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Seiner Anregung entſprach es des⸗ wegen, wenn ſchließlich beſchloſſen wurde, die deutſche Re⸗ gierung über einzelne Punkte ihres Friedensplanes nochmals zu befragen. Der Meinungsaustauſch wurde mit der An⸗ nahme folgender gemeinſamen amtlichen Verlautbarung ab— geſchloſſen: „Die Vertreter Belgiens, Frankreichs, Englands und Italiens ſtellten feſt, daß die deutſche Regierung zur Wieder⸗ herſtellung des für die Verhandlungen über neue Verträge unerläßlichen Vertrauens keinen Beitrag geliefert hat, der ſofortige allgemeine Verhandlungen und die Anwendung von Artikel 7 der ſogenannten Londoner Vorſchläge vom 19. März ermöglicht hätte. Sie ſind jedoch der Auffaſſung, daß es erwünſcht iſt, alle Schlichtungsgelegenheiten völlig auszuſchöpfen; zu die⸗ ſem Zweck iſt die Aufklärung einer Anzahl von Punkten des deutſchen Memorandums in erſter Linie notwendig, insbe⸗ ſondere derjenigen, die im franzöſiſchen Memorandum er⸗ wähnt ſind. Die Vertreter Englands werden zu dieſem Iweck mit der deulſchen Regierung in Fühlung treten. Insbeſon⸗ dere werden ſie ſich erkundigen, welche Bedeutung die deut⸗ ſche Regierung den von ihr vorgeſchlagenen zweiſeitigen Verträgen gibt und wie dieſe Verträge ſich in den Rahmen der kollektiven Sicherheit oder des gegenſeitigen Beiſtandes, wie er in der Völkerbundsſatzung vorgeſehen iſt, einfügen würden. Die Vertreter Frankreichs machten alle Vorbe⸗ halte für den Fall des Eintritts irgendwelcher materieller Veränderungen in der Frage der Rheinzone während der in Frage ſtehenden Erörterungen. Für den Fall irgend⸗ welcher derartiger Veränderungen beſchloſſen die Vertreter der vier Regierungen, ſich ſofort zu verſammeln. Sie nah⸗ men Kenntnis von der Tatſache, daß die Fühlungnahme zwi⸗ ſchen den Generalſtäben, wie ſie in Abſchnitt 3 der Londoner Vorſchläge vorgeſehen iſt, am 15. April beginnen ſoll. Sie beſchloſſen, dem Völkerbund den franzöſiſchen Friedens⸗ plan für eine eingehende Prüfung vorzulegen. Die Zuſtim⸗ mung der deutſchen Regierung ſoll eingeholt werden für eine gleiche Vorlegung des deutſchen Memorandums an den Völ⸗ kerbundsrat, vorbehaltlich der Bemerkungen in Abſatz 3 oben. Sie werden auf jeden Fall wieder in Genf während der nächſten Tagung des Völkerbundsrates zuſammentreten. Der Vertreter Italiens hat ſeine Stellungnahme namens ſeiner Regierung vorbehalten.“ London:„Zuſammenbruch vermieden“ Die Ergebniſſe der Genfer Beſprechungen werden in der geſamten engliſchen Preſſe mit Befriedigung verzeichnet. Be⸗ ſonders gilt dies für das Ergebnis der Beratungen der vier Locarno⸗Mächte, bei denen allgemein hervorgehoben wird, daß es Englands Vertretern gelungen ſei, ein weiteres Aus⸗ ſöhnungsverfahren durchzuſetzen, im Gegenſatz zu anders⸗ gearteten franzöſiſchen Vorſchlägen. Allgemein begrüßt wird ferner, daß die Verhandlungen vorausſichtlich erſt Mitte Mai wieder aufgenommen werden ſollen. Im einzelnen ſchreibt der„Daily Telegraph“, Frankreich habe erklärt, wenn Großbritannien weitere Sank⸗ tionen gegen Italien verlange, müſſe es auch bereit ſein, Sanktionen mit der gleichen Schärfe gegen Deutſchland an⸗ zuwenden. Hierbei werde Frankreich von einer Reihe der kleineren Staaten unterſtützt. Auf dieſes Argument habe Großbritannien geantwortet, daß die Verſöhnungsverſuche mit Deutſchland noch nicht fehlgeſchlagen ſeien. Die Auf⸗ faſſung Englands habe ſich in dieſem Meinungsaus⸗ tauſch in faſt allen Punkten durchgeſetzt. Der„Daily Telegraph“ wendet ſich in ſeinem Leitaufſatz dann noch einmal ſcharf gegen die franzöſiſche Note. Die britiſche Regierung, ſo ſchreibt das Blatt, habe durch ihre Zuſtimmung zu den Generalſtabsbeſprechungen Belgien und Frankreich Zusicherungen gegeben, daß jede von England eingegangene Verpflichtung eingehalten werde. England habe aber damit weder das Recht aufgegeben, ſelbſt zu beurteilen, was für eine Politik verfolgt werden ſolle, noch ſeine Ueberzeugung, daß der Frieden in Europa beſſer geſichert ſein würde, wenn man Deutſchland in den Kreis der Nationen zurückbringe. Der Genfer Berichterſtatter der„Times“ weiſt dar⸗ auf hin, daß jeder Gedanke an einen gemeinſamen Schritt in Berlin aufgegeben worden ſei. Die franzöſiſche Abord⸗ nung habe Sonktionen verlangt, ohne hierfür aber Unker⸗ ſtützung zu finden. Während der geſamten Beſprechungen hätten ſich die belgiſchen Vertreter an der Seite Großbritan⸗ niens befunden. Der Beſchluß, die Verhandlungen fortzu⸗ ſetzen, werde als Sieg der engliſchen Auffaſſung betrachtet. Die„Times“ bezeichnet in ihrem Leitaufſatz das Ueber⸗ einkommen der Reſt⸗Locarno⸗Mächte als befriedigend und begrüßt es, daß jede Anſtrengung gemacht werden ſolle, um auf dem Wege der Verſöhnung fortzuſchreiten. Die öffent⸗ liche Meinung könne ſehr zufrieden ſein, daß ein Zuſam⸗ menbruch vermieden worden wäre. Paris: Ein mageres Ergebnis In franzöſiſchen Kreiſen ſcheint man der Anſicht zu ſein, daß in Genf trotz der Ablehnung der Forderungen Flandins eine für Paris annehmbare Vergleichslöſung gefunden wor⸗ den ſei. Immerhin klingt eine unverkennbare Ent⸗ täuſchung durch alle Preſſekommentare hindurch. Der Genfer Berichterſtatter des„Petit Journal“ ſchreibt, Frankreich habe in Genf gehofft, die Feſtſtellung zu erreichen, daß die in London begonnene Ausgleichsbemühung infolge der deutſchen Haltung nicht zum Ziele führen könne. Demgegenüber habe ſich aber die britiſche Auffaſſung durch⸗ geſetzt. Die Verhandlungen würden unter engliſcher Leitung fortgeſetzt. In britiſchen Kreiſen laſſe man ſogar durch⸗ blicken, daß das Foreign Office für die Zuſammenkunft der Reſt⸗Locarno⸗Mächte im Mai die Anweſenheit eines deut⸗ ſchen Beobachters zu erreichen ſich bemühen werde. Der Genfer Sonderberichterſtatter der„Journée In- duſtrielle“ berichtet, der franzöſiſche Sieg ſei nicht gerade hervorragend, aber man müſſe ſich mit dem mageren Er⸗ gebnis zufriedengeben, denn die Angelegenheit hätte für Frankreich noch ſchlechter ausgehen können.„Fi garo“ mel⸗ det aus Genf, die Reſt⸗Locarno⸗Mächte hätten ſich dahin ge⸗ einigt, nichts zu beſchließen. Frankreich habe trotz aller Bemühungen ſeiner Vertreter hinſichtlich der Wiederherſtel⸗ lung des internationalen Geſetzes keine Genugtuung erhalten. Bezüglich der Befeſtigungsarbeiten im Rheinland nehme man den franzöſiſchen Vorbehalt zur Kenntnis, fordere aber nicht von Deutſchland, daß es ſich des Baues militäriſcher Befeſti⸗ gungswerke enthalte. Man ſteuere alſo mit Rieſenſchritten auf die Verhandlungen mit Deutſchland zu. Frankreich werde hierbei von England und Belgien darauf geſtoßen. Eine italieniſche Anfrage Der italieniſche Vertreter hat bei Beginn der Locarno— Beſprechungen am Karfreitag im Auftrage ſeiner Regierung folgende Erklärung abgegeben: „Als Unterzeichner des Locarnopaktes und in ſeiner Eigenſchaft als Garant hat ſich Italien in langen Jahren ſtets zu ſeiner Unterſchrift bekannt. Nachdem eine Kriſe in der Rheinlandfrage eingetreten war, hat Italien an den Konferenzen in Paris und London teilgenommen, wobei es die Zurückhaltung bewahrt hat, die ihm durch die beſonderen Bedingungen, in denen es ſich augenblicklich befindet, aufer⸗ legt wird. Italien ſieht ſich nunmehr gezwungen, darauf hinzu- weiſen, daß bei allen kürzlich ergangenen offiziellen Verlaut⸗ barungen der britiſchen Regierung Italien offenſichtlich igno⸗ riert worden iſt. Meine Regierung hat mich daher beauftragt, an jede der hier vertretenen Mächte die Frage zu richten, ob die An⸗ weſenheik Italiens erwünſcht erſcheint und ob ſeine Mitarbeit an dem Werk des europäiſchen Wiederaufbaues auf der Grundlage eines neuen Locarno gewünſcht wird. Sollte dies nicht der Fall ſein, ſo hat Italien keinerlei Grund, irgend- welche Gefahren und Verankworklichkeiten zu übernehmen, und es müßte ſich vorbehalten, ſein weiteres Verhalten ent⸗ ſprechend einzurichten.“ Aeberfüllte Kirchen in Moskau Moskau, 14. April. Auch in dieſem Jahre drängten ſich große Maſſen der Moskauer Bevölkerung zum Oſtergottes— dienſt in die wenigen noch geöffneten Kirchen. Während man in Moskau vor der Revolution 80 Kirchen zählte, ſind heute ungefähr zwei Drittel verſchwunden und von den übrig gebliebenen ſind auch nur noch 36 den Gläubigen zu⸗ gänglich. Bald war in dieſen Gotteshäuſern das Gedränge faſt lebensgefährlich. Gegen Mitternacht, wo nach orthodo⸗ xem Ritus die Auferſtehung Chriſti gefeiert wird, ſchwollen die Menſchenmaſſen vor den Gotteshäuſern immer mehr an. Hunderte ſtanden vor den Kirchen auf der Straße, da der Zugang gänzlich unmöglich geworden war. Nach übereinſtimmenden Beobachtungen war der An⸗ drang der Gläubigen zum Oſtergottesdienſt diesmal noch ſtärker als in den vorhergehenden Jahren. Vor allem fiel die große Zahl von Männern und Jugendlichen beim Kirch⸗ gang auf. 12. Jahrgang Vellanſchauung und Wirtjchaft Die Freiheit des einzelnen endet ſtets dort, wo ſi⸗ die übergeordnete Freiheit der Gemeinſchaft beſchränken und den völkiſchen Zuſammenhalt gefährden könnte. Dieſen neuen Freiheitsbegriff hat die nationalſozialiſtiſche Revolution an die Stelle des Freiheitsbegriffes geſetzt, der in der vorauf⸗ gegangenen Epoche entartet worden war. Die nationalſozia⸗ liſtiſche Revolution hat alſo eine echte weltanſchauliche Umwälzun geingeleitet, die von der Ganzheit des Lebens und von den natürlichen Bindungen unſeres Volkes ausgeht. Sie will alle die durch den Intellekt beziehungslos gewor⸗ denen Dinge wieder zu einer lebendigen Ganzheit— der Volksgemeinſchaft— zuſammenfügen. Wie Werner Daitz hierüber in einer ſoeben erſchienenen kleinen Schrift„Weltanſchauung und Wirtſchaft“, Verlag für Sozialpolitik, Wirtſchaft und Statiſtik Gmb.., ausführt, er⸗ hält auch die wirtſchaftliche und wiſſenſchaftliche Betätigung im neuen Staat ihren urſprünglichen ewigen Sinn wieder zurück, nämlich der Ganzheit des Lebens zu dienen. Dieſe neue Zielſetzung erfordert natürlich von der Wirtſchaft, die nunmehr nur noch eine Lebensäußerung des Volkes iſt, eine ſoldatiſche Haltung nach innen und außen mit dem beſtimm⸗ ten Zweck, die völkiſchen Lebens⸗ und Wachstumskräfte zu ſichern. Kapitalismus und Marxismus, die beide aus der⸗ ſelben Wurzel, dem jüdiſchen Gelddenken, gewachſen ſind, ſind bei dieſer nationalſozialiſtiſchen Ausrichtung der Wirt⸗ ſchaft völlig unmöglich, denn ſie zerſtören die biologiſchen Lebensgrundlagen und damit die Exiſtenz des Volkes. Was die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik an erſter Stelle verlangt, das iſt die zur Erreichung der wirtſchaft⸗ lichen Unabhängigkeit unbedingt notwendige Sicherſtellung der eiſernen Ration an Nahrungsmitteln für Menſch und Vieh und der eiſernen Ration an gewerblichen Rohſtoffen aus eigenem Land, was ohne allen Zweifel neben der Wehrhoheit der wichtigſte Träger für die Freiheit un⸗ ſeres Volkes nach außen iſt. Dieſe deutſche Wirtſchaft, die, einem optiſch⸗vergrößerten Bauernhof gleich, aus drei na⸗ türlichen Berufsgruppen beſteht(Landwirtſchaft, gewerbliche Wirtſchaft und Außenwirtſchaft), letztere noch durch ein ent⸗ ſprechendes Geſetz neuzuordnen, von denen jede beſondere Aufgaben im Dienſt am Volksganzen, an der Wehrpflicht der Wirtſchaft, zu erfüllen hat, iſt zugleich auch das beſte Fun⸗ dament für einen umfangreicheren, dauerhafteren und vor allem friedlicheren Außenhandel, als er vor dem Kriege war, der doch nur falſch aufgebaut und falſch gelagert war. Im neuen Staat wird all das, was nach Ausnutzung aller binnenwirtſchaftlichen Möglichkeiten zur Erhöhung der Lebenshaltung unſeres Volkes dient, durch einen ſinnvollen und umfangreichen Außenhandel in kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit und Ergänzung durch Austauſch mit den übrigen Ländern hereingenommen. Dabei ſind die ſoldatiſche Haltung und die Verkündung des Volkstumsgedankens als Fundament der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung durch den Führer eine ſichere Bürgſchaft dafür, daß die Souveräni⸗ tät fremder Volkstümer in jeder Hinſicht für das Deutſche Reich unantaſtbar iſt. Der Nationalſozialismus verwirft ſchon aus weltanſchaulichen Gründen wie aus praktiſchen, politi⸗ ſchen Gründen überhaupt jede Art Imperialismus. Die neue Wirtſchaftsſtruktur ermöglicht es dem Deutſchen Reich, auch in höherem Maße als bisher, ſeiner Verpflichtung gegenüber Kontinentaleuropa nachzukommen. Ohne Frage iſt Kontinentaleuropa durch die unvermeidliche Her⸗ ausbildung von Großraumwirtſchaften in eine bedrängte Lage gedrückt worden. Dadurch, daß es 400 Jahre lang ſeine beſten Lebens⸗ und Wirtſchaftskräfte über alle Welt ver⸗ ſchwendete, die ſich nun heute gegen Kontinentaleuropa ab⸗ ſchließt, iſt die Wirtſchafts- und Lebenskraft ſeiner Völker ſehr geſchwächt. Deutſchland erwächſt die Pflicht und die Möglichkeit, ſeinen Außenhandelsraum, den es durch Ver⸗ ſchließung des überſeeiſchen Weſtens und des Fernen Oſtens abbauen muß(Südamerika ausgenommen), vorzugsweiſe nach Nord⸗ und Südoſteuropa zu verlagern. Den Völkern Nord⸗ und Südoſteuropas wird dadurch in Deutſchland und über Deutſchland im gegenſeitigen Austauſch ein neuer Markt erſchloſſen, der weit über den Umfang der Märkte hinausgeht, die ſie durch den Zuſammenbruch der früheren Weltwirtſchaft außerhalb Europas verloren haben. Auf dieſe Weiſe entſteht wieder ein ſtarter europäiſcher Bin⸗ nenhandel, der ſodann wieder Träger eines umfangrei— chen, geſunden Welthandels werden kann. Jedenfalls bedeutet der zuſätzliche Lebensraum, den das Deutſche Reich in Form ſeines Außenhandelsraumes vom Weſten zum Oſten verlagert, keinesfalls Imperialismus, der auf gewaltſame Grenzverrückung ausgeht, ſondern iſt nur ein friedlicher Beitrag für die gegenſeitige Hebung des Lebens⸗ und Kulturſtandards der kontinental⸗europäiſchen Völker, und zwar weit über den Grad hinaus, der jedem einzelnen durch die eigene Scholle gegeben werden kann. So begründet der Volkstumsgedanke Adolf Hitlers eine neue dontinental⸗europäiſche Arbeits⸗ und Kul⸗ zurgemeinſchaft ſouveräner Volkstümer. Dr. Hans Raſch. vormittag ein ſtarkes Schneetreiben ...—— —— Schneefälle an Oſtern ———.—— Bis zu einem halben Meter Neuſchnee in den bayeriſchen Alpen— 14 Grad Kälte auf der Zugſpitze— Auch in Frankreich ſtarte Schneefälle DNB. München, 13. April. Seit Wochen ſtanden die Bergwieſen ſchon überſät mit Schlüſſelblumen, Enzian und Krokus. Ausgerechnet zu Oſtern fiel nun Neuſchnee, und gleich in derartigen Mengen, daß die Skiläufer wirklich nicht in Verlegenheit kamen bei der Auswahl ihrer Touren. Sie konnten in ſtäubender Fahrt bis herab ins Tal ſchießen. Die Landſchaft bot ein winterliches Bild wie ſonſt um Weihnachten. Auf der Zugſpitze fiel 30 Zenti— meter Neuſchnee. Am Montag wurden 14 Grad Kälte ge⸗ meſſen. Am Abend des gleichen Tages ſetzte neuerdings Schnee— fall ein. In Garmiſch- Partenkirchen lag der Schnee am Montag früh noch etwa 5 Zentimeter hoch. Am Montag nachmittag ſchneite es wieder bis unter das Kreuzech herab.— Aus Füſſen wird gemeldet, daß bis zum Oſter jonntag abend auf den Bergen ab 2400 Meter die Neuſchnee⸗ decke etwa 20 Zentimeter hoch war. Am Oſtermontag abend hat von neuem Schneefall eingeſetzt. In Kempten wurden 2 im Tal am Oſtermontag früh noch etwa 3 Zentimeter Neuſchnee gemeſſen, der dann allerdings bald wieder zerrann. Die Neu- ſchneedecke auf den Bergen ſtellte ſich am Montag früh auf etwa 10—15 Zentimeter. Beſonders ergiebig waren die Schneefälle im öſtlichen Alpengebiet. So wird aus Berchtesgaden gemeldet, daß auf den dortigen Bergen 30—40 Zentimeter Neuſchnee gefallen ſind. Auch der Wendelſtein meldet 40 Zenti— meter Neuſchnee. Schneetreiben in der Pfalz DNB. Mannheim, 13. April. An der Bergſtraße und in der Pfalz, wo die Steinobſt und Birnbäume in voller Blüte ſtehen, trat am Oſterſonntag— ein, ſo daß nach einer Stunde die blühende Landſchaft ein Bild wie im tie f— ſten Winter bot. Die vielen Oſterausflügler, die von nah und fern in die Baumblüte gekommen waren, mußten ſchwer enttäuſcht die ſchützenden Häuſer aufſuchen. Zum Glück war gegen Abend der Schnee wieder verſchwunden, aber der Froſt Italiener am Tanaſee und an E in der Nacht zum Montag mit mehreren Graden unter Null hat beſonders in ungeſchützten Lagen gelegentlich Schaden an— 1 1 gerichtet. Weiße Oſtern in Frankreich DNB. Paris, 13. April. Frankreich ſteht in den Oſterfeiertagen im Zeichen des berall iſt das Thermometer plötzlich ſtark gefallen ind zeigt teilweiſe 3 Grad Kälte. Die Folgeerſcheinungen waren Hagel und Schneefälle, die den Obſtbäumen großen Schaden zugefügt haben. 5, Nancy, Nemirement, Annecy und dem übrigen biet werden ſtärkere Schneefälle gemeldet. In Paris und Amgebung, wo das Thermometer im Laufe des Sonntag bis auf minus 1 Grad gefallen war, waren Bäume und An Furchtbare Familientragödie Ehepaar mit zwei gindern begeht Selbſtmord. Warnemünde, 14. April. Eine entſetzliche Familientra⸗ gödie ſpielte ſich in Warnemünde ab. Der Landwirt Buthen aus Gutow bei Güſtrow war mit ſeiner Ehefrau und ſei⸗ nen zwei Kindern— Mädchen im Alter von 13 und 3 Jah⸗ ren— nach Warnemünde gekommen. Bis 21 Uhr hielt ſich die Familie in einer Gaſtwirtſchaft auf und wurde danach nicht mehr lebend geſehen. Am Oſterſonnſag meldete der Lotſenboolsmann der Polizeiſtation, daß dier Leichen an Land geſpült worden ſeien. Bei näherer Unlerſuchung wurde feſigeſtellt, daß es ſich bei den Toten um den Landwirt mit ſeiner Frau und den beiden Kindern handelle. Italieniſche Flugzeuge werfen über Addis Abeba Flugblätter ab Der italieniſche Heeresbericht Nr. 183. DRB. Rom, 13. April Der Nr. 183 hat folgenden italieniſche Wortlaut: Heeresbericht „Marſchall Badoglio telegraphiert: Der ſiegreiche Vor— marſch unſerer Truppen an den verſchiedenen Abſchnitten der Nordfront wird fortgeſetzt. Eine unſerer Abteilungen, die von Gondar aus vorgerückt war, beſetzte am geſtrigen 12. April die Halbinſel Gorgora im Tanagebiet und hißte dort die Trikolore. Unſere Truppen wurden von der Bevölkerung freudig begrutzt. Der Tanaſee wurde mit Gondar durch eine Kraftwagenſtraße verbunden, die gleich während des Vormarſches unſerer Trup— pen gebaut wurde. Eine andere Abteilung, die ſich aus motoriſierten Truppen, Kamelreitern und ſchnellen Kampfwagen zuſammenſetzte, beſetzte den abeſſiniſchen Zollpoſten vor Gallabat(einer Grenzſtadt im engliſch⸗ägyptiſchen Sudan— die Schriftleitung) weſtlich von Gondar. Feindliche Armeetruppen ergriffen vor unſerem Vor— marſch die Flucht. An der Südfront ſtieß eine kleine Abteilung der Aoſta⸗ Lanzenreiter bei einem Erkundungsritt in der Nähe von Wadara auf überlegene feindliche Streitkräfte. Sie griff den Feind tapfer an und zwang ihn nach erbittertem Kampf zum Rückzug. Auf unſerer Seite waren 46 Tote und Verwundete zu beklagen. Der Gegner hatte erhebliche Verluſte. Der italieniſche Vorſtoß auf Gallabat DNB. Asmara, 13. April. Die Stadt Gallabat an der Sudangrenze iſt von einer italieniſchen Abteilung, die aus Kamelreitern, Tanks und Laſt⸗ autos beſteht, beſetzt worden. Die abeſſiniſchen Truppen, die ſich in der Stadt aufhielten, zogen beim Anmarſch der italienitchen Abteilung ab. Die Bevölkerung nahm die Ztaliener freundlich auf. Die Stadt Gallabat iſt ein wichtiger Knotenpunkt im Ver⸗ kehr zwiſchen dem Sudan und Gondar. 21 italieniſche Flieger über Addis Abeba DNB. Asmara, 14. April. * (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DRB.) 21 italieniſche Bomben- und Jagdflugzeuge ſtarteten am Montag früh zu einem Geſchwaderflug nach Addis Abeba. Die Flugzeuge kreiſten mehrmals über der Stadt, ohne daß Luftabwehr einſetzte. Es wurden Tauſende von Flugblät⸗ tern abgeworfen, in denen der Bevölkerung erklärt wird, daß das Heer des Negus zertrümmert worden ſei und daß Italien in den eroberten Gebieten die Sklaverei abgeſchafft habe. Wei— ter enthalten die Flugblätter das Verſprechen, Italien werde dem Lande Ruhe und Ziviliſation bringen. Das Geſchwader kehrte wohlbehalten zum Flughafen zurück. DNB. Addis Abeba, 13. April. Die abeſſiniſche Hauptſtadt wurde am Oſtermontag erneut von italieniſchen Flugzeugen überflogen. Gegen 9.30 Ahr er— ſchienen drei Staffeln mit insgeſamt neun Flugzeugen, um⸗ kreiſten die Stadt und flogen in ſüdlicher Richtung ab. Am 10.30 Ahr wurde ein Kaproni-Bombenflugzeug über Addis Abeba geſichtet. Am Oſterſonntag belegten drei italieniſche Bombenflugzeuge die Stadt Werra Zlu, die auf der Straße von Deſſie nach Addis Abeba liegt, mit zahlreichen Bomben. Der Luftangriff auf die Stadt, die nach abeſſiniſchen Angaben unbefeſtigt iſt, forderte drei Todesopfer und fünf Verwundete. Nach einem Bericht des Generals Ras Naſſibu ſollen fünf italieniſche Bombenflugzeuge am 10. April nochmals Bomben mit Giftgas auf Saſſabaneh abgeworfen haben. Abeſſiniſche Beſorgniſſe DNB. Addis Abeba, 11. April. Das ſtändige Vorrücken der italieniſchen Truppen an der Nordfront beginnt die abeſſiniſche Bevölkerung ſtark zu beun—⸗ ruhigen. Man verfolgt hier fieberhaft die Beſprechungen in Genf in der Hoffnung auf einen baldigen Friedensſchluß. Eine in abeſſiniſcher Sprache erſcheinende Zeitung ironiſiert die Machtloſigkeit des Völkerbundes und verlangt, daß Genf vom Wort zur Tat ſchreitet.— Das Oberhaupt der koptiſchen Kirche hat an alle chriſtlichen Biſchöfe im Auslande eine Oſterbotſchaft gerichtet, die gleichzeitig einen flammenden Pro— teſt gegen die unmenſchliche Kriegführung Italiens enthält. Kobbo beſetzt DNB. Asmara, 11. April. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DRB.) 9 italieniſchen Truppen haben in der Nacht zum Frei⸗ tag, ohne Widerſtand zu finden, Kobbo beſetzt. Die Flucht des Negus nach der Aſchangiſchlacht DNB. Asmara, 11. April. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DRB.) Amtlich wird am Freitagabend die Beſetzung der Gegend von Kobbo, etwa 40 Kilometer ſüdlich von Quoran, beſtätigt. Die Flieger— tätigkeit in der Gegend von Deſſie iſt wieder ſehr lebhaft. Feind— liche Anſammlungen ſind nicht zu verzeichnen. Asbo⸗Galla-Leute berichten intereſſante Einzelheiten über die Flucht des Negus nach der Aſchangiſchlacht. Danach ſoll ſich der Negus am 3. April noch im Kampfgebiet nördlich von Quo— ram befunden haben. Nach Quoram ſelbſt ſoll er in der Nacht zum 4. April gekommen ſein, um zwei Stunden ſpäter auf einem Maultier in Begleitung von einigen hundert Mann ſeiner Garde ſüdwärts weiterzureiten. Am 5. April ſei er in der Frühe in Maraua ſüdlich von Quoram geweſen. Am Morgen des 7. April hätten Asbo-Galla-Leute ſeine Spur entdeckt, ihn des Nachts aber nicht mehr gefunden. Der Negus ſoll ſich den Bart haben abnehmen laſſen, um ſich gegenüber der feindlichen Bevölkerung unkenntlich zu machen. Die Nachricht von der Vernichtung der Garde des Negus hat ſich ſchnell verbreitet und einen verheerenden Eindruck auf die Bevölkerung hinterlaſſen. Verſchiffung ſchwerer Artillerie nach Oſtafrika DNB. Rom, 13. April. Nach italieniſchen Preſſemeldungen werden zur Zeit große Truppenteile, hauptſächlich ſchwere Artillerie, aus Oberitalien zur Verſchiffung nach Oſtafrika zuſammengezogen. Gcharfe Worte gegen den Völkerbund DNB. London, 13. April. Die Sonntagszeitungen glauben, daß die Einſtellung der Franzoſen zur europäiſchen Lage England vor große Schwierigkeiten ſtelle. Die engliſche Preſſe ſtellt aber überein⸗ ſtimmend feſt, daß Außenminiſter Eden in Genf den Amſtänden nach erfolgreich war.„Sunday Times“ lobt Eden und Lord Halifax, weil ſie Zeit gewonnen hätten. Dagegen warnt Garwin im„Obſerver“ vor der Ab- ſicht, die weiteren Verhandlungen mit Deutſchland über den Völkerbund in die Wege zu leiten. Er ſchreibt: England kann keinen Ausweg aus dem Wirrwar finden, wenn es nicht die Theorie aufgibt, daß alle Wege gut ſeien, die nach Genf, ühren. 1 Weiter wendet ſich der Verfaſſer leidenſchaftlich gegen den Gedanken, Zwangsmaßnahmen gegen Italien zu er⸗ greifen. Er glaubt als Folge einen Krieg im Mittelmeer vorausſagen zu müſſen. Solch ein Mittelmeerkrieg, fährt er fort, der durch das Vorgehen Englands heraufbeſchworen wer— den könnte, würde allgemeinen Krieg und einen Zuſammenbruch der ganzen Welt zur Folge haben. Falls ein Plan mit einer ſolchen Ausſicht der engliſchen Oeffentlichkeit vorgelegt würde, würde ſie dieſe Politik ablehnen und die Regierung Baldwin müßte abdanken. Die Atmoſphäre von Genf ſcheine einen Ein⸗ fluß auszuüben, der ſchärfer als irgendetwas anderes den Frie— den zerſtöre und den Krieg heraufbeſchwöre. Auch zur Erörterung der deutſchen Vorſchläge ſei Genf übrigens unbrauchbar. Das bedeute nur ein unendliches Laby⸗ rinth der Prozedur, aus der ſich niemals eine praktiſche Löſung ergeben werde. Die britiſche Regierung fordere die Hinein⸗ ziehung von Genf aus anderen Gründen, als es Frankreich, Sowjetrußland und die Kleine Entente wünſchten, aber haupt- ſächlich als ein Mittel.„das myſtiſche und nebelhafte Prinzip der kollektiven Sicherheit“ zu unterſtützen, deſſen Ziele niemand in der Welt praktiſch und wünſchenswert definieren könne. Die franzöſiſchen Vorſchläge ſeien bereits tot und nicht nur das. Sie ſeien verbannt und getötet worden durch ihre ver— nichtende Lächerlichkeit. Die Ideen der franzöſiſchen Vorſchläge ſeien zu bezeichnen als eine kollektive Sicherheit, die zum Wahn entarte. Der Fall ſei ein neues Beiſpiel der Art und Weiſe, in der in Genf ſich hoffnungsloſe Sinnestäuſchungen mit hartnäckiger Obſtruktion miſchten, wodurch jede Art im Sinne wirklicher ſtaatsmänniſcher Kunſt verhindert werde. Dies könne nicht mehr ſo weitergehen. Die unentrinnbare Frage ſei, ob ein Völkerbund, der nur für drei von ſieben Großmächten ſprechen könne, ſeine Verfaſſung ändern und ſeine Methoden wechſeln könne oder überhaupt abgebrochen werden ſolle. Anter dieſen Amſtänden, ſo ſchließt Garvin, ſei es ſo klar wie die Sonne, daß die britiſche Regierung, wenn ſie irgend⸗ welche praktiſchen Fortſchritte zu machen beabſichtige, um all⸗ gemeinen Frieden und Sicherheit herbeizuführen, für einige Zeit außerhalb von Genf arbeiten müſſe. „Temps“ will keine weiteren Sanktionen gegen Italien f DNB. Paris, 13. April. Der„Temps“ beſchäftigt ſich in ſeinem Leitartikel mit den bevorſtehenden Beratungen der engliſchen Miniſter. Es ſei zu befürchten, daß die engliſche Regierung ſich wieder einmal zu ſehr durch innenpolitiſche Erwägungen leiten laſſe, was immer gefährlich ſei, wenn es ſich darum handle, die Grund— lagen für eine weitgehende internationale Zuſammenarbeit zu ſchaffen. Das Blatt führt Klage darüber, daß, wie es be— hauptet, England die Rolle eines Schiedsrichters habe ſpielen wollen, obgleich es nach eigenem Geſtändnis noch nicht über die notwendigen Mittel verfüge, um gegebenenfalls einen Druck in der Richtung und Weiſe ausüben zu können, die es ſelbſt wünſcht. Das ſtändige Schwanken der engliſchen Politit habe ſehr viel zu der augenblicklichen europäiſchen Kriſe bei⸗ getragen. „Temps“ findet, daß Ztalien zu ſtreng und Deutſch⸗ land zu nachgiebig behandelt wurden und macht Front gegen die Verhängung weiterer Sanktionen gegen Italien. Man müſſe ſich jedoch inzwiſchen darüber klar gewor⸗ den ſein, daß ſich die finanziellen und wirtſchaftlichen Sühne maßnahmen gegen Ztalien als unwirkſam erwieſen hätten. Das gleiche dürfte auch von einer Ausdehnung dieſer Maßnahmen auf das Oel und andere Grundſtoffe der Fall ſein, nachdem die militäriſche Entſcheidung in Abeſſinien gefallen ſei. Der Hinweis, daß es ſich darum handle, das Anfehen des Völker— bundes zu retten, ſei ebenfalls nicht ſtichhaltig. Der richtige Ge⸗ danke, der ſich auch in gewiſſen engliſchen Kreiſen durchſetze, ſei der, daß die Verantwortlichkeiten des Völkerbundes viel zu weitgehend ſeien, und daß ſie unbedingt, wenn möglich, auf rein europäiſche Angelegenheiten beſchränkt werden müßten.„Jour⸗ nal des Deébats“ fordert die franzöſiſche Regierung auf, den Engländern klipp und klar zu verſtehen zu geben, daß ſie ſich nicht an neuen Maßnahmen gegen Italien beteiligen werde. Es dürfe keine Zeit mehr verloren werden, denn die italieniſch⸗ franzöſiſche Freundſchaft ſei für den europäiſchen Frieden un⸗ entbehrlich. Rom: Im Hinblick auf die bevorſtehende Fortſetzung der Genfer Beſprechungen ſchlägt die römiſche Preſſe am Oſter⸗ montag einen bemerkenswerten polemiſchen Ton an und erklärt übereinſtimmend, daß die ganze Entwicklung in Abeſſinien wie in Europa nach einer Klärung dränge. Die Trauerfeierlichkeiten für Botſchafter v. Hoeſch DNB. London, 13. April. Die Trauerfeierlichkeiten für den verſtorbenen Botſchafter v. Hoeſch ſtehen nunmehr feſt. Danach wird am Diensta g⸗ nachmittag eine Trauerfeier der deutſchen Kolonie in der Botſchaft ſtattfinden. Am Mittwoch erfolgt dann die feierliche Aeberführung des Sarges nach dem Victoriabahnhof, von wo aus er in einem Sonderzug nach Dover gebracht werden wird. Von hier aus bringt der britiſche Zerſtörer„Scout“ die ſterblichen Aeberreſte direkt nach Wilhelmshaven, wo ſie im Laufe des Donnerstag eintreffen, um in einem Sonderzug nach Dresden gebracht zu werden. Dort wird ſodann am Samstag die feierliche Beiſetzung in der Familiengruft erfolgen. Kirchliche Trauerfeiern in den deutſchen Kirchen in London und in einer oder zwei engliſchen Kirchen ſind für den 24. April vorgeſehen. An der Leberführung nimmt als Vertreter der Reichsregierung Miniſterialdirektor Dieckhoff teil. Der Sarg des Botſchafters war ſeit Samstag im großen Empfangsraum in der Botſchaft feierlich aufgebahrt. Am Sarge hielten die Mitglieder der deutſchen Botſchaft, der Partei und der deutſchen Preſſe die Totenwacht. Eine große Zahl der perſönlichen Freunde des Botſchafters in England ließ es ſich nicht nehmen, im Laufe der letzten Tage perſönlich vorzuſprechen, um dem Verſtorbenen einen letzten Beſuch abzuſtatten. Der König ließ ſein perſönliches Beileid durch Sir Sidney Clive übermitteln. Der Landesgruppenleiter der RS DAP. für Großbritannien und Irland, Pg. Otto Bene, legte am Sonntag am Sarge des verſtorbenen Botſchafters v. Hoeſch einen Kranz im Auftrage des Gauleiters der Auslandsorganiſation der RS DA P., Bohle, ſowie einen weiteren Kranz für die Landesgruppe Großbritan⸗ nien nieder. Die Todesurſache DNB. London, 11. April. Aeber die näheren Amſtände des Todes Herrn von Hoeſchs werden von der deutſchen Botſchaft noch folgende Ein⸗ zelheiten bekanntgegeben: Seit einigen Jahren litt der verſtorbene Botſchafter an einem Herzfehler, und vor einem Jahr hatte er einen ſchweren Anfall, der zu Beſorgnis Anlaß gab. Herr v. Hoeſch nahm die Krankheit jedoch nicht ernſt und beſtand darauf, keine Anter⸗ brechung in ſeiner Arbeit eintreten zu laſſen. Am Donnerstag⸗ abend ſprach er darüber, daß er ſich nicht ganz wohl fühle, aber am Freitagmorgen ſtand er wie gewöhnlich auf. Beim An⸗ kleiden bekam er einen Schwindelanfall und ließ ſich von ſeinem Diener zu Bett bringen. Ein Arzt wurde herbeigerufen, der jedoch nichts mehr ausrichten konnte. Der Tod des Botſchafters trat kurz darauf ein. ... 19 1 gelte Aud, elbe eich due ge Nr. 87— Dienstag, den 14. April 1936 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang M ulllonm-Mit he Sanktionen- Oder eine? f Vor neuen engliſchen Kabinettsbeſprechungen— Eden holt neue Anweiſungen DNB. London, 13. April. Die engliſche Preſſe berichtet übereinſtimmend, daß der britiſche Außenminiſter nach London gekommen ſei, um neue Anweiſungen für Genf zu erhalten, wohin er am Don— nerstag zurückkehren wird. Eden, der über Oſtern im Hauſe des Anterſtaatsſekretärs Sir Philipp Saſſoon zu Beſuch war, kehrte am Montagabend nach London zurück. Am Dienstag wird er dem engliſchen Premierminiſter und einigen anderen Kabinettskollegen über die Bemühungen des Völkerbundes be— richten, den abeſſiniſchen Streit zu beenden. Wie der politiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ erklärt, wird ſich die Kabinettsausſprache am Dienstag haupt— ſächlich mit den Friedensverhandlungen zwiſchen Italien und Abeſſinien befaſſen. Baldwin habe es nicht für notwendig erachtet, dazu das geſamte Kabinett einzuberufen. „Daily Telegraph“ glaubt, die britiſche Regierung ſei jetzt da— von überzeugt, daß wirtſchaftliche Sanktionen keine Wirkung hätten. Die Miniſter ſeien zu dem Schluß gekommen, daß kollektive Sicherheit nur wirkungsvoll ſein könne, wenn die Völkerbundsmitglieder bereit ſeien, wenn notwendig auch mili— täriſche Sanktionen anzuwenden. Die Regierung müſſe nun entſcheiden, ob ſie dieſe Anſicht im Augenblick zur Debatte ſtellen könne. Einige wichtige Mitgliedſtaaten ſeien bereit, Eng— land ihre Anterſtützung zu geben, wenn es ſich für mili— täriſche Sanktionen entſcheiden ſollte. Von dieſen Staaten werde erklärt, daß man ſich entweder zu militäriſchen Sanktionen entſchließen müſſe oder zu dem Eingeſtändnis, daß der Völkerbund ſeinen Willen Italien nicht aufzwingen konnte. Der„Times“-Korreſpondent berichtet aus Genf, daß nach Andeutungen, die aus Rom kommen, von Italien keine Nötigung hinſichtlich der Friedensbedingungen zu erwarten ſei. Nichts weiſe andererſeits darauf hin, daß der Achtzehner— ausſchuß weitere Sanktionen in Betracht ziehen werde. Die nächſte Zuſammenkunft, die auf Veranlaſſung von Vasconcellos ſtattfinden werde, ſolle offiziell nur dem Zweck dienen, die Be— teiligung über die Verhandlungen zwiſchen Madariagna und den Vertretern der beiden kriegführenden Staaten zu informieren. Der Ausſchuß ſolle weiter einen Bericht über die Wirkung der beſtehenden Sanktionen in Empfang nehmen. Falls die Verhandlungen des Dreizehnerausſchuſſes genügend Fortſchritte gemacht hätten, werde erwartet, daß der Achtzehnerausſchuß für den Freitag zuſammenberufen werde. Eden für Verſchärfung der Sanktionen DNB. Paris, 13. April. Die Oſterfeiertage drücken auch der Pariſer Preſſe ihren Stempel auf. Die meiſten franzöſiſchen Miniſter ſind von Paris abweſend. Außenminiſter Flandin, der ſich von Genf aus unmittelbar in ſeinen Wahlkreis begeben hat, wird am Dienstag in Paris zurückerwartet. Am Mittwoch ſoll, dem „Jour“ zufolge, eine wichtige Beſprechung zwiſchen dem Mini— ſterpräſidenten, dem Außenminiſter und Paul-Boncour ſtatt⸗ finden. Im Laufe dieſer Beſprechung, ſo glaubt das Blatt zu wiſſen, werde die endgültige Haltung Frankreichs gegenüber dem italieniſch-abeſſiniſchen Streitfall feſtgelegt. Aber nicht nur die Entſcheidung der franzöſiſchen Regierung wird hier mit Span- nung erwartet, ſondern auch die der engliſchen, die im Verlaufe der Miniſterbeſprechungen am morgigen Dienstag vorbereitet und wahrſcheinlich von einem am Mittwoch ſtatt— findenden Kabinettsrat beſchloſſen werden ſoll. In den Lon— doner Berichten der hieſigen Blätter rechnet man zwar damit, daß Außenminiſter Eden ſich für die Verſchärfung der Sühne⸗ maßnahmen ausgeſprochen hat, glaubt aber, daß die engliſche Regierung letzten Endes doch von einem ſolchen ſchwerwiegen— den Entſchluß Abſtand nehmen wird. Eine derartige Haltung würde in Frankreich natürlich ſehr begrüßt werden. Die Blät— ter bemühen ſich deshalb auch lebhaft, auf eine ſolche Entſchei— dung hinzudrängen, indem ſie entweder die Nutzloſigkeit der Sühnemaßnahmen gegen Italien unterſtreichen, oder aber das alte Steckenpferd reiten, wonach eine Verſchärfung der Sühne— maßnahmen gegen Italien nur durch die Anwendung gleicher Maßnahmen gegen Deutſchland gerechtfertigt werden könnte(9. Neue Grenzregimenter in Neubreiſach Frankreich rüſtet weiter auf. DNB. Paris, 13. April. Der„Matin“ läßt ſich aus Nancy melden, daß die Militärbehörden neue Maßnahmen ergriffen hätten, um die Grenzbefeſtigungen zu verſtärken. Das 42. Infanterieregiment, das 1914 in Belfort in Garniſon lag, nach dem Krieg aber auf⸗ gelöſt wurde, werde in den nächſten Tagen neu zuſammengeſtellt und in Neu⸗Breiſach Garniſon nehmen, um die Be⸗ feſtigungsanlagen in der Gegend von Colmar zu beſetzen. Aber auch andere Feſtungs⸗Infanterie-Einheiten ſollen neu ge⸗ bildet werden. Das 51. Kampfwagenregiment, das nach dem Kriege ebenfalls aufgelöſt worden war, wird in Verdun neu zuſammengeſtellt und erhält als Kern das 51. ſchwere Kampf⸗ wagen⸗Bataillon. Nanking: Das Nankinger Außenamt hat bei der Sowfet— botſchaft in einer zweiten Note in der Angelegenheit des ſowjet— ruſſiſch⸗-mongoliſchen Paktes proteſtiert, da er eine Hoheitsver— letzung darſtelle. Der griechiſche Miniſterpräſident Demerdzis geſtorben Metaxas ſein Nachfolger. DNB. Athen, 13. April. Der griechiſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Kon— ſtantin Demerdzis iſt in der Nacht zum Oſtermontag plötzlich verſtorben. „Demerdzis, der Profeſſor des Zivilrechts an der Aniverſi— tät Athen war, wurde Ende November 1935, als General Kondylis wegen ſeiner Meinungsverſchiedenheiten mit dem König in der Amneſtiefrage zurückgetreten war, mit der Bil— dung eines Lebergangskabinetts beauftragt, in dem er die Po- ſten des Miniſterpräſidenten, des Außenminiſters und des Kriegsminiſters übernahm. Nach den Wahlen vom 26. Januar 1936, die eine klare politiſche Entſcheidung, wie erinnerlich, nicht brachten, reichte Demerdzis dem König das Rücktritts⸗ geſuch ſeines Kabinetts ein, um die Bildung einer politiſchen Willensbildung des Volkes entſprechenden Regierung zu er möglichen. Als jedoch infolge der ſchwierigen Mehrheitsver— hältniſſe in der griechiſchen Kammer weder die Volkspartei noch die Venizeliſten imſtande waren, ein tragfähiges Kabinett zu bilden, übernahm Demerdzis am 14. März erneut den Vorſitz der griechiſchen Regierung. ö DNB. Athen, 13. April. „Anber den unerwarteten Tod des griechiſchen Miniſter⸗ präſidenten Demerdzis veröffentlicht die Athener Nachrichten— agentur jetzt Einzelheiten. Danach hat Demerdzis die Oſter⸗ ferien im Kreiſe ſeiner Familie verlebt. Am Oſterſonntag be⸗ gab er ſich zur gewöhnlichen Zeit zur Ruhe. Am Montag- morgen fand ihn ſein Kammerdiener gegen 9 Ahr tot auf. Die Aerzte äußerten die Anſicht, daß der Miniſterpräſident gegen 5 Ahr morgens einem Schlaganfall erlegen iſt. Der König, der ſofort vom ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Metaxas benachrichtigt worden war, drückte der Familie des Verſtor⸗ benen ſein Beileid aus und begab ſich dann in das Sterbehaus, um dem Toten die letzte Ehre zu erweiſen. Der Miniſterrat lrat ſofort unter dem Vorſitz von Metaxas zuſammen. Nach Beendigung des Miniſterrates wurde bekanntgegeben, daß die Trauerfeierlichkeiten am Dienstag um 17 Ahr ſtattfinden wer⸗ den. General Metaxas drückte in einer Erklärung vor der Preſſe ſeinen Schmerz über den Tod des Miniſterpräſidenten Demerdzis aus, der im Dienſte des Vaterlandes und des Kö— nigs geſtorben ſei. Metaxas fügte hinzu, daß die Regierung wie bisher über den Parteien ſtehen werde. General Metaxas hat dem König den Rücktritt des Kabinetts angeboten. Er wurde jedoch ſofort mit der Neubildung der Regierung beauf— tragt. Am 17 Ahr leiſtete Metaxas bereits ſeinen Eid als Mi⸗ niſterpräſident und Außenminiſter. Die übrigen Poſten des Kabinetts bleiben unverändert. i „Graf Zeppelin“ zur Güdamerikafahrt geſtartet DNB. Friedrichshafen, 13. April. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt am Oſtermontag um 19.11 Ahr unter Führung ſeines Kommandanten, Kapitän v. Schiller, zu ſeiner erſten diesjährigen Südamerikafahrt geſtartet. Neben 16 Fahrgäſten nahm das Schiff noch einige hundert Kilo Gepäck und Poſt an Bord. Die Route wird die— ſelbe ſein wie bei der Fahrt des„LZ. Hindenburg“, da Frank- reich die Durchfahrt verweigerte. Die Fahrt über Holland be deutet einen Amweg von 800 Kilometer und eine Fahrtver— längerung von 10 Stunden. 5 „Graf Zeppelin“ über Köln. DNB. Köln, 14. April. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ paſſierte auf ſeiner Süd⸗ amerikafahrt am Oſtermontag um 23.10 Ahr Köln. — Die Ausweiſung Calles DNB. Mexiko, 11. April. Wie ergänzend zur Ausweiſung Calles und ſeiner Anhänger mitgeteilt wird, erfolgte die Verhaftung unter größtem Still— ſchweigen. Mehrere Armeeoffiziere und Polizeibeamte umſtellten kurz vor Mitternacht die Häuſer der betreffenden Politiker. Nach der Verhaftung wurden ſie zum Flugplatz geſchafft, von wo aus ſie um 8.11 Ahr mit einem Flugzeug der Compania mexicana de Awiation nach Brownsville befördert wurden. Calles wurde vom Garniſonschef, General Nevaro, der mit Truppen und acht Polizeibeamten erſchienen war, auf ſeinem Landſitz Santa Bar— bara verhaftet. Auf die Frage Calles, warum er verhaftet wurde, antwortete Nevaro, die Bedingungen des Landes erforderten dies. Die Ver⸗ haftung hängt mit Gerüchten über angebliche umſtürzleriſche Tätigkeit Calles und ſeiner Anhänger zuſammen. Außerdem wird Calles die geiſtige Arheberſchaft des Eiſenbahnanſchlages, der als politiſche Tat bewertet wird, vorgeworfen. In dieſem Zuſammenhang erhalten die Erklärungen des Präſidenten des linken Senatsflügels beſondere Bedeutung. Das Nachmittagsblatt„Altimos Noticias“ veröffentlicht eine Anterredung mit Calles, in der der frühere Staatspräſident erklärt, er habe ſich ſeit ſeiner Rückkehr im Dezember vorigen Jahres nicht in die Politik eingemiſcht und in Cardenas ſtets einen aufrichtigen, ehrlichen Menſchen geſehen. Er glaube, wie die ganze Welt, an die Notwendigkeit einer gerechteren Vertei— lung der Reichtümer, um die Ausbeutung der Armen durch die Reichen zu vermeiden und um die Maſſen in ſozialer, wirtſchaft— licher und moraliſcher Hinſicht zu heben. Seine einzigen Bean— ſtandungen des jetzigen Syſtems ſeien die Methoden, mit welchen man das Volk ſchädige. Calles wies die Beſchuldigung, er ſei für den Bahnanſchlag verantwortlich, entſchieden zurück. Er ſei immun gegen jede Verleumdung, die ihn nicht verletzen könne. Am Freitag vormittag fand im Kriegsminiſterium eine mehr— ſtündige Beratung ſtatt, über die jedoch Stillſchweigen bewahrt wird. Der Kriegsminiſter weilte nur wenige Minuten in ſeinem Amtszimmer und ging dann wahrſcheinlich zu einer Beratung zum Präſidenten. Gerüchtweiſe verlautet, daß ſich die Zahl der Verhaftungen bereits auf 70 erhöht habe. Großfeuer in Kanton Hunderte von Toten und Verletzten. DNB. Schanghai(Oſtaſiendienſt des DR B.), 11. April. In Kanton iſt ein rieſiger Brand ausgebrochen, dem unge⸗ zählte Menſchenleben und Hunderte von Häuſern zum Opfer ge⸗ fallen ſind. Das Feuer iſt in den Regierungsſpeichern zum Ausbruch gekommen, wo die dort lagernden Sprengſtoffe bald explodierten, ſo daß eine allgemeine Panik entſtand. Der Brand griff im Nu auf die umliegenden Häuſerblocks über. Viele Bewohner kamen in den Flammen um, mehrere hundert wurden verletzt und mußten in die Krankenhäuſer eingeliefert werden. An den Brandſtätten ſpielten ſich herzzerreißende Sze⸗ nen ab. Kinder ſuchten verzweifelt nach ihren Eltern und um⸗ gekehrt. Der Feuerwehr iſt es noch nicht gelungen, den Brand einzudämmen. Die Flammen bedrohen den ganzen weſtlichen Stadtteil, wo ſich der Bahnhof der Kanton—Hankau⸗Bahn und das Schlachthaus befinden. Mehrere Feuerwehrleute ſind bei den Löſcharbeiten verunglückt. Garraut bei Lebrun DNB. Paris, 13. April. 55 Der franzöſiſche Miniſterpräſident Sarraut begab ſich am Montag ſpät nachmittag ins Elyſée, wo er eine längere Anter— redung mit dem Präſidenten der Republik hatte. Am Oſter- montag hatte der Miniſterpräſident mit dem italieniſchen Bot⸗ ſchafter Cerutti eine Anterredung. Der Kompromiß der Locarno⸗Neſtmächte f. Die Ratsmächte haben bis auf die Oſtertage in zwei— facher Eigenſchaft gearbeitet, getagt und beraten, als Dreizehner— Ausſchuß des Völkerbundes für die Sanktionsfrage im italieniſch-abeſſiniſchen Krieg, und als„Reſtlocarnomächte“ ob- lag ihnen der deutſch⸗franzöſiſche Streitfall wegen der Beſetzung der Rheinlandzone bzw. die Beſchäftigung mit dem deutſchen Plan oder dem franzöſiſchen Gegenplan. Wie aus der amtlichen Mitteilung vom Samstag hervorgeht, iſt ein Kompromiß zuſtande gekommen, der aber mehr eine Vertagung genannt werden muß. Es wird wohl geſagt, daß Deutſchland keinen Bei— trag geliefert habe, der ſofortige Verhandlungen ermöglicht hätte! Der Nachdruck liegt aber ſichtlich bei„ſofort“; wer ſo ſagt, denkt für ſpäter an ſolche! Es ſchließt ſich auch gleich daran der Wunſch nach weiterer Ausſprache mit Deutſchland, die durch England geführt werden ſoll. Die Engländer ſollen ſich erkundigen,„welche Bedeutung die deutſche Regierung den von ihr vorgeſchlagenen zweiſeitigen Verträgen gibt und wie dieſe Verträge ſich im Rahmen der kollektiven Sicherheit oder des gegenſeitigen Beiſtandes... einfügen würden“. Es iſt die Rede, daß bei„irgendwelchen materiellen Veränderungen in der Rheinlandzone“ die Vertreter ſich ſofort wieder— ver- ſammeln müßten! Auch da bleibt alſo alles offen! Die Wie— deraufnahme der Beratungen iſt bis Mitte Mai vertagt! Die Fühlungnahme der Generalſtäle ſoll am 15. April aufgenommen werden. Wie die engliſche Oeffentlichkeit hierüber denkt, iſt ſattſam bekannt. Mit dieſer Zuſtimmung, ſagt der„Daily Telegraph“ z. B. jetzt wieder, habe England weder das Recht aufgegeben, ſelbſt zu beurteilen, was für eine Politik verfolgt werden ſolle, noch ſeine Aeberzeugung, daß der Friede in Europa beſſer ge— ſichert ſein würde, wenn man Deutſchland in den Kreis der Na— tionen zurückbringe. Die„Times“ legt dieſe amtliche Mitteilung ſo aus, daß jede Anſtrengung gemacht werden ſolle, um auf de. Wege der Verſöhnung fortzuſchreiten! Die franzöſiſchen Ver— treter hätten Maßnahmen fallen laſſen, die zum mindeſten „verfrüht“ geweſen wären! Der„Daily Herald“ ſchreibt, Eden werde in den nächſten Wochen verſuchen, von Deutſchland Zuſicherungen bezüglich der Sicherheit in Mittel- und Oſt— europa zu erhalten, die Frankreich zufriedenſtellen ſollen! Als Maßnahmen, die„zum mindeſten verfrüht geweſen wären“, nennt die„Times“ an anderer Stelle Sanktionen! Die franzöſiſche Abordnung habe ſolche verlangt gehabt, aber keine Anterſtützung hierfür gefunden. Belgien ſei immer an der Seite Großbritanniens geweſen. Einige Pariſer Rechtsblätter er— gänzen wohl das Bild und das Arteil, wenn der„Figaro“ z. B. ſagt, daß die Reſt-Locarno-Mächte ſich geeinigt hätten, nichts zu beſchließen! Man ſteuere mit Rieſenſchritten auf Ver— handlungen mit Deutſchland zu! Frankreich habe keine Genugtuung erhalten! Das„Petit Journal“: Die engliſche Auffaſſung habe ſich durchgeſetzt.„Petit Pariſien“ tröſtet ſich und ſeine Leſer: Da habe niemand gewinnen, niemand verlieren können! Erſt müſſen die Franzoſen wählen! Es bleibt alſo zunächſt politiſch alles offen; die Tendenz von England iſt ſichtlich die: auf dem Verhandlungsweg weiter— zukommen. Belgien iſt an ſeiner Seite; Italien hat andere Sorgen. Es ſollen aber wirklich die Generalſtabs— beſprechungen zwiſchen England und Frankreich beginnen: wohlverſtanden für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen! Die Generalſtäbler tun ſo, als ob.... And auch beim Scheitern der Verhandlungen gelten die Verhandlungen nur dem, was ge— ſchehen müßte bei einem deutſchen Angriff! Das iſt indes ein Hirngeſpinſt! Trotzdem brauchen wir nicht zu verſchweigen, daß ſolche Generalſtabsverhandlungen„als ob“ ein gefährliches Spiel mit dem Feuer bedeuten! Was ſie feſtlegen, kann durch die Politik doch nie ganz außer acht gelaſſen werden! Kann nicht England ſchließlich völlig Ernſt machen mit der tatſächlichen Wirklichkeit, die nun einmal für jeden beſonnenen Menſchen in Europa einen deutſchen Angriff auf die Weſtgrenze als Anſinn erſcheinen läßt! Generalſtabsbeſprechungen ſind gefährliche und bedenkliche Kompromiß gegenſtände! Hart auf hart aber wird es bald in der abeſſiniſchen Frage gehen! Hier wird der Ausſchuß am nächſten Donnerstag wieder zuſammentreten! Es ſoll der Verſuch eines Waffenſtill⸗ ſtandes gemacht werden zwiſchen Baron Aloiſi und dem abeſſini— ſchen Vertreter. Ein Blick auf die Bewegung der italieniſchen Truppen zeigt, daß ſie in zwei Heeresſäulen nach Süden gegen Deſſie vor— marſchieren, gegen das abeſſiniſche Hauptquartier nordöſtlich von Addis Abebaz auf zwei parallelen Wegen. Kobbe, das ſie eben eingenommen haben, liegt etwas unterhalb der Mitte zwi— ſchen Makalle und Deſſie. Ferner ſind ſie mit einer Stoßtruppe bereits am Tanaſee. Die Nachrichten über die Flucht des Negus und den Zuſammenbruch Abeſſiniens ſtammen aus it a- lieniſcher Quelle. Aber es ſcheint Tatſache zu ſein, daß die Abeſſinier im ganzen Norden keinen militäriſchen Widerſtand mehr leiſten. Ras Ayellu, Ras Imru, Ras Kaſſa e tutti quanti ſind alle verſchwunden, obgleich engliſche Quellen immer hart⸗ näckig beſtritten haben, daß deren Heere weſentich mitgenommen ſeien! Stille iſt es aber noch im ganzen Süden! Südlich Harrar ſteht noch der Türke Wehib Paſcha mit einem intakten Heer und in ſtark befeſtigten Stellungen. Im Südweſten iſt ein ſchma⸗ ler Streifen abeſſiniſchen Landes durch die Italiener beſetzt. So mag es fraglich ſein, ob die Italiener ſchon genügend Land er— obert haben, um jetzt einen Waffenſtillſtand abzuſchließen, der auf dem Status quo fußen würde. Auf der anderen Seite ſcheint der engliſche Außenminiſter und mit ihm wohl ſeine Regierung immer noch feſt entſchloſſen zu ſein, den ſtrengen Sachwalter des Völkerbundes zu ſpielen! Das ging aus ſeinem Verhalten in Genf hervor! Das geht frei— lich auch aus der ſcharfen Sprache der römiſchen Preſſe gegen England hervor. Kein Zweifel, daß das italieniſche Waffenglück, bzw. die techniſche Aeberlegenheit, der Sieg Badoglios die eng⸗ liſche Auffaſſung ungeheuer erſchwert hat. Hier aber iſt ein „Kompromiß“ nicht mehr leicht oder unmöglich. Wird Eden jetzt, r die Italiener den Frieden verweigern mitſamt einem Waffenſtillſtand, wirklich mit ſchärferen Strafmaßnahmen— der Oelſperre kommen, und vor allem wird er durchdringen? Das letztere erſcheint heute kaum mehr möglich! Die Franzoſen ſuchten hier zu vertagen. Sie bremſen mit aller Gewalt. Aber ſie erreichten nur zwei Tage Verſchiebung der Ausſprache der Dreizehnermächte, vom Dienstag auf Don— nerstag. Türkei wünſcht Abänderung des Meerengenabkommens DNB. Ankara, 11. April. Die Anatoliſche Telegraphenagentur meldet: Da das Ab— lommen über die Meerengen nicht mehr den Erforderniſſen der Sicherheit und der Verteidigung der Türlei entſpricht, hat die türkiſche Regierung beſchloſſen, eine Note an die Anterzeichner— ſtaaten wegen einer Abänderung des Abkommens zu richten. 2 2 S e —. — ͤ ͤ—— ——— Von der rhein⸗mainiſchen Wir tſchaſt Der Bericht über den März 1936. Die Berichte der einzelnen Wirtſchaftszweige des rhein— mainiſchen Wirtſchaftsgebietes laſſen eine im allgemeinen recht befriedigende Entwicklung der Geſchäftstätigkeit im Monat März erkennen. 0 Im Automobilgeſchäft zeigte ſich im März der übliche ſaiſonbedingte Aufſchwung. Der Export iſt am Ge⸗ ſamtgeſchäft in ſteigendem Maße beteiligt. In der land⸗ wirtſchaftlichen Maſchineninduſtrie hat das Geſchäft im Inland angezogen, auch der Eingang von Aus— landsaufträgen hat ſich gebeſſert. In Gerberei— maſchinen geſtattet die Geſamtverkaufsziffer wieder eine volle Ausnutzung der Betriebe, der Eingang von Ex— portaufträgen war weiter befriedigend. Ebenſo lauten die Berichte aus der Schreibmaſchinen-, Fahrrad⸗ und Herdinduſtrie ſowie aus der Metallwaren⸗— induſtrie durchaus befriedigend. In den Schmuckwarenbetrieben hat die Be⸗ lebung des innerdeutſchen Geſchäftes angehalten, die Dia manteninduſtrie war weiterhin zufriedenſtellend beſchäftigt. Die chemiſche Induſtrie kann von einem ſtär⸗ keren Auftragseingang berichten, während der Beſchäfti— gungsgrad der Scheidereibetriebe im Berichts⸗ monat einen Rückgang erfuhr. In der elektrotechni⸗ ſchen Induſtrie haben ſich ſowohl Auftragseingang wie Umſatz weiter erhöht. Die Berichte aus der Induſtrie der Steine und Er⸗ den ſowie aus der Lederwirtſchaft lauten unterſchiedlich, teils kann eine befriedigende Entwicklung feſtgeſtellt wer— den, während andererſeits über eine noch ruhige Geſchäfts⸗ lage berichtet wird. In der Schaumweininduſtrie ſind weſentliche Aenderungen gegenüber dem Vormonat nicht eingetreten. Der Abſatz war entſprechend der Jahreszeit befriedigend. Oberſpielleiter der Frankfurter Oper verunglückt * Frankfurt a. M. Wie uns aus Schliengen(Amt Müllheim) gemeldet wird, verunglückte dort unterhalb des Ortes der Oberſpielleiter des Frankfurter Opernhauſes Dr. Waelterlin mit ſeinem Kraftwagen. Er befand ſich in Be— gleitung eines jüngeren Mannes auf der Fahrt nach Baſel. Kurz vor der Ortſchaft kam dem Wagen ein Kuhgeſpann entgegen, das, ohne ein Zeichen zu geben, plötzlich nach links aufs Feld einbog. Der Zuſammenprall war unver— meidlich. Der Kraftwagen überſchlug ſich und wurde vollſtändig zertrümmert. Die beiden Inſaſſen wurden auf die Straße Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright bu Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) „Ihr müßt ſie dennoch an Euch ziehen. Und den Eltern Eures Mannes ſeid Ihr auch die Lieb noch ſchuldig blieben.“ „Ich will ſie bitten, daß ſie wieder in den Birkhof kommen.“ „In den verſchuldeten Hof, damit ſie ſich in ihrem Alter plagen, um Stinas Erb zu retten!“ Wie hart die junge Stimme auf einmal ſein kann!„Nein, Bäuerin, mi: Euerm Tode iſt es nicht getan. Leben und ſchaffen müßt Ihr künftig für Konrads Eltern und für Konrads Kind.“ „Ich bin zu ſchwach und mutlos,“ wehrt das Weib. „Weil Euch der Wille zum Guten fehlt!“ beharrt die Roſel. „Wit du mir helfen, wenn mir die Kraft verſagt?“ „So viel ich ſelber kann.“ Mit beiden Händen drückt die Bäuerin Rosmaries Arm zum Zeichen ihrer Dankbarkeit, und dann iſt ihre Kraft zu Ende. Sie droht zu ſinken vor grenzenloſer Ermattung Schnell faßt das Mädchen zu und bewahrt die andere vor dem Storz. „Ihr müßt ſchlafen, Anne,“ ſpricht ſie freundlich.„Mein Bett iſt für Euch frei. Ich hab genug geruht. Und heute könnt ich ohnehin nicht mehr ſchlafen. Und morgen, wenn Ihr ausgeruht ſeid, ſagt den Eltern vom Sterben Eures Kindes, und ſagt ihnen auch ein gutes Wort. Sie werden Euch die Bitte um Vergebung nicht verſagen.“ Wenige Minuten ſpäter fällt die gänzlich Erſchöpfte m traumlos tiefen Schlummer, aus dem ſie gegen Mittag erſt erwacht. Da ſitzt ſchon Mutter Fränze an ihrem Bett und faßt verzeihend ihre Hände. „Mein armes Kind, dein Weg war hart, Mutter kommen konnteſt!“ Kein Wort des Vorwurfs, keine Frage Nur gütiges Verſtehen und vergebende Liebe. Ob die Anne Huber ſpürt, daß die Mutter auch über Dornen ſteigen mußte, bis ſie den Weg zur wahren Liebe fand? „Mutter!“ flüſtert ſie erſchüttert und bedeckt die welken Hände mit heißen Küſſen, und dann brechen die Tränen unaufhaltſam hervor voll bitterer Reue. Bei dem Vater bedarf es noch viel weniger der Worte. Hat die Mutter verziehen, ſo verzeiht auch er und nimmt die Reuige als Tochter wieder an. 23. Wieder iſt Heckenroſenzeit, und der Sonntag naht mit linden Lüften. Die Jugend von Birkfelde iſt auf den Beinen von früh an. Solch ein Tag muß recht gewürdigt werden. Am Nachmittag ſammelt der junge Lehrer ſeine kleine Schar, an der er mit Luſt und Liebe arbeitet, ſeit das Schuljahr neu begonnen hat. Heute will er mit ihnen in das Freie hinaus, den munteren Mädchen und Buben, zun erſten Mal, ſeit er mit ihnen lebt, waren doch die Sonn⸗ tage bisher nicht ſchön genug zum Wandern. Gar hoch iſt ſeine Bruſt geſchwellt in freudigem Stolz. Wie ſchlägt ſein junges Herz ſo heiß für die jüngſte Jugend! Zu gern hätte Friedel heute Chriſtine mitgehabt, die auch ſo gern mit den Kindern ſpricht und ſpielt; aber er hat es nicht gewagt, ſie darum zu fragen. Sie iſt ſeit kurzem wieder ſo ſcheu und ſtolz, wenn ſie mit ihm zuſammen iſt Und dennoch iſt es ihm, er hätte es wagen ſollen. Ob er ſchnell ein Kind zu ihr hinaufſchickt? Ob er ſelbſt noch geht, um ſie zu fragen? Die Kleinen warten gern noch eine kurze Weile, wenn darum die Freude dann um ſo heller iſt. Schon öffnet er die Lippen, um den Kindern ſeine Ge⸗ danken mitzuteilen, da tönt ein Singen zum Anger hinab, auf dem die kleine Schar verſammelt iſt. Friedel hebt er⸗ eh du zur geſchleudert. Dr. Waelkerlin erlitt Armbrüche und ſchwere Kopfverletzungen; er fand Aufnahme im Krankenhaus in Baſel. Sein Begleiter kam mit geringfügigen Verletzungen Aus Nah und Fern Sicherungsvorkehrungen gegen Reberkrankungen. * Obernhof(Lahn), 11. April. Um im Sommer allen auftretenden Rebkrankheiten mit Erfolg begegnen zu können, hat man Sicherungsvorkehrungen im Lahnweinbau getroffen. in den höheren Lagen findet man in faſt jedem größeren Weinberg eine Hütte, in der ein Waſſerbehälter eingebaut iſt, um im Sommer das zum Spritzen notwendige Waſſer aufzu⸗ fangen. In die niedriger gelegenen Lagen ſollen Waſſer⸗ leitungen gelegt werden. Nach in dieſem Frühjahr wird mit dieſen Arbeiten begonnen, deren Finanzierung gemeinſam ſeitens der beteiligten Winzer erfolgt. Mainzer hiſtoriſche Ausſtellung wieder eröffnet. Mainz, 11. April. Die Ausſtellung„Aus Deutſchlands Vorzeit“, die das Römiſch⸗Germaniſche Zentralmuſeum im Zeughaus zu Mainz eingerichtet hat, iſt jetzt nach der Win⸗ terpauſe wieder eröffnet worden. Die intereſſante Schau, die teilweiſe neugeordnet wurde, iſt Mittwochs, Samstags und Sonntags von 15 bis 18 Uhr zu beſichtigen. Größeren Ge⸗ ſellſchaften wie Schulen, Vereinen uſw. wird ſie bei recht⸗ zeitiger Voranmeldung auch zu anderen Zeiten gezeigt. Die Radfahrer geben noch Anlaß zu Klagen. Darmſtadt. Die Straßenpolizei der Polizeidirektion Darmſtadt ift im Laufe des März in 706 Fällen wegen Zu⸗ widerhandlung gegen die Verkehrsvorſchriften eingeſchrit⸗ ten. Folgende Straf⸗ und Verwaltungsmaßnahmen wur— den dabei ergriffen: 108 gebührenfreie Verwarnungen, 11 gebührenpflichtige Verwarnungen, 209 Strafanzeigen, 350 Vorführungsbefehle. 3 Sicherſtellungen. 25 ſonſtige Maß⸗ nahmen Es konnte beobachtet werden, daß die Verkehrs- diſziplin der Radfahrer noch ſehr viel zu wünſchen übrig läßt. Obgleich dabei ſchon die ſchwerſten Unfälle eingetreten ſind, hängen ſie ſich immer wieder an Laſtkraftwagen an. Das„Freihändigfahren“ iſt ebenfalls eine Unſitte. Ebenſo daß Radfahrer ganze Strecken auf dem Bürgerſteig fahren und dadurch die Fußgänger gefährden. Die Polizei wird nach wie vor unnachſichtlich Verſtöße gegen die Verkehrs⸗ vorſchriften beſtrafen. Wiesbaden.(Schwere Verkehrsunfälle.) Ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Laſtwagen und einem Kraftrad ereignete ſich an der Kreuzung Adelheid⸗ und Oranienſtraße. Bei dem Zuſammenſtoß wurde das Kraftrad ſtaunt den Kopf. Vom Rabelhof kommt ein froher Zug herab, die Mädchen in ihren bunten Sonntagskleidern, die Burſchen ebenfalls im höchſten Staat. Was geht da oben vor? Warum hat man ihm allein nichts davon geſagt, daß Mädchen und Burſchen heute mit⸗ einander wandern wollten und ſpielen? War er nicht im vergangenen Jahr ſtets der erſte dabei? Haben die andern nicht das frohe Spiel im Freien erſt von ihm gelernt? Auch der Hansdorfer iſt mit dabei, der Alfred Rosner. Früher hat Chriſtine ſich nichts aus ihm gemacht. Jetzt zeichnet ſie ihn neuerdings auffallend aus und iſt immer ſehr laut und luſtig mit ihm. Heut gehen ſie beide den andern voran. Auf einmal wird dem Burſchen klar, warum er um die Wanderung nichts weiß. Chriſtine hätte es ihm ſagen ſollen, und ſie hat nicht gemocht. Sie wollte lieber mit dem Vetter gehen als mit ihm. Die lachende Freude, die er vorhin empfand, iſt plötzlich dahin. Trübe ſtreift ſein Bllick an Chriſtel vorbei. Ja, ſie iſt ihm fremd geworden in kurzer Zeit. Zuerſt wollten Lehrer und Kinder heute in den Birken. hain. Nun der Zug der Burſchen und Mädchen dorthin lenkt, ändert Friedel ſeinen Plan. Den Bach entlang führt er ſeine Schar hinten um das Dorf herum, bis der Mühlen⸗ grund vor ihm liegt. Weit hinten weiß er einen friſchen Hang, der mit Dornengeſtrüpp umhegt iſt. Dort wird er mit den Kleinen lagern. Dort werden ſie ſpielen und ſich Geſchichten erzählen laſſen. Indem er mit den Kindern ſpielt und plaudert, kommt ihm die Freude wieder, die ihn einen Augenblick verlaſſen hatte. Chriſtine aber hat auf einmal keine Freude mehr an dem luſtigen Unternehmen. Sie hat den Bruder ver⸗ letzt, das merkt ſie jetzt. Der Blick, der an ihr vorüberging. tat ihr weh. „Was haſt denn, Mädel?“ fragt der Vetter.„Biſt jo auf einmal ganz verſtummt. Gelt, jetzt tut dirs leid, daß du den Friedel nicht mitgenommen haſt?“ „Wie kommſt du denn darauf?“ ſagt ſie mit ſchlecht ge⸗ ſpielter Gleichgültigkeit, zumal ſie es nicht hindern kant, daß das helle Rot in ihre Wangen ſchießt. „Haſt nicht geſehn, wie er ſich gekränkt hat? Geh, das mußt du doch geſehen haben, wie er über dich hinwegſah, als wenn du ihn gar nichts angehſt! Aber fein macht er ſich in ſeiner neuen Würde als Schulmeiſter von Birkfelde. Und die Mädchen und Buben hängen an ihm, daß es eine Luſt iſt, das zu ſchauen.“ Immer weniger gut wird der Chriſtel zumut; aber ſie mag es ſich nicht merken laſſen. Sie ruft zum Spiel und ſcheint die Fröhlichſte von allen. Kein Wunder, daß ſie nachher auch viel ſchneller müde iſt! „Weißt du,“ ſagt ſie zu ihrer Freundin Grete,„ich ſchau mal ſchnell in den Birkhof nein. Kommſt du mit?“ „Nein,“ lacht die andere,„da geh du nur allein. Ich bin des Spielens noch lang nicht müd. Und den Vetter werd ich tröſten, derweil du fort biſt.“ Anders hat es Chriſtel gar nicht erwartet, und ſie ſpringt geſchwind von dannen. Müde iſt ſie nicht; aber das Herz iſt ihr gar ſo ſchwer. Darum geht ſie auch an dem Birk⸗ hof vorbei. Stina wäre ja ohnehin nicht da. Zum Müy⸗ lengrunde wendet ſie ſich. In dem Hag, wo die Hecken⸗ roſen in nie geſehener Fülle blühen, will ſie ein Weilchen ruhen und ihr junges Leben überdenken, wo ſie kein frem⸗ des Auge ſtört. Beim Näherkommen aber vernimmt ſie helle Stimmen.. Das muß der Friedel ſein mit ſeinen Kindern. Erſchrocken weicht ſie zuerſt zurück; aber dann lockt es ſie, heimlich im Gras zu lauſchen, was er mit den Kleinen treibt, wenn niemand in der Nähe iſt. Ganz tief bückt ſie ſich, ſodaß die Hecke ſie vollkommen deckt, und läßt ſich niedergleiten in das weiche Gras. Wer ſie aber dennoch ſah trotz aller Vorſicht, die ſie ge⸗ brauchte, das iſt der Friedel. In wilden Sprüngen geht ſein Herz. Jetzt weiß er, was ſie will, und im Augenblick kommt über ihn der Schelm. „Warte, Mägdlein,“ denkt er,„ich will dirs geben!“ Er 3 2 1 auf den Bürgerſteig geſchleudert und geriet in Brand. Das Feuer wurde durch Paſſanten gelöſcht. Der Fahrer wurde ſchwer verletzt. Wie das Kraftrad wurde auch der Laſtwagen ſtark beſchädigt.— Eine Gruppe Radfahrer aus Mainz fuhr über die Platterſtraße nach Mainz zurück. An der bekannten S-⸗Kurve verlor die Verkäuferin Nikolai die Gewalt über ihr Rad und fuhr in den abwärts liegenden Wald. Das Mädchen erlitt Kopfverletzungen und wurde nach dem Kran— kenhaus gebracht. * Wiesbaden.(Rettungsſtation wieder er⸗ öffnet.) Die Rettungsſtation in Wiesbaden-Schierſtein, die nach maßgeblichem Urteil als eine der beſten an den deutſchen Binnengewäſſern gilt, und die in dieſem Jahr auf einen zehnjährigen Rettungswachdienſt zurückblicken kann, hat ihren Dienſt wieder aufgenommen. Zu der Feier waren eine große Anzahl Vertreter der Partei und der Behörden erſchienen. In ſeiner Begrüßungsanſprache gab Bezirksleiter Schlink einen Rückblick über die Entwicklung der Rettungsſtation. Beſonderen Dank zollte der Bezirkslei⸗ ter der Beſatzung der Rettungsſtation für ihre jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit im Dienſte der Volksgemeinſchaft. In ſeinen weiteren Ausführungen machte der Redner noch einige Angaben über das Geſetz, durch das jetzt jeder ver⸗ pflichtet iſt, einen in Lebensgefahr befindlichen Menſchen zu retten. Durch den ſtellvertretenden Landesbauernführer Kaiſer wurden 30 Lehrſcheine an die Beſucher des Winter⸗ kurſus überreicht. Die Hiſſung der Flagge und das Siegheil 0 den Führer kündeten die Eröffnung der Rettungs⸗ tation.. Lampertheim.(Diebe am Auto.) Ein Autobeſit⸗ zer, der ſein Fahrzeug nachts zwiſchen 23 und 24 Uhr vor einer hieſigen Wirtſchaft abgeſtellt hatte, mußte, als er nach zehn Minuten wieder zurückkehrte, zu ſeiner nicht ange⸗ nehmen Ueberraſchung feſtſtellen, daß ihm von unbekannten Tätern ein am Wagen angebrachter Reſervereifen abmon⸗ tiert war. Außerdem wurde das Fehlen einiger Gebrauchs⸗ gegenſtände, die aus dem Wagen heraus geſtohlen worden waren, feſtgeſtellt. 5 Offenbach.(Geſchmolzene Oſterhaſen.) In einer Wirtſchaft hatte ein Reiſender ein Paket mit Oſter⸗ haſen auf das Klavier gelegt und ſetzte ſich zu einem Schop⸗ pen an den Tiſch, wo er mit anderen Gäſten in lebhafte Unterhaltung geriet. Inzwiſchen ging ein junger Mann zum Klavier, um zu ſpielen. Er nahm das Paket herunter und ſtellte es in die Nähe des Ofens. Später kam ein Geſchäfts⸗ freund des Reiſenden und holte das Paket. Als es geöff⸗ net wurde, mußte er zu ſeinem Schreck feſtſtellen, daß die Schokoladehaſen durch die Hitze zu einem Schokoladebrei geworden waren. Die lachenden„Erben“ waren die Kin⸗ der im Hauſe, denen die Haſen auch in dieſem Zuſtand mundeten. ſammelt die Kleinen, die eben hin und her ſprangen, um ſich und ſagt:„Kommt, Kinderlein, ſetzt euch zu mir. Jetzt ſoll das Märchen kommen, das ich euch verſprach.“ Er läßt ſich in dem Graſe nieder jenſeits der Hecke, hinter der Chriſtine lauſcht, und die Kinder ſcharen ſich um ihn mit hellen Augen und lachenden Geſichtern, denn ſeine Märchen, die mögen ſie gern. Stina will die nächſte ber ihm ſein, weil ſie das größte Recht an ihn zu haben glaußt. Leiſe ſchiebt ſich ihre Hand durch ſeinen Arm. Die andern kleinen Mädchen neiden ihr den Platz und ſtreiten darum mit ihr. Auf der andern Seite aber macht ſich der ſtramme Chriſtoph Buchner breit, der auch ſein Recht wahren möchte „Mein Lehrer Friedel!“ klingt es vielſtimmig zu ihm auf, und er hat Mühe, den Kindern klar zu machen, daß jedes ihm gleich lieb iſt und keines lieber als das andere. Wie Eiferſucht zieht es dabei durch Chriſtels Herz. Frühe: war er ihr Friedel ganz allein. Wenn ſie ſich jetzt durch die Hecke drängte, ob er dann die Kinder von ſich ſchüttelte? Eitel Torheit ſolch Gedanke! Die Kleinen ſind dankbarer als ſie. Sie wenden ihm nicht den Rücken, wenn er ein⸗ mal anders handelt, als ſie ſich eingebildet haben. Da drüben wird es ſtill. Der Lehrer beginnt das Mär⸗ chen zu erzählen. Von einem Mägdlein redet er, das mutterſeelenallein auf der Erde iſt und ſo bettelarm, wie es kein zweites giat in der weiten Welt. „Nur einen Reichtum hat ihm der liebe Gott geſchenkt. Eine wunderhelle Seele hat es, die ſtrahlt aus den Augen heraus, daß ſie leuchtend wie der Himmel werden. Durch die weißen Wänglein ſcheint die Morgenröte mit zarter Glut, und die Lerche borgt ihr ihre feine Stimme.“ Kein zweites Mädchen iſt ſo wunderſchön wie die kleine Roſe. Aber ihre Schönheit bekommt ihr auf einmal ſchlecht und bringt ihr große Gefahr. Die Buben greifen mit ſchmutzigen Händen nach ihrem lichten Kleid und wollen es verderben. Da ſchreit ſie in der Not zum lieben Gott und bittet ihn um Hilfe. Gott hört ihr Flehen und ſpricht: „Mit einer Dornenhecke umgeb ich dich. Es ſoll dich nie⸗ mand finden, der nicht reine Hände hat und reine Lippen.“ Noch immer liegt das Mädchen im Dornenhag, und wilde Roſen blühen um ſie her. Ob wir ſie heute finden werden? 5755 eure Hände her, ob ſie rein ſind! Und eure Lippen auch! Viele Hände ſtrecken ſich aus, und der Lehrer lächelt fein. Manch Stäubchen klebt daran, viel Blumenſaft. Und plötz⸗ lich jauchzt das kleinſte Mädchen auf: „Ich hab ſie ſchon gefunden! Da liegt ſie ja hinter der Hecke und ſchläft!“ „Wo? Wo?“ fragt es im Kreiſe, und im nächſten Augen⸗ blick jubeln viele Stimmen: „Da liegt ſie ja im Graſe und ſchläft. Wir wollen ſpe und achtet der wecken gehen.“ Die ganze Schar bricht durch die Hecke Riſſe nicht, die in Händen und Armen bleiben. Das Wun⸗ der ſtaunen die Kinder an und freuen ſich unendlich. Se tief beugt ſich der Mädchenkopf in das weiche Gras, daß die Kleinen nicht ſogleich merken, wem er gehört. Zu viel ſind ſie auch viel zu tief im Bann des Märchens, bis auf einmal Stina mit jäher Enttäuſchung ſagt: „Die Chriſtel iſt es bloß!“ Da iſt der Zauber ſchnell gebrochen. Andern Freuden gehen die Kinder nach. Hier iſt ein bunter Schmetterling zu ſehen, den man verfolgen möchte. Dort winkt eine blaue Glockenblume auf ſchwankem Halm und ruft: „Ach, nimm mich mit!“ Das Märchen iſt vergeſſen. Der Friedel kniet allein nur noch im Graſe neben den verzauberten Mägdlein, das ſich nicht zu rühren wagt. „Heckenroſe!“ ſagt er weich. Da hebt ſie das Antlitz em⸗ por, auf dem jetzt Purpurroſen blühen.„Wildroſe mein ich! Hab ich dich endlich gefunden? Und Hände und Lip⸗ pen ſind rein für dich. Magſt du mir dein Leben ſchenken, lieb Röſelein?“ Sie antwortet nicht darauf; aber in ihren Augen liegt ihre Seele. (Schluß folgt). 7 „ RR ——— Dall tabs dee ag unte Kop ſchn der trf N. ul, 1 Nacht ines dun fich der! den e U wage Dan! Anhän Lolom legt w pn ſiblet. L 00 der, und führe int Ton ihn brach gesetz lch u Mirf tic ron unler wenn die Ne ihm zu Heuger uf bie ſahtens die W U Der vor, Bez Fel gleic zufan dingz men u des de Verden Amend dll, la ben, 0 uff 8 irkslei ſrelange nch. utobeſt⸗ Uhr vor et nach t ange⸗ ekonnten abmon⸗ brauchs, worden 0 it Oſter⸗ 1 Schoß lebhafte nn zum ter und ſchäfts⸗ s geöff⸗ daß die fadebrei die Kin; Zuſtand eee gen, un i. Jetzt e, hintor um ihn un ſeine chſte be i glaub. andern darum tramme müchte u eh r, dog dere. dil gt dur hüttelte“ mlbure! er kin Mä: nallein es gil ſchenkt. 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Schränke, Tiſche, Bettſtellen, Waſch⸗ tiſch, Marmorplatten und vieles andere ging in Trümmer. Der Beſitzerin, einer Witwe, iſt dadurch ſehr großer Scha⸗ den entſtanden. * Gigli ſang im D⸗Zug. Gigli, der zu ſeinem erſten Konzert ſeiner großen Deutſch⸗ landreiſe von Rom nach Stuttgart fuhr, wurde im Zug er⸗ kannt und von den Reiſenden immer mehr gebeten, eine Probe ſeines Könnens abzulegen. Den immer ſtürmiſcher wer⸗ denden Bitten, das Lied„Vergißmeinnicht“ zu ſingen, gab er dann kurz vor Stuttgark nach und hat tatſächlich— im Seitengang ſtehend— das Lied geſungen. Als dieſe Tatſache im Bahnhof bekannt wurde, verlangte die tauſendköpfige Menge, die ihn erwartete, desgleichen; diesmal ließ ſich Gigli aber nicht erweichen und fuhr unter dem Jubel und den Heilrufen des Publikums in das Hotel. Ludwigshafen.(Lokalbahnzug gegen Kraft⸗ wagen.) Ein Lokalbahnzug ſtieß bei der Einfahrt in Dannſtadt mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Der Anhänger des Laſtkraftwagens wurde ſtark beſchädigt. Die Lokomotive des Lokalzuges entgleiſte mit einer Achſe. Ver⸗ letzt wurde niemand. Pirmaſens.(Ein übler Zeitgenoſſe.) Ein ganz übler Burſche ſtand vor dem Schöffengericht. Es iſt der 1890 geborene, in Germersheim wohnhafte Philipp Barry, der, wie er ſelbſt zugibt, das Dritte Reich nicht leiden kann und deshalb jede günſtige Gelegenheit ausnutzt, um gegen führende Perſönlichkeiten, gegen die Bewegung und deren Einrichtungen zu Felde zu ziehen, und zwar in ſehr rauhem Ton und ohne jede Zurückhaltung. Schon einmal hatte ihn ſein loſes Mundwerk in Landau vor den Richter ge⸗ bracht Er hatte dort die SA beleidigt. Das Straffreiheits⸗ geſetz kam ihm noch einmal zu Hilfe. Kaum war er glück⸗ lich um die Strafe herumgekommen, da zog er in einer Wirtſchaft in Rodalben gegen alles, was nationalſozia⸗ liſtiſch iſt, vom Leder, beleidigte die SA, den Bürgermeiſter von Germersheim und auch den Gauleiter. Letzterer hatte unter der Bedingung von einem Strafantrag abgeſehen, wenn Barry ſich verpflichtete, einen beſtimmten Betrag an die NSW zu zahlen. Barry beſtritt in der Verhandlung die ihm zur Laſt gelegten ungeheuerlichen Aeußerungen; durch Zeugen wurde er aber reſtlos überführt. Das Urteil lautete auf vier Monate Gefängnis, Zahlung der Koſten des Ver⸗ fahrens und Veröffentlichung des Rechtsſpruchs auf Koſten des Verurteilten. Pirmaſens.(Des Vaters Geld verjubelt.) Der 20jährige Sohn Adam des Schloſſers Werner zog es vor, einen Betrag von 200 Mark, den ihm ſein Vater zum Bezahlen einer Rechnung übergeben hatte, mit ſeinen Freunden, dem 26jährigen Guſtav Raumann und dem gleichaltrigen Heinrich Juſtus, durchzubringen. Sie ſuchten zuſammen mit dem Geld das Weite; lange dauerte es aller⸗ dings nicht, dann wurden ſie in Karlsruhe feſtgenom⸗ men und nach Pirmaſens zurückgebracht. Ueber die Hälfte des veruntreuten Geldes konnte dem Vater zurückerſtattet Verden. * Alte Gasröhren benutzt.— Ein Toter. Heidelberg. In einem hieſigen Gaſthof, in deſſen Innenräumen zurzeit Umbauten durchgeführt werden, waren olte, lange nicht mehr benutzte Gasröhren angeſchlagen wor⸗ den, ſo daß ihnen Gas entſtrömte. Dieſes Gas drang in ein Schlafzimmer eines der oberen Stockwerke, in dem der jung verheiratete und ſoeben erſt eingeſtellte 33jährige Küchen⸗ chef Meißgeier aus Mannheim mit ſeiner Frau Ichlief. Der Unglücksfall wurde erſt entdeckt, als im Laufe des Vormittags die Eheleute nicht erſchienen. Man öffnete gewaltſam die Türe und fand das Ehepaar bewußtlos auf. Der Mann konnte nicht mehr gerettet werden; er iſt in der Mediziniſchen Klinik geſtorben. Bei der Frau beſteht keine Lebensgefahr mehr. i Adelsheim.(Vom Rad geſtürzt.) Ein BdM⸗ Mädchen, das ſich mit Kameradinnen von der Pfalz auf einer Nadtour nach Rothenburg befand, ſtürzte an der Einmündung der Straße von Oberſchefflenz bei der Friedrichsbrücke ſo un⸗ glücklich vom Fahrrad, daß es ſchwere Verletzungen erlitt. Die Verunglückte wurde ins Krankenhaus gebracht. Durmersheim.(Tödlicher Sturz beim Eier⸗ holen) Der 70jährige Anton Kiefer wurde auf eigenartige Weiſe vom Tode ereilt. Bei ſeiner Heimkunft hatte er wohl noch die Abſicht, die Eier aus den Legeneſtern zu holen. Wahrſcheinlich rutſchte die Leiter aus und brachte den 70“ jährigen Mann ſo unglücklich zu Fall, daß er mit einem Schädelbruch bewußtlos liegen blieb. Sein ſpäter heimkehren⸗ der Sohn fand ſo ſeinen Vater und ſchaffte ihn ins Haus. Ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, verſchied er. O Freiburg.(Ein„Wechſelſpezialiſt“.) Ein 49⸗ jähriger Angeklagter aus Mannheim iſt ein guter Kenner in Wechſelgeſchäften. Und ſo jonglierte er nur ſo mit Wechſeln, auch in Fällen, in denen es ſich um Aufträge und Treuhand- geſchäfte von Dritten und deren Intereſſen handelte. Aus diskontierten Wechſeln floſſen ihm 800 Mark Bargeld in die Hände. Anſtatt das Geld an den Auftraggeber ſofort abzuliefern, verwendete er es für eigene Zwecke. Daß er Monate ſpäter den Enttäuſchten entſchädigte, ändert nichts an der Tatſache der Untreue, die vom Gericht als erwieſen erachtet wurde. In einem anderen Falle hat er einen Wech⸗ ſelakzeptanten in der Höhe von 2500 Mark doppelt be⸗ laſtel. Hier nahm das Gericht vollendeten Betrug an. Vom Freiburger Schöffengericht erging im Jahre 1935 Urteil von einem Jahr Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe. Die Frei⸗ burger Große Strafkammer beſtätigte dieſes Strafmaß in vollem Umfange. Schulbankerott der Sowjets Fünf Lehrer-Berordnungen Stalins. Die ſowjetamtliche Telegraphen-Agentur veröffentlicht nicht weniger als fünf Verordnungen des Volkskommiſſaren⸗ rats und des Hauptausſchuſſes der Partei, die von den Schul⸗ ſorgen der Sowjets beredtes Zeugnis ablegen. In ihnen iſt das Eingeſtändnis enthalten, daß die Sow⸗ jels auf der Jagd nach Induſtrierekorden die Schule völlig vernachläſſigen, daß der außerordentliche Lehrermangel be⸗ drohlich für das Land geworden iſt, und daß die Sowjet⸗ lehrer ein Bettelleben führen. Die Verordnungen tragen die Unterſchriften Stalins und Molotows. Die erſte Verordnung ſieht eine Erhöhung des Einkommens der Lehrer vor, die der Sowjetregierung not⸗ wendig erſchien, um der förmlichen Flucht aus dem Lehrer⸗ beruf Einhalt zu tun. Dem gleichen Zweck dient eine weitere Verordnung, die ſich mit der Einführung beſonderer Lehrer— titel befaßt. Die dritte Verordnung, die beſonders kenn⸗ zeichnend iſt, erſtrebt eine Hebung der fachlichen Eignung der Sowjetlehrer und ihres Ausbildungsganges. Die beiden letzten Verordnungen befaſſen ſich mit der Verwaltungswill⸗ kür, die in den zuſtändigen Volkskommiſſariaten hinſichtlich der Lehrerernennung und ihrer Wiederentlaſſung herrſcht, ſowie mit der Auszahlung der Lehrergehälter, die in unzäh⸗ ligen Fällen zurückgehalten und für andere Zwecke verwendet werden, während die Lehrer der ſchwerſten materiellen Not ausgeſetzt ſind. Der Wortreichtum und die große Menge der Verordnun⸗ gen haben die Sowjetöffentlichkeit überraſcht. Die im kom⸗ muniſtiſchen Syſtem wurzelnde Kriſe der Sowjetſchule wird auch durch dieſe Verordnungen nicht gelöſt werden können. Moskau ſtreicht Induſtriezuſchüſſe Der Volkskommiſſarenrat hat einen Beſchluß gefaßt, der für die Induſtrialiſierungspolitik der Sowjets von kennzeich⸗ nender Bedeutung iſt. Nachdem Hand in Hand mit der be⸗ kannten Stachanow-Bewegung, die eine rückſichtsloſe Aus⸗ beutung der menſchlichen Arbeitskraft betreibt, ſchon ſeit lan⸗ gem in der Preſſe Stimmung dafür gemacht wurde, daß „die Sowjetinduſtrie mit Gewinn arbeiten müſſe“, hat die Regierung jetzt die Streichung der ſtaatlichen Zuſchüſſe an eine ganze Reihe von Zweigen, insbeſondere der Schwer⸗ induſtrie, beſchloſſen. Da die ebenfalls ſtaatliche Verarbei⸗ tungsinduſtrie möglichſt vor der Verteuerung der Produkte geſchützt werden ſoll, wird die Hauptlaſt dieſer Maßnahme des ſowjetruſſiſchen ſtaatskapitaliſtiſchen Kommunismus auf den Verbraucher fallen. Ein ſtändiges Steigen der Preiſe in Sowjetrußland iſt ſeit langem feſtzuſtellen. Der Sowjet⸗ arbeiter wird jetzt nicht nur unter dem Stachanow⸗Syſtem das letzte an Arbeitskraft hergeben, ſondern ſich auch im täg⸗ lichen Leben weiter einſchränken müſſen, um dem ſtaatskom⸗ muniſtiſchen Syſtem die Gewinne zu ermöglichen. Zurück zur Natur in der Heilkunde Die erſte Reichskagung für Neue Deutſche Heilkunde. Auf Veranlaſſung des Reichsärzteführers Dr. Gerhard Wagner findet vom 18. bis 20. April in Wiesbaden unter der Leitung von Prof. Dr. Kötſchau⸗Jena die 1. Reichsta⸗ gung der Reichsarbeitsgemeinſchaft für eine Neue Deutſche Heilkunde ſtatt, und zwar im Zuſammenhang mit dem dies⸗ jährigen Wiesbadener Kongreß für innere Medizin. Sie wird nicht nur eine wiſſenſchaftliche und allgemeine volks⸗ geſundheitliche, ſondern auch eine große politiſche Bedeutung haben. Es ſoll Zeugnis abgelegt werden von den bisherigen Erfolgen der natſonalſozialiſtiſchen Bewegung in ihrem Be- ſtreben, eine neue deukſche Heilkunde zu geſtalten, die auf die wirklichen Bedürfniſſe unſeres Volkes Rückſicht nimmt und eine Verſchmelzung zwiſchen dem bisherigen ſchulmedi⸗ ziniſchen Denken und einer biologiſch begründeten natürlichen Heilweiſe herbeiführt. Der Leiter der Reichsarbeitsgemeinſchaft, Prof. Dr. Köt⸗ ſchau, betont in dieſem Zuſammenhang programmatiſch in dem Organ des Sachverſtändigenbeirats für Volksgeſundheit bei der Reichsleitung der NSDAP., es dürfe kein Dogma geben, das die Reichsarbeitsgemeinſchaft beſtimmen könnte, irgendein Heilverfahren von vornherein abzulehnen. Das Zurück zur Natur, um das Paracelſus gerungen habe, ſtehe auch heute wieder im Mittelpunkt des Kampfes um die Heil⸗ kunde. Dabei dürfe aber keine Verwäſſerung des Biologie⸗ begriffs erfolgen. Biologie ſei kein Miſchmaſch, aus dem jeder machen könne was ihm beliebt. Mit der Feſtſtellung, daß nationalſozialiſtiſch Denken auch biologiſch Denken heiße, ſei die biologiſche Idee in enger Verbindung mit dem welt⸗ anſchaulichen Denken des heutigen Staates gekommen. Die Verankerung des Nationalſozialismus di der Natur habe die 18 zur Natur auch innerhalb der heil⸗ kunde auf das ſtärkſte beeinfluſſen müſſen. An den erſten beiden Tagen der erſten Reichstagung werden Vorträge über die naturgemäße Lebens⸗ und Heil⸗ weiſe von erfahrenen Aerzten und Sachkennern gehalten. Am 20. April, dem wichtigſten Tage, findet eine gemeinſame Sitzung mit der Deutſchen Geſellſchaft für innere Medizin ſtatt, auf der der Reichsärzteführer und führende Aerzte ſpre⸗ chen werden. Der Wille zum Kind Junahme der Geburten noch nicht ausreichend. Die erfreuliche Aufwärtsentwicklung der Geburtenzahl in Deutſchland hat bei manchen Volksgenoſſen den Eindruck erweckt, als ob nun der Kampf um die Erhaltung der not— wendigen Volkszahl bereits ſehr weſentlich gefördert ſei. In dem ſozialpolitiſchen Organ der Reichsjugendführung, „Das Junge Deutſchland“, weiſt jedoch Ernſt Wald ziffern⸗ mäßig nach, daß der Geburtenanſtieg trotz ſeiner Größe noch nicht ausreiche und auch noch nicht als dauernd geſichert gelten könne, obwohl in den Jahren 1934 und 1935 zuſam⸗ men 520 000 Kinder mehr geboren wurden, als bei Fort⸗ dauer des Geburtentiefſtandes von 1933 geboren worden wären. Der Aufſtieg erfolgte aber nicht von einem„nor⸗ malen“ Stande, ſondern vom allertiefſten Stande aus. Die Geburtenziffer des Jahres 1933 müſſe um 45 v. H. über⸗ troffen werden, ehe wir eine zur dauernden Sicherung un— ſerer Volkszahl ausreichende Geburtenſtärke erreicht haben. Die Geburtenziffer von 1935(etwa 1.265 Millionen) be⸗ deute gegenüber 1933 eine Steigerung um 30 v. H., reiche 205 noch nicht zur dauernden Erhaltung des Volksbeſtan⸗ es aus. Dazu komme, daß gerade während der nächſten Jahre die deutſche Geburtenentwicklung in beſonderer Weiſe ge⸗ fährdet ſei. Es ſei eine Tatſache, daß die meiſten Kinder aus den jungen Ehen hervorgehen. Etwa von 1937 ab wür⸗ den aber zunehmend die ſehr ſchwachen Kriegsgeburtenjahr⸗ gänge der Mädchen in das Hauptheiratsalter einrücken, und einige Jahre ſpäter werde auch die Zahl der in das Heirats⸗ alter kommenden jungen Männer ſehr ſtark zurückgehen. Wir hätten infolgedeſſen damit zu rechnen, daß die Zahl der Eheſchließungen erheblich abnehme und daß die jungen Ehen einen geringeren Anteil zur Geſamtzahl der Geburten ſtel— len als in den letzten Jahren. Die gegenwärtige Geburten⸗ ziffer werde im Jahre 1940 nur dann zu behaupten ſein, wenn die Geburtenfreudigkeit weiter zunehme, wenn es ge⸗ linge, bei der Mehrzahl der deutſchen Familien den Willen zum dritten und vierten Kinde zu wecken. Baden⸗Badener Internationales Muſikfeſt Das Heilbad an der Oos iſt in den letzten Tagen wieder einmal der Treffpunkt einer muſikaliſch intereſſierten Hörer⸗ ſchaft geweſen, bereit zur Teilnahme an einem zeitge⸗ nöſſiſchen Muſikfeſt internationalen Gepräges, das in erſter Linie den Jungen zugetan war und in Erinnerung großer Muſiktage vergangener Zeiten früheres Herkommen fortſetzte. In zwei Orcheſter⸗ und zwei Kammerkonzerten ſtellten ſich, vielfach in Ur⸗ oder deutſchen Erſtaufführungen von acht Nationen zehn deutſche, zwei Schweizer, zwei fran⸗ zöſiſche, je ein italieniſcher, ſchwediſcher, däniſcher, griechiſcher und jugoſlawiſcher Tonſetzer vor. Das Sympathiſche an der Veranſtaltung war einmal die Rückſichtnahme auf den Hörer, dem nicht zuviel zugemutet wurde— kein Konzert über⸗ ſchritt die Zeitdauer von zwei Stunden— und zum anderen das mit einer einzigen Ausnahme poſitiv gute, vielfach über⸗ zeugende Ergebnis des gebotenen Neuen mit ſeiner Abkehr von einer hemmungslos⸗-wilden Muſiziererei. Der Schwede Lars Erik Larſſon war dazu auserſehen, mit ſeiner kurzen, launigen Konzertouvertüre das Muſik⸗ feſt zu eröffnen. Es folgten zwei Deutſche, der Münchner Karl Höller(geboren 1907), mit einer ſtark geklatſchten ſinfoniſchen Fantaſie und der durch ſeine Oper„Die Zauber⸗ geige“ raſch bekannt gewordene Bayer Werner Egk, mit einer„Geigenmuſik mit Orcheſter“, die ſich allerdings faſt zu leicht oben hin bewegt, um nicht im Wunſche falſch ver⸗ ſtandener Volkstümlichkeit die Gefahr einer Verflachung für den Tonſetzer erkennen zu laſſen. Auch ein Konzert für Cembalo und Streichorcheſter von dem am Heidelberger Kirchenmuſikaliſchen Inſtitut wirkenden Wolfgang Fortner (geboren 1907) war mehr äußerer Wirkung zugetan. Zu ſtarkem Eindruck kam ein durch geſtraffte Formung und Gedankeninhalt hervortretendes Streichauartett des 1902 in Heidelberg geborenen Wilhelm Maler. Zu den erfreulich⸗ ſten Erſcheinungen des Muſikfeſtes gehörte gleichfalls der 1906 in Karlsruhe geborene Gerhard Frommel, Sohn des Heidelberger Theologen, deſſen Suite für kleines Orcheſter ſich durch ſeine friſche Natürlichkeit und ſeine geradezu be⸗ ſtechende techniſche Erfindung ſtarken Beifall empfing. Von den Ausländern ſah ſich der 24jährige Jean Fran- caix mit beſonders herzlicher Sympathie aufgenommen. Sein ſpritziges, muſizierfreudiges Concertino für Klavier und Orcheſter hatte ſolch lebhaften Beifall, daß es teilweiſe wiederholt werden mußte. Ihm folgte der Pariſer Ruſſe Igor Stravinſky mit einem Konzert für zwei Klaviere, das durch die techniſche Höchſtleiſtung ſeiner Wiedergabe durch den Tonſetzer und ſeinen Sohn die Beifallsbekundung recht⸗ fertigte. Von dem für die Werbung deutſcher Muſik in Däne⸗ mark lebhaft eintretenden Knudage Riiſa ger hörte man ein gedanklich und techniſch reifes Concertino für fünf Violinen und Klavier und von den Schweizern ſtellten ſich Konrad Beck in einer Serenade für Klarinette, Flöte und Streich- orcheſter und Albert Möſchinger mit einer Kammermuſik⸗ fantaſie über ein Berner Volkslied vor. Auch der Italiener Francesco Malipiero hatte mit einer mehr dimmungs⸗ mäßigem Charakter tragenden Sinfonie eine herzliche Auf⸗ nahme zu verzeichnen, während die„Film⸗Muſik“ von Joſip Slavenſki unmißverſtändliche Ablehnung erfuhr. Von den älteren deutſchen Tonſetzern wurde eine zum erſten Mal in Deutſchland geſpielte, in der Formgebung Eigenes aufweiſende und für beide Inſtrumente ſehr dankbare Sonate für Violine und Klavier don Paul Hindemith derart beifällig aufgenommen, daß ſie wiederholt werden mußte. Zur Uraufführung kam weiterhin von Wolf⸗ Ferrari eine venezianiſche Suite, gehaltvolle Stimmungs- muſik und von Paul Graener ein Cellokonzert mit Kam- merorcheſter. Zu erwähnen wären dann noch aus der Pro- grammfolge der Grieche Pedridis mit einer Suite und Ernſt Pepping mit einigen Klavierſtücken. Ein feſtlich geſtimmtes, in leuchtende Farben getauchles und eigen⸗perſönliches Orcheſterkonzert von Max Trapp war dazu angetan, das Muſikfeſt höchſt wirkungsvoll abzuſchließen. Ein Teil der Darbietungen wurde von dem Stroß⸗Quartett, von Badener und auswä igen Soliſten(Berlin, München, Karlsruhe, Bern) beſtritten. Den Hauptteil der erfolgreichen Durchführung hatte das Sin o zie- und Kurorcheſter mit ſeinem Leiter, Generalmuſikdirektor Herbert Albert zu beſtreiten. Mit Recht wurden Herbert Albert und ſein Orcheſter mit Ausklang des Muſikfeſtes von der ſehr zahlreichen Zuhbrer⸗ ſchaft ſtürmiſch gefeiert. Wir belſtürme über Aruguay 6 Tote. über 100 Verletzte. Montkevidio, 13 April. Ein ungewöhnlich heftiger Wir⸗ belſturm, der merkwürdigerweiſe nur 90 Sekunden dauerte, ſuchte die Ortſchaft Arroyo Grande im Bezirk Soriano in der Nähe des Uruguay-Fluſſes heim und zerſtörte ein Hotel ſowie 20 weitere Geväude Aus den Trümmern wurden bis her 12 um Teil ſchwer verletzte Perſonen geborgen. Eine weitere Orkan Kataſſrophe brach über der Ortſchaft Melo im Bezirk Cerro Largo an der braſilianiſchen Grenze herein, wo ſechs Perſonen getötet und rund 100 verletzt wurden. Der Sachſchaden iſt ebenfalls ſehr groß. 200 Jami. lien, meiſt Arbeiter, wurden obdachlos. Deutſcher Turnier ſieg Unſere Hockeyfrauen ſchlagen Holland. Mit dem großartigen Spiel Deutſchland gegen Holland wurde das Sechs-Länderturnier im Frauenhockey am Oſter⸗ montag in Berlin beendet. Mit einem klaren 3:1⸗Sieg(1:0) wurde die deutſche Vertretung Turnierſiegerin vor Holland, Dänemark, Spanien, Oeſterreich und Ungarn. Spaniens Frauen beſieglen am letzten Tage Oeſterreich recht eindeutig mit 4.0(1:0) und noch höher gewann Dänemark mit 5:0 (0:0) über die Mannſchaft Ungarns. Die Spiele des Tur⸗ niers haben deutlich gezeigt, daß das Können im europäiſchen Frauenhockey ſich auf aufſteigender Linie bewegt. Die deut⸗ ſchen Spielerinnen ſtellten unbeſtritten die kechniſch beſte Mannſchoftseinheit dar. eee eee e +——— ů ů 8— Kein Haus ohne Hakenkreuzjahne! Am 29. März legte die Viernheimer Bevölkerung ein einmütiges Bekenntnis zu Führer und Vaterland ab. Stolz wehten an dieſem Tage in Treue und Dankbarkeit die Fahnen des neuen und einigen Deutſchland von vielen Häuſern, man kann ſagen von faſt allen, aber— viele Häuſer hatten keine Fahnen, trotzdem ihre Bewohner mit uns in der gleichen Volksgemeinſchaft marſchieren. Dabei waren es viele, die ſich ohne Mühe eine Fahne kaufen können, evtl. auch kaufen wollten. Nun ſind, wie wir durch Rückfrage hören konnten, wieder Haken⸗ kreuzfahnen in allen Geſchäften zu haben. Es muß Ehrenpflicht eines jeden Deutſchen ſein, das Symbol des dritten Neiches an den nationalen Feiertagen und ſonſtigen Anläſſen zu zeigen. Der Geburtstag des Führers, 20. April, und der Tag der deutſchen Arbeit, 1. Mai, naht: da barj in ganz Viernheim kein deutſches Haus mehr ohne Faken⸗ kreuzjahne jein! fr. Lokale Aach richten Viernheim, den 14. April 1936 Denkſpruch. Wer mit dem Leben ſpielt, kommt nie zurecht wer ſich nicht ſelbſt befiehlt, bleibt immer Knecht. Goethe. * Mongen exten dcliultag Ein neuer Schulgang hebt an. Morgen ſteht der ABC.= Schüler mit bangem Herzen vor der Tür des Schulzimmers. Für die Mutter iſt's ein großer Tag, ein Tag, an dem oft auch eine heimliche Träne zerdrückt wird: nun habe ich ihn doch nicht mehr allein...“ Jahr für Jahr geht es ſo, Jahr für Jahr rückt die junge Generation nach, um die Lücken zu füllen, die der Tod in die Reihen der alten Lebens- kämpfer geſchlagen. Es iſt ein tiefeinſchneidender Tag im Kinder⸗ und auch im Familienleben. Arbeit und Pflicht tritt nun an das kleine Menſchenkind heran. Die Schule iſt es, die die geiſtigen Anlagen des Kindes entwickeln und heran— bilden ſoll, damit es einſt ein brauchbares Glied der menſch— lichen Geſellſchaft werden kann. Von dieſem Standpunkt aus iſt der erſte Schulgang vor allem zu betrachten. Gar manche Frage drängt ſich da den Eltern auf: Wie wird das Kind wohl lernen? Werden die Lieblinge geiſtig und körperlich jetzt ſchon der Schule gewachſen ſein? Wird die körperliche Ent⸗ wicklung mit der geiſtigen Schritt halten können? Was ſoll unſer Kind einmal werden, wenn es die Schule verläßt? In dieſen Fragen wird der erfahrene Schulmann den Eltern ſtets die beſten Auskünfte und Winke geben können, die für das Gedeihen der Kinder von unſchätzbarem Wert ſind. Schule und Haus müſſen in engſter Weiſe zuſammenarbeiten. Lehrer und Eltern dürfen nicht einander im Wege ſtehen. Das ſind Gedanken, die am erſten Schultag wohl überlegt werden ſollen. Und nun ihr Kleinen:„Glückauf zu eurem erſten Schulgang! Macht euren Eltern und Lehrern, denen eure Zukunft ernſtlich am Herzen liegt, Freude!“ v Das große nationaljozialiſtüche Filmwerl 4 66 „Die Saat geht auf nur am 23. April im Ce⸗Ji⸗Pa Die Einwohnerſchaft wird auf dieſes herrliche Film- werk jetzt ſchon hingewieſen, damit ſie ſich Donnerstag, den 23. April, hierfür freihält. Mit dem Kartenvorverkauf wird am Mittwoch, den 15. April, durch alle Formationen und Gliederungen der Partei begonnen. Abholen derſelben Diens— tag, 14. ds. Mts., abends 9 Uhr, in der Parteidienſtſtelle. Die Führer der Gliederungen entſenden hierzu einen Beauf⸗ tragten, ebenſo auch die Augeſchkolßenen Verbände. e die ihre Fernſprechrechnun— gen nicht innerhalb der vorgeſchriebenen Zahlfriſt von 7 Tagen beglichen haben, werden an die Zahlung der Rechnung durch das Amt fernmündlich erinnert. Ebenſo wird Teil- nehmern, deren Fernſprechanſchluß geſperrt werden muß, die Sperre vorher ferndmündlich aud di Die fernmündliche Erinnerung der Teilnehmer an die Zahlung der Fernſprech— gebühren und die fernmündliche Seren wegen Nichtzahlung der Fernſprechgebühren ſind Leiſtungen, die durch das Verhalten des ee verurſacht werden und lediglich ſeinen Belangen dienen. Das ee e hat daher angeordnet, daß für d diese Geſpräche vom 1. April ab den Teilnehmern die Geſprächsgebühr von 10 pf an⸗ zurechnen iſt. Polizeibericht. In der Berichtswoche kamen folgende Perſonen zur Anzeige: 2 wegen Hehlerei, 1 wegen Widerſtand, 1 wegen a Körperverletzung, 1 wegen Pfandverdußer⸗ ung, 1 wegen Diebſtahl, 2 wegen Betrug, 2 wegen Verſtoß gegen die Reichs e We und 1 wegen Ueber⸗ tretung gewerbepolizeilicher Vorſchriften. „58“, das Kampfblatt der Hitler⸗ Jugend, jetzt auch im Straßenhandel. Mit Roßer Begei⸗ ſterung nahm die Hitler⸗Jugend die Nachricht t auf, daß ihre Kampfzeitung,„Die HJ“, nunmehr auch im Straßenhandel zu haben iſt.„Die HJ“ hat ſich in kurzer Zeit zu einer Zeitung entwickelt, die ſowohl in techniſcher als inhaltlicher Beziehung die Aufmerkſamkeit eines großen Leſerkreiſes ge⸗ funden hat. Es iſt zu hoffen, daß die nunmehrige Freigabe für den Straßenhandel den Aufſchwung der Zeitung weiter fördert. Oftern in Blüten und Schnee ö Und ſo wären die Oſterfeiertage wieder vorüber nur halbwegs erfüllten ſie die Erwartungen hinſichtlich des Wetters. Eine große Enttäuſchung brachte der Oſterſonntag, nachdem alle auf Lenz, Frühling und Sonne eingeſtellt waren, die ſchönen Tage draußen in der Natur verleben wollten. Gegen 10 Uhr hub ein Schneefall an, der die Blüten- landſchaft innerhalb weniger Minuten in eine Schneeland⸗ ſchaft verwandelte. In ſolch dicken Flocken fiel der Schnee, wie man es den ganzen zurückliegenden Winter noch nicht geſehen hatte. Kinder, die ihren Oſterhaſen noch nicht ge— funden hatten, mußten die Oſterhaſen-Verſtecke in Hof und Garten unterm Schnee aufſuchen; es hatte ſich die alte Wetterregel erfüllt, daß den grünen Weihnachten weiße Oſtern folgten. Nicht lange lag der Schnee, doch war der Himmel den ganzen Tag über mit grauen Wolken, die nur ſelten einen Sonnenſtrahl durchließen, verhangen, ſodaß keine Ausflugsluſt mehr aufkam. Gaſt- und Vergnügungsſtätten füllten ſich und brachten ein erſtes Ausruhen von dem Haſten und Jagen harter Alltagsarbeit. Ein angenehmes Oſtergeſchenk bildete dann doch noch das Wetter am Montag. Licht und warm flutete die Sonne hernieder; beinahe wolkenlos dehnte ſich des Himmels Blau über die öſterliche Landſchaft voller Blüten und ſieghaftem Sproſſen und Grünen. Scharen von naturliebenden Be— wohnern pilgerten in Feld und Wald, nach Ausflugszielen der näheren und weiteren Umgebung. Viele ergingen ſich an der Straße des Führers, auf Dämmen und Wegen, um den Maſſenverkehr zu bewundern. Auch die OE. beförderte große Scharen von Städtern nach der Bergſtraße. Menſchen⸗ mengen zogen durch die Adolf Hitler- und Lorſcherſtraße auf unſeren Friedhof, der in einen Blumengarten verwandelt ſchien, der mit ſeinem reichen Blütenflor auf den Gräbern Zeugnis ablegte von der Liebe und Treue, die man den verſtorbenen Angehörigen an ihren letzten Stätten entgegen- bringt, gerade an Oſtern, am Feſte der Auferſtehung. So war der Montag reichlich dazu angetan, nachzuholen, was am Sonntag verſäumt wurde. Man konnte doch noch mit dem Verlauf des Feſtwetters ſo einigermaßen zufrieden ſein, es hätte nach dem wenig verheißungsvollen Auftakt am erſten Feiertag auch anders kommen können. Abwechslung in der Wettergeſtaltung bringt nun einmal der April, das ſehen wir bereits heute wieder.— Mögen die Oſtertage für Alle das geworden ſein, was ſie ſein ſollten: Spender von Kraft und Stärke für den Alltag. . Sonntagsrückfahrkarten zum Mai gelten vier Tage. Der 1. Mai, der Nationale Feiertag des Deutſchen Volkes„fällt in dieſem Jahr auf einen Freitag. Die Deutſche Reichsbahn hat daher die 1 der Sonntagsrückfahrkarten, die bekanntlich zum 1. Mai wie zu allen Feiertagen ausgegeben werden, auch 9 den zwiſchen dem ee und dem Sonntag liegenden l ausge⸗ dehnt. Die Karten gelten alſo zur Hinfahrt vom Donnerstag, 30. April, 12 Uhr, bis Sonntag, 3. Mai; zur Rückfahrt vom 1 30. April, 12 Uhr, bis Montag, 4. Mai, 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt.) Das Flaſchenpfand für Tafelwaſſer⸗, Li⸗ monaden⸗ und Bierflaſchen. Nach einer Anordnung der deutſchen Garten- und Weinbauwirtſchaft und der deut⸗ ſchen Brauwirtſchaft iſt, wie bereits bekannt, die Erhebung 555 F laſchenpfandes für Tafelwaſſer-, Limonaden- und Bierflaſchen feſtgeſetzt worden. Hiernach ſind die Händler bei Strafandrohung verpflichtet, vom Käufer zur Sicherung des Anſpruchs t Rückgabe der Leihflaſchen ein Floſchenfand zu erheben. Das Pfand beträgt mindeſtens RM.—.10 je Flaſche und muß bei Anlieferung des Getränkes in bar ent⸗ richtet werden. Stundung und Aufrechnung ſind nicht zu⸗ läſſig. Es ſei hierbei beſonders darauf hingewieſen, daß durch Zahlung des Flaſchenpfandes ein Eigentumsrecht an dem Flaſchenmaterial, das ja faſt immer einen höheren Wert darſtellt, nicht erworben wird. Das Flaſchenpfand dient vielmchr. lediglich zur Sicherung des Anſpruches auf Rück- gabe bzw. des an deſſen Stelle tretenden Schadenerſatzan⸗ ſpruches. Durch dieſe Anordnungen wird bezweckt, das Flaſchenmaterial dem Eigentümer zu erhalten. In dem Kampf des deutſchen Volkes um ſeinen wirtſchaftlichen Wiederauf— ſtieg iſt es nicht zu verantworten, daß deutſches Volksver— mögen durch achtloſes Fortwerfen oder Vernichten von Leergut um Millionenwerte geſchädigt wird. Wir zweifeln nicht daran, daß auch die Bezieher von Tafelwäſſern, Limonaden und Flaſchenbier in dem Willen, an der Beſeitigung von Mißſtänden mitzuhelfen, die ſoeben ergangenen Anordnungen mit uns begrüßen werden, ſind ſie doch als ein weiterer Schritt zur Bereinigung der gegenſeitigen geſchäftlichen Be— ziehungen zu werten. Vorjchlag gegen jaumige Zahler Das Zentralblatt der NSDAP. für Gemeindepolitik tritt für die Erziehung ſäumiger Zahler in den deutſchen Ge⸗ meinden ein. W. Schuſter weiſt dazu darauf hin, daß die Vorenthaltung von Steuern und Abgaben der Gemeinden durch ſolche ſäumigen Zahler, die häufig unter dem Motto „Die Gemeindekaſſe mag warten“ erfolge, ſchwere Schädi⸗ gungen der Volksgeſamtheit herbeiführe. Mit zur Säumnis in der Begleichung ſolcher Pflichtbeträge hätten in der Ver- gangenheit leichtfertige Stundungen, Niederſchlagungen und Erlaſſe beigetragen. Oberſter Grundſatz jedes ſtaatlichen Lebens müſſe aber das Intereſſe der Geſamtheit ſein. Jede Stundung, Niederſchlagung oder Erlaß ſtaatlicher oder ge— meindlicher Forderungen müſſe ſich den Grundſätzen von Billigkeit und Zweckmäßigkeit im Rahmen des Volksganzen unterordnen. Eine allzu ſtarke Berückſichtigung der Privat⸗ intereſſen des Schuldners werde auch die pünktlichen Zahler beeinfluſſen und gerade das Gegenteil einer moraliſchen, Stärkung der Steuer- und Abgabenpflicht erzielen. Gerade die ärmeren Volksgenoſſen kämen übrigens ihren Pflichten am pünktlichſten nach. Der Referent betont, daß jeder Gemeindebeamte wiſſe, wie äußerſt ſchwer es ſei, Rückſtände einzuholen, wenn einmal der Schuldner fruchtlos gepfändet wurde. Um endlich Klarheit und Ordnung in die alten Rückſtände zu bekommen, ſeien verſchiedentlich Gemeinden dazu übergegangen, die Rückſtände in ein verzinsliches Darlehen umzuwandeln. Dieſe kleine Umſchul dung habe den Vorteil, daß dem Schuld⸗ ner die Rückſtände quittiert werden und er gleichzeitig den Erhalt eines Darlehens in Höhe des Quittungsbetrages an⸗ erkennt, wobei die Beträge für die Gemeinde für die regel- mäßige Verjährungsfriſt von 30 Jahren nicht verloren ſind. Ein weiterer Vorteil ſei, daß die ſozialen Belange des Schuldners bei der Tilgung des Darlehens weitgehend be— rückſichtigt werden könnten. Nicht in der Anwendung geſetz⸗ lich zuverläſſiger Zwangsmittel liege auch hier die ſtärkſte Waffe zur Hebung der 5 smoral. las lauge de. Ruudkgurk f Mittwoch, 15. April, 15.45 Uhr: eſe“— Eine naturkundliche r. Ewald Schild. Fahl und braun lagen einen Winter lang, endloſe Monate hindurch, die Wieſen unter einem kalten, trüben Himmel: doch ſobald im Vorfrühling wärmende Sonnen- ſtrahlen den Boden treffen, beginnt das ſtumpfe gelbbraun ſich zu wandeln zum ſtarken, leuchtenden Grün, die erſten kleinen Blüten wagen ſich hervor: Schneeglöckchen, Krokus, Gänſeblumen, Himmelsſchlüſſel, eine zeitige Biene ſummt in der milddurchwärmten Luft, und ein verfrühter, früh⸗ lingstrunkener Käfer ſteigt bedächtig durch das Gräſergewirr. Jeder Frühling beſchert uns wieder dieſes Wunder der zu „Großkraftwerk Wi Plauderei. Von Dozent D neuem Leben erwachenden Natur, doch unter den Menſchen, die es lieben und wer liebte es eigentlich nicht? um dieſe Jahreszeit, der erſten köſtlichen Sonnenwärme hinge⸗ geben, in einer Wieſe zu liegen, iſt wohl kaum einer ſich der Tatſache bewußt, daß zur gleichen Zeit, da er ſelber die wunderbarſte Ruhe und Erholung genießt, rings um ihn her fieberhaft unter Anſpannung aller Kräfte gearbeitet wird. Rohſtoffe werden angeliefert und verarbeitet, Halb- und Fertigfabrikate in die Lager- und Speicherräume gebracht, Millionen und Billionen Pflanzenzellen ſind tätig, um aus Licht und Luft die wichtigſten Nahrungsmittel für Menſch und Tier⸗ Zucker, Stärke, Mehl, Fett und Fleiſch herzuſtellen. Das iſt kein Märchen, ſondern ein Naturgeſchehen von der Art, die wir Menſchen gerne„Wunder“ nennen, und dieſes Naturwunder erklärt und deutet uns Dozent Dr. Ewald Schild in ſeiner naturkundlichen Plauderei„Großkraft⸗ werk Wieſe“, die der Reichsſender Frankfurt am Mittwoch, 15. April, in der Zeit von 15.45 bis 16.00 Uhr bringt. Bericht der Lanbesſtelle jür Pilz⸗ und Hausjchwamm⸗BVeratung in Darmſtabt jür das Jahr 1935 Jahr iſt gekennzeichnet durch die Ueberſiedlung in amtliche Dienſträume im früheren Ge— werbemuſeum, Neckarſtraße 3, veranlaßt durch die dankens⸗ werte Initiative der Herren Miniſterialrat Ringshauſen und Schulrat Re Unſere heſſiſche Beratungsſtelle iſt vorbildlich in ganz Deutſchland. Sie Kort zu den älteſten Einrichtungen dieſer Art in unſerem Vaterland. Sie beſteht ſeit 1916 und übt ihre Tätigkeit ſeit 1919 in Darmſtadt aus. Im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP., Abteilung Schadenverhütung, hat der Leiter der Beratungsſtelle Sach⸗ bearbeiter für die Schadenverhütung in allen e Gauen ernannt, damit dort nach heſſiſchem Vorbild überall die gleichen Organiſationen für das ganze Reich geſchaffen werden. Im Auguſt 1935 fand ein Schulungskurs zur Ein⸗ führung in die Pilzkunde ſtatt, an dem ſich Fachleute aus ganz Deutſchland beteiligten. Von beſonderer Bedeutung iſt die Eröffnung einer dauernden Pilz- und e ung, 8 die regelmäßige Führungen ſtattfinden, ſowohl für die Oeffent⸗ lichkeit wie beſonders auch für die Schulen, für die Bau⸗ ſchulen, für das Handwerk uſw. Zur allgemeinen Pilzauf⸗ klärung wurden im abgelaufenen Jahr unſere ſechs volks⸗ tümlichen Merkblätter in einer Menge von ungefähr 100 000 Stück an die geſamte deutſche Preſſe verbreitet, an die ae eee aller Gauleitungen, an die Schulen uſw. Die Zahl der Poſtein- und ⸗ausgänge belief ſich auf über 11000, dazu nochmals der Druckſachenverſand unſeres Das abgelaufene Auflklärungsmaterials in ungefähr der gleichen Höhe. Zur Unterſuchung liefen ungefähr 1400 Pilzſendungen aus der ganzen Welt ein. Die Notwendigkeit einer dauernden Pilz⸗ beratung wird beſonders bewieſen durch den Beſuch von un⸗ gefähr 700 Ratſuchenden, die ungefähr 2000 Pilzarten zur Prüfung vorlegten, dabei oft ſogar ganze Körbe voll. In der Hauptpilzzeit wurde die Beratungsſtelle nicht leer vom frühen Morgen bis zum Einbruch der Dunkelheit. Hierzu kommen ungefähr 1000 telefoniſche Auskunftserteilungen. Durch Pilzvergiftung ſind in Heſſen im abgelaufenen Jahr zwei Todesfälle durch Leichtſinn vorgekommen, die dem Sammler drei Monate Gefängnis eintrugen. An Hausſchwammfällen wurden ungefähr 500 bearbeitet mit mehr als 1000 Einzelberatungen mit Hunderten von ent⸗ ſprechenden Handwerkern. Der Leiter der Beratungsſtelle war für 12 Gerichte als Gutachter tätig. Für die geſamte Aufklärungstätigkeit wurden im abgelaufenen Jahr ungefähr 30 000 km zurück- gelegt.— An Veröffentlichungen hat die Beratungsſtelle im abgelaufenen Jahr einen neuen Jahrgang der„Zeitſchrift für Pilzkunde“ in Wenne mit dem„Mykologi⸗ ſchen Institut d der Deutſchen Geſel lſchaft für Pilzkunde“ her⸗ ausgebracht und zwei neue Lieferungen der„Pilze Mikel europas“ Zahlreiche Lichtbildervorträge und Pilzführungen. an den verſchiedenſten Orten ſtatt. Außerdem wurden zwei Pilzaufklärungsvorträge über den Deutſchlandſender ver⸗ breitet. während d witr durch lig gew dati v „Old Ghatterhand— bin ich!“ Wie in Radebeul die Wunderwelt Old Shatterhands entſtand Verlag, Radebeul). Mit Genehmigung des Autors ver- öffentlichen wir nachfolgend einige packende Szenen aus dieſem Buche. U. F.— Urlaubsfahrt über 3 Tage. 85 Von Karl Heinz Dworczak.(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.) S. F. Seefahrt. 5 Faſt gleichzeitig mit dem Karl-May,-Film iſt kürzlich Wer war der„dicke Jemmy“? K. F. Kurzfahrt unter 3 Tage. eine ausgezeichnete Karl-⸗Mapy Biographie aus der Feder„ 5 0 5 4 O. F. Omnibusfahrt ö des bekannten Grazer Schriftſtellers Karl Heinz Oworczak Die eine oder andere Geſtalt geht auf Vorbilder in Reiſe— 3. 5 1. 10 erſchienen(„Das Leben Old Shatterhands“, Karl⸗May⸗ werken zurück, die May benutzt. Sir David Lindſay zum Beiſpiel, U. F. W. Ferien-Fußwanderung in Verbindung mit Ur⸗ 5 1 Ali Bei und Mohammed Emin. Wirklich gelebt haben Abu Ham- ſah miah, der Vater der Fünfhundert, der Kurdenſcheik Jamir, der Kaffernhäuptling Sikukuni und der Wunderdoktor Sequah, der eigentlich Magiſter Jefferſon Hartley hieß. Vielleicht hat ihn May A G.⸗Geneinſchaft„Kraft durch Freude“ Unſere nächſten Urlauberzüge: Zeichen-Erklärun g: lauberzug U. F. R. Ferien-Radwanderung in Verbindung mit einem Urlauberzug. 1 1 1 1 2——— 700—*——„*„ 0 9 51 1 Das war die Wirklichkeit: auch perſönlich gekannt. S. F. W. Ferien-Fußwanderung in Verbindung mit einem 1 ; t er g verſchrobe Di 1 Minnston“ 2 233* Mit wenig Geld fährt er, nachdem er es daheim nicht mehr a 7955 etwas verſchrobene Dichter Oblers in e bat Url.⸗Zug an d. See. 1 aushält, auf einem Aeberſeedampfer nach Nordamerika hinüber, 94 ein lebendiges Vorbild Bien eee Bohemien: S. F. R. Ferien-Radwanderung in Verbindung mit einem 1 wo er ſich ein ganzes Jahr umhertreibt. Zuerſt wendet er ſich nach dichter Comte de Lautréamont— ſein richtiger Name war Jſidore Url.⸗Zug an d. See. 1 St. Louis. Dort erwirbt er ſich ſein Brot als Hauslehrer und Jucaſſe— den May als Einundzwanzigjähriger auf ſeinen 1. 3 1 lernt einen gewiſſen Fred Summer, einen aus Deutſchland ein— Wanderung durch Frankreich kennenlernte. F. W. Ferienwanderung. 5 gewanderten Oberförſter, kennen. Von dieſem wird er in die hohe 1 Aus* 5 105 F iſt ferner 1„dicke 3 5 S. F. 201/36 Norwegiſche Kü ſte vom 21. 4. 1936 7 b Schule des Weſtmanns genommen. Die erworbenen Kenntniſſe ein Schulfreund Mays, der in Lawrence in Nordamerika lebte. bis 29. 4 1936 0 1 kommen ihm dann in ſeiner Eigenſchaft als Geometer bei einem„And wenn Shatterhand einmal beſchuldigt wird, die Oel⸗ 9 8 f„%% 9 7 5 3— oſſo n Nin N an in oſtockt 5 1 1 5 o 0 See*. 0 5 1 Siſenbahnbau ſehr zuſtatten. Einmal überfällt der Stamm der quellen vo New Benengo in Brand geſteckt zu haben, ſo geht 258„Wann ee Seefahrten?„ſo lautet münter 74 Kiowas das Lager; Fred Summer und Karl May werden als das auf die haltloſe Verdächtigung zurück, May habe in ſeiner wieder dieſe Frage. Dieſe Fahrt eröffnet den Reigen der 9 Gefangene weggeſchleppt, doch eines Nachts von Apatſchen be⸗ Jugend ein Gehöſt in der Nähe von Ernſtthal angezündet.„Ich Seefahrten. Es fährt das Urlauberſchiff„Sierra Cordoba“ ö ſteit. Ihr Häuptling zeigt ſich den Weißen gegenüber beſonders wollte meine Darſtellungen aus meinem eigenen Leben, aus dem unſere Urlauber in die ſchönen Fyorde Norwegens. Das edel. Bei einem Kampf mit den feindlichen Siouxindianern wird May abermals gefangen, befreite ſich aber, indem er die Feſſeln zerreißt, und flieht auf ein Fort. Als man ihn dort zum Militär- dienſt zwingen will, empfiehlt er ſich ſchleunigſt, ſucht wieder die befreundeten Apatſchen auf, kämpft mit ihnen gegen die Ko⸗ mantſchen und landet ſchließlich nach all den Abenteuern wieder in St. Louis. Da er hier als Privatdetektiv auf keinen grünen Zweig kommt, wird er Zeitungsreporter, bis ihn der Krieg 1870 und die Sehnſucht nach der Heimat die Rückfahrt über das große Waſſer antreten laſſen.“ 5 n 8 2925 15 i 2 U. F. 9ſ/½ 6 Frankenwald⸗Stadtſteinach vom 25. 8 träume ein. Er führt mit den Geſtalten ſeiner Phantaſie Zwie⸗ 4 5 936 b 13 3. 5. 1936 5 2 7 „ch bin's! geſpräche, die er, nachdem er ſich zeitig ſchlafen gelegt, unver- l e Jahre ſpäter. a „Hurra! Ein neues Buch von Old Shatterhand!“ So rufen während der Pauſe die Tertianer des Gymnaſiums von Leipzig wirr durcheinander.„Müller iſt ſoeben in der Lateinſtunde damit ſertig geworden.“—„Zetzt bekomme ich's zuerſt, er hat's mir ganz deſtimmt verſprochen!“ Zwanzig Pennäler ſtürzen ſich auf den glücklichen Beſitzer des heißerſehnten dickleibigen Bandes. Seine Wangen glühen noch vor Aufregung, aus ſeinen Augen ſtrahlen Begeiſterung und Tatenfreude. Da ſitzt er nun in Kötzſchenbroda und ſchickt eine Reiſe⸗ erzählung nach der anderen in die Welt hinaus. Alt und jung verſchlingen dieſe umfangreichen Bände, finden Entſpannung und Leben meiner Amgebung, meiner Heimat holen.“ „Ich ſehe alles roſenrot!“ Aber es ſollte anders kommen. Von Wien hat er eine Er— kältung heimgebracht und muß das Bett hüten. Nach einigen Tagen fühlt er ſich beſſer und läßt für die nächſte Woche im ſchleſiſchen Bad Salzbrunn Zimmer beſtellen... Das Ehepaar ſpricht von der Vergangenheit und der Zukunft, niemand ahnt, wie ernſt es um ihn, der heiter und guter Dinge iſt, ſteht. In den Nachmittagsſtunden ſtellen ſich, wie ſo oft, Wach— ſtändlich murmelnd fortſetzt. Plötzlich hebt er ſeinen Oberkörper, und ſeine Frau vernimmt aus dem Munde des wie entrückt in die Ferne Blickenden die klaren Worte:„Sieg, großer Sieg! Ich ſehe alles roſenrot!“ Die Geſichtszüge verklären ſich. Er gleitet zurück in die Kiſſen und ſchließt, mit einem beglückten Lächeln auf den Lippen, gleich darauf ſeine Augen für immer. Old Shatterhand iſt in die ewigen Jagdgründe eingezogen. Der Kalender zeigt den 30. März des Jahres 1912. Was Calles ſelbſt ſagt Schiffsleben hat bereits im vorigen Jahre derart großen An⸗ klang gefunden, daß niemand enttäuſcht ſein wird, der dieſe Fahrten in den Salons mitmachen kann, die in ihrer Ein⸗ richtung beſtimmt nicht dafür vorgeſehen waren, daß einmal deutſche Arbeiter in ihnen ihre Hochſeefahrten machen werden. Die Seefahrten ſind ſehr ſtark gefragt, daher iſt ſchnellſte Urlaubsregelung und Anmeldung erforderlich. Ermäßigt auf RM. 30.80. Die bayriſche Oſtmark ruft! Die Fahrt führt in den Frankenwald, eines der ſchönſten deutſchen Waldgebiete. Tiefe Gründe und Talſchluchten mit grotesken Felsbildungen und reißenden Bächen geben der Landſchaft ihr Gepräge. Von den Höhen herrliche Fernſichten in ſchönes deutſches Land, laſſen die Sorgen des Alltages vergeſſen und neugeſtärkt kehren die Teilnehmer wieder zu⸗ rück und werden noch lange Zeit von der Schönheit dieſes Landes erzählen und ſich beſtimmt auf ihre nächſte Urlaubs⸗ reiſe mit der NSG.„Kraft durch Freude“ freuen. Geſamt⸗ koſten: RM. 31.— S. F. 202/36 Nor w egenfahrt vom 30. 4. 1936 bis 1 1 1 F 5,1936 Vergeſſen, leben die Abenteuer mit, zittern für den Helden, richten 4 2 g 8.7 5, 1936 5 e DRB. Brownsville(Texas), 11. April. g 3 3 99 ich an ſeinem Mut auf. Berge von Zuſchriften laufen ein. Was q 5 Kaum von einer Seefahrt zurückgekehrt, läuft der geſchieht weiter mit dem kleinen Hadſchi? Wie geht es Old Shatterhand? Ja, wer iſt denn eigentlich Old Shatterhand? Nicht wahr, Herr May, Sie ſind es ſelbſt? Sie ſelbſt haben das erlebt? Solche und ähnliche Fragen tauchen in Tauſenden von Brie— zen auf. Er beantwortet ſie, ſteht ſogar im Schriftwechſel mit Mitgliedern der Hochariſtokratie und der Gelehrtenwelt und be— ginnt ſich zu fühlen. Sein unbändiger Drang nach Selbſtflucht diktiert ihm dieſen Schritt: der Einſiedler von Kötzſchenbroda gibt die eindeutige Er— klärung ab: Ja, ich, Karl May, bin Old Shatterhand, bin Kara Ben Nemſi. Der frühere Staatspräſident Calles gab, nachdem ſich die mexilaniſchen Begleitoffiziere zurückgezogen hatten, eine Erklä— rung ab, in der er auf die Hintergründe ſeiner Ausweiſung ein— ging. Er erklärte u. a., der wahre Grund für ſeine Verbannung ſei der anarchiſche Zuſtand, in dem ſich Mexiko gegenwärtig befinde. Die Regierung verſuche, den Kommunismus einzufüh— ren. Sie ſei beſtrebt, den Erzeugungsapparat zu ſozialiſieren und in der Landwirtſchaft ein Kollektivſyſtem einzurichten, wie es in Sowjetrußland beſtehe. Das mexikaniſche Volk, ſo ſchloß Calles, lehne jedoch den Kommunismus ab und betrachte ihn als ein Syſtem, das für Mexfko völlig ungeeignet ſei. Dampfer„M. Sarmiento“ zu einer neuen Fahrt aus und bringt unſere erholungsſuchenden Arbeitskameraden eben⸗ falls in die Norwegiſchen Fjorde. Die alte Hanſeſtadt mit ihrem Stephansturm dürfte unſere Urlauber ebenſo intereſſieren, wie das rauſchende Meer. Das weite Meer, die Stunden froher Kameradſchaft an Bord, das Ausruhen auf Sonnendeck, die fröhlichen lachenden Menſchen an Bord und dann die nowegiſchen Fjorde. Steilauf ſtreben die Felswände gegen den Himmel und ſpiegeln ſich in den ſtillen und klaren Waſſern der Fjorde. * Sprudelnd und ſchäumend ſtürzen die Waſſer von den ſteilen Der Kluge liebt den Mummenſchanz— ſo meint Karl May. Turner⸗Hand ball: Höhen herab. Dies alles wird zu einem unvergeßlichen Er⸗ N ü öhnlich identifizi ſi it ſei 5 ie ei 5 a. lebnis führen N Für gewöhnlich identifiziert er ſich mit ſeinen Helden wie ein TV. Wies⸗O ppenheim 1 TV. Viernheim 1. 1417 e e a f 5 i „— 1 5 2.„ 0* 22* A O. N 4 2X. 2 1„. N 0 1. 8 „ Schauſpieler mit ſeiner Rolle. Die Maske iſt ja recht geſchickt TV. Wies-Oppenheim 25 Derne 85 Beeilen Sie ſich bitte mit der Anmeldung. Die See gewählt. Der Mann, der ſich aus Armut und Jugendfehltritten ehrlich und mühſam herausgearbeitet, ſchämt ſich ſeiner Vergangen- heit. Er ſetzt daher alles daran, ſich vor ihr zu ſchützen. Aengſtlich und ſcheu will er ſie verbergen. Er ſchlüpft in das Gewand Old Shatterhands und Kara Ben Nemſis, um als ein anderer zu erſcheinen, als ein Beſſerer, der erhaben iſt über die menſchlichen Schwächen Zur Scham über ſeine Vergangenheit geſellt ſich eine gewiſſe berechtigte Freude über ſeinen inneren und äußeren Aufſtieg. Ze angeſehener ſein Name wird, deſto mehr betont er, daß Old Shatterhand gleichbedeutend ſei mit dem Schriftſteller Karl May. Alles, was tief iſt, liebt die Maske“, meint Nietzſche einmal. May aber ſagt vom Klugen, daß er den Mummenſchanz liebe. Er läßt ſich im Koſtüm Old Shatterhands photographieren und verſendet das Bild als Anſichtskarte an Tauſende ſeiner Leſer. Er führt Sprechſtunden ein, gibt Autogramme wie ein gefeierter Bühnen- oder Filmliebling und benützt Viſitenkarten „Karl May, genannt Old Shatterhand“. Hanbelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 403 Stück, verkauft 380 Stück. Milchſchweine das Stück von 14 bis 21 Mk., Läufer das Stück von 24 bis 34 Mk. Marktverlauf ſehr gut. Aujnahme in die Volkschule Die Aufnahme in die Volksſchule findet am Mitt woch nach Oſtern ſtatt. Um 9 Uhr werden die Knaben und um 10 Uhr die Mädchen in den den Eltern mitgeteilten Schulhäuſern aufgenommen. Der Schulvorſtand: Gillig. fahrten ſind ſtark gefragt. Geſamtkoſten: Ermäßigt ſich auf RM. 30.80. U. F. 41/36 vom 22. bis 30. 7. 1936 Allgäu-Pfronten Dieſer Zug iſt beſetzt. Anmeldungen werden nicht mehr angenommen. len, Huge, gmum, 2 ge ſenuuuu Nun large. Hir gu 2 Saile Kleider, Mäntel Anzöge, Höte Handschuhe usw. färbt u. reinigt 40 gr M²iegt ein Küken em 1. Jeg und 1000 gr noch 3 Monaten, also das 25 fache] Auch Knochen, Kw 2 2 3 5 Berujsjchule Viernheim 1 Ein eiſerner Fleiß treibt May dazu, oft dreimal wöchentlich sollen sich gesund u. krdt. PRINTZ die Nacht durchzuarbeiten. An dieſer ungeſunden Methode hält Betr.: Einſtellung der S chüler und Schülerin⸗ tig entwickeln. Welche billig ond go! er bis ins hohe Alter hinein feſt. Meiſt ſchreibt er die Kapitel in FFF N 50 gloge aufgebe füt des einem Zug. Da ißt er untertags überhaupt nichts; in der Nacht nne erufsſchule u V 125 nheim. futter!— Derum füttert Annahmeſtellen in aber geht er in die Küche und macht ſich„Hämmeln“. Dünnen Alle Schüler und Schülerinnen, die Oſtern 1936 aus der e eee Viernheim: eu 5 e eee R e ne 5 4 3; 8 zes gute, ge 1 Kaffee, ohne Milch, ohne Zucker, mit hineingeſchnittenem Brot. Volksſchule entlaſſen wurden, auch diejenigen, die bereits 8 Nik. Brechtel 4. Das war die Hauptmahlzeit in den Ernſtthaler Hungerjahren. Wenn er arbeitet, muß im Hauſe vollkommene Ruhe herrſchen, der geringſte Lärm ſtört ihn. Tritt dann gar jemand in ſein Zim— mer, iſt er verzweifelt, denn er wird aus einer Art Trancezuſtand geriſſen, verliert den Faden, kann nicht mehr weiter und wirft das begonnene Manufkript in den Papierkorb. Dieſe„traumartige Benommenheit“ iſt charakteriſtiſch für May. In ſolchen Stunden gleicht er einem Nachtwandler.„Kaum batte ich das Papier vor mich hingelegt, ſo war es mir, als ob jenes zunſichtbare Weſen“ mir die Worte zuflüſterte.“—„Ja, es ging ſo weit“, teilt ſeine zweite Frau Klara mit,„daß er alles um ſich vergaß, nur wie ein Traumwandler mechaniſch an den einfachen Mahlzeiten teilnahm und weder hörte noch ſah, was um ihn her vorging. In ſolchen Zeiten hatte ſein Ausſehen etwas Verklärtes, Weltabgeſchiedenes, und unwillkürlich ſcheute man auswärts Beſchäftigung fanden, haben ſich zwecks Aufnahme in die Berufsſchule am Mittwoch, den 15. April 1936, vormittags 8 Uhr, im Saal 25 der Berufsſchule zu melden. Für fortbildungsſchulpflichtige Schüler und Schülerin— nen, die bereits ſchon die hieſige Berufsſchule beſuchten, bleibt der betr. vorjährige Unterrichtstag vorläufig beſtehen. Der Leiter der Berufsſchule: Heim Inſtitut St. Mariä der Engl. Frl. Mittwoch, den 15. April: Beginn der Kurſe in Frauen⸗ Handarbeiten: Lorſcherſtraße 11 Kurz-, Weiß⸗ und Wollwaren, Tel.38 Karl Borr. Winkler, Adolf Hitlerſtr. 57, Kurz⸗, Weiß⸗ u Wollwaren Nrusſtalot „krstlingsmehl und Uuben-Köfnermischfötfer Donnerstag vorm. 8 Ahr ab Hans BGYer. Adolf Hitlerſtraße 88 8 esch 1e ind unwill. ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. ſich, ihn anzureden. Sein Geiſt weilte in Gefilden, die der Alltag nicht zu ſtreifen vermag. Proben, die ich anſtellte, überzeugten mich davon, daß er Dinge und Ereigniſſe in dieſem Zuſtand nicht wahr— mähm, die ſonſt ſein lebhaftes Intereſſe hatten.“ „1 FP ˙ W w; w e ee e “ Die Trommeln des Jungvolks rufen in dieſen Tagen den Jahrgang 1926 der Jungen und Mädel unter die Fahnen Adolf Hitlers. Es muß gelingen, dieſen Jahr- Wäſchenähen, Kleidermachen, Flicken und feine Hand⸗ ſtarke Einſtellſchweine zu be⸗ arbeiten: 1 herabgeſetzten Preiſen zum morgens von 8—11½ Uhr, mittags von 2— 5% Uhr.] Verkau.. 2 A 5 3 7 1 a 3 Schmitt, Schweinehlg., Zwingenber Bei genügender Beteiligung findet ein Abendkurs dreimal 5 50 ae, Seen Ser wöchentlich von 79% Uhr ſtatt. Verloren ging Das * NN 77 geſtern Abend vo 5 i pee b 8 a e e Seienngs. Zeitungsanzeigen haben Erfolg, Zentral⸗Film⸗ Inſerat weil der Leſer den Anzeigenteil ebenſo aufmerkſam lieſt 1 gang hundertprozentig im Jungvolk zu erfaſſen und ee een 2 0 re Um gefl. Rückgabe 1 8 T 5 Er kauft und abonniert die Zeitung vielfach auch wegenſ geg. gut. Belohng. Gewinn und am 20. April können wir damit dem Führer das ſchönſte der Anzeigen. e Aufſtieg und 5 1 N 1 a 5 1 wird gebeten. Geburtstagsgeſchenk geben. Deshalb: durch Zeitungsanzeigen werben wirkſam werben! Molitorſtr. 3 Erfolge! führt im Gefolge Hergeſtellt in den perſilwerken 225 — 8 =— * — — 5 5—— 2 8 .— 8 r der Sport an Ojtern Fußball Auswahlſpiele. Sonntag: 1 in Halle: Mitte— Nordheſſen in Neuſtadt: Oſtpfalz— Rheinheſſen in Königsberg: Königsberg— Saarelf Montag: in Rülzheim: Südpfalz— Rheinheſſen in Lyck: Maſovia Lyck— Saarelf Aufſtiegsſpiele zur Gauliga. Gau Württemberg: VfR Gaisburg— S Göppingen(Sa) Union Böckingen— FC Mengen(So) Gau Bayern: Poſt Würzburg— Schwaben Augsburg(So) Stuttgarter Turnier. 1860 München— Vfe Benrath(So) Tennis-Boruſſia Berlin— VfB Stuttgart 1860 München— Tennis-Borruſſia(Mo) VfB Stuttgart— Vfe Benrath(Mo) Freundſchaftsſpiele. Bayern München— FC Schalke 04 SC 0s Kaſſel— Pfe Neckarau FG Hechingen— Sportfreunde Stuttgart VfL Neu⸗Iſenburg— Boruſſia Neunkirchen VfB Groß⸗Auheim— Kickers Offenbach TSV Wetzlar⸗Launheim— Sportfr. Eßlingen SV Bad Nauheim— Sportfreunde Eßlingen FW Zuffenhauſen— Se Schwenningen Poſt⸗Merkur Frankfurt— Vfe Neckarau FIG Hechingen— Sportfreunde Stuttgart VfL Preußen Krefeld— Kricket⸗Vekt. Magdeb. Rotweiß Oberhauſen— Kricket-Vikt. Magdeb. Bonner FV— Racing Hope Rotterdam VfR Köln— Germania Bochum Süddeukſche Mannſchaften auf Reiſen. Hamborn 07— VfB Ingolſtadt-Ringſee Turu Düſſeldorf— Eintracht Frankfurt Eintracht Gladbach— SV Offenbach 02 Sc Köthen— SpVgg Fürth Bf Hohenſtein— 1. SSV Ulm SpVag Zeitz— Phönix Karlsruhe SC Erfurt— VfR Mannheim Fortuna Magdeburg— Union Niederrad SC Planitz— Wormatia Worms VfB⸗Blitz 03 Liegnitz— AS Nürnberg Tura Leipzig— 1. Fc Nürnberg BC Hartha— Jahn Regensburg VfB Erfurt— Union Niederrad SpVag Erfurt— BC Augsburg Spandauer SV— heſſen Hersfeld Nowawes 03— heſſen Hersfeld Rheinheſſen⸗Sieg Oſtpfalz— Rheinheſſen 2:5(2:3). Regen und Schnee ließ am erſten Oſterfeiertag in Neu⸗ 1 an der Haardt nur 200 Zuſchauer zum Spiel der uswahlmannſchaften von Oſtpfalz und Rheinheſſen kommen. Dank beſſerer Stürmerleiſtungen und vor allem auf Grund der famoſen Leiſtung von Rooſen im Rheinheſſen⸗Tor gewan⸗ nen die Gäſte das Spiel verdient mit 5:2(3:2) Toren. Die Elf der Pfälzer, in der für Hörnle(Phönix Ludwigs⸗ hafen) Chriſt(03 Ludwigshafen) eingeſprungen war, ent⸗ täuſchte ſtark. Durch die Tore von Müller(Mainz) in der 8. und Schmidt(Bingen) in der 11. Minute gingen die Rheinheſſen ſchnell in 2:0⸗Führung. Nachdem Rooſen einen Foulelfmeter unſchädlich gemacht hatte, erzielte Müller in der 25. Minute ſogar ein drittes Tor für die Gäſte. Erſt dann kamen die Pfälzer durch Mohr und Stahl in der 30. bezw. 40. Minute zu zwei Gegentreffern. Obwohl die Oſtpfalz⸗Elf nach der Pauſe etwas beſſer ſpielte, gelang ihr kein Erfolg mehr. Die Gäſte dagegen erzielten noch zwei weitere Tore durch Heſſel (Bretzenheim) und Schuckert(Rüſſelsheim). Noch ein Rheinheſſen⸗GSieg Südpfalz— Rheinheſſen 2:4(2:1). Die Südpfalz hätte ihre Sportbegeiſterung wohl kaum beſſer unter Beweis ſtellen können als mit dem Maſſenbe⸗ ſuch, der dieſes Spiel auszeichnete. Ueber 3000 Zuſchauer waren aus der geſamten Rheinecke in das herrliche Weſt— mark⸗S nach Rülzheim gekom Ne beiden Mann⸗ ſchaften hatten eine kleine Aenderung erfahren. Bei den Südpfälzern hütete Deutſch Gerxheim) das Tor und bei den Rheinheſſen war Schmidt(Bingen) für Wagner (Mainz) eingeſetzt worden. Das Spiel war intereſſant und ſchön, erreichte aber nie eine beſondere Höhe. Die Rheinheſ⸗ ſen konnten als Einheit beſſer gefallen und hatten in ihrem Halbrechten, in dem Mittelſtürmer und dem Tormann ihre beſten Leute. Bei den Südpfälzern vermißte man die große Linie; das Verſtändnis untereinander fehlte von Anfang bis zum Ende. Neuer Sieg Böckingens Jußball⸗Aufſtiegsſpiele in Würktemberg. Im Gau Württemberg wurden zwei wichtige Fußball⸗ Aufſtiegsſpiele ausgetragen. Der ungeſchlagene Tabellen- führer Union Böckingen kam vor etwa 2000 Zuſchauern auf eigenem Gelände gegen den Fe Mengen zu einem glatten 6:3(3:0)⸗Sieg, während der VfR Gaisburg gegen den ent⸗ täuſchenden SV Göppingen vor ebenfalls 2000 Zuſchauern einen 3:1(1:0)⸗Sieg landete und damit auf dem zweiten Tabellenplatz vorrückte. Stuttgarter Fußballturnier Unter den denkbar ſchlechteſten Vorausſetzungen— es ſchneite und regnete abwechſelnd— veranſtaltete der VfB Stuttgart über die Oſterfeiertage ein Fußballturnier, das am erſten Tage den vorjährigen Niederrheinmeiſter Vfe Benrath über 1860 München mit 31(11) in Front ſah, während im zweiten Spiel ſich VfB Stuttgart und Tennis⸗ Boruſſia Berlin 4.4(2:2) trennten. 1860 ſchlägt Tennis 4:1. Das Stuttgarter Oſter⸗Fußballturnier brachte die Be⸗ gegnung zwiſchen 1860 München und Tennis⸗Boruſſia Ber⸗ — D — — S 8 0 —. 2— 2 S S S= 222 e een = 22 . d e D d i N R SAA S 28 e — lin Die 4000 Beſucher ſahen zwar ein ſchönes und gefäl⸗ liges Spiel, aber beide Mannſchaften machten doch einen etwas matten Eindruck. Die Geſamtleiſtung der Münchener war beſſer als die der Berliner, die Brunke erſetzt hatten und ſpäter auch noch ihren Torhüter Gneiſt infolge Ver⸗ letzung verloren. Pahlke, der mit Käſtner einen famoſen rechten Flügel gebildet hatte, ging ins Tor und leiſtete auch hier gute Arbeit wenn auch das vierte Tor auf ſein Konto kam. Ueberragend war bei München die Abwehr(Wendl!i), während bei den Berlinern Käſtner im Sturm ſehr gut ge⸗ fallen konnte. 1860 holte ſich bis zur Pauſe durch Gens⸗ berger und Kronzucker eine 2:0-Führung, dann hatte Ber⸗ lin zeitweiſe mehr vom Spiel, mußte ſich aber mit nur einem Gegentor begnügen, das Bernd im Nachſchuß erzielte. Kronzucker und Nerz ſorgten ſchließlich für einen klaren Münchner Sieg. VfL Benrath Turnierſieger Mit dem Treffen zwiſchen VfB Stuttgart und VfL Ben⸗ rath wurde das Stuttgarter Oſter⸗Fußballturnier in der Adolf⸗Hitler-Kampfbahn abgeſchloſſen. Die Düſſeldorfer ſiegten mit 3:1(3:1) Toren und wurden damit mit 4:0 Punkten Turnierſieger vor 1860 München(2:2), VfB Stuttgart(1:3) und Tennis⸗Boruſſia Berlin(1:3). Das Turnier in Berlin Waldhof und Fortuna ſiegen am erſten Tag. Das zweitägige Berliner Oſter⸗Fußballturnier brachte am erſten Feiertag vor 10000 Zuſchauern die Treffen Hertha Berliner SC— Fortuna Düſſeldorf und Minerva 93 Berlin — SW Waldhof im Berliner Poſtſtadion. In beiden Spie⸗ len ſiegten die Gäſte, Fortuna mit 10(0:0) gegen Hertha, Waldhof mit 2:1(2:0) gegen Minerva. Fortuna Turnierſieger Das zweitägige Berliner Oſter-Fußballturnier endete mit dem Siege der beſten Mannſchaft: Fortuna Düſſeldorf Die Rheinländer ſchlugen am Oſtermontag die Mannſchaf: von Minerva 93 Berlin glatt mit 2:0(0:0), während der badiſche Meiſter SV Waldhof gegen Hertha 1:2(0:2) unterlag. Im allgemeinen wurden die beſſeren Leiſtungen des Vortages nicht erreicht, beſonders Waldhof hinterließ einen ſchwachen Eindruck. Hertha⸗BSC— SV Waldhof 2:1(2:0). Geradezu ein Tiefſtand an Leiſtungen wurde im zweiten Spiel zwiſchen Hertha und Waldhof geboten. Ohne Hanne Sobek und Krauſe ſpielend errang der Berliner Altmeiſten einen ſchönen Erfolg, obwohl Stahr nach viertelſtündigem Spiel verletzt ausſcheiden mußte und durch den früheren Poliziſten Blaufelder erſetzt wurde. Im Tor der Berliner ſtand Uhrmann, der von Frankfurt am Main nach Berlin überſiedelt iſt. Ohne ihren hervorragenden Torhüter Drays hätten die Mannheimer gegen Hertha noch höher verloren. Die letzten ſchweren Spiele, vor allem das Treffen gegen 1 haben beim badiſchen Meiſter deutliche Spuren hinterloſſen. Tutu Düſſeldorf— Eintracht Frankfurt 4:2(I:). Die Frankfurter Eintracht trat zum Oſterſpiel gegen Turu Düſſeldorf in Düſſeldorf vor 3000 Zuſchauern mit Zipp als Mittelläufer, Trumpler als Linksaußen und Gerth und Monz auf der rechten Sturmſeite an. Die Eintracht ent⸗ täuſchte durch die Harmloſigkeit ihres Sturmes. A. Schmidt als vorgeſchobener Mittelſtürmer machte von ſeiner Schuß⸗ kraft kaum Gebrauch. Trumpler litt ſtark unter der Eigen⸗ nutzigkeit von Groß, ſtand als Linksaußen überhaupt auf verlorenem Poſten. Beſter Spieler der Frankfurter war Mantel. Güddeutſcher Oſter⸗ Handball An den Oſtertagen gab es in den ſüddeutſchen Gauen eine ganze Reih von bemerkenswerten Handballtreffen, bei denen die Gäſte aus dem Reich recht gut abſchnitten. Die Spogg Leipzig kämpfte in Baden und Südweſt mit wechſelndem Erfolg. Als Auftakt holten die Sachſen in Mannheim gegen den VfR einen 14:10⸗Sieg heraus, im zweiten Spiel gegen den SV Wiesbaden reichte es noch zu einem Anentſchieden(7:7), aber beim dritten Auftreten in Frankfurt verloren die Leipziger gegen den VfR Schwanheim mit 3:13 Toren. Osram Berlin kam in Hanau und Offenbach zu zwei eindeutigen Siegen und die Elf der DBV Berlin war in Württemberg zweimal erfolgreich.— Im Einzelnen waren folgende Ergebniſſe zu verzeichnen: VfR Mannheim— Spog Leipzig 10:14 SV Wiesbaden— Spog Leipzig 1085 VfR Schwanheim— Spyg Leipzig 1883 TFC Hanau— Osram Berlin 4:16 Tage Offenbach— Osram Berlin 7:10 VfR Mannheim— Tbd Cannſtatt 5:10 TV 61 Ludwigshafen— Tbd Cannſtatr 4:9 Tbd Eßlingen— SV 9 Darmſtadt 414 TSV Süſſen— S 99 Darmſtadt 4:9 Tgd Eß ingen— DB BVerlin 10:18 Tgd Schwenningen— DBV Berlin 5:16 Die Ningkämpfe in Mannheim Die deutſchen Meiſterſchaften im griechiſch-römiſchen Ringkampf der Bantam⸗ und Schwergewichtsklaſſe nahmen am Oſterſonntag abend im gutbeſetzten Mannheimer Roſengar⸗ ten ihren Anfang. Da faſt alle gemeldeten Ringer zur Stelle waren, konnte in beiden Klaſſen nur jeweils die erſte Runde unter Dach und Fach gebracht werden, obwohl es eine ganze Reihe von entſcheidenden Siegen gab. Im Bantamgewicht wurden insgeſamt 21 Ringer ausgeloſt. Schönleben-Dortmund und Walter⸗Stettin fehlten, dafür war nachträglich noch der Saarbrücker Altmeiſter Oſtermann zugelaſſen worden. Oſter⸗ mann und Titelverteidiger Möchel(Köln) trafen gleich im erſten Kampf aufeinander. In der 12. Minute brachte Möchel ſeinen Gegner in unfairer Weiſe außerhalb der Matte ſchwer zu Fall, ſo daß Oſtermann kampfunfähig wurde. Der Saarbrücker bekam ſpäter den Sieg zugeſpro⸗ chen. Von den übrigen Begegnungen der erſten Runde war vor allem die Begegnung zwiſchen Olympiaſieger Brendel (Nürnberg) und dem badiſchen Meiſter Uhrig(Oftersheim) recht kampfreich. Brendel wurde verdienter 2:1⸗Sieger. Im Schwergewicht fehlten Muß(Dortmund), Ditt(Mainz) und Junghans (Dresden), dafür trat Schumacher(Remſcheid) neu ein. Europameiſter Hornfiſcher(Nürnberg) erledigte den Stettiner Voiat ſchon nach 1:15 Minuten und auch Ex⸗Europameiſter Gehring(Ludwigshafen), Beu(Köln), Jägle(Kuhbach), und Lägeler(Stuttgart-Wangen) wucden ſchnelle Sieger. Von den acht Kämpfen der erſten Runde ging überhaupt nur einer Über die volle Diſtanz. Olympiaſieger Brendel beſiegt Möchel verzichtet. Am Oſtermontag wurden die Meiſterſchaftslämpfe mit den Kämpfen der zweiten und dritten und teilweiſe ſogar vier⸗ ten Runde fortgeſetzt. Im Bantamgewicht trat Titelvertei⸗ diger Möchel(Köln) überraſchend nicht mehr an, ſo daß Badens Meiſter Allraum(Sandhofen-Mannheim) zu einem kampfloſen Sieg kam. Dafür war aber Oſtermann(Saar⸗ brücken) wieder kampffähig, allerdings ließ er ſich in der erſten Minute von Schrader(Hörde) auf die Schultern werfen. Im übrigen gab es in der zweiten Runde durchweg Favoritenſiege, wenn man von der entſcheidenden Niederlage des Kölners Schmitz gegen Monken(Bamberg) durch Selbſt⸗ faller abſieht. Nach dieſer Runde hatten Dechant(Bamberg), Irmler(Berlin), Schramm(Heidenheim), Schuchmann(Als⸗ feld), Richter(Bitterfeld) und Hoffmann(Ludwigshafen) ſchon ſechs und mehr Fehlpunkte, ſo daß ſie alſo ausſchieden. In der dritten Runde blieben Schmitz(Köln), Seifried(Hochemmerich) und Berger Königsbera] auf der Strecke. Die vierte Runde überſtanden dann Monken(Bam⸗ berg) und Uhrig(Oftersheim), der viele Verwarnungen hatte einſtecken müſſen und dadurch einen Kampf entſcheidend verlor, nicht mehr. Eine Bombenüberraſchung gab es im Kampf zwiſchen Brendel und Herbert(Stuttgart), ſicherte ſich doch hier der ſtarke und angriffsfreudige Schwabe einen verdienten und einſtimmigen Punktſieg. Die Kämpfe im Schwergewicht wurden faſt durchweg vor der Zeit entſchieden. Europameiſter Hornfiſcher ging dreimal auf die Matte und kein Gegner konnte ihm. länger als zweieinhalb Minuten ſtandhalten. Bantamgewicht: 3. Runde: Oſtermann ſchlägt Berger nach 2:15 Minuten; Schrader ſchlängt Monken nach Punkten; Rößler ſchlägt Müller nach 2 Minuten; Herbert ſchlägt Schmitz nach 1:30 Minuten; Brendel ſchlägt Seifried nach 10 Minuten; Gehring ſchlägt Uhrig nach 9 Minuten; All⸗ raum ſchlägt Berger nach 1:30 Minuten.— 4. Runde: Oſtermann ſchlägt Monken nach 30 Sekunden; Müller ſchlägt Schrader nach 2 Minuten; Rößler ſchlägt Uhrig nach Punk⸗ ten; Herbert ſchlägt Brendel nach Punkten. Schwergewicht: 3. Runde: Lägeler ſchlägt Both nach Punkten; Gehring ſchlägt Rößler nach 3 Minuten; Beu ſchlägt Hartmann nach 3 Minuten; Hornfiſcher ſchläagt Staiger nach 2:30 Minuten; Falter ſchlägt Jägle nach 4 Minuten.— 4. Runde: Hornfiſcher ſchlägkt Bot“»och 10 Sekunden. Aeberraſchungen in Mainz Am Oſterſonntag begannen in der Mainzer Stadthalle die Kämpfe um die deutſche Meiſterſchaft im Feder ⸗ Leicht⸗ und Weltergewichtsringen. 62 Ringer der deutſchen Spitzenklaſſe, unter ihnen bis auf drei Athle⸗ ten die geſamte Olympiakernmannſchaft. Der deutſche Mei⸗ ſter im Weltergewicht, Schäfer⸗Schifferſtadt, erhielt mit Rückſicht auf ſeine noch nicht ausgeheilte Knieverletzung Startverbot. Außerdem fehlten Wittwer-Dresden und Ad⸗ ler⸗Freiſing. Schon die erſte Runde brachte Ueberraſchun⸗ gen. So erhielt das Mitglied der Olympiakernmannſchaft Vondung⸗Ludwigshafen durch Hirſch-München eine ent⸗ ſcheidende Niederlage. Brohl-⸗Duisburg-Hochfeld und Freund⸗Ludwigshafen wurden einwandfrei nach Punkten beſiegt. Im übrigen ſetzten ſich die Favoriten am erſten Tage erfolgreich durch. 8 Weitere Ueberraſchungen. Bei den Meiſterſchaftskämpfen der deutſchen Ringer im Feder⸗, Leicht⸗ und Weltergewicht gab es auch am Sonntag einige Ueberraſchungen. Mit Brohl(Duisburg⸗Hochfeld) ſchied ein weiteres Mitglied der Olympiakernmannſchaft aus. Euro⸗ pameiſter Ehrl mußte ſich eine klare Punktniederlage gefallen laſſen. Zu den Vormittagskämpfen traten übrigens Freund (Ludwigshafen), Schlee(Feucht), Leuth(Heidelberg), Hor⸗ nung(Mühlhauſen-Baden) und Pfeil(Schorndorf) im Leicht⸗ gewicht nicht mehr an. Im Weltergewicht fehlten Schwalm (Alsfeld), Perbandt(Hörde) und Oſter(Gelenau). Heidelberger Hockeyturnier SC Heidelberg ſchlägt Beckenham 32. Das bedeutendſte Treffen des Sonntags war die Be⸗ gegnung zwiſchen dem HC Heidelberg und dem HC Becken⸗ ham. Die Heidelberger ſpielten in ſtärkſter Beſetzung und ihre gute Zuſammenarbeit trug ihnen einen überlegenen 8:2⸗Sieg ein, an dem beſonders die Brüder Peter als Stür⸗ mer großen Anteil hatten. Die Engländer hielten das Spiel immer offen, aber ihr Sturm war im gegneriſchen Schuß⸗ kreis nicht durchſchlagskräftig genug. Torlos trennten ſich der HC Hannover und die Aniverſität London, während die Bordeaur⸗Frauen über die HCH⸗Frauen zu einem eindeuti⸗ gen 5:0-Siege kamen. Deutſche Siege in Monte Carlo Monte Carlo, 14. April. Das erſte große Autorennen des Jahres, das Rennen um den Großen Preis von Monaco, brachte nach einem un⸗ erhört harten Kampf am Oſtermontag den deutſchen Farben einen überlegenen Sieg. Drei deutſche Wagen belegten die erſten Plätze. Europameiſter Rudolf Caracciola gewann auf Merce⸗ des⸗Benz den über 100 Runden(318 Kilometer) führenden Großen Preis von Monaco. In ſtrömendem Regen gelang es ihm, auf der mit ſcharfen Kurven beſtückten, engen Rund⸗ ſtrecke durch die Straßen von Monte Carlo faſt alle ſeine Gegner zu überrunden. Den zweiten Platz belegte Achille Varzi auf Auto⸗Union, hinter dem der deutſche Bergmeiſter Hans Stuck, ebenfalls auf Auto⸗Union, dritter wurde. Erſt als vierter konnte Tazia Nuvolari den neuen Alfa⸗Romeo durchs Ziel ſteuern. Der Führer an Rudolf Caracciola. Der Führer hat an den Sieger im Großen Preis von Monaco, Rudolf Caracciola, folgendes Telegramm gerich⸗ tet:„Ium erſten Siege 1936 meine herzlichſten Glück⸗ wünſche!“ 362 große Mädel-Sporkfeſte des BD. 1936. Sämtliche Ober⸗ gauſportwartinnen des BDM. im ganzen Reichsgebiet hielten eine ſechstägige Arbeitstagung unter Leitung der Sportwartin der Reichsjugendführung in der ſächſiſchen BDM. ⸗Obergauſchule Otten⸗ dorf ab. Dabei kam zum Ausdruck, daß im Jahre 1936 in jedem der 362 Untergaue des Reichsgebietes öffentliche Sportfeſte durch⸗ geführt werden ſollen, für die auf der Tagung alle ausgewählten Uebungen praktiſch erprobt werden. Genere hebung Gebiete Volkert Soma abeſſin Aalier ich mit 12. 2 Ellave malen it in kaleniſc Nauf un Euren U ddlen fi Hie u es ü Ni 1 mich De dong ange 3 1 70 benichig Ja 8 1 Vläten weſſinich 3 un