lernheimer* eilung Vol f Left. *— 2 2 g einen N 5 i . 9 5 2 N 5. 7 Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. Auf Mengenab⸗ 5 Erſcheinungsweiſe** 18 lich außer Sonn 8 1 J 8 a ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ edige-Die Starkenburger Heimatblätter“ Be neee: Dun die Träger ins Haus nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. gebracht monatlich 1,20 Mt. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. März36: 1221 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Nr. 82 Montag, den 6. April 1936 12. Jahrgang ſie berſön⸗—— Meg 7„ das erſticke. Dieſem Volk, das den Krieg ebenſo verabſcheue wie Frankreich, müſſe man Luft geben. Hitler ſei der Auf⸗ Men⸗ faſſung, daß der Locarnovertrag infolge des franzöſiſch-ſow⸗ jetruſſiſchen Abkommens hinfällig geworden ſei. Dan müſſe stand Vet ichgeht, Zweite Arbeitstagung des Aeichskulturjenats Berlin, 5. April. Im Hotel„Der Kaiſerhof“ fand die zweite Arbeitsta⸗ gung des Reichskulturſenats unter Teilnahme des Präſi⸗ denten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, ſtatt. Der Vizepräſident der Reichskulturkammer, Staats- ſekretär Funk, hieß die neuernannten Mitglieder des Reichs⸗ kulturſenats: Reichsleiter Bouhler, Reichsarbeitsdienſtfüh⸗ rer Staatsſekretär Hierl, Reichsjugendführer Baldur von Schirach und den Meiſter deutſcher Erzählkunſt Emil Strauß willkommen und würdigte beſonders die Berufung des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Erzie⸗ hung und Volksbildung Ruſt. Die Berufung führender Perſönlichkeiten aus Partei und Staat habe eine Bedeu⸗ tung, die weit über die perſönliche Ehrung der Berufenen hinausgehe, denn es werde damit eine enge Verbindung zwiſchen der Arbeit der Reichskulturkammer und der ge⸗ ſamten Kulturarbeit in Staat und Partei herbeigeführt. Beſonders bedeutungsvoll ſei es, daß bei die⸗ ſer Kulturarbeit vorzugsweiſe die Er ziehung der deutſchen Jugend zu den Idealen des nationalſozia— liſtiſchen Kulturſchaffens und Kulturwillens berückſichtigt werde. Jeder ſchaffende deutſche Künſtler von heute müſſe Geiſt und Willen dieſer kulturellen Geſtaltungskräfte in ſich aufnehmen und in ſeinem künſtleriſchen Schaffen beherzigen. Staatsrat Krebs, Oberbürgermeiſter von Frankfurt a. M., hielt einen ſehr eingehenden Vortrag über die Kunſt⸗ pflege in Gemeinde und Gemeindeverbänden im Zuſam⸗ menwirken mit der Reichskulturkammer. Er ſtreifte alle Ge⸗ biete der künſtleriſchen und kulturellen Beteiligung der Ge⸗ meinden und ſtellte vor allem die Pflicht der Gemeindever⸗ waltungen heraus, die ſchöpferiſchen Leiſtungen den breiten Schichten der Bevölkerung zugänglich zu machen. Mit Hilfe der NS-Kulturgemeinde und der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſei eine Blütezeit aller kulturellen Einrich⸗ tungen, der Bühnen. Konzerte und Muſeen entſtanden, die noch ungeheuere Entfaltungsmöglichkeiten, insbeſondere hinſichtlich der Wanderbühnen habe. Weiter ging Staatsrat Dr. Krebs auf die kulturelle Miſſion der Gemeinden ein, die wertvollen alten Werke der bildenden Künſte zu erhalten und zu betreuen. Andere Auf⸗ gaben der Gemeinden ſeien u. a. die Schaffung von Büche⸗ reien und von Dichterheimen. Reichsminiſter Dr. Goebbels machte in einer längeren Schlußanſprache grundlegende Ausführungen über eine ganze Reihe von Fragen des deut⸗ ſchen Kunſt⸗ und Kulturlebens. Anknüpfend an das durch die Wahl zutagegetretene Bekenntnis der Nalion zum Führer und damit zum Natio- nalſozialismus überhaupt, betonte der Miniſter, daß dieſes Ergebnis als die Frucht einer im Grunde genommenen künſtleriſchen Umgeſtaltung der geſamken deutſchen Nation anzuſehen ſei. 7 „Wie groß dieſer innere Umbruch war, läßt ſich daran ermeſſen, daß das Ausland dieſem Ereignis, das es das deutſche Wunder nennt, vielfach verſtändnislos gegenüber⸗ ſteht. Das iſt deshalb der Fall, weil Menſchen, die außer⸗ halb der deutſchen Mentalität leven, dieſes Wunder auch beim beſten Willen oft nicht erfaſſen und verſtehen können. Mit tiefer innerer Beglückung empfinden wir heute, welche Stabilität und innere Feſtigkeit das neue Reich gewonnen hat.“ a In grundſätzlichen Erörterungen zum Aufgabengebiet der Reichspreſſe⸗ und der Reichsſchrifttumskammer beſprach der Miniſter einige Vorausſetzungen zum weiteren Ausbau dieſer Organiſationen. Er wies in dieſem Zuſammenhang auf die Bedeutung der Erziehung eines nach Weltan⸗ ſchauung und Wiſſen geeigneten Schriftleiternachwuchfes hin. Ganz beſonders befürwortete er die ſorgfältigſte Pflege eines abſeits von landläufigen Phraſen liegenden, guten, wohl abgewogenen Stiles. Im übrigen werde es darauf ankom⸗ men, die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung noch ſtärker als bisher im deutſchen Schrifttum zu verankern. g Hervorgehoben ſei, daß ſich der Miniſter bei Erörte⸗ rung von Zukunftsaufgaben dafür ausſprach, dem immer ſtärker zutage tretenden Mißbrauch von pſeudo-choriſchen oder ſprechchoriſchen Spielen entgegenzutreten, daß er auf dem Gebiete des Theaterweſens die— unter Zubilligung einer Uebergangsfriſt— erfolgte A bſchaffung der Claque bekannt aab und die Bedeutung des reinen, allerdings auch guten Unterhaltungsfilmes unterſtrich. All⸗ gemein wandte ſich der Miniſter gegen eine muffige, mo⸗ ralinſaure Betrachtung der Kunſt und ihrer vielfältigen Er— ſcheinungsformen. 1 1 „Daß das deukſche Volk dem Führer ein ſo überwälti⸗ gendes Bertrauensvokum ausgeſtellt hat, legt uns allen eine große Berantworkung auf. Mögen auch die kulturſchaffen⸗ den Menſchen nicht vergeſſen, daß ſie alle ihre Aukorität im Grunde genommen nur ableiten von der des Führers, und daß alle Vorräte an Autorität ſozuſagen ausgeliehen ſind von ſeiner Aukoritäk.“ Der Miniſter ſchloß mit der Verſicherung, daß auch das künftige Beſtreben aller an der Geſtaltung des deutſchen Kulturlebens maßgebend beteiligten Kräfte ſein werde, der deutſchen Kunſt und Kultur eine weitere Blüte zu ſichern. Eine franzöſijche Denlichrijt Veröffentlichung zur geeigneten Zeit“ Ueber die Stellungnahme Frankreichs zu dem deutſchen Friedensplan verlautet aus Paris, daß Außenminiſter Flan⸗ din auf Grund der dreiſtündigen Ausſprache mit den fran⸗ zöſiſchen Botſchaftern in Berlin, London, Rom und Brüſſel den Entwurf einer Denkſchrift zur Beantwortung der deut⸗ ſchen Vorſchläge ausgearbeitet habe. Der Miniſterrat dürfte dieſen Entwurf am heutigen Montag endgültig feſtlegen. Die Veröffentlichung werde„zur geeigneten Zeit“ erfolgen. Gleichzeitig, ſo wird erneut bemerkt, werde der franzöſiſche Außenminiſter bei der engliſchen und der belgiſchen Regie⸗ rung darauf dringen, daß noch in dieſer Woche entweder in Paris oder in Brüſſel eine Zuſammenkunft der Locarno⸗ mächte erfolgen ſoll. Man glaube in Paris bereits ſicher zu ſein, daß Rom einen Vertreter zu der Beſprechung entſenden wird. „ Jum:m deutſchen Friedensplan wird in Pariſer diploma- liſchen Kreiſen außerdem bemerkt, er intereſſiere auch andere Staaten als die Unterzeichner von Locarno. Daher ſollte der Bölkerbundsrat(h damit befaßt werden, um die Vorſchläge kennenzulernen, und ſich darüber auszuſprechen. Außenminiſter Flandin werde dieſe Auffaſſung im Miniſter⸗ rat vertreten. Gleichzeitig ſolle der Völkerbundsrat jedoch mit Gegenvorſchlägen befaßt werden. Man halte es aber für ſelbſtverſtändlich, daß eine Ausſprache derartigen Am- ſanges in Genf er ſtenach den franzöſiſchen Wah⸗ die franzöſiſchen Vorſchläge im Gegenſatz hierzu an den Völ— kerbundspakt gebunden ſeien. Ueber den allgemeinen Teil des deutſchen Angebots werde ſich Frankreich nicht weigern, mit Deutſchland im Rahmen von Genf zu verhandeln. „Man muß mit Deutſchland ſprechen“ Unter der Ueberſchrift„Man muß mit Deutſchland ſpre⸗ chen“, greift die„Victoire“ in äußerſt ſcharfer Weiſe die Haltung der franzöſiſchen Regierung an, die die Oeffentlich⸗ keit beunruhige und kopflos mache. Als 1914 Viviani erklärt habe, ſo ſchreibt das Blatt, Deutſchland greife Frankreich an, ſeien die franzöſiſchen Soldaten in den Krieg gezogen, ohne zu wiſſen, daß ſie ſich in Wirklichkeit für zwei fanatiſche Ser⸗ ben ſchlügen, die das öſterreichiſche Kronprinzenpaar ermor⸗ det hatten. Der wahre Verantwortliche für den Weltkrieg ſei aber Poincaré geweſen, der den Augenblick für günſtig gehalten habe, um ſeine von Rußland unterſtützten Vergeltungsge⸗ lüſte in die Tat umzuſetzen. Er und Clemenceau ſeien für Frankreich und für Europa eine wahre Landplage geweſen. Der eine ſei für den Krieg verankworklich, der andere für den Verſailler Vertrag. Das ſchlimmſte ſei aber, daß die franzöſiſchen Politiker das wüßten, und nicht zugeben woll- ken. Heule wiederhole ſich das gleiche Spiel. Seit drei Wochen beunruhige man die Oeffentlichkeit, man eben einen anderen Vertrag abſchließen. Hitler habe ſeine Truppen ins Rheinland einziehen laſſen, aber das Rheinland ſei letzten Endes deutſches Gebiet. Es müſſe einmal klar herausgeſagt werden, daß die Skunde gekommen ſei, wo sd mit Deutſchland ſprechen müſſe. Die wahre Stimme des franzöſiſchen Volkes ſei in der Um⸗ frage zum Ausdruck gekommen, die kürzlich eine Zeitung in Südweſtfrankreich abgehalten habe und wobei ſich 5560 Franzoſen von 7344 abgegebenen Stimmen für eine Ver— ſtändigung mit Deutſchland ausgeſprochen hätten. Warnung vor Moskau Lord Mounk Temple gegen eine Unkerſtützung Sowjet⸗ rußlands durch England. Lord Mount Temple ſpricht ſich in einer Zuſchrift an die „Times“ gegen eine Unterſtützung Sowjetrußlands durch England aus. Es ſei immer noch die weitverbreitete Beſorgnis vorhanden, daß Frankreich infolge des franzöſiſch-ſowjetruſſi⸗ ſchen Paktes in einen Krieg gerate, und daß England in dieſen Krieg hineingezogen werden würde. Das britiſche Volk würde auf das kiefſte entrüſtet ſein, wenn es ſich in einen Krieg zur Verteidigung des Bolſche· wismus hineingezogen ſehen würde. Es würde ſich dagegen auflehnen, ſich zu Ehren der Internationale zu erheben. Eine Regierung, die ihr dreimal gegebenes feierliches Verſprechen, daß ſie ſich von der revolutionären Propaganda in Eng- land und im Britiſchen Reich enthalten würde, flagrant ge- brochen habe, könne von England nicht als Ireund oder Ver- bündeter betrachtet werden. Lord Mount Temple weiſt auch darauf hin, daß die Räteregierung bis jetzt nicht den geringſten Verſuch gemacht habe, auch nur einen Penny von den über 1 Milliarde Pfund zurückzuzahlen, die ſie der britiſchen Regierung ſchulde. Es gebe einen Punkt, wo ein„ſtändiger Kurs der überlegten und amtlich ermächtigten Treuloſigkeit“ unerträglich werde. Dieſer Punkt ſei in den Beziehungen Englands mit der Sow⸗ jetunion längſt überſchritten. Auflöſung kommuniſtiſcher Zellen in Polen Die in den letzten Tagen von der politiſchen Polizei durchgeführte Auflöſung der kommuniſtiſchen Zellen in den verſchiedenen Gewerkſchaften und politiſchen Organiſationen führte zur Verhaftung von rund 300 Kommuniſten in War⸗ ſchau und von rund 1000 Perſonen im ganzen. Ehrung Dr. Franks Empfang der Königlichen Akademie von Italien. Die Königliche Akademie von Italien, die alle führen⸗ den Perſönlichkeiten auf den verſchiedenſten Gebieten des wiſſenſchaftlichen Italien zu ihren Mitgliedern zählt, und die als die repräſentativpſte Einrichtung des geiſtigen Italien be— trachtet werden kann, veranſtaltete in der Villa Farneſina eine feierliche Sitzung zu Ehren des Reichsminiſters Frank. Präſident Marconi begrüßte Reichsminiſter Frank als„den Vertreter eines bedeutenden Führers, den Miniſter eines großen Staates und eines großen Volkes“ und gab dem aufrichtigen Wunſch für immer engere kulturelle Bande zwi— ſchen beiden Ländern Ausdruck, aus dem die gegenſeitige Achtung und Kenntnis erwachſen könne, die ſich nur gut und dauerhaft auf den weiteſten Gebieten der Beziehungen zwi⸗ ſchen Hitler-Deutſchland und dem Italien Muſſolinis aus⸗ wirken könne. Reichsminiſter Frank gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß er in Rom vor dem auserwählten Kreis italieniſcher Rechtsgelehrter einen Vortrag über die Grundzüge der nationalſozialiſtiſchen Rechtslehre halten durfte. Die Worte Marconis über die Zuſammenarbeit der beiden Länder auf geiſtigem Gebiet fielen auch bei ihm als Vertreter Deutſchlands auf fruchtbaren Boden. Reichsminiſter Frank wies auf die jahrhundertealte geiſtige Zuſammenar⸗ beit Deutſchlands und Italiens hin, deren Kultur ſich gegen⸗ ſeitig befruchtet habe und deren geiſtiger Zuſammenklang auch heute ſpürbar ſei. Grüße der Madeira⸗Fahrer Telegramm an Miniſterpräſident Göring und Dr. Ley. Die zweite Madeirafahrt der Urlauberflotte der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt bisher von beſtem nan len erfolgen könne. ſtelle ſie auf eine Nervenprobe 502 rufe eine wahre Panik en find 1 1 Nee un Der„Paris Midi“ verſucht die L gend hervor. Und warum das alles? Weil Deutſchland nach 17jäh⸗ neiſchein iſt das Befinden der Urlauber ganz vorzüglich. en. 10 zu 0 Der a e riger Geduld es ſatt habe, wie ein afrikaniſches Volk dritter[Bold der St. Louis“ konzertierte die Kapelle der Leibſtan⸗ was“ N ſchläge werde erſtens einen Friedensplan mit der Achſe Pa⸗ Gute behandelt zu werden. Man müſſe ſich an ſeine Stelle darte Adolf Hitler unter Leitung von Kapellmeiſter Müller⸗ inen is— London— Moskau umfaſſen, der auf dem ge⸗ ſetzen und ſich fragen, ob Frankreich dieſe Geduld gehabt ha⸗ John. Die auf der„St. Louis“ befindlichen Kameraden genſeitigen Beiſtand aufgebaut ſein ſoll, und zweitens werde rankreich England darauf aufmerkſam machen, daß das An⸗ gebot Hitlers den Beſtand des Völkerbundes gefährde und ven würde. Die Antwort darauf könne nur verneinend aus⸗ fallen. Man erkläre, Hitler habe den Gongſchlag gegeben. Sicher habe er das getan, aber das ſei der Ruf eines Volkes, des Jagdgeſchwaders Richthofen ſandten ſowohl an General der Flieger Göring als auch an Reichsleiter Dr. Ley Be⸗ grüßungstelegramme. — —* 3 2 DNB. Zoachimsthal, 4. April. Deer erſte Teilabſchnitt der Reichsautobahn Berlin-Stettin, die Teilſtrecke von Berlin nach Joachimsthal, wurde am Sams— tagnachmittag durch Miniſterpräſident Hermann Göring feier— lich dem Verkehr übergeben. Beim Eintreffen des Miniſterpräſi— denten, in deſſen Begleitung ſich Staatsſekretär Körner, Miniſterialrat Gritzbach und der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt befanden, kam ihm an der Sperre hinter Schwanebeck, am ſogenannten Stettiner Dreieck, der Gauleiter der Kurmark, Oberpräſident Staatsrat Wilhelm Kube zur Begrüßung entgegen. Anterhalb der rieſigen 200 Meter langen, im Bau beſfind— lichen Brücke, die die alte Reichsſtraße Berlin-Stettin über die Autobahn führt, war eine Tribüne aufgebaut. Davor ſtanden in langem Spalier die Gliederungen der Bewegung, NSKK, SS, SA, die politiſchen Leiter, die nationalſozialiſtiſche Jugend mit ihren Fahnen. Anter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt Hermann Göring die Fronten ab. Auf der Ehrentribüne ſah man Staatsſekretär Tammers und eine große Anzahl führender Perſönlichkeiten aus Staat und Partei. Im Namen der Geſellſchaft Reichsautobahnen empfing Direktor Rudolphi den Miniſterpräſidenten mit kurzen Be— grüßungsworten und meldete den erſten Teilabſchnitt Berlin— Joachimsthal als vollendet. Darauf ergriff Miniſterpräſident General Göring das Wort. Er erinnerte zunächſt an die Vorgeſchichte des Baues der Reichsautobahnen, daran, wie der Führer auch hier ſeine Idee Tat werden ließ. Adolf Hitler habe kürzlich mit Recht geſagt, er ſuche nicht Siegesruhm im Getümmel der Schlachten, hier bei ſeinen großen Bauten habe er ſich ein unauslöſchliches Denkmal geſetzt. Ich glaube, ſo ſagte der Miniſterpräſident, daß dieſe Autoſtraßen einmal das Kernſtück ſein werden von allen Taten des Führers auf techniſchem Gebiet. Der Miniſterpräſident ging dann auf den Anteil ein, den das Werk der Reichsautobahn an der Zurückführung des Mil— lionenheeres der Arbeitsloſen in Arbeit und damit in Lohn und Brot hat. Auch dieſer Kraftſtrom, der von dem Bau der Autobahnen ausgehe, und die Wirtſchaft allſeitig belebe, ſei ur— eigenſtes Werk des Führers. Der Miniſterpräſident ſtreifte im Anſchluß hieran den Kampf, der früher zwiſchen Schienenſtrang und Straße herrſchte. Auch hier habe der Führer Einhalt geboten. Wo früher Kampf herrſchte, ſteht heute auch auf dieſem Gebiet ein gemeinſames Werk. Ihr, meine deutſchen Arbeiter, und wir alle, ſo ſchloß der Miniſterpräſident, ſind in dieſem Augenblick erfüllt von der un— auslöſchlichen Dankbarkeit gegen dieſen einen Mann, gegen Adolf Hitler. Ich wünſche, daß dieſe Straße zukunftweiſend Göring eröffnet Neichsautobahnſtrecke Freigabe der Teilſtrecke Berlin— Joachimsthal ſein möge. So, wie ſie den Blick freigibt in deutſches Land, ſo ſoll ſie uns entgegenführen einer ſchönen Zukunft und einem ſtolzen Volke. Der Dank des Miniſterpräſidenten klang aus in einem Sieg— Heil auf den Führer. Generalinſpektor Dr. TDodt bat dann den Miniſterpräſi— denten, der vor zwei Jahren den erſten Spatenſtich an dieſer Strecke tat, die Strecke zu eröffnen. Miniſterpräſident Göring ſetzte ſich dann mit ſeinem Wa— gen an die Spitze der großen Kolonne der Ehrengäſte, und in ſauſender Fahrt ging es zum erſtenmal über dieſen neu eröffenten mehr als 40 Kilometer langen Teilabſchnitt. An den Leberfüh⸗ rungen, am Straßenrand, überall winkten die Menſchen, ſtanden die Jugend und die Formationen der Bewegung mit ihren Fah— nen. Auf der Fahrt durch die Schorfheide erklangen die Wald— hörner der Förſter. Am Endpunkt der Straße in Joachimsthal nahm der Mi— niſterpräſident die Parade der Fahzeuge ab. Von der Tribüne rollt es dann ununterbrochen, mehr als eine Stunde vorüber: Zuerſt Motorradfahrer der RS, dann Laſtwagen mit mehr als 3000 Arbeitern der an der Bahn beteiligten Anternehmn, Fahrzeuge der Reichsbahn und der Gliederungen der Bewegung und das endloſe Heer der Kraftfahrer, das es ſich nicht nehmen ließ, dieſen erſten Frühlingsabend auf der erſten Straße Adolf Hitlers in der Kurmark mitzuerleben. Eröffnung der Strecke Lehrte⸗Braunſchweig DNB. Braunſchweig, 5. April. Nach zweijähriger Bauzeit wurde am Sonntag in An— weſenheit des Reichsminiſters Kerrl, des Stabschefs Lutze und des braunſchweigiſchen Miniſterpräſidenten Klagges die Teilſtrecke Lehrte— Braunſchweig der Reichsautobahnſtrecke Braunſchweig— Hannover vom Generalinſpektor für das deutſche Straßenbauweſen Dr. ing. Todt für den Verkehr freigegeben. Zu der Feier hatte ſich an der Auffahrt der Strecke Braun⸗ ſchweig⸗Weſt eine große Menſchenmenge eingefunden. Nachdem Miniſterpräſident Klagges in einer Anſprache auf den erſten Spatenſtich vor zwei Jahren zu dieſem Werk der Gemeinſchafts⸗ arbeit des deutſchen Volkes und ſeines Führers hingewieſen hatte, gab Generalinſpektor Dr. Todt die Autobahnſtrecke Braunſchweig Lehrte mit einer kurzen Anſprache frei. Er be— tonte u. a.: Am erſten Sonntag nach der Abſtimmung des deutſchen Volkes über ſeine Ehre wird dieſe Strecke dem Ver- kehr und damit dem deutſchen Volke übergeben. And dieſe Frei— gabe iſt die erſte Dankesleiſtung des deutſchen Arbeiters an den Führer für ſeine Tat vom 7. März, durch die der Führer dem deutſchen Volke die Ehre wiedergegeben hat. Mit dieſem Hin— weis gebe ich die Strecke für den Verkehr frei.“ Generalinſpektor Todt beſtieg dann ſeinen Wagen und durchfuhr das weiße Band, das bis zu dieſem Augenblick die Bahn ſperrte. Mulan von italienischen Truppen beſett 64 Tonnen Sprengſtoffe, 20000 MG⸗Schüſſe auf die Flüchtenden DNB. Aſmara, 5. April (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB.) Wie vom italieniſchen Hauptquartier bekanntgegeben wird, . die italieniſchen Truppen am Sonntag früh Quo ram eſetzt. Die Trümmer des abeſſiniſchen Heeres ſetzten, ſo wird berich⸗ tet, ihre Flucht in ſüdlicher Richtung fort, wobei ſie ſtändig von italieniſchen Bombenflugzeugen unter Feuer gehalten werden. Am Samstag wurden von den italieniſchen Fliegern 64 Tonnen Sprengſtoffe abgeworfen und 20 000 Maſchinengewehrſchüſſe auf die Flüchtenden abgegeben. Der Eroberung von Quoram wird auf italieniſcher Seite beſondere ſtrategiſche Bedeutung beigemeſſen, da dieſer auf der alten Straße nach Addis Abeba liegende Ort das Einfallstor nach Innerabeſſinien darſtellt. Marſchall Badoglio rechnet mit einem baldigen Zu— ſammenbruch Abeſſinien. Er erklärt, der Negus habe nur noch drei Möglichkeiten: entweder greife er erneut an und werde dann vernichtet werden oder er warte den weiteren Angriff der Italie⸗ ner ab, wobei er das gleiche Schickſal erleben werde, oder er ziehe ſich völlig zurück. Auch das aber wäre der Zuſammenbruch, da es den abeſſiniſchen Truppen völlig an Straßen und Trans- portmitteln fehle. Der italieniſche Kronprinz, der am Sonntag aus Maſſaua kommend im italieniſchen Hauptquartier eintraf, wurde von der Bevölkerung begeiſtert begrüßt. Aeber die Bombenabwürfe auf den Flugplatz von Addis Abeba wird von italieniſcher Seite berichtet, daß dabei zwei abeſſiniſche Flugzeuge in Brand geraten ſind. Die Beſatzung des angreifenden italieniſchen Flugzeuges, der Pilot Tito Falconi, der bekannte Weltrekordmann im Rückenfliegen, und der Bord— monteur, wurden durch das Abwehrfeuer leicht verletzt, konnten jedoch die italieniſche Flugbaſis erreichen. Italien will unmittelbar mit Abeſſinien verhandeln DNB. Paris, 5. April. Die Anterredung, die Außenminiſter Flandin am Samstag⸗ vormittag mit dem italieniſchen Botſchafter gehabt hat, bezog ſich auf den Zuſammentritt des Dreizehner-Ausſchuſſes. Dieſer Ausſchuß, der bekanntlich am 8. April zuſammentreten ſoll, wird, wie verlautet, die Vorbereitung für das Verfahren für die Friedensverhandlungen zwiſchen Italien und Abeſſinien zu treffen haben. Die italieniſche Regierung ſcheint nach wie vor der An- ſicht zu ſein, daß zwiſchen den beiden kriegführenden Parteien unmittelbar Beſprechungen ſtattfinden müßten, während der „ nur die notwendige Annäherung durchzuführen abe. rr Sitzung der Notenbankleiter in Badenweiler DNB. Badenweiler, 5. April. Die Mitglieder des Verwaltungsrates der Bank für Inter⸗ naionalen Zahlungsausgleich in Baſel folgten am Sonntag einer Einladung ihrer deutſchen Kollegen nach Badenweiler und hielten anſchließend daran die übliche inoffizielle Be⸗ ſprechung der Notenbankleiter in Badenweiler ab. Es nahmen daran teil die Vertreter aller beteiligten Länder, nämlich Frank⸗ reich, England, Italien, Japan, Belgien, Holland und die Schweiz. „Kein vernünftiger Engländer wünſcht...“ Die engliſche Sonntagspreſſe zur politiſchen Lage DNB. London, 5. April. Die großen Londoner Sonntagsblätter begrüßen faſt all⸗ gemein den Gedanken, die weiteren Verhandlungen der Reſt⸗ kocarnomächte unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zu führen. Die Möglichkeit, die Genfer Verhandlungen des Dreizehner⸗ ausſchuſſes für dieſen Zweck auszuwerten, wird daher faſt durch⸗ weg gebilligt. Aus den Keberſchriften geht hervor, daß die Sonnkagspreſſe in ſtarkem Maße annimmt, daß das italieniſche und das deutſche Problem gemeinſam behandelt werden ſollen. Während„Sunday Erpreß“ den Schlüſſel zur Lage auf wirtſchaftlichem Gebiet erblickt, macht„Sunday Diſpatch“ „die Außenpolitik der engliſchen Regierung für das„inter⸗ nationale Durcheinander“ verantwortlich, das jeder vernünftige Engländer mit Entſetzen betrachte. Die ungerechte Behandlung Deutſchlands, das man mit Kniffen in einen Waffenſtillſtand getrieben habe, indem man ihm verſprach, daß man ſeinen Land- beſitz nicht beſchneiden wolle, ſei allen Engländern klar. Aber während die britiſche Sympathie für Deutſchland all⸗ gemein ſei, ſei England in die Front gegen Deutſchland ein⸗ gerückt. In Verbindung mit dem franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt müßten, ſo erklärt das Blatt, Stabsbeſprechungen zwiſchen Frankreich und Großbritannien bei Deutſchland Befürchtungen erregen und England in die ſchiefe Stellung bringen, als be⸗ teilige es ſich an Deulſchlands Einkreiſung. Kein vernünftiger Engländer wünſche, daß England in ſeiner Außenpolitik als der Bundesgenoſſe oder gar das Werkzeug der Sowietunion er⸗ ſcheine. Belgiens Arbeitsminiſter für Deutſchlands Friedensplan DNB. Antwerpen, 5. April. Auf einer Verſammlung der belgiſchen Arbeiterpartei in Antwerpen hielt der Miniſter für öffentl. Arbeiten, de Man, eine Rede über die innen- und außenpolitiſche Lage. Zum deut— ſechn Friedensplan bemerkte der Redner, er hoffe, daß bald eine allgemeine Verſtändigung über die Schaffung eines dauer⸗ Man dürfe die von Hitler haften Friedens zuſtande komme. ausgeſtreckte Hand nicht zurückweiſen. England, Belgien und Italien für Locarnobeſprechungen in Genf DRB. Genf, 5. April. Die engliſche, belgiſche und italieniſche Regierung haben der franzöſiſchen Regierung mitgeteilt, daß ſie einverſtanden ſind mit dem Vorſchlag, Beſprechungen der Locarnomächte in Genf anläßlich der Beratungen des Dreizehnerausſchuſſes ſtattfinden zu laſſen. Dieſe Konferenz der Locarnomächte wird am 9. oder 10. April ſtattfinden, da der belgiſche Miniſterpräſident van Zeeland nicht vor Donnerstag oder Freitag in Genf ſein kann. Die Pariſer Preſſe über den franzöſiſchen Gegenplan DNB. Paris, 5. April. Die Pariſer Sonntagspreſſe beſchäftigt ſich vornehmlich mit dem noch in Bearbeitung befindlichen franzöſiſchen Plan. Meh⸗ rere Blätter laſſen durchblicken, daß bei der Bearbeitung des franzöſiſchen Planes auch ſeine propagandiſtiſche Wirkung auf die öffentliche Meinung berückſichtigt werde. Man glaubt, daß nach der Locarnobeſprechung am Ende der Woche Generalſtabs— beſprechungen zwiſchen Frankreich, England und Belgien auf— genommen werden und daß die Prüfung des allgemeinen Pro— blems des europäiſchen Neubaues erſt nach den franzöſiſchen Wahlen in Genf beginnen werde. Der Außenpolitiker des„Petit Pariſien“, der in ſeiner verſtändnisloſen Einſtellung bisher mit am weiteſten ge— gangen iſt, hofft, daß die Konferenz der Locarnovertreter von kurzer Dauer ſein werde, da ſie ſich darauf beſchränken könne, die Ablehnung der im Weißbuch enthaltenen Vorſchläge durch Deutſchland und weiter die Unmöglichkeit feſtzuſtellen, die Ver⸗ handlungen mit dem Reich fortzuſetzen. Man werde den deut— ſchen Plan dann dem Völkerbund zur Prllfung überlaſſen. Leber den franzöſiſchen Gegenplan weiß das Blatt zu berichten, daß ſein Schwergewicht auf dem Grundſatz der kollektiven Sicher heit beruhen werde. An die Seite eines weſtlichen Regional- paktes könnten ähnliche Pakte für den Oſten, für das Donau- becken und das Mittelmeer treten. Zwecks Feſtigung der Bin— dungen des gegenſeitigen Beiſtandes könnte man in gewiſſem Amfange auf den Gedanken der Eurppäiſchen Anion(Briand!) oder auf das Genfer Protokoll vom Jahre 1924() zurück- kommen. Dieſer Hinweis auf die verſtaubten Vorſchläge einer überholten Epoche iſt für die geiſtige Haltung gewiſſer fran⸗ zöſiſcher Kreiſe bezeichnend. Der Außenpolitiker des„Excelſior“ nimmt an, daß der franzöſiſche Plan aus vier Teilen beſtehen werde: 1. Eine Widerlegung der„geſchichtlichen Fehler“() in der Einleitung der deutſchen Denkſchrift. 2. Eine Feſtſtellung der deutſchen Ablehnung der Vor- ſchläge der Reſtlocarnomächte vom 19. März. 3. Ein Nachweis, welche„Gefahr“() für Europa die deut— ſche Auffaſſung vom Frieden bedeute, die unvereinbar ſei mit den Grundſätzen des Völkerbundes und 4. einen„aufbauenden“ franzöſiſchen Plan im Rahmen des Völkerbundes. Die franzöſiſche Regierung werde nicht zuſtimmen, dal an die Stelle des Syſtems der kollektiven Sicherheit ein Syſtem zweiſeitiger Verträge oder Beiſtandsgarantien geſetzt werde. Ebenſowenig werde die franzöſiſche Regierung eine unterſchied⸗ liche Behandlung der großen Weſtmächte und der mittel- oder oſteuropäiſchen Staaten zulaſſen. Der deutſche Vorſchlag, ein Schiedsgericht einzuſetzen, ſei, ſo meint das Blatt, von vorn⸗ herein durch die Ablehnung des Haager Gerichtshofes erledigt. Aeber den aufbauenden Teil des franzöſiſchen Planes weiß das Blatt keine Einzelheiten zu berichten. Beſprechungen über den Wortlaut der franzöſiſchen Antwort DNB. Paris, 6. April. Im Außenminiſterium fanden am Sonntagabend Be— ſprechungen ſtatt, an denen Miniſterpräſident Sarraut, Außenminiſter Flandin, Staatsminiſter Paul-Boncour und mehrere Mitarbeiter des Quai d'Orſay teilnahmen. Dabei wurde der Wortlaut der franzöſiſchen Antwort auf den deutſchen Friedensplan, der Montagnachmittag dem Miniſterrat zur Kenntnis gebracht werden ſoll, noch einmal eingehend er— örtert. Wie aus politiſchen Kreiſen verlautet, ſoll ſich das franzöſiſche Schriftſtück aus drei Teilen zuſammenſetzen, von denen jeder auf einen Teil des deutſchen Friedensplanes antworte. Wie es heißt, werde der ſog.„aufbauende“ Teil des franzöſiſchen Schriftſtückes, der dem deutſchen Friedensplan ent⸗ gegengeſtellt werden ſolle, in erſter Linie den„ungeteilten“ Frieden zur Grundlage haben, ſich eng in den Rahmen des Völkerbundes einordnen und auf der kollektiven Sicherheit und dem gegenſeitigen Beiſtand begründet ſein. Es wird für wahr⸗ ſcheinlich gehalten, daß Außenminiſter Flandin das franzöſiſche Schriftſtück in Genf den Vertretern der Reſtlocarnomächte be— kanntgeben werde. Seine Veröffentlichung werde erſt dann er— folgen. Die Reichsautobahnen Ende Februar 1936 bld. Im Februar 1936 ſind bei den Reichsautobahnen 46 Kilometer neu in Bau genommen worden, ſo daß damit insge⸗ ſamt 937 Kilometer im Bau ſind. In Betrieb ſind unverändert 115 Kilometer. Bei den Anternehmern wurden im Februar 1936 61 044 Perſonen gegen 67 305 im Vormonat beſchäftigt. An Tagewerken wurden im Berichtsmonat bei den Anternehmern 1,33 Millionen geleiſtet, das ſind ſeit Baubeginn bisher insge⸗ ſamt 39,90 Millionen. An Ausgaben für den Bau der Kraft- fahrbahnen ſind im Februar 41,7 Millionen RM. verrechnet worden, ſeit Baubeginn alſo nunmehr insgeſamt 770.7 Mill. RM. vertraglich vergeben, aber noch nicht ausgeführt ſind Lei⸗ ſtungen und Lieferungen(Bindungen nach dem Stande Ende Februar 1935) im Geſamtwert von 257.7 Millionen RM. Ins- geſamt ſind Anternehmerarbeiten ſeit Beginn des Baues bis Ende Februar 1936 im Werte von 865.5 Millionen RM. ver⸗ geben worden. An Einnahmen-Erlös aus Nutzungen und dergl. ſind im Februar 1936 0,1 Millionen RM. verrechnet worden, ſomit bisher insgeſamt 6,0 Millionen RM. Anter Berückſichti⸗ gung der Einnahmen iſt bis zum Ende des Berichtsmonats über insgeſamt 1 022.4 Millionen RM. verfügt worden. Der Perſo⸗ nalbeſtand bei den Geſchäftsſtellen der Reichsautobahnen iſt im Zuſammenhang mit der Arbeitsſteigerung auf insgeſamt 6 606(6 528) Köpfe geſtiegen. Unmittelbar waren im Februar bei den Reichsautobahnen 67 650(73 833) Köpfe beſchäftigt. Die Abnahme von 8,7 Prozent iſt auf vorübergehende Arbeits⸗ einſtellung infolge ungünſtiger Witterung zurückzuführen. Engliſche Anerkennung für das Luftſchiff„Hindenburg“ DNB. London, 5. April. Anter der Aeberſchrift„Eine wunderbare Leiſtung“ ſchreibt der„Obſerver“ zu der erfolgreichen Jungfernfahrt des deutſchen Luftſchiffes„Hindenburg“. Das Märchen vom fliegenden Palaſt ſei Wirklichkeit geworden. Der„Graf Zeppelin habe zwar die Reiſe nach Brgqſilien bereits regelmäßig durchgeführt, aber das neue Luftſchiff ſei doppelt ſo groß. Es beſitze lururiöſe unterkünfte für die Fluggäſte und könne außerdem auf einer gewinnbringen⸗ den Grundlage Fracht befördern. Vor allen anderen Ländern habe ſich Deutſchland auf dem Gebiet der Verwendung von Luftſchiffen für den Welthandel einen beachtlichen Vorſprung geſichert. Der erſte Fernflug des„Hindenburg“ verdiene größte Aufmerkſamkeit. e — . der Bin. gewiſſem Briard) Jzurüc. ge einet r fran- in, daß men bes bil an Sſtem werde. ierſched⸗ on dotk⸗ etledigt. weiß das aut wort Vril. 8 ——* ö* Nr. 82 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Montag, den 6. April 1936 SGonnenſtrahlen im Gebirge Amerikaner mißt in den Anden die ſtärkſte Sonnenſtrahlung Der amerikaniſche Forſcher C. P. Butler hat auf dem höchſten Berg von Chile auſſchlußreiche Sonnenmeſſungen durchgeführt, über die er jetzt in amerikaniſchen Zeitungen berichtet. Zu den Seltſamkeiten der Natur gehört die Feſtſtellung, daß die Sonne nicht in den backofenheißen Wüſten der Tropen am hellſten ſtrahlt, nicht in den Dſchungeln des Kongos oder in der Gobi, ſondern auf den Gipfeln der höchſten Berge, wo Schnee und Eis ſo manchem erfrorenen, kühnen Bergſteiger ein Grab bereitet haben. Das iſt das Ergebnis der Anter— ſuchungen der Sonnenſtrahlung, die auf dem Gipfel des Aun— conquilcha in Chile von dem Forſcher C. P. Butler durch— geführt worden ſind. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die Intenſität der Sonnen ſtrahlung in großen Höhen in ganz außerordentlicher Weiſe anſteigt. Auf dem Gipfel des Aunconquilcha, der nahezu 6400 Meter hoch iſt, fand man, daß die Intenſität der Sonnen— ſtrahlung um ein Sechſtel größer als auf Meereshöhe iſt, d. h. 1,75 Kalorien per Quadratzentimeter und Minute ſtatt der üblichen 1,5. Im dieſe Feſtſtellungen machen zu können, beförderte Butler höchſt empfindliche Strahlenmeſſungsapparate auf den Kamm der Anden in eine Höhe von faſt 6000 Meter. Die Meſſungsergebniſſe liegen ungefähr in der Mitte zwiſchen denen, die man auf Meereshöhe erhielt, und jenen, die bei den höchſten Ballonaufſtiegen erzielt wurden. Die Inſtrumente wurden auf einem Eisblock montiert, und der Gelehrte, der bei 6 Millionen Die Zwangsarbeit DNB. Berlin, 3. April. Die Studienſtelle deutſcher Rückkehrer aus der Sowjet— union in Berlin hat auf Grund umfangreichen ſtatiſtiſchen Ma— terials die Zahl der Zwangsarbeiter in der AdSSz errechnet Den Feſtſtellungen liegen ſowjetruſſiſche Zeitungsmeldungen, Angaben von Rückkehrern und eine rieſige Anzahl von Bitt— briefen aus den Zwangsarbeitslagern, die im Original vorhanden ſind, zugrunde. Danach beläuft ſich die Zahl der Verbannten in Sowjetrußland, die gegenwärtig Zwangsarbeit leiſten müſſen, auf ungefähr ſechs Millio— nen. Sie verteilen ſich auf die Verbannungsorte Nordruß— lands und Sibiriens und müſſen bei kümmerlichſter Ernährung und Anterbringung in elenden Baracken eine Arbeit leiſten, der die meiſten nicht gewachſen ſind. Auf Grund zuverläſſiger Schätzungen läßt ſich mit Beſtimmtheit ſagen, daß Millionen durch die Strapazen der Arbeit, der Kälte und des Hungers umgekommen ſind. Ein in Moskau erſchienener amtlicher ſowjetiſcher Bericht ſeinen Experimenten außerordentlich unter der ſtrengen Kälte zu leiden hatte, mußte zu ſeiner Aeberroſchung bemerken, daß die Sonnenſtrahlung trotz der barbariſch niedrigen Temperatur viel ſtärker war als in den heißeſten Wüſtengegenden. Die menſchliche Sinneswahrnehmung deckte ſich im übri— gen durchaus nicht mit den Aufzeichnungen der wiſſenſchaft— lichen Apparate. In einer Schwefelmine, die hoch oben im Gebirge liegt, ſtieg die Temperatur ſelbſt mittags kaum über den Gefrierpunkt, obwohl der Aunconquilcha faſt 200 Meilen nördlich vom Wendekreis des Steinbocks liegt. Alle Mitglieder der Expedition trugen dicke warme Kleidung, Strickmützen, Fauſthandſchuhe und ſchwere gefütterte Stiefel. Trotz der Kälte bekam man in wenigen Stunden Sonnenbrand, wenn man ſich gegen die Strahlen nicht ſchützte. Die Leute, die in der Schwefelmine arbeiteten, waren faſt ſchwarz gebrannt. Ob— wohl die Aufzeichnung der Apparate bewies, daß die Sonnen— ſtrahlung größer war, als ſie jemals auf Seehöhe beobachtet wurde, war das einzige, was man unmittelbar ſpürte, ein lei— ſes fiebriges Gefühl um die Naſe, an den Backen und im Nacken. 600 Meter tiefer war das Lager der Minenarbeiter. Es ſoll die höchſtgelegene menſchliche Niederlaſſung in der Welt ſein. Tatſächlich leben dort aber die Menſchen ſelten länger als wenige Wochen hintereinander. Faſt jeder leidet ſchwer unter den Zuſtänden, die in ſo großen Höhen den menſchlichen Organismus befallen. Niemals iſt dort oben ein Kind ge— boren worden. in Sibirien in Sowjetrußland über die Kanalbauten im Norden, betitelt„Der Stalin— Weißmeer-Kanal“ muß die kataſtrophenähnlichen Zu— ſtände in den Zwangsarbeitslagern zugeben. Allein der Bau des Weißmeer-Kanals hat unzählige Menſchenopfer gefordert. Anter den gleichen Bedingungen wird vom Innenkommiſ— ſariat der Sowjetunion(der früheren GPel) der Wolga Moskwa ⸗Kanal gebaut. Auch hier liegt die Aufſicht unter der Oberleitung des jüdiſchen Chefs der GPil, Jagoda, wiederum in den Händen jüdiſcher GPiel-Funktionäre, wie Kogan, Birin, Afanaſſjew u. a. Im Nibelungen-Verlag, Berlin, iſt jetzt eine Broſchüre von Dr. Hermann Greife,„Zwangsarbeit der Sow— jetunion“, erſchienen, die das geſamte Material über die Zwangsarbeiter zuſammenſtellt. Die Schrift fußt faſt aus- ſchließlich auf Angaben des ſowjetamtlichen Berichtes„Der Stalin-Weißmeer⸗Kanal“, bietet alſo ein Material, deſſen Stichhaltigkeit auch von ſowjetiſcher Seite nicht beſtritten wer— den kann. Reichsleiſtungskampf der Studenten DNB. Berlin, 4. April. Der zum erſtenmal im Rahmen des Reichsberufswett⸗ kampfes durchgeführte Reichsleiſtungskampf det Studenten wurde an ſämtlichen deutſchen Kunſthochſchulen mit anzuer⸗ kennendem Erfolg abgeſchloſſen. In einer unter der Schirmherr⸗ ſchaft des Reichsjugendführers ſtehenden Ausſtellung, die am Samstag im Stadthaus in Wilmersdorf eröffnet wurde, ſind jetzt die Ergebniſſe von allen deutſchen Kunſthochſchulen zuſam- mengetragen worden. Die hier zuſammengefaßten Ergebniſſe ſtammen von den Kunſthochſchulen Düſſeldorf, Königsberg, Karlsruhe, Stuttgart, Dresden und Berlin, die das Thema„Das deutſche Dorf“ in ſeinen verſchiedenen Möglich⸗ keiten ausgewertet haben. Beſonders eindrucksvoll iſt das von der Düſſeldorfer Kunſthochſchule entworfene„Dorf am Nieder- rhein“, das auch in dieſer Form in der niederrheiniſchen Land— ſchaft erſtehen wird. Bei der Eröffnungsfeier ſprach der Leiter der Fachgruppe Architektur und bildende Künſte, Pg. Scheunemann, vom Sinn des Leiſtungskampfes. Obergebietsführer Cerff eröffnete dann die Ausſtellung mit der Verſicherung, die junge Generation hoffe und glaube, daß durch die Erziehungsarbeit an den Hochſchulen und in der Gemeinſchaft ein neuer Künſtlertyp heranwachſen werde, der wirklich mit der Gemeinſchaft verwachſen ſei. Am Schluß der Feier kennzeichnete der Beauftragte für den Reichsleiſtungskampf, Amtsleiter Beer, noch einmal die Olympiaidee dieſes Wettkampfes, der die geſamte ſtudentiſche Jugend anſpornen und ihr Wollen und Können erweitern ſolle. Kennziffer der Großhandelspreiſe DNB. Berlin, 4. April. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 1. April 1936 auf 103,7(1913 100); ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche(103,6) wenig verändert. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 104,9(plus 0,2), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 93,5(minus 2,2) und induſtrielle Fertigwaren 120,2(unv.). Für den Monatsdurchſchnitt März lautet die Kennziffer 103,6(wie im Vormonat). Hauptgruppen: Agrarſtoffe 104,5(minus 0,3%), Kolonialwaren 84,6(minus 2,2%), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 93,8(plus 0,1%) und induſtrielle Fertigwaren 120,1(plus 0,22%). Neunjähriger erſchießt ſeine Schweſter DRB. Paris, 4. April. In Courget, einem kleinen Dorf in der Nähe von Bordeaux, erſchoß ein neunjähriger Junge ſeine fünf Jahre alte Schweſter im Anſchluß an einen Streit, der zwiſchen den Kin⸗ dern ausgebrochen war. Der junge Mörder ging dabei mit einer faſt unglaublichen Kaltblütigkeit zu Werke. Nach Be⸗ endigung des Streites erklärte er ſeiner Schweſter, er werde ſie jetzt erſchießen. Darauf begab er ſich in das Schlafzimmer ſeiner Eltern, wo das Jagdgewehr ſeines Vaters ſtand, erbrach einen Schrank, um ſich Patronen zu beſchafſen und kehrte dann in das Wohnzimmer zurück, wo er, ohne ein Wort zu ſagen, auf ſeine Schweſter anlegte und ihr die Schrotladung in den Kopf jagte. Nach vollbrachler Tat begab er ſich aufs Feld und erklärte einem Nachbar, ſeine Schweſter habe Selbſtmord be⸗ gangen(). Bei ſeiner Vernehmung geſtand er nicht nur ſeine Tat, ſondern fügte hinzu, daß er urſprünglich die Abſicht gehabt „auch ſeine Mutter zu erſchießen. In Anbetracht ſeiner Jugend wurde der Junge vorläufig auf freien Fuß belaſſen. . . rere—— Erfahrungen bei der erſten Amerikafahrt DNB. Rio de Janeiro, 4. April. (Funkſpruch des DRB. ⸗Sonderberichterſtatters) Kurz vor der Ankunft des„LZ Hindenburg“ in Rio de Janeiro nahm der Sonderberichterſtatter des Deutſchen Nach— richtenbüros Gelegenheit, die Schiffsführung über ihre Eindrücke über die Leiſtungen des Prachtſchiffes auf ſeiner erſten Süd— amerikafahrt zu befragen. Für jeden, der zum erſtenmal an einer Atlantiküberque— rung mit einem ſo prächtigen, geräumigen, ſchnellen und be— quemen Luftſchiff teilnimmt, der erlebt, daß man heute in eini— gen hundert Metern Höhe die Teetaſſe auf drei Fingerſpitzen balancieren kann, während bei den bei Windſtärke 8 bis 10 unten mühſam vorwärts kommenden Schiffen die Wellen bis an die Kommandobrücke ſchlagen, für den iſt das Erlebnis ſo mitreißend, daß er gar nicht auf den Gedanken kommt, es ſei vielleicht noch eine Verbeſſerung möglich. Anders natürlich die Männer von der Schiffsführung, die ja alle Kinderkrankheiten des Luftſchiffbaues und der Fahr— technik erlebt haben. Der Sonderberichterſtatter des DNB. hat ſich daher darauf beſchränkt, der Schiffsführung eine einzige Frage vorzulegen, nämlich die nach den grundlegenden Verbeſſerungen gegenüber dem„Graf Zep— pelin“ durch die neuen Gasöl-Motoren. „Es iſt noch zu früh“, o wurde dem Berichterſtatter er klärt,„ein endgültiges Arteil über die Maſchinen abgeben zu wollen. Damit wird man bis zur Rückkehr nach Friedrichshafen warten müſſen, bis insbeſondere die Lager nachgeſehen worden ſind. Aber man darf wohl ſagen, daß ſich die Maſchinen bis— her glänzend, ja über alle Erwartung gut, bewährten. Anmit— telbar nach der 75ſtündigen Deutſchlandfahrt iſt das Schiff auf die Reiſe nach Rio de Janeiro gegangen, und die Motoren laufen jetzt ſchon mehr als 80 Stunden, ohne daß mehr als eine einzige geringfügige Störung an einem Motor vorgekom— men iſt, die aber in Kürze behoben werden konnte. Es darf mithin die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß dieſe Motoren ſich ſehr bald zu abſolut betriebsſicheren Maſchinen entwickeln werden. Dann wird man ſelbſtverſtändlich bei den Dieſel— Maſchinen bleiben, ſchon weil der Betriebsſtoff viel ungefähr— licher als Benzin iſt. Außerdem iſt Rohöl ja auch erheblich billiger. Zu löſen bleibt dann allerdings noch die Frage einer Ballaſtgewinnung, um das Gewicht des Oelverbrauchs auszu— gleichen. Die Verſuche in dieſer Richtung befriedigten bisher nicht. In dieſem Problem liegt wohl auch die nächſte große Verbeſſerung, die man erwarten darf.“ „Hindenburg“ ſtartet heute zur Rückfahrt DNB. Rio de Janeiro, 5. April. Das Luftſchiff„Hindenburg“ wird am Montag früh gegen 6 Ahr(10 Ahr ME.) von dem Lufthafen Santa Cruz zur Heimfahrt ſtarten. Rom: Am Samstag fand aus Anlaß des 10. Jahresfages der Errichtung der faſchiſtiſchen Jugendorganiſation Batilla auf dem Platz Venezia eine große Kundegbung der vollzählig an getretenen Jugendorganiſation von Rom ſtatt. Paris: Der Staatsrat hat nach einer mehrſtündigen Sitzung die Berufung der drei Gliederungen der„Action Francaise! gegen die gegen ſie verfügt. Auelöſung verworfen. Der Flachsbau in Viernheim Der Ortsbauernführer hatte am 3. ds. Mts. alle für den Flachsanbau in Betracht kommenden, künftigen Erbhof⸗ bauern in den„Ratskeller“ geladen. Herr Direktor Keil von der Bäuerlichen Werkſchule Heppenheim erläuterte in ſeinem Vortrag und in anſchließender Ausſprache das We— ſentliche dieſes Anbaues, der in unſerer Viernheimer Ge— markung dieſes Jahr erſtmalig eingeführt werden ſollte. Herr Dr. Keil ging dabei von der Vorausſetzung aus, daß der Flachsbau als Faſeranbau nicht vom Standpunkt der Rentabilität zu betrachten ſei, ſondern von der grundſätzlichen Auffaſſung, daß dem deutſchen Volke durch dieſen Anbau am beſten gedient ſei. Der Referent verſicherte, daß auch der Bauer in ſachgemäßer Ausſaat, Behandlung und Ernte und vor allem mit Luſt und Liebe für die Sache an ſeine Auf- gaben heranginge. In manchmal humorvoller Weiſe ſchil⸗ derte er ſeine Erfahrungen bei der letztjährigen Abnahme des Fla chſes 5 Um das deutſche Volk mit Geſpinſtfaſern ausreichend und zuverſichtlich zu verſorgen, hat der Reichsnährſtand die' Kontingentserfüllung betr. Flachs angeordnet. Für die in, Betracht kommenden Gemeinden des Kreiſes Bensheim beträgt dieſelbe 14, für Heppenheim 12 Morgen, davon entfallen auf die Gemeinde Viernheim 3 Morgen, einſchließlich der Adolf— Hitler-Flachsſpende, die eine Ehrengabe ſein ſoll für den Führer, als Dank des deutſchen Bauern für die Einführung der Wehrmacht. Da aber nur ein Qualitätsflachs uns den wirtſchaftspolitiſchen Zielen näherbringt, und außerdem die Wirtſchaftlichkeit dieſer Kultur garantiert, hat ſich Orts⸗ bauernführer Roos auf die Begrenzung eines Anbaugebietes für Flachs innerhalb der Gemarkung feſtgelegt, die ungefähr demjenigen des Tabaks entſprechen ſoll. Nur Qualitäts⸗ flachs liefert brauchbare Faſern und nur Flachs von beſter Güte erzielt auch gute Preiſe. Es iſt daher angebracht, alle die Punkte zu erörtern, die der Flachsanbauer in dieſem Jahre zur Erzielung eines einwandfreien Erzeugniſſes beobachten muß. Der Flachs iſt an ſich anſpruchslos, er verträgt keinen Flugſand, aber lehmigen Sand. Da die urſprünglichen An— baugebiete des Flachſes, Rußland und Belgien, Länder mit großen Niederſchlagsmengen ſind, paßt er ſich klimatiſch vor⸗ züglich an unſer Odenwaldgebiet an.(1000 bis 1200 mm Niederſchlag.) Infolge des großen Feuchtigkeitsbedürfniſſes iſt eine möglichſt flach gegebene Pflugfurche im Frühjahr angebracht auch iſt Flachs ein Flachwurzeler. Als Vor⸗ frucht gelten Hackfrüchte, friſcher Stallmiſt und Kleeäcker ſind dagegen ungeeignet. Flachs verlangt ſchnell wirkenden Dün⸗ ger, vor allem 40prozentiges Kaliſalz und Superphosphat, ſowie ſchwefelſaures Ammoniak in angemeſſener Menge, da⸗ mit ja keine Lagerung entſteht. Kalkhaltige Düngemittel ſind ungeeignet. Da wir auf Faſerlein reflektieren, alſo einen feinen Stengel erzielen wollen, muß Dickſaat erfolgen(cd. 70 bis 75 Pfd. pro Morgen). Bei zu dünner Ausſaat muß der Erzeuger damit rechnen, daß er bei der Abnahme des gezwackten Flachſes eben ſelbſt„gezwackt“ werden könnte durch die Abnahmekommiſſion. Bei der Ausſaat hat die Hand- oder Breitſaat den Vorzug vor der Maſchinenſaat mit 10— 11 em Reihenabſtand. Die Ausſaat erfolgt am„100. Tag des Jahres“, d. i. am 10. April. Die Pflegearbeiten, wie Jäten uſw., müſſen frühzeitig beendet ſein, in der Regel mindeſtens wenn der Flachs 30 em hoch geworden iſt. Ein Durcheggen nach erfolgtem Auflaufen der Saat muß unbe⸗ dingt unterbleiben, da die flache Bewurzelung einen Eggen⸗ ſtich nicht ertragen kann. Nach alter Erfahrung tritt die Reife 100 bis 110 Tage nach der Ausſaat, alſo noch vor der Roggenernte ein. Die Ernte ſoll in der Gelbreife vor⸗ genommen werden, das iſt dann, wenn die Stengel hellgelb und die Samen vollkommen ausgebildet ſind. In dieſem Zu⸗ ſtand iſt die Nutzung am wirtſchaftlichſten. Die Faſern haben dann die Beſchaffenheit, wie ſie von der Leinen-Induſtrie gewünſcht wird, die Körner reifen beim Aufſtellen nach und können nicht nur als Schlag- und Futterlein, ſondern als Saatgut verwendet werden und das Feld wird noch zeitig genug für die Hackfrucht frei. Der Flachs muß gerauft und darf nicht gemäht werden, weil im letzteren Falle Pilz⸗ befall eintritt und bei der ſpäteren Verarbeitung dann Lein⸗ wandflecken auftreten. Das Unkraut wird ausgeleſen und die Flachsſtengel in möglichſt gleicher Lage zur Trocknung und Erhärtung nebeneinander gelegt mit 2 mal 24 Stunden La⸗ gerung. Die beſte Trockenart iſt das Stellen der Bündel (25 em Durchmeſſer, an Gerüſtſtangen als ſogen.„Kapellen“. Es iſt darauf zu achten, daß kein Wirrſtroh entſteht. Als Ertrag rechnet man 20 Zentner Flachsſtroh, 4 Zentner Leinſamen und 1 Zentner Kapſelſpreu(aufgequellt vor⸗ züglich zu verwenden für Jungvieh!) pro Morgen. Der Zentner Flachs koſtet Mk. 2.50 bis Mk. 6.20 ohne Samen je nach Bonitierung, ſodaß immerhin eine Roheinnahme von Mk. 150.— pro Morgen angenommen werden kann, exkluſiv des Leinſamens. Der Flachsbau, der dieſes Jahr auch in unſerer Ge- markung wieder neu erſtehen ſoll, muß von jedem Bauer gewürdigt werden. Mögen alle die ausländiſchen Beſucher, welche dieſes Jahr auf unſerer Reichsautobahn zur 3. Reichs⸗ nährſtandsſchau nach Frankfurt a. M. fahren, nicht nur das grandioſe Werk die„Straßen Adolf Hitlers“ bewundern ſie ſollen auch an den blaublühenden Flachsparzellen erken⸗ nen, daß das deutſche Volk trotz allen Widerwärtigkeiten gewillt iſt, ſeine Eigenverſorgung wie auf allen Gebieten, ſo auch in der Geſpinſtfaſererzeugung ſicherzuſtellen. J. B. Der Kampibloch Aller Krlegstellnenmer iſt die Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung. Kriegs⸗ teilnehmer, Frontkämpfer, ſammelt euch! Tretet ein in die größte Millionenorganiſation, die eure Intereſſen im neuen Staate vertritt. Bedient euch ihrer Vorteile! ——— Bau von Aebungsſtätten und Schwimmbädern Darmſtadt. Reichsſtatthalter Sprenger richtet als Füh⸗ rer der Landesregierung an alle unterſtellten heſſiſchen Behörden, Gemeinden und Gemein dever⸗ bände folgende Anordnung: Wiederholt iſt es vorgekommen, daß ſich Schwimmgele⸗ genheiten(Schwimmbäder, Brandweiher uſw.) ſowie ſon— ſtige Uebungsſtätten nach Fertigſtellung als fehlerhaft her⸗ ausgeſtellt haben. Bei vorheriger ſportbautechniſcher Be— ratung durch das zuſtändige Referat für Turnen und Sport hätten die Fehler vermieden werden können. Zur Verhütung von Unzuträglichkeiten und zur Vermeidung unnötiger Koſten ordne ich daher an: Wird die Herſtellung oder Umgeſtaltung einer Uebungsſtätte geplant, ſo iſt ein Antrag bei der Landes- regierung(Referat Turnen und Sport) vorzulegen zwecks Nachprüfung der Pläne hinſichtlich der Erfüllung der ſport— lichen Bedingungen. Die Landesregierung(Referat Tur- nen und Sport) ſetzt hierauf unter Heranziehung des ſport— bautechniſchen Sachverſtändigen einen Lokaltermin zur Be— ſichtigung des Anlagengeländes feſt. Handelt es ſich ledig— lich um einen Brandweiher, der als Schwimmgelegenheit verwendet oder ausgebaut werden ſoll, dann wird der als annehmbar erklärte Plan durch die Abteilung 1e dem zu⸗ ſtändigen Kulturbauamt zur Ausführung weitergeleitet. In dieſem Falle erledigt das Kulturbauamt alles weitere unmittelbar mit den Kreisämtern, Brarcbverſicherungs— kammer, Arbeitsdienſt und ſonſtigen Stellen. Der Ausbau eines Brandweihers zu ordnungsmäßigem Schwimmbad einſchließlich Planung von angeſchloſſenen Uebungsplätzen für Turnen und Sport unterliegt ebenfalls der Beratung und Genehmigung der Landesregierung(Referat Turnen und Sport). Nach Ausführung der Arbeiten iſt der Landes⸗ regierung(Referat Turnen und Sport) Mitteilung zu machen. Durch dieſe Anordnung ſollen die Gemeinden uſw. da— vor geſchützt werden, Ausgaben für Turn- und Sportan⸗ lagen zu leiſten, die nicht den ſportbehördlichen Richtlinien entſprechen. Schweres Autounglück Drei Todesopfer. Neuſtadt(Holſtein), 6. April). Auf der Chauſſee nach Neuſtadt entdeckten Autofahrer in der Nähe der Stadt einen zertrümmerten DKW. Kleinwagen, der offenſichtlich gegen einen Baum geraſt ſein mußte. Bei dem Wagen lagen drei Perſonen, von denen nur eine, ein Mädchen, noch ſchwache Lebenszeichen von ſich gab, während die beiden anderen bereits kok waren. Auf dem Transport in das Krankenhaus iſt auch das Mädchen ſei⸗ nen ſchweren Verletzungen erlegen. Bei den Toten handelt es ſich um einen Eiſenwaren— händler Meinert und deſſen kaufmänniſchen Gehilfen ſowie um die Tochter des Maurermeiſters Voß, ſämtlich aus Neu⸗ Aus Nah und Fern Deutſche Glaubensbewegung und Keligionsunkerricht. Darmſtadt. Eine an das Stadtſchulamt Mainz gerich⸗ tete Verfügung der Abteilung 2 der Landesregierung wird den heſſiſchen Schulbehörden zur Kenntnis und Beachtung übermittelt. Die Verfügung lautet:„Eine ordnungsmäßige Abmeldung vom Religionsunterricht hat in der in Artikel 4 Abſatz 5 des Volksſchulgeſetzes vorgeſchriedenen Form zu erfolgen. Bei Schülern über 14 Jahren iſt eine Beſcheini⸗— gung des zuſtändigen Gerichts über den erfolgten Austritt aus einer chriſtlichen Kirche vorzulegen. Eine Einwirkung darauf, daß die vom chriſtlichen Religionsunterricht abge— meldeten Schüler an einem entſprechenden Unterricht der deutſchen Glaubensbewegung teilnehmen, ſteht mir nicht zu. Für die an einem Religionsunterricht außerhalb der Schule nicht teilnehmenden Schüler hat der Schulleiter an— zuordnen, an welchem ſonſtigen Fachunterricht ſie während der Religionsſtunden ihrer Klaſſe teilzunehmen haben. Wieder Hundeausſtellung in Frankfurt a. M. * Frankfurt a. M. Nach der großen Internationalen Hundeausſtellung des vergangenen Jahres bereitet in die— ſem Jahr der Verein für Hundefreunde in Frankfurt am Main anläßlich ſeines 40jährigen Beſtehens wieder eine große Jubiläums-Hundeausſtellung auf dem Feſthallen⸗ gelände vor. Es ſteht bereits heute feſt, daß die Beſchik⸗ kung überraſchend groß ſein wird. Neben unſerer engeren Heimat wird vor allem Süddeutſchland als Ausſteller ver treten ſein. Daneben wird aber auch eine gute Beſchickung aus dem Ausland erwartet. In dieſer Richtung ſchweben bereits Verhandlungen. Die einzelnen Fachſchaften der Hundezüchter werden Sonderausſtellungen veranſtalten. Führende Männer der Kynologie haben bereits die Ueber nahme des Preisrichteramts zugeſagt. ** Frankfurt a. M.(„Der Tierzüchter als Tier- quäler.) Zwiſchen dem Inhaber einer Geflügelfarm und ſeinen Mietern und Nachbarn war es zu Streitigkeiten gekommen, die zu einer Anzeige gegen den Geflügelzüchter wegen Tiermißhandlung führten. Die Verhandlung ergab. daß auf der Farm unglaubliche Zuſtände herrſchten. Die Zeugen berichteten, daß der Angeklagte nachts ſchwer an⸗ getrunken nach Hauſe komme und dann im Stall zu toben pflege. Auf der Farm wurden Truthühner, Enten und Hühner gezüchtet, aber tagelang bekam das Vieh nichts zu freſſen und täglich verendeten Tiere. Auf Grund der be⸗ ſchworenen Ausſage von fünf Zeugen erachtete das Gericht als feſtgeſtellt, daß der Angeklagte ein altes unterernährtes Pferd in eiliger Gangart antrieb und im Stall roh trat, daß er Geflügel zwei bis vier Tage hungern ließ. daß er einem Truthahn, der ihn ins Bein gezwickt hatte, mit einem Eimer ein Bein zerbrach, nach einer Pute mit Steinen warf und Hunde unmenſchlich behandelte. Der Angeklagte wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. * Frankfurt a. Mm.(Das todſichere Roulette⸗ Spielſyſtem.) Wegen Betrugs wurde ein Mann namens Hans Schäfer feſtgenommen. Er hatte durch Zeitungsinſerat Geldgeber mit einem Mindeſtkapital von 1000 bis 1500 Mark geſucht und ein gewinnbringendes Geſchäft in Ausſicht geſtellt. Fanden ſich Intereſſenten, ſo erſchien Schäfer bei ihnen und erzählte, daß er ein Roulette⸗Spielſyſtem erfunden habe, durch das man an der Spielbank in Baden-Baden mit abſoluter Sicherheit Ge⸗ winne erzielen müſſe. Lediglich das erforderliche Spiel⸗ kapital fehle ihm, weshalb er Teilhaber ſuche, denen groß— zügig die Hälfte des Gewinnes zugeſichert wurde. Bis ſetzt iſt ein Fall bekannt geworden, wo Schäfer für ein Ehepaar in Baden-Baden ſpielte und in wenigen Tagen 500 Mark verlor. Natürlich hatte er es verſtanden, ſich ſogenannte Speſengelder zu verſchaffen. Vermutlich iſt Schäfer auch noch an andere Perſonen herangetreten. Im Intereſſe einer wirkſamen Bekämpfung ſolcher Betrügereien werden alle Perſonen, die Angaben machen können, um Mitteilung an die Polizei erſucht. n: Hanau.(Laſtwagen gegen Poſtomni⸗ bus.) Auf der Hauptverkehrsſtrafe Hanau—Gelnhauſen ereignete ſich zwiſchen Langenſelbold und Rückingen ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem aber Perſonen keine ernſt⸗ haften Schäden erlitten haben. Der Poſtomnibus war auf der Fahrt von Langenſelbold nach Rückingen, als ihm ein mit Sand ſchwer beladener Laſtwagen entgegenkam. Die beiden Fahrzeuge begegneten ſich an einer durch Bauarbei— ten ſtark verengten Stelle. Anſcheinend hat der Fahrer des Laſtwagens kurz bevor er mit dem Poſtomnibus auf glei⸗ cher Höhe lag einen anderen Kraftwagen überholt, wobei er die linke Straßenſeite anfahren mußte. Der Fahrer des Poſtomnibuſſes lenkte ſofort geiſtesgegenwärtig ſein Fahr⸗ zeug in mäßiger Fahrt in den Straßengraben. Trotzdem rannten die ſchweren Wagen mit den Kühlern zuſammen, wobei beide Fahrzeuge ſo ſtark beſchädigt wurden, daß ſie ſpäter abgeſchleppt werden mußten. Der Lenker des Laſt⸗ Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright bu Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) „Es war mir lieb. Ich hatte ernſte Dinge mit der Roſe⸗ marie zu ſprechen. Lange hab ich ſchon auf die Gelegen⸗ heit gepaßt.“ „Das kann ich mir wohl denken.“ Er achtet ihres häßlichen Tones nicht. Die Stunde, die jetzt hinter ihm liegt, iſt voll ſo ſeltener Weihe, daß er nicht fähig iſt, eine böſe Deutung in ſeiner Seele aufzunehmen Etwas Abgeſchloſſenes liegt auf ſeinem ſtillen Antlitz, als 30 15 für ihn hinfort nur noch eine Richtung gäbe und ein iel. „Anne,“ ſpricht er, und es iſt dieſelbe Weichheit in ſeiner ruhigen Stimme, die ſie vorher vernahm,„du biſt, ſeitdem ich den Huber, deinen böſen Geiſt, aus dem Hauſe warf, anders gegen mich geweſen und anders gegen die Eltern. Das macht mir Mut, mit dir zu reden, wie ich es lange ſchon gerne wollte. Du haſt nicht Grund, mit argen Augen auf die Roſemarie zu ſehen. Sie wuchs als Kind bei uns heran. Sie war nur immer meine kleine Schweſter. Dann kam mal eine Zeit, da hoffte ich, ſie dürfte mir etwas an⸗ deres werden. Das war vorbei, als du in den Hof kamſt. Es lag in der Zeit, als ich noch Knecht war bei dem Vater. Es war ein kurzer, warmer Frühlingstag, der ſchnell ver— geht. Jetzt iſt ſie lange wieder nur meine liebe, kleine Schweſter, die mich immer ſo gut verſtand und meine Sor— gen teilte. Vorhin hab ich mit ihr geredt, wie der Bruder, der eine lange Reiſe vor ſich hat und Abſchied nimmt. Sie verſtand mich nicht. Auch du wirſt mich nicht gleich ver⸗ ſtehen. Das ſchadet alles nicht. Die Hauptſach iſt, daß alles zum guten Ende kommt.“ Er irrt. Das Weib verſteht ihn nur zu gut; aber es achtet ſeiner Worte kaum. Wie eiferſüchtiger Zorn ſteigt es auf in der Seele der Frau. Mit Heftigkeit faßt ſie nach ſeiner Hand und reißt nach ihr. „Sie ſoll dir aber nicht mehr ſein als ich!“ ruft ſie wild. „ich haſſe ſie darum und hab ſie immer gehaßt!“ „Mehr?“ ſpricht er und hält ſich nur an das erſte Work. „Es iſt anders mit ihr als mit dir. Mein Gefühl für ſie war immer linde, warme Sonne. Du brachteſt mir oft⸗ mals Sturm. Aber es tut mir nicht mehr weh, wie früher. Bald tut nichts mehr weh.“ „Konrad,“ ſagt ſie und nennt ihn wohl zum erſten Mal bei ſeinem Taufnamen,„es ſoll anders werden zwiſchen uns!“ „Ja,“ ſagt er freundlich,„ganz anders bald.“ 17 Zum Birkhof werden Steine gefahren. Zwei große Wa— gen verlaſſen den Hof, der eine mit ſtarken Pferden be— ſpannt, der andere an den erſten angekoppelt. Stina hat ſchon oft geſehen, wie Buben und Mädel ſich an ſolchen Wagen hängen, um einmal eine luſtige Reiſe zu machen. Das will ſie heute auch. Zur Großmutter möchte ſie, die ſo lieb und freundlich zu ihr iſt wie die Mutter nie, und zur Roſel mit dem lieben jungen Geſicht. Niemand ſieht, wie ſich das kleine Mädchen mit ſeltener Fertigkeit hinten auf den erſten Jagen ſchwingt. Hei, das iſt eine luſtige Fahrt! Jedem Sandkorn ſieht die Kleine nach, wie es unter die ſchweren Räder kommt und dann zermahlen wird. Ob das dem Körnchen weh tut. Da wird ein Grashalm um⸗ gebogen. Elend muß ein Blümchen ſterben. Harmlos kriecht ein Käferlein und freut ſich ſeines Lebens. Das böſe Rad nimmt es hinweg. Stina tut das alles weh. Sie mag auf einmal nicht mehr weiter fahren. Sie wußte bisher ja nicht, wie hart und ſchlimm die Räder ſein können. Ganz plötzlich läßt ſie los und fällt. Vom Acker her ſah Konrad Birk die Wagen fahren. „Iſt das nicht wieder Stina?“ fuhr es ihm plötzlich ſchreckhaft durch den Sinn. Er eilt und weiß, er komm: 1 ſpät, wenn dort wirklich ſein Mädchen an dem Wagen ängt. Und wieder kommt die Roſel ihm zuvor. fliegt ſie her. Zu ſpät! Sie kommt nicht mehr heran. am Wagen nicht mehr. Kein Anruf hilft. Der Knecht vernimmt die Stimme nicht. Die Räder mahlen weiter. In der Spur des Rades liegt der Kinderkopf, als ſchon der zweite Wagen naht. Im letzten Augenblick, als ihn das Rad eben faſſen will, legt er ſich etwas ſeitwärts, als würde er von einer unſichtbaren Hand zurückgebogen, ſo daß er nicht verletzt wird. Ueber den kleinen Arm aber geht das Rad einmal und noch einmal. Ein Schrei, ſo ſchrecklich, als ob er aus der Bruſt eines Todgeweihten kommt, durchbricht die Luft. Konrad ſah eben gerade ſein Mägdlein in der Spur des Rades liegen. Er kann nicht anders denken, als daß der Kopf von dem Rad zermalmt wurde. Roſemarie nimmt das ohnmächtige Kind aus dem Staube auf, als Konrad mit verſtörtem Antlitz naht. „Es lebt!“ ſagt ſie mit leiſem Jubel.„O, Konrad, wie ſollen wir Gott danken? Er hat wirklich einen Engel an Stinas Weg geſtellt. Ich ſah ganz deutlich, wie er ihren Kopf zur Seite legte.“ Sie ſitzt am Weg und unterſucht des Kindes Arm, der dick geſchwollen und ſtark gerötet iſt; aber einen Bruch be— merkt ſie nicht. „Wie ein Wunder iſt es, Konrad! Stinas Bewahrung danken!“ Er antwortet nicht, und ſie ſieht von dem Kinde weg zu ihm auf. Da erſchrickt ſie, als ſie ſein fahles Antlitz ſieh:. „Was haſt du, Konrad? Lieber Konrad!“ „Das war das Letzte!“ murmelt er und bricht zuſammen. Eine Stunde ſpäter liegt er in der Bachkate in wildem Fieber. Mit vereinten Kräften können ihn die Seinen kaum im Bette halten. Er ſieht ſein liebes Kind in Todesnot. Er muß es ret⸗ ten, und koſtet es das Leben. Das iſt der einzige Gedanke der ſeinen wirren Geiſt beherrſcht. Der alte Schäfer zuckt die Achſeln. Er kann nicht helfen. jetzt nicht mehr. „Holt einen Doktor!“ ſagt er und weiter nichts. Der alte Bauer ſieht die Roſel an, die Roſel ihn. „Einen Arzt!“ ſtößt Sebaſtian Birk in wildem Schmerz hervor und weiß auf einmal, daß es um das Höchſte und Letzte geht. In wenigen Sekunden hat Roſemarie den Birkhof ſchon erreicht. Sie holt den Braunen aus dem Stall, Konrads Liebling, und ſpannt ihn in die Deichſel des kleinen Korb⸗ wagens. Alles rein mechaniſch, aber mit fliegenden Händen. Ob ihr Wille und ihre Sorge in den Braunen übergeht? Die zierlichen Hufe fliegen nur ſo über den Sand gegen Hansdorf hin. 8 „Iſt der Doktor zu Haus?“ ruft ſie außer Atem. Der Gaul ſteht mit fliegenden Nüſtern und zitternden Flanken. Er iſt zu Haus, erkennt die Roſemarie und weiß im Augenblick, was er ſoll. Endlos erſcheint die Zeit den angſtvoll Harrenden, und doch ſind kaum zwei Stunden verſtrichen, ſeit Sebaſtian Birk die Roſel anſah und ſie ihn verſtand. Endlich tritt der Arzt in das kleine Haus. Er ſieht den Kranken an, der immer noch in wildem Fieber raſt, unter⸗ ſucht ihn, ſo gut es im Augenblick möglich iſt, und ſchüttelt traurig den Kopf. l Es iſt zu ſpät. Konrad Birk iſt von ärztlicher Kunſt nicht mehr zu retten. Die Operation, die vor Monaten noch hätte glücken können, kann nicht mehr angewendet werden. Jetzt ſind die böſen Gallenſteine ſchon in die Bauchhöhle durchgebrochen. Das Fieber, das von der Ent. zündung herrührt, wird den Körper in kurzem verzehren „Das Fieber iſt auch nicht von heute, ſagt Doktor Reiter.„Es muß ſchon lange in ihm ſtecken. Er hat es niederzwingen wollen, um jeden Preis und konnte dock zuletzt nicht mehr.“ Von der Kate Stina hängt Wie müſſen wir für — Jetzt muß Roſemarie an ihre letzte Unterredung mit Konrad denken. Das meinte er, als er von einem völligen Beſſerwerden ſprach. Sie glaubte an ein Geſunden und dachte auch, daß er von ſeinem Verhältnis zu der Bäuerin ſprach. Darum war ihre Mitfreude ſo groß. Er aber batte gemeint, daß er heimgehen würde in das beſſere Land.— Der Kranke bleibt regungslos und ſieht nicht, wie man um ſein teures Leben ringt. Die Frauen wechſeln ſich an ſeinem Lager ab. Auch die Bäuerin kommt dann und wann; aber ſie mag nicht allein mit dem Todkranken ſein. Seine Augen bleiben geſchloſſen, oder wenn er ſie eim⸗ mal öffnet, kennt er die nicht, die an ſeinem Bette wachen. Ein einziges Mal ſchlägt er die Augen noch zu bewußtem Schauen auf. „Roſemarie,“ flüſtert er, als er die Geliebte erkennt, „bleib bei den Eltern und hüte mein Kind!“ „Sorg dich nicht um Stina!“ tröſtet ſie. geht mit ihr durchs Leben“ Ein letztes Lächeln gleitet über ſein Geſicht. „Dank dir, mein Lieb! Du haſt mich oft getröſtet!“ Sie neigt ſich über ihn und küßt ſeine Lippen wie an jenem Abſchiedstage, und unter ihrem Kuß ſchließt er die Augen für immer. Sie weiß nicht, daß das ſchon das Letzte war. Sie ruft die Eltern und die Frau; aber als ſie kommen, iſt er ſchon verſchieden.— Niemand ahnt, daß er vor ſeinem Ende noch einmal die Beſinnung erlangte, und daß der letzte bewußte Augen⸗ blick der armen Magd gehörte, die im Leben nicht die Seine werden durfte. Ein ſchier endloſer Zug geleitet Konrad Birk am dritten Tage zum Gottesacker. Es war ihm niemand im Dorfe feind, und jeder bedauert ſein frühes Scheiden. „Ein Engel „Jetzt hätte er immer noch leben bleiben können,“ wird eine Stimme laut. „Ja, ſie hatten ſich ganz gut ineinander gelebt. Zuerſi hat es nicht ſtimmen wollen. Aber jetzt war ſchöner Friede.“ „Ja, nicht allein zwiſchen den jungen Leuten, auch mil den Alten unten.“ „Schade drum! Jetzt muß die Bäuerin wieder heiraten. Allein ſchafft ſie die Arbeit nicht.“ Hin und her geht ſolche Rede dhe noch der junge Bauer unter der Erde iſt. Wer der künftige Bauer iſt, glaubt man auch zu wiſſen. Die Wochen gehen hin. Man ſpricht nicht mehr vorn Birkhof und ſeinem Geſchick, bis etliche Monate nach Kon⸗ rads Tod die Gemüter von neuem erregt werden, als im Birkhof ein Knabe geboren wird. Wie ein Aufatmen geht es durch die teilnehmenden Seelen. 1 „Gott ſei Dank! Nun hat der Konrad einen Erben. Mag jetzt die Bäuerin heiraten, wen ſie will! Das Erbe bleibt den Birks.“ Im tiefſten Herzen erſchrickt die Bittnermuhme, als ſie die Kunde hört, und ihr Gewiſſen fängt zu ſchlagen an. „Ich hätt nicht ſchweigen dürfen!“ murmelt ſie und weiß nicht, was ſie tun ſoll. Nach kurzem Ueberlegen geht ſie zum Schulzen hinauf Lange ſpricht ſie mit ihm, und er zeichnet auf, was ſie be⸗ richtet, und ſchließt das Blatt in ſeinen Tiſch, nachdem di⸗ Muhme es unterſchrieben hat. Sie kommen beide überein, daß über den Inhalt des Schriftſtückes nur geſprochen werden ſoll, wenn es nötig werden würde.. Danach benutzt der Rabelhofer die Gelegenheit und ſpricht der Anna Katrin von ſeinem Beſuch an Fritz Rabels Grab und den Enthüllungen, die ihm das alte Mütterlein ge⸗ macht hat. Anna Katrin nickt leiſe mit dem Kopf. (Fortſetzung folgt.) . vital bon ingendez enten, se er ein Nan der eit Ge. Spiel. go, Bis etzt Chepaar 00 Mark genannte er auch Intereſt werden ſtteilung omni. war auf ihm ein m. Die qauarbei. hrer des uf glei⸗ „ wobei rer des n Fahr⸗ Trotzdem ſammen, „ daß ſie dog. des Laſt⸗ ung mil völligen den und zie kult 2 ſchon mal Ne Auges licht die ö dritten n Dotſe 5 1 wird guer 150 auch m eiralelt Baue! wiſſen 8 ht vol ach dle N fo mender 4 Stor 0 kraftwagens erlitt leichte Verletzungen durch Glasſplitter, während weitere Perſonen außer unbedeutenden Hautao— ſchürfungen nicht verletzt wurden. * Kaſſel.(Einbrecher fängt ſich ſelbſt.) Ein merkwürdiger„Kunſtfehler“ unterlief dem 27jährigen, in Marburg geborenen und hier anſäſſigen Bernhard Riechel. Der bereits elfmal vorbeſtrafte Spitzbube wollte in ein Fiſchgeſchäft einbrechen. Er hob den Rolladen, der den Eingang ſperrte, etwas hoch und fand, wie er erwartet hatte, die dahinter liegende Ladentür unverſchloſſen. Als er ſich ſchon faſt völlig in das Geſchäft hineingeſchlängelt hatte, fiel der Rolladen wieder herunter und traf ihn zwi⸗ ſchen Wade und Fuß. Vergebens bemühte ſich der auf ſolche Weiſe Gefangene, ſich wieder zu befreien, er blieb feſtge⸗ klammert. Vorübergehende, die die unter dem Rolladen feſtgeklemmten Füße ſahen, riefen die Polizei herbei, die den Einbrecher aus ſeiner Fußangel befreite und mitnahm. Das Schöffengericht erkannte wegen verſuchten Einbruchs im wiederholten Rückfalle auf zwei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrenrechtsverluſt und Stellung unter Polizei— aufſicht. Mainz.(Eine gefährliche Unſitte.) Immer wieder kann man beodachten, daß Schneiderinnen bei der Anprobe Stecknadeln in den Mund nehmen. Auch ein Lehr⸗ madchen in einer hieſigen Schneiderei nahm des öfteren bei der Arbeit Stecknadeln in den Mund. Dabei verſchluckte ſie mehrere der Nadeln. Sie kam ſofort ins Vinzenzkran⸗ kenhaus, wo eine davon, die in der Halsröhre ſtecken ge⸗ blieben war, noch entfernt werden konnte. Man hofft, daß auch die übrigen auf natürlichem Wege aus dem Körper ausſcheiden, andernfalls eine Operation nötig wird. Wölfersheim.(Im Bergwerk tödlich verun— glückt.) In dem hieſigen Bergwerksbetrieb verunglückte der 35 Jahre alte Steiger Kollmann tödlich. Dem Mann fiel ein Grubenſtempel auf den Kopf; die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß er auf dem Transport nach dem Friedberger Krankenhaus ſtarb. Büdingen.(Von einem her abfallenden Stein erſchlagen.) Als der Arbeiter Otto Ulrich im Steinbruch der Kreisgemeinde Oberwiddersheim den Ge— ſteinsbohrer bediente, löſten ſich über ihm einige Geſteine. Einer davon traf ihn ſo ſchwer ins Genick, daß er auf der Stelle getötet wurde. Eiſenbahnunglück bei Merchweiler * Saarbrücken, 5. April. Am Samstagmorgen um 7.17 Uhr fuhr auf der eingleiſigen Strecke bei Merchweiler der Perſonenzug 625 auf den Zug 624. Dabei wurden zwei Perſonen ſchwer, neun mittelſchwer und eine größere Anzahl von Perſonen leicht verletzt. Die Reichsbahn hat die Verletzten ſofort ins Fiſchbach-Krankenhaus bringen laſſen. Von Quierſchied kam der mit Bergleuten, die von der Nachtſchicht heimfuhren, beſetzte Zug 625. Er wollte vor dem Bahnhof Merchweiler abzweigen, um an den Bahnſteig des nach Wennetsweiler führende Gleis zu gelangen. Das Signal ſtand auf Einfahrt. Der Zug fuhr jedoch geradeaus und ſtieß mit Wucht mit dem am Bahnſteig haltenden Schü⸗ ler- und Angeſtelltenzug 624 zuſammen. Die Lokomotive des haltenden Zuges ſchob ihren Tender in den Packwagen hinein, der zerſtört wurde. Der Tender ſchob das Dach des Pack— wagens vor und keilte ſich zwiſchen Wagenachſe und Dach hinein. Durch den heftigen Anprall wurden Lokomotivführer und Heizer, die nicht abgeſprungen waren, auf die Kohlen des Tenders zurückgeſchleudert und erheblich verletzt. Führer und Heizer der ausfahrenden Zuges erlitten ebenfalls Ver⸗ letzungen. Die meiſten Verletzten ſtammen aus dem ausfahren⸗ den Zuge. Die Bergleute ſchliefen und wurden durch den unerwarteten Anprall gegeneinander geſchleudert. Die Ver⸗ letzungen ſind vielfach Gehirnerſchütterungen und Verwundun⸗ gen durch zerſplitterte Scheiben. Drei Güterwagen entgleiſt. Ludwigshafen, 5. April. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am Samstagmorgen entgleiſten bei der Einfahrt des Durchgangsgüterzuges 7552 Neuſtadt a. d. H.— Landau Hbf. im Bahnhof Edesheim drei beladene Güterwagen im vorderen Zugteil. Zwei der entgleiſten Wagen fielen um. Beide Fahr⸗ gleiſe waren geſperrt. Die Perſonenzüge 551 und 553 von Landau nach Neuſtadt fielen aus. Die Reiſenden wurden mit Kraftwagen befördert. Die Entgleiſung wurde vermutlich dadurch verurſacht, daß ein Lederballen, der von einem Güterwagen eines vor Zug 7552 verkehrenden Zuges herab⸗ gefallen war, zwiſchen den Rädern eines der entgleiſten Wagen geſteckt hatte. U Mannheim, 4. April. J Namensgebung der Mannheimer Vereine in den Vor⸗ orten. Eine Reihe von Vereinen, die ihren Sitz in Mann⸗ heimer Vororten haben, führen in ihren Vereinsnamen nur die Bezeichnung des betreffenden Vorortes. Der Name Mann⸗ heim findet ſich in dem Vereinsnamen nicht. Erringen die Vereine auswärts Erfolge, ſo ahnt kein Außenſtehender, daß es ſich um Mannheimer Vereine handelt. Dieſer Zuſtand muß im Intereſſe des Anſehens der Stadt geändert werden. Die in Frage kommenden Vereine werden deshalb erſucht, ihren Namen ſo zu ändern, daß das Wort Mannheim vor dem in Frage kommenden Vorort erſcheint. J Büroſchluß am Oſterſamstag. Die ſtädtiſchen Büros und Betriebe bleiben am Samstag, den 11. April ds. Is., geſchloſſen. A Autodiebe feſtgenommen. In der Nacht gelang es durch raſch durchgeführte polizeiliche Fahndung zwei Auto⸗ diebe feſtzunehmen. Beide hatten in Frankfurt a. M. ein Perſonenauto entwendet, mit dem ſie hierher fuhren. Da jedoch der Betriebsſtoff zur Neige ging, ließen ſie den Frank⸗ furter Wagen kurzerhand bei der Rhein⸗Neckar⸗Halle ſtehen und ſetzten ihre Fahrt nach Heidelberg mit einem anderen Wagen fort, den ſie auf einer Straße in der Oſtſtadt ſtahlen. Beide Fahrzeuge konnten von ihren Eigentümern wieder in Empfang genommen werden. 12 Kräftig zuſammengeſtoßen. In der Nacht ſtießen auf dem Radfahrweg der Feudenheimer Allee zwei Radfahrer ſo heftig zuſammen, daß beide ſtürzten und infolge der er⸗ littenen Kopfverletzungen nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht werden mußten. Ein geriebener Burſche. Um Geld für das Kino und Zigaretten zu erhalten, deckte der 22 Jahre alte Alois Daub von Schwetzingen, ein trotz ſeiner Jugend bereits rückfälliger Dieb, teilweiſe bei hellem Tage nach und nach das Zink⸗ blechdach der in Liquidation befindlichen Kunſtſteinfabrik ab, um das Zink in gemünztes Metall bei Althändlern umzu⸗ wandeln. Durch das ſo abgeſchälte Dach drang der Regen durch und verdarb die Möbel und Akten. In dem ſtill⸗ gelegten Bau fand er zwei Kiſten, eine mit einem Kron— leuchter als Inhalt, die er ebenfalls zu Geld machte. Es handelt ſich um erſchwerten Diebſtahl, der im Rückfall im Minimum mit zwei Jahren Zuchthaus geahndet wird. In Rückſicht auf die Erwerbslosigkeit des Angeklagten ſprach das Schöffengericht ein Jahr einen Monat Gefängnis aus. Verkehrsſünder werden nicht alle. Angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt wurden bei einer vorgenommenen Verkehrskontrolle insgefamt 34 Perſonen, die den Verkehrs⸗ vorſchriften zuwiderhandelten. Ferner wurden 8 Kraftfahr⸗ zeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet. Kein Rückgang der Verkehrsunfälle. Gegenüber 24 Verkehrsunfällen der Vorwoche erhöhte ſich deren Zahl in der letzten Woche auf 29. Hierbei wurde 1 Perſon getötet, 17 erlitten zum Teil erhebliche Verletzungen. Der an 15 Kraft- fahrzeugen, 2 Straßenbahnwagen und 4 Fahrrädern ent⸗ ſtandene Sachſchaden iſt ganz beträchtlich. Einer der Unfälle iſt auf Trunkenheit des Fahrers zurückzuführen. () Baden-Baden.(Neuer Großpar kplatz.) Durch den Abriß des Palais Stourdza an der Lichtentalerſtraße und durch die Umwandlung der dahinter liegenden Park— anlagen wurde der Platz zwiſchen Lichtentalerſtraße und Hotel Stephanie zu einem Großparkplatz ausgebaut, der nunmehr fertiggeſtellt iſt und Parkmöglichkeit für 60—80 Autos hat. Umgeben von den alten knorrigen Bäumen bietet er ein ſchönes Bild der idealen Großplatzanlage, die nicht nur als Parkplatz, ſondern auch als Markt- und als Aufmarſchplatz geeignet iſt und Verwendung finden wird. () Pforzheim.(Kein Fußballſpiel auf den Straßen!) Nicht ſelten muß man es erleben, daß Jungen auf der Straße Fußball ſpielen. Es iſt klar, daß eine ſolche Unſitte eine Gefährdung der Verkehrsſicherheit bedeutet. Die Polizeidirektion Pforzheim hat eine energiſche Warnung er⸗ laſſen und droht mit der Anwendung ſtrenger Beſtrafung für Gewerbeſchüler, Fortbildungsſchüler und die über 14 Jahre alten Schüler der Mittelſchulen, ſofern ſie beim Fuß⸗ ballſpielen auf der Straße betroffen werden. Bei den Kin⸗ dern unter 14 Jahren ſind die Eltern und Erzieher dafür berantwortlich, daß ſie das gefährliche Treiben unterlaſſen. OU heideiberg.(„Ein netter Sohn“.) Der 29jäh⸗ rige Wilhelm Sauer, der hier in der Hauptſtraße 230 wohnt, ſchämte ſich nicht, ſeine Eltern tätlich anzugreifen und dabei ſeine Mutter die Kellertreppe hinabzuwerfen. Man ſetzte den Rohling, der ſich auch noch den ihn feſtneh— menden Polizeibeamten widerſetzte, hinter Schloß und Riegel. ] Weinheim.(Weihe des Weinheimer Ehrenmals verlegt.) Infolge einer längeren Er⸗ krankung des ausführenden Künſtlers iſt es nicht möglich, die Plaſtik zum Weinheimer Ehrenmal rechtzeitig fertigzu· ſtellen. Die Weihe kann deshalb auch nicht, wie urſprüng⸗ lich vorgeſehen war, am 17. Mai dieſes Jahres ſtattfinden. Der neue Termin hierfür wird rechtzeitig bekanntgegeben werden. 1 Geſunde Jugend Planvolle und lückenloſe Geſundheitsüberwachung. „Wer die Jugend hat, der hat die Zukunft!“ Allzu häu⸗ fig iſt dies Wort in vergangenen Zeiten zitiert worden, ohne daß die notwendigen Folgerungen daraus gezogen wurden. Die Führung des neuen Reiches erſt hat den alten Satz in eine neue Wahrheit umgeprägt: Wer die Jugend hat, trägt die Verantwortung! In dem gewaltigen Aufbauwerk der Gegenwart ſpielt dieſe Verantwortung eine faſt grundlegende Rolle. Erfolg und Sicherung des begonnenen Aufbaues hängen in hohem Grade davon ab, ob es gelingt, ein ſtarkes neues Ge⸗ ſchlechtheranzubilden, das bereit und fähig iſt, den neuen Staat auf ſeine Schultern zu nehmen und das Werk der Gegenwart zu vollenden. Eine der bedrohlichſten Erſcheinungen, die der National ſozialismus bei der Machtübernahme vorfand, war die Ab⸗ nahme des biologiſchen Wertes unſeres Volkes, wie ſie in einer zunehmenden Raſſenvermiſchung, einer wachſenden Zahl von Erbkranken und einer folgenſchweren Vernachläſſi⸗ gung einer völkiſchen Geſundheitspflege zum Ausdruck ge⸗ langte. Durch eine Reihe von geſetzlichen Maßnahmen hat die neue Staatsführung dieſe Geſundheitskriſe bekämpft. Doch damit allein iſt es nicht getan. Neben einer planmäßi⸗ gen Aufklärung des geſamten Volkes gilt es vor allem, die hygieniſchen Verhältniſſe bei allen Jugendlichen zu über⸗ prüfen und zu überwachen. Eine Reihe neuer Einrichtungen und Arbeiten dient in ſinnvoller Vereinigung dieſem Ziel. In keinem Zeitabſchnitt iſt eine planvollere und lückenloſere Geſundheitsüberwachung mög⸗ lich als während der Schulzeit. Die Schulgeſundheitspflege in der Vergangenheit beſchränkte ſich meiſt nur darauf, daß der Schularzt jährlich einmal den Geſundheitszuſtand der Schulkinder prüfte und einige erholungsbedürftige Kinder für ein paar Wochen in Heime oder andere Anſtalten ſchickte. Die Frage„Erbgeſund oder erbkrank?“ wurde ſo gut wie gar nicht berührt, wie es auch kein Verſtändnis für die Not⸗ wendigkeit einer Ausleſe der Geſunden und Tüchtigen gab. Heute haben bereits viele Schulen„Schülerbogen“ für alle Kinder eingeführt, die während der geſamten Schul⸗ zeit gewiſſenhaft bearbeitet werden und ein ſicheres Urteil über die heranwachſende Perſönlichkeit ermöglichen. Vom Schuleintritt an trägt der Lehrer des Kindes ſeine Beobach⸗ tungen in dieſen Bogen ein. Schularzt und Eltern vervoll⸗ ſtändigen durch ihre eigenen Beobachtungen dieſes immer deutlicher werdende Bild der werdenden Perſönlichkeit. Der Arzt und der Lehrer arbeiten gemeinſam an der Aufzeich⸗ nung der kindlichen Geſamtentwicklung. Was enthält nun ſo ein Schülerbogen? Da finden wir zunächſt Fragen nach der familiären und ſozialen Umwelt des Kindes. Die raſſiſche Zugehörigkeit und die erbgeſundheitlichen Verhältniſſe in der Familie finden ihre Darſtellung. Lichtbilder und beſondere Angaben und Meſ— ſungen ergänzen die raſſenkundlichen Sachverhalte. Dann werden Beobachtungen verzeichnet, die ein Bild von der körperlichen und ſeeliſchen Geſundheit des Kindes ver— mitteln, Entwicklungsrückſtände infolge Umweltwirkung oder Erbanlage, beſondere wertvolle und eigenartige Anlagen (künſtleriſche, techniſche Begabung!), das Verhalten in und zu der Gemeinſchaft, Fortſchritt im Unterricht, Entwicklung einzelner geiſtiger Fähigkeiten(Aufmerkſamkeit, Gedächtnis, ſelbſtändiges Denken und Urteilen, Willensſtärke, Erlebnis⸗ fähigkeit u. a.)— all dies findet Aufnahme in dem Schüler⸗ bogen. Jahr für Jahr werden die Aufzeichnungen ergänzt Und berichtigt, ſo daß ſchließlich die Geſamtentwicklung des Kindes, klar und zuverläſſig gezeichnet, vor uns liegt. Solche Schülerbeobachtung kommt der Erziehung in Schule und Haus unmittelbar zugute. Sie bietet dem Er⸗ zieher die Möglichkeit, Entwicklungsfehler oder Geſundheits⸗ ſtörungen rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Fehl⸗ urteile, wie ſie bei Verſetzungen oder beim Uebertritt des Kindes in eine andere Schule häufig vorkommen, werden ſeltener, wenn der Schülerbogen mit all ſeinen Aufſchlüſſen über die Eigenart des Kindes von Klaſſe zu Klaſſe, von Schule zu Schule mitwandert. Der Schülerbeobachtungsbogen, der bereits jetzt vielfach eingeführt iſt und ſicherlich in Kürze eine einheitliche Geſtaltung erfahren wird, findet keineswegs mit der Be⸗ endigung der Schulzeit ſeinen Abſchluß. In der Hitlerjugend, im Arbeitsdienſt und in der Wehrmacht wird die Geſund⸗ heitsüberwachung des jungen deutſchen Menſchen planmäßig fortgeſetzt. Schon iſt in mehreren Gebieten der HJ. ein„Geſundheitspaß“ eingeführt, der dem gleichen Ziel dient. In den Jugendverbänden und in der SA. und SS., in Landjahr, Arbeitsdienſtlagern und im Wehrdienſt arbeitet ein Heer von Aerzten an der Aufgabe, den Geſund⸗ heitsbeſtand der Jugend aufzunehmen und zu überwachen. Eine Ausleſe der Erbgeſunden iſt das Ziel dieſer Arbeit. Staat, Wirtſchaft, Heer ſtellen hohe Anforderungen an Ge— ſundheit, Charakter und Leiſtungsfähigkeit des Nachwuchſes. Schon bei der Berufsberatung wird es künftig mög⸗ lich ſein, an Hand von Schülerbogen, Geſundheitspäſſen und laren Entwicklungsberichten dem Jugendlichen die Stellung im Arbeitsleben zuzuweiſen, die er nach Maßgabe ſeines Tönnens und ſeiner Eigenart am beſten auszufüllen vermag. Die Wahl des Führer⸗ und Beamtennachwuchſes wird dann keine Angelegenheit von„Berechtigungen“ und zufälligen Prüfungsergebniſſen mehr ſein. Dieſe Möglichkeit der Ausleſe wird aber auch für die eugeniſche Reinigung und für die Wiedergeſundung unſeres Volkes bedeutſam. Sie bietet z. B. der Eheberatun 9 ſichere und wirklich zuverläſſige Unterlagen. Die Aufzucht einer ſtarken und geſunden Jugend iſt in— deſſen nicht nur eine Aufgabe der Ueberwachung und der Fürſorge. Die Jugend ſelbſt muß zu verantwor⸗ tungsbewußter Geſundheikspflege geführt werden. Durch eine anſchauliche und überzeugend geſtaltete Vermittlung erbkundlichen und hygieniſchen Wiſſens und durch die Weckung des Pflichtbewußtſeins gegenüber der Volksgeſundheit erziehen Schule und nationalſozialiſtiſche Verbände die deutſche Jugend hierzu. Sport und Leibes⸗ übungen finden hier einen neuen höheren Sinn. Abſeits von aller Rekordſucht gilt es, in froher Kameradſchaft und ge⸗ meinſamem Wetteifer einen geſunden, widerſtandskräftigen und abgehärteten Körper heranzubilden. In dem„Dienſt“ der HJ. und des BDM., in den Heimen des Landjahrs und im neuen Jugendwandern findet unſere Jugend reichlich Ge⸗ legenheit zu dieſer poſitiven Geſundheitspflege. Die Eltern⸗ ſchaft wird dieſes Werk der körperlichen Ertüchtigung freudig unterſtützen, weil ſie weiß, daß es nicht nur ihren eigenen Kindern, ſondern der Wiedergeſundung des ganzen Volkes dient. Schließlich dürfen auch all jene Maßnahmen nicht uner⸗ wähnt bleiben, die der hygieniſchen Volksaufklärung neue Aufgaben ſtellen. In der Mütterſchulung des Hilfswerkes „Mutter und Kind“ und in den Elternabenden der Schulgemeinden werden alle Eltern zu echter Geſundheitser⸗ ziehung geführt. Manches alte Vorurteil, mancher Aber⸗ glaube und mancher Erziehungsfehler räumt dann das Feld vor einer zielbewußten, verantwortungsfreudigen Erzie⸗ hungsarbeit an der geſunden deutſchen Jugend, dem wert⸗ vollſten Schatz der Nation. Zum Appell an die deulſche Jugend. der bis zum 20. April im ganzen Reich durch⸗ geführt wird. Unſer Bild zeigt Jungvolk auf dem Reichsparteitag 1935. Weltbild(M.) Mit ber Kamera auj Kitlers Straßen Ein Photowettbewerb des Generalinſp u ektors für das deutſche Straßenweſen NS. Berlin, 4. April Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen eröffnet einen Wettbewerb der Berufs- und Amateurphoto⸗ graphen und der Preſſe-Bildberichterſtatter über das Thema „Die ſchöne Straße im Bau und unter Verkehr“. Als Bildinhalt kommen alle intereſſanten und ſchönen Aufnahmen deutſcher Straßen, in erſter Linie der Reichsautobahnen, der Reichs- und Landſtraßen in Betracht. Im einzelnen u. a.: Landſchaftsbilder und Ausblicke, Nah⸗ Vermehrung der zweiten und dritten Preiſe zu verwenden, 8 0 0 wenn das Preisgericht die Zuteilung von 5 erſten Preiſen nicht in Vorſchlag bringen kann. Das Preisgericht iſt be⸗ Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. April 1936 bewölkte Himmel auf und ſchenkte uns einen ſchönen Sonntag nachmittag. Warme, zeitweiſe heiße Strahlen ſandte die Sonne herab und erfreute Jung und Alt. Viele zogen hinaus in Feld und Wald, andere fuhren ſchon zur Baumblüte an die Bergſtraße. So brachte der Sonntag doch noch Freude und Erholung. Schmetterlingstage waren ſowohl der Samstag als auch der Sonntag, ja noch heute ſchmücken manchen Volksgenoſſen kann, das ſie begonnen hat. 0 Die Fettverbilligungsſcheine für die minderbe⸗ mittelte Bevölkerung der Monate April, Mai und Juni 1936 werden heute Montag, Dienstag und Mittwoch in der be⸗ kanntgegebenen Reihenfolge am Wiegehäuschen des Rat⸗ hauſes ausgegeben. DR. Ueber 6 Millionen Mitglieder im D RL.! Am 19. April veranſtaltet der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen eine feſtliche Kundgebung in der Deutſchlandhalle in Berlin. Es darf als hoffnungsvoller Auftakt zu dieſer Kundgebung angeſehen werden, daß nach den nun vorliegenden Ziffern aus der in den letzten Wochen durchgeführten Beſtandserhebung des De. über 6 Millionen Deutſche ſich zur Einheit der deutſchen Leibesübungen ſich bekennen. Ein Buch auf den Lebensweg. Wir ſind wieder in die Zeit des Schenkens eingetreten. Schulentlaſſung, Kommunion, Konfirmation, Schulaufnahme, Oſtern Tage, an denen wir unſere freudige Anteilnahme durch Ge⸗ ſchenke zeigen. Was ſollen wir ſchenken? Gerade dieſe Tage rechtigt, die ausgeſetzten Preiſe in einem angemeſſenen Ver— hältnis auf Amateure und Fachphotographen zu verteilen. Bilder, deren Aufnahme weiter als bis zum 1. Juli 1935 zurückliegen, ſind von der Zuteilung eines erſten Preiſes ausgeſchloſſen. Das Preisgericht ſetzt ſich zuſammen aus: Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt; Referent Kurzbein, Reichsminiſterium für Volksauf— verpflichtet, auf Anfordern die Negative der preisgekrönten oder angekauften Bilder an den Generalinſpektor portofrei einzuſenden. ſind oft einſchneidende Wendepunkte im Leben. Man wünſcht Glück, Erfolg, Segen. Man möchte gern etwas Bleibendes als Andenken auf den Weg geben. In vielen Fällen wird ein gutes Buch das Rechte ſein. Es begleitet den Menſchen, füllt ſeine einſamen Stunden, gibt ihm Rat, zeigt ihm Beiſpiele Geſtern vormittag ¼8 Uhr ſtarb nach langem, ſchwerem Leiden Herr Adam Schmitt, Holzſtraße 14, im Alter von 63 Jahren. Nach nur wenigen Wochen folgte er ſeiner ihm im Tode vorangegangenen Gattin in die Ewigkeit nach. Eine ſchmerzvolle Krankheit, die er in größter Ergebung auf ſich genommen, ſetzte ſeinem Leben, das Mühe und Sorge und treue Pflichterfüllung geweſen, ein Ende.„Edel ſei der Johann Friedrich König, Friedrichſtraße. Mögen die Ver⸗ ſtorbenen ruhen in Frieden! 9 Polizeibericht. Es erfolgten in der Berichtswoche: 1 Betrugsanzeige, 2 Anzeigen wegen Körperverletzung und 10 Anzeigen wegen Vergehen gegen die Reichsſtraßenver⸗ kehrsordnung. Blühender Baum. Plötzlich hat er ſeine Knoſpen geöffnet. Ueber Nacht gleichſam hat er ſeine Blüten dem Licht erſchloſſen, und nun kündet das Blütenwunder den Lenz. Ob noch rauhe Tage kommen, ob noch gar Winter⸗ ſchnee ſich dem Blütenſchnee vermählt,'s iſt Lenz. Bleib' ſtehen und ſchaue in das Blütenmeer und ſei glücklich, daß die Natur dir wieder einen Frühling ſchenkt. Noch ſind die meiſten Bäume kahl. Nur Knoſpen, dick und prall, warten auf ihren Tag. Dieſer eine Baum aber konnte es nicht er⸗ warten. Oſtern kommt ja und da muß man ſich ſchmücken. Was weiß man angeſichts dieſer Schönheit noch von Nebel⸗ tagen und Eiſesſchauer? Vorüber iſt die lichtloſe Zeit! Lenz kommt, Oſtern! Die Herzen auf, geſchwinde. Achtung! Achtung! Alle diejenigen Betreuten, die Intereſſe an der Zu— der NS Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ beſonders her⸗ vortraten. f Gemeinſam geſungene Wetterauer Heimatlieder ſtellten ſehr bald den Kontakt zwiſchen den Gäſten und den Gaſt⸗ gebern her und noch lange hielten die flotten Weiſen der Bauernkapelle Alle in fröhlicher Stimmung zuſammen. Dr. Ley und ſeine Mitarbeiter werden dieſen Gemeinſchaftabend mit den Wetterauer Bauern ſicher noch lange in Erinnerung behalten, und aus dieſem Erlebnis neue Kraft für ihre ver⸗ ſen in allen Größen, Wichsſchachteln, alte Matratzen und noch viel anderer Krempel wird jetzt zuſammengeſucht, auf ein Handwägelchen geladen und los geht's, Richtung„Kies⸗ loch“, oder, jetzt kommt das eigentliche Uebel, in den Wald. Dort liegt der Kram nun über die Oſterfeiertage und der in unſerem herrlichen Walde erholungſuchende Volksgenoſſe „freut“ ſich von Herzen über den„reizenden“ Anblick. Be⸗ 17 f dee eee e 5 Menſch, hilfreich und gut“, war ſeines Lebens Leitſpruch, ſonders die in der Sonne ſo ſchön blinkenden und glitzernden 101 50 e de een e eee dem er über alle Klippen des Lebens hinweg, bis zu den Tagen Heringsbüchſen und Glasſcherben tragen in reichem Maße Jahreszeit recht angepaßt ſind, haben wohl dieſelbe Be⸗ ſeiner Krankheit, ja bis zum Tode treu blieb. So war er dazu ee 1. 55 dere 1 f 1 liebtheit erfahren, wie die Elfenbein⸗Abzeichen aus dem Mitglied der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz,„z.. 0 lite un g Odenwald. Es war die Sache Aller, ein Abzeichen zu er⸗ der er vieke Jahre, uneigennützig, opfer⸗ und hilfsbereit, ſeine Wald 05 175 nächſten Wochen und auch fernerhin verſchont werben, um zu zeigen, daß das deutſche Volk auch diesmal Kräfte zur Verfügung ſtellte. Gar vielen leiſtete er Hilfe bleibt 1 c ſolchem Schmutz. 3 muß ſich darüber klar mit der Tat ſo ſchnell zur Stelle iſt, wie ſchon ſo oft. bei Krankheits- und Unglücksfällen. Am morgigen Begräb⸗] ſein, daß unſer ſchöner deutſcher Wald nicht zu einem Schutt⸗ Wir hoffen, daß die Abzeichen alle abgeſetzt wurden und auch] ls erweiſen ihm ſeine Kameraden der Sanitätskolonne ſowie abladeplatz 8 ist! 5 5 9 17 1 6 den Einzeichnungsliſten Beträge zugefloſſen ſind, die ermög⸗ auch von der Kriegerkameradſchaft 1875, deren treues Mit⸗ 1 Und 5 Volksgenoſſe, der Du Erholung ſuchſt im 7 lichen daß die NSW ihr Hils 50 Opfertberk durchführen glied er war, die letzte Ehre. Im Alter von nur 9 ee ver aſſe Deinen Raſtplatz nicht ſo, daß man im erſten 10. S. Bine N Jahren ſtarb das Schulkind Ella König, Töchterchen des Augenblick meint, ein Rudel Wildſauen hätte ſich hier herum⸗ getrieben! Zertrampeltes Moos und Gras, Papierſchnitzel, Bierflaſchen dder zuſammengeſchnittene und ihres erſten Blütenſchmuckes beraubte Schwarzdornhecken, ſind auch nicht gerade ein ſchöner, genußreicher Anblick. Deshalb, Haus⸗ frauen und Volksgenoſſen, bewahrt Diſziplin, damit man aber auch wirklich ſieht, daß das ſchöne Jägerlied ſeinen Sinn noch nicht verloren hat: „Wer hat dich, du ſchöner Wald, aufgebaut ſo hoch da droben... * Eine gefährliche Unſitte. Immer wieder kann man beobachten, daß Schneiderinnen bei der Anprobe Stecknadeln in den Mund nehmen. Auch ein Lehrmädchen in einer Mainzer Schneiderei nahm des öfteren bei der Arbeit Steck⸗ nadeln in den Mund. Dabei verſchluckte es mehrere der eadeln. Sie kam ſofort ins Vinzenzkrankenhaus, wo eine davon, die in der Halsröhre ſtecken geblieben war, noch entfernt werden konnte. Man hofft, daß auch die übrigen auf natürlichem Wege aus dem Körper ausſcheiden, andernfalls eine Operation nötig wird. 4 4 ö und Fernbilder, die die Straße in ihrer Verbundenheit mit klärung und Propaganda; teilung von Oſtereiern für ihre Kinder haben, müſſen ſich— 6 . 1 Antocheft keien, Einzelheiten, wie Brücken, Reichsbahndirektor Rudolphi, Geſellſchaft Reichsauto-] morgen Dienstag, den 7. April 1936, vormittags von Stützmauer d ſonſtige Bauwerke, Einri en zur Er⸗ e z 0 5 1 dent Finte 1 1 Gag e eee en e e bahnen.... 8 12 Uhr, auf unſerer Dienſtſtelle zwecks Eintragung eichterung oder Sicherung des Verkehrs, Park- und Raſt⸗ Die Einſendungen werden in einem Unterausſchuß zu d, en ie int; plätze(möglichſt mit parkenden Fahrzeugen und raſtenden] vorgeprüft, gebildet aus: in die Eier⸗Liſte einfinden. Kraftfahrern), Alleen, ſchöne Straßenbäume, in die Land⸗ Oberregierungsbaurat Schönleben, beim General- Wer den Meldetermin verſäumt, kann auf Zuteilung 1 ſchaft überleitende weiche Böſchungen, ferner intereſſante Ge— inſpektor für das deutſche Straßenweſen; von Eiern nicht rechnen. 0 88 2 1 N 1 N 0 1 ſamt⸗ oder Teilaufnahmen von Bauſtellen und Bauarbeiten, dem Vorſitzenden des Verbandes Deutſcher Amateur- 1 Arbeitertypen oder charakteriſtiſche Arbeitergruppen uſw., photographenvereine(VDAV.) Lüking; 15 ſchließlich Bilder, die die Benutzung der Straßen durch den dem Leiter des Reichsausſchuſſes der Bildberichterſtatter Deutjche Arbeits t n. 5 Kraftfahrer zeigen, wie er fährt, raſtet, zeltet, wie er die im RDp., Dr. Diebow; 0 .——— e e e 7 3 benutzt(Berg⸗ der Weichebetre e mechaſt„Handwerk“ in der Ortswaltung Viernheim 1 2 eigen, Schilaufen), ferner beſondere Verkehrsleiſtungen der Deutſchen Arbeitsfront Reichsfachgruppenwalter F&; 0* 1 9 g 17285 7 Nd 0 ö„ ö 0 ppe Alte Der auf M hoch goeſente 9 o oN 3 1 Straße(ſportliche Veranſtaltungen, Militärtransporte und Arendt. Wit 1 auf i 197 105 50 16 f dgl.), kurz alles, was unter dem Geſamttitel„Die ſchöne Das Preisgericht entſcheidet bis zum 1. Auguſt 19368 Uhr, feſtgeſetzt. Ich bitte alls NS Mitglieder die in * 5 9 N 3 271 5 We 10 0 N 7 0 Je 0 1 3 E S. eder 1 6 Straße im Bau und unter Verkehr“ zuſammengefaßt werden[endgültig unter Ausſchluß jedes Rechtsweges. R e 1»Mitaſi g 0 be e 1 b e 50 8 0 1 Beſitze eines roten Mitglieder-Ausweiſes ſind, ebenfalls an 100 ann. Die Einſendungen zu dem Wettbewerb ſind bis ſpäteſtens[dieſem Appell tei f Ihr(Freche 17 5 1 kee im Sum dieses 5 95 CC · · 8 g f dieſem Appell teilzunehmen. Ihr Erſcheinen iſt von großer 46 4 s liegt im Sinne. dieſes nach der Darſtellung des 10. Juli 1936 unter einem Kennwort an den Generalin⸗ Wichtigkeit i 1 Fortſchrittes ſuchenden Wettbewerbes, wenn neben poſitiven] ſpektor für das deutſche Straßenweſen, Berlin W. 8, Pariſer e e 85 f 1 N 1 5 5 2 5 5 f 8 1 595 r D A F., Orts waltung Viernheim f Bildern auch vereinzelt negative Darſtellungen über unſchöne J Platz 3, zu richten. Der Name des Einſenders darf in der 1 19 105 2 8 5 1 5 1 N 75 9 22 5 900. 8. 1 11 0 e N Straßen, verkehrsbehindernde, unüberſichtliche Straßenteile] Zuſchrift nirgends zu erſehen ſein. Er iſt mit genauer An⸗ gez. Mögelin 1 1 uſw. gezeigt werden. Dieſe Beiſpiele ſollen jedoch auf Aus- ſchrift in einem beſonderen, verſchloſſenen Umſchlaag, der=ß=e—. 1 nahmen und draſtiſche Sonderfälle beſchränkt bleiben. außen das Kennwort tragen muß, beizufügen. Es iſt er⸗ Ein Dorj emeinjch jt 0 0 it d L 0 Das Bildformat und die Negativgröße iſt beliebig, wünſcht, daß die Einſendungen ſchon möglich ſt früh erfolgen. 9 f Sa end m k. ey 14 das eingeſandte Bild ſoll jedoch nicht kleiner als 9.12 ſein. Jedem Einſender ſteht es frei, bis zum Schlußtag noch Auf- Zuſammen mit ſeinen Mitarbeitern unternahm Reichs- 9 Es dürfen nur eigene Aufnahmen des Einſenders eingereicht[nahmen unter ſeinem Kennwort ergänzend nachzuliefern. leiter Dr. Ley von der Schulungsburg in Oberurſel aus 5 werden. Es and! eine gute, nicht aufgezogene Kopie. Die Sämtliche eingeſandten Bilder müſſen auf der Rückſeite eine Fahrt nach dem Wetterauer Dorf Steinfurth bei Bad— 175 eingeſandten Bilder dürfen nicht den Namen des Herſtellers tragen: 7885 0 1 a 8 Nauheim, um an einem Dorfgemeinſchaftsabend teilzunehmen, 1 oder Einſenders tragen. a) Das Kennwort: b) laufende Nummer; c) Zeitpunkte den die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ veranſtaltete. * 8 Zur Teilnahme am Wettbewerb iſt jeder Reichsbürger der e d) Ort der 3 55 5 Als Dr. Ley am Dorfeingang eintraf, wurde er unter 0 berechtigt. 0 g 8 5 47 7 der eingereichten Bilder iſt in einer beie] den Klängen einer Bauernkapelle feierlich eingeholt. Im * Für den Wettbewerb werden Barpreiſe im Ge⸗ gelegten Liſte, die das Kennwort, die laufende Nummer und J Feſtſaal bereiteten ihm die Steinfurther Volksgenoſſen, die 1 1 2— 0 ite ſodos 1 8 92 oi ſo. f 2 15 985 40 116 ſamtbetrage von 1500 RM. ausgeſetzt. Sie werden nach Ent⸗ den Atel jedes Bildes enthalten muß, nachzuweiſen. bereits lange vorher den Saal bis auf den letzten Platz beſetzt 1 ſcheidung des Preisgerichts zugeteilt als„Der Generalinſpektor für das 7 0 Straßenweſen hatten, einen ſtürmiſchen Empfang. Gleich herzlich begrüßt ö a 555 f 2 1 N beisngefrönten Bilder Rechte 1 1 N n 10 5 5 erſte Preiſe zu je 100 RM., 9 an e 1 9 0 n 5 015 h wurden auch die Hauptamtsleiter und Amtsleiter der NS. 45 a 5 2 Die ni reisgekrönten Bilder werde Dol P DAN. mi 5 Selzner 8 75 10 zweite Preiſe zu je 50 RM., 2 f 5 1 9 F für 585 f 1 nicht[ DaP. und DAF. mit Claus Selzner an der Spitze. 1055 20 dritte Preiſe zu je 25 RM zurückgeſandt. Gegen ihren Ankauf für 10 RM. je Bild nach In Begleitung des Reichsleiters befanden ſich u. a 0 20d zu je 25 RM. ier Entſchei S Generalinſpektors erhält er e j 8. 9 8585 11 Iſt die Geſamt b. r a dien Bier ringe 1 5 des Generalinſpektors erhält er auch an noch Gauinſpekteur, Gauamtsleiter Heyſe als Vertreter. des 1 e Iſt die Geſamtzahl der eingeſandten Bilder geringer als dieſen alle Rechte. f 5 3 s Gauleiters und der Gauwart der NS.-Gemeinſchaft„Kraft 165 350, ſo kann der Generalinſpektor die Zahl der ausgeſetzten In beſonderen Fällen kann der Generalinſpektor einge- durch Freude“, von Rekowski 5 5 A N 8 18 8 zur Ge r Miſder. o Miſder— or(Entſchei 8 Preisgeri 8 ge 774 5 a 5 a l 15 Preiſe im Verhältnis von 1:10 zur Geſamtzahl der Bilder ſandte Bilder vor der Entſcheidung des reisgerichts gegen Das reichhaltige Programm des Abends wurde von dem f g und damit den Geſamtbetrag der Preiſe entſprechend ver- vorläufigen Ankauf von 10 RM. mit allen Rechten verwerten.]„Unkel Kunneroad“ mit launigen Begrüßungsverſen einge⸗ 1 i ringern. Außerdem hat der Generalinſpektor das Recht, bis J Dieſe Bilder bleiben trotzdem im Wettbewerb. leitet. Unter ſeiner Leitung wickelte ſich auch die weitere 0 4 51 te Freiſe 1 ehe fiir J Die Nreistra* C inſe br 0 fter Bilder i* a 8 8 21 2 2* 1 zu drei von den erſten Preiſen zurückzuziehen und für die Die Preisträger und Einſender angekaufter Bilder ſind[ Vortragsfolge ab, aus der die Darbietungen der Spielſchar 5 1 9 1 2 i 5 1 r 8„ Y rhei 8 8 0 Denkſpruch. rechter Lebensführung, erhebt ihn über den Alltag, reißt ihn antwortungsvolle Arbeit ſchöpfen können. 1 Die Tugend und die Höflichkeit oft zurück vor Torheiten, iſt Freund, Kamerad, Warner und 15 9 adelt den Menſchen allezeit. v. Bülow. Ratgeber. Schenkt Bücher! Doch nicht wahllos. Der Fach⸗ A I 5 1 05 1* 0 händler wird gern Auskunft geben und das Rechte empfehlen. N ü le aus rauen. . Blumen und Bücher... die einen vergänglich, aber doch„ 9 9 0 1 9 ö f 41 Der Sonntag den Tag geſtaltend zu ſchöner Feier; die anderen bleibend geht an d faites 1 1 Nachdem der Freitag und Samstag zum Aprilanfang] und füllend das ganze Leben. Unſere Hausfrauen ſind dann auf der Jagd nach dem legten ano auc der Sumntag wernigg noch 19 8 Stäubchen, Truhen und Käſten werden herumgerückt, die 1 regneriſch. In der Mittagszeit hellte ſich der bis dahin Todesfälle Fenſter wurden geputzt, zerbrochenes Geſchirr, Heringsbüch⸗ a 9 denken unſeres Führers Adolf Hitler, die gut verlaufene eneralverjammlung bes Turnvereins v. 1893; de 5 Somit beginnt nun für den Turnverein Viernheim ein Die Vereinsleitung des hieſigen Turnvereins hatte für letztjährigen Erringung der Kreismeiſterſch haft und ſtreifte kurz] neues Jahr der Arbeit. Mögen alle Mitglieder wie ſeither 53 lebten Samstag abend die diesjährige General-Verſammlunge die een getätigten A lufſtiegsſpiele, durch deren erfolg- in demſelben Geiſte weiterwirken, damit auch dieſes Jahr 0 im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ anberaumt, die einen rechte reiche Duſchfüsrung die zweith öchſte Spielklaſſe erobert] der Aufſchwung im hieſigen Turnverein nicht nachläßt, zumal harmoniſchen, von echt deutſchem Turnergeiſt getragenen Ver- wurde. Die weitere Arbeit ſeitens d der Spieler wie auch der J deſſen Mitarbeiter alle Gewähr für eine gründliche Ausbil⸗ lauf nahm. Alle Mitglieder, die gekommen waren, verlebten Spielleitung ſah jetzt nur noch ein Ziel im Auge: die Er⸗ dung in den einzelnen Abteilungen gewähren. Allen Aktiven im Kreiſe froher Turnersleute zugleich einen ſchönen kame haltung der mühevoll erkämpften Bezirkstlaſſe! Und heute,] rufen wir das alte und doch immer wieder neue Turnerlied radſchaftlichen Abend. Sie gewannen einen Einblick in die] nachdem wir am Ende der diesjährigen Spielſaiſon ſtehen, zu:„Turner, auf zum Streite, tretet in die Bahn, Kraft 4. innere Tätigkeit des Vereins, die im abgelaufenen Vereins- können wir ſagen: der Turnverein Viernheim hat die in ihn[und Mut geleite uns zum Sieg hinan!“ Ja, wohlan denn! Kung! jahr mit Recht t als eine äußerſt rege bezeichnet werden darf. geſetzten Erwartungen reſtlos erfüllt! Wenn auch nicht eine] Seid wieder alle reſtlos bei der Sache! Heute, morgen, det gu⸗ Die einzelnen Abteilungen, egal, ob Turn- oder Raſenſport,[ Stellung in der Spitzengruppe erreicht wurde, ſo ſoll dies jederzeit! . ſie ſtehen heute gefeſtigter denn je da. Sie waren in dieſem nicht etwa die Leiſtungen der 1. Mannſchaft herabſetzen. 5 5 1 Jahre nicht untätig und intereſſenlos, ſondern alle Ab-] Unſere Mannen haben ihr Mögliches getan, und nur durch[Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! teilungen haben ſich durch gemeinſchaftliche Arbeit auf eine[Erkrankung und Verletzung einiger bewährter Spieler iſt der Heute Montag letzter Tag beachtliche Höhe emporgeſchafft. Es war eine Freude für[ Verein um die verdienten Lorbeeren gekommen. Spielwart im Central⸗Film⸗Palaſt! jeden Anweſenden, aus dem Munde der einzelnen Vereins-] K. Rutz verſicherte, daß mit Beginn der neuen Saiſon die Die brillante„ff“ Ufa-Film⸗Operette U warte zu hören, wie jeder echte Turnersmann treu zur Sache Mannſchaft wieder neu geſtärkt und mit friſchem Mut den 47 66 2 ſtand und ſich aufopferungsvoll und uneigennützig für dieſe] Kampf aufnehmen wird. Und vielleicht kann man dann mit Der Königswalzer hergab. Alle waren ſich einig in dem Bewußtſein: großes f etwas mehr Glück in dieſem Jahre ernten, was in 1935/36 Mit Willi Forſt, Heli Finkenzeller Paul Ade Werk gedeiht, nur durch Einigkeit! ſchon reif war Hörbiger, Ka 2 5 öhn und 10 212 meh 1 Vereinsführer J. Lamberth eröffnete die General— Nun folgte Fußballwart Mich. Werle, der uns einen 5 Der„Königswalz zer“ iſt eine„ff“ Ufa-Film⸗Operette! verſammlung mit herzlichen Begrüßungsworten an die An- Einblick in die Fußballabteilung gewährte. Er führte die 0 f Finken gelle dorf 9.. e Nee weſenden, unter denen ſich auch zur Freude der Mitglieder[Verſammelten zurück zu dem verheißungsvollen Beginn der dieſes Films 5 un een See ſeiner künſtl leriſchen der verdiente Erzieher der Jugend und Förderer der Turnſache, diesjährigen Verbandsrunde, wo der Turnverein Viernheim Gelöſtheit und natürlichen Herzlich keit das Publ llumeherz Rektor i. R. Mayr, befand, und dankte für das Erſcheinen.] als ausſichtsreicher Meiſterſchaftsfavorit mit in vorderſter im Erleben jungen Liebesglücks und drohenden Verz zich Er gab bekannt, daß in dieſem Jahre eine Aenderung in der[Front ſtand. In überzeugender, aufſchlußreicher Weiſe führte ſelig und ergriffen mitſchwingen läßt. Mit dieſem an 1 Pracht⸗ Vereinsführung nicht eintrete, da dieſelbe bei der letztjährigen] Turnbruder Werle uns das weitere Geſchehen vor Augen. entfaltung, Maſſenaufgebot, tänz zeriſchem„ Dore Generalverſammlung auf zwei Jahre beſtimmt wurde. Nach[ Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Mannſchaft mit ſtellerausleſe und Melodienfluß einig aſtchenen Werk ſetzt kurzen Gedächtnisworten für die drei verſtorbenen Mitglieder[Beginn der nächſten Saiſon wieder ihre alte Spielſtärke die Ufa, die einſt der Welt die Bperette als Filmart 8 im Jahre 1935, die in üblicher Weiſe geehrt wurden, ging m beſitzt und ſo ein Wörtchen in der Meiſterſchaftsfrage mit⸗ schen! 9 ſeitdem dieſe Gattun 5 ee Liebe 118 man ſofort zur Tagesordnung über. Turnbruder Fr. Roos reden wird. Er richtete weiter die Mahnung an die Mit⸗ 11 N 5 1 E n 20 0 1 N 1 g 8 2 1 8 5 5 8 5 1 U. 5. 74 57 größtem Erfolge gepflegt und fortentwickelt hat, ihre verlas den Kaſſenbericht, aus dem zu entnehmen iſt, daß alle gliedſchaft, doch in Zukunft auf beſſeren Beſuch der Pflicht⸗ große lanzpolle crettentrad t fort. 1 Verhältniſſe ſich in geordneten Bahnen befinden, was bei f wie auch Freundſchaftsſpiele bedacht zu ſein. Nicht zuletzt ße, Der N zer“ iſt eine Schöpfung, die es ver⸗ den Mitgliedern freudigen Widerhall fand. Iſt es doch gerade[ bilden Zuſchauer neben der Unterſtützung des Vereins auch di 18 5 8 5. 8 ere 0 fie e 5 Filmk ſt heute ſehr ſchwer, das Vereinsſchiff gut über Waſſer zu eine erhebliche Stärke für die Mannſchaft ſelbſt. j 510 e. 5* 5 5 f 99 0 5 g angekündigt zu werden. Nach der Walzer⸗ Melodie ſingt man rern ewe, da doch der Vereinsführer Lamberth ſprach allen ſeinen Mit- den entzückenden Operetten⸗Schlager:„Wie ein Wunder kam Turnverein mehrere Abteilungen bei nur geringen Einnahmen arbeitern innigen Dank für die geleiſtete, unermüdliche Ar- die Liebe über Nacht“. Ein ſchöneres Filmwerk haben Sie durchzuſchlagen hat. Des weiteren ging Rechner Roos noch] beit aus. Er würdigte die großen Verdienste dieſer Idealiſten,] wirklich noch nicht geſehen; deshalb kommen Sie heute noch näher auf die Finanzlage der letztjährigen Tellſpiele Am.] die durch ihre Betätigung nicht nur dem Turnverein, ſondern[in den Central⸗Film-Palaſt. Anfang 8 Uhr, ab 9 Uhr 3 Nun folgten die Berichte der Abteilungswarte. Den auch unſerer Heimatgemeinde zur Ehre verhelfen. Hauptfilm. N Reigen za e J 70 M. 0 a 2 obwohl er nicht Im Anſchluß hieran fand die Ernennung von ſieben Heute Montag letzter Tag! das ganze Jahr hindurch ſeinem Amt vorſtand, trotzdem einen Ehrenmitgliedern ſtatt. Mit einer entſprechenden Widmunc Ueberblick über die turneriſchen Veranſtaltungen ſowie den[ wurde 2 15 e eee 8 ee enen Turnſtundenbeſuch ſeitens der Aktiven wie auch Jugendturner] würden geehrt: 2 1 5 190 8 08 Hauptmann hingerichtet geben konnte. Insbeſondere erwähnte er das Herbſtſchau-[ Kühlwein, Joh. Kühnerſtr.“ Pfenning, Joh., · deln Heſtänduls den Detarte— en, die Winterhilfsveranſtaltung, ſowie das Landesturnen[ Kirſchenſtr. Schalk, Jak., Kirſchenſtr.; Hanf, Ludw.,- ee ede 8 c. dg.. a für Leibesübungen in Karlsruhe, wohin der hieſige Turn— Bismarckſtr.: Adler, Franz, Weinheimerſtr.; Hofmann, 7 e, 1 3 5 den Adee de eee verein eine recht anſehnliche Zahl Turnerinnen und Turner[Leonhard, Hügelſtr.; Müller, Andr., Saarſtr. e* Be Gier Jerſey) volfftreck 5 5 5 konnte, die durchweg faſt alle preisgekrönt wieder Nun fand noch eine lebhafte Ausſprache betr. der dies⸗] worden. Hauptmann hat vor ſeiner Hinrichtung kein Ge⸗ urückkamen. Ein ſichtbarer Beweis der guten Trainings- jährigen Freilichtſpiele ſtatt, an der ſich hauptſächlich Rektor[ ſtändnis abgelegt. Er beſtieg worklos den elektriſchen Stuhl belt, aber auch ein herrlicher Lohn für all die Mühen und[i. R. Mayr, der ſich ſchon immer für die Belange der[und wurde ſechs Minuten ſpäter von den Aerzten als tot er⸗ Opfer, die gebracht wurden. Turnwart Koob ließ die Ge- Freilichtſpiele tatkräftig einſetzte, beteiligte. Man kam aufe] klärt. Der Hinrichtung wohnten 55 Zeugen bei. 100 legenheit nicht vorübergehen, an alle Turner und insbeſondere] deſſen Vorſchlag zu dem Schluß, einen Ausſchuß zu be⸗ Die Verteidiger Hauptmanns hatten bis zum Schluß 8 550 die Jugend zu appelieren, doch wie ſeither auch jetzt und in[ſtimmen und die ganze Angelegenheit nochmals ins Auge zu alles aufgeboten, um die Staatsanwaltſchaft zur Einwilli⸗ 8550 Zukunft die Turnſtunden regelmäßig und pünktlich zu be- faſſen. Es wäre wünſchenswert, daß dieſe erneuten Be- gung in einen erneuten Strafaufſchub zu bewegen. 35 Mi⸗ 5 f ſuchen. Anſchließend brachte er noch den Jahresbericht des] mühungen von Erfolg gekrönt ſind; darin gehen ſich wohl 45 vor dem für die Hinrichtung e„ ar Schülerturnwartes Rudolf Friedel, der am Beſuch der] nicht nur die Vereinsmitglieder, ſondern zweifelsohne auch 75 n eee e. eas her- Ge en verhindert war, zur Verleſung. die ganze Viernheimer Einwohnerſchaft, einig. 8A Strafaufſchub ablehne. Der Gouverneur begründete Ueber die Betätigung der Handball-Abteilung gab Hand⸗ Um halb 11 Uhr konnte Vereinsführer J. Lamberthe] dieſe Entſcheidung mit dem Mangel an entſprechenden geſetz⸗ ballwart K.. utz ausführlich Bericht. Er ging aus von der! mit Worten des Dankes an alle Anweſenden und im Ge- lichen Handhaben. ien der* 10 Amtliche Bekanntmachungen hafte Betr.: Bereitſtellung von Pflegeſtellen für Jugendliche, die mangels Lehrſtelle nicht einer geordneten Beſchäfti⸗ gung zugeführt werden konnten. In unſerer Gemeinde ſollen eine Anzahl ſchulentlaſſener Stadtkinder(Jungen aus Frankfurt) zur Hilfeleiſtung in der Landwirtſchaft untergebracht werden. Die näheren Bedingun⸗ gen können hier eingeſehen werden. Intereſſenten wollen ſich am Dienstag, den 7. Mts., auf unſerem Büro Nr. 7 melden. Viernheim, den 2. April 1936 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel Vereins⸗Anzeiger Sängerbund⸗ Flora. Heute abend punkt 8.00 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen ſämtlicher Sänger iſt Ehrenpflicht. Der Vorſtand. Danksagung Für die uns beim Heimgange unſeres lieben Verſtorbenen Todes- 17 Anzeige Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut. A Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſchlichen Herrn dohann Marin 10 Ratſchluſſe gefallen, unſeren lieben, treubeſorgten Vater, Schwieger⸗ 1 vater, Großvater, Schwager und Onkel erwieſene herzliche Anteilnahme, ſowie die zahlreiche Beteiligung 23 beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir innigſten Dank. Herrn am E Ml Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſt⸗ r 5 8 g g reichen Beiſtand, für die Kranzſpenden und den Stiftern von geſtern vormittag 7.45 Uhr, nur wenige Wochen nach dem Heim⸗ See 750 e 5 f e hl. Seelenmeſſen. gange! ſeiner Gattin, nach langem, ſchweren Leiden, verſehen mit den Tröſtungen unſerer hl. Kirche, im Alter von 63 Jahren zu 2 g 5 2 7 el* 0 ſich in die Ewigkeit abzurufen. Um ein Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen bitten Viernheim, Bensheim, Sandhofen, Mannheim, Arheiligen, Mannheim-Feudenheim, den 6. April 1936 Die trauernden Hinterbliebenen. I D 70 Viernheim, den 6. April 1936 Dle krauernden Hinteronebenen. TC! Geſunde Tiere erſte Bedingung fur ei ch ne lelſtungsſahige Die Beerdigung findet morgen nachmittag 5.30 Uhr vom Trauerhauſe, Holzſtraße 14 aus, ſtatt. 1 80 nelenhaluge auswahl 2 Es muß ganz ſehr gut erhalte⸗ ße ner geſpielter 1 ſelbſtverſtännich e Verkaufe 8-14 Tage as Kücken verſch. Raſſen ſowie Legehühner Hrleger- U. Soldatenkamerauschan 1875 Nachruf getſchont und Gott, der gütige Lenker aller Ge⸗ 10 6 lar Fiugel ſchicke hat unſeren Kameraden Hoimann 5 ber hinter d. Friedhof 189 in bilig. Preis- ee e e e c eee 9. NN on ſeinem ſchweren Leiden erlöſt. Durch ſeine 5 lage darunter Kenntniſſe und Fähigkeiten war er in der Lage, Einige Zentner hut erſte Marken teren, jederz eit beiallenkörperlichend zeiden helfend einzu⸗ 81 I n elſten fertiggeſtellt 3 greifen. Dies hat er kameradſchaftlich in reichem 2. ö bun- FlanorasER Diaich ect, Maße getan. Unſer Dank iſt ihm ſicher Wir er⸗ hat abzugeben. ſnitel 7 5 Heckel N ENR weiſen ihm die letzte Ehre, er hat es verdient. 5 weicht man Comet esa Der Kameradſchaftsführer Klee Steinsir. 30 05 2 5 5 Mannheim Anzahlung: Appellplatz: Schillerſchule Dienstag 5 Uhr. Wäſche ein/ 0 3, 10, Kunſtſtr. I u r eten Hahn ent⸗ 20RNꝗ8.85 laufen Henko henkels Waſch⸗ und bleich ⸗Soda d. Mod. S) Um Rückgabe wird gebeten e nt Vetauntmachung g, 1 Anzeigen Tabalpilanzerjachjchaft V heim. dr in einfacher bis feinster nel 2 e„'seitungs⸗ e een ster Berechnung liefert] in dieſer Bezirksvertreter Wiegehäuschen gegen Quittung abgegeben. Der vor⸗ führt im Gefolge die Buchdruckerei deff Zeitung läufige Verteilungsplan liegt 3. Tage zur Einſicht und 1 8 ege e Re f f Orts ern a Zteck 1 Mernheimerbolkszeflung“ ſind Ihnen ſtets Alfred Werner fee oe von e N Gewinn und ele Nl Jule Heller Bensheim a. d. B.“ N B. Der Flachsſamen muß beim Lagerhalter Brechtel Aufſtieg und 100 eile 1 ⁵ͤv Adolf Hitlerſtr 21 am de ſofort abgeholt werden. Erfolge! 2 och 2 2 1 0 Das rihfante bla- Jonsdamwerk„ Der HInigswalzer“ heute Mlonia ſelzimals Im Cell rige l* nn 8 — 2—— 8 2.. A* ꝓ——— 7ç Z—————— p — ö 5 0 1 4 9 93 6 1 ä Jex q pont vum dq tag Meiſterſchafts⸗Endſpiele Fußball Gruppe 1: Gelſenkirchen: Schalke 04— Berliner SV. 92 4:0 Chemnitz: Polizei Chemnitz— Hindenburg Alleinſtein 4:1 Gruppe 2: Hamburg: Bremen: Gruppe 3: Nürnberg: 1. FC. Nürnberg— Stuttgarter Kickers 2:0 Worms: Wormatia Worms— 1. SV. Jenn 371 Gruppe 4: Duisburg Fortuna Düſſeldorf— Hanau 93 921 Karlsruhe: SB. Waldhof— Kölner EfR. 2:0 Studenten⸗Länderſpiel: Frankfurt: Deutſchland— England 3 Aufſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Südweſt: SV. Wiesbaden— Reichsb. RW. Frankfurt Polizei Darmſtadt— 04 Ludwigshafen Sfr. Saarbrücken— Teutonia Hauſen Gau Württemberg: VfR. Gaisburg— FV. Nürtingen ö SVg. Troſſingen— Union Böckingen FC. Mengen— SV. Göppingen Gau Bayern: Jahn Regensburg— VfB. Coburg VfB. Ingolſtadt-Ringſee— TV. 60 Fürth Freundſchaftsſpiele: FK. Pirmaſens— VfB. Stuttgart Boruſſia Neunkirchen— VfR. Mannheim Opel Rüſſelsheim— VfB. Friedberg Kickers Offenbach— FC. 05 Schweinfurt Bayern München— Eintracht Frankfurt 1860 München— FSV. Frankfurt I. SSV. Ulm— BC. Augsburg Sfr. Eßlingen— Amicitia Viernheim Tura Bonn— 1. FC. Pforzheim BC. Augsburg— Boruſſia Fulda Kickers Aſchaffenburg— Union Niederrad 1. FC. Kaiſerslautern— VfB. Mühlburg 1. FC. Bamberg— Fc. Bayreuth * Tod. Eimsbüttel— VfRſp. Gleiwitz 3:0 Werder Bremen— Viktoria Stolp 6:0 —— 0 do S co e— S 0— do HD D N do o O 228 Waldhofs erſter Gruppenſieg Der Kölner CfR. in Karlsruhe mit 2:0 geſchlagen. Der badiſche Meiſter SV. Waldhof kam im erſten Gruppen⸗Endſpiel vor 8000 Zuſchauern auf dem Karlsruher Phönix⸗Platz zu einem Sieg über den Mittelrheinmeiſter Kölner Cf. Die Mannheimer waren den Rheinländer in techniſcher Beziehung doch eindeutig überlegen und ihr End⸗ ſieg ſtand eigentlich nie in Frage. In der zweiten Halbzeit ließ zwar auf Mannheimer Seite das gute Zuſammenſpiel etwas nach, was in erſter Linie auf eine durch Verletzungen bedingte Umſtellung zu— rückzuführen war, aber eine rein ſpieleriſche Ueberlegenheit der Waldhöfer blieb doch immer beſtehen und das Gid⸗ ergebnis drückt das Stärkeverhältnis beider Mannſchaften richtig aus. In der ſiegreichen Elf gab es kaum einen ſchwachen Punkt. Sehr ſtark und ſicher war die Abwehr und die Läu⸗ ferreihe tat ſehr viel für Aufbau und Verteidigung. Nach der Verlszung Heermanns ſpielte Siffling Mittelläufer und auf dieſem ihm nicht ungewohnten Poſten war der Nationalſpieler ebenfalls große Klaſſe. Der Sturm arbeitete famos zuſammen und hatte diesmal in dem Mit⸗ telſtürmer Schneider ſeine wertvollſte Kraft. Die Kölner waren in techniſcher Beziehung den Mann⸗ heimern unterlegen. Die Abwehr wirkte anfangs etwas unſicher, wurde aber nach dem erſten Verluſttor immer beſſer und war ſchließlich der beſte Mannſchaftsteil. Sehr gut ſpielte auch die Läuferreihe, während es dem Sturm an der genauen Zuſammenarbeit fehlte. Dahmen und Schla⸗ witzki waren die hervorſtechendſten Spieler, nicht nur in Bezug auf Können, ſondern leider auch auf Härte. Ihre dauernden Torhüter⸗Attacken waren verſchiedentlich regel⸗ widrig und führten auch zur Verletzung des Waldhofhüters Drays. Die Mannſchaften ſtellten ſich dem Pirmaſenſer Schieds⸗ richter Klöckner wie folgt: Waldhof: Drays; Maier, Model; Molenda, Heermann (Siffling), Pennig; Weidinger, Bielmeier, Schneider, Siff⸗ ling(Heermann), Günderoth. Köln: Bertrand; Frank, Schmitz; Tollmann, Bleſer, Brogi; Rehkeſſel, Dahmen, Weyer, Schlawitzki, Kuckertz. Der Spielverlauf Waldhof gab die erſten gefährlichen Angriffe zum Beſten, dann kam auch Köln zu Wort, aber beiderſeits arbei⸗ teten die Verteidigungen recht aufmerkſam. Waldhof kam ſchließlich zu einer eindeutigen Feldüberlegenheit und nach ſieben Minuten ſchoß Mittelſtürmer Schneider nach guter Vorarbeit Bielmeiers den Führungstreffer. Waldhofs Mit⸗ telläufer Heermann ſchied dann verletzt aus und Siffling ging zurück. Die Fünferreihe verlor dadurch an Wirkung und Köln konnte ſich beſſer zur Geltung bringen. Heermann wirkte nach ſeinem Wiedererſcheinen im Sturm mit, ſchied aber bald wieder bis zur Pauſe aus. Die Kölner ſpielten reichlich hart, was den Unwillen des Publikums erregte. Kurz vor dem Wechſel wurde Torhüter Drays verletzt vom Platz geſchafft, kam aber nach der Pauſe, ebenſo wie Heermann, wieder. Es begann zu regnen und das Spielfeld wurde ſehr glatt. Nach einer hal⸗ ben Stunde angelte ſich Heermann im Kölner Strafraum den Ball, gab an Weidinger, und dieſer erzielte das zweite Tor. Waldhof begnügte ſich mit dieſem Ergebnis und überließ den Kölnern bis zum Schluß eine leichte Feldüberlegenheit, die allerdings zahlenmäßig keinen Ausdruck fand. Wormatia ſiegt 1. S Jena mit 3:1 geſchlagen. Zum erſten Gruppenendſpiel des Südweſtmeiſters Wor⸗ matia Worms gegen den 1. SV Jena waren etwa 5000 Zuſchauer auf den Wormatia⸗Platz in Worms gekommen. Da die Wormſer in letzter Stunde den vom Gauliga⸗Mei⸗ ſterſchaftsſpiel gegen Eintracht Frankfurt her geſperrten Mittelläufer Kiefer frei bekommen hatten, konnten ſie, wie auch der 1. SW Jena, in kompletter Beſetzung antreten. Die Thüringer entpuppten ſich als eine ungemein ge⸗ fährliche Mannſchaft und es bedurfte des letzten Einſatzes der Wormatia, den Kampf zu gewinnen. Alles in allem iſt der Sieg der Heſſen gerechtfertigt, ſie lieferten ein Spiel, wie ſie es vorher in keinem der 18 Gau⸗ ligaſpiele gezeigt hatten. Der ſchwächſte Punkt der Mann- ſchaft war wohl die etwas zu langſame Verteidigung. Keine Meiſterleiſtung Jorkung Düſſeldorf— Hanau 93 3:1(1:0). Im Duisburger Stadion, das mit 10 000 Juſchauern gut beſucht war, ſtanden ſich der Niederrheinmeiſter Jor⸗ kung Düſſeldorf und der nordheſſiſche Meiſter Hanau 92 im erſten Meiſterſchafts-Endſpiel der Gruppe 4 gegenüber. Jortuna ſiegte mit 3:1(1:0) Toren. Die Leiſtungen waren im allgemeinen ſchwach. Fortuna hatte die Schwächen der letzten Spiele nicht über— brücken können. 8 In der erſten Halbzeit gab Fortuna leicht den Ton an. Das erſte Tor fiel bereits in der 7. Minute nach einem ſchö— nen Durchſpiel Zwolanowſki⸗Wigold. Nach dem Wechſel griffen die Nordheſſen mächtig an, Fortuna ſpielte ohne Zu⸗ ſammenhang. Ein Deckungsfehler, von Philippi ausgenützt, führt zum Ausgleich. Als Zwolanowſki in der 42. Minute aufs Tor ſchoß, machte Sonnrein einen Schnitzer, er ließ den bereits eingefangenen Ball ins Tor rollen. Damit war die Entſcheidung gefallen. Zwei Minuten ſpäter konnte Al— brecht noch eine Flanke von Kobierſki zum dritten Tore einſenden. Der„Klub“ war beſſer 1. JC Nürnberg— Stuttgarter Kickers 220. Württembergs Meiſter, die Stuttgarter Kickers, ſpielte in der erſten Halbzeit nur eine untergeordnete Rolle und in dieſer Zeit ſtellte Nürnberg auch durch zwei Tore ſeinen Sieg ſicher. Nach dem Wechſel beſchränkten ſich die Einhei⸗ miſchen auf die Verteidigung und überließen den Gäſten nun die Feldüberlegenheit. Zu Gegenerfolgen reichte es aber für die etwas ſeht hart ſpielenden Schwaben nicht, vielmehr endete die Partie mit 2:0 für Nürnberg. Die 7000 Zuſchauer im Nürnberger Stadion ſahen zu⸗ nächſt einen recht einſeitigen Kampf. Die Nürnberger lagen dauernd in der Hälfte der Stuttgarter— von den erſten zehn Minuten abgeſehen, die den Gäſten gehörten—, aber die Erfolge blieben zunächſt aus, obwohl Schwab und Guß⸗ ner gute Torgelegenheiten hatten. In der 11. Minute fiel aber dann doch der Führungstreffer für Nürnberg durch Eiberger auf Vorlage von Schmitt. Die Ueberlegenheit der Einheimiſchen wurde nun noch größer und in der 23. Mi⸗ nute erhöhte Schwab auf 2:0. Die zweite Hälfte verlief recht eintönig, da die Nürnberger nichts taten, um das Er⸗ gebnis zu verbeſſern. Die Stuttgarter hatten zeitweiſe neun Spieler in der Nürnberger Hälfte, aber der„Club“ vertei— tigte eiſern und ließ keine Stuttgarter Erfolge zu. Süddeutſche Aufſtiegſpiele Südweſt. Bei den Südweſt⸗Aufſtiegſpielen konnte der SV Wies⸗ baden ſeine führende Stellung behaupten, denn er ſchlug in ſeinem dritten Heimſpiel den Reichsbahn⸗TSV Rotweiß Frankfurt mit 2:0(1:0) Toren. Eine Uebercaſchung gab es in Darmſtadt, wo die Darmſtädter Poliziſten, die kürzlich in Kaiſerslautern gewonnen hatten, mit 011 gegen Ludwigs⸗ hafen 04 den Kürzeren zogen. Die Saarbrücker Sport⸗ freunde kamen gegen den Südmain⸗Meiſter Teutonia Hau⸗ ſen zu dem erwarteten Sieg(8:1) und nun ergibt ſich fol⸗ gender Tabellenſtand: Wiesbaden 3 9:0 6:0 Germania Ludwigshafen 2— 3:0 4:0 Sportfr. Saarbrücken 3 4:4 4:2 Polizei Darmſtadt 5 171 222 Rotweiß Frankfurt 3 2:4 2:4 1. FC Kaiſerslautern 2 0:3 0:4 Teutonia Hauſen 3 2:9 0:6 Studenten⸗Länderſpiel in Frankfurt Deutſchland— England 2:3(0:1). Zum zweiten Male trugen die deutſchen und engli⸗ ſchen Studenten einen Fußball⸗Länderkampf aus. Der erſte hatte im Rahmen der Studenten-⸗Weltſpiele in Buder eſt 2:2 geendet. Diesmal ſiegten im Frankfurter Sportfeld die engliſchen Studenten etwas glücklich mit 3:2(1:0). Die Deutſchen hätten dieſe Niederlage vermeiden können, ja ver— meiden müſſen. Sie ſpielten einen ſchönen, ſauberen Fuß⸗ ball, hatten auch zahlreiche Torchancen, wußten aber da— mit— beſonders vor der Pauſe— in vielen Fällen nichts anzufangen. Hinzu kommt die wirklich er ſt klaſſige Ab⸗ wehrarbeit der engliſchen Hintermannſchaft, in der beſonders Torwart Rood und Verteidiger Jackſon den deut⸗ ſchen Stürmern das Leben ſauer machten. Glücklicher wa⸗ ren die engliſchen Stürmer. Sie holten vor der Pauſe em⸗ mittelbar an eine anhaltende Drangperiode durch einen überraſchenden Weitſchuß die Führung heraus, die ſie ſofort nach dem Wechſel auf 3:0 ausdehnten. In einem faſt die ganze zweite Hälfte andauernden Endſpurt holten unſere Vertreter zwar zwei Tore auf, zum verdienten Ausgleich reichte es jedoch nicht mehr. Handball Pokal⸗Endſpiel: Augsburg: Südweſt— Niederrhein 6:4 Auswahlſpiel: 5 Augsburg: Südbayern— Nordbayern 9:12 Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele: Gau Württemberg: Tbd. Göppingen— Eßlinger TSV. 2:2 Stuttgarter Kickers— Stuttgarter TV. k.f. Kick. Tgſ. Stuttgart— Tgd. Eßlingen 9:2 abg. TV. Altenſtadt— TV. Cannſtatt 10:6 Tgd. Schwenningen— TV. Cannſtatt(Frauen) 2:5 0 Güdweſt Hand ballpokalſieger Niederrhein verliert 6:4(2:3) knapp. Augsburg ſtand ganz im Zeichen des großen Handball⸗ ereianiſſes. das die beiden Gaumannſchaften von Nieder- ——— rhein und Sudweſt im Kampf um den Deutſchen Hand ballpokal zuſammenführte. Eine Stunde lang zeigten die 22 Spieler vor 5000 Zu⸗ ſchauern Handball in höͤchſter Vollendung, Niederrhein hatte Anſtoß und ging bereits in der 3. Minute durch einen Straf⸗ wurf des Mittelſtürmers Honke in Führung. Vier Minuten ſpäter machte Embach auf der Gegenſeite durch einen Flach- chuß den Erfolg wieder wett. Gleich darauf aber hatte Honke den Niederrhein wieder in Führung gebracht. Ein Alleingang des Südweſt⸗Halblinken Freund führte in der 20. Minute zum Gleichſtand. Vier Minuten vor der Pauſe kann dann Keiter die Rheinländer erneut in Führung brin⸗ gen. Gleich nach Wiederbeginn erzwang Freund erneut den Gleichſtand. Obwohl die Niederrheiniſchen mächtig angreifen, gelang es dem Gau Südweſt überraſchend durch Freund das Jüh⸗ rungstor. Als Freund und Embach noch einen 5. und 6. Treffer erzielten, war der Kampf entſchieden, Niederrhein konnte nur noch auf 6:4 verbeſſern. Südweſt⸗Ringermeiſterſchaft Vf. Schifferſtadt— AC. Thaleiſchweiler 14:3. Die Endkämpfe um die Südweſt⸗Ringer⸗Mannſchafts⸗ meiſterſchaft kommen nur langſam voran. Nachdem der Rückkampf zwiſchen Mainz 88 und Siegfried Ludwigshafen in letzter Stunde abgeſagt wurde, gab es am Wochenende lediglich die erſte Begegnung zwiſchen VfK. Schifferſtadt und AC. Thaleiſchweiler. Die Schifferſtädter, die erſtmalig wieder mit Meiſter Schäfer antraten, kamen auf eigener Matte zu einem überzeugenden 14:3⸗Sieg. Während die Gäſte ohne Weltergewichtler zur Stelle waren, hatte Schif⸗ ferſtadt W. Kolb und Kamb erſetzt. Den einzigen Sieg feierte Thaleiſchweiler im Bantamgewicht durch Mayr, der Punktſieger über O. Kolb wurde. Die übrigen Kämpfe brachten folgende Ergebniſſe: Feder: R. Kolb(Sch.) ſchlägt Sauer(Th.) in der 10. Min. entſcheidend; Leicht: A. Sturm (Sch.)— O. Atzinger(Th.) unentſchieden; Welter: Schuſter (Sch.) kampflos Sieger; Mittel: Schäfer(Sch.) ſchlägt K. Utzinger(Th.) in der 1. Min. entſcheidend; Halbſchwer: Loes(Sch.) ſchlägt Anſtett(Th.) nach Punkten; Schwer: Heißler(Sch.) ſchlägt Jung(Th.) nach Punkten. „Rund um den Hegau“ Zehn Schweizer in Front. Unter ſtarker ſchweizeriſcher Beteiligung führte der„Velo⸗ Club Hohentwiel“ Singen zum vierten Male die Amateur- Straßenfernfahrt„Rund um den Hegau“ durch. Mit rund 500 Fahrern war das Rennen ausgezeichnet beſchickt. In der Gruppe für Junioren gingen nicht weniger als 360 Fahrer an den Start, die in zwei Abteilungen auf die Strecke geſchickt wurden. In beiden Klaſſen gab es Schwei⸗ zer Siege. Zu einem großen Triumph für die Schweiz wurde das Rennen der Hauptklaſſe über 135 km. Hier belegten zehn Schweizer die erſten Plätze und erſt auf dem 11. Rang folgte in Plappert(Cannſtatt) ein Deutſcher. Der Vorjahrsſieger Schramm(Schweinfurt) kam als 14. ein. Sieger wurde der Baſler Wettſtein in 3:57 Stunden vor Kern(Zürich), Notter(Zürich) und Zimmer⸗ mann(Zürich). Gleich nach dem Start hatten ſich ſechs Fahrer vom Felde gelöſt und bis ins Ziel die Führung nicht mehr abgegeben. K. Mansfeld wieder Eilenriedemeiſter Prächtiger Auftakt der Motorſport⸗Rennzeit.— Vier deutſche Markenſiege.— Rekorde um Rekorde.— 30 000 Zuſchauer. Bei herrlichem Frühlingswetter erfolgte am Sonntag auf der verbeſſerten und ſehr ſchnell gewordenen Eilen⸗ riede-Rennſtrecke im Stadtwald von Hannover der Auftakt zur deutſchen Motorſport-Rennzeit. Mehr als 80 000 Zu⸗ ſchauer umlagerten die 8,4 km lange Strecke, auf der die durchweg verbeſſerten Maſchinen auf einer überaus fahrſiche⸗ ren Bahn dafür ſorgten, daß ſämtliche beſtehenden Klaſ⸗ ſenrekorde gebrochen wurden. Eilenriedemeiſter wurde wieder der Da W.⸗Fahrer Mansfeld, der die glänzende Zeit von 125,4 km⸗Std. fuhr. In fünf Rennen gab es nicht weniger als vier deutſche Markenſiege. Kluge ſiegte auf DW. in der kleinſten Klaſſe, Kahrmann(DW.) und Stärkle(NSu.) ſtellten die Sieger in den beiden Seitenwagenklaſſen. In der Klaſſe nicht über 350 cem kam Heiner Fleiſchmann(NSU.) nur dadurch um den Sieg, daß er zu früh abgeſtoppt wurde, ſo daß der Engländer Mellors noch in letzter Sekunde den Sieg an ſich reißen konnte. Die Solomaſchinen, für die das Rennen als erſter Lauf zur deutſchen Meiſterſchaft gewertet wurde, hatten 30 Run⸗ den, 144 km, zu fahren, während die Seitenwagenmaſchinen über 20 Runden, 96 km, gingen. Cambridge wieder vor Oxford Mit fünf Längen Vorſprung. Das klaſſiſche Achterrennen auf der Themſe zwiſchen den Uni⸗ verſitäten Cambridge und Oxford endete wiederum mit dem Sieg der Mannſchaft Cambridges, die mit fünf Längen Vorſprung den Hegner ſchlug. Das rauhe Waſſer beeinträchtigte außerordentlich die Schnelligkeit der Boote, und ſtellte an die Ruderer die aller⸗ höchſten Anſprüche. Die erzielte Zeit von 21 Minuten, 6 Sekunden iſt die ſchlechteſte Zeit ſeit 1925. Oxford ging mit leichter Führung vom Start ab, doch bald wurde die Mannſchaft von Oxford nieder⸗ gekämpft und überlegen geſchlagen. Damit haben die„Hellblauen“ ſeit 1924 in nicht abreißender Reihenfolge den Kampf zum 13. Male gewonnen. Engliſcher Rekordflug mit einem Kleinflugzeug. Reichsaußen⸗ miniſter Freiherr von Neurath empfing den bekannten engliſchen Sportflieger Lord Sempill, um ihn zu ſeinem neueſten Erfolge zu beglückwünſchen. In aller Stille war Lord Sempill in einem ſogenannten Motorſegler nach elfſtündigem Flug von Croydon, dem Flugplatz Londons kommend, in Tempelhof glatt gelandet. Der Reichsaußenminiſter ſprach dem engliſchen Sportflieger ſeine Be⸗ wunderung über die erzielte Rekordleiſtung aus. Er freue ſich be⸗ ſonders, daß Lord Sempill die Flugſtrecke London— Berlin für ſeinen Rekordflug gewählt habe, und er hoffe, daß dieſe Höchſtleiſtung die Anregung zu noch engerer ſportlicher Zuſammenarbeit bilden möge. Lord Sempill hat bereits den Rückflug über Rotterdam angetreten. [I Sachſenhauſen(Amt Wertheim).(Feuer.) In der Nacht brach in dem Wohnhaus des Landwirts Adam Seid⸗ ner Feuer aus, das raſch um ſich griff. Die Hausbewoh⸗ ner konnten ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Das Haus wurde ſtark beſchädigt. Vom Inventar konnte faſt nichts gerettet werden. Der herrſchenden Windſtille iſt es, zuzuſchreiben, daß das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbe⸗ kannt. 2— 4