rrat reicht höne große Deutſchlands weitgehend Rechnung zu tragen. Vielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Viernheim Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Vereins- und Geichäftsanzeiger Willimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A März86: 1221 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Beilagen: Samstags 10 Pfg. Nr. 85 Donnerstag, den 9. April 1936 12. Jahrgang Die ewig Geſtrigen Ein franzöſiſches Memorandum und ein franzöſiſcher„Gegenplan“ Im Augenblick, da nun in Genf der„Rat“ und in ihm die reſtlichen Locarnomächte zuſammengetreten ſind, melden ſich die Franzoſen! Vermutlich dachten ſie, daß ihre Dokumente bei der Veröffentlichung wie eine Bombe platzen würden. Aber da müßten ſie mehr von der Wirklichkeit in ſich tragen! Es ſind einmal eine Denkſchrift an England, die beſtimmt iſt, die Wirkung des deutſchen Memorandums auszugleichen. Das iſt ſchon dutzendfach in den franzöſiſchen Blättern zuſammen bewie⸗ ſen worden. Wir wiſſen, wie die engliſche öffentliche Meinung von der nüchternen, graden— mit einem Fremdwort würde man ſagen: konkreten Haltung der deutſchen Antwort auf das Memorandum der Locarnomächte beindruckt geweſen und geblie— ben iſt! Daher der Aufwand dieſer franzöſiſchen Denkſchrift, um die deutſchen Vorſchläge abzuſchwächen. Das zweite iſt der als Gegenplan gegen die deutſchen Vorſchläge ſchon längſt durch die Pariſer Preſſe angekündigte franzöſiſche„Plan“! Ein Blick auf das Ganze und auf den Geiſt, der aus den beiden Dokumenten ſpricht, belehrt uns, daß hier die ewig Geſtrigen am Werke ſind. Wie oft hat Adolf Hitler, wie eindringlich ſeit dem März 1933 an die franzöſiſche Adreſſe, an das lebendige franzöſiſche Volk, Worte gerichtet, die ein neues Verhältnis ſchaffen konnten und ſollten zwiſchen den beiden Völ— kern, von denen die Zukunft Europas abhängt! Statt konkret darauf einzugehen, geben heute die Franzoſen hier eine allgemeine im Grunde ausweichende Antwort, die etwa lautet: Wir wollen ein allgemeines,„kollektives Syſtem“ der Sicherheit! Die beiden Schriftſtücke laſſen nichts erkennen von Einſicht, daß Deutſchland nun ſo lange Grundbedingungen ſeiner Exiſtenz beanſprucht hat, ohne daß die franzöſiſche Politik auch nur einen Augenblick bereit geweſen wäre, ihm Rechnung zu tragen! Die Schriftſtücke wollen nichts davon wiſſen, daß das franzöſiſch-ruſſiſche Mi⸗ litärbündnis ſchließlich dem Faß den Boden ausgeſchlagen hat; daß ſo etwas mit „kollektiver“ Sicherheit nichts mehr zu tun hat! Wie einſt Briand 1932 und Herriot 1924, fangen die beiden Schriftſtücke beim Allgemeinen an, bei Europa, das es in dieſer allgemeinen Form eben nicht gibt, und nicht beim Konkreten, das ſind die Völker Europas, aus denen Europa erſt geſchaffen werden muß. Warum tun ſie das? Nicht nur weil es ihrer abſtrakten Denkungsart widerſpricht, ſondern weil das immer wieder auf die Rettung einer Vorherrſchaft in Europa hinausgeht. Nicht einmal die militäriſche Streitmacht, Luftſtreitkräfte und Marine⸗ ſtreitkräfte dieſer„Vereinigten Staaten von Europa“ ſollen feh— len!! Daß mit einem unſchuldigen Augenaufſchlag uns zugemutet wird, daß wir„freiwillig“ und„im allgemeinen Intereſſe“ in ge wiſſen Fällen auf die Ausnützung unſerer Oberhoheit zu ver- zichten und unſere Rechte beſchränken zu laſſen, mag nur neben— bei noch erwähnt ſein! Aber aus ihm geht dem letzten Deutſchen auf, worauf es abgeſehen iſt, wenn hier von„Europa“,„Sicher— heit“ uſw. die Rede iſt. Das franzöſiſche Linksblatt„Oeuvre“ hat dieſen Sicherheitsplan ganz richtig vorher ſchon ſo umſchrie— ben: er würde die Linie Paris⸗London⸗Moskau zur Achſe haben, und ſeine grundlegende Idee wäre es, den deutſchen folgendes zu ſagen: Es gibt nur eine Art, den Frieden Europas zu ſichern, und das iſt diejenige, die wir bereits angewendet haben! Wenn ihr nicht in unſere Organiſation hineinkommen wollt, dann werden wir uns ohne euch organiſieren! Für dieſe nackte Wirklichkeit alſo ein ſo ſchön aufgebautes Phraſengebäude! Das wurde von einem Kenner ſchon vorher geſchrieben! Wie kann man, wo heute der Entwicklungsprozeß um das deutſche Lebensrecht da ſteht, wo er ſteht, ein ſolches Memoran— dum den europäiſchen Diplomaten vorlegen, die ſchließlich heute mit der Vergangenheit der 17 Jahre genügend Erfahrungen hinter ſich haben? M Aulſchlift zum deutschen Fiedengplan DNB. Genf, 8. April. Die franzöſiſche Abordnung hat am Mittwoch in Genf fol⸗ gende Schriftſtücke veröffentlicht: 1.) Ein Memorandum an die engliſche Re⸗ gierung, worin die franzöſiſche Regierung zu dem deutſchen Friedensplan vom 1. April Stellung nimmt. Dieſes Memoran⸗ dum wurde auch der italieniſchen und der belgiſchen Regierung mitgeteilt, 2. einen Plan, in dem die franzöſiſche Regierung ihre Anſichten über die Feſtigung des Friedens Euro⸗ pas darlegt. Der Plan bezieht ſich auf den Ausbau der kollek⸗ tiven Sicherheit, die gegenſeitige Hilfeleiſtung, die Herabſetzung der Rüſtungen ſowie eine wirtſchaftliche und finanzielle Organi⸗ ſation im Rahmen des Völkerbundes unter beſonderer Berück⸗ ſichtigung der Bedürfniſſe der europäiſchen Staaten. Dieſer Plan iſt an die drei Reſt⸗Locarnomächte gerichtet. Außerdem werden Flandin und Paul⸗Bonc our den Vertretern dieſer drei Mächte die Auffaſſung der franzöſiſchen Regierung über die Be⸗ ſchlüſſe darlegen, die„auf Grund der letzen Londoner Beſpre⸗ chungen die Haltung der deutſchen Regierung gegenüber den Be⸗ ſtimmungen der Vereinbarung vom 19. März notwendig mache“. Der Wortlaut DNB. Genf, 8. April. Die franzöſiſche Denkſchrift zu dem deutſchen Friedensplan vom 31. März hat nach einer formalen Einleitung folgenden Wortlaut: J. Am Tage nach der Zurückweiſung der frei und feierlich in Locarno eingegangenen oder erneuerten Verpflichtungen durch das Reich, und aufgrund des Einrückens von Streitkräften in die entmilitariſierte Zone wäre die Regierung der Republik be— rechtigt geweſen, unverzüglich die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um die Rechtslage wiederherzuſtellen und den„feind— ſeligen Akt“ zu ahnden, den die deutſche Znitiative darſtellte; in dem Beſtreben, Europa neue Gefahren und Verwicklungen zu erſparen, hat ſie es nicht getan. Sie hat zunächſt den Völker— dundsrat erſucht, die vergangene Zuwiderhandlung gegen den Vertrag feſtzuſtellen. Gleichzeitig hat ſie in den Beſprechungen, die vom 12. bis 19. März mit den 5 0 der anderen Loarnomächte geführt wurden, verſucht, die Möglichkeiten einer gütlichen Löſung zu wahren. Die Vereinbarung, die aus dieſen Beſprechungen hervor— gegangen iſt, beweiſt auf Seiten der vier vertretenen Regie— rungen das Beſtreben, den berechtigten Empfindlichkeiten Die deutſche Regierung lehnt nichtsdeſtoweniger die Vorſchläge vom 19. März als eine Beeinträchtigung der Ehre des deutſchen Volkes und als eine Verweigerung der Gleichberechtigung ab. Riemand bedroht indeſſen die Unabhängigkeit des deut— ſchen Volkes. Niemand verweigert ihm die Gleichberechtigung. Niemand denkt daran, ſeine Ehre zu beeinträchtigen. Es müßte denn ſein, daß es einen Anſchlag auf die Ehre eines Volkes darſtellt, wenn man dieſes Volk an die Achtung der Verträge als Grundregel der internationalen Beziehungen erinnert— eine Grundregel, der ſich die deutſche Regierung ebenſowenig wie irgendeine andere mit der Behauptung entziehen kann, daß dieſe oder jene Verpflichtung ihre Freiheit oder ihre Anab— hängigkeit behindere, oder daß dieſe oder jene Verpflichtung nach ihrem eigenen Ausdruck vom deutſchen Volke nicht mehr„ge— duldet“ werde. „Am die Zuſammenarbeit zwiſchen den Nationen zu fördern oder um ihnen den Frieden und die Sicherheit zu garantieren“, ſo heißt es in der Einleitung zum Völkerbundspakt,„iſt es not— wendig... alle vertraglichen Verpflichtungen gewiſſenhaft zu achten.“ Wird die Reichsregierung, die ihre Abſicht zur Rück— kehr in den Völkerbund mitteilt, bei dieſer Gelegenheit verlangen, daß dieſer Wortlaut revidiert werde, um ihren Auffaſſungen ge— recht zu werden? Soll man künftig an Stelle dieſes Wortlautes einfügen, daß die angeführte Regel da aufhört, wo für jedes Volk ein„Lebensrecht“, über das es allein zu beſtimmen hätte, anfängt? II. Die deutſche Regierung, die in dieſer Weiſe ſich über die weſentlichen Grundſätze des internationalen Rechts hinweggeſetzt hat, hat in ihrem Memorandum ebenſowenig der Geſchichte Rechnung getragen. Nach ihrer Darſtellung ſollen die Entmili— tariſierungsbeſtimmungen für das Rheinland im Widerſpruch zu den Grundlagen ſtehen, auf denen der Friede abgeſchloſſen wurde, und den Verpflichtungen widerſprechen, die im Augenblick des Waffenſtillſtandes übernommen wurden. Dieſe Behauptungen beruhen weder unmittelbar noch mittelbar auf irgendeiner Grundlage. Die Entmilitariſierung des Rheinlandes war nichts anderes als eine Sicherheitsgarantie, die Europa gegen neue Anternehmungen Deutſchlands gegeben wurde. Sie verletzte keinen der in den 14 Punkten des Präſidenten Wilſon ent— haltenen Grundſätze: Wenn es anders geweſen wäre, ſo hätte die deutſche Delegation in Verſailles nicht verfehlt, es zu be— haupten. Anter den Beſtimmungen des Friedensvertrages ge— hören die Entmilitariſierungsbeſtimmungen zu den wenigen, gegen die im Verlaufe der Verhandlungen die Vertreter Deutſch— lands in keinem Augenblick irgendeinen Proteſt erhoben haben. Was den Locarnovertrag anbetrifft, ſo möchte man jetzt die Meinung zur Geltung bringen, daß er unter dem Zwang der Ruhrbeſetzung ausgehandelt worden ſei. Die Ruhr war geräumt, ehe die Verhandlungen auch nur in Ausſicht ge nommen waren. Tatſächlich hatte der Rheinpakt das Ziel, in Weſteuropa auf der Grundlage der Achtung freiwillig einge gangener Verpflichtungen eine neue Lage zu ſchaffen und die Verhandlungen über ihn ſind von der deutſchen Regierung ſelbſt herbeigeführt worden, die darin eine Sicherheitsgarantie für die Weſtgrenze des Reiches ſuchte. Das Friedenspfand, das Deutſchland im Austauſch dafür beiſteuerte, war die freiwillige erkennung der entmilitariſierten Zone. Der Vertrag von Locarno bildete die feſteſte Grundlage des Friedens im Weſten. Dieſe Grundlage hat die Politik des Reiches bedenkenlos zer ſtört. Zur Anterſtützung eines Standpunktes, der von den Tat ſachen Wdelegl wird, glaubt das deutſche Memorandum eine neue juriſtiſche Theorie anführen zu können: Keine Nation könnte freiwillig, ohne äußeren Druck, auf ihre ſouveränen Rechte verzichten, den ee liege der Zwang der Notwendigkeit zu Grunde. And auch der Locarno vertrag, obwohl er unter Bedingungen der Freiheit und Gleich— heit abgeſchloſſen ſei, könnte keinen geheiligten Charakter haben, da er r Beſtimmungen wieder aufgreife, die bereits in einem auf Grund einer Niederlage abgeſchloſſenen Vertrag enthalten ſeien. Hier tritt in ſeiner vollen Schwere der ſeltſame Anſpruch Deutſchlands hervor, deſſen Tragweite Europa wohl abwägen muß: Behält ſich Deutſchland vor, ſoweit die Abgrenzung der Hoheitsgebiete in Europa ſich aus den Verträgen von 1919 er⸗ gibt, dieſe ganze Regelung wieder in Frage zu ſtellen, 9955 viel, welche Bekräftigungen auch ſeit dem Friedensſchluß hinzu— gekommen ſein mögen? Was bedeutet es daher, wenn die deutſche Regierung erklärt, daß ſie keinen territorialen Ehrgeiz mehr hege; was bedeute es, wenn ſie ihren Willen verkündet, die Grenzen zu achten, wenn ſie ſich ſchon jetzt die Möglichkeit gewahrt hat, eines Tages zu behaupten, daß die von ihr frei— willig gegebene Beſtätigung nicht die Wirkung haben könnte, den urſprünglichen Charakter des Gebietsverzichtes, aus dem dieſe Grenzen hervorgegangen ſind, zu ändern, und daß dieſer Verzicht unter äußerem Druck oder unter dem Zwang der Not— wendigkeit zugeſtanden worden ſei? Muß man daraus ſchließen, daß Deutſchland auf Grund dieſer neuen Rechtsbaſis, die einem noch nicht veröffentlichten internationalen Recht entnommen iſt, morgen das Statut von Danzig, von Memel, von Oeſterreich in Frage ſtellen könnte, oder daß es dieſe oder jene Grenzreviſion in Europa, dieſe oder jene Zurückgabe deutſcher Kolonialgebiete verlangen wird? Die franzöſiſche Regierung glaubt, daß alle dieſe Fragen der Reichsregierung klargeſtellt werden müſſen und daß dieſe ebenfalls klar darauf antworten muß, da kein Friedensplan auf einer für die Aufrechterhaltung des Friedens ſo gefährlichen Zweideutigkeit aufgebaut werden kann. III. Man könnte es ſich verſagen, auf die Argumente juriſtiſcher Art einzugehen, mit denen die deutſche Regierung ihren Schritt vom 7. März rechtfertigen will. Dieſe Argumente ſind übrigens wiederholt widerlegt worden. Was das Reich auch immer be— haupten mag, die Tatſache bleibt beſtehen, daß keine der an— deren Locarnomächte jemals anerkannt hat, daß der franzöſiſch ruſſiſche Pakt mit dieſem Vertrage unvereinbar ſei. Es bleibt auch beſtehen, daß Deutſchland geglaubt hat, ſich zum Nichten in eigener Sache aufwerfen zu können, während der Vertrag ausdrücklich für den Fall von Meinungsverſchiedeuheiten ein Schieds- oder Schlichtungsverfahren vorgeſehen hatte. Schließ— lich bleibt auch die Feſtſtellung des Völkerbundsrates beſtehen. Indem das Reich außerdem nochmals die Befaſſung des inter— nationalen Gerichtshofes mit ſeinem Anſpruch ablehnt, geſteht es die Schwäche ſeiner juriſtiſchen Beweisführung ein: Deutſch land will nicht nach dem Haag gehen, weil es weiß, daß der Gerichtshof die deutſche Auffaſſung abweiſen müßte. IV. So ernſt die am 7. März entſtandene Lage auch war, ſo hatte ſie doch die Locarnomächte nicht von einer Politik der Mäßigung abgebracht. Ihre Regierungen waren bereit, mit Deutſchland ein neues Statut für das Rheinland zu ſuchen; ſie waren bereit, in großangelegte Verhandlungen einzutreten, um die Probleme zu regeln, die mit der Sicherheit Weſteuropas ver bunden ſind und um die Geſamtheit des europäiſchen Friedens auf ſoliden Grundlagen aufzubauen. Auf der Grundlage der „vollendeten Tatſache“ war ein ſolches Verhandeln aber unmög— lich. Anter äußerſter Einſchränkung ihrer legitimſten For derungen haben die vier Regierungen von Deutſchland lediglich die notwendige„Geſte“ verlangt, damit die vorläufigen Löſungen zur Wiederherſtellung des von ihm ſo ſchwer erſchütterten Ver— trauens eintreten könnten. Sie forderten es auf, die Souveräni tät des internationalen Rechts dadurch anzuerkennen, daß es mit ſeinen Anſprüchen vor den Haager Gerichtshof ginge, ferner anzuerkennen, daß die Rheinlandfrage als Gegenſtand eines internationalen Abkommens nicht durch eine einſeitige Ent ſchließung geregelt werden könne und ſchließlich, ſich Maßnah men anzuſchließen, die geeignet wären, eine neue Atmoſphäre in den Ländern zu ſchaffen, deren Sicherheit durch das Vorgehen vom 7. März bedroht war. Dieſer großzügigen Einſtellung hat die deutſche Regierung nur Ablehnung entgegengeſtellt; wenn das Reich zugibt, daß eine Entſpannung notwendig ſei, ſo will es doch nicht ſeinen Beitrag dazu leiſten. Man hat Deutſchland aufgefordert, vor den Haager Ge richtshof zu gehen: Deutſchland lehnt ab; man hat es aufgefor— dert, auf ſeinem Gebiet entlang der franzöſiſchen und belgiſchen Grenze eine durch internationale Streitkräfte beſetzte Zone ein— zurichten: Es antwortet mit einem Stillſchweigen, das einer Ab lehnung gleichkommt; man hat von ihm Garantien über die im Rheinland ſtationierten paramilitäriſchen Kräfte während der Aebergangszeit verlangt: Wiederum Schweigen. Und wenn die deutſche Regierung unter der Bedingung der Gegenſeitigkeit und! unter der Kontrolle einer internationalen Kommiſſion damit ein— 2 2 2 4* 2 85 f verſtandenſiſt, die gegenwärtig in der Rheinzone ſtehenden Trup— Gegen Velwendung Don Gift sen II Abe Inlen pen nicht zu verſtärken, ſo gibt ſie keineswegs die Zuſicherung, daß dieſe Truppen nicht ſchon jetzt ſtärker ſind als diejenigen, deren Einrücken am 7. März amtlich mitgeteilt worden iſt. Eden auf der Sitzung des Dreizehnerau Somit haben die Verſtändigungsbemühungen der Locarno⸗ f tz 0 8 0 sſchuſſes mächte bei der deutſchen Regierung keinerlei Widerhall gefunden. DRB. Genf, 8. April. terſuchung auf alle begangenen Grauſamkeiten auszudehnen, ins— V. 9 Der Dreizehnerausſchuß des Völkerbundsrats iſt unter dem eee Feſcof die Abeſſinien vorgeworfene Verwendung von „ 5 2 5 5 1 Votſitz des ſpaniſchen Delegierten Madariaga heute vormit-] Dumdum-Geſchoſſen. N Die Reichsregierung behauptet allerdings, durch ihren orſitz des ſpaniſchen Delegierte a 9 b g 3 a ö „Friedensplan“ einen entſcheidenden Beitrag zum Wiederaufbau tag gegen 12, Ahr zu ſeiner neuen Tagung an en ten e ee, ee 95 der eng⸗ ö eines neuen Europa zu leiſten. Dieſer Beitrag iſt leider mehr 10 die Lage im italieniſch-abeſſiniſchen* zu prüfen. An Ne eme een 5 ſich 5 0 Schein als Wirklichkeit. er Sitzung nahmen u. a. der engliſche Außenminiſter Eden, unzuläug ich ew ö ee 1 e des Roten Kreuzes als ö 9 Die Regierung der Republik nimmt Kenntnis von dem deut— a, ante Aaßenne FLandin und der rumäniſche ke en be ee dn e f N N ſchen Vorſchlag auf Abſchluß eines neuen Vertrages zur Wie— Außenminiſter Titulescu teil. Denkſchrift über die Verwendung von Giftgaſen dur 0 5 55 21. 5 f 8 f 186 F 9 6 derherſtellung des Sicherheitsſpſtems, das Deutſchland am Zu Beginn der Sitzung des Dreizehnerausſchuſſes gab der italieniſche Truppen 7. März hat zerſtören wollen; dieſer Vorſchlag wird jedoch in engliſche Außenminiſter Eden vorgelegt. Das Material iſt gegliedert nach abeſſiniſchen Er- 1. den Augen der ape 1 10 Bedeutung 7 eine entſchledene Erklärung gegen die Verwendung von klärungen und Erklärungen aus nichtabeſſiniſchen Quellen. Nach 1 nen, wenn ſie weiß, wie die inha tung der neuen Verpf ich⸗ Giftgaſen auf dem abeſſiniſchen Kriegsſchauplatz längerer Ausſprache beſchloß der Ausſchuß, einen juriſtiſchen 1 tungen des Reiches garantiert werden kann. Sie nimmt auch Anterausſchuß einzuſetzen, der prüfen ſoll, ob die Verletzungen Kenntnis davon, daß ſich die Reichsregierung heute, in Abwei-] ab. Eden erinnerte daran, daß auch Italien das Abkommen des Kriegs 5 ZJuſtändigkeit des Drei 8 ü chung von ihrer noch vor wenigen Wochen den Botſchaſtern unterzeichnet habe, das die Verpflichtung enthalte, unter leinen oder 1 Völkerbundes gebr. Großbritanniens und Frankreichs bekundeten Einſtellung, für den[Amſtänden die Mittel des ſogenannten chemiſchen Krieges anzu⸗ Schlichtungsbemühungen zwiſchen Italien und Abeſſinien wurde 0 Abſchluß eines weſteuropaiſchen Luftpattes ausspricht, ſie möchte] wenden. Er warf die allgemeine Frage auf welchen Sinn Ver. erörtert, od Madariaga mit Baron Aloiſi, der zur Teilnahme jedoch wiſſen, ob nach der Abſicht der deutſchen Regierung dieſer träge hätten, wenn ſie im entſcheidenden Augenblick nicht gehalten an den Locarnobeſprechungen am Mittwoch in Genf eingetroffen f Pakt die Luftflottenbegrenzung enthalten ſoll in Ermangelung würden. 5 8 1 0 iſt, Fühlung nehmen ſoll oder ob die von dem italieniſchen Re— 5 derer die von ihr angebotenen Sicherheitsgarantien praktiſch“ Die Sitzung wurde nach der Erklärung Edens auf einige gierungschef für nach Oſtern angekündigte Entſendung eines Son— gleich Null wären. Zeit unterbrochen, um dem Generalſekretär des Noten Kreuzes dervertreters abgewartet werden ſoll. Es wurde beſchloſſen, daß Die Vereinbarung vom 19. März enthält eine die Vorlage der verſchiedenen Beſchwerden aus Abeſſinien, auf Madariaga und Abdenol ſich ſofort mit Aloiſi in Verbindung weſentliche Beſtimmung über das Verbot oder die Beſchränkung die Eden in ſeiner Rede Bezug genommen hatte, zu ermöglichen. ſetzen ſollen. l der künftigen Anlage von Befeſtigungen in einer zu beſtimmen— Im weiteren Verlauf der Sitzung des Dreizehnerausſchuſſes Der Dreizehnerausſchuß tritt am Donnerstag nachmittag den Zone. Beim gegenwärtigen Zuſtand Europas iſt es not- beantragte der franzöſiſche Außenminiſter Flandin, die An-] wieder zuſammen. a wendig, die Haltung der deutſchen Regierung gegenüber dieſer 1 überragend wichtigen Beſtimmung zu kennen. Daraus wird ſich N 0 ergeben, ob das Reich bereit iſt, nicht nur in Worten, ſondern 9 a 9 auch in Taten den Grundſatz der kollektiven Sicherheit anzuerken— f 1 nen, oder ob es im Gegenteil ſich die Möglichkeit vorbehalten E . nenn N. N. 29 f ö 1 11. ne en eee ee e ele, f i DNB. London, 8. April. lands ſeien Gelegenheiten geſchaffen worden, die man ſich nicht N indem es ihnen gegenüber die Anwendung des Beiſtandes ein⸗% Kun; vor den Oſterferien ſand im Oberhaus noch eine ontgeben laſſen ſollte. Ein Abkommen zwiſchen Deutſcland, 1 ſchränkt. Die Entmilitariſierung des Rheinlandes war nicht nur autzenpolitiſche Ausſprache ſtatt. Sie wurde von dem Leiter der Nankkeich und England würde in der heutigen Zeit für die 5 8 3 1 der franzöſiſchen und belgiſchen Sicherheit, ſie in⸗ arbeiterparteilichen Oppoſition im Oberhaus, Lord Snel l, mit Welt von größtem Vorteil ſein. 0 Der franzöſiſch-ſowjetruſſiſche ee pe n e en ee längeren Rede eingeleitet, in der er eine ganze Reihe von] Juſammenſchluß bilde einen Teil der Politik der Einkreiſung 4 3 bringt keinerlei Garantie, die ihre evtl Verminderung auf⸗ ragen An Regierung richtete, die die ſogenannte Locarno- euiſchlaabs, von der Free dende, Sicherben 9 2 8 i. 5 8 Kriſe, Deutſchland, Frankreich und den abeſſiniſchen Krieg be- können. Er hoffe, daß es England gelingen werde, die Fran⸗ ö 1 5 VI trafen. zoſen zu überreden, daß ihre Zukunft nicht hierin liege, ſondern l i 0 5 ö f Für die Regierung antwortete der Lordſiegelbewahrer Lord[in einer Verſtändigung mit Deutſchland und in einer vollen 5 Die Feſtſtellung iſt unabweisbar, daß Deutſchland mit Vor-] Halifax. Er wandte ſich dann den Bemühungen um die] Anterſtützung eines umgebauten Völkerbundes. Er lehne die Be⸗ 9 ſchlägen antwortet, die zur Feſtigung des Friedens in Europa Feſtigung des europäiſchen Friedens zu und erklärte weiter, er[ hauptung ab, daß Deutſchland Verträge nicht achten könne und ausgeſprochen ungenügend ſind. Wenn Deutſchland ſich bereit[glaube nicht, daß Europa den Frieden durch das Vorkrie gs⸗ wolle. Er verurteile die von den Deutſchen angewandten Metho- erklärt, mit jeden ſeiner Grenznachbarn im Südoſten und Nord-[fyſtem der Bündniſſe gewinnen könne. Die Tatſache, daß; den, aber die in den letzten Jahren geführten Verhandlungen weſten unmittelbar über den Abſchluß von Nichtangriffsverträgen[England im Weſten beſondere Verpflichtungen übernommen ſeien nicht auf einer Grundlage der Gleichberechtigung durchge⸗ zu verhandeln, ſo geht es nicht davon aus, daß dieſe Verträge habe, dürfe nicht ſo ausgelegt werden, als ob ſich England an führt worden. Deutſchland bedürfe der Hilfe und Sympathie wie in ein kollektives Syſtem eingefügt werden; es geht noch weniger allen übrigen Ereigniſſen und Problemen desintereſſiere. Der[jedes andere Land. Er lehne es ab, die Behauptung anzunehmen, davon aus, daß den Verträgen Garantien des gegenſeitigen Bei-] Friede ſei unteilbar. Die deutſchen Vorſchläge enthielten insge- daß Deutſchland ein Störer des Friedens ſei und den Krieg ſtandes beigegeben werden ſollen. Zweiſeitige Nichtangriffsber-[ſamt eine Menge Material das natürlich ſorgfältig geſichtet und[wünſche. Hitler habe Vorſchläge gemacht, die einen großen ö träge ohne irgendeine Beſtimmung über gegenſeitige Hilfe und[geprüft werden müſſe. Die britiſche Regierung ſei mit dieſer[Schritt in der Richtung zum Frieden bedeuteten, und er hoffe Beiſtand zugunſten des etwaigen Opfers einer brutalen Vertrags— Aufgabe bereits beſchäftigt. Die deutſchen Vorſchläge beträfen aufrichtig, daß Frankreich ſeine Befürchtungen und Beſorgniſſe kündigung oder eines Gewaltſtreiches würden zu den Verpflich. ein weiteres Gebiet als nur die Locarnofrage. Aus dieſembeiſeitelege und in dieſen Vorſchlägen eine Möglichkeit für eine e tungen nichts hinzufügen, die ſich für Deutſchland, wie für ſeine Grunde wie auch aus anderen Gründen laſſe ſich mancherlei für neue Zukunft ſehe. 5 Nachbarn, bereits aus dem Pakt von Paris vom Jahre 1928 eine Erweiterung des Rahmens der vorbereitenden Beſprechun— 3 g 5 5 ergebe. n 1455 8 2 gen ſagen, die notwendig ſein würden, in den Völkerbund hinein— Das neue britiſche Weißbuch veröffentlicht N Die europäiſche Sicherheit bildet ein Ganzes und der Grund- zubringen. Er hoffe, daß es gelinge, eine allgemeine Einigung i ſatz der kollektiven Sicherheit gilt nicht nur für einen Teil des[über dieſes Verfahren zu erzielen. Im weiteren Verlauf ſeiner DNB. London, 8. April. ö 9 Kontinents. Frankreich, das nicht nur auf die Wahrung ſeiner[Rede ſprach Lord Halifax die Hoffnung aus, daß Frankreich und Das ſeit längerer Zeit angekündigte britiſche Weiß- a0 Freundſchaften, ſondern auch ſeiner Verpflichtungen als Völler⸗ Belgien nicht weniger als England bereit ſein möchten, die deut- buch über die diplomatiſchen Erörterungen, die dem Zweck einer 9 bundsmitglied bedacht iſt, kann keine Regelung der europäiſchen ſchen Gleichberechtigungsanſprüche 1 Amfange anzu⸗ europäiſchen Regelung dienen ſollten, iſt Mittwoch mittag er— 9 Sicherheit in Betracht ziehen, um derentwillen es ſich an der[erkennen vorausgeſetzt, daß die fraglichen Länder überzeugt wer⸗ ſchienen. In dem Weißbuch werden 59 Dokumente veröffentlicht. tei Sicherheit des übrigen Europa desintereſſieren müſſe. de ene daß die deutſche Regierung 118 Pflichten gegenüber Es hat einen Geſamtumfang von 88 Seiten. Die veröffentlichten. i Der Abſchluß des franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Paktes hat dem ganz Europa, die ſolche gleichen Rechte mit ſich brächten an- Dokumente reichen vom Juli 1934 bis zum März 1936. d Reich den Vorwand geliefert, den es ſuchte, um ſich den Verpflich-[ erkennen werde. 5 8 Ein großer Teil der in dem Weißbuch aufgeführten Doku⸗ b tungen des Vertrages von Locarno zu entziehen; es hat die g 57 8 mente iſt bereits im Wortlaut bekannt. Neu ſind in d t= 8 755 5. 2 0 2 In der Ausſprache erklärte Lord Lot 98 55 nte iſt bereits im Wortlaut bekannt. Neu ſind in der Haup Drohung gegen ſeine eigene Sicherheit gerichteter militäriſcher dellſamſte Ereignts dei n ber Asch 5 ſache die Anweiſungen und Aufzeichnungen des britiſchen Aus Allianzen herausgeſtellt, es iſt daher merkwürdig, daß 1 nicht franz ie met ichen Paktes gelen fe wärtigen Amtes zu dieſen Vorgängen. in keinem eigenen At eſſe den Abſchluß irgendeines Nichtan⸗ Aeber die ungeheure Auswirkung dieſes Paktes auf Europa und riffvertrages mit der Sowjetunion beabſichtigt. Vor einem Jahr, 125 15 a 2 5 1 f f ö 5— Streſatonfetenz, hat ſch die deutſche 5 England ſei man ſich hierzulande offenbar nicht ganz im klaren. Keſſelexploſion auf einem Fiſchdampfer bereit erklärt, ein ſolches Ablommen abzuſchließen und dabei zuzu⸗ 5 7 755 11 5 N e e Sechs Tote. a laſſen, daß neben dieſem Abkommen zwiſchen Rußland und den[en Ruland und einem ſebr mächtigen Frankreich. Ein anderes g 5 N 0 Mi 0 1 ſeftiae Hilfeſeit Plat] Ereignis ſei das Verſchwinden der entmilitariſier⸗ DNB. Madrid, 8. April. ö anderen Mächten Verträge über gegenſeitige Hilfeleiſtung Platz ˖ 55 Man f 99975 in dem Deutſchland ſei. g a N 0 greifen. Die deutſche Einstellung hat ſich alſo geändert: Aus den Tone. Man ſetze ein Furopa in dem Beutſchland seine Vor Coruna explodierte der Keſſel eines Fiſchdampfers, ö welchen Gründen und mit welchem Ziel? volle Souveränität und ſein Recht wiedergewonnen babe. die⸗ wodurch ſechs Mann der Beſatzung zerriſſen wurden. Acht See⸗ f ſelben Verteidigungsmethoden zu ergreifen, die andere Mächte leute wurden ſchwer verletzt. J VII. für ſich in Anſpruch nehmen. Die Politik der britiſchen Regie- 0 Es iſt wahr, daß Deutſchland ſich bereit erklärt, in den[rung, ſo befürchte er, ſei in Afrika eine Politik der Schwäche Warſchau: Die deutſch-polniſchen Verhandlungen in der 1 Völkerbund zurückzukehren. und in Europa eine Politik der erweiterten Verpflichtungen. Frage der Zahlungen für den Durchgangsverkehr zwiſchen Oſt⸗ 9 Seitdem Deutſchland Genf verlaſſen hat, hat die Regierung Lord Londonderry warf der gegenwärtigen Außen- preußen und dem übrigen Reichsgebiet haben zu einer Einigung ö 1 der Republik unabläſſig betont, daß die europäiſche Sicherheit[politik Mangel an Führung vor. Durch das Vorgehen Deutſch⸗ geführt. 5 N nur im Rahmen des Völkerbundes verwirklicht werden könne; J N ſie wäre alſo nicht die letzte, die ſich über den am 7. März ver-——..ñ.„4„/%ẽ1„ de kündeten Beſchluß der Reichsregierung freuen würde. Sie muß f 5 jedoch eine Frage ſtellen: Wie könnte Deutſchland vor der Löſung][ gen anlangt, ſo iſt eine quantitative Begrenzung nicht] der Augenblick gekommen iſt, für die unmittelbaren Beziehungen ö der Kriſe, die es durch ſeine Politik der vollendeten Tatſachen einmal vorgeſchlagen, und wenn von einer qualitativen Begren-] zwiſchen Frankreich und Deutſchland maßgebend fein ſollen. ö. 1 hervorgerufen hat, als ein Staat betrachtet werden, der„tatſäch.⸗ zung gesprochen wird, ſo wird doch nichts geſagt von dem Auf—* 1 liche Bürgſchaften für ſeine ernſtliche Abſicht gibt, ſeine inter-[bau eines wirkſamen Kontrollſyſtems, das die unerläßliche Vor— 1 1„ 3 J 1 05 nationalen Verpflichtungen einzuhalten?“ bedingung dafür wäre.„ Was die Einhaltung der Verpflichtungen, die die fran. ö l 15 Die Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund würde ſich Allerdings ſchlägt die deutſche Regierung vor, daß der zöſiſche Regierung übernimmt, durch Frankreich betrifft, ſo bedarf ö 0 7 gegenwärtig in Anklarheit vollziehen. Die Reichsregierung hat in[ Humaniſierung des Krieges Aufmerkſamkeit ge- es zu ihrer Sicherſtellung keiner Verfahren, die den Grundsätzen n 0 dringlicherer Form als vor wenigen Wochen ihre kolonialen An.] widmet werden ſoll. Die franzöſiſche Regierung kann nicht daran der franzöſiſchen Verfaſſung zuwiderlaufen. Auf dieſen Punkt 0 . ſprüche in Erinnerung gebracht und damit doch wohl zu verſtehen[ denken, einen ſolchen Vorſchlag jemals abzulehnen. Aber, wich- brauchte nicht einmal bingewieſen zu werden, wenn man darin ö 10 9016 geben wollen, daß ſie ſich in Ermangelung einer für ſie befriedi— tiger 8 den Kren du ene 2 1 8 nicht den neuen Ausdruck einer Theorie erblicken müßte, die eine fta 5 genden Löſung vorbehalten würde, von neuem auszutreten. And machen 1 man gegen den edeniw ellen Angreifer das wirk⸗ Anterſcheidung zwiſchen den Regierungen und den Völkern an⸗ 95 was die herbeizuführende Trennung zwiſchen dem Völkerbunds— ſame 25 ſofortige Vor ehen der den beit organiſiert Die ſtrebt. Die Treue zu den Verträgen iſt ein Grundprinzip der 4 pakt und dem Friedensvertrag betrifft, ſo muß man bon dieſer R ſchotz iekun hat 1 855 ſolchen Konzeſſion bisher ihre Zu- franzöſiſchen Republik, und es iſt nicht eine franzöſiſche Initiative, 0 9 ſchon öfter vorgebrachten Formel ſagen, daß über ihren Stil kü 25 705 teilt. Keberdies iſt d 1 5 Deutſchland vor. die heute den Völkern die Frage vorlegt, ob die internationalen ö 175 niemals Klarheit geſchaffen worden iſt. le 7 90 1 2 Ab 1 55 f Gifte Gas. ans Beziehungen weiterhin von den Regeln des Rechtes beſtimmt 115 Die Reichsregierung formuliert einen anderen Vorſchlag, e 5 e eee iſer Hrototoll von 1925 ſein werden oder ob ſie künftig keine andere Regel als die Ge. 10 der mit den Grundſätzen des Paktes kaum vereinbar erſcheint;[bom 75 125 55 1 böſiſche Regi r fi 555 bat. Wenn walt kennen werden. Das iſt leider die Grundfrage, die ſich die 160 indem ſie anregt, daß die Einhaltung der abzuſchließenden Ver—. ie franzöſiſche der Abrüſt 8 e e e Regierungen heute ſtellen müſſen, wenn ſie ihren Ländern bittere N 1 einbarungen durch ein Schiedsgericht ſichergeſtellt werde, das 4 geſch 1 auf die e nachdrückliche Enttäuſchungen erſparen wollen. ö 8 15 deſſen Entſcheidungen obligatoriſch ſein ſollten, ſchaltet ſie nicht 1 61„lo gef 0 N. zu ergänzen Zum Abſchluß: Berechtigt das Lebensrecht eines ö 0 nur jedes Eingreifen des ſtändigen internationalen Gerichtshofes n Regen dieſe 5 5 15 näheres über die deutſche Volkes zur einſeitigen Annullierung der eingegangenen Verpflich- ö 1 5 aus, ſondern ſcheint auch im voraus ſogar die Zuständigkeit des[ Ilia, dais ebört eee N tungen? Soll der Friede durch die Zuſammenarbeit aller in der 0 101 Rates abzulehnen. Würde im Falle der Verletzung eines der Auffaſſung gehört. N Achtung der Rechte eines jeden geſichert werden? oder ſollen die 5 9 Nichtangriffsverträge, deren Abſchluß Deutſchland beabſichtigt, N 5 1 3 5 Staaten vollen Spielraum haben, um nach ihrem Belieben ihre 4 1 dieſe Verletzung unter die Zuſtändigkeit des Völkerbundspaktes Der deutſche„Friedensplan“ enthält Vorſchläge, über die[Streitigkeiten unter vier Augen mit den Staaten zu regeln, deren 160 fallen? Wenn dem nach der Abſicht der deutſchen Regierung[ Beſſerung der deutſch-franzöſiſchen Beziehungen. Die franzö⸗ Gutgläubigkeit ſie mißbrauchen? 5 in 5 ö nicht ſo ſein ſollte, ſo müßte man ſchließen, daß die Rückkehr J ſiſche Regierung hat davon Kenntnis genommen und wird es Keine europäiſche Regierung kann ſich auf den Abſchluß N. 5 des Reiches in den Völkerbund als ein Mittel zum Eingreifen[ keineswegs ablehnen, in dem vollen Ausmaß der ſich ihr bieten⸗ neuer Abkommen einlaſſen, ehe ſie hierauf eine klare Antwort zun 1 in die Politik anderer Staaten in Ausſicht genommen iſt, ohne[den Möglichkeit unmittelbar mit der Reichsregierung nach den vernommen hat. hei 199 daß irgendein weſentliches Element der deutſchen Politik der Mitteln zu ſuchen, um* 3 die ee 5 And noch unmittelbar kann der deutschen Regierung eine 6 1 VVV 3 1 55 ſeloſt daß Abſichten dieſer Abt ſoweit andere Frage geſtellt werden: Erkennt Deutſchland ohne jeden 10 1 ſie die Deilehungen zwischen Seonldeic und Deutſchland betref- Vorbehalt das territoriale und politiſche Statut. 17 Die Reichsregierung ſcheint ſich nur mit größter Amſicht[ fen, in dem Syſtemallgemeiner Abkommen die gegen⸗ 1 5 3 ee e e „ auf den Weg der Rüſtungsbegrenzung begeben zu wollen. Die[ wärtig in Ausſicht genommen ſind, nicht an ihrem Platze ſind. Siſeleit 15 eie 3 2 1 Begrenzung der Luftrüſtungen ſcheint von dem deutſchen Plan[ Damit iſt der Völkerbund ſoweit es ſich um die allgemeinen Di 55 ung g.(acien Vorſchläge ſchwei⸗ u 1 0 weder von qualitativem noch von quantitativem Geſichtspunkt] Probleme der moraliſchen Abrüſtung handelt, bereits befaßt wor⸗ Die in 1 8 57 am 1. April überreichten Vo ge ſchwe 1 1 aus in Betracht gezogen zu werden. Was die Landrüſtun- den und wichtige Vorarbeiten ſind geleiſtet worden, die, wenn! gen ſich hierüber aus. 8 10 Ur N u bon ug die als nf W 4 Nr. 85 Donnerstag, den 9. April 1936 Viernheimer Volkszeitung 9 5 12. Jahrgang Die franzöſiſchen„Gegenvorſchläge“ DNB. Genf, 8. April. Die franzöſiſche Regierung hat ihre Gegenvorſchläge zum Friedensplan in Form einer umfangreichen„Erklärung“ veröffentlicht. Die Einleitung beſägt, Frankreich, ſeinen Aeber⸗ lieferungen getreu, erkläre, daß es den Frieden nicht in Sicher— heiten für ſich allein oder in unvollſtändigen Pakten machen will, die die Gefahr des Krieges weiterbeſtehen laſſen. Die franzöſiſche Regierung biete„den Frieden mit allen, den abſoluten und dauer— haften Frieden, den wahren Frieden durch eine umfaſſende Be— ſchränkung der Rüſtungen, die zur Abrüſtung führt, den anderen Staaten unter Bedingungen an, die trotz ihres Ernſtes Europa neue Möglichkeiten für eine Einigung bieten könnten. Der Aktionsplan, den„die aus dem franzöſiſchen Volke hervorge⸗ gangene Regierung in ſeinem Namen andiete“, umfaßt 24 Punkte. Die Erklärung führt nun in ihrem Teil J folgende Grund— ſätze an: 1. Der 1. Grundſatz für internationale Beziehungen muß die Anerkennung der Gleichberechtigung und der Anabhängigkeit aller Staaten ebenſo wie die Achtung vor übernommenen Ver— pflichtungen ſein. 2. Es gibt keinen dauerhaften Frieden zwiſchen den Völkern, wenn dieſer Friede Veränderungen unterworfen iſt, die ſich aus den Bündniſſen und dem Ehrgeiz eines jeden Volkes herleiten. 3. Es gibt keine wahre Sicherheit in den internationalen Beziehungen, wenn alle Konflikte, die zwiſchen den Staaten auf— treten könnten, nicht nach dem internationalen, für alle obligatoriſchen Recht gelöſt werden, das durch ein internationales, unparteiiſches, ſouveränes Gericht aufgeſtellt wird und das durch die Hilfe aller in der internationalen Gemeinſchaft vereinigten Mitglieder garantiert wird. 4. Die Gleichberechtigung iſt kein Hindernis dafür, daß ein Staat in gewiſſen Fällen freiwillig und im allgemeinen Intereſſe die Ausübung ſeiner Oberhoheit und ſeiner Rechte beſchränkt.(1) 5. Dieſe Beſchränkung iſt vor allem in der Frage der Rü— ſtungen notwendig, um jede Gefahr der Hegemonie eines ſtärkeren Volkes über die ſchwächeren Völker auszuſchließen. 6. Die beſtehende Angleichheit zwiſchen den Völkern muß im Zuge der internationalen Gemeinſchaft durch den gegenſeitigen Beiſtand gegen jede Verletzung des internationalen Rechtes aus— geglichen werden. 7. Wenn der gegenſeitige Beiſtand in univerſellem Rahmen des Völkerbundes derzeit noch nur ſchwer in raſcher und nützlicher Form zu verwirklichen iſt, ſo muß ihm mit regionalen Abkommen aufgeholfen werden. In einem mit II bezeichneten Teil werden dann folgende „politiſche Dispoſitionen“ vorgeſchlagen: 8. Eine typiſche regionale Einheit iſt in Geſtalt Europas vorhanden, deſſen eigene Entwicklung die Organiſierung der Sicherheit auf den oben angeführten Grundlagen ſehr viel leichter gemacht. 9. Selbſt wenn die Erfahrung lehren ſollte, daß Europa ein zu weites Gebiet iſt, um die kollektive Sicherheit durch gegen— ſeitigen Beiſtand oder Abrüſtung durchzuführen, ſo muß mit der Organiſierung von regionalen Verſtändigungen im europäiſchen Rahmen eingeſetzt werden. 11. Das internationale Recht fordert die Achtung vor den Verträgen. Kein Vertrag kann als unveränderlich angeſehen werden, aber kein Vertrag kann einſeitig zurückgewieſen werden. In der Neuorganiſierung Europas, wo alle gleichberechtigten Völker ſich freiwillig vereinigen, wird ſich jeder Staat verpflich⸗ ten, den Territorialbeſtand ſeiner Mitglieder zu achten, der nur im Einverſtändnis mit allen geändert werden kann. Keine For— derung auf Abänderung kann vor 25 Jahren eingebracht werden. Die europäiſchen oder regionalen Pakte, die die Unabhängigkeit der Staaten betreffen, ebenſo wie jede nach Vereinbarung an— genommene Beſchränkung der Souveränität, beſonders in der Frage der Rüſtungen, werden unter die gemeinſame Garantie der vereinigten Mächte geſtellt. Zu dieſem Zweck ſind beſondere Diſpoſitionen vorgeſehen, um nach der durch die maßgebende internationale Autorität feſtgeſtellten Verletzung dieſer Verträge Sanktionsmaßnahmen ergreifen zu können, die, wenn es ſein muß, bis zur Anwendung von Gewalt zum Zwecke der Wieder— herſtellung des internationalen Rechtes gehen können. 12. Am den Pflichten des gegenſeitigen Beiſtandes gerecht zu werden, werden die im europäiſchen oder im regionalen Rah— men vereinigten Staaten eine beſondere und ſtändige militäriſche Streitmacht unterhalten, die auch Luftſtreitkräfte und Marine umfaßt, und die dem Europaausſchuß oder dem Völkerbund zur Verfügung ſteht. 13. Die ſtändige Kontrolle über die Durchführung der Verträge im europäiſchen oder regionalen Rahmen wird durch den Europa-Ausſchuß organiſiert. Alle vereinigten europäiſchen Staaten verpflichten ſich, dieſe Kontrolle zu erleichtern und die Durchführung der Beſchlüſſe, die dieſe Kontrolle hervorrufen könnte, ſicherzuſtellen. 14. Nachdem die kollektive Sicherheit im europäiſchen oder regionalen Rahmen durch den gegenſeitigen Beiſtand organiſiert worden iſt, wird zu einer weitgehenden Abrüſtung aller Betei— ligten geſchritten. Die Rüſtungsbeſchränkung eines jeden Staates wird durch Zweidrittelmehrheit des Europa-Ausſchuſſes oder durch irgendein anderes Organ beſtimmt, das vom Völkerbunds— rat auserſehen worden iſt. Jeder Staat hat das Recht, einen ſtändigen internationalen Schiedsgerichtshof anzurufen, der zu dieſem Zweck vom Völkerbundsrat geſchaffen wird und der beauf— tragt ſein wird, beſonders über die Durchführung der in Artikel 5 niedergelegten Grundſätze zu wachen. 15. Alle augenblicklich im europäiſchen Rahmen beſtehen— zwei oder drei Mitgliedern der europäiſchen Gemeinſchaft ab— geſchloſſen werden könnten, müſſen dem Europa-Ausſchuß un— terbreitet werden, der mit Zweidrittelmehrheit beſchließen kann, ob ſie mit dem europäiſchen Pakt oder den regionalen euro— päiſchen Pakten, wie ſie im Artikel 8 und 9 vorgeſehen ſind, vereinbar ſind. Dieſe Dispoſitionen werden ebenſo auf die wirtſchaftlichen wie politiſchen Abkommen angewandt. III der Erklärung trägt die Aeberſchrift: Der Wirtſchaftsfriede. 16. Wenn es als feſtſtehend angeſehen werden kann, daß der Wohlſtand der Völker und, ohne vom Wohlſtand zu ſpre— chen, die Verminderung ihrer augenblicklichen Leiden nur durch die Feſtigung eines dauerhaften und auf gleichen und ehrlichen Beziehungen aufgebauten Friedens erreicht werden kann, ſo muß nach der Beendigung des politiſchen Werkes der Her— ſtellung des Friedens die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit der Völker organiſiert werden. 17. Die rationelle Organiſierung des gegenſeitigen Aus— tauſches ſtellt die Grundlage der wirtſchaftlichen Zuſammen— arbeit dar. 18. Die Erweiterung der Abſatzgebiete ſtellt eine erſte Löſung dar. Eine erſte Erweiterung muß in einem Meiſtbe— günſtigungsſyſtem gefunden werden, das auf den europäiſchen Austauſch angewendet wird. Wirtſchaftliche Sonderbeziehungen kann man ſogar bis zur teilweiſen oder vollſtändigen Zollunion führen, wodurch die wirtſchaftlichen Bedingungen verſchiedener europäiſcher Bezirke fühlbar verbeſſert würden. 19. Die Sicherheit im Warencustauſch iſt ein zweiter Faktor des wirtſchaftlichen Fortſchrittes. Einerſeits muß der Warenaustauſch durch eine internatio- nale oder mindeſtens europäiſche Konvention geſchützt werden, um Garantien zu ſchaffen gegen die Mißbräuche des mittel— baren oder unmittelbaren Protektionismus. Der Konventions- entwurf für eine gemeinſame wirtſchaftliche Aktion, der im Jahre 1931 vom Völkerbund aufgeſtellt worden iſt, muß zu dieſem Zweck wieder aufgegriffen werden. Andererſeits muß der internationale Warenaustauſch ge— ſchützt werden gegen das mißbräuchliche Eingreifen der Staaten. Der Abſchluß eines europäiſchen Zollwaffenſtillſtandes, der durch einen fühlbaren Ausgleich der Währungen in Europa möglich gemacht würde, iſt ebenſo notwendig wie die Schaffung eines internationalen Warenaustauſch-Gerichtshofes, der die Kündigung der Handelsabkommen und den Abbruch wirtſchaft⸗ licher Beziehungen zwiſchen den Völkern verhindern würde, die der Regulariſierung und der Entwicklung des Warenqaustauſches ſo nachteilig ſind. Schließlich müſſen die Währungsſchwankungen und die Verknappung des internationalen Kredites bekämpft werden, und zwar beſonders durch eine Geld- und Kreditorganiſation im europäiſchen Rahmen. 20. Die doppelte Notwendigkeit eines gemeinſamen Roh- ſtoff⸗Reſervoirs und eines Abſatzgebietes für den Leberſchuß der europäiſchen Erzeugung müſſen zu einer Reviſion gewiſſer Kolonialſtatute führen, nicht auf dem Gebiete der politiſchen Souveränität, ſondern unter dem Geſichtspunkt der Gleichheit der wirtſchaftlichen Rechte und der Kreditzuſammenarbeit zwi— ſchen den europäiſchen Staaten, die ſich als Geſellſchafter und nicht als Riwalen betrachten müſſen, nachdem die kollektive Si⸗ cherheit und der gegenſeitige Beiſtand durchgeführt ſein werden. 22. Alle dieſe Probleme müſſen, ſobald die politiſche Sicher heit wiederhergeſtellt ſein wird, durch eine Sonderabteilung des Europa-Ausſchuſſes behandelt werden, bevor ſie, falls dies not— wendig erſcheint, dem Völkerbund oder einer allgemeinen Kon— ferenz unterbreitet werden, zu der auch die Nichtmitgliedſtaaten des Völkerbundes einzuladen wären. Der Teil IV enthält die Schlußdispoſitionen. 22. In dem vorliegenden Friedensplan darf nichts als dem Völkerbundspakt entgegengeſetzt oder auf der Durchführung des Völkerbundspaktes Hinderniſſe bereitend betrachtet werden. Der Plan und, falls ein ſolcher notwendig werden ſollte, der provi— ſoriſche Pakt, müſſen ſo abgeſtimmt werden, daß Abkommen Rechnung getragen wird, die zwiſchen den Vertragsſchließenden abgeſchloſſen werden könnten. 23. Es wird angeregt, daß die in den vorliegenden Plan eingeführten Organiſationen ſoweit wie möglich ſein ſollen, die bereits innerhalb des Völkerbundes beſtehen, oder daß der Völ— kerbund aufgefordert wird, die Organiſationen zu ſchaffen, die noch nicht beſtehen. 5 Die endgültige Zuſtimmung zum Friedensplan ſetzt die Zu— ſtimmung zum Völkerbundspakt voraus, deſſen Grundſätze das oberſte Geſetz der Vertragſchließenden bleiben. 24. Die Nichtzuſtimmung zu dieſem Plan ſeitens dieſes oder jenes Staates der europäiſchen Gemeinſchaft würde das Inkraftſetzen des Planes zwiſchen den anderen Staaten, die ſich zu dem Plan bekennen, nicht hindern. Der Plan müßte nur entſprechend abgeändert werden, beſonders, ſoweit die Organi— ſierung der kollektiven Sicherheit, des gegenſeitigen Beiſtandes und der Abrüſtung in Frage käme. :!. Der Führer beglückwünſcht Geheimrat Kirdorf zu ſeinem 89. Geburtstag. 5 DNB. Mülheim a. d. Ruhr, 8. April. Der Führer ſtattete am Mittwoch, den 8. April, dem grei— len Geheimrat Kir dorf in ſeinem Haus in Mülheim an der uhr einen Beſuch ab, um ihm pexſönlich ſeine Glückwünſche 82 89. Geburtstag auszuſprechen. Geheimrat Kirdorf iſt einer der erſten deutſchen Wirtſchaftsführer geweſen, der ſich zu Adolf 20 und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung bekannte und Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Partei iſt. „„Am Vormittag beſichtigte der Führer einige Induſtriewerke in, Eſſen. Die Bevölkerung des Induſtriegebietes, die am 29. März in ſo überwältigender Weiſe ihr einmütiges Bekenntnis zum Führer ablegte, bereitete ihm bei ſeiner erneuten Anweſen— heit im Ruhrgebiet einen überaus herzlichen Empfang. Starke Schneefälle an der Weſtküſte von Nord⸗Gchleswig DNB. Kopenhagen, 8. April. An der Weſtküſte von Nord⸗Schleswig fielen geſtern grö⸗ ßere Mengen Schnee, der trotz der vorgerückten Jahreszeit liegen blieb. Die Schneemaſſen waren teilweiſe ſo umfangreich, daß ſie den Verkehr behinderten. Der Triebwagenzug zwiſchen Tondern und Rothenkrug blieb im Schnee ſtecken und konnte erſt nach einer halben Stunde ſeine Fahrt fortſetzen. Hauer von der Leitung der Deutſchen Glaubensbewegung zurückgetreten DNB. Berlin, 8. April. Auf einer Tagung der Landesgemeindeleiter der Deutſchen Glaubensbewegung in Berlin wurde der Rücktritt des bisherigen Leiters der Deutſchen Glaubensbewegung, Profeſſor Dr. Wil— helm Hauer-Tübingen, und der Austritt ſeines Stellvertre— ters, Graf Ernſt zu Reventlow bekannt gegeben. Eine Erklärung Profeſſor Hauers DNB. Berlin, 8. April. Die neueſte Nummer des„Reichswart“ bringt folgende Er klärung Profeſſor Hauers: „Ich habe mich gezwungen geſehen, die Leitung der Deutſchen Glaubensbewegung niederzulegen. Mein Werk und mein Leben gehört nach wie vor dem Kampf um die religiöſe Erneuerung unſeres Volkes aus deutſchem Glauben.“ Ribbentrop fährt heute nach Deutſchland zurück DNB. London, 9. April. Botſchafter von Ribbentrop begibt ſich heute früh im Flug— zeug nach Deutſchland zurück. Berlin: Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deut— ſchen Reich betrug am 1. April 1936 7 583 841. Sie iſt im Laufe des Monats März um 59 831 Teilnehmer geſtiegen. den Verträge ebenſo wie diejenigen, die in Zukunft zwiſchen Muſſolini vor dem Miniſterrat DNB. Rom, 8. April. Wider Erwarten hat der italieniſche Miniſterrat ſeine⸗ urſprünglich auf Samstag angeſetzte Sitzung bereits am Mitt⸗ woch abgehalten. Der italieniſche Regierungschef gab im Ver⸗ laufe der Sitzung folgende Erklärung ab: Die herrlichen Siege unſerer Soldaten, beſonders der Sieg am Aſchangi-See, die über die von Europäern ausgebildeten, ausgerüſteten und bewaffneten Truppen des Negus errungen wurden, bringen Italien der Verwirklichung ſeines erſten Zieles näher, um das es nach der Mobiliſierung der abeſſiniſchen Streit— kräfte zu den Waffen greifen mußte— der Sicherheit ſeiner Kolonien. Dieſe Sicherheit wird mit der vollſtändigen Vernich— tung der militäriſchen Abteilungen Abeſſiniens vollkommen er— reicht ſein. Dieſe Vernichtung kann nicht ausbleiben und wird nicht lange auf ſich warten laſſen. Dem Oberbefehlshaber, Mar— ſchall Badoglio, allen ſeinen Mitarbeitern, den nationalen und den Eritrea-Truppen ſpricht der Miniſterrat erneut ſeine Dankbarkeit und ſein Lob aus. In den von unſeren Diviſionen beſetzten Gebieten haben die Eingeborenen-Stämme ihre Sym— pathie Italien gegenüber bezeugt. Sie ſind zu ihrer normalen Beſchäftigung zurückgekehrt. Muſſolini ſchloß mit der Feſtſtellung, daß die Moral der Truppen in Oſtafrika vollkommen ſei. Ein beſonderes Lob ſei der Flugzeuginduſtrie und den ihr angeglie— derten Wirtſchaftszweigen für die Steigerung ihrer Erzeugung von Woche zu Woche zu ſpenden. Der Kampf gegen die Sank⸗ tionen werde überall mit Erfolg fortgeſetzt. Im italieniſchen Bomber über Deſſie DNB. Asmara, 8. April. Der Kriegsberichterſtatter des DRB. meldet, daß er am Dienstag in einem von Graf Cianso ſelbſt geſteuerten ſchwe— ren Bomber an einem Flug von Asmara über Makalle längs der alten Negus⸗Straße bis ſüdlich Deſſie teilgenommen habe. Der Apparat, der durchſchnittlich in 4000 Meter Höhe ge— flogen ſei und die Strecke von insgeſamt 1200 Kilometer in ſechs Stunden zurückgelegt habe, ſei zeitweilig auf 1000 Meter heruntergegangen, um beſſere Sicht zu bekommen und um die feindlichen Anſammlungen unter Feuer nehmen zu können. Es habe ſich aber keine Gelegenheit ergeben, Bomben abzuwerfen, da keinerlei Reaktionen des Feindes feſtzuſtellen geweſen ſeien. Lediglich in einem Tal nördlich von Deſſie ſei eine kleine abeſſi— niſche Gruppe geſichtet worden, die ſich auf dem Rückzug befun— den habe. Die Stadt Deſſie, die mehrmals in geringer Höhe umflogen worden ſei, ſchien ſo gut wie ausgeſtorben. Deutlich ſichtbar ſeien nur einige Rote-Kreuz⸗Lazarette geweſen. Die Tatſache, daß die ſonſt übliche abeſſiniſche Luftabwehr völlig ausgeblieben ſei, ſchien zu beweiſen, daß die reſtlichen abeſſini— ſchen Truppen mit dem Negus längſt in ſüdlicher Richtung auf Addis Abeba zu abgerückt ſeien. Der Kriegsberichterſtatter hat auf dem Flug den Eindruck gewonnen, daß die Italiener, die bereits in der Nähe von Kobbo ſtänden, Deſſie ohne ernſte Hinderniſſe nehmen und weiter gegen Addis Abeba vorſtoßen könnten. Beſonders be— zeichnend ſcheint ihm die Tatſache, daß bereits einige Dörfer in der Gegend von Deſſie die weiße Flagge gehißt haben. Abeſſinien meldet zahlreiche Giftgasopfer DNB. Addis Abeba, 8. April. Die abeſſiniſche Regierung gab am Mittwoch folgende Ver— lautbarung heraus: Nach Meldungen aus Korem überfliegen ſeit vier Tagen italieniſche Flugzeuge ohne Anterbrechung die ganze Nordfront und die dahinterliegenden Gebiete und laſſen auf der ganzen Linie flüſſiges Giftgas ab. Die Zahl der Opfer— be— ſonders unter der Zivilbevölkerung— iſt ſehr hoch. Der italieniſche Heeresbericht Nr. 179 DNB. Rom, 8. April. Dem Heeresbericht Nr. 179 zufolge berichtet Marſchall Badoglio, daß die Galla-Stämme an der Straße von Deſſie ſich immer mehr gegen die Abeſſinier auflehnen, die Truppen des Negus angreifen und ihnen beträchtliche Verluſte zufügen. In der Gegend von Gondar, Semien und Wolkait haben ſich zahl— reiche Stammesfürſten unterworfen. In dem beſetzten Gebiet beginnt das Leben wieder ſeinen normalen Gang. Deutſch⸗polniſche Einigung über den Durchgangsverkehr nach Oſtpreußen DNB. Warſchau, 8. April. Die zwiſchen der deutſchen und der polniſchen Regierung ſeit einiger Zeit geführten Beſprechungen über die Frage der Zahlungen für den Durchgangsverkehr zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Reichsgebiet haben zu einer Einigung über die Grundſätze für die Begleichung der neuentſtehenden laufenden Verpflichtungen und der bisher aufgelaufenen Rückſtände geführt. Deutſchland hat ſich bereit erklärt, für die laufenden Koſten zunächſt bis zum Ende des Jahres 1936 einen begrenzten Mo— natsbetrag in Deviſen zur Verfügung zu ſtellen. Eine deutſche und eine polniſche Kommiſſion von Sachverſtändigen iſt am 7. April in Warſchau zuſammengetreten, um Vereinbarungen über die Anpaſſung des Durchgangsverkehrs an die deutſche Zahlungsfähigkeit unter Aufrechterhaltung eines möglichſt gro— zen Verkehrsquantums zu treffen. Eine weitere Kommiſſion ſoll ſobald wie möglich die Beratung der Einzelheiten für die Auf— löſung der Rückſtände aufnehmen. Die Enteignung des Rigaer Dommuſeums DNB. Riga, 8. April. Am Dienstag wurden die Räume des Rigaer Dommuſeums verſiegelt. Gleichzeitig erfolgte die ſtaatliche Mitteilung, daß das Muſeum mit allen ſeinen Sammlungen, die der deutſchen wiſſenſchaftlichen„Geſellſchaft für die Geſchichte und Altertums- kunde“ gehören, nunmehr in ſtaatliche Verwaltung übernommen werde. Hierzu erfahren wir ergänzend, daß die lettiſche Stadtver— waltung dem Rigaer Dommuſeum die von dieſem bisher be— nützten Räume bei der Domkirche vor einiger Zeit gekündigt hatte. Die Vorſchläge des Dommuſeums an die Stadtverwal— tung von Riga zu einer Einigung wurden von dieſer abgewieſen. In dieſem Zuſammenhang ſah ſich das Rigaer Dommuſeum kürzlich gezwungen, ſich an das lettiſche Denkmalsamt zu wen— den, um die geſetzlich vorgeſchriebene Genehmigung der Aeber— führung des Muſeums in andere Räume nachzuſuchen. Ehe noch das Dommuſeum eine Antwort erhalten hatte, ließ jet! das Denkmalsamt die Räume des Muſeums verſiegeln und teilt mit, daß das Muſeum einſchließlich aller Sammlungen nunmehr in ſtaatliche Verwaltung übernommen werden würde. N P 2 8 a e . EEE ⁵˙ 8 Lohngelder der Reichsautobahnarbeiter geſtohlen Die Diebe bereits gefaßt. ** Frankfurt. a. M. Dem Einbruchskommiſſariat der Frankfurter Kriminalpolizei iſt es gelungen, einen beſon⸗ ders verwerflichen Diebſtahl aufzuklären, der am 27. März in einem Baubüro an der Reichsautobahnbauſtelle Eſch· borner Landſtraße verübt wurde. Der wiederholt vorbe— ſtrafte Karl Heuſer, dem durch das Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm des Führers wieder Gelegenheit gegeben wor— den war, beim Bau der Reichsautobahn Arbeit zu erhalten, hatte bemerkt, daß in einer der Bauhütten die zur Auszah— lung beſtimmten Lohngelder bereitlagen. Er verſtändigte daraufhin den ihm von früher her bekannten Hans Egen⸗ tenmeier, der ſich unbemerkt an die Bauhütte heran⸗ ſchlich und durch das Fenſter einſtieg. Obwohl die Akten⸗ taſche des Poliers, in der ſich annähernd 1000 Mark in Lohntüten befanden, unter naſſen Kleidungsſtücken verbor— gen aufgehängt war, fand der Dieb die Taſche und nahm an Lohntüten heraus, was er gerade faſſen konnte. So erbeutete er über 860 Mark. Die Lohntüten verſteckte er zunächſt an einer anderen Baubude und verabredete mit Heuſer einen Treffpunkt für den Abend. Während dann ſpäter die Arbeitskameraden darüber diskutierten, wer ſie wohl um ihren ſauer verdienten Lohn beſtohlen habe, feilſchten die beiden Banditen um ihren Anteil. Als die Kriminalpolizei ſchließlich zugriff, konnte ſie bei E. noch etwa 100 Mark in bar und mehrere Gegenſtände beſchlag⸗ nahmen, die von dem geſtohlenen Geld gekauft waren. Heuſer leugnete zunächſt, mußte aber ſchließlich bei ſeiner weiteren Vernehmung ein Geſtändnis ablegen. Er hatte 400 Mark von der Beute erhalten und übergab davon, da er damit rechnen mußte, als Vorbeſtrafter in den Ver— dacht der Täterſchaft zu kommen, 390 Mark dem gleichfalls vorbeſtraften Friedrich Feuerbach. Dieſer unternahm mit dem Geld eine ausgedehnte Bierreiſe, wobei er das ganze Geld reſtlos aufbrauchte. Er hatte auf jeden Fall gewußt, daß das Geld geſtohlen war. Gegen das Kleeblatt wurde Haftbefehl erlaſſen. Die drei werden als beſonders gemeingefährliche Verbrecher, die ſich nicht geſcheut haben, den eigenen Arbeitskameraden den ſauer verdienten Lohn zu ſtehlen, eine hohe Strafe zu erwarten haben. Tödlich verletzt aufgefunden Selbſtmord oder Verbrechen? ö Gießen, 8. April. Die Kriminalpolizeiſtelle Gießen teilt mit: Am 7. April 1936 gegen 6.30 Uhr ging der 19 Jahre alte Sohn Adalbert des Landwirts Heinrich Engel in Lor⸗ bach(Kreis Büdingen) in den dem Wohnhaus auf der anderen Straßenſeite gegenüberliegenden Stall. Da ſein Va⸗ ter etwa eine halbe Stunde vorher ebenfalls in den Stall gegangen war, um das Vieh zu füttern, die Tiere aber noch kein Futter erhalten hatten, wurde der junge Mann ſtutzig. Er begab ſich nun in die Scheune, um Futter zu holen. Hier fand er ſeinen Vater, der noch röchelte, in einer Blutlache vor. Anter den Beinen des Verletzten lag eine völlig mit Blut beſudelte Art. Der junge Mann rief ſeine Mutter zu Hilfe, die auch ſofort mit ihrem anderen 15 Jahre alten Sohn Alois in die Scheune eilte. Der ſofort herbeigeholte Arzt ſtellte eine An⸗ zahl leichter und ſchwerer Schädelverletzungen feſt, die mit einer Axt herbeigeführt worden waren. Auch der linke Anter⸗ arm wies zwei ſchwere Axthieb⸗Verletzungen auf. Kurz nach der ärztlichen Hilfeleiſtung iſt der Schwerverletzte geſtorben. Nach den umfangreichen Tatortfeſtſtellungen und unter Berückſichtigung des Gutachtens des Amtsarztes kam man zu der Ueberzeugung, daß die zunächſt beſtehende Annahme, es liege ein Verbrechen vor, doch nicht mehr vollkommen aufrechterhalten werden kann und große Wahrſcheinlichkeit beſteht, daß der Verſtorbene den Freitod geſucht hat. Die polizeilichen Ermittlungen ſind zurzeit noch im Gange. Frankfurt im Sommer⸗Flugplan 1936 Frankfurt a. m. Frankfurt nimmt nach der Schaf⸗ fung des neuen Flughafens Rhein-Main im Luftverkehr eine hervorragende Stellung ein. Der Frankfurter Flug⸗ hafen wird nach Berlin und Köln am ſtärkſten beflogen. In der Zahl der Nachtflüge der Reichspoſt ſteht er an er⸗ ſter Stelle. Dieſe Nachtflugverbindungen haben für die Ge⸗ ſchäftswelt eine große Bedeutung, weil die mit den Nacht- flugzeugen beförderten Poſtſachen bereits am Morgen mit der erſten Zuſtellung den Empfänger erreichen, obwohl ſie am ſpäten Abend oder noch in den erſten Nachtſtunden auf⸗ geliefert werden können. Außer den Nachtflügen beſtehen von Frankfurt aus folgende Tagesflugverbindungen: Nach Berlin über Erfurt, Halle—Leipzig um 11.20 Uhr, Berlin an 14.10 Uhr, nach Berlin ohne Zwiſchenlandung ab Frankfurt 11.30 Uhr, an Berlin 13.45 Uhr, ab Frankfurt 7.15 Uhr, an Berlin 9.10 Uhr, ab Frankfurt 15.50 Uhr über Halle—Leipzig, an Berlin 18.20 Uhr. Um 9.15 Uhr verläßt ein Flugzeug nach Friedrichshafen Frankfurt, das dort um 10.50 Uhr eintrifft. Nach Hamburg ſtartet ein Flugzeug um 16 Uhr; es trifft dort um 18.15 Uhr ein. Wei⸗ ter ſtartet ein Flugzeug um 7.10 Uhr nach Bremen, das dort um 9.55 Uhr eintrifft. In der Zeit vom 20. Juni bis 31. Auauſt verkehrt dieſes Flugzeug weiter nach Wilhelms. hafen. Wangeroog. Langeoog und Norderney. Das Flug⸗ zeug nach Friedrichshafen(Frankfurt ab 9.15 Uhr) hat in Stuttgart Anſchluß an das Flugzeug Genf—Marſeille— Barcelona Madrid. Weiter beſtehen Verbindungen nach Wien—Budapeſt— Belgrad Sofia und Bukareſt. Infolge der guten Flugpläne war es möglich, in kürzeſter Zeit die Anſchlüſſe an die Ueberſee⸗Luftpoſten nach Afrika, Britiſch⸗ Indien, Niederländiſch⸗Indien und anderen Ländern herzu⸗ ſtellen. Die Schlußzeiten für die Poſten nach dieſen Ländern konnten in Frankfurt weit hinausgeſchoben werden. 1 Auf dem Frankfurter Flugplatz landen während der Sommermonate täglich 23 Tagesflugzeuge und fünf Nacht⸗ flugzeuge. Es ſtarten 22 Flugzeuge am Tage und 5 nachts. Das iſt der ſtärkſte Flugverkehr, den der Frankfurter Flug- hafen bisher aufzuweiſen hatte. Zigeunerinnen, die im Auto vorfahren Warnung vor geriſſenen Schwindlerinnen. »Moſchheim(Unterweſterwald), 7. April. Dieſer Tage fuhren vor einem Geſchäftshaus in Moſchheim zwei Zi⸗ geunerinnen mit dem Auto vor und kauften im Laden einige Kleinigkeiten. Nach der Bezahlung baten ſie den Ge⸗ ſchäftsinhaber um den Austauſch von Geldſtücken mit be⸗ ſtimmten Buchſtabengruppen, wozu ſich dieſer auch bereit er⸗ klärte. Dieſen Austauſch benutzten die Zigeunerinnen aber nur zum Vorwand, um mit der ihnen eigenen Dreiſtigkeit und Fingerfertigkeit den Geſchäftsmann regelrecht zu be⸗ ſtehlen. Bereits waren einige Geldſtücke verſchwunden, als die Frau des Geſchäftsinhabers plötzlich ſtutzig wurde, da die Hand der einen Zigeunerin nur vier Finger zeigte, während der Daumen an der Innenfläche der Hand feſt an⸗ lag. Sie riß der ertappten Schwindlerin ſchnell die Hand herum und ſah, daß ſich unter dem Daumen vier Mark ein⸗ geklemmt befanden. Sich ertappt ſehend, ſuchten die beiden Zigeunerinnen ihr Heil in der Flucht und fuhren mit dem bereitſtehenden Auto ſchnell davon. g Einzigartige Blütenpracht in der Pfalz. Daß die Pfalz nicht nur durch die frühe Blüte der Mandeln, ſondern auch durch den Reichtum an Obſtbäumen zu den ſchönſten Frühlingsgebieten überhaupt zählt, iſt all⸗ gemein bekannt. In deſem Jahre hat ſie ſich nun ſozuſagen ſelbſt übertroffen. Denn nur ſelten kommt es vor, daß wie diesmal im Anſchluß an die Mandelblüte alle Obſtarten faſt gleichzeitig ihre Knoſpen geöff⸗ net haben, ſo daß ſich ein ſchier endloſes Blütenmeer rechts und links der Deutſchen Weinſtraße ausdehnt. Wenn die Witterung ſo anhält wie bisher, dann darf man er⸗ warten, daß ſich in den Feiertagen ein herrlicher Anblick darbietet, der gewiß zahlreiche Beſucher in die Vorderpfalz locken wird. Auch die Gaſtſtätten an der Weinſtraße haben alles getan, um die zu erwartenden Beſucher gaſtlich auf⸗ zunehmen. Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb(Nachdruck verboten) Aller Augen ſchauen zurück, und alle Herzen bezeugen die Wahrheit deſſen, was die Muhme Lene ſagt: „Gott hat gerichtet!“ Niemand rührt die Hand, um noch zu retten, was doch nicht mehr zu retten iſt und nicht gerettet werden ſoll nach des Höchſten Rat. Vom Dachfenſter des Sonnenbundes aus ſieht Roſe— marie die Flammen zum Himmel ſteigen. Da denkt ſie des Geſichtes, das ſie hatte, als ſie aus der Kate ſchieden, und weiß, daß ihr Vaterhaus verbrennt. Sie faltet die Hände und ſteigt aus dem Bodengeſchoß herab. „Die Jugendherberge brennt!“ ſagt ſie den Eltern.„Goit hat gerichtet. Er leidet nicht, daß der Armen Gut ein Raub der Reichen werde. Er iſt gerecht.“ Da falten auch die beiden Alten die Hände und danken Gott von Herzen, daß ſie noch ein Dach über dem Haupte haben und nicht in dieſem Augenblick mit der Kate zugleich niederbrennen müſſen. „Gott will uns noch nicht haben,“ ſpricht Mutter Fränze. „Wer weiß, was er noch mit uns vor hat!“ Daß ihr Enkelkind in dieſer Stunde in Lebensgefahr war, ahnen ſie nicht, ſonſt würde ihr Dank noch heißer ſein. Stina ſchlägt die Augen auf, noch ehe der Doktor da iſt, aber der helle Strahl hat ſie verwirrt. Sie weint vor Angſt und Grauen. Liebreich nimmt des Schulzen Töch⸗ terlein ſie in ihre Arme. „Weine nicht, du Süßes! Du biſt nicht mehr allein Vaterle, wir laſſen ſie auch nicht mehr fort. Ich hab ſie mir aus dem Wetter herausgeholt, ich geb ſie nicht mehr ber. 1 So heißes Flehen ſpricht aus den Augen ſeiner jungen Tochter, daß der gute Vater nicht widerſtehen kann und Gewährung nickt. „Sofern die Huberin nichts dawider hat, darf Stina bleiben,“ erwidert er; denn auch er fühlt tiefes Mitleid mit dem vaterloſen Kinde, das im Berkhof keine guten Tage ſieht. „Was ſollte ſie dawider haben!“ äußert Friedrich Steiner, der vor wenigen Tagen ſeine Lehrerprüfung mit Glanz be— ſtand.„Sie macht ſich aus dem Mädchen nichts. Ihr gilt der Junge mehr, der Birkhoferbe.“ Ueber Jakob Goldners Antlitz breitet ſich ein Schatten aus bei Friedels letztem Wort; aber er ſagt nichts dazu und ſtreicht nur mit leiſer Hand über Stinas Kopf, als wollte er ſagen:„Ich werd dein Recht ſchon wahren, wenn es an der Zeit iſt.“ Und dennoch irren beide in der Annahme, daß die Huberin für Stina nichts fühlt. Sie macht ſich mehr aus ihr, als ſie zeigen mag und kann aus Furcht vor ihrem Mann. Hat er nicht neulich das Mädchen hart geſchlagen weil ein einziges gutes Wort für Stina aus dem Mund der Mutter kam? Und die Kleine hatte das Wort gar nicht: verſtanden und begriff noch weniger, warum ſie Schläge bekam. O doch, der Anne liegt recht viel an Konraos Tochter, ſo viel, daß ſie nachts oftmals heiße Tränen weint, weil ſie das Kind ihr Gefühl nicht merken laſſen darf und hart ſein muß, wenn ſie liebreich ſein möchte. Deswegen geht ſie willig auf des Schulzen Vorſchlag ein, Stina im Rabelhof zu laſſen, damit ſie gemeinſam mit dem Buchner Chriſtoph ihren erſten Schulunterricht empfangen könnte. 0 Daß Stina ſchulpflichtig geworden iſt, hat die Huberin noch gar nicht bedacht. Doppelt dankbar muß ſie dem Rabelhofer ſein, daß er ihr den Weg ebnet. „Es habt ihr beide eure Arbeit,“ wendet Jakob ſich nach⸗ her an Friedel und Chriſtine, die einzigen von ſeinen Kin⸗ dern, die im väterlichen Hof geblieben ſind.„Die Chriſtel kann die Kleine pflegen, und Friedel ſorgt für den Unter richt und zeigt uns ſeine Kunſt.“ Beide ſind ſehr zufrieden mit dieſem Entſcheid und wiſſen, daß ſie ihr Beſtes tun werden. Der Rabelhof, der einſt ſo reich an Töchtern war, daß er der fremden Mägde nicht bedurfte, iſt jetzt arm daran. Die Rosnerſöhne haben ſich unlängſt die erwählten Frauen aus dem Hof geholt, und Jakob hat nicht nein geſagt, weil die Bedingungen, die er damals ſtellte, erfüllt wurden. Die Hanne iſt ein Jahr zuvor des Müllers zweite Frau geworden und hat damit kein ſchlechtes Los gezogen. Er freilich auch nicht, denn er konnte keine beſſere Mutter für ſein Häuflein Kinder finden, und daß die Hanne ſchaffen kann, das weiß er, ſeit ſie im Straußhof der Bäuerin bei ſprang. Der Einwurf, daß der Rabelhof nicht ohne Töchter ſein könne, iſt nichtig geworden. Annemarei beweiſt, wie gut ſie mit Dienſtmädchen fertig wird. Freilich ſind ſie auch nie lange fremd. Im Schulzenhof muß jeder heimiſch wer⸗ den, ob er will oder nicht, und daß der Dienſt den Mäd— chen dienlich iſt, das hat die Liſanne gezeigt, die dazumal aus dem Birkhof ging. Sie iſt nicht lange Magd geblie⸗ ben. Des Türmers Sohn hat ſie nach Fuchsdorf geholt. Zuweilen neckt der alte Wolf, der inzwiſchen noch etwas älter geworden iſt, den Schulzen. „Neugierig bin ich doch, wer Euch das letzte Mädel aus dem Hauſe holt!“ Den Bauer ficht die Rede nicht an. „Ich kanns erwarten, Wächter, und das Mädchen auch“ Ja, Chriſtine kann es gut erwarten; ſie iſt ja noch in jung und ſeit ſie die Stina Birk bei ſich hat, iſt ſie voll⸗ kommen glücklich. In Jakob Goldner reift indeſſen ein Plan. Den Anger wird er kaufen, auf dem die Bachkat« ſtand. Der Boden war damals nicht mitverkauft worden Er iſt immer noch dem Birkhof eigen, und daß die Huberim ihn verkauft, deſſen iſt er ſicher, iſt doch der Hof verſchuldet wie keiner in der Gegend ſonſt. „Dort bau ich eine Schule,“ ſinnt der Bauer,„in der mein Friedel herrſchen ſoll. Und wenn ſie fertig iſt, dann kann der Enkel Fritz Rabels ruhig kommen, dann habe ich nichts mehr zu ſorgen und zu ſchaffen.“ 21. Als wollte der Himmel den Regen nachholen, den er bisher verſäumte, ſo regnet es ſeit Wochen. Wolkenbrüche gehen nieder. Die Waſſer haben keinen Abfluß mehr; ſie ſammeln ſich an den tiefer gelegenen Orten wie in früherer Zeit. Die Waſſerkunſt des fremden Erbauers verſagt. Sind die Röhren während der langen Dürre geborſten? Oder lief ein Fehler unter in dem großen Röhrennetz? Niemand kann es ſagen, und niemand fragt danach. Die Gruben füllen ſich mit Waſſer. Die Lachen und Tümpel ſind wieder da. „Wir haben unſer Geld umſonſt verſchwendet,“ ſpricht irgend jemand, und ein anderer ſtimmt bei: „Ja, das iſt wahr. Aber Gott ſei Dank, es gibt noch Waſſer! Es kann noch regnen.“ Im Herzen gibt jeder lange ſchon dem Schulzen recht; aber niemand ſagt es laut. Wozu auch! Ein andermal wird jeder ſich der beſſeren Einſicht des Rabelhofers beugen. g g Ver Birkhof, der am tiefſten liegt, muß die meiſten Waſſer aufnehmen. Das gibt mühevolle Arbeit, und die Laune des Bauern iſt ſchlechter denn je. Jetzt kann er nicht Tag um Tag zur Stadt, wohin die Luſt ihn treibt, jetzt muß er ſorgen, daß das Waſſer nicht in Stall und Scheune rinnt. Im Keller ſteht es ſchon ein halb Meter hoch. Die Jauchegrube reißt er auf, die bisher ſorglich gedeckt war. damit nicht unverſehens ein Menſch hineingerät. Gurgelnd verſchwinden zuerſt die Waſſer; aber bald bleiben ſie ſtehen und bleiben noch, als anderswo die Waſſer ſchon verſickern und verdunſten. Der Bauer denkt nicht mehr daran. die Grube wieder zu ſchlieen. Sobald die Macht des Waſſers nachläßt, fährt er zur Stadt. U N Der kleine Georg hat ſeine Freude an dem Waſſer. So etwas gab es bisher in ſeinem Leben noch nicht. Vorhin ſah er den Vater fortfahren. Jetzt iſt er ſicher auf dem Hof vor böſem Wort und Schlag. Schnell holt er ſeinen kleinen Kahn aus Kiefernborke, den ihm der Knecht ge⸗ ſchnitzt hat. Viele Tage hat er ſich mit dem Schiffchen ſchon vergnügt, wenn er allein war auf dem Hof. Da war das flache Waſſer nicht gefährlich. Jetzt kommt das Kind mit ſeinem Spielzeug der Jauchegrube immer näher. Eber. ſieht es ſein Schifflein in dem braunen Loch verſchwinden. Das iſt dem Kleinen nicht recht. Er ſtreckt die Arme vor um es vor dem Untergang zu retten und kommt dem Rand zu nahe. Ein Todesſchrei durchdringt die Luft! Kam er von dem entſetzten Kinde, das plötzlich den Halt verlor und in die Tiefe ſtürzte? Stieß ihn die Mutter aus, die am Fenſter ſtand und den Knaben ſtürzen ſah? Im Augenblick ſind viele Hände da, das Kind zu rekten. Mit einiger Mühe zieht man es mit Stangen aus dem Loch. Jetzt holten die ſchnellſten Pferde den Arzt nicht ſchnell genug herbei und die beſten hat der Huber mit. Wie ein Lauffeuer geht die Kunde durch das Dorf, daß der Knabe des Birkhofs in der Jauchegrube ertrunken ſes. Der Friedel aus dem Rabelhof iſt der erſte auf dem Plagz. aber er weiß auch recht gut, daß nicht viel zu retten ſein wird. Wie leblos liegt der kleine Körper auf dem Boden. Sofort ſetzen unter des Junglehrers Leitung die Wieder⸗ belebungsverſuche ein, die auch nach geraumer Zeit mit Erfolg gekrönt ſind. Der Knabe atmet wieder; aber als der Arzt nach Stunden kommt, liegt das Kind in ſchwerem Fieber und ringt nach Luft. Die Luftwege ſind durch den Schmutz verſtopft. Dr. Reiter zuckt die Achſeln. Er wird tun, was er kang: aber viel Hoffnung hat er nicht. 5 5 Zur ſelben Zeit, als im Birkhof eine junge Kindesſeele um das Leben kämpft, rüſtet die ehrwürdige Mutter de Rabelhoſes zum letzten Abschied. Eme ihrer Beſucherinnen war in den jüngſt vergangenen Tagen die alte Birknerin Da kam die Sehergabe über die ſchwache Greiſin. „Nachbarin,“ hauchte ſie.„Die Zeit des Leidens iſt bald aus. Ihr werdet hochgeehrt in Euer Eigentum zurück⸗ kehren. Ich ſeh eine Flamme über den Birkhof gehen. Sie wird verbrennen, was nicht Euer iſt.“ Danach begehrt ſie die Kinder zu ſehen, und ſie bringen ihr den Urenkel Chriſtoph Buchner und die kleine Stina Birk. Ihre Hände legt die Scheidende auf die unſchuldigen Häupter und lächelt wiſſend. Aber gleich ſchüttelt ſie den Kopf. Man hat ſie nicht verſtanden. „Die Kinder wollt ich ſehen, den Friedel und die Chriſtel!“ Schon lange hat die Ahne mit ſcharfem Auge erkannt, daß es zwiſchen den beiden nicht mehr ſo iſt, wie es in vergangenen Tagen war. Sie gehen einander aus dem Wege und hatten doch ſonſt ſo viel zu reden, wenn ſie bei⸗ ſammen waren, ſo oft der Burſch auf Ferien kam. Daß es nicht am Friedel liegt, wenn es jetzt anders iſt, ſpürt die Greiſin auch. „Kommt, ſetzt euch her! Ich will noch einmal mit euch reden. Singt mir das Lied. Ich hörte es ſo gern.“ Der Friedel ſieht Chriſtine an, Chriſtine ihn. Der Groß⸗ mutter Lieblingslind ſtimmen ſie an, ſo ſchwer es ihnen wird. „Laß mich gehen, laß mich gehen, daß ich Jeſum möge ſehen!“ „Nein,“ wehrt die Greiſin ab,„ſo weit iſt es noch nicht Mein Lied ſollt ihr mir ſingen, wenn es zu Ende mit mir geht. Jetzt hab ich noch etwas zu ſchaffen. Euer Lied will ich hören. Wiſſen will ich, ob ihr es noch miteinander ſingen könnt.“ 5 „Das Heckenroſenlied?“ ſpricht das Mädchen mit roten Wangen.„Großmutter, es iſt ja Herbſteszeit, und keine Heckenroſe blüht.“ „Was tut das, meine Kinder! Roſe blüht.“ „Da muß ich aber meine Laute holen,“ ſagt der Burſch und eilt hinaus. 15 ar. 55.(Fortſetzung folgt.) Wenn nur im Herzen die P—— 11 — 0 9 * Ae e det dumen iſt al⸗ lagen ih wie alle öff⸗ imeet Venn m er⸗ Anblick erpſal haben h auf. k. So Borhin iF dem ſeinen ht ge⸗ i ſchon ar dae ad mit Eber. hinden e vor Nan) n helt r dus, ketten. 5 den ſchrel f da n fe. Plaz. dem hoden zieder⸗ it mit er als wekelt ch den fand seele t de tinnen fnerin t bal I ft ge gen ind digen den . Die folgende Abhandlung ſind Gedanken aus der Einleitung in eine neue, ſehr wichtige wiſſenſchaftliche Anterſuchung von D. Dr. Adolf Heuſer: Die Er⸗ löſergeſtalt in der belletriſtiſchen Li⸗ teratur ſeit 1890 als Deuterin der Zeit. (Verlag peter Hanſtein, Bonn.) Es iſt die dritte in einer Reihe: Grenzfragen zwiſchen Theologie und Philoſophie, herausgegeben von Rademacher und Söhngen. Heuſer hat die Zeit in drei Ab— ſchnitte geteilt, drei Anblicke der großen Zeitwende und wie uns die Erlöſergeſtalt in ihnen literariſch erſcheint. Ein jeden Chriſten zu Ernſt und Nachdenken zwingender Ausblick ſchließt das Buch ab. Wir werden noch darauf zurückkommen. Die Durchforſchung der Zeitenwende in der Dichtung ſoll eine theologiſche werden. Solche theologiſche Anterſuchung ſteht zwiſchen zwei Gefahren, denen alle Theologie ausgeſetzt iſt. Theologie muß zum Arſprung und Ziel den Offenbarungs- inhalt haben. Aber Offenbarung iſt irgendwie Anruf Gottes an den Menſchen, und die Menſchen befinden ſich in einer nach Zeit, Raum und Individualität ſtets wechſelnden Ver- faſſung. Wenn nun Theologie ſich darauf beſchränkt, einfach den Offenbarungsinhalt zu erforſchen, wie er an ſich iſt, ohne Beziehung auf die menſchlichen Adreſſaten der Offenbarung, dann fördert ſie nüchterne Inhaltsangaben zutage, die den lebendigen Menſchen wenig angehen. Wenn dagegen Theologie ihre Aufmerkſamkeit entſcheidend den wechſelnden menſchlichen Adreſſaten der Offenbarung in Vergangenheit und Gegenwart ſchenkt, dann verliert ſie leicht den gleichbleibenden Offen- darungsinhalt aus den Augen. So ſchwebt die Theologie ſtets in der Gefahr, entweder die Botſchaft zuviel und den Adreſ— ſaten zu wenig zu beachten und damit weltfremd zu werden, oder aber den Adreſſaten aufmerkſam und die Botſchaft nicht angeſpannt genug zu behandeln und damit untheologiſch zu werden. Der erſteren Gefahr erliegt eine Schuldogmatik, die den Offenbarungsinhalt in einer Sprache darſtellt, die nur innerhalb der Schule verſtanden wird. Der letzteren Gefahr verfällt eine Theologie, die ſich in Geſchichte und Kultur- geſchichte auflöſt. Am beiden Gefahren zu entgehen, muß die theologiſche Erforſchung der Zeitenwende in der Belletriſtik einen wirklich religibſen Geſichtspunkt, einen wahrhaft theo⸗ logiſchen Maßſtab für ihre Arbeit finden. Aber dieſer Maß ſtab muß ſo beſchaffen ſein, daß er auch an die ganze zu unter— juchende Wirklichkeit angelegt werden kann. * Erlöſung iſt ein inhaltsreicherer theologiſcher Begriff als Rettung. Der Retter ſoll nur einen beſtehenden Zuſtand davor bewahren, ſchlechter zu werden. Der Erlöſer ſoll aus dem gegenwärtigen Zuſtand hinaufführen in einen höheren und deſſeren. So liegt im Begriff der Erlöſung nach chriſtlicher Auffaſſung etwas ſtürmiſch Emporreißendes. Es ſoll eine Hin— aufführung ſtattfinden über alle irdiſche Wirklichkeit hinaus. Erſt im Zenſeits vollendet ſich die Erlöſung, und auf Erden wirkt ſie ſich mindeſtens darin aus, daß das ſelige Jenſeits vorbereitet wird. Sonach muß die Erlöſung im chriſtlichen Sinne ein Stein des Anſtoßes ſein für alle Kräfte, welche die Endlichkeit in ſich ſelber wollen ruhen laſſen, losgelöſt von allem Aeberendlichen. Die Erlöſung wird zum Schibbolet für Verteidiger und Gegner der in ſich ruhenden Endlichkeit. * Die Erlöſung erſcheint ſo als ein geeigneter theologiſcher Maßſtab, um an ihm die Belletriſtik der Zeitenwende zu prü— ſen. Aber die Erlöſung iſt, wenn ſie im chriſtlichen Sinne ver— ſtanden wird, eine allzu komplizierte und abſtrakte Sache, als daß ſie eigentlich und direkt Gegenſtand der ſchönen Literatur werden könnte. Der Dichter, der ſich unterfangen würde, die chriſtliche Erlöſungsidee darzuſtellen, würde nur zu leicht im Lehrhaften ſtecken bleiben. Wenn es um die dichteriſche Ge— ſtaltung der Gedankenfülle der chriſtlichen Erlöſungsauffaſſung geht, werden die dichteriſchen Verſuche irgendwie kreiſen müſſen um die Perſönlichkeit des Erlöſers, ſei es nun, daß direkt auf die Erfaſſung des Erlöſers abgezielt wird, oder daß man ihn zu erfaſſen ſucht durch das Mittel anderer Perſönlichkeiten, die in der Erlöſung eine Rolle ſpielen. Dieſer dichteriſchen Not— wendigkeit ordnet ſich ja auch Klopſtocks gewaltiges Werk vom Meſſias unter. Somit wird nicht der Erlöſungsgedanke, ſon⸗ dern die Erlöſergeſtalt der Maßſtab ſein, nach welchem die belletriſtiſchen Erzeugniſſe ſeit 1890 ausgewählt werden ſollen, um in ihnen den Ambruch der Zeiten zu verfolgen. An Zeſus ſcheiden ſich ja auch geſtern und heute die Geiſter; ſeitdem der Gottmenſch eingetreten iſt in die Geſchichte, läßt er die Menſchen nicht mehr los mit der Frage: Was haltet ihr vom Menſchenſohn? „Drei Kreuze ſtanden auf Golgatha, drei Kreuze ſtehen heute noch da, und iſt ſeitdem vergangen kein Tag, auf dem nicht dunkel ihr Schatten lag. And jede Zeit ſprach zu jeder Zeit: Wir hangen am Kreuze dem Tode geweiht. Wir hangen am Kreuze wir armen Schächer, Die Erlöſergeſtalt in der ſchönen Literatur zur Rechten ein Frommer, zur Linken ein Frecher. Wer aber iſt der gekreuzigte Dritte? Wen trägt das ragende Kreuz in der Mitte? Iſt er ein Träumer, ein Tor, ein Nichts? Iſt er ein ſiegendes Wunder des Lichts? Iſt er ein Sinnbild aus alten Zeiten? Iſt er ein König der Ewigkeiten?“ So wenig kann die Zeit an Chriſtus vorbeigehen, daß gerade— zu unüberſehbar groß die Zahl der Erzeugniſſe belletriſtiſcher Literatur iſt, durch die nach 1890 die Geſtalt des Erlöſers ſchreitet oder geiſtert. Aus allen anderen Büchern Chriſtus— bücher auszuſondern, mag zunächſt ſehr leicht erſcheinen. Aber ſolche Ausſonderung iſt doch ſchwer genug. Nicht ſelten trifft man auf Geſtalten, die der Schriftſteller ausdrücklich als Zeſus- geſtalt bezeichnet, und doch möchte man ihnen die Anerkennung als Heilandsgeſtalt verſagen. And ebenſo oft trifft man auf ragende Helfergeſtalten, von denen man gern glauben möchte, ſie ſollten eine dichteriſche Erfaſſung Zeſu ſein; aber man bleibt im unklaren, ob ſolcher Glaube der Abſicht des Schriftſtellers entſprechen würde. * Auseinanderſetzungen vergangener Jahre könnten den Ge— danken aufkommen laſſen, die belletriſtiſche Erfaſſung der Per- ſönlichkeit Jeſu folge mehr oder minder genau dem Gang der wiſſenſchaftlichen Leben⸗ZJeſu-Forſchung. Run iſt es zwar rich · tig, daß die wiſſenſchaftliche Leben-Jeſu-Forſchung hier und da auch ihren Niederſchlag in der Belletriſtik gefunden hat, aber der geſamte Weg iſt der Zeſusdichtung keineswegs von der wiſſenſchaftlichen Forſchung vorgezeichnet worden. Die Wiſſen⸗ ſchaft iſt auch in den vergangenen Jahrzehnten nur ein Teil— ausſchnitt und eine Teilmacht des Lebens geweſen; und ſo ver⸗ mochte ſie auch nur teilweiſe der Erlöſerdichtung ihr Geſetz aufzuzwingen. Diabei ſind meiſt belletriſtiſche Werke zuſtande gekommen, in denen die belletriſtiſche Form nur ein Mittel war, beſtimmte wiſſenſchaftliche oder ſcheinwiſſenſchaftliche Auffaſſungen in breitere Kreiſe zu tragen. Solcher Art iſt z. B. Rocheflammes Buch„Maria von Magdala“ oder Pierre Nahors„Jeſus“ oder auch Emil Rasmuſſens Schauſpiel„Der zweite Heiland“. Weder der wiſſenſchaftliche noch der belletriſtiſche Wert der Schöpfungen Rocheflammes und Nahors iſt bedeutend. Ras— Am Karfreitag Er, der Herr in allen Dingen, Muß die eigne Macht beſiegen, Daß er mit dem Tod kann ringen, And dem Tode unterliegen. Gänzlich muß den Kelch er trinken; Menſchenkind, kannſt du's ertragen? Seine ſüßen Augen ſinken And ſein Herz hört auf zu ſchlagen. Als nun Zeſu Herz tut brechen, Bricht die Erd' in ihren Gründen, Bricht das Meer in ſeinen Flächen, Bricht die Höll' in ihren Schlünden; And der Felſen harte Herzen Brechen all' mit lautem Knalle; Ob in Wonne, ob in Schmerzen? Bricht's der Rettung, bricht's dem Falle? And für wen iſt denn gerungen In den qualenvollen Stunden, And der heil'ge Leib durchdrungen Mit den gnadenvollen Wunden? Herz, mein Herz, kannſt du nicht ſpringen Mit den Felſen und der Erde? Nur, daß ich mit blut'gen Ringen Neu an ihn gefeſſelt werde! Annette von Droſte-Hülshoff. muſſens Schauſpiel hat ſehr gegen des Verfaſſers Abſicht ge— rade den ungeheuren Abſtand klargemacht, der den Pſycho⸗ pathen Fauſto von dem Jeſus der Evangelien trennt; Ras- muſſen wollte ja in ſeinem Schauſpiel genau wie in ſeinem wiſſenſchaftlichen Werk Jeſus als Pſychopathen im eigentlichen Sinne erweiſen. Ohne durch theologiſche oder ſonſtige fremde Frageſtellun— gen irgendwie vergewaltigt zu ſein, ſoll die Belletriſtik in An— E kundtun, wie ſie in der Zeitenwende zum Erlöſer teht. Die Marter unſeres Herrn Man hat einmal geſagt: jedes Jahrhundert habe die Auf⸗ gabe, das Evangelium noch einmal in ſeiner Sprache neu zu ſchreiben. Aber nur wenigen iſt es gegeben, die Seele ihres Jahrhunderts in ſich zu erleben. Seele des Jahrhunderts iſt mehr als Zeitgeiſt. Seele der Zeit iſt ein Zweifaches: einmal die innere Berührung mit dem Jetzt und Heute. Dann aber auch der Wille, dieſem Jetzt zum Durchbruch nach einem neuen gei⸗ ſtigen Reich hin zu helfen. Das iſt die Sendung des Buches „Die Marter unſeres Herrn“ von Franz Johannes Weinrich über „Die Marter unſeres Herrn“ von Franz Johannes Weinrich (HSerder-Verlag, Freiburg i. Br.), aus dem wir an anderer Stelle einen Abſchnitt„Johannes unterm Kreuz“ veröffentlichen. Während des Krieges hat Timmermans in ſeiner Heimat Flandern das„Jeſuskind in Flandern“ geſchrieben. Nur aus dieſer Sehnſucht nach Freiheit von dem Druck des Alltags und Krieges heraus iſt dieſe gedämpfte Melancholie zu verſtehen; es iſt faſt, als ob man zwiſchen den Zeilen die Kanonen von Bpern herüberdonnern hört. Das iſt das„Jetzt“, dem Timmermans dient. And welchem„Jetzt“ dient Weinrich? Es ſoll hier nicht nochmals verſucht werden, den Ambruch der Zeit zu charakteriſie⸗ ren; es iſt faſt ſchon zu oft unternommen worden. Hier iſt nur die Frage, was Weinrich daraus geſtaltet. Zunächſt das eine: die heutigen Menſchen wollen einen Trank aus der Quelle des Göttlichen ſelbſt. Keine geiſtvollen Darbietungen im Romanſtil, und mögen ſie ſelbſt an Feinheit einen Renan hinter ſich laſſen. All das wäre uns fade und weckte Leberdruß. Anſere Zeit braucht das Evangelium rein und ohne Beigabe. Weinrich ſagt im Vorwort:„Erzählt von Henkern, von Menſchen und Engeln, iſt dieſes Buch, und es muß hinzugefügt werden: auch von einem Gläubigen dieſer Tage. Lege jeder das Buch weg, wenn er etwas anderes erwartet als ein Glaubensbekenntnis gleich dem des Hauptmannes unter dem Kreuz. Man leſe es langſam wie ein Betrachtungsbuch... Es iſt dem Evangelium nichts hinzu— gefügt; verſucht wurde lediglich, die Geſchehniſſe des Leidens Jeſu auf eine ſolche Art darzuſtellen, daß ſie auf Menſchen unſerer Tage möglichſt unmittelbar wirken. Wenn aber der Leſer bei der Schilderung des letzten Abendmahles auf eine Rede Jeſu ſtößt, von der in den Evangelien nichts aufgezeichnet ſteht, ſo ſei auf den Ritus des Paſchamahles verwieſen, nach welchem Jeſus, der ja gekommen war, das Geſetz zu erfüllen, die Rede gehalten haben muß. In den Schilderungen ſelbſt ſind auch Beweiſe ent— halten. Es könnten noch mehr Stützen für dieſe Annahme bei— Johannes unterm Kreuz von Johannes Weinrich Hier will ich ſtehen und die Gnade deines für uns Menſchen verſtrömenden Lebens fühlen— aber ich weine, Herr, und kann nichts anderes denken als: du gehſt hinweg! Sieh meine Tränen— darf ich nun wagen, dein Angeſicht zu ſchauen? Tränen gebe ich für Blut, wie bin ich arm. Was ſind meine „Tränen gegen dein Blut. Was iſt mein Schmerz gegen deinen Schmerz! Iſt das deine Stimme, oh Herr, die da ſpricht? Ja, wel— ches Menſchen Stimme könnte aus folcher Pein noch wie auf Engelsſchwingen kommen. And ich glaubte, du würdeſt mich mit bitterem Vorwurf empfangen! „Weib, ſiehe da deinen Sohn.“ „Sohn, ſiehe da deine Mutter.“ Macht ſich deine Seele ſchon auf, will ſie ſchon von hinner und uns geborgen wiſſen, eh ſie zum Dunkel ſich neigt? Za, ich will tun wie du ſagſt. Ich bin ſelig, eine Mutter zu haben, die du mir gibſt. Ich liebe dich inniger noch, weil du mich noch durch die Liebe deiner Mutter lieben willſt, wenn du dahin. And du lagſt es zur rechten Stunde: ehe es dunkel wird, ehe die Fin— ſternis lommt. Da zieht ſie herauf wie ein Meer, das über ſeine Afer kommt. Nun weiß ich doch in der Dunkelheit meines Herzens und in der ſchaurigen Nacht der Welt, wer mich liebt. g Kommt die Finſternis um deinetwillen? Der Himmel wird ſchwarz von einem Ende zum andern, die Sonne verhüllt ihr Angeſicht, das Gold des Tempels erliſcht. Die Berge und Hügel ſind durch die Finſternis wie abgetragen. Gehenng wächſt über ſeinen Ort hinaus, es umſchlingt Zeruſalem, und die königliche Stadt liegt im Tal der Verfluchung wie ein Gerichteter auf dem Scheiterhaufen der Finſternis brennt und verbrennt! Durch— ſchweift jetzt der Engel des Todes das Land? Jeruſalem liegt unter ſeinem rabendunklen Fittich, die ganze Erde wird über— ſchattet davon. Ein kalter Wind ſtürzt über uns— Jeſus, wie wirſt du frieren und ſchauern. And wie bin ich voll Angſt und Grauen! Käm doch ein Engel zu dir und ſtreifte auch uns, wenn auch nur mit dem Saum ſeines Lichts! Ach, öffnet der Himmel einen winzigen Spalt, zündete er nur einen dünnen Span! Es iſt ſo finſter und ſtill. Keiner der Soldaten tut ſeinen Mund auf. Sie kauern in ihre Mäntel gehüllt, nur an ihren blinkenden Hauben ſehe ich, wo ſie ſind. Die Macht der Finſternis iſt nun von ihrem eigenen Dräuen ſtumm. Ich fühle das Schluchzen deiner Mutter, da ich ſie halte. Nun geht ſie zu deinem Kreuz und umfängt deine Füße. Fern ruft ein Lamm nach ſeiner Mutter— hier aber weint eine Mutter nach ihrem Sohn, der ihr ſo nahe und durch drei unbarmherzige Nägel ſo unendlich fern. Es iſt die ſiebente Stunde, und noch immer wächſt das Dunkel über der Erde, aber gegen die Dunkelheit meines Herzens iſt wie heller Tag. Warum muß dies alles ſein? Warum mußt du den Lauf von der Höhe des Himmels bis in die Schmach und das Leiden, in die Tiefe des Todes am Kreuze tun, oh Jeſus? Haſt du nicht einſt zu uns Jüngern geſagt: ohne mich könnt ihr nichts tun? And nun gehſt du dahin und läßt uns allein— wir vermögen doch nichts ohne dich! Wir ſind Zerſtreute, Zer— ſprengte, wenn du ins Meer des Todes ſinkſt! Wir ſind eine Heerſchar ohne Befehl und Waffen, eine Herde ohne Hirte, ein Schatzhaus ohne Schatz, ein Schiff ohne Segel und Maſt: ohne dich können wir nichts tun! Oh werde nicht ſelber Wüſte, du Quell in der Wüſte, der uns ſo oft erquickt! Oeffne mir Blindem die Augen, daß ich erkenne, warum du ſo leideſt— Gnade, Herr, ach einen Schimmer nur! gebracht werden, wofür hier aber nicht der Ort iſt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Rede Jeſu nur dem Sinne nach wieder⸗ hergeſtellt werden konnte, und dies nicht nur mit der Ehrfurcht des Dichters vor dem zeitlichen Wort, ſondern, ſo glaube ich, auch mit der Ehrfurcht des Gläubigen vor dem ewigen Wort unternommen.“ Dieſe Einleitung zeigt uns klarer als ſpitzfindige Analyſen das Wollen des Dichters in dieſem Buch. Es iſt eine objek⸗ tive Dichtung: alles iſt wohl zunächſt Dichtung, Phantaſie: Satan ſpricht zu Judas beim Gaſtmahl zu Bethanien— Kaiphas erhält Meldung über den Einzug Jeſu in Jeruſalem— Barra⸗ bas zu ſeinen gefangenen Freunden— Das letzte Abendmahl— Der Engel des Troſtes kommt in den Garten der Pein...“ Aber es iſt doch zugleich mehr als das: es iſt heiliges Ge— ſchehen, was ſich hier vor unſeren Augen vollzieht. Durch dieſe Phantaſien geht eine objektive Macht, die den Hörer in ihren Bann zwingt; es iſt die Wirklichkeit des Vorganges, das Bewußtſein: ſo iſt es geſchehen, das immer dahinter ſteht. Mit Recht hat Weinrich an manchen Stellen einfach den Text der Heiligen Schrift wiedergegeben, da, wo er an ſich ſo ſtark und eindrucksvoll iſt, daß jede Erweiterung nur abſchwächen könnte. Es iſt unmöglich, in einer Charakteriſtik die Sprachgewalt Weinrichs, die Wucht ſeiner Bilder und das Eindringliche ſeines Miterlebens feſtzuhalten. Nichts Erbauliches im Sinne einer pietiſtiſchen Predigt iſt mehr daran, ſondern alles iſt harte und unerbittliche Wirklichkeit, wie ſie einſt von den flämiſchen Malern dargeſtellt wurde, wie es auf dem Iſenheimer Altar Grünewalds feſtgehalten iſt. Weinrichs aufwühlende Art, die aber dennoch nichts von Theatralik an ſich hat, weil ſie ganz von der Dynamik des Ge— ſchehens her beſtimmt iſt, kommt vielleicht erſt dann zur vollen Wirkung, wenn der Dichter ſelbſt aus ſeinem Buch vorlieſt. Und hierbei merkt man auch, wie er dem„Jetzt“ in dem oben ge⸗ meinten Sinne dient. Nachfolge des Gekreuzigten iſt der Meg der abendländiſchen Kirche zur Erlöſung. Die morgenländiſche Kirche ſtellt in den Mittelpunkt ihrer Liturgie den auferſtandenen und verklärten Zeſus, wie ihn die Ikonenmalerei zeigt. Wenn wir die goldüberladene Pracht der ruſſiſchen Kirche verſtehen wollen, die Helle des Raumes, das Licht der Farben, die Fülle ihrer Zeremonien, dann müſſen wir bedenken, wie das alles auf Verklärung und Vergottung eingeſtellt iſt: Liturgie und Meſſe ſind Taborſtunden. Das Kreuz iſt hier nur Symbol, denn es iſt mit Diamanten beſetzt; aber es fehlt das Bild des Gekreuzigten.— Der Weg des Abendlandes iſt der Kreuzweg. Im Mittelpunkt des verdunkelten Gotteshauſes ſteht das Kruzifix, vom flackernden Licht der Kerzen beleuchtet,— nichts von der ſtrahlenden Helle des Morgenlandes, die nur in der Barockzeit einmal für kurze Zeit einzudringen ſuchte. Die Kirche hat uns den Gekreuzigten menſchlich nahegebracht, wir erleben und feiern ſein Leiden mit ihm. Aber immer wieder muß dieſer Kreuzweg von neuem be— ſchritten werden. Darin erfüllt ſich die eingangs genannte For— derung, daß jede Zeit ihr Evangelium neu ſchreiben muß. Jeder Menſch und jede Zeit hat ihr Kreuz zu tragen. Warum muten uns die Betrachtungsbücher der Barockzeit meiſt nur wie ſeitſame Raritäten an? Wir tragen ein anderes Kreuz als der Menſch des ſechzehnten Jahrhunderts. Wie eine ſpätere Zeit mit dem Leiden Jeſu fertig werden wird, iſt uns Heutigen eine müßige Frage. Wichtig iſt uns nur, ob wir jetzt Menſchen haben, die uns Wegbereiter auf unſerem Kreuzweg ſind und Tore nach neuen Möglichkeiten und neuem Leben hin aufſtoßen. Das iſt Weinrichs Sendung. Sein Buch iſt nicht deshalb geſchrieben, um die Behandlung des Lebens Zeſu für die Zukunft endgültig feſtzulegen, ſondern um den Kreuzweg des heutigen Menſchen zu begleiten. 0 Bei Medizinen kommt es nicht darauf an, ob ſie ſüß oder wohlriechend ſind— wenn ſie nur helfen. So wäre auch wenig damit geſagt, wenn man dieſes Buch„ſchön“ oder„bezaubernd“ findet. Aber ein ſolches Buch kann uns begleiten; wir können immer wieder darin leſen, wenn die Woche kommt, die in der Liturgie die„große“ genannt wird. Weinrich kann keinen zum Heiligen oder Märtyrer mit ſeiner Dichtung machen, und das will er auch nicht. Doch er kann das Höchſte erreichen, das dem Dichter gegeben, der ſich auf das Gebiet des Religiöſen wagt: er kann uns frommer machen. Frommſein iſt noch keine Tat, keine Gnade, aber es iſt Bereitſchaft zur Tat und Warten auf das Pochen der Gnade an der Tür unſerer Seele. Frommſein heißt: wach ſein für das Ewige. And in dieſer Gabe ſehe ich den Wert dieſes Buches. Dr. theol. G. Koepgen, Krefeld. 3 ee r —— —— PV.— — 9— — Ohne Arbeitsbuch keine Arbeit Das Arbeitsamt Mannheim weiſt darauf hin, daß mit der 3. Bekanntmachung des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung über die Einführung des Arbeitsbuches vom 20. 1. 1936 ſämtliche Betriebsgruppen nunmehr zur Beantragung der Arbeits- bücher aufgefordert ſind. Es ergeht deshalb nochmals an alle Betriebsführer, die es bis jetzt verſäumt haben, die Arbeits bücher für ihre Gefolgſchaftsmitglieder zu beantragen, die dringende Aufforderung, ſich ſofort beim Pförtner des Ar— beitsamts Mannheim, M 3a, die erforderlichen Antrags- formulare zu beſorgen. Die ausgefüllten Formulare ſind umgehend auf Zimmer 34, Eingang C, abzuliefern. Es wird dabei beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die Be— ſtätigung der Ortspolizeibehörde in jedem Falle unerläßlich iſt. Das Arbeitsamt weiſt in dieſem Zuſammenhang auf die Verordnung des Herrn Reichsarbeitsminiſters hin, wo⸗ nach ab 1. März 1936 in den mit der 1. Bekanntmachung des Herrn Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsver— mittlung und Arbeitsloſenverſicherung bekannt gegebenen Gewerbegruppen des 1. Arbeitsabſchnittes niemand mehr beſchäftigt werden darf, der nicht im Beſitze eines Arbeits- buches iſt. Da in Kürze auch für den 2. Arbeitsabſchnitt mit der Feſtſetzung dieſes Zeitpunkts durch den Herrn Reichs- arbeitsminiſter zu rechnen iſt, ergeht an die betr. Betriebs- Lokale Nachrichten Viernheim, den 9. April 1936 Denkſpruch. Der reinſte Schatz in dieſem irdiſchen Lauf, was ander's iſt's als unbefleckte Ehre. J. Hammer. * 9 9„ 0 &leinex Mink tus Ostenwetten Wenn es wahr iſt, daß vom Weihnachtswetter die Laune von Petrus an den Oſtertagen abhängt, können wir allerdings nicht viel Hoffnung haben, denn deutlicher als beim ver⸗ gangenen Weihnachtsfeſt konnte ſich der Winter nicht ent⸗ ſcheiden, als er geradezu fluchtartig die mitteleuropäiſchen Gefilde verließ, um einen Dezemberfrühling zu beſcheren. 0 1 5 Es müßten demnach„weiße Oſtern“ folgen. Da ferner auf einen milden Winter wie den letzten nach den Erfahrungs- ſtatiſtiken ein unfreundlicher, zu kalter Frühling die Regel ſein ſoll, wird die Ausſicht auf Oſtern noch mehr getrübt und es bleibt nur der eine Troſt, daß eine Ausnahme die Regel beſtätigt und ſomit zu Oſtern eine beſonders freund— liche Sonne lacht. Eine weſentliche Rolle beim Oſterwetter ſpielt natürlich auch der Termin. In dieſem Jahre fällt Oſtern auf den 12. April und damit noch in die ungebärdige erſte Hälfte des Monats, die beſonders gern mit den be— kannten Launen aufwartet und auch in der Wärme beſonders ſtarke Schwankungen aufweiſt. Man käme alſo zu dem Er⸗ gebnis, daß für die wahrſcheinliche Geſtaltung des Oſter— wetters in dieſem Jahre die unerfreuliche Richtung vorwiegt und die wenigen erfreulichen Erfahrungen ſtark in den Hintergrund treten. Aber es wäre wenig zeitgemäß, nur peſſimiſtiſch in die Zukunft zu ſchauen und tatſächlich iſt die Lage auch gar nicht ſo troſtlos, wie die nüchterne Statiſtik ſie erſcheinen läßt. Der April liegt auf der Schwelle zum Sommer und wenn auch ſeine Launenhaftigkeit unbeſtritten bleiben ſoll, ſo ſteht doch dahinter die ſieghafte Frühlingsnatur. Da mag ein Schauer kommen oder ein kalter Wind aufſpringen, ein Weilchen Sonnenſchein genügen in dieſer vorgeſchrittenen Jahreszeit, um den unfreundlichen Eindruck zu verwiſchen. Auch der unbeſtändigſte Apriltag hat ſeine heiteren, ſchönen Augenblicke, die alle Enttäuſchungen wieder gut machen. So wollen wir ruhig Pläne für die Oſtertage ſchmieden, ohne uns ums Wetter vorerſt zu kümmern, und wenn wir noch eine kleine Ausleſe aus dem erfreulichen Erfahrungs- ſchatz der letzten Jahrzehnte erwähnen wollen: auch in der erſten Aprilhälfte haben wir ſchon Oſterfeſte erlebt, an denen mittags 15 bis 20 Grad Wärme herrſchten und ſogar Gewitter am Himmel ſtanden. Es iſt auch wiederholt vor— gekommen, daß an den Feiertagen ein wolkenloſer Himmel ſich über die Landſchaft ſpannte. Es wäre alſo ungerecht, nur ſkeptiſch in die Zukunft zu ſehen und nur heimtückiſche Aprilſchauer und verſpätete Schneeflocken zu fürchten. Denn gerade weil der April unberechenbar iſt, kann ſeine Laune auch nach der erfreulichen Richtung lockender Frühlings- pracht ausſchlagen; warum nicht in dieſem Jahr? Die Kartage In einer Zeit, die der Natur näher ſtand als die Gegenwart und an die einzelnen Tage des Jahres ſinnvolle Bräuche knüpfte, ſpielte jeder Tag der Karwoche eine ganz beſondere Rolle. Davon weiß man heute nicht mehr viel; vielleicht hat ſich in entlegenen Landſtrecken die Erinnerung an die Symbolik vergangener Zeiten erhalten, vielleicht be⸗ geht man dort noch den„guten“ oder„blauen“ Montag, den„gelben“ Dienstag und den„reinen“ Mittwoch. 4 Die Etymologie des Namens Gründonnerstag iſt unſicher. Am wahrſcheinlichſten iſt, daß er ſich aus dem „Tag der Grünenden“, nämlich der wieder in die Gemein⸗ ſchaft der Kirche aufgenommenen Büßer, entwickelt hat. Schon frühzeitig beſtimmte die Kirche den Gründonnerstag als Faſt⸗ tag, und da die Grünkoſt auf der Tafel vorherrſcht, glaubte man den Namen Gründonnerstag auch auf dieſe Weiſe erklären zu können. Nach anderer Lesart entſtammt die Silbe „grün“ dem Althochdeutſchen und iſt entſtanden aus„grun“, d. i. Klagegeſchrei, und hat ſich hier und da als„greinen“, d. i. klagen, weinen, bis auf den heutigen Tag erhalten. Man hat die Bezeichnung„Gründonnerstag“ auch mit den zu dieſem Tag in Beziehung ſtehenden Bibelſtellen, nämlich Lukas 23, 31;„Denn ſo man das tut am grünen Holz, was will am dürren werden?“ und Pſalm 23, 3:„Er weidet mich auf einer grünen Au“ in Zuſammenhang gebracht. führer nochmals die dringende Aufforderung, umgehend ihrer Verpflichtung nachzukommen, andernfalls ſie ſich Unannehm⸗ lichkeiten ausſetzen. Die Betriebsführer ſind verpflichtet, die Arbeitsbücher für ihre Gefolgſchaftsmitglieder zu beantragen. Wer daher ſchon vom Arbeitsamt oder durch den früheren Arbeitgeber ein Arbeitsbuch beantragt hat, für den iſt kein Antrag mehr zu ſtellen. Bei doppelter Ausſtellung von Arbeitsbüchern iſt der Betriebsführer oder der Antragſteller, der die Doppel- ausſtellung verſchuldet hat, zum Erſatz der Gebühren von RM. 1. pro Arbeitsbuch verpflichtet. Um beſtehende Zweifel zu klären, weiſt das Arbeitsamt darauf hin, daß ſämtliche im Reichsgebiet beſchäftigten Arbeiter und An- geſtellte ohne Rückſicht auf die Raſſen oder Staatsange- hörigkeit, die nicht mehr als RM. 1000. im Monat ver⸗ dienen, arbeitsbuchpflichtig ſind. Lehrlinge, Volantäre und Meiſterſöhne ſind in jedem Falle arbeitsbuchpflichtig. Das Arbeitsamt erwartet im Intereſſe der Bedeutung des Ar— beitsbuches, daß es nur dieſes Hinweiſes bedarf, um die ſäumigen Betriebsführer zur Erfüllung ihrer Pflicht anzu— halten. In Zweifelsfragen über die Zugehörigkeit zu den ver— ſchiedenen Gewerbegruppen gibt das Arbeitsamt bereitwillig Auskunft(Telefon-Anruf 35331; Klinke 10).. Der Karfreitag wird von den chriſtlichen Kirchen verſchieden gefeiert. Während er den Proteſtanten als höch— ſter Feiertag gilt, nimmt er in der katholiſchen Kirche eine ganz beſondere Stellung ein. Hier iſt er ein Trauertag mit ernſteſtem Gepräge, der ſtrengſte Faſttag, aber kein gebotener Feiertag. Eine Beſonderheit der katholiſchen Karfreitags⸗ feier beſteht darin, daß an dieſem einzigen Tage des ganzen Jahres kein eigentlicher Gottesdienſt gehalten, alſo keine Meſſe, nur die„zerſtörte“ Meſſe, wie der Volksmund ſagt, geleſen wird. Mit dem Karſamstag endet die Paſſionszeit. Im Mittelalter beſtand in einzelnen Ländern die Sitte, mit ihm das neue Jahr beginnen zu laſſen, was zur Folge hatte, daß der Tag oft recht weltlich gefeiert wurde. In den katholiſchen Kirchen beginnt er mit der Weihe des Waſſers, des Feuers und der Oſterkerze. Die Glocken laſſen wieder ihr Geläut ertönen, die Orgel ſtimmt in das Gloria ein, und in manchen Gegenden bringt der Abend bereits die Auferſtehungsfeier. Lichterglanz und reicher Blumenſchmuck der Altäre, jubelnde Muſik und Glockenklang drücken dabei die Freude der Chriſtenheit über die Auferſtehung des Er— löſers aus. g — Evangeliſche Gemeinde. Am Karfreitag abend um 8 Uhr findet in der evangeliſchen Kirche eine liturgiſche Paſ— ſionsfeier ſtatt. Mitwirkende ſind außer dem Kirchen- chor zwei junge Mannheimer Künſtler, Werner Henkel (Orgel) und Karl Schumm(Violine). Beide haben in Mannheim einen hervorragenden künſtleriſchen Ruf. Die Blätter berichten von der„ergreifend ſchönen Wiedergabe“ ihrer Darbietungen. Wir weiſen nochmals auf dieſe Abend- feier hin und wollen hoffen, daß eine zahlreiche Gemeinde ſich einfinden wird. Aufnahme in die Volksſchule. Die Aufnahme in die Volksſchule findet am Mittwoch nach Oſtern ſtatt. Um 9 Uhr werden die Knaben und um 10 Uhr die Mädchen auf⸗ genommen. Intereſſenten wollen die heutige Bekanntmachung des Schulvorſtandes beachten. Todesfall. Heute vormittag, halb 11 Uhr, ſtarb Fräulein Anna Maria Schröder, Spitalſtraße. Der Tod war für ſie eine Erlöſung von langer, ſchmerzvoller Krankheit. Möge die Verſtorbene ruhen im Frieden Gottes. Ein Autounfall, bei dem lediglich Sachſchaden an den beiden zuſammenſtoßenden Perſonenwagen entſtand, ereignete ſich geſtern auf der Umgehungsſtraße zur Autobahn. Der Unfall entſtand während des Ueberholens. Achtung— Falſchgeld! Es tauchen wiederholt falſche Einmarkſtücke im Geldverkehr auf. Das Publikum wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Falſchſtücke leicht zu erkennen ſind und zwar an der matten Legierung und dem leichten bleiernen Klang derſelben. Die Bevölkerung wird gebeten, Perſonen, die derartiges Geld in den Verkehr bringen wollen, feſtzuſtellen und die Polizei zu benachrich— tigen. * Oftern in der evangelijchen Kinberſchule Am Palmſonntag nachmittag hatte ſich eine gar fröh— liche kleine Geſellſchaft in der Kinderſchule bei der evang— Kirche verſammelt. Die kleinen Damen und Herren hatten ihre Eltern mitgebracht und wollten ihnen zeigen, was ſie im Winterhalbjahr alles gelernt hatten. Da herrſchte lauter Fröhlichkeit unter den alten Bäumen in dem ſchönen Hof der Kinderſchule. Heiter und unbefangen bewegten ſich die Kinder in ihren Reigen und Spielen und ihre kleinen Zwie⸗ geſpräche erfreuten die Eltern und Freunde, die zum Oſter⸗ feſt der Kinderſchule gekommen waren. Die Freude der Kin- der kannte aber keine Grenzen, als gar ein lebendiger Oſter— haſe geſprungen kam, ſich ganz frech in die Mitte des Hofes ſetzte und ſchließlich den Kindern den Weg zeigte zu den reizenden kleinen Oſterneſtchen. Hochbeglückt zogen dann die Kinder mit ihren Bretzeln und bunten Eiern heim. Sie freuen ſich alle, bis ſie nach Oſtern wieder in die Kinder- ſchule kommen dürfen, zum frohen Spiel und fröhlichen Lernen. * Hakenkreuzwimpel dürfen geführt werden. Durch Erlaß an die Länder ſtellt der Reichserziehungs⸗ miniſter klar, daß ſeine Anordnung vom 22. Juli 1935, wonach Klaſſenwimpel in den Schulen nicht mehr zu führen ſind, nicht für Hakenkreuzwimpel gilt. Dagegen beziehe ſich das Verbot auch auf HJ. Wimpel. Deuljche Arbeitsstont Ortswaltung Viernheim Die Ortsgruppe der DAF. veranſtaltet am Karfreitag Fahrt ins Blaue. Treffpunkt iſt am„Freiſchütz“ um 1 Uhr. Als Teil- nehmer kommen nur Radfahrer in Betracht. Verpflegung (Veſper) iſt von zu Hauſe mitzunehmen. Ich lade hierzu alle DAF. Mitglieder mit ihren Ange- hörigen herzlich ein und erwarte eine ſtarke Beteiligung. Die Fahrt findet natürlich nur bei ſchönem Wetter ſtatt. D A F., Ortswaltung Viernheim gez. Mögelin, Ortswalter Der B. d. M. trifft ſich bei ſchönem Wetter am Karfreitag nachmittag um Uhr vor der Geſchäftsſtelle. Es findet eine Spazierfahrt mit dem Fahrrad ſtatt. Ziel wird dort bekanntgegeben. Brot⸗ beutelverpflegung iſt mitzunehmen. Ich erwarte, daß alle Mädels zur Stelle ſind. Die Führerin. 7 ſ y y Aluſiköirektor Aichard Leucht, Worms In Worms ſtarb im Alter von 62 Jahren der auch vielen Viernheimern bekannte Muſikdirektor Richard Leucht. Im Jahre 1898 kam er nach Worms zum Inf.⸗ Regt. 118, wo er kapitulierte. Nach 12jähriger aktiver Dienſtzeit ließ ſich der Heimgegangene in Worms als Muſik⸗ lehrer nieder und entſprach damit einem vielſeitigen Wunſch. Oft ſah man in früheren Jahren den Namen Leucht, deſſen Lieblingsinſtrument das Cello war, auch auf hieſigen Konzert⸗ programmen. Mit Richard Leucht iſt ein großer Künſtler und guter Menſch dahingegangen, dem alle, die ihn kannten, ein treues Andenken bewahren werden. eine 9 Nochmalige Terminänderung Der Gauſportwart teilt mit, daß eine nochmalige Aen⸗ derung der reſtlichen Termine erforderlich war und ſetzt die noch ausſtehenden Spiele wie folgt feſt: 1 26. 4.: Phönix Neckarau KFV. Germania Brötzingen 10. 5.: Phönix Karlsruhe Amicitia Viernheim VfL. Neckarau— Germania Brötzingen * Arbeitsbeſchaffung für den Baumarktbelebung und zur weiteren verſtärkten Arbeitsbeſchaffung für das Bauhandwerk iſt die Bauſparkaſſe Deutſche Bau- und Siedlungsgemeinſchaft (DS.) in Darmſtadt am 28. März ſchon wieder mit einer Darlehensvergebung in Höhe von RM. 1 086 000.— zur Erſtellung und Entſchuldung von 116 Eigenheimen herausge⸗ kommen. Es ſind damit in den erſten drei Monaten des Jahres 1936 drei Darlehensvergebungen im Betrage von rund 3400 000.— RM. erfolgt. Die Geſamtſumme der Dar⸗ lehensvergebung dieſer Bauſparkaſſe ſteigt damit auf rund 70 Millionen Reichsmark zur Erſtellung von mehr als 6200 Eigenheimen. Gottesdienſtoroͤnung ber katholſſchen Gemeinde Viernheim Karfreitag: Baumarkt. Zur fortſchreitenden und 8 Uhr: Gottesdienſt; darauf Predigt, dann An⸗ betungsſtunden. 6 Uhr Schlußandacht Karſamstag: 5 Die heiligen Weihen beginnen um 6 Uhr. ½8 Uhr: Hochamt. Nach dieſem Weihe des Oſter⸗ waſſers. Anbetungsſtunden für die Schulkinder. Karfreitag: 9— 10 Uhr: Kinder der Klaſſe Rektor Beller und Frl. Hammel 10—11 Uhr: Frl. Koob 11—12 Uhr: Frl. Haas 12—1 Uhr: Frl. Eckert 1—2 Uhr: Lehrer Winkler 2—3 Uhr: Lehrer Kumpa und Devies 3—4 Uhr: Lehrer Weidmann 4—5 Uhr: Lehrer Müller und Klee 5—6 Uhr: Lehrer Mandel und alle Erſtkommuni⸗ kanten 6 Uhr: Schlußandacht. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim Gottesdienſte am Karfreitag: Vormittags ½10 Uhr: Gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Anſchließend Text: Math. Feier des heiligen Abendmahles. 27 Vers 33 bis 50; Lieder: 58, 60. Abends 8 Uhr: Liturgiſche Abendfeier in der Kirche. Mitwirkende: Der Kirchenchor; Werner Henkel⸗ Mannh.(Orgel); Karl Schumm-Mannh.(Violine). 7 freut ſich 2 auf oͤie Schule. And die Tüte! Die ſteckt voll feiner Sachen: Leckeres Backwerk, von Mutter ſelbſt bereitet nach den bewährten Rezepten aus Dr. Oetker's„Backen macht Freude“, natürlich mit Backpulver„Backin“ Acht ung ausſchneidenk Ar. Gerſcheint am 25. 4. — 7 bleibe eint 0 Lache 0 7 — — 775— . N 7 mee 2222 2222 22 N Betr.: Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Was bringt der Central⸗Film⸗Palaſt? Morgen Karfreitag nur 1 Tag! „Zu Straßburg auf der Schanz“ Mit Stüwe, Urſula Grabley, Carl de Vogt, Ed. v. Winterſtein, Marg. Kupfer, Hans Harry Hardt und Guſtl Stack Gſtetten bauer Das große volkstümliche Schauſpiel nach dem ſchönen Lied:„Zu Straßburg auf der Schanz“ ſchlicht und ein dringlich wie dieſes ſchöne Volkslied, aus dem die ganze Sehnſucht und Liebe des deutſchen Menſchen zu ſeinem Heimatland klingt, ſchildert dieſer Film, der um das Jahr 1800 ſpielt, die Schickſale einer Schweizer Bauernfamilie. Ein Film vom Volk— für das Volk. Es iſt ein Film, den wir nicht ſo leicht vergeſſen können, ſondern der noch lange in uns nachklingt. Im Vorprogramm werden dazu Aufnahmen des weltberühmten„Comedian Harmoniſts“, die Volkslieder aus dem Hauptfilm ſingen, gezeigt, ſowie noch ein vollſtändiges Beiprogramm und neueſte Ufa-Tonwoche. Zum Beſuch iſt das erſtklaſſige Programm beſtens zu emp⸗ fehlen. Man verlebt einige ſchöne Stunden. Anfang 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Auf Oſtern kommt: Hans Albers in„Henker, Frauen und Soldaten“. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Dienſtſtunden. In Gemäßheit des Beſchluſſes des Reichskabinetts bleiben die Geſchäftsräume der Bürgermeiſterei und der Ge— meindekaſſe am Karſamstag, den 11. ds. Mts., geſchloſſen. Das Standesamt iſt von 9 bis 10 Uhr geöffnet. Viernheim, den 8. April 1936 Verſteigerung von Gemeindegrund— ſt ü cken. Die Grundſtücksverſteigerung vom 4. genehmigt. Viernheim, den 8. April 1936 Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim Die Wirte werden an Abgabe der Getränkeſteuer-Er klärung für Monat März 1936 erinnert. Nach dem 15. ds. Mts. erfolgt Schätzung der Steuer. Viernheim, den 7. April 1936 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel April 1936 iſt Betr.: Sonntagsruhe im Handelsgewerbe An Sonn⸗ und Feiertagen iſt geſtattet: 1. der Verkauf von Back- und Konditoreiwaren während des ganzen Jahres von 7—9 Uhr vormittags, 2. der Verkauf von Fleiſchwaren im Sommerhalbjahr (1. April bis 30. September) von 7—9 Uhr. Nicht unter dieſe Ausnahme fallen die erſten Weih⸗ nachts⸗, Oſter⸗ und Pfingſtfeiertage, an denen jeglicher Verkauf unterſagt iſt. Während der Offenhaltung der Läden iſt die Beſchäf⸗ tigung von Gehilfen geſtattet. Polizeiamt Viernheim. Aujnahme in die Volksſchule Die Aufnahme in die Volksſchule findet am Mitt— woch nach Oſtern ſtatt. Um 9 Uhr werden die Knaben und um 10 Uhr die Mädchen in den den Eltern mitgeteilten — Schulhäuſern aufgenommen. er Schulvorſtand: Gillig. Osten 1936 D Ihre Berlobung“ s Dermählungsanzeige in die Yſterausgabe der „Diernheimer Volkszeitung“ Man wolle für eine frühzeitige Aufgabe der Jnſerate beſorat ſein. 4 — Aenderung ber Poſtproleſigebühren Die am 1. April in Kraft getretene„Verordnung über die Koſten in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbar— keit und der Zwangsvollſtreckung in das unbewegliche Ver— mögen vom 25. November 1935“(Koſtenordnung) RGB S5 1371 hat auch eine Aenderung der Poſtproteſtge⸗ bühren erforderlich werden laſſen. Durch eine Verordnung des Reichspoſtminiſters zur Aenderung der Poſtordnung vom 19. März werden die eigentlichen Proteſtgebühren denen der Koſtenordnung nunmehr angeglichen. Sie betragen vom 1. April an bei Wechſeln und Schecken bis 50 RM. 1 RM., über 50 bis 100 RM. 1.50, über 100 bis 200 RM. 2.— RM., über 200 bis 300 RM. 2.50, über 300 bis 500 RM. 3. RM., über 500 bis 1000 RM. 4. RM. Die Gebühr für die Ausſtellung eines Zeugniſſes über die Proteſterhebung als Erſatz für eine verlorengegangene Pro— teſturkunde beträgt vom gleichen Zeitpunkt an ohne Rückſicht auf die Höhe der Wechſel- und Scheckſumme 2. RM. Wege- und Schreibgebühren werden bei der Proteſter hebung durch die Poſt auch künftig nicht beanſprucht. Das iſt für die Geſamthöhe der Proteſtkoſten von Bedeutung. Die Proteſterhebung durch die Poſt wird demnach trotz der Angleichung der Poſtproteſtgebühren an die Sätze der Reichs- koſtenordnung auch in Zukunft mit geringeren Koſten ver— bunden ſein als die Proteſterhebung durch andere Stellen. 2 von verheirateten Keine Zurückſtellung D 5 ienſtpflichtigen. Es iſt vielfach die Anſicht verbreitet, Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme bei dem uns betroffenen ſchmerzlichen Verluſte unſeres lieben, nun in Gott ruhenden Verſtorbenen Herrn uam Schmitt ſowie für die ſo überaus große Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir innigſten Dank. Ganz beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſt- reichen Beiſtand ſowie den Barmh. Schweſtern für die auf⸗ opfernde Pflege, ferner der Sanitätskolonne Heppenheim, dem Halbzug Viernheim, der Kriegerkameradſchaft 1875 und dem Ge— ſangverein Sängerbund-Flora für die dem Verſtorbenen er— wieſene letzte Ehre und die Kranzniederlegungen. Auch Dank für die Kranzſpenden und den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Viernheim, den 9. April 1936 Die trauernden Hinterbliebenen daß verheiratete Dienſtpflichtige von der Ableiſtung der Arbeitsdienſtpflicht oder der Erfüllung der aktiven Dienſt⸗ pflicht in der Wehrmacht zurückgeſtellt würden. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern hat hierzu bereits im vergangenen Jahre darauf hingewieſen, daß die Verheiratung eines Dienſtpflichtigen kein Zurückſtellungsgrund iſt. Im Hinblick auf die bevorſtehende Muſterung und Aushebung wird erneut auf dieſe Tatſache aufmerkſam gemacht Union⸗Tonfilmſchau Nur 1 Tag: Karfreitag! lungen: 4, 7 und 9.20 Uhr! Der herrlichſte Europafilm! „Junge Liebe“ Die„Europa“ zeigt am Karfreitag nur 1 Tag in drei großen Vorſtellungen ihren herrlichen Film„Junge Liebe“, mit der ſchönen Künſtlerin Jarmilla Berankowa! Eine große Rollenbeſetzung: Paul Der Vater Die Mutter Der Wilderer Der Lehrer 3 große Vorſtel⸗ Vaſa Jalovee Vojta Jurny Vojtowa Mayerowa Jan Svitak Rudolf Deyl Verſäume kein Filmfreund, ob Jung oder Alt, dieſen 7*— 2 7* 5* 18 Karfſreitags⸗-Spielplan! Wir bitten, ſchon die 4 oder 7 Uhr⸗ Was kommt auf Oſtern? Vorſtellungen zu wählen. Friſche fische Kabliau und Filet billigſt bei Adler Bismarck ſtraße 12 Erkennbare allenuchen zu verkaufen. Hoimann, hinter dem Friedhof, am Sägewerk Prima zu verkaufen. Holzstrane! Böhms Allerfrüheſte Gelbe Altgold, Acker⸗ ſegen u. Ovalgelbe, anerkannte ſind am Lager vorr. Heinrich Faltermann, Adolf Hitlerſtr. 70 Das große volkstümliche Schauſpiel mit Hans Stüwe, Arſula Grabley und Karl de Vogt Kleiber 1 Anion⸗Film⸗Palaſt— Nur 1 Tag, K itag bentral-Film-palast 9. Kegent: 3große Boese. Ges erben Tropen 5 f Damenkleidber. Unter wäjche und Strümpfe, Praktijche Kübler⸗ in all. Größen, moderne Formen und Farben. 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Es werden wie⸗ der die üblichen Sportreiſen angetreten, nur daß ſich ihre Zahl gegen die letzten Jahre vervielfältigt hat. Schon am Rarfreitag herrſcht eine rege Wettkampftätigkeit und hier iſt es natürlich wieder König Fußball der in Bezug auf Reichhaltigkeit und Qualität des Pro— ramms den Vogel abſchießt. Im Vordergrund der ſüddeut⸗ 3 Ereigniſſe ſtehen einige große Freundſchaftsſpiele und da iſt es wieder der Kampf zwiſchen dem SV Wald- hof und Schalke 04, der an erſter Stelle genannt wer— den muß. Die„Knappen“ ſind im Süden ſeltene Gäſte, um⸗ lo freudiger und herzlicher wird man ſie in Mannheim be— grüßen. Das Mannheimer Stadion, das in den letzten Wo— chen und Monaten ſchon viele Großkämpfe ſah, wird auch diesmal wieder einen großen Tag haben. Wir ſchätzen, daß rund 25 000 Beſucher aus Baden, Heſſen und der Pfalz kommen werden, um den deutſchen Meiſter im Kampf mit der Waldhof⸗Elf zu ſehen. Vor zwei Jahren beſtritten die deiden Mannſchaften im Düſſeldorfer Rheinſtadion ein Vor— ſchlußrundenſpiel um die deutſche Meiſterſchaft, das die Schalker mit 5:2 zu ihren Gunſten geſtalten konnten. Dies mal werden die„Knappen“ eine ſtärkere Waldhofelf an— lreffen, aber wie der Kampf auch ausgehen mag: erſtklaſ— ſige Leiſtungen und ein ſchönes Spiel wird man auf alle Fälle zu ſehen bekommen. Württembergs Fußballgemeinde hat auch Ge— legenheit, ein gutes Spiel zu ſehen: der Stuttgarter SC hat die bekannte ungariſche Elf von Ujpeſt Buda peſt zu Gaſt, die augenblicklich wieder über eine große Spielſtärke verfügt. Die Ujpeſter ſchlugen vor 14 Tagen die ſtarke Ferencvaros⸗Elf mit Dr. Saroſi glatt mit 4:1 Treffern. Da dürfte ſich ſchon ein Beſuch des Spieles, das in der Adolf⸗Hitler⸗-Kampfvahn ſtattfinden wird, lohnen. Am Main iſt das Treffen Kickers Offenbach— VfL Benrath(mit Hohmann und Raſſelnberg) das be— deutendſte Ereignis, und in München will der 1. SV Jena der Meiſter des Gaues Mitte, verſuchen, beim Fe Wacker die kürzliche Vorſpielniederlage wettzumachen. Zu erwähnen wäre noch die Begegnung zwiſchen Sportfreunde Eßlingen und Jahn Regensburg. Eine ganze Reihe der führenden ſüddeutſchen Mannſchaften iſt auf Reiſen, zum größeren Teil in den deutſchen Gauen, zum kleineren im Ausland. Phö— nix Karlsruhe weilt beim VfB Leipzig, Union Niederrad ſpielt gegen den VfB Erfurt und auch der VfL Neckarau weilt in Erfurt, und zwar bei der SpVg 02. Die Stuttgarter Kickers geben ihre Karte beim Berliner SW 92 ab und der Vf R Mannheim ſtellt ſich den Fuldaer Boruſſen. Ins Ausland fahren 1. FC Pforzheim, Reichsbahn⸗ Rot⸗Weiß Frankfurt und Germania Fulda. Die Pforzhei⸗ mer treffen auf den ſchweizeriſchen Meiſter Lauſanne Sports, die Frankfurter ſpielen in Dänemark gegen den FC Hadersleben und Fulda hat auf der Frankreichreiſe den SC Forbach als erſten Gegner. Einige bedeutende internationale Kämpfe in den deutſchen Gauen vervollſtändigen den Spielplan. Der Hamburger SW khat die berühmten engliſchen Amateure aus London, die„Corinthians“, zu Gaſt, Arminia Hannover ſpielt gegen den oftmaligen däniſchen Meiſter Boldklubben Kopenhagen, und Vorwärts Breslau hat ein Treffen mit dem polniſchen Reichsmeiſter Ruch Bismarckhütte abge— ſchloſſen. Nach Stettin iſt ein Gaukampf zwiſchen Pommern und Nordheſſen vereinbart und in Oſtpreußen trägt die Saar⸗Auswahlelf ihr erſtes Spiel gegen eine Stadtmann⸗ ſchaft von Allenſtein aus. Im Hockeyſport ſind die Oſterfeiertage von jeher beſondere Feiertage. Un⸗ zählige Oſterturniere werden wieder durchgeführt, die wichtigſten in Heidelberg, Wiesbaden, Bad Kreuznach, Offenbach, Nürnberg, Hamburg, M⸗Gladbach, Hannover und Berlin. In Heidelberg werden rund 100 Spiele unter Beteiligung von Elitemannſchaften aus dem Reich und dem Ausland ausgetragen. Im Handball ſt es am Karfreitag verhältnismäßig ruhig. In Mann⸗ heim findet ein Treffen zwiſchen 85 Waldhof und SV 98 Ddarmſtadt ſtatt und in Halle treffen ſich die Stadtmann⸗ chaften von Halle und Leipzia. Warum keine Stillegung? Der Berliner Baugrubenunglück- Prozeß. Berlin, 8. April. Im Bauunglücksprozeß wurde am Mittwoch zunächſt der zwiſchen der Berliniſchen Baugeſell— ſchaft und der Reichsbahn abgeſchloſſene Bauvertrag ver— leſen. Die Schwierigkeit des Bauabſchnitts Hermann-Göring ⸗ Straße lag, ſo führte der Angeklagte Hofmann aus, vor allem in der mehrfachen Projektänderung. Die Anfertigung der Bauzeichnungen konnte nicht mit der Aenderung der Projekte Schritt halten. Vorſitzender:„Wie war es möglich, daß unter dieſen Umſtänden eine Tiefbaufirma, die für die Sicherheit ihrer Arbeiter verantwortlich iſt, munter darauflos baute?“ Als Hoffmann ausweichende Antworten gab, mußte ihn der Vorſitzende mehrfach auffordern, ſich klar zu den Fra⸗ gen zu äußern. Die Anklage ſteht auf dem Standpunkt, daß im Hinblick auf die weitere Vertiefung der Baugrube eine Neu- rammung der Eiſenträger hätte vorgenommen werden müſſen, um wieder die vorgeſchriebene Einbindetiefe her— zuſtellen. Wenn und ſolange dieſe Sicherungsmaßnahmen nicht ergriffen wurden, hätte— nach Auffaſſung der An⸗ klage— die Grube wenigſtens vorübergehend ſtillgelegt werden müſſen. Auf Vorſchlag des Baulei⸗ ters Noth ſollte die mangelnde Einbindetiefe durch Beton⸗ ſockel erſetzt werden, die man um die Füße der eingeramm⸗ ten Träger legen wollte. Dazu waren jedoch ſehr einge— hende Berechnungen erforderlich. Die Vorarbeiten nahmen geraume Zeit in Anſpruch, und inzwiſchen brach das Un⸗ glück über die Baugrube herein. Vorsitzender zu Hoffmann:„Iſt Noth mit dem Vorſchlag an Sie herangetreten, legen?“ i Hoffmann:„Nein. Es iſt niemals die Rede von einer Stillegung unter dem Geſichtspunkt der Gefährdung heraus geweſen. Eine Neurammung war ſehr koſtſpielig und auch ſchwierig mit Rückſicht auf die Notwendigkeit, den Verkehr in der Hermann-Göring⸗Straße nach Möglichkeit aufrechtzuerhalten.“ Rreichsbahnrat Weyher beſtätigte dieſe Darſtellung im weſentlichen und erklärte, Noth habe niemals ernſthaft eine Stillegung aus dem Geſichtspunkt der Gefährdung Aus Nah und Fern ** Frankfurt a. Mm.(Von der Univerſität.) Der Dozent für Mathematik an der Univerſität München Dr. Georg Aumann iſt vom Herrn Miniſter beauftragt worden, im Sommerſemeſter 1936 die reine und angewandte Ma⸗ thematik in der naturwiſſenſchaftlichen Fakultät der Frank⸗ furter Univerität vertretungsweiſe zu übernehmen. Wiesbaden.(Auf der falſchen Seite gefah⸗ ren.) Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich abends in der Nähe der Platte. Der in den 50er Jahren ſtehende Karl Lendle 3. aus Wehen, der mit ſeinem Rad von der Arbeit heimfahren wollte, rannte gegen einen Kraftwagen. Er wurde lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus ge⸗ bracht. Der Verunglückte ſoll auf der falſchen Straßenſeite gefahren ſein. * Gelnhauſen.(Auto raſt in eine Schaf herde.) In der Nähe des Kreisortes Flörsbach fuhr ein Laſtauto mitten in eine Schafherde hinein. Zahlreiche Tiere Urberach zuſammen. Dabei wurde der Fuhrwerkslenker von ſeinem Sitz unter den Laſtzug geſchleudert. Die Räder des ſchweren Laſtzuges gingen über ihn hinweg; der Ueberfahrene war auf der Stelle tot. Limburg.(Große Stollenſprengung.) Im Betrieb der Dolerit⸗Baſalt AG in Wilſenroth wurde eine große Stollenſprengung vorgenommen. An der 60 Meter hohen Felswand wurde unter einem vorſpringenden Felſen in 20 Meter Höhe ein Stollen in den Baſalt eingetrieben. Die angeworfene Geſteinsmaſſe beträgt ca. 3000 bis 4000 Kubikmeter. Darmſtadt.(Schwere Strafe für Wilderer und Schlingenſteller.) Auf dem Grundſtück eines Bauern in Waldmichelbach hatte man im Dezember vori⸗ gen Jahres ein Reh in emer Schlinge gefangen aufgefun⸗ den. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, daß als Täter ein Mann aus Waldmichelbach namens Wilhelm Weckbach in Frage kam, bei dem auch ein Flobert gefunden wurde. Weckbach, der ſeinerzeit ſofort in Unterſuchungshaft genom⸗ men worden war, wurde von der Großen Strafkammer auf Grund der Beweisaufnahme wegen Jagdvergehens. Tierquälerei und Diebſtahls unter Anrechnung der drei Monate Unterſuchungshaft zu einem Jahr und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Straferſchwerend fiel neben der allgemein verſchärften Ahndung der Wilddieberei und Schlingenſtellerei ins Gewicht, daß die Verbrechen in der Schonzeit des Wildes erfolgt waren. Ein mitangeklagter Mitwiſſer kam mit einer Geldſtrafe davon. — Neuenbürg.(Zu Tode gedrückt.) Der verheiratete etwa 30 Jahre alte Wilhelm Dieter fuhr als Begleitmann bei einem hieſigen Laſtkraftwagenbeſitzer, der im Karlsruher Gaswerk Koks zu holen hatte. Bei der Ausfahrt aus dem Hof hatte ſich Dieter hinter dem Wagen aufgeſtellt, um dem Autolenker Zeichen zu geben. Als ſich der Kraftwagen in Bewegung ſetzte, kam Dieter nicht mehr rechtzeitig hinter dem Wagen hervor und wurde ſo, ohne daß der Fahrer etwas bemerkt hatte, gegen die Wand gedrückt, wobei ihm der Kopf buchſtäblich zermalmt wurde, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Babenhauſen.(Schwerer Zuſammenſtoß) Ein aus Berlin kommender Fernlaſtzug ſtieß in Babenhauſen mit dem Pferdefuhrwerk eines Geſchirrhändlers aus gerieten unter das Auto und wurden entweder getötet oder verletzt. Im ganzen blieben 18 Schafe, ein Zuchtbock und der Schäferhund tot liegen, während 15 weitere Tiere er⸗ hebliche Verletzungen davontrugen. Die Schuld ſoll den Autolenker treffen. 1 den Geſamtbau ſtillzu⸗ ä Weltbild(M.) Fliegergeſchwader„Horſt Weſſel“ in Dortmund. Die Reichskriegsflagge e dem neuen Fliegerhorſt gehißt. Gießen.(Rinder⸗Nutzviehmarkt) Der Rin- der-Nutzviehmarkt war nur ſchwach mit Großvieh, Freſ⸗ ſern und Kälbern beſchickt. Das Handelsgeſchäft war ſchlep⸗ pend. Es koſteten Milchkühe oder hochtragende Kühe 1. Qualität 470 bis 620 Mark, 2. Qualität 330 bis 440 Mark, 3. Qualität 180 bis 280 Mark, einhalb. bis dreiviertel jährige Rinder 120 bis 190 Mark, dreiviertel- bis zwei⸗ jährige Rinder 190 bis 260 Mark, tragende Rinder 270 bis 480 Mark, Kälber bis zu zwei Wochen alt 26 Mark, bis vier Wochen 44 Mark, bis ſechs Wochen 60 Mark. Gießen.(Ein Haus für NS- Studenten.) Der frühere langjährige Direktor der Univerſitäts⸗Nervenklinik in Gießen, Geheimrat Profeſſor Dr. Sommer, der als Wiſſenſchaftler der Pſychiatrie im In⸗ und Ausland großes Anſehen genießt, aber auch als Philantrop ſchon viel Gutes für gemeinnützige Zwecke getan hat, bekundete jetzt ſeine enge Verbundenheit zur deutſchen Jugend durch eine freudig be⸗ grüßte Schenkung. Er übereignete geſchenkweiſe dem NS⸗ DStB in Gießen ein dicht vor den Toren der Stadt ge⸗ legenes Haus mit großem Garten zu dem Zweck, daß dort die Studenten Erholung und gute Freizeit von ihrer an⸗ ſtrengenden akademiſchen Tätigkeit finden und kräftigende Ruhe in dieſem ſchönen Beſitz erlangen ſollen. Mannheim, 8. April. i Fahrraddiebe und Hehler feſtgenommen. Durch ein⸗ gehende polizeiliche Nachforſchungen gelang es, vier verſchie⸗ dene Fahrraddiebſtähle aufzuklären und die Täter zu ermit⸗ teln. Im Zuſammenhang hiermit wurden vier Fahrradmarder und drei weitere Perſonen, die ſich der Hehlerei bezw. Begünſtigung ſchuldig gemacht haben, feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Auch bei dieſer Gelegenheit wurde feſtgeſtellt, daß es immer noch Menſchen gibt, die un⸗ bedenklich geſtohlene Fahrräder oft zu Schleuderpreiſen er⸗ werben, wodurch ſie den Fahrradmardern in unverantwort⸗ licher Weiſe neue Anregung zu Diebſtählen geben. Die Bautätigkeit in Mannheim. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat März 1936: 61(Zugang durch Neubau 43, durch Umbau 29, Abgang durch Umbau 11). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 60 Woh⸗ nungen mit 1—3 Zimmern und 12 Wohnungen mit 4 bis 6 Zimmern. Es wurden 17 neue Wohngebäude von privaten Bauherrn erſtellt, darunter ſind 15 Kleinhäuſer mit 1— 2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. „2 Bettler mit langen Fingern. Zwei auf Wanderſchaft befindliche junge Leute bettelten, bei welcher Gelegenheit ſie aus einer unverſchloſſenen Küchenſchublade einen Geldbetrag entwendeten. Die beiden Langfinger konnten ermittelt und feſtgenommen werden. Ferner wurde ein Mann aus Brühl, der in Seckenheim in verſchiedenen Häuſern bettelte, feſt⸗ genommen. () Pforzheim.(Vom Alpengarten.) Der Pforz⸗ heimer Alpengarten wird wieder am Oſterſonntag zur Beſichti⸗ gung für jedermann freigegeben. Der großzügige Weiteraus⸗ bau und die gewaltige Vermehrung des Pflanzenmaterials ma⸗ chen das Alpinum in dieſem Jahre beſonders ſehenswert, Neu angeſiedelt wurden 150 Sorten Zwergconiferen. Es iſt jetzt das geſamte Sortiment der Zwergnadelhölzer aus aller Welt vertreten. Dazugekommen ſind auch ſeltene Rhodo⸗ dendronarten-Kalmien ſowie winterharte Camelien, alle Wild⸗ roſengarten(mehr als 100 Varietäten) und neue Zwerg⸗ blütenſträucher. Der Pforzheimer Alpengarten, der 1927 in kleinem Rahmen angelegt wurde und heute weit über 100 00⁰ Pflanzen beherbergt, bildet nunmehr eine garten⸗ bauliche Sehenswürdigkeit erſten Ranges. () Kehl.(Wie derſehensfeier der ehemaligen 112er.) Am 4., 5. und 6. Juli 1936 findet in unſeren Mauern das Wiederſehensfeſt der Kameraden vom ehe⸗ maligen 4. Bad. Inf.⸗Regt. Prinz Wilhelm Nr. 112 und. ſeiner Kriegserſatzformationen ſtatt. () Kehl.(Unfall mit Todesfolge.) Oberhalb der Schutterbrücke ſtürzte der etwa 30jährige Heinrich Lin⸗ denfels aus Lahr, der einen Lahrer Möbeltransportzug be⸗ 3 während der Fahrt ab und geriet unter die Räder s erſten Anhängers. Er wurde eine Strecke weit geſchleift und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß nach kurzer Zeit der Tod eintrat. Der Verunglückte ſoll trotz Warnung auf dem Verbindungsgeſtänge vom Bulldogg zum erſten An⸗ hänger geſtanden haben. 2 Schopfheim.(Schöne Segelflugleiſtung) Eine ſchöne Leiſtung vollbrachte dieſer Tage das von Flug⸗ lehrer Sahner⸗Lörrach geſteuerte Segelflugzeug„Rhönadler“ der Segelfluggemeinſchaft Gersbach. Sahner war um 10 Uhr morgens beim Rüttehof aufgeſtiegen und unternahm einen Fernflug, der das ganze Wehratal entlang bis zur Hohen Möhr führte. Er erreichte eine Startüberhöhung von 800 Metern und landete erſt nach faſt ſechsſtündigem Flug wie⸗ der am Ausgangspunkt. „l Schwetzingen.(Die Spargelſalſon beginnt) Mit der Entfaltung der Kaſtanienblätter beginnt auch der Spargel anzuſetzen. Das derzeitige feucht⸗-warme Wetter iſt dem Wachstum des Spargels ſehr dienlich und aller Voraus⸗ ſicht nach können wir dieſes Jahr mit einer frühen Ernte rechnen. Für dieſes Jahr ſind Vorkehrungen getroffen, daß der Spargel nicht nur auf dem Abendmarkt, ſondern den ganzen Tag über zu Marktpreiſen zu haben iſt. „ Mosbach.(Wechſel in der Kreisleitung) Mit Wirkung vom 6. April iſt in der Kreisleitung Mosbach ein Wechſel eingetreten. Der bisherige Kreisleiter Rudolph, der ſchon längere Zeit Hauptabteilungsleiter III des Reichs⸗ nährſtandes Baden iſt, wurde durch Kreisleiter Senft, der ſeit der Gründungszeit den Kreis Adelsheim führt, erſetzt. J Anterwittighauſen.(In der Scheune abge⸗ ſtürzt.) Der ledige Landwirt Richard Dertinger ſtürzte in der Scheune ſeines Bruders vom Gebälk auf die Tenne ab, wo er bewußtlos liegen blieb. Der ſofort herbeigerufene Arzt ſtellte Schädel⸗ und Schlüſſelbeinbruch feſt. Der Ver⸗ unglückte wurde nach Würzburg ins Juliusſpital überführt. ) Baden-Baden.(Der neue Kurdirektor im Amt.) Der zum Kurdirektor von Baden-Baden beſtellte bisherige Bürgermeiſter und Kurdirektor von Badenweiler, Regierungsrat a. D. Erich Graf, hat die Geſchäfte des Vorſtands der Bäder⸗ und Kurverwaltung Baden-Baden am Montag übernommen. Der ſeitherige Vorſtand der Bä⸗ der⸗ und Kurverwaltung, Ernſt Auguſt Diſtler, trat in die Spielbankleitung ein, deren Erweiterung durch den wach⸗ ſenden Umfang der Geſchäfte erforderlich wurde. () Bühl.(Anweſen abgebrannt.) Aus unbekann⸗ ter Urſache entſtand nachts gegen 12 Uhr in dem Anweſen des Landwirts Otto Haſer in Schwarzach Feuer, das ſich mit großer Schnelligkeit verbreitete und trotz der ange⸗ ſtrengteſten Tätigkeit der Ortsfeuerwehr unter Zuhilfenahme der Bühler Motorſpritze das Wohnhaus ſowie die Oekono⸗ miegebäude in Schutt und Aſche legte. In Jauchefäſſern hatte die Einwohnerſchaft das Waſſer herbeigeholt und die Bühler Motorſpritze mußte 275 Meter Schläuche legen, um vom Bach her Waſſer heranzuſchaffen. Das Vieh konnte bis auf ein Stück gerettet werden.