tt bon ſchwer e da⸗ Vielgelejene Tageszeitung 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. 85 Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig eillung. Vereins- und Geſchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. März36: 1221 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. . lern Beilagen: Nr. 94 r ³ A ã y y d Dankſagung des Führers DNB. Berlin, 21. April. Zu meinem geſtrigen Geburtstag ſind mir von meinen Volksgenoſſen aus dem Inlande wie dem Auslande Glück⸗ wünſche und Zeichen treuen Gedenkens in ſo überwältigender Fülle zugegangen, daß es mir leider unmöglich iſt, jedem ein⸗ zelnen zu antworten. Ich muß daher dieſen Weg wählen, um all denen zu danken, die meiner mit Glückwünſchen gedacht haben; ich verbinde hiermit auch meinen Dank an die vielen Tauſende, die geſtern vor der Reichskanzlei und bei der Parade mir durch Zurufe ihre Treue und Verbundenheit zum Ausdruck brachten. 8 gez. Adolf Hitler. 7 ⁰ Wie wirken die Sanktionen? Statiſtiſche Erhebungen über die italieniſche Zahlungs⸗ und Handelsbilanz Der Achtzehner-Ausſchuß des Völkerbundes hat ſoeben eine ſtatiſtiſche Aeberſicht über den Handelsverkehr der dem Völkerbund angeſchloſſenen Staaten mit Italien für die Mo⸗ nate November und Dezember 1935 und Januar, Februar und März 1936 veröffentlicht. Die Zahlen ſind vor allem für die beiden letzten Monate noch nicht vollſtändig, aber ſie ergeben doch bereits ein aufſchlußreiches Bild über die Entwicklung der italieniſchen Handelsbilanz im letzten halben Jahre, und die bis jetzt borlaegenden ſtatiſtiſchen Erhebungen ermöglichen auch annähernd einige nicht unweſentliche Schlußfolgerungen für die Entwicklung der nächſten Zeit. Die Sanktionen gegen Stalien ſind bekanntlich Ende Oktober in Genf beſchloſſen und am 18. November in Kraft geſetzt worden. Von der Handelsſperre ſind alſo alle Waren und Rohſtoffe betroffen worden, ſo ge⸗ hören Kohle, Eiſen, Oel und Stahl nicht dazu. Sie können auch von den Sanktionsländern weiter nach Italien ausgeführt wer- den, umgekehrt iſt die Sperre von Waren aus Italien nach den Sanktionsländern nahezu vollſtändig durchgeführt. Die italie— niſche Zahlungs- und Handelsbilanz wird in der Statiſtik des Völkerbundes in Golddollar ausgewieſen. Danach iſt die Ein— fuhr aus Italien nach anderen Ländern von November bis Februar wertmäßig von 25,23 auf 5,66 Millionen Gd. zurück⸗ gegangen, die Ausfuhr nach Italien von 29,82 auf 8,24 Gd. Dabei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß die Zahl für den Monat Februar noch unvollſtändig iſt und noch kein richtiges Bild des wirklichen Handelsverkehrs ergibt. Der Einfuhr überſchuß Italiens betrug danach im November 4,59, im Dezember 6,58, im Januar 4,38 und im Februar leben— falls unvollſtändig) 2,58 Millionen Gd. Die Sanktionen haben daher für die italieniſche Währung die immerhin nicht ungün⸗ ſtige Nebenwirkung erzielt, daß die Beanſpruchung der italieni— ſchen Goldreſerven durch die Einfuhr ſeit November 1935 von Monat zu Monat geringer geworden iſt. Eine gewiſſe Aeberraſchung bringen die Angaben über die Ein⸗ und Ausfuhr von Gold. Während Italien in den Mo— naten November und Dezember 1934 und Januar und Fe— bruar 1935 insgeſamt noch für 99,77 Millionen Gd. Gold ausgeführt hat, beträgt die Summe für die entſprechenden Monate der beiden folgenden Jahre, alſo für November und Dezember 1935 und Januar-Februar 1936 nur 63,81 Millio- nen Gd. Die Goldausfuhr iſt demnach in den entſprechenden Monaten um einen erheblichen Betrag zurückgegangen. Das iſt darauf zurückzuführen, daß Italien wahrſcheinlich zur Abdeckung des Einfuhrüberſchuſſes zunächſt ſeine im Ausland liegenden Gold⸗ und Wertpapierreſerven angegriffen hat, um den eigenen Goldbeſtand zu ſchonen. Der Außenhandel mit den an den Sanktionen nicht beteiligten Ländern, alſo Deutſchland, Oeſterreich, ungarn und AS A hat ſich in der Weiſe entwickelt, daß Italien ſeine Einfuhr aus die— ſen Ländern erheblich geſteigert hat, während die Ausfuhr da— mit nicht gleichen Schritt gehalten hat, weil die Nichtſanktions— länder darauf bedacht ſind, mit Hilfe ihrer geſteigerten Aus— ſuhr nach Italien ihre Zahlungsbilanz zu verbeſſern. Von den Sanktionsländern haben vor allem England und Südſlawien die Sperre gegenüber Italien voll durchgeführt, während bei den anderen Ländern gewiſſe Neigungen zur Lockerung der Sperre zu beobachten ſind. Prattiſch ergibt ſich im ganzen folgendes Bild: Der italie niſche Außenhandel hat ſeit November 1935 eine verminderte Be— anſpruchung des Goldbeſtandes zur Folge gehabt. Zur Abdeckung der Einfuhrüberſchüſſe ſind alſo die Goldreſerven nicht ſtärker angegriffen worden als vorher; der Sanktionsapparat wirkt dem— nach außerordentlich langſam und bringt die Gefahr mit ſich, daß ſich für die Sanktionsländer weſentliche Veränderungen im Handelsverkehr mit Italien ergeben, die für ſie in Zukunft nicht weniger empfindlich ſein wird als für Italien. Die Sanktionen haben mithin nicht den Erfolg gebracht, den die Politiker in Genf von ihnen erwartet haben. Berlin: Die Reichsregierung hat ein Geſetz zur Aenderung des Reichsmietengeſetzes und des Mieterſchutzgeſetzes beſchloſſen. Es richtet ſich gegen ungerechtfertigte Mietzinsſteigerung. Berlin: Stabschef Lutze zeichnete ſich am Montag früh als erſter in dem für ſeinen Wohnbezirk zuſtändigen Sturmlokal in die Ehrenliſte des Dankopfers der Nation ein. Kairo: Die Suche nach dem in der Wüſte verſchollenen deutſchen Geſandten v. Stohrer iſt bisher ergebnislos verlaufen. Mittwoch, den 22. April 1936 12. Jahrgang Der große Tag der Luftwaffe Generaloberſt Göring weiht die neuen Truppenfahnen— Im Geiſt Nichthofens DNB. Berlin, 21. April. Der„Tag der Luftwaffe“, der ſeit dem vorigen Jahr am Todestag des hervorragendſten Kriegsfliegers, des Rittmeiſters Manfred Frhr. v. Richthofen in allen Standorten feierlich begangen wird, wurde in der Reichshauptſtadt durch eine große Paradeaufſtellung von Formationen des Luftkreiſes II auf dem Gelände der Fliegerhort-Kommandantur Gatow einge— leitet. Dabei erfolgte die Verleihung der kürzlich durch Erlaß des Führers geſtifteten neuen Truppenfahnen an 12 Formationen der Luftwaffe und die Vereidigung der neuen Fahnenjunker-Lehrgänge der Luftkriegsſchulen in Gatow und Wildpark-Werder. Dieſe Truppenfahnen ſind die erſten, die bisher zur Verleihung fertiggeſtellt wurden. Punkt 10 Ahr läßt der Stellvertreter des Höheren Flieger— kommandeurs im Luftkreis II, Generalmajor Zenetti, die Truppen präſentieren. Generaloberſt Göring fährt mit ſeinem Wagen in das offene Viereck. Er wird zunächſt begrüßt von dem Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, und dem Befehlshaber im Luftkreis II, General der Flieger Kau- piſch. Dann meldet ihm Generalmajor Zenetti die angetretenen Truppen, die Generaloberſt Göring mit„Heil Flieger“ begrüßt. Donnernd ſchallt es über das Feld:„Heil, Herr Generaloberſt!“ Während nunmehr Generaloberſt Göring die Paradeaufſtellung langſam abfährt, treten die Kommandeure der einzelnen Forma— tionen vor. Die noch verhüllten Fahnen werden vor das Podium ge— tragen. Die Kommandeure nehmen gegenüber ihren künftigen Fahnen, begleitet von zwei Offizieren, mit geſenktem Degen Auf— ſtellung. Generaloberſt Göring richtete an die Truppen eine Anſprache. Ein großer Teil von Euch, ſo erklärte er u. a., hatte die Ehre, geſtern vor unſerem Oberſten Kriegsherrn vorbeizumarſchieren, dem Mann, der uns Soldaten und dem ganzen Volk die Ehre und die Freiheit wieder zurückgegeben hat. Seit unſer Führer das Steuer des deutſchen Reiches in der Hand hält, iſt auch das deutſche Volksheer wieder erſtanden und in dieſem die deutſche Luftwaffe. Ihr dürft ſtolz darauf ſein, dieſer Waffe anzugehören. Es war auch notwendig, gerade unſerer Waffe von Anfang an klar zu machen, daß ihr Fundament die ſoldatiſchen Tugenden ſein müſſen; daß es nicht darum geht, nur eine techniſche Truppe zu ſein, ſondern daß wir unſeren Stolz darein ſetzen, an erſter Stelle zu ſtehen, wenn es ſich darum handelt, die ſoldatiſchen Tugenden und die ſolda— tiſche Diſziplin zu beweiſen. Der Führer hat befohlen, daß den Truppenteilen wieder jenes Symbol zu geben iſt, das zu allen Zeiten immer das äußere ſichtbare Zeichen des Zuſammenhaltens einer Truppe war: die Fahne. Soldaten, auf jene Fahne ſchwuren ſie den Eid, unter dem Flattern dieſer Fahne marſchierten ſie gegen den Feind, ſtürmten, ſiegten und ſtarben ſie fürs Vaterland! Darum ſind uns die Fahnen heilig. Ein ehrwürdiges Schauern erfaßt uns, wenn wir die alten Feldzeichen an uns vorüberziehen ſehen. Die älteſten von ihnen ſind kaum noch Fetzchen Stoff, aber das, was ſie ausſtrahlen, das erzählt von gewaltigen Kämpfen, großen Siegen und ungeheuren Opfern. Heute, Kameraden, erhaltet auch Ihr das äußere und ſicht⸗ bare Zeichen des Soldaten und ſeiner Ehre, erhalten Eure Truppenteile die Fahnen mit dem Symbol jener alten undruhmreichen Vergangenheit aus zahl⸗ reichen Schlachten und Siegen, geſchmückt mit dem Eiſernen Kreuz, aber auch geſchmückt mit dem Symbol der neuen Zeit, dem Symbol der Auferſtehung unſeres Volkes, dem uralten Siegeszeichen unſerer Vorfahren. Vergeßt nicht, unter dieſem Zeichen des Hakenkreuzes iſt Deutſchland aus Not und Schande, aus Schmach und Elend herausgeführt worden. Anter dieſem Zeichen haben Tauſende gelitten und geblutet. Anter dieſem Jeichen errangen wir die Freiheit und Ehre unſeres Volkes. And darum wird es auf unſerer Fahne umklammert von den Fängen des fliegenden Adlers, des ſtolzen Vogels, der der Sonne entgegenfliegt. Schwört bei Euch ſelbſt, daß Ihr nie laſſen werdet von dieſer Fahne! Denn das ſage ich Euch, wenn Ihr dieſes Zeichen um⸗ klammert, dann haltet Ihr damit das Schickſal Deutſch⸗ lands in Euren Fäuſten. Das Schickſal unſeres Volkes iſt unzertrennlich verbunden und verknüpft mit unſeren Fahnen. Wenn einmal das Schickſal es fordert, daß zur Verteidigung von Volk und Vaterland die Fahnen enthüllt werden müſſen, dann erwarte ich von Euch, daß Ihr mit dem gleichen Mut, der gleichen Anverzagtheit und der gleichen Treue wie Eure Vorfahren hinter den Fahnen marſchiert, wohin ſie auch immer getragen werden mögen. Sie ſind das Pfand, das der Führer, unſer Oberſter Kriegsherr, uns anvertraut hat. Mögen ſie auch die Nachkom⸗ men erinnern an die große Zeit, da Deutſchland aus tiefer Nacht der Sonne entgegenſchritt. Mögen ſie dann auch erinnern, an den Mann, der unſer Volk und Vaterland wieder zu einem Be⸗ griff und einem Inhalt gemacht hat, für den das höchſte Opfer zu geben wir freudig bereit ſind! Nach der Anſprache werden die Fahnen enthüllt, die friſch im Winde flattern. Während die Truppen das Gewehr präſen— tieren, begibt ſich Generaloberſt Göring zu jeder einzelnen Fahne, nimmt ſie aus der Hand des Fahnenträgers, weiht ſie mit einem beſonderen Fahnenſpruch und übergibt ſie dem Kom⸗ mandeur des Truppenteils, der ſie künftig führen wird. Im Augenblick der Aebernahme jeder einzelnen Fahne gibt eine Gruppe von Flakgeſchützen jeweils eine Gruppenſalve ab. Die Fahnen ſind in der Art der alten preußiſchen Armee— fahnen gehalten. Als Grundfarbe iſt die Waffenfarbe genommen, alſo Rot für die Flakartillerie, Gelb für die Flieger und Braun für die Nachrichtentruppe. Die Fahnen rücken nun zu ihren Truppenteilen ab, lediglich die Fahnen der Luftkriegsſchulen bleiben vor dem Podium ſtehen. adoglios Einzug in Deſſie Erbitterte Kämpfe an der Südfront DNB. Asmara, 21. April. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DRB.) Aus den aus dem Hauptquartier einlaufenden Meldungen über den Verlauf der Ogaden-Schlacht ſcheint ſich zu ergeben, daß noch nicht die geſamte Streitmacht Ras Naſſibus vernichtet worden iſt. In den äußerſt blutigen und für die Abeſ— ſinier verluſtreichen Kämpfen in der Gegend von Saſſabaneh ſtanden den Italienern nicht die Hauptmacht der Abeſſinier, ſon— dern nur vorgeſchobene Truppen gegenüber. Auf italieniſcher Seite iſt man der Auffaſſung, daß als Ergebnis dieſer Kämpfe immerhin der Weg auf Harrar für General Graziani frei ſei. Die im italieniſchen Hauptquartier ausgegebenen Nachrichten laſſen darauf ſchließen, daß der Vormarſch an der Südfront möglichſt raſch fortgeſetzt werden ſoll. Hingegen iſt es noch nicht zu überſehen, ob der weitere Vormarſch der Nor dar mee über Deſſie hinaus unabhängig von den Vorgängen an der Südfront erfolgen wird. Man rechnet damit, daß Ende dieſes Monats oder Anfang Mai der ſiegreiche Vormarſch der Italiener zum Abſchluß gebracht werden würde. Während des Vormarſches auf Deſſie ſind die italie— niſchen Truppen ausſchließlich von Flugzeugen aus ver proviantiert worden. Das Askarikorps wurde bei ſeinem Vormarſch vom 7. bis zum 9. April mit rund 120 Tonnen Lebensmittel aus der Luft verſorgt, ſo daß die Soldaten ihre mit— geführten Reſerven nicht anzugreifen brauchten. Auch zur Leberſiedlung des Hauptquartiers von Makalle nach Deſſie bedienten ſich die Italiener ihrer Flugzeuge. Der Einzug in die Stadt erfolgte in feierlicher Form. Marſchall Badoglio beſtieg nach ſeiner Landung auf dem Flugplatz den in die Hand der Staliener gefallenen Luxuswagen des Negus, mit dem er ſich an die Stadtgrenze von Deſſie fahren ließ. Dort ſtieg der Marſchall zu Pferd und ritt, umgeben von ſeinem Stab und begleitet von Askaris, durch die Stadt vor das italieniſche Konſulat, wo er von Abordnungen der Bevölkerung erwartet wurde. Die Ortshäuptlinge und die Geiſtlichkeit begrüßten Mar- — Die Bevölkerung flüchtet aus Addis Abeba ſchall Badoglio und kündigten ihm ihre Anterwerfung an. Beim Einzug in Deſſie war auch der Anterſtaatsſekretär für Kolonien Leſſona anweſend. Die Flucht aus Addis Abeba DNB. Addis Abeba, 21. April. Seit zwei Tagen gehen in Addis Abeba die wildeſten Ge⸗ rüchte über den Vormarch der italieniſchen Truppen um. So waren Gerüchte verbreitet, daß die Italiener am 14. Jahrestag der faſchiſtiſchen Revolution, alſo am Dienstag, in Addis Abeba einmarſchieren würden. Durch öffentlichen Anſchlag wurde der Bevölkerung von Addis Abeba bekanntgegeben, daß die Regie⸗ rung in ſtändiger Verbindung mit den Behörden der Städte Hiao Mieda, Ancober, Aorra Hu, Harrar, Afdem ODſchidſchiga und auch Dagabur ſteht, welch letztere die Italiener ſchon vor fünf Tagen eingenommen haben wollten. Addis Abeba iſt von faſt 30 Prozent der Bevölkerung mit Hab und Gut in den letzten drei Tagen verlaſſen worden. Die Europäer wohnen größten⸗ teils auf den Grundſtücken ihrer Geſandtſchaften. Die engliſche Geſandtſchaft iſt faſt wie eine Kriegsfeſtung mit Drahtverhauen und ähnlichem ausgebaut. Am den Abtransport der Engländer aus Addis Abeba DNB. London, 21. April. In London wurde am Dienstag mitgeteilt, daß Pläne über den Abtransport der britiſchen Staatsangehörigen aus Addis Abeba zwiſchen dem engliſchen Außenminiſterium und dem britiſchen Geſandten in Addis Abeba getroffen worden ſeien. Es handelt ſich um etwa 1000 Perſonen. Allerdings halte man das Eintreten eines ſolchen Notfalles nicht für wahrſcheinlich; außer⸗ dem wäre eine Räumung auf dem Luftwege mit mancherlei Schwierigkeiten verbunden. —— — — 5—— Vor dieſen Fahne n nehmen die neuen Fahnenjunker-Lehrgänge Aufſtellung, deren Vereidigung nunmehr von dem Kommandeur der Luftkriegs Schubert, dorgenommen wird, liſcher und ein kath hingewieſen haben. Nunmehr richtet Generaloberſt Göring noch eine kurze Anſprache an die neuen Fahnenjunker. Er weiſt ſie auf die Bedeutung des eben geſchworenen Eides ſchulen, Oberſt 10 wird, nachdem zuvor ein evange⸗ oliſcher Geiſtlicher auf die Heiligkeit des Eides Am 21. g. chthofens und fordert ſeine jungen Kameraden auf, in dem Leben dieſes unſterblichen 1 deutſchen Lufthelden ſelbſt ihr Vorbild zu ſehen.„Wenn Richt⸗ 1 hofen lebt— dann wird die Luftwaffe unüberwindlich ſein! Das 1 iſt der tiefere Sinn Eures Eides, den Ihr heute leiſten durftet!“ großen Solda Göring ſchließt mit dem Sieg-Heil auf den Führer. Die Kapelle. intoniert die Nationalhymnen. Damit iſt die Paradeaufſtellung beendet. Die Truppen formieren ſich zum Vorbeimarſch. Die Parade vor dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe war deshalb ein beſonderes Ereignis, weil zum erſtenmal ſeit der Vorkriegszeit deutſche Truppen mit Fahnen defilierten. Dem Vorbeimarſch der Offiziere des Luftkreiskommandos folgten die Truppen in der Reihenfolge der Paradeaufſtellurg. Der Parade⸗ marſch der Fußtruppen in Marſchkolonnen wurde abgeſchloſſen von der Vorbeifahrt der Flaks. Ehrung der Luftwaffe für Richthofen am Ehrenmal von unbändi Prinz Eugen floh, um dort Ohnmächt deutſche Kultu oberungsheere DRB. Berlin, 21. April. v. Richthofen. Anter Vorantritt des Stabs des Fliegerhorſtes Gatow truppe der Luftwaffe mit führte. muſik-Korps der Kommandantur zog eine Ehrenkompagnie der Wach⸗ klingendem Spiel am Ehrenmal auf. Hier erwartete Generalmajor und Höherer Fliegerkommandeur Kühl die Truppe. Der führende Oberleutnant Ein w ch ter meldete beim Generalmajor die Wachtruppe. Während das Muſikkorps das„Lied vom guten Kameraden“ intoniert, grüßt der Generalmajor zum Ehrenmal hinüber, und die Hände der Tauſende von Zuſchauern recken ſich zum deutſchen Gruß. Nach der Vergatterung trat die Wache wieder unter präſen⸗ tiertes Gewehr, während Generalmajor Kühl ſich in das Ehren— mal begibt, um einige Minuten der Gefallenen des Weltkrieges zu gedenken. Ein Vorbeimarſch der Ehrung und die feierliche Immer w drängt. den Siegen de Prinz Euge Siege bei 8 Wachtruppe beendete die Vergatterung. Ehrung 16 deutſcher Fliegerhelden DNB. Berlin, 21. April. Tempelhof wurde am Diens— Richthofen⸗ Auf dem Paradeplatz in Neu— tag durch den Staatskommiſſar der Hauptſtadt Berlin, Dr. Lippert, die feierliche Ambenennung von 16 Straßen auf die Namen gefallener deutſcher Fliegerhelden vollzogen. Die Bedeutung des Feſtaktes wurde unterſtrichen durch eine An— ſprache des Generals der Flieger, Milch, der namens des HOe'erbefehlshabers der Luftwaffe der Stadt Berlin den Dank 0„Du rede für dieſe Ehrung der gefallenen Kameraden übermittelte. 20 a e Kranzniederlegungen mehr als einer H am Grabe Richthofens ö DRB. Berlin, 21. April. 4 Zu Ehren von Deutſchlands berühmteſtem Fliegerhelden, des unbeſiegten Siegers in 81 Luftkämpfen, wurden am Diens⸗ tagnachmittag auf ſeinem Grabe im Invalidenfriedhof in der Scharnhorſtſtraße mehrere Kränze niedergelegt. Ein Doppel⸗ poſten hielt vor dem ſchlichten und wuchtigen Grabmal die Ehren— wache. Es erſchienen Abordnungen der Luftwaffe und legten im Namen des einzigen Leberlebenden des Jagdgeſchwaders Richt⸗ hofen und der alten Kriegskameraden drei mit Lilien, Hortenſien und roten Roſen geſchmückte Lorbeerkränze nieder. Weitere Kränze ſtammten von der Mutter und den Geſchwiſtern Richt— hofens und dem Alanenregiment, in dem Richthofen war. Auch an dem im Zeughaus aufgeſtellten Flugzeug Richthofens wurde ein Kranz niedergelegt. Ehre des Feldher oder niedrig, die [Gückwünſche der GA an die Wehrmachtführer DNB. Berlin, 21. April. Aus Anlaß ihrer Beförderungen hat Stabschef Lutze dem 5 Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall v. Blomberg und den Oberbefehlshabern der Wehrmachtteile, Generaloberſt Frh. v. Fritſch, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder und General- oberſt Göring telegrafiſch die herzlichſten Glückwünſche der 10 SA. übermittelt. Die Betriebsgemeinſchaft am 1. Mai 4 DNB. Berlin, 21. April. 10 Der Leiter des Hauptamtes für Beamte der Reichsleitung der NSꝰDap und Reichswalter des Reichsbundes der deut— ſchen Beamten, Neef, ſowie der Leiter der Reichsbetriebs— gemeinſchaft Verkehr und öffentliche Betriebe, Körner, haben zum 1. Mai folgenden Aufruf erlaſſen: Anläßlich der Feiern zum 1. Mai 1936 begehen die Stät— ten der nationalen Arbeit in ſichtbarer Einigkeit den Feſttag einer neuen ſozialen Ordnung mit dem Ziel der Gemeinſchaft aller Schaffenden! Das Zdeal der Betriebsgemeinſchaft vom über jeden Mann der Gefolgſchaft gil Arngeſtellte und Beamte im Die ſind. dentum, viel Ueber iſt als die friſche muß der Soldat. aber gerechte Richter der eigenen Je höher der Betriebsführer t auch dort, wo Arbeiter, nſt der öffentlichen Hand tätig Wir rufen die Schaffenden dieſer Betriebe und Verwal— kungen auf, ſich bei Aufmärſchen, Kundgebungen oder Gemein— ſchaftsabenden geſchloſſen zu beteiligen und damit die Verbun— denheit von Arbeitern, Angeſtell lichen Dienſt zum tritt. Die Veran um das Leben, die jetzt geht es um den ten und Beamten im öffent— Ausdruck zu bringen. Starkes Erdbeben aufgezeichnet DNB. Mailand, 21. April. Die Erdbebenwarte von Faenze verzeichnete am Sonn— tagmorgen um 6.25 Ahr ein heftiges Erdbeben aus einer Ent— fernung von etwa 11500 Kilometer. Der Erdbebenſtoß verlie! in nordöſtlicher Richtung. Erſt nach vier Stunden waren die Meßapparate wieder zur Ruhe gekommen. Nach der Heftigkein der Erdbewegung zu ſchließen, müſſen die Wirkungen des Bebens e des Bebens verheerend geweſen ſein. geboren und trat 1 Großen Generalſtab Oberſtleutnant. Als des Stabes der Kl. große Durchbruchsſch neralmajor befördert. 1 2 ei. Sr ——— tag des Prinzen Eugen von Savoyen. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehr— Die deutſch endete: des Prinz Ehrennahmen des Aus norditalieni ris erzogen und und ſchwächlichem gem Willen zur große König und ſeine des dreißigjährigen Kriegs in ſchwerer Gefahr; plündernd, ſengend u Straßburg in franzöſiſche Han . Türken vor Wien. or der Habsburger Kaiſerſtadt be e von 1683 ſeine lange Während an ſämtlichen Ehrenwachen des Standortes Berlin 3 5 am Ehrentag der Luftwaffe die Wachen von der Luftwaffe Prinz Eugen 1 zogen worden waren, geſtaltete ſich die Vergatterung am Ehren- berg dor mal zu einer eindrucksvollen Ehrung des Fliegerhelden Manfred bahn, die ihn Noch befehligten d im Kampfe gegen die o rſtürmung von Amſicht und Kühnheit Imme n ſelbſt ihr Oberbefehlshaber Zenta, der die und Angarn von türkiſcher Her ruhm begründet. Türkenbezwinger durch die E großen Tage des Jahres 1 Eugen, dem edlen Ritter 1% Jahrzehnte zuvor a Von der Ehre des Goldaten Von Generaloberſt v. Seeckt. Anläßlich ſeines 70. Geburtstages am 22. Genehmigung des Verlages K. F. Koehler ſeinem Buche„Gedanken eines Soldaten“ ſt von Deiner Ehre. Sie lag darin, die Armee Bru gends die Sonderehre des ſeinen eigenen Worten der Die Ehre des Soldaten liegt in der Pflichterfüllung, in Lage, ganz gleich, ob die erſte hoch andere leicht oder jeder Stellung und in jeder außergewöhnlich iſt. Ehre das Letzte vor an ſeine Soldatenpflicht. Vielleicht iſt dieſ Vorgeſetzte und Führer, vielleicht iſt es das Ur teil der Geſchichte, u in der eigenen Bruſt; Das„wofür wir uns halten i immer des Soldaten höchſter die„Schmerzen“ ertragen läßt aufſteigt, um ſo ſchwerer wird die ſie wechſelt ja nur die Form und kann niemand, ſondern weil eigenen Ehre die Verantwort twortung wächſt i Generaloberſt Hans von Seekt wurde 1866 als Sohn des nachmaligen Generals N 885 als Fahnen Seine weitere militäriſche Laufbah III. Armeekorps(Ber Lochow ins Feld, nah und an den Kämpfen bei Soiſſons im Jan d deufſhe Wanmagt garn Fun 6. Erlaß des Reichskriegsminiſters DNB. Berlin, 21. April. a 0 zu ſeiner zweiten großen Aufgabe. E April 1936 jährt ſich zum 200. Male der Todes— Raubgier des franzöſiſchen Königs zu ſchützen. Erbfolgekrieg, 0 bat 1 ee tigen franzöſiſchen Koalition gegenüber als Seele 3 auf die 90 3 a ma at angeordnet, daß an dieſem Tage bei allen Einheiten ſtrategiſchen deutſchen Widerſtandes; ihm zur bin, mit dem ſie ſich ihrem Volk und dem Führer dieſes Volkes der Wehrmacht Appelle ſtattfinden, bei denen nachſtehender berühmte Herzog von M verſchworen hätten. Generaloberſt Göring erinnert dann an Erlaß der Truppe bekanntgegeben wird den heutigen Todestag Manfred v. Ri 7 pen des verbündeten England Eugen anfangs des Krieges Waffentaten von Höch ſt a 1706, bei Quden bis endlich der mußte. Das deutſche Reich war dem Soldaten, Feldherrn und boyen, dem Rei Welt Munde war. Wenn auch das ſcher Nation“ ſpäter der jungen Preußen unter Friedrich Wilhelm J. dem Großen Friedrich, erwachſen ſollt doch einſt unſer großes Vaterland. Feldherrn jener Zeit ſochten alle de Reichsidee und ſicherten für die Deutſchtum gegen die Mächte des Orients die des franzöſiſchen Imperialismus im Weſten e Wehrmacht gedenkt am heutigen Tage des ten, der vor 200 Jahren ſein heldenmütiges Leben en Eugen v. Savoyen, der unter dem „edlen Ritters“ in die Geſchichte eingegan⸗ „in Pa⸗ r Geſtalt charfen Geiſtes und beſeelt n Tat—, ſo war der junge als er, verhöhnt und verfolgt vom franzöſiſchen m Hof, über den Rhein nach Deutſchland ent⸗ dem Kaiſer und einer neuen Heimat zu dienen. ig und zerriſſen, geſchwächt durch die Wunden befand ſich das Reich damals erneut von Südoſten drohten die Türken die r zu vernichten; im Weſten drangen die Er— des franzöfiſchen Königs Ludwigs XIV. nd mordend an den Rhein vor. 1681 fiel d, zwei Jahre ſpäter ſtanden die übermütige Sonnenkönig um ſchem Fürſtengeſchlecht ſtammend zum Prieſter beſtimmt, von kleine 5 Staatsma Körper, aber. e, zerriſſenen Reiches ſchufen gefühl des Deutſchtums. machten den Weg frei fü germaniſchen Blutes, gann der zwanzigjährige freiungsſchlacht am Kahlen⸗ Soldaten⸗ und Feldherrnlauf— in 31 Feldzügen auf die Höhe des Ruhmes ie beſten Feldherren i smaniſchen Eindringli Ofen im Jahre 1686 zu verdanken. eiter wurden die türkiſchen r ſtärker wurde Eugens füh r kaiſerlichen Truppen. . 2 Die Waffentaten des n der großen Be die noch halten. Wir deutſchen Soldaten des Dritten in Ehrfurcht vor dem Reichsfeldmarſchal weil auch ſein Leben und Kämpfen nur ein Deutſchland! hrer Zeit die Heere nge. Aber ſchon die war in erſter Linie Eugens Armeen zurückge— render Anteil an 1697 iſt der 30 jährige : mit ſeinem herrlichen Armee der Osmanen vernichtet rſchaft befreit, iſt ſein Feldherrn⸗ 20 Jahre ſpäter krönt er ſeinen Namen als roberung von Belgrad. Seit dieſem 717 erklingt das Lied vom„Prinz .. durch alle deutſchen Gaue. ber ruft das Schickſal den Prinzen[ hymnen. Dr des erfolgreichen Feldzuges gegen Serbien. Von 1 ende war er Chef des Generalſtabes des Nach dem Zuſammenbruch ſchloß Tätigkeit im Weltkrieg eine nicht minder b der Wiederaufbau der deutſchen Wehrma Verſailler Diktates. Im Generalſtabes und wurde In dieſer Stellung gelang für Schritt wieder zu einem brau faktor zu machen. Diefe Au rigkeiten ſichert ihm die bl Im Oktober 1926 nahm Gene Seine militäriſchen Erfahru Büchern nieder, die ſtarke ſchied war er mehrere Jah verlieh ihm die chineſiſche Aus Anlaß der 200. Wiederkehr des zen Eugen von Savoyen fand in Gegenwa von Berlin, Generalleutnant S ch a umb der Wachtruppe ſtatt, an der auf Einlad miniſters und Oberbefehlshabers der reichiſche Militärattache, Oberſt Pohl, leſung des Erlaſſes des April mit „Leipzig, entnommen. „ſchreibt der große König am 12. der, den Thronfolger. cht leſenswert. Auguſt Der Brief iſt in Kürzer und klarer iſt nir⸗ Soldaten umſchrieben. Die gleiche s Mannes in der Front, den nach König die Ehre hatte zu führen. inſi rn und de ſchwer, alltäglich oder Seine Durchlaucht der Reichs an den Führer nachſtehenden teleg Anläßlich Ihres Geburtsfeſtes meine und der ungariſchen Nation he entgegenzunehmen. Durchführung Ihres großen Werke folgreiche Jahre ſchenken. Horthy, Reichsverweſer des Köni Der Führer und Reichs telegramm geantwortet: „Eurer Durchlaucht danke ich herzlich für läßlich meines Geburtstages ausgeſprochenen Wünſche. Ferner erhielt der Führer ein Miniſterpräſidenten der Nanking, Marſchall Iſchiangkaiſchek, ſchaftlichen Beziehungen und die er ſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und China be hebt. Der Führer und Reichskanzl Weiſe telegrafiſch gedankt. Die in Berlin anweſenden ausländi ihrer Spitze der Apoſtoliſche wie zahlreiche Mitglieder der fremden Führer und Reichskanzler ihre Glückwü die im Hauſe des Reichskanzlers auflie perſönlich übermittelt. n unſerem Herzen“ iſt noch Anter den in der Präſidialkan Beſitz, der ihn die„Müh“ und tauſenden zählenden Kundgebunge 8 die zahlreichen Telegramme Soldat auf der militäriſchen Stufenleiter Ausländern, die ihm ne Pflicht; nicht an ſich; denn ſchen den Ausdruck höchſter V mehr tun als ſeine Pflicht in eindrucksvoller Weife kund zu der eigenen Pflicht und der wunſchtelegramme von Lord und Lady Lon do ung für die Anterſtellten hinzu⸗ von Lord Rothermere, Beachtung. nberten don Fiche s Oeutſche Miſſionärsfamilie von Ehre von Hunderten, von Tauſenden— Staat. hrer ein Glückwunſ (Scherl Bilderdienſt, M.) cine ſilchen Es gibt auch im Frieden viel ſtilles Hel⸗ windung, viel Ausharren, das oft ſchwerer Tat im Krieg. In ihm aber fordert die n Mann, die bewußte Hingabe des Lebens Beſtehen können vor dem Richter er Richter nur der ſtrenge, nnachſichtiger als beide ſpricht der Richter denn der Mann iſt der letzte, höchſte Ehre. und Schre tun, dabei auch h * der Infanterie von Seekt in Schleswig junker in das preußiſche Heer. n führte ihn u. a. 1899 in den „1913 wurde er Chef des Stabes des lin) unter gleichzeitiger Beförderung zum ſolcher rückte er 1914 unter General von m teil an dem Vormarſch der Armee Klucks uar 1915. Als Chef Armee(von Mackenſen) bereitete er die lacht bei Gorlice vor und wurde zum Ge⸗ Später wurde er dann der geiſtige Leiter Aus Jünnafu einlaufen daß die deutſche Miſſionärsfamilie Kommuniſtenbanden gefallen iſt. in Tſuyung halbwegs zwiſchen Jü haben. tel⸗Zünnan angeſchloſſen war. leitet. s galt, das Reich vor der von 1702 bis 1714, ſtand Prinz Eu arlborough mit den Trup⸗ Den glänzenden Siegen, die N in Oberitalien erfocht, folgten die ö dt im Jahre 1704, von Tu i arde 1708 und die Eroberung altgewordene„heilige römiſche Rei Die gemeinſamen Abwehrkämpfe des in zahlloſen Staaten wieder ein Zuſammen 917 bis Kriegs- türkiſchen Heeres. ö ſich an dieſe hervorragende edeutſame Leiſtung an: cht unter dem Druck des Juli 1919 übernahm er die Leitung des im März 1920 Chef der Heeresleitung. es ihm, die junge Reichswehr Schritt chbaren militäriſchen Macht- fbauarbeit unter ungeheuren Schwie⸗ eibende Dankbarkeit von Heer und Volk. raloberſt von Seelt ſeinen Abſchied. ngen legte er in einer Reihe von Beachtung fanden. Nach ſeinem Ab⸗ re in China tätig. Als Anerkennung Regierung einen ihrer höchſten Orden. Weitere Auslands⸗Glückwünſche an den Führer verweſer von Angarn richtete rafiſchen Glückwunſch: bitte ich Eure Exz., rzlichſte Glückwünſche Möge der Allmächtige Eurer s noch glückliche und er⸗ greiches Ungarn.“ kanzler hat mit folgendem Dank⸗ Adolf Hitler, Deutſcher Reichskanzler.“ chtelegramm des Nationalregierung in worin dieſer die freund⸗ folgreiche wirtſchaftliche Zu⸗ ſonders hervor⸗ er hat in gleich herzlicher chineſiſchen Kommuniſten verſchleppt DRB. Peiping, 21. April.(Oſtaſiendienſt des DRB) de Nachrichten laſſen befürchten, hlmann am 15. April gemeinſam mit anderen Ausländern in die Hände chineſiſcher Die Gefangennahme ſoll ſich nnanfu und Talifu zugetragen Ahlmann war Mitglied der Vansburger Miſſion, die im Rahmen der China⸗Inlandsmiſſion der Bethel⸗Miſſion in Mit⸗ Die deutſche Botſchaft dat Schritte zur Befreiung Ahlmanns und ſeiner Familie einge⸗ 6 Im ſpaniſchen gen, der mäch⸗ des politiſchen Seite focht der . ͤ——— 2 von Lille, Frieden bitten frei und verdankte ſeine Freiheil nn Eugen von Sa— chsfeldmarſchall deſſen Name längſt in aller ch deut⸗ Macht weichen mußte, die in und ſeinem Nachfolger, ſo war dieſes Reich Anter dem berühmteſten utſchen Stämme für die N Zukunft unſer gemeinſames N im Südoſten und gehörigkeits⸗ Prinzen Eugen r einen neuen Strom von Siedlern heute in Oſt- und Südoſteuropa deutſche Kultur auch in fremden Staaten bewahren und heil⸗ Reiches neigen uns des alten Reiches, Ziel hatte: gez. v. Blomberg. Todestages des Prin- rt des Kommandanten urg, eine Feier bei ung des Reichskriegs⸗ Wehrmacht der öſter⸗ teilnahm. Reichskriegsminiſters endete die Feier mit den Spielen der öſterreichiſchen und deutſchen National- Nach Ver⸗ Exz. zur Ihre mir an⸗ freundlichſten ſchen Miſſionschefs, an Nuntius, Miſgr. Orſenigo, ſo⸗ Vertretungen haben dem nſche durch Eintragung in genden Gratulationsliſten zlei eingegangenen, nach zehn⸗ N n für den Führer, verdienen iben von ben ihren Geburtstagsglückwün⸗ erehrung und größten Vertrauens erzliche Glück⸗ nderry ſowie 1 2 1 Gch uch weicht u ſt ein bi Eigens wohnt, warte dunn k Hatha dich de aft l For der Ihres Aut du die na E berüh Nine 0 68 klin nächten qu loch ur ei Un eine 9. geht vor de Son dich weg mühevoll n die g 1 ein elb. Vo. De. Naicen ausge Nunſc en 0 Verkſth ler de 5 heul drehe n Se. in aller 1 del. „ de ih achfolger inſanez len und Ställen U igleitz⸗ Lage üblen europa 0 hel. an⸗ ten Lolale Aachrichten a Viernheim, den 22. April 1936 Denkſpruch. Glaubt nicht, daß die Klugheit ſich webt aus der Anzahl von Jahren: 5 Es gibt viele, die vieles erlebt, aber wenig erfahren Platziegen Das iſt nun einmal ſeine Eigenart. Du gehſt deinen en nach, du bummelſt ein bißchen durch die Straßen — auch das will zuweilen einmal getan ſein du warteſt vielleicht auf deine Frau oder einen Freund oder ſonſt auf wen man ſoll 9 neugierig ſein!„ und plötzlich iſt ein Platzregen da. Das iſt ein Regen, der mitten in das hineinplatzt, was du 5 Und das iſt ſeine unangenehme Eigenſchaft. Es iſt dieſelbe Eigenſchaft, die auch dem inne⸗ wohnt, der ſich unerwartet dort einfindet, wo man ihn nicht erwartet und nicht wünſcht. Es iſt d der Beſucher, der gerade dann konnt, wenn du eine ganz wichtige und eilige Arbeit vorhaſt. Der Freund, der dich beim Skat ſtört, in den du dich verbiſſen haſt; der gute Bekannte, der dich gerade dann aufhält, wo du gerade irgendwo pünktlich erwartet wirſt. Daß er nicht recht am Platze iſt, das merkt er meiſt bald und wird ſich darnach richten müſſen. Der Platzregen hat das nicht nötig; ihm kann es gleich ſein, ob er willkommen ge⸗ heißen wird oder nicht. Ihm iſt es gleich, ob du dich mit einem Regenſchirm bewaffnet, mit einem waſſerdichten Mantel verſehen haſt, oder ob er deinen neuen Frühjahrshut aus der Form bringt, um die ſich Modekünſtler im Schweiße ihres Angeſichtes bemüht haben. Ihm iſt es auch gleich, ob du die nächſten Haustüren ſchon ſtark beſetzt vorfindeſt, daß die berühmte Stecknadel nicht mehr zu Boden fallen könnte, und er macht ſich keine Sorge darum, ob du dich morgen eines ausgiebigen Schnupfens erfreuſt, der dir bereitet wurde, weil du gegen äußerliche Feuchtigkeit empfindlicher biſt als gegen innerlich zu verordnende. Du kannſt ganz, beruhigt deinem Groll gegen ihn Luft machen; es rührt ihn nicht, es kränkt ihn nicht. Er geht vorüber und ſchickt dir im nächſten Augenblick ein harmlos tuendes Sonnenlächeln, dem du noch nicht einmal gram ſein kannſt, ſondern an dem du ſogar ein wenig Freude haſt. Und wenn du willſt, haſt du ſchon wieder einmal eine kleine Nutzanwendung in der Taſche: auch der Platzregen geht vorüber, und je derber er war, um ſo raſcher lacht die Sonne wieder. Auch ein Hagelwetter, das einmal über dich wegbrauſt und dir einiges von dem Jerſchlägt, das du mühevoll gebaut haſt, beſitzt nur kurze Dauer. Und es iſt nie die ganze Ernte, die dir zerſchlagen wird, ſondern nur ein Feld. Daneben ſprießt und reift es dann umſo eifriger. * NSV. Viernheim. Umſtändehalber fällt die Säug⸗ lings⸗, Mütter⸗ und Wirtſchaftsberatung am kommenden Donnerstag aus. Handwerksabzeichen aus Silber und Gold. Bei den bisherigen Ehrenverleihungen der Handwerksab⸗ zeichen wurden die Abzeichen in der üblichen A lusführung ausgegeben. Von den Dienſtſtellen des Handwerks iſt der Wunſch geäußert worden, für die Ehrenverleihung Ab- zeichen zu verwenden, die durch Verwendung eines edleren Werkſtoffes und durch hochwertigere Ausführung den Cha⸗ rakter des Ehrenabzeichens ſtärker betonen. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat dieſer Anregung ſtattgegeben und Abzeichen herſtellen laſſen, die aus 5 40 5 und Gold geſchmiedet ſind und Das Handwerksabz eichen in plaſtiſcher Ausführung tragen. Das allgemeine Handwerksabzeichen be— ſteht ganz aus Silber, während das Amtsabz eichen für die Ehrenverleihung einen ſilbernen Rand und ein goldenes Mittelteil hat. Betrügeriſcher Inſeratenwerber. In letzter Zeit trat in einigen Städten des Rheinlandes ein angeb⸗ licher Vertreter des„Reichsbundes der Kinderreichen“ auf, und warb für Inſerate. Kinderreiche Familien ſollten auf Gutſchein Waren erhalten und mit dem Gutſchein ein Merk— blatt, 1 erſichtlich ſei, wo ſie ihre Einkäufe tätigen ſollen. Der Betrüger erſchwindelte ſich in mehreren Fällen Bedbeträge. Vor ihm wird gewarnt. Bei Auftreten wäre ſeine Feſtnahme zu veranlaſſen. Mufterung 1936 Die Muſterung findet ſtatt: Montag, den 11. Mai 1936, in Heppenheim in der Oberrealſchule: für die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 1916 der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Die Buchſtaben A Dienstag, den 12. Mai 1936 i für die eeſitcheigen der duden 1913 und 1916 der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Die Buchſtaben HR Mittwoch, den 13. Mai 1936: für die Dienſtpflichtigen der danch 1913 und 1916 der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Die Buchſtaben S—3 Zur Muſterung haben ſich ſämtliche männlichen Reichs- angehörige zu ſtellen, welche im Jahre 1913 und 1916 geboren ſind und ſich in unſerer Gemeinde am Muſterungs— tag wohnen oder aufhalten. Dieſe haben in Heppenheim an dem für ſie in Frage kommenden Muſterungstag zu der angegebenen Zeit vor dem Muſterungslokal pünktlichſt zu erſcheinen. Außerdem haben zur Muſterung im Jahre 1936 zu erſcheinen: 1. die bei der Muſterung im Jahre 1935 zurückgeſtellten Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915, gleich- gültig, ob die Zurückſtellung wegen zeitlicher Untauglich⸗ keit oder auf Grund eines Geſuches wegen wirtſchaftlicher Gründe erfolgte, 2. die bei der Muſterung im Jahre 1935 nicht gemuſterten Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915, 125 diejenigen Wẽ᷑ Wehrpflichtigen, die 55 der Einſtellung zum aktiven Wehrdienſt im Herbſt 1935 zeitlich untauglich befunden und diejenigen, die bei der Einſtellung zum Reichsarbeitsdienſt im Herbſt 1935 oder April 1936 als zeitlich oder dauernd untauglich befunden und entlaſſen worden ſind. Wer ſeiner Geſtellungspflicht nicht oder nicht pünktlich nachkommt oder ſonſt den erlaſſenen Anordnungen zuwider⸗ handelt, hat ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Außerdem wird gegebenenfalls ſeine zwangsweiſe Vorführung durch Polizei veranlaßt. Der Schwur der Jugend Aufnahme der aus der Schule entlaſſenen Jungvolkjungen in die Hitlerjugend und des Jahrganges 1926 in das Jungvolk, im Hof der Schillerſchule. Ein ganzes Volk ſchaut auf euch junge Kämpfer unſerer deutſchen Freiheitsbewegung. Ein ganzes Volk blickt mit ſtummer Frage auf euch, ob ihr die Aufgabe erfüllen könnt, die auf eure Schultern ge— legt iſt. Baldur v. Schirach. Eine neue Jugend iſt im Aufbruch! Deutſchlands Zukunft wird einſt in guten Händen liegen, das merkte man wieder geſtern abend bei der Kundgebung der Hitlerjugend. Neue Kämpfer für den Führer und das Vaterland wurden verpflichtet. Obwohl noch jung an Jahren, durften ſie den Treueſchwur ablegen. Aber gerade die Jungen ſind es, die ſehr viel mithelfen können am Auf- bau unſeres Vaterlandes; liegt doch die Zukunft einſt in ihren Händen. Mit wehenden Fahnen, unter den Klängen des Spiel- mannszuges der Hitlerjugend, marſchiert das Jungvolk und die Hitlerjugend vom Marktplatz aus in die Schillerſchule. Im Rechteck um den Fahnenmaſt gruppiert, ſteht die Jugend des Führers. Feierliche Stille. Das Kommando ertönt: „Heißt Flagge!“ Wehend ſteigt die Fahne der Hitlerjugend am Maſt empor. Nach markanten Worten des Gefolgſchafts— führers nimmt er die Vereidigung vor. Klar und deutlich vernimmt man den Schwur der 14jährigen Jungen:„Ich gelobe dem Führer Adolf Hitler, treu und ſelbſtlos in der Hitlerjugend zu dienen. Ich gelobe, mich allzeit einzuſetzen für die Einigkeit und Kameradſchaft der deutſchen Jugend. Ich gelobe Gehorſam dem Reichsjugendführer und allen Führern der HJ. Ich gelobe bei unſerer heiligen Fahne, daß ich immer verſuchen will, ihrer würdig zu ſein, ſo wahr mir Gott helfe!“ Der Jahrgang 1926 wird aufgenommen: Ein junges Volk ſteht auf! So reih' uns denn nun, In deinen Orden ein, Und laß uns junge Kämpfer Für dich und Deutſchland ſein! Feierlich erklang der Schwur der Jüngſten:„Ich ver⸗ ſpreche, im Deutſchen Jungvolk allzeit meine Pflicht zu tun in Liebe und Treue zum Führer und unſerer Fahne, ſo wahr mir Gott helfe!“ Der bedeutſame Akt iſt vorüber. Unter dem Lied: „Vorwärts, Vorwärts“ wird die Fahne heruntergeholt und mit einem Marſch durch verſchiedene Straßen wurde die eindrucksvolle Feier beendet. Aeit⸗ und Fahrturnier auj der dritten Aeichsnährſtanoͤsausſtellung in Frankjurt Die Reit- und Fahrturniere der hinter uns liegenden Reichsnährſtands⸗Ausſtellungen erfreuten ſich eines immer regen Intereſſes. Auch auf der Reichsnährſtands⸗Ausſtellung Frankfurt a. M. 1936 liegt die Durchführung des Turniers in Händen des e en für Zucht und Prüfung deutſchen Warmblutes“. Dieſe Veranſtaltungen, die zu einem feſten Beſtandteil der Reichsnährſtandsſchauen geworden ſind, verdienen in dieſem Jahre ganz beſondere Beachtung. Denn die Prüfungen ſind auf Grund des vorjährigen Turniers in Hamburg in ihren Anforderungen weſentlich erhöht wor— den. Es ſteht die Beteiligung der beſten Klaſſe unſerer Leiſtungspferde zu erwarten. Damit werden dieſe Darbietun⸗ gen zu einem Hauptanziehungspunkt für alle Be ſucher aus Stadt und Land. Der Vorführungsring befindet ſich inmitten der rieſigen Fläche an der Bismarck-Allee jenſeits des Bahndammes, auf der auch in vielen Reihen die Hallen für Pferde, Rinder, Schweine und Schafe errichtet ſind. Der Turnierplatz iſt ſehr großzügig angelegt und in der Lage, über 1000 Perſonen auf den Bänken und der lan ggeſtreckten Tribüne zu faſſen. Außer einer Materialprüfung ſind drei Eignungsprü⸗ fungen vorgeſehen; außerdem finden drei Dreſſur-Prüfungen ſtatt. Zwei Springen der Klaſſe M wenden ſich beſonders an die Leiſtungstiere der in Oſtpreußen, Hannover und Schleswig⸗Holſtein geborenen Pferde. Hierbei geht es um den„Preis der Zuchtverbände“. Ein weiteres Springen der Klaſſe M, das ebenfalls die Zuchtgebiete in Vordergrund treten läßt, iſt ein Mannſchaftswettbewerb um den heißum ſtrittenen„Wanderehrenpreis des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutſchen Warmblutes“. Erſt nach dreimaligem Gewinn geht dieſer in den endgültigen Beſitz über. Nur die vier beſten Pferde, die im„Preis der Zuchtverbände“ be teiligt waren, ſind ſtartberechtigt. Wie dem„Großen Preis der nationalſozialiſt iſchen Erhebung“ auf dem Berliner Tur— nier, wird auch dem mit RM. 5000.— Geldpreiſen ausge ſtatteten„Preis des Reichsnährſtandes“ beſondere Bedeu tung zukommen. Neben dieſen Wettbewerben ſind noch in ſtarkem Maße Leiſtungsprüfungen für Gebrauchspferde vorgeſehen, die ſich einer Dauerzugleiſtung unterziehen müſſen. An dieſer Prü fung werden ſich Vierzüge und Wirtſchaftsgeſpanne betei ligen. Den großen Fahrſtällen iſt weiterhin Gelegenheit gegeben, wie an anderen Turnieren üblich, an Eingangs prüfungen für Ein⸗ und Mehrſpänner teilzunehmen. Auch für die Kaltblüter finden Wettbewerbe ſtatt. Die Durchführung dieſer Dauerzugleiſtungsprüfung liegt in den Händen des„Reichsverbandes der Kaltblutzüchter Deutſchlands e. V.“. Führer, r n Aufruf des Führers der SA Gruppe Kejjen zum Dankopjer der Nation S A.⸗Kameraden der Gruppe Heſſen! Der Stabschef hat uns und allen, die ſich zu unſerer Kampfgemeinſchaft bekennen, zu einem Dankopfer für den Führer aufgerufen. Wir gehören dem Führer mit allem, was wir haben, und zu ſeinem Geburtstage drängt es uns erneut, dies durch unſere Ehrenliſte zum Ausdruck zu bringen. Nun ſoll es unſer Stolz ſein, dieſem Zeichen unſeres engſten Verwachſenſeins mit dem Führer ein tauſendfaches Echo zu verſchaffen. Unſere Gabe ſoll nicht nur ein Beweis für unſere Dank⸗ barkeit ſein, ſondern auch für die Verwurzelung der SA. im Volk: Jeder, der das Braunhemd trägt, aber auch jeder Volksgenoſſe, der ſeine Dankbarkeit zum Führer und ſeine Verbundenheit mit uns zum Ausdruck bringen will, trägt ſich in die Ehrenliſte zum Dankesopfer ein. Vom Sturm ging in der Zeit des Ringens der Kampf um Deutſchlands Einigkeit und Freiheit aus; der Sturm ſoll 1 jetzt die ehrenvolle Pflicht haben, ſeine Wii allen zur i in die Ehren! iſte öff⸗ nen. Ab 21. April bis 22. Mai liegen demgemäß in jedem Sturmzimmer die Ehrenliſten für alle Kamera⸗ den und jeden Volksgenoſſen auf. So ſoll von nun an unſer Opfer dem Führer alljährlich ſtets aufs neue an ſeinem Geburtstag in unverlöſchlicher Dankbarkeit und einmütiger Geſchloſſenheit unſer Leitwort bekunden: Alles für den Führer! r Führer der SA.-Gruppe Heſſen 7 5 Beckerle, Gruppenführer. „Die Saat geht auf Das gewaltige nationaljozialiſtiſche Filmwerk (Ein Film des Stabsamtes des Reichsbauernführers) Am Donnerstag, 23. April, abends ½9 Uhr, im Central⸗Film⸗Palaſt: Dieſer neue Spielfilm leuchtet in die Seele eines Bauern, in die Not unſeres Volkes hinein, das ein Opfer der falſchen Politik eines vergangenen Syſtems geworden war. Er zeigt den Zuſammenbruch eines dem Schieber⸗ und Schmarotzertum ſchutzlos preisgegebenen Bauernſtandes, der um Haus und Hof gekommen der Millionenarmee der Arbeitsloſen in der Stadt eingereiht wurde. Er ſtreift insbeſondere das Judenproblem und ſetzt ſich mit den Grund⸗ ſätzen geſunder Bauernpolitik auseinander. Der Film geht in ſeiner ſpannenden Handlung noch über das Problem des Bauerntums hinaus und ſpiegelt die Auferſtehung des deutſchen Volkes wieder, das in einem geſunden Nährſtand die Vorausſetzung für ſeine Wehrfreiheit erkannte. Was ſagt die Preſſe zu dieſem herrlichen Filmwerk: „Anläßlich der grünen Woche erlebte der Film ſeine Uraufführung in Anweſenheit des Reichsbauernführers Darree und vieler Vertreter von Staat und Partei. Er feſſelt von der erſten bis zur letzten Szene, denn was er ſchildert, geht jeden Deutſchen an. Nicht nur den Bauer, auch den Städter, den Hand- und Kopfarbeiter ohne Ausnahme.“ „An dem Schickſal dieſes Bauern und ſeiner Familie erlebt man, wie ſich die Maßnahmen unſerer Regierung auf dem Gebiete der Agrarpolitik ſchon 15 verhältnismäßig kurzer Zeit zum Segen des geſamten Volkes auswirken.“ „Wenn dieſer Film in alle Kreiſe der Bevölkerung dringt, dann wird durch ſeine Aufklärung die Erkenntnis und damit die Saat aufgehen.“ Ganz Viernheim muß dieſes herrliche Filmwerk er⸗ leben! Jeder deutſche Bauer mit ſeiner Familie muß Zeuge dieſer einzigen Aufführung werden— nur eine Vor⸗ führung am Donnerstag, 23. April, abends ½9 Uhr, im Ce⸗Fi⸗Pa. Mas ſauingt cle Nundęunk? Heute Mittwoch, 15,30 Uhr: „Prinz Eugen, der edle Ritter“ Ein Lebensbild anläßlich ſeines 200. Todestages am 21. April. Von General a. D. Dr. Bethcke. Es iſt ein ſeltſames Spiel des Schickſals, daß einer der größten Nationalhelden der neueren deutſchen Geſchichte, jener Prinz Eugen, der im Gedächtnis des Volkes fortlebt als edler Ritter, in Paris geboren wurde als Sohn eines Savoyer Prinzen und einer Mutter nebenbei bemerkt: es war die Nichte des allmächtigen Kardinals Mazarin aus italieniſchem Blut. Am Hofe Ludwig XIV. wuchs er auf und nur den mächtigen Feinden und Neidern, die den jungen Prinzen beiſeite drängten, dankt es die deutſche Nation, daß dieſer Feldherr ſpäterhin ſeine Fahnen ſiegreich flattern ließ an der Donau, am Rhein, an der Schelde, vor Turin und vor Belgrad im Dienſte Habsburgs. Aber nicht nur Kriegsruhm erwarb ſich Prinz Eugen in ungezählten Schlach⸗ ten: er wirkte ebenſo verdienſtvoll als Organiſator des Heeres und der Wehrverfaſſung und ſogar im diplomatiſchen Dienſt bewährte er ſich als Präſident des Miniſteriums. Sein höchſter Ruhm aber wird es immer bleiben, daß er, obwohl ein Landfremder nach Geburt und Erziehung, das deutſche Nationalgefühl weckte und ſtärkte und ein deutſches Heer, erfüllt von Dienſtfreudigkeit und Manneszucht, nach beſten Kräften formte. Sein Leben, ein Leben der Tapfer⸗ keit und treueſten Pflichterfüllung, endete am 21. April 1736 und anläßlich ſeines 200. Todestages ſendet der Reichsſender Frankfurt heute Mittwoch, 22. April, von 15,30 bis 15,45 Uhr, einen Vortrag von General a. D. Dr. Bethcke über„Prinz Eugen, den edlen Ritter“. N J Aus dem neuen engliſchen Haushalt DNB. London, 21. April. Der erſte Sitzungstag des Anterhauſes nach den Oſterferien war der Rede des Schatzkanzlers Chamberlain über das Haushaltsjahr 1936/37 gewidmet. Er bezeichnete es als eine er⸗ ſtaunliche Tatſache, daß es gelungen ſei, im alten Haushalt einen ALeberſchuß von 2,9 Millionenen Pfund zu erzielen, während ſein Voranſchlag nur auf 500 000 Pfund gelautet habe. Dabei müſſe man bedenken, daß für die Nachtragshaushalte nur 4 Millionen Pfund veranſchlagt wurden, wohingegen tatſächlich 40 Millionen Pfund benötigt worden ſeien.. Der Schatzkanzler zog aus dieſer Entwicklung den Schluß, daß ſich der Wohlſtand des Landes allgemein gebeſſert und daß das wirtſchaftliche Leben Englands eine weitere Aus— dehnung erfahren habe. Im vergangenen Jahre habe ſich die Staatsſchuld um 4,5 Millionen Pfund und die ſchwebende Schuld um 51 Millionen Pfund verringert. Für das neue Haus haltsjahr hat der Schatzkanzler einen Betrag von 20 Millionen Pfund für weitere Rüſtungsbedür fniſſe(davon 10 Mil- lionen Pfund für die Luftſtreitkräfte) bereitgeſtellt. Hinzu kom⸗ men dann noch die eigentlichen Voranſchläge für die drei Waf⸗ fengattungen, die bereits vor einigen Wochen veröffentlicht wurden. In der kurzen Ausſprache im Anterhaus wurde der Haus— dalt des Schatzkanzlers zum Teil ſtark kritiſiert. Major Attlee (Arbeiterpartei) erklärte, es handle ſich um einen Haushalt, der ſchließlich zum Kriege führen würde. Der aus dem Wiederauf— ſtieg der engliſchen Wirtſchaft erzielte Gewinn werde voll und ganz für Aufrüſtung benutzt. Der Haushalt beweiſe den völligen Fehlſchlag der Außenpolitik der Regierung. Sir Archibald Sinclair(Liberal) erklärte, die Finanzausſichten ſeien ſchlechter als ſeit dem Jahre 1931 und dem Weltkriege. Sinclair nannte die Vorlage einen Haushalt der betroge- nen Erwartungen. Die Hauptausſprache über den Haus- halt findet erſt Mittwoch oder Donnerstag ſtatt. Was England der Abeſſinienkonflikt koſtet DNB. London, 21. April. Im Anterhaus wurde am Dienstag die Regierung gefragt, ob ſie die bisherigen Koſten der von ihr infolge des italieniſch— abeſſiniſchen Konffiktes getroffenen Maßnahmen zu Lande, zu Waſſer und in der Luft bekanntgeben könne. Der Vertreter des Schatzamtes teilte mit, daß in den Zuſatzhaushalten an- nähernd 2 Millionen Pfund für dieſe Maßnahmen bis zum 31. März 1936 vorgeſehen ſeien. Abeſſiniſcher Frontbericht DNB. Addis Abeba, 20. April. Wie von abeſſiniſcher Seite gemeldet wird, ſeien italieniſche Angriffe an der Südfront, die zu erbitterten Nahkämpfen mit der Vorhut der Armee Naſibus führten, unter ſchweren Opfern für die Italiener nördlich von Mardere abgewieſen wor⸗ den. Die Italiener hätten Tanks, Flugzeuge und Kavallerie ein⸗ geſetzt, die jedoch an den von den Abeſſiniern gebauten Boll- werken hätten Halt machen müſſen. Die Italiener hätten, ſo wird weiter berichtet, u. a. auch zwei Flugzeuge ſowie drei Tanks verloren, welch letztere vor den Stellungen zerſchoſſen liegen ge⸗ blieben ſeien. Auch an der Nordfront werde erbitterter Wider⸗ ſtand geleiſtet. Italieniſche Truppen ſtänden in Komboltſcha, 30, Kilometer ſüdöſtlich von Deſſie. Eine Min iſterrats⸗ beſprechung hat ergeben, daß die abeſſiniſche Regierung verſuchen wird, unter allen Amſtänden aus innerpolitiſchen Grün⸗ den in Addis Abeba zu bleiben. Ein Teil der über nach Kairo zurückgekehrt. Weitere klub ſind ausgerückt. tag 24 Flugzeuge den die Wüſte weitum abgeſucht. Für Suche der Flieger geplant, an Alexandria beteiligen ſollen. In der Mitte des Gebietes, das abgeſucht werden muß und ſo groß wie Bayern iſt, wurde am Dienstag ein behelfsmäßiger Flugplatz mit Benzinvorräten ange- legt, um die Rückkehr der Flugzeuge nach Kairo zu erſparen. Hohe Beamte als Spione erſchoſſen Schanghai, 21. April. Das Kommando der Kwantung⸗ armee gibt die kriegsgerichtliche Verurteilung der kürzlich wegen Spionage zugunſten Sowjetrußlands verhafteten Hafenverwaltungsbeamten und Militärperſonen bekannt. Der Gouverneur Lingſheng der Provinz Hſingan, ſowie die Generäle Fuling und Tſchunteh und der Sekretär des Hauptquartiers der 1. Armee Hwalingtai wurden zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Die Urteile ſind bereits vollſtreckt worden. In zwei Fällen wurden langjährige Gefängnisſtrafen verhängt. Der Bauunglücksprozeß Der Zettel unter der Anklagebank. Berlin, 21. April. Zu Beginn der Dienstagſitzung kam es im Berliner Bauunglücksprozeß zu einem Zwiſchenfall. Unmittelbar nach der Eröffnung der Verhandlung teilte der Staatsanwalt mit, daß unter den Bänken der Ange⸗ klagten und Verteidiger am Schluß der letzten Sitzung ein Zettel folgenden Inhalts gefunden worden ſei:„Kellberg wird wegen Nordkopf Stellung nehmen. Soll ich ihm noch⸗ mals ſchwere Fehler vorhalten(falſche Zeichnungen)?“ Der Vorſitzende ließ das Stück Papier bei den Verteidi⸗ gern und Angeklagten herumreichen. Nun erklärte Wey⸗ her, daß er den Zettel geſchrieben habe. Er ſei für ſeinen Verteidiger beſtimmt geweſen. Weyher gab eine längere Erklärung darüber ab, was er durch den Zettel habe zum Ausdruck bringen wollen. Sein Verteidiger erklärte, er habe ſeinen Mandanten angeregt, ſich während der Ver⸗ handlungen Notizen über alle Zweifelsfragen zu machen, um nach der Verhandlung dieſe Dinge mit ihm beſprechen zu können. Der Zettelinhalt greift mitten hinein in das ſchwierige Problem der Zuſtändigkeitsabgrenzung zwi⸗ ſchen Weyher und ſeinem Vorgeſetzten, dem Reichsbahn⸗ Beſuch des polniſchen Miniſter⸗ i präſidenten in Budapeſt DNB. Budapeſt, 21. April. Der polniſche Miniſterpräſident Koſcialkowſki wird, wie amtlich mitgetent wird, am Donnerstag, den 23. April, mittags, zu dem urſprünglich für vorigen Sonntag angekündigten und auf dieſen Donnerstag verſchobenen Beſuch bei der ungariſchen Re— gierung in Budapeſt eintreffen. Der polniſche Miniſterpräſident wird bis Sonntag früh in Budapeſt bleiben. Paris am Mittwoch ohne Kraftòroſchken DNB. Paris, 21. April. Die Kraftdroſchkenfahrer in Paris beſchloſſen am Dienstag nachmittag in einer Verſammlung, von Mittwoch früh 6 Ahr bis Donnerstag früh zu ſtreiken. Ein rieſiger Zug von mehreren Hunderten von Kraftdroſchken fuhr nach der Verſammlung über die Hauptſtraßen zum Arbeitsminiſterium, um dort die Forde⸗ rungen der Kraftdroſchkenfahrer zu übergeben. Die Guche nach dem deutſchen Geſandten v. Stohrer ergebnislos DNB. Kairo, 21. April. Die Suche nach dem verſchollenen deutſchen Geſandten oberrat Kellberg. Auf Befragen erklärte Kellber g, daß ſchon im Juni. wenn zunächſt auch für einen anderen Bau⸗ abſchnitt, die Frage der mangelnden Einbinde⸗ tiefe der Rammträger zur Sprache gekommen ſei. Wey. her habe von einer neuen Rammung aus Sicherheitsgrün⸗ den abgeraten und ſtatt deſſen eine Sicherung der Ramm⸗ träger durch Einbetonierung der Trägerfüße vorgeſchlagen. Liebes drama in Bad Reichenhall Nach acht Tagen vergiftet aufgefunden. Bad Reichenhall, 21. April. In einer Villa wurde ein Paar aufgefunden, das vermutlich ſchon in der Nacht zum Oſtermonkag ſich mit Morphium vergiftet halte An dieſem Morgen wurde von der Beſitzerin der Villa ein Zettel vor dem verſperrten Zimmer aufgefunden, wo⸗ nach das Paar auf mehrere Tage nach Berchtesgaden ver⸗ reiſen und dann wieder zurückkehren wolle. Nun, nach einer Woche durch Verweſungsgeruch aufmerkſam gemacht, öff⸗ nete man das Zimmer und fand die Leichen der beiden dar⸗ in vor. Aus hinterlaſſenen Briefen iſt zu erſehen, daß ſie gemeinſam aus dem Leben gehen wollten. 15 aufgebrochene Morphiumampullen ließen darauf ſchließen, daß ſich das Liebespaar vergiftet hatte. Es handelte ſich um den 49jäh⸗ Alen verheirateten Verwaltungsaſſiſtenten Fritz Wolf aus Plauen i. V. und um die 41jährige Krankenſchweſter Mar⸗ d. Stohrer iſt bis zum Dienstagabend ergebnislos geblieben. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Dien ſtſtunden. Die Dienſtſtunden der Verwaltung und der Kaſſe 120 ab ſofort bis 30. September 1936 wie folgt feſtgeſetzt:. gt feſte Für die Wochentage von Montag bis Freitags: von 7 Uhr bis 12 Uhr und 5 Me en ni 1 von 13 Uhr bis 16.30 Uhr. ſdelltungen nimmt 3 f die Samstags von 7 bis 13 Uhr. Die Sprechſtunden finden wie ſeither von 9 Uhr bis —5 5 Viernheim, den 18. April 1936 Kaslenwagen N f f AE 5 zu verkaufen. kre 115— ze ber Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Vertholdus⸗ Der nächſte Steuerſprechtag des Finanzamts Heppenheim a 32 Krieger und Soldatenkameradſchaft 1875. wird am Donnerstag, den 7.— Mai 1936, auf dem hie⸗ gen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpä⸗ teſtens Montag, den 4. Mai 1936, mittags 12 Uhr, bei uns— Zimmer 21— anmelden und genau an⸗ geben, in welcher Sache die amt gewünſcht wird. Viernheim, den 20. April 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel— Eine einzelne Anzeige erregt wohl Aufmerkſamkeit, aber erſt die Wiederholung, die ſtändige, ſtetige z Wiederbearbeitung des den Erfolg. Benutzen öffentlichung ihrer Anzeigen die „Viernheimer Volkszeitung“ Wer ſtellt einen Schrank koſtenlos der Hitler-Jugend zur Verfügung. des 12 Uhr ſtatt und ſind genau einzuhalten. nder Guterhaltenen Rinder- billig zu verkaufen. Beſprechung mit dem Finanz⸗Vismarckſtr. 60 Verk. geſund, kräft. Eintagsküken ſowie 3—4 Wochen 1 alte Küken bill. Adolf Hitlerſtr 2 Hofmann hinter dem Friedhof beim Sägewerk Zwei ſtarke Intereſſenten ſchafft Einleg- Sie ſtets zur Ver⸗ Schweine zu erlaufen, Luiſenſtr. 9 tha Kunze aus Berlin-Schöneberg. 20 Privatkraftwagen, die ſich an den Nach- forſchungen beteiligten, iſt, ohne eine Spur gefunden zu haben, Wagen von Mitgliedern der deutſchen Kolonie und vom königlichen Aegyptiſchen Automobil- Auch der rumäniſche Geſchäftsträger be⸗ teiligt ſich eifrig an der Suchaktion. Außerdem haben am Diens— ganzen Tag über unterwegs und haben Mittwoch iſt eine verſtärkte der ſich auch Flugzeuge aus Ganz Viernheim jchaut Donnerstag Abend im Central⸗ das gewaltige nationaljozialiſtijche „Die Saat geht auf — —— Filmwerk Am Sonntag: Frankfurter Nennen! Ein guter Anfang des Kennjahres ſteht bevor. Die durch unſer Klima bedingte Pauſe im Rennſport geht zu Ende. Am kommenden Sonntag wird auf der Frankfurter Rennbahn in Niederrad wieder der ſchnelle Vollblüter in ſeinem Element ſein. Sieben Rennen mit einer recht ſtarken Starterzahl und grundverſchiedenem Cha⸗ rakter ſind vorgeſehen. Die Niederräder Bahn, auf die ſe⸗ der Frankfurter ſtolz ſein ſollte, iſt in einer geradezu her⸗ vorragenden Verfaſſung. Dem neu gegründeten Frankfurter Rennverein gelungen, Frankfurter Rennen beſten Friedenszeiten iſt es zu ſchaffen, wie ſie nur in te zur Hochblüte des Herrenſports zu finden waren. Mit dieſem Herrenſport hat es jedoch ſein Bewenden Heute iſt der Rennſport völlig auf Volkstüm⸗ lichkeit gerichtet. Jedem rechten Deutſchen gehört ſein Anteil an dieſem Rennſport, deſſen Aufgabe es iſt, in harter Lei⸗ ſtungsprüfung ein Pferd zu ſchaffen, das für die Landes⸗ pferdezucht als. Ranrgtor von unendlicher Bedeutung iſt. Deshalb kann der ennſport niemals mehr Sache von we⸗ nigen, ſich bewußt abſondernden Menſchen ſein, ſondern muß von der Nation getragen werden, als Teil wichtigſter nationaler Belange. Wenn am Sonntag in Niederrad zum erſten Mal die Offiziere der Wehrmacht im Sattel ſind. wenn die Artilleriſten unſerer jungen Garniſon um die Bahn preſchen, dann hat dies nicht das Mindeſte mit einſtiger Excluſivität zu tun denn Heer und Volk ſind heute ein Gan⸗ zes, geſchloſſener denn je, und der Beifall für gute Leiſtung trifft immer den tapferen Kameraden, trage er nun Achſel⸗ ſtücke oder ſchlichte Armwinkel. Dem Sport und der Lei⸗ ſtung dienen Reiter und Pferd, dem Volke gilt ihr Tun. Für die einzelnen Rennen kann man ſchon jetzt die gün⸗ ſtigſten Ausſichten eröffnen. Die Beteiligung iſt nach den abgegebenen Nennungen denkbar ſtark. Für 7 Rennen ſind 154 Pferde genannt. Jedes Rennen wird ein ſtarkes Feld am Start verſammeln. Von zwei Jagd-Rennen iſt eines nur für die Jockeys, das andere nur für Offiziere. Ein Hürdenrennen ſieht ebenfalls Berufsreiter im Sattel. Um den Wanderpreis des Reichsſtatthalters Sprenger bemühen ſich die Reiter von SA und SS. Gemeinſam haben dieſe Reiter mit den übrigen Amateurreitern und Offizieren ein weiteres Flachrennen. Die übrigen Rennen auf der Flach⸗ bahn ſind ſehr ſpannende Ausgleichsrennen mit vermutlich ſchärfſtem Endkampf. Der britiſche Kriegsminiſter gegen antimilitäriſche Kirchenfürſten DNB. London, 21. April. Der britiſche Kriegsminiſter Duff Cooper hielt am Montag in Birmingham eine Rede, in der er die Führer der Kirche in England aufforderte, den bisherigen antimili⸗ täriſchen Standpunkt aufzugeben und ſich der Notwendigkeit nicht weiter zu verſchließen, daß England feine Söhne als Sol⸗ daten brauche. Der Kriegsminiſter ſagte, er könne nirgends in der Hei⸗ ligen Schrift etwas darüber finden, daß es im Gegenſatz zur chriſtlichen Religion ſtehe, wenn man für ſein Vaterland kämpfe. Aber es gebe heute eine Reihe von Kirchenführern in England, die den militäriſchen Beruf verdammten und gegen die Anwendung von Waffengewalt eiferten. Die Zeit ſei ge⸗ kommen, wo Kirchenführer, die derartige Grundſätze verbrei⸗ teten, zurückgewieſen werden ſollten und die Kirche ſich für das Zdeal einſetzen müſſe, daß es kein ſchöneres Menſchentum im Chriſtentum gebe als das des Soldaten. Der Völkerbund gehe durch eine Zeit großer Gefahr und die weſentliche Schwäche des Völkerbundes liege darin, daß die ihm angehörenden Na— tionen nicht genügend bereit geweſen ſeien, Gewalt anzuwen⸗ den. Es ſei die Pflicht aller, die an das große Experiment eines Weltfriedens glaubten, auch bereit zu ſein, ihn zu ver⸗ teidigen. Auch die Kirche müſſe beitragen, die Jugend Eng⸗ lands dafür zu gewinnen, ſich freiwillig zum Heeresdienſt zu melden. — Warſchau: 60 der Kommuniſten, die bei den blutigen Zwi⸗ ſchenfällen in Lemberg verhaftet wurden, ſind in ein Konzentra⸗ Oiese Mache 1 gcntellos 3.— Rn. Geſchäftsſtelle Bl. entgegen. Etelung der Hiasseniotterle. Wer Wag. gewinnt. Franz Holmann. 2 3 brenschelhe CCC cc tionslager verbracht worden. und pünktliches anzug. Bezirksype 2* 8 Bezirksvertreter teiligung iſt erwünſcht. Sonntag, den 26. April, nachm. 3.30 Uhr findet im Schützenhof unſer Frühjahrsappell ſtatt. Vollzähliges Antreten wird erwartet. Kyffhäuſer⸗ Der Kameradſchaftsführer: Klee. Turnverein von 1893. Heute Mittwoch abend 5.30 Uhr Platztraining für ſämtliche Aktiven. Rege Be⸗ Der Leiter. Alfred Werner Bensheim a. d. B. Erweitere Deinen Kundenkreis durch Anzeigen in der Viernheimer Wer täglich ſieſt sein Heimatblatt an alle wen stets Anschlun na Meldet Freistellen für die Hier- Freiplotzspende bei allen zuständigen N. S. Dienststellen, sowie bei den tousenden von Werbern, die sich in der Zeit vom 19. bis 25. April för die Werbung von Freiplätzen einsetzen. Volkszeitung 0 1 1 N .* 0— 5 5 1 4 2 Film⸗Palast de f Lal e uf Notzeim. n ſen Mei hure de, i de Landes, edeutung if. ache von he. ein. ſondern a wichtigster ten Mal die e enn die um die Bahn mik einſtiget eiſtun 2 ind der Lei, ihr Tun. eh die gün⸗ t nach den Rennen ſind ſtartes Feld ien iſt eines ffiziere. Ein Sattel. Um ger bemühen haben dieie ffizieren ein wende d Col eit ſei ge e derdtei 9 für das entum im dund gebe Schwache pende 50 le in del vol Mitſſboch, den 22. April 1930 — —— Piernheimer B olkszeitung — .— 12. Jahrgan Dag Bedauern des Völkerbundsrats Italien— Edens Rede vor dem Nat Die Entſchließung— Ein Appell an 7 DRB. Genf, 21. April. Der Völkerbundsrat hat am Montag um 22 Ahr in öffent⸗ licher Sitzung die Ausſprache über den italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit beendet, und zwar mit der Annahme folgender Ent- ſchließ ung: „Der Rat bedauert, daß, wie aus den vom Vorſitzenden des Dreizehnerausſchuſſes und vom Generalſekretär eingeholten Erkundigungen hervorgeht, der Verſöhnungsverſuch des Drei— zehnerausſchuſſes gemäß dem an die beiden Parteien gerichteten Appell nicht zum Ziele geführt hat. Der Rat bedauert, daß unter dieſen Amſtänden die Einſtellung der Feindſeligkeiten nicht herbeigeführt werden konnte und daß der Krieg unter Be⸗— dingungen weitergeht, von denen feſtgeſtellt wurde, daß ſie pakt⸗ widrig ſind und die Vorausſetzung, die Erfüllung von Verpflich- fungen, wie ſie in dieſem Falle vom Pakt für die Völkerbunds⸗ mitglieder vorgeſehen ſind, nicht bilden. Er richtet an Italien noch einmal einen feierlichen Appell, damit es unter dea gegenwärtigen Umſtänden, die die Zuſammenarbeit aller Natio⸗ nen erfordern, bei der Löſung ſeines Konfliktes mit Abeſſinien den Geiſt walten läßt, den der Völkerbund von einem feiner Gründungsmitglieder und ſtändigen Ratsmitglied erwarten darf. Der Rat erinnert daran, daß Italien und Abeſſinien durch das Protokoll vom 17, Juni 1925 über die Verwendung von Stick-, Gift⸗ und ähnlichen Gaſen und durch die Abkommen über die Kriegsführung, an denen dieſe beiden Staaten beteiligt ſind, gebunden ſind, und weiſt auf die Wichtigkeit hin, die dieſen Akten durch alle vertragſchließenden Staaten zuerkannt worden iſt.“ Gegen die Entſchließung ſtimmte der Vertreter Jtaliens, deſſen Ablehnung jedoch auf Grund der Satzung bei der Berech— nung der Einſtimmigkeit nicht in Betracht kommt. Der Vertreter Ecuadors machte den Vorbehalt, daß ſein Land an der kürzlich beſchloſſenen Aufhebung der Sühnemaß— nahmen feſthalte. 1 Zum Schluß bemängelte der Vertreter Abeſſiniens, in der Entſchließung komme nicht klar genug zum Ausdruck, daß Italien einen Vernichtungsfeldzug gegen Abeſſinien führe. Wenn der Rat das geſchehen laſſe, dann ſchaffe er einen gefährlichen Präzedenzfall. Der engliſche Außenminiſter Eden hatte in ſeiner Rede im Verlauf der Ausſprache das Scheitern der Schlichtungsbe⸗ mühungen feſtgeſtellt und betont, daß die britiſche Regierung im Völferbund noch immer das beſte Mittel zur Wahrung des internationalen Friedens erblicke. Die beſtehenden wirtſchaft— lichen und finanziellen Sanktionen müßten aufrechterhalten bleiben, und die engliſche Regierung ſei auch weiterhin bereit, zuſammen mit den anderen Völkerbundsmitgliedern weitere Maßnahmen dieſer Art, die ſich als notwendig erweiſen ſollten, zu verhängen. „Ein Element in dieſem tragiſchen Krieg kann ich als Ver— treter meiner Regierung, die ſelbſt Hüter des Wohlergehens der Völkerſchaften in vielen Gegenden der Welt iſt, nicht ſtill⸗ ſchweigend übergehen: die behauptete Verwendung von Gift⸗ gaſen gegen die Abeſſinier, die ſelbſt ohne jede Abwehrmittel gegen dieſe von den Nationen geächtete Methode der Kriegs— führung ſind. Nicht nur die Kriegsführenden, ſondern nahezu alle Nationen der Welt haben das Gasprotokoll von 19 25 unterzeichnet. Gibt es eine einzige Nation auf der ganzen Erde, die nicht an ſeiner Einhaltung intereſſiert iſt? Dieſes Protokoll geht die Bewohner jeder großen Stadt der Welt an. Es iſt für ſie eine Charta gegen ihre Ausrottung. Wenn ein Abkommen wie dieſes zerriſſen werden kann, werden dann nicht unſere Völker, ob ſie nun in den dichtbeſiedelten Gegenden leben, mit Recht fragen, welchen Wert hat ein internationales Vertragsinſtrument, unter das ihre Vertreter ihre Namen geſetzt haben? Sie werden fragen: Wie können wir Vertrauen haben, daß unſer eigenes Volk nicht trotz aller feierlich unterzeichneten Protokolle verbrannt, geblendet und qualvoll getötet wird? Dieſe Frage muß ſich heute jedes Völkerbundsmitglied ſtellen. Was die britiſche Regierung angeht, ſo iſt ſie ſich ſo ſehr der Gefahr bewußt, die darin beſtehen würde, die be— hauptete Verwendung von Giftgaſen unbeachtet zu laſſen, daß ich den Rat auf ſeiner gegenwärtigen Tagung auffordern muß, allen Völkerbundsmitgliedern, die das Protokoll von 1925 unter— zeichnet haben, die Verpflichtungen wieder ins Gedächtnis zu rufen, die ſie damit übernommen haben. Laſſen Sie mich eindeutig erklären, daß die Regierung des Vereinigten Königreiches ihr Vertrauen in den Völkerbund als das beſte der Menſchheit augenblicklich verfügbare Werkzeug fü; die Wahrung des Weltfriedens aufrecht erhält. Dieſes Ver— * trauen war und bleibt allein die Triebfeder für ihr ganzes Vor⸗ gehen im gegenwärtigen Streit. Sie iſt bereit, jetzt und in Zukunft dieſe Politik zu verfolgen, ſolange und nicht länger und 8 9 Maße, aber nicht darüber hinaus, wie die anderen Völker. Wenn als Folge des endgültigen Ausganges dieſes Streites die Autorität des Völkerbundes ſo erſchüttert ſein ſollte, daß ſeine künftige Nützlichkeit als echtes Werkzeug für die Erhaltung des Weltfriedens in Frage geſtellt würde, dann hätte jeder von uns zu erwägen, welche Politik er dann zu verfolgen verpflichtet Das Echo in der Preſſe DNB. London, 21. April. Die engliſche Preſſe berichtet ausführlich über die Rats⸗ tagung in Genf, in deren Mittelpunkt die Rede des briti⸗ ſchen Außenminiſters geſtanden habe. Der„Daily Telegraph“ glaubt, daß die Franzoſen ihre Einſtellung im letzten Augenblick geändert hätten, nachdem es klar geworden ſei, daß die britiſche Politik gegenüber Italien feſt bleibe. Das Blatt preiſt die Rede Edens und ſeine ein— drucksvolle Erklärung über die britiſche Politik. Die gegenwär— tige Kriſe ſei die Prüfungsſtunde für die Grundſätze der kol— lektiben Maßnahmen. 9 Der Genfer„Times“ Berichterſtatter ſagt, die Aus— ſprache ſchien ſich in Allgemeinheiten zu verlieren, nachdem der britiſche Außenminiſter in ſeiner Rede einen Beitrag geleiſtet habe, der ſo konſtruktiv war, wie unter den obwaltenden Am— ſtänden möglich. Die„Times“ iſt ſehr zufrieden mit der großen Rede Edens in Genf und ſchreibt in einem Leitartikel, daß der Außenminiſter mit bewundernswerter Kraft und Klarheit die Grundſätze auseinandergeſetzt habe, von denen die auswärtige Politik der britiſchen Regierung geleitet worden ſei und auch zukünftig geleitet werden müſſe. Großbritannien ſei bereit, mit der Politik des Vertrauens zum Völkerbund ſolange fortzu— fahren, wie andere Nationen ebenfalls dazu bereit ſeien. DNB. Paris, 21. April. Die Genfer Entſchließung im italieniſch-abeſſiniſchen Streit— fall wird hier ganz allgemein als der Ausdruck des Miß erfolges der Verſöhnungsbemühungen bezeichnet und dem— entſprechend gewertet. Die Blätter ſind zum Teil der An— ſicht, daß der Völkerbund wieder einmal ſeine Unfähigkeit ge⸗ zeigt habe, den Krieg zu verhindern, und daß eine grund⸗ legende Reform deshalb notwendiger ſei als je. Darüber hin- aus iſt man jedoch grundſätzlich mit dem Ausgang der Bera— tungen zufrieden, weil eine Verſchärfung der Sühnemaßnahmen gegen Italien vermieden worden iſt und Frankreich zum min⸗ deſten vorläufig nicht mehr zu befürchten braucht, zu neuen Maßnahmen gegen Italien gezwungen zu werden, die die ge⸗ genſeitige Entfremdung verſtärken würden. Der Genfer Berichterſtatter der Agentur Havas iſt der Auffaſſung, daß die Entſchließung in erſter Linie den Wunſch widerſpiegele, nichts zu unternehmen, was die für den allge⸗ meinen Frieden an ſich ſchon ſehr gefährliche Lage noch ver⸗ ſchärfen könnte. Der Achtzehnerausſchuß vertagt ſich DNB. Genf, 21. April. Der Vorſitzende des Achtzehnerausſchuſſes de Vascon— cellos hat an die Mitglieder des Ausſchuſſes ein Schreiben gerichtet, in dem er folgendes mitteilt: Nach gründlicher Prüfung der gegenwärtigen politiſchen Lage und nach Befragung der Mitglieder des Achtzehneraus- ſchuſſes, die ſich zur Zeit in Genf aufhalten, bin ich zu dem Schluß gekommen, daß der gegenwärtige Augenblick nicht den geeigneten Zeitpunkt für eine Zuſammenkunft darſtellt. Anbe— ſchadet der Bemerkungen, die ſie machen könnten, ſchlage ich vor, den Ausſchuß in zeitlicher Nähe der nächſten Ratstagung einzu— berufen, es ſei denn, daß ein früheres Datum vorgeſchlagen wird oder daß ich ſelbſt ein ſolches für notwendig halten ſollte. Gleichzeitig macht Vasconcellos den Ausſchuß auf die Tatſache aufmerkſam, daß die neueſten Ziffern über den Handel mit Italien beweiſen, daß die Auswirkungen der Sanktionen immer fühlbarer werden. So iſt die italieniſche Einfuhr im Februar 1936, verglichen mit dem gleichen Monat des Jahres 1935 um 14,2 Millionen Golddollar auf 5,8 und die italieniſche Ausfuhr von 20,2 auf 10,0 Millionen Golddollar zurückgegan⸗ gen. FFP Der Schutz der Mieter Ein Reichsgeſetz.— Neufaſſung des Reichsmietengeſetzes N Berlin, 22. April. Um die minderbewittelten ee e gegen unge⸗ rechtfertigte Mietserhöhungen und grundloſe Kündigungen de beſchützen, hal die Reichsregierung ein Geſetz zur Aen. erung des Reichsmietengeſehes und des Mieterſchutzgeſet⸗ zes beſchloſſen. das am 20. April 1936 im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht worden iſt. Durch dieſes Geſetz wird vor allem die weitere Locke⸗ rung des Mieterſchutzes eingeſtellt. Freigewordene oder freiwerdende Räume, die nach den bisher geltenden Vor⸗ ſchriften den Schutz des Reichsmietengeſetzes und des Mie terſchutzgeſetzes verlieren würden, behalten alſo dieſen Schutz. Die kleinen und mittleren Wohnungen werden hiernach in dem gleichen Umfang wie bisher geſchützt. Da⸗ gegen iſt von einer allgemeinen Ausdehnung dieſes Schut— zes auch auf große Wohnungen abgeſehen worden. Die geltenden Beſtimmungen über die Mietshöhe werden wirkſamer geſtaltet. Der Reichsarbeitsminiſter und der Reichsminiſter der Juſtiz ſind ermächtigt worden, das Reichsmietengeſetz und das Mieterſchutzgeſetz zu ändern und aße die bisherige Regelung zu vereinfachen und klarzu⸗ ellen. Auf Grund dieſer Ermächtigung wird das Reichsmieten⸗ geſetz eine völlige Neufaſſung erhalten, die in den nächſten Tagen ebenfalls veröffenklicht werden wird. die geſetzliche Miete wird jedoch die gleiche wie bisher bleiben. Erhaltung der Preislage Die amtliche Begründung zu dem Geſetz zur Aenderung des Reichsmietengeſetzes und des Mieterſchutzgeſetzes weiſt darauf hin, daß die Neugründung von Haushal⸗ tungen nach der Machtübernahme einen Reinzugang von 328 000 Familien für den Wohnungsbedarf im Jahre 1933 und rund 480 000 im Jahre 1934 zur Folge hatte. In⸗ folgedeſſen trat eine Zunahme der Wohnungsknappheit ein, obwohl bereits bei Beginn des Jahres 1933 ein Fehlbe⸗ darf von rund einer Million Wohnungen vorhanden war, deſſen Deckung in der Nachkriegszeit nicht gelungen iſt. Das Statiſtiſche Reichsamt ſchätzte den Wohnungs- fehlbedarf nach den leten Ermittlungen auf 1 350 000 Wohnungen. Trotz erheblicher Mittel für die Förderung der Neubau⸗ lätigkeit, die das Reich 1935 zur Verfügung ſtellte, müſſe bei der andauernden ſtarken Zunahme der Eheſchließungen zunächſt mit einer weiteren Erhöhung des Wohnungsfehl. bedarfes gerechnet werden. Um nun zu verhindern, daß lediglich durch die Woh⸗ nunasknappheit bedingte, wirtſchaftlich nicht gerechtfertigte Miekſteigerungen namentlich zu Laſten der werktägigen, minderbemiktelten Bevölkerung eintreten, ſei die Aende⸗ rung der genannten Geſetze erforderlich geworden. Die Reichsregierung müſſe entſcheidenden Wert darauf legen. die gegenwärtige Preislage zu halten. Die Aeberführung der engliſchen Schüler D. Freiburg, 21. April. Auf ausdrücklichen Wunſch der Angehörigen der auf ſo tragiſche Weiſe im Schneeſturm ums Leben gekommenen engliſchen Schüler wird von einer offi⸗ ziellen Trauerfeier Abſtand genommen werden. Die Särge der Verunglückten wurden in Anweſenheit von Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und ſonſtigen Ver⸗ bände, vor allem der Hitler-Jugend, von der Leichenhalle bis zum Hauptportal des Friedhofes gebracht, um von dort nach dem Bahnhof befördert zu werdet. In einem Sonderwagen der Reichsbahn treten die bedauernswerten Opfer einer Naturkataſtrophe die Reiſe in die Heimat an. Am Samstag nachmittag weilte Erzbiſchof Dr. Gröber an der Bahre der fünf im Schneeſturm umgekommenen engliſchen Schüler.— Der Schwarzwaldverein hat zum Zei⸗ chen ſeiner Trauer einen Schwarzwaldkranz niederlegen laſſen. Ein Bericht der Ueberlebenden Ueber den Verlauf des Anglückstages berichteten die engliſchen Schüler Preſſevertretern ihres Landes lt.„Frank⸗ furter Zeitung“ u. a. folgendes: Mr. Keaſt(das iſt der Leh⸗ rer, der die engliſchen Schüler begleitete) hat alles für uns getan. was nur möglich war. Als der Schneeſturm auf dem Kamm des Berges raſte, verſuchten wir uns durch den tiefen Schnee, der uns bis an die Bruſt ging, hindurchzuarbeiten. Da trug der Lehrer die kleinen Jungens von uns, die vor Er⸗ ſchöpfung zuſammengebrochen waren, immer wieder weiter durch den Schnee vorwärts. Wir konnten ja kaum noch zwei bis drei Meter vor uns ſehen. Es war dann finſtere Nacht und der Orkan raſte über unſere Köpfe dahin. In der tie⸗ fen Dunkelheit und dem furchtbaren Schneeſturm ſahen wir in der Ferne nur ganz ſchwach ein Licht. Unſer Lehrer ſchickte uns in der Richtung des Lichtes weg, während er ſelbſt mit einigen der großen Schüler bei den ſchwach gewordenen kleinen Kameraden zurückblieb. Wir erreichten das Bauernhaus, und die Dorfbewohner kamen auf unſere Hilferufe ſofort heraus. Sie nahmen dann gleich Schlitten und zogen, von uns geführt, wieder zu Mr. Keaſt und der anderen Gruppe zurück, um die Zuſammengeſunkenen durch den tiefen Schnee nach dem Bauernhaus zu bringen. Die Dorfbewohner haben wunderbar gearbeitet. Sie ſind zweimal mit ihren Schlitten gekommen und haben dann alle von uns in das Bauern⸗ haus in Sicherheit gebracht. Wir verdanken dieſen lieben Leuten das Leben. Sie gaben uns heiße Getränke und zu eſſen, und wir legten uns alle in warme Betten im Dorfgaſt⸗ haus. Wir waren völlig ausgepumpt, und die meiſten von uns fielen ſofort in tiefen Schlaf. Am Sonntag abend trafen einige Eltern der verſtorbenen Knaben in Freiburg ein. Am Sonntag morgen hat nach Rück⸗ ſprache mit den deutſchen Aerzten und Behörden der Lehrer den überlebenden 22 Jungen vorſichtig den Tod ihrer fünf Kameraden mitgeteilt. Sie haben dann im Jugendheim, wo ſie wohnen, eine ſchlichte Trauerfeier im engſten Kreiſe ab⸗ gehalten. Die geſamte Bevölkerung iſt von tiefem Mitgefühl bewegt über das Unglück, das die Jungen betroffen hat. Zwar war das Wetter am Freitag morgen, als der Lehrer mit ſeinen Schülern abmarſchierte, kühl und es ſchneite ein wenig, aber es lag kein Grund vor, den Lehrer etwa vor dem Abmarſch zu warnen, denn das große Unwetter war nicht vorauszuſehen. Folgen der Schneeſtürme Im Straßengraben erfroren. — Böblingen, 21. April. Von Männern, die von ihrer Arbeitsſtätte kamen, wurde auf der alten Sindelfingerſtraße eine männliche Leiche im Graben liegend aufgefunden. Durch die Gerichtskommiſſion und das Landjägerſtationskommando wurden Nachforſchungen angeſtellt. Nachdem Angehörige des Toten erſchienen waren, wurde die Leiche erkannt. Es handelt ſich um den 62 Jahre alten verheirateten Bahnarbeiter Jo⸗ hannes Keller aus Nufringen, Kreis Herrenberg. Die gerichts⸗ ärztliche Leichenſchau hat ergeben, daß der Tod durch Er⸗ frieren eingetreten iſt. Aller Wahrſcheinlichkeit nach iſt der Tote von der Straße abgekommen und in den Graben ge⸗ fallen, wo er erfroren iſt. 200 Autos blieben ſtecken. — Geislingen a. St., 21. April. 34 Stunden etwa hatte der Schneeſturm gedauert. Auf der Albhochfläche gab es Schneeverwehungen bis zu zwei Metern. Allein auf der Staatsſtraße Geislingen Ulm blieben am Samstag 200 Autos und Laſtzüge ſtecken, der Verkehr war unmöglich ge⸗ worden. Arbeitsdienſt und Militär mußten eingeſetzt werden und erſt am Sonntagmorgen wurde es möglich, einen ein⸗ gleiſigen“ Verkehr aufzunehmen: zwei Stunden lang in Rich⸗ tung Ulm, zwei Stunden lang umgekehrt. Neue Weltrekorde auf der Autobahn Ueber 12 Stunden und 2000 Kilometer. Jrankfurt a. M., 22. April. Die Verſuchsfahrlen der Frankfurter Adler-Werke mit dem neuen 1,7 Liter- Stromlinienwagen auf der Aulobahn zwiſchen Frankfurt und Viernheim ergaben am Dienstag mittag den erſten und wenig ſpäter auch den zweiten internationalen Rekord. „Nach 12 Stunden Fahrt, um 13.40 Uhr, hatte der von Häckel, v. Guilleaume, Graf Orſich und Löhr abwechſelnd geſteuerte Wagen 1913,812 Kilometer mit einer mitt- leren Geſchwindigkeit von 159,484 Stdem zurückgelegt. Der bisherige Rekord des Engländers Eyſton, den er 1934 auf der Pariſer Autobahn Hinas⸗Montihery aufſtellte, wurde damit um 15,662 Kilometer bzw. 2,305 Stokm verbeſſert. Der anerkannte Rekord für die Klaſſe zwiſchen 1500 und 2000 cem ſtand auf 1898,150 km gleich 158,179 Stokm. Eine halbe Stunde ſpäter wurde auch der zweite Rekord des Engländers, der über 2000 km, verbeſſert. Der Adler⸗Wagen legte dieſe Strecke in 12:30: 40,4 Stunden (gleich 159,856 Stdkm) zurück, während Eyſtons Beſtlei⸗ ſtung auf 12:38:18,4 Std.„(gleich 158,247 Stdkm) ſtand. Die Leiſtung des Adler⸗Wagens iſt umſo höher zu be⸗ werten, als die Witterungsverhältniſſe nicht immer die beſten waren. Der Wagen iſt mit einem normalen ſeiten⸗ geſteuerten Adler⸗Trumpf⸗Motor ausgeſtattet, und für 100 Kilometer Weg wurden zwiſchen neun und zehn Liter Treibſtoff benötigt. Aus Nah und Fern Volksdeutſche Trachtengruppe in Heſſen-Naſſau. Frankfurt a. M. Im Gau Heſſen⸗Naſſau weilen ſeit Wochen Jungen und Mädel deutſchſtämmiger Eltern aus Siebenbürgen als Gäſte. Sie haben ſich nun zu einer Trach⸗ tengruppe zuſammengeſchloſſen, die den Volksgenoſſen von Heſſen⸗Naſſau die Tänze und Lieder ihrer ſiebenbürgiſchen Heimat bekanntmachen wollen. Bei der großen Anteilnah⸗ me, die Deutſchland den Auslandsdeutſchen und vor allem den Stammesgenoſſen in Siebenbürgen entgegenbringt, werden dieſe Heimatabende der volksdeutſchen Trachten⸗ gruppe überall wärmſtes Intereſſe finden. Die Veranſtal⸗ tungen finden ſtatt: am 23. April in Frankfurt a. M., am 24. April in Bensheim, am 25. April in Alzey, am 26. April in Mainz, am 27. April in Wiesbaden. Die Straßenbahn zur Bergſtraße. Darmſtadt. Die Arbeiten an der neuen Straßenbahn⸗ linie von Darmſtadt⸗Eberſtadt nach Jugenheim und See⸗ heim ſchreiten rüſtig voran. Augenblicklich werden in See⸗ heim die Gleiſe innerhalb der Ortsdurchfahrt verlegt. Auch die Oberleitung iſt ſchon größtenteils gelegt. Die Straßen⸗ bahn wird zu dem vorgeſehenen Termin in Betrieb genom⸗ men werden können. Die Strafanträge gegen die Gebrüder Heymann. Mainz, 21. April. In dem Strafprozeß gegen die Ge⸗ drüder Heymann ſtellte der Staatsanwalt folgende Straf⸗ eee eee 1 e —— anträge: Wegen Vergehens gegen Paragraph 5 und 6 des Weingeſetzes, wegen Betrugs und Sachwuchers gegen Karl und Heinrich Heymann je ein Jahr und ſechs Monate Gefängnis, je 10000 Mark Geldſtrafe lerſatzweiſe für je 100 Mark ein Tag Haft) und Entzug der Berechtigung zur Aus⸗ übung des Gewerbes auf die Dauer von fünf Jahren. Die Verurteilung des Julius Heymann wurde dem Gericht anheimgeſtellt. Gegen den mitangeklagten Fritz Proſch wurden wegen Anterlaſſung zwei Monate Gefängnis be⸗ antragt. Die Große Strafkammer Mainz wird am Samstag den 25. April, das Arteil verkünden.* Frankfurt a. M.(160 SS-Männer wurden vereidigt.) Wie überall im Reich, ſo fand anläßlich des Geburtstages des Führers auch in Frankfurt a. M. für die SS⸗Anwärter in feierlicher Form die Vereidigung ſtatt. Als Standartenführer Schäfer ſeine Anſprache hielt, fand er die Herzen offen für den ernſten Appell zur Treue und zum Glauben.„Dem Führer in der Schutzſtaffel zu dienen“, ſo ſagte er,„iſt wahrhaft nichts leichtes. Sie, die nun in die Reihen der SS aufgenommen werden, werden oft an dieſe Stunde denken müſſen, um ſtark zu bleiben gegenüber den Verſuchungen und Anfechtungen, vor denen niemand be⸗ wahrt iſt. Treue und Glaube ſind unſere Stärke, und dieſe Stärke haben wir vom Führer, Immer müſſen wir zum letzten Einſatz bereit ſein. Der Führer ſoll ſich auf uns verlaſſen können. So geloben wir in dieſer Stunde wie überall in 8 gaffen wo die. im ſchwarzen Ehrenkleid Utzſtaffeln verſammelt ſi i 5 Führ und Neich.“ Tf ſind, ewige Treue dem Führer ** Frankfurt a. m.(Einſt germaniſcher Be⸗ gräbnisplatz; heutechriſtliche Kirche) Bei den Fundierungsarbeiten im Turm der alten Preungesheimer Kirche wurden verſchiedene Funde aus der germaniſchen Vorzeit gemacht, die von Direktor Dr. Feulner, Dr. Binge⸗ mer und Bezirkskonſervator Zimmermann fachwiſſenſchaft. lich begutachtet woden ſind. Dieſe Funde hellen das Dunkel, das um die Vorzeit der Preungesheimer Kirche beſtand, ziemlich auf. Seit der jüngeren Steinzeit lalſo ſeit etwa 4000 Jahren) führte an der Oſtſeite des Kirchengrundſtücks eine nordſüdlich verlaufende Fernſtraße(heute„Am Flut⸗ graben“ und„Kreuzſtraße“) vorbei. Etwas ſüdlich der Kirche verlief in weſtöſtlicher Richtung eine von den Rö⸗ mern gebaute Straße. Um 260 n. Chr. vertrieben die Ale⸗ mannen die Römer von hier und ließen ſich an der Weg⸗ kreuzung nieder. Nach dem Namen„Bruningen“ zu ſchlie⸗ ßen, hieß der Germane, der ſich am Quell eines Bachborns anſiedelte, Bruno. Ihre Toten begruben die Germanen ge⸗ mäß ihrer Vorſtellung von einer Seelenwanderung an den Wegkreuzungen. Als das Chriſtentum einkehrte, bauten die Germanen ihre Kirchen auf die Begräbnisplätze ihrer Vorfahren, um dieſen Plätzen nachträglich eine chriſtliche Weihe zu geben. Ein Preungesheimer Beſitzer, der Chriſt war, wird urkundlich ſchon im Jahre 772 genannt. Bad Homburg.(100. Geburtstag des Erbau— ers der Saalburg.) Am Dienstag, den 21. April, jährte ſich der hundertſte Geburtstag des Geh. Baurats Prof. Louis Jakobi, der weiteſten Kreiſen als der eigentliche Schöpfer des wiederaufgebauten Römerkaſtells Saalburg und des Saalburgmuſeums bekannt iſt. Jakobi war außerdem einer der bekannteſten Baumeiſter Homburgs. Von ihm ſtam⸗ men eine große Anzahl der Repräſentativbauten des Bades. Seiner Initiative verdankt Homburg auch die Erbauung der berühmten Erlöſerkirche und des Herzbergturmes. Bad Homburg.(Ehrung.) Der ſeit 17 Jahren im Mutterhaus Bad Homburg tätigen Oberſchweſter Maria Ortshaus wurde mit Genehmigung des Führers von dem Präſidenten des Roten Kreuzes, Herzog Karl Eduard von Coburg, für ihre langjährigen und verantwortungsvollen Dienſte das Damenkreuz des Ehrenzeichens des deutſchen Roten Kreuzes verliehen. Bad Homburg.(Homburg erhält Anſchluß an die Reichs autobahn.) Es war für das Taunusbad Homburg eine Lebensfrage, ob es einen geeigneten Anſchluß an die in der Nähe vorbeiführende Reichsautobahn Frankfurt⸗ Bad⸗Nauheim⸗Gießen erhalten würde. Dieſe Anſchlußſtrecke iſt nunmehr durch Vereinbarung der Beteiligten über die Finanzierung geſichert. Die Strecke beginnt in Bad Hom⸗ burg im Hindenburgring, durchquert einen bereits vor⸗ handenen Bahndurchlaß der Strecke Homburg-Friedberg und zieht dann im Verlauf der ſogenannten Langen Meile bis an die Reichsautobahn heran. Gleichzeitig iſt jetzt auch die Errich⸗ tung des Autobahnhofes Bad Homburg feſtgelegt worden, der ſeinen Platz auf der Gemarkungsgrenze Gonzenheim-Ober⸗ eſchbach bei der Kreuzung durch die Lange Meile findet. g* Limburg.(Vom Auto erfaßt und gegen ein Haus geſchleudert.) Ein mit vier Perſonen be⸗ ſetztes Auto aus Sachſen, das mit erheblicher Geſchwindig⸗ keit durch die Brückenvorſtadt gefahren war, kam in der Rechtskurve vor der Lahnbrücke zu weit nach links hinüber. Bei dem Verſuch, den Wagen herumzureißen, wurde ein auf dem Bürgerſteig ſtehender Limburger Bäckermeiſter von dem herumrutſchenden hinteren Teil des Wagens erfaßt und o heftig gegen die Wand eines Hauſes gedrückt, daß er mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus gefahren werden mußte. Ein gerade mit ihm im Geſpräch geweſener zweiter Mann konnte ſich im letzten Augenblick durch einen Sprung auf eine Treppe aus der Gefahr retten. Der Kraftwagen wurde beſchädiat. f U Heidelberg.(Schwere Unwetterſchäden.) Der Schneeſturm hat namentlich in den Wäldern von Ziegelhauſen und Schönau ſchlimm gehauſt. Es bietet ſich ein erſchreckendes Bild der Zerſtörung. Entwurzelte Bäume und Geäſt liegen wild durcheinander. Ueberall ſchaut man dasſelbe troſtloſe Bild, ſo im Bärenbachtal, auf dem Münchelkopf, in der Gegend des Lärchengartens uſw. Der Schaden iſt noch nicht abzuſehen. Heidelberg.(Warnung vor einem Logisbe⸗ krüger.) Ein angeblicher Student Thoma aus Titiſee ſucht Zimmervermieterinnen auf, mietet ein Zimmer mit voller Penſion und veranlaßt die Vermieterinnen, ihre Miet⸗ forderung noch um 5 Mark zu erhöhen, weil er von ſeinem Vater ſtreng gehalten wird. Die Perſonalangaben ſind zwei— ſellos falſch. Der Schwindler läßt ſich dann gewöhnlich eic benützt die Gelegenheit zu Diebſtählen und ver benachrichtigen zu müſſen. Beſchreibung: Etwa 21 Jahre alt, 1.75 Meter groß, ſchlank, dunkelbraune Haare, Wage pockennarbiges Geſicht, ſpricht ſchriftdeutſch, trägt dunkelblauen Anzug und grünkariertes Bauernhemd. Um ſachdienliche Mit⸗ teilung erſucht die Kriminalpolizei. Adelsheim.(mit dem Motorrad tödlich derunglückt.) Der 24jährige Maurer Julius Pappen⸗ ſcheller von Roſenberg wurde auf der Straße Oſterburken— Adelsheim in ſchwerverletztem Zuſtande aufgefunden. Der Verunglückte war mit ſeinem Motorrad von Roſenberg nach Adelsheim unterwegs. An der Unfallſtelle kam er auf bis letzt unaufgeklärte Weiſe zu Fall, wobei er ſich die ſchweren Verletzungen zuzog. Der benachrichtigte Arzt veranlaßte die ſofortige Ueberführung ins hieſige Krankenhaus, wo der Verunglückte kurze Zeit darauf geſtorben iſt. (0 Bruchſal.(jähriges Kind ertrunken.) Wäh⸗ rend des Hochwaſſers machte ſich der ſiebenjahrige Sohn Heinz des Willi Krapp mit anderen Kindern auf dem Steg beim Forſthaus zu ſchaffen. Plötzlich ſtürzte der Junge in das reißende Gewäſſer der Katzbach. Erſt ſpäter machten die geängſtigten Kinder zu Hauſe Mitteilung von dem Vor⸗ fall. Der bedauernswerte Kleine konnte leider nicht mehr gerettet werden; auch war es bisher unmöglich, die Leiche zu bergen. (9 Pforzheim.(Oeffentliche Anerkennung!) Der Landeskommiſſär für die Kreiſe Karlsruhe und Baden- Baden hat nachſtehenden Volksgenoſſen für ihr mutvolles und opferwilliges Verhalten bei dem Unglück in der Fluß⸗ ſpatgrube der Firma Döppenſchmitt u. Co. am 6. Auguſt vor. Is. die öffentliche Anerkennung ausgeſprochen: Artur Sinner, Eugen Richardon, Krankenwärter, Karl Kindsvogel, Sanitäter, Gottfried Kölſch, ſämtlich in Pforzheim, Eugen Pfellinger in Tiefenbronn, Rudolf Müller in Würm, Emil Gehrum, Mechaniker in Tiefenbronn, Emil Schweigert, Berg⸗ mann in Würm, und Dr. Karl Koch, prakt. Arzt in Tiefen⸗ bronn. Diez.(Außerordentliche Beſchäftigung der Schiffahrt.) Das ſtaatliche Waſſerbanamt Diez gibt jetzt die Frachtzahlen der Lahnſchiffahrt für Monat März bekannt. Sie zeigen einen erneuten kräftigen Auf⸗ ſtieg zu einer neuen Höchſtzahl. Im ganzen wurden im März 16 210 Tonnen Fracht befördert(1570 Tonnen zu Berg, 14 640 Tonnen zu Tah). Beteiligt waren an den Frachten 126 Güterſchiffe. ————.—..;rß—— ͤ——äͤ—ß—ð— ęwÜK—ñé ͤ— Der gute Doktor Nübezahl 6e, Vriginalroman von Anton Schwab „Ia „Wieviel?“ „Weiß ich nicht! Ich weiß nur, daß ſie die einzige Erbin Mynherr van Meuenhuis iſt, daß ſie als Nichte alles mitbekommt. Meuenhuis iſt einer der reichſten Leute im malaiſchen Archipel. Jorinde ſelbſt hat heute vielleicht ein Vermögen von einer halben Million Gulden. Sie iſt alſo auch ſo nicht ohne. Dazu, bild⸗ hübſch, man kann ſogar ſchön ſagen und eine Dame von Welt.“ „Ich hätte nichts dagegen! unſeren Beſuch.“ Ich bin geſpannt auf * Doktor Feldhammer ſteht am Lager der Kranken. Es iſt ein Sterbelager. Der Arzt weiß, daß ſie nicht wieder erwachen wird. Und er leidet unſagbar, denn immer denkt er an die Kinder. Die ſind dann allein! Was ſoll mit ihnen werden? Wer iſt dieſe Frau? Woher ſtammt ſie? Hat ſie Ver⸗ wandte? Sie muß noch einmal die Augen öffnen, muß ſprechen. Der Arzt gibt ihr eine Spritze und die Wirkung ſtellt ſich raſch ein. Die Kranke ſchlägt die Augen auf und ſieht den Arzt tiefernſt an. Feldhammer beugt ſich zu ihr nieder. „Frau Cramm,“ ſagt er ruhig, aber ſein Herz zittert in der Stimme,„wie fühlen Sie ſich?“ „Ich ſterbe, Doktor!“ ſpricht die Todkranke leiſe. „Ah... es geht zu Ende. Sie können nicht lügen, Doktor!“ Plötzlich geht ein Zug des Erſchreckens über ihr Ge⸗ ſicht, Verzweiflung ſchreit aus ihren Augen. „Meine Kinder...!“ ſtöhnt ſie auf.„Was... was wird aus meinen Kindern! Sie ſind jetzt ganz allein!“ Da faßt der Arzt einen ganz großen Entſchluß. „Wollen Sie mir die Kinder anvertrauen, Frau Cramm?“ Ungläubig ſieht ſie ihn an. „Sie wollen... für meine Kinder ſorgen?“ „Alle... vier?“ „Alle Vier!“ entgegnet der Arzt ernſt. Da geht ein großer Zug der Erleichterung über das Geſicht der Sterbenden.„Oh... Sie... Sie ſind gut! Sie werden... meine... Kinder lieben! Und... ich ich habe niemand... nur... nur einen Bruder Paul... Paul Cramm, der iſt in Kapſtadt... unten in Afrika! Dem ſchreiben Sie... nur... Kapſtadt ſchreiben... kommt ſo an! Schreiben Sie ihm... er ſoll kommen... ſoll... ſoll mein Tagebuch mitbringen . und... alles was er von mir hat... der.. das Halles werden Sie... erfahren!“ Sie ſpricht unhörbar weiter, aber nichts kann er mehr verſtehen. Und dann kommt die Agonie, langſam ſetzt das Sterben ein. Als ſich der Arzt erhebt, um die Kinder noch einmal zur Mutter zu holen, da packt ihn eine namenloſe Qual, ihm iſt zu Mute, als türme das Schickſal alles Weh auf ſeine Schultern. Er zittert, preßt die Fäuſte gegen die Augen, als wolle er damit die Tränen zurückpreſſen, die kommen wollen. Es dauert lange, ehe er ſoweit iſt, daß er die Kinder rufen kann, daß ſie noch einmal am Totenbette der Mutter ſtehen. Mutterliebe iſt eine Kraft ohnegleichen, als die Kin⸗ derhände über ihre Wangen taſten, da ſchlägt ſie die Augen noch einmal auf und nimmt die letzten Küſſe der Kinder. Dann ſchließen ſich die Augen wieder und Kate führt die Kinder hinaus. Der Arzt ſteht mit brennenden Augen da. Er weiß, daß er dieſes erſchütternde Bild ſtummer Verzweiflung der vier Kinder nie in ſeinem Leben vergeſſen wird. Es iſt das Bitterſte, eine Mutter ſterben ſehen. Als er ihr die Augen zugedrückt hat und zu den Kindern kommt, da ſind ſeine Füße ſchwer»re Blei. Henner, der Aelteſte ſchreit auf, als der Arzt tritt. Ein einziges Wort nur ſchreit er:„Mutter!“ Dr. Feldhammer und Kate müſſen die Zähne zu! menbeißen beim Anblick der weinenden Kinder. „Stark ſein, mein Junge! Eure Mutter iſt zu dem Herrgott gegangen! Stört nicht ihre letzte Ruhe!“ Er muß ſich wegwenden, denn ihn packt es mit aller Kraft und die bitteren Zähren fließen über die Wangen. „Jahre iſt es her, daß er einmal geweint hat, das war zuletzt am Totenbett der eigenen Mutter. Der Jammer der Kinder reißt ans Herz. Henner iſt ins Totenzimmer gelaufen und liegt hemmungslos ſchluchzend über dem Bett der Toten. „Sei ſtill, mein Junge! Deine Mutter iſt eingegangen zur ewigen Glückſeligkeit! Ihre arme Seele hat Frieden bei Gott gefunden!“ ſpricht der Arzt und der Anblick des ruhigen, faſt zufriedenen Geſichtes der Toten läßt ihn im Augenblick faſt an ſeine eigenen Worte glauben. „Henner, mein Junge! Haſt noch drei Geſchwiſter, biſt der Aelteſte, mußt ſtark ſein um deiner Geſchwiſter willen!“ „Ja, ja..!“ ſagt der Junge unter Tränen.„Aber ... was.. wird nun mit uns! Mutter hat uns allein gelaſſen!“ „Ihr alle vier kommt zu mir! Ich habe es deiner Mutter verſprochen. Ich nehme euch alle vier zu mir. Da ſeid ihr nicht allein und euerer Mutter Grab könnt ihr pflegen und ich und Tante Kate, wir werden euch alle ſo lieb haben, daß ſich das Mütterchen im Himmel freuen ſoll.“ Da geht's wie Erleichterung über das Anttitz des Jungen. „Dann... ſind wir nicht allein?“ „Nein, mein Junge! Komm' jetzt zu deinen Ge— ſchwiſtern! Tante fährt jetzt mit euch nach Hauſe. Ich will hier alles ordnen.“ „Ich möchte bei Mutter bleiben!“ ſagt der Junge mit zitternden Lippen. „Mutter iſt bei Gott, mein Kind! Nur der Leib iſt zurückgeblieben. Die Seele iſt nicht hier. Komm, mein Junge!“ Da führt er den Knaben zu den weinenden Ge⸗ ſchwiſtern hinaus und Kate nimmt alle Vier und bringt ſie heim in die Doktorswohnung. Sie bewohnen ein Einfamilienhaus. Da iſt oben noch Platz. Da ſind zwei Zimmer im erſten Stock noch un⸗ bewohnt. Dort ſollen ſie eine neue Heimat finden. Die Kinder ſind noch verſtört und faſſungslos. Hen⸗ ner begreift beinahe, was der Tod bedeutet, aber die jüngeren Geſchwiſter wiſſen noch nichts davon zu deu⸗ ten, ſie haben nur das Gefühl, daß die geliebte Mutter ſie allein gelaſſen hat, und das iſt unſagbar bitter. Aber da ſetzt Kate ein und wirft ihr ganzes warmes Herz in die Wagſchale, läßt alle Güte über die ver⸗ ängſtigten Kinderſeelen ſtrömen und ſiehe da, Liebe fin⸗ det zu Liebe. Die Kinder ſpüren den Troſt, fühlen, daß da ein mütterliches Herz ſich aufgetan hat, um ſie zu lieben, damit ſie nicht allein auf der Welt ſind. Was finſter und kalt war, wird mit einem Male licht und warm, ſie ſchmiegen ſich an die mütterliche Frau und denken, es wäre das Mütterchen. Auch Hen⸗ ner wird ſtiller und ſein Herz ſchlägt ruhiger. Mütterchen iſt eingeſchlafen, ſie iſt eingegangen zu Gott, zur ewigen Ruhe, zum Frieden. Oh, er hat mit ſehenden Augen dabeigeſtanden, wenn Mütterchens Tränen liefen, er weiß, wie bitter ſie gelitten hat in den letzten zwei Jahren. Das Warum kennt er nicht. Aber er hat immer gefühlt, daß nur die Liebe zu den Kindern ſie ſtark hielt, das Leben zu tragen. 4 Um dieſe Stunde etwa kommt Frau Görtz heim. Sie hat drin in Kollmenbergen eine Niederlage erlitten, aber ſie iſt nicht gewillt, das dem Manne gegenüber zuzugeben, im Gegenteil, ſie ſpielt ſich auf, als habe ſie einen großen Triumpf durchgekoſtet. Als ſie ihren Mann trifft, ſagt ſie ſtolz:„Johann Paul, ich war bei meinem Bruder Ernſt!“ Görtz grinſt bei ihren Worten und fragt:„Und haſt du dich über Dr. Feldhammer beſchwert!“ „Das habe ich getan! Ernſt war entſetzt!“ „So? Kann ſich denn dein hochadeliger Bruder über⸗ haupt noch entſetzen?“ „Ich bitte dich, in einem anderen Tone von Ernſt zu ſprechen! Er iſt jedenfalls in ritterlicher Weiſe für mich eingetreten und hat Dr. Feldhammer ſofort zu ſich zitiert!“ „So? Und er iſt auch gleich gekommen?“ „Ja natürlich! Wo denkſt du hin, Ernſt iſt doch ſein Brotgeber!“ „Agnes, du ſchwindelſt, Feldhammer läßt ſich nicht kommandieren, und wenn der ſeine Patienten zu be⸗ treuen hat, da bringen ihn keine zehn Pferde zu Prinxheim!“ „Er iſt gekommen, als er mit den Patienten fertig war. Und da hat ihn Ernſt herangenommen! Und nicht zu knapp!“ „Da möchte ich nicht in Ernſt's Haut geſteckt haben!“ „Wieſo?“ fragt Frau Agnes verdutzt. „Der Doktor hat ſich das doch beſtimmt nicht bieten laſſen, der hat doch beſtimmt mit Ernſt ſehr deutlich geſprochen!“ „Woher weißt du denn das?“ Da brach Görtz in ein Gelächter aus.„Jetzt biſt du reingefallen! Agnes, ſchwindle nicht! Weder Ernſt noch Du haben den Doktor zurecht geſtutzt! Umgekehrt!“ „Unverſchämt iſt er wieder geworden, das iſt rich⸗ tig! Er hat geſagt, wenn ich ſo weitermache, dann wrro er mir bald den Totenſchein ausſtellen! Das iſt eine Gemeinheit. das ſaat man einer Frau nicht.“ Eortſetzung folgt.) ſchwindet unter dem Vorwand, ſeine Eltern telefoniſch. 1 1