dec J 9 5 1 N Nn Mus. ate he⸗ g * doetgah ö 8 Nele, 8 elne adesgteſe eine ent. ö dupſſen her Au. 5. Kloß 1 niz die. er ſch eine 9 Aech⸗ Vert lernheim zitütung erte don anz Jiege acht Tage Lage ſappargtz— 5 2 1. ken, 7 2 ** 2 N EBielgeleſene Tageszeitung i Vereins- und Geſchäntsanzeiger Alllktun. 2 85 dh eErſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Beilagen: 1228 N Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ 8.„Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ 10 5 gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich nahme durch alle Anzeigenmittler Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. ö 0 a 150 Mz., auschließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, 9 5 ih nt Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig FTETTTCTCCCCCCCCCC 1 und Mog— 1 Aol f 1 „ß i. Nr. 90 Freitag, den 17. April 1936 12. Jahrgang 9 11 richt. 5 8.* r 7˙¹¹ Rom dementiert alle Gerüchte 1 1 75 4 über Schlichtungsverhandlungen N 2 DNB. Rom, 16. April. clonen Douhetſche Theorien vor der praktiſchen Erprobung au den in Genf aufgenommenen Beſprechungen mit dem n. Bert italieniſchen Beauftragten Aloiſi wurde am Donnerstag⸗ 1 Ven Römiſche Militärkreiſe laſſen durchblicken, daß die[der Ferneroberung hat nur dann Ausſicht auf Erfolg, wenn die 1 9 5 3 Seite folgende formulierte Erklä⸗ lde 10 Möglichkeit einer Beſetzung von Addis Abeda auf dem moraliſche Widerſtandskraft des Gegners derartig erſchüttert iſt,. übun, Luftweg nicht von der Hand zu weiſen iſt. daß er die anfängliche Anterlegenheit der erſten Landungs⸗ 5„Die Beſprechungen drehen ſich um das Verfahren und 3 Die Italiener haben im bisherigen Verlauf des abeſſiniſchen]mannſchaften nicht doch noch zu einem Angriff ausnutzt. haben präliminaren Charakter. Alle Beteiligten haben ſich zur 1 Felbzugs ſich nicht.. d nabe ee Mag es nun zu einer praktiſchen Anwendung der Douhet- ſtärkſten Zurückhaltung verpflichtet. Nichts iſt bis jetzt durch- 48 und ausgebildete Luftflotte einzuſetzen. Im beſonderen haben ihre ſchen Lehre kommen oder nicht, auf jeden Fall kann der abeſſizgeſickert. Die umlaufenden Gerüchte über umfaſſendere Reor⸗ Lanz ſchweren Bombenflugzeuge die Städte Harrar und Deſſie niſche Krieg jetzt zum erſtenmal ein Bild ergeben, das von dem ganiſations- und Schlichtungspläne, die mit der allgemeinen eum 80 in Trümmer gelegt und die flüchtenden Heerſcharen des Negus üblichen Verlauf von Kolonialkriegen abſticht und ganz allgemein politiſchen Lage in Beziehung ſtünden, ſind ein reines Produkt lum im verfolgt. eber ein halbes Dutzend Mal ſind Bomben. und für die Kriege der Zukunft wichtig erſcheint. der Phantaſie und werden ohne weiteres dementiert.“ Jagdgeſchwader nach Addis Abeba geflogen. Aber außer einigen 3 1 Im Zuſammenhang mit dieſer Erklärung, über deren nä⸗ A 4 Bomben auf den Flugplatz haben ſie die Stadt, geſchont, doch Der italieniſche Heeresbericht dere Bedeutung von zuſtändiger Seite jede weitere Auskunft 1 * 44 guhe dafür mit Zehntauſenden von Flugzetteln überſchüttet. Dieſes Verhalten iſt natürlich inſofern auffällig, als es der militäriſchen Vernichtungstheorie widerſpricht, als deren An- hänger ſich bislang auch Marſchall Badoglio erwieſen hat. Andererſeits ſind aber gerade die Italiener durch ihre größte militärwiſſenſchaftliche Autorität, den General Douhet, ge— lehrt worden, die Luftwaffe nicht als einen verlängerten Arm der Artillerie anzuſehen, wie dies vornehmlich franzöſiſche Kriegs- theoretiker betonen, ſondern als eine ſelbſtſtändige Waffe, mit deren Hilfe die Strategie völlig neue Wege zu gehen imſtande iſt. In ſeinem grundlegenden Buch über die Kriege der Zukunft hat Douhet an einer Stelle geſagt, man möge ſeine Ideen nicht von vornherein verwerfen, weil ſie originell ſeien. Zu dieſen originellen Ideen gehört u. a. die Eroberung eines ferner gelegenen ſtrategiſchen Punktes auf dem Luftweg ohne Rückſicht darauf, daß der militäriſche Erdapparat noch einen größeren Raum zu überwinden hat. Keine Armee der Welt iſt bisher dieſem Problem nähergetreten, mit einer einzigen Ausnahme: der ſowjetruſſiſchen Armee. Auch ihre Theoretiker, vor allem neuerdings auch die Luftfahrtpraktiker, vertreten die Aeberbrückungstheſe. Die Ruſſen gehen noch einen Schritt weiter, indem ſie zu den Flugzeugen die Fallſchirmflieger für die Erreichung und Beſetzung beſtimmter Punkte hinter der feindlichen Front auszubilden begonnen haben. Ob ſich dieſe Theorien verwirklichen laſſen, iſt bisher noch nirgends praktiſch erprobt worden. Möglicherweiſe ſtehen wir aber jetzt vor einer Probe auf das Exempel. Von Deſſie, das jetzt von den Italienern beſetzt worden iſt, bis nach Addis Abeba ſind nur 250 Kilometer, die für das Landheer nicht leicht zu bewältigen ſind, für die Luft⸗ flotte dagegen eine Angelegenheit von eineinhalb bis zwei Stun⸗ den bedeuten. Militäriſch iſt das Problem nicht unlösbar, aber es iſt auch nicht rein militäriſch zu löſen, denn ein ſolcher Verſuch DNB. Rom, 16. April. Der italieniſche Heeresbericht Nr. 186 hat folgenden Wortlaut: „Marſchall Badoglis telegrafiert: Die Beſetzung von Deſſie wurde geſtern durch das eritreiſche Armeekorps durch— geführt, das unter dem Kommando des Generals Pirzio Biroli am 9. April von Quoram abmarſchiert war und mit dem Schneid und der Hartnäckigkeit, die den ruhmreichen Leberliefe— rungen der eritreiſchen Truppen entſprechen, mehr als 200 Kilo— meter in nur ſechs Tagen vorgerückt iſt. Das Armeekorps wurde ausſchließlich durch Flugzeuggeſchwader verproviantiert. Seit geſtern ſind unſere erſten Flugzeuge auf dem Flugplatz von Deſſie gelandet. An der Somalifront iſt eine bemerkenswerte Patrouillen— tätigkeit zu verzeichnen.“ Neue italieniſche Truppentransporie nach Oſtafrika DNB. Rom, 16. April. tach den Oſterfeiertagen ſind wieder mehrere Truppen— transporte nach Oſtafrika abgegangen. Auf der„Lombardia“ wurden 2600 Soldaten, 1500 Arbeiter und Munition aller Art verſchifft. Trotz der italieniſchen Waffenerfolge werden noch weitere Truppenſendungen vorbereitet. In erſter Linie werden jetzt Artillerieabteilungen nach Oſtafrika geſchickt. So ſteht in den beiden norditalieniſchen Städten Aleſſandria und Piacenza je eine Artilleriebatterie zur Ausfahrt bereit. In Nola verabſchiedete der Kronprinz eine ſtärkere Artillerieabtei— lung, die dieſer Tage die Ausreiſe antritt. Die Bedingungen Italiens über die Aufnahme von Friedensverhandlungen DRB. Genf, 16. April. In ſeiner heutigen Unterredung mit Madar iaga hat Aloiſi, wie man hört, die Bedingungen Italiens über die Aufnahme von Waffenſtillſtands- und Friedensver⸗ handlungen folgendermaßen zuſammengefaßt: 1. Die Friedensverhandlungen müſſen außerhalb von Genf ſtattfinden(man ſpricht von Duchy bei Lauſanne); 2. Die Verhandlungen finden nur zwiſchen den beiden Be— teiligten ſtatt. Der Völkerbund wird jedoch über ihren Verlauf unterrichtet; 3. Die Herbeiführung eines Waffenſtillſtandes iſt eine militäriſche Frage und daher zwiſchen dem italieniſchen Oberbefehlshaber und dem Negus direkt zu regeln. Aloiſi ſoll erklärt haben, daß Italien über dieſes Pro— gramm nicht weiter verhandeln wolle, ſondern es dem Drei— zehnerausſchuß überlaſſe, die Vorſchläge entweder abzulehnen oder anzunehmen. Die Haltung Italiens hat hier große Ver— legenheit hervorgerufen. Die Sitzung des Dreizehnerausſchuſſes, die um 16 Ahr beginnen ſoll, iſt auf 18 Uhr verſchoben wor— den, damit die einzelnen Vertreter ſich telefoniſch mit ihren Regierungen in Verbindung ſetzen können. DNB. London, 16. April Der Pariſer Berichterſtatter der„News Chronicle“ will von zuſtändiger italieniſcher Stelle etwas von der Anter— dedung des italieniſchen Botſchafters Cerruti mit Flandin am ittwoch erfahren haben. Cerruti habe erklärt, daß Italien die vollſtändige Abrüſtung Abeſſiniens als wichtigſte Vorbedingung für die Eröffnung von Friedensverhandlungen betrachte. Muſſo⸗ lini ſei der Anſicht, daß die Friedensvorſchläge des Fünfer ausſchuſſes und des Hoare—Laval-Planes von ehemals nunmehr als„lächerliche Kleinigkeiten“ zu betrachten ſeien, die nicht mehr der Erörterung wert ſeien. Die Grundlage einer Regelung könne dagegen in dem„totgeborenen italieniſch-britiſchen Vertrag vom Jahre 1925“ gefunden werden. 8 1 Das würde bedeuten die Anerkennung aller britiſchen An— ſprüche im Gebiete des Tana⸗Sees, die ausſchließlich italieniſche Kontrolle über Weſtabeſſinien und wahrſcheinlich die Abgrenzung eines kleinen Gebietes in Zentralabeſſinien, das dem Negus zwar erhalten bleibe, aber unter italieniſchem Protektorat. Die Italie— ner ſeien gegen einen ſofortigen Waffenſtillſtand, da ein ſolcher den Abeſſiniern die Möglichkeit gebe, ihre Armeen mit aus— ländiſcher Hilfe zu reorganiſieren. Nach„Daily Mail“ und„Daily Expreß“ ſoll in gewiſſen Kreiſen Englands die Möglichkeit erörtert werden, daß Italien im Zuſammenhang mit der Beilegung des Konfliktes eine Völkerbundsanleihe zur Entwicklung Abeſſiniens unter der Auf— ſicht des Völkerbundes erhalten ſolle. Dadurch würde„das Geſicht des Völkerbundes“ gerettet. Von der britiſchen Regierung ſei dieſe Möglichkeit jedoch noch nicht in Betracht gezogen worden. abgelehnt wurde, ſind gleichzeitig amtlich die Gerüchte über wichtige Beſprechungen zwiſchen Rom und London dementiert worden. Eine weitere Meldung, daß der italieniſche Regie— rungschef von der engliſchen Regierung als erſten Schritt für eine Beilegung des Konfliktes die Zurückziehung der eng⸗ liſchen Flotte aus dem Mittelmeer verlangt habe, wird mit Beſtimmtheit in Abrede geſtellt. Der engliſche Botſchafter Sir Erie Drummond iſt am Donnerstag von Staatsſekretär Suvich empfangen worden. Aeber den Gegenſtand der Anterredung iſt nichts bekannt. Von italieniſcher Seite wird dazu verſichert, es habe ſich lediglich um eine normale Fühlungnahme über laufende Angelegen⸗ heiten gehandelt. Blutige Zuſammenſtöße in Lemberg 8 Bisher 10 Tote und 60 Verwundete. DNB. Lemberg, 16. April. In Lemberg iſt es am Donnerstag zu außerordentlich ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen der Polizei und Mit⸗ gliedern der Arbeitergewerkſchaften gekommen. Die Unruhen ent⸗ ſtanden bei der Beerdigung eines am Dienstag bei einer Arbeits⸗ loſenkundgebung durch einen Polizeibeamten erſchoſſenen De⸗ monſtranten. Die Gewerklſchaften verſuchten, entgegen der Vereinbarung mit der Polizei, einen Demonſtrationszug durch Straßen zu ver⸗ anſtalten, die von der Behörde für den Aufmarſch nicht freige⸗ geben worden waren. Die Polizei wurde daher eingeſetzt, um die Demonſtranten zu zerſtreuen. Dabei wurde ſie von der Menge tätlich angegriffen und mußte ſchließlich von der Schuß⸗ waffe Gebrauch machen. Bisher wurden 10 Tote und etwa 60 Verwundete gemeldet. Eine amtliche Verlautbarung über die Zuſammenſtöße in Lemberg liegt noch nicht vor. Die Ruhe iſt in den Abendſtunden wieder hergeſtellt worden. Feierliche Vereidigung der politiſchen Leiter am Geburtstag des Führers DNB. München, 16. April. Wie in den vergangenen Jahren iſt der Traditionsgau München-Oberbayern der NSDAP. auch in dieſem Jahre be— auftragt, eine feierliche Kundgebung anläßlich der Vereidigung der politiſchen Leiter, der HJ.-Führer und der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der nationalſozialiſtiſchen Organiſationen in der Hauptſtadt der Bewegung vorzubereiten. Die auf dem königlichen Platz in München ſtattfindende Vereidigung wird auf das geſamte Reichsgebiet übertragen. In den Abendſtunden werden die zu vereidigenden poli— tiſchen Leiter und Angehörigen der Gliederungen überall auf— marſchieren. 8 Nach kurzen Anſprachen der Hoheitsträger der Partei wird der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, ſpechen und anſchließend den Kämpfern und Kämpferinnen Adolf Hitlers die Eidesleiſtung abnehmen. Dreizehnerausſchuß auf heute vertagt Geſtern keine Beſchlüſſe gefaßt DNB. Genf, 16. April. Der Dreizehnerausſchuß hat ſich nach zweiſtündigen Be⸗ ratungen auf Freitag nachmittag 4 Ahr vertagt. Beſchlüſſe ſind am Donnerstag nicht gefaßt worden. In der amtlichen Mitteilung über die Donnerstagſitzung des Dreizehnerausſchuſſes wird erklärt, der Ausſchuß habe den Be⸗ richt ſeines Vorſitzenden über die Beſprechungen mit der italieni⸗ ſchen und der abeſſiniſchen Abordnung entgegengenommen. Der Dreizehnerausſchuß habe es für zweckmäßig gehalten, daß der Vorſitzende und der Generalſekretär die abeſſiniſche Delegation über das Ergebnis der neuen Beſprechungen, die ſie am Don— nerstagnachmittag mit der italieniſchen Delegation hatten, unter— richteten. Dieſe Beſprechung bezog ſich auf die bereits von Paul- Boncour angeregte Abänderung einzelner Punkte des italieni⸗ ſchen Programms Der abeſſiniſche Vertreter beim Völkerbund R 5 N whatte dieſes Programm in einer am frühen Nachmittag über reichten Note mit aller Entſchiedenheit abgelehnt, da es nach ſeiner Auffaſſung mit den Grundſätzen des Völkerbundspaktes unvereinbar ſei. Der Dreizehnerausſchuß glaubt, mit der Mög lichkeit rechnen zu können, daß die italieniſchen Bedingungen hin ſichtlich der Beteiligung und der Anterrichtung der Völkerbunds organe ſo abgeändert werden, daß von Verhandlungen im „Rahmen des Völkerbundes“ geſprochen werden könnte. Am Freitag oder vielleicht auch in einer ſpäteren Sitzung des Dreizehnerausſchuſſes ſoll dann, wie von engliſcher Seite erklärt wird, endgültig darüber Klarheit geſchaffen werden, ob die Schlichtung als geſcheitert zu betrachten ſei. Außerdem ſoll in der Freitagſitzung wiederum die Verwendung von Giftgaſen durch italieniſche Truppen erörtert werden. Welche weiteren Fol— gerungen der Dreizehnerausſchuß aus der gegenwärtigen Lage ziehen wird, iſt noch völlig ungewiß. —̃— *— der jungen griechiſchen i Monarchie hervorruft. Demerdzis, als Gelehrter in ſeinem Heimatlande hoch ar geſehen und auch als Politiker in den Jahren zwiſchen 1913 und für das Amt des Staatspräſidenten) aktiv, war, als Georg II. ihn unmittelbar nach ſeiner Rückkehr doch eine Verlegenheits— der eigentliche Königsmacher, der durch 1926(ler kandidierte 1926 mit der Kabinettsbildung betraute, löſung. Kondylis, den Ausgang der Volksabſtimmung zugunſten Georgs II. ſei Frage der und da Georg II. an der feſthielt, war ein Kabinett Kondylis Demerdzis, weniger exponiert in eben um feiner wiſſenſchaftlichen Verdienſte willen von de unmöglich Achtung des ganzen Landes getragen, erſchien dem König als der geeignete Mann, um das neue Regime zunächſt einmal au ſeinen erſten Wegen politiſch zu decken. 5 Daß die Parlamentswahlen, die Demerdzis dann ausſchrieb entgegen der wohl vom König gehegten Erwartung, keine klare Entſcheidung brachten, ſondern die faſt gleiche Mandatsziffer für Anti-Venizeliſten(134) und für die Venizeliſten(133) ergaben Kdg⸗Schiff begegnet Krieggſchiffen DRB. An Bord des„St. Louis“, 16. April. (Telephoniſche Meldung des DN B.⸗Sonderberichterſtatters.) Was die KdF.⸗Urlauber der 2. Madeira-Fahrt von Anbe— ginn herbeiſehnten, wurde am Donnerstag, dem letzte Reiſe— tage, Wirklichkeit: Eine Begegnung mit deutſchen Kriegsſchiffen auf hoher See. Am 8 Ahr morgens paſſierten die Kreuzer„Nürnberg“,„Leipzig“ und„Köln“ auf ihrer Atlantikfahrt in der weſtlichen Nordſee auf 52 Grad 25 Minuten Nord, 3 Grad 20 Minuten Oſt bei bewölktem Himmel und ruhiger See das Flaggſchiff der KdF.⸗Flotte„St. Louis“. Die Arlauber, die dieſem Ereignis mit großer Spannung entgegengeſehen hatten, verſammelten ſich auf allen Decks auf der Backbordſeite, um von hier aus an dieſem unvergeßlichen Ereignis kurz vor Beendigung der herrlichen Fahrt teilzunehmen. Die drei Kriegsſchiffe fuhren langſam in Kiellinie in 100 Meter Entfernung am Kd. ⸗Schiff vorbei. Ihre Beſatzungen ſtanden in Paradeaufſtellung auf der Backbordſeite. Donnernde Heilrufe gingen über die Nordſee. Mit nicht endenwollender Begeiſterung wurde das Sieg⸗Heil auf den Führer von Schiff zu Schiff ge⸗ tragen und das Deutſchland- und das Horſt⸗Weſſel-Lied ge⸗ ſungen. Noch lange verfolgten die begeiſterten Urlauber die nach Weſten entſchwindenden Kreuzer. Alle waren ſich der Tat— ſache bewußt, daß ohne den Führer dieſe Begegnung unmöglich geweſen wäre. Während der Begegnung ſtand die Station der„St. ö geworden. ſeiner politiſchen Stellung und machte eine parlamentariſche König konnte aus keiner de präſidenten nehmen, denn er gierung notwendige Mehrheit dabei der Stimmen der Ko war begreiflicherweiſe eine K der Ausweg, betrauen. Ziel der Politik Georgs II., 9 r bat ſich aber von der Starrhei einnahm, freigehalten. Sein p iſt gering. Sein Anſehen beruht au gen. Er gilt als der fähigſte Offizier Griechenlands. „wvird man damit rechnen müſſen, daß auch f ein Aebergang iſt. ſchaft nur „Frage. ſprechern an dieſe Verbindung des Telegramm: 1060 Arbeitskameraden, deutſche Von Bord des Kreuzers Antworttelegramm ein: Die anderen beiden „Sierra Cordoba“ werden den begegnen. Die„St. Louis“ Heimathafen Hamburg ein. nr.————ʃ Der Prozeß um das Berliner Baugrubenunglück DNB. Berlin, 16. April. Im Bauunglücksprozeß wurden am Donnerstagvormittag zunächſt die nach dem Einſturzunglück beſchlagnahmten Ramm— pläne durchgeſprochen. Ein Sachverſtändiger bemängelte, daß bei den Ausrammungen die Kabel- und Rohrleitungen nicht genü— gend berückſichtigt worden ſeien. Der Angeklagte Noth erklärte, die nach dem Einſturz in der Baugrube gefundenen verbrochenen Steifen ſeien nicht infolge eines LAeberdruckes des Erdreiches ge⸗ borſten, ſondern infolge mechaniſcher Einwirkungen der Erd— maſſen oder der Eiſenteile beim Einſturz ſelbſt. In der Nachmittagsſitzung des Bauunglücksprozeſſes äußerte ſich Bauleiter Noth von der Berliniſchen Baugeſellſchaft über die Schwierigkeiten perſoneller Art, die er bei ſeiner Arbeit ge⸗ habt hat. Direktor Hoffmann habe ihm erklärt, daß er mit ſeinen Leiſtungen ſehr zufrieden ſei; wenn er aber mit der Direk— tion nicht zuſammenarbeiten könne, müſſe er ihn entlaſſen. Hoff⸗ mann erklärte dazu, eine derartige Drohung ſei ihm nicht ernſt geweſen. Noth will ſie aber durchaus ernſt aufgefaßt haben, denn er hat ſich daraufhin nach einer anderen Stellung umgeſehen. Aber auch mit dem Reichsbahnbaurat Weyher will Noth erhebliche Auseinanderſetzungen gehabt haben. Weyher habe die ganze Bauſtelle„verrückt gemacht“, da er ſeine An— ordnungen dauernd widerrufen und durch andere erſetzt habe. Auf einer Baubeſprechung Mitte Juli 1935 ſei Noth ihm gegen— über„maſſiv“ geworden und habe ihm erklärt, daß er überhaupt nicht mehr nach mündlichen, fondern nur nach ſchriftlichen An— weiſungen von Weyher arbeiten werde. Hoffmann ſei bei dieſer erregten Auseinanderſetzung zugegen geweſen und habe ihn hin— terher wegen ſeiner ſchlechten Zuſammenarbeit mit Weyher zurechtgewieſen. Hoffmann ergänzte dieſe Ausſagen dahin, daß er Noth nur wegen des Tones zurechtgewieſen, ihm in der Sache ſelbſt aber recht gegeben habe. Baurat Weyher will ſich an dieſe erregte Beſprechung überhaupt nicht mehr erinnern. Die Verhandlung wird am Freitag fortgeſetzt. Verpflichtungsformeln für HJ und Jungvolk DNB. Berlin, 16. April. Die Feiern zur Aufnahme der Zehn- und Elfjährigen in das Jungvolk und zur Aeberführung der Vierzehnjährigen in die Hitlerjugend finden im ganzen Reich am Sonntag, den 19. April, ſtatt. Für beide Feiern ſind durch die Reichsjugendführung be— ſondere Verpflichtungsformeln feſtgeſetzt. Am Abend des 19 April ſpricht Reichsjugendführer Baldur v. Schirach von 19.30 bis 20 Ahr über alle deutſchen Sender zur deutſchen Elternſchaft. „Graf Zeppelin“ vor Pernambuco DNB. Hamburg, 16. April. Nach Mitteilung der Deutſchen Seewarte ſtand das Luft- ſchiff„Graf Zeppelin“ um 18 Ahr ME. nahe der braſilianiſchen Küſte etwa 300 Kilometer nördlich von Pernambuco. Die Landung in Pernambuco wird gegen 21 Ahr ME. ſtatt⸗ finden. Das Luftſchiff beabſichtigt, in der Nacht zum Freitag um 2 Ahr MeEz. die Weiterfahrt nach Rio de Janeiro an— letzt wurden. Gaſe, die den mit dieſer Arbeit keiten beheben zu können. Ein zuſaugen. Dabei wurden teur gelang es, in iſt erheblich. Jäger die Leiche des Fiſcher aus verirrt hatte. des trages Ende des Monats in Städten Vorträge halten. einen neuen Balkanflu g. Der in Waldthauſen“ der Neußer Rheinbrücke von ei Auch der zu Hilfe. Afers an einer ſeichten Stelle. Schaden zu nehmen, in Sicherhei Der Miniſterpräſident hat bei ſeiner 2 5 0 8 n parlamentariſchen Schwierigkeiten ge politiſches Werk gekrönt ſah, geriet mit dem König über die Amneſtierung der Venizelos-Rebellen in Konflikt, der beiden Gruppen, in die das L Idee der innerpolitiſchen Verſöhnung fällt, iſt ihm doch nicht gelungen. Ob das Werk Metaxas, wird, iſt noch nicht abzuſehen. Er Louis“ dauernd in Verbindung mit den Kriegsſchiffen. Mannſchaftsräume und Decks der Kriegsſchiffe waren mit Laut- Der Reiſeleiter des KdF.⸗Schiffes, Oberſturmbannführer Weberpals, ſandte an das „Konteradmiral Boehm, Kreuzer„Nürnberg“. Kd F.⸗Schiffes„St. Louis“ ſind Kreuzer der wiedererſtandenen grüßen. Wünſchen gute Fahrt und alles Wir freuen uns, unſeren deutſchen Arbeitern wieder die Wehrmacht auf See zeigen zu können. „Nürnberg“ ging darauf folgendes „Wir danken für Ihre freundlichen Worte und Grüße und wünſchen allen gute Heimfahrt. Kd F.⸗Schiffe trifft Freitag früh wieder in ihrem f l 0„Der Deutſche“ und die„Sierra Cordoba“ im Laufe desſelben Tages in Bremerhaven. Eigenartige Exploſion in einer Konditorei DNB. Winterthur, 16. April. In einer Konditorei am Oberen Graben in der Altſtadt er⸗ eignete ſich eine ſchwere Exploſion, bei der fünf Perſonen ver⸗ Beim Abbruch einer Kühlanlage entwichen dieſer den ſtark vergaſten Kellerraum zu verlaſſen, ohne die Andichtig⸗ verſuchte darauf, die giftigen Gaſe mit einem Staubſauger ab- die Gaſe an den elektriſchen Funken entzündet, wodurch eine Exploſion entſtand. Räume des Hauſes von den Gaſen bereits durchdrungen waren, wurden auch die oberen Stockwerke in So gingen mehrere Fenſter in Trümmer. Dem Elektro-Inſtalla⸗ Flammen gehüllt, das Freie zu Geſchäftsinhaber wurde ebenfalls von der Stichflamme erfaßt und erlitt ſchwere Brandwunden. ſtellte durch Brandwunden verletzt. ins Krankenhaus verbracht werden. ſchäftsinhabers ſind lebensgefährlich. Der Monteur hat eine ſchwere Gasvergiftung davongetragen. Tod im Schneeſturm DRB. Bad Reichenhall, 16. April. Auf der Neileralpe wurde am Donnerstag früh von einem 35 Zahre allen Malergehilfen Hubert Traunſtein aufgefunden, der ſich im Schneeſturm Elly Beinhorn plant einen neuen Balkanflug Die deutſche Fliegerin Ell v Beinhorn wird auf Grund großen Erfolges ihres kürzlich in Oslo ſtattgefundenen Vor— Bergen und anderen norwegiſchen Anſchließend plant Elly Beinhorn Rheindampfer gerammt und geſunken Duisburg beheimatete Schleppdampfer„Oskar wurde am Mittwochnachmittag wenig oberhalb Küſtenſchiffahrtsgeſellſchaft gerammt. ein Leck und begann ſoſort zu ſinken. von denen zwei beladen waren, trieben Dampfer auch noch auf der anderen Seite beſchädigt wurde. Dampfer der Neptun-Geſellſchaft wurde ſo ſtark mit⸗ genommen, daß er die Weiterfahrt aufgeben mußte. Anmittel⸗ bar nach dem Anfall eilten Feuerlöſchboote und Motorpumpen Der Zuſammenſtoß ereignete ſich in der Nähe des 3 N PP Griechenland vor neuen Enlſcheidungen Zum Tode des Miniſterpräſidenten Demerdͤzis Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Tod des griechiſchen Miniſterpräſidenten Demerdzis innerpolitiſche Verſchiebungen in Löſung abermals r beiden würde mmuniſten(13) t des Alle angeſchloſſen. Flaggſchiff„Nürnberg“ folgen⸗ ſowie die geſamte Beſatzung des ſtolz und glücklich, drei deutſchen Flotte zu be— Gute im Ausland. Heil Hitler!“ Heil Hitler! Konteradmiral Boehm.“ „Der Deutſche“ und drei Kriegsſchiffen gegen 14 Ahr beſchäftigten Monteur zwangen, zugezogener Elektroinſtallateur Da die meiſten Mitleidenſchaft gezogen. erreichen. Der Ebenſo wurden zwei Ange⸗ Alle fünf Verletzte mußten Die Verletzungen des Ge— Auch der Sachſchaden DNB. Berlin, 16. April. DNB. Neuß, 16. April. nem Dampfer der Neptun⸗ Das Schiff erhielt Die drei Schleppkähne, ab, wobei der havarierte Die Beſatzung konnte, ohne t gebracht werden. zutreten. ———— Arſendung. Berlin: Anläßlich des Geburtstages der Deutſchlandſender am Montag, den 20. bis 20.40 Ahr die Dichtung„Der Flug zum Niederwald“ zur des Führers bringt April, von 19 Ahr unmöglich. Der Gruppen den Miniſter— auf jeden Fall die zur Re— haben entbehren müſſen. Sich etwa zu bedienen, nmöglichkeit. So blieb erneut nur Demerdzis wieder mit der Kabinettsbildung zu lrbeit bisher keine funden, aber das eigentliche nämlich die politiſche Verſöhnung and noch immer auseinander Er mußte vorſichtig lavieren. ſeinem Nachfolger, gelingen gehört den Monarchiſten an, Standpunktes, den Kondylis erſönlicher Anhang im Parlament f ſeinen militäriſchen Leiſtun⸗ Immerhin eine Miniſterpräſident— Kann er auf die Dauer den drängenden Ehrgeiz der Parteien zurückhalten? Das iſt die Karl Sinner in Würm, 5 Dr. Rudolf Weizel in Pforzheim. Die Aeberführung des toten Botſchafters v. Hoeſa Drauerparade der Kriegsmarine in Wilhelmshaven. DNB. Wilhelmshaven, 16. April Am Donnerstagnachmittag traf der engliſche Zerſtörer Scout“ mit der ſterblichen Hülle Botſchafters v. Hoeſch an Bord in Wilhelmshaven ein. Am Kai waren drei Ehren⸗ kompagnien angetreten. Nachdem der Zerſtörer Kommandierende Admiral der auf das feſtgemacht hatte, begab ſich der 0 Nordſee, Vizeadmiral Schul tze, Achterdeck des Schiffes, wo der mit der Hakenkreuzfahne bedeckte Sarg auf der Geſchützlafette aufgebahrt war. Vize⸗ admiral Schultze legte Kränze des Oberbefehlshaber der Kriegs- marine und der Marineſtation der Nordſee am Sarg des toten Botſchafters nieder. Dann folgten eine Abordnung der Auslands- organisation der RS DAP. und die Oberbürgermeiſter der beiden Zadeſtädte Wilhelmshaven und Rüſtringen, die ebenfalls Blumen- gebinde niederlegten. Auf ein militäriſches Trompetenſignal hoben acht engliſche Matroſen den Sarg und trugen ihn, während die Ehrenkompagnien das Gewehr präſentierten, auf ihren Schultern an Land. Anter den Klängen eines Chorals wurde er auf eine Geſchützlafette gehoben und der Trauerzug ſetzte ſich in Be⸗ wegung. Voran ſchritt eine Anteroffiziersabordnung der Kriegs marine, die die vielen Kränze trug. Ihr folgte eine Abordnung des Zerſtörers„Scout“ mit den Kränzen der engliſchen Regie⸗ rung und der engliſchen Freunde des Botſchafters. Das Trauer⸗ geleit, das ſich an die Lafette mit dem Sarg anſchloß, wurde don dem Marinepfarrer eröffnet, hinter dem die Angehörigen des verſtorbenen Botſchafters, geleitet von dem Kommandieren— den Admiral der Nordſee, dem engliſchen Marineattaché und Miniſterialdirektor Dieckhoff, ſchritten. Dann folgten die Ab- ordnungen der Partei und die Vertreter der Behörden. Der lange Trauerzug, der ſich durch die von Menſchenmaſſen um— ſäumten Straßen Wilhelmshavens zum Bahnhof bewegte, wurde durch das Offizierskorps der Marinegarniſon abgeſchloſſen. Als ſich der Zug dem Bahnhof näherte, ließ der Zweite Admiral der Nordſee das Gewehr präſentieren, und an den drei Ehren- kompagnien vorbei wurde der Sarg auf der Lafette bis zum Zug gefahren. Während zehn Marineoffiziere den Sarg in das Abteil hoben, rollten drei Ehrenſalven über den Bahnhof. Dann trat der Kommandierende Admiral mit den nächſten Angehörigen noch einmal an den Sarg, um Abſchied von dem Toten zu nehmen. Engliſche Anleihe für Abeſſinien? DNB. London, 16. April. Wie in Londoner City-Kreiſen verlautet, ſoll die Regierung von Abeſſinien beabſichtigen, in den nächſten Tagen eine öffentliche Anleihe in Höhe von einer halben Million Pfund Sterling aufzunehmen. Wie es heißt, werden die An⸗ leiheſtütke in England mit einem Begebungskurs von 95 zu einem Zinsſatz von 6 Prozent angeboten werden. Die Bank von Aethiopien werde die Anleihe in die Wege leiten. Der Zinſendienſt ſoll durch eine Ehrenverpflichtung des Kaiſers von Abeſſinien garantiert werden. Eine Denkſchriſt des abeſſiniſchen Noten Kreuzes DNB. Genf, 16. April. Nachdem es das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, deſſen Sitz in Genf iſt, abgelehnt hat, dem Völker⸗ bundsrat ſein Material über die behaupteten Verletzungen des Kriegsrechts zur Verfügung zu ſtellen, hat die abeſſiniſche Delegation nunmehr dem Generalſekretär des Völkerbundes eine Denkſchrift zugehen laſſen, die das abeſſiniſche Rote Kreuz am 2. März 1936 an die Genfer Zentrale gerichtet hat. Es wird darin über die verſchiedenen italieniſch-abeſſiniſchen Aus- einanderſetzungen über die behaupteten Mißbräuche berichtet und eine Liſte der bis zum 18. Februar 1936 erfolgten 50 Bombardierungen offener Städte, ferner der Bombardierungen Roter-Kreuz⸗Stationen und Kirchen gegeben. Weiter macht dle abeſſiniſche Regierung das Genfer Rote Kreuz auf die durch den Suezkanal von den Italienern nach Maſſaua verſchifften Mengen von Giftgaſen und Giftbomben aufmerkſam. Außer⸗ dem wird angegeben, daß am 11. Dezember 1935 ein italieni⸗ ſches Schiff 400 000 Dumdumgeſchoſſe durch den Suezkanal ebenfalls nach Maſſaua befördert habe. Die Bezeichnung der Kiſten wird genau wiedergegeben. Abſchluß der Londoner Generalſtabsbeſprechungen DNB. London, 16. April. Die am Mittwoch in London begonnenen Generalſtabs⸗ beſprechungen zwiſchen England, Frankreich und Belgien wur— den am Donnerstagabend abgeſchloſſen. Am Nachmittag hatte eine gemeinſame Sitzung der Vertreter der drei Waffengattun⸗ gen im Gebäude der Admiralität ſtattgefunden, die etwa eine Stunde dauerte. Wie verlautet, werden die franzöſiſchen und belgiſchen Vertreter vor ihrer Rückkehr wahrſcheinlich noch einen oder zwei Tage in London bleiben. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Evening Standard“ weiß zu melden, daß es beabſichtigt ſei, die Vorſchläge der drei Waffengattungen zu einem Genera lplan zuſammenzufaſſen, der alsdann den Regierungen Englands, Frankreichs und Bel— giens unterbreitet werden ſolle. Möglicherweiſe ſei dieſe Abſicht ſchon in der abſchließenden Sitzung am Donnerstag durchge⸗ führt worden. Verleihung von Auszeichnungen für die Erretlung von Menſchen aus Lebensgefahr DNB. Berlin, 16. April. Der Führer und Reichskanzler hat folgende Auszeichnungen verliehen: a) Die Rettungsmedaille am Bande u. a. dem Bergmann Amt Pforzheim; dem Aſſiſtenzarzt b) Die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr u. a. dem Autoſchloſſer Ewald En gelberth in Burbach; dem Dipl.-Ing. Walter Kadelbach in Maſchineningenieur Joſef heim; dem Bahnarbeiter N Horb; dem Schrankenwärter Karl S chaudel in Pforz⸗ heim. Pforzheim; dem Mathey in Würm, Amt Pforz⸗ Joſef Platz in Eutingen, Kreis weitere Anweiſungen über die 5 8 heimen für ländliche Handwerker und Arbeiter ſowie von Heuer⸗ Berlin: Der Reichs- und preußiſche Arbeitsminiſter hat Förderung des Baues von Eigen⸗ lingswohnungen durch Reichsdarlehen herausgegeben. genannten Zweck werden 12 Millionen 7 bereitgeſtellt. Für den und! en 7. er⸗ des be des Aujruj! Tauſende von Kindern wachſen zwiſchen den engen Mauern der Großſtädte auf. Die Eltern können ſie nicht jedes Jahr zur Erholung ſchicken. Ihnen ſoll durch die Kinderlandverſchickung die Möglichkeit zur Erho— lung gegeben werden, damit ſie zu geſunden Menſchen heran wachſen. Hunderte von Müttern, vor allem der kinderreichen Fa— milien, müſſen auf dem Land und in der friſchen Luft neue Kräfte ſammeln für ihre Familie. Auch ihnen hilft das Er- holungswerk des Deutſchen Volkes durch die Mütter- verſchickung. Und den Tauſenden pflichttreuer Politiſcher Leiter, SA.⸗ und SS.⸗Männer, die Jahr für Jahr im Dienſte des Volkes ſtehen, und nicht die Möglichkeit haben, ſich von der harten Berufsarbeit zu erholen, ſoöll durch die Adolf— Hitler-Freiplatz⸗Spende Gelegenheit gegeben wer den, ihre Arbeitskraft zu erneuern. Viele, die es ermöglichen können, werden daher auch in dieſem Jahr freudig einen Ferien-Freiplatz ihrer örtlichen NSV.⸗Dienſtſtelle zur Verfügung ſtellen und auch damit dem Führer bei ſeiner Arbeit für Deutſchland helfen. Der Gaupropagandaleiter gez.: Müller ⸗Scheld Leiter der Landesſtelle für Volksaufklärung und Propaganda. Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. April 1936 Denkſpruch. Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verſtand erhalten. Die gejamte Jugend joll erjaßt werben! An unſere neuen Kameradinnen! Heute ergeht noch einmal an alle 10- und 11jährigen Mädel der Ruf, Mitglied in der Hitlerjugend, alſo Jung— mädel zu werden. Bis zum 20. April 1936 wird unſere Sperre auf- gehoben. Ueberall in die Schulen kommen während dieſer Zeit die Jungmädelführerinnen mit Probe-Aufnahmeſcheinen, die von Euch und Eueren Eltern auszufüllen und zu unter— ſchreiben ſind. Weil wir nur die ganz ordentlichen Mädel haben wollen, muß jedes Mädel eine vierteljährige Probezeit durch— machen und kann dann erſt richtiges Jungmädel werden. Freude und Freiwilligkeit, unbedingte Kameradſchaft und Treue zu allen übernommenen Pflichten gehören unerläßlich zu dieſem Jungmädel-Sein. Wir wollen einmal ſo werden, wie uns der Führer haben will, und deshalb gehen wir durch die Schule der Nation in ihrer erſten Stufe der Jungmädelſchaft der Hitlerjugend. Heil Hitler! Erika Deſch, Obergaujungmädelführerin. * Erneuter Kälterückfall. Die am Mittwoch und Donnerstag in die Höhe gegangenen Temperaturen ließen ver— muten, daß die Kaltwetterperiode, die gerade in die Oſterzeit fiel, überwunden ſei. Geſtern war das Thermometer auf 15 Grad und darüber geſtiegen, ſodaß es draußen im Freien fehr angenehm war. Unter den Auswirkungen der Wärme hat gez 5 ſich die Blüte teilweiſe neu entwickelt. Beſonders ſtark treibt jetzt das Blattgrün. Auch der Laubwald beginnt immer mehr grün zu werden. Der Flieder treibt bereits Blütendolden, die aber bisher nur vereinzelt zur Entfal— tung gelangen konnten. Heute allerdings zeigt der April bei einer Temperatur nahe dem Gefrierpunkt ſein wahres Geſicht. Die Nacht und am frühen Morgen Regen, dem die mit dem Fahrrad zur Arbeitsſtätte fahrenden Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen beſonders ausgeſetzt waren. Regen- mäntel und Pelerinen konnten nur wenig gegen den kalten Aprilregen ſchützen. Später gab es Schneefall, wie wir ihn eigentlich nur im tiefſten Winter gewohnt ſind. Wirklich veränderlich iſt das Wetter. Warm, kalt, Regen und Schnee. Weiße Dächer, Matſch auf den Straßen und in Höfen; die Folgen: kalte, naſſe Füße und Erkältung.— Leider wurden doch in verſchiedenen Obſtgegenden, wie wir Blättermeldungen entnehmen, ſchon Froſtſchäden feſtgeſtellt. Im Silberkranz. Am kommenden Sonntag feiern die Eheleute Jakob Blumenſchein und Helene geb. Daub, Weinheimerſtraße, das Feſt ihrer ſilbernen Hochzeit. Den Glückwünſchen, die dem Jubelpaar aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit von allen Seiten zuteil werden. ſchließt ſich auch die„Volkszeitung“ an. Glückauf zur Goldenen! Deutſche Kriegsbriefe werden geſucht. Die NSKOV. iſt auf der Suche nach Briefen aus dem Weltkriege, die in einem nationalſozialiſtiſchen Volksbuch„Der Soldat Deutſche Kriegsbriefe“ geſammelt werden ſollen. Sie fordert in einem neuen Aufruf alle Kameraden aus dem Weltkriege zur Beteiligung an dieſem Werke auf. Wenn ein Brief ein echtes Erlebnis bringt, ſo heißt es, auch eine Schilderung voll grimmigen Humors, wenn ein junger Sol- dat in kindlicher Sehnſucht an die Mutter, ein Mann aus furchtbarem Kampfe heraus ſchlichte Worte an ſeine Frau ſchreibt, ſo iſt der Brief etwas wert und wenn er noch ſo „ſalſch“ geſchrieben wäre. Vielleicht haben ſich auch einige Briefe aus den Kolonien in die Heimat verirrt. Es kommen jedoch nur Briefe oder Tagebuchblätter, keinesfalls Er⸗ innerungen aus ſpäterer Zeit in Frage. Neben den Ge⸗ fallenen ſollen auch heute noch uns Lebende ſprechen. Die Briefe ſollen zunächſt in Abſchrift eingeſandt werden. Vermögensſteuer⸗Abzug von Steuerſchul— den. Nach bisheriger Auffaſſung des Reichsfinanzhofes ſind alle vor dem Stichtag der Vermögensaufſtellung recht- lich entſtandenen Steuerſchulden abzugsfähig, ſoweit nicht mit ziemlicher Gewißheit ſchon am Stichtag mit ihrem ganzen oder teilweiſen Erlaß gerechnet werden konnte. An dieſer Auffaſſung hat der Reichsfinanzhof neuerdings nicht mehr feſtgehalten, ſondern entſchieden, daß eine Steuernachfor— ſchung, mit der der Steuerpflichtige am Stichtag noch nicht zu rechnen brauchte, keine abzugsfähige Schuld iſt. „Verſteigerung“ von Dorfſchönen“. Ein alt⸗ hergebrachter Brauch hat ſich bis heute in Heimerzheim am Rhein erhalten. Es iſt die Verſteigerung der Dorfſchönen. Der Träger der Veranſtaltung iſt der Junggeſellenverein „Fidelitas“, der ſeinen Vereinsſtatuten zufolge, in dieſen Tagen die Verſteigerung wieder durchführte. Als Verſteigerer leitete der Vorſitzende des Vereins die Veranſtaltung. Die Jungen beteiligten ſich lebhaft beim Bieten und ein jeder bekam die ihm zuſagende Dorfſchöne. Der„Steigpreis“ fließt in die Vereinskaſſe. 5 2 n. Alle Gemeinden jollen Motorjpritzen haben Der weitere Ausbau des Feuerlöſchweſens und die finanzielle Lage der Gemeinden, denen die Ausrüſtung der Feuerwehr obliegt, erfordern in gleicher Weiſe, daß die für das Feuerlöſchweſen zur Verfügung ſtehenden Mittel mög— lichſt zweckentſprechend verwendet werden. Hierzu gehört, daß in erſter Linie eine weitere Motoriſierung der Feuer- ſpritzen erfolgt. Solange dieſes Ziel nicht erreicht iſt, ſollen andere Maßnahmen zunächſt zurückgeſtellt werden, es ſei denn, daß ſie, wie z. B. die Waſſerverſorgung, beſonders vordringlich ſind. In einem Runderlaß legt der Reichs- und Preußiſche Miniſter des Innern den Gemeinden nahe, durch Anſammlung von Rücklagen in den nächſten vier Jahren eine Motorſpritze zu beſchaffen. Bis zum Jahre 1940 ſoll das Ziel, Kraftſpritzen zumindeſt in einem Abſtand von 15 km zu halten, erreicht ſein. Unſere Gemeinde beſitzt bereits ſeit zwei Jahren eine Motorſpritze. Die Nachbar- gemeinde Lampertheim hat in dieſen Tagen ihre Motorſpritze der Feuerwehr übergeben. * 9 Mclit ꝑoa tenen Auf meinem Schreibtiſch ſteht noch immer das kleine Sträußchen. Die Veilchen darinnen haben geradezu noch etwas Duft, ſtellte ich feſt, doch die Primeln werden bräunlich welk. Die Anemonen aber haben ſchon längſt ihre Köpfe herunter fallen laſſen und ſcheinen endgültig eingeſchlafen zu ſein... Eigentlich wäre es höchſte Zeit, ſie weg zu tun. Die Reinemachefrau hat wirklich recht. Aber da fällt durch den Vorhang ein ſchräger Strahl— gerade über den trockenen Strauß. Und golden ſtreicht das Licht über die matten Blüten und ſaugt ſich hinein in die zuſammengeſun— kenen Kelche. Und mein Strauß wird noch einmal lebendig... Es ſcheint noch mal die Oſterſonne zu ſein ſo wie ſie damals über dieſen Blüten lag, als ſie noch auf ihren ſchmalen Stengeln ſich auf dem Moos emporreckten. Eigentlich hatte es mir ſchon damals leid getan, ſie abzu— brechen, ſie aus ihrer Waldheimat fortzunehmen. Und doch mußte ich etwas mit mir nehmen von dieſen Oſtertagen, mit in meinen Alltag hinein, das mich immer an dieſe Tage denken laſſen ſollte. Und deshalb habe ich damals das Sträußchen gepflückt. Noch geſtern ſtand es friſch da wie eine lebende Erinnerung. Und wenn es heute welk iſt— es macht mich traurig, daß alles einmal welk werden muß. Und daß dann alles wieder ſo ſein ſoll, als wenn nie dieſes andere in unſerem Alltag hell geſtanden hätte. Man könnte viel- leicht dieſe Blüten preſſen. Zu gewiſſen empfindſamen Zeiten tat man das wohl. Und doch waren dann dieſe Dinge tot und leer geworden. Und ſtanden ſo verloren und hemmend im Weitergehen—. Eigentlich bin ich ſehr für das Nach- feiern. Man ſollte jeden Tag irgendein Feſt im Kalender ſtehen haben. Und jeder Tag ſollte etwas Beſonderes ſein. Deshalb bin ich gar nicht ſo dagegen, es heute noch einmal ſolch ein Stückchen Oſtern ſein zu laſſen. Aber dann iſt Schluß Es liegt mächtig viel Arbeit überall. Und es lohnt ſich, ſo richtig einmal anzupacken. Uebrigens wenn man nach⸗ rechnet in ein, zwei, drei ſechs Wochen ſoll ſchon wieder Pfingſten ſein? Bis dahin muß aber wirklich noch etwas geleiſtet ſein auf daß es wieder dann ſo mächtig ſchön werden kann Aber gelegentlich darf ich doch noch immer mal an Oſtern denken ſolch einen kleinen Gedanken neben allen anderen vernünftigen, gewichtigen. Und für heute, glaube ich für heute lege ich noch einmal der Reinemachefrau einen Zettel neben mein armes welkendes Sträußen: „Nicht fortwerfen!!“ 5 Arbeitstagung des Deutſchen Bäckerhandwerks Mannheim, 16. April. Die diesjährige Arbeitstagung des deutſchen Bäckerhandwerks wird vom 9. bis 12. Mai in Mannheim abgehalten. Ueber 107000 Bäckereibetriebe beſtehen in Deutſchland, und es werden für dieſe Tage in Mannheim viele tauſende Meiſter, Geſellen und Lehrlinge mit ihren Angehörigen die Tagung und die große Aus⸗ ſtellung beſuchen, die in Verbindung mit den Vorträgen ab— gehalten wird. Außer der Rhein⸗Neckar⸗Halle ſtehen für die Ausſtellung fünf große Zelte zur Verfügung. Der geſamte Ausſtellungsraum iſt bereits an die mit dem Bäckerei⸗ Handwerk zuſammenarbeitende Induſtrie und an den einſchlä⸗ gigen Handel vergeben. Neben einer großen Muſter⸗ bäckerei und den neueſten Maſchinen und Arbeitsgeräten wird dem Beſucher auch eine kulturhiſtoriſche Schau gezeigt werden, in der mit viel Liebe die geſchichtliche Entwicklung des Bäckerhandwerks dargeſtellt wird. Sonderzüge aus Berlin, Köln, Leipzig, Dresden uſw. werden die Beſucher aus der weiteren Umgebung heranführen. Die Mannheimer Hotels und die der Nachbarſtädte reichen für die Unterbringung nicht aus, ſo daß viele Privatquartiere in Anſpruch genommen werden müſſen. Bei der Eröffnung der Arbeitstagung werden auch der badiſche Miniſterpräſident Köhler und der Reichshandwerks⸗ meiſter Schmidt zugegen ſein. Beſondere Aufmerkſamkeit wird dem geſellſchaftlichen Teil der Tagung gewidmet, der im DFR 28 2 9 Aer Deutjche Arbeitsfront Ortswaltung Viernheim Betr.: Durchführung der Abendkurſe für Be⸗ rufsbildung. Heute Freitag, den 17. April 1936, beginnen wie⸗ der die Schulungskurſe der Bau- und Metallwerker, nach⸗ dem die Oſterferien wieder beendet ſind. Die einzelnen Hörer, wie auch die Herren, die die Kurſe zu leiten haben, werden gebeten, pünktlich um 8 Uhr abends mit dem regen In⸗ tereſſe, das ſeither an den Tag gelegt wurde, zu erſcheinen, ſchon der wichtigen Aufgaben wegen, die z. Zt. behandelt werden. Ebenſo erfolgt heute abend die Aushändigung der Ausweiskarten an die einzelnen Kursteilnehmer. Der Schulungsleiter. E ĩͤvccGcccGGcpßccßß/ ccc Die Trommeln des Jungvolks rufen in dieſen Tagen den Jahrgang 1926 der Jungen und Mädel unter die Fahnen Adolf Hitlers. Es muß gelingen, dieſen Jahr⸗ gang hundertprozentig im Jungvolk zu erfaſſen und am 20. April können wir damit dem Führer das ſchönſte Geburtstagsgeſchenk geben. eee eee e eee eee eee allgemeinen ſo gehalten iſt, daß die Bevölkerung Mannheims und der Nachbarſtädte daran teilnehmen kann. U. a. wird am Sonntag, den 10. Mai, ein Chor von 3000 Bäckerſängern ein öffentliches Konzert veranſtalten. In den Ausſtellungs⸗ hallen und in ihrer Umgebung wird ein fröhliches Treiben herrſchen, bei dem ſich Fremde und Einheimiſche zu einem wahren Volksfeſt verbinden werden. Wann iſt der Menſch am ſchaffensfreudigſten? Umfang⸗ reiche Unterſuchungen des Profeſſors Harvey C. Lehmann an der Ohio⸗Univerſität zeigen, daß das ſchöpferiſche Lebens⸗ alter des Menſchen nicht, wie oft behauptet wird, in das dritte Jahrzehnt fällt, ſondern daß es überhaupt an keine beſtimmte Zeit gebunden iſt. Unter den geiſtigen Berufen ſind die Dichter zuerſt auf ihrem Kulminationspunkt; ſie ſchaffen ihre bedeutendſten Werke zwiſchen dem 25. und 35. Lebensjahr. Chemiſche Entdecker haben ihre größten Erfolge zwiſchen dem 29. und 39. Lebensjahr, Phyſiker zwiſchen dem 30. und 34., Mathematiker ſind zwiſchen dem 28. und 38. beſonders produktiv, techniſche Erfinder zwiſchen dem 30. und 35. Jahr. Die beſte Arbeitszeit der Aſtronomen dagegen ſind das 5. und 6. Jahrzehnt; die Philoſophen erreichen den Gipfel der Reife ſogar noch ſpäter. Die letzten Eiben. In ganz Deutſchland zählt man nur etwa 6500 Eibenbäume. Die Eibe, ein Naturdenkmal aus grauer Vorzeit, ſteht heute unter Naturſchutz. Die Bäume, die ein hohes Alter(bis 3000 Jahre und darüber!) er⸗ reichen, ſind faſt über ganz Deutſchland verſtreut. Vor kurzem mußten die in unmittelbarer Nähe wachſenden Laub⸗ und Obſtbäume auf Anordnung der Regierung entfernt werden, um das Wachstum der Eibe nicht zu beeinträchtigen. Vom Bruder erſchoſſen — Rommelshauſen. Einige junge Leute vergnügten ſich bei der Halteſtelle mit einem Kleinkalibergewehr mit Schei⸗ benſchießen Die 17jährige Tochter des Bahnhofvorſtehers der hieſigen Halteſtelle, Bauer, lief dabei aus Unvorſichtig⸗ keit in die Schußbahn und erhielt einen ſchweren Schuß durch die Lunge. Die Verletzte wurde ins Bezirkskranken⸗ haus Waiblingen gebracht, wo ſie ihren Verletzungen erlag. — n Schütze iſt der ältere Bruder der Verun⸗ glückten. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreide⸗Großmarkt vom 16. April. Rauh⸗ futter: Wieſenheu, loſes, neues 7.50, Luzernekleeheu 7.75; Stroh, gepreßt(Roggen, Weizen, Hafer und Gerſte) 9.50 bis 3.75, Stroh, gebündelt 3.25; alle anderen Preiſe unver⸗ ändert. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 16. April. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kar⸗ toffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 13 bis 15; Weißkraut 20 bis 22; Rotkraut 18 bis 25; Blumenkohl, Stück 20 bis 65; Gelbe Rüben 7 bis 10; Rote Rüben 12 bis 15; Spinat 6 bis 20; Mangold 12 bis 20; Zwiebeln 13 bis 14; Schwarz⸗ wurzeln 15 bis 35; Kopfſalat, Stück 15 bis 30; Feldſalat 40 bis 100; Lattich 40 bis 60; Tomaten 50 bis 60; Radies⸗ chen, Büſchel 10 bis 12; Rettich, Stück 20 bis 30; Meer⸗ rettich, Stück 10 bis 50; Schlangengurken, groß, Stück 30 bis 75; Suppengrünes, Büſchel 4 bis 5; Peterſilie, Büſchel 4 bis 5; Schnittlauch, Büſchel 4 bis 5; Aepfel 15 bis 45; Zitronen, Stück 3 bis 5; Orangen 17 bis 30; Bananen, Stück 5 bis 10; Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Wei⸗ ßer Käſe 25 bis 30; Eier, Stück 8.5 bis 11. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Lilian Harvey, Willy Fritſch und Willy Birgel in dem großartigen Ufa-Spitzen⸗ filmwerk Schwarze Rosen ab heute im Central⸗Film⸗-Palaſt Der herzliche Wunſch des deutſchen Publikums, Lilian Harvey und Willy Fritſch wieder in einem Ufa⸗Spitzenfilm vereint zu ſehen, erfüllt ſich mit dem Schickſalsdrama zweier Liebender in der revolutionär erſchütterten Zeitwende Finn⸗ lands unter ruſſiſcher Gewaltherrſchaft. Ein dramatiſcher Film von Liebe und Leidenſchaft! Liebe und Leidenſchaft er⸗ füllen den finniſchen Freiheitskämpfer Collin Willy Fritſch der für die Zukunft ſeines Vaterlandes Leib und Leben einſetzt. Liebe und Leidenſchaft bewegen das Herz der ſchönen Tänzerin Marina Teodorowna Lilian Harvey die Collins Gefährtin wird und ein heroiſches Opfer bringt. Liebe und Leidenſchaft beherrſchen den allmächtigen ruſ⸗ ſiſchen Gouverneur Finnlands Willy Birgel— der in das Schickſal der beiden Liebenden verhängnisvoll eingreift. Kein Filmfreund verſäumt dieſes grandioſe Ufa-Spitzenfilmwerk, das ab heute Freitag bis einſchl. Montag im Central-Film Palaſt läuft. Bitte möglichſt ſchon die Werktagsvorſtellungen zu beſuchen. — — r D .——.——— ——— Die Durchführung der„ hitler⸗Freiplatz⸗Spende“ im Jahre 1030 iſt der) 7 NS- volkswohlfahrt übertragen. wieder ſollen viele Tauſende aus den Reihen der braune SNA- SS- NSR-Männer, ſowie erholu in Freiplätze verſchickt werden, werden können. Die„hitler ⸗ Freiplatz ⸗ Spende“ iſt ein durch ſie ſtattet das Deutſche volk ſeiner Ddankesſchuld ab für die Opfer⸗ Mitglieder der partei und hitler ⸗ ngsbeodürftige volk sgenoſſen damit ihnen Schaffenskraft und Lebensfreude erhalten und wiedergegeben n Kämpfer des Führers Bekenntnis Errichtung des Dritten Reiches bekundet haben. Die„hitler ⸗Freiplatz · Spende gedankens; ihr Fundament In den nächſten Tagen wird die Werbu pflicht der ſtete „hitler⸗Urlauber“ zu Gaſt und verſchließe ſich ſeiner lade einen Stelldertreter des 5 ftotpsfũhrer des NSR . Die Schirmherrſchaft der„hitler⸗ uhrers Rudolf Heß, Reichsſchatzmeiſter de Reichsminiſter Dr. G oebbels, Reichsbauernfühter* Bühnlein, Reichsjugendführer v. des Deutſchen Gemeindetages Oberburg :! ß . a. Die Saat geht auf Das herrliche nationals oz Donnerstag. * Achtung! Achtung! Volksgenossen und Volksgenossinnen, die Hynotnhekensorgen haben, die zu hohe Zinsen zahlen und solche, die ein Schuldentreies Eigenheim erstreben, wenden sich an die Hypotheken- und Bausparkasse Badenia Auskunft und Beratung ist kostenlos Vertretung: Helnrien Christmann, worms, ee 2 do ſo d g und ſeſch lesbot wie Buchdtuc dutch die patentiette ablomoliſche oteiHðH h Hi,ẽ det Dein Arlerfenverkalung Auftrag, hohen Blutdruck, Rheuma, Sicht, Magen- Darmstörung, Nieren-, Bleſenleiden, vor- zeitige Aſterserſcheinungen, Stoffwechlelbeſch werden beugen Sie vot durch: Hnoblauch-Beer n „Inmer Junger: jo klein, Seschmack- und geruchlos im NMonatspockung Nl. 1.— Zu haben: Fiora. progerie E. fenter beuljchen Adolf Hitlerſtraße Aufbau gel- 2 it's ein en e de eigene Stein. Vereins⸗ Anzeiger Ailchabjatzgenojenſchaft Heute Freitag von 5.30 Uhr bis 8 Uhr Milchgeld⸗ auszahlung und Ausgleichseinzug. Hofmann, Rechner. Derjenige, der den jungen Wolfs hund eingefangen hat und ihn ver⸗ borgen hält, wird hiermit aufgefordert, ei er noch Bezirksvertreter Hired werner Bensheim a. d. B. Adolf Hitlerſtr 2 — Nele fnaeen in dieſer Zeitung Natur in den Bergen, ſollen erholungsbedürftige volksgenoſſen öͤieſes Gaſtrecht genießen. iſt ein Zeichen ſozialiſtiſchen Tatwillens; iſt der Opfermut des Deutſchen volkes, Zweck oͤient der Geſunderhaltung der Nation, ihr Slel der vertiefung de ſind Ihnen ſtetsſzuliefern. Fehlende iſt die Neubelebung des alten Deutſchen Gaſtrechts⸗ überall, wo die Schönheiten der Entſpannung gewährleiſten, Die„hitler⸗ Freiplatz Spende an der See, in Kur⸗ und Badeorten r volksgemeinſchaft. Es ergeht daher der Ruf zur hilfsbereiten Tat. Die Parole lautet: helft mit an der Geſunderhaltung der Nation! Spendet Freiplätze! ng für die„hitler⸗Freiplatz⸗Spende“ aufgenommen werden. n Dankbarkeit Reiner gegenüber Führer und volk. Jeder, der dazu in der fördere in volksverbundenheit die volksgemeinſchaft! hauptamtsleiter des Hhauptamtes fat Dolkswohlfahrt. Freiplatz⸗Spende“ haben übernommen: r SDAp Schwarz, Relchsminiſter Dr. Stick, Reichsminiſter Göring, niſter Dat te, Stabschef det 58 Cutze, Reichsführer der 55 himmlet, Schirach, Reichsftauenfährerin Gertrud Scholtz⸗flink, borſitzender, ermeiſter Fiehlet, Reichsäczteführer Dr. Wagnet. Gemeindegruppe Viernheim Beir.: Verpflichtung ber Lufljchutz⸗Heljerinnen Die Verpflichtung der Helferin⸗ nen derjetzt abgeſchloſſ enen zwei Lehrkurſen, findet am Freita g Abend(17. April) pünktli ch 8.30 Ahr im„Fre iſchütz ſtatt. Der bereits angeſagte Termin fällig. für Donnerstag iſt hin⸗ Die Luftſchutzführung erwartet, daß alle ausgebildeten Helferinnen zur Verpflichtung pünktlich kommen. Ebenſo ſind alle früher ausgebildeten Helferinnen zur Teilnahme aufgefordert, zumal an dieſem Abend gleichzeitig die noch ausſtehenden Ausweiſe ausgehändigt werden. D — i e Gemeindegruppenfü hrung: Lammer. Jugend zum Aufbauwerk Adolf Hitlers; den treueſten Gefolgsmännern des Führers einen kleinen Teil und Einſatzbereitſchaft, die dieſe im Kampfe um die allstisehe Fllmwern 23. April, abends im Ce- FI- Pa. 5 d eſchslufſſcſuß⸗Jund —ͤ—— Freiw. Feuerwehr Viernheim eee Hoon Sonntag, den 19.4. 19 36, morgens 6.00 Uhr das komm von Verpflichtung und Einteilung der Araunen rein? Pflichtmannſchaft des Jahrganges deen 5 1912 und Entlaſſung des Jahr⸗ Käufer für unſeren ganges 1911. Diejenigen, die 1912 Schran k, den wir nicht in Viernheim geboren ſind haben im Anzeigenteil der ſich bei Vermeidung von Strafe ebenfalls zu„Viernheimer melden. Entſchuldigungen werden keine entge⸗ 1 gengenommen. r Volkszeitung“ „verkäuflich“ gemeldet haben. Die Armbinden ſind mitzubringen und ab⸗ 1 2 7 Die N ige i N Armbinden ſind zu erſetzen. Die Anzeige in der Lule Heller anzutreten. 81 1 8„V. V.“ iſt wirklich Sämtl. Geräteführer der Freiw. Wehr haben f a ein guter Vermitt⸗ Das Kommando. ler. Die Hillerjreiplatzjpende, ein Aufgabengebiet der NSx. Im Rahmen des Erholungswerkes des Volkswohlfahrt die Durchf. als beſondere Aufgabe übertragen. Freiplätzen ſtattet jeder Volksgenoſſe den für ab, daß ſie Deutſchland vor dem ſeinen furchtbaren Folgen bewahrt haben. lands weiterzuführen. Inhaber einer Hitler-Freipl gung von 50 Prozent. 5 * Arbeitsloſen-, Kriſen⸗ Teile des deutſchen Vaterlandes Zeichen der Volksverbundenheit kennen, und das uns Deutſche lieben. Hitler-Freiplatz Heimkehrenden leuchtet ein Immer bleibt in ſeinem Her Schönheiten und Wundern Deutſchland und nach gegengebrachten Liebe ſtilles des von ihm erlebten zurück. dem Führer! Die„Klimakammer 10 Ein Beſuch im Kerckhoff-Inſtitut in Bad-Nauheim. Bad- Nauheim den Flieger geſtellt. Für ihn genügt tauglich befunden zu druckveränderungen ſtandzuhalten, nachweiſen. nun, ob ſich jemand für die Fliegerei heute dank der grund einer Erfindung des Frankfurter Ingenieurs zem in der Weiſe beantworten, daß man den Prüfling. ohne ihn erſt mit einem Flugzeug aufſteigen zu laſſen, in einer ſogenannten Klimakammer den dork künſtlich herge⸗ ſtellten Luftverhältniſſen großer Höhen ausſetzt. In Bad⸗Nauheim iſt ſeit einiger Zeit in der G. Wil⸗ liam⸗Kerckhoff⸗Stiftung, einer der größten bioklimatiſchen Stationen der Welt, eine unter Leitung von Profeſſor Koch ſtehende Fliegerunterſuchungsſtelle eingerichtet, in der ſich die bisher größte Klimakammer befindet. Als wir der Un⸗ terſuchungsſtelle einen Beſuch abſtatten, findet gerade eine Flieger ⸗Eignungsprüfung ſtatt. In der großen Kammer, die ein Gewicht von 100 Zentnern hat und bis zu einer Luftverdünnung auf 16 000 Meter Höhe jedem Luftdruck gewachſen iſt, hat der Prüf⸗ ling auf einem Liegeſtuhl Platz genommen. Ueber ihm an der Decke ſind die Kühlapparate angebracht, die den Tem⸗ peraturunterſchied herbeiführen ſollen, in der Ecke ſtehen ein paar Sauerſtoff⸗Flaſchen und wiſſenſchaftliche Appa⸗ rate. Zwei Aerzte ſetzen ſich neben den Unterſuchungskan⸗ didaten, die Tür wird von außen verſchloſſen, und dann beginnt der„Höhenflug“ Ein Aſſiſtent dreht draußen an einem Hebel, und bald ver⸗ kündet ein ſurrendes Geräuſch das Arbeiten einer Vakuum⸗ pumpe, die die Luft aus der Kammer ſaugt. Vier Minuten ſind verſtrichen. Eine Queckſilberſäule zeigt 1000 Meter Höhe an. Die Pumpe wird nun abgeſtellt und eine kurze Pauſe eingelegt, während der, wie uns ein Blick durch das Fenſterchen in das Innere der Kammer zeigt, die Aerzte den Puls und Blutdruck meſſen. Weiter gehts, und bald ſind 5000 Meter Höhe er⸗ reicht. Der zukünftige Flieger, der vorhin eine noch lächeln⸗ de Miene zeigt, wird etwas blaſſer im Geſicht. Die beiden Aerzte haben es ſchon beſſer, ſie können, wenn ihnen die Luft zu dünn wird, ein wenig von dem mitgeführten Sauerſtoff durch kleine Schläuche einatmen. 6000 Meter, 7000 Meter, wird gemeſſen und alles genau aufgezeichnet. Dann geht es wieder langſam herunter. Von außen ſtrömt jetzt durch eine Oeffnung ziſchend die Luft herein, die Queck⸗ ſilberſäule fällt. 4000 Meter, 3000 Meter, 2000 Meter. und bald hat auch der Prüfling ſeine friſche Geſichtsfarbe wieder. Die während des„Höhenflugs“ geſammelten Unter⸗ ſuchungsergebniſſe dienen dem Tauglichkeitsbefund. In der Klimakammer können aber nicht nur Flieger⸗ prüfungen vorgenommen werden, ſondern es iſt auch inner⸗ halb weniger Minuten möglich, das Klima von Davos, von Aegypten, vom Nordpol, wie überhaupt das Klima irgend⸗ eines Ortes der Welt, herzuſtellen. Auf dieſe Weiſe können bei Kranken, ohne daß erſt weite und teuere Reiſen erfor⸗ derlich ſind, durch Klimakuren in einer ſolchen Kammer gute Ergebniſſe erzielt werden. Wiſſen Sie das? Die älteſte deutſche Stadt iſt Trier an der Moſel. In Newyork gibt es rund 100 000 Fenſter⸗ und Häuſer⸗ putzer, meiſt Neger. Nach den letzten Zählungen beſitzt jeder zweite Deutſche ein Sparbuch; der Einlagebeſtand eines Sparbuches ſtellt ſich durchſchnittlich auf 409 Mark. In China tragen noch immer 28 den berühmten Chineſenzopf. Die Sonne ſendet auf die Oberfläche der ganzen Erde 3.84 Millionen Gramm Kalorien, entſprechend einer Kraft, die in der Minute 1.7 Trillionen Kilogramm einen Meter hoch heben könnte;* der Minute ſendet uns die Sonne 360 Billionen Pferdekräfte. Der Umſatz des deutſchen Gaſtwirtsgewerbes betrug im letzten Jahre 6.28 Milliarden Reichsmark. In den Vereinigten Staaten von Amerika bleibt von drei Ehen je eine kinderlos. Amerika erzeugt jährlich über 100 Milliarden Zigaretten. v. H. der Bevölkerung Nach den jüngſten Ermittlungen beſitzen 40 Prozent aller amerikaniſchen Wohnungen keine Badewannen. Deutſchen Volkes hat der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP. der NS. führung der Hitler-Freiplatzſpende Durch die Spende von Kämpfern und unentwegten Fahnenträgern der Bewegung ſeinen Dank da⸗ Bolſchewismus und Ueberall im ganzen deutſchen Vaterland ſollen die treueſten Kämpfer des Füh⸗ rers Erholungsmöglichkeit finden, um neu geſtärkt an der Seite des Führers den Kampf für die Erneuerung Deutſch⸗ Die Deutſche Reichsbahn gewährt dem atzſpende eine Fahrpreisermäßi⸗ In begründeten Ausnahmefällen, wenn lange Parteizugehörigkeit, Mittelloſigkeit Bezug von oder Wohlfahrtsunterſtützung vor⸗ liegen, können die reſtlichen 50 Prozent auf Antrag von der Kreisamtsleitung übernommen werden. Dem Freiplatzinhaber iſt ſomit nicht nur Gelegenheit zu einer Erholung gegeben, ſondern er lernt auch ihm ſonſt unbekannte und unerreichbare und ſeine Bewohner im heißt ja für Aus den Augen eines jeden von einem Glück; zen ein wenig Heimweh nach den neuen der ihm von ſeinen Bewohnern ent⸗ Wer für die Hitler-Freiplatz-Spende wirbt, dankt Große Anforderungen werden heute an es nicht, allgemein für ſein, ſondern er muß u. a. auch die ignung ſeines Körpers, raſch aufeinanderfolgenden Luft⸗ Die Frage eignet, kann man fortſchreitenden Technik und beſonders auf⸗ Zeu⸗ U l heim, heute an mein für auch die n Luft⸗ e Ftage mn man ders auf g. Wil⸗ latiſchen ſor Koch der ſich der Un⸗ de pon 100 15 000 Pri ihm an he er⸗ icheln⸗ beiden en die ührten Nefet, ichnet. Reiſeverkehr nach Italien im Jahre 1933 1935 als Mitglieder von Reiſegeſellſchaften 31 700 Perſonen weniger nach Italien als im Vorfahre, dagegen 9500 Einzel⸗ reiſende mehr. Dieſe Notiz wird von der italieniſchen Preſſe her— vorgehoben mit der ironiſchen Nebenbemerkung„Eine Folge der Sanktionen?“. Nr. 90 Freitag, den 17. April 1935 Viernheimer Volkszeitung N 12. ü Jahrgang Der Zeitungsberuf im Film Ein Preisausſchreiben der Tobis DB. Berlin. Der Film im neuen Deutſchland ſucht nach lebensnahen, packenden, innerlich wahren Filmſtoffen. Wo der Dichter in das volle Menſchenleben unſerer Zeit hineinpackt, da iſt es intereſſant. In einem Berufe nun ſpiegelt ſich dieſes Le— ben täglich in allen Formen wieder, ein Beruf muß beſonders Schritt halten mit dem vorwärtsſtürmenden Tempo unſerer Zeit: der Preſſeberuf. Radio und Kabel jagen die Nachricht des neueſten Ereig⸗ niſſes um den Erdball für die Zeitung, und auf den Straßen reißen ſich die Menſchen das Extrablatt aus der Hand. Emſige Kleinarbeit in Stadt und Land bringt den Schriftleitungen das Wiſſen von all den Moſailſplittern des Geſchehens heran, das die Volksgenoſſen im Alltag bewegt. Die Zeitung bahnt Ehen an, Familien kommen durch ſie zu ihrem Heim, Männer und Frauen zu Arbeit und ſelbſt ein verlaufenes Hündchen findet Kleines und Großes, Ange— wöhnliches und Alltägliches, ob es in der Politik, im Handel, in der Kunſt oder in den Wiſſenſchaften, ob es irgendwo in geſchah, findet ſeinen Nieder durch ſie ſeine Beſitzerin wieder. Deutſchland oder ſonſt in der Welt ſchlag in der Zeitung. Zwiſchen dröhnenden Rotationsrieſen und Setzer und Drucker. druckfeuchten Ausgaben die Zeitungsfahrer. jagen Ereigniſſen nach, Regimenter von Straßenhändlern rufen die neueſte Schlagzeile aus, die kaum vor einer Stunde dem Kopf des Hauptſchriftleiters entſprang. In den Arbeitszimmern der Staatsmänner erhalten die Journaliſten Kenntnis von den großen Plänen der Regierung, um ſie durch ihr Blatt der Na— tion und der Welt bekanntzugeben. Ob in den Metropolen des Reiches und ihren Vororten, in den Mittelſtädten unſerer heimatlichen Gaue oder den behag⸗ lichen Kleinſtädten des Landes, überall wirken ſo Zeitungen lebendig in der Gemeinſchaft des deutſchen Volkes. Ihnen ſchafft vom„Soll und Haben“ her der Zeitungsverleger die wirtſchaft⸗ liche Grundlage. Gustav Freytags„Journaliſten“ beherrſchte einmal die Spielpläne der Theater. Es war die Zeitung von damals. Nur allzuviel von dieſer„Zeitung von damals“ beeinflußt leider heute noch die Darſtellung von Zeitungsmännern in Bühnen— ſtücken und Filmen. Ahrwerken gleichenden Setzmaſchinen, rechnenden Kopierſtiften, Bildtele— grafen, Rundfunkempfängern und haſtenden Schreibmaſchinen arbeiten die Männer und Frauen der Zeitung, Verleger, Schrift⸗ leiter und Verlagsangeſtellte, Stenotypiſtinnen, Maſchinenmeiſter, Durch die Straßen ſtürmen mit den noch Berichterſtatter Wir ſuchen den Dichter, der blutvolle Menſchen aus den Schaffen des heutigen volksverbundenen Zeitungsberufes in dramatiſch bewegter, ſpannender, friſcher Filmhandlung ge— ſtaltet. Denn wir wollen für einen zeitnahen Film das Leben einmal dort anpacken, wo es vielleicht am intereſſanteſten— ſicherlich am bewegteſten iſt— bei den Menſchen, die mit ihrer Arbeit und ihrem Glück, ihren Sorgen und ihrer Liebe der Zei— tung verhaftet ſind. Wir ſuchen den Filmdichter, der mit ſeiner Dichtung auf die heutige Zeit dieſelbe Wirkung ausübt wie Guſtav Freytag es einmal tat mit ſeinen„Journaliſten“. Ans ſcheint die Aufgabe, einen ſolchen Stoff zu verfilmen, ſo groß, daß wir uns zu einem Preis ausſchreiben ent— ſchloſſen haben. Wir ſetzen folgende Preiſe aus: 1. Preis 5000 l; 2. Preis 3000; 3. Preis 1000; 4. Preis 500 K; 5. Preis 500 l ferner 10. Troſtpreiſe à 200 l. Die Entſcheidung trifft ein fünfköpfiges Preisrichter⸗ Kollegium, zu dem die Tobis zwei Vertreter, die Reichspreſſe⸗ kammer zwei Vertreter und die Reichsfilmkammer einen Ver— treter ſtellen werden. Wir richten unſer Preisausſchreiben beſonders an alle in der Preſſe tätigen Volksgenoſſen und an alle Mitglieder der Gruppe Filmſchriftſteller(Reichsfachſchaft Film). Das Arbeits— tempo der Preſſe iſt ſchnell, darum ſetzen wir als Termin zur Einreichung der Filmſtoffe den 15. Mai 1936 feſt. Das Preisausſchreiben iſt aber darüber hinaus auch allen deutſchen Volksgenoſſen offen. Es wird kein Drehbuch verlangt, ſondern eine auf etwa 20—40 Seiten zuſammengedrängte Erzählung der Filmhand— lung.(Treatment.) Die fünf preisgekrönten Arbeiten gehen für den Zeitraum von zwei Jahren in den Beſitz der Tobis über. Wenn ſie zur Verfilmung angenommen werden, zahlt die Tobis einen zuſätz⸗ lichen Ankaufspreis von 5000 J, wofür der Verfaſſer zur Mit— arbeit am Drehbuch verpflichtet iſt. Die Arbeiten ſind ohne Verfaſſernamen mit einem Kenn— wort verſehen an Tobis Tonbild-Syndikat Aktiengeſellſchaft, Berlin W' 8, Mauerſtr. 43, unter„Tobis Wettbewerb“ einzu⸗ ſenden. In einem geſchloſſenen Amſchlag, der außen lediglich das Kennwort trägt, ſind Name, Anſchrift und Beruf des Ver— faſſers anzugeben. Ein Abkommen zwiſchen GRA und NED GB Stamm⸗Mannſchaften werden gebildet NS. Zwiſchen der Oberſten SA-Führung und der Reichs- führung des NSDStB. iſt die folgende Vereinbarung ge— ſchloſſen worden. Erfahrungen haben gelehrt, daß eine Durchdringung der Studentenſchaft und der Hoch- und Fachſchulen mit dem natio— nalſozialiſtiſchen Gedankengut nur dann ermöglicht wird, wenn der NSDStB. über eine eigens für dieſe Arbeit geſchulte Mannſchaft verfügt. Somit wird der RS DStB. mit Beginn des Sommerſemeſters 1936 die Aufſtellung von Stamm-Mannſchaf⸗ ten in den Orten, in denen Hoch- und Fachſchulen beſtehen, vor— nehmen. Die Höchſtſtärke jeder Stamm ⸗Mannſchaft beträgt 60 Mann. In die Stamm-Mannſchaften werden beſonders be⸗ währte Studenten, die ihre nationalſozialiſtiſche Einſatzbereit⸗ ſchaft in einer der Gliederungen der Partei ſchon unter Beweis geſtellt haben, aufgenommen. Aus dem Erfordernis enger Zuſammenarbeit zwiſchen SA und NSDStB. wird folgendes feſtgelegt: 1. Die Mitglieder der Stamm⸗Mannſchaften des NS DSt B., die der SA angehören, bleiben weiterhin Angehörige der SA, werden jedoch für die Dauer des Studentendienſtes in der Stamm-⸗Mannſchaft vom SA Dienſt beurlaubt. Während der Dauer dieſer Beurlaubung iſt der Angehörige der Stamm— Mannſchaft berechtigt, den SA⸗Dienſtanzug zu tragen. 2. Nach drei Semeſter Dienſtleiſtung in der Stamm-Mann— ſchaft tritt der Student in ſeine SA-Einheit zurück. Der in der Stamm⸗Mannſchaft geleiſtete Dienſt wird als SA⸗Dienſt ge⸗ wertet und angerechnet. 3. Der NSDStB. übernimmt ſeinerſeits durch den Einſatz ſtudierender SA-Führer die Verpflichtung, die Ausbildung in den Stamm⸗Mannſchaften dem Dienſt in der SA anzupaſſen, ſo daß die Gewähr vorhanden iſt, daß der Student in körper⸗ licher Ertüchtigung und weltanſchaulicher Feſtigung nicht hinter dem SA-Mann zurückbleibt. 4. Die Gauſtudentenbundsführer treten gemäß beſonderen Befehls in die Stäbe der SA-Gruppen, um eine fruchtbare Zuſammenarbeit zwiſchen SA und NSDStB. zu gewährleiſten. 5. Der NSDStB. ſtellt in den Hoch- und Fachſchulorten je einen ſtudierenden SA-Führer in den Stab der jeweils höchſten S A⸗Dienſtſtelle zur Regelung aller örtlichen gemeinſamen Fragen. 6. Der NSDStB. übernimmt die Verpflichtung, darauf hin— zuwirken, daß ſämtliche deutſchen Studierenden einer der Glie— derungen der Partei, SA, SS, NS, Oz angehören müſſen. Die Erfaſſung aller Studenten erfolgt nach den neuen Richt— linien des NSDStB. in Kameradſchaften von je 30 Mann und zwar zuſammengeſtellt auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu den Parteigliederungen. 7. Die von SA Angehörigen gebildeten Kameradſchaften werden als Trupps den in den Hochſchulorten gebietsmäßig zu— ſtändigen Stürmen angegliedert. Studenteneinheiten über Trupp— ſtärke hinaus erfolgt nicht. Studierende können jederzeit in die SA aufgenommen werden, wenn ſie den Vorausſetzungen hier— für entſprechen. München, den 15. April 1936. Reichsſtudentenbundführer: gez.: Albert Derichsweiler. Der Stabschef: gez. Lutze. DNB. Rom, 16. April. Nach einer amtlichen italieniſchen Statiſtik kamen im Jahre 50 Jahre im Dienſte deutſcher Seegeltung DNB. Berlin, 10. April. Vizeadmiral a. D. Staatsrat Adolf v. T roth a kann am 16. April auf 50 Jahre der Arbeit für deutſche Seegeltung zurückblicken. Er trat am 16. April 1886 in die deutſche Marine ein und hat ſeitdem ununterbrochen— ein halbes Jahrhundert— für die deutſche Seegeltung gewirkt: am Anfang ſeiner Dienſt— zeit auf Auslandskommandos, im China-Feldzug und beim Boper⸗Aufſtand. Im Jahre 1901 wurde er in den Stab des damaligen Admirals v. Tirpitz, des deutſchen„Flottenbau⸗ meiſters“ und ſpäteren Großadmirals, berufen. 1910 kam er zum Marinekabinett, wo er an der Vervollkommnung der Ma— rine in Perſonal und Material erfolgreich mitwirkte. Den gro— zen Krieg über hat v. Trotha ſich als entſchiedener Gegner einer zögernden Politik des Flotteneinſatzes bewieſen. Als Stabschef Scheers war er dann an der Seeſchlacht vor dem Skagerrak führend beteiligt. Nach dem Kriege ſchuf er als Chef der Admiralität den Kern der heutigen deutſchen Wehrmacht zur See. Im Herbſt 1933 wurde er von Miniſterpräſident Gö⸗ ring in den preußiſchen Staatsrat berufen. Er dient heute als Leiter des Reichsbundes Deutſcher Seegeltung und als Ehrenführer der Marine-HJ. der ihm vom Führer übertragenen Aufgabe: die Bedeutung der Seegeltung im deutſchen Volke zu verankern. Rudolf Heß an Exz. v. Trotha DNB. München, 16. April Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hat an Exzellenz v. Trotha folgendes Telegramm geſandt: „Seine Exzellenz Admiral Adolf v. Trotha, Berlin. Am Tage, da Sie auf Ihr 50jähriges Wirken für deutſche Seegeltung zurückblicken, gedenke ich Ihrer, insbeſondere als des verdienſtvollen Chefs des Tages der deutſchen Hochſeeflotte am Skagerrak, in aufrichtiger Verehrung, verbunden mit den Wün— ſchen, daß Sie noch lange und hei guter Geſundheit Deutſchland Ihre Kräfte zur Verfügung ſtellen können. Rudolf Heß.“ Muſſolini geigt in der Akademie In den letzten Tagen nahm Muſſolini für ein paar Augen⸗ blicke Arlaub von der Politik. Bei der Eröffnung der faſchiſti⸗ ſchen Akademie der Muſik, einem der bemerkenswerteſten Ge⸗ bäude des neuen Forum Muſſolini, ſpielte er vor dem Publikum eine halbe Minute lang auf der Violine. Amgeben von den Miniſtern ſeines Kabinetts betrat der Duce die große Halle und hörte für eine Weile einem Violin ⸗ und Cello-Konzert der Balilla zu. Als das Vortragsſtück zu Ende war, rief der Duce den kleinſten der Balilla-Violiniſten zu ſich, dankte ihm für den Kunſtgenuß und zprobierte nun ſelbſt zur Beluſtigung der Miniſter und der Balilla-Jungen das Inſtru⸗ ment des kleinen Künſtlers. i Wenn der Duece die Kindervioline ſo gut ſpielte wie ſonſt die politiſche Geige, wird das Konzert ein Genuß geweſen ſein. Bevorzugte Behalndlung Mainfranken ehrt kinderreiche! Mütter. Auf Veranlaſſung des Gauleiters ron Mainfranken, Dr. Hellmuth, wird von den Kreisleite en der NSDAP. zum deutſchen Muttertag im Mai 1936 jeder deutſchen Mutter, die zumindeſt vier Kindern das Leben geſch enkt hat, die„Ehren- karte für die deutſche Mutter“ ausgegeben werden. Jede Mutter mit vier und mehr Kindern hat perſönlich eine gewaltige Verantwortung für de ren Erziehung zu wert⸗ vollen deutſchen Menſchen und bringt ein ungeheures Opfer an Zeit und Arbeit auf, das unſtreitiz! eir e hevorzugte Behandlung in der Oeffentlichkeit verdient. Das Schaffen und Sorgen einer kinderreichen Mutter läßt dieſer bei ihren notwendigen Beſor— gungen außer Haus ſehr wenig freie Zeit. Das hat den Gau— leiter von Mainfranken veranlaßt, den Anſpruch der kinder— reichen Mutter auf bevorzugte Behandlung bei allen Behörden, Zahlſtellen, Dienſtſtellen der Partei und auch in den Geſchäften in der notwendigen Weiſe klar herauszuſtellen. Es geſchieht dies für jedermann offenſichtlich durch die Ausgabe ſolcher Ehren— karten für unſere kinderreichen Mütter, die, mit dem Bilde der Inhaberin verſehen, auf Antrag bei dem zuſtändigen Orts— gruppenleiter durch die Kreisleitung der NSDAP. im Laufe des Monats April ausgefertigt und am Vorabend des deutſchen Muttertages 1936 den kinderreichen Müttern ausgehändigt werden wird. Hinrichtung einer Giſtmörder in in Birmingham Kundgebungen von Gegnern der Todesſtrafe DNB. London, 16. April. In einem Gefängnis in Birmingham wurde am Donnerstag früh die 34jährige Krankenſchweſter Dorothea Waddin g ham durch den Strang hingerichtet. Damit findet einer der bemerkenswerteſten Kriminalfälle der letzten Zeit ſeine Sühne. Frau W., die übrigens Mutter von fünf Kindern war, hatte vor einigen Monaten eine 55jährige Patientin ihres Krankenpflege⸗ heimes durch Verabreichung einer zu ſtarken Doſis von Morphium vergiftet, nachdem ſich die Patientin kurz vorher auf kurze Zeit in die Anſtalt eingemietet und ihr Vermögen für den Fall ihres Todes der Frau Waddingham vermacht hatte. Nachdem das Berufungsgericht das erſtinſtanzliche Arteil beſtätigt hatte, ver⸗ weigerte vor einigen Tagen der Innenminiſter die Weiterleitung eines Gnadengeſuches an den König, weil der Tatbeſtand ein ſolches Vorgehen nicht geſtatte. Hinrichtungen von Frauen ſind in England außerordentlich ſelten. Der letzte derartige Fall trug ſich im März 1934 zu, als eine Frau Lili Mayor wegen Vergiftung ihres Ehe- mannes mit Strychnin ebenfalls gehenkt wurde. Wie ſchon bei früheren Gelegenheiten, ſo kam es auch diesmal wieder vor dem Gefängnis, in dem die Hinrichtung vollzogen wurde, zu Kund— gebungen von Gegnern der Todesſtrafe. Eine 200 Mann ſtarke Polizeitruppe mußte aufgeboten werden, um ſämtliche Zugänge zum Gefängnis zu bewachen. Nichtsdeſto— weniger ſammelten ſich ſchon zwei Stunden vor der Hinrichtung größere Menſchenmengen in der Umgebung des Gefängniſſes an, um gegen die Hinrichtung zu proteſtieren. Später erſchien in einem Kraftwagen, auf dem ein Lautſprecher angebracht war, eine Frau, die ſich ebenfalls an der Kundgebung beteiligen wollte. Sie wurde nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien von der Polizei aufgefordert, ſich umgehend zu entfernen. Es handelte ſich um die engliſche Multimillionärin Frau van der Elſt, die bis⸗ her noch bei keiner Hinrichtung gefehlt hat und die wegen Wider— ſtandes gegen die Staatsgewalt und aus anderen Gruͤnden ſchon wiederholt vor Gericht geſtanden hat. Frau van der Elſt hatte diesmal ſogar die Abſicht, das Gefängnis von ſechs Flugzeugen überfliegen zu laſſen, um auf die wartende Menſchenmenge Flugblätter abzuwerfen, doch hatten die Behörden den Start der fraglichen Maſchinen unterbunden. Exploſion in einer Budapeſter Fabrik DRB. Budapeſt, 15. April. In der Schloſſerwerkſtatt einer Fabrik kam es bei autogenen Glüharbeiten aus unbekannten Gründen zur Exploſion eines Gasbehälters. Das ganze Gebäude der Werkſtatt ſtürzte ein. Auch die Fenſter und Dächer der benachbarten Gebäude wurden teils zertrümmert, teils ſchwer beſchädigt. Vier Perſonen mußten ſchwer verwundet ins Krankenhaus geſchafft werden. Aus Aah und Fern Brofeſſor Dr. Luer und Oberbürgermeiſter Dr. Krebs in Mailand. * Frankfurt a. M. Der Leiter der Reichsgruppe Han⸗ del und ſtellvertretender Leiter der Reichswirtſchaftskam⸗ mer Profeſſor Dr. Luer, der Oberbürgermeiſter der Stadt Frankfurt am Main, Staatsrat Dr. Krebs und der Leiter der Außenhandelsſtelle für das Rhein-⸗Main⸗Gebiet Karl Robert Ringel, waren auf Einladung der Meſſeverwaltung nach Mailand gekommen, um der Meſſe einen Beſuch ab⸗ zuſtatten. Die Anregung hierzu ging von der Deutſchen Handelskammer für Italien in Mailand und von der Deutſch⸗italieniſchen Handelskammer in Frankfurt am Main aus. Dem Beſuch kommt deshalb beſondere Bedeu— tung zu, weil ſich im Laufe der Jahre zwiſchen den beiden großen Handelsſtädten Frankfurt und Mailand und zwi⸗ ſchen dem Rhein-Main-Gebiet und Italien ganz beſonders enge wirtſchaftliche Wechſelbeziehungen herausgebildet haben, die weiter gepflegt und ausgebaut werden ſollen. Neuer Erfolg der Arbeitsſchlacht in Oberheſſen. Scholten. Im Zuge der großzügigen Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen der Reichsregierung iſt es den vereinten Bemühungen des Kreisamts Schotten, der Induſtrie- und Handelskammer Gießen und der Deutſchen Arbeitsfront gelungen, die vor drei Jahren in Schotten ſtillgelegte Schottener Zigarrenfabrik dadurch wieder in Gang zu brin⸗ gen, daß das für die Inbetriebnahme der Zigarrenbetriebe erforderliche Tabakkontingent der Gießener Zigarrenfabrik J. B. Noll zugeſprochen wurde, ſo daß die Gießener Firma nunmehr den Betrieb der Schottener Zigarrenfabrik wieder eröffnen konnte. Dadurch haben die ſchon lange ar⸗ beitsloſen Schottener Zigarrenfacharbeiter wieder Beſchäf⸗ tigung gefunden. Es beſteht darüber hinaus Ausſicht, daß auch noch weiteren Arbeitskräften in dieſem Betrieb wieder Arbeit geboten werden kann. * Frankfurt a. M.(Das Martyrium eines 12. Jährigen.) Der bejahrte Zeuge war der Lehrer des ſeiner Obhut anvertrauten Schülers. Der Junge war Ende März vor. Is. in ſeine Klaſſe eingewieſen worden. Er hatte ſich bis dahin bei ſeiner in Sachſen wohnenden Großmutter befunden und brachte ein ſehr gutes Zeugnis mit. Der Junge war munter, ſauber und tadellos in jeder Beziehung. Von Juli an wurde es anders. In der Kleidung war er vernach⸗ läſſigt, mit den Aufgaben mangelte es, der Junge kam öfters verſtört in die Schule. Einmal hatte er ein ſehr aufgedunſenes Geſicht. Dem Jungen ſchien es an häuslicher Pflege zu fehlen. Was ging da vor?, ſo fragte ſich der Lehrer. Eines Tages hörte der Zeuge, daß der Junge die Treppe herab⸗ gefallen ſei. Er unterſuchte den Buben und fand, daß er auf dem Rüen keine einzige geſunde Stelle hatte, daß er ſchwarz und blau geſchlagen war. Dem Arzt war ſo etwas noch nicht zu Geſicht gekommen. Der Junge berichtete, daß 8 1 9—— klein wenig Herz mit ihm umſpringen muß, wie Denn hier geht's um andere Dinge!“ Herr Doktor! Ich er voſt ſemer Mutter geſchlagen wurde, und daß ſie ihn mit allen möglichen Gegenſtänden verprügelte. Der Lehrer nahm den Jungen bei ſich ſechs Wochen lang auf und er⸗ lebte die Freude, daß er ſich tadellos führte und ſich als wahrheitsliebend erwies. Heute iſt der Junge wieder bei ſeiner Großmutter gut aufgehoben und er hat bei ſeiner dortigen Vernehmung darum gebeten, daß man die Mutter nicht beſtrafen ſolle. Der Junge iſt unehelich geboren. Die Mutter war tagsüber tätig und in ihrer Abweſenheit ſollte der Junge Parfümflaſchen mit einem Geflecht verſehen; aber der kleine Mann brachte das nicht zu ihrer vollen Zufrieden⸗ heit fertig. Da beß ſich die ſtark hyſteriſch veranlagte Frau zu Schlägen hinreißen, bei denen ſie ſich nicht nur eines Rohrſtocks, ſondern auch einer Flaſche oder des Schürhakens bediente. Das Gericht erkannte auf fünf Monate Gefängnis. * FJrankfurk a. M.(Der„Lederfri ze und ſeine Mutter.) Schon keit mehreren Jahren hatte ein Lederwarenhändler den Verdacht, daß in ſeinem Geſchäft Diebſtähle ausgeführt wurden. Es fehlten fortgeſetzt Le⸗ derhandſchuhe, Jacken, Mützen und Weſten, ohne daß er feſtſtellen konnte, wo die Gegenſtände geblieben waren. Bei der Firma war die 52jährige Margarete B. als Putz⸗ frau beſchäftigt, die von dem Geſchäftsinhaber ſchließlich aufgefordert wurde, aufzupaſſen, wer da lange Finger mache. Aber die Putzfrau war es gerade ſelbſt, die hier ihre Hände mit im Spiel hatte. Im November vorigen Jahres wurde ſie verhaftet. Die Frau hatte ſich nach und nach Sachen im Werte von 2000 Mark angeeignet. Sie ſchleppte die Gegenſtände unter der Bluſe oder im Kehricht⸗ eimer in den Keller und legte ſie hier ans Fenſter. Dort wurde das geſtohlene Gut von ihrem 37jährigen Sohn Karl abgeholt, der ſie dann auf der Straße oder ſonſtwo ver⸗ kaufte. Er hatte in gewiſſen Kreiſen Abnehmer, insbeſon⸗ dere für die erſtklaſſig gearbeiteten Handſchuhe, und man gab ihm dort den Spiznamen„Handſchuhkerl“ oder„Leder— fritze“. Als ſich der ſchon vorbeſtrafte Karl B. jetzt mit ſei⸗ ner Mutter wegen gemeinſchaftlichen fortgeſetzten Dieb—⸗ ſtahls vor der Großen Strafkammer einfinden mußte, be⸗ mühte er ſich, die Mutter als Urheberin der Diebſtähle hin⸗ zuſtellen. Tatſächlich war aber der Sohn die Triebfeder zum Böſen. Das Gericht verurteilte den Sohn zu zwei Jahren drei Monaten Gefängnis und die Mutter zu einem Jahr Gefänanis. Darmſtadt.(In Südtirol tödlich verun⸗ glückt.) Auf der Seiſer Alm in Südtirol ereignete, ſich ein folgenſchweres Unglück, dem der 2a4 jährige Ludwig Eberſtadt aus Darmſtadt zum Opfer fiel. Er hakte ſich mit ſeinen Skiern auf die Spiedl⸗Höhe begeben, ſtürzte bei der Fahrt über einen ſteilen Hang und ſtieß mit dem Kopf ge⸗ 5 einen Stein. Seine Skikameraden, die Zeugen des Un⸗ alles waren, nahmen ihn in die nächſte Schutzhütte, von wo aus ſie ſofort einen Arzt holen ließen, der aber nur noch den Tod des jungen Mannes feſtſtellen konnte. Die Leiche wurde nach Kaſtelruth gebracht. 88 e Bobſiadt(Ried).(Schwerer Motorradunfall.) Der bei der Firma Opel beſchäftigte 32 Jahre alte Invalide Wilhelm Beſt aus Büttelborn kam auf einer Fahrt durch Bobſtadt an einer Straßenkreuzung dadurch zu Fall, daß er mit einem anderen Fahrzeug zuſammenſtieß. Beſt erlitt einen doppelten Schädelbruch und mußte in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sein Mit⸗ fahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. Reinheim.(Der Urlauber als Lebensret⸗ ter.) Auf dem Wege von Wembach nach Reinheim hörte der auf Urlaub befindliche Schütze Georg Steuernagel aus Wembach ein Kind um Hilfe ſchreien. Als er hinzueilte, fand er die Mutter des Kindes in einer Sandgrube von herabgeſtürzten Sandmaſſen begraben. Während er das Kind ſofort zu in der Nähe beſchäftigten Bauersleuten ſchickte, begann er mit den Händen nach der Verſchütteten zu graben. Er hatte Glück und konnte nach einiger Zeit das Geſicht der Frau freilegen, ſo daß dieſe wieder Luft bekam. Als Hilfe eintraf, wurde die Frau dann mit Schaufeln und Hacken aus ihrer unglücklichen Lage befreit. Butzbach.(Zwei Strafgefangene entwichen.) In der Nacht ſind aus der Zellenſtrafanſtalt zwei Gefangene entwichen, und zwar der 33jährige Fritz Eichert aus Gun⸗ tersblum und der 43jährige Adam Giodrowſki aus Kiel. Eichert hat bis 1942 und Giodrowfki bis 1939 Strafe zu verbüßen. Beide Strafgefangene ſind 1.70 Meter groß, blond und von mittlerer Statur. Sie trugen, als ſie entflohen, lediglich Unterkleidung und Hausſchlappen und hatten je eine Schlafdecke mitgenommen. Gießen.(Zuchthaus für einen Schwindler.) Das Gießener Schöffengericht verurteilte den Ernſt Drechs⸗ ler aus Bad⸗Nauheim wegen Betrugs im erſchwerenden Rückfall zu einem Jahr und vier Monaten Zuchthaus. Der Angeklagte hatte im vorigen Jahr ſchon kurz nach ſeiner Entlaſſung aus dem Gefängnis mehrere Mädchen in Bad⸗ Nauheim unter falſchen Vorſpiegelungen um anſehnliche Geldbeträge beſchwindelt und ſich durch ſein ganzes Verhal⸗ ten 1 dieſen Manövern als ein notoriſcher Betrüger ge⸗ zeigt. Aus Mannheim Mannheim, 16. April. „Nationaltheater Mannheim. Richard Wagners„Mei⸗ ſterſinger von Nürnberg“ erſcheinen am Sonntag, den 19. April, in der Inſzenierung von Intendant Brandenburg wieder im Spielplan. Muſikaliſche Leitung: Kapellmeiſter Wilhelm Franz Reuß(Königsberg) als Gaſt. Die Partie des Hans Sachs ſingt Alexander Fenyveß vom Stadttheater Baſel als Gaſt auf Anſtellung. U Folgenſchwerer Verkehrsunfall. Auf der Kreuzung Eichendorff⸗ und Verſchaffeltſtraße ſtieß ein Kraftrad mit einem Lieferkraftwagen zufammen, wobei der Motorradfahrer Der gute Doktor Nübezahl 2 aa, e, ,,, e,, e, Originalroman von Anton Schwab „Ja, das iſt ſie! Hochgezüchtet und degeneriert Der Stolz, der im Ariſtokraten ſein ſoll, erſtanden aus der Erziehung, die den Charakter formte, aus der Kcaft ſtarker Herzen und klarer Hirne, der iſt bei den Prinxheims zum Dünkel geworden. Ich habe keine Ahnung, wie es um die geſchäftlichen Fähigkeiten der Prinxheims ſteht, ich weiß nicht, ob ſie das Unternehmen wirklich führen, oder ob es andere in ihrem Namen tun. Ich weiß nur, daß mich friert, wenn ich zu den Prinxheims komme.“ „Ob's mir anders ginge!“ entgegnete Görtz bitter. „Dünkel, Erhabenheit, eine Sicherheit, die an Gemein⸗ heit grenzt, Stolz auf Namen und Tradition... und kein eigenes Verdienſt, das charakteriſiert die ganze Familie. Der Chef der Familie, Ernſt von Prinxheim, iſt der Bruder meiner Frau. Eine Maske ohne Herz! Der Sohn... der Gregor, der brutalſte Schuft, den es unter der Sonne gibt. Die Tochter eine Puppe. lebt wie eine Drohne, iſt unnütz auf der Welt.“ „Und doch vielleicht die einzige, die... ein ganz hat! Sie haben ſie alle richtig charakteriſiert! Nun, es wird nicht lange dauern, und ich werde mit dem alten Prinxheim einen Tanz haben. Kann Ihnen heute ſchon ſagen, daß ich noch anders mit ihrer Frau! „Um was, Herr Doktor?“ „Um Geſundheit und Leben der Arbeiter in den Werken!“ Da hielt Johann Paul Görtz jäh die Pferde an. „So iſt's doch Wahrheit...“ fragte er ſtockend,„was ſich alle erzählen, daß die Sicherheitsmaßnahmen, die Schutzmaßnahmen in den Werken in einem erbarmungs⸗ würdigen Zuſtand ſind?“ „Ja, leider! Meine Praxis hat mir da ein erſchrecken⸗ des Bild gezeigt, und ich bin nicht der Mann, der das noch länger mit anſieht.“ Da packte Görtz mit beiden Händen die Rechte des Doktors und drückte ſie:„Sie ſind ein Prachtkerl, ich bitte Sie, halten Sie mich Ihrer Freundſchaft für wert. Was auch wird, auf den Johann Paul Görtz können Sie immer zählen! Darauf mein Wort.“ Da lächelte der Arzt, und in ſeinen klugen Augen ſtand eine große Freude. „Dann hat es doch einen Sinn gehabt, daß Sie mich in der Nacht aus dem Schlafe geholt haben?“ Dröhnend lachte Görtz auf.„Und ob's einen Sinn gehabt hat! Herr Doktor Feldhammer... es geht auf die 12. Stunde! Um Mitternacht ſind wir in Kollmen⸗ bergen! Wollen Sie mir noch eine Stunde ſchenken?“ „Eine Stunde! Recht gern... aber Ihre Pferde wer⸗ den müde ſein!“ „Die haben den ganzen Tag geſtanden, Herr Doktor! Meine Frau läßt nicht zu, daß ſie zu irgendwelchen Arbeiten herangezogen werden!“ „Dann ſoll mich's freuen, mit Ihnen noch einen vernünftigen Schluck zu tun! Aber nur ein Stündchen! Morgen früh iſt die Nacht um, und der Me hat mir viel Arbeit verſchafft!“ Sie kamen nicht dazu, einen Schluck zu tun, wenig⸗ ſtens nicht gleich, denn ſchon vor dem Orte trafen ſie auf ein Auto der Prinxheimer Werke, das ausgeſandt war, den Doktor ſo raſch als möglich zurückzuholen. Feldhammer hatte keine Ahnung, um was es ſich handelte. Er verabſchiedete ſich von Görtz und ver⸗ ſprach, ihm in den Ratskeller Nachricht zu geben oder noch zu kommen. Ei beſtieg das Werkauto und war nach wenigen Augenblicken in den Werken. Es ging die Werkſtraße entlang, bis zu dem Prinxheimſchen Privatlabora⸗ torium. Mit jähem Ruck hielt der Wagen. Der Arzt ſprang heraus und wurde von einem überſchlanken, hageren Menſchen in Empfang genommen. Es war Frank von Prinxheim, der Neffe des In⸗ habers, der ihn überaus verſtört empfing. „Was iſt los?“ fragte der Arzt kurz. „Ach... eine... eine Exploſion! Ich habe Verſuche gemacht...!“. „Nachher... nachher! Wo iſt der Verletzte?“ Frank lief dem Arzt voran ins Laboratorium. Als ſie in den Vorraum eintraten, erkannte Feldhammer an der geſprengten Wand, die große Sprünge und Löcher zeigte, ſofort, was ſtattgefunden hatte. Frank riß eine Tür rechts auf, und der Arzt folgte ihm. Seine Züge verzerrten ſich ſchmerzhaft, als er auf der einfachen Feldbettſtelle die blutige Geſtalt des Verletzten erkannte. Mühſam und ungeſchickt hatte man ihn verbunden, aber das Blut war durch die Gaze gedrungen. Entſetzliche Schmerzen mußte der Verunglückte ſpü⸗ ren, denn er ſchrie vor wahnſinnigen Schmerzen. Dr. Feldhammer ſagte kein Wort. Fragte nicht nach Aufklärung. Jetzt galt es zu handeln. Die Taſche wurde aufgeriſſen. Der Chauffeur und Frank Prinxheim brachten ſauberes Waſſer. Und dann begann die Unterſuchung. Erſt gab ihm Feldhammer eine Spritze, die die Schmerzen nahm und dann unterſuchte und verband er ihn neu. Der Mann war grauenhaft zugerichtet. Die Explo⸗ ſion mußte ihn mit voller Wucht gegen die Mauer ge⸗ worfen haben. Eine ſchwere klaffende Kopfwunde blu⸗ tete entſetzlich. Kunſtgerecht wurde ſie verbunden und das Blut zum Stillen gebracht. Glied für Glied wurde vorgenommen. Schlimm ſah der rechte Arm aus. Der war zweimal gebrochen. Scheinbar war der Oberarmbruch ein komplizierter. Gebrochen war auch der linke Unterſchenkel. Die rechte Knieſcheibe war zertrümmert. Der Mann würde zeit⸗ lebens ein Krüppel ſein. Es war eine unſagbar ſchwere Aufgabe, die dem Arzt um Mitternacht plötzlich zufiel. Aber mit der gewohnten Sicherheit und Gründlichkeit ging er zu Werke. Inzwiſchen war das beſtellte Krankenauto aus der nahen Kreisſtadt gekommen, das den Verletzten auf⸗ nabm. 1 1 S N und ein mitfahrender zwölfjähriger Schüler auf die Straße geſchleudert wurden. Beide mußten infolge der hierbei er⸗ littenen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Schuld ſoll den verletzten Motorradfahrer ſelbſt treffen, da er dem von rechts kommenden Lieferwagen das Vorfahrts⸗ recht nicht einräumte und zu ſchnell gefahren ſein ſoll. Reiſendes Schwindlerpaar geſucht. U Heidelberg, 16. April. Seit 1927 treibt ein reiſendes Schwindlerpaar in Deutſchland ſein Unweſen, ohne daß es möglich war, ihm das Handwerk zu legen. Der angebliche Ingenieur und Hausmakler Baptiſt Bornheim, geboren 4. 5. 1883 zu Köln, und ſeine Begleiterin Eliſabeth Perlewitz ge⸗ ſchiedene Noack, geboren 18. 12. 1898 zu Spandau, reiſen von Stadt zu Stadt, ſuchen hauptſächlich mittlere und größere Städte und veröffentlichen Geldgeſuche in Tageszeitungen. Ihre Inſerate lauten: 600 Mark geſucht gegen achtfache Sicherheit. Zahle pünktlich 700 Mark zurück. Offerte an — oder 800 Mark ſofort geſucht gegen notarielle Sicherheit, zahle am 1. 4. 1000 Mark zurück. Offerte an uſw. Bei den Tageszeitungen werden falſche Namen angegeben. Born⸗ heim nannte ſich u. a. auch Otto Peters, Heinrich Elferts, Otto Willtens, Johann Eggers, Ewers und Elvers. Die Schwindler geben gefälſchte Hypothekenurkunden und andere notariell beglaubigte Sicherheiten, die gefälſcht ſind. Alle Volksgenoſſen werden zur energiſchen Mitfahndung aufge⸗ fordert. Es wird insbeſondere erſucht, Nachricht zu geben, wo das Paar in letzter Zeit aufgetreten iſt. 9 U Seidelberg.(Neues Stadtgarten⸗Kaſino.) Bis zum Beginn der Hauptreiſezeit Mitle Juni ds. Is. wird von der Stadt ein neues Stadtgarten-Kaſino errichtet wer⸗ den. Dieſes Kaſino wird aus einer gedeckten und einer offe⸗ nen Terraſſe, einem Pavillon, einer Konditorei und einem kleinen Feſtſaal beſtehen. Der Unterhaltung der Heidelberger Gäſte wird vor allem eine Kleinkunſtbühne dienen. In Ver⸗ bindung mit dem Neubau wird auch der Stadtgarten nach den gartenarchitektoniſchen Geſichtspunkten von heute umge⸗ ſtaltet werden. Im Stadtgarten gelangt wie bisher das Heil⸗ waſſer der Heidelberger Radiumſolquelle zum Ausſchank. Schwetzingen.(Leichenſchauer tödlich verun⸗ glückt.) Ein tödlicher Verkehrsunfall trug ſich in der Nähe des Städtiſchen Friedhofes zu. Der 65jährige verheiratete Leichenſchauer Johann Haas aus Brühl wurde von einem aus Richtung Mannheim kommenden Perſonenkraftwagen angefahren und zur Seite geſchleudert. Haas blieb tot am Platze liegen. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Hardheim bei Buchen.(Erfreulicher Ge⸗ ſchäfts gang.) In den Muſchelkalkſteinbrüchen herrſcht ein erfreulich guter Geſchäftsgang. Es konnten alle Arbeiter, die den Winter über arbeitslos waren, wieder eingeſtellt wer⸗ den, dazu noch ſolche aus den umliegenden Ortſchaften. Dr. Feldhammer wuſch ſich die Hände; als er damit fertig war, wandte er ſich an Frank Prinxheim und fragte:„Wer iſt der Mann?“ „Ein... ein Arbeiter! Gewiſſermaßen ein Faktotum, ein gewiſſer Bernhard Stutz, der mir bei meinen Experimenten hilft. Er iſt ein... ein ehemaliger Stu⸗ dent, der aus Geldmangel nicht weiterſtudieren konnte.“ „Ein Ausländer?“ „Nein, wieſo?“ 6 „Weil er in ſeinen Schmerzen, als er ſchrie, ſich der engliſchen Sprache bediente.“ „Das... das verſtehe ich nicht! Ich kenne ihn nur als Deutſchen, als Bernhard Stutz!“ a „So! Und haben Sie bereits die Polizei benach⸗ richtigt?“ „Nein! Ich möchte darum bitten— Sie werden ver⸗ ſtehen, ich muß Rückſicht auf meinen Onkel nehmen— das nicht zu tun.“ „Das geht doch nicht!“ fuhr ihn Dr. Feldhammer ſcharf an.„Wie denken Sie ſich denn das! Die Polizei muß her, muß ſofort prüfen, ob nicht eine Fahrläſſig⸗ keit vorliegt, durch die der Mann... lebensgefährlich verletzt worden iſt!“ „Lebensgefährlich? Sie. nicht überlebt?“ „Kaum! Der Blutverluſt iſt ein ſo großer und die Brüche ſo komplizierter Art, daß mit dem Schlimmſten zu rechnen iſt. Außerdem muß erſt feſtgeſtellt werden, was der Mann für innere Verletzungen erlitten hat.“ „Furchtbar!“ ſagte Frank Prinxheim leiſe, aber der Arzt hatte das Gefühl, als wenn der Schmerz ge⸗ heuchelt ſei. Wahrſcheinlich ſorgte ſich dieſer Neffe des Chefs nur um ſich, fürchtete unangenehme Un⸗ terſuchungen. Kurzerhand ging Dr. Feldhammer zum Apparat und rief die Polizei an. Nach einer Viertelſtunde waren drei Beamte da und begannen die Unterſuchung. Dr. Feldhammer ließ ſie allein, der Chauffeur fuhr ihn zum Ratskeller. Er hatte das Bedürfnis nach einer Entſpannung und als er das Glas Rotwein trank, da tat es ihm außerordentlich wohl. Eine knappe Stunde blieb er mit Görtz zuſammen, um ſich dann nach ſeiner Wohnung zu begeben. In der Ferne verklang das Klappern der Hufe der Pferde, die ein gutes Tempo einſchlugen, denn der Stall rief. Sie meinen, daß er es Kate, Dr. Feldhammers Schweſter, empfing den Bru⸗ der aufatmend. Sie war unvermählt und ihr Leben ging in den Sorgen um den Bruder auf. Die große, ſtattliche Frau, die die Dreißig weit überſchritten hatte, war keine Schönheit, aber wenn man ſie anſah, wenn man in das gütige, ebenſo geiſtvoll abgeklärte wie müt⸗ terliche Geſicht ſah, dann mußte man ihr gut ſein. Sie war ein Bild wundervollſter Geſundheit, Kraft und Güte atmete jede Bewegung an ihr. Im Gegen⸗ ſatz zum Bruder war ſie ruhig, fein und ausgleichend. Sie wußte, welch großer Arzt der Bruder war und ſie war mit der beglückenden Lebensaufgabe, ihm ein Helfer zu ſein, reſtlos zufrieden. 40 Der Verlobte war ihr durch einen Unglücksfall ver⸗ loren gegangen, und obwohl viele Männer um ſie warben, ſie fand ſich zu keinem und blieb bei dem Bruder. „Ach e. daß du da biſt...!“ ſagte ſie aufatmend und alücklich.„Das war ja ein unruhiger Tag!“ (Fortſetzung folgt.) 4 1 1