Straußin kämpft noch einen letzten Kampf mit ihrem Stolz und ihrer Scham. Dann ſpricht ſie leiſe: „Ich hab es nicht verdient, was Ihr mir tut!“ Da lächelt die Annemarei. „Seht, Straußin, ich gehör zum Sonnenbund. ſchreibt auf ſeine Fahn:„Ich diene! 14. Ein einziges Mägdlein wächſt im Birkhof heran, das ſeiner Mutter ſo unähnlich ſieht wie nur möglich iſt. Viel Pflege braucht es nicht, auch keine Wartung. Es unter hält ſich ſelbſt. Konrad Birk iſt es nicht recht, daß ſeine Kleine ſo viele Stunden des Tages ohne Aufſicht iſt. Er brächte es gern zur Mutter in die Kate oder zur Roſel auf den Acker; aber er hütet ſich, noch einmal eine derartige Aeußerung zu tun, ſeit ſeine Frau ſich kürzlich von neuem in böſen Schmähun⸗ gen gegen die Magd erging. „Seit Wochen weilt ein Gaſt im Hof. Für den überſee⸗ iſchen Vetter, den Karl, hat die Bäuerin Platz. Für ih hat ſie auch Zeit genug zum Unterhalten. (Fortſetzung folgt.) Der So dien auch ich!“ 8 r te. 8 r f ſich auch ihrerſeits als an dieſen Pakt nicht mehr gebunden er⸗ klärt und die Souveränität des Reiches über das geſamte Reichs- gebiet wiederhergeſtellt. Ablehnung alle diskriminierenden Vorſchlage Die deutſche Regierung iſt nicht in der Lage, ihren für die Sicherheit des Reiches unternommenen, nur deut⸗ ſches Reichsgebiet betreffenden und niemand be⸗ drohenden Schritt der Würdigung eines Gremiums zu unterſtellen, das ſelbſt im günſtigſten Fall nur die recht⸗ liche Seite, aber unter gar keinen Amſtänden die poli⸗ tiſche zu beurteilen in der Lage iſt. Dies gilt um ſo mehr, als der Völkerbundsrat be renn eine Entſcheidung getroffen hat, die die rechtliche Beurteilung der Frage präſudiziert. Die deutſche Regierung iſt weiter der Leberzeugung, daß ein ſolches Arteil nicht nur keinen poſitiven Beitrag liefern kann für eine wirkliche konſtruktive Löſung der Frage der europäiſchen Sicherheit, ſondern ausſchließlich ge— eignet iſt, eine ſolche Löſung zu erſchweren, wenn nicht gar zu verhindern. Im übrigen, entweder man glaubt an die Möglichkeit einer allgemeinen europäiſchen Friedensſicherung, dann kann ein ſolcher beabſichtigter Eingriff in die Hoheitsrechte eines Staates nur erſchwerend wirken, oder man glaubt an eine ſolche mögliche Friedensſicherung nicht, dann käme einem ſol⸗ chen Entſcheid höchſtens nachträglich eine feſtſtellende juriſtiſche Bedeutung zu. Die deutſche Regierung kann daher in dieſem Punkte ſowie in jenen weiteren dieſes Entwurfes der Vertreter der Locarno-Mächte, die ſich nur als einſeitig belaſtend für Deutſchland erweiſen, nicht nur keinen nützlichen Beitrag für eine wirklich großzügige und konſtruktive Löfung der Frage der europäiſchen Sicherheit erblicken, ſondern höchſtens neue Elemente der Diskriminierung eines großen Volles und damit eine Infrageſtellung jeder dauerhaften Frie⸗ densgeſtaltung. Entſprechend dem ihr vom deutſchen Volle erteilten Auftrag muß daher die deutſche Regierung alle Deutſchland einſeitig be- laſtenden und damit diskriminierenden Vorſchläge dieſes Ent⸗ wurfes ablehnen. Deutſchland hat, wie ſchon aus ſeinem Angebot hervor⸗ geht, nicht die Abſicht, jemals Belgien oder Frankreich anzugreifen. Es iſt bekannt, daß bei den gigantiſchen Rüſtungen Frankreichs und den enormen Feſtungswerken an der franzöſiſchen Oſt— grenze ein ſolcher Angriff aber auch rein militäriſch ſinnlos wäre. Aus dieſen Gründen iſt der deutſchen Regierung auch der Wunſch der franzöſiſchen Regierung nach ſofortigen Ge— neralſtabsverhandlungen unverſtändlich. Die deutſche Regierung würde darin nur ein ernſtes Präjudiz ſehen, wenn vor dem Abſchluß der neuen Sicherheitspakte ſolche General— Der deutſche Zu dieſem Zwecke ſchlägt die deutſche Regierung nun folgenden Friedensplan vor: 1. Am den kommenden Abmachungen für die Sicherung des europäiſchen Friedens den Charakter heiliger Verträge zu verleihen, nehmen an ihnen die in Frage kommenden Nationen nur als vollkommen gleichberechtigte Glie⸗ der teil. Der einzige Zwang für die Anterzeichnung dieſer Verträge kann nur in der ſichtbaren von allen erkannten Zweck⸗ mäßigkeit dieſer Abmachungen für den europäiſchen Frieden und damit für das ſoziale Glück und das wirtſchaftliche Wohlergehen der Völker liegen. 2. Am die Zeit der Anſicherheit im Intereſſe des wirtſchaft— lichen Lebens der europäiſchen Völker möglichſt abzukürzen, ſchlägt die deutſche Regierung vor, den erſten Abſchnitt bis zur Anterzeichnung der Nichtangriffspakte und damit der garan- tierten europäiſchen Friedensſicherung auf vier Monate zu begrenzen. 3. Die deutſche Regierung verſichert unter der Voraus— ſetzung eines ſinngemäßen gleichen Verhaltens der belgiſchen und franzöſiſchen Regierung für dieſen Zeitraum keinerlei Verſtärkung der im Rheinland befindlichen Druppen vorzunehmen. 4. Die deutſche Regierung verſichert, daß ſie die im Rhein⸗ land befindlichen Truppen während dieſes Zeitraumes nicht näher an die belgiſche und franzöſiſche Grenze heranführen wird. 5. Die deutſche Regierung ſchlägt zur Garantierung dieſer beiderſeitigen Verſicherungen die Bildung einer Kommiſſion vor, die ſich aus Vertretern der beiden Garantiemächte England und Italien und einer desintereſſierten neutralen Macht zuſam— menſetzt. 6. Deutſchland, Belgien und Frankreich ſind berechtigt, je einen Vertreter in dieſe Kommiſſion zu entſenden. Deutſchland, Belgien und Frankreich beſitzen das Recht, dann, wenn ſie glau— ben, aus beſtimmten Vorgängen auf eine Veränderung der mili— täriſchen Verhältniſſe innerhalb dieſes Zeitraumes von vier Mo— naten hinweiſen zu können, ihre Wahrnehmungen der Garantie— kommiſſion mitzuteilen. 7. Deutſchland, Belgien und Frankreich erklären ſich bereit, in einem ſolchen Falle zu geſtatten, daß dieſe Kommiſſion durch die engliſchen und italieniſchen Militärattaches notwendige Feſt⸗ ſtellungen treffen läßt und hierüber den beteiligten Mächten berichtet. 8. Deutſchland, Belgien und Frankreich verſichern, daß ſie die ſich daraus ergebenden Beanſtandungen in vollem Umfange berückſichtigen werden. 9. Im übrigen iſt die deutſche Regierung bereit, auf der Baſis voller Gegenſeitigkeit mit ihren beiden weſtlichen Nachbarn jeder militäriſchen Beſchränkung an der deutſchen Weſtgrenze zu— zuſtimmen. 10. Deutſchland, Belgien und Frankreich und die beiden Garantiemächte kommen überein, daß ſie ſofort oder ſpäteſtens ſtabsabmachungen zuſtande kämen. Sie iſt der Auffaſſung, daß alle Abmachungen in jedem Falle nur die Folge der politiſch beſtehenden Verpflichtungen der fünf Locarno-Mächte ſeien und barum nur auf ſtreng reziproker Grundlage ſtattfinden könnten. Die deutſche Regierung iſt weiter der Auffaſſung, daß der Komplex der vorliegenden Probleme zur leichteren Löſung nach den Geſichtspunkten der beabſichtigten Ziele zweckmäßig ge⸗ gliedert werden müßte. Sie muß dann aber folgende grund— ſätzliche Fragen ſtellen: Welches ſoll das Ziel der Bemühungen der europäiſchen Diplomatie ſein? A. Soll dieſes Ziel ſein, die ſich als für jede dauernde Friedensſicherung als ungeeignet erwieſene Zweiteilung der europäiſchen Völker in mehr oder weniger Berechtigte, in Ehren- und Anehrenhafte, Freie oder Anfreie unter irgend— welchen neuen Formen oder Modifizierungen beizubehalten oder fortzuführen? Soll es weiter die Abſicht der europäiſchen diplomatiſchen Beſtrebungen ſein, aus einem ſolchen Willen heraus auf dem Wege einfacher majoriſierender Beſchlüſſe Feſtſtellungen über Vergangenes zu treffen, Arteile aufzurichten, um damit die ſcheinbar juriſtiſch noch fehlenden Begründungen für die Fort⸗ führung dieſes früheren Zuſtandes zu finden? Oder ſoll B) das Bemühen der europäiſchen Regierungen darauf hingerichtet ſein, unter allen Amſtänden zu einer wirklich kon⸗ ſtruktiven Ordnung des Verhältniſſes der europäiſchen Nationen untereinander und damit zu einer dauerhaften Friedensgeſtaltung und Sicherung zu kommen? Die deutſche Regierung iſt es ihrem Volke ſchuldig, hier eindeutig zu erklären, daß ſie nur an dieſem zweiten Ziele als dem in ihren Augen allein aufbauenden Ver⸗ ſuch teilnehmen wird und dies dann allerdings aus tief innerſter Aeberzeugung und mit dem vollen Gewicht des aufrichtigen und ſehnſüchtigen Willens der hinter ihr ſtehenden Nation. Drei Abſchnitte Die deutſche Regierung glaubt, daß dann die vor den: europäiſchen Staatsmännern liegende Geſamtaufgabe in drei Abſchnitte gegliedert werden müßte: a) In die Zeit einer allmählich ſich beruhigenden Atmo— ſphäre zur Klärung der Prozedur für die einzuleitenden Ver handlungen. f b) In den Abſchnitt der eigentlichen Verhandlungen zur Sicherſtellung des europäiſchen Fruͤedens. c) In eine ſpätere Periode der Behandlung jener wün⸗ ſchenswerten Ergänzungen des europäiſchen Friedenswerkes, die weder im Inhalt noch im Amfang von vornherein genau feſt⸗ gelegt oder begrenzt werden können oder ſollten(Abrüſtungs⸗ und Wirtſchaftsfragen uſw). Friedensplan nach Abſchluß der franzöſiſchen Wahlen, unter Führung der bri⸗ tiſchen Regierung in Beratungen eintreten über den Abſchluß eines 25jährigen Nichtangriffs⸗ bzw. Sicherheitspaktes zwiſchen Frankreich und Belgien einerſeits und Deutſchland andererſeits. 11. Deutſchland iſt einverſtanden, daß in dieſem Sicherheits- abkommen England und Ztalien wieder als Garantiemächte unterzeichnen. 12. Sollten ſich aus dieſen Sicherheitsabmachungen beſon⸗ dere militäriſche Beiſtandsverpflichtungen ergeben, ſo erklärt ſich Deutſchland bereit, auch ſeinerſeits ſolche Verpflichtungen auf ſich zu nehmen. 13. Die deutſche Regierung wiederholt hiermit den Vor⸗ ſchlag für den Abſchluß eines Luftpaktes als Ergänzung und Verſtärkung dieſer Sicherheitsabmachungen. 14. Die deutſche Regierung erklärt, daß ſie bereit iſt, falls die Niederlande es wünſchen, auch dieſen Staat in dieſes weſteuropäiſche Sicherheitsabkommen einzubeziehen. 15. Am dem Werk dieſer auf freiem Willen erfolgenden Friedensſicherung zwiſchen Deutſchland einerſeits und Frank— reich andererſeits den Charakter eines verſöhnenden Abſchluſſes einer jahrhundertealten Entzweiung zu geben, verpflichten ſich Deutſchland und Frankreich, darauf hinzuwirken, daß in der Erziehung der Jugend der beiden Nationen ſowohl als in öffentlichen Publikationen alles vermieden wird, was als Her⸗ abſetzung, Verächtlichmachung oder unpaſſende Einmiſchung in die inneren Angelegenheiten der anderen Seite geeignet ſein könnte, die Einſtellung der beiden Völker gegeneinander zu vergiften. Sie kommen überein, eine gemeinſame Kommiſſion am Sitze des Völkerbundes in Genf zu bilden, die beauftragt ſein ſoll, einlaufende Beſchwerden den beiden Regierungen zur Kenntnisnahme und Leberprüfung vorzulegen. 16. Deutſchland und Frankreich verpflichten ſich, in Verfolg der Abſicht, dieſer Abmachung den Charakter eines heiligen Ver⸗ trages zu geben, die Ratifizierung durch eine Abſtimmung von den beiden Völkern ſelbſt vornehmen zu laſſen.. 17. Deutſchland erklärt ſich bereit, ſeinerſeits in Verbindung zu treten mit den Staaten an ſeiner Südoſt- und Nordoſt⸗ grenze, um dieſe zum Abſchluß der angebotenen Nicht- angriffspakte unmittelbar einzuladen. 18. Deutſchland erklärt ſich bereit, ſofort oder nach Ab⸗ ſchluß dieſer Verträge wieder in den Völkerbund einzutreten. Die deutſche Regierung wiederholt dabei ihre Erwartung, daß im Laufe einer angemeſſenen Zeit auf dem Wege freundſchaftlicher Verhandlungen die Frage der kolonialen Gleich be re ch⸗ tigung ſowie die Frage der Trennung des Völker⸗ bundsſtatutes von ſeiner Verſailler Grund⸗ hage geklärt wird. a 19. Deutſchland ſchlägt vor, ein internationales Schieds⸗ gericht zu bilden, das für die Einhaltung dieſes Vertrags- werkes zuſtändig ſein ſoll und deſſen Entſcheidungen fär alle bindend ſind. Praktiſche Vorſchläge zur Abrüſtung Nach dem Abſchluß eines ſolchen großen Werkes der euro- geſchlagen werden kann, die am Zuſtandekommen eines prak- väiſchen Friedensſicherung hält es die deutſche Regierung für dringend notwendig, Verſuche zu unternehmen, einem uferloſen Wettrüſten durch praktiſche Maßnahmen Einhalt zu gebieten. Sie würde darin nicht nur eine Erleichterung der finanziellen und wirtſchaftlichen Lage del Völker ſehen, ſondern vor allem eine pſychologiſche Entſpannung. Die deutſche Reichsregierung verſpricht ſich aber nichts von dem Verſuch univerſaler Regelungen, der von vornherein zum Scheitern verurteilt ſein würde, und daher vur von denen vor⸗ tiſchen Ergebniſſes nicht intereſſiert ſind. Sie glaubt, daß dem⸗ gegenüber die Verhandlungen und Ergebniſſe auf dem Gebiet der Beſchränkung maritimer Rüſtungen belehrend und anregend wirken können. Die deutſche Regierung ſchlägt daher vor, die ſpätere Ein⸗ berufung von Konferenzen mit jeweils nur einer aber klar um⸗ riſſenen Aufgabe. Sie ſieht es als die zunächſt wichtigſte Aufgabe an, den Luftkrieg in die moraliſche und menſchliche Atmoſphäre der ſeinerzeit durch die Genfer Konvention dem Nichtkriegsteilnehmer oder den Verwundeten zugebilligten Schonung zu bringen. So wie die Tötung wehrloſer Verwundeter oder Gefangener oder die Verwendung von Dumdum⸗Geſchoſſen oder die Führung des nen geregelt bzw. verboten worden ſind, muß es einer ziviliſierten Menſchheit gelingen, auch auf den Gebieten neuer Waffen- binden ohne dem Zweck der Kriegsführung zu widerſprechen. Die deutſche Regierung ſchlägt daher für dieſe Konfe— renzen zunächſt als praktiſche Aufgabe vor: 1. Verbot des Abwurfes von Gas-, Gift- und Brand- bomben. g 2. Verbot des Abwurfes von Bomben jeglicher Art auf offene Ortſchaften, die ſich außerhalb der Reichweite der mitt⸗ leren ſchweren Artillerie der kämpfenden Fronten befinden. 2 3. Berbot der Beſchießung von Ortſchaften mit weit⸗ tragenden Kanonen außerhalb einer Gefechtszone von 20 Kilometer. 4. Abſchaffung und Verbot des Baues von Tanks ſchwerſter Art. 5. Abſchaffung und Verbot ſchwerſter Artillerie. Sowie ſich aus ſolchen Beſprechungen und Abmachungen die Möglichkeiten der weiteren Begrenzung der Rüſtungen er⸗ geben, ſind dieſe wahrzunehmen. Die deutſche Regierung erklärt ſich ſchon jetzt bereit, jeder ſolchen Regelung, ſoweit ſie international gültig wird, beizu⸗ treten. Die deutſche Reichsregierung glaubt, daß, wenn auch nur ein erſter Schritt auf dem Wege. zur Abrüſtung gemacht iſt, dies von außerordentlicher Tragweite für die Einſtellung der Völker zueinander ſein wird, und damit auch für die Wieder⸗ kehr jenes Vertrauens, das die Vorausſetzung für die Ent— wicklung von Handel und Wohlſtand bildet. Am dem allgemeinen Wunſch nach einer Wiederherſtellung günſtiger wirtſchaftlicher Verhältniſſe zu entſprechen, iſt ſie da⸗ her bereit, im Sinne der gemachten Vorſchläge ſofort nach Ab⸗ ſchluß des politiſchen Vertragswerkes mit den in Frage kom⸗ menden Ländern in einen Gedankenaustauſch über wirt ſchaftliche Fragen einzutreten und alles in ihrer Macht Stehende zur Verbeſſerung der Wirtſchaftslage in Europa ſo⸗ wie der von dieſer nicht zu trennenden Weltwirtſchaft im allge⸗ meinen beizutragen. Die Deutſche Reichsregierung glaubt, mit dem oben nieder⸗ gelegten Friedensplan ihren Beitrag geleiſtet zu haben zum Auf⸗ Achtung und des Vertrauens zwiſchen ſouveränen Staaten. Manche Gelegenheiten zu dieſer Befriedung Europas, zu der Deutſchland in den letzten Jahren ſo oft die Hand bot, ſind verſäumt worden. Möge dieſer Verſuch einer europäiſchen Ver⸗ ſtändigung endlich gelingen. Die Deutſche Reichsregierung glaubt zuverſichtlich, durch die Vorlegung des obigen Friedensplanes den Weg hierzu nun⸗ mehr freigemacht zu haben. Eden berichtet dem Kabinett über die deutſche Antwort DNB. London, 1. April. Die Anterredung zwiſchen Botſchafter von Ribben⸗ trop und Außenminiſter Eden am Mittwochvormittag dauerte etwa eine Stunde. Anſchließend trat das engliſche Kabinett zu ſeiner üblichen Wochenſitzung zuſammen. In der Sitzung erſtattete Außenminiſter Eden ausführlichen Bericht über den Inhalt der deutſchen Antwort, ſowie über ſeine Anter⸗ redung mit Botſchafter von Ribbentrop. DNB. London, 1. April. Die zweite Kabinettsſitzung, die am Mittwoch um 16 Uhr im Anterhaus begann, dauerte 1½ Stunde. Wie Evening News erwähnt, wurde den Kabinettsmitgliedern bei dieſer Gelegenheit die Leberſetzung des deutſchen Friedensplanes zugänglich ge⸗ macht. Der König empfing am Mittwochnachmittag nach der Kabinettsſitzung den Schatzkanzler Neville Chamberlain. Allgemeine Verſammlungsruhe bis 19. April DNB. Berlin, 1. April. Der Reichspropagandaleiter der NSDAP gibt bekannt: Die gewaltigſte Wahlſchlacht des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands iſt geſchlagen. In Einmütigkeit und Geſchloſſen⸗ heit hat ſich das deutſche Volk hinter ſeinen Führer geſtellt und ihm einen eindeutigen Beweis ſeines Vertrauens gegeben. Wochenlang rollte Verſammlungswelle über Verſammlungs⸗ welle durch die deutſchen Gaue, von Rednern, politiſchen Lei— tern, Parteigenoſſen und Pärteigenoſſinnen wurde das letzte an Einſatzbereitſchaft verlangt und gegeben. Abend für Abend füllte das deutſche Volk die Verſammlungsräume, ſei es die Rieſenhallen der Großſtädte oder die kleinen Zimmer des Dorf kruges. Wenn man auch nach der ſiegreichen Schlacht, dies das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit geſchlagen hat, nicht ruhen darf, vielmehr die Arbeit fortgeſetzt werden muß, ſo ſoll doch por dieſem neuen Einſatz durch die allgemeine Verſamm⸗ lungspauſe eine Erholungs- und Ruhezeit zum Sammeln neuer Kräfte ſtehen. Aus dieſem Grunde ordne ich hiermit eine allgemeine Verſammlungsruhe bis 19. April an. Anter die angeordnete Verſammlungsruhe fallen insbeſondere alle öffentlichen Kund⸗ gebungen und Verſammlungen. Mitgliederverſammlungen ſind auf das notwendigſte Mindeſtmaß zu beſchränken. 17 50 Von der Verſammlungsruhe nicht berührt werden Ver— Freude“. gez. Dr. Goebbels Reichspropagandaleiter der NS DA. Schweizeriſche Rüſtungsanleihe 0 vorgeſehen DNB. Bern, 1. April. Zur beſchleunigten Beſchaffung der finanziellen Mittel für die bereits beſchloſſene Verſtärkung der ſchweizeriſchen Landesverteidigung wird, dem Vernehmen nach, der Bundes rat am nächſten Montag die Auflage einer Anleihe von 100 Millionen Franken zu einem niedrigen Zinsſatz beſchließen. Als nächſte Maßnahme iſt die Ergänzung der ſchweken Artillerie durch 12 neue Batterien vorgeſehen. Ferner ſoll die Moderniſierung der Fliegerabwehr vorgeſehen ſein. Percy iſt Dienstagabend zurückgetreten. warnungsloſen A-Bootkrieges durch internationale Konventio⸗ anwendung die Möglichkeit einer ſinnloſen Entartung zu unter⸗ bau eines neuen Europas auf der Baſis der gegenſeitigen anſtaltungen der Abteilung 10 und des Amtes„Kraft durch London: Der Miniſter ohne Geſchäftsbereich Lord Euſtace et 50 er 5 0 EN 0 et —— Punkt darlegte. beutige Maßnahme der öſterreichiſchen Regierung erfolgte ein- e 7 79 Donnerstag, den 2. April 1936 Viernheimer Volkszeitung ——— Große Schlacht am Aſchangi⸗See Abeſſiniſcher Angriff unter Führung des Negus— Italien meldet ſiegreiche Abwehr DNB. Rom, 1. April. Der Nr. 170 hat folgenden Wortlaut: Marſchall Badoglio telegraphiert: Der Negus hat geſtern mit ſeinen beſten Truppen im Gebiet ſüdlich vom Aſchangi-See einen große Schlacht eingeleitet. Die Schlacht, in der teil— weiſe mit äußerſter Erbitterung gekämpft wurde, ſchloß mit einem Siege unſerer Truppen. In der vom Propagandaminiſterium veröffentlichten amt— lichen Mitteilung Nr. 170 iſt am Mittwochnachmittag folgender ergänzender Heeresbericht über die Schlacht beim Aſchangi-See veröffentlicht worden: Im Gebiet des Aſchangi-Sees hat am 31. März in der Gegend von Quoram eine große Schlacht ſtattgefunden.„Das Heer des Negus mit den Gardetruppen, die mit allen modernen Waffenarten ausgerüſtet ſind, hat unſere Stellungen im Süden von Mai-Ceu angegriffen. Der Tag ſchloß mit dem vollen Siege unſerer Waffen. Die abeſſiniſche Aktion begann um 6 Ahr und dauerte bis 18 Uhr fort. Alle Front- und Amgehungsangriffe wurden zurückgeſchlagen. Am Nachmittag ſind unſere natio— nalen und eritreiſchen Truppen zum Gegenangriff übergegangen und ſchlugen den Feind in die Flucht. Er zog ſich in Anordnung in das Tal des Mecan zurück und wurde dabei von unſeren Flugzeugen und von unſerer Artillerie bombardiert. Die Ver— luſte auf Seiten des Negus ſind ſehr ſchwer und betrugen ſchätzungsweiſe 7000 Tote, unter denen ſich auch einige Anter— führer befinden. Es wurden viele Gefangene gemacht und große Mengen von Waffen erbeutet. Anſere Geſamtverluſte betragen: Offiziere 12 Tote, 44 Ver⸗ wundete, italieniſche nationale Soldaten 51 Tote, 152 Verwun— dete, eritreiſche Soldaten ungefähr 800 Tote und Verwundete zuſammen. Anſere Flieger haben lebhaften und wirkſamen Anteil an der Schlacht genommen und wurden von dem Gegner ange⸗ griffen, wobei viele Flugzeuge getroffen wurden. Aus Ausſagen von Gefangenen geht hervor, daß die abeſſiniſchen Truppen ungefähr mit 20 000 Mann an der Schlacht beteiligt waren und daß der Ne gus perſönlich an dem Angriff gegen unſeren linken Flügel teilgenommen hat. Im weſt— lichen Frontabſchnitt rücken unſere Kolonnen unter Sympathie— kundgebungen der Eingeborenen von Adi Remoz nach Süden vor. Alle Häuptlinge aus dem großen Gebiet des Aolcait, das ſich bis zum Caſa-Strom ausdehnt, haben ſich unſeren Militär⸗ kolonnen in Adi Remoz geſtellt, um ihre Anterwerfung anzu— zeigen. Hier iſt auch eine Anzahl von Notabeln aus Tſegghedé Der neue London, 1. April. Vor wenigen Tagen iſt die Londoner Flottenkonferenz for— mell mit der Anterzeichnung eines Dreimächtevertrages beendet worden. Von den fünf urſprünglich an den Verhandlungen be— teiligten Seemächten haben nur die Vereinigten Staaten von Amerika, England und Frankreich den neuen Vertrag unterzeichnet. Japan iſt bekanntlich bereits Mitte Januar aus der Konferenz ausgeſchieden und Italien hat den neuen Vertrag ebenfalls nicht unterzeichnet. Der italieniſche Botſchafter Grandi hat in der Schlußſitzung der Konferenz eine Erklärung abgegeben, in der er auf die gegenwärtig im Mittelmeer zwiſchen England und Italien beſtehenden Span- nungen und auf die immer noch nicht außer Kraft geſetzten Sanktionen hinwies daran anſchließend den italieniſchen Stand— „Die italieniſche Regierung“, ſo ſagte er,„iſt gezwungen, ſich auf dem Gebiete des Flottenbaues Handlungs— freiheit zu bewahren und diejenigen Vorkehrungen zu treffen, die ſie für den Schutz der Verteidigung Italiens zur See am geeignetſten hält.“ Italien hat es als eine Preſtigefrage an— geſehen, nicht eher eine Anterſchrift unter eine neue Flotten⸗ abmachung zu geben, bevor nicht die Engländer ihre augenblick liche Haltung ihm gegenüber weſentlich ändern. Daran iſt jedoch zunächſt nicht zu denken. Der Wortlaut des Dreiervertrages wird erſt beröffentlicht, wenn das engliſche Parlament von ihm Kenntnis genommen hat. Sein Inhalt iſt kurz folgender: Die bereits vor wenigen Wochen getroffene Abmachung über die Mitteilun gder jährlichen Bauprogramme iſt in den Vertrag mit aufgenommen worden, Danach verpflichten ſich die drei Mächte italieniſche Heeresbericht llausien g Nałalſe groe N Snelikot (Amba Aladqi 5 N Y Asdaqo ee d biadl 2 1 1 5 a Donkor Ma e 8 MNagdala G 8 — 60D f 4 erſchienen, um die Ehrenbezeugungen der Bevölkerung zu über— mitteln. Die Luftwaffe der Somali-Front hat das Hauptquartier der abeſſiniſchen Armee von Harrar und Kolonnen, die längs des Giarer-Fluſſes in Marſch waren, mit Bomben belegt. Addis Abeba dementiert Beſetzung von Sokota und Debarek DNB. Addis Abeba, I. April. Abeſſiniſchen Meldungen zufolge iſt die Lage an der Nord— front ſeit Tagen völlig unüberſichtlich, da alle Einzelheiten über Druppenbewegungen und Kämpfe fehlen. Mit dem Bericht Nr. 187 dementiert die abeſſiniſche Regie rung am Mittwoch amtlich die im italieniſchen Heeresbericht Nr. 168 behauptete Beſetzung der Städte Sokota und Debarek. Auch der ſonſtige Inhalt dieſes italieniſchen Heeresberichts wird als nicht zutreffend bezeichnet. An der Nordfront herrſchte weiterhin ſtärkſte Fliegertätigkeit. An der Somali-Front entwickeln ſich ſtärkere Vorpoſten⸗ gefechte, hauptſächlich in der Gegend nördlich von Dagabur. Einzelheiten fehlen aber noch. Flottenpakt noch einmal, im Verlauf der vier erſten Monate eines jeden Jahres ihr Flottenprogramm für das laufende Jahr bekannt zu geben. Die Mitteilungen müſſen enthalten: Anzahl und Art der Schifſe, die neu auf Stapel gelegt werden; alle Einzelheiten über Größe und Ausſtattung und beſondere Kennzeichen der einzelnen Schiffe; außerdem müſſen alle Aenderungen mitgeteilt werden, die an dem Bauplan der bereits auf Stapel liegenden Schiffe nachträglich vorgenommen werden. 5 Der zweite Teil des Vertrages enthält weitere Beſtimmun⸗ gen über die einzelnen Schiffsklaſſen und den Amfang der Erſatzbauten. Die Größe der Schlachtſchiffe wird auf 35 000 Tonnen feſtgeſetzt, und das Kaliber ihrer größten Geſchütze auf 35,6 Zentimeter begrenzt für den Fall, daß alle fünf Anterzeichnermächte des Waſhington-Vertrages ſich darauf einigen. Wenn das nicht geſchieht, ſo wird die Kalibergröße auf 40,6 Zentimeter erhöht. Die Flugzeugmutterſchiffe dürfen 23000 Tonnen nicht überſteigen. Schwere Kreuzer mit 15,5 Zentimeter-Geſchützen dürfen während der Laufzeit des Ver— trages nicht gebaut werden, ebenſo keine Schiffe in der Größe von 8000 bis 17 500 Tonnen. Die Höchſtgrenze für A-Boote iſt auf 2000 Tonnen feſtgeſetzt worden. Aeber die Führung des A-Boot-Krieges enthält der Vertrag keine Beſtimmungen; hierüber iſt keine Einigung erzielt worden. Es ſind jedoch nachträglich Verhandlungen zwiſchen den einzelnen Mächten über dieſe Frage vorgeſehen, ſo daß das jetzt unterzeichnete Abkommen noch durch ein Sonderabkommen über die A-Boote ergänzt werden dürfte. Der neue Vertrag endet am 31. Dezember 1942. Zuſammenſtöße in Graz Schwere Schlägerei zwiſchen Soldaten und Schutzkorpsleuten. DRB. Wien, 31. März. Am Dienstagabend kam es in Graz zwiſchen Soldaten des Bundesheeres, die dem ſog. Militäraſſiſtenzkorps zugeteilt ſind, und Angehörigen des„Freiwilligen Schutzkorps— öſterreichi⸗ ſcher Heimatſchutz“ zu ſchweren Zuſammenſtößen. Schon ſeit einigen Tagen herrſchte unter den Soldalen der Garniſon Graz große Mißſtimmung darüber, daß zahlreiche Soldaten entlaſſen und an ihrer Stelle Angehörige des Frei⸗ willigen⸗Schutzkorps in Dienſt geſtellt werden ſollten. Nach einer Verſammlung zogen nun am Dienstagabend demon⸗ ſtrierende Soldaten auf den Dollfuß⸗Platz, wo ſie mit Schutz⸗ lorpsleuten zuſammenſtießen. Bald ſchloſſen ſich den Soldaten auch Paſſanten an und es entwickelte ſich eine allgemeine Schlägerei. Die Erregung ſteigerte ſich immer mehr und die Menge brach auch in regierungsfeindliche Rufe aus. Erſt nach Heranziehung größerer Polizeiverſtärkungen gelang es, die Ruhe wiederherzuſtellen. Prag kündigt Einſpruch an DNB. Prag, 1. April. Als Folge des in Wien beſchloſſenen Geſetzes über die ſo— ſortige Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und der Arbeitsdienſtpflicht in Oeſterreich wurde in Prag ein außerordentlicher Miniſterrat einberufen, der nach der Meldung einer Extraausgabe des tſchechiſch-agrariſchen„Ve— cer“ in den Mittagsſtunden zuſammengetreten iſt. In Prager politiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die tſchechoſlowakiſche Regierung im Einvernehmen mit den verbündeten und befreundeten Mächten gegen die durch die ſeitige Außerkraftſetzung der Beſtimmungen des Friedensver trages von St. Germain Einſpruch einlegen wird. Der„Ve— cer“ nimmt an, daß die Wiener Entſcheidung im Zuſammen⸗ hang mit den letzten römiſchen Beſprechungen ſteht. Hauptmann nicht hingerichtet Er bittet um Gnade.— Neuer Strafaufſchub um 48 Stunden. DNB. Trenton, 1. April. Der wegen Mordes an dem Lindbergh-Kind zum Tode ver— urteilte Bruno Richard Hauptmann hat am Dienstagmorgen an den Gouverneur des Staates New Jerſey, Hoffmann, ein längeres Schreiben gerichtet, das am ſpäten Abend des glei— chen Tages von der Staatskanzlei veröffentlicht worden iſt. Hauptmann bittet in dieſem Schreiben unter Berufung auf ſeine Frau und ſein kleines Kind in bewegten Worten um Gnade und verſichert nochmals, daß er an der Ermordung des Lind— bergh-Kindes völlig unſchuldig ſei. Weiter geht er nochmals auf die ſonderbare Rolle, die Dr. Condon in der Angelegenheit geſpielt hat, ein, und betont, daß der Fall noch in keiner Weiſe geklärt ſei. Auf Antrag des Obmanns der Großgeſchworenen, die das Geſtändnis von Paul Wendel unterſuchen, gewährten die Groß— geſchworenen Hauptmann einen Strafaufſchub von 48 Stunden, zum weitere intereſſante Geſichtspunkte des Verbrechens aufzu— klären“. Gouverneur Hoffmann gewährte dem Gangſter Charles Zied aus Philadelphia, der zuſammen mit Hauptmann am Dienstagabend hingerichtet werden ſollte, einen dreißigtägigen Strafaufſchub. Danzig: Die Danziger Regierung hat den Haushaltsplan für 1936/37 in Kraft geſetzt. Die pünktliche Verabſchiedung eines ausgeglichenen Haushalts iſt ohne Steuererhöhungen mög- lich geweſen. Dank des Führers an die Preſſe Wechſel in der Leitung der Preſſeſtelle der Reichsregierung. In der Preſſekonferenz der Reichsregierung ſprach Staatsſekretär Funk im Auftrag des Führers und Reichs⸗ kanzlers und im Auftrag des Reichsminiſters für Volks- aufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, der deutſchen Preſſe den Dank der Reichsregierung und der Partei für die geleiſtete Arbeit beim Wahlkampf aus. Dieſer Dank gelte in gleicher Weiſe den Schriftleitern wie den Verlegern, die alle in hervorragender und erfolgreicher Weiſe bei der Reichstagswahl, zum Teil unter ſchwierigſten Umſtänden, aber mik taktiſcher Klugheit und nalionalſozialiſtiſcher Be⸗ geiſterung ſich für den Wahlkampf eingeſetzt hälten. Staatsſekretär Funk machte dann weiter Mitteilung von dem Wechſel in der Leitung der Preſſeſtelle der Reichs⸗ regierung. Der Leiter der Abteilung 4 des Reichsminiſte⸗ riums für Volksaufklärung und Propaganda(Preſſeſtelle der Reichsregierung), Miniſterialrat Pg. Dio Kurt Jahncke, ſcheidet aus ſeinem Amt aus und tritt als Ver⸗ lagsdirektor in die Berliner Druck- und Zeitungsbetriebe AG.(ehemals Rudolf Moſſe⸗Verlag) ein. Zu ſeinem Nach⸗ folger hat der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro— paganda den bereits ſeit mehreren Monaten in der Preſſe⸗ telle der Reichsregierung kommiſſariſch tätigen Hauptſchrift⸗ leiter des Deutſchen Nachrichtenbüros, Pg. Alfred⸗In⸗ gemar Berndt., ernannt. Der Führer und Reichskanzler hat gleichzeitig Pg. Berndt zum ſtellvertretenden Preſſechef der Reichsregierung ernannt. Stabschef Lutze an die SA Stabschef Lutze erläßt den folgenden Tagesbefehl an die SA: „SA⸗Männer! Wieder liegt ein Wahlkampf hinter uns, ein Wahlkampf, deſſen Ergebnis einzig in der Geſchichte der Völker daſteht. Die Welt weiß heute, daß das deutſche Volk in allen Fragen wie ein Mann zum Führer ſteht und auch künftig ſtehen wird. In jahrelangem und opferbereitem Kampf hat die nationalſozialiſtiſche Bewegung den Weg be⸗ reitet zu dieſem Erfolg. Durch den Kampf und Opfer wurde er errungen. Die SA als Stoßtrupp der Bewegung ſtand auch jetzt wieder in vorderſter Front, einſatzbereit, opferwil⸗ lig und treu, wie in den Jahren des Kampfes vor der Machtübernahme. Aber wir wiſſen auch, daß dieſer Wahlkampf für uns nicht Ende, ſondern nur ein Teilabſchnitt unſerer Ar⸗ beit, unſeres Kampfes war. Die Aufgaben, die der Bewegung vom Führer geſtellt ſind, werden die SA auch in künftigen Tagen und Wochen in Anſpruch nehmen. UAnſeren ſchönſten Lohn ſehen wir in der Möglichkeit, für den Führer kämpfen und opfern zu dürfen, unſere höchſte Anerkennung iſt der Erfolg! Eine Schlacht iſt ge⸗ ſchlagen— der Kampf geht weiter! Es lebe der Führer!“ Tagesbefehl des Führers der SA⸗Gruppe Bis einſchließlich 15. April kein SA⸗Dienſt. Frankfurt a. M., 1. April. SA⸗Gruppenführen Beckerle hat folgenden Tagesbefehl erlaſſen: n „Meine lieben SA-Kameraden! Der 29. März 1936 hat uns einen Sieg gebracht, wie ihn keiner von uns zuvor erhofft hatte. Das ganze deutſche Volk ſteht geſchloſſen hinter dem Führer und hat ſeine Zuſtimmung zum Werke des Friedens, der Freiheit und der Ehre gegeben. Wir wiſſen alle, daß dies allein der Sieg des Führers iſt, und daß er allein durch ſeinen Einſatz und ſeine Führung dieſen Erfolg herbeigeführt hat.. Wir aber ſind ſtolz auf unſere Mitarbeit! Jeder SA⸗ Mann kann mit Stolz auf ſeine Tätigkeit in dieſem Wahl⸗ kampf zurückſchauen, auf das Zurückſtellen alles Perſönlichen, auf den opfervollen Einſatz⸗ und Abſperrungsdienſt, auf ſeine eee und auf ſeine Mitarbeit am Wahltage Mit Freude habe ich euren Einſatz beobachtet und mit dankbarem Stolz konnte ich ſeſſtellen, daß die 8 Heſſen geſchloſſen, Mann für Mann, ihre Pflicht für den Dienſt 10 N 3— S eurer Leiſtung ordne er eigentliche SA⸗Dienſt bis 1 il ein⸗ ſoneßüch ausfallts f zum 15. April ein Geloͤſchrankeinbrecher ermorden eine Hausangeſtellte DRB. Osnabrück, 1. April. In der Kaplanei in Wallenhorſt bei Osnabrück wurde am ſe Dienstagabend gegen 22 Ahr die Hausangeſtellte Margarete Straßberger ermordet. Der Mord iſt offenbar von Ein⸗ brechern verübt worden, die aus dem Geldſchrank der in dem Hauſe befindlichen Bar- und Darlehenskaſſe mehrere tauſend Reichsmark in Papiergeld entwendet haben. Die Einbrecher haben den Kaſſenraum der Kaplanei erbrochen und den Geld— ſchrank geöffnet, ſo daß vermutet werden kann, daß ſie mit den Oertlichkeiten vertraut geweſen ſind. Einſturz eines Muſeumsneubaus in Antiochia 25 Tote? DRB. Zeruſalem, 1. April. Am Dienstag ſtürzte der Neubau des Nationaldenkmals in Antiochia(Nordſyrien) ein. 50 Arbeiter wurden begraben, von denen bisher ſechs Schwerverletzte geborgen ſind. Man rechnel mit etwa 25 Toten. Maharadſcha verſchenkt Rund funkapparate Der Nizam von Haiderabad, der reichſte Mann der Welt, ſeiert augenblicklich ſein 25jähriges Regierungsjubiläum. Der indiſche Fürſt regiert über ein Gebiet von rund 200 000 Qua- dratkilometer(Deutſchland 472 000 Quadratkilometer). Auf Veranlaſſung des Regenten wurden am Tage des Jubiläums 20000 Rundfunkapparate an die Bevölkerung des Landes verteilt, die gleichmäßig auf die verſchiedenen Ortſchaften ver— teilt wurden. Ein fürſtliches Geſchenk, das ſich allerdings auch nur der Nizam von Haiderabad leiſten kann. Sein Vermögen beträgt nach augenblicklicher Schätzung etwa 160 Millionen Pfund Sterling. Lebrigens führt der indiſche Herrſcher ein ziemlich beſcheidenes Leben. Er beſitzt zehn herrliche Paläſte, die er jedoch nur ſelten beſucht. Auch ſeine 50 prachtvollen Automobile ſind eigentlich nur zu dekorativen Zwecken da. Denn ſeine ſtille Liebe gehört einem Wagen, der nun ſchon neun Jahre alt iſt, in dem der Fürſt aber immer noch ſeine Ausfahrten unternimmt. er 2 eee ee e eee Aus Nah und Fern Aus dem heſſiſchen Zeitungsweſen. Worms. Wie die„Wormſer Volkszeitung“ mitteilt, werden mit Wirkung vom 1. April 1936 ab die„Wormſer Zeitung“ und die„Wormſer Volkszeitung“ zu einer Zei⸗ tung zuſammengelegt mit dem Titel„Worſer Zeitung, vereinigt mit Wormſer Volkszeitung“. Die„Wormſer Tageszeitung“ bleibt wie ſeither als parteiamtliches Blatt beſtehen, während das„Wormſer Echo“ mit dem heutigen Tag ſein Erſcheinen einſtellt. In Worms werden alſo von heute ab nicht mehr vier, ſondern nur noch zwei Tageszei— tungen erſcheinen. Groß-Gerau. Die im Verlag Philipp Ludwig Fink erſcheinende„Heimatzeitung“ und das„Groß-Gerauer Kreisblatt“ ſind mit ihren Verlagsrechten auf die partei amtliche„Heſſiſche Landeszeitung“ in Darmſtadt überge⸗ gangen. Vom 1. April ab kommt eine Bezirksausgabe der Heſſiſchen Landeszeitung“ für den Kreis Groß-Gerau heraus, an deren techniſchen Herſtellung die Druckerei Fink in Groß-Gerau mit beteiligt bleibt. * Die neue Arbeitszeit der heſſiſchen Behörden. Darmſtadt. Der Reichsſtatthalter in Heſſen— Landes— regierung— hat für alle unterſtellten Behörden die Dienſt⸗ ſtunden wie folgt feſtgeſetzt: Montag bis Freitag 7.30 bis 5 Uhr und 15 Uhr bis 18 Uhr, Samstag von 7.30 bis 13 5 Erhaltung von Bäumen und Buſchwerk zum Vogelſchutz. Dieburg. Das Kreisamt erläßt folgende Bekannt machung: Im Intereſſe des Vogelſchutzes wird die An⸗ pflanzung und die Erhaltung von Buſchwerk, Hecken und Bäumen in der Feldgemarkung empfohlen, ſoweit nicht die Beſeitigung von Hecken und Gebüſch im öffentlichen In⸗ tereſſe, insbeſondere an Bächen und Gräben angeordnet worden iſt. Es liegt im wohlverſtandenen Intereſſe der Landwirtſchaft, die Vogelwelt zu ſchützen, weil ſie dem Landwirt durch Vertilgung von Schädlingen großen Nutzen ſtiftet. Auch zur Belebung des Landſchaftsbildes unſerer heimiſchen Fluren muß die unnötige Beſeitigung von Buſchwerk unterbleiben und die Neuanpflanzung von Bäumen und Büſchen beſonders an Hohlwegen und Rainen empfohlen werden. Bei Neuanpflanzungen an Waſſer⸗ läufen muß darauf geachtet werden, daß eine ausreichende Entfernung vom Ufer gewahrt wird, damit die Anpflan⸗ zungen nicht bei hohem Waſſerſtand den Waſſerabfluß be⸗ 5 hindern. Die Auffaſſung, man müſſe die Ufer unmittelbar durch Anpflanzung ſchützen, iſt irrig. Nach unſeren Er⸗— fahrungen iſt durch allzunahe Anpflanzung von Buſchwerk an die Waſſerläufe die Hochwaſſergefahr ſchon mehrfach er— höht worden. Frankenthal.(Der Bock als Gärtner.) Der Polizeidiener Wilhelm Pauly aus Kleinniedesheim hatte ſich vor dem Schöffengericht Frankenthal wegen Betrugs, Privaturkundenfälſchung und Amtsunterſchlagung zu ver— antworten. Der Angeklagte war in ſchweren finanziellen Nöten, die er auf ſeine Art zu beſeitigen ſuchte. Für einen Kredit bei einem Geldinſtitut fälſchte er die Unterſchriften der Bürgen und ſchwindelte ſich eine größere Summe her⸗ aus, außerdem ließ er ſich in höchſt zweifelhafte Wechſel⸗ geſchäfte ein, machte überall Schulden und ließ ſich zu einem Verbrechen der Amtsunterſchlagung hinreißen, indem er 939,01 RM öffentliche Gelder für ſich verbrauchte, anſtatt ſie abzuliefern. Die meiſten Fälle beſtritt er, doch brachte die Beweisaufnahme die ganze Schuld Paulys an den Tag. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten. Das Schöffengericht ſprach eine achtmonatige Gefängnisſtrafe aus, an der die Unterſuchungshaft mit 3 Monaten abgerechnet wird. Der Haftbefehl blieb aufrecht⸗ erhalten. Offenbach.(Vom Laſtzug überfahren. Der Fahrer entkommen.) Am Montag gegen 8.10 Uhr fuhr ein Laſtzug mit Anhänger durch die Mainſtraße. Der 45jährige Otto Schädel aus Eichelsdorf bei Nidda fuhr mit ſeinem Fahrrad in gleicher Richtung, wurde beim Ueber— holen Ecke Main- und Karlſtraße von dem Laſtzug geſtreift und kam zu Fall. Er erlitt ſchwere innere Verletzungen, denen er im Offenbacher Stadtkrankenhaus erlegen iſt. Der Fahrer des Laſtautos iſt noch nicht bekannt. Der Laſtzug und der Anhänger hatten grauen Anſtrich. Beide Fahrzeu— ge waren mit grauen Planen überdeckt. Der Anhänger trug die Aufſchrift in roter Schrift„Hofſäß“. Das polizei⸗ liche Kennzeichen trug die Buchſtaben[T. Die Nummer iſt nicht bekannt. Perſonen, die über den Inhaber des Laſt— zugs oder deſſen Fahrer Mitteilung machen können, wer— den gebeten, ſich bei der Kriminalpolizei der Polizeidirek⸗ tion Offenbach oder der nächſten Polizeiſtelle zu melden. Baumholder.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Ein bedauerlicher Unglücksfall trug ſich in der Hinden— burgallee in Baumholder zu. Dort wollte der Schloſſer⸗ meiſter Cöſter, der etwas ſchwer hörte, ſeinen Ackerwagen aufs Feld bringen und bemerkte einen hinter ihm fahren— den Laſtkraftwagen nicht. Auf ein Hupenſignal ſprang er dann zur Seite, geriet aber unter den ſchweren Laſtkraft⸗ wagen und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er kurze Zeit nach dem Unglück ſtarb. Gießen.(Gefängnisſtrafe wegen ſchwerer Unterſchlag ungen.) Vor der hieſigen Großen Straf— kammer hatte ſich ein früherer Untererheber bei dem Finanz⸗ amt Gießen wegen ſchwerer Unterſchlagungen zu verantworten. Der Mann hatte in den Jahren 1927 bis 1935 nahezu 11000 Mark unterſchlagen und ſeine Verbrechen durch falſche Buchungen lange Zeit verheimlicht. Das Gericht verurteilte ihn zu eineinhalb Jahren Gefängnis. — Oppenweiler, OA. Backnang.(motorrad fährt auf ein Auto auf) Ein hieſiger Motorradfahrer iſt kurz vor ſeiner Wohnung mit ſeiner Maſchine in einer Kurve auf einen Perſonenwagen aufgeprallt. Bewußtlos und mit einem Bein- und Handhruch wurde der Fahrer ins Back⸗ nanger Krankenhaus eingeliefert. Der Kraftwagen wurde ſtark beſchädigt; die Inſaſſen ſind unverletzt davongekommen. — Enzweihingen, OA. Vaihingen.(Auto fährt ge⸗ gen einen Baum!) Bei der Enzbrücke zwiſchen hier und Vaihingen kam ein Stuttgarter Perſonenauto auf unerklär⸗ liche Weiſe von der Fahrbahn ab und fuhr gegen einen ſtarken Randſtein, riß dieſen um und wurde gegen einen Baum geſchleudert, wo es mit vollſtändig eingedrückter Karoſſerie hängen blieb. Nur dem Umſtand, daß es an den Baum geſchleudert wurde, iſt es zu verdanken, daß das Auto nicht die etwa 10—12 Meter tiefe Böſchung hinab⸗ geſtürzt iſt. Der Fahrer und ſeine Beifahrerin wurden nur leichter verletzt und in das Vaihinger Kreiskrankenhaus ein⸗ geliefert. — Beſigheim.(Betrunkene Kraftwagenfüh⸗ rer.) In letzter Zeit wurde einigen Kraftwagenführern, die zu viel Alkohol zu ſich genommen hatten, der Führerſchein auf 1—2 Jahre entzogen. — Tübingen.(Schwer verletzt.) In der Luſtnauer Allee ſtieß ein Kraftfahrer mit einem Perſonenkraftwagen in dem Augenblick zuſammen, als er zwiſchen zwei ſich kreuzen⸗ den Kraftwagen durchfahren wollte. Der Kraftradfahrer wurde ſchwer verletzt. Aus Mannheim Mannheim, 1. April. SS-Oberführer Weiß verläßt Mannheim. SS⸗Ober⸗ führer Weiß wurde mit der Führung des SS. Abſchnitts Stettin betraut. Zur Verabſchiedung hatte am Bahnhof die SS Aufſtellung genommen. Unter den Klängen des Baden⸗ weiler Marſches ſchritt SS⸗Oberführer Weiß die Front ab. Auf dem Bahnſteig nahmen dann die einzelnen Unterführer Abſchied von ihrem Kameraden, den ſie nur ungern ſcheiden ſahen. Oberführer Weiß iſt einer der älteſten SS⸗Führer und war an der Eroberung des roten Berlin maßgeblich beteiligt. Sein Nachfolger wurde Oberführer Stein, der bisher die 3. SS⸗Motorſtandarte befehligte. Die Verkehrsdiſßziplin läßt noch zu wünſchen übrig. Die Jahl der Beanſtandungen bei verſchiedenen Kontroll⸗ ſtellen beweiſt bedauerlicherweiſe, daß die Verkehrsdiſziplin Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) Gern ſieht Konrad den feinen Herrn, der keine Arbeit angreift, nicht im Haus; aber er kann ihm die Tür nicht weiſen, ſo lange er keinen greifbaren Grund für ſein Miß⸗ trauen gegen den Fremden findet. Ueber nichtige Dinge ſieht er hinweg, zumal der Schäfer ihn allen Ernſtes vor unnützer Aufregung warnte. Nur die kleine Erneſtine möchte der Vater verſorgt ſehen. Die Zeit, die die Mutter dem fremden Gaſte widmet, geht ihr verloren. Neulich ſah der Bauer voller Schrecken, wie ſie ihren Stuhl am Fenſter erſtieg und auf das Fenſterſims kletterte, um ſich von dort in den Hof hinabzulaſſen. An ſich war das Ding ungefährlich, iſt doch die Mauer niedrig genug und der Hof an jener Stelle mit weichem Sande angefüllt; aber die Kletterkünſte ſeines Mägdleins machen ihm den⸗ noch Angſt und Sorge! Wie leicht könnten ſie einmal weniger glücklich enden! Die Kleine iſt ſo behende und voll Entkdeckungsluſt. Bald iſt ſie hier, bald dort zu finden. Das Haus iſt ihr zu klein. weil niemand ihr dort ſpielen hilft. Im Stall verweilt ſie gern. Da iſt ihr niemals die Zeit zu lang. Die Rinder und Pferde ſind ihre ganz beſonderen Lieblinge und alles, was ſonſt an Lebendigem im Hofe fliegt und kriecht. Heut ſchafft der Bauer im Heu draußen auf der Wieſe, und plötzlich faßt ihn eine Angſt, die ſeine Glieder lähmt. Sein Kind, das einzige, was ihm das Leben noch lebens⸗ wert macht, ſieht er in entſetzlicher Gefahr. Blieb nicht vorhin die Tür geöffnet, hinter der die hohe Stiege hinauf zum Heuboden führt? Sind nicht Treppen immer ſchon Klein⸗Stinas grenzenloſes Entzücken, weil ſie ihrer großen Kletterluſt Befriedigung geben? Im Geiſt ſieht er ſie jetzt ſteigen, eigne Stufe um die an⸗ dere, bis ſie zuletzt den Bodenraum erreicht. Erſtaunt ſieht ſie ſich oben um. So hoch war ſie noch nie. Aber hier iſt es ſehr heiß; faſt zum Erſticken. Nach dem Fenſter zieht es ſie, dem ſchönen offenen Fenſter, das keine Brüſtung hat, wie die Fenſter unten im Haus. Hart an der offenen Luke ſteht ſie jetzt, und neben ihr die freie Luft. Der Angſtſchweiß bricht dem unglücklichen Mann, den dieſer wache Traum bewegt, aus allen Poren, und er zer⸗ reißt den Bann. Wie gejagt eilt Konrad dahin. Vor ihm fliegt die Roſemarie, als trüge ſie der Boden nicht. Hat er ein Wort geſagt von ſeiner ſchlimmen Ahnung, als das Mädchen neben ihm ſtand? Las ſie die Angſt aus feiner Seele? Sah ſie im Geiſt dasſelbe Bild wie er? Sein Herz ſchlägt wie ein Hammer, als er nach Sekunden durch das Hoftor tritt. O, ſeine böſe Ahnung hat ihn nicht betrogen. Hart an der offenen Luke ſteht Stina und hebt die Hände voll Entzücken, als ſie den Vater plötzlich ſieht, an dem ihr kleines Herz mit heißer Liebe hängt. „Vaterle!“ ruft ſie jubelnd, und ihm verſagt der Herz— ſchlag in gräßlichem Entſetzen. 1 Jetzt— er ſchließt die Augen. Nur nicht ſehen müſſen, was er doch nicht hindern kann! Nicht ſehen müſſen, wie ſein ſüßes Kind auf dem Stein zerſchellt. Und gleich reißt er die Augen wieder auf und ſieht in grenzenloſer Freude, daß zwei Arme ſich von hinten um den Körper des be— drohten Kindes ſchlingen. Klein⸗Stina iſt ein Engel nahe. Jetzt kehrt die Kraft dem Bauer wieder. Er eilt die Stiege hinauf und findet oben auf den Knieen die Roſe⸗ marie und ſein gerettetes Mägdlein in ihren Armen. Im nächſten Augenblick kniet er neben ihr. Ein Strom von Tränen bricht aus Roſels Augen. „Eine Sekunde ſpäter,“ ſchluchzt ſie,„und es wäre zu ſpät geweſen.“ d „Gott hat es nicht gewollt,“ ſtößt der Bauer hervor mit einem Blick nach oben.„Er wöllte mir das Kind nicht nehmen. Darum ſchickte er als ſeinen Engel dich, Roſe⸗ marie. Dank ihm und dir!“ Heftiger ſchluchzt das Mädchen. „Ich hätte ſterben müſſen, Konrad, wenn dir das Kind genommen worden wäre!“ Sie läßt die Kleine nicht aus ihren Armen und trägt ſie durch den Hof hinüber in das Haus. In der Hinterſtude fahren zwei erſchreckte Menſchen auseinander. Die Roſel ſieht es kaum; aber der Bauer ſah ſein Weib in des über— ſeeiſchen Vetters Arm. Ein Blick voll ſchweigender Verachtung trifft ihn und ſie, dann wendet ſich Konrad dem Kinde zu, dus Roſemarie entkleidet, um zu ſehen, ob es wirklich unverſehrt iſt. Erſt muß er wiſſen, wie es um ſein Mägdlein ſteht, ehe er zum Gerichte ſchreiten kann. Klein⸗Stina klammert ſich an Roſels Hals und jauchzt voll Freude. Nie hat zuvor ein weicher Arm ſie mit ſo großer Zärtlichkeit umfaßt. Sie ſchließt im Augenblick das Mädchen in ihr kleines Kinderherz. Wie nahe ſie vor wenig Atemzügen dem Tode war, ahnt ſie ja nicht. Was ſoll ſie da nicht jauchzen vor Entzücken! „Was heißt das alles!“ ſagt die Bäuerin, ſchnell gefaßt, mit zürnender Stimme.„Was hat die Magd aus der Kate mit meinem Kinde zu ſchaffen?“ Der Bauer antwortet nicht gleich; aber ſeine Stirne färbt ein grellroter Schein. „Was ſoll das heißen?“ wiederholt das Weib. „Nichts weiter, als daß mein Kind eben noch mit knapper Not aus dem Tod geriſſen wurde,“ ſagt er ſchneidend. Für den Augenblick gibt es in ſeinem Empfinden keine Gemein ſchaft zwiſchen ihm und ihr. Er richtet ſich empor, als ob er etwas Entſetzliches von ſich abwehren müßte.„Komm nach vorn! Ich hab mit dir zu reden!“ Als Richter ſteht er plötzlich da, und dem Weibe ſchlägt das Herz in wilder Angſt. Sah er etwa, was er nicht ſehen durfte? Seine Miene ſagt nichts Gutes voraus. Nach einem Helfer ſieht die Anne ſich um. Der amerikaniſche Vetter lehnt am Fenſter, als ginge ihn das alles nichts an. „Ich möchte wiſſen, was du drinnen triebſt, derweil das Kind, das du hüten ſollteſt, beinah ums Leben kam!“ Scharf wie ein Meſſer iſt des Bauern Stimme, ſodaß das Weib zuſammenzuckt. „„Wir haben miteinander geplauſcht, der Vetter und ich,“ ſagt ſie mit weißen Lippen.„Von alter Zeit haben wir geredet. Soll ich etwa Kindsmagd ſpielen? Ich glaub, ich bin die Frau!“ Bei den letzten Worten hat ihr Ton wieder den alten Klang „Du biſt die Mutter!“ ruft der Bauer im Zorn.„Und du wollteſt das Kind für dich allein. Du weißt recht gut, wer Stina hüten wollte mit aller Kraft und aller Liebe. Du haſt es immer mit allen Mitteln zu hindern geſucht. daß ich mein Kind zu meiner Mutter brachte.“ „Und das mit Recht, weil ich das Kind nach meinem Sinn erziehen will.“ „An deiner Fahrläſſigkeit wäre es eben faſt zu Grunde gegangen. Aber davon red ich jetzt nicht. Wiſſen will ich. warum mein Weib vorhin in eines fremden Mannes Armen lag.“ „Das iſt ein Mißverſtehen von deiner Seite. Er zeigte mir Heller Zorn flammt aus Konrads Angeſicht. „Willſt du mich auch noch zum Narren machen, treuloſes Weib! Er oder ich! Beſinne dich! Ich leide nicht, daß man mich betrügt. Werd ich noch einmal einer Untreue gewahr, biſt du mein Weib nicht mehr!“ „Birk, du täuſchſt dich!“ lügt das Weib; aber das bleiche Ausſehen ſtraft ſie Lügen. „Schweig!“ donnert er und wendet ſich zum Fenſter, wo der Fremde regungslos verharrt.„Sie verlaſſen ſofott mein Haus, Herr!“ fordert er. „Was fällt Ihnen ein!“ wehrt ſich der Amerikaner. Denn Sie nicht augenblicklich gehen, werf ich Sie hin⸗ aus! „Birk!“ ruft die Frau entſetzt. Er hört nicht und hebt die Fauſt. Nie ſchien er ihr o groß und ſtark und ſeinem Vater ſo ähnlich. Jähe Furcht ergreift ſie. „Birk, hab Erbarmen!“ Verachtung fliegt um ſeinen Mund. „Hab keine Angſt um ihn. Ich beſchmutz nicht meine Hände an einem ehrloſen Feigling.“ „Bauer!“ „Hinaus!“ Der Bauer greift den Räuber ſeiner Ehre am Genick und drängt ihn aus der Tür. g „Hinaus!“ „Mein Koffer!“ knirſcht Herr Karl Huber. Die Habe ſchafft der Knecht hinaus.“ Wütend ſtampft der Hinausgeworfene mit dem Fuß. „Ihr ſollt mir büßen, Bauer, was Ihr eben tatet!“ Schweigend zuckt der Bauer die Achſeln. Daß er einen Todfeind erworben hat, weiß er ohnehin. Er kehrt ins Haus zurück. Die Bäuerin hat ſich inzwiſchen gefaßt. „Jetzt frag ich dich!“ droht ſie mit böſem Blick. haſt du mit der Magd da drinnen?“ Er ſieht ihr prüfend in die Augen, ob noch Gefühl in ihrem Herzen iſt, das er zu retten vermag. „Sie riß Stina aus dem Tode. Ohne ſie läg die Kleine jetzt zerſchmettert auf den Steinen im Hof. Auf den Heu⸗ boden war ſie geklettert, derweil du hier mit dem Feigling koſteſt. An der Luke ſtand ſie und winkte mit den Armen zu mir herunter. Ich kam zu ſpät zu ihrer Hilfe. Wär nicht die Rosmarie vor mir her die Treppe heraufgeflogen und hätt ſie von der Tür zurückgeriſſen, wir hätten unſer Kind verloren. Auf den Knien danken mußt du Gott, da er die Magd geſandt und ſo verhütet hat, daß du zu Mörderin an deinem Kinde wurdeſt.“ Der Schrecken, der an ſeiner Seele riß, kehrt jetzt zurück Die Farbe kommt und geht in feinem Antlitz. Schmerzen, raſender denn je, zerreißen ihm ſein Inneres. Die Frau ſieht den Mann nicht leiden. Kommt ihr jetzt endlich zun Bewußtſein, daß ſie faſt ihr Kind verloren hätte? S'e ſtürzt zur Hinterſtube. „Mein Kind!“ ſchreit ſie, als wollte ſie es jetzt erſt aus dem Tode reißen. Ein bitteres Lächeln zuckt um Konrads Lippen. einem Schmerzenslaut ſinkt er zurück. Nicht die Frau, die Magd vernahm den Laut. Sie läßt das Kind bei ſeiner Mutter und eilt, dem Mann zu helfen Einen Knecht ſchickt ſie zu Pferde ins Nachbardorf und kehrt, ſo ſchnell ſie kann, zurück. Wie ſie es in jener Nacht den Schäfer tun ſah, ſo lagert ſie den Kranken und legt ihm kühlenden Lehm auf den ſchmerzenden Körper. 17 0 das tut gut!“ ſpricht er und dankt ihr mit dem „Was Mit „Die Anne ſteht dabei. Mit heimlichem Zorn erfüllt es ſie, wie ſie die Roſel ſchaffen ſieht. Was iſt ſie jetzt? Es n e die die Befehle in dieſer Stunde gibt, als ie die Herrin im Hof, und Knecht und Magd 2 chen ſchweigend. 1 1„ Ob jetzt vielleicht der Anne Huber der Gedanke kommt. daß es anders um den Birkhof ſtände und um ſein Glück wenn die Magd als Frau darinnen waltete? Ob dann der junge Bauer nicht als Schwerkranker auf der Diete liegen würde? Als der Schäfer kommt iſt nur noch wenig für ihn zu tun Er lobt die Magd wegen ihrer Umſichtigkeit und ſchilt ee 5 gen ihrer Umſichtigkeit und ſchilt Schlecht habt Ihr meinen Rat befolgt. Ihr ſollt Euch nicht erregen, Bauer. ſt ür ni 2 de eder eee nichts, wenn Ihr Tuch 1 Cortſetzung folgt.) 6 7 RR.. 3 S S SSS ä . in. eu 1 1 le 9 8 1 it dle nit ad- de n. . ö ö 50 il 5 en en 2 er en 15 b u. in g 9. die ein iet en 1 er * 15 1 0 i f b. — 0 e 1 J 0 l in f * 9 f 4 n 1 4 4 U 1 1 7 e 9 N j n e * 1 N b 1 1 ö „ 13* 1 N 5 1 1 noch viel zu wünſchen übrig läßt, denn es mußten insgeſamt 146 Radfahrer und Führer von Kraftfahrzeugen wegen Zu⸗ wiperhandlung gegen die Verkehrsvorſchriften angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt und außerdem 179 Kraftfahr⸗ zeuge wegen verſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet werden. Vom Nationaltheater. Bernhard Lobertz, der Kom⸗ poniſt von„Diplomatie und Liebe“, leitet die erſte Aufführung ſeiner Arbeit am Samstag, den 4. April, mu⸗ ſikaliſch. Die Inſzenierung liegt in den Händen von Hans Becker.— Margarete Teſchemacher ſingt am Sonntag, den 5. April, als Gaſt die Amelia in„Ein Maskenball“ von Verdi. Die Künſtlerin hatte gerade in dieſer Partie einen ungewöhnlichen Erfolg.— Willy Birgel iſt über Oſtern für wenige Tage in Mannheim und ſpielt zweimal den Hamlet und zwar am Karſamstag und Oſtermontag. Der Vorverkauf für beide Vorſtellungen beginnt am Montag, den 6. April. 0 Ehrung des Führers und des badiſchen Gauleiters. () Karlsruhe, 1. April. Aus der nichtöffentlichen Be⸗ ratung des Oberbürgermeiſters mit den Ratsherren am 30. 8. 1936 wird mitgeteilt: Dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, dem Wiedererneuerer Deutſchlands, dem Schöpfer eines einigen und freien Deutſchen Reiches und Vaterlandes und ſeinem treubewährten Weggenoſſen, Mitſtreiter und Hü⸗ ter der badiſchen Heimat, Reichsſtatthalter Gauleiter Robert Wagner, Ehrenbürgern der Landeshauptſtadt Karlsruhe, wird die Goldene Ehrenmünze der Stadt verliehen. 0 Seidelberg.(40 Jahre Univerſitätspro⸗ feſſor.) Geheimrat Profeſſor Dr. Johannes Hoops konnte am 1. April auf eine 40jährige ununterbrochene Dienſtzeit an der Aniverſität Heidelberg zurückblicken. Er iſt ein im In- und Ausland bekannter und angeſehener Angliziſt. Der Jubilar, der im 71. Lebensjahr ſteht, hat 1930 und 1933 als Austauſchprofeſſor in Nordamerika Vorleſungen gehalten. Heidelberg.(Vereinigung von Ziegelhau⸗ ſen und Peterstal.) Der Reichsſtatthalter hat auf Grund des Paragraphen 15 der Deutſchen Gemeindeordnung beſtimmt, daß mit Wirkung vom 1. April 1936 die Gemeinde Peterstal in die Gemeinde Ziegelhauſen eingegliedert wird. Tauberbiſchofsheim.(Erfreuliche Ziffern.) Im Jahre 1935 wurden hier 61 Geburten, 24 Eheſchließungen und 55 Sterbefälle feſtgeſtellt. Die Geburtenziffer hat ſich gegenüber 1933 um 65 Prozent erhöht, die Zahl der Ehe⸗ ſchließungen gegen 1932 um rund 100 Prozent. Dieſe günſtige Entwicklung wurde weſentlich beeinflußt durch die Gewäh⸗ rung von Eheſtandsdarlehen und Kinderbeihilfen. In Tau⸗ berbiſchofsheim wurden bis jetzt in 15 Fällen 11500 Mark Eheſtandsdarlehen gewährt und in 11 Fällen 3590 Mark Kinderbeihilfen. A Malſch bei Wiesloch.(Tödlicher Meſſerſtich.) Im Alter von 35 Jahren iſt hier Joſef Bös geſtorben, der nor einigen Tagen im Verlauf eines Wortwechſels einen Stich in die Lunge erhielt und trotz ſofortiger Einlieferung ins Heidelberger Krankenhaus der Verletzung erlegen iſt. Bös hinterläßt Frau und drei Kinder. Wertheim.(30 Jahre im Dienſt des Frem⸗ denverkehrs.) Die Vorſtandsmitglieder des Verkehrs- vereins Wertheim Friedrich Jan und Wilhelm Haas konn⸗ ten in dieſen Tagen auf eine 30jährige Mitgliedſchaft zurück⸗ blicken. Auch der Speſſartbund und der Odenwaldklub erfreuen ich ſchon ſeit 30 Jahren der Dienſte der beiden Jubilare. Mosbach.(I m Zeichen des Aufbaues.) Im Jahre 1935 konnte das Arbeitsamt Mosbach 4144 Arbeits⸗ plätze vermitteln gegen 910 im Jahre 1932. Allein in der letzten Woche kamen etwa 300 Volksgenoſſen wieder in Ar⸗ beit.— Die Ziegelwerke Billigheim, die im Herbſt durch einen Brand heimgeſucht wurden, konnten ihren Wiederaufbau ſoweit fördern, daß in dieſen Tagen die Betriebsaufnahme ermöglicht wurde. (0) Ettlingen.(Veränderung im Zeitungs- weſen.) Die beiden ieſigen Zeitungen„Badiſcher Lands⸗ mann“ und„Mittelbadiſcher Kurier“ erſcheinen ab 1. April 1935 unter dem Titel„Der Albtalbote“ als Gemeinſchafts⸗ zeitung. () Oberkirch.(Eingemeindung.) Mit Wirkung vom 1. April 1936 iſt die rund 420 Seelen zählende Gemeinde Gaisbach durch Entſchließung des Reichsſtatthalters in die Stadt Oberkirch eingegliedert worden. ) Weil a. Nh.(Der neue Bürgermeiſter von Badenweiler.) Bürgermeiſter Hennes von Weil a. Rh. wurde als Nachfolger des nach Baden-Baden gehenden bis⸗ herigen Bürgermeiſters und Kurdirektors, Regierungsrat raf, nach Badenweiler berufen. Bürgermeiſter Hennes wird ein neues Amt in den nächſten Tagen antreten. Aus der Finanzverwaltung hervorgegangen, iſt er ſeit 1. September 1933 Bürgermeiſter der Grenzſtadt Weil a. Rh. 2 Altglashütten.(Jäher Tod.) Ein Ingenieur aus Mannheim, der in Schluchſee zur Erholung weilte, wurde auf der Fahrt nach Titiſee vom Tode überraſcht. In der Nähe von Altglashütten wurde er von einem Unwohlſein befallen. Er hatte noch die Geiſtesgegenwart, ſeinen Kraftwagen zur Seite zu ſteuern und anzuhalten. Beim Ausſteigen aus dem Wagen brach er zuſammen. St. Märgen.(Eingemeindung.) Durch Ent⸗ schließung des Reichsſtatthalters iſt mit Wirkung vom 1. April 1936 die Gemeinde Hinterſtraß⸗-Altglashütte in die Gemeinde St. Märgen eingegliedert. Damit ſteigt die Einwohnerzahl St. Märgens von 1135 auf 1481. (—) Singen a. H.(Drillinge) Die Ehefrau Sie⸗ ger aus Hilzingen hat im hieſigen Krankenhaus Drillinge geboren. Mutter und Kinder ſind wohlauf. Kurze Meldungen Offenbach. Im Buchrainweg wurde abends einer Frau von einem etwa 17jährigen Burſchen die Handtaſche ent⸗ riſſen. Der Straßenräuber, der ohne Hut und Mantel war, konnte unerkannt entkommen. Meſſel. Unter dem Verdacht der anſteckenden Blut— armut iſt ein Pferd des Landwirts Fr. Karl Buxbaum erkrankt. Vom Kreisveterinäramt wurde Gehöftſperre angeordnet. Höchſt i. O. Während der Beurlaubung des Tierarztes Dr. Bauer wird die Fleiſchbeſchau ausgeübt für die Ge⸗ meinde Mümling⸗Grumbach durch Dr. Olt⸗König, für die Gemeinden Haſſenroth, Hummetvroth, Forſtel, Annelsbach durch Kredel⸗Kirchbrombach, für die Gemeinden Höchſt, Duſenbach, Hetſchbach und Pfirſchbach durch Koch⸗Neuſtadt. Heppenheim. Um für ſpätere Zeiten die Namen der Mitwirkenden bei den„Vergſträßer Feſtſpielen“ zu bewah⸗ ren, werden dieſe in ein Goldenes Buch eingetragen, das im Rathaus aufbewahrt wird. Daus Berliner Baugrubenunglück Beginn des Prozeſſes gegen die fünf Verantwortlichen. Berlin, 1. April. Vor der Elften Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts begann am Mittwoch der Prozeß wegen des Baugrubenungluͤcks in der Hermann-Göring-Straße am 20. Auguſt vergangenen Jahres. Wir alle erinnern uns noch an jenen heißen Auguſt⸗ nachmittag, als die Schreckensnachricht bekannt wurde, daß ſich eine Einſturzkataſtrophe bei dem Tunnelbau für die Nord⸗Süd⸗S⸗Bahn in der Hermann Göring-Straße ereig— net hat. Der jähe Tod hatte 19 Ar b eitsmänner ge⸗ rade während der Mittagspauſe unter den ſtürzenden Sand⸗ maſſen begraben. Fieberhaft begann ſofort die Aktion zur Bergung der Verſchütteten. Am 30. Auguſt fand das Be⸗ 4 8 der 19 als Leichen geborgenen Arbeitsmänner att. Der Unglücksſchacht diente dem Bau der Nord— Süd⸗S⸗Bahn auf der Teilſtrecke zwiſchen dem Branden—⸗ burger Tor und dem Potsdamer Platz. Im Laufe der Bau⸗ arbeiten ergaben ſich beſondere Schwierigkeiten aus der techniſchen Aufgabe, die Strecke mittels einer Kurve in die Fluchtlinie der Straße Unter den Linden hineinzuführen. Bald ſtellte ſich nun die Notwendigkeit der Schaffung von zwei Kehr- oder Abſtellgleiſen heraus, die in einem beſon⸗ deren Tunnel oberhalb der Verkehrsgleiſe angeordnet wer— den mußten. Die Baugrube mußte daher um ein en Me- ter tiefer als urſprünglich vorgeſehen ausgehoben wer— den. Außerdem ſtand die Baugrubenleitung vor der Auf⸗ gabe, infolge der Verbreiterung der Baugrube eine neue öſtliche Außenwand auf der Seite der Miniſtergärten her— zuſtellen, ſo daß die bisherige Außenwand zur öſtlichen Mittelwand wurde. Dieſe öſtliche Mittelwand hat ſpäter dem Druck der Erdmaſſen nicht mehr ſtandgehalten und den folgenſchweren Einſturz der ganzen Baugrube nach ſich ge⸗ zogen. Die Angeklagten. Die Unterſuchung ergab eine Zahl von Mängeln in techniſcher, handwerklicher und organiſatoriſcher Bezie⸗ hung, für die nach Auffaſſung der Anklage die leitenden zuſtändigen Vertreter der Berliniſchen Baugeſellſchaft wie auch der Reichsbahn verantwortlich ſind. Es ſind angeklagt: der 54jährige Diplomingenieur Hugo Hoffmann als Geſchäftsführer und Direktor der Berliniſchen Bauge⸗ ſellſchaft; der 42jährige Diplomingenieur Kritz Noth als ört⸗ licher Bauleiter der Berliniſchen Baugeſellſchaft auf dem Baulos in der Hermann Göring-Straße; der 50jährige Reichsbahnoberrat Curt als Streckendezernent; der 35jährige Reichsbahnrat Wi lhelm Weyher als Vorſtand des für den Bauabſchnitt zuſtändigen Neubau⸗ amts 4 und der 41jährige Bauwart Wilhelm Schmitt, der als Angeſtellter der Reichsbahn auf verantwortlichem Poſten im Unglücksſchacht mitgearbeitet hat. Sämtliche fünf Angeklagten befinden ſich ſeit dem 8. September bzw. 16. Oktober 1935 in Unterſuchungshaft. Die ſtrafrechtlichen Vorwürfe. Sämtlichen fünf Angeklagten wird zur Laſt gelegt, durch Fahrläſſigkeit unter Außerachtlaſſung ihrer beruflichen Sorgfaltspflicht den Tod der 19 Verunglückten verurſacht und ſich damit einer fahrläſſigen Tötung ſchuldig gemacht zu haben. Im einzelnen wird neben Mängeln techniſcher Art u. a. beanſtandet, daß eine mehrfach von der Reichsbahn ange⸗ ordnete Proſektänderun g von der Berliniſchen Baugeſellſchaft nicht zum Anlaß genommen worden iſt, die erforderlichen weitergehenden Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. An der Stelle ſoll nicht ein einziger mit der Wirklichkeit übereinſtimmender Bauplan vorhanden geweſen ſein. Weiter ſieht die Anklage als erwieſen an, daß die nach den allgemeinen Bauvorſchriften der Reichsbahn erforder— lichen Sicherheitskonſtruktionen, vor allem in den tieferen Lagen der Baugrube. nicht in dem vorgeſchrie⸗ benen Umfang eingebaut worden ſind. Den zuſtändigen Vertretern der Reichsbahn wird zum Vorwurf gemacht, daß ſie ihrer Kontroll- pflicht, beſonders nach der Projektänderung, nicht aus⸗ reichend nachgekommen ſind. Bei der Schwierigkeit und dem Umfang des Prozeß— ſtoffes iſt mit einer mehrwöchigen Verhand⸗ lungsdauer zu rechnen. Außer den 17 Sachverſtändi⸗ gen, die ſich teilweiſe zu Gutachtergruppen zuſammenge— ſchloſſen haben, iſt die Ladung von 36 Zeugen für die Be⸗ weisaufnahme vorgeſehen. Kellberg Zigeunerſchlachten und ihre Hintergründe * Frankfurt a. M. Perſönlich feige, wird der Zigeuner brutal und grauſam, wenn er ſich in einer Ueberzahl ſeinem Gegner gegenüber befindet. Die Akten über die ſogenann⸗ ten Zigeunerſchlachten der Nachkriegszeit, in denen mehr⸗ fach Zigeuner getötet wurden, rauſomkeit. Hierbei ſpielt des Meſſer oft eine aus⸗ ausſchlaggevende Rolle. Auch die weiblichen Mitglieder der Sippen beteiligten ſich an dieſen Schlägereien. Nie iſt es möglich geweſen, die U rſachen und Hin⸗ tergründe dieſer Zigeunerſchlachten aufzuklären. Die überfallene und geſchädigte Sippe hat die bei der Polizei er⸗ ſtattete Anzeige ſpäter mit den fadenſcheinigſten Begrün⸗ dungen widerrufen. Dieſer Widerruf oder die Abſchwä⸗ chung der urſprünglich gemachten Angaben hatte ihre Ur⸗ ſache aber immer nur in der Furcht vor der Rache des ſtärkeren Stammes. Unzählige Polizeibeamte wurden auf Grund ſolcher Vor⸗ kommniſſe beſchäftigt, Bände von Akten entſtanden, aber zu einer gerichtlichen Verurteilung eines ſolchen Ereigniſſes iſt es nur wenige Male gekommen. Meiſtens wurde das Verfahren eingeſtellt, weil durch die maßloſe Verlogenheit der Zigeuner und die Angſt vor der Rache des mächtigeren Gegners die Wahrheit niemals zu ermitteln war. Bei allen Zigeunerſchlachten, die jetzt nachträglich durch die Kriminal- polizei in Frankfurt am Main und Oldenburg in mühe⸗ voller Kleinarbeit aufgeklärt werden konnten, waren Tri- butforderungen der herrſchenden oder ortsanſäſſigen Zigeunerſippe der Grund zu den blutigen Auseinanderſet⸗ zungen. Die ausländiſchen Zigeuner umfaſſen hinſichtlich ihrer Tätigkeit die Pferdehändler, Muſiker und Keſſelflicker. Unter den Pferdehändlern ſpielte der in Frankfurt am Main feſtgenommene aus Ungarn ſtammende Janoſch Kor⸗ patſch als Häuptling eine beſondere Rolle. Er forderte hohe Tributbeträge und Beteiligung an den Pferdegeſchäften der neu zugewanderten ungariſchen Zigeuner. Konnten dieſe die verlangten Beträge nicht ſofort aufbringen, oder wollten ſie durch Flucht aus der fraglichen Gegend ver⸗ ſchwinden, ſo wurden ſie durch ſtarke Banden des Korpatſch verfolgt und grauſam zugerichtet. Mit den Tributbeträgen, die zum Teil räuberiſche Erpreſſungen waren, wurden Sektgelage und Zigeunerfeſte gefeiert. Die Opfer des Korpatſch haben die ihnen abgenommenen Summen wie⸗ der durch Betrug an deutſchen Volksgenoſſen„verdient“. Die blutige Schlägerei in Frankfurt am Main, die im Januar 1936 zur Feſtnahme der Sippe Korpatſch führte, dürfte durch den Herrſcherdünkel des Janoſch Kor⸗ patſch entſtanden ſein, der ſich mit hochtrabenden Worten in das Pferdegeſchäft eines anderen Zigeunerſtammes aus Weſtdeutſchland einmiſcht. Ueberall, wo Janoſch Korpatſch in den letzten Jahren in Schleswig⸗Holſtein, Oſtfriesland und Oldenburg mit ſeiner ſtarken, raufluſtigen Sippe auf⸗ getreten war. hatten die Zigeuner vor ihm Angſt. Von un⸗ geſühnten Morden und Brandſtiftungen ſprechen die ver⸗ ängſtigten Zigeuner Norddeutſchlands in ihrer Sprache unter ſich. Der König der ungariſchen Zigeuner war der Muſiker Johann, genannt Matſche Roſenberg in Hamburg. Dieſer und ſein Bruder Stephan, genannt Junge, wurden wegen räuberiſcher Erpreſſungen in vielen Fällen auf Veranlaſſung der Frankfurter Kriminalpolizei in Hamburg feſtgenommen. Dieſer Sippe will ſogar Kor⸗ patſch Tribute gezahlt haben. Die geſchädigten und erpreß⸗ ten Zigeuner können es heute noch nicht faſſen, daß ihre Tyrannen Korpatſch und Roſenberg nun auf vier Jahre unſchädlich gemacht ſind und halten immer noch mit den Angoben über die Straftaten dieſer Berufsverbrecher aus Angſt vor der Rache der Verwandten dieſer Banditen zu— rück. Es iſt ſchwer, ihnen beizubringen, daß im national— ſozialiſtiſchen Deutſchland mit dieſen Erpreſſerfür⸗ ſten und der Blutrache unter den Zigeunern endqültig aufgeräumt wird. Die Zigeuner, welche Wert auf Unter. ſcheidung in einheimiſche und aus dem Balkan, Ungarn und Polen eingewanderte Zigeuner legen. werden gut tun, die Strafverfolgungsbehörden bei der Aufklärung der Straftaten ausländiſcher Zigeuner durch fachliche Angaben und Hinweiſe zu unterſtützen. Dann wird es möglich ſein, die in der Vergangenheit begangenen Straftaten reſtlos aufzuklären und ihre Wiederholung für die Zukunft zu unterbinden. Schanghai: Die gegen die kommuniſtiſchen Truppen aufge- botenen Regierungsſtreitkräfte haben auf zwei Fronten bedeu— dende Erfolge zu verzeichnen. ace eee ee eee eee Gegen kommuniſtiſche Ueberfälle. 2 Weltbild(M) Bau einer Wehrmauer im weſtlichen China in der Provinz Kanſu. Vielfach wer⸗ den jetzt in China derartige Schutzmauern gegen die umherſtreifenden kommuniſti⸗ ſchen Horden errichtet. zeigen ein Bild großer —5— 3 * * a Liylale Nachrichten Viernheim, den 2. April 1936 Denkſpruch. Suche ſelbſt deine Fehler zu erkennen, denn die Wohl⸗ wollenden machen dich nicht darauf aufmerkſam, um dir nicht weh zu tun, die Feindſeligen nicht, weil ſie ſich über deine Fehler freuen. Osten e Mit Rieſenſchritten geht es dem Oſterfeſte entgegen. Seit die Oſterferien begonnen haben, iſt eigentlich in allen Häuſern, wo Kinder ſind, ſchon ein bißchen Oſtern. Jeden⸗ falls nimmt das bevorſtehende Feſt immer mehr von uns Beſitz, und in jedem Einzelnen reifen bereits Pläne, wie man die herrlichen Tage verbringen will. Denn Oſtern iſt ja nicht nur das große Kirchenfeſt der Chriſtenheit, zu Oſtern erleben wir nicht nur die Auferſtehung der ganzen Natur im Grunde ſpürt jeder in ſich ein Stückchen öſterlicher Auf— erſtehung. Man ſchüttelt ſozuſagen den Staub des Winters von den Schuhen und ſchreitet beſchwingt in den Frühling hinein. Dieſes Erlebnis iſt in jedem. Jahre gleich herrlich, und des halb iſt es kein Wunder, wenn die Frage„Was tun wir zu Oſtern?“ ſchon frühzeitig von uns Beſitz ergreift. Viele nehmen zu Oſtern ſchon einen Teil ihres Sommer- urlaubs, manche ſogar den ganzen. Denn gibt es eine beſſere Gelegenheit, um ſeinen Urlaub mit Liſten ein wenig zu verlängern? Da kann man gleich die Feiertage mit hin— nehmen, und wer vielleicht nur eine Woche Urlaub hat, der kann es ſo mit den Sonntagen zuſammen ſchon auf an- nähernd zwei Wochen bringen. Beſonders dort, wo der Oſterſamstag ſowieſo frei iſt. Viele benutzen dieſe Oſtertage zu einer kleinen Reiſe in den Frühling. Zahlreiche Betriebe ſchließen am Oſterſams⸗ tag völlig, ſo daß man alſo vier volle Tage zur Verfügung hat. Das lohnt wahrlich, um ein wenig mit der Bahn, mit dem Auto oder mit dem Rad über Land zu fahren und ir— gendwo draußen den Frühling zu erleben. Deshalb ſchmieden alle Menſchen Pläne. Hier die ganze Familie, die gemeinſam ausfliegen will, dort junge berufstätige Menſchen, die mit frohen Wanderkameraden eine Fahrt in die Berge oder über Land unternehmen wollen, und endlich vielleicht unſere Kinder, die mit der HJ. oder dem BDM. zu fröhlicher Oſterfahrt ſtarten. Früher war eine Oſterreiſe immer etwas, das ſich nicht jeder leiſten konnte. Heute, da„Kraft durch Freude“ jedem deutſchen Menſchen die Möglichkeit gibt, für ganz wenig Geld ſich die Welt anzuſchauen, ſind dieſe Schran⸗ ken längſt gefallen und allen ſteht die Welt und der Frühling offen. Im Hauſe gibt's bis Oſtern noch reges Schaffen. Da ſoll vielfach noch der große Hausputz bewältigt werden, damit zu den Feiertagen alles blitzblank iſt. Und Mutter entwirft ſchon heute den Küchenzettel für die Feſttage und rüſtet für die großen Oſterfahrten. Ueber all dem emſigen Schaffen aber liegt bereits die Oſterfreude. Frühlingsblumen wandern ins Haus und Kätzchen ſtehen zart und biegſam in hohen Vaſen. Und wir wiſſen, daß wir bald ſchon dieſe Kätzchen draußen ſehen werden, im Winde wehend, wenn wir durch den öſter⸗ lichen Wald wandern. 5 Viernheimer Fungmäbdels jammeln Oflereier! Am Samstag werden die Jungmädels vom BDM. von Haus zu Haus gehen, wie ſie es ſo oft taten als aktive Mit⸗ kämpfer zur Linderung der Not, und an die Herzen ihrer ppferbereiten Mitmenſchen klopfen: ſie ſammeln Oſter⸗ eier, damit in jedem deutſchen Haus auch Oſterfreude herrſcht! Solche werden alsdann von der NSV. zur Ver⸗ teilung gebracht. Wenn unſere Mädels zu Euch kommen, helft ihnen die Not lindern und gebt ihnen Oſtereier, auch wenn es nur eins iſt— ſo du nicht mehr geben kannſt! Wir waren und ſind immer zum Opfern bereit! .* Ehrentafel des Alters. Landwirt Jakob Mandel 8., Friedrichſtraße 22, begeht morgen Freitag, den 3. April, ſeinen 70. Geburts- tag. Wir wünſchen dem ſich beſter körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit erfreuenden Jubilar, der bis vor wenigen Jahren ein Frachtfuhrgeſchäft unterhielt, das er mit gewohnter Pünkt⸗ lichkeit und Gewiſſenhaftigkeit viele Jahre verrichtete, einen langen geſunden Lebensabend im Kreiſe ſeiner Familie. * Todesfall. Nach einem Leben reich an Arbeit und Mühen entſchlief geſtern nachmittag 6 Uhr Herr Johann Martin 10., Bertholdus⸗Pfenninghſtraße 17, im Alter von nahezu 71 Jahren. Die Beerdigung findet morgen nachmittag 3 Uhr ſtatt. Zum Ehrendienſt. 22 junge Viernheimer werden morgen Freitag zum Freiwilligen Arbeitsdienſt, dem Ehren⸗ dienſt der jungen Deutſchen, eingezogen. 7.19 Uhr morgen Vormittag treten ſie am Staatsbahnhof frohen Herzens und erwartungsfroh die Reiſe zu ihrem Arbeitsdienſtlager an. Die beſten Wünſche der Gemeinde begleiten die jungen Leute während ihrer Dienſtzeit, die ihnen wertvolles Rüſtzeug für ihr ſpäteres Leben vermitteln ſoll. Zu einer Abſchiedsfeier, die heute abend aus An⸗ laß der Einziehung von Arbeitsdienſtpflichtigen im„Frei⸗ ſchütz“ ſtattfindet, ſind Freunde der Jugend mit Angehörigen herzlich eingeladen. Die Kapelle Schwa z⸗Weiß wird zum Tanze aufſpielen.(Siehe geſtriges Inſerat). Sänger⸗Einheit. Sänger, bitte das Inſerat be⸗ achten! Die heutige Probe findet in der„Germania“ ſtatt. 0 Der Frühling naht mit Windesſchnelle. In wenigen Ta⸗ gen hat ſich die Natux verwandelt und überall iſt neues Leben erwacht und ſpeßt friſches Grün hervor. Der lange Winterſchlaf iſt vorbei. Alles zieht hinaus, um ja bei den Erſten zu ſein, die den Frühling geſehen haben. Wintermäntel und Handſchuhe verſchwinden ſchleunigſt. Duftige Frühlings⸗ kleidchen und ⸗Hütchen kommen zu ihrem Rechte und jeder⸗ mann freut ſich, daß der Winter vorbei iſt. Bald gaukeln wieder die Schmetterlinge über den blumigen Wieſen dahin und treiben im ſchönen warmen Son⸗ nenſcheine ihr neckiſches Spiel. Für dieſes Jahr haben ſie ſogar eine große Parade angeſagt. Am kommenden Sams⸗ tag und Sonntag werden ſie in allen deutſchen Städten und Orten zu ihrem Frühjahrsappell antreten. Kohlweißlinge, Tagpfauenaugen und Zitronenfalter, Schwalbenſchwänze und Trauermäntel, ſie alle werden in Bund aller Frontkämpjer Deutsche Frontjoldaten! Kriegskameraben! Die deutſche Einheit iſt wieder hergeſtellt. Alle die vielen Verbände, Organiſationen und Sonderbünde, ſie ſind in eine große Gemeinſchaft umgeſchmolzen, die alle um— ſchlingt, alle betreut und alle umſorgt, das iſt die große nationalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft! Sie hat jetzt das Wort, nicht aber mehr jene Sonderbünde einer vergangenen überwundenen Epoche aus den Kampftagen der Nation. Ka⸗ meraden, deutſche Frontſoldaten! Was ſoll da noch ein Bund von verwundeten und unverwundeten Kriegern? Die Frage des Zuſammenſchluſſes, ſie iſt nur noch eine Frage der Zeit, nicht aber mehr der Grundſätze. Siegreich wird die geeinte Nation auch die letzten trennenden Schranken überwinden, die noch einer Einheitsfront aller ehemaligen Frontſoldaten im Wege ſtehen. Jene Tage des gemeinſamen Schickſals draußen an der Front, jene innige Verbundenheit und Kameradſchaftlichkeit draußen in jenen Kampftagen, ſie ſpre— chen zu laut. Es darf auch nicht mehr die Frage entſcheidend ſein, welcher Bund oder welche Organiſation führen ſoll. Entſcheidend iſt nur, daß eine Einheit gebildet wird. Heute iſt die Nationalſozialiſtiſche Kriegs⸗ opferverſorgung die einzige Millionenorganiſation der Frontſoldaten, die der Partei, der Trägerin des Staates, angeſchloſſen iſt. Gebildet in der ſchwerſten Kampfzeit der Bewegung ſchon im Jahre 1929, damals Hauptabteilung 9 der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, war ſie durch ihren beſonderen Charakter ſchon damals eine ſtarke Stütze und Säule der Partei. Heute iſt ſie zu einem gewal⸗ tigen lebendigen nationalſozialiſtiſchen Kampfblock verbunden, die die Kraft und Pflege der großen Erinnerungen mit dem völkiſch ſozialen Geiſt des Dritten Reiches praktiſch vereinigt. Sie will heute ihre ſoziale Fürſorge und Betreuung noch weiter ausdehnen. Kein deutſcher Frontſoldat ſoll heute mehr von ihrer ſozial bevorrechteten Ehrenſtellung ausge ſchloſſen ſein. Jeder Frontkamerad ſoll die Vorteile ge— nießen, die ſie heute ihren Mitgliedern bietet. Kriegskameraden, deutſche Frontſoldaten! Darum nun keine trennenden Schranken, keine Zerſplitterung mehr. Hinein in die große Organiſation aller Kriegsopfer, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen! Der zuſtändige Obmann der Ortsgruppe der National⸗ ſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung wird die Anmeldung ent⸗ gegennehmen und über jede noch beſtehende Unklarheit be— reitwilligſt Auskunft erteilen. Ortsgruppe Viernheim der NS K OV. CCC yd d. Keichsleiter Dr. Nobert Ley auj der„Keſtenburg“ in Oberurjel Der Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront und Reichs- organiſationsleiter Dr. Robert Ley trifft im Laufe des Donnerstag mit ſeinen Hauptamtsleitern und Amtsleitern der NSDAP. und der Deutſchen Arbeitsfront auf der Schulungsburg in Oberurſel zu einem dreitägigen Aufenthalt ein, der ein kameradſchaftliches Zuſammentreffen der Haupt— amtsleiter und Amtsleiter zum Zwecke hat. . ddp Dienſtſtunden des Polizeiamtes Viern⸗ heim. Der Reichsſtatthalter in Heſſen Landesregierung hat für alle unterſtellten Behörden für die Zeit vom 1. April bis 30. September 1936 die Dienſtſtunden wie folgt feſtgeſetzt: Für die Wochentage Montag bis Freitag 7.30 bis 13.00 Uhr und 15.00 bis 18.00 Uhr, Samstags von 7.30 bis 13.00 Uhr. Die Bevölkerung wird um Beachtung dieſer Regelung aufgefordert. Jüngere Kräfte für den Handwerks-Führernach— wuchs. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks weiſt auf ſeine Anordnung hin, die es hinſichtlich des Nachwuchſes von Handwerksführern den nachgeordneten Gliederungen zur Pflicht machte, rechtzeitig jüngere Handwerksmeiſter für einen Führernachwuchs heranzuziehen. Der Reichsſtand bittet, feſt⸗ zuſtellen, ob dieſer Anordnung Folge geleiſtet wurde und unterſtreicht die Notwendigkeit erneut, die Jugend zur Führung vorzubereiten. Familienglück bringt Volksglück! 5 Kauft die Schmetterlinge und zeichnet die Sammel⸗ . PPP W* 88 liſten der NSV.! e ihren bunten Uniformen zu dieſem Treffen kommen. Sogar die Admirale haben ihr Erſcheinen beſtimmt zugeſagt. Dieſe Parade hat natürlich auch einen ganz beſonderen Zweck. Und er iſt auch nicht ſchwer zu erraten. Die Schmetterlinge haben ſich nämlich entſchloſſen, dieſes Jahr ſich alleſamt ohne Ausnahme der NSW zur Ver⸗ fügung zu ſtellen und werden an dieſem Tage von NSV⸗ Waltern und ⸗Helfern als Sammelabzeichen an die Volks⸗ genoſſen verkauft. Hergeſtellt wurden ſie von deutſchen Arbeitern aus Porzellan und dann wunderſchön bemalt. Es iſt wirklich eine Freude dieſe buntſchimmernden Frühlingsboten zu ſehen. Jeder Volksgenoſſe wird daher am kommenden Sams⸗ tag und Sonntag einen Schmetterling ſich kaufen und damit ſeine Verbundenheit mit den Aermſten unſeres Volkes ſicht⸗ bar zum Ausdruck bringen. Lujtjchutz und Wehrmacht Die Neuſchöpfung der Deutſchen Wehrmacht hat manchen Volksgenoſſen zu der irrigen Auffaſſung verleitet, daß die vom Reichsluftſchutzbund für den Ernſtfall betriebenen Selbſt⸗ ſchutzmaßnahmen nicht mehr ſo nötig ſind wie früher. Das Vertrauen zu unſerer vom Führer geſchaffenen Armee iſt ſo groß, daß hier und da eine deutliche Schwächung des Willens zur Selbſthilfe erkennbar wird. Dieſen Neigungen muß ent⸗ ſchieden entgegengetreten werden! Die Reichsregierung hat keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß der zivile Luftſchutz dringend notwendig iſt. Sie hat Recht daran getan, denn nach wie vor gilt auch für das Ausland die Ueberzeugung, daß für den Fall kriegeriſcher Verwicklungen die in der Heimat verbleibende Bevölkerung zur Selbſthilfe gegen die aus der Luft drohenden Gefahren eingeſetzt werden muß. Wer anders denkt, hat nicht bedacht, daß die Verkün⸗ dung der geſetzlichen, Mann und Frau treffenden Luftſchutz⸗ pflicht der Wiederherſtellung der Wehrmacht nicht voraus⸗ ging, ſondern erſt folgte. Deutlicher konnte die verant⸗ wortliche Reichsführung ihren Standpunkt nicht feſtlegen. Ein für allemal hat zu gelten, daß in Zukunft auch die im Luftſchutz tätigen Volksgenoſſen genau ſo ihr Leben einſetzen müſſen, wie die Angehörigen des Heeres, denn Luftſchutz iſt heutzutage ein weſentlicher Teil der Landesverteidigung ge— worden. Die Entwicklung des Flugzeuges zwingt zum Einſatz der geſamten Bevölkerung, weil nur auf dieſe Weiſe unge- heurer Schaden verhindert werden kann. Dieſer unumſtöß⸗ lichen Tatſache kann ſich niemand entziehen. Die Zweifler ſollen auch daran erinnert werden, daß unſere Nachbarn weitgehende Selbſthilfemaßnahmen feſtge⸗ legt haben, obwohl ſie ſeit dem Kriege rein militäriſch betrachtet hoch gerüſtet daſtehen. Im Ausland weiß die Zivilbevölkerung, daß ihre Mitarbeit im Ernſtfall eine natio⸗ nale Selbſtverſtändlichkeit iſt und trotz der meiſt beſtehenden ſtarken Luftwaffe kommt jenſeits der Reichsgrenzen kein Menſch auf den Gedanken, dem Luftſchutz gleichgültig gegen— überzuſtehen. Schließlich kann ſelbſt der Kritiker nicht an den Er⸗ fahrungen der letzten deutſchen und ausländiſchen Manöver vorübergehen. Es hat ſich nämlich ſtets gezeigt, daß ſelbſt bei ausgezeichneter Abwehr ein Teil der angreifenden Flieger das Ziel erreichte und die Bomben befehlsgemäß abwerfen konnte. Man ſieht: es gilt der Wirklichkeit ins Auge zu ſehen, Theorien beiſeite zu laſſen und mit Hand anzulegen, damit die Abwehr-Organiſation des zivilen Luftſchutzes in abſeh⸗ barer Zeit lückenlos ſteht. * — Oſterreiſe mit der Feſttagsrückfahrkarte. Die Feſt⸗ tagsrückfahrkarten(33.33 Prozent Ermäßigung) gelten zu Oſtern vom 8. bis 16. April. Sie werden für alle Strecken der Deutſchen Reichsbahn ausgegeben und ermöglichen eine neuntägige Ferienreiſe innerhalb der deutſchen Gaue. Mit Ausnahme der„FDit“(Schnelltriebwagen) können alle Züge des gewöhnlichen Verkehrs damit benutzt werden, Schnell⸗ und Eilzüge gegen Zahlung der üblichen Zuſchläge. Auch die Fahrpreisermäßigung für Kinderreiche wird bei den Feſt⸗ tagsrückfahrkarten gewährt. f — Reiſe⸗Anfallverſicherung billiger. um den Reiſenden den Abſchluß einer Reiſe⸗Unfallverſicherung zu erleichtern, hat die„Europäiſche Güter⸗ und Reiſegepäckverſicherung“ die An⸗ fall⸗Prämie um 10 Prozent ermäßigt, wenn gleichzeitig eine Reiſegepäckverſicherung abgeſchloſſen wird. Die Unfallverſiche⸗ rung erſtreckt ſich— ebenſo wie die Gepäckverſicherung— nicht etwa nur auf beſtimmte Fahrten, ſondern auf die ge⸗ ſamte Reiſe, d. h. auf den ganzen Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung, entſprechend der Dauer des abgeſchloſſe⸗ nen Vertrages. Dieſe Verſicherungen kann man auf den Bahnhöfen an den Gepäckſchaltern und in allen größeren Reiſebüros abſchließen. * geht ſchon einkaufen. Das Backpulver für den Sonn⸗ tagskuchen, das holt er. Na⸗ türlich fordert er Dr. Oetker's „Backin“. Wie ein Alter ſagt er zu Herrn Schulze:„Aber der helle Kopf, der muß auf dem Päckchen ſtehen“. Achtung- ausſchneiden! preisaufgabe! —— 7 5 —.— Im Schatten des Phönix⸗ Skandals Die Wiener Kompaß-Bank ſchließt die Schalter. Wien, 2. April. Die Kriſe der Lebensverſicherungsgeſellſchaft„Phönix“ gat nun auch auf den Bereich der Banken übergegriffen. Die Kompaß, Allgemeine Kredit⸗ und Garantiebank, in Wien, hat die Verhängung der Geſchäftsaufſicht angeordnet. Sie wird am Donnerstag ihre Schalter nicht mehr öffnen. Die Kompaß⸗Bank war mit der„Phönix“ eng liiert. Das Verfahren bei der Wirtſchaftspolizei gegen ver⸗ ſchiedene Funktionäre des„Phönix“ iſt ſo weit gediehen, aß die tSaatsanwaltſchaft beim Landesgericht 1 ein Straf⸗ verfahren gegen die betreffenden Funktionäre eingeleitet hat. .——— ————ůů——e—— und einen Hang hinunterſtürzte. Dabei wurde dem Lenker des Fahrzeuges der Bruſtkorb eingedrückt, ſo daß er ſofort tot war. Ein Mitfahrer erlitt ſchwere Verletzungen, wäh⸗ rend die vier anderen Fahrgäſte mit leichteren Verletzun— gen davonkamen. Der NS B.-Mann iſt der wahre Sozialiſt! Werdel Mitglieder der NS.-Volkswohlfahrt! Der April im Bauernſpruch Beſonders groß iſt die Zahl der überlieferten Bauern—⸗ 5 10 die für den April gelten. Am geläufigſten ſind fol⸗ gende: Kurze Tageschronik. London: Die öffentliche Meinung Englands wendet ſich immer ſchärfer gegen militäriſche Verhandlungen mit Frankreich und Belgien. So geben in einer Zuſchrift an die„Times“ einige führende Persönlichkeiten der Stadt Birmingham ihrer tiefen Beſorgnis über die geplanten Generalſtabbeſprechungen Ausdruck. Moskau: Nach einer Taß-Meldung aus Tokio iſt es zwi⸗ ſchen Sowjetrußland und Japan zu einem neuen ernſten Zwi⸗ ſchenfall gekommen. Nach Moskauer Darſtellung ſind zwei ſowjetruſſiſche Dampfer, die mit 345 Fahrgäſten von Petro— pawlowſk auf Kamtſchatka nach Wladiwoſtok unterwegs waren, von den Japanern beſchlagnahmt worden. *„ Naſſer April verſpricht der Früchte viel, April windi Moskau: Das Kriegsgericht in Nowoſibirſk verurteilte vier a 2 5 und trocken, macht alles Wachstum ſtocken.— Bleibt 55 böbere Beamte des Tomſter Abschnittes der ſibiriſchen Eiſen. Reichsminiſter Dr. Frank in Rom April recht ſonnig warm, macht er den Bauern auch nicht bahn wegen Spionage und Sabotagedienſten im Auftrag einer Berun. 2. April. Reichsminiſter Dr. Frank,. Präsident[arm.— Gedeiht die Schnecke und die Neſſel, füllt ſie Spei⸗] ausländiſchen Macht zum Tode. Vier weitere Beamte erhielten der Akademie für deutſches Recht, wird am 3. April im Pa⸗ cher und Fäſſel.— Iſt der April ſehr trocken, dann geht der langjährige Zuchthausſtrafen. W R. Socken.— Donnerts im April, ſo hat Moskau: Die Taß berichtet über einen neuen ſchweren Vortag Über„Geſetze g und Rechtspflege des Natio⸗ er Reif ein Ziel.— Wenn der April bläſt in ſein Horn Zwiſchenfall an der mandſchuriſch-mongoliſchen Grenze. nalſozialismus“ halten. Reichsminiſter Dr. Frank wird aus ſo ſteht es gut um Heu und Korn.— Fröſche zu Anfang Danach ſollen japaniſch-mandſchuriſche Abteilungen mit Artillerie, dieſem Anlaß mit dem italieniſchen Juſtizminiſter und an⸗ April, bringt den Teufel ins Spiel— Wenn die Gras- Tanks und Flugzeugen bis zu dem 45 Kilometer von der Grenze deren Regierungsſtellen die Beziehungen des deutſchen mücken fleißig ſingen, werden ſie zeit'gen Lenz uns brin⸗ entfernten mongoliſchen Ort Tamſyk vorgedrungen ſein. In einen Rechtslebens zu den Juriſten und Juſtizeinrichtungen Ita⸗ gen.— Bau'n im April ſchon die Schwalben, gibts viel Anterredung mit dem japaniſchen Botſchafter über die Grenz— liens einer förderlichen Beſprechung unterziehen. Futter, Korn und Kalben.— Gras, das im April wächſt fragen im Fernen Oſten erklärte der ſtellbertretende Außenkom⸗ . ſteht im Mai feſt.— Wenns am Karfreitag regnet, iſts[ miſſar Stomonfakow, daß am 13. März 1936 zwiſchen 47 5 8 ganze Jahr geſegnet.— Ein Wind, der von Oſtern bis der Sowjetunion und der Aeußeren Mongolei ein Protokoll über Reifen geplatzt. 0 Toter und fünf Verletzte. 5 Pfingſten regiert, im ganzen Jahr ſich wenig verliert.— gegenſeitige Hilfe unterzeichnet worden ſei. Gerolzhofen. 1. April. Auf der Staatsſtraße Würz⸗ Regnets am Oſtertag, wird fettes Futter hernach.— Ge⸗ Waſhington: Der iraniſche Staat hat ſeine ſämtlichen burg— Bamberg ereignete ſich abends kurz vor Breitbach friert's auf St. Vital, ſo gfrierts noch 15mal.— April⸗ diplomatiſchen Vertretungen in den Vereinigten Staaten auf— ein ſchwerer Kraftwagenunfall. Auf der Fahrt nach Nürn⸗ Dürre macht die Hoffnung irre.— Brinat der Avril viel gelöſt. Dieſe Maßnahme iſt darauf zurückzuführen, daß in der berg platzte plötzlich bei einem Perſonenwagen, der ſich in Regen, ſo deutet das auf Segen.— Je früher im April der amerikaniſchen Preſſe häufig iraniſche Staatsmänner Verun⸗ rascher Fahrt befand, ein Reifen. Die Folge war, daß der Schlehdorn blüht, deſto früher der Schnitter zur Ernte glimpfungen erfahren mußten. Wagen aus der Fahrbahn geriet, ſich mehrmals überſchlug Zieht. Amiliche Bekanntmachungen 1 f 8 Betr.: Maßnahme der Reichsregierung zur 1 8 8 5 Verbilligung der Speiſefette für die Todes- Anzeige jedes leder minderbemittelte Bevölkerung. . 8 5 M. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, geſtern abend 6 Uhr S Die Ausgabe der Reichsbezugsſcheine für die Monate unſeren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager April, Mai und Juni 1936 erfolgt im Wiegehäuschen des und Onkel Rathauſes in nachſtehender Reihenfolge: 4 Montag, den 6. April 1936: Herrn do annes Martin 1 0 vorm, von 8 bis 9 Uhr von Nr. 1 bis 120 n eee ch den i 2 5 g r gem, ſchwerem Leiden, geſtärkt durch den Empfang der 7 10 vorm. von 9 bis 10 Uhr von Nr. 121 bis 240 hl. Sakramente im Alter von nahezu 71 Jahren zu ſich in die a eee eee vorm. von 10 bis 11 Uhr von Nr. 241 bis 360 Ewigkeit abzurufen. Guterhaltener, AI. vorm. von 11 bis 12 Uhr von Nr. 361 bis 480 Wir bitten um ein Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen. 3 f nung Dienstag, den 7. April 1936: Viernheim, Bürſtadt, den 2. April 1936 kastenwagen Di 23 M3 3 Föll j 5 8 bis a Nr. 481 bis 60 ö l g Die am 25. März 1936 fällig geweſene 6. vorm. von 8 bis 9 Uhr von Nr. 481 bis 600 Die trauernden Hinterblieben zu verkaufen. 5 92 g vorm. von 9 bis 10 Uhr von Nr. 601 bis 720 10 eee enn, Gerhardt Rate der kommunalen Steuern iſt umgehend an vorm. von 10 bis 11 Uhr von Nr. 721 bis 840 Die Beerdigung findet morgen Freitag, nachmittags 3 Uhr Holzſtraße 15 die Gemeindekaſſe zu zahlen, anderenfalls muß vorm. von 11 bis 12 Uhr von Nr. 841 bis 960 vom Trauerhauſe, Bertholdus Pfenninghſtraße 18, aus ſtatt. 88 ein Säumniszuſchlag berechnet und die Bei⸗ Mittwoch, den 8. April 1936: 8 0 9 treibung eingeleitet werden. 9 18 a 0 a1 ra N 2—3 Zimmer 4 5 b 1 a vorm. von 8 bis 9 Uhr von Nr. 961 bis 1080 und Küche] Viernheim, den 2. April 1936 ö vorm. von 9 bis 10 Uhr von Nr. 1081 bis 1200 zu mieten geſucht. vorm. von 10 bis 11 Uhr von Nr. 1201 bis 1320 Von wem, ſagt die Gemeindekaſſe Viernheim: 0 18 12 8 Nr 32 18 2 S N E lo B ſchäf 7 99 1 vorm. von 11 bis 42 Uhr von Nr. 1321 bis 5 ſchluß 0 NE. 0 nern Geſchäftsſt. d. Bl. göller Jeder Bezugsberechtigte hat den weißen Ausweis, 2 Morgen 5 Stempelkarte und Verdienſtbeſcheinigung vorzulegen. gutgelin en⸗Rimm ſeefriſche Bei Prüfung der Bedürftigkeit wird folgendes Familien⸗ 0** C bli JJC einkommen zu Grunde gelegt: f lau 2 1. für kinderl. Ehepaar wöchentlich 18.— RM.(netto) Fi Li noleum 2. für Familie mit 1 Kind wöchentlich 21.— RM. 5 und let 5 l 3. für jedes weitere Kind wöchentlich 3.— RM. Hemp e e 380% 32 Perſonen, die ihren Fettbedarf aus eigener Wirtſchaft Hügelſtraße Sei 07 l e 1.55 oder Viehhaltung decken können, oder deren Einkommen die 5 Fische 8 15 8„2.05 feſtgeſetzten Richtſätze überſchreitet, ſcheiden aus. Friſche 5 2 1„ 2.50 Viernheim, den 31. März 1936 Dose ca. 1 pfd. RN 75 dabllanand Filet Druck⸗Stückware 200„„p. qm.„ 1.95 —— a 5 illigſt bei ö Betr.: Verſteigerung von Gemeinde⸗ 1 N 140 Bismarck Stra Ula ö grundſtücken. Aaler ſtraße 12 0 N — 57„—— T 0 3 0 Am Samstag, den 4. April, vormittags 11 Uhr, e eee Laufer 1 5 1 werden im Sitzungsſaale des Rathauſes folgende Gemeinde— Für die kommende N 7„ 968 grundſtücke auf 9 Jahre verpachtet: Ni 5 Flotte 5 9— 5 110„„„ 1.50 1. Am Nußbaum Fl. III Nr. 675 4 Loſe Frühſahrsmobe 6 engen 77 153%„ 1.80 2 Auf dem Eſſigzapfe N 7 8 55 7 5 2 3* 5 Stückware e 2. Auf dem Eſſigzapfen Fl. VI Nr. 52 u. 65 4 Loſe empfiehlt ſich in allen 5 0 Haargarn⸗Teppiche 12/402 43 mjab,, 26.— 3 Rr dter echtes& I 3 8 N 5 n 1 10 1 50 5 rechts* 1 g 2 modernen arbeiten größte Auswahl in allen Preislagen 1 55 8 5 i 1 7* 8. Vr 7. Nr. 183 LS* 2 77* um ab„ 2 5. Am Ort Fl. 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April 1936, vormittags führt im Gefolge 1 Manufaktur u. 11. Uhr, wird im Sitzungsſaal des Rathauſes eine größere FPpanz Lahres Röhl 3 3 Ronert Slefert. e Menge Kiefern- und Eichen⸗Brennholz ſowie Bürgerwellen Mannheimerſtraße 17— Mechaniſche dchungescnan Aufſtieg und wee v e verſteigert. Werkſtätte—— Autovermietung Saarstraße Erfolge! Weinheimerſtraße 62 Betr.: Verſteigerung des Dunges im Faſel⸗. y d ð z] ͤ w p e ſtall 1 Am Samstag, den 4. April 1936, vormittags 11 Uhr 1 3 wird im Sitzungsſaal des Rathauſes der Dung vom Faſel⸗ Wit wollen bas deut che Volk gejunb Und fark machen. ſtall öffentlich verſteigert. f 55 1 ch ji 0 3 0 Beweis Euer-Ja“ durch Eure Tal, gebt für bie Aujgaben ber A. S. V. Eure Spenden. 0 5 1 f 4 4 4 2 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel Kauft die Schmeiterlinge und zeichnet bie Liften ber N. S. B. P nnn P... 8 N 1715 N Zwijchen Ahein und Lahn R DV.„And morgen führe ich Sie in Carmen Sylvas Waldparadies!“ ſagte unſer rheiniſcher Gaſtfreund und hob ſein Glas grüßend den dämmerigen Forſten entgegen, die der Weſterwald zu den Rheinhöhen hinabfluten läßt. Wir ſaßen auf weitſchauender Rheinterraſſe bei Koblen 3, genoſſen mit allen Sinnen das leiſe Verklingen eines wundervollen Früh⸗ lingstages, der wie ein Sieger über das blütenfunkelnde rheiniſche Land hingezogen war. Eine Triumphſtraße des Frühlings iſt diefer Strom, von den Obſtbaumhainen des Bodenſees bis über die üppigen Gärten zu Füßen der Sie⸗ benberge hinaus, und aus dem verwirrenden Spiel von Licht und Farben, aus dem unendlichen Wechſel in Landſchaft und Siedlung wächſt eine Bezauberung der Sinne, die jedem Nheinpilger wie ſüßer Rauſch ins Blut ſinkt. Lichtrauſch— Blütenrauſch— Weinrauſch: ein köſtlicher Dreiklang. Aufnahme: C. Eberth-Kaſſel(RDV-⸗M). Schon war der Rheingau, ein Garten Eden in ſeiner jungen Blütenfülle, genießeriſch ausgekoſtet. In Wies ba⸗ den, das behaglich inmitten von Waſſern und Wäldern liegt, erwartete uns die große„Köln⸗Düſſeldorfer“ mit ihrem feinſten Schiff. Unmöglich all die weltberühmten Etappen dieſer Schlemmerfahrt von Ufer zu Ufer, zwiſchen Berg, Fels und Rebhang, zwiſchen blühenden Kurorten und ſchiefergrauen Winzerſtädtchen, zwiſchen Burgen und Klöſtern ohne Zahl— all dies unſterblich Schöne, mit dem die Natur den mäch⸗ tigſten deutſchen Strom umkränzt hat, mit den vielen, glän⸗ zenden Namen zu nennen Das Deutſche Eck iſt erreicht, wo Lahn und Moſel ihre hellen Waſſer dem ernſten flutenden Rhein ſchenken, wo ſchickſalkündend das Rieſenmal des alten Kaiſers ragt und Feſte Ehrenbreitſtein dunkel überm Tal wuchtet. Koblenz, uralt römiſche Kulturſtätte, vieler Schönheiten voll, beherrſcht dieſe eindrucksvollen Szenerien. Von hier aus lockt uns dies⸗ mal mit beſonderer Gewalt das Unbekannte, noch nicht von Hunderttauſenden Erlebte— das Wandern und Schweifen ins Blaue! Drüben liegt ein Märchenreich von Tälern und Schluch⸗ ten, tiefen Wäldern und vergeſſenen Städtchen— das iſt das„Wieder Land“, in dem Rumäniens Königin Car⸗ men Sylva glückſelige Jugendjahre verlebte. Der breite Rheinnachen ſteuert uns zum„Neuwieder Becken“, das im Schutze ſowohl der hohen Baſaltkuppen des Weſterwaldes als auch der jenſeitigen Eifelhöhen ſich beſonderer klimatiſcher Milde erfreut. Großartige Deichanlagen verſchaffen Ausſchau nach allen Seiten auf Strom und Berge. Neuwied, im Jahre 1663 vom Fürſten zu Wied als Freiſtätte für Flücht⸗ linge aller Länder gegründet, iſt im Laufe der Jahrhunderte zur reizenden Gartenſtadt geworden, der die„Fürſtliche Re⸗ ſidenz“ eine ſehr anmutige charakteriſtiſche Note hinterlaſſen hat: das ſtattliche, parkumhegte Schloß in ländlichem Barock, zopfig verſchnörkelter Schmuck an behäbigen Patrizierhäuſern, dis vornehm ſchlichte Haus der Familie Roentgen atmen Beſchaulichkeit entſchwundener Zeiten. Gänzlich der„Moderne“ entrückt aber iſt alles, was dus Tal der rauſchenden, mäandriſch verſchlungenen Wied uns bietet, wenn die Stadt hinter uns liegt. Wir wandern hier auf einer Vorſtufe des Weſterwaldes, der ſeine Würzluft in tiafgekerbte, fels⸗ und walderfüllte Täler und Tälchen ſendet. Die erſte Entdeckung im oberen Wiedbachtal iſt die Burg⸗ ruine Alt⸗Wied, die wie ein Märchen aus uralter Zeit mit Mauern, Toren, Türmen in der Waldeinſamkeit auf⸗ taucht. In den Kreis der einſt mächtigen Befeſtigungen dieſer Wiedſchen Stammburg hat ſich der kleine Marktflecken ein⸗ geniſtet, und der blitzende Fluß ſchlingt um das ganze ent⸗ zückende Bildchen eine kapriziöſe Schleife. Im üppig friſchen Grün dieſer Parklandſchaft geht es höher hinauf zur Idylle von Monrepos, dem Luſtſchloß des alten Herrengeſchlechtes, Geburtsſtätte von Eliſabeth zu Wied, die als„Carmen Sylva“ auch auf rumäniſchem Kö— nigsthron ihre rheiniſche Waldheimat in hundert Liedern ge⸗ prieſen hat. Hier auf der Höhe von Monrepos(330 Meter) erhaſcht der Blick die erſte herrliche Fernſicht ins Rheintal und zu den zackigen Eifelbergen. In der Nähe locken die ſtillen Täler der Bröhl und Niſter, die alte Abtei Ro m⸗ mersdorf mit romaniſchem Kapitelſaal und Kreuzgang, wo im heutigen Gutshof die„Pfingſtreiter“ nach ehrwürdigem Brauch noch jetzt ihren„Zinstaler“ erhalten. Nahe iſt auch Rengsdorf, der einzige bekannte Kurort des Unteren Waldes. Wir aber ſchlagen uns ſeitwärts in ein anderes, völlig verwunſchenes Tal, vom Sayn bach ausgehöhlt— viel— leicht das ſchönſte unſerer Entdeckungsfahrt zwiſchen Rhein und Lahn. Die Wiedener Forſte gehen ins Reich der Herrn zu Sayn-⸗Wittgenſtein über. Der reizende Flecken Sayn iſt ſchon eine— allerdings nur von Kundigen erreichte— Som⸗ merfriſche, von der Weſterwaldbahn und dem Koblenzer Elek⸗ trozügle angelaufen. Nicht weniger als drei maleriſche Burg— ruinen zeugen hier von der Zerſtörungsfreude früherer Ge⸗ ſchlechter; die friedliche Neuzeit wird durch das erſt 1848 erbaute Schloß der fürſtlichen Familie repräſentiert. Der koſtbarſte Beſitz von Sayn aber iſt ſeine herrliche Landſchaft: die Felsſzenerien des nahen Brextales und das obere Sayntal, das einen Vergleich mit dem Schwarzatal in Thüringen nicht zu ſcheuen braucht. Wo die ſchäumende Iſer ſich mit dem Saynbach vereint, liegt, völlig weltver⸗ loren, Dörfchen Iſenburg mit hochthronender Burgruine, einſt Stammſitz eines ſtolzen Geſchlechtes. Hier ſteigen die Wege zu den wundervollen Forſten des Märkerwaldes auf. Wir ſuchen und finden den Rheinhöhenweg, der die Gegend von Sayn durchzieht und wollen auf dieſer unvergleichlichen Ausſichtsſtraße zur Lahn hinüberwandern. Auf und ab nach Grenzhauſen und Höhr im luſtig betriebſamen Kannenbäckerland, das der Hochwald durch— rauſcht. Ueber Neuhäuſels Ausſichtshöhen erreichen wir den berühmten Wallfahrtsort Aren berg(Roter Hahn genannt!), den ſich niemand entgehen läßt. Die Kunſtſchätze der Herz⸗Jeſu⸗Kapelle, Kirche und Oelberg, die Prachtaus⸗ ſicht vom Turm über Rhein und Lahn, die Blumenfülle der Parkanlagen, alles in allem ergibt ein bezauberndes Bild! Anvergeßlich auch die letzte Wegſtrecke über die Höhe zum Jägerhaus, und am Abend der kurze Abſtieg nach Bad Ems, das mit weitgeſchwungenen Lichtkekten feſtlich ſtrahlend im Schutz ſeiner Hoͤhen ruht. Ein Spielzeug aus galanter Zeit Kurfürſtliches Karuſſell dreht ſich wieder. NR DV. Im Park des Schloſſes Wilhelmsbad bei Hanau ſteht ein Karuſſell, das als einzigartiges techniſches Denkmal aus alter Zeit jetzt wiederhergeſtellt wird. Landgraf Wilhelm IX., der ſpäter Heſſens erſter Kurfürſt wurde, ließ es im Jahre 1779 erbauen. Es hat die Form eines kreis⸗ runden, von zwölf Säulen getragenen Tempels, in deſſen Mitte ein Ring aufgehängt oder eine Figur aufgeſtellt wurde. Um dieſen Mittelpunkt drehten ſich Holzpferdchen, Wägelche und dergleichen wie auch noch heute bei einem Karuſſell. Die Hofgeſellſchaft vergnügte ſich nun damit, daß ſie im Kreiſe fuhr und dabei mit einer Lanze nach dem Ringe ſtach oder der Figur einen Ball in den weitgeöffneten Mund zu werfen verſuchte, der ſich bei jedem Treffer ſchloß. Die techniſche Einrichtung dieſes Karuſſells erinnert an die Theatermaſchinen des Barock. Die innere Plattform iſt mit einer Hängebühne im Dach befeſtigt. Den zwölf äußeren, das Dach ſtützenden Säulen entſprechen im Innern weitere zwölf, die am Dach aufgehängt ſind und den Boden tragen Nunmehr wird dieſer ſeit vielen Jahren dem Verfall preis- gegebene Tempel in ſeiner alten Geſtalt wiederhergeſtellt. Nur der Antrieb wird modern ſein; denn an Stelle eines Eſels oder Pferdes, die das Karuſſell im Keller betätigten, wird es einen kleinen Elektromotor erhalten. Auch eine mechaniſche Orgel wird eingebaut, auf der alte Spieluhren. muſik erklingen wird. Wie vom Zauberſtab berührt, wird das galante Spiel zu neuem vergnüglichem Leben erwacher und die Beſucher des idylliſchen Parks unterhalten. Blick vom„LZ. 129“ auf das Reichsſporlfeld die Kampfſtätte der Olympiſchen Spiele. (Freigegeben durch RLM. 27 336a.) Weltbild(M) Steigerung der Schafhaltung Hauplverſammlung des Landesverbandes der Schafzüchtet Heſſen-Naſſaus. ** Wetzlar. Hier fand die Hauptverſammlung des Landesverbandes der Schafzüchter Heſſen-Naſſaus ſtatt. Sie ergab, daß der Landesverband in der Steigerung der Schafhaltung über dem Reichsdurchſchnitt, und zwar an 6. Stelle von 19 Verbänden in ganz Deutſchland, ſteht. Aus dem Geſchäftsbericht des Oekonomierates Dr. Wagner-Gießen fand der Hinweis auf die Reichs⸗ kredite zur Beſchaffung von Zuchtſchafen große Be— achtung. Die Kreditgewährung ſei bis zum 31. März 1937 verlängert worden. Die Mindeſtzahl der Schafe für ane Kreditgewährung iſt von 30 auf 15 herabgeſetzt. Die Be— ſtandsvermehrung mit Hilfe von Reichskrediten habe ſich im vorigen Jahr auf 2107 Stück belaufen. 1500 weitere Schafe ſeien bewilligt. Tierzuchtdirektor Dr. Schneider teilte mit, daß der Landesverband Heſſen⸗Naſſau in der Steigerung der Schafhaltung über dem Reichsdurchſchnitt ſtehe und gab Richtlinien zum Ausbau der Schafzucht, de 1. in Vereinheitlichung der Raſſen, 2. Leiſtungsſteigerung dur Leiſtungsprüfung, 3. ſtrengſte Anwendung des Körper⸗ ae und 4. Schaffung eines neuen Weiderechtes be— ſtehen. Landwirtſchaftsrat Hutten⸗Stuttgart zeigte die Wege, um den Wunſch der Induſtrie nach großen Mengen ein⸗ heitlicher Wollgefälle, und zwar beſonders langer, kamm⸗ fähiger Wollen, zu erfüllen. Direktor Burger von der Reichswollverwertung„Ulm gab einen Rückblick auf die Wollbewirtſchaftung 1935 und Empfehlungen für die ein— wandfreie Gewinnung der neuen Schur. Durch die Staf— felung der Preiſe, die bis 1938 gleichbleibend garantiert ſind und über dem Weltmarktpreis liegen, wird das Be⸗ ſtraben der Züchter nach Verbeſſerung der Wollqualitöt gefördert. So beträgt z. B. der Abzug für futterig be⸗ ſchmutzte Wolle 12 RM je Zentner, bei ſehr ſchlecht be⸗ handelter Wolle ſogar 18 RM. Die Wollablieferung aus Heſſen⸗Naſſau iſt von 283 000 Pfund im Jahre 1934 auf 420 000 Pfund im Jahre 1935 angeſtiegen. 35 Jahre Ohmtalbahn Aus dem Ohmtal. Am 30. März waren 35 Jahre ver floſſen, ſeitdem zum letzten Male die Poſtkutſche— mit Tannengrün geſchmückt— durch das Ohmtal fuhr und der Poſtillon wehmütig die Weiſe des Liedes„Morgen muß ich fort von hier...“ aus ſeinem Poſthorn erſchallen ließ. Für das ſeither noch abſeits vom großen Verkehr liegende Ohmtal war durch den Bau einer Verbindung von der Main⸗Weſer⸗Bahn zur Linie Gießen— Fulda— Burg⸗ und Niedergemünden— Kirchhain eine neue Zeit ange— brochen. Gar manche Schwierigkeiten waren zu überwin⸗ den geweſen, bis der lange gehegte Wunſch nach dieſer Eiſenbahnverbindung in die Tat umgeſetzt werden konnte. Wer früher aus Richtung Kaſſel die Alsfelder Gegend und den Vogelsberg— oder umgekehrt— bereiſen wollte, mußte bis dahin den erheblichen Umweg über Marburg— Gießen machen. So war der Tag der vollen Verkehrs- übernahme der Bahn am 30. März 1901— die Teilſtrecke Kirchhain— Schweinsberg wurde bereits einige Zeit vor⸗ her in Betrieb genommen— für die Bewohner des fruchtbaren und an Bodenſchätzen reichen Ohmtales ein Feſttag beſonderer Art. Der Bahnbau hat ſich für die Be— wohner des Ohmtales ſegensreich ausgewirkt. Vor allem konnten die großen Baſaltlagerſtätten in Ofleiden. Amöne⸗ burg uſw., die umfangreichen Waldungen an den Rändern des Ohmtales ſowie Kieſelgur- und Tongruben erſchloſ⸗ ſen werden. Abſchluß der Frühjahrsmeſſe * Frankfurt a. m. Die Frankfurter Frühjahrsmeſſe fand ihren Abſchluß. Da es ſich bei den Beſuchern faſt aus⸗ chließlich um Wiederverkäufer handelte, kann die Beſucher⸗ zahl von annähernd 14000 als befriedigend angeſehen werden. Das geſchäftliche Ergebnis der Frühjahrsmeſſe war nicht ganz einheitlich. Die ſtark ausgebaute Abteilung Möbel hat in ihrer Geſamtheit am beſten abgeſchnitten und die Ausſteller ſind mit dem Geſamtergebnis zufrieden. Die Frankfurter Möbelmeſſe hat damit erneut ihre Lebens⸗ fähigkeit und ihre Anziehungskraft bewieſen. Auch in den Abteilungen Haus- und Küchengeräte iſt das Geſamtergeb— ais nicht ungünſtig geweſen. Der Beſucherkreis der Meſſe umfaßte neben dem ſüdweſtdeutſchen und weſtdeutſchen Gebiet in beſon⸗ ders ſtarkem Umfange auch die Pfalz und die Saar. Daneben waren zahlreiche Einkäufer auch aus den ande— ren Wirtſchaftsgebieten auf der Meſſe. Von fremden Ländern ſind Holland, Luxemburg, Frankreich und die Schweiz zu nennen. Ein gigantiſches Bauwerk Die Arſeltalbrücke, der größte Brückenbau an der Autobahn Frankfurt— Gießen. Frankfurt a. M. Der größte Brückenbau auſ der Reichsautobahnſtrecke Frankfurt a. M.— Gießen, deſſen Teilſtück Frankfurt— Homburg— Nauheim noch in die⸗ ſem Sommer fertiggeſtellt werden ſoll, iſt die Ueberbrük⸗ kung des Urſelbachtals zwiſchen Weißkirchen und Nieder— urſel. Der Bau dieſer Brücke, der mit erſtaunlicher Schnel⸗ ligkeit fortſchreitet, ſtellt in der Konſtruktion— durchlau⸗ fende Blockträger auf Stahlrahmenpendelſtützen— eine Großleiſtung deutſcher Technik dar. Von der Wichtigkeit dieſes Brückenbaus kann man ſich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß die Brücke bei einer Breite von 26 Metern die Länge von 315 Metern erhält. Die rieſigen T⸗Träger, die bereits die Straßenbahn Frankfurt— Ober⸗ urſel und die Chauſſee überdachen, haben eine Länge von 12 und 24 Metern und wiegen je Stück die„Kleinigkeit“ von 190 und 380 Zentnern. Schon jetzt kann man ſagen. daß ſich die gewaltige Brücke harmoniſch in die Landſchaft eingliedern wird. Mit den grünen Taunusbergen im Hin⸗ tergrund wird der Bau ein neues techniſches Wunderwerk in der Umgebung Frankfurts darſtellen. 24 Stück Biey verbrannt. Die Bewohner des Berg⸗ meier⸗Anweſens in Mainbach(Bayern) wurden nachts von einem Großfeuer im Schlafe überraſcht. Der Brand war im großen Stadel des Gehöftes ausgebrochen und hatte ſich bereits auf den Viehſtall ausgebreitet. Nur noch wenige Tiere konnten gerettet werden, 24 Stück Rindvieh und Schweine aingen in den Flammen zuarunde.