loßez l giles let ax⸗ gende April. lech ein. berſche⸗ u ermit⸗ dmardet l bezu. und in egenheit die m⸗ iſen er⸗ muwott⸗ gang an Augang Umban P⸗ t 4 bis ptioten Wode⸗ it über Irten⸗ K lige meren ebe⸗ 2 D bethalb ic Lr hug be⸗ e Nader echleift em den kdolob Reichs lt bel etehl. abge? fürzte Vielgelejene Tageszeitung ſchiffes im Geiſte miterlebt. Sie waren mit ihm am Rhein und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 86 Samstag, den 11. April 1936 Botſchaffer v. Hoeſch geſtorben DNB. London, 10. April. Der deutſche Botſchafter in London Leopold v. Hoeſch iſt am Karfreitag vormittags 10 Ahr im Alter von 54 Jahren plötzlich an einem Herzſchlag verſchieden. Das Deutſche Reich verliert in ihm einen ſeiner befähig— ſten Diplomaten, der bei allen großen außenpolitiſchen Ent— ſcheidungen der Nachkriegszeit an hervorragender Stelle als Botſchafter in Paris und ſpäter in London beteiligt war. Botſchafter v. Hoeſch trat im Jahre 1907 in den aus- wärtigen Dienſt ein und war an den deutſchen diplomatiſchen Vertretungen in Peking, Paris und London tätig. Bei Aus— bruch des Weltkrieges ſtellte er ſich als Reſerveoffizier ſeinem Regiment zur Verfügung. Von 1915 ab wurde er wieder für den diplomatiſchen Dienſt angefordert und der Geſandtſchaft in Sofia, ſpäter der Botſchaft in Konſtantinopel zugeteilt. Ende 1918 kam er als Legationsrat nach Oslo und im Jahre 1920 nach Madrid. Im Jahre 1921 wurde er als Botſchaftsrat an die Botſchaft in Paris verſetzt, wo er bis zum Jahre 1932 blieb, von 1924 ab als deutſcher Botſchafter. Seit September 1932 war Herr v. Hoeſch Botſchafter in London. Beileid des Führers zum Tode v. Hoeſchs DNB. Berlin, 10. April. Der Führer und Reichskanzler hat den Schweſtern des verſtorbenen deutſchen Botſchafters in London v. Hoeſch tele— graphiſch ſein aufrichtiges Beileid übermittelt. Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP. Gau— leiter Bohle ſandte der deutſchen Botſchaft in London anläß⸗ lich des Todes des Botſchafters v. Hoeſch ein Beileidstele— gramm. Geichzeitig ſprach Gauleiter Bohle in einem Telegramm 8 Reichsminiſter v. Neurath dem Auswärtigen Amt ſein Bei— eid aus. Tiefes Bedauern in London DNB. London, 10. April. Die Nachricht von dem plötzlichen und völlig unerwarteten Tode des Botſchafters von Hoeſch hat hier tiefſtes Bedauern ausgelöſt. König Eduard der ſich zur Zeit auf Schloß Windſor be— findet, war einer der erſten, die von dem Hinſcheiden des deutſchen Botſchafters unterrichtet wurden. Er ſprach ſogleich ſein tiefſtes Bedauern aus und übermittelte, wie Preſſ Aſſociation meldet, perſönlich dem deutſchen Botſchaftsrat, Fürſt Bismarck, auf telefoniſchem Wege ſein Beileid. Infolge der Karfreitagruhe erſchienen keine Zeitungen. Jedoch veröffentlichen die engliſchen Nachrichtenagenturen lange die vielen Freunde, die Botſchafter von Hoeſch in London beſeſſen habe, durch die Todesnachricht tief erſchüttert ſeien. Die Nach— richtenagentur Preſſ Aſſociation ſchreibt: Botſchafter von Hoeſch gehörte zu der langen Reihe hervorragender deutſcher Diploma— ten, die ihr Land am Hofe von St. James vertreten haben. Der Präſident des engliſchen Staatsrates, Ramſay Mac- donald, erklärte u. a., Botſchafter von Hoeſch ſei einer der hervorragendſten Vertreter der alten Diplomatenſchule geweſen. Das diplomatiſche Korps in London erleide durch ſeinen Tod einen großen Verluſt. 5 Lordkanzler Lord Hailsham äußerte ſich u. a., daß mar (Zagespoſt-Bildarchiv.) den deutſchen Botſchafter ſehr vermiſſen werde. Er habe das engliſche Volk gut gekannt und verſtanden. Der frühere engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare gab ſeiner tiefen Betrübnis Ausdruck und ſagte: Ich bedauere es, daß wir in London einen Freund verloren haben und daß Deutſch— land einen ſo fähigen Vertreter verloren hat! a Der frühere Luftfahrminiſter, Lord Londonderry, er— klärte: Sein Tod iſt mehr als ein perſönlicher Verluſt für ſeine Freunde, er iſt ein Verluſt für die Oeffentlichkeit. Sowohl Deutſch— land wie England ſind ſchmerzlich betroffen. Botſchafter v. Hoeſch hat viel dazu beigetragen, eine beſſere Grundlage der Verſtän⸗ digung zwiſchen den beiden Nationen zu ſchaffen. Auch Miniſterpräſident Baldwin und die übrigen eng⸗ liſchen Miniſter, die ſich bereits für die Oſterfeiertage auf das Land begeben haben, wurden von dem Hinſcheiden des deutſchen Botſchafters unterrichtet. Auf der deutſchen Botſchaft wurde die deutſche Flagge auf Halbmaſt geſetzt. „LZ Hindenburg“ wieder daheim Nach der erſten Südamerikafahrt in Friedrichshafen glatt gelandet DNB. Friedrichshafen, 10. April. Das neue Luftſchiff„Hindenburg“ iſt am Karfreitag nach⸗ mittag um 6 Ahr nach glücklich beendeter Südamerikafahrt über Friedrichshafen zurückgekehrt und hat auf dem Flugplatz Löwen⸗ thal bei günſtigen Windverhältniſſen glatt gelandet. 300 Mann der Gebirgsjäger aus Lindau verſahen den ſchweren Abſperrdienſt. Als das Luftſchiff nur als kleiner Punkt zwiſchen den Wolken im Weſten ſichtbar wurde, kam Leben in die Menſchenmauer. Majeſtätiſch ſteuerte das Luftſchiff den Landeplatz an und zeigte durch die Landeflagge die ſofort be⸗ abſichtigte Landung an. Nach einem eleganten Kreis um den Flugplatz ſetzte das Luftſchiff„Hindenburg“ zu einer exakten Landung an. Am 6.40 Ahr liegt das Schiff in ſicherer Hand der Halte- mannſchaften. Elf Tage war er unterwegs, neun Tage iſt er mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 100 Kilometern bei Sturm und Wind, bei Sonnenſchein und Regen gefahren. In 216 Stunden hat er 21 260 Kilometer in Höhe von 200 bis 2000 Meter zu⸗ rückgelegt; zehn Länder hat er überflogen oder ihre Küſten be— rührt und drei Weltmeere rauſchten unter ihm hinweg. 73 Paſſa giere von ſaſt zehn Nationen hat er ſicher und ruhig über drei Erdteile getragen und 53 Mann Beſatzung haben ihn geleitet und gehütet. Elf Tage aber auch hat er Tag und Nacht mit faſt allen Ländern dieſer Erde durch die Aetherwellen in Verbindung ge— ſtanden, aus dem ſchlanken ſilbernen Leib ſind viele tauſend Worte in vielen Sprachen in die Welt geflogen, um das unver— geßliche Erleben, für deſſen Tiefe und Stärke unſere Sprache ſaſt zu arm iſt, um den Ruhm deutſchen Erfindergeiſtes, deutſcher Tatkraft, deutſcher Amſicht und deutſchen Leiſtungswillens zu verkünden. Millionen Menſchen haben das ſtolze Hakenkreuzbanner am Heck leuchten ſehen, aber Millionen die Reiſe des Märchen— in Holland, im Kanal und auf der Nordſee, an den Küſten Frankreichs, Spaniens und Portugals, über den Inſeln der n afrikaniſchen Küſte, im weiten Atlantiſchen Ozean und im ge— ſegneten Lande Braſilien. Sie haben den Sturm der Biscaya und die brütende Hitze auf dem Aequator, aber auch die herr— lichen Tage und Nächte in der Welt ſchönſter Stadt, dem un— vergleichlichen Rio de Janeiro, mit genoſſen. Der Jubel derer, die den heimkehrenden Luftrieſen bei der Landung begrüßen, iſt wie eine Brücke des Triumphes, über die wir hinunterſteigen auf deutſche Erde. Eine Begeiſterung brandet um uns her, wie ſie dieſes Stück beſter deutſcher Heimat noch nicht erlebte, trotz ſo vieler großer Tage deutſchen Luftſchiff erfolges, die Friedrichshafen ſah. Heilrufe, Willkommensgrüße— eine einzige Woge jauch— zender Freude. Das Deutſchlandlied hallt über den Landeplatz. Die wartende Menge hat es angeſtimmt. Calles verhaftet und ausgewieſen DRB. Mexiko, 10. April. Extrablätter melden, daß der frühere mexikaniſche Staats⸗ präſident Calles mit mehreren ſeiner Anhänger verhaftet und nach den Vereinigten Staaten abgeſchoben worden ſei. Gegen Calles und ſeine Anhänger ſind im Zuſammenhang mit der Anterſuchung über die Hintergründe des Eiſenbahnatten— lates von linksradikaler Seite ſcharſe Angriffe gerichtet worden. Ueber das Ergebnis der Anterſuchungen iſt bisher Stillſchweiger bewahrt worden. Wie in den Sonderausgaben übereinſtimmend gemeldet wird, befinden ſich unter den mit dem früheren Staatspräſidenten Cal⸗ les gemeinſam Verhaftelen auch der frühere Landwirtſchafts⸗ miniſter Luis Leon, der Führer des„Crom“ genannten Ar⸗ beiterverbandes Tuis Morones und der frühere Gouver— neur des Staates Guanaſuato, Raffael Melchior Ortega. Alle vier ſind im Flugzeug am Freitagfrüh über die Grenze geſchafft worden. 1 Wie der Generalſekretär des Präſidenten Cardenas zu dieſer Maßnahme erklärte, hat ſich die Bundesregierung aus Gründen der öffentlichen Sicherheit zu der Abſchiebung veranlaßt geſehen. Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. März 36: 1221 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Nachrufe. Das halbamtliche Nachrichtenbüro Reuter meldet, daß 12. Jahrgang Im Oſterlicht Betrachtung zum Oſterfeſt. Im Oſterlicht liegt wieder die eben noch winterlich dunkle Erde. Wenn die neuerſtandene Oſterſonne ihre goldenen Lichtbrücken über die Täler und Berge ſpannt und ihre leuchtenden Strahlen wie lichte Boten über die grünenden Weiten wandern, ein ſchimmernd Gewand von Glanz und Sonnenſchein ausbreitend, all überall, wohin ſie kommen. wenn der Frühling ſein Blütenbanner über die neu— erwachte Erde ſchwingt, dann wollen wir unſere Seele an der Hand nehmen.. „La, komm, laß uns wandern den ſchmalen Rain In den Märchenfrühling des Glücks hinein! Dann ſingen wir beide, vom Lenz durchglüht, Der ewigen Gnade das dſterlied. Daß ewige Gnade auch uns umflicht Und Leben und Liebe und Licht und Lich Wir Menſchen brauchen das Licht; wir ſind zum Licht erſchaffen, und wir ſehnen uns nach Licht. Wo iſt das Menſchenherz, das unberührt bliebe vom Lichtzauber der lenzenden Natur, das Herz, aus deſſen Tiefen nicht von neuem heimliches Hoffen und heißes Wünſchen ſich empor⸗ drängten, wie die Knoſpen zum Sonnenlicht, wenn die Welt im Oſterlicht liegt! Und wo Menſchenherzen gefan⸗ gen ſind im tiefſten Leid und Schmerz, in Sorge und Ver⸗ zagtheit, in Not und Kummer, wo Seelen gewandert ſind durch die kalten Niederungen des Lebens in ſonnenloſem Nebelland, auch da ſegnet die Oſterſonne ſie mit neuer Kraft und neuem Lebensmut, wenn ſich jetzt die Pforten auftun zum oſterhellen Reich des Lebens. Denn wieder läuten die Wunderglocken Und locken die Sehnſucht in Traum und Licht Umflattert von goldenen, ſchimmernden Locken Lächelt uns freundlich Lenzprinzleins Geſicht. Sein Leuchten geht durch die Weltenweiten: Ich trockne die Träne im Kummerblick, Ich bringe ja Freude und Seligkeiten, Ich bringe die Märchen vom Glück, vom Glück..“ Und nicht bloß die Märchen vom Glück, ſondern die Wirklichkeit des Glücks. Denn Gott wollte einen hellen und lichten Weg für uns. Und weil dieſer lichte Gottesweg ver⸗ dunkelt war durch unſere Schuld, ſo mußte einer kommen, der den Weg wieder freigemacht, durch Sünde und Tod eine Lichtung zu Gott hin gebahnt und uns das Gottes- licht der Oſtern gebracht hat. Und ſeitdem die Kunde auf der dunklen Erde iſt:„Chriſt iſt erſtanden!“, ſeitdem iſt auch der dunkelſte Erdenweg nicht ohne Licht. Und wo Menſchen durch die Dunkelheiten des Lebens ſich mit ihrer Lichtſehnſucht hindurchgetaſtet haben zu jenem Oſtergrab, zum Auferſtandenen, und etwas von ſeinem Lichte geſehen haben, da ſtehen ſie im oſterhellen Reich neuen Lebens und jubeln mit den Oſteralocken: „Ehriſt iſt erſtanden! Freude dem Sterblichen, Den die verderblichen, Schleichenden, erblichen Mängel umwanden 2 Da beglückt auch ihn des Frühlings neues Leben und der Sonne Licht. Das iſt auch unſere Oſterbotſchaft, daß endlich de„ver⸗ derblichen, ſchleichenden, erblichen Mängel“, die uns wie Giftſchlangen umwanden, von uns weichen ſollen. Daß die dunklen, infernaliſchen Gewalten, die uns lange genug ge— quält haben, endlich überwunden ſein ſollen, nachdem Gott uns den Führer geſandt, der uns auch äußerlich vorange⸗ ſchritten iſt in den ſonnenhellen Frühlingstag der Freiheit. „Er lebt! Er lebt! Jetzt geht mein Weg im Licht Und meines Wanderns Ziel heißt Ewigkeit.“ Was die Oſterbotſchaft vom Auferſtandenen, der dem germaniſchen Menſchen zum Heiland wurde, uns Deutſchen bis auf den heutigen Tag gegeben, das iſt vielleicht nirgends tiefer ausgeſprochen als in der Urgeſtalt des deutſchen Men⸗ ſchen, in Goethes Fauſt. Auch ihn umgibt am Oſtermorgen das neuerſtandene Leben im Frühling. Aber das hat ihm nichts mehr zu ſagen, das allein vermag ihn nicht zu retten, „des Frühlings holder, belebender Blick“ vermag ihn nicht mit neuem Leben zu füllen. Was ihm den Gifttrank von den Lippen nimmt iſt die Oſterbotſchaft, die an ſein Ohr tönt: Dieſe Auferſtehung des deutſchen Volkes iſt uns immer wie⸗ der wie ein Wunder, uns allen, die wir es miterleben und mitſchauen durften. Nun ſtehen wir im hellen Oſterlicht und ſollten dankbar dafür ſein, nachdem das Dunkel doch ſo ſchwer und hart ge— weſen war. Wenn es recht verſtanden und recht aufgenom⸗ men wird, welch ein Segen kann es werden für unſer gan⸗ zes Volk: der Morgen eines lichten, erlöſten Tages, ein wahrhafter Oſtermorgen im Oſterlicht. Mahnwort des Kriegsopferführers An 30 Millionen Frontkämpfer des Weltkrieges. „Unter 10 Millionen Holzkreuzen ſchlafen 10 Millionen braver Frontſoldaten ihren letzten Schlaf, 10 Millionen, die in der Ueberzeugung gefallen ſind, ihrer Heimat die Ehre zu erhalten, ihren Blutsbrüdern die Arbeitsſtätten und ihrer Geſamtnation das natürliche Recht zu einem ehrlichen, an⸗ ſtändigen Leben durch ihr Opfer zu erkämpfen“, ſo betont Reichskriegsopferführer Oberlindober in einem Mahn⸗ ruf an die 30 Millionen in Europa noch lebenden Front⸗ kämpfer aus dem großen Kriege, den er in der„Deutſchen Kriegsopferverſorgung“ bekanntgibt. Er nennt den Frontkämpfer das gute Gewiſſen Euro- pas und hebt hervor, daß keiner von ihnen dem Mann im anderen Graben jemals die Achtung verſagt habe und keiner heute dem Volke, dem ſein tapferer Gegner angehört, ſowie dem Lebensrecht dieſes Volkes die Anerkennung abſpreche. Hätten ſich bei allen Konferenzen und Friedensverhand⸗ lungen nach der Weltkriegskataſtrophe nur die Männer aus dem Graben zuſammengefunden, ſo hätte jede Konferenz und jede Friedensverhandlung in eine Geſte wahrer Verſöh⸗ nung und wahren Friedens ausklingen müſſen. Statt deſſen aber ſei mit dem Blute der Gefallenen und ihrer kriegsver⸗ letzten Kameraden von Politikern und Juriſten, die zum überwiegenden Teil den perſönlichen Einſatz im Kriege ver⸗ ſagt haben, ein Friedensvertrag zuſammengebaut worden, aus deſſen Geiſt der Ungleichheit heraus immer wieder neues Unheil zwangsläufig für die Völker entſtehen mußte.. Die Frontkämpfer hätten ſich das Recht verdient, bei allen Enkſcheidungen gehört zu werden, die an ihre Völ⸗ ker über die Erhaltung des Friedens oder ſeine Gefähr- dung geſtellt werden. Nur diejenigen dürften voll mitbeſtimmen, die, wenn es um das Schickſal einer Nation geht, auch bereit ſeien, den vollen Einſatz zu geben. Der Frontkämpfer werde gerade in Augen⸗ blicken ſchwerſter Entſcheidung nie die Schrecken des Krieges vergeſſen. Er werde ſich überlegen, ob es nicht beſſer ſei, mit ſeinem Gegner einen Ausgleich zu ſuchen, der ehrenvoll und gerecht iſt, der der Erhaltung des Le⸗ bens und damit des wahren Friedens dient. Er müſſe auch tapfer bleiben, wenn es gilt, ſein Volk vor Ungerechtigkeit und vor übereilten Schritten zu warnen und müſſe aus der Achtung ſeines früheren Gegners heraus unerſchrocken ſei— nem Volk empfehlen, dem früheren Gegner die Hand zu wah— rer Verſtändigung und wahren Frieden zu reichen. Dann ſei er, wie Adolf Hitler, als Frontſoldat das gute Gewiſſen Europas. Die geſtörte Führerrede Das Kabel mit einem Beil zerhackt. — Stuttgart, 11. April. Am 15. Februar 1933 war die Uebertragung einer Rede des Führers in Stuttgart von der Stadthalle auf den Sender Mühlacker unterbrochen worden. Das Kabel war mit einem Beil zerhackt. Nach langen Ermittelungen war es im Dezember 1935 gelungen, die Täter ausfindig zu machen. Dieſe, vier ehemalige Funktionäre der Kommuniſten, ſtanden nun vor Gericht. Im Prozeß gegen die kommuniſtiſchen Kabelzerſtörer wurde Donnerstagabend das Urteil geſprochen. Die Vor⸗ bereitung zum Hochverrat wurde vom Gericht aus ſubjektiven Gründen verneint. Sämtliche Angeklagten wurden wegen Telegraphenbetriebsgefährdung im Sinne von Paragraph 317 und 3184 StGB verurteilt, und zwar Däuble, Bräu⸗ ninger und Futterknecht zu je 2 Jahren Gefängnis, der Angeklagte Weinzier zu 1 Jahr 9 Monaten Gefäng⸗ nis. Aus dieſer Strafe gegen Weinzier wurde unter Ein⸗ rechnung einer früher gegen ihn vom Sondergericht verhäng⸗ ten Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten eine Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von 2 Jahren 4 Monaten gebildet. Sämt⸗ lichen Angeklagten, die ſeit Mitte Dezember in Unterſuchungs⸗ haft ſitzen, wurden je drei Monate der Unterſuchungshaft auf die Strafe angerechnet. Drei Bahnbeamte tödlich überfahren Kenzingen, 9. April. In der Nacht ereignete ſich auf der Bahnſtrecke Riegel— Kenzingen ein ſchweres Unglück, dem zwei Bahnbeamte zum Opfer fielen. Eine Bahnſtreife— zwei Beamte und ein Begleithund— befand ſich in der Nacht auf einem Dienſtgang von Riegel nach Herbolzheim. Beim Kilometer 18,1 mußten die Beamten einem in Richtung Freiburg fahrenden Perſonenzug ausweichen. In dem Augen⸗ blick, als ſie auf das andere Gleis hinübertraten, wurden ſie von einem Güterzug, der in Richtung Offenburg fuhr, überraſcht. Die Beamten wurden überfahren und getötet. Die Leichen wurden in der Frühe ſtark verſtümmelt aufge⸗ funden. Es handelt ſich um den 43 Jahre alten Streifen⸗ führer Ottomar Zimmermann und deſſen 33jährigen Be⸗ i gleiter Karl Echle. * Das Etho des franzöſiſchen planes Leber die erſten Eindrücke der franzöſiſchen Vorſchläge be— richtete man dem Londoner„Daily Telegraph“, ſie ſeien an— ſcheinend in der Abſicht verfaßt worden, Deutſchland in Schach zu halten, indem ein mit Zweidrittel-Mehrheit über Hoheits— fragen beſchließender internationaler Ausſchuß noch eine inter— nationale Streitmacht zur Verfügung geſtellt bekäme. In einem ſolchen Ausſchuß würden aber wahrſcheinlich Frankreich und ſeine Verbündeten ſtändig eine Mehrheit finden. Der Außzenpolitiker des„Echo de Paris“ ſchreibt aus Genf, die Denkſchrift ſei eine klare, nachdrückliche und ſtichhaltige Zurückweiſung der deutſchen Beweisgründe zur Rechtfertigung des 7. März. Die Friedenserklärung ſtamme aber ſicher nicht aus derſelben Feder. Der Friedensplan habe das Ausſehen eines Wahlplakats, denn er enthalte alle Genfer Träumereien von 1924 bis 1931. Er werde nur zur Erbauung der Volksmaſſen dienen. Der Plan zeige eine un⸗ günſtige Neigung, das Schickſal Europas von Völkerbunds⸗ abſtimmungen abhängig zu machen und kehre wieder zu dem Zdeal des Leberſtaates zurück, das doch mit der Weltwirtſchafts⸗ konferenz von 1927, dem europäiſchen Staatenbund von 1931 und der Abrüſtungskonferenz von 1932 endgültig untergegan⸗ gen ſei. Der Plan ſei ſomit ein Rückſchritt. Die gewöhnlich intranſigenten Pariſer Blätter ſind es auch in dieſem Fall. Anderen entſchlüpfen aber doch bemer— kenswerte Geſtändniſſe. Während das„Oeupre“ in einer Betrachtung feſtſtellt, daß die hungernden Völker von„Plänen“ nicht ſatt werden, berichtet die außenpolitiſche Mitarbeiterin des Blattes aus Genf, wenn die engliſch-franzöſiſche Meinungsverſchie— denheit andauere, werbe der Völkerbund nicht mehr lange leben. Frankreich und Großbritannien, die doch aufrichtig den Völkerbund ſtützen wollen, unterhöhlten ihn um die Wette. Der franzöſiſche Plan ſei allgemein gleichgültig und ungläubig aufgenommen worden. Noch vor einigen Monaten würde er unter den Völkern Begeiſterung hervorgerufen haben. Auch der Berichterſtatter des„Jour“ verhält ſich ab⸗ lehnend; er ſchreibt, es ſei nicht übertrieben, wenn man feſt⸗ ſtelle, daß der franzöſiſche Plan durch ſeinen utopiſchen und unzeitgemäßen Charakter die Haltung Frantreichs gegenuber Deutſchland noch mehr in Mißkredit bringen werde. * Die Aufnahme der franzöſiſchen Antwort in England iſt kritiſch. Eine volle und vorbehaltloſe Zuſtimmung findet ſich in keinem Blatt. Die Stellungnahme der konſervativen Preſſe zeigt deutlich das Mißbehagen, das die franzöſiſchen Vorſchläge ausgelöſt haben, während die Oppoſitionsblätter die von den Franzoſen angeblich geplante Stärkung des Völler— bundes zwar grundſätzlich begrüßen, aber von dieſem Geſichts⸗ punkt ausgehend zunächſt verlangen, daß Frankreich ſeinen A Mqplechung der DNB. Genf, 10. April. Die Beſprechungen der reſtlichen Locarnomächte haben um 15 Ahr im neuen Völkerbundsgebäude begonnen. Für England nehmen Eden und Lord Halifax, für Frankreich Flandin und Paul-Boncour, für Belgien don Zeeland und van Zuyle und für Italien Baron Aldiſi und Rocco daran teil. Die Reſtlocarnomächte haben, wie verlautet, entſprechend der engliſchen Auffaſſung beſchloſſen, daß die Schlicht ungs- verhandlungen fortgeſetzt werden ſollen. Der eng— liſche Außenminiſter wurde beauftragt, wiederum mit der deut— ſchen Regierung in Verbindung zu treten, um die Klarſtellung einiger Punkte des deutſchen Planes herbeizuführen. Eine neue Zuſammenkunft der Locarnomächte wurde für Mitte Mai anläßlich der ordentlichen Tagung des Völkerbundsrates vor— geſehen. 5. Die amtliche Verlautbarung Leber die Beſprechungen der Locarnomächte wurde am Frei— tagabend nach 11 Ahr folgende gemeinſame amtliche Verlaut⸗ barung ausgegeben: Die Vertreter Belgiens, Frankreichs, Englands und Italiens ſind am 10. April 1936 in Genf zu einem Meinungsaustauſch zu— ſammengetreten. Sie nahmen Kenntnis von der Abſicht, die die deutſche Re— gierung in Punkt 3, 4, 5, 6 und 7 ihres Memorandums vom 31. März 1936-zum Ausdruck gebracht hat. Sie ſtellten feſt, daß die deutſche Regierung zur Wieder— herſtellung des für die Verhandlungen über neue Verträge un⸗ erläßlichen Vertrauens keinen Beitrag geliefert hat, der ſofortige allgemeine Verhandlungen und die Anwendung von Artikel 7 der ſogenannten Londoner Vorſchläge vom 19. März ermöglicht hätte. Sie ſind jedoch der Auffaſſung, daß es erwünſcht iſt, alle Schlichtungsgelegenheiten völlig auszuſchöpfen; zu dieſem Zweck iſt die Aufklärung einer Anzahl von Punkten des deutſchen Memo⸗ M Rlläclichen Sturmſchaten entmidkasifert Ein Aufruf Dr. Schuſchniggs DNB. Wien, 10. April. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg gibt als Führer der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen in einem Aufruf an dieſe Orga⸗ niſation bekannt, daß die Bewegung entmilitariſiert werde. Die Oſtmärkiſchen Sturmſcharen bleiben jedoch als ka— tholiſche Kulturorganiſation beſtehen Geichzeitig mit dem Aufruf hat der Bundeskanzler die Militanten-Dienſtſtellen aufgelöſt, ihre Kommandanten ihrer Funktion enthoben und die Funktionäre der kulturpolitiſchen Organiſation und deren Wirkungskreis in einer eigenen Ver— ordnung beſtimmt. Anſtelle des militäriſchen freiwilligen Stell⸗ vertreters der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen, Major Kimmel, wurde der Staatsſekretär für Unterricht, Dr. Hans Pern⸗ ter, zum Stellvertreter des Bundeskanzlers in der Kultur— organiſation ernannt. Im Augenblick iſt es noch nicht klar, was mit den mili— tanten Mitgliedern der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen, deren Zahl auf etwa 20 000 in ganz Oeſterreich geſchätzt wird, geſchehen wird. Da ein Ausführungsgeſetz über die ſeinerzeit geſchaffene Miliz„Freiwillige Miliz— öſterreichiſcher Heimatſchutz“ noch nicht erlaſſen wurde, weiß man nicht, ob dieſe militanten Mit⸗ glieder einzeln oder als Ganzes oder vielleicht überhaupt nicht in die Miliz eintreten werden. Die innenpolitiſche Bedeutung des Schrittes des Bundes- kanzlers liegt darin, daß man darin eine Aufforderung an den Heimatſchutz ſehen kann, das gleiche zu tun; denn die Freiwil⸗ lige Miliz— öſterreichiſcher Heimatſchutz darf mit dem Heimat⸗ ſchutz als ſolchem nicht verwechſelt werden. Die Freiwillige Miliz— öſterreichiſcher Heimatſchutz iſt ein ſtaatliches Korps, das unter der Leitung des Bundesheeres ſteht und vorderhand nur die aktiven Mannſchaften des ſeinerzeitigen Freiwilligen— Schutzkorps umfaßt. Nachdem die militanten Organiſationen der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen aufgelöſt worden ſind, beſtehen noch immer die militanten Organiſationen des Heimatſchutzes, deren Mitglieder in ganz Oeſterreich auf etwa 50 000 geſchätzt werden. In dem Aufruf, den der Bundeskanzler an die Oſtmär— kiſchen Sturmſcharen gerichtet hat, heißt es u. a., daß die Schaffung der Freiwilligen Miliz— öſterreichiſcher Heimat— ſchutz dem unfruchtbaren Konkurrieren der beiden Wehrverbände ein Ende machen ſoll, weshalb die Reorganiſation der Oſtmär— kiſchen Sturmſcharen eine ſinngemäße Notwendigkeit darſtelle. Der vorliegende Wehrverbandscharakter der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen werde abgelegt und die Bewegung in eine ka— tholiſche, jung⸗öſterreichiſche, kulturpolitiſche Bewegung über— geführt. Am bisherigen Sturmſcharenprogramm werde nichts geändert. Das Sturmſcharengeſetz bleibe beſtehen, nur die äußere Form der Bewegung werde geändert. Schließlich wird in dem Aufruf erklärt, daß das graue Hemd weiterhin das Feſtkleid der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen bleibe und daß die Grundſätze wie für die Oſtmärkiſchen Sturmſcharen auch für die Oſtmark⸗Jugend zu gelten haben. Verpflichtungen als Völkerbundsmitglied nachkomme und ſich 5 italieniſch-abeſſiniſchen Streitfall auf die engliſche Seite ſtelle. f Die Genfer Berichte der engliſchen Zeitungen heben ohne Ausnahme hervor, daß ſich weitgehende Meinungsver⸗ ſchiedenheiten zpiſchen Großbritannien und Frankreich in Genf am Mitlwoch hätten feſtſtellen laſſen, die in dem eng⸗ liſchen Wunſch auf Fortſetzung der Verſöhnungsverſuche ihre Arſache hätten. Unverblümt wird auch auf einen ſcharfen Ge⸗ genſatz in der abeſſiniſchen Frage hingewieſen, ohne daß die Meldungen der Berichterſtatter jedoch weſentlich neue Ein⸗ zelheiten enthielten. densplan müſſe lediglich als Material angeſehen werden, das die ernſthafteſte Prüfung und Erörterung verdiene. Man müſſe jedoch Zweifel darüber haben, ob die Vorſchläge des franzöſi⸗ ſchen Planes praktiſch durchführbar ſeien. Europa ſei kaum dafür reif, in ſo ſtarkem Maße in ſeiner Souveränität be— ſchränkt zu werden, wie das verlangt werde. Der Plan einer Völkerbundsarmee ſei auch in einer abgeänderten Form nicht überzeugend. Trotzdem dürfe man den Vorſchlägen im ganzen nicht ausſchließlich mit deſtruktiver Kritik begegnen. Sie müß⸗ ten vielmehr zuſammen mit dem deutſchen Frie— densplan erörtert werden. Es ſei jedoch notwendig, darauf zu achten, daß die Aufgabe, einen neuen Friedensvertrag auf⸗ zuſetzen, nicht in langwierigen und zu keinem Ergebnis führen- den Beſprechungen auslaufe. Dieſe Gefahr trete deutlich in dem franzöſiſchen Plan in Erſcheinung. Der„Mancheſter Guardian“ ſtellt in einem Leit— aufſatz feſt, daß der franzöſiſche Plan von Schwierigkeiten und Anklarheiten ſtrotze. Man müſſe ſich fragen, ob ſich die Ausſich⸗ ten auf eine Vereinbarung durch das neue Feſthalten an der„Hei⸗ ligkeit des Verſailler Vertrages“ beſſern würden. Die Formulie- rung der Note ſei dunkel und unklar. Es ſei unmöglich, zu ſagen, ob die Funktionen der„europäiſchen Kommiſſion“ einen beſſeren Ausweg für ein Reviſionsverfahren bieten als der unangemeſſene Artikel 19 der Völkerbundsſatzung. Eine weitere Schwierigkeit ſei das franzöſiſche Verhalten in der Frage der Rheinland- befeſtigung. Frankreich ſehe anſcheinend nicht ein, daß man den Deutſchen nicht auf ewig ſagen könne:„Wir müſſen Be— feſtigungen haben, damit Ihr uns nicht angreift, aber Ihr dürft keine Befeſtigungen haben, damit wir nicht an einem Angriff auf Euch gehindert werden.“ Das Blatt ſetzt ſich dafür ein, daß in dieſem Jahr nur ein beſchränktes Programm für die Verhand- lungen aufgeſtellt werde. Vielleicht könne ein Anfang damit ge⸗ macht werden, daß Deutſchland in den Völkerbund zurückkehre und ſich an der Aufrechterhaltung des Rechtszuſtandes gegenüber Ita— lien beteilige. Laalnomächte in Genf randums in erſter Linie notwendig, insbeſondere derjenigen, die im franzöſiſchen Memorandum erwähnt ſind. Die Vertreter Englands werden zu dieſem Zweck mit der deutſchen Regie⸗ rung in Fühlung treten. Insbeſondere werden ſie ſich erkundigen, welche Bedeutung die deutſche Regierung den von ihr vorgeſchla⸗ genen zweiſeitigen Verträgen gibt und wie dieſe Verträge ſich im Rahmen der kollektiven Sicherheit oder des gegenſeitigen Bei⸗ 1 7— wie er in der Völkerbundsſatzung vorgeſehen iſt, einfügen würden. g Die Vertreter Frankreichs machten alle Vorbehalte für den Fall des Eintritts irgendwelcher materieller Veränderun⸗ gen in der Lage der Rheinlandzone während der in Frage ſtehen⸗ den Erörterungen. Für den Fall irgendwelcher derartigen Ver⸗ änderungen beſchloſſen die Vertreter der vier Regierungen, ſich ſofort zu verſammeln. Sie nahmen Kenntnis von der Tatſache, daß die Fühlungnahme zwiſchen den Generalſtäben, wie ſie in Abſchnitt 3 der Londoner Vorſchläge vorgeſehen iſt, am 15. April beginnen ſoll. Sie beſchloſſen, dem Völkerbund den franzöſiſchen Friedensplan für eine eingehende Prüfung vorzulegen. Die Ju- ſtimmung der deutſchen Regierung ſoll eingeholt werden für eine gleiche Vorlegung des deutſchen Memorandums an den Völker bundsrat, vorbehaltlich der Bemerkungen in Abſatz 3 oben. Sie werden auf jeden Fall wieder in Genf während der nächſten Ta⸗ gung des Völkerbundsrates zuſammentreten. Der Dreizehnerausſchuß auf Donnerstag vertagt DNB. Genf, 10. April. Der Dreizehnerausſchuß des Völkerbundsrates hat be— ſchloſſen, ſich auf Donnerstag nächſter Woche zu vertagen, um dann den Bericht ſeines Vorſitzenden über die Verhand— lungen entgegenzunehmen, die inzwiſchen mit den Vertretern Italiens und Abeſſiniens hier in Genf geführt wurden. Dem Beſchluß des Dreizehnerausſchuſſes ging, wie ver— lautet, eine lebhafte engliſch-franzöſiſche Auseinanderſetzung über das weitere Verfahren voraus. Eden machte geltend, daß nach Anſicht der britiſchen Regierung auch nicht einen Tag unnötig gezögert werden dürfe, um die Einſtellung der Feindſeligkeiten zu erreichen. Er ſprach ſich gegen jede Vertagung des Drei⸗ zehnerausſchuſſes aus, während der franzöſiſche Außenminiſter eine unbefriſtete Vertagung vorſchlug. i a Ferner beantragte Eden, daß nächſte Woche eine Sitzung des Achtzehnerausſchuſſes ſtattfinden ſolle; denn abgeſehen von der Sanktionsverſchärfung im Falle des Scheiterns der Schlich⸗ tungsverhandlungen habe der Ausſchuß noch andere Arbeiten zu erledigen. Man einigte ſich ſchließlich dahin, daß der Vor— Vorgänge unterrichten und ſie auffordern ſolle, ſich für eine baldige Tagung bereit zu halten. Berlin: Die Zahl der Arbeitsloſen iſt im Monat März um 578 000 auf 1937 000 geſunken. Prag: Das Polizeikommiſſariat in Auſſig hat die anläß⸗ lich eines Parteitages der Sudetendeutſchen Partei geplante Veranſtaltung einſchließlich einer ſudetendeutſchen Kulturwoche verboten, obwohl diesbezüglich ſeitens der Veranſtalter mit den zuſtändigen Prager Regierungsſtellen ein Einvernehmen be— reits erzielt worden war. Budapeſt: Der franzöſiſche Friedensplan wird von der ge⸗ ſamten ungariſchen Preſſe einmütig und entſchieden abgelehnt. Paris: In der Nähe von Lille explodierte ein mit Am⸗ moniak gefüllter Tankkraftwagen, wobei drei Arbeiter getötet wurden.. Newyork: Die„Newyork Times“ ſchreibt über den fran⸗ zöſiſchen Gegenvorſchlag und die Antwort an Deutſchland, daß die Sprache dieſer Kundgebungen eher einer Wahlrede als einem diplomatiſchen Dokument gleiche. Im einzelnen ſchreibt die„Times“, der franzöſiſche Frie⸗ ſitzende des Achtzehnerausſchuſſes die Mitglieder über die letzten ——(—V— 50 fi Hull de! W ber ll le da bel Be 0 Gti 110 Celle einer nichl ungen nit: trie darauf auf. ihren. ch in Leil⸗ hürſt auf aß in halle ern ſehen Ver — Nr. 86 Samstag, den 11. April 1936 mn,— ä 8 W Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Feiertägliche Bilanz Wenn in dieſen Tagen in Deutſchland jeder eine kleine Reiſe zum eigenen Ich antritt, eine Fahrt zu einem ſtillen, ſeiertäglichen Ruheplätzchen, dann begleiten ihn dort— hin nicht die neueſten Vermutungen und Wandelhallenge— ſpräche Genfer Politiker ſein politiſches Gepäck, das er mitnimmt, um es in ruhigen und beſchaulichen Stunden zu ſichten, iſt nicht umfangreich, aber N Denn es iſt nun einmal ſo, daß wir Deutſche ein politiſches Volke worden ſind. Je weniger für uns das Wort Politik mit 8 früheren Begriff der kleinen innenpolitiſchen Streitſucht ver— bunden iſt, je mehr das Verſtändnis für die entſcheiden⸗ den Fragen der nationalen Entwicklung in uns lebendig ge⸗ worden iſt um ſo mehr fühlen wir uns den Ereigniſſen verbunden. Wir leben heute mehr als jemals mitten in unſerer Zeit. Darunter verſtehen wir freilich etwas anderes als die Empfänger parlamentariſcher Segnungen. Mögen die Fa- milienväter unſerer Nachbarn in den öſterlichen Feierſtunden mit der Frage, welche Partei, 0 e Kandidaten ſie wählen ſollen oder mit Debatten über Verhandlungen von Parla⸗ mentsausſchüſſen und deren Unterausſchüſſen ſich beſchäftigen, wir haben auf der Bilanz, die wir in ſolchen Mußeſtunden gerne ziehen denn das deutſche Volk iſt nun einmal auch ein Volk von Grüblern ganz andere Poſten zu ver— merken. Innenpolitiſch wird eine ſtolze Tatſache zu be— achten ſein: die Wahl vom 29. März war bei aller unermeß⸗ lichen außenpolitiſchen e auch ein Ereignis von großer innerer Bedeutung für Deutſchland. Wir wiſſen heute, daß wir im ganzen Reich nur noch Männer und Frauen haben, die mit ihrem guten Willen, mit ihrem Glauben und mit ihrer Hoffnung zum Führer und ihrer Bewegung ſtehen. Die NSDAP. kann in dieſem geſchichtlichen Ereignis einen Markſtein in ihrer Arbeit am deutſchen Menſchen ſehen: ihr Kampf gegen Borniertheit und Böswill ligkeit iſt zu einem erfolgreichen Ende geführt worden. Die deutſche Anſtändig⸗ keit hat über die Reſte vergangener Verhetzung geſiegt Dieſen erwachten inneren Willen des ganzen Volkes lebendig zu erhalten, aus ihm die nationalſozialiſtiſche Tatkraft und dauernde Entſchloſſenheit aller werden zu laſſen, das iſt das weitere Feld innerpolitiſcher Arbeit, das jetzt vor uns liegt. Bald wird die Zeit, in der wir immer wieder uns beklagen mußten über das Unverſtändnis und das mangelnde Bekenntnis einzelner, ebenſo vergeſſen ſein, wie heute der Parteihader von einſt uns nur noch eine ſchemenhafte böſe Erinnerung iſt. Lokale Aachrichten April 1936 Viernheim, den Denkſpruch. Geduld, Vernunft und Zeit, macht möglich die Unmöglichkeit. * Osteun Oſtern, das dreifache Jubelfeſt! Das Chriſtentum, der Menſch und die Natur feiern Auferſtehung! Schon Tage und Wochen hat die Natur begonnen, am neuen Kleid zu weben. Im Menſchen hatte erſte Frühlingsſonne neue Hoffnungen, neuen Tatendrang geweckt. Alles hat ſich erneut! Jetzt gilt es, die Vollendung zu feiern. Und da iſt gerade unſere liebe Landſchaft gut genug dazu. Wir könnten uns gar keinen beſſeren Platz wählen, das Feſt der Freude und Auferſtehung zu feiern! Schon früh klingen die Oſterglocken der Kirchen. Sie rufen zur feierlichen Auferſtehungsſtunde in und mit der Kirche. Feſtlich gekleidet mit viel neuem angetan zieht alt und jung zur Frühlingsparade auf. Wie la⸗ chen die weit geöffneten Blütenkelche dich an! Sie erfreuen mit anderem Geſträuch, mit viel frohem Vogelſang in Feld und Garten und in den Anlagen. Ja, da könnte nun aber doch einer mit dem unſeligen Gedanken kommen:„Wenn es Oſtern regnet, glänzt die ſchöne Landſchaft nicht!“ Gewiß, der Glanz ſtrahlt dann nach innen! Man findet die Strahlen über den Stätten der Er- holung; in den Gaſtſtätten, in den Lichtſpieltheatern, in den Tanzſälen. Wo lächelt nicht der Griesgrämigſte, wenn irgend— wo feſtliche Konzertweiſen frohgemuter Gäſte Beifall hei— ſchen? Und wie gut ſchmecken den Kleinen die Schokoladen- eier von der Tante.... Verzeihung! vom Oſterhaſen! Alle ſollen ſich freuen! Auch wenn es regnet Nehmen wir mal an, es gibt richtiges Oſterwetter ohne Aprillaunen. Raus zu erſter Frühlingswanderung in den Wald, ein nahes Ausflugsziel! Zieh' aus, dir eine Blüte zu ſuchen, an der du dich mit den Deinen erfreuen kannſt. Jedem iſt der Frühling geſchenkt und jeder kann ihn genießen. Das will aber verſtanden ſein! Doch nach alledem, dem iſt nicht zu helfen! Freuen wir uns auf Oſtern! * Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Oſterſonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bürſtädterſtraße und am Oſtermontag Herr Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße. Starkenburger Heimatblätter. Unſerer Zeitung liegen in dieſer Nummer die bekannten Heimatblätter bei. Von Deutſchlands älteſter Stadt, dem 5000 Jahre alten Worms, berichtet der erſte Beitrag. Eine Geſchichte, wie ſie größer kaum eine andere deutſche Stadt in ihren Mauern ſah, rollte ſich hier ab. Sie iſt die alte Schickſalsſtadt des deut⸗ ſchen Weſtens, die königliche Stadt des alten Reiche des eine heilige Stadt, würdig, Ziel der Wallfahrten unſeres Volkes zu ſein und der geiſtige und kulturelle Mittelpunkt unſeres geſamten Heimatgebietes. Der zweite Aufſatz wendet ſich dem Frühlings- und Oſterbrauchtum zu, wie es im 1 wer es nicht verſteht: Um ſo eindrin glicher aber ſprechen die auß e up o li- tiſchen e eine aktuelle Sprache und beh Feyſchen unſer Denken. Das um ſo mehr, als wir in unſerem Lande ſelbſt erlebt haben, wie gut es iſt, wenn der Kampf aller gegen alle durch ein friedliches Zuſammenwirken abgelöſt wird. Und die Geſetze der inneren Banriedung Deutſchlands auf das Zuſammenleben der Völker zu übertragen und damit ein neues Zeitalter des Va und der Arbeit der freien Nationen zu begründen das iſt, ſo wiſſen wir, der innere Sinn des großen Planes, den Adolf Hitler den europäi— ſchen Völkern gegeben hat. Nichts konnte die Größe und Bedeutung der Gedanken des Führers plaſtiſcher werden laſſen als der Inhalt dieſes „Gegenplans“, der von der franz zöſiſchen Regierun ig den europaäiſchen Staaten in das Oſter-Weekend mitgegeben wurde. Die„kollektive Sicherheit“, die man in Paris wieder vom verſtaubten Regal heruntergeholt hat, war das Idea der europäiſchen Politik ſeit 15 Jahren. Dieſe Theſe iſt dadurch nicht überzeugender geworden. Es wäre reichlich Zeit geweſen, ihre Richtigkeit beſtätigt zu erhalten. Das Gegen- teil iſt geſchehen. Sie hat ſich als ein ganz leeres Schlag⸗ wort erwieſen, freilich als ein Schlagwort, das ſich bequem für Feſtreden und unverbindliche politiſche Denkſchriften verwenden läßt. Die„kollektive Sicherheit“ iſt das tote Gleis, auf das man in Paris jeden unbequemen politiſchen Vorſtoß in Senke abz zuſchieben gewohnt iſt. Es hat die Aufgabe, den Völkern ein Wolkenkuckuckshei m vor zumalen, und ſie damit darüber zu beruhigen, daß praktiſch nichts geſchieht. Ein inhaltloſes Schlagwort aber wird durch Wie— derholung nicht überzeugend. Und ſo hat es den Anſchein, als ob die Enttäuſchung über das franzöſiſche Feuilleton den Boden bereite für die endgültige Erkenntnis, d daß die Taube auf dem Dach ein weniger erſtrebenswertes Ziel iſt als eine grundſätzliche e und praktiſche europäiſche Befrie— dung, wie ſie Adolf Hitler als die große Gegenwartsaufgabe aufgezeichnet hat. Nichts regt beſſer zum Nachdenken an, als einige Tage der Ruhe und Entſpannung, und nichts kann der europäiſchen Situation günſtiger ſein als ein ruhiges und überlegtes Nachdenken der führenden Politiker dieſes geplagten Erd⸗ teils. Und ſo iſt es unſer Wunſch, daß die feiertägliche Bilanz dieſes Oſtern 1936 für Europa ebenſo von günſtigen Auswirkungen ſei wie ſie für uns eine Bilanz voller ſtolzer Zuverſicht und von tiefem Glauben an die Miſſion und die Tatkraft unſeres Führers iſt. Volke gepflegt ward und auch noch in unſerer Zeit in Uebung iſt. Beſonders möchten wir auf die alten Techniken der Färbung der Oſtereier hinweiſen, 115040 Buntheit, deren Ornamente und Beſchriftung tiefe Bedeutung beſaßen, die heute zum größten Teil aus dem Bewußtſein der Menſchen geſchwunden ſind. Das Bild der Heimat rundet die heutige Nummer ab. Das große nationaljozialiſtiſche Filmwerk „Die Saat geht auf nur am 23. April im Ce⸗Ji⸗Pa Die Einwohnerſchaft wird auf dieſes herrliche Film— werk jetzt ſchon hingewieſen, damit ſie ſich Donnerstag, den 23. April, hierfür freihält. Mit dem Kartenvorverkauf wird am Mittwoch, den 15. April, durch alle Formationen und Gliederungen der Partei begonnen. Abholen derſelben Diens⸗ tag, 14. ds. Mts., abends ½9 Uhr, in der Parteidienſtſtelle. Gliederungen entſenden hierzu einen Beauf ebenſo auch die angeſchloſſenen Verbände. 1 Der Kyffhäuſerbund, Kameradſchaft 1875 Viernheim machte den Kameraden eine ſchöne Oſter— freude. An Kommunionbeihilfen wurden 120 RM., an be⸗ dürftige Kameraden 190 RM. aufgewendet. Alſo 310 RM. im 1. Vierteljahr 1936. Und dies alles bei einem Monats- beitrag von 50 Pfg. bei freier Lieferung des„Kurpfälzer Kamerad“, eine wirklich ſchöne Halbmonatsſchrift. Entlaſtungsſonderzüge zu Oſtern 1936. Zur Bewältigung des Perſonenverkehrs an Oſtern wird eine große Anzahl Entlaſtungsſonderzüge(Vorzüge) gefal hren, die nicht nur gleich oder ähnlich ausgeſtattet ſind wie die in Frage kommenden Hauptzüge, ſondern auch die gleichen Anſe chluß⸗ möglichkeiten haben, wie die zugehörigen Hauptzüge. Sie ſind durch Aushänge auf den Bahnhöfen bekanntgegeben, auch werden an den Fahrkartenſchaltern Verzeichniſſe der in Aus- ſicht genommenen Vorzüge koſtenlos abgegeben. Ortsmeiſterſchaften 1936. Allen hieſigen Sport— freunden zur Kenntnis, daß in dieſem Jahre wiederum die Die Führer der tragten, 0 in allen Sportarten, wie Fuß- und Handball, Fauſtball, leichtathletiſchen Uebungen uſw. zum Austrag gelangen. Für die Abwicklung dieſer Veranſtal— tung iſt der Monat Juni in Ausſicht geſtellt. Es iſt deshalb für alle Viernheimer Sporttreibenden gut und von großer Wichtigkeit, das Training für die einzelnen Sportarten ſofort aufzunehmen und ſich für die diesjährigen Ortsmeiſterſchaf ten vorzubereiten. Preis⸗Billardſpiel. Im Gaſthaus„Zum Eich— baum“ beginnt heute Samstag ein großes Preis-Billard ſpiel. Wie uns mitgeteilt wird, kommen an die beſten Spieler fünf wertvolle Preiſe zur Verteilung.(Siehe Inſerat in heutiger Nummer.) Jahresklaſſe 1876. Am Oſtermontag, nach. 3.30 Uhr, 00 ſich die Kameraden der Jahresklaſſe 1876 bei Jalob Dewald(Deutſcher Adler), Ludwigſtraße.(Siehe Inſerat). r 2 der Gauamtsleiter der NS. gaug zur Beenbigung bes Winterhiljswerks 1935-36 Volksgenoſſen! Zum dritten Male wurde das Winterl hilfswerk des na⸗ donalſoz zialiſtiſchen Deutſchland in dieſen Tagen beendet. Die Bilanz des letzten Winterhilfswerks Zeigt, wie die vor⸗ 9e eden Werke die gleiche Kurve der Opfer- und Einſatz⸗ bereitſchaft des geſamten Volkes. Großes an Not linderte die ſozialiſtiſche Haltung einer in guten und ſchlechten Tagen zuſammengeſchweißten Volksgemeinſchaft. Unſer Dank gilt allen Spendern und einſatzbereiten, Helfern, ohne die die beiſpielloſe Leiſtung nicht möglich geweſen wäre. Eine Schlacht mehr iſt geſchlagen und gewonnen. Binden wir nach dem Siege den Helm feſter! Wir wollen erneut; kuren an die Sommer-Aufgaben der NS.⸗ Volkswohlfahrt gehen. Die Aktion„Mutter und Kind, insbeſondere Kinder-, Mütter und Erwachſenen⸗ Verſchickung beanſpruchen weiter alle Kräfte des Volkes. Es gilt, in einem ſyſtematiſchen Ausbau die Vertiefung unſerer Arbeit zu erreichen. So appellieren wir erneut an Alle. Die ſoll uns auf dem Poſten finden. kunft neue 2 Arbeit Wir ſchaffen für die Zu⸗ unſeres Volkes und halten dem Führer die Treue. gez. Ha g Gauamtsleiter der NSV., Gau Heſſen-Naſſau Turnverein v. 1893. Die Aktivität des Vereins wolle den heutigen Vereinsanzeiger beachten und am Oſter⸗ montag das angeſetzte leichtathletiſche Training recht zahl⸗ reich beſuchen. Beginn vormittags halb 10 Uhr. Die im Juni zum Austrag gelangenden Ortsmeiſterſchaften machen das Erſcheinen eines jeden Sportlers notwendig. In dieſem Zuſammenhang ſei ferner darauf hingewieſen, daß von jezt an jeden Sonntag vormittag und Mittwoch abend unter Leitung von H. Beikert Trainingsſtunden abgehalten werden. Das Lieb durch das Volk Jubiläums-Konzert Geſangvereins„Sängerbund“, Mannheim-Sandhofen unter Leitung des Chormeiſters Guſtin Lamberth des Ueber den Verlauf des Jubiläumskonzertes Berichterſtatter der„S. Ztg.“ u. a.: „Feſtliches Licht überſtrahlte das Jubiläumskonzert. Es adelt die gewiſſenhafte Arbeit der 50 Jahre in der treuen Pflege des deutſchen Liedes, des deutſchen Männergeſanges. So liegt denn ein vortrefflicher, ſtimmungsvoll verlaufener Feſttag einer ſingenden Gemeinſchaft, würdig der Jubiläums⸗ ziffer, wie der zielbewußt feſtgehaltenen, wohlbekannten Tra- dition des durch alle Nöten der Vergangenheit hindurchge⸗ rungenen Vereins hinter uns. Eine ſolche 1 ſetzt eine beſondere Perſönlichkeit in der künſtleriſchen Leitung voraus. Der Geſangverein „Sängerbund“ beſitzt in Chormeiſter Guſtin La m⸗ berth⸗Viernheim eine ſolche bemerkenswerte D Dirigen⸗ tenerſcheinung. Seit Jahren betreut er den Verein, hat er ihn auf eine mehr als„beachtliche Höhe“ gebracht. Immer ſtellte er ſeinen Sängerbund vor neue, feſtliche, im heißen Wettlauf des Bewährens an hohe und höchſte Aufgaben des Männergeſangs und ſtets war deren Löſung eine künſtleriſche, eine feſtliche Tat. So auch im goldenen Jubilkumekonzet⸗ 55 im ausgezeichnet beſetzten, von geſpannteſtem Willen der Gebenden wie Nehmenden erfüllten, mit den Fahnen des Reiches, einem Führerbild und mit den drei alten würdigen Fahnen des Vereins eindrucksvoll geſchmückten Saal der Turnhalle des Turnvereins von 1887 e. V. ſtattfand. Vor Beginn der ſchönen Vortragsfolge, die zu einem muſikaliſchen Ereignis inmitten eines repräſentablen Chor⸗ programms wurde, begrüßte Vereinsführer Karl Kratzer die in großer Zahl Erſchienenen recht herzlich. Der Männerchor(Hauptchor und Chor der Senioren) ließ dann mit Werken von Curti, Werth, Grabner, Nellius, r Wohlgemuth, Wiesner, Schmid, Spangenberg, Landhäußer, Wengert, Caſſimir und Kücken ein löbliches Beiſpiel von Fleiß erkennen. Chormeiſter Guſtin Lamberth hat das bieg⸗ ſame F feſt in der Hand, er führt es zu höchſten Ergebniſſen. Der Chor ſang mit voller Hingabe, mit Schmelz und überaus klangſche ön. Farbige Ueppigkeit bindet die Stimmgattungen zu einem geſchloſſenen, weichen und doch kernig geſunden Geſamtklang, aus dem die Geſamtlinien rytmiſch und präzis geſtuft quillen. So waren dann die Eindrücke ſtark und bleibend. Mit Recht wurden dem tapferen Chor und ſeinem verdienſtvollen Leiter aufrichtige und herz⸗ liche Dankesbez zeugungen zuteil, die ſich beim Debüt der Senioren orkanartig ſteigerten Das feſtliche Jubiläumskonzert erhielt einen reizvollen ſoliſtiſchen Schmuck durch die geſangliche Mitwirkung von der in Mannheim gern 8 und darum umſof freudiger be⸗ ſchreibt der grüßten Sopraniſtin. Die Künſtlerin hatte eine in das Geſamtprogramm ſich trefflich einfügende Liedwahl ge— troffen. Sie ſang das„Halleluja“ von Hummel, dem ſie die„Arie der Agathe, aus der Oper der„Freiſchütz“ folgen ließ, um dann mit je einem Liedchen von Eugen d' Albert und W. A. Mozart abzuſchließen. Ihre Stimme drang mit Glanz und Pracht in den Saal und bewegte tiefliegende Empfindungsnerven des Hörers. Den e durchſtrömt Wärme und klangfreudige Herzlichkeit. Die Hörerſchaft nahm dankbar dieſen Genuß und bereitete ihr einen begeiſterten Dankesbeifall, den dann die Sängerin mit einer Zugabe quittierte.(Heimweh von Hugo Wolf). Die Klavierbeglei⸗ tung, tech niſch und muſi ikaliſch ausgezeichnet durchgeführt, lag in den Händen des Mannheimer Pianiſten A ldolf Schmitt. Denn gab es einen herrlichen Blumenkorb für Ellen Pfeil, einen goldenen Lorbeerkranz für den verdienten Chor⸗ meiſter Guſtin Lamberth, ſchöne Blumengebinde für die Gründer. Mit Stolz und Freude kann der jubilierende Verein auf dieſen Tag zurückblicken“. S eee, Auto vom Zuge erfaßt Schwerer Verkehrsunfall in Speyer. Speyer, 11. April. An dem unbeſchrankten und mit Warnlichtanlage verſehenen Bahnübergang der Wormſer Landſtraße ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein Perſonenkraftwagen wurde von der Lokomotive des aus Heidelberg kommenden Zuges erfaßt und etwa 20 Meter weit geſchleift. Mit völlig zerdrücktem Vorder⸗ und Seitenteil blieb der Wagen, ein Opel-⸗Vierſitzer, neben dem Bahnkörper liegen. Der Zug wurde ſofort zum Halten gebracht. Zwei Mit⸗ reiſende leiſteten dem mit der Bruſt hinter dem Steuerrad eingeklemmten Autofahrer, der allein im Wagen war, die erſte Hilfe. Es handelt ſich um den 38 Jahre alten ver⸗ heirateten Nadipingenieur Willi Ihrig aus Ludwigshafen. Die Verletzungen ſind lebensgefährlich. Der Verunglückte hatte kurz vor dem Bahnübergang ein Fuhrwerk überholt, durch das ihm vermutlich die Sicht auf das rote Blinklicht der Warnanlage verſperrt war. Die 3. Neichsnährſtandsausſiellung wird aufgebaut Rege Tätigkeit auf dem Feſthallengelände in Frankfurt. ** Frankfurt a. M. Mit allen Kräften wird an der Herrichtung der Frankfurter Feſthalle zu der großen Reichsnährſtandsausſtellung vom 17. bis 24. Mai ge⸗ arbeitet. Dieſe Ausſtellung wird die größte ſein, die Frankfurt am Main je geſehen hat und wohl auch für die nächſten Jahre beherbergen wird. Das geſamte Gelände um die Feſthalle, das auch ſonſt zu Ausſtellungszwecken diente, wird belegt, zu den beſtehenden Gebäuden werden wei tere Hallen errichtet. Darüber hinaus nimmt die Reichsnährſtandsausſtellung ein Freigelände von 17 ha in Anſpruch, das ſich zwiſchen Bismarckallee, Kuhwald⸗ ſiedlung und Main-Weſerbahn befindet und von dem Feſt⸗ hallengelände aus durch den Ausgang an der Emſerſtraße erreicht wird. Die Feſthalle ſelbſt wird als„Reichsnährſtands⸗ haus“ den Hauptanziehungspunkt für die Be⸗ ſucher bilden. Dort gelangt die Entwicklung des deutſchen Bauerntums zur Darſtellung ſamt allen damit verbundenen Fragen von Brauchtum, Sitte und Bodenrecht. Der Innen⸗ raum ſoll diesmal ein vollkommen neues Ausſehen bekom⸗ men, da die Kuppel fur die Beſucher nicht ſichtbar ſein wird. Eine Zwiſchendecke in Höhe der zweiten Empore wird ein ganz ungewohntes Raumbild vermitteln. Neben dem„Reichsnährſtandshaus“ wird der„Bauern— hof in der Erzeugungsſchlacht“ Fachleute und Laien in⸗ tereſſieren. Indem an die Stelle toten Wiens lebens- Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) Mit blanken Augen kommt er wieder und ſieht Chriſtine, indem er in die Saiten greift. Was für Gedanken da durch ſeine Seele ziehen. „Es kam ein Knab gezogen, wohl in die Welt hinaus..“ Ein Bann liegt auf den beiden jungen Menſchen. Sie ſingen das Lied nicht mehr wie in den vorigen Tagen mit ernſten Kindergeſichtern und voller Inbrunſt. Es iſt etwas Neues in ihnen, das ſie nicht faſſen können; aber es macht ſie unfrei, beſonders das Mädchen. Kurz vor dem Ende bricht Chriſtine ab und eilt hinaus. i Die Greiſin nickt mit dem Kopf. Sie hat es gar nicht anders erwartet, kennt ſie ſich doch am beſten in der Enkei⸗ tochter aus. g 3 „So iſt ſie jetzt immer,“ klagt der Burſch.„Wir können gar nicht mehr miteinander ſingen. Sie mag mich nicht mehr, wie früher. Es iſt ihr leid geworden, daß der Vater mich in den Hof geholt hat.“ Die Greiſin lächelt ſtill. e 1 „Bub, 5 iſt es nicht. Aber du verſtehſt die Chriſtel jetzt noch nicht. Das tut nichts. Es wird ſchon anders werden mit euch beiden. Biſt du ihr denn noch ebenſo gut, wie du ihr warſt?“ g Des Burſchen Augen leuchten in reinem Feuer. 2 „Ach, Großmutter, vielleicht noch beſſer als zuvor.“ „Ei, Bub, dann gräm dich nicht. Das andere wird ſchon werden.“.. 5 Eine Schwäche überkommt die Greiſin. Sie ſinkt in halben Schlummer. Friedel bleibt regungslos an ihrer Seite und prägt ihr ſtilles Antlitz immer tiefer ſeinem Herzen ein. In ihrer Nähe hatte ſeine Seele immer Frie⸗ den, auch damals ſchon, als er als dreizehnjähriger Bub zum erſten Mal im Rabelhof Einkehr hielt mit ſeiner Laute, ſeinem einzigen Beſitz. Verſtanden fühlte er ſich von ihr auch ohne Worte. Und war es nicht heute wieder ſo? Die Gedanken, die ihn ſeit Wochen quälen, die Groß⸗ mutter las ſie aus ſeiner Seele, und wenn ſie es vermöchte, ſie würde ihm ſeinen Kummer nehmen. Ganz leiſe neigt er ſich zu ihr herab und haucht einen Kuß auf ihre welke Hand, eine Liebkoſung, die er nur der Ahne zuteil werden läßt. „Fritz,“ ſpricht die Greiſin, und ihre Stimme iſt wieder nur ein Hauch,„geh nicht von mir, mein Sohn! Der Zorn des Vaters wird ſich legen. Bleib mir nur hier!“ Auf der Schwelle der Hinterſtube ſteht der Rabelhofer und vernimmt das leiſe Wort. Raſch tritt er näher. „Halt ihr ſtill, Bub. Sie hält dich für ihren Sohn.“ Da öffnet die Sterbende die Augen und richtet ſich empor. „Das iſt der Rabelſohn!“ ſpricht ſie laut und klar, ſodaß es auch die Tochter hört, die haſtig eintritt.„Der Rabel⸗ ſohn! Sein muß das Erbteil ſein. Gott ſegnet ihn durch mich.“ G breitet die Hände ſegnend aus und ſinkt entſeelt zu⸗ rück in die Arme der Annemarei. „Was meinte die Großmutter an ihrem Ende, als ſie von dem Rabelſohn ſprach?“ fragt Friedel, als er neben dem Vater vom Friedhof kommt, wohin ſie die Heimge⸗ gangene ſoeben geleitet haben. Dem Vater iſt die Frage lieb, kann er doch jetzt mit ſeinem lieben Buben von der Vergangenheit mit ihren Sorgen und Schmerzen ſprechen. Alles ſagt er ihm, auch daß ihm Ruhe und Frieden kam in jener Stunde, da er ſich einen eigenen lieben Buben aus der Verkommenheit der Schuſterwerkſtatt holte. „Und ſiehſt du, mein Jung,“ vollendet er,„damals meinte ich, ich würde dich einmal zum Rabelhofer machen können. Aber ſeit etlichen Jahren weiß ich, daß Fritz Rabel einen Erben hat, der ſich eines Tages melden wird.“ Von dem Beſuch im Weſtpreußiſchen und am Grabe er⸗ neee .——— nahe Wirklichkeit tritt und der Arbeitsablauf in der bäuerlichen Wirtſchaft praktiſch gezeigt wird, verſucht die Reichsnährſtandsausſtellung die Grundgedanken der Er— zeugungsſchlacht und alle Verbeſſerungsmöglichkei— ten zur Leiſtungsſteiger ung aufzuzeigen. An den Gebäuden der Hofraite wird ſeit Wochen gearbeitet, ſie gehen bereits ihrer Vollendung entgegen. Es fehlt auch nicht der Bauerngarten und der Bauernwald. Allenthalben auf dem Gelände zeichnen ſich die ent ſtehenden Hallen bereits im Grundriß ab. In den nächſten Wochen wird ſich eine rege Bautätigkeit bemerkbar machen. Schon jetzt iſt der Arbeitsdienſt in Stärke von etwa 50 Mann mit den Erdarbeiten beſchäftigt. Im einzelnen wird ein Haus der Milch, ein Haus der Pflanzenzucht, ein Haus der Düngerinduſtrie und eine Schau„Von der Rebe bis zum Glaſe“ zu ſehen ſein. Da Frankfurt am Main in unmittelbarer Nähe der wichtigſten deutſchen Weinbauge⸗ biete liegt, iſt mit einer ſtarken Beſchickung gerade der Weinausſtellung zu rechnen. Hier iſt den Beſuchern auch Gelegenheit gegeben, ſich durch Koſtproben von der Güte deutſcher Weine zu überzeugen. Eine große Anzahl Sonderzüge wird Hunderttau— ſende aus allen Teilen des Reiches nach Frankfurt am Main bringen. Aus dem Gebiet der Landesbauernſchaft He ſſen⸗Naſſau allein ſind heute ſchon 53 Sonder züge geſichert, von denen jeder etwa 1000 Perſonen faßt. Nicht nur Bauer, Landwirt und Landarbeiter, ſondern auch die in großer Zahl zuſammenſtrömenden Verbraucher wer— den ein umfaſſendes Bild von Umfang und Bedeutung der deutſchen Landwirtſchaft erhalten. N Die 100⸗Jahrfeier in Darmſtadt Darmſtadt. Die Techniſche Hochſchule Darmſtadt begeht in den Tagen vom 27. bis 29. Mai 1936 die Feier ihres 100jährigen Beſtehens. Gleichzeitig mit dem Hochſchulfeſt findet in Darmſtadt die Hauptverſammlung des Vereins 5 Ingenieure anläßlich ſeines 80jährigen Beſtehens att. Das Feſtprogramm ſieht am Mittwoch, 27. Mai, nach Beſichtigungsfahrten und Ausflügen am Nachmittag um 16.30 Uhr die Hauptverſammlung der Vereinigung von Freunden der Techniſchen Hochſchule e. V.(Ernſt⸗Lud⸗ wigs-Hochſchulgeſellſchaft) vor, während am Abend um 20 Uhr zuſammen mit dem Ws in der Städtiſchen Feſthalle ein Feſtabend ſtattfindet. Für Donnerstag, 28. Mai, 10.30 Uhr, iſt eine Feier⸗ ſtunde der Techniſchen Hochſchule vorgeſehen, der ſich mit⸗ tags um 13.30 Uhr ein Feſteſſen im Städtiſchen Saalbau anſchließt. Nachmittags finden Führungen durch Hochſchul⸗ zählt er noch. „Vater,“ ſagt der Jüngling ergriffen,„das macht Euch wahrlich niemand nach, daß Ihr mit ſolcher Treue ein fremdes Erbteil Jahr um Jahr verwaltet. Und ich weiß auch, daß jener ferne Erbe des Rabelbauern kein Anrecht auf den Hof hat nach dem Geſetz; aber um Eures Gewiſſens willen iſt es gut, daß Ihr wißt, es lebt noch einer vom Rabelſtamm. Wie aber dann, wenn jener Knabe, von dem Ihr hörtet, nie mehr an ſeines Großvaters Grabſtätte kommt? Wie ſoll er dann erfahren, daß Ihr hier ſeiner wartet?“ „Er wird einmal den Brief erhalten, den ſein Großvater ſchrieb. Dann wird er wiſſen, wo die Heimat der Rabels iſt.“ Mit Innigkeit umfaßt der Burſch des Bauern Hand. „Vater, heute danke ich Euch noch inniger, daß Ihr mir Heimatrecht in Euerm Herzen gabt. Nicht dafür danke ich Euch, daß Ihr mir gern den Hof übergeben hättet; aber dafür, daß Ihr mich ſo ganz als Euern Sohn anſeht, daß Ihr mir das Manneserbe übergeben wolltet, wenn es in Eurer Macht geſtanden hätte.“ Eine lichte, ſchöne Zukunft tut ſich vor Friedels Blicken auf. Jetzt weiß er, daß der gute Vater einmal nicht nein ſagen wird, wenn der Sohn ein anderes Gut von dem Rabelhofer zu erbitten wagt. „Jetzt weißt du,“ ſagt Jakob Goldner nach kurzem Schweigen,„was die Großmutter mit jenem letzten Worte ſagen wollte. Sie meinte, ich ſollte des Erben nimmer warten und dich an ſeine Stelle ſetzen, wie ich einmal ge— wollt!“ 22 Der Knabe im Birkhof iſt nicht zu retten geweſen. In kurzer Zeit hat ihn das Fieber verzehrt. 3 In ſtarrem Schweigen geht ſeitdem die Bäuerin umher. Man weiß nicht, ob ſie trauert, oder ob ſie mit dem Höch ſten hadert, weil er ihr den Knaben nahm. Sie ſpricht mit niemand und nimmt kein Eſſen zu ſich. Unheimlich er⸗ ſcheint ſie den Mägden, die ſich fürchten, mit ihr allein des Nachts im Hauſe zu ſein. Am unheimlichſten kommt ſie dem Huberbauer vor, darum flieht er ihre Nähe nach Möglichkeit. Mit unbewegter Miene geht ſie am dritten Tage hinter dem Sarge her. Nur wenige folgen, darunter die Muhme Lene, die ihre wirren Sätze murmelt. Der Huberbauer ſteht neben dem Weib am Grabe. Ver⸗ ſtohlen ſieht er zu ihr auf. Keine Träne rinnt aus ihren Augen. Es iſt, als ob ſie die Zähne zuſammenbeißt, um nicht das Wort zu ſagen, das ſich fort und fort auf ihre Lippen drängt. Stumm gehen beide miteinander heim in das Haus, und als ſie auf die Diele treten, an die Stelle, wo Konrad Birk vor Jahren ſein Weib der Untreue zieh, ohne doch zu wiſſen, wie weit ſie damit gegangen war, da kommt Leben in das verzerrte Antlitz der Frau. Sie wendet ſich gegen den Mann, der ihr böſer Geiſt geweſen iſt, ſo lange ſie denken kann, den ihr eigener Vater nicht in ihrer Nähe wiſſen wollte, weshalb er die Tochter gern dem Birkhof⸗ bauer in die Ehe gab. Sie wendet ſich gegen ihn und ſieht ihn an wie eine Irre. „Das Band, das uns zuſammenhielt, iſt jetzt zerriſſen,“ ſagt ſie mit einer Stimme, die aus weiter Ferne zu kom⸗ men ſcheint und ihn mit Entſetzen durchſchüttelt.„Gey. woher du kamſt! Ich hab mit dir nichts mehr zu tun. Den Hof haſt du verludert, das Geld verpraßt. Mein Kind haſt du ertrinken laſſen. Ich will dich nicht mehr ſehen. Geh, woher du kamſt! Ich will jetzt wieder mit dem Konrad leben.“ „Wahr dich, Weib!“ ſchreit er in Wut und überwindet das Entſetzen. Zum Schlage hebt er die Hand, wie er ſo oft getan in den vergangenen Jahren. „Schlag nur zu und ſchlag mich tot. Dann kommſt du an den Ort, an den du kommen mußt mit allen deinen Taten.“ inſtitute uſw. ſtatt, abends wird im Schloßhof ein Sommer- feſt die Gäſte zuſammenführen. Den Abſchluß der Feierlichkeiten bildet am Freitag, 29. Mai, eine Rheinfahrt der Techniſchen Hochſchule. Keine direkte Kontrolle Ausſage des Bauleiters Noth. Der vierte Verhandlungstag im Berliner Bau unglücksprozeß wurde abgeſchloſſen mit der Verneh⸗ mung des letzten Angeklagten, des 42jährigen Dipl.⸗Ing Fritz Noth, der als Bauleiter für die Berliniſche Bauge⸗ ſellſchaft auf der Bauſtelle in der Hermann⸗Göring⸗Straß⸗ tätig war. Er verfügt über beſondere Erfahrungen auf dem Gebiete des Untergrundbahn⸗Baues. Zunächſt wurde er im Bauabſchnitt Tieckſtraße in der Nähe des Stettiner Bahnhofs beſchäftigt. Hier will er bereits Mißſtände und Mängel be⸗ obachtet haben. Sein Geſchäftsführer Hoffmann habe ihm die Abſtellung dieſer Mängel zugeſagt. Eine beſondere Schwierigkeit lag darin, daß es an ge⸗ ſchulten Arbeitskräften fehlte. Trotzdem hätten ſich in der Tieckſtraße keine weſentlichen Schwierigkeiten ergeben, weil die zuſtändigen Dienſtſtellen der Reichsbahn bereitwillig auf alle im Intereſſe der Sicher⸗ heit gemachten Aenderungsvorſchläge ohne Rückſicht auf die Koſten eingegangen ſeien. „Zur Frage der Ueberwachung durch Hoffmann teilte der Angeklagte Noth mit, daß Hoffmann mehrfach auf der Bauſtelle geweſen ſei, daß er, Noth, ſeine Beſuche aber nicht als eine direkte Kontrolle ſeiner Tätigkeit empfunden habe. Hoffmann ſei ſein Chef und Sachbearbeiter für die Tiefbauarbeiten in der Hermann-Göring⸗Straße geweſen, nicht aber Oberbauleiter der Berliniſchen Baugeſellſchaft. Die⸗ ſer Poſten ſollte erſt geſchaffen werden. Zur Prüfung der geologiſchen Verhältniſſe auf der Bau⸗ ſtelle wurden von der Reichsbahn Probebohrungen vorge- nommen, deren Ergebnis in einem geologiſchen Profil nie⸗ dergelegt wurde. Der Angeklagte Noth will in den unteren Schichten der Bauſtelle„Rollboden“ ſeſtgeſtellt haben, d. h. eine Sandſchicht ohne innere Bindung, die, wie er ſich aus⸗ drückte,„wie ein Haufen Erbſen auseinanderlief, wenn man ſie anſchnitt.“ 5 Mit Rückſicht auf das Oſterfeſt findet die nächſte Ver⸗ handlung erſt am Mittwoch, den 15. d. M. ſtatt. -: Wie es heißt, hat der letzte Grenzzwiſchenfall dei Huntſchun an der ſowjetruſſiſch-mandſchuriſchen Grenze einen ſehr blutigen Verlauf genommen. Insgeſamt ſollen 19 Sol⸗ daten getötet worden ſein. : Die franzöſiſchen Gegenvorſchläge haben in den po- litiſchen Kreſſen der Vereinigten Skaaten keine Begeiſte⸗ rung ausgelöſt. „So willſt du wohl die Schuld am Tod des Birk auch mir in die Schuhe ſchieben!“ ruft er erbleichend. Wie eine Raſende ſtürzt ſie vor und zuckt zurück. „Nein, ich rühr dich nicht mehr an. Ich will dich nicht mehr ſehen und mich noch mehr mit dir beſudeln. Am Tod des Konrad biſt du ſchuld. Hätt ich ihn nicht gefürchtet um dich und hätt den Doktor rufen laſſen, als es noch Zeit war, er lebte heute noch, und alles ſtünde anders um den Hof und mich.“ Wie heller Wahnſinn glüht es aus des Weibes Augen. „Was willſt du tun?“ fragt der Mann voll Grauen. „Haſt du es immer noch nicht begriffen?“ ruft ſie wild. „Aus dem Hof weis ich dich. Es gibt kein Band mehr zwiſchen uns.“ In heiſeres Flüſtern geht ihre Stimme über.„Und wenn du nicht mehr biſt, hol ich die Eltern heim und Konrads Braut, die er um mich verlaſſen mußde. Um mich, die ich unwert bin, ihre Hand zu faſſen. Ich hol ſie heim. Sie werden ſich freuen, was aus dem Hof ge⸗ worden iſt durch uns. Und dann...“ Voll Grauen bricht ſie ab. „Und dann?“ fragt er. Da fliegt ſie an ihm vorüber in die Nacht und eilt den Weg zum Birkenhain hinaus und immer weiter, weiter, als ob ſie ihrem Schickſal entfliehen wollte. Um Mitternacht fällt ein ſchwerer Körper gegen die Tür der Verwalterſtube im Sonnenhaus und ſinkt dort kraftlos nieder. Aus angſtvollem Traum ſchreckt Rosmarie empor und vernimmt den fremden Laut an ihrer Tür. Iſt es nicht, als hörte ſie ein leiſes Stöhnen? Haſtig fährt ſie in vie Kleider und öffnet mit Zittern die Tür. Ihr iſt, als wenn ſie etwas Entſetzliches finden müßte. In tiefſter Seele ſchaudert ſie, als ſie die Huberin erkennt mit ganz entſtell⸗ tem ſchmutzigen Geſicht, mit blutenden Händen und zer⸗ riſſenen Kleidern. „Komm herein, Bäuerin!“ ſagt ſie, ſo ruhig ſie kann und zwingt gewaltſam ihr Entſetzen nieder.„Setzt Euch! Ihr ſeid verwirrt und abgemattet.“ „Waſſer!“ ſtöhnt die Elende, und das Mädchen reicht ihr einen Trunk und hilft ihr aus dem Schmutz heraus Zu einem Sitz führt ſie die Zitternde und bringt ihr einen Biſſen Brot, ahnt ſie doch, daß die Huberin lange nichts gegeſſen hat. Lange ſitzt die Unglückliche und ſtarrt vor ſich hin; aber plötzlich kommt Leben in die Augen. „Gott hat gerichtet!“ ſtößt ſie hervor.„Das Band iſt zerriſſen zwiſchen dem Huber und mir. Das Kind iſt tot!“ Entſetzen tritt in Roſels Antlitz. Das war das Schreck— liche, das ſie im Traum vorausſah. An die alten Eltern denkt ſie, denen nichts erſpart bleibt von Schmach und Schande, und ſie rafft ſich auf. „Huberin,“ ſpricht ſie totenbleich vor innerer Erſchütte⸗ rung,„ſagt den armen Eltern nichts. Laßt ſie in dem Ge⸗ danken, daß ſie um einen Enkel trauern müſſen. Das iſt ein leichteres Los, als wenn ſie Konrads Andenken ge⸗ ſchändet ſehen würden.“ Das unglückſelige Weib ſchluchzt auf in heißer Reue. „Rosmarie, du biſt tauſendmal beſſer als ich. Du wür⸗ deſt den Konrad glücklicher gemacht haben.“ „Was wißt Ihr von ihm und mir!“ „Daß Ihr zuſammengehörtet und auch zuſammengekom⸗ men wärt, wär nicht ich geweſen. Ich hab das immer ge⸗ wußt, und darum hab ich dich gehaßt. Aber Haß tut nich: gut. Ich hab euch aus dem Hof verdrängk, dich und Kon⸗ rads Eltern. Nun hab ich den Hof zugrundgerichtet mit dem Huber. Ich kann nun nicht mehr weiter!“ Wieder ſtarrt ſie vor ſich hin in tränenloſem Jammer, und fährt nach einer Zeit zu flüſtern fort: „Es iſt jetzt alles tot um mich. Jetzt bleibt mir nur das Sterben. Aber ich weiß nicht, wie ich mein Leben end. Mich flieht der Tod, und ich fürcht mich auch vor ihm.“ „Sprecht nicht ſo, Huberin,“ verweiſt das Mädchen.„Ihr braucht das Leben noch. Ihr habt noch eine Schuld za ſühnen. Euerm Kind habt Ihr bisher noch keine Liebe gegeben.“ „Die Stina iſt bei fremden Menſchen beſſer aufgehoben.“ (Fortſetzung folgt.) 1 5 U. 9 0 I. U. . J * wie 80 ie Shif lang Jahr lichtu 1 Rutſc ſinell chen iſtelen Sicher. auf die man fach auf he abet Hunden für de eweſen, ſt. He⸗ t Bou dotge· u nie Unleren , d. h. ich gus- in wan te Ver⸗ U dei einen 9 80. den po. egeiſte. ill den weitet, mmer, I da end 1. a 10. J. Lied oben. 1900 .——* tt,.. Die Verſorgung der Soldaten Wehrpaß berechtigt zu bevorzugter Arbeitsvermittlung. Der Reichskriegsminiſter weiſt in einem Erlaß darauf hin, daß für die Verſorgung der Soldaten, die am 1. Oktober 1935 oder ſpäter in die Wehrmacht eingetreten ſind oder noch eintreten und die nach Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht in Ehren ausſcheiden, die Vorſchriften des Wehrgeſetzes vom Mai 1935 gelten. Die ausſcheidenden Soldaten erhalten daher weder eine Bekleidungsbeihilfe noch eine Uebergangsbeihilfe noch einen Berechtigungsſchein für bevorrechtigte Arbeitsvermitt⸗ lung. Dagegen haben ſie ſich bei den Arbeitsämtern durch Vorlegung ihres Wehrpaſſes auszuweiſen und dabei auf den ihnen eingeräumten Vorrang bei der Bewerbung um Beſchäf⸗ tigung im öffentlichen Dienſt und bei Vermittlung in Ar- beitsplätze der freien Wirtſchaft hinzuweiſen. Im übrigen werden ſie durch die zuſtändigen Arbeits— amter betreut. Für die Gewährung etwaiger Verſorgungs⸗ gebührniſſe bei vorzeitiger oder zeitgerechter Entlaſſung we⸗ gen Dienſtunfähigkeit findet das Reichsverſorgungsgeſetz An⸗ wendung. Die Verſorgung der über die aktive Dienſtpflicht hinaus dienenden Soldaten wird in dem neuen Wehrmachts— verſorgungsgeſetz geregelt, das in Vorbereitung iſt. Aus aller Welt Deukſch-engliſches Jugendlager bei London. Auf Ein⸗ jadung engliſcher Jugendorganiſationen haben ſich 30 deut— ſche Jungen im Alter von 16 bis 25 Jahren nach Berkhamſted dei London begeben, wo für die Dauer von drei Wochen ein Jugendlager abgehalten wird, in dem ſich 30 engliſche und 30 deutſche Jungen vereinen. Es handelt ſich hier um das 6. Lager dieſer Art, das von den engliſchen Jugendor⸗ ganiſationen gemeinſam mit der Reichsjugendführung durch— geführt wird. Eine Saarland-Lotterie. Dem Landes-Männer-Verein vom Roten Kreuz im Saarland wurde eine Wertlotterie ge— nehmigt, deren Loſe im ganzen Reichsgebiet zum Verkauf gelangen werden. Zweck der Lotterie iſt die Beſchaffung von Mitteln zur Anſchaffung von Ausrüſtungen der Sanitäts— zolonnen im Saarland. Es handelt ſich um die erſte größere Lotterie, die im Saarland ſeit der Rückgliederung genehmigt wurde. : Der 13er-Ausſchuß hat beſchloſſen, ſich auf nächſten Donnerstag zu vertagen, um dann den Bericht ſeines Vor ätzenden über die Verhandlungen entgegenzunehmen, die in⸗ zwiſchen mit den Vertreter Italiens und Abeſſiniens in Genf geführt wurden. C ͤͥͤͥͤ ͤ y ĩ bbb ã ĩðͤâvbbbbbbbbr NG.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Unſere nächſten Urlauberzüge: Zeichen⸗Erklärung: U. F Urlaubsfahrt über 3 Tage. S. F. Seefahrt. K. F. Kurzfahrt unter 3 Tage. O. F. Omnibusfahrt. U. F. W. Ferien-Fußwanderung in Verbindung mit Ur⸗ lauberzug U. F. R. Ferien-Radwanderung in Verbindung mit einem Urlauberzug. S. F. W. Ferien⸗Fußwanderung in Verbindung mit einem Url.⸗Zug an d. See. S. F. R. Ferien-Radwanderung in Verbindung mit einem Url.⸗Zug an d. See. F. W. Ferienwanderung. S. F. 201/36 Norwegiſche Küſte vom 21. 4. 1936 bis 29. 4. 1936 „Wann beginnen die Seefahrten?“, ſo lautet immer wieder dieſe Frage. Dieſe Fahrt eröffnet den Reigen der Seefahrten. Es fährt das Urlauberſchiff„Sierra Cordoba“ unſere Urlauber in die ſchönen Fyorde Norwegens. Das Schiffsleben hat bereits im vorigen Jahre derart großen An⸗ klang gefunden, daß niemand enttäuſcht ſein wird, der dieſe Fahrten in den Salons mitmachen kann, die in ihrer Ein⸗ richtung beſtimmt nicht dafür vorgeſehen waren, daß einmal deutſche Arbeiter in ihnen ihre Hochſeefahrten machen werden. Die Seefahrten ſind ſehr ſtark gefragt, daher iſt ſchnellſte Urlaubsregelung und Anmeldung erforderlich. Ermäßigt auf RM. 30.80. U. F. 9/36 Frankenwald-⸗Stadtſteinach vom 25. 1936 bis 3. 5. 1936. Die bayriſche Oſtmark ruft! Die Fahrt führt in den Frankenwald, eines der ſchönſten deutſchen Waldgebiete. Tiefe Gründe und Talſchluchten mit grotesken Felsbildungen und reißenden Bächen geben der Landſchaft ihr Gepräge. Von den Höhen herrliche Fernſichten in ſchönes deutſches Land, laſſen die Sorgen des Alltages vergeſſen und neugeſtärkt kehren die Teilnehmer wieder zu rück und werden noch lange Zeit von der Schönheit dieſes Landes erzählen und ſich beſtimmt auf ihre nächſte Urlaubs⸗ reiſe mit der NSG.„Kraft durch Freude“ freuen. Geſamt⸗ koſten: RM. 31. — S. F. 202/36 Norwegenfahrt vom 30. 4. 8. 5. 1936 a Kaum 1936 bis von einer Seefahrt zurückgekehrt, läuft der Dampfer„M. Sarmiento“ zu einer neuen Fahrt aus und bringt unſere erholungsſuchenden Arbeitskameraden eben— falls in die Norwegiſchen Fjorde. Die alte Hanſeſtadt mit ihrem Stephansturm dürfte unſere Urlauber ebenſo intereſſieren, wie das rauſchende Meer. Das weite Meer, die Stunden froher Kameradſchaft an Bord, das Ausruhen auf Sonnendeck, die fröhlichen lachenden Menſchen an Bord und dann die nowegiſchen Fjorde. Steilauf ſtreben die Felswände gegen den Himmel und ſpiegeln ſich in den ſtillen und klaren Waſſern der Fjorde. Sprudelnd und ſchäumend ſtürzen die Waſſer von den ſteilen Höhen herab. Dies alles wird zu einem unvergeßlichen Er— lebnis führen. Beeilen Sie ſich bitte mit der Anmeldung. Die See— fahrten ſind ſtark gefragt. Geſamtkoſten: Ermäßigt ſich a uf R M. 30.80. U. F. 41/36 vom 22. bis 30. 7. 1936 Allgäu⸗ Pfronten Dieſer Zug iſt beſetzt. Anmeldungen werden nicht mehr angenommen. Der Sport an Karfreitag Fußball Auswahlſpiele. in Stettin: Pommern— Nordheſſen 4:3(3:1). in Allenſtein: Allenſtein— Saarelf 5:4(2:1). Aufſtiegsſpiele zur Gauliga. Hau Südweſt: Mil. SV Darmſtadt— SV Wiesbaden 175 Teutonia Hauſen— Germania 04 Ludwigshafen Hau Württemberg: FV Nürtingen— Sp⸗Vg Troſſingen 3 Freundſchaftsſpiele. SW Waldhof— Schalke 04 Kickers Offenbach— VfL Benrath Boruſſia Fulda— VfR Mannheim Stuttgarter SC— Ujpeſt Budapeſt Wacker München— 1. S Jena Bayern Hof— Guts Muts Dresden ü Sp⸗Vg Baden-Baden— Freiburger Fe Süddeutſche Vereine auf Reiſen. Berliner SV 92— Stuttgarter Kickers FV Breslau 06— AS Nürnberg Dresdner SC— 1. FC Nürnberg — 3 0 * VfB Leipzig— Phönix Karlsruhe BC Hartha— Wormatia Worms Chemnitzer BCE— Jahn Regensburg Sp⸗Vg 02 Erfurt— VfL Neckarau Werder Bremen— Sp⸗Vgg Fürth Eintracht Braunſchweig— Eintracht Frankfurt Schwarz⸗Weiß Eſſen— VfB Ingolſtadt-Ningſee VfB Kurheſſen Marburg— Viktoria Aſchaffenbur Sp⸗Vg Erfurt— Pf Neckarau 1:0(1:0). Das erſte Oſterſpiel des VfL Neckarau bei der Sp⸗Vg Erfurt brachte den Mannheimern einen ſchönen Erfolg. Wenn das Treffen auch mit 1:0(1:0) Toren verloren ging, ſo hinterließen die Süddeutſchen in Erfurt doch einen guten Ein⸗ druck, und bei größerer Entſchloſſenheit im Sturm hätte es ſogar zu einem eindeutigen Siege reichen können. Die Mann⸗ heimer zeigten ein ſchnelles und im Zuſammenſpiel weitaus beſſeres Spiel. Trotz eifriger Bemühungen, nach dem in der 20. Minute der erſten Hälfte durch den Erfurter Halblinken Amling erzielten Erfurter Führungstreffer vermochten die Gäſte kein Gegentor zu erzielen. Die letzten Spielminuten ſtanden ganz groß im Zeichen von Neckarau, aber ebenſo groß verhinderte Erfurts Torhüter den Ehrentreffer. Boruſſia Fulda— VfR Mannheim 1:0(1:0). Der VfR Mannheim begann ſeine Oſterreiſe nach Mit⸗ teldeutſchland mit einem Gaſtſpiel bei Boruſſia Fulda. Die 1000 Beſucher ſahen gerade kein überragendes Spiel, was auf die beiderſeits eingeſtellten Erſatzkräfte zurückzuführen war. Auf Mannheimer Seite vermißte man Kamenzin und Langenbein, während Fulda ebenfalls Mittelläufer und Mit⸗ telſtürmer, Maintz und Schmidt, erſetzt hatte. Die Boruſſen waren im Feld ſtets leicht tonangebend, im übrigen ſtand das Spiel im Zeichen zweier guten Hintermannſchaften. Auf die Abwehr wurde überhaupt der größte Wert gelegt. Den ein⸗ zigen Treffer des Tages erzielte der Fuldaer Linksaußen Melchior ſchon wenige Minuten nach Spielbeginn. Schieds⸗ richter war Schneider(Petersberg). Kickers Offenbach— Pf Benrath 1:2(1:0). Der vorjährige Niederrhein-Fußballmeiſter, der Vfe Düſſeldorf⸗Benrath, lieferte auf dem„Bieberer Berg“ vor 3000 Zuſchauern ein recht gutes Spiel, das er viel ſicherer gewann, als es das Ergebnis beſagen mag. Im Feld waren die Rheinländer ſtets tonangebend, aber ſie ſcheiterten immer wieder an der vorzüglichen Torhüterarbeit Eigenbrodts, der der beſte Spieler auf dem Feld war. Offenbach war in den hinteren Reihen ſehr ſtark, dagegen enttäuſchte der Sturm. Simon konnte ſchon nach ſieben Minuten ein Tor erzielen, das die Gäſte erſt Mitte der zweiten Hälfte durch Hohmann ausglichen. Zehn Minuten vor Schluß erzielte der Benrather Linksaußen Budde den längſt verdienten Siegestreffer.— Schiedsrichter war Wengrezyk Worms). Ein feiner Kampf SV Waldhof— Schalke 04 1:1(1:0). Das Auftreten des deutſchen Fußballmeiſters Schalke 04 in Mannhe: hatte ſeine Anziehungskraft auf die badiſch⸗ heſſiſch-pfälziſche Sportgemeinde nicht verfehlt. Bei herrlich⸗ ſtem Weiter wohnten am Karfreitag im Mannheimer Sta⸗ diyn mehr als 25 000 Zuſchauer dem Kampf zwiſchen Schalke und dem badiſchen Meiſter SV Waldhof bei. Das ſchöne Spiel nahm mit 1:1 einen unentſchiedenen Verlauf, und man kann wohl ſagen, daß dieſes Ergebnis den Leiſtungen beider Mannſchaften durchaus gerecht wird. In der erſten Falbzeit hatte zweifellos der badiſche Meiſter mehr vom Spiel, und er ging verdiongtermaßen mit einer 1:0-Führung in die Pauſe. Später kamen dann die Weſtfalen immer beſſer in Fahrt, und das Spiel wickelte ſich meiſt in der Mann- heimer Hälfte ab. Es gelang den„Knappen“ auch, den ausgleichenden Treffer zu ſchießen, obwohl ihr Sturm eigent— lich viele Wünſche offen ließ. Der Start des deutſchen Meiſters war vielverſprechend, denn Kuzorra hatte gleich zwei, drei Bombenchancen, aber die Mannheimer, die auf ihren vorzüglichen Mittelläufer Heermann verzichten mußten(Siffling nahm ſeine Stelle ein), ſtanden hinten eiſern und übernahmen dann bald das Kommando. Während Schalke zu ſehr in die Breite ſpielte, wurde bei Waldhof viel produktiver gearbeitet, und nach 20 Minuten gelang auch dem Halbrechten Biel meier, der in den erſten 45 Minuten der beſte Spieler auf dem Platz war, auch der vielbejubelte Führungstreffer. Bis zur Pauſe beherrſchte Waldhof klar die Lage, aber im Sturm fehlte Siffling, der ſicher für ein klareres Pauſenergebnis geſorgt hätte. Schalkes Stürmerſpiel war mangelhaft, zumal Szepan und Kuzorra zu weit hinten hingen. Nach dem Wechſel ließ Waldhof etwas nach, und Schalke bekam klar die Oberhand. Es dauerte aber volle 30 Minuten, ehe Urban mit einem glücklichen Schuß den Ausgleich erzielen konnte. Vorher hatte Waldhofs Torhüter Drays fabelhafte Paraden gezeigt und auch alle anderen Abwehrſpieler, voran Siffling, Maier und Model, hatten den jetzt vor⸗ züglich ſpielenden Schalker Sturm immer und immer wieder geſtoppt. Nach dem Ausgleich wurde das Spiel wieder offener, aber Schalkes Angriffe hatten bis zum Schluß die größere Gefährlichkeit. Die überragenden Spieler ſtanden auf beiden Seiten in der Hintermannſchaft. Waldhofs Beſte wurden bereits ge⸗ nannt, bei Schalke zeichneten ſich beſonders Tibulſki, Natt⸗ 0 οο = N f D= kämper und Bornemann aus, im Sturm war Szepan der Beſte, während Gelleſch nicht ſo zur Geltung kam. Der größere Einſatz war zweifellos auf Seiten der Waldhöfer, während das Schalker Spiel Strecken hindurch nicht überzeugen konnte. Schalke war jedenfalls an dieſem Tage nicht unſchlagbar.— Schiedsrichter Keller- Haus leitete korrekt. Angariſche Fußballſiege SC Stuttgart— Ajpeſt Budapeſt 2:5(1:3). Das Gaſtſpiel der ungariſchen Berufsſpielermannſchaft von Ujpeſt Budapeſt beim Sc Stuttgart hatte am Kar⸗ freitag nur 5000 Zuſchauer angelockt, die ein anſprechendes Spiel zu ſehen bekamen, das die Ungarn mit 5:2(3:1) Toren verdient gewannen. Wie alle Berufsſpielermannſchaften war Ujpeſt körperlich ausgezeichnet in Kondition, zeigte eine fa⸗ moſe Technik und überragendes Kopfballſpiel. Der über⸗ ragende Mann war Kallai, der allein vier Tore auf ſein Konto brachte. Die Stärke der Mannſchaft lag überhaupt im Angriff. Der Stuttgarter Sc wuchs an dem Können ſeines Gegners, er ſpielte weitaus beſſer als in den letzten Meiſter⸗ ſchaftsſpielen. Eine durchaus mögliche höhere Niederlage wäre dem Spielverlauf nicht gerecht geworden. SC 03 Kaſſel— Ferencvaros Budapeſt 3:7. Auf ihrer Reiſe nach Belgien trug die ungariſche Mann⸗ ſchaft von Ferencvaros Budapeſt in Kaſſel gegen den SC 03 ein Freundſchaftsſpiel aus. Die 4000 Zuſchauer erlebten einen hohen 7:3(4:0)-Sieg der Magyaren, die vor der Pauſe das Spiel eindeutig beherrſchten. Nach dem Wechſel kamen die Kaſſeler etwas auf, ohne allerdings gefährlich zu werden. Unter den Torſchützen der Angarn befand ſich auch der Mit⸗ telſtürmer der Nationalmannſchaft, Dr. Saroſi, der zweimal „ins Schwarze“ traf. Sp⸗Vg Erfurt— Vfe Neckarau 1:0(1:0). Das erſte Oſterſpiel des VfL Neckarau bei der Sp⸗Vg Erfurt brachte den Mannheimern einen ſchönen Erfolg. Wenn das Treffen auch mit 1:0(1:0) Toren verloren ging, ſo hinterließen die Süddeutſchen in Erfurt doch einen guten Ein⸗ druck, und bei größerer Entſchloſſenheit im Sturm hätte es ſogar zu einem eindeutigen Siege reichen können. Die Mann⸗ heimer zeigten ein ſchnelles und im Zuſammenſpiel weitaus beſſeres Spiel. Trotz eifriger Bemühungen, nach dem in der 20. Minute der erſten Hälfte durch den Erfurter Halblinken Amling erzielten Erfurter Führungstreffer vermochten die Gäſte kein Gegentor zu erzielen. Die letzten Spielminuten ſtanden ganz groß im Zeichen von Neckarau, aber ebenſo groß verhinderte Erfurts Torhüter den Ehrentreffer. Boruſſia Fulda— VfR Mannheim 1:0(1:0). Der VfR Mannheim begann ſeine Oſterreiſe nach Mit⸗ teldeutſchland mit einem Gaſtſpiel bei Boruſſia Fulda. Die 1000 Beſucher ſahen gerade kein überragendes Spiel, was auf die beiderſeits eingeſtellten Erſatzkräfte zurückzuführen war. Auf Mannheimer Seite vermißte man Kamenzin und Langenbein, während Fulda ebenfalls Mittelläufer und Mit⸗ telſtürmer, Maintz und Schmidt, erſetzt hatte. Die Boruſſen waren im Feld ſtets leicht tonangebend, im übrigen ſtand das Spiel im Zeichen zweier guten Hintermannſchaften. Auf die Abwehr wurde überhaupt der größte Wert gelegt. Den ein⸗ zigen Treffer des Tages erzielte der Fuldaer Linksaußen Melchior ſchon wenige Minuten nach Spielbeginn. Schieds⸗ richter war Schneider(Petersberg). Kickers Offenbach— Vfe Benrath 1:2(1:0). Der vorjährige Niederrhein⸗Fußballmeiſter, der Vfe Düſſeldorf⸗Benrath, lieferte auf dem„Bieberer Berg“ vor 3000 Zuſchauern ein recht gutes Spiel, das er viel ſicherer gewann, als es das Ergebnis beſagen mag. Im Feld waren die Rheinländer ſtets tonangebend, aber ſie ſcheiterten immer wieder an der vorzüglichen Torhüterarbeit Eigenbrodts, der der beſte Spieler auf dem Feld war. Offenbach war in den hinteren Reihen ſehr ſtark, dagegen enttäuſchte der Sturm. Simon konnte ſchon nach ſieben Minuten ein Tor erzielen, das die Gäſte erſt Mitte der zweiten Hälfte durch Hohmann ausglichen. Zehn Minuten vor Schluß erzielte der Benrather Linksaußen Budde den längſt verdienten Siegestreffer.— Schiedsrichter war Wengrezyk(Worms). Sieg Stucks in Südfrankreich Deutſche Erfolge im La Turbie⸗Bergrennen. Schon beim Training in Monte Carlo zeigten die Auto⸗ Union-Rennwagen eine große Schnelligkeit und vorzügliche Straßenlage. Im erſten Rennen des Jahres, dem La Tur⸗ bier⸗Bergrennen, ſtellten ſie dann auch ihre Leiſtungsfähigkeit unter Beweis. Hans Stuck gewann in der neuen Re— kordzeit von 3:39.2 Minuten für die 6.3 Kilometer lange kurvenreiche Bergſtrecke. Den zweiten Platz belegte der Franzoſe Wimille in 3:43.2 Minuten, der mit ſeinem Vorjahrsſieg auf Bugatti den Streckenrekord auf 3:43 Min. geſchraubt hatte. entfernt, liegt das kleine franzöſiſche Dorf La Turbie, das für ſich in Anſpruch nehmen kann, das Ziel des älteſten Berg— rennens zu ſein. Im erſten Rennen im Jahre 1897 genügte eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 31 Kilometern zum Siege, Hans Stuck fuhr über 100 Stundenkilometer. Mit Hans Stuck und dem Auto-Union-Wagen war der Sieger von vornherein gegeben, obwohl der Deutſche ſeinen Wagen nicht voll ausfahren konnte. Auf der regennaſſen Straße er⸗ reichte Stuck nicht ſeine beſte Trainingszeit von 3:35 Minuten. An einer glatten Stelle in einer flachen Kurve geriet ſein Wagen ins Rutſchen, ſtellte ſich quer zur Bahn und mußte abgeſtoppt werden, wodurch Stuck Zeit verlor. Mit 103 Stundenkilometern war er trotzdem unerreicht der ſchnellſte. Wimille belegte auf Bugatti mit 3:43.2 Minuten in der Geſamtwertung den zweiten Platz. In der Klaſſe bis 5000 cem war er Sieger. Bei den kleinen Rennwagen bis 750 cem gab es wei⸗ tere deutſche Erfolge. Walter Bäumer gewann auf Auſtin in 4:12 Minuten, während Robert K hlrauſch auf MG in 4:14 Minuten Zweiter wurde. Der Durchſchnitt Bäumers betrug 90 Stundenkilometer. Abſchied der Kd J.-Fahrer von Liſſabon. Die Friedens⸗ lotte der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat den zaſtlichen Hafen Liſſabon wieder verlaſſen. Zur Verabſchie⸗ hung hatten ſich am Kai neben dem deutſchen Geſandten und dem Landesgruppenleiter der NSDAP. die geſamte deutſche kolonie ſowie viele als neue Freunde gewonnene Portugie— en eingefunden. Vor der Ausfahrt fand beim deutſchen Ge⸗ andten zu Ehren der KdF.⸗Fahrer ein Frühſtück ſtatt, in dem ſich auch die portugieſiſchen Behörden und der Leiter zer portugieſiſchen Organiſation„Freude an der Arbeit“ owie Vertreter der örtlichen Parteiorganiſation und der Ar⸗ deitsfront beteiligten. Der Präſident der Reichsrundfunk⸗ ammer, Dreßler-Andreß, beſichtigte auf Einladung des por⸗ ugieſiſchen Staatsſenders das Funkhaus. Dee R ee e eee n — —— In den Ausläufern der Meeralpen, wenig von Nizza r * —— — Bruckmann München(My. Zum Oſterfeſt. Das berühmte Auferſtehungsbild Grünewalds am Iſen⸗ f heimer Altar. Derſchöne Frühling Nun ſchoß die Sonnenflamme immer näher herauf an die entzündeten Morgenwolken— endlich gingen am Himmel, und- in den Bächen, und in den Teichen, und in den blühenden Taukelchen miteinander auf, und über der Erde ſchwammen tauſend Farben, und aus dem Himmel brach ein einziges lich— tes Weiß.— In der Seele des Menſchen ſtieg eine überirdiſche Sonne mit der zweiten am Himmel. In jedem Tal, in jedem Wäld— chen, auf jeder Höhe warf er einige preſſende Ringe von der engen Puppe des winterlichen Lebens und Kummers ab, und faltete die naſſen Ober- und Anterflügel auf, und ließ ſich von den Frühlingslüften mit vier ausgedehnten Schwingen in den Himmel unter tiefere Tagſchmetterlinge und über höhere Blu— men wehen. Aber wie kräftig fing das bewegte Leben in ihm zu gären und zu brauſen, da er aus der Diamantgrube eines Tales voll Schatten und Tropfen herausſtieg, einige Stufen unter dem Himmeltore des Frühlings.— Wie aus dem Meere, und noch naß, hatte ein allmächtiges Erdbeben eine unüberſehliche, neu— geſchaffene, in Blüte ſtehende Ebene mit jungen Trieben und Kräften herausgedrängt— das Feuer der Erde loderte unter den Wurzeln des weiten hangenden Gartens, und das Feuer des Himmels flammte herab, und brannte den Gipfeln und Blumen die Farben ein—zwiſchen den Porzellantürmen wei— zer Berge ſtanden die gefärbten blühenden Höhen, als Thron— gerüſte der Fruchtgöttinnen— über das weite Luſtlager zogen ſich Blütenkelche und ſchwüle Tropfen als bevölkerte Zelte hin— auf und hinab, der Boden war mit wimmelnden Bruttafeln von Gräſern und kleinen Herzen belegt, und ein Herz ums andere riß ſich geflügelt, oder mit Floßfedern, oder mit Fühl⸗ faden aus den heißen Brutzellen der Natur empor, und ſumſte und ſog und ſchnalzte und ſang, und für jeden Honigrüſſel war ſchon lange der Freudenkelch aufgetan.— Nur das Schoßkind der unendlichen Mutter, der Menſch, ſtand allein mit hellen frohen Augen auf dem Marktplatz der lebendigen Sonnenſtadt voll Glanz und Lärm, und ſchauete trunken rund herum in alle unzählige Gaſſen.— Aber ſeine ewige Mutter ruhte verhüllt in der Anermeßlichkeit, und nur an der Wärme, die an ſein Herz ging, fühlte er, daß er an ihrem liege.. g Er ruhte in einer Bauernhütte von dieſem zweiſtündigen Rauſch des Herzens aus. Als er wieder ins Freie trat, löſte ſich der Glanz in Helle auf, die Begeiſterung in Heiterkeit. Jeder rote hängende Käfer, und jedes rote Kirchendach, und jeder ſchillernde Strom, der Funken und Sternen ſprühte, warf fröhliche Lichter und hohe Farben in ſeine Seele. Wenn er in den laut atmenden und ſchnaubenden Waldungen das Schreien der Köhler, und das Widerhallen der Peitſchen, und das Kra— chen fallender Bäume vernahm— wenn er dann hinaustrat, und die weißen Schlöſſer anſchauete und die weißen Straßen, die wie Sternbilder und Milchſtraßen den tiefen Grund aus Grün durchſchnitten, und die glänzenden Waſſerflocken im tie⸗ fen Blau— und wenn die Funkenblitze bald von Bäumen tropften, bald aus Bächen ſtäubten, bald über ferne Sägen glitten:— ſo konnte ja wohl kein dunſtiger Winkel ſeiner Seele, keine umſtellte Ecke mehr ohne Sonnenſchein und Frühling bleiben, das nur im feuchten Schatten wachſende Moos der nagenden zehrenden Sorge fiel im Freien von ſeinen Brot— und Freiheitbäumen ab, und ſeine Seele mußte ja in die tau⸗ ſend um ihn fliegenden und ſumſenden Singſtimmen einfallen und mit ſingen: das Leben iſt ſchön, und die Jugend iſt noch ſchöner, und der Frühling iſt am allerſchönſten. Hiſtoriſche Oſtern Kaiſer Maximilian Kaiſer Maximilian legte Wert auf einen feierlichen Beſuch der Oſtermeſſe mit ſämtlichen Familienangehörigen und den Großen des Reiches. Seiner Gemahlin, Maria von Burgund, überreichte er bei dem großen Eſſen im Feſtſaal der jeweiligen Reſidenz ein Oſterei, das meiſt irgendeine Aeberraſchung ent⸗ hilt. Eines dieſer Oſtereier hatte die Größe von„zwei Manns⸗ köpfen“ und wog beinahe einen Zentner. Es war reich mit Gold verziert und innen mit zahlreichen Sanſprüchen ausge- ſtattet. Im übrigen enthielt das„Rieſenei“ Kaiſer Maximilians ein Käſtchen mit einer prächtigen Perlenkette, die noch nach Jahrhunderten als die ſogenannte„burgundiſche Kette“ Ge— ſprächsſtoff an den Höfen der damaligen Zeit war. Als Maria von Burgung um das Oſterfeſt herum einen Sohn gebar, über⸗ reichte der Kaiſer ſeiner Gemahlin ein ſchriftliches Vermächtnis an den Neugeborenen, ebenfalls in ein kunſtvolles Oſterei ge— ſteckt. Dieſes„Oſterteſtament“ Kaiſer Maximilians bildete die ſtaatsrechtliche Grundlage für das Weltreich Philipps von Spanien und Kaiſer Karls V., in deſſen Herrſchaftsgebiet be⸗ kanntlich nach der Meinung der damaligen Zeit die Sonne nicht unterging. Alit 75% Fahrpreisermäßigung nach Frankfurt a. M. E K 2— 77—„ 1—— In 53 Sonder zügen fahren die heſſen⸗ * naſſauiſchen Bauern zur 3. ſtandsſchau. Reichsnähr— Aus dem Bereiche der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau fahren 53 Sonderzüge mit je 1000 Fahrgäſten vom 17. bis 24. Mai 1936 zur 3. Reichsnährſtandsausſtellung nach Frankfurt a. M. Berechtigt zur Benutzung dieſer mit 75 Prozent Preisermäßigung fahrenden Züge iſt jeder, der bei ſeinem Ortsbauernführer die Fahrtausweismappe mit ein⸗ liegender ermäßigter Vorverkaufseintrittskarte in die 150 Morgen große Ausſtellung und einliegender Plakette zum Geſamtpreis von RM. 1.90 gelöſt hat. Die Ausſtellung kann am Beſuchstage vorübergehend gegen Löſung eines 0,10 M. Knipsbandes verlaſſen werden. Auf Grund der in ſeinem Orte verkauften Fahrtberech— tigungen zum Preiſe von RM. 1.90 meldet der Ortsbauern— führer bei ſeiner Bezirks- bzw. Kreisbauernſchaft den Eiſen— bahnfahrkartenbedarf an, den er für die einzelnen, ſeine Bahnſtrecke fahrenden und an ſeiner Station haltenden Son⸗ derzüge benötigt. Die Fahrkartenbedarfsmeldung hat ſpäteſtens bis zum 24. April 1936 zu erfolgen. Am 21. Mai: Reichsbahnzug Nr. 222, Zug ab Heppenheim 7.28 Uhr. Fahrpreis RM. 1.10. Am 22. Mai: Reichsbahnzug Nr. 223, ab Mörlen⸗ bach. 1. Teil des Zuges: Weinheim ab: 7.29 Uhr, Fahrpreis RM. 1.30. 2. Teil des Zuges: Weinheim ab 7.58 Uhr, Fahrpreis RM. 1.30. 1 Durchfahren durch geſchloſſene Verbände verboten. Es kommt immer wieder vor, daß Autofahrer, Motorradfahrer und auch Radfahrer durch die geſchloſſenen Marſchkolonnen der NSDAP. und neuerdings auch durch geſchloſſene Kolonnen der Wehrmacht durchfahren. Dieſe Fahrer werden auf die Beſtimmung der Reichsſtraßenver— kehrsordnung hingewieſen, wonach geſchloſſene Verbände der Wehrmacht, Polizei und NSDAP., Leichenzüge und Prozeſ— ſionen durch Fahrzeuge nicht unterbrochen oder ſonſt in ihrer Bewegung gehemmt werden dürfen. Lediglich die Fahrzeuge des Feuerwehrdienſtes machen eine Ausnahme. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Das brillanteſte Oſterfeſt-Progra mem! Mit Hans Albers und Charlotte Suſa genker, Frauen und Soldaten Oſterſon ntag und Oſtermontag im Central⸗Film⸗Palaſt! Dieſes triumphale Spitzenfilmwerk wurde beſonders für die Oſterfeiertage auserwählt, um allen Filmfreunden eine beſondere Freude zu bereiten. Es handelt ſich hier um ein überaus ſpannendes Abenteuer des Hans Albers und Char- lotte Suſa's, das von der ſyriſchen Wüſte bis hin zu Rußlands Sümpfen führt. Männliche Abenteuer und eine große Liebe ſind die Grundmotive dieſes neuen Hans Albers— Filmes. Dramatiſche Hochſpannung vom erſten bis zum letz— ten Bild. Männer kämpfen, ein Frauenherz zerbricht. Ein Stück Weltgeſchichte geht ihren Gang und in den Stürmen des Krieges zwiſchen Rot und Weiß erfüllt ſich das Schick— ſal einer liebenden Frau. Der Film wird zum großen Erleben er iſt ſpannend und feſſelnd in der Wucht ſeiner Geſchehniſſe. Er wird jedem zum Erlebnis werden, der dieſe Begebenheiten und Schick— ſale erſchauen und miterleben wird. Ein Beſuch kann beſtens empfohlen werden. Es iſt ein Film, der jeden zufrieden— ſtellen wird. Drum iſt die Parole wie immer: Auf in den Cefipa! Heute Samstag läuft nochmals das wunderbare 171 Filmwerk„Zu Straßburg auf der Schanz“. Aus der Tätigkeit des Gaujozialamtes der DA Im Monat März wurden von der Gauſozialabteilung der DA FF., Gau Heſſen-Naſſau, 1600 ſoziale und ſozial⸗ politiſche Fälle bearbeitet, bzw. erledigt. Bei den vorliegenden Arbeitsgeſuchen wurde der größte Wert auf individuelle Er— ledigung gelegt. Eine ganze Reihe von Fällen wurde durch Rückſprache mit dem Landesarbeitsamt zur vollſten Zufrie⸗ denheit der Antragſteller erledigt. Etwa 80 Erfinder⸗ ſachen wurden dem Amt vorgetragen. Sie konnten zum größten Teil an das Zentralbüro Berlin, Sozialamt, Abt. Erfinderſchutz, befürwortend weitergeleitet werden. Es han⸗ delte ſich hier in der Hauptſache um darlehensweiſe Be⸗ vorſchuſſung von Patentanmeldegebühren oder um Beiord⸗ nung eines Patentanwaltes im Armenrechtsverfahren. Die Betreuung der Arbeitsopfer wurde nachdrücklichſt in Angriff genommen. ber katholſſchen Hemeinde Viernheim Hochheiliges Oſterfeſt. Apoſtelkirche: a 6 Uhr: Auferſtehungsfeier, anſchließend hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion 8 Uhr: hl. Meſſe ohne Predigt 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 2 Uhr: Veſper, danach Generalabſolution für den 5 dritten Orden 3 bis 5 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beicht Marienkirche: i %½9 Uhr: hl. Meſſe mit Predigt 211 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt Am erſten Oſterfeiertag werden im Saal der Engl. Frl. Anmeldungen zur Jungfrauenkongregation entgegen⸗ genommen. 5 Am Oſtermontag iſt die Gottesdienſtordnung wie am Sonntag, ohne Predigt. Dienstag: 6.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Jakob Weidner 8., Eltern, Schwiegereltern und Angehörige 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Edmund Träger, Ehefrau Barbara geb. Bugert und Angehörige Mittwoch: 6.10 Uhr 1. S.⸗A. für Adam Schmitt 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Marg. Schorr geb. Böb und Barbara Dewald geb. Englert und Angehörige Donnerstag: 6.10 Uhr 1. S.⸗A. für Franz Heinz 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für das verſtorbene Schulkind Ella König Freitag: 6.10 Uhr 1. S.⸗A. für Anna Schröder 6.40 Uhr beſt. E.⸗-A. für die Brüder Karl und Walter Schweikart und Großeltern Samstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Peter Grammig, Sohn gef. Krieger Peter, beiderſeitige Großeltern und Angehörige 6.40 Uhr beſt. Amt für Kaſpar Adler, Ehefrau Kath. geb. Martin, beiderſeitige Eltern und Angehörige Am Mittwoch iſt bei den Engliſchen Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6.10 Uhr eine hl. Meſſe. Am Freitag iſt in der Marienkirche um 6.10 Uhr eine hl. Meſſe. i Dienstag nach dem Gottesdienſt iſt Uebung für die Erſtkommunikanten. Das Erſcheinen Aller iſt unbedingt notwendig, da am Mittwoch der Schulunterricht beginnt. Ebenfalls iſt Probe am Dienstag und Freitag nachmittag. Die Zeit, wie auch die Beichtgelegenheit wird den Kindern bekannt gegeben. a Die Bücherausgabe in der kath. Pfarrbibliothek findet am 1. Feiertag, von 3 ½5 Uhr, ſtatt. Inſtitut St. Mariä der Engl. Frl. Mittwoch, den 15. April: f Beginn der Kurſe in Frauen- Handarbeiten: Wäſchenähen, Kleidermachen, Flicken und feine Hand⸗ arbeiten; morgens von 8—11½ Uhr, mittags von 2 5½ Uhr. Bei genügender Beteiligung findet ein Abendkurs dreimal wöchentlich von 7—9½ Uhr ſtatt. Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim 1. Feiertag: Vormittags 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors (Text: Math. 28. 1 10; 2. Feiertag: Vormittags 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Prediger: Kand. theol. Tramer. Lieder: 89, 84, 122. Union⸗Tonfilmſchau Die herrlichen Oſterfeſt-Programme! Heute Karſamstag, letzter Tag,„Junge Liebe“ Oſterſonntag und Montag Der internationale Spitzenfilm Alein Herz der Königin Struenſee ein deutſcher äußerſt befähigter— Arzt wird durch einen Zufall der Leibarzt und treue Berater des charakterloſen und ausſchweifenden Königs Chriſtian VII.“ von Dänemark, der aus politiſchen Gründen zu einer Ehe mit der ſchönen Prinzeſſin Caroline, Mathilde von Eng⸗ land gezwungen wird. Eine unglückliche Ehe, die der König in wüſten Gelagen zu vergeſſen ſucht, während die Königin im Laufe der Zeit tiefe Zuneigung zu Struenſee faßt, der durch ſeine Perſönlichkeit bald zu außerordentlicher Macht gelangt und dank der Gnade des Königs den Titel eines Grafen verliehen bekommt. Infolge ſeines großen Einfluſſes auf den willensſchwa⸗ chen und unfähigen König und im heimlichen Bunde mit der geliebten Königin erzwingt er mehrere Reformen, die das däniſche Volk zu freien, glücklichen Bürgern machen werden und den Großen des Reiches Pflichten und Opfer auferlegen. Während ihm das Volk zujubelt, haſſen ihn die Großen des Landes und ſeine gefährlichſte Feindin iſt die Königin⸗ Mutter, die ſich durch dieſen Günſtling des Königs allen Einfluſſes und aller Macht beraubt ſieht. Ihr wird die heimliche Liebe der Königin und Struenſee zugetragen und mit allem Haß der rachſüchtigen Frau weiß ſie von ihrem Sohn das Todesurteil für Struenſee zu erzwingen. Der einzige Wunſch eines dem Tode Geweihten iſt die Rettung der Königin, die in Begleitung eines Getreuen Dänemark für immer verläßt.— Wahrlich ein Film, der alle Herzen erobern wird. Die Spannung reißt nicht ab, gefeſſelt an die Handlungen folgen die Zuſchauer mit tiefer Ergriffenheit. Verſäume deshalb niemand dieſes Filmwerk. Kommen auch Sie über die Feiertage einmal ins Union! ö Gottesbienſtoroͤnung 1 NN 1 A Betr. M wachte Nele ban woc und ger 25 5 Heſſe. jebe“ klllen unſeren Leſern, unſeren Inſerenten, Freunden und Gönnern wünſchen wir ein frohes Uſterfeſt Derlag und Schriftleitung der Diernheimer Volkszeitung“ Amiliche Bekanntmachungen Ber.: Verſteigerung von Gemeindegrund—⸗ ſt ü cken. Die Grundſtücksverſteigerung vom 4. April 1936 iſt genehmigt. Viernheim, den 8. April 1936 Bem.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim Die Wirte werden an Abgabe der Getränkeſteuer-Er⸗ klärung für Monat März 1936 erinnert. Nach dem 15. ds. Mis. erfolgt Schätzung der Steuer. Viernheim, den 7. April 1936 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel Betr. n Sonntagsruhe im Handelsgewerbe Sonn⸗ und Feiertagen iſt geſtattet: J. der Verkauf von Back- und Konditoreiwaren während des ganzen Jahres von 7—9 Uhr vormittags, 2. der Verkauf von Fleiſchwaren im Sommerhalbjahr (1. April bis 30. September) von 7—9 Uhr. Nicht unter dieſe Ausnahme fallen die erſten Weih⸗ nachts⸗, Oſter- und Pfingſtfeiertage, an denen jeglicher Verkauf unterſagt iſt. Während der Offenhaltung der Läden iſt die Beſchäf⸗ tigung von Gehilfen geſtattet. Polizeiamt Viernheim. Aunahme in die Volksschule Die Aufnahme in die Volksſchule findet am Mitt⸗ woch nach Oſtern ſtatt. Um 9 Uhr werden die Knaben und um 10 Uhr die Mädchen in den den Eltern mitgeteilten Schulhäuſern aufgenommen. D 2 er Schulvorſtand: Gillig. Berujsjchule Viernheim Einſtellung der Schüler und Schülerin— nen in die Berufsſchule zu Viernheim. Alle Schüler und Schülerinnen, die Oſtern 1936 aus der Volksſchule entlaſſen wurden, auch diejenigen, die bereits auswärts Beſchäftigung fanden, haben ſich zwecks Aufnahme in die Berufsſchule am Mittwoch, den 15. April 1936, vormittags 8 Uhr, im Saal 25 der Berufsſchule zu melden. Für fortbildungsſchulpflichtige Schüler und Schülerin— nen, die bereits ſchon die hieſige Berufsſchule beſuchten, bleibt der betr. vorjährige Unterrichtstag vorläufig beſtehen. „eee Betr.: Der Leiter der Berufsſchule: Heim Mernheimer Mreduberein e G. m. h. H. Ulernneim Am Sonntag, den 26. April 1936, nachmittags %½2 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ unſere ordentliche Generalverjammlung ſtatt, wozu unſere Mitglieder freundlichſt eingeladen werden. Tagesordnung: 1. Geſchäfts⸗ und Rechenſchaftsbericht für 1935; 2. Bericht des Aufſichtsrates über das verfloſſene Ge— ſchäftsjahr; 3. Bericht über die 1935 ſtattgefundene geſetzl. Reviſion; 4. Genehmigung der Bilanz für das Geſchäftsjahr 1935 und Entlaſtung des Vorſtands und Aufſichtsrates; 5. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinns „6. Wahl der ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Aufſichtsrats— mitglieder; Es ſcheiden aus vom Vorſtand: Kontrolleur Hanf; von 2 Aufſichtsrat: die Herren Karl Hook, Karl Schalk Georg Herſchel und Adam Schneider. Die Ausſcheidenden ſind wieder wählbar. 7. Genehmigung der Geſchäftsordnung und ſchrift für den Vorſtand und Aufſichtsrat. Die Bilanz liegt für unſere Mitglieder acht Tage auf unſerem Büro zur Einſicht offen. Anträge zur Generalverſammlung können von den Mit— gliedern bis zum 22. April 1936 auf der Geſchäftsſtelle eingereicht werden. Dienſtvor⸗ Der Vorſtand: S eee „Zum Katskeller“ Aeber die Oſterfeiertage halten wir unſere Lokalitäten zu einem geſchätzten Beſuche beſtens empfohlen. Prima Speiſen und Getränke Ausſchank von Spezial Laimenhrãu Familie Nikolaus Winkler SD Y YE Nee „ Contpal-Flim-palast chtung! Nur noch Karſamstag 2 abbord füt der Schalt Dieſes gewaltige volkstümliche Schauſpiel muß man geſehen haben. Unser brinantes Osterfest: Programm Achtung! Nur Oſterſonntag u.⸗Montag Das triumphale u. neueſte Hans Albers-Filmwerk SD D D d 2 S NN lm, 2 1 LU. Mit Hans Albers, Charlotte Suſa, Jack Trevor u. Hubert v. Meyerinck. Von der ſyriſchen Wüſte bis hin zu Rußlands Sümpfen führt in Europas wildeſten Jahren der Weg dieſer Helden dieſes abenteuerlichen und ſpannenden Hans Albers-Filmes. Eine Filmſehenswürdigkeit, die 2 man geſehen haben muß. Kleinaſien, Deutſchland und Rußland ſind die Schauplätze dieſes gigantiſcher Großfilms von Männerkampf und Frauenliebe. Aeberall größte Begeiſterung, überall der größte Erfolg. An beiden Oſterfeiertagen An⸗ fang? Uhr, ab 9½ Uhr 2. Vorſtellung. Achtung, Kinder! An beiden Oſterfeiertagen aroße Jugendvorſtellungen.„Hans Albers“ und „Zu Straßburg auf der Schanz“. S NN N S N S N S T e Allen Freunden Frohes Oſterfeſt! meme, mmm, des Umſatzes kommt auf das Konto der Güte und Preiswürdigkeit einer Ware Die andere Hälfte 5 des Werbekraft ihrer Z 3 Umſatzes verdanken viele Firmen der deder neu- mallsmus- Alchl- oder sbchlas- Kranke würde mir dankbar ſein, falls er wie viele ſeiner Leidensge⸗ fährten, ebenfalls von ſeinen Schmerzen be freit wird. Meine Auskunft koſtet bas N 5 und verpflichtet SENSO UTIS E TFT FAHNNA0 zu nichts. vertreter: Man Relssner.] ugs nan. Ulernneim, Adeintger Berlin-Halen- Sachs motor⸗Dienſt, Fernruf 89 860 106 u J Pharmaz. Wer nicht inzeriert, pflegt e keinen Kundendienſt! Fahrräder von 3 11 g ndam Bugerl, 5 Friedrichſtraße 5 4 5 Mig. hum, lad 222 5 Mud ple dee 550 —* ere. fir güln ueekriluug E N 1 40 gr W²egt ein Küken am 1. Jag und 1000 ge nech 3 Monaten, also das 25 fache] Auch Knochen, legeotgene, Muskeln us. F ee, e. 2 Nb sollen sich gesund u. kräf- 8 tig entwickeln. 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Voll⸗ zählige Beteiligung erwartet der Vorſitzende Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen ſämtlicher Sänger iſt Ehrenpflicht. Der Vorſtand. montag Freundſchaftsſpiele der 1. und 2. Mannſchaft in Wies⸗Oppenheim. Gemeinſame Abfahrt 10 45 Uhr Staatsbahn. Achtung! Wichtig für alle Aktiven des Vereins. Oſter⸗ montag, vormittags 9.30 Uhr beginnend, Pflichttrai ning unter Leitung von H. Beikert. In Anbetracht der bevorſtehenden Ortsmeiſterſchaften muß ein jeder Sportler unbedingt zur Stelle ſein. Die Leitung Abteilung Fußball: Ueber Oſtern ſämtliche Mſchft. ſpielfrei. Nach den Feiertagen Beginn der Freund ſchaftsſpiele. fontung! Uöriche, Marhegrader Spezial-Rader 395⁵⁰ Herrenrad von RM. neee eff ff 1 U ,, Zur beginnenden Saison empfehle ich die besteinge führten und biete zum Verkauf an, die le ichtlaufenden ½ Ballon, verchromt, mit gemufftem Rahmen v. ET Sdlüzlelle u. Zuhehùr besonders billig und gut Hontung! Morell. 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Ihre hauptſächlich in dieſem Jahre errungenen Er folge ſind bis in hieſige intereſſierte Sportkreiſe durchge 0 I Frunin9 ist es besonders ratsam, ein Haar- kur mit dem echten Birkenwasser Das Haar gesundet von Grund auf und wächst voll und kräftig nach. Zudem bewirkt die Anwendung ein herrliches Wohlgefühl, das sich dem ganzen Körper mitteilt. Preise: 1.50, 1.94, 3.38 RM., 1/2 Ltr. 5. 45 RM., 11 Ltr. 9.70 RM. Zum, Freischiltz“ Am Oſtermontag großer Es ladet zum Beſuche 1 Y freundlichſt ein Die Kapelle: Schwarz⸗Weiß. Familie P. Jochim von Dr. Dralle zu machen. am Ostermontag abends 8 Uhr Tanz im Saftladen Helle Abend Anſtich des Schmucker Oster-Bochhler Es ladet freundlichſt ein Math. Träger Witwe Zur frünfanrssalson empfeme: Hl.§. U. Mars Spezialräder, ſämtl. Erſatzteile Reparaturen prompt und billig Franz Lahres Mannheimerſtraße 17— Mechaniſche Werkſtätte—— Autovermietung So is ich. A dll. Ocuονοοεαν algen c cee Sr Nẽ Hobo id „ V leide Huh ,E&ðq n. 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Wir wollen aber trotzdem den Kampf nicht ſchon im Voraus als verloren — Der Reiſeverkehr an Oſtern. Zur Bewältigung des zu erwartenden ſtarken Reiſeverkehrs ſin über Oſtern ſind im Reichsbahndirektionsbezirk Karlsruhe 120 Vor- oder Nach⸗ züge vorgeſehen. Nach Bedarf können weitere Ergänzungs⸗ züge eingeſetzt werden. Die übrigen Züge, zu denen keine Ergänzungszüge notwendig ſind, werden verſtärkt. 43 — — —— — * achtung Neu! Todes- 17 Anzeige ae, Zur Bauzeit empfehle ich mich den geehrten Bauherrn im Anſchlagen Nach Gottes heiligem Willen verschied heute vormittag von Türen u. ſ. w. mit meiner Palont⸗ 11 Uhr unsere liebe gute Schwester Schloss- Einslemm maschine 7 Kein Verſchwächen der Türen, ſondern ö. A 9 5 0 nur noch ſauberer Sitz der Schlöſſer. 9 eln N H Q C 10 E T NB. Empfehle meine ſelbſt konſtruierte Mitglied des Ill. Ordens Hoochs-dauchepumpe 2 2 8 l D. R G. 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Schon die vorchriſtlichen Menſchen, und be— ſonders die Germanen, waren gläubig in dieſem Sinne. Ihnen bedeutete das irdiſche Leben nicht das Ende aller Dinge. Sie ſahen in der Natur das Werden und Ver— gehen, ſie erlebten in jedem Jahre neu die Auferſtehung in Feld und Wald, und ſie ſchöpften daraus den feſten Glauben, daß alles Leben ſich wiederhole, daß es deshalb ewig ſein müſſe. Nichts brachte ihnen dieſe Gewißheit mehr als die Wiederkehr des Frühlings, wenn die Tage länger und wärmer wur— den, wenn die Starre des Winters ſich zu löſen begann und die Erde neues Leben ſprießen ließ. Sie feierten dann das Frühlingsfeſt. Daraus iſt das Oſterfeſt entſtanden. Niemals wäre es heimiſch geworden, wenn nicht der Glaube an das Sſterwunder, an das Frühlingswunder, wenn nicht der Glaube an das ewige Leben geweſen wäre. Und ſo feiern wir heute noch unſer Oſter— ſeſt, wie unſere Altvordern die Frühlings⸗ wende gläubig erwarteten und feſtlich be— gingen. Mögen ſich auch die Bräuche und Sitten unter dem Einfluß des Chriſten⸗ tums und der Ziviliſation gewandelt haben— der Oſter⸗ und Frühlingsgeiſt, der Oſter⸗ und Frühlingsglaube iſt un⸗ erſchütterlich geblieben. — 9 2 Sladtbe Nicht an unſer irdiſches Leben denken wir dabei; wir wiſſen, daß es eines Tages beendet iſt, beendet ſein muß, wenn das Oſterwunder Wirklichkeit werden ſoll. Daß das irdiſche Leben vergeht, daß wir es da— hingeben, iſt unſer kleiner Beitrag, damit das Frühlingswunder ewig ſein kann. Nie⸗ mals wieder im Jahre fühlen wir, wie wenig der Menſch für ſich allein bedeutet, wie ſtark ſeine Verbundenheit mit und ſeine Abhängigkeit von der Natur und im gan⸗ zen von dem All iſt und wie wenig er darin bedeutet. Aber auch niemals macht uns dieſes Wiſſen freier und froher, niemals fühlen wir uns mehr geborgen, niemals umweht uns der Hauch der Ewigkeit ſtärker und läßt das Glücksgefühl tiefer empfin⸗ den als am Oſtertage. Iſt das nur, weil wir von Kind an ein Feſt feierten, oder werden an dieſem Tage Empfindungen ge— weckt und Bindungen empfunden, die außerhalb des Sichtbaren und Faßbaren liegen. Niemand weiß es, und kein Menſch kann uns jemals eine Erklärung oder einen Beweis geben. Aber wäre es dann noch ein Wunder, das Glauben erheiſcht, könnte dann noch in uns Oſterfreude und Früh— lingshoffen ſein, wenn unſer Gefühl aus⸗ geſchaltet wäre und der nüchterne Verſtand ſich mit einer Erſcheinung befaſſen müßte? Nein, wir wiſſen, ohne daß unſer Ver⸗ ſtand bemüht wird. Zwar ſehen wir, wie ſich alles Leben erneuert, wie es gar nicht vergeht, ſondern nur ſchläft und erwacht. Aber ſelbſt ohne dieſe ſichtbaren Beweiſe würde das Oſterwunder uns einfangen, weil der Glaube in uns iſt— der Glaube an das ewige Leben. Eva Schwandt. , Deaua oe ou ad enolicle s. & iu u ¹,ꝭ adi eiuα’ OetesehEH%αE“E geg/ asia leit Kurz nach dem Kriege war es, und Oſtern war es auch. Nicht mehr als neun oder zehn Jahre zählte ich, und ging neben meinem Vater her. Ich wurde nicht müde, ſein Geſicht zu betrachten, dieſes leben— digſte und doch ſchweigſamſte Geſicht, dem ich je begegnet bin. Es war von Ferne ausgefüllt; nicht von erträumter Ferne, ſondern von erlebter. Zwei Jahre Front und vier Jahre Gefangenſchaft kündete es, und mir kündete es mehr. Mir war es Wunder und Erſchütterung, es weckte meine Sehnſucht, es trieb mich in Erre⸗ gung, die Flügel auszuſpannen und hin⸗ wegzufliegen aus der Enge meiner Hei— mat in die Weite der Welt. Niemand brachte den Vater dazu, vom Krieg und ſeinen Erlebniſſen zu erzählen. Es war, als habe ihm das Grauen den Mund verſchloſſen, und nicht nur das. Auch in die Erſcheinungsform einer offenbar friedlichen Umwelt konnte er ſich' nicht mehr finden. Auch ſie, der er nicht traute, die er nicht begriff, trug zu ſeinem Verſtummen bei. Sein Blick war nach innen gekehrt, und wie ich mir nicht genug tun konnte in for⸗ ſchendem Betrachten ſeines Geſichts, ſo ſchien er immer tiefer, immer worteloſer in ſich ſelbſt zu ſinken, die Tatſachen dieſes Lebens und der zerrütteten Gegenwart auswägend in ſeinem raſtlos grübelnden, raſtlos tätigen Geiſt. Für mich aber,— ach, für mich war alles anders. Für mich kam der Vater nicht aus einer namenloſen, einer heroiſchen Qual zurück, ſondern aus einem Glanze. Das Geſchehen der Zeit, das Schickſal von Krieg und Frieden, lagen meinem kind⸗ lichen Gemüt fern. Und war das Schwei⸗ gen meines Vaters wie eine ſtumme Toten— klage, ſo war das meinige— da ich ihn nicht zu unterbrechen wagte— von leuch⸗ tenden und ſchrecklichen Geſtalten aus— gefüllt: ich wußte, daß mein Vater aus Frankreich kam; ich wußte, daß ein fran⸗ zöſiſcher Aufſeher, unter dem er ſehr ge— litten hatte, plötzlich einmal weinte, als er nach wochenlangem Strafentzug der Poſt meinem Vater eine kleine Photographie aus dem kontrollierten Briefe überreichte, ein Bild, das Mutter und mich darſtellte in unſerem Hofe daheim, daß er ihm mitten im Kriege die Hand gab und ihm anver— traute, er habe auch ein ſolches kleines Mädchen in einem zerſchoſſenen Hauſe ſeiner Stadt; ich wußte, daß Vaters drei— malige Fluchtverſuche aus dem Gefange nenlager ein furchtbares Ende genommen hatten, und ich wußte, daß er das letzte Jahr die franzöſiſche Erde pflügen mußte. Und aus drei, vier Sätzen, die ich dem Vater durch unaufhörliches Fragen abge— liſtet hatte, war mir auch einiges von Bäu⸗— men und Pflanzen bekannt geworden, von den Tieren und von den Lebensgewohn— heiten der Menſchen drüben, ſo daß ich Muße hatte, mir ein lichtes, ſeltſamwirres Bild der Welt zurechtzuzimmern, dem ich immer neue Farben, immer neue Licht⸗ tönungen beizufügen beſtrebt war. Wie brennend gerne hätte ich gewußt, was für Sonntagskleider dieſe alte franzöſiſche Bäuerin trug, und wie ſie ausſah, wie ſie ſich wohl gab, und wie ſie zu den Pferden war und wie zu Menſch und Gott und jeder anderen Kreatur. Auch die Geſtalt des Aufſehers ſpielte eine große Rolle in meiner raſch entzündeten Phantaſie. War er groß oder klein, ſchwarz oder blond, trug er einen Schnauzbart und Reithoſen? 12. April 1936 2 Des gate Oolealiaoe 7 „Eine Peitſche trug er!“, hatte mir der Vater einmal auf dieſe Fragen geant— wortet, und mir war das Herz faſt ſtehen— geblieben dabei. So warf ich meine Ge— danken eifrig auf anderes: ſah die Büſche vor mir, auf denen die vom Regen des Vortages naſſen Kleidungsſtücke meines Vater und ſeiner zwei Kameraden trock— neten, als ſie ſich das letzte Mal auf der Flucht befanden, hörte den Hund bellen, der ſie in den Wäldern aufſtöberte, und ſah den franzöſiſchen Landjäger mit dem Ge— wehr im Anſchlag auf die wehrloſen Män— ner, die ſich den Stellungen der Deutſchen nahe glaubten... Alles das erregte und intereſſierte mich mehr als Oſtern, das herrliche Wetter, die erſten Blumen und unſer Spaziergang in die Felder hinaus. Ich verſtand, daß der Vater nicht ſprechen wollte, ſprechen konnte, und ich erſchrak, als ich begriff, wie einſam ein Menſch unter den ihm liebſten Men ſchen ſein kann. Ich nahm mir ſogar vor, ihn niemals mehr mit Fragen zu quälen. Und ſo heiß von Mitleid war mein Herz, daß ich förmlich zuſammenzuckte, als mein Vater, der die Blicke umherſchweifen ließ wie einer, der zum erſtenmal nach langer Kerkerhaft das Licht wieder ſieht, zu ſprechen begann. Es war ſeltſam. Denn ehe es mir mög lich war, ſeinen Worten zu folgen, die mir ebenſo bedeutſam wie bekannt und doch in Photo: Scherl(M). SETZEN ENENETENNNENETETENENEUAEORNNENTNNKARE NEBEN NN N t N g e Ve e e e e Je Nes Ike ek&= A. 28 e TEAK: EZN EINEN ſeinem Munde, der ſo lange ſchwieg, als erſter Ausdruck der Mitteilſamkeit fremd erſchienen, ſah ich ſeine Augen. In ihnen, den ſo lange blickloſen, dunklen Sternen, entdeckte ich Leben, Blick, ein neues, zages, zögernd erſt ſich ankündigendes, dann aber ſtrahlendes, heftiges Licht. Und als ich in meinem Staunen endlich den Worten mei nes Vaters zuhören konnte, vernahm ich, daß er, während nichts geſchah, als daß ich neben ihm herging, die Verſe des Oſter— ſpazierganges aus dem„Fauſt“ vor ſich hinſprach. „Vom Eiſe befreit Bäche...“ Ich kannte es, ich hatte es in der Schule gelernt, aber ich habe es nie vorher und nie nachher wieder mit ſolcher Innigkeit ſprechen gehört und hören gelernt wie in dieſer Stunde. Und als er an die Zeile kam, da es heißt, daß jene, die die Auf⸗ erſtehung des Herrn feiern, ja ſelber auf— erſtanden ſeien, ahnte ich etwas von dem Geheimnis der Menſchenſeele und von der zauberhaften Verbindung zwiſchen Heimat, Dichtung und Wahrheit, die an dieſem erſten Oſtermorgen nach der Rückkehr mei⸗ nes Vaters aus vierjähriger Gefangenſchaft ſein verdüſtertes Gemüt aus den Kerker⸗ ſind Strom und banden letzter, menſchlicher Verzweiflung in ein neues tätiges und mitteilſames Leben auſerſtehen ließ von Maria Gleit. „ 10 es deutsclen Festes Oſtern in ſchwerer und großer Zeit— Sie ſind Schickſal und Sieg IJIſt der Karfreitag Sinnbild des Opfers, duft der lieblichen Pfingſten. Es kommt mit dem Bleiſtift geſchrieben: ſo iſt Oſtern das Symbol für den Sieg, der unter Sturm und Regen, unter Frühlings⸗„Liebe Heimat, wieder einen dem Opfer entſpringt. Beides ſind Spiegel⸗ gewittern und rauhen Nächten. Aber es Gruß und einen ernſten, ent⸗ bilder deſſen. was wir Weltgeſchichte bleibt eine wirkende Macht, die den Men- ſprechend der Aufgabe, die nennen. ſchen wie die Natur zu erheben bereit iſt. du uns ſtellſt. Wir hören die Gethſemane! Wie oft iſt Deutſchland Als Oſtern 1848 die verbündeten deutſch⸗ tauſend Oſterglocken, die du dieſen Weg gegangen? Ich ſehe einen Zug öſterreichiſchen Truppen gegen die Dänen uns läuteſt. Wenn du wüß⸗ über die Heide wandern. Endlos lang; ge- nach Schleswig zogen, ſchreibt„Papa teſt, wieviel Kraft und wie⸗ 90 beugt und mit ſchleppenden Schritten. Die Wrangel“ bei Regen und Sturm dieſe viel Mut ſie zu uns herüber— Tränen der Mütter ſeufzen das„Wehe der Zeilen nach Hauſe: tragen, du hörteſt nimmer Welt“ in den lichtgrünen Frühlingstag,„ iſt denn auch die Nachtigall im klei- auf, du, deine Glocken, dein auch und die Männer ſchreiten mit verbiſſenen nen Garten hinter der Statue Friedrichs Ruf.— Das Beſte, das wir Mienen, grollend die geballten Fäuſte in des Großen wieder eingekehrt wie alle dir geben können, das haben den Taſchen vergraben. Und nebenher trip— Jahre? Vergeßt mir nicht, Futter und wir von Nr mit dg her peln die Kinder. Sie haben große Augen warmes Waſſer für ſie hinzuſtellen!“ Es geht nicht weiter. Ein ihre und tragen den Hunger im Leibe. Warum? Oſterbriefe großer Männer aus großen dicker und abwärtsgleitender „Wir haben kein Brot, wir haben keine Zeit kennzeichnen mit wenigen Worten den Strich iſt das Ende, das ein der Milch. Es kamen fremde Männer, die mit deutſchen Volkscharakter. Sie ſind Sprecher Granatſplitter bereitete. Der den uns böſe ſind. Unzählige Male iſt das aller und geben die Gedanken der deutſchen Tod ſaß drüben hinter den le deutſche Volk dieſen 5 Weg gewandert. Er— Bei Zobten dichtete Theodor Körner am Oſtertage das Lied niedrigt im Opfergang. 2„Friſch auf, iht Jäger“. des Jammers. Verur⸗ f niht teilt von dem Schick⸗ Stacheldrahtverhauen Dieners Ihrer Vorfahren zu benutzen.— ſal unbegreiflichen Ge⸗ und philoſophierte in Nachdem ich ſicher bin, daß Eure Majeſtät zur ſchehens. ſeiner fauſtiſch-nüchter⸗ derſelben nicht bedürfen, darf ich aus dem 4 Gethſemane! Wir nen Art: politiſchen Leben zurücktreten, ohne zu be⸗ 4 mögen in den vergilb—„Zu einem Sprung fürchten, daß mein Entſchluß von der 15 0 ten Annalen der Ge— Pon rechnungsſichrer öffentlichen Meinung als unzeitig verur⸗* ſchichte zurückblättern, Länge 0 teilt wird.“ 1 Jo weit wie wir wollen. In ein Geſchützrohr ich Wie ein Frühlingsgewitter brauſien Nun Dem Talab der Lei⸗ mich zwänge, dieſe Worte in die Gemüter, ſo recht cent denswege folgte 7 527 Und Menſchenwitz und öſterlich, wie es die Natur mit ihren Ge⸗ das Hügelan zum Licht. Scharfſinn ich es über- walten zeigt. Und dieſer Oſterſturm Mochten Kriege und laſſe, brauſte auf, als der greiſe Kanzler durch höhere Gewalten uns Wo und wieviel ich Berlin fuhr, um nach dem Sachſenwald zu auch alles genommen ihrer faſſe.“ fahren. Fünf Jahre ſpäter, um Oſtern haben, die Hoffnung Der unbekannte Brief- 1895. Der alte Kanzler feierte ſeinen en ſchreiber wurde ſein 80. Geburtstag. Der Reichstag hatte eine weiter und n ge⸗ O Nick e Alten i ſtärkt durch die Läute⸗ Opfer. Glückwunſchadreſſe an den Alten im rung, die den Sieg und die Auferſtehung brachte, um aus eige— ner Kraft ſich zu er⸗ neuern. In Deutſchland iſt nie Milch und Honig gefloſſen. Da, wo 1919 die Fremden am Rhein und an der Ruhr ſaßen, wo zwiſchen Karfreitag und dem Oſtertag 1923 deutſche Arbeiter unter frem— den Kugeln fielen, ſchwangen 100 Jahre vorher fremde Herrſcher die Geißeln über dem geknechteten Volk. Unſägliches hat das Rheinland um die Wende des 18. Jahr⸗ hunderts erleiden müſſen. Jahrelang— bis das Maß voll war und der Keim der Auferſtehung mächtig emporwuchs und das Joch mit Siegfriedkräften von ſich warf. Deutſche Oſtern! Sie ſind ſchickſalhaft in der Geſchichte und verkünden den Sieg. Da ſiegt das Licht über die Finſternis, das Um die Oſtertage 1895 feierte Bismarck ſeinen 80. Geburtstag. Der Kaiſer ſuchte ihn in Friedrichsruh auf. Leben über den Tod, rollen die Feuer rab. von den Bergen zu Tal. Oſtern iſt Sieg. An einem Oſtertage erlegte Siegfried den Lindwurm, an einem Oſtertage erfochten die Germanen den Sieg über die römiſchen Legionen. Oſtern 973: Kaiſer Otto der Große ſteht mit ſeinen Vaſallen vor dem Altar des Domes. Da ſinkt ſein treueſter Diener Hermann Billung tot zu Boden Sieben Wochen ſpäter folgt ihm der große Kaiſer in die Ewigkeit nach. Anno 1000 Die Menſchheit erwartet beim Klang der Oſterglocken den Anbruch des Jüngſten Gerichts. Not und Elend waren die Folge Dämoniſch iſt der Charakter des Oſter feſtes. Es ſteht nicht im Zeichen laue! Maiennächte, kennt nicht den linden Blüten Photos: Hiſtoriſcher Bilderdienſt(4), Scherl(1)— M. Als die Oſterglocken läuteten, führte Feldmarſchall Wrangek Preußen und Sſterreicher gegen die Dänen. Menſchen rein und unverfälſcht wieder. „Friſch auf, ihr Jäger, frei und flink, die Büchſe von der Wand..“, dichtet der Soldat Theodor Körner Oſtern 1813 im Quartier von Zobten, wo die gebildetſten und ausgeſuchteſten Köpfe aus ganz Deutſch⸗ land als„Lützows wilde, verwegene Jagd“ lagen, mit dem einen Willen, der der Wunſch der ganzen Nation war. Und hundert Jahre ſpäter— bei der großen deutſchen Frühjahrsoffenſive von Anno 1918—, da findet irgendwer am Oſtermorgen einen unvollendet gebliebenen Brief bei einem Gefallenen. Die Zeilen Bismarck verläßt in den Oſtern in großer Zeit ſind vaterländiſch⸗ politiſch. Um Oſtern, am 18. März 1890, reichte Fürſt Otto von Bismarck dem Kaiſer Wilhelm 1. ſein Abſchiedsgeſuch ein, das mit folgenden Sätzen ſchließt: „Ich würde meine Bitte um Entlaſſung aus meinen Ämtern ſchon vor Jahr und Tag Eurer Majeſtät unterbreitet haben, wenn ich nicht den Eindruck gehabt hätte, daß es Eurer Majeſtät erwünſcht wäre, die Erfahrungen und Fähigkeiten eines treuen Hindenburg verlieſt ſeine Oſterbotſchaft im Jahre 1925. Oſtertagen 1890 Berlin. Sachſenwald abgelehnt. Dafür brachte das Volk ſeinem größten Sohne die ſchönſten Ehrungen dar, und den Kaiſer ſah man zu dieſer Oſterzeit zum erſten Male wieder in Friedrichsruh, bei Bismarck. Das Rück⸗ trittsgeſuch war eine wenig erfreuliche Oſterbotſchaft. Wie anders klingt da hingegen die, die den greiſen Feldmarſchall von Hindenburg Anno 1925 bewog, den ge⸗ ruhſamen Altersſitz in Hannover zu ver⸗ laſſen, um, dem Ruf des Volkes folgend, die Bürde der Reichspräſidentenſchaft auf ſich zu nehmen. Er tam es mit folgenden kernigen Worten, die man als ein Denkmal n Sprache und Geſinnung bezeichnen ann: „In jetziger Zeit iſt nicht die Staats⸗ form entſcheidend, ſondern der Geiſt, der die Staatsform beſeelt— ich reiche jedem Deutſchen die Hand, der national denkt, die Würde des deutſchen Namens nach innen und außen wahrt und den konfeſſionellen und ſozialen Frieden will. Ich bitte ihn: Hilf auch du mit an der Auferſtehung unſeres Vaterlandes!“ Eine frohe, hoffnungsfreudige Oſterbot⸗ ſchaft, die Zuverſicht und Stärke gab. Und dieſe Hoffnung führte zum Ziel, als in der Voroſterzeit von 1933 der greiſe Marſchall dem Führer Adolf Hitler die Hand reichte. Er gab damit die Bahn frei zum Licht, zur Wiedergeburt des deutſchen Volkes aus eigener Kraft, dem Sieg, der aus dem Opfer der Leidensjahre von 1914 bis zu jenem Tage entſprang N Deutſche Oſtern! Schickſalhaft ſind ſie mit eiſernen Griffeln in die Weltgeſchichte geſchrieben. Dämoniſch iſt das Antlitz des deutſchen Oſterfeſtes. Es ſchlägt zu Boden und richter auf, es bewegt ſich durch Leiden und führt immer wieder zum Sieg. H. W. Nr dend us Lied gen.— UHajeſiit us dem Ju be⸗ n der vetur⸗ auſien 9 kecht en Ge⸗ erſturm durch ald zu Oſtern ſeinen e eine n im te das nen a zu er in Rüc⸗ liche dad ſchall n ge⸗ bel⸗ gend, auf enden Ikmal en N adte ges Ä A e nn Schluß. Der Mann, den ſie über alles geliebt hatte, er war auch der Geliebte jener anderen geweſen! 1 Zur ſelben Zeit, als ſie ihm ihr ganzes vertrauendes Herz geſchenkt und mit allen Faſern ihrer Seele den Tag ihrer Vereinigung herbeigeſehnt hatte! Sie wagte es kaum, den Gedanken zu Ende zu denken, der in die tiefſten Abgründe des Leben hineinleuchtete, an dem ihre höchſten und reinſten Ideale mit erbarmungs— loſer Härte zerſchellten. Zu einem verzweifelten Trotz richtete ſie ſich hoch empor. „Ich werde wieder gehen, Eva! Ich habe mit dir nichts mehr zu reden!“ An der Tür hemmte ſie noch einmal ihren Schritt, indes ihre Augen irrenden Vögeln gleich das Halbrund des Be— ſuchszimmers durchliefen. War ſie denn ein Spielzeug, das jene beiden wegwerfen konnten von heute auf morgen, wie es ihnen paßte? Und plötzlich wußte ſie wieder nur das eine, daß ſie den Mann noch immer liebte, der ſie betrog und in ihrem Mäd⸗ chenſtolze ſo tief getroffen hatte. „Eva“, ſagte ſie leiſe,—„ich will Axel noch ein letztes Mal ſehen, ich will—“ Von neuem brach ſie ab, denn Tränen erſtickten ihr die Stimme.— Dann ſtand ſie mit Eva an Axels Bett. Der Kranke lehnte noch immer regungslos mit geſchloſ— ſenen Augen in den weißen Kiſſen; ſein Atem floß leiſe und kraftlos über die ſchmalen, halbgeöffneten Lippen. Mit großen, ſtarren Augen ſah Hilde in das Geſicht des Mannes, dem die erſte heiße Leidenſchaft ihrer Jugend ge— hört hatte und der nun ſo hilflos, vom Schickſal gezeichnet vor ihr lag. All ihr Glück und ihre Hoffnungsloſigkeit ſtanden vor ihrer Seele, daß ſie ſich an einen Bettpfoſten anklammern mußte, um nicht umzuſinken. In dieſem Augenblick empfand ſie ihre Liebe wie einen ſinnverwirrenden Schmerz, der mit Meſſerſchärfe ihre Bruſt durchfuhr. Und es wurde kalt und tot und leer in ihr. Ohne ein Wort, einen Gruß wandte ſie ſich plötzlich zur Tür. Sie wußte ſelbſt nicht, was ſie tat. Wie ein verfolgtes Wild haſtete ſie das Treppenhaus des Sanatoriums hinab, an der weißen Geſtalt der Pförtner⸗ ſchweſter vorbei, und lief auf die Straße hinaus, immer wei⸗ ter und weiter in die fiebernde, brauſende, von Hunderttau— ſenden erfüllte Sommernacht. 19. Kapitel. Ein Jahr war ins Land gegangen. Durch die grüne Buchendämmerung des„Langen Ber— in Banſin kam ein junges Paar. Hilde und Walter. Seit acht Tagen weilten ſie ſchon in dem ſtillen, kleinen Oſtſeebade, in dem ſie ſich zum erſten Male ſeit dem Tode des Vaters eine kurze Ferienerholung gegönnt hatten. Eine harte, arbeitsreiche Zeit lag hinter ihnen, in der Walter in der Schweſter eine unermüdliche, zielklare Helferin gefunden hatte. Schulter an Schulter hatten ſie in den erſten geſchäft⸗ lichen Stürmen zuſammengeſtanden und langſam die ſchwere Kriſe wieder gebannt, die ſo unvermutet über die Klauß⸗ mann⸗Werke heraufgezogen war. Neue Abſatzgebiete waren erſchloſſen worden, ſchon ſeit langem arbeitete die Fabrik nach einer vorübergehenden Betriebseinſchränkung wieder mit voller Kraft und ſtrebte über alle Wirtſchaftsnöte und Konjunkturſchwierigkeiten ſieg⸗ haft einer neuen Blüte zu. * Sie hatten ſich auf einer einſamen Ausſichtsbank nieder⸗ gelaſſen und ſaßen hier lange, ganz dem Zauber des großen Abendfriedens hingegeben. g Gerade unter ihnen klaffte der Berg wie mit einer tiefen, offenen Wunde. Ein paar Buchenſchößlinge hingen ſturzbereit über dem ſandigen Abhang, doch ſchon wucherte junges Grün wieder in die Höhe und große Königskerzen brannten purpurn vor der nackten Erde. „Ich habe heute ſeit langer Zeit von Eva mal wieder eine Nachricht erhalten!“ unterbrach Walter endlich das be ſchauliche Schweigen.„Sie ſchreibt aus der Schweiz. Axels Lunge iſt noch immer ſtark angegriffen. Dieſer jähe Abſturz auf ſeiner Jagd nach dem Gluck iſt alſo für ihn doch nicht ohne ſchwere Folgen geblieben. Eines freilich hat er erreicht: Eva hat ſich in voriger Woche mit ihm in Davos trauen laſſen!“ Hilde hatte den Kopf nachdenklich tiefer geſenkt; ein feines Rot glühte durch den Bronzeteint ihres Geſichts. „Ich wünſche Arel alles Gute für ſein künftiges Leben“, ſagte ſie dann.„Wenn er Eva ſo liebt, wie ich ihn einſt geliebt habe, kann ich verſtehen, daß alles ſo gekommen iſt, und es ihn ſchließlich mit unwiderſtehlicher Gewalt zu ihr zurückgetrieben hat!“ Walter ſtrich ihr begütigend über die plötzlich ganz kalt gewordene Rechte. „Du biſt ein tapferes Mädel, Hilde, und ich freue mich, daß du es ſo nimmſt. Jene beiden waren ein fremdes Ele⸗ ment in unſerer Familie. Ebenſo wie auch unſer Vater in einer Verirrung gehandelt hat, als er Evas Jugend an ſich zu feſſeln ſuchte. Das mußte früher oder ſpäter zu einem Zuſammenbruch führen, und es war für ihn ein großes Glück, daß es ihm wenigſtens erſpart geblieben iſt, dies letzte noch mit Bewußtſein zu erleben!“— Hilde war aufgeſtanden und ganz dicht an den Rand des Abhanges getreten. Wie ein rieſiger Feuerball ſchwebte die ſinkende Sonne über einer ſchmalen Wolkenbank. Darunter ſchimmerte licht die See. Die erſten langen Wellen hoben ſich. Der Wind war umgeſprungen und wehte vom Land.— Da wandte ſie ſich wieder zu dem Bruder zurück. In ihrem Geſicht arbeitete es krampfhaft. All das verſunkene Leid ihrer Liebe ſtand plötzlich wieder in ihren blaſſen Augen. „Ich habe Axel vergeben“, ſagte ſie leiſe,„was er einſt an mir getan hat. Aber ich habe ihn noch nicht vergeſſen. Ja, ich werde ihn vielleicht nie vergeſſen können!“ Und dann auf einmal war auch ihr letzter Halt dahin. Mit einem ſchluchzenden Laut legte ſie den Kopf auf das harte Holz der Lehne und weinte bitterlich. Ende. Ein Reiſeerlebnis von Hermann Neumann Der Hohlweg Langſam fuhr der Wagen über die holprige Land— ſtraße. Einmal kippte er nach rechts, einmal wieder nach links. Das Pferd ging im Schritt. Es hätte ſich Hals und Beine gebrochen, wenn es Trab gelaufen wäre. Der Kutſcher hatte dennoch Mühe, die Leine ſtraff zu halten. Plötzlich legte ſich der Wagen ganz nach links, wankte auf und nieder. Ich ſtieß mit dem Kopf gegen das Verdeck. Krach, ſagte es. Dann mit einem Ruck ſank der Wagen ganz auf die linke Seite. Ein Quietſchen und Raſpeln im trockenen Chauſſeeſchotter: ramm, ramm, rammramm. Ein Rad war vom Wagen geſprungen. Oder gar die Achſe gebrochen? Ich ſprang auf die Straße. Ein Achſen⸗ bruch, ohne Zweifel. Der Kutſcher hatte Mühe, das Pferd zu halten. „Hü“, rief er,„hü. Was iſt los?“„Achſe gebrochen“, ſagte ich,„nette Beſcherung!“ Er blieb ſteif auf dem Bock ſitzen und ſtarrte mich an. In der Dunkelheit konnte ich ſeinen Blick nicht ſehen. Die Wagenlampe warf nur einen matten Schein. Aber ich glaube, er muß in dem Moment ſchrecklich geweſen ſein, furchtbar. Nach langer Zeit ſagte er langſam, mono⸗ ton:„Das iſt mir noch nie paſſiert, Herr. Ich fahre ſchon über 20 Jahre.“ Schwerfällig ſtieg er vom Bock, machte die Leine am Quergeſtänge der Deichſel feſt, drehte die Schraube der Lampe und nahm dieſe aus dem Halter. Langſam, ganz ungewöhnlich langſam ging all dieſes vor ſich. Dann ging er um den Wagen, nach der linken Seite. Das Rad lag einige Meter vom Wagen entfernt. Ein Stück der Achſe ſtak noch in der Buchſe. Er drehte es um, die Bruch⸗ ſtelle nach oben, und leuchtete dieſe mit der Lampe ab. e ganz neuer Bruch“, ſagte er kopfſchüttelnd,„eigen⸗ artig.“ Ich beſah mir Rad und Achſe.„Was nun?“ Er blieb ungewöhnlich ernſt. Er ärgerte ſich, zwei⸗ fellos.„In einer Viertelſtunde ſind wir zwar im nächſten Dorfe, aber wer ſchweißt mir jetzt zur Nacht die Achſe?“ Niemand, nein, das wußte ich auch. Aber ich mußte heute Abend noch in S.... ſein, unbedingt. „das iſt ausgeſchloſſen“, ſagte mein Kutſcher und ſchüttelte den Kopf,„früheſtens morgen früh!“ „Und wenn ich den Weg zu Fuß mache?“ Er ſah mich an, in ſeinem Geſicht lag ein eigenartiges Zucken.„Es iſt eine gute Wegſtunde“, ſagte er,„aber ich rate Ihnen nicht, jetzt zur Nacht allein den Weg zu machen.“ „Warum nicht?“ Er zögerte wieder mit der Antwort, drehte an der Lampe und tat, als müſſe der Docht höhergeſchraubt werden. Dann ſagte er:„Es iſt ſehr gefährlich, Herr, allein, Sie müſſen durch einen Hohlweg. Man hat dort ſchon manchen Reiſenden in den Abendſtunden überfallen und beraubt.“ „Neuerdings?“ „Vor einigen Tagen noch.“ 5„Das iſt ja gerade nicht ſehr erfreulich“, entgegnete ich, zog mein Etui aus der Taſche und zündete mir eine * v0 0 2 Zigarette an. Aber was nützte das Überlegen und Zögern? Es mußte einfach ſein, trotz allem, ich mußte heute nacht noch in S.... ſein.„Schließlich wird man nicht jeden, der des Weges kommt, überfallen.“ „Das nicht, aber, wie geſagt, es iſt neuerdings noch vorgekommen.“ Ich lachte.„Na, mir wird man ſchon nichts tun.“ „Sie müſſen's ja wiſſen“, entgegnete mein Kutſcher, ſteckte die Lampe wieder in den Halter, ging zurück zu dem Rad und warf es auf den Bock. Dann drehte er ſich zu mir um, ſchneuzte ſich mit einem bunten Taſchentuch. „Was wollen Sie nun tun?“ fragte er. „Ich gehe zu Fuß, zweifellos.“ Nein, da war nichts dran zu rütteln. Bis zum Dorfe hatten wir den gleichen Weg. Er nahm das Pferd am Kopf und ſchleifte den Wagen die Viertelſtunde ins Dorf. Dort ſuchten wir ein Wirtshaus. von dort aus den Schmied. Nein, vor morgen früh ſei der Wagen nicht wieder flottzumachen. Ich ließ mir den Weg nach S... zeigen, verabredete mich um eine be ſtimmte Zeit des morgigen Tages in S.... mit meinem Kutſcher und ging los.„Nehmen Sie ſich einen guten Knüppel mit“, ſagte er noch. Ich lachte.„Nein, danke, warum das?“ „Für alle Fälle.“ „Hahaha, nein, Unſinn!“ Es war 11 Uhr. Die Sichel des Mondes kam ab und zu aus den jagenden Wolken zum Vorſchein. Ein Bild, ein Gemälde, wie es von keines Menſchen Hand gezeichnet wird. Mein Weg führte durchs Feld. Einſam und ſtill war es. Ein Käuzchen ſchrie links unweit von mir. Der lehmige, naſſe Feldweg wippte unter meinen Füßen. Dann nahm mich ein Wald auf. Geſpenſtig reckten ſich weiße Birken am Wegrand im gleißenden Mondlicht. Im Unterholz knackte es. Ein Vogel ſchreckte auf, kreiſchte und ſackte wieder ins Dunkel. Ich zuckte etwas zuſammen. Zu wiſſen, beraubt werden zu können, iſt unangenehmer als die Tatſache ſelbſt. Hinter jedem Strauch, in jedem Baumſtamm ſah ich das Geſicht eines Menſchen, unheildrohend, entſetzend. Ich huſtete. Die Parole der Angſt, mit anderen Worten: Kommt nur her⸗ an, ich bin ſtark, kräftig. Man hat ſo etwas nötig bei ſolchen Gelegenheiten. Aber niemand kam, ſtörte mich, niemand, als der nächtliche Atem des Waldes, für den ich, lächerlich, in dieſer Nacht mich ängſtigte. Schmaler wurde der Weg, und allmählich ſtieg er ins Tal. Links und rechts die Hänge wuchſen gigantiſch über mich hinaus. Ginſter, Haſelnußſträucher und kleine ver⸗ krüppelte Buchen, Gräſer und Binſen klebten wie Kletten an den Hängen, hinauf bis zum Rücken. Darüber rauſchte im Nachtwind ein dichter Eichenwald. Ich befand mich in dem berüchtigten Hohlweg. Unwillkürlich hemmte ich meinen Schritt. Mir war es heiß, fiebernd heiß, trotz Nachtkälte und Wind. Dummheit, man hätte mich von einer Gefahr, wenn ſie auch tatſächlich beſtand, nicht unterrichten ſollen. Aber lächerlich, Angſt zu haben, wo— für denn? Vor einigen Tagen, geſtern oder vorgeſtern, hat man einen Menſchen hier überfallen. Gut, ja! Mußte ſich das heute wiederholen? Unſinn, aber vor⸗ wärts! Wofür hat man denn das Pfeifen gelernt? Alſo mal luſtig gepfiffen. Gefährlich? Wo denn? Ich bin noch nie ſo ſicher gegangen wie in dieſer Nacht. Aber doch wurden meine Schritte ſchneller, immer ſchneller, kaum daß ich's merkte. Enger wurde der Weg und dunkler. Da plötzlich! Hinter mir knackte trockenes Holz. Erſchrocken drehte ich mich um. Das Blut ſtockte in meinen Adern. Kaum 20 bis 30 Meter von mir entfernt kam eine Geſtalt, ein Mann. Das Herz ſchlug mir bis zum Halſe, hörbar, deutlich, wie das Hämmern eines Spechtes. Einen Moment blieb ich ſtehen. Ruhe, nur immer ruhig. Du haſt keinen Knüppel, keinen Totſchläger, nein, aber zwei Fäuſte, die zupacken können wie Schrau⸗ ben, wie Zwingen, wenn es das Leben gilt. Alſo Ruhe! Ich ging langſam weiter. Schweiß ſtand auf meiner Stirn. Was wird man zu Hauſe ſagen, wenn man mich beraubt, erſchlagen hier findet? Unſinn war es, direkter Unſinn, daß ich mir den neuen Anzug noch machen ließ. Wäre es nicht beſſer, zu laufen, zu rennen, bis ins nächſte Dorf? Es kann nicht mehr weit ſein, nein, beſtimmt nicht. Nein, nichts da. Jetzt gehe ich gerade langſam, ganz langſam, als ginge ich ſpazieren, als mache es mir überhaupt nichts, überfallen, erſchlagen zu werden. Näher kam der Fremde, immer näher. Ich ging vorwärts, langſam, mit verſchweißter Stirn. Geballt meine Hände, geſpannt meine Muskeln. Ein Tier, ein wildes Tier, nichts weiter, wartend auf den erſten Streich, das erſte Zupacken, das Fühlen der erſten Berührung. Jetzt, jetzt! Vier Schritte noch, drei, zwei, jetzt!——— Dann eine Stimme:„Verzeihen Sie, bin ich hier auf dem rechten Weg nach S....“ Ich drehte mich um und ſah in ein bleiches, ver trauenerweckendes Geſicht. Ich nickte. Antworten konnte ich nicht. Erſt nach einem guten Stück Wegs ſagte ich: „Ja, dann haben wir den gleichen Weg. Ich wollte näm 60 lich auch nach S. Die gnädige Frau überraſcht ihre Perle gerade, wie ſie ihrem Bräutigam in der Küche das Beſte vom Beſten auftiſcht:„Minna, ich bin wirklich ſprachlos!“— Minna (geſchmeichelt):„Nich, er is wirklich en ſchmucker Burſch, gnä Frau?“ 8 Pro — „ — 8 E —— eee — „Fortſetzung So kam er in das Land, wo die Menſchen mitten in Sümpfen auf Bäumen wohnen, wo auch der König auf einem Baum ſitzt und ſeine Leiter einzieht, wenn er je— mand nicht ſprechen will. Erſt als Balboa begann, mit ſeinen Leuten den Königsbaum zu fällen, ſtieg ſeine Hoheit, der Kazike von Dobeiba, hernieder. Ob er Gold habe? Nein, nicht hier, aber er werde welches bringen. Man möge ihn freilaſſen. Man tat es — und ſah weder den Kaziken, noch ſonſt jemand wieder. Der goldene Tempel iſt bis heute noch nicht gefunden. Übrigens wäre Balboa mitſamt ſeinen Leuten er⸗ mordet worden, wenn nicht eine kleine Indianerin, die ſich in ihn verliebt hatte, ihm den Anſchlag verraten hätte. Aber Balboa zog es doch vor, ſich aus dieſer Gegend zurückzuziehen und von dem Land des Kaziken Careta aus den Marſch durch den Kontinent anzutreten. Langſam drang man durch gebirgige Zonen, über ſchmale Pfade vor. Man mußte ſchon ſtark und kernig ſein, wenn man auf dieſen Wegen in der ſchweren Rüſtung nicht den Atem verlor. Ein paar Fürſten wurden noch mit dem Knall der Feuerbüchſen verjagt und deren Schätze geraubt. Im übrigen aber kam man recht gut vorwärts. Ein Meer wird getauft Man ſchrieb den 26. September, als Balboa von einem Berggipfel aus das Meer der„anderen Seite“, den Stillen Ozean, in ſeiner ganzen Größe vor ſich liegen ſah. Zwei Tage ſpäter ſtieg er— in der einen Hand ein Schwert, in der anderen ein Banner, bis zu den Knien ins Meer und rief: „Lange lebe unſer hoher und mächtiger Monarch Don Ferdinand, in deſſen Namen ich hiermit Beſitz ergreife von dieſem Meer und allen Ländern und Inſeln, welche es beſpült. Solte ein anderer Herrſcher oder Feldherr, ſei er Chriſt oder Ungläubiger, es ſich je einfallen laſſen, irgend⸗ einen Anſpruch auf dieſe Länder und Inſeln zu machen, ſo bin ich bereit und gerüſtet, ſie im Namen meines Ge⸗ bieters zu verteidigen, denn dieſem gehört die Herrſchaft ſe elden der gaben Fuudea l über dieſen Teil von Indien von nun an bis in alle künftigen Zeiten, ſolange die Welt beſteht bis zum jüng⸗ ſten Tage, an welchem Gericht gehalten wird über die ganze Menſchheit!“ Vor ſo viel Würde war auch der Stille Ozean ohn⸗ mächtig. Balboa koſtete ein wenig von dem Waſſer, bei Gott, es war ſalzig. Das war alſo der Stille Ozean. Pedrarias de Avila— Statthalter von Darien Wäre das Wetter etwas günſtiger geweſen, hätte Balboa auch noch Peru auf dieſer Fahrt erobert. So aber kam er gerade rechtzeitig nach Darien zurück, um einen ge⸗ wiſſen Pedrarias de Avila begrüßen zu können, der, zum Statthalter von Darien ernannt, eingetroffen war, um ſeine Funktionen auszufüllen. Das verdankte Balboa dem verfluchten Eneiſo, der dem König mit wüſten Rebellengeſchichten den Kopf heiß gemacht hatte, ſo daß dieſer gleich fünfzehn Schiffe hin⸗ überſchickte. Was ſollte Balboa beſſeres tun, als ſich fügen? Er war zurückhaltend, ſtill, erfreute ſich, wie ſchon bisher, größter Beliebtheit bei ſeinen Leuten und in ganz Darien und bot dem Pedrarias wenig Angriffsflächen. Aber ſo etwas ſuchte der Statthalter gerade, denn er traute dem ſtillen Balboa nicht. Er war ihm zu freund⸗ lich geweſen bei der Landung. So leicht gibt ein berühm⸗ ter Eroberer ſeinen Sieg nicht preis. Nun, wenn er keinen Anlaß hatte, ihm einen Strick zu drehen, würde er den Anlaß ſchon herbeiführen. Er ſchickte ihn auf Expeditionsreiſen, die zur Ausſichtsloſig⸗ keit verdammt ſchienen. Als ein Schreiben des ſpaniſchen Königs anordnete, daß Pedrarias ein wenig manierlich mit Balboa umgehen ſolle(der dem Königshof immer fünf v. H. von ſeiner Goldbeute geſchickt hatte), ging der Statthalter in ſeiner Katzenfreundlichkeit ſo weit, ihm ſeine in Spanien lebende Tochter als Gattin zu offerieren. Als Revolutionär gefangen und geköpft Balboa ſchien wirklich alle Herrſchergelüſte abgelegt zu haben. Er trug ſich mit dem Plan, das damals auf⸗ gegebene Peru zu erobern. Aber während er günſtiges Wetter abwartete, traf ein Schreiben bei ihm ein, er möge wald, Feld ùud leide Das Geheimnis der Wüſten⸗ pflanze Tempo durch den — die Naſe voll Erde und Grashalme aus der Schnauze hängend— im D-Zug⸗ Park wurden, ernſthaft unterſucht zu werden. Die Vorſchrift der ländlichen Kräuter— ſammler, dies und jenes Kraut nur bei jagte, unter T len, aber ler ere ſen eie Tce, Eine merkwürdige Wüſtenpflanze iſt von einem Naturforſcher am Carnegie— Inſtitut auf ihre Fähigkeit, ohne Waſſer⸗ zufuhr zu leben, unterſucht worden Das betreffende Gewächs gehört zur Familie der Gurken und iſt in den Wüſtenſtrichen der weſtlichen Vereinigten Staaten zu Hauſe. Wie die meiſten Pflanzen, beſitzt ſie Vorrichtungen zum Aufſammeln und Feſthalten eines Waſſervorrats, der in dieſem Falle in einer kürbisartigen Er— weiterung am Anſatz des Stammes be— ſteht. Dieſer Teil der Pflanze iſt noch mit einer beſonderen Art von Haut be— deckt, die ſeinen Inhalt vor der Verdun⸗ ſtung ſchützt. Während der Trockenzeit liegt das Gewächs unverändert im heißen Wüſten⸗ ſande und bildet erſt beim Beginn eines Regenfalls ſchnell Wurzeln und Schöß⸗ linge aus und bringt ferner in verhält⸗ nismäßig kurzer Zeit den Samen zur Reife. Die Stengel ſterben dann ab, und das übrige bleibt für die nächſte Wachs⸗ tumszeit zurück. Einige dieſer natürlichen Waſſer— behälter wurden im Jahre 1923 geſam⸗ melt und in einen trockenen Schrank im Carnegie-Muſeum geſetzt, wo ſie ohne Unterbrechung bis 1928 geblieben ſind. Jedes Jahr hat nun die Pflanze zu einer Jahreszeit, die dem Eintritt des Regens in ihrer Heimat entſpricht, ihre Stengel getrieben und ihre Fortpflan⸗ zungspflichten wenigſtens einige Male erfüllt. Volle fünf Jahre hat alſo das Waſſer ausgereicht, das dieſes ſonder— bare Gewächs im Jahre 1923 zum letzten Male aus der Natur zu ſchöpfen im⸗ ſtande geweſen war, und noch immer iſt es geſund und wird mit ſeinem Vorrat vielleicht noch mehrere Jahre fortwirt⸗ ſchaften. Bumſemann wird freigeſprochen Henſchke iſt Parkwächter. Er liebt ſeinen Beruf und betreibt ihn mit Leiden⸗ ſchaft. Wehe dem Kind, das eine Blume abreißt, wehe dem Hund, der den Raſen aufwühlt. Lieber ließe er ſich die Haare ausreißen oder in ſeinem Herzen wühlen. Und ſo konnte man ihn vor einigen Wochen ſehen, wie er dahinraſte und be⸗ müht war, einen Terrier zu fangen, der großzügiger Verachtung aller vorgeſchrie— benen Wege durch die Rabatten fegte, über kleine Hecken ſprang und, auf die Straße gelangend, mit knapper Not an drei Autos und einer Elektriſchen vor— über, um die Ecke verſchwand. Nur noch ſeinen ſchwarz-weiß geringelten Schwanz ſah Henſchke im Gedränge ein paarmal auf⸗ und niederwippen— dann nichts mehr. Henſchke kehrte außer Atem und außer Faſſung in ſeinen Park zurück und ſtand racheſchwörend in ohnmächtiger Wut an dem gähnenden Loch, das ſein Feind in den Samtraſen gewühlt hatte. Wochen— lang belauerte Henſchke nun alles, was an Hunden in ſeinen Park kam. Aber keiner war darunter mit einem ſchwarz— weiß geringelten Schwanz. Bis— ja, bis er ihn doch wiederſah. Da ſaß er vor einem Zigarrenladen und ſonnte ſich Die ſchwarz⸗weißen Ringel leuchteten ordentlich. Keine Woche ſpäter, ſtanden Henſchke, ſein Feind und deſſen Herr vor dem Richter. Herrchen ſchwor, daß ſein „Bumſemann“ nie im Leben allein im Park herumlaufe, dazu ſei er viel zu an— hänglich. Henſchke lachte Hohn und be— wies ſeine Ausſage durch Bumſemanns Schwanz. Herrchen gab an, daß Bumſe— mann fünf Brüder und Schweſtern habe, die alle in derſelben Gegend lebten, alle einen ſchwarz⸗weiß geringelten Schwanz beſäßen und es ebenſogut geweſen ſein könnten. Vertagung. Darauf Vor⸗ führung von fünf Beſitzern ſchwarz-weiß geringelter Schwänze. Henſchke muß ſie ſtaunend anerkennen. Bumſemann wird freigeſprochen. Der„Mondſtich.“ Sonderbare Wirkungen des Mondlichts. Es gibt nicht nur einen Sonnenſtich, es gibt auch einen Mondſtich. Bei uns zwar droht kaum Gefahr von dieſer Möglich⸗ keit. Aber in den Tropen, wo der Mond beſonders hell ſtrahlt, ſoll ſich nur jeder in acht nehmen, ſich ſeinem Licht allzu lange ohne Schutz auszuſetzen. Der Inſtinkt des Menſchen— in lächerlichen Abarten oft Aberglauben ge— nannt— ſchreibt dem Mondlicht eine ganze Menge beſonderer Eigenſchaften zu, die lange von der Wiſſenſchaft be⸗ lächelt, nun doch der Ehre gewürdigt ab- oder zunehmendem Mond zu pflücken, die Vorſchriften gewiſſer alter Schäfer, nur bei beſtimmten Mondkonſtellationen zu ſäen und zu ernten, ſcheinen doch nicht ſo ganz nur auf Aberglauben ruhen. Obwohl das Mondlicht als einfacher Reflex des Sonnenlichtes mit ſeiner ge— ringen Stärke kaum irgendwelche beſon— deren Kräfte erwarten läßt, iſt nun von amerikaniſchen Forſchern feſtgeſtellt wor⸗ den, daß die Wirkungen der Mond— ſtrahlen doch ganz erheblich ſind. Pro⸗ feſſor Macht führt die beſonderen Er— ſcheinungen auf das polariſierte Licht des Mondes zurück, das die Macht hat, in Pflanzen die Verwandlung von Stärke in Zucker zu beſchleunigen und ſomit ein vermehrtes Wachstum hervorruft. Auch Bakterien unterliegen dieſem Geſetz, und ſo iſt es zu erklären, daß man in den Tropen die Nahrungsmittel vor Mond⸗— licht ſchützt, da ſie ſonſt einem ſchnellen Verderben ausgeſetzt ſind. Im Zu⸗ ſammenhang damit erklärt ſich natürlich auch das beſſere Wachstum von Getreide, das bei Vollmond ausgeſät wurde. Aber nicht nur Pflanzen ſtehen unter dem Einfluß des Mondlichtes, auch Tiere und Menſchen merken ſeine Folgen. Nachtwandler, deren Spaziergänge von der exakten Wiſſenſchaft in der Hauptſache für unzuſammenhängend mit dem Mond gehalten wurden, haben unzweifelhaft unter ſeinem Licht zu leiden. Bei ſtarken Mondbeſtrahlungen ergab ſich in den Tropen bei verſchieden beobachteten Fällen ein Zuſtand, der mit dem Son⸗ nenſtich gewiſſe Ahnlichkeit aufwies und getroſt mit„Mondſtich“ bezeichnet werden lann. zu be⸗ Jägerfreuden Der Jäger ſitzt hoch auf der Kanzel im Anſitz auf den Bock. Kommt ein Som⸗ merfriſchler vorbei, ſchaut hoch und ſetzt ſich unter den Baum Fängt an laut und herzhaft zu ſingen. Der Jäger zerſpringt.„Hallo, Sie, Herr! Können Sie denn nicht woanders hingehen und ſingen? Der Wald iſt doch groß genug.“ „Das ſchon“, ſagt der Fremde liebens⸗ würdig, aber nicht überall ſitzt ein Jäger und ärgert ſich...“ ee 2— zum Statthalter kommen in einer Dienſtangelegenheit. Balboa ging— und kehrte nie mehr an die Geſtade ſeines Stillen Ozeans zurück. Man nahm ihn gefangen. Der Statthalter be— ſchuldigte ihn, geſtützt auf die Ausſagen von zwei Tauge⸗ nichtſen, die Balboa aus dem Dienſt ausgeſchieden hatte, eine Verſchwörung angezettelt zu haben, die zum Sturz des Statthalters, des Stellvertreters des Königs, führen ſollte. Darauf ſtehe der Tod. Und ſo verurteilte man dieſen Entdecker des Stillen Ozeans zum Tode durch das Schwert, zu vollſtrecken im Morgengrauen auf einem öffentlichen Platz von Acla. Ein Einſpruch war ſinnlos. Ein Gewalt- und Blut⸗ urteil gemeiner Neider koſtete Balboa das Leben, das er als Glücksſpieler und Eroberer, als Organiſator Krieger, als Entdecker und— zum Schluß— als angeb⸗ licher Hochverräter bis zur Neige auskoſtete. Auf dem Marktplatz von Acla verklang dieſes Leben unter dem Schwert des Henkers. Die Zauberinſel Bimini geſucht und Florida gefunden Juan Ponce de Leon und ſein größtes Ziel. Ewiger Traum der Menſchheit, ſich immerwährende Jugend erhalten zu können. Jungmühlen und Zauber⸗ quellen ſuchte man, ohne ſie freilich zu finden. Einer der tapferſten Leute, die Spanien in ſeiner Eroberungszeit in die Welt ſchickte, Juan Ponce de Leon, verſchwendete ſein ganzes Leben an dieſe Schimäre. Auf dieſer Suche nach Bimini entdeckte er viele bis dahin unbekannte Inſeln und Küſten. Der Goldfluß von Porto Nico Damals, als man zuerſt in einer breiteren Sffentlich⸗ keit von Juan Ponce de Leon hörte, war er ſchon ein grauhaariger, ein wenig zermürbter Mann. Sein Lebtag hatte er den Degen geführt. Sogar gegen die Mauren von Granada hatte er in glorreichen Tagen ſeinen Mann geſtanden. Auf Eſpanola war der Dienſt nicht gerade leicht. Diego Colombo, der Sohn des großen Admirals Colombo, führte die Regierung. Man ſchlug ſich mit den Eingeborenen in einem läſtigen Partiſanenkrieg herum. Bis Juan Ponce de Leon auf einmal im Oſten ein wenig dazwiſchenfunkte, ſo daß auf einmal Ruhe wurde. Der Handſtreich hatte ihm ſolchen Ruhm eingetragen, daß Colombo ihn zum Befehlshaber der Oſtprovinz von Eſpanola machte. ö Und damit begann eigentlich das Glück oder Unglück Leons, je nachdem worin man Glück oder Unglück ſieht. Von der äußerſten Spitze ſeines„Reiches“ aus ſah er ſeine Inſel in der Ferne liegen. San Juan hatte Chriſtofo Colombo ſie genannt, Boriquen hieß ſie bei den Eingeborenen, Porto Rico nennen wir ſie heute. Man erzählte ihm ſolange von dem Gold, das dort auf der Inſel zu finden ſei, daß er ſich eines Tages hin⸗ überwagte. Der Kazike Agueybanah war der Regen- der Inſel, ein netter, freundlicher und unbedingt charakter⸗ voller Mann, der ſich freute, daß ein Weißer ihn beſuchen kam. Er zeigte ihm ſein Land, ſeine Wälder, ſein Gold und führte ihn auch zu dem Fluß Sebuco, wo Leon die Goldkörner im Sand ſchillern ſah. Faſt hätte Leon ver⸗ geſſen, die Anſtandsfrage an Agueybanah zu richten, ob er ſich nicht zum Chriſtentum bekehren wolle. Er tat das in letzter Stunde, fand nicht einmal Zeit, dem Kaziken zu erklären, was er überhaupt damit meinte und erhielt demgemäß eine ablehnende Antwort. Dieſe Antwort war mit ſchuld daran, daß der Gouverneur auf Porto Rico nach Prüfung der Goldproben ohne weiteres zuſtimmte. die Inſel zu erobern, zwar ſei das Gold nicht erſtklaſſig. Aber dafür ſeien die Bewohner ja auch Götzenanbeter... Und wer die Inſel erobern ſollte? Natürlich nie⸗ mand anders als— Juan Ponce de Leon. Indianertreue gegen Eroberertücke Der brave Kazike war auch dann noch nicht miß⸗ trauiſch, als Leon auf der Inſel landete und ihm mit⸗ teilte, er wolle ſich hier einige Zeit aufhalten, ja, er wies ihm ſogar in einer ſchönen Gegend einen guten Platz an. Die Situation wurde erſt anders, als Leon den Platz großartig befeſtigt hatte und Zinſen und Steuern einfor⸗ derte. Erſt zahlten die Eingeborenen, immer in der An⸗ ſicht, die Weißen ſeien vielleicht große Hexer oder kämen gar aus dem Himmel. Aber ein verkrüppelter Indianer, Brayoan, bewies den Volksgenoſſen das Gegenteil: er bot ſich an, einen jungen, reichen Spanier über einen Fluß zu tragen, unterwegs tauchte er ihn ſo lange unter, bis der Spanier tot war. Beweis: die Weißen ſind ſterb⸗ lich. 48 Stunden ſpäter war die Inſel in Rebellion. Die Spanier veranſtalteten ein ſchauerliches Schlach⸗ ten. Aber erſt als Agueybanah ermordet war, brach der Widerſtand der Indianer zuſammen. Der Hund mit dem Armbruſtſchützen⸗Sold Zum erſtenmal wurden damals auch Hunde einge— ſetzt im Kampf gegen die Indianer. Da gab es einen Hund Berezillo, der ein wahres Genie des Nahkampfes geweſen ſein ſoll. Er bewährte ſich ſo gut, daß die Spa— nier ihm nicht nur die Verpflegung, ſondern auch den Sold eines Armbruſtſchützen ausſetzten. Ein halbes Dutzend giftiger Pfeile machten viel ſpäter ſeinem Leben ein Ende. Sein Stammbaum war berühmt und gefürchtet, überall, wo Indianer gegen Spanier im Kampfe ſtanden. (Fortſetzung folgt.) und — ͤ— 2 über Lond mer N amtes Lein Voi i fehle im 1 Nelg. und Blut⸗ 5 er währende Zauber⸗ Liner det rungszeit ſchwendete fentlich⸗ ſchon ein in Lebtag Mauten jen Mann gt gerade Admirals h mit den g herum. ein wenig te. Der en, daß iu von 1 Unglück lück ſieht. 18 ſah et an hatte e bei del 15 datt ein Gold Leon die Leon ver ſchten, ob F tat das f Kozilen d erhielt vort wal co der Au 1 ſämen ſdianet, leil. 1 einen e untel, ud ſterb⸗ 5 Zglach⸗ brach del Aus Nah und Fern Auftöſung des Zweckverbandes Gruppenwaſſerwerk Soſſenheim. ** Frankfurt a. M. Im Jahre 1911 haben ſich die nörd⸗ lich von Frankfurt am Main und Höchſt gelegenen Ge— meinden Soſſenheim, Unterliederbach, Sulzbach und Eſch⸗ born zur gemeinſamen Beſchaffung einer Waſſergewin⸗ nungsanlage zuſammengeſchloſſen und einen Zweckverband gebildet. Das Waſſerwerk für dieſen Bezirk iſt in den Soſ⸗ ſenheimer Wieſen errichtet worden und hat ſeine Aufgaben im allgemeinen gut erfüllen können. Durch die Einge⸗ meindung von Unterliederbach und Soſſenheim nach Höchſt und Frankfurt am Main ſind zwei Drittel der Anteile die⸗ ſes Gruppenwaſſerwerks ſchon ſeit acht Jahren im Beſitz der Stadt Frankfurt am Main. Infolge der fortſchreiten⸗ den Bebauung reichten allmählich die Waſſervorräte für das Gruppenwaſſerwerk nicht mehr aus. Der Verſuch, durch Tiefbohrungen weiteres Waſſer zu gewinnen, ſchlug fehl. Es wird daher auf die Dauer nichts anderes übrig bleiben. als daß die Verſorgung dieſes ganzen Gebiets das Städ— (ſche Waſſerwerk Frankfurt am Main übernimmt, deſſen Rohrleitungen bereits mit denen des Gruppenwaſſerwerks verbunden ſind Aus dieſem Grunde ſind die beteiligten Ge⸗ inden übereingekommen, den ſeither beſtehenden Zweck— verband aufzulöſen. Das bisherige Gruppenwaſſerwerk geht auf die Stadt Frankfurt am Main über. Die Stadt Frankfurt übernimemt auch die dort beſchäftigten Angeſtell⸗ ten und Arbeiter. Die Gemeinden des bisherigen, Zweck— verbandes erhalten dafür, daß das Gruppenwaſſerwerk auf die Stadt Frankfurt am Main übergeht, gewiſſe Geldan⸗ teile ausgezahlt. Schwimmwettkämpfe an den heſſiſchen Schulen. Darmſtadt. Im Zuſammenhang mit der Anordnung über die Sommerkampfſpiele gibt die Abteilung 2 der Landesregierung den Schulen bekannt, daß auch im Som⸗ mer 1936 die Schwimmwettkämpfe um die Ehrengabe des NLB durchgeführt werden. Nach Mitteilung des Haupt⸗ amtes für Erziehung im NS ſoll eine Aenderung der Leiſtungsprüfungen nicht eintreten. Falls keine weiteren Beſtimmungen durch das Hauptamt für Erzieher erlaſſen werden, gilt ſinngemäß das Ausſchreiben vom 13. Juli 1935 auch für dieſes Jahr, ſo daß die Vorbereitungen und die Durchführung des Schemm-Schwimmens nunmehr rechtzeitig veranlaßt werden können. 20 verſchiedene Bezeichnungen für einen Wein. Mainz. Vor einiger Zeit wurde in Oppenheim am Rhein eine jüdiſche Weinhandlung polizeilich geſchloſſen, da ſich die Inhaber ſchwere Betrügereien und Vergehen gegen das Weingeſetz hatten zuſchulden kommen laſſen. Wie die Er— mittlungen ergaben, vertrieb die jüdiſche Firma durch zahl⸗ reiche Vertreter ihre Weine in ganz Deutſchland und hatte ſich umfangreiche Preisliſten zugelegt, die ein reiches An⸗ gebot an Weinen enthielt. In Wirklichkeit waren die Vor⸗ räte äußerſt gering, ſo daß es unmöglich geweſen wäre, die Beſtellungen auszuführen. Aber auch da wußte man ſich zu helfen, indem man einfach ein und denſelben Wein mit den verſchiedenſten Etiketten verſah. So entſtanden bei— ſpielsweiſe aus einem Wein faſt 20 verſchiedene Sorten, die dann den Kunden geliefert wurden. Das Gericht ſah in dieſen Betrügereien gleichzeitig eine ſchwere Schädigung der Winzer und des Weinhandels und verurteilte den einen der Inhaber. Ludwig Man. zu 13 Monaten Gefänanis und 10000 Mark Geldſtrafe, während ſein Bruder Siegfried 10 Monate Gefängnis und 8000 Mark Geldſtrafe erhielt. * ** Frankfurt a. Mm.(Die Generalprobe des Schnellkaſſierers.) Der bisher unbeſtrafte 30jäh⸗ rige Hugo Schmidt hatte einen Kaſſiererpoſten erlangt. Eines Tages war er ſpurlos verſchwunden und mit ihm fehlten 1470 Mark einkaſſierter Gelder, die er innerhalb drei Tagen eingenommen hatte. Der in geordneten Ver— hältniſſen lebende Kaſſierer, der keinerlei Paſſionen hatte, begab ſich zu ſeinem Bruder nach Meißen und lebte dort ſozuſagen in ſtiller Zurückgezogenheit. Als er verhaftet wurde, hatte er etwa 500 Mark von dem veruntreuten Geld ausgegeben, Er bezahlte damit einige kleine Schulden und ſchaffte ſich Kleidungsſtücke an. Aus welchem Grunde Schmidt die Verfehlung beging, ließ ſich auch in der Ge⸗ richtsverhandlung gegen ihn nicht ergründen. Sein Ver⸗ halten wurde als recht eigentümlich bezeichnet. Ein Zeuge bekundete, daß er einen Monat vor der Tat augenſcheinlich eine Generalprobe unternommen hatte, denn auch damals kaſſierte er in aller Eile einen hohen Betrag ein, lieferte aber alles, wenn auch zum Teil verſpätet, ab. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Untreue zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr und zu 20 Mark Geldſtrafe. * Limburg.(Ein neues Arbeitsamt.) Die Reichsanſtalt für Arbeitsloſenvermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung hat von einer Limburger Firma das frühere Kaufhaus am Bahnhofsplatz gemietet, um nach größeren Umbauten mit einem Koſtenaufwand von 30 600 Marl das Arbeitsamt Limburg hier unterzubringen. Bisher be⸗ ſand ſich das Arbeitsamt in zwei räumlich voneinander getrennten Häuſern, deren Räume völlig unzulänglich waren. Nach Ausführung des Umbaues wird Limburg über ein modernes Arbeitsamt verfügen. * hahnſtätten(Aar).(Wildernde Hunde räu— men unter dem Rehbeſtand auf.) Seit längerer Zeit wüten wildernde Hunde unter den Rehbeſtänden in den Wäldern der Aar. Dieſer Tage wurde wieder eine Ricke, die demnächſt zwei Kitzchen geſetzt hätte, von einem ſolchen vierbeinigen Wilderer geriſſen. Diesmal gelang es jedoch, den Beſitzer des Hundes feſtzuſtellen. ** Kaſſel.(Ein Elfjähriger als Brandſtif⸗ ter.) Vor einigen Tagen brach in Benkhauſen, Kreis Korbach, auf dem Wohnhausboden des Schmiedemeiſters Chriſtian Schalk Feuer aus, wodurch der Dachſtuhl, ſowie einige Heu- und Strohvorräte und Wurſtwaren vernichtet wurden. Das übrige Mobiliar ſowie Vieh wurde gerettet. Durch das ſchnelle Eintreffen der Feuerwehr konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Als Täter wurde der 11 Jahre alte Sohn Werner des Brandbetrof⸗ ſenen ermittelt, der nach längerem Leugnen ein Geſtändnis dahin ablegte, das Feuer mit einem Streichholz, das er am Schornſtein angeſtrichen und ins Stroh gefallen ſei, ange⸗ zündet habe. Der Schaden beträgt etwa 2000 Mark. * fKteaſſel.(Die Ehefrau mißhandelt.) Mit unglaublicher Roheit ging in der Altſtadt ein Mann gegen ſeine Ehefrau vor. Die Frau erſtattete gegen ihren Mann Anzeige, weil er ſie nach der Entbindung mit Fauſtſchlägen ins Geſicht und Fußtritten gegen den Unterleib in brutaler Weiſe mißhandelt hatte. Im beſchleunigten Verfahren ſoll die Aburteilung des Rohlings erfolgen. Darmſtadt.(Evangeliſch⸗ kirchliche Dienſt⸗ nachrichten.) Ernannt wurden: der Pfarrer Friedrich Widmann der Pfarrei Weſt II der Martinsgemeinde zu Darmſtadt, Dekanat Darmſtadt, zum Pfarrer der Pfarrei Oſt J der Martinsgemeinde zu Darmſtadt.; der Pfarrer Paul Nürnberger zu Ober-Ramſtadt zum Pfarrer der Pfarrei Weſt Il der Martinsgemeinde zu Darmſtadt; der Pfarrverwalter Karl Neuhaus an der Marktkirche zu Wiesbaden zum Pfarrverwalter der zweiten Pfarrei Lan⸗ gen; der Pfarrer i. R. D. Ludwig Berck zu Darmſtadt zum Pfarrverwalter der Pfarrei Ober⸗Ramſtadt; der Pfarrer Hans Hahn zu Oppenheim zum Pfarrer der Pfarrei Erven⸗ heim; der Pfarrverwalter Paul Neumeyer zu Gladenbach (1. Pfarrei) zum Pfarrverwalter der zweiten Pfarrei Gladenbach. Entlaſſen wurde: der Pfarrverwalter Hans Ludolph zu Simmersbach auf ſeinen Antrag. Er über⸗ nimmt eine Pfarrſtelle in Elm, Kirchenkreis Schlüchtern. Darmſtadt.(Vergiftung durch Hackfleiſch⸗ brötchen.) Vom Amtsgericht wurde ein Angeklagter wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz und wegen ſahrläſſiger Körperverletzung zu einer Geldſtrafe von 500 Mark verurteilt. Die Beweisaufnahme ergab, daß am 29. September vorigen Jahres zwanzig bis fünfundzwanzig Perſonen nach dem Genuß von Hackfleiſchbrötchen, von denen der Beſchuldigte wöchentlich 1000 Stück für je 15 Pfennig abſetzte, an Vergiftungserſcheinungen erkrankt waren. Das von dem Beſchuldigten verwandte Hackfleiſch war nach dem Gutachten des Sachverſtändigen total ver— dorben, eine Reihe von Zubereitungsgegenſtänden ſchmutzig und unſauber. Darmſtadt.(Doppelte Strafe in der Beru— fung.) Ein wegen Betrugs vorbeſtrafter Darmſtädter war im Januar vom Schöffengericht wegen Betrugs im Rückfall zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hat ſeinen Nebenverdienſt dem Wohlfahrtsamt verſchwie⸗ gen und dieſes um 192 Mark geſchädigt. Auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft hin wurde jetzt das erſte Urteil im Strafmaß auf das Doppelte erhöht. Alzey.(Pfarrer nach der Konfirmation geſtorben.) Am Tag der Konfirmation, nachdem er morgens noch die Einſegnung ſeiner Konfirmanden vorge⸗ nommen hatte, iſt in Planig der evangeliſche Pfarrer Otto Horſt plötzlich geſtorben. Pfarrer Horſt ſtand im 60. Lebensjahr und war Seelſorger von Planig, Biebelsheim und Ippesheim. Nidda.(S ch weinemarkt.) Auf dem hieſigen Schweinemarkt ſtanden 410 Tiere zum Verkauf. Nach ſchleppendem Handel verblieb Ueberſtand. Es kaſteten bis zu 6 Wochen alte Ferkel bis 25 Mark, 6 bis 8 Wochen 25 bis 27 Mark. 8 bis 10 Wochen 28—33 Mark, ältere Tiere 37—38 Mark je Stück. Aus Mannheim Mannheim, 9. April. Motorrad gegen Auto. Auf der Landſtraße Wall⸗ ſtadt Ladenburg ſtieß ein Perſonenkraftwagen mit einem Motorrad, deſſen Fahrer kurz vor dem in gleicher Richtung fahrenden Perſonenkraftwagen wenden wollte, ſo heftig zu⸗ ſammen, daß der Motorradfahrer und ein Mitfahrer auf die Straße geſchleudert wurden. Beide erlitten erhebliche Ver⸗ letzungen. Der Perſonenkraftwagen fuhr durch den Zuſammen⸗ ſtoß gegen einen Baum und wurde ſtark beſchädigt. Das Motorrad wurde vollſtändig zertrümmert. Schwerer Motorradzuſammenſtoß. In der Nacht ſtießen auf der Kreuzung Tatterſall- und Moltkeſtraße zwei Motorräder ſo heftig zuſammen, daß beide Fahrer auf die Straße geſchleudert wurden. Hierbei erlitt einer der Fahrer lebensgefährliche Verletzungen, während der andere mit geringeren Verletzungen davonkam. Gefängnis für ungetreuen Beamten. Mannheim, 9. April. Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte nach zweitägiger Verhandlung den 34jährigen Stadt⸗ inſpektor Ernſt Herd von hier wegen Untreue, Amtsunter⸗ ſchlagung und Betrugs in ſieben Fällen zu zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis, ferner zu 1100 Mark Geldſtrafe oder weiteren 110 Mark Geldſtrafe.— Der ſeit 1920 in der ſtädti⸗ ſchen Verwaltung beſchäftigte Angeklagte hatte in der Ver⸗ waltung noch verſchiedene Nebenämter, in denen er infolge ſeiner Verſchuldung die ſtrafbaren Handlungen beging. Mit ſeinem Gehalt von netto 340 Mark kam er nicht aus. Auch beging er eine Reihe von Darlehensſchwindeleien unter dem Vergeben der Abſicht eines Bauvorhabens. In einem 5 75 9 er der Beſeitigung von Perſonalakten für ſchuldig erklärt. Seidelberg.(Anſtrahlung der Heiliggeiſt⸗ kirche.) Die im Sommer vorigen Jahres eingeführte An⸗ ſtrahlung der Heiliggeiſtkirche hat bei allen Beſuchern Heidel⸗ bergs lebhaften Beifall gefunden. Die Anſtrahlung des die Heidelberger Altſtadt beherrſchenden Turmes wird daher auch in dieſem Jahre wieder aufgenommen. Zunächſt iſt die Beleuchtung bis einſchließlich Oſtermontag, 13. April, vor⸗ geſehen. Die Anſtrahlung erfolgt jeweils vom Einſetzen der Dunkelheit bis 23 Uhr. Wertheim.(15 Obſtbäume durchgeſägt.) Kaum hat ſich die Erregung über die frevelhafte Tat an dem landwirtſchaftlichen Eigentum eines Volksgenoſſen in Sachſen⸗ hauſen gelegt, da hört man ſchon wieder von einer derartigen verbrecheriſchen Tat, diesmal in Reicholzheim. Ein noch nicht ermittelter Unmenſch hat auf dem Grundſtück des Kriegs⸗ beſchädigten Anton Rück fünfzehn neunjährige Obſtbäume am Fuße des Stammes durchſäat. () Pforzheim.(Ein Schalthaus fliegt in die Luft.) In mehreren Stadtteilen verſagte abends das elek⸗ triſche Licht. Als in einer hieſigen Fabrik nämlich die Motoren abgeſtellt wurden, hat ſich ein ſtarker Stromſtoß ereignet, der verheerende und gefährliche Folgen hatte. Er brachte in einem Schalterhäuschen in der Habermehlſtraße einen Flammenbogen zum Ueberſpringen, der das Dach dieſer Trennſtation ſprengte und hoch über den Bürgerſteig weg an einen Bretterzaun ſchleuderte. Durch Kurzſchluß wurde die 5000 Volt-Leitung zum Elektrizitätswerk ſtark beſchädigt. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm-Nummern: 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert 1; 7 Früh⸗ nachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmel⸗ dungen; 8.05 Bauernfunk, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 10.45 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei: 18 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nach⸗ richten. Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 12. April: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter; 8.05 Frohe Oſtern; 8.45 Orgelchoräle; 9 Katholiſche Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Mit Ham⸗ mer und Pflug; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Das heimliche Alemannien: 11.30 Die Sonne tönt nach alter Weiſe, Funk- folge: 12 Muſik am Mittag; 14 Kinderfunk: 14.45 Das Volk erzählt; 15 Deutſche Scholle; 16 Nette Sachen aus Köln; 18 Kennſt Du Deinen Rundfunk?, Preisfrage an alle; 18.30 Heitere Overnſzenen: 19 Oſterſpaziergang, feiertägliche Funkfolge; 20 Oberon, Oper von E. M. von Weber; 22 Zeit, Nachrichten; 22.30 Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Montag, 13. April: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Sendepauſe; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Choralblaſen; 9 Evangeliſche Morgen⸗ feier; 9.30 Franz Liſzt als Orgelvirtuoſe; 10 Lob der Erde, Morgenfeier; 10.30 Bach— Beethoven— Reger, Klavier⸗ muſik; 11 Aus der Welt der Oper; 11.30 Fröhliche Weiſen, 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht;: 14 Kinderſtunde; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Muſik am Hofe Friedrichs des Großen; 15.30 Ritter vom hohen„C“; 16 Wie es Euch gefällt; 18 Eierwerfen, öſterlicher Volksbrauch; 18.15 Die Köniain der Inſtrumente, anſchl.: Die Teufelstriller⸗Sonate; 19 Melodie und Rhythmus; 19.40 Turnen und Sport haben das Wort; 20 Spielbälle der Fröhlichkeit, buntes Funkfeſt; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Großer Preis von Monaco, Funkberichte; 22.45 Wetter, Sport; 23 Wir ſchalten um auf Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Dienstag, 14. April: 8.30 Unterhaltungskonzert; 9.30 Sendepauſe; 11 Schall⸗ plattenkonzert; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.15 Von Blumen und Tieren; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Das Veilchen, die Feigwurz und der Aronſtab, natur⸗ kundliche Plauderei; 19 Furioſo, Schallplattenkonzert; 19.45 Entfernungsſchätzen; 20.10 Zauber der Stimme; 21.10 Wir bitten zum Tanz; 22.30 Konzert der USA Navy⸗Band; 23 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 15. April: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Schallplattenkonzert; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sende⸗ pauſe; 15.30 Pimpfe als Altertumsforſcher, Hörberichke; 16 Muſik am Nachmittag; 17.40 Eroica, Erzählung; 19.45 Die Frau im Pfahlbau, Hörbild; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Schwingende Saiten, klingende Weiſen, unter⸗ haltende Muſik; 22.30 Max Fühler— Aus eigenen Werken; 23.15 Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Sendepauſe; 11.15 Programmanſage, Wixt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags⸗ konzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nach⸗ richten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetter; 15 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen, Wirtſchaftsbericht; 18 Nach⸗ mittagskonzert; 19.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen; 20 Zeit, Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 12. April: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter; 8.05 Fröhliche Oſtern; 8.45 Orgelchoräle; 9 Katholiſche Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Hammer und Pflug; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Dichter im dritten Reich; 11.30 Die Sonne tönt nach alter Weiſe, Funkfolge; 12 Mufik am Mittag; 14 Kinderfunk; 14.45 Das Volk erzählt; 15 Deutſche Scholle; 16 Nette Sachen aus Köln; 18 Jugend⸗ funk; 18.30 Heitere Opernſzenen; 19 Oſterſpaziergang, feier⸗ tägliche Funkfolge; 19.45 Sport; 20 Oberon, Oper von C. M. von Weber; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanzmuſik; 24 Lenz und Liebe. Montag, 13. April: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Sendepauſe; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Choralblaſen; 9 Evangeliſche Morgen⸗ feier; 9.30 Franz Liszt als Orgelvirtuoſe; 10 Lob der Erde; 10.30 Chorgeſang: 11 Aus der Welt der Oper; 11.30 Fröh⸗ liche Weiſen; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 Kinderſtunde; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Mufik am Hofe Friedrich des Großen; 15.30 Ritter vom hohen „C“; 16 Wie es euch gefällt, buntes Konzert; 18 Eierwerfen, öſterlicher Volksbrauch; 18.15 Die Königin der Inſtrumente; 19 Melodie und Rhythmus; 19.40 Sport; 20 Spielbälle der Fröhlichkeit, buntes Funkfeſt; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Wetter, Sport; großer Preis von Monaco, Funkbericht; 22.45 Sportſpiegel des Sonntag; 23 Wir ſchalten um auf Tanzmuſik; 24 Nachtkonzert. Dienstag, 14. April: 10.15 Sendepauſe; 11.30 Bauernfunk; 14.10 Nach Tiſch gönnt euch ein wenig Raſt, ſeid bei Frau Muſika zu Gaſt; 15.15 Das deutſche Lied; 16 Wer kennt die Meiſter deutſcher Erzählkunſt?; literariſches Preisrätſel; 16.15 Unterhaltungs⸗ konzert; 19 Der Mord am Kohlmarkt, Kriminalgeſchichte; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Zauber der Stimme; 22.30 Unter⸗ haltungs⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 15. April: 10 Schulfunk; 10.30 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Sendepauſe; 14.10 Frohſinn am Rhein; 15.15 Kleines Konzert; 15.30 Was brachten die Zeitſchriften?; 15.45 Groß⸗ Kraftwerk Wieſe, naturkundliche Plauderei; 16 Muſik am Nachmittag; 17.30 Die Kinder der Sieger, neue Fohlen im Geſtüt; 18 Hochmuſikaliſches Kunterbunt; 19.45 Erzeu⸗ gungsſchlacht; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Son⸗ nenſtrahlen im April, bunter April; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. n r P n%«⅛ XX.... Der vierjährige Hans iſt zu Oſtern mit ſeinen Eltern bei den Großeltern auf dem Lande zu Beſuch. Eines Tages wird er vermißt; ſchließlich findet man ihn in einer Ecke des großen Hühnerſtalls auf einem Brutkorb ſitzend, unter ſich zwölf zerdrückte Eier und vor ſich eine fauchende Glucke. Auf die erſtaunte Frage, was er hier mache, ſagt er ziemlich zerknirſcht:„Ach, ich wollte bloß mal ein bißchen die Glucke ablöſen, damit die auch mal ſpazierengehen kann.“ Die Senſation. Um ihre vier unartigen Buben einiger⸗ maßen zur Vernunft zu bringen, ſagt die Mutter eines Abends:„Ihr ſeid ſo un⸗ artig; dieſe Nacht gehe ich in den Wald, und da freſſen mich die Füchſe!“ Am anderen Morgen meint der Jüngſte: „Mama, wie es noch dunkel war, da bin ich aufdewacht und da hab ich denkt: Nu freſſe ſe ſe!“ *. Aus einem Rheinaufſatz. „Da, wo jetzt Ruinen ſind, ſtanden früher ſtolze Burgen, auf deren Mauern ſchöne Burgfräuleins auf ihre ausgezogenen Ritter warteten.“ Die aufmerkſame Schöne. „Otto machte mir in der Konditorei eine Liebeserklärung, die ich zurückwies. Darauf ſtürzte er beleidigt davon. Ich habe ihn aber zurückgeholt!“ „So ſchnell änderte ſich Ge⸗ ſinnung?“ deine „Nein; er hatte noch nicht bezahlt!“ („Fliegende Blätter“)— * Meteorologiſche Weisheit.* „An den Bergen erfolgen die meiſten Niederſchläge, denn für die Regenwolke be— deutet der Berg das, was für den Hund der Eckſtein iſt.“ * Kathederweisheit. Profeſſor(in der Geſchichtsſtunde): „Kurz, meine Herren, aus allem werden Sie erſehen haben: Alexander der Große war ohne ſeinen Vater gar nicht denkbar!“ Zweierlei. „Ach, weißt du, ich werde doch Fritz hei— raten. Er hat ſo ein einnehmendes Weſen.“ „Ja, aber keine weſentlichen Ein— nahmen.“ Für den Reſt gut! A.:„Kannſt du mir zwanzig leihen?“ B.:„Ich bei mir.“ 1 A.:„Dann gib mir die zehn Mark. Für den Reſt biſt du mir gut.“ E Viel Beweg Müllers ſind beide höchſt gewichtige Per⸗ ſönlichkeiten und fragen darum den Arzt um Rat.„Was iſt zu tun gegen die Leibes— fülle?“ Der Arzt rät:„Viel Bewegung.“ „Aber die haben wir doch ſchon, Herr Doktor, ſtellen Sie ſich doch nur vor, wenn wir in unſerer Wohnung um uns rum laufen, was das für Umwege ſind!“ Mark habe leider nur zehn Mark U* 8 2 + — 2—.— — b Waere: Sorgen einer Elefan⸗ tenmutter:„Ich habe ſolche Angſt, daß unſer kleiner Jumbo ſich all dieſe Dummheiten von den Affen da drüben an⸗ gewöhnt!“ N N 8 5 1 I 0 „ 3 2 Bewunderung! „Ach, Franz, wie mutig du biſt!“ W—— 42 Traum des Mannes, der den ganzen Nach⸗ mittag die Affen beobachtet hatte. Kindliche Teilnahme. „Nicht wahr, Mama, wenn ein Floh menſchenſcheu wird, muß er verhungern.“ ** Der Grund. „Otto, du haſt aber ein ſchlechtes Zeugnis!“ „Ja, Papa, der Lehrer muß was gegen dich haben!“ — F „Da fällt mir ein, Elli, du könnteſt wieder mal Hackepeter zum Abendbrot machen!“ Stilblüte. ... Bei dieſen Worten ging ein gnügungszug über ſein Geſicht. * Ver⸗ So geht's. Rechtsanwalt A.:„Wie geht es Ihnen?“ Rechtsanwalt B.:„Ich kann nicht klagen.“ Rechtsanwalt A.:„Alſo ſchlecht!“ Mein kleiner Junge iſt ſehr wild, und er gehorcht nicht immer meinen Anweiſun⸗ gen. Als er trotz meiner Mahnungen wieder einmal zu ſehr umhertollte und dabei hinfiel, ſagte ich zu ihm:„Siehſt du, du haſt mir nicht gehorcht, und nun hat dich der liebe Gott gleich geſtraft!“ Einige Tage ſpäter wird er bei ſeinem Spiel von ſeinem Schweſterchen geſtört. Er gibt ihr einen Schups, ſo daß ſie hinfällt; auf ihr Geheul meint er nach kurzem Überlegen:„Siehſt du, der liebe Gott ſtraft immer gleich!“ E Der Maßſtab. 85„Man ſollte einen Mann niemals nach ſeinen Kleidern beurteilen!“ „Das tue ich auch nicht— ich beurteile ihn lieber nach den Kleidern ſeiner Frau!“ („Paſſing Show“.) * Schlimme Ausſichten. Hänschen:„Sag, Papi, wenn ich hei⸗ rate, krieg ich dann auch ſo eine Frau wie Mutti?“ Vater:„Wahrſcheinlich.“ Hänschen:„Und wenn ich nicht heirate, werd' ich dann ein alter Junggeſelle wie Onkel Fritz?“ Vater:„Vermutlich.“ Hänschen:„Oh, Papi, es iſt doch ſchlimm für uns Männer, nicht?“ („Jugend'“.) * Erkenntnis eines Gelehrten. Als der große Naturforſcher Charles Darwin einmal den Beſuch des Lord Wil⸗ ton erhielt, war dieſer überraſcht über das ſehr einfach eingerichtete Arbeitszimmer des Gelehrten, das jeder Ausſchmückung ent⸗ behrte. Sich darin umſchauend, ſagte er: „Ich ſehe, daß Sie das Nützliche dem An⸗ genehmen vorziehen.“ „Weil ich nichts Angenehmeres kenne als das Nützliche“, erwiderte der Gelehrte. „Jugend“.) 8 Ein Anſpruchsvoller. „Iſt dieſes Ei auch wirklich ganz friſch?“ „Es iſt dieſen Morgen gelegt worden, mein Herr!“ 5 „Um wieviel Uhr?“ („Fliegende Blätter“.) * Die blamierten Europäer. Schaubudenbeſitzer zum zögernden Be⸗ ſucher:„Wenn Se nich ringomm, glaubt der Leewe, Se ferchten ſich— un dann ſin Se blamiert in gans Affriga!“ E Klatſch. „Wat Sie nich ſagen!? Braut hat doch niſcht?“ „J wo! Bei denen reicht's jrade mit'n Sechſeromnibus uffs Standesamt!“ **. Dichter:„Darf ich Ihnen meine letzten Gedichte vorleſen?“ „Ja, wenn es gewiß die letzten ſind.“ * Alſo, bitte! „Fiſcher, was ſind Sie im Zivilberuf?“ „Schauſpieler, Herr Feldwebel!“ „So? Dann mimen Sie endlich mal einen tüchtigen Soldaten!“ („Neue J. 3.“.) Und die junge 80 S— 2 e S 5533353338333 3 3333333323343 3838 2383233833 33833 338333333334 383 2332838 DS D 5833833388333 3 33538538386 2 Schachaufgabe a LE d ,“. J Kontrollstellung: 6. Figuren. Weiß (4 Figuren): König g 8, Turm h8, Springer e, Bauer h7.— Schwarz(2 Figuren): König f 6, Läufer a 3. Das Denkmal. Vater und Sohn ſtehen vor einem Denk⸗ mal, einem Steinblock. Nachdem ſie das Denk⸗ mal gründlich bewundert haben, fragte der Sohn, wieviel die Figur wohl wiegen möge. Der Vater meint: Der Steinblock wiegt 20 Zentner plus die Hälfte ſeines Gewichts. Der Sohn macht ein dummes Geſicht und weiß ſich nicht zu helfen. Rätſel. Es dient ein„Un“ vor einem Wort Genau das Gegenteil zu ſagen; Doch uns iſt's gleich, man ſetz' es hin, Man laß es fort, Wir haben ſtets denſelben Sinn; Nur wehe dem, der uns muß tragen. Kreuzworträtſel. 11243 2156 7 8 9 10 11 12 13* 5 15 16 17 1³ 19 20 E. 2 7775 LE 27 2³ 1 30 7 Die Wörter bedeuten: Von links nach rechts: 1. Trinkſtube, 4. Göttin, 7. männlicher Vor⸗ name, 9. Teil eines Bootes, 11. weiblicher Vor⸗ name, 12. Kampfplatz, 13. Nebenfluß der Donau, 14. Tür, 15 Truhe, 18. Fluß in Portu⸗ gal, 21. Spieß, 22. Werkplatz, 24. weiblicher Vorname, 26. Gedichtform, 27 wie 1., 28. afri⸗ kaniſcher Strom, 29. Tierleiche, 30. Vorgebirge vom Harz, 31. Abſchiedswort.— Von oben nach unten: 1. Erfriſchung, 2 griechiſcher Gott, 3. Sagenheld, 4. Erdteil, 5. deutſcher Strom, 6. japaniſche Münze, 7. geographiſche Bezeich— nung, 8. Raubtier, 9. Titel, 10. Teil des Wa⸗ gens, 15. weiblicher Vorname, 16. wie 2. ſenk⸗ recht, 17. Naturerſcheinung, 18. Bauwerk, 19. Univerſitätsſtadt, 20. römiſcher Dichter, 21. por⸗ tugieſiſche Kolonie, 23. Tafelfiſch, 25. engliſches Bier. Gerecht. In einer chineſiſchen Provinz war eine Hungersnot beendet, eine reiche Ernte konnte zum erſten Male eingebracht werden. Der Mandarin glaubte, daß er dem Schöpfer nicht beſſer danken könne für die Errettung, als wenn er den Gefangenen des Gefängniſſes die Hälfte ihrer Strafe ſchenkte. Nun war in dem Gefängnis auch ein zu lebenslänglicher Haft verurteilter Sträfling. Es erhob ſich alſo die Frage, wie dieſer Mann zu der Vergünſtigung käme. Und man fand tatſächlich eine gerechte Löſung. Sprichworträtſel. Wer ſchweigt, ſtimmt zu. Wer zuerſt kommt, mahlt zuerſt. Wer fortgehr, iſt bald vergeſſen. Wer zuviel fragt, wird nicht weiſe. . Am vielen Lachen erkennt man den Narren. . Wer Geld hat, hat am meiſten Sorge. . Er iſt ſchlechter als ſchlecht. Selbſtgemacht iſt am zuverläſſigſten. Den vorſtehenden acht Sprichwörtern ent⸗ nehme man je ein Wort. Zu einem Satz ver⸗ bunden, ergeben dieſe wiederum ein Sprich⸗ wort. 9 D ge Kreuzworträtſel. 1 2 7 8 6 8 9 10 11 12 13 17 15 16* 15 19 20 27 22 2 Die Wörter bedeuten: Von links nach rechts: 1. Hafenſtadt in Syrien 4. Oper von Verdi, 7. Unterwelt, 8 Stadt in Thüringen, 10. Pflanzenfaſer, 12. Bad in Heſſen, 13. weib⸗ licher Vorname, 14. Raubvogel, 15. Berufs⸗ gruppe, 17. Papſtname, 19. Verkehrsanſtalt, 20. italieniſche Münze(Mehrzahl), 21 ſymbo⸗ liſches Tierbild, 22. Schneid, 23. deutſcher Küſtenfluß.— Von oben nach unten: 1. ſagen⸗ haftes Schiff, 2. geflochtener Behälter, 3. Papa⸗ geienart, 4. franzöſiſcher Tonkünſtler, 5. Neben⸗ fluß der Donau, 6. Urkunde, 9. Muſe, 11. Haus⸗ tier, 13. Erfriſchung, 14. männlicher Vorname, 15. deutſcher Seeheld 16. weiblicher Vorname, 17. Stadt in Peru, 18. Draht⸗ oder Zwirn⸗ ſchlinge, 20. Schieferfels. Auflöſungen aus voriger Nummer. Lösung: König b3- a2. 1... Springer h1- g. 2. Springer e 2— g 1, matt. .. Springer h1- f 2. Fee g 4— h 2, matt. .. Turm f, beliebig. 2. Turm b4- f4, matt. — 8 Ptolemäers Gattin: Be/ re/ ni/ ke 1 39 4 Rebe, Reni, Nike, Berenike. Verwandlungsrätſel: 1. Kupfer, Kuppel, Kunkel, Winkel, Nickel; 2. Nickel, Winkel, Winzer, Sinter, Silber. Kreuzworträtſel. Von links nach rechts: 1. Meter, 5. Ala, 8. Ala, 9. Eſſer, 11. Nil, 12. Tatar, 13. Sofia, 15. Lena, 16. Laus, 19. Stern. 21. Notar, 24. Mia, 26. Arena, 27 Jod, 28. Ute, 29. Bonne.— Von oben nach unten: 1. Man, 2. Eliſe, 3. Talon, 4. Reti, 5. Aſt, 6. Lea, 7 Arras, 10. Saale. 14. Faſan,. 15. Lenau. 17. Armin. 18. Union. 20. Trab. 22. Ort, 23. Tee, 25. Ade. Bilderrätſel: Mittagsſchlaf iſt ein brennend Licht am Tage. Zickzackrätſel: Württemberg, Urania, Lacheſis, Tarantel, Edda, Valerian, Sahara, Diamant, Ebro, Lita- nei, Nachruf= Wallenſtein— Guſtav Adolf. — — J 1 4 — 3 1 * 1