E——— a 0. 8 2 Nernßefmer zeil Bielgelejene Tageszeitung 2 Vereins- und Geichäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. März 36: 1221 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. 8. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“ Be zugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Mi llimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 92 Montag, den 20. April 1936 12. Jahrgang Ein Feſttag für die ganze deutſche Nation dd ſeine kratie echteſter Prägung führte innerhalb dreier Jahre die Gegenüber der blaſſen Theorie eines unfruchtbaren„Kollek⸗ Aum 42. Seburtstag des Führers Wende des deutſchen Schickſals herbei. Ihre völkerverbin⸗[ tivismus“ ſind es die fruchtbaren Prinzipien praktiſcher 2 dende und ordnende Kraft iſt berufen, auch die geſchichtliche Friedensarbeit, die der Führer auf dem Schachbrett der Adolf Hitlers Wende der internationalen Politik, an deren Schwelle wir Weltpolitik zum Zuge bringt. Und da die Völker, wenn um * ſtehen, zu vollziehen! Krieg oder Frieden geſpielt wird, feinfühlig und hellhörig europäiſche Gendung In ſeinem großen Friedensplan hat ſind, und inſtinktſicher das Echte vom Falſchen zu unter⸗ der Führer das au ßenpolitiſche Manifeſt ſcheiden wiſſen, ſteht die Partie— das dürfen wir heute Von Dr. Otto Dietrich. der nationalfſozialfſtiſchen Idee 15 erkün⸗ ſagen ice 5 7 die Friedenspolitik des Führers und ihre SG 1 5 g i det. Es ſpricht eine Sprache, die nicht nur die Diplomaten, europäiſche Sendung. t NS. 1 in dieſen Jahren gelernt, das Leben ſondern 5 0 die Völker verſtehen können. Es iſt der Aus 5 zu emmheren Geſichtepunkten zu ſehen, wieder Ehrfurcht druck klarer, einfacher und lebensnaher Begriffe, wie alle In dieſem beglückenden Bewußtſein en Bank zu empfinden vor der Größe des Geſchehens, vor dem Weg, N. Geistes und d begrüßt die Nation heute ihren Führer d des Schickſals und dem Schöpfertum der Perſönlichkeit. Die[ ſchöpferiſchen Ideen, die in der Geſchichte des Geiſtes und der N 47. Geburtstag und gibtin tiefer Wirtſchaft iſt das Brot, die Freiheit das Licht, die Ehre das politiſchen und ſozialen Geſtaltung eine Rolle geſpielt haben.* ſein 5. e bu 0 55 1 9 1 10 Gewiſſen der Völker. Ohne Brot können ſie nicht leben, ohne Es iſt frei von unwürdigen Zumutungen, aber beſeelt vom Ver b 1 n e 910 e 15 1 n ünſchen für i Yen Freiheit können ſie nicht gedeihen, ohne Ehre können ſie nicht' Geiſt der Achtung und des Verſtehens. Mit einem Wort: würdigen Ausdruck. Jeſchäft glücklich werden. Freiheit, Brot und Ehre hatte das deutſche Freund Volk verloren, als Adolf Hitler vor drei Jahren das Steuer der Nation in ſeine Hand nahm. In dieſen drei Jahren hat er ſein Volk wieder emporgeführt zur Würde des Lebens, zum Licht der Freiheit und zum Glück nationaler Ehre! Es odiſtin.“ iſt die politiſche Leiſtung eines Titanen, die der Führer in dieſem Jahre vollendete und auf die er heute 55 an ſeinem 47. Geburtstage mit Stolz zurückblicken kann. Große Männer gehören ſich nicht ſelbſt, ſondern der Nation. Auch an ihren privaten Gedenktagen. Aber viel⸗ leicht iſt es ein Akt ausgleichender Gerechtigkeit, daß das, was ſie dem Volke an Perſönlichſtem opfern, ihnen vom Volke an Liebe und Verehrung zurückgegeben wird. Wo hlkein Sterblicher iſt je von ſoviel Liebe und Ver⸗ trauen getragen worden, wie Adolf Hitler, der Mann aus dem Volke. Wie der Führer nur ſei⸗ nem Volke lebt, dem jeder Tag und jede Stunde ſeines Den⸗ kens und Fühlens gehört, ſo lebt auch das deutſche Volk mit ſeinem Führer, in dem es ſich ſelbſt verkörpert ſieht. Und dieſe einzigartige lebendige Beziehung zum Volke iſt es auch, die der Führer als das Beglückendſte und Schönſte ſeines Daſeins empfindet. Kann es deshalb für ihn ein ſchöneres Geburtstagsgeſchenk geben als den ſo beiſpielloſen ſielung Ausdruck von Dankbarkeit und Anerken⸗ 5 nung, den ihm das deutſche Volk am 29. März entgegen⸗ E gebracht hat? Ein Geſchenk, um das ihn die Großen der Ge⸗ g ſchichte beneiden könnten! Aber es iſt ihm nicht von ſelbſt in den Schoß gefallen, ſondern iſt der verdiente Lohn für ſeine heroiſche Leiſtung, die heute in den Herzen aller Deutſchen lebendig iſt. In jedem der drei vergangenen Jahre ſeines Lebens hat der Führer ein neues Blatt großer deutſcher Geſchichte aufge⸗ ſchlagen: Das erſte Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſah ihn als Schöpfer der deutſchen Einheit und Bau⸗ meiſter des Dritten Reiches. Im zweiten Jahr führte er das Saargebiet ins Reich zurück, erkämpfte er in kühnem Entſchluſſe die deut⸗ ſche Wehrfreiheit und ſtampfte die neue deutſche Armee aus dem Boden. Im vergangenen 47. Jahre ſeines Lebens aber zer⸗ brach er die letzten Feſſeln deutſcher Minderberechtigung und gab der Nation die volle Souveränität des n, Reichsgebiets zurück. N N Vor einem Jahre, bei dem Verſuch, die Perſönlichkeit „ des Führers zu würdigen, ſchrieben wir, man müſſe Gefahr l laufen, von der unerſchöpflichen Dynamik ſeines Lebens, von der Unermüdlichkeit ſeines Wirkens und den Ueberraſchun⸗ En ſeines Handels ſtändig überholt und korrigiert zu wer⸗ es den; die großen Erei niſſe dieſes Jahres haben unſeren Vor⸗ lebe* 9 1 5 r 2 1 1 1 behalt nur allzu gerechtfertigt. Heute aber zeichnen ſich die 05 1 1 S Der Glückwun — 1 Linien ſeiner ſtaatsmänniſchen Laufbahn, die Konturen neuer uu el er prenger 5 5 ſch des Handwerks zu nr ſchöpferiſcher Zukunftsgeſtaltung bereits klar am politiſchen 7 95 Reichshandwerksmeiſter Schmidt zum Geburtstag des Horizont ab: Am Himmel Europas ſteht heute weithin ſicht⸗ gratuliert dem Führer Führers. bar 1 Befriedung der Völker! Es iſt ein ö 1 1 9 Handwerker! Meiſter, Geſellen und Lehrlinge! Der 20. ae 15 due 95 dee er Verne. 50 8980 e n hat i April iſt der Geburtstag des Führers. Wir wollen ſeiner ge⸗ 8 er Spre er folgendes Tele l Adol 1 1 1 4 J heit nicht zu meiſtern iſt. Um der Friedensſehnſucht Europas ktatthalter Sprenge g Fahre 0 denken mit der leidenſchaftlichen und unbedingten Hingabe, Erfüllung zu geben, bedarf es der völkerbewegenden Kraft Hitler gerichtet; die er uns vorlebt, ſeikdem wir ihn kennen. eines neuen großen Staatsgedankens und der ganzen Auto⸗ Mein Führer! Wir wollen immer daran denken, daß er Deulſchland Aida, 2 22 1 7 2 212 2 a N 1 1 a rn die dieſe volkspolitiſche Staatsidee in Zu Ihrem heutigen Geburtstage, den Sie in beſter er und allen den Glauben an die Zukunft wiedergege⸗ 100 Die wahre Größe der Staatsmänner offenbart ſich nicht Friſche begehen, darf ich Ihnen perſönlich und ins ee Erſt durch ihn hat unſere Arbeit wieder Sinn be U 8 5 1* 5 g 4 7 N 5 N. hubel nur in ihrer perſönlichen Entſchlußkraft und in ihrer ſach⸗ beſondere auch namens der Bevölkerung des Gaues Mi 4 Bod lichen Leiſtung, ſondern darüber hinaus in ihrer intuitiven deſſen-Naſſau herzliche Glückwünſche darbringe ir wollen ihm danken: durch unwandelbare Treue 16. K Fähigkeit, die tiefſten Gefühle zu erfaſſen, die die Völker Heſſen⸗Naſſau herzliche Glüc ee eee Opferbereitſchaft, durch hingebende Arbeit an ſeinem bewegen und ihrem Wollen Ausdruck zu verleihen. Das allein In Ihrem neuen Lebens- und Kampfjahre werden Sie Werk, durch unermüdlichen Dienſt an unſerem Volk und wahrhafte Volksführung! Sie allein trifft den letzten Sinn ſich ſtets auf uns verlaſſen können. Vaterland. dd das eigentliche Weſen der Demokratie. In dieſer ihrer N 1 W. G. Schmidt reinſten Form iſt die Demokratie erſtmals in der Geſchichte Heil! i 3„ durch Adolf Hitler in die Erſcheinung getreten. Dieſe Demo⸗ Sprenger. eichshandwerksmeiſter. eee 8 5 niſſes zur ganzen deutſchen Nation zu ſprechen. Ein Voll gedenkt auch ſeine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für ſein menſchliches DNB. Berlin, 19. April. Zum Geburtstag des Führers hielt Reichsminiſter Dr Goebbels am Sonntag über alle deutſchen Sender folgende Rede: „Meine Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Am morgigen Montag begeht der Führer ſeinen 48. Ge burtstag. ö Wie in den Jahren vorher ſeit der Machtergreifung nehme ich dieſe Gelegenheit wahr, um anläßlich dieſes feſtlichen Ereig an dieſem Tage in ſeltener Einmütigkeit und nie dageweſener Ge— ſchloſſenheit des Mannes, der für alle Deutſchen im Reich und über die Grenzen hinaus in allen Ländern und Teilen der Erde Inbegriff der deutſchen Wiederauferſtehung und Symbol des erſtarkten und neu aufgerichteten Deutſchen Reiches geworden iſt. Dieſes ganze Volk möchte am morgigen Tage dem Führer ſeine Liebe und Verehrung bekunden, möchte ihm aber und geſchichtliches Wirken. Es ſind das alle die ungezählten Mil- lionen, die ihm am 29. März d. J. ihre Stimme gaben und damit feierlich beſtätigten, daß ſie in ihm den Glauben an unſere natio— nale Zukunft, an die Sicherheit und an die Ehre des Reiches ver— lörpert ſehen. Niemals in der Geſchichte aller Zeiten hat ein Mann ſo wie er das Vertrauen und das Zuſammengehörigkeits— gefühl eines ganzen Volkes auf ſeine Perſon vereinigt. Ich bin glücklich in dem Bewußtſein, am heutigen Abend der Dolmetſch all dieſer Empfindungen ſein zu dürfen. Wir ſtehen augenblicklich noch mitten im Aufbauwerk des Führers. Jeder von uns hat ſich noch mit Sorgen und Be— drängniſſen mannigfacher Art abzumühen, und die Aufgaben, die, manchmal laum in Angriff genommen, noch der Löſung harren, ſind ungezählt. Auch konnten ſelbſtperſtändlich in den drei Jah- ren des Wirkens Adolf Hitlers noch nicht alle Spannungen und Differenzen, nicht alle Mißverſtändniſſe und Reibungspunkte im deutſchen Volle beſeitigt werden, aber in einem ſind wir uns alle einig: a Daß Deutſchlands Führung bei Adolf Hitler in den beſten, lreueſten und zuverläſſigſten Händen liegt und daß damit in ihm, in ſeiner Perſon und in ſeinem menſch⸗ lichen und politiſchen Wirken die Sicherheit gegeben iſt, daß auch die letzten Probleme zu ihrer Zeit die ihnen gemäße organiſche Löſung finden werden. Er ſteht über allen Sorgen und Anzulänglichkeiten des Alltags wie ein Fels im Meer, der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht. Die Ausſtrahlungen ſeines geſchichtlichen Handelns ſind dem ganzen deutſchen Volle ſchon ſo tief in Herz und Seele ein— gedrungen, daß es ſich vollkommen zu erübrigen ſcheint, darüber auch nur ein Wort noch zu verlieren. Das iſt auch nicht die Ab⸗ ſicht, die mich veranlaßt, am heutigen Abend zu ſeinem morgigen Geburtstag zu reden. Ich will über ihn perſönlich ſprechen. Die ganze Welt lennt ihn als Staatsmann und Führer; wenigen aber nur iſt es vergönnt, ihn aus nächſter Nähe als Menſch zu ſehen und ſein rein perſönliches Wirken täglich mit tiefer Be— glückung zu verſpüren. Millionen Deutſche haben im Innerſten getroffen aufgehorcht, als er bei ſeinen Reden zur Wahl am 29. März d. Z. in ergreifen— den Worten, aus denen man die innere Bewegung heraushörte, davon ſprach, daß er dem deutſchen Volke drei Jahre lang Kraft gegeben habe, daß das deutſche Volk nun ſeinerſeits ihm Kraft geben müſſe; daß er die Nation ſo oft im Glauben ſtärkte, daß die Mation ihn jetzt im Glauben ſtärken müſſe. Wie oft haben wir aus ſeiner nächſten Amgebung in den ver⸗ gangenen drei Jahren feſtſtellen können, wie notwendig Kraft und Glauben ſind, um ſein Werk zu tragen und zu verantworten. Kein Tag und keine Nacht vergeht, keine Stunde zerrinnt im Gleichmaß der Zeit, die für ihn nicht ein gerütteltes Maß von Arbeit und Sorgen mit ſich brächten. Es iſt vielfach ſo, daß ein Volk die Erfolge einer großen Politik faſt wie ſelbſtverſtändlich hinnimmt und ſich allmählich ſogar daran gewöhnt. Es hat dann kaum noch einen Begriff davon, wieviel Anſtrengungen, wieviel Mut, wieviel Entſchlußkraft und Verantwortungsfreudigkeit daran gewandt werden müſſen, um ſie überhaupt möglich zu machen. Die meiſten Menſchen werden ſich deſſen erſt bewußt, wenn neben den Erfolgen die Gefahren auftauchen; jene Gefah⸗ ren, die der weitblickende Staatsmann immer geſehen und immer in Rechnung geſtellt, mit denen er ſich in einſamem Ringen früh und ſpät und bis in die tiefen, ſchlafloſen Nächte hinein ausein⸗ andergeſetzt hat. Je größer uns heute das Wunder der deutſchen Wiederaufrüſtung erſcheint, um ſo größer muß uns das Wunder erſcheinen, daß ein Mann in einer Zeit vollkommener Hoffnungs⸗ loſigkeit, die weiteſte Kreiſe ſeines Volkes ergriffen hatte, den Mut und das ſtarke ununerſchütterliche Herz dazu aufbrachte. Es iſt nicht leicht, ein am Boden liegendes Volk wieder hochzuheben; dazu bedarf es nicht nur der Klugheit, ſondern auch der Kühnheit. Was aber bedeutet es erſt, wenn ein Mann, der die Laſt dieſer Verantwortung auf ſich nimmt, ſich dabei nicht nur das Vertrauen und die Liebe ſeines eigenen Volkes erwirbt, ſon— dern zur gleichen Zeit auch zu einem moraliſchen Faktor für die ganze Welt wird! Der Führer hat in dieſen drei Jahren den Mut gehabt, in einem Europa, das vor der Gefahr ſtand, an ſeiner eigenen ſenilen Anwahrhaftigkeit zugrunde zu gehen, der Wahrheit, auch wenn ſie vorerſt bitter war und Schmerzen bereitete, die Ehre zu geben. Er hat damit eine ſterile Situation wieder flüſſig gemacht und in Bewegung gebracht. Mehr noch, er hat nicht nur das Wahre geſagt, ſondern auch das Richtige getan. Damit wurde er für die auswärtige Politik das, was er für die innere deutſche Politik ſeit langem ſchon geweſen war; der große Vereinfacher, der die komplizierten und kaum noch entwirrbaren Gegenſätze, die Europa in ſeine Beſtandteile aufzulöſen im Begriff waren, wieder auf das natürlichſte und verſtändlichſte Maß zurückführte. Der Friedensplan, den er kürzlich der Welt vorlegte, iſt ein Meiſterſtück dieſer lonſtrulliven und vereinfachenden Auf⸗ baupolitik; er iſt europäiſch im beſten und modernſten Sinne. Er wird zweifellos einmal von einer ſpäteren Geſchichtsſchreibung als das gute und befreiende Atemholen eines in ſeinen Gegen⸗ ſätzen ſchon faſt erſtarrten und leblos gewordenen Erdteils an⸗ geſehen werden. Anſer Führer! Eine Rundfunkrede des Reichsminiſters Or. Goebbels R in ſeiner Wohnung in Berlin mit einer Gruppe von Jung⸗ mädchen des BDM. die aus allen Zonen des Reiches zum ö Wilhelmplatz gekommen ſind, um ihm mit beſcheidenen Blumen⸗ ſträußchen ihre Liebe und Anhänglichkeit zum Ausdruck zu bringen, beim Kaffee zuſammen, läßt ſich von ihren Freuden und Sorgen erzählen, ſchenkt jedem Wort und jeder Freundlichkeit ſeine ganze Aufmerkſamleit und iſt dabei nicht eine Sekunde ab— weſend von ihnen. Das Wunder eines Menſchen, dem das Kleine und ſcheinbar Bedeutungsloſe zur neuen Welt wird, und der aus der Sammlung des Kleinen und ſcheinbar Bedeutungs— loſen die Kraft ſchöpft zum Großen und Weltenbewegenden. Das deutſche Volk war vor ihm nie ein Weltvoll im letzten Sinne dieſes Wortes. Er hat ihm den Willen dazu ein— geimpft. Die gelaſſene Würde, mit der er das Reich vertritt, iſt für die ganze Nation vorbildlich. Die Einfachheit ſeiner Re— präſentation verbindet ſich ſinnvoll mit der Monumentalität feines geſchichtlichen Wirkens. Großzügigkeit Dingen und Men⸗ ſchen gegenüber, die ſie verdienen, paart ſich bei ihm mit Hef— tigkeit Dingen und Menaſchen gegenüber, die ſie erforderlich machen. Er heißt nicht nur der Führer, er iſt der Führer. Sein Verhältnis zu Kindern iſt für uns alle immer aufs neue bewegend und ergreifend. In voller Zutraulichkeit treten ſie an ihn heran, und mit derſelben Zutraulichkeit be⸗ gegnet er ihnen. Kinder müſſen wohl das natürliche Empfinden haben, daß er mit dem Herzen und mit der Seele zu ihnen ge— hört. Vielleicht ſagt ihnen eine dunkle Ahnung, daß es ihm allein zu verdanken iſt, wenn für deutſche Kinder ein deutſches Leben wieder lebenswert wurde. Als der Führer am 28. März, dem Vorabend des großen deutſchen Bekenntnistages, von Köln aus ſeinen letzten Appell an das deutſche Volk richtete, ging es wie eine tiefe Erſchütte⸗ rung durch die ganze Nation. Man hatte das Gefühl, als ſei Deutſchland in ein einziges großes, alle Stände, Berufe und Konfeſſionen umſchließendes Gotteshaus verwandelt worden, in dem nun ſein Fürſprecher vor den hohen Stuhl des Allmäch⸗ tigen trat, um Zeugnis abzulegen für Wille und Werk und ſeine Gnade und ſeinen Schutz zu erflehen für eine Zukunft, die noch ungewiß und undurchdringlich vor unferen Augen lag. Es Ein Appell an DNB. Berlin, 19. April. Reichsjugendführer Baldur d. Schirach ſprach am Sonntag von Köln aus über alle deutſchen Sender zur deutſchen Elternſchaft. Er führte in ſeiner Rede u. a. aus: Die Führung der geſamten Jugend des deutſchen Reiches iſt eine Aufgabe, die mich immer nerneut zur Wachſamkeit gegen⸗ über allen Gefahren, die der Jugend drohen, verpflichtet. Dieſe Verpflichtung bedeutet für mich, daß ich ohne Rückſicht und Sentimentalität gegen alle diejenigen mich wenden muß, die un⸗ ſere Jugend zu ſchädigen verſuchen. So, wie ich es für meine Pflicht hielt, innerhalb der Zugend ſelbſt gegen alle Verfalls⸗ erſcheinungen vorzugehen, ganz gleich, ob ſie ſich auf ſittlichem oder politiſchem Gebiet zeigten, ſo habe ich auch nach beſtem Wiſ— ſen und Gewiſſen verſucht, die Menſchen und Organiſationen, die unſere Hitlerjugend in ihrer Einigkeit zu bedrohen ver— ſuchen, zu überwinden oder zum mindeſten zurückzudrängen. Ich glaube, daß dieſer Teilabſchnitt der nationalſozialiſtiſchen Auf— bauarbeit, wenn er auch im Vergleich zu den gewaltigen Auf⸗ gaben, die die RS DA in den vergangenen drei Jahren gelöſt hat, klein iſt, doch mit Erfolg durchgeführt ryurde. Aeber den Sonderanſpruch gewiſſer klerikaler Kreiſe auf(erziehung der Ju— gendlichen außerhalb der großen Zugendgen inſchaft, die den Namen des Führers trägt, hat ſich die Jugend lbſt hinweggeſetzt. Gott allein ſieht ihr Herz! Wenn ſie den Führ liebt, den er dem deutſchen Volk geſchenkt hat, und ihm und unf ter deutſchen Hei— mat treu und tapfer zu dienen verſucht, handelt ſie nach einem inneren Auftrag, den ſie von der Ewigkeit empfangen hat. Die Frömmigkeit einer Jugend kann nicht daran gemeſſen werden, ob ſie einem katholiſchen Sportverein angehört oder nicht, wohl aber vermag man die Frömmigkeit einer Jugend daran zu erkennen, DNB. Genf, 19. April. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlichte am Samstag⸗ abend den 16 Seiten umfaſſenden Bericht des Dreizehner— ausſchuſſes an den Völkerbundsrat, worin der Verlauf und das Ergebnis der Schlichtungsbemühungen im italieniſch-abeſ⸗ ſiniſchen Konflikt dargeſtellt werden. Der Bericht beginnt mit der Feſtſtellung, daß die Völker⸗ bundsmitglieder von Anfang des Konfliktes an zwar in ihrer großen Mehrzahl die von der Sanktionskonferenz beſchloſſenen wirtſchaftlichen und finanziellen Maßnahmen angewendet, aber jederzeit ihren Wunſch bekundet hätten, den Konflikt durch eine baldige Verſtändigung der Parteien im Rahmen des Paltes beendet zu ſehen. Hierbei wird eine authentiſche Darſtellung der italieniſchen Vorbedingungen für die Aufnahme von Waf⸗ fenſtillſtands⸗ und Friedensverhandlungen, wie ſie Aloiſi dem Vorſitzenden des Dreizehnerausſchuſſes am 15. April über⸗ mittelt hat, in folgender Form gegeben: 1. Zm Anſchluß an das Telegramm der italieniſchen Re⸗ gierung vom 8. März 1936 teilt die italieniſche Abordnung dem Vorſitzenden des Dreizehnerausſchuſſes mit, daß ihre Re⸗ gierung endgültig mit der ſofortigen Aufnahme von Ver— handlungen zum Zwecke der Einſtellung der Feind⸗ ſeligkeiten einverſtanden iſt. Die Einſtellung kann ſich aus der Anterzeichnung eines Waffenſtillſtandes oder eines Vorfriedens ergeben. Verhandlungen über einen Waffenſtill⸗ ſtand könnten nur zwiſchen militäriſchen Befehlshabern ſtatt⸗ finden. Da es ein Hauptzweck iſt, die Sicherheit der Armeen während der Waffenruhe zu gewährleiſten, hätten die zu ver⸗ Das alles Wahlreſultate eben der Welt den ganzen ö 8 ö dieſe Stunde mit ſeinen Gedanken nicht bei dem ſichert dem Führer das Vertrauen und die blinde Gefolgſchaft der breiten Maſſen unſeres Volkes. Die Liebe, die ſie ihm entgegenbringen, gilt vor allem ſeiner Perſon, ſeiner tiefen und ergreifenden Menſchlichkeit, die in all ſeinen Worten und Handlungen zum Ausdruck kommt. Als am 29. März ſpät nachmittags die erſten, in ihrer Größe uns alle überraſchenden über den Draht gingen und die Aetherwellen kraftvollſten Ausdruck des deutſchen Wunders vermittelten, als es nicht nur in Deutſchland, ſondern in der Welt kaum noch einen politiſchen Menſchen gab, der um Manne weilte, langenden Garantien zweifellos weiter zu gehen als die For⸗ derungen, die ſich auf den Vorfrieden beziehen. Außerdem könnten dieſe Verhandlungen ebenſolange dauern wie diejenigen über den Vorfrieden. um dem Wunſche der italieniſchen Re⸗ gierung nach möglichſt wirkſamer Ausgeſtaltung der Aufforde⸗ rung des Dreizehnerausſchuſſes Ausdruck zu geben, ſpricht ſich die italieniſche Abordnung daher für die ſofortige Ein⸗ leitung pon Verhandlungen über den Vorfrieden aus. 2. Die italieniſche Abordnung glaubt, daß dieſe Verhand— lungen ſich auf keine andere Lage ſtützen könnten, als wie ſie nach einem halben Jahr militäriſcher Operationen tatſächlich der der Schöpfer und Geſtalter dieſes Wunders war, da ſitzt er beſteht. Indem ſich der Dreizehnerausſchuß auf den Boden der war ein Anruf an das Schicksal, wie er in dieſer lapidaren Monumentalität bisher in deutſcher Sprache noch nicht ver⸗ nommen wurde. Wir ſahen in Köln harte und enenfeſte Männer, die mancher Gefahr getrotzt hatten, bei den letzten Worten des Führers in Tränen ausbrechen. Es war uns, als lönnte dieſer Auſſchrei eines Volkes nach Freiheit und Frieden vor dem Himmel gar nicht ungehört verhallen. Das war Religion im tieſſten und geheimnisvollſten Sinne. Da bekannte ſich eine Nation durch ihren Sprecher zu Gott und legte ihr Schickſal und Leben vertrauensvoll in ſeine Hände. Wir fuhren dann auf kurzen, menſchenleeren Amwegen zum Bahnhof, ſaßen im verdunkelten Abteil des faſt geräuſchlos dahingleitenden Zuges zuſammen und ſchauten wortlos auf die ſchnell entſchwindenden Städte und Dörfer dieſer arbeitsreichen deutſchen Provinz. Fern lohten durch die Nacht die Eſſen und Hochöfen des Ruhrgebietes, tauſende und abertauſende von Lich⸗ tern glitzerten über die Felder herüber, dort weit unten dröhn— ten wohl die Hämmer, ſangen die Maſchinen, ratterten die Bohrer und heulten die Sirenen: das Lied der Arbeit, das auch jetzt nicht verſtummte. Auf den Bahnhöfen, auf denen wir kurz Halt machten, ſtanden dicht gedrängt die Menſchen; ſie waren wohl einer geheimnisvollen, ſtummen inneren Aufforderung ge⸗ folgt und winkten und jubelten noch einmal dem Manne nach, deſſen Stimme ſie angerufen hatte. Er aber ſaß ſchweigend am Fenſter ſeines Abteils und fuhr durch ſein Land, fuhr durch ſein Volk und hatte wohl in dieſer Stunde das beglückende Gefühl ganz tief und wohlgeborgen im Herzen ſeiner Nation zu ruhen. And am anderen Tage ſtrömte nun dieſes Herz aus; da gingen ſie zu den Wahlurnen, feſten und ſicheren Schrittes, in Nord und Süd und Oſt und Weſt, jung und alt und hoch und niedrig und halfen ihm das unerſchütterliche Fundament bereiten, auf dem er ſtehen ſollte, wenn er nun im Namen dieſes ganzen Volkes mit der Welt ſprach, um ſeine nationalen Lebensrechte zu verteidigen. Wo anderswo auf dem weiten Erdball ſteht ein Staatsmann ſo feſt und ſicher wie er? In der ganzen Welt mit Achtung umgeben, von ſeinem Volle aber geliebt! Das iſt das Höchſte, was ein Menſch in dieſem Erdenleben erreichen kann. Morgen nun werden von überall her, wo Deutſche wohnen, die Glück und Segenswünſche zu ihm emporſteigen. Möge ein gütiges Schickſal ihm Geſundheit, Kraft und eine geſegnete Hand geben, und ihn uns noch lange erhalten; denn wenn er bei uns iſt, dann wird alles wohl geraten. Er iſt uns, was er uns war, und er wird uns bleiben, was er uns iſt: unſer Hitler!“ die Elternſchaft wie ſie ſich im Angeſicht des Todes verhält. Gedenken wir jener 21 Hitlerjungen, die in ihrer Todesſtunde eine Tapferkeit bewieſen haben, die bei ſolcher Jugend nur von denen gelebt werden kann, die ganz durchdrungen ſind von dem Bewußtſein, in Aeberein⸗ ſtimmung mit dem höchſten Richter des Weltalls zu handeln. Wenn je eine Jugend an Gott geglaubt hat, ſo iſt es dieſe. Keige vor ihr trug ſo ſichtbar ſeinen Segen an ſich. Ich appelliere an euch, ihr deutſchen Eltern, am Vorabend des Geburtstages unſeres Führers im Namen der Jugend, der er ſeinen Namen verliehen hat. Gebt eure Kinder dem deutſchen Jungvolk! Zch weiß, daß ich dieſe Worte nur an wenige zu richten brauche. 90 Prozent aller Zugend zwiſchen 10 und 14 Jah⸗ ren befindet ſich bereits in enger Gemeinſchaft der Jüngſten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Ich wende mich aber an die Eltern derjenigen, die noch außenſtehen, auch ſie möchte ich gewin⸗ nen. Es ſoll keinen Jungen zwiſchen 10 und 14 Jahren geben, der nicht im Deutſchen Jungvolk ſeinem Führer dient. Der auf viele Jahre verteilte Aufbau der Reichsjugend wird hier und heute mit einem Appell an euch, ihr Eltern unſerer Ju⸗ gend, begonnen. Das größte Erziehungswerk der Welt hat damit ſeinen Anfang genommen. Der morgige Geburtstag des Führers iſt der Tag des Eintritts der Jugend in das Deutſche Jungvolk. Zn feierlicher Verpflichtung ſpricht dort jeder deutſche Junge, der in die Bwegung eintritt, die Worte:„Ich ver⸗ ſpreche, im Deutſchen Jungvolk allezeit meine Pflicht zu tun, in Liebe und Treue zum Führer und unſerer Fahne! So wahr mir Gott helſe!“ Möge der morgige ſoweit ſie noch nicht bei uns iſt, bereit finden, das wäre für un⸗ ſeren Führer das ſchönſte Geburtstagsgeſchenk! Italieniſche Verhandlungsbedingungen Schlichtung ſtellt, erkennt er offenbar an, daß eine tatſäch⸗ liche Lage geſchaffen worden iſt. Die italieniſche Abordnung verlangt vom Dreizehnerausſchuß nicht, daß er dieſe Lage an⸗ erkennt. Sie bittet ihn nur, ſie nicht zu ignorieren. daß die einzige Methode, die dieſer Lage entſpricht, in Dauer⸗ verhandlungen beſteht. Sie iſt bereit, jedes Mittel zu prüfen, das dem Dreizehnerausſchuß ermöglichen würde, über handlungen ſchlägt ſie Ouchy(bei Lauſanne) vor. J. Die italieniſche Abordnung ergreift dieſe Gelegenheit, um ihre Hoffnung auszusprechen, daß der Ausgang der Ver⸗ handlungen es der italieniſchen Regierung ermöglichen werde, mit dem Völkerbund wieder eine der allgemeine Lage entſpre⸗ chende aktive Zuſammenarbeit aufzunehmen. Der Bericht gibt dann die Verhandlungen Madariagas mit der italieniſchen und der abeſſiniſchen Abordnung über die Abänderung dieſer italieniſchen Vorſchläge im Sinne einer ſtärkeren Beteiligung des Völkerbundes wieder und gelangt zu dem gleichfalls ſchon bekannten Ergebnis, daß der Dreizehner⸗ ausſchuß, als er in ſeiner Sitzung vom 17. April die Geſamt⸗ lage prüfte, nur ſeſtſtellen konnte, daß der Erkundungsauftrag ſeines Vorſitzenden als erledigt betrachtet werden müſſe. Der Ausſchuß, ſo heißt es weiter, ſtellte gleichfalls feſt, daß ſein Appell an die abeſſiniſche und die italieniſche Regierung vom 3. März zwar Antworten erhalten habe, die eine baldige herſtellung des Friedens erhoffen ließen, daß dieſe Hoffnungen aber für den Augenblick aufgegeben werden müßten. Die Lage ſei noch die gleiche wie zur Zeit der Entſchließung des Drei— zehnerausſchuſſes vom 23. Januar. 0 f In dieſen Entſchließungen, deren Wortlaut wird, heißt es zum Schluß, daß der Dreizehnerausſchuß im zu verfolgen. Dieſe Feſtſtellung ſei um ſo bedauerlicher, als die Völlerbundsmitglieder fortwährend von jeder der Parteien Beſchuldigungen des Gegners wegen Verſtößen oder angeb— lichen Verſtößen gegen die Grundſätze des Völkerrechts und der Moral erhielten. Tag die geſamte Jugend Deutſchlands, 3. Aus dieſen Gründen glaubt die italieniſche Abordnung, dieſe Verhandlungen unterrichtet zu werden. Als Sitz der Ver⸗ Einſtellung der Feindſeligkeiten und eine endgültige Wieder⸗ wiederholt. Augenblick nur beſchließen könne, entſprechend dem Auftrage des Völkerbundsrates vom 19. Dezember, die Lage aufmerkſam äh en! Anm und ſchaſt hende eile enme fehtef ſalen bielfac der he ſhenle Schl Sec den ren Tele Tell geſtit größe fehr et A Scher Eiſende Schnee Aller über! Ind h Loft Otten ihren nete N der 0 1. dd rr ei 5 net amt dels ſche eber er⸗ mit 1 ung ung, April 1936 — Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Für immer o DDD 2 Ochneeſchäden im Süden und Weſten des Neiche. Weite Gebiete Weſt⸗ und Süddeutſchlands, die bereits während der Oſterfeiertage durch einen Källerückfall betrof⸗ ſen worden waren, ſind jetzt abermals durch eine winterliche Anwetterkataſtrophe heimgeſucht worden. Schwerſte Schnee- und Regenſchäden ſind zu beklagen. Land- und Jorſtwirt⸗ ſchaft befürchten große Schneebruchverheerungen. Der blü⸗ hende Taunus und das badiſche Obſtbaugebiet ſind in eine weile Winterlandſchaft verwandelt. Durch den ſchweren, ſtel⸗ lenweiſe orkanartigen Schneeſturm haben ſich große Ver- kehrsſtörungen ergeben. Namentlich im Rheinland und Weſt⸗ falen waren die Schneeverwehungen ſo groß, daß die Züge vielfach Berſpätungen von mehreren Stunden erlitten. Lei- der hat die jähe Rückkehr des Winters auch mehrere Men- ſchenleben gefordert. Im Schwarzwald ſind vier ausländiſche Schüler, die ſich im Schneeſturm verirrt alten, den ſchweren Strapazen erlege. Der Zugverkehr zeitweilig lahmgelegt Wie die Reichsbahndirektion mitteilt, waren verſchie— dene Strecken durch Schneeverwehungen geſperrt. Auf ande⸗ ren Strecken traten durch Verſagen der Fernſprech⸗ und Telegraphenleitungen Verzögerungen in der Abfertigung ein. Teilweiſe waren die Kabelgeſtänge an den Bahnſtrecken um⸗ geſtürzt und mußten beſeitigt werden. Im Zugverkehr traten größere Verſpätungen ein, die ſich beſonders im Fernver⸗ kehr teilweiſe mit 2 bis 3 Stunden bemerkbar machten. Auch im ſüdweſtfäliſchen Bezirk hat der ſtarke Schneefall Verwüſtungen angerichtet. Ein großer Teil der Eiſenbahnverbindungen des Sauerlandes wurde durch die Schneemaſſen unterbrochen. Die Schneehöhe beträgt in den Tälern 50—80 Zentimeter und im Oberen Sauerland ſogar über 1 Meter. Auf den Strecken Hagen— Wuppertal Köln und Hagen—Düſſeldorf traten ſtarke Verſpätungen ein. Die Landſtraßen ſind völlig eingeſchneit. In den Städten und Orten des Sauerlandes haben Straßenbahn und Kraftwagen ihren Betrieb vorläufig eingeſtellt. Das in den Abendſtunden einſetzende Tauwetter und das Sinken der Temperaturen in der Nacht verurſachten eine Vereiſung der Oberleitungen der Telephon⸗ und Telegraphenleitungen, was zur völligen Zerſtörung führte. Angeheure Schneeſtürme im Rheinland Der außerordentlich ſtarke Schneefall, der bereits am Freitag über das Bergiſche Land, das geſamte Mittelrhein⸗ gebiet, die Eifel und den Hunsrück niederging, wuchs in der Nacht zum Sonnabend zu einem ſchweren Schneetreiben, ver⸗ bunden mit einem orkanartigen Sturm, aus. Allenthalben ſſt ſchwerer Schaden entſtanden. Daneben ſind große Stö- rungen im geſamten Verkehr zu verzeichnen. Skellenweiſe zahm der Schneeſturm ein Ausmaß an, wie man es ſeit Jahrzehnten nicht mehr beobachlet hat. Die Eifel iſt mit einer Schneedecke von ſolcher Stärke überzogen, wie man ſie kaum im Winter hat beobachten können. In der Gegend vom Nürburgring liegt der Schnee 60 bis 80 Zentimeter hoch, ſtellenweiſe ſogar, infolge Ver⸗ wehungen bis zu zwei Metern. Der Verkehr iſt faſt völlig eingeſtellt. Dasſelbe Bild bietet ſich im Hunsrück. Im Weſterwald ſind einige Bahnſtrecken vollkommen vom Schnee verweht, ſo daß Züge ausfallen mußten. Faſt ſämt⸗ liche Straßen ſind unbefahrbar. Aehnlich iſt die Lage im bergiſchen Land. Im Bereich der Reichsbahndirektion Wuppertal haben die Störungen im Eiſenbahnbetrieb ein Ausmaß angenommen, wie man es bisher noch nicht erlebt hat. Sämtliche Telegraphen⸗ und Fernſprechleitungen über Großwuppertal hinaus ſind zum größten Teil zerſtört. Nur mit Mühe konnte der Verkehr zwiſchen Hagen und Düſſeldorf bzw. Köln aufrechterhalten bleiben. Die Stadt Remſcheid war in den erſten Morgenſtunden von allem Verkehr abgeſchloſſen. In der Stadt ſelbſt liegt der Schnee ſtellenweiſe über einen Meter hoch. Die Straßenbahn mußte gänzlich ſtillgelegt werden. Fuhrverkehr iſt ebenfalls unmög⸗ lich. In der Umgebung von Remſcheid ſind die Verheerungen durch den Schneeſturm außerordentlich groß. Allenthalben ſieht man umgeſtürzte Bäume und Telegraphenmaſten. Die Lichtverſorgung iſt ſtellenweiſe geſtört. Durch das ſtarke Ab⸗ ntrennbar verbunden Neuer Kälteeinbruch ſchmelzen des Schnees beſteht größte Hochwaſſergefahr, be— ſonders für die Anlieger der Wupper. Ein Zug im Schnee ſteckengeblieben Im weſtlichen Teil des Bezirks der Reichsbahndirektion Kaſſel ſind ungeheure Schneemaſſen niedergegangen, die ſtel⸗ lenweiſe das Einſetzen von Schneepflügen nolwendig mach⸗ ken. Auf der Strecke Brilon-Wald⸗Corbach iſt ein Perſonen⸗- zug in zwei Meter hohem Schnee ſteckengeblieben; der hef⸗ tige Sturm behindert die Freilegungsarbeiten. Auch auf anderen Skrecken haben faft ſämkliche Züge durch ſtarken Schneefall und den heftigen Sturm mehr oder weniger große Verſpäktungen erlitten. Der Verkehr auf den Land rgpen iſt vollſtändig lahmgelegt. Winter in den Taunusbergen In den Taunusbergen ſetzte in der Nacht zum Freitag nach einem ſchweren Wetterſturz und Regenfällen ein ſtarkes Schneetreiben ein. So meldete der Große Feldberg am Frei⸗ tagnachmittag etwa 30 Zentimeter Neuſchnee. In zahlreichen Ortſchaften des Taunusgebietes wurden Bäume und Tele— graphenſtangen durch die Wucht des nächtlichen Sturmes um⸗ geriſſen. Durch die Temperaturen, die im Laufe der Nacht bis auf fünf Grad Kälte fielen, dürfte die Obſtblüte al⸗ lenthalbenſtark gelitten haben. Der Allgäu meldet Schneeſturm ſeit 30 Stunden. Im bayeriſchen Alpenvorland hält der Schneeſturm nun ſchon ſeit über 30 Stunden mit unverminderter Heftigkeit an. Die Verkehrsſtörungen im Allgäu nehmen einen immer größeren Umfang an. Der Kraftpoſtlinienverkehr mußte am Sonnabend völlig eingeſtellt werden. Auf den Straßen ſtehen zahlreiche Kraftwagen, die ſich nicht aus den Schneeverwe⸗ hungen befreien können, obwohl freiwillige Hilfskräfte zum Ausſchaufeln eingeſetzt ſind. Der Frühzug Kempten— Isny blieb bei der Halteſtelle Schwarzerd im Schnee ſtecken und mußte erſt ausgeſchaufelt werden. Der Perſonenzug Kemp— ten— München konnte nicht abgelaſſen werden. * Im Schneeſturm verirrt Tragiſches Unglück im Schwarzwald. Eine Gruppe von 27 engliſchen Schülern, die ſich in Deutſchland zu Beſuch aufhielt, unternahm am Freitag früh trotz ſchlechten Wetters eine Wanderung in das Schauins⸗ land⸗Gebiet. Im Laufe des Tages geriet die Wandergruppe, die un⸗ ker der Führung eines ausländiſchen Lehrers ſtand, in dich⸗ ken Nebel und ſpäter in einen Schneeſturm. Die 12- bis 18 jährigen Schüler irrten den ganzen Tag umher. Erſt am ſpäten Abend wurden ihre Hilferufe von Bewohnern der Schauinslandgemeinde Hofsgrund gehört. Die Einwohner zogen mit Schlitten hinaus, um die Jungen zu bergen, was in dem etwa einen Meter hohen Schnee nicht ſehr leicht war. Leider waren vier Schüler infolge der ausgeſtandenen Stra- pazen geſtorben. Iwei der Jungen mußten in beſorgnis⸗ erregendem Zuſland in die Freiburger Klinik gebracht wer⸗ den, wo einer von ihnen in den frühen Morgenſtunden des Sonnabend ebenfalls ſtarb. Die übrigen 21 Schüler werden mit ihrem Lehrer in Hofsgrund ſolange betreut, bis ſie wie derhergeſtellt ſind. Sämtliche ködlich verunglückten Schüler ſtammen aus London. Das tragiſche Geſchick der fünf engliſchen Schüler, die fern ihrer Heimat infolge eines kataſtrophen Naturereigniſſes auf ſo furchtbare Weiſe ums Leben kamen, wird in ganz Deutſchland aufrichtiges Mitgefühl erwecken. Das Beileid des RNeichsaußenminiſters Der Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath nahm während der Trauerfeier für Botſchafter von Hoeſch Gelegen⸗ heit, dem engliſchen Botſchafter Sir Erie Phipps ſein Beileid zu dem bedauerlichen Unglück auszudrücken, dem fünf junge Engländer im Schauinsland⸗Gebiet zum Opfer gefallen ſind. Hannover, 20. April. Nach Mitteilung der Veichsbahn⸗ direktion wurde auf der Strecke Schönebeck—lumenberg auf dem unbeſchrankten Ueberweg zwiſchen Oelsleben und Bahrendorf ein Perſonenkraftwagen überfahren. 3 Die Schneeſtürme in Württemberg 1,50 Meter Schnee am Kniebis, 3 Meter hohe Schnee⸗ verwehungen. Stuttgart, 20. Die unerwarteten und andauernden teefälle der letz⸗ ten Tage, die neben dem Allgäu beſond den württember⸗ giſchen Schwarzwald heimgeſucht haben, waren, wie ſich jetzt überſehen läßt, von einer Heftigkeit, wie ſie im tiefſten Winter nicht zu verzeichnen geweſen iſt. Mächtige Schneeſtürme brauſten u Höhen, die am Samstag mit meter waren. So meldet Kniebis eine Schneehöhe von durch April. ochen über die e bedeckt aldkurort. als 1,50 Meter. Die Häuſer des! ſe recht ein⸗ geſchneit und von der 5 n Der Verkehr iſt vi zelegt, da infolge der bis zu 3 Metern hohen teeverwehungen ein Durchkommen einfach unmöglich iſt. Ueberall ſind Arbeits⸗ kolonnen und Schneeſchipper einge tzt worden, um die nötig⸗ ſten Zugänge zu den Häuſern zu ſchaffen. Zahlreiche Schnee⸗ brüche haben in den Waldkulturen erheblichen Schaden an⸗ gerichtet. Wie aus dem württembergiſchen Oberland noch ergän⸗ zend zu berichten iſt, wurde die Stromer ſorgung der Städte Ravensburg und Friedrichsha fen teilweiſe unterbrochen, da durch den anhaltenden heftigen Schnee⸗ fall mehr als 30 Leitungsbrüche erfolgten. Aus verſchiedenen Teilen des Landes liegen Meldungen über e mpfindliche Störungen des Eiſenbahn⸗, Poſt⸗ und Telefonverkehrs vor. Auf der Strecke Gmünd— Göppingen wurden durch den Schneeſturm mehrere Bäume entwurzelt. Zwiſchen Crails⸗ heim und Aalen wurden nicht weniger als 40 Fernſprech⸗ maſten umgeriſſen und im Welzheimer Wald eine Reihe von Telefonleitungen zerſtört. Die Folgen des Schneewetters machen ſich bereits in einem raſchen Anſchwellen verſchiedener Flüſſe unliebſam be⸗ merkbar. Bei Großheppach trat die Rems über ihre Ufer und überſchwemmte die Wieſen. Auch der Neckar iſt teilweiſe ufervoll. Alfred Noſenberg in Dresden Die geiſtige Freiheit und Forſchungsfreiheit. Dresden, 20. April. In Zuſammenhang mit der Weihe des erſten Kamerad⸗ ſchaftshauſes des NS-Studentenbundes fand in Dresden im Ausſtellungspalaſt eine Kundgebung ſtatt, in deren Mittelpunkt eine Rede des Reichsleiters Roſenberg ſtand. Er ſprach zu dem Thema: Die geiſtige Revolution des Na⸗ tionalſozialismus. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung habe ſich nie dar— über getäuſcht, daß die Probleme tiefer gelegen hätten, als an der Oberfläche des politiſchen Kampfes zu erkennen ge⸗ weſen ſei. Es habe zu Beginn des nationalſozialiſtiſchen Kampfes den Mut erfordert, für dieſes Jahrhundert, für dieſe Zeit einzutreten, ohne viel zu fragen, was unſere Väter und Großväter gedacht haben. Inmitten der geiſti⸗ gen und politiſchen Zerrüttung ſei ſeinerzeit der Nationalſo⸗ zialismus auf die Suche nach der Einheit des Lebens ge⸗ gangen. Er habe ſich in der Einheit von Leib, Seele und Geiſt gefunden. Das ſei kein Materialis⸗ mus wie manche Gegner heute noch behaupteten. Denn der Nationalſozialismus proklamiere nicht, daß der Leib allein die Grundlage aller geiſtigen und ſeeliſchen Fähigkeiten ſei. Er ſage nur, daß die Raſſe die Außenſeite der Seele und die Seele die Innenſeite der Raſſe ſei. Damit ei allerdings eine geiſtige Revolution angebahnt, die heute ſchon das Denken von 60 Millionen Deutſchen beſtimme. Mit großem Ernſt wandte ſich Reichsleiter Roſenberg ſodann gegen den Vorwurf, der auch aus ſonſt Deutſchland durchaus wohigeſinnten Kreiſen der gelehrten Welt erhoben worden ſei, daß nämlich in Deutſchland die geiſtige Freiheit und die Forſchungsfreiheit unterdrückt werde. Dieſer als ſehr ſchmerzlich empfundene Vorwurf richte ſich insbeſondere auch gegen die deutſchen Univerſi—⸗ täten und Hochſchulen. „Wir ſind allerdings“, ſo erklärte Reichsleiter Roſen⸗ berg,„der Aeberzengung, daß im erſten Aufräumungspro⸗ zeß der deutſchen Revolution Dinge vorgekommen ſind, die abſolut notwendig waren und daß von den deulſchen Hoch⸗ ſchulen diejenigen vertrieben werden mußten, die die Frei⸗ heit der Beſchimpfung des deulſchen Volkes verwechſelten. Wenn wir nunmehr daran gehen, auch die Verkreter unſerer Anſchauung auf die Lehrſtühle der Hochſchulen zu bringen, ſo holen wir damit nur elwas nach, was die einſtmaligen Menſchen der geiſtigen Freiheit verabſäumt haben. Wir ſehen in den deutſchen Hochſchulen nicht nur die Ver⸗ treter alter Anſchauungen, ſondern wir glauben, daß ſie die Aufgabe haben, das neue Leben unſerer Zeit zu verkünden und zu verkörpern. „Wir leben heute“, ſo fuhr Roſenberg fort,„in einer ganz großen Epoche der Wellgeſchichte, wie ſie nur ſelten einmal aus dem Schoß der Jahrtauſende enkſtehen. Schon heute wird durch die nationalſozialiſtiſche Revolution, auch wenn ſie eine rein deutſche Angelegenheit iſt. das Geſicht Europas für die kommenden Jahrhunderte gezeichnet. Erſt 0 die wird auch die Völkerwanderung im kiefſten Sinne endet.“ Das Rätſel des Eichener Sees O Schopfheim, 19. April. Der Eichener See, deſſen zeit⸗ weiliges Verſchwinden und Wiederauftreten den Wiſſenſchaft⸗ lern ſo manche Rätſel aufgegeben hat, iſt wieder ganz ver⸗ ſchwunden, nachdem er mit Eintritt des Winters ausgetreten war und im Laufe der Zeit einen anſehnlichen Waſſerſtand er⸗ reicht hatte. Nun iſt es wieder trocken auf dem 6 bis 8 Morgen großen Wieſen⸗ und Feldgelände geworden und vor Herbſt wird ſich der See wohl kaum mehr zeigen. Der See wird bekanntlich von unterirdiſchen Quellen geſpeiſt und zwar nimmt man nach neueren geologiſchen For⸗ ſchungen an, daß dieſe unterirdiſche Waſſerzufuhr von der Hohen Möhr her erfolgt. Sind die Niederſchläge nun ſehr reich, ſo kommen die Waſſermaſſen zutage. Das von den Quellen ausgewaſchene Kalkgeſtein fordert dieſen Vorgang noch beſonders. Noch wenig bekannt iſt die Tatſache, daß dieſer eigenartige See ein ganz merkwürdiges Krebstier be⸗ herbergt. Dieſe treten beim Erſcheinen des Sees in großen Mengen auf, um dann beim Zurückgehen ſpurlos wieder zu verſchwinden. Die beſonders ſeltſamen Lebensgewohnheiten dieſer etwa einen Zentimeter großen Krebſe ſind zurzeit noch Gegenſtand eingehender wiſſenſchaftlicher Unterſuchungen der Zoologen. — * Aus Nah und Fern Frankfurt a. M.(Zeugenbeeinfluſſung in einem Ebeſcheidungsprozeß.) Die Große Straf⸗ kammer verhandelte in zweitägiger Sitzung gegen die ge— ſchiedene Ehefrau Lucy S., die ſich über zwei Monate in Unterſuchungshaft befand, aber wegen Haftunfähigkeit aus der Haft entlaſſen wurde. Die vierzigjährige Angeklagte, die mit einem Beamten verheiratet war, verſuchte in dem Eheſcheidungsprozeß vier Zeugen zu einer falſchen Ausſage zu verleiten. Die Ehe wurde aus beiderſeitigem Verſchul⸗ den geſchieden. Die Angeklagte verleitete einen anderen Zeugen zur Abgabe einer falſchen eidesſtattlichen Verſiche⸗ rung. Dieſe wurde nicht bei Gericht eingereicht, ſondern verblieb in den Händen eines Rechtsanwalts. Die Straf⸗ kammer verurteilte die Angeklagte zu eineinhalb Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Eine Anrechnung der Unterſuchungshaft fand nicht ſtatt, weil die Angeklagte bis zuletzt geleugnet hatte. Bei der Strafzumeſſung be— rückſichtigte das Gericht, daß die Angeklagte lungenkrank iſt. Hätte es ſich bei der Angeklagten um eine geſunde Perſon gehandelt, dann hätte ſie eine weit höhere Strafe bekommen. * Wiesbaden.(Rechtsſtreit um den Aus- ſchank des Kochbrunnenwaſſers.) Am 3. April dieſes Jahres iſt ein Rechtsſtreit einiger Wiesbadener Ho⸗ telbeſitzer. gegen die Stadt Wiesbaden aus Anlaß des be— abſichtigten Ausſchanks von Kochbrunnenwaſſer in den neuen Kolonnaden vor der 3. Zivilkammer des Landge— richts verhandelt worden. Eine Entſcheidung des Gerichts ollte dieſer Tage verkündet werden. Da die Parteien nach der Verhandlung noch weitere Schriftſätze eingereicht haben, die eine neue mündliche Verhandlung erforderlich machen, hat das Gericht beſchloſſen, nochmals in die münd⸗ liche Verhandlung einzutreten, und hat mit Rückſicht auf die Bedeutung und Dringlichkeit der Sache bereits für die nächſte Woche eine Sonderſitzung unter Zuziehung Parteien des Rechtsſtreits anberaumt. Wenn die Angele⸗ genheit in dieſer Verhandlung nicht durch eine Einigung der Parteien beigelegt wird, wird der Oeffentlichkeit im Anſchluß an die Verhandlung ein kurzer Bericht über den Sach- und Streitſtand bekanntgegeben werden. Wiesbaden.(Einem Schwindler das Hand⸗— werkeggelegt.) Die Kriminalpolizei konnte einem raffi⸗ niertem Betrüger das Handwerk legen. Der in Wiesbaden geborene Bernhard Lendle, der ſchon erheblich vorbeſtraft iſt und wieder eine Reihe Betrügereien auf dem Kerbholz hat, konnte ſich in den letzten Monaten in verſchiedenen Städten verborgen halten. Er erſchwindelte ſich größere Geldbeträge, um große Poſten Warenſendungen einzulöſen. Seine Schecks hatten aber keine Deckung. Mit ſeiner Eiſen⸗ bahnnetzkarte bereiſte er ein größeres Gebiet und betrog der jeden, der ihm begegnete. In dieſen Tagen wurde er in Wiesbaden durch Kriminalbeamte auf der Straße ver— haftet.„ Limburg.(Ein Jahr Zuchthaus für ein ge⸗ fälſchtes Teſtament.) Das Limburger Schöffengericht verurteilte den 70jährigen Karl Wengenroth aus Gemünden bei Weſterburg wegen Fälſchung eines Teſtamentes in ge⸗ winnſüchtiger Abſicht zu einem Jahr Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverluſt. Der Staatsanwalt hatte zwei Jahre Zuchthaus beantragt. Das angebliche, zu ſeinen Gunſten ab⸗ gefaßte und ſeiner Obhut übergebene Teſtament eines Händ⸗ lers aus Weſterburg, deſſen Schuldner er war, hatte den auf der Anklagebank ſitzenden Greis zu Fall gebracht. Obwohl er glaubte, bei der Fälſchung recht ſchlau vorgegangen zu ſein, war es dem Schriftſachverſtändigen Dr. Popp⸗Frankfurt a. M. leicht, die von der Hand des Angeklagten ſtammende Fälſchung einwandfrei nachzuweiſen. Außerdem wurde der Angeklagte von ſeiner Frau und dem Stiefſohn, mit denen er jetzt in Feindſchaft lebt, und die beide von ſeiner Fälſchung wußten, der Täterſchaft bezichtigt. * Camberg(Kreis Limburg).(Ein Denkmal der Kameradſchaft.) Die SA⸗Kameraden des Sturmes 7/87 Camberg haben hier ein Denkmal der Kameradſchaft und Hilfsbereitſchaft geſchaffen. Nachdem die Stadt Cam⸗ berg zur Förderung des Siedlungsgedankens einem SA— Mann ein Grundſtück koſtenlos zur Verfügung geſtellt hatte, fanden ſich bald freiwillig Kameraden ein zum Bau eines Eigenheims. Auch zahlreiche Bauern und ſonſtige Volksgenoſſen ſtellten ſich bereitwilligſt zur Verfügung und führten vor allem die Anfuhr der Baumaterialien koſten⸗ los durch. So iſt das Haus nun ſchon im Rohbau fertig. Es iſt ſehr geräumig und enthält zwei Wohnungen mit ſe drei Zimmern und Küche. Durch Vermietung der einen Wohnung iſt die Verzinſung des Kapitals ſichergeſtellt. Der ſchönſte Dank wird aber allen Helfern ſein, hier in einem wahren Gemeinſchaftsgeiſt einem Volksgenoſſen geholfen zu haben. Darmſtadt.(Sperrung der Ortsdurchfahrt Seeheim.) Wie die Provinzialdirektion mitteilt, iſt die Ortsdurchfahrt Seeheim im Zuge der Landſtraße Eber⸗ ſtadt Jugenheim wegen Legung der Schienengeleiſe für die elektriſche Straßenbahn durch die Heſſiſche Eiſenbahn Ack. in Darmſtadt vom 16. April bis 25. April für Kraft⸗ fahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art geſperrt. Der Umweg für den Durchgangsverkehr für die Laſtkraftfahrzeuge geht über Bickenbach, während für die übrigen Fahrzeuge der Umweg innerhalb des Ortes möglich iſt. Offenbach.(In der Pfuhlgrube ertrunken.) Die 67 Jahre alte Frau des Landwirts Heberer in Bieber fiel in eine offene Pfuhlgrube und ertrank. Gießen.(Ein umfangreiches Hügelgräber⸗ feld.) In dem Walde in der Nähe des Dorfes Kirchgöns 1 7 1 wurde bei Rodungsarbeiten ein umfangreiches Hügelgrä⸗ berfeld erſchloſſen, das unter fachmänniſcher Leitung gegen⸗ wärtig geöffnet wird. Insgeſamt handelt es ſich dabei um 30 Gräber aus der Hallſtattzeit, aus denen man viele wert- volle Funde bergen konnte. Die Funde wurden dem Ober⸗ heſſiſchen Muſeum in Gießen zugeführt. * Kurze Meldungen Darmſtadt. Bei dem am Donnerstag morgen auf der Griesheimerſtraße von einem zur Autobahn einbiegenden Kraftwagen getöteten Motorradfahrer handelt es ſich um den 27jährigen Gerichtsaſſeſſor Erich Pullmann, der Truppführer im SA-Sturm 12/11 war. Eberſtadt. Poſtmeiſter Hennicke beging ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. Bis vor zwei Jahren ſtand er in Laubach in Oberheſſen. „Reinheim Unterfeldmeiſter Friedrich vom hieſigen Ar⸗ beitslager iſt an einem Herzſchlag verſchieden. Friedrich ſtammte von Ober-Ramſtadt. Offenbach. In der Hebeſtraße kam ein Burſche, der ſich mit dem Fahrrad an einen Laſtwagen angehängt hatte, zu Fall und mußte mit beträchtlichen Geſichtsverletzungen zum Arzt gebracht werden. Groß-Rohrheim. Der Maurer Bode verunglückte auf einer Motorradfahrt in der Nähe von Kirſchhauſen. Er elbſt blieb unverletzt, während ſeine mitfahrende Mutter chwere mere Verletzungen erlitt. Mannheim, 18. April. i Nationaltheater Mannheim. Intendant Friedrich Brandenburg inſzeniert Friedrich Bethge's„Marſch der Ve⸗ teranen“, der am Dienstag, den 21. April, zum erſten Male im Nationaltheater erſcheint. Das Schauſpiel, das ſchon auf vielen deutſchen Bühnen gegeben wurde, kommt jetzt auch in München im Rahmen der Reichstheaterwoche heraus. 6000 Mark veruntreut. Das Schöffengericht verur⸗ teilte den 38 Jahre alten Friedrich Becker, aus Mannheim, wegen Betrugs in 27 Fällen, eines Betrugsverſuchs in Tat⸗ einheit mit Urkundenfälſchungen und Anterſchlagungen zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr 7 Monaten. Der Ange⸗ klagte war Vertreter verſchiedener Verſicherungsgeſellſchaften für Kraftfahrzeuge und benützte die Prämien bei Aufnahmen, um ſeiner Geldnot abzuhelfen, bis er wieder einen ande⸗ ren Betrag erhielt, mit dem er die früheren Anträge endlich ausführte, teilweiſe lieferte er die Verſicherungsankräge gar nicht ab. Wurde ein kleiner Schaden der Verſicherten gemel⸗ det, dann zahlte er ihn aus der eigenen Taſche. Er ſpielte alſo ſelbſt die Verſicherung, weil er das für ein reelles Geſchäft anſah und hatte das Gluͤck, daß kein hoher Schadensanſpruch gemeldet wurde, den er nicht hätte decken können. Insge⸗ ſamt belaufen ſich die Schiebungen auf etwa 6000 Mark. Der gute Doktor Nübezahl mm, ODriginalroman von Anton Schwab „Er hat geſagt, mir fehlte gar nichts! Ich ſei zu dick und ich ſollte früh um 5 Uhr aufſtehen und die Kühe melken, ſollte arbeiten wie eine Stallmaad, ſonſt würde ich in einem Jahr einer... Tonne ähnlicher ſehen, als einer Tanne.“ „Das hat er geſagt?“ „Ja! Und als ich ihn zurechtwies, als er zu mir liebe Frau ſagte, als ich ihm bedeutete, daß ich gewöhnt bin, mit gnädige Frau angeredet zu werden, da hat er geſagt... davon könnte er mich nicht heilen!“ Jeder andere hätte ſich jetzt das Lachen nicht ver— kneifen können, aber Prinxheim blieb ganz ruhig. Er ahnte nicht, daß ſeine Tochter Oſſi hinter der Tür ſtand, und alles mitangehört hatte, daß ſie ſich krampfhaft Mühe gab, nicht in ein Gelächter auszubrechen. „Das iſt eine Unverſchämtheit!“ ſtieß Prinxheim hervor und ſchien einmal wirklich erregt zu ſein.„Ich werde den Feldhammer ſofort zu mir kommen laſſen und ihm gründlich Beſcheid ſtoßen und das in deiner Gegenwart.“ Er ging zum Apparat und ließ ſich mit dem Arzt verbinden. A* Eben hatte der letzte Patient die Sprechſtunde Feld⸗ hammers verlaſſen und Dr. Feldhammer rüſtete ſich, zu ſeinen Patienten zu fahren. Da klingelte das Telefon. Unwirſch meldete ſich Feldhammer, denn er liebte die Quaſſelſtrippe nicht. „Ernſt von Prinxheim“ meldete ſich die bekannte Stimme, die der Doktor kaum erhören konnte,„wollen Sie ſofort zu mir kommen, Herr Dr. Feldhammer“ Im erſten Augenblick wollte der Arzt grob werden, aber er riß ſich zuſammen, und fragte kühl:„Iſt je⸗ mand krank geworden?“ „Nein, ich wünſche Sie zu ſprechen! Und zwar ſofort, Herr Doktor Feldhammer!“ Jetzt wars aber mit des Arztes Beherrſchung vorbei. „Was? Sie.. wünſchen, daß ich ſofort zu Ihnen komme? Bedaure, jetzt gehört meine Zeit meinen Kran⸗ ken! Ich habe ſiebenundzwanzig Kranke zu beſuchen! Wenn ich damit fertig bin, dann komme ich zu Ihnen!“ Die kräftige Art ſchien Prinxheim für einen Augen⸗ blick die Sprache zu verſchlagen. „Herr Doktor, ich verlange...!“ Aber da hatte Feldhammer ſchon eingehängt, und wenige Augenblicke ſpäter fuhr er unten mit dem kleinen Wagen davon. * Oſſi, die jüngſte Tochter der Prinxheims— immer⸗ hin ſchon fünfundzwanzig Jahre alt— ſuchte Frank in ſeinem Büro auf. „Gute Laune, Kuſinchen?“ fragte Frank nachläſſig. Oſſis Errſcheinung war nicht ſein Typ, ſie hatte ihm zuviel Gefühl, war zu impulſiv, zu wenig beherrſcht. Dabei war ſie ein hübſches Mädchen mit regelmäßigen Zügen und das dunkelblonde Haar paßte gut zu dem hellen Teint. „Ach, ja, Frank! Habe ich gelacht! Denke Dir, eben war Tante bei Papa iſt!“ Unter viel Lachen erzählte ſie ihm alles, was ſie aufgeſchnappt hatte und Frank ſtimmte jetzt in ihr Lachen ein. „Ein verteufelter Burſche, dieſer Doktor! Aber ich glaube nicht, daß ſich dein Vater das bieten läßt! Paß auf, er ſchmeißt ihn raus!“ „Das wäre ſchade! So was Friſches, Wohltuendes fehlt doch gerade in unſerem elenden Neſt! Papa ſollte ihn einladen, wenn wir Geſellſchaften geben. Es müßte dann doch Spaß machen, wenn der Doktor einmal grob wird! Jedenfalls... den Doktor ſchaue ich mir einmal an.“ „Und wenn er dann grob kommt? Wenn er merkt, daß dir nichts fehlt?“ „Gegen eine Dame wird er beſtimmt nicht grob ſein, beſonders nicht gegen die Tochter ſeines Arbeit⸗ gebers.“ „Haſt du eine Ahnung, der macht keine Unterſchiede!“ „Dann ſoll er mich aber kennen lernen! Ich kann dann auch ſehr grob werden!“ Ihre Augen blitzten kampfesluſtig. „Ich will dir was ſagen, Kuſinchen, der Doktor iſt mir ſogar grob gekommen und ich habe mir nicht ge⸗ traut den Mund aufzutun! Ich! Vergiß das nicht, ich, der nach deinem Urteil die größte Schandſchnauze von Kollmenbergen und umliegende Ortſchaften hat! Das gibt dir am beſten ein Bild!“ a Doktor Feldhammer kannte die Villa, die von einer Frau Renate Cramm bewohnt wurde. Sie lag am Rande der Stadt und wirkte vornehm und gepflegt. Als er klingelte, kam ihm der Junge ſchon entgegen⸗ gelaufen. „Ach... daß Sie kommen, Herr Doktor!“ ſagte er aufatmend.„Sie machen unſer Mütterchen wieder ge⸗ ſund.“ „Wenns der liebe Gott will, ja, mein Junge! Hat ſich der Zuſtand gebeſſert?“ Der Junge ſchüttelte traurig den Kopf. „Nein... Mutter hört gar nicht mehr, wenn ich etwas ſage!“ N Doktor Feldhammer hatte mit einem Schlage ein Gefühl der Angſt und er beſchleunigte ſeinen Schritt und ſtand bald in der Diele. Sein Herz zog ſich ſchmerzhaft zuſammen, denn in der Diele kauerten auf Stühlen noch drei andere Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren und zeigten verweinte verängſtigte Geſichter. Der Doktor betrat das Krankenzimmer und ſah eine Frau, die zwiſchen fünfunddreißig und vierzig Jahren alt ſein mochte, bewegungslos im Bett liegen. Eiligſt ging er an die Unterſuchung. Die Kranke erwachte aus halber Bewußtloſigkeit und ſah den Arzt erſchrocken an. „Sie ſind krank, Frau Cramm!“ ſagte der Arzt.„Ich bin Dr. Feldhammer und möchte Ihnen helfen!“ Da begriff ſie ihn und lag ganz ſtill, als er ſie unterſuchte. Doppelſeitige Lungenentzündung! lautete der Be⸗ hör nur zu, was da paſſiert fund. 7 Der Doktor tat, was er als Arzt zu tun hatte. Der älteſte Junge ſauſte mit dem Rade nach der Apotheke, holte Eis und alles was benötigt wurde. Die Kranke lag weiter in halber Bewußtloſigkeit. Plötzlich wachte ſie auf und ſchrie den Doktor an: „Meine.. meine... Kinder... ſind ſo allein?“ Das Wort ſchnitt dem Arzt ins Herz und er be⸗ ruhigte ſie:„Frau Cramm“ ſagte er ruhig,„ich laſſe ſofort meine Schweſter kommen. Sie iſt eine gute Frau und wird ſich um die Kinder und Sie bekümmern! In zwei Stunden komme ich ſelber wieder und dann wollen wir alles tun, damit Sie wieder geſund werden, und das recht bald! Aber Sie müſſen es wollen.“ Die Kranke nickte ihm dankbar zu. 5 Der Arzt verließ das Zimmer und vier Paar Kinder⸗ augen ſahen ihn flehend an. Er nahm das Jüngſte, einen Jungen von vielleicht vier Jahren hoch und ſagte:„Wie heißt du denn?“ „Toni, Onkel!“ antwortete der Kleine ſchüchtern. „Nun ſei recht ſchön brav!“ ſprach Feldhammer gütig und ſetzte ihn wieder nieder.„Damit Mütter⸗ chen recht bald geſund wird!“ Dann wandte er ſich an Heiner. „Habt ihr ein Mädchen im Hauſe?“ 5 „Gehabt, Herr Doktor“ entgegnete Henner.„Vor⸗ geſtern iſt ſie gegangen. Sie hat geheiratet.“ „So, dann ſeid ihr alſo ganz allein! Hört mal zu, ich ſchicke euch meine Schweſter, die wird ſich um eure Mutti und um euch vier kümmern. Wenn ihr recht brav ſeid, dann wird ſie euch recht liebhaben.“ Ein Schein der Freude ging über die Geſichter der Vier. Ganz bewegt ſah es der Arzt Dann fuhr er ſchnurſtracks nach Hauſe und Kate ſtaunte nicht wenig, als der Bruder mit einem Male aufgeregt über die Schwelle ſtolperte. „Kate!“ ſagte Dr. Feldhammer aufgeregt,„du mußt ſofort eine Krankenpflege übernehmen. „Was iſt denn los, Helmer? Du biſt ja ganz auf⸗ geregt!“ „Ein ſchlimmer Fall, Kate! Frau Renate CEramm, du weißt, die am Rande der Stadt in dem ſchönen gepflegten Landhauſe wohnt, die iſt ſchwer krank ge⸗ worden. Doppelſeitige Lungenentzündung! Große Ge⸗ fahr! Ueberſtehen ja viele, aber die Kranke iſt ſo apa⸗ thiſch, der Lebenswille ſcheint zu fehlen! Und.. vier Kinder ſind da! Kate, vier Kinder, eins immer lieber wie das andere! Das Jüngſte wohl vier Jahre, der älteſte, ein Junge von 12 Jahren! Ach es iſt furchtbar!“ „Gleich, ja, gleich, Helmer! Ich will nur Frau Rinke Beſcheid ſagen, daß ſie ſich um den Haushalt etwas kümmert!“ „Tus! Und eile dich! Nimm' dich der Kinder an, Kate! Es wäre ja nicht auszudenken, wenn die Frau ſtürbe! Aber... ich habe Sorge Kate!“ Er nickte ihr erregt zu und war im Nu wieder fort, um ſeine Kranken treulich zu beſuchen. f — Punkt 13.15 Uhr meldete der Diener Prinxheim den Doktor Jeldhammer. Frau Görtz war noch bei ihrem Bruder. „Soll warten!“ entſchied Prinxheim wütend. Der Diener taunte denn ſo wütend hatte er den Chef noch nie geſehen. N. 5 a Dr. Feldhammer wartete, fünf Minuten, zehn Minu⸗ ten, aber dann wurde es ihm zu bunt. Fortſetzung folgt.) Mach 0 allefe Burlh it fo Mann ſelbſt! 0 Donne. mit de Vottra na“ (ite S 0 etſch mib e bla 1159 Nl 9 0 un t m fülls halte Nohen Qlerm dt t detſam lung 150 fer en. Du Ftoſtge ge md M D. 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Erſt in neuerer Zeit wurde durch die Ausſage eines Mannes, der nunmehr ebenfalls ſeiner Aburteilung wegen Brand- ſtiftung entgegenſieht, der Verdacht wieder auf Mutter ge⸗ lenkt. Mutter und der Zeuge Vogt hatten ſich unter reich⸗ lichem Alkoholgenuß im Jahre 1928 gegenſeitig„Geſtänd⸗ niſſe“ gemacht. Vogt konnte aber ſein Wiſſen nicht für ſich behalten. Der Oberſtaatsanwalt geißelte die ſchlechte Brand⸗ moral, die gerade in Altenſchwand zu zahlreichen Brand— ſtiftungen geführt habe. Er beantragte gegen den Angeklagten Mutter zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus und Aber⸗ kennung der buͤrgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre. Das Gericht ſchloß ſich dieſem Antrag an. Seidelberg.(Fahrraddieb feſt genommen.) Feſtgenommen wurde ein Mann, der im Januar os. Is. einem Studenten ein Fahrrad geſtohlen hatte. Das Rad wurde dem Eigentümer wieder zugeſtellt. Walldürn.(Brand im Schotterwerk.) In der Nacht brach in dem Schotterwerk von Englert und Gaukel, das an der Waldſtetter Straße bei der Fiegerskapelle liegt, ein Brand aus. Der Holzbau und die darin untergebrachten Maſchinen wurden vernichtet. ) Pforzheim.(Ein 80 jähriger Turner) Der älteſte aktive Turner des Pforzheimer Turnkreiſes, Fritz Burkhardt, vollendete ſein 80. Lebensjahr. Der Altersjubilar iſt noch ungewöhnlich rüſtig, turnt noch fleißig mit in der Männerriege der Turngemeinde 1888 und beſtellt auch noch ſelbſt ſeinen Acker. () Baden⸗Baden.(Furtwängler dirigiert.) Am Donnerstag, den 30. April, wird Dr. Wilhelm Furtwängler mit den Berliner Philharmonikern ein Konzert geben. Die Vortragsfolge umfaßt drei Vorſpiele aus Pfitzners„Pale⸗ ſtrina“, die dritte Sinfonie von Brahms und als Einleitung eine Sinfonie Haydns. () Neuweier bei Bühl.(Von einem Baum ſt a mn m erſchlagen.) Der 20 Jahre alte Bernhard Weis war mit einigen Arbeitskameraden beim Sägewerk Meier mit dem Abladen von Langholz beſchäftigt. Dabei kam ein Stamm ins Rutſchen und traf den unten beim Wagen ſtehenden Weis, der die Warnungsrufe ſeiner Kameraden offenbar überhörte, zo unglücklich, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Fall iſt umſo tragiſcher, als der Vater vor einigen Monaten eben⸗ falls durch Unfall ums Leben gekommen iſt. 2 Riechlinsbergen bei Breiſach.(den Froſt abge⸗ halten.) Um den durch den Froſt in den Weinbergen drohenden Schaden zu verhüten, wurde in der Nacht auf Ostermontag die hieſige Einwohnerſchaft auf Veranlaſſung der Gemeindebehörde alarmiert. Beim Gaſthaus zur Stube verſammelten ſich die Männer, alt und jung, und nach Ein⸗ teilung ging es nachts 2 Uhr hinaus in die Reben, wo bald 150 Feuer gemacht und bis morgens 7 Uhr unterhalten wur⸗ den. Durch die ſtarke Rauchentwicklung war es möglich, jeder Froſtgefahr zu begegnen. Zell(Wieſental).(Vermißt.) Die hier lebenden Angehörigen des in Triberg bisher beſchäftigt geweſenen kaufmänniſchen Angeſtellten H. Grether ſind in großer Sorge um den Verbleib des jungen Mannes, der ſeit Anfang des Monats vermißt wird. Trotz eifriger Nachforſchungen hat man weder in Triberg noch in ſeiner Heimat ein Lebens- zeichen erhalten können. — Neckarweſtheim, OA. Beſigheim.(Schwerer Ver⸗ lehrsunfall.) Der 73 Jahre alte Landwirt Ludwig Zeller wollte mit ſeinem Pferdefuhcwerk in einen Feldweg einfahren, als er plötzlich von dem dreirädrigen Kleinauto eines Lauffener Gärtners angefahren und zu Boden ge⸗ worfen wurde. Der Anprall war ſo ſtark, daß ſogar das Kleinauto umgeworfen wurde und der Lenker aus dem Fenſter herausſteigen mußte. Der Wagenführer kam mit dem Schrecken davon, die Verletzungen des Fuhrwerksbeſitzers ſind jedoch nicht unbedenklich. Autohöſe für den Fernlaſtwagenverkehr Mannheim, 18. April. Der Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen hat am 1. April 1936 ſeine geſetzliche Re⸗ gelung erhalten. Der Reichsbahn, als ſtaatlichen Träger des Schienenverkehrs, ſteht jetzt der Reichs⸗Kraftwagen⸗Betriebs⸗ verband als Betreuer des privatwirtſchaftlichen Kraftwagen⸗ wertehrs als ebenbürtiger Verkehrsträger gegen⸗ über. Am gleichen Tage, an dem dieſer Verband ſeine Tätigkeit aufgenommen hat, iſt auch der erſte Autohof unter Führung des Reichs⸗Kraftwagen⸗Betriebsverbandes errichtet worden und zwar in Köln. Damit ſind nun insgeſamt acht Autohöfe in Deutſchland dem Verkehr übergeben worden. Der Autohof Köln bedeckt ein Areal von 4500 Quadratmetern, das 30—40 Laſt⸗ zügen Unterſtellmöglichkeit gewährt. Eine Tankſtelle gibt den Fernfahrern Gelegenheit, bequem ihre Brennſtoffvorräte zu ergänzen. Eine Vorrichtung zur Wagenwäſche iſt ebenfalls vorhanden. Später ſoll eine kleine zweckmäßig ausgeſtattete Reparaturwerkſtätte die Anlage vervollſtändigen. In dem Ge⸗ bäude iſt die Laderaumverteilungsſtelle mit den notwendigen Büroräumen untergebracht. Für die Unterbringung der Fern⸗ ſahrer iſt in ausreichendem Maße Vorſorge getroffen. Eine behaglich eingerichtete Kantine und verſchiedene Aufenthalts- räume ſtehen den„Kapitänen der Landſtraße“ zur Verfügung. Im erſten Stockwerk liegen die Schlafräume mit 19 Betten. Weder Tuſchräume noch Zentralheizung fehlen. Autohöfe dieſer Art wird man in Zukunft an allen für den Verkehr bedeutſamen Orten antreffen. Mannheim iſt der zweigrößte Platz Deutſchlands im Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen. Mannheim wird im Kraftwagen⸗Güterfernverkehr nur noch von Hamburg übertroffen. Nun drängen die Verkehrsverhält⸗ niſſe in Mannheim an und für ſich ſchon zu einer Löſung, wegen der erſchwerten Verkehrsregelung in den Quadraten und wegen des großen Mangels an Parkplätzen. Es iſt uner⸗ 221 daß die Stadt Mannheim ſchnellſtens einen Autohof erhält. Mannheim iſt angeſichts der Bedeutung ſeines Güter⸗ fernverkehrs mit Kraftfahrzeugen zum Sitz des Bezirks⸗ beauftragten des Reichs⸗Kraftwagen⸗Betriebsverbandes . Widweſtdeutſchland(Baden, Pfalz, Saargebiet) beſtimmt orden. Das Heſſiſche Gteuergeſetz für 1936 Grundſteuer wie im Vorjahr.— Der Landesdurchſchnitt der Realſteuerſätze. Darmſtadt. Das hier erſchienene Heſſiſche Regierungs⸗ blatt Nr. 5 enthält das Steuergeſetz für das Rechnungsjahr 1936, das von dem Herrn Reichsſtatthalter als Führer der Landesregierung verkündet wird. Nach dem Geſetz bleibt für das Rechnungsjahr 1936 die ſtaatliche Grundſteuer unerhoben, inſoweit ſie auf land⸗ wirtſchaftlich, forſtwirtſchaftlich oder gärtneriſch genutzten Grundſtücken einſchließlich der Weinberge ruht. Grund— ſteuerpflichtig bleiben die Gebäude nebſt Zubehör, der zu⸗ gehörige Hofreitegrund und die damit zuſammenhängenden Grab- und Grasgärten, ferner Grundſtücke, die nicht land— wirtſchaftlich, forſtwirtſchaftlich oder gärtneriſch genutzt werden(3. B. Bauplätze, Steinbrüche), auch dann, wenn dieſe Grundſtücke(Gebäude) im Eigentum eines Landwirts ſtehen. Im Zweifel entſcheidet die Landesregierung(Fi⸗ nanzverwaltung). Im übrigen ſind die Steuerſätze der ſtaatlichen Grundſteuer einſchließlich des Grundſteuerzu⸗ ſchlags nach dem Geſetz vom 5. Dezember 1930 für das Rechnungsjahr 1936 die gleichen wie für das Rechnungs⸗ jahr 1935. Das Gewerbeſteuergeſetz von 1928 wird mit einigen Aenderungen auf das Rech⸗ nungsjahr 1936 erſtreckt. Der Anteil des Landes Heſſen an der vom Reich für 1936 zu überweiſenden Einkommen- und Körperſchaftsſteuer beträgt 65 v. H. Der Landesdurchſchnitt der Realſteuerſätze wird, wie folgt, feſtgeſetzt: i a) für die Gemeinderealſteuerſätze: auf 34 Pfennig je 100 Mark Steuerwert der Gebäude und Bau⸗ plätze, auf 7 Pfennig je 100 Mark Steuerwert des land— und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes, auf 63 Pfen⸗ nig je 100 Mark Gewerbekapital und auf 286 Pfennig je 100 Mark Gewerbeertrag; b) für die Kreisrealſteuerſätze(mit Ausnahme der auf die fünf großen Städte entfallenden Beſteuerungs⸗ grundlagen): auf 5,2 Pfennig je 100 Mark Steuerwert der Gebäude und Bauplätze, auf 9,1 Pfennig je 100 Mark Steuerwert des land⸗ und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes, auf 11,8 Pfennig je 100 Mark Gewerve⸗ kapital und auf 41 Pfennig je 100 Mark Gewerbeertrag: c) für die Propinzialrealſteuerſätze: auf 3.1 Pfennig je 100 Mark Steuerwert der Gebäude und Bauplätze, auf 6,6 Pfennig je 100 Mark Steuerwert des land- und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes, auf 6,5 Pfennig je 100 Mark Gewerbekapital und auf 25,3 Pfennig je 100 Mark Gewerbeertrag. Abänderungen des Gemeindeumlagengeſetzes betreffen die Filial- und Warenhausſteuer; der Steuer⸗ ſatz wird bei beiden von 100 auf 200 v. H. der allgemeinen Gewerbeſteuer erhöht.— Eine weitere Beſtimmung regelt die Zuſammenſetzung des kommunalen Ausgleichsſtocks.— Das Geſetz iſt am 1. April in Kraft getreten. Geſtüt Erlenhof Eine der erfolgreichſten Vollblut⸗Zuchtſtätten. Knapp hinter Bad Homburg v. d. H., am ſüdlichen Hang des Taunus, liegt zwiſchen prachtvollen Wäldern eine der ſchönſten und größten Zuchtſtätten deutſchen Vollbluts, das in den letzten Jahren ſo überaus erfolgreiche Geſtüt Erlenhof. Adrian von Borcke, der frühere Amateurreiter⸗ Champion und jetzige Geſtüts⸗Hauptleiter und Trainer des Hoppegartener Rennſtalles, hat es verſtanden, nicht nur auf der Rennbahn zahlreiche und große Siege an die blau-roten Farben zu heften, ſondern auch in der Zucht, zuſammen mit dem eigentlichen Geſtüts⸗Leiter Herrn Hellberg, in den letzten Jahren Erlenhof zu einer der bedeutendſten deutſchen Stätten zu machen. Ueber 70 Pferde ſtehen zurzeit in dem Geſtüt, davon 32 Stuten, von denen 16 in dieſem Frühjahr gefohlt haben. Springlebendig die kleinen, munteren Tiere, die nicht älter als ein Vierteljahr ſind, das jüngſte von ihnen iſt ſogar erſt zehn Tage alt. Friedlich weiden ſie bei ihren Müttern und wagen ab und zu einen kleinen Galopp. In einigen anderen Koppeln ſind die Jährlinge untergebracht, die Stuten und Hengſte getrennt. Ihnen ſieht man ſchon von weitem die Raſſe an, die Abſtammung von berühmten Vä⸗ tern und Müttern, und man erwartet, daß ſie es ihren Vor⸗ fahren auf der Rennbahn gleich tun werden. Das Glanzſtück des Geſtüts ſind die Deckhengſte. Erlenhof beherbergt zurzeit drei Beſchäler, von denen Graf Ifolani der berühmteſte iſt und wohl auch in dieſem Jahre zum erfolgreichſten Vater⸗ pferd werden wird. Ueber der Borxe dieſes monumentalen Hengſtes hängt ein Lorbeerkranz mit einem blauen Band — Derbyſieger 1929— und eine Tafel gibt über ſeine Er⸗ folge Auskunft. 16 Siege konnte Graf Iſolani während ſeiner Laufbahn als Rennpferd erringen, darunter neben dem Deutſchen Derby die„U nion“, zweimal den Hanſa⸗ Preis, einige große Rennen in Oeſterreich. Er galoppierte im ganzen für ſeinen Stall 440 840 Mark zuſammen. Aber auch die beiden anderen Hengſte ſind zwei Prachttiere. Der eben⸗ falls wie Graf Iſolani in Erlenhof gezogene, aber um ein Jahr jüngere Laotſe, kam in ſeiner Laufbahn auf 21 Siege und 117 000 Mark, während der nun ſchon 19jährige Fels⸗Sohn Laland 233 160 Mark zuſammenbrachte. In den letzten Jahren wurde das Geſtüt, das nun⸗ mehr rund 260 Morgen umfaßt, vergrößert und umgewandelt, einige Gebäude und Stallungen ſind neu erſtanden und die Sommer⸗ und Winterkoppeln verändert. Das Ganze wurde mehr der Taunus⸗Landſchaft angepaßt. Für den Herbſt werden ſchon einige neue Pferde er⸗ wartet, Stuten und Hengſte. Auch der berühmte Athana⸗ ſius, ſeit Oleander vielleicht das erfolgreichſte deutſche Pferd, wird im Herbſt in das Geſtüt einziehen und für ihn liegen ſchon 17 Anmeldungen fremder Stuten vor. Auch die bisher ungeſchlagene Dreijährige Nereide, die im vergangenen Jahre die drittgrößte Summe aller deutſchen Pferde zu⸗ ſammengaloppieren konnte, wird vorausſichtlich nach Beendi⸗ gung der diesjährigen Rennzeit wieder in das Geſtüt zurück⸗ kehren. Anfall auf der Reichs autobahn 1 Toter, 1 Schwerverletzter. Lorſch. In der Nacht ereignete ſich auf der Reichsauto⸗ bahn bei Kilometer 36 ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein mit drei Perſonen beſetzter Perſonenkraftwagen von Iſerlohn, der in Richtung Frankfurt fuhr, prallte auf einen haltenden Fernlaſtzug, deſſen Fahrer angibt, das Rücklicht ſei inſtand gewejen. Es regnete zur Zeit des Unglücks ſtark. Erſt im letzten Augenblick bemerkte der Fahrer des per⸗ ſonenwagens das Hindernis und wollte ausweichen. Dabei geriet der Wagen ins Schleudern und rannke ſeitlich mit voller Wucht gegen den Anhänger des Jernlaſtzugs. Das Perſonenauto iſt vollſtändig zerkrümmert und zwei männ- liche Inſaſſen erlitten ſehr ſchwere Verletzungen. Einer ſtarb kurz nach der Einlieferung ins Darmſtädter Krankenhaus, der andere liegt in bedenklichem Jufland darnieder. Der Jahrer ſelbſt kam mit dem Schrecken davon; er will das Rücklicht nicht geſehen haben. Wehrmacht— hohe Schule der Nation Das Erbe des Frontgeiſtes. Seit der Führer am 16. März 1935 die Wiedereinfüh⸗ rung der allgemeinen Wehrpflicht verkündete, muß wie⸗ der jeder wehrfähige junge Deutſche ein Jahr lang unſerer Wehrmacht, der, wie der Führer einmal ſchrieb, hohen Schule der Nation, angehören. Wurzelnd in der von dem großen Soldatenkönig Friedrich II. begründeten ruhm⸗ reichen ſoldatiſchen Tradition Preußen⸗Deutſchlands, ge⸗ hörte es ſchon immer zum größten Stolz des Deutſchen ſei⸗ ner Militärdienſtpflicht in Ehren genügt zu haben. Im Weltkrieg fanden dann auch deutſche ſoldatiſche Disziplin und Pflichterfüllung, Tapferkeit und Kameradſchaft ihren Ausdruck in einer beiſpiellos zuſammengeballten natio- nalen Kraft und Stärke, die ſich mit einer Unzahl von Feinden des aufblühenden Reiches maß. Und was zum Unheil der Nation in der Heimat nicht erreicht werden konnte, die Beſeitigung des Klaſſenhaſſes, des Eigennutzes und des Standesdünkels, in den Schützengräben wurde ſie Wirklichkeit. Der Weltkrieg war das hohe Lied deutſcher Kameradſchaft. Wenn man heute ſagen darf, daß die am 16. März 1935 vom Führer neugeſchaffene Wehrmacht auf dem Frontſol. datenerlebnis aufbaut und es als ein koſtbares Gut hütet, dann verdanken wir das nicht zuletzt unſerem früheren 100 000-Mann⸗Heer und ſeiner Führung. Die damalige, uns durch Verſailles aufgezwungene„Reichswehr“ erwies ſich immer wieder als eine ſtarke Inſel inmitten des vater⸗ landsſchädigenden Treibens der Parteien und legte in un. ermüdlicher Pflichterfüllung trotz ihres unzulänglichen Wir⸗ kungsbereiches die Grundlage dafür, daß heute in der neuen deutſchen Wehrmacht der Geiſt unſeres Frontſol, datentums fortlebt und damit das Opfer der Gefallenen nicht um ſeinen letzten Sinn betrogen wird. Das Opfer der Toten iſt uns Vermächtnis und heilige Ver⸗ pflichtung zugleich, und durch den hiſtoriſchen Schrit! des Führers wurden Ehre und Ruhm dieſer Männer wiederhergeſtellt. Deutſcher Frontgeiſt, ſoldatiſche Kameradſchaft und Diſ— ziplin, die im Kriege die deutſchen Armeen zu ſo gewaltiger Leiſtung befähigten,— ſie in der neuen deutſchen Wehr- macht nicht nur zu pflegen, ſondern zu erleben, das iſt heute der Wunſch des wehrfähigen deutſchen Mannes. Und man kann ſchon nach ſo kurzer Zeit ſeit Wiederherſtellung der allgemeinen Wehrpflicht feſtſtellen, daß die überaus große Zahl der freiwilligen Meldungen zum Heeresdienſt der beſte Beweis der lebendig gebliebenen Wehrfreudig⸗ keit iſt. Im Hinblick auf ihre Aufgabe iſt die Wehrmacht in der Tat nach dem Wort des Führers die hohe Schule der Na⸗ tion und die Charakterſchule des Deutſchen. Derjenige, det ehrenvoll durch die Wehrmacht gegangen iſt, beſitzt erſt die erhärteten Vorausſetzungen dafür, daß er auf dem Poſten, auf den ihn das Schickſal innerhalb ſeines deutſchen Vater⸗ landes ſtellt, ſeine Aufgabe und Pflicht ſo erfüllt wie es zum Wohle der deutſchen Volksgemeinſchaft und der nationalen Belange notwendig iſt. Von dieſem Blick punkt aus betrachtet, ſtellt die deutſche Wehrmacht ein wirkliches In ſtrument des Friedens dar, wenn gleich ihre Hauptaufgabe naturgemäß darin beſteht jeder zeit einem etwaigen feindlichen Ueberfall höchſte militäriſch ſoldatiſche Leiſtungsfähigkeit entgegenſetzen zu können Aber indem die Wehrmacht dieſe doppelte Aufgabe wahr nimmt, erzieht ſie das deutſche Volk zu einem Geiſt, der würde er auch außerhalb Deutſchlands ſich durchſetzen, nut der Förderung wahrer und aufrichtiger Verſtändigunz dienlich ſein könnte. In der deutſchen Armee wird keineswegs etwa eine be⸗ wußte Geringſchätzung anderer Heere und anderer Völket mit anderen Einrichtungen gepflegt. So, wie die heutigen Führer der Wehrmacht, die faſt ausnahmslos auf der Schlachtfeldern des Weltkrieges geſtanden haben, das Er⸗ lebnis des Frontſoldatentums der jungen deutſchen Mann. ſchaft jetzt vermitteln, ſo iſt ihnen 57 unvergeſſen geblie⸗ brn die Achtung der Gegner untereinander, die angeſicht⸗ heldenmütiger Tapferkeit hüben wie drüben ein unſicht⸗ bares Band von Graben zu Graben knüpfte,— eine Ach. tung, die allein in den Beziehungen der einſtigen Kriegs. gegner zueinander die Vorausſetzung gedeihlicher Zuſam⸗ menarbeit und des beſtändigen Friedens iſt, ſo wie es die Frontſoldaten als letzten Sinn ihres Kampfes empfanden Wiſſen Sie das? Immer noch gehen durch falſche Behandlung und Auf⸗ bewahrung große Mengen von Nahrungsmitteln für die Ernährung verloren. Allein etwa 4,5 Millionen Tonnen Kartoffeln, ein Zehntel der Kartoffelernte, verderben jähr⸗ lich durch Veratmung, Keimung und Fäulnis. * Italien, das Land der Südfrüchte, iſt nicht etwa, wie man annehmen möchte, Ausfuhrland für alle Südfruchtar⸗ ten. Es müſſen im Gegenteil jedes Jahr, wenn z. T. auch kleine Mengen, an Mandarinen, Kaſtanien, Feigen, Datteln, Tafeltrauben, Oliven und Mandeln eingeführt werden. * Zwei Millionen Bienenvölker liefern nicht nur für 20 Millionen Reichsmark Honig, ſie ſind auch unentbehrlich für die Beſtäubung unſerer Obſtbäume und ſonſtiger Nutzge⸗ wächſe in Feld und Garten. Ein Verſuch, dieſe Leiſtungen unſerer Bienen geldmäßig zu bewerten, kommt zu der ſtatt⸗ lichen Summe von 200 Millionen Reichsmark. 1. Die modernen Verkehrswege ermöglichen auch Ländern, die weitab vom Meere liegen, einen Fiſchverzehr. Aus deut⸗ ſchen Seehäfen werden Fiſche bis in die Schweiz, Tſchecho⸗ ſlowakei, ja ſogar nach Oeſterreich und Ungarn verſandt. * Die Weinernte des letzten Jahres iſt nicht nur der Menge nach, ſondern auch gütemäßig ſehr gut ausgefallen. Ueber drei Fünftel der Ernte werden mit gut, ein Fünftel mit ſehr gut beurteilt, während der Reſt auch noch die Wertung mit⸗ tel erhielt. e—— nnn].. 1 5 3. 1 F 5 1 5. 2 ee, ee, 8 2 —— . 4 * 1 Ich möchte der Vorſehung und dem Allmäch⸗ tigen danken dafür, daß er gerade mich auserſehen hat, dieſen Kampf für Deutſchland führen zu dür⸗ fen. Es iſt der ſchönſte Kampf und die herrlichſte Aufgabe, die einem ſterblichen Menſchen geſtellt werden können Für ein Volk, das darniederliegt, das man beleidigt, dem glaubt, ſeine Ehre zertreten zu können, einzutreten! Adolf Hitler(24. März 1936 in Berlin) Lokale Aachrichtes Viernheim, den 20. April 1936 nan Kali Zum Geburtstag unſeres Führers Wenn unſer Führer heute ſeinen 47. Geburtstag begeht, ſo ſind wir Deutſche ſehr ſtolz darauf, und können ihm nicht 7 genug Glück wünſchen. Muße er doch viele Jahre ſeines Lebens unſerer Zeit voraus eilen, um uns 8 17 bringen, was wir heute haben, nämlich ein freies deutſches Vaterland. Fahnen 3 f Deutſchland feiert heute freudig den Geburtstag ſeines Führers. Der reiche Flaggenſchmuck in unſerem Ort zeigt, wie wir alle ihm verbunden ſind. Wir wiſſen, daß es der Wunſch des Führers iſt, daß dieſer Tag nicht zu lauten Feſten Anlaß geben, ſondern daß er im Sinne ſeiner eigenen Lebensführung ein Tag tätiger Liebe ſein ſoll. Bei uns wird bedürftigen Perſonen ein freier Mittagstiſch bereitet. Das deutſche Volk hat ſich am 29. März erneut zu ſeinem Führer bekannt. In überwältigender Mehrheit hat es ſich hinter ihn geſtellt und ſeine Tat um Deutſchlands Freiheit und den Frieden Europas dankend anerkannt. Möge das unſerem Führer das ſchönſte Geburtstagsgeſchenk ſein. Möge aber ſein Bemühen, den Frieden der Welt zu ſichern und damit den Völkern für eine Generation die Möglichkeit friedlichen Aufſtiegs und glücklicher Zuſammenarbeit beim Neubau der Weltwirtſchaft zu geben, in Erfüllung gehen zum Segen der Völker, zum Segen Deutſchlands, zum Segen jedes Ein— zelnen. Das iſt unſer Geburtstagswunſch. * Aus Anlaß des heutigen Geburtstags des Führers: Keule Abend 8.30 Uhr im Saale des Freiſchütz Kameradſchaftsabend der Mitglieder der Partei, der Gliederungen und Forma— tionen mit Uebertragung der Reichskundgebung und muſikaliſcher Mitwirkung der Kapelle Schwarz-Weiß, Ge⸗ ſang gemeinſamer Lieder(Liederbücher daher mitbringen!). Die Ortsgruppenleitung der NSDAP. erwartet das voll— zählige und pünktliche Erſcheinen aller Uniformträger der Per, SA./ SA R., NSKK., HJ., BDM., RLB., die Mitglieder der Partei, der NSBO./ DA F., NSKOV., NS.⸗ Bauernſchaft, NS.⸗Hago, SS SS., des Gemeinderats, die Beamten der verſchiedenen Fachgruppen ſowie des NS.-Lehrerbundes uftd ladet hierzu die ganze Bevölkerung beſonders ein. Wir wollen am Geburtstage unſeres Führers gemeinſam in einer ſchönen Feierſtunde des Mannes gedenken, der uns allen) wieder ein ſchönes und freies herrliches Vaterland ſchuf⸗ i Dem Führer die Treue zu ſeinem 47. Ge⸗ burtstag! Heil Hitler! * Ehrentafel des Alters. In körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit begeht heute Herr Valentin Hofmann, Glöckner, ſeinen 70. Ge— burtstag. Schon 40 Jahre übt der Jubilar ſtets opferfreudig ſeinen Glöcknerdienſt aus und bringt ihm heute die Kirchen gemeinde ihre herzlichſten Glückwünſche dar.(Siehe Gedicht an anderer Stelle). Neben unſeren Glückwünſchen zum heu⸗ tigen Tage wünſchen wir dem Jubilar eine geſegnete Zukunft bei beſter Geſundheit, ſodaß er noch viele Jahre im Kreiſe ſeiner Angehörigen verbringen kann. Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Viern⸗ heim. Der heutige Schulungsabend fällt aus. Die Teil⸗ nehmer ſowie alle RL B.⸗Mitglieder beteiligen ſich heute am Kameradſchaftsabend aus Anlaß des Geburtstages unſeres Führers im„Freiſchütz“-Saal. Eine Vollbauern⸗Siedlung bei Gernsheim. Nach einer Bekanntmachung des Ortsbauernführers plant die Landesregierung die Errichtung eines neuen Bauerndorfes bei Gernsheim. Es handelt ſich um volle Bauernſiedlungen, denn die einzelnen Anweſen ſollen 40 bis 80 Morgen um⸗ faſſen. Bewerber können ſich bei dem Ortsbauernführer melden, wo auch die näheren Bedingungen zu erfahren ſind. Polizeibericht. Veranzeigt wurden 8 der Berichts- woche: 2 Perſonen wegen Ruheſtörung, je 1 Perſon wegen Vergehen gegen das Kraftfahrzeug-Steuergeſetz, das Spreng⸗ ſtoffgeſetz,, wegen gewerbepolizeilicher Vorſchriften⸗Ueber⸗ tretung, ſowie 2 Perſonen wegen Zuwiderhandlung gegen die Reichs ſtraßen⸗V Verkehrsordnung. Ferner erfolgten 1 An⸗ zeige wegen Betrug und 1 wegen Unterſchlagung. Strahlende Sonne— Weißer Sonntag Nach dem Unwetter am Freitag hätte man eigentlich, einer volkstümlichen Wetterregel gemäß, für den gef trigen Sonntag ein 00 ſch limmes Schnee und Hagelwetter, einen richtigen weißen Sonntag im tiefſten Wortſinn erwarten müſſen. Aber ſchon am Samstag nachmittag hat es ſich der Wettergott anders überlegt; ein glutvolles Abendrot verhieß 8 3 9 einen ſchönen Sonntag. Und in der Tat, der W Sonntag war witterungsmäßig eine Ueberraſchung. Strahle Sonne vom frühen kalten Morgen bis faſt zum ſinkenden Abend. Und dennoch vermochten die warmen Strahlen in den Nachmittagsſtunden zeigte das im Schatten hängende Ther mometer 13 Grad Wärme die noch in Höfe d auf Gebäuden liegenden Schneemaſſen nicht die Menſchen Inner Schon am frühen Morgen lockte die S trotz der prickelnden Morgenkühle in Scharen hi halb des Ortsbereiches machte ſich der Weiße onntag geltend. Ueberall ſah man am Morgen die n und Mädchen, begleitet von Eltern und Verwandter 1 der Erſtkommunionfeier und der Abendmahlfeier eilen. Viele beſahen ſich den erhebenden Einzug der K Es als II wäre man durch Witenten gegepgen, lingsſonne und der noch hellere in de aus Hunderten von Augen und Herzen hinſ te den Feſtgottesdienſten belebten Kor nunikanten un Straßen. Die einen „ſich manche firmanden überall das Bild der zu Verwandten und Bekannten, deren zum Photographen, Friedhof. Am Blüten, gingen vorzuſtellen“, die an gar gingen auch Nachmittag pilgerten viele in die Natur, wo die die trotz der vor angegangenen kalten Tage in be rückend ſchönen und buntſchillernden Farben aus den Gärten lachten, eine freudige Stimmung ſchufen, die ſich h auf die Familienfeſte daheim ausbreitete. Die Sportanhänger im fälligen 1:0⸗Nieder⸗ auc der Amicitia⸗Mannſchaft fuhren nach Sandhofen zi Pokalſpiel. lage Leider einer Grünen. wurde das Treffen zu der Meldet Freisteſlen für die Hitfer-Freiplatzspende bei allen zuständigen N. S.-Dienstsfellen, sowie bei den tausenden von Werbern, die sich in der Zeit vom 19. bis 25. Aptil för die Werbung von Freiplötzen einsetzen. Schafft Freiſtellen für die, die Deutſch⸗ land erobert haben und für die, die das Werk des Führers vollenden ſollen. Beachtet Proſpekt„NS V.. der heu⸗ tiger Ausgabe be 3 Saanen uuauadadadadadadadadadadaaddaddddadadadadaddadadadadaadadadadadaddd Zum 70. Geburtstag des Viernheimer Glöckners Schon über 40 Jahre erfüllt er ſeine Pflicht im Dienſte des Höchſten und der Gemeinde; wer freut ſich an ſeinem Geburtstag nicht! Das Amt, das er verwaltet, iſt gar ſelt'ner Art, es gibt nur einen Glöckner im ganzen Viernheimer Wer kennt ihn nicht, den Valtin, ich glaub', es gibt kein Kind, das nicht den Glöckner ich fänd ihn ſogar blind! Er iſt gar ſehr beſcheiden, drum will ich zu ſeiner Ehr' nicht ſeine Perſon beſchreiben, ich weiß, das haſſet er. Laßt mich ein wenig reden von ſeines Amtes Laſt, denn nur ganz wenige ahnen, was Du zu ſorgen haſt. Früh morgens, eh' die Sonne am Firmament erſcheint, da läutet er die Glocke, läd uns zur Andacht ein. Dann kommt die Turmuhr droben und auch das Betgeläut, da braucht man auch den Glöckner zur feſtgeſetzten Zeit. Wem hätte er im Leben nicht irgendwie gedient? Ich halt' es ausgeſchloſſen, denn jeder brauchet ihn. Dem Säugling in den Kiſſen hilft er zum Gnadenkleid, die Jugend hilft er ſtärken zum harten Lebensſtreit. Wenn ſich zwei junge Leute einander für's Leben weih'n, dann muß der Valtin Glöckner— und oft auch Zeuge ſein. Den Sünder ruft zur Buße er, durch des Glöckleins Mund, folgt er dieſer Mahnung, wird ſeine Seel' geſund. Auch die von Leibesleiden und Erdennot geplagt, Sie rufen erſt den Valtin, obs Tag iſt oder Nacht. Damit der Arzt der Seelen, gereicht durch Prieſters Hand, den ſchwachen Menſchen ſtärke, zur Reiſ' ins beſſ're Land. Hat dann ein müder Pilger die Lebensbahn vollend't, dann iſt es halt der Valtin, der's an die Glocke hängt! Ja, wenn der Menſch geſtorben und alle von ihm geh'n, dann ſieht man noch den Glöckner an ſeinem Grabe ſteh'n. Jetzt 0 ich dem Jubilar viel Glück und reichſten Segen, Gott mög' Dir, nach des Lebens Laſt, die ew'ge Krone geben! Staat. wüßte, Die HF., Gejolgichaft 21/249 Betr.: Ueberweiſungsfeier. Am Dienstag, 21. April 1936, findet die Ueber⸗ weiſungsfeier der 14 Jahre alten Ig.-Genoſſen vom Jung⸗ volk in die Hitlerjugend ſtatt. Alle diejenigen, die an Oſtern 1936 aus der Schule entlaſſen worden ſind, außer den jetzt noch im Jungvolk tätigen Jungenſchaftsführern, werden in die Hitlerjugend aufgenommen. Aus dieſem Anlaß tritt die geſamte Hitlerjugend um 8 Uhr am Marktplatz an. Er⸗ ſcheinen eines jeden Einzelnen iſt Pflicht. Der Spielmanns⸗ zug der Hitlerjugend tritt ebenfalls mit Inſtrumenten an. NB. Der Dienſt der Schar 2 und 3 am Montag fällt aus. Heil Hitler! EO/ 19 7/0 Fahrpreisermäßigung zur 3. Aeichs⸗ nährſtandsjchau nach Frankjurt a/ Al. Alit Alle Intereſſenten, gen benutzen wollen, Milchzentrale melden. Für Wernhen ſind die Sonderzüge am 21. und 22. Mai am günſtigſten. Abfahrt morgens 7 Uhr, Frankfurt an gegen 9 Uhr, Rückkunft gegen 10 Uhr abends. Mannheimer Aai⸗Pjerberennen Allem welche dieſe müſſen ſich bis D Fahrreei Svergünſtigun⸗ Dienstag abend in der Anſchein nach hat der W Rennverein mit dem„Großen Saarpfalz⸗Pre 45 5 1 jene an— ziehende Konkurrenz geſe chaffen, die nach„Preis der Stadt Mannheim“ am Eröffnungstag und 5„Badenja⸗ am mittleren Tag das würdige Schlußſtück in den großen Rah⸗ men ſeines 1 einfügt. Ganz hervorragende Pferde ſind zu dieſer bedeutenden Flachprüfung ſeitens der führenden Ställe eingeſchrieben worden, z. B. Blinzen, der 1934er Derby Favorit, ferner 5 Kandidaten des letztjährigen Derbys, darunter deſſen Zweiter, Glaukos. Die„Badenia“ des Maimarkt⸗Dienstags wird wieder in ihre vorkriegs zeitliche engere Verbindung zur Wehrmacht gebracht und umfaßt 23 Pferde, ihrer Bedeutung als Ausgleich J ent⸗ ſprechend mit dem beſten deutſchen Steeplermaterial beſetzt, ebenſo der hochdotierte„Preis der Stadt Mann⸗ heim“ das Maimarkt-Sonntags, der als Altersgewichts⸗ rennen von Berufsreitern beſtritten wird. Auch das abwechs⸗ lungsreiche Rahmenprogramm wird an Zahl und Güte vor⸗ zügliches Material aufweiſen, ſo z. B. erhält das„Rieſe⸗ Gedächtnis-Jagdrennen“, ein Amateurreiten des mittleren Tages, 28 Pferde, meiſt aus Offiziersſtällen, während das den Offizieren der Wehrmacht ſpeziell vorbehaltene„Graf⸗ Holck⸗Jagdrennen“ des gleichen 16 Offizierspferde erhielt, ein erfreuliches Offiziersſportes nach der Wehrhaftmachung. mals eingeführte Damen-Flachrennen am Schlußtag wur⸗ den 22 Pferde eingeſchrieben. Mannheim dürfte hiernach in ſeiner Mai⸗Woche vor wirklich intereſſanten ſportlichen Er⸗ eigniſſen ſtehen. Tages Für das erſt⸗ Der Olympiazug in Mannheim Der hieſige Ortsausſchuß für Leibes sübungen teilt uns mit, daß der Olympiazug, der ſich zur Zeit auf einer Werbe⸗ fahrt durch Deutſchland befindet, auf dem Meßplatz in Mannheim angekommen iſt. Er beſteht aus vier Fünftonnen⸗ Mercedes-Zuglaſtwagen mit je zwei Anhänger. Die zu einer Wagenburg zuſammengeſtellten Fahrzeuge ſchließen einen zeltüberdachten Filmraum von ungefähr 220 ͤ qm Größe ein. Zug beſitzt, um jeder Witterung und jeder Tageszeit Rechnung zu tragen, eine eigene Beleuchtungs⸗ und Heiz⸗ anlage. Durch Verwendung der neueſten Bild-Ton-Maſchine werden Filme über die olympiſchen Vorbereitungen gezeigt werden.(Reichsſportfeld, Olympiſches Stadion, Winter⸗ olympiade Garmiſch-Partenkirchen u. a. m.). Der Olympiazug weilt vom 20. bis 23. ds. Mts. in Mannheim und es iſt jedem Viernheimer Volksgenoſſen, ganz beſonders unſeren Sportsleuten zu empfehlen, dieſe fahrende Olympia-Schau zu beſuchen.(OEG. gibt Sonntagskarten aus und die Ein⸗ trittspreiſe ſind äußerſt niedrig gehalten). Starker Aückgang ber Arbeitsloſigkeit im Monat Alärz Lebhafte Vermittlungstätigkeit Der Arbeitseinſatz nahm im Monat März, beeinflußt durch die günſtigen Witterungsverhältniſſe und die reſtloſe Wiederaufnahme der Außenarbeiten, einen lebhaften Auf- ſchwung, ſodaß die Arbeitsloſenziffer im Arbeitsamtsbezirk Mannheim weſentlich zurückgegangen iſt. Ein Vergleich mit den Beſtandszahlen des N zeigt, daß die Zahl der Arbeitsloſen von 19093(31. 35) auf 16 841(31. 3. 36), d. h. um 2252 Perſonen ebene dem März 1935 geſunken iſt. Während im Vormonat die Belebung des Arbeits- einſatzes im weſentlichen auf die Saiſon-Außenberufe zurück⸗ zuführen war, haben im Monat März die konjunkturabhängi⸗ gen Berufe einen erheblichen Anteil an der günſtigen Ent⸗ wicklung. Der Berichtsmonat ſtand im Zeichen einer regen. Vermittlungstätigkeit, wobei die Zunahme der Dauerſtellen beſonders zu erwähnen iſt. Die Aufnahmefähigkeit der Metallinduſtrie hat ſich im Vergleich zum Februar weſentlich gehgben und zwar nicht nur bei der Groß-Induſtrie, ſondern auch bei dem Handwerk. Starke Nachfrage an Arbeitskräften herrſchte im Metall- und Baugewerbe, ſowie der Gruppe der ungelernten Ar- beiter und der landwirtſchaftlichen Berufe. Auch in den Angeſtelltenberufen iſt eine erfreuliche Belebung eingetreten. Die Beſchäftigungsmöglichkeiten ſind beſonders für Bautech⸗ niker infolge der verſtärkten Nachfrage durch die Heeresbau⸗ ämter günſtig. In andere Arbeitsamtsbezirke konnten insge⸗ ſamt 608 Volksgenoſſen in Arbeit eingewieſen werden. Der Arbeitseinſatz wird auch im kommenden Monat einen weiteren Auftrieb erfahren, ſodaß die vorjährige Min⸗ deſtarbeitsloſenziffer ſchon im April erreicht bzw. unter⸗ ſchritten wird. o Der Zeichen des Wiederaufblühens des, Hofen ſe wettberwe bun d dit Jol 8 scharf 90 Nen Gaß N oft L 1 Monat W 1 28 ö* 10* nn! K 7 Ganz Viernheim ſchaut Donnerstag Abend im Central⸗Film⸗Palaſt das gewaltige nationaljozialiſtijche Filmwerk Sabotert Japan den neuen Flottenpakte Der kürzlich in London zwiſchen England, Amerika und Frankreich abgeſchloſſene Flottenvertrag beſteht vorläufig nur auf dem Papier. Die endgültige Inkraftſetzung ſeiner Beſtimmungen hängt von dem Verhalten Japans ab, das bereits am 15. Januar ſich von den Londoner Verhandlungen zurückgezogen und den Vertrag auch nicht unterſchrieben hat. Der Pakt enthält nämlich eine Beſtimmung, daß er nach dem Ablauf der früheren Waſhing— toner und Londoner Verträge am 31. Dezember 1936 in der vorliegenden Form nur dann in Kraft tritt, wenn die beiden anderen Seemächte Japan und Italien ſich dem Vertrag anſchließen. Die drei Anterzeichnermächte haben von vornherein darauf verzichtet, eine neue Höchſtgrenze der Geſamttonnage ihrer Flotten feſtzuſetzen, weil ſie ſich alle für die Zukunft volle Handlungsfreiheit im Bau neuer Schiffe vorbehalten wollen. Außerdem gilt die vorgeſehene Herabſetzung der Höchſtgrenze für die ſchweren Schlachtſchiffe von 42 auf 35000 Tonnen und die Verminderung der Kalibergröße der ſchweren Geſchütze von 40,6 auf 35,6 Zentimeter nur für den Fall, daß ſowohl Italien wie auch Japan dieſen Beſtimmungen bis zum Ende dieſes Jahres beitreten. Man hat die Grenze auf 35000 Tonnen geſetzt, um Italien den Beitritt zu erleichtern, weil es zwei Schiffe dieſer Größe zur Zeit auf Stapel liegen hat. And Italien hat die Anterſchrift unter den Vertrag nur deshalb nicht gegeben, weil England ſich noch nicht entſchließen konnte, die Sanktio— nen aufzuheben. Grundſätzlich hat es keine Einwände gegen die Londoner Abmachungen erhoben. Beſteht ſo immerhin theoretiſch die Möglichkeit, daß ſich * Sportnachrichten Sandhofen Viernheim 4:0 Während Sandhofen faſt immer ſchon im Kampfe um die Gauklaſſe von Viernheim aus dem Rennen geworfen wurde, war es dieſesmal das umgekehrte Verhältnis. Sand— hofen ſchaltete unſere Amicitia mit 4:0 aus dem Pokal⸗ wettbewerb aus. Dies kam aber nur dadurch zuſtande, daß Viernheim mit 3 Mann Erſatz antrat. Starke Kräfte, wie Faltermann, Müller und Kiß Karl waren nicht mit bei der Partie. Sandhofen hatte wohl einen ſehr guten Tag und ſtellte auch heuer wieder ſeine Gauklaſſenreife unter Be— weis. Spielverlauf: Sandhofen hat Anſpiel, kommt gut vor, und ſchon mußte Krug zum erſtenmale eingreifen. Im Gegenangriff der Viernheimer ſchoß Koob, doch der Ball ging über die Latte. Viernheim beherrſchte nun, durch den Rückenwind etwas begünſtigt, vollſtändig das Spielfeld, ſodaß Sandhofens Abwehr alle Hände voll zu tun hat. Der Gaſt— geber muß ſich vorläufig auf vereinzelte Durchbrüche be- ſchränken, die aber immer gefährlich wurden. So konnte Krug ebenfalls ſeine Kunſt unter Beweis ſtellen. Er kann ſein Heiligtum vorerſt noch rein halten. Viernheim iſt im Angriff bedeutend wendiger, doch waren die Stürmer vor des Gegners Tor viel zu unſchlüſſig. So überwindet Sand— hofen dieſe Drangperiode mit Erfolg und kam nun mehr ins Spiel. Da kann Krug nur noch mit größter Mühe einen ſcharf geſchoſſenen Ball nur noch zur Ecke abwehren, die dem Gaſtgeber dann auch das erſte Tor einbringt. Dies war die ganze Torausbeute der erſten Hälfte.— Nach Wiederan— ſpiel läßt ſich Viernheim buchſtäblich überrumpeln und ſchon in der erſten Minute heißt es 2:0 für Sandhofen. Und bald darauf es war in der vierten Minute ſteht die Partie 3:0. Viernheim kämpft nun mit vollſtem Einſatz, doch nichts wollte den Stürmern gelingen. Andererſeits war aber auch die Hintermannſchaft des Gaſtgebers mit dem nicht zu über— windenden Torwart ein großes Hindernis. Bis dann in der 16. Minute Sandhofen wiederum im Angriff liegt und im Anſchluß hieran das 4. Tor erzielt. Aber trotz dieſer vier Tore kämpft Viernheim unentwegt weiter, doch wie geſagt, Sandhofens Abwehr, die jetzt verſtärkt einſetzte, ſtand ſicher. So blieb es denn auch bis zum Schluß bei der von Viern— heim in keiner Weiſe verdienten 4:0 Niederlage. de Bezirksklaſſe Unterbaden-Weſt: Käfertal Friedrichsfeld 61 FC. 08 Mannheim Feudenheim 11 Heddesheim Phönix Mannheim 2:0 Der höchſte Bauernhof in Deutſchland. Der höchſte Bauernhof in Deutſchland liegt, wie nicht anders angenommen werden kann, in den bayeriſchen Bergen. Es iſt dies der 1106 m hoch gelegene Hinteraſtenhof bei Flints⸗ bach am Inn. Der Bauernhof, deſſen Gründung vermutlich bis vor das Jahr 1000 zurückgeht, nennt 350 Tagwerk Grund ſein eigen, davon an die 200 Tagwerke Weiden, 60 Tagwerke Wieſen und 80 Tagwerke Wald. Auf 4 Tag werk wird ſogar noch Roggen und Hafer gebaut, die aller— dings vor ihrer Ernte zuweilen die ausgiebigſten Schneefälle erleben. An Rindvieh hat der Aſtnerbauer 35 Stück Simmen⸗ taler, auch die Pferdezucht iſt bei ihm mit 5 Stück ver⸗ treten. Neben 25 eigenen Schafen kann er noch 20 fremde bei ſich ſömmern laſſen. Dazu kommen noch 30 bis 35 Stück fremdes Weidevieh. Trotz der ungewöhnlich hohen Lage des Hofes und ſeiner Weltabgeſchiedenheit iſt in ihm der Fort— ſchritt zu Hauſe. Seit vielen Jahren ſchon hat er eine eigene Lichtanlage. 30 Jahre lebt dieſer Bauer ſchon auf ſeinem Jof mit ſeinen 10 Kindern. Italien nachträglich noch dem Abkommen anſchließen wird, ſo iſt dieſe Ausſicht heute bei Japan ungewiſſer denn je. Denn die japaniſche Regierung hat ſoeben beſchloſſen, keine Veröffent— lichungen über die geplanten Neubauten mehr zu machen. Weder werden vor dem Parlament bei den Haushaltsberatungen Einzel— heiten bekanntgegeben werden, noch darf die japaniſche Preſſe irgendwelche Mitteilungen darüber bringen. In Zukunft wird die japaniſche Regierung nur noch Auskünfte über die Art(Groß kampfſchiff, ſchwere oder leichte Kreuzer uſw.) und über die Größe(Tonnenzahl) der Schiffe geben. Die Regierung hat ein regelrechtes Verbot über Flottenneubauten erlaſſen und hat ſich damit in einen ſchroffen Gegenſatz zu den Mächten des Londoner Paktes geſtellt, die ſich verpflichtet haben, innerhalb der erſten vier Monate eines jeden Jahres alle Einzelheiten über die ge— planten Neubauten mitzuteilen. 5 In London iſt dieſes Veröffentlichungsverbot der japani ſchen Regierung bereits ſo aufgefaßt worden, daß Japan ſchon jetzt deutlich zu verſtehen geben will, daß es nicht die Abſicht hat, in irgendeiner Form dem neuen Londoner Flottenpakt beizutreten. So iſt die eigentümliche Lage entſtanden, daß das Abkommen der drei Seemächte zwar ohne Japan zuſtandegekommen iſt, aber ohne Japan nicht durchgeführt werden kann. Mit anderen Worten: Japan beſtimmt nach wie vor Amfang und Art der Flotten- rüſtungen der anderen Mächte. Dieſe Tatſache läßt am beſten er kennen, wie ſehr ſich die allgemeine Weltlage bereits auf die kommende Auseinanderſetzung mit der großen aufſtrebenden Macht im Fernen Oſten zugeſpitzt hat. Jeder Jungvolkjunge bekommt den Geſundheitspaß Im Zuſammenhang mit der großen Werbeaktion der H. „Wille und Macht“, dem Führerorgan der nationalſozialiſtiſchen Jugend, gegen die in Elternkreiſen vielfach noch verbreiteten Vorſtellungen, daß die Jungen durch übermäßigen Dienſt körper- lich zu ſehr beanſprucht und in ihrer organiſchen Entwicklung ungünſtig beeinftußt würden. Dieſem unbegründeten Mißtrauen rung nicht nur jede übermäßige körperliche Beanſpruchung und eine Schädigung der Geſundheit vermieden wird, ſondern dar— über hinaus der Dienſt ſich den geſundheitlichen Erforderniſſen eines jeden Jungen anpaßt. Die geſundheitliche Betreuung ſei heute zu einer feſten Einrichtung der Jugendorganiſation ge— worden. Jeder Formation ſei ein mit großen Befugniſſen aus geſtatteter Arzt als ſtändiger Berater des Formationsführers beigegeben. So werde auch jedem Jungbann des Jungvolks ein Arzt und ein ärztlicher Mitarbeiterſtamm zugewieſen. Jeder Junge, der einer nationalſozialiſtiſchen Jugendorganiſation an- gehöre, werde in Zukunft neben ſeinen Ausweispapieren einen Geſundheitspaß mit ſich tragen. Bei ſeinem Eintritt in das Jungvolk bekomme er ein Geſundheitsſtammbuch, das ihn in jeder Phaſe ſeines Lebens begleite. Der Arzt unterſuche jeden werde. Kriegsgräberfahrten bund deutſcher Kriegsgräberfürſorge darauf hin, daß der Volks— unternimmt noch zuſammenſtellt. Die Veranſtaltung ſolcher Fahr— ten im Rahmen der Zuläſſigkeit iſt ausſchließlich Sache der ent— ſprechenden Reiſebüros. Der Volksbund Deutſcher Kriegsgräberfürſorge e. V., Ber— lin 15, Kurfürſtendamm 165, ſteht den Angehörigen der Gefal— lenen bei einer Fahrt zu den Kriegsgräbern gern mit Aus- künften über die Lage des Grabes und der Kriegsgräberſtätte zur Verfügung. Die Anfragen ſind am beſten örtlich beim Volks- bund unter Angabe der Perſonalien des Gefallenen, Dienſtgrad, Truppenteil, Todestag uſw. einzureichen. Ordnung auf der Landſtraße! leichtern. für das Jahr des Jungvolks wendet ſich H. Reinecker im hält er entgegen, daß durch die Vorkehrungen der Jugendfüh— Jungen auf ſeine körperlichen Fähigkeiten, und wenn Ab— weichungen vom normalen Zuſtand feſtgeſtellt wurden, ſuche er durch entſprechende Behandlung eine Aenderung zum Günſtigen zu erreichen. Der Dienſt im Jungvolk, der ehemals für manche Eltern eine Quelle großer Beſorgnis geweſen ſei, werde nun zu einem ſegensreichen Heilmittel, dem die Eltern ihr völliges Vertrauen ſchenken könnten. Ganz beſondere Berückſichtigung findet die ärztliche Betreuung in dieſem Jahre, da zum erſten Male ein ganzer Jahrgang möglichſt geſchloſſen aufgenommen Gegenüber anderslautenden Preſſenotizen weiſt der Volks— bund gemeinſchaftliche Fahrten zu den Kriegsgräbern weder Wenn im Frühjahr die Beſtellung der Felder beginnt, wird der Verkehr auf den Landſtraßen ſtärker und gefahr⸗ voller. Zu dem an ſich ſchon größeren Autoverkehr geſellen ſich die landwirtſchaftlichen Fuhrwerke. Da heißt es nun für den Fahrzeuglenker doppelte Vorſicht üben. Einen Haupt⸗ faktor bildet dabei die Geſchwindigkeit. Der Autler wird ſein Fahrzeug, wenn die Straße nicht frei iſt, ſofort bremſen. Der Fuhrmann beeilt ſich, ſeine Kühe oder Pferde von der Straßenmitte auf die rechte Seite zu nehmen. Dem Kraft⸗ fahrer erſcheint es, als nähme ſich der Lenker des Fuhrwerks reichlich Zeit, der Fuhrmann iſt ärgerlich über die Raſerei des anderen— und doch tut jeder, was er nur eben kann, um dem entgegenkommenden Fahrzeug die Vorbeifahrt zu erleichtern. Es gibt ja ſchon viele Straßen, auf denen drei und vier Fahrzeuge nebeneinander fahren können, auf dem überwiegendſten Teil der Straßen aber können nur zwei Fahrzeuge mit entſprechender Vorſicht einander begegnen. Darum gilt es die Verkehrsregeln genau zu beachten:„rechts fahren, links überholen“. Wer ſich genau daran hält, wird ſich und andere ſelten in Gefahr bringen und den Verkehr er⸗ Dias gilt nicht allein für Autofahrer und Fuhrleute, das gilt auch für Radfahrer und Motorradfahrer und nicht zuletzt für die Fußgänger. Oft ſieht man Radfahrer auf der linken Straßenſeite fahren, weil der Weg dort beſſer iſt, und es iſt nicht ſelten, daß dadurch Unfälle eintreten, weil bei drohen⸗ der Gefahr der Radfahrer noch verſuchen will, die rechte N Straßenſeite zu erreichen. Dann iſt es aber vielfach ſchon zu ſpät. Die Geſchwindigkeit der einzelnen Fahrzeuge wird von anderen Fahrzeuglenkern oft über⸗ oder unterſchützt. Trage alſo jeder dazu bei, durch genaues Einhalten der Verkehrs⸗ regeln den Verkehr auf den Landſtraßen zu erleichtern. Heppenheim baut ein neues Krieger⸗Ehrenmal In der Anlage am Graff-Platz(zwiſchen Oberrealſchule und Kreisamtsgebäude) iſt mit der Errichtung eines Ehren⸗ mals für die Gefallenen des Weltkrieges begonnen worden. Der Unterbau der ſteinernen Rotunde iſt bereits aus dem Boden gewachſen. Der Oberbau wird aus Granit errichtet und eine halbrunde Ehrenmauer darſtellen. Sie wird 2,80 m hoch und auf verſchiedenen Flächen die Namen der toten Helden, das Eiſerne Kreuz, die Widmung der Bürger von Heppenheim und das Stadtwappen, die Jahresziffern des Weltkrieges, den Reichsadler ſowie das Errichtungsjahr mit dem Hakenkreuz zeigen. Die Anlage iſt ſchon umgeſtaltet und zeigt bereits ein würdigeres Geſicht als in dem bisher etwas verwilderten Zuſtand. Das alte Kriegerdenkmal von 1870⸗ 71, das bisher im Hintergrund ſtand und im Laufe der Zeit durch die wachſenden Parkbäume immer mehr verdeckt wurde, iſt aus dieſem Hintergrund hervorgeholt worden und ſteht nun an der Südweſtecke des Platzes, womit es ein architektoniſches Gegenſtück zu dem Gartenpavillon des Kreis- amtsgebäudes darſtellt. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Lilian Harvey, Willy Fritſch und Willy Birgel in dem großartigen Ufa-Spitzen⸗ filmwerk Schwarze fosen im Central⸗Film⸗Palaſt Heute Montag letzter Tag! Der herzliche Wunſch des deutſchen Publikums, Lilian Harvey und Willy Fritſch wieder in einem Ufa-Spitzenfilm vereint zu ſehen, erfüllt ſich mit dem Schickſalsdrama zweier Liebender in der revolutionär erſchütterten Zeitwende Jinn⸗ lands unter ruſſiſcher Gewaltherrſchaft. Ein dramatiſcher Film von Liebe und Leidenſchaft! Liebe und Leidenſchaft er⸗ füllen den finniſchen Freiheitskämpfer Collin— Willy Fritſch der für die Zukunft ſeines Vaterlandes Leib und Leben einſetzt.— Liebe und Leidenſchaft bewegen das Herz der ſchönen Tänzerin Marina Feodorowna Lilian Harvey die Collins Gefährtin wird und ein heroiſches Opfer bringt. Liebe und Leidenſchaft beherrſchen den allmächtigen ruſ⸗ ſiſchen Gouverneur Finnlands— Willy Birgel— der in das Schickſal der beiden Liebenden verhängnisvoll eingreift. Kein Filmfreund verſäumt dieſes grandioſe Ufa-Spitzenfilmwerk, das heute Montag letztmals im Central-Film⸗Palaſt läuft. Beſuchen Sie deshalb die heutige letzte Vorſtellung! Heute Montag letzter Tag tf. Der grotzte talte Geyſer Europas. Der größte kalte Geyſer Europas auf der Rheininſel Namedy wird in dieſen Tagen wieder ſpringen. Der Geyſer wird aus wirtſchaft⸗ lichen Gründen abgeleitet. Die ihn auswertende Geſellſchaft hat ſich jedoch bereit erklärt, ihn in gewiſſen Zeitabſtänden von mehreren Stunden täglich wieder zur freien Entfaltung zu bringen, un dieſes einzigartige Naturſchauſpiel allen Na⸗ turfreunden zu erhalten. Der Geyſer erreicht eine Höhe von 80 Metern. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Dienſtſtunden. Die Dienſtſtunden der Verwaltung und der Kaſſe ſind ab ſofort bis 30. September 1936 wie folgt feſtgeſetzt: Für die Wochentage von Montag bis Freitags: von 7 Uhr bis 12 Uhr und von 13 Uhr bis 16.30 Uhr. Samstags von 7 bis 13 Uhr. Die Sprechſtundey finden wie ſeither von 9 Uhr bis 12 Uhr ſtatt und ſind genau einzuhalten. Viernheim, den 18. April 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel. 2 Zimmer rZäglich friſche und Ruche ö ſofort z. vermieten. N e 8 5 zu haben bei unter Nr. 92 an b die Geſchäftsſtelle J. Winkenbach Heddesheimerſtr. d. Blattes erbeten. N 7 ine 0 Dicnß- zu verkaufen. Nepsgaſſe 8 e gergeſteut in den perſüwerten Blütenweige Kragen zchõn hohlge- bügelt liefert stets der FRARBER PRINTZ mel eee in einfacher bis feinster Viernheim: Ausführung bei billig- Nik. Brechtel 4. ster Berechnung liefert Bezirksvertreter Lorſcherſtraße 11 Aureg werner Curz, Weiß und die Buchdruckerei der Feten, Tess 1 9 N ebend gar dere, bfernnelmerbolnszellung Adolf Hitlerſtr 2 Winkler, Adolf n be 25855 Hitlerſtr. 57, Kurz⸗, Weiß⸗ u Wollwaren See Nees faſnals Im Cela„Schwarze Rosen“ m dy Fritsch. Ladan harey und dap Hege F P n — 0 ———— 7 1 7 1 i Fußball Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 1: Berliner SV. 92— Polizei Chemnitz 1:4 Hindenburg Allenſtein— Schalke 04 1:4 Gruppe 2: BfRſp. Gleiwitz— Werder Bremen 572 Viktoria Stolp— Tod. Eimsbüttel 1:0 Gruppe 3: Stuttgarter Kickers— Wormatia Worms 32 1. SV. Jena— 1. FC. Nürnberg 155 Gruppe 4: FC. Hanau 93— SV. Waldhof 0:0 Kölner EfR.— Fortuna Düſſeldorf 0:2 Aufſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Südweſt: Reichsbahn⸗RW. Frankfurt— MSV. Darmſt. 4:1 1. FC. Kaiſerslautern— Teutonia Hauſen 5:1 04 Ludwigshafen— Sfr. Saarbrücken 2:1 Gau Württemberg: FC. Mengen— FV. Nürtingen 14 Gau Bayern: Poſt⸗SV. Würzburg— VfB. Coburg 01 Schwaben Augsburg— VfB. Ing.⸗Ringſee 1:0 Pokalſpiele: Gau Südweſt: Kickers Offenbach— SV. 02 Offenbach FSV. Frankfurt— FSV. Bergen Tura Kaſtel— Opel Rüſſelsheim SV. Flörsheim— Viktoria Walldorf VfL. Neu⸗Iſenburg— Union Niederrad FC. Egelsbach— Eintracht Frankfurt Schwarz⸗Weiß Worms— Pf. Neckarau SV. Friedrichstal— FV. Saarbrücken VfB. Theley— Boruſſia Neunkirchen SV. Püttlingen— FC. Diefflen Olympia Lampertheim— Alemannia Ilvesheim VfL. Neuſtadt— FV. Homburg(Saar) FV. Speyer— Phönix Karlsruhe SVg. Mundenheim— Seckenheim 98 Pfalz Ludwigshafen— SC. Neulußheim Gau Baden: 28220080 -= 0 D e? SVg. Sandhofen— Amicitia Viernheim 40 1. FC. Pforzheim— VfR. Pforzheim 3:0 SVg. Söllingen— Germania Brötzingen 1:0 Karlsruher FV.— Germania Karlsdorf 51 JV 04 Raſtatt— VfB Mühlburg 0˙2 FC Gutach— Sc Freiburg aus Freiburger Fc— Sportfreunde Freiburg 12 Fc 08 Villingen— SpVg Oberndorf ˙4 VfR Konſtanz— FV Langenargen 7·0 IV Stockach— SpVg Schramberg 223 FC Eutingen— FV Zuffenhauſen 12155 Gau Württemberg: J Kornweſtheim— Eintracht Stuttgart 1:0 SpVg Freudenſtadt— VfB Stuttgart aus SpVg Tübingen— SW Feuerbach 34 S Reutlingen— F Faurndau 3:4 FC Tailfingen— Sc Stuttgart aus FC Eislingen— TS Münſter 251 Ulmer FV 94— FW Senden g 3 Olympia Laupheim— 1. SSV Ulm 1 Sportfreunde Eßlingen— SpVg Heilbronn 3 TS Fellbach— SpVg Cannſtatt 355 4 8 FVNeckargartach— Sportfreunde Stuttgart 12 f Union Böckingen— Union Heidelberg 1 Handball 15 Meiſterſchafts⸗Endſpiele Gruppe 1: Hindenburg Biſchofsberg— BSV 92 3:14 MTSA Leipzig— Poſt Oppeln 10˙5 Gruppe 2: TV Oberalſter— Poſt Hannover 10.7 KTW Stettin— MTS A Magdeburg 512 Gruppe 3: TV Obermendig— SpVg Fürth 8˙2 TW Altenſtadt— Hindenburg Minden 7:9 Gruppe 4: MSW Darmſtadt— Kurheſſen Kaſſel 17.11 SV Waldhof— Raſenſport Mülheim 57 Weitere Spiele 1860 München— Stadtelf Augsburg 10:3 Waldhof enttäuſchte IC Hanau 93— S Waldhof 0:0. Obwohl der badiſche Meiſter SV Waldhof in Hanau ge⸗ gen den Nordheſſenmeiſter in beſter Beſetzung antreten konnte, war ſeine Geſamtleiſtung keineswegs überzeugend. Die 8000 Zuſchauer hatten jedenfalls von Siffling und ſei⸗ nen Kameraden mehr erwartet. Der Nordheſſenmeiſter war durchweg ein gleichwertiger, zeitweiſe ſogar ein über⸗ legener Gegner, und die klareren Torgelegenheiten waren zweifellos auf Seiten der Hanauer. Hätte nicht Waldhofs Hüter Drays wieder ganz famos geſpielt, dann wären ſicher beide Punkte in Hanau geblieben. Auf der anderen Seite muß aber auch geſagt werden, daß die Waldhof⸗Stürmer viel Pech hatten und daß der Halbrechte Bielmeier, der ſo vielverſprechend begann, durch eine Verletzung bald ſtark benachteiligt wurde und nicht mehr ſo konnte, wie er woll⸗ te. Und dann hatte Hanau in Sonnrein, Eufinger und Schramm eine ganz überragende Abwehr, die den Waldhof⸗ ſturm einfach nicht zu Worte kommen ließ. Neben dieſen drei Spielern gefielen bei Hanau noch Mittelläufer Weißen⸗ born und die Stürmer Willführ und Philippi. Beim Baden⸗ meiſter war, wie ſchon geſagt, Torhüter Drays überragend. Auch die Verteidiger Maier und Model ſchlugen ſich ausge⸗ zeichnet, gut unterſtützt von Heermann, Molenda und Pen⸗ nig. Im Sturm lag das Schwergewicht beim linken Flügel Siffling— Walz, während Bielmeier vor ſeiner Verletzung der gefährlichſte Stürmer war. Schneider und Weidinger kamen nicht ſo recht zur Geltung.— Eine halbe Stunde lang war das Spiel ziemlich ausgeglichen. Jede Mannſchaft erzielte drei Ecken, aber keine Tore. In der zweiten Hälfte hatte zunächſt Waldhof mehr vom Spiel, obwohl Bielmeier nicht mehr ſo recht mitkonnte. Waldhofs Abwehr hatte bange Minuten zu überſtehen und als eine Minute vor ——— Den d pont vum Jo * Schluß Philippi den Ball aus einem Gedränge heraus im Waldhof⸗Tor untergebracht hatte, ſchien die Entſcheidung zugunſten der Hanauer gefallen. Schiedsrichter Becker(Lud⸗ wigshafen) hatte aber eine Abſeitsſtellung des Schützen ge— ſehen und da konnte der Treffer keine Anerkennung finden. Große Aufregung beim Hanauer Anhang, aber der Schieds— richter blieb bei ſeiner Entſcheidung. Stuftgarker Kickers— Wormatia Worms 3:2(2:0). Rund 15000 Zuſchauer wohnten in Stuttgart dem Tref— fen zwiſchen den Meiſtermannſchaften von Württemberg und Südweſt bei. Die Kickers kamen zu einem knappen, aber doch verdienten Sieg. Ihre Geſamtleiſtung war beſſer als die erſatzgeſchwächten Heſſen und dann hatten ſie in Merz einen ganz überragenden Stürmer zur Stelle, der alle drei Tore ſchoß. Die Wormſer kamen in einer Zeit zu ihren beiden Gegentoren, als die Stuttgarter das Spiel geſchehen diktierten. Beim Stand von 3:2 mußten die Kickers und ihr Anhang tatſächlich um den Sieg bangen. Der Schlußpfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters Höch— ner(Augsburg) wurde unter dieſen Umſtänden von dem Kickers⸗Anhang als eine Erlöſung empfunden. Der Schwa⸗ benmeiſter zeiate doch, alles in allem, eine gute Geſamt⸗ leiſtung. Die Verteidiger wurden in der zweiten Hälfte etwas ſorglos. Die Wormſer entſprachen nicht ganz den in ſie geſetzten Erwartungen, kein Wunder, mußten ſie doch mit zahlreichen Erſatzkräften antreten. Da kein geeigneter Erſatz für Cloſet vorhanden war, mußte Winkler nach hin⸗ ten und der alte Internationale machte auch hier ſein Sache recht ordentlich. Außer Winkler gefielen noch Torhüter Ebert, Mittelläufer Kiefer(aber viel zu hart!) und zeit⸗ weile auch Linksaußen Fath, der ſich liebevollſter Bewa⸗ chung erfreute. 23. Deutſcher Turntag Der letzte unter der Fahne der DT. Berlin, 20. April. Der 23. Deutſche Turntag, der in der Krolloper zu Ber— lin ſtattfand, war, getreu der Ueberlieferung der Deutſchen Turnerſchaft, zu einer wahren Feierſtunde geſtaltet. Der Reichsſportführer ſprach in ſeiner großangelegten Rede über Volkstum und Leibesübungen und die hohen Ziele des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, der nunmehr zum Träger der deutſchen Turn- und Sportbewe⸗ gung im Dritten Reich wird. Die Auflöſung der Deutſchen Turnerſchaft wurde ein- ſtimmig beſchloſſen und kritt am 30. Seplember 1936 in Kraft. Das Vermögen der Deutſchen Turnerſchaft wird in dem Hilfswerk Deulſche Turnerſchaft erhalten bleiben. Die allen Turnern heiligen Stätten, wie der Jahnvlaß in der Haſenheide und die Jahnſtätten in Freyburg a. d. U., ſollen zu Denkmälern der ganzen Nation ausgebaut und Wall fahrksplätze für das deutſche Volk werden. Ein leichtathletiſches Ereignis Jabala läuft 20 Kilometer- Weltrekord.— Bertiſch läuft deutſche 15 Kilometer-Höchſtleiſtung. Ein leichtathletiſches Ereignis beſonderer Art wurde am Sonntag im Münchener 1860er Stadion abgewickelt. Die Veranſtaltung wurde durch leichtes Schneetreiben und ziemliche Kälte etwas beeinträchtigt. Im Mittelpunkt des Programms ſtand ein Stundenlaufen mit dem Olympia⸗ ſieger Juan Zabala, der einen Angriff auf Nurmis Weltrekord unternahm. Ferner gingen auch Mitglieder der deutſchen Olympia-Kernmannſchaft an den Start. Neben Zabala, der allerdings den Stunden-Weltrekord P= um nahezu 500 Meter verfehlte, befand ſich auch der Stutt— garter Bertſch in ausgezeichneter Form. Mit 48:45 Minu ten ſtellte Bertſch über 15 Kilometer eine neue deutſche Höchſtleiſtung, Zabala mit 47:86,4 Minuten eine neue ſüd⸗ amerikaniſche Höchſtleiſtung auf. Dafür konnte der kleine Südamerikaner den Weltrekord über 20 Kilometer auf 1:04:00,2 Stunden verbeſſern. Nurmis Rekord ſtand ſeit 1930 auf 1:04:38 Stunden. Den bisherigen deutſchen Re⸗ kord über 15 Kilometer hielt der Hamburger Huſen mit 48:50,6 Minuten. Ueber eine Stunde hatte Bertſch 18 001,05 Meter zurückgelegt und den deutſchen Rekord Huſens um 210 Meter verfehlt. Beſſelmann k. o.⸗Gieger in Newyork Von den beiden in den Vereinigten Staaken weilenden deutſchen Boxmeiſtern beſtrikt unſer Mittelgewichtsmeiſter Jupp Beſſelmann(Köln) in Neuyork ſeinen erſten Kampf. Der Kölner kam dabei zu einem recht eindrucks⸗ vollen Sieg, ſchlug er doch ſeinen Gegner, den Iialiener Tony Marinucci, in der dritten Runde k. o. Billard-Weltmeiſterſchaft in Köln. Auch der zweite Tag des Billardturniers in Köln ſah den dreimaligen Weltmeiſter van Belle— Belgien in Führung. Er vermochte nach ſeinen Siegen über Thie⸗ lens⸗Deutſchland und de Gaſparin-Frankreich weiter ungeſchlagen die Spitze zu halten. An zweiter Stelle folgt jetzt der Franzose Cote mit einer Niederlage. Foerſter-Aachen, Poensgen und de Doncker⸗Belgien bilden mit je zwei Niederlagen die dritte Gruppe. Foeſter⸗Aachen ſchlug überraſchend Altmeiſter Poensgen. Poens— en gewann ſeine Partie gegen den Belgier de Doncker nach hartem Kampf knapp mit 300: 277 Punkten. Das eekſte, dumme Schulvierteljahr Eine Lehrerin über ihre Erlebniſſe mit den Kleinſten. „Oſtern iſt unſer Kind in die Schule gekommen!“ Mit dieſem ſo alltäglich, ſo ſelbſtverſtändlich klingenden Satz iſt im Leben von Mutter und Kind ein bedeutungsvoller Ab- ſchnitt, eine neue Welt verbunden. Die Mutter bringt alſo etwas aufgeregt und wehmütig ihren Sprößling, das kleine Mädchen oder den kleinen Jungen, von der heimatlichen Babyſtube in die Fremde des Schulgebäudes und ſchenkt ihm eine mehr oder weniger große. bunte, aufſehenerregende Zuckertüte. Sie legt ihren Liebling der Lehrerin ans Herz, ſie dabei mit einer Flut von gutgemeinten Ratſchlägen, frommen Wünſchen und Familienerzählungen überſchüt⸗ tend. Das tun dann ſo an die 50 beſorgte Mütter von 50„artigen“ Kinderchen. „Meine Trudi, die Goldpuppe, kann ſchon jetzt bis drei zählen, denken Sie, und ſchreiben kann ſie ſchon ein i und o und a. Ja. ja, die Trudi wird beſtimmt die Beſte werden! Ich war es auch immer!“ In der Tonart geht es weiter. Die Lehrerin hört ſich das alles mit Engelsgeduld an und bringt hinterher Mül⸗ lers Familiengeſchichte mit der von Schulzes zuſammen, ſagt zu Carola mit den dicken blonden Zöpfen Gretchen und vergißt die„glänzenden Charakteranlagen“ der ſom⸗ merſproſſigen Suſe Strieſe. Aber das quält, beunruhigt die Lehrerin nicht. Sie weiß, daß ſie ſehr bald die ganze Geſellſchaft richtig ken⸗ nenlernen wird. Und ſie weiß mit tiefem Verantwortungs⸗ bewußtſein, daß dieſe reizenden, quicklebendigen ABC. Schützen ihrer gütigen Obhut und Führung übergeben ſind. „Wir müſſen zuerſt das Vertrauen unſerer Kleinen zu gewinnen verſuchen“, erzählt die Lehrerin einer unter⸗ ſten Mädchen-Grundſchulklaſſe.„Das zu erringen, iſt im allgemeinen nicht ſchwer. Die Kinder haben ja geradezu einen ſechſten Sinn dafür, wer es ehrlich mit ihnen meint, Doch in manchen Köpfchen ſpukt noch eine Weile die Schule als Schreckgeſpenſt herum, mit dem die Eltern bei jeder Unart leider gedroht haben. Wenn dieſe Angſt überwunden iſt und ſich unſere Schützlinge bei uns wie zu Hauſe fühlen, dann erleben wir im erſten Vierteljahr niedliche, drollige Dinge mit ihnen. Viele Kinder leiten ihre Sätze immer ſo ein:„Du, Tante, ſieh mal..!“ Und die Tante— das iſt man ſelber— bekommt allerhand Ueberraſchendes zu ſehen. Da hat Lieschen mit glücklichem Lächeln ihre große Puppe mitgebracht und zieht es nun vor, mit ihr zu ſpielen, an⸗ ſtatt die aufgegebene Reihe„i“ zu ſchreiben— Oder ein Kind nimmt plötzlich mitten im Unterricht, laut kniſternd, ſein Stullenpaket hervor. Auf meine beſcheidenen Einwände erwidert ſie vorwurfsvoll:„Wenn ich doch aber jetzt Hun⸗ ger habe!“— Als ich den Mädchen einmal vom Herrn Je— ſus erzählte, der von ſeinen Jüngern ſtändig begleitet wurde, wollte ſo ein winziges Geſchöpf wiſſen, ob die Jün⸗ ger ſchwarz oder braun angezogen waren.“ Familiengeheimniſſe werden den Lehrerinnen mit be⸗ ſonderer Vorliebe und Gründlichkeit offenbart. Da ergab ſich einmal der folgende anmutige Dialog:„Frollein, ick hab' meine Mutta lieber als mein Vata.“ „Soo? Man hat doch ſeinen Vater genau ſo lieb wie die Mutter?“ „Ick nich, der haut mir imma!“ „Dann wirſt du wohl unartig zu ihm geweſen ſein?“ „Nee. Ick ſach ja bloß imma zu ihm: Menſch, biſt— du dof!“ „Na, hör mal, ſo etwas ſagt man auch nicht zu ſei— nem Vater!“ „Aber Frollein, er iſt doch dofl“ Die Kinder ſind in dieſem Alter bekanntlich von rei⸗ zender Naivität. Sie leiſten ſich die koſtbarſten Dinge. Lilo, das Töchterchen eines Arztes z. B., erhob ſich in der erſten, Zeit regelmäßig jeden Morgen inmitten der Stunde fried— lich von ihrer Bank und ging ſeelenruhig zu„Mutti“. Keine zehn Pferde hätten ſie halten können. Die einſichtige Lehrerin verſuchte es auch gar nicht. Nach einigen Wochen fand Lilochen es recht nett in der Klaſſe und blieb von ſel⸗ ber.— Eine andere drollige Geſchichte: Der ſechsjährige Willy konnte es im Klaſſenraum nur aushalten, wenn ſeine treue Mama ihm buchſtäblich zur Seite ſtand. Später ſtand dann nur noch ihr— Schirm da. Als ein Stück von ihr ſelbſt, das auf den Jungen die gleiche mütterliche Kraft auszuſtrömen vermochte. Kinder ſagen die Wahrheit, heißt es. Das ſtimmt nicht immer. Wenn ihre Phantaſie üppige Blüten treibt, ſprechen ſie die pure Unwahrheit. Meldet ſich ſtürmiſch Lottchen vom Kaufmann an der Ecke:„Fräulein. mein Großvater iſt heute geſtorben!“ Und ihrer dickſten Freundin die Zunge herausſtreckend:„Aetſch, deiner nicht!“ Zwar erfreut ſich der Großvater allerbeſter Geſundheit. Doch Lottchen will es einmal auskoſten. im Mittelpunkt der Ereigniſſe zu ſtehen. Nun iſt alſo wieder der erſte Schultag da! Mutter und Kind rüſten und ängſtigen und freuen ſich. Die Lehrerinnen aber haben im ſtillen den Wunſch, daß die Wünſche der Eltern mit ihren Lobeshymnen auf ihre Lieblinge ein wenig abklingen, und daß man die Kinder nicht mit unnötigem Gedankenballaſt beſchweren möge. Erſter Schultag— erſtes Schuljahr! Eine bedeutungs⸗ volle, neue Wegſtrecke beginnt im Leben der Knaben und Mädchen. Auf dieſem Wege werden unſere Kleinen beglei⸗ tet von den Hoffnungen der Eltern und Lehrer auf eine helle, blühende, zukunftsreiche Jugend. Käthe Brinker. Das erſte 750 ⸗Tonnen⸗ U-Boot 1 250% auf der Kieler Förde. Weltbild(W).