chr al inglihez elblaue he Mt 1 5 51 4 5 7 1 ö U ö hann N 1 J 4 1 be 1 1 ruſt lt 1 ein icht be ö ö tig icht N 10 1 01 4 1 9 0 ö Bielgeleſene Tageszeitung 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 95 Die Straße nach Addis Abeba 3000 Meilen zwiſchen Geröll, Abgründen und Sumpf.— Die letzten Hinderniſſe für den italieniſchen Vormarſch. Die letzten großen Kämpfe des italieniſch-abeſ⸗ ſiniſchen Krieges ſpielen ſich um die Straße von Deſſie nach Addis Abeba ab, jene Straße, die den großartigen Titel der„kaiſerlichen“ führt. Freilich, mit Schmutz und mit Geröll bedeckt iſt ſie alles andere als eine Automobilſtraße in unſerem Sinne. Die italieniſchen Truppen, die auf dieſer Straße nach Addis Abeba vordringen, haben nicht nur zu fechten. Sie müſ— ſen mit ihren Fahrzeugen auch die techniſchen Schwierig⸗ keiten überwinden, die die Straße bietet und die inzwiſchen durch Sprengungen und andere Zerſtörungen noch vermehrt worden ſind. Dazu müſſen ſie mit den Regenwolken um die Wette laufen. Schon jetzt beginnen die Waſſermaſſen der großen afrikaniſchen Regenzeit auf die kaiſerliche Straße nie— derzuſteigen. Schon nach wenigen Wochen werden die italie— niſchen Laſtwagen und Tanks hier in Schlamm und Sumpf ver⸗ inken. f In der Luftlinie ſind es nur 160 Meilen von Deſſie nach Addis Abeba. Aber auf der gewundenen, bald bergauf, bald bergab gehenden Straße ſind es beinahe 300 Meilen, und 300 Meilen ſind in Abeſſinien ein langer Weg, ſelbſt wenn man ihn mit Motorfahrzeugen zurücklegen will. Wer vor dem Kriege auf dieſer Straße reiſte, der nahm vorſichtshalber Zelte, Be— dienungsmannſchaften und eine Menge Lebensmittel mit, denn er konnte niemals im voraus wiſſen, wie lange er unterwegs ſein würde. Wenn es regnet, dann bleibt man hier tagelang im Schlamm ſtecken. Der erſte Teil der Straße gleich hinter Deſſie, das 2400 Meter hoch liegt, iſt aus dem Berghang herausgeſchnitten. Mindeſtens 150 Meter fällt unmittelbar neben den Rädern des Wagens der Abgrund ab. Auch die Straße führt ſteil ab⸗ wärts und der Wagen rutſcht in höchſt unerwünſchter Weiſe. In den begleitenden Gebirgshängen ſeitwärts der Straße ge— wahrt man überall die Eingänge zu großen Anterſtänden, in denen der Kaiſer Betriebsſtoff und Munition einlagerte und in denen er ſelbſt Zuflucht ſuchte, wenn die Italiener Deſſie bom— bardierten. And dort die Gruppe blau-grauer Eukalyptusbäume am Abhang mußte die kaiſerliche drahtloſe Station gegen Flie— ger decken. Wenn die Abeſſinier hier die Sprengung der Straße durchgeführt hätten, dann hätten die Italiener viel Zeit aufwen⸗ den müſſen, um an den ſteilen Berghängen eine neue zu bauen. An einer Biegung der Straße gewinnt man den erſten Aeberblick über das Land, das vor dem Reiſenden liegt. Ein zackiger Gebirgsgrat nach dem anderen baut ſich blau vor den Blicken auf. An die 100 Gipfel kann man zählen. Die Täler ſcheinen öde wie eine Wüſte. Adler, die in der Luft ihre Kreiſe ziehen, vermehren nur noch den troſtloſen Eindruck der Wildnis. Wenn man ſorgfältiger hinſchaut, dann ſieht man hier und da etwas, was wie kleine Gruppen brauner Heuſchober aus— ſieht. Das ſind die runden, kegelförmigen, mit Stroh bedeckten Hütten der Eingeborenen, Tukuls genannt. Die großen Kandelaberkakteen, die unmittelbar dabei wachſen, dienen als Windſchutz. Das ganze Land iſt mit dieſen unſcheinbaren Wohnſtätten bedeckt, aber abgeſehen von den Kakteen und einigen wenigen Eukalyptusbäumen iſt dieſer Teil Abeſſiniens vollkommen baumlos. Von den erſten Höhen bietet ſich ein Blick auf den Flug— platz von Deſſie, der vier Mauleſelſtunden von der Stadt ent⸗ fernt liegt. Er iſt jetzt Ausgangspunkt für die Vorſtöße der italieniſchen Luftſtreitkräfte. Das erſte ſchwere Hindernis, das die Italiener zu über— winden hatten, lag ungefähr 50 Meilen von Deſſie entfernt. Es beſteht aus vier höchſt gebrechlichen Brücken über vier ſchmale Flußläufe, die ein etwa eine Quadratmeile großes Wie— ſengelände durchfließen. Ein oder zwei Regenſchauer verwan— deln es in der Regenzeit in einen vollkommenen Moraſt. Statt hier eine neue Straße zu bauen, was ſchon deswegen ein ver— gebliches Anterfangen ſein würde, weil in der nächſten Nähe kein Stein zu finden iſt, machen die Italiener einen weiten Am— weg. Sie wollen auf höher liegendem Gelände eine Straße anlegen. Der Weg windet ſich jetzt, immer bergauf und bergab, durch dichtbewaldetes Gebiet. Leuchtend rote und ſchillernd blaue Vögel ſchwirren über dem Wagen und allerhand Boden— geflügel läuft zwiſchen die Räder. Häufig wechſelt auch Rot⸗ wild über den Weg. So führt die Straße weiter, bald an den Bergen in die Höhe klimmend, bald durch Flußfurten in den Tälern führend, bald weite Ebenen überſchreitend. Etwa 100 Meilen von Deſſie entfernt geht es mehrere Meilen durch ein enges und dichtbewaldetes Tal, wo Affen an den herabhängen— den Schlinggewächſen ihre gymnaſtiſchen Aebungen treiben. Mitten in dieſem Tal erhebt ſich ein ſteiler, bewaldeter Hügel, der wie ein mittelalterliches Schloß den Bergpaß beherrſcht. Wieder bergwärts geht es ins Tal, an die fieberverſeuchten Afer des Robifluſſes, wo man von Moskitos beinahe aufgefreſ— ſen wird. Noch iſt der Fluß flach, aber wenige Tage Regen machen ihn zu einem unpaſſierbaren reißenden Strom, über den man nur hinwegkommt, wenn eine feſte Brücke gebaut wird. Die Straße führt dann durch Felder von Mais, Tabak und Baumwolle. Hier iſt eine der wenigen Gegenden Abeſſiniens, wa 100 Meilen vor Addis Abeba kommen die Reiſen— 5 in 1 die Kultivierung des Landes ziemlich fortgeſchritten iſt. . Donnerstag, den 23. April 1936 nahme durch alle Anzeigenmittler. Vereins⸗ und Geichäjtsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. März36: 1221 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. 12. Jahrgang Zum 1. Mai Aufruf Dr. Leys an die Arbeitsfront Ds B. Berlin, 22. April. Der Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront erläßt, wie die Deutſche Arbeitskorreſpondenz mitteilt, folgenden Aufruf zum 1. Mai: Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront, werk⸗ tätige und ſchaffende Menſchen Deutſchlands! Zum vierten Male ſeiern wir den Nationaltag der Arbeit im neuen, wiedererſtandenen, freien Deutſchen Reiche. Deutſch⸗ land ſteht kraft ſeiner eigenen Energie und Willensäußerung gleichberechtigt unter den Völkern der Erde. Die Feſſeln von Verſailles, die Ketten der Schande und Knechtſchaft ſind Kraft eigener Anſtrengungen abgeſtreiſt. Die wiedergewonnene Frei⸗ heit iſt kein Geſchenk anderer Mächte oder des Völkerbundes, ſondern wir ſind frei, geachtet und gleichberechtigt unter den Nationen der Welt, weil wir es ſo wollen. Das iſt der wahre Frühling unſeres Volkes. Jetzt erſt iſt es uns ſo recht bewußt, daß der 1. Mai die Vermählung der wiedererſtandenen Natur, der auſſteigenden Sonne mit der Diſziplin und dem Fleiß des Menſchen bedeutet, ſo recht ein Feſt der Arbeit. Generalſtreikbeſchlu DNB. Zeruſalem, 22. April. Am Dienstagabend fand in Jaffa eine Verſammlung von Vertretern aller Araberparteien Paläſtinas ſtatt, in der die Aus rufung des allgemeinen Generalſtreiks beſchloſſen wurde. Ausgeſchloſſen von der Streikbewegung ſind nur die Bäcker. In arabiſchen Blättern wird im Zuſammenhang mit den letzten Zuſammenſtößen auf kommuniſtiſche Machen— ſchaften zur Verhetzung der Bevölkerung hingewieſen. Von der Regierung wurde an die Bevölkerung Jaffas und Tel Avivs ein Aufruf gerichtet, in dem auf die Notwendigkeit der Aufrecht— erhaltung der Ordnung hingewieſen wird. Es herrſcht ganze Preſſezenſur. Das Verbot des Waffentragens und andere Ver— ordnungen ähnlicher Art wurden verſchärft. In Tel Aviv trafen 4000 Bewohner aus den Randgebieten ein, die von der Verwaltung verſorgt werden müſſen. Die Abreiſe der arabiſchen Abordnung nach London zu den Verhandlungen über die Frage des Geſetzgebenden Rates iſt in— folge der letzten Ereigniſſe fraglich geworden. Am Mittwoch iſt auch in Haifa der Generalſtreik der Araber ausgebrochen. Damit ſind in faſt allen Städten Pa⸗ läſtinas die arabiſchen Läden geſchloſſen. Das alles danken wir einem Mann. Das wollen wir nie vergeſſen. 25 Es ſoll keiner annehmen, daß es ſein eigenes Verdienſt ſei, daß Deutſchland wieder frei, groß und mächtig geworden iſt und damit geachtet und geehrt unter den Völkern daſteht. Wenn ſo letzten Endes die Arbeit wieder Sinn und Wert erhalten hat, verdanlen wir dies allein Adolf Hitler und ſeinem unerſchütterlichen Glauben. Das Vertrauensbelenntnis vom 29. März hat bewieſen, daß Du, ſchaffender Menſch, die Zeichen der Zeit verſtehſt, daß Du die großen Schickſalsfragen Deines Volles innerlich mit⸗ erlebſt und daß Du Deines großen Führers würdig geworden biſt. So ſtehe denn der 1. Mai 1936 unter dem Symbol, daß Führer und Volk, Adolf Hitler und Deutſchland, eins ſind und eins bleiben wollen für alle Ewigkeit. Hitler iſt Deutſchland und Deutſchland iſt Adolf Hitler. So marſchieren wir in eine beſſere Zukunſt. Heil Hitler! Dr. Robert Ley. für ganz Paläſtina Der deutſche Generalkonſul in Jeruſalem im Feuer aufſtändiſcher g Araber. DNB. Jeruſalem, 22. April. Am Mittwochmittag geriet der auf einer Dienſtreiſe befind— liche deutſche Generalkonſul Doehle auf der für den normalen Verkehr geſperrten Straße von Jeruſalem nach Haifa in ein Feuergefecht zwiſchen Arabern und Polizei. Generalkonſul Doehle befand ſich mit ſeinem Kraftwagen gemeinſam mit an— deren Fahrzeugen in einem unter Polizeiſchutz ſtehenden Geleit zug und mußte nach Nablus zurückkehren. Ein daraufhin von ihm allein gemachter Verſuch, das bedrohte Gebiet zu durch— fahren, gelang. Die arabiſche Bevölkerung erkannte die Dienſt— flagge am Wagen des deutſchen Vertreters und ließ ihn unge— hindert paſſieren. Generalkonſul Doehle erreichte daraufhin un— behelligt Haifa. Der Generalſtreiksbeſchluß bleibt beſtehen DNB. Jeruſalem, 22. April. Die Führer aller arabiſchen Organiſationen erließen einen gemeinſamen Aufruf an die arabiſche Bevölkerung Paläſtinas, in dem zunächſt der Beſchluß bekanntgegeben wurde, daß die geplante Entſendung einer Kommiſſion nach London vorläufig aufgegeben werden ſoll, daß jedoch grundſätzlich der Generalſtreik beſchloſſene Sache bleibe. Die Streikführer werden am Samstag dieſer Woche erneut zuſammentreten. Optimismus in Abeſſinien Die Kriegslage von Addis Abeba aus geſehen— Entſchloſſener Verteidigungswille DNB. Addis Abeba, 22. April. Der geplante Vormarſch der Italiener auf Addis Abeba ſoll, wie die von der Nordfront einlaufenden Meldungen be⸗ ſagen, noch nicht begonnen haben, da die abeſſiniſchen Truppen ſüdlich von Deſſie heftigen Widerſtand leiſten. In der Hauptſtadt iſt daher wieder völlige Ruhe eingetreten. Nach Anſicht ausländiſcher Militärſachverſtändiger würde für die Italiener bei der Durchführung des angekündigten Vor⸗ marſches auf Addis Abeba kaum die Möglichkeit beſtehen, die Stadt vor Anfang bis Mitte Mai zu erreichen. Als ſchwer- wiegendes Hindernis werden von dieſer Seite die außerordent⸗ lich ungünſligen Geländeverhältniſſe bezeichnet. Auf abeſſiniſcher Seite wird die militäriſche Lage in den letzten Tagen optimiſtiſcher betrachtet. Man erklärt, daß es gelungen ſei, die italieniſchen Angriffe auf Saſſabaneh und Dagabur ab⸗ zuweiſen und auch die Verſuche der Italiener, in der Provinz Bali vorzudringen, zu verhindern. Dies bedeute eine bedeu- tende Verbeſſerung der Lage Abeſſiniens. An zuſtändiger Stelle wird ferner die Anſicht vertreten, daß eine etwaige Beſetzung Addis Abebas keineswegs die Be— endigung des Krieges bedeute. Die Kämpfe würden im Gegen⸗ teil mit beſonderer Hartnäckigkeit wieder aufflackern, um ſo mehr, als die abeſſiniſchen Streitkräfte die Möglichkeit hatten, ganz Weſtabeſſinien noch mindeſtens ein halbes Jahr zu ver⸗ leidigen. Der abeſſiniſche Kronprinz in Addis Abeba Der abeſſiniſche Kronprinz traf in der vergangenen Nacht in Addis Abeba ein. Er wird während der Abweſenheit des Kaiſers die Leitung der Regierungsgeſchäfte übernehmen. Abeſſiniſcher Angriff auf den Flugplatz bei Deſſie? Nach unbeſtätigten Meldungen ſollen die Abeſſinier in nächtlichem Guerillakrieg den 26 Kilometer ſüdlich von Deſſie liegenden Flugplatz, auf dem etwa 17 Bomber ſtanden, angegriffen haben. Die Flugzeuge ſeien von den Angrei fern zerſtört worden. Es gehen ferner Gerüchte um, daß ſich um Deſſie Kämpfe entwickelten. den in Sicht des Tarmarburr, der großen Gebirgs— barriere, an der die Abeſſinier die letzten Verteidi— gungsſtellungen einrichteten. Die Berge ſteigen hier vom Talgrund faſt ſenkrecht bis zu einer Höhe von 3500 Meter em— por. Die Bergzüge ſtreichen von Oſt nach Weſt, unterbrochen nur durch enge Schluchten. Hier hängen Regenwolken oft tage⸗ lang über den Gipfeln, aber wenn ſich der Himmel aufklärt und die Sonne über die zerriſſenen Zinnen des Bergkammes her— überſchaut, dann wird die Ebene unten am Fuß in Schauer von Licht gebadet. Bedeckt mit roten und gelben exotiſchen Blü— ten und allerhand Kakteen macht der Berghang den Eindruck eines gigantiſchen Felſengartens. Die Straße klettert an dieſem Felſenabhang in einer langen Kette von Haarnadelkurven empor, ſich immer gleichſam am Rande des Abgrundes anklammernd. Bei jeder Wegbiegung müſſen Felsbrocken aus dem Wege geräumt werden. An einer Stelle ſieht man 600 Meter tiefer das Wrack eines abgeſtürzten Kraftwagens liegen. Der tote Fahrer hat das Steuerrad noch umklammert. Die letzten 100 Meilen nach Addis Abeba, die nach Aeberwindung des Tarmarburr noch übrig bleiden, ſind dann nicht viel mehr als ein Spaziergang in die abeffniſche Hauptſtadt. 5 e e 3 1 5 ——— Das amtliche vor und ſieht folgende Veranſtaltungen vor: 1. 8.30 9.30 Ahr: Jugendkundzebung im Poſtſtadion. Programm: Fanfaren. Eröffnungsanſprache Arbeitsmann“, Geſungen von 3000 Angehörigen der Hitler-Jugend. Reichsminiſter Dr. Goebbels. Lied: Gemeinſames Lied:„Vorwärts, vorwärts“. An der Kundgebung nehmen 80 000 Viertel Angehörige der Hg. und des Amkreis von drei Kilometern vom darüber hinaus werden ſie im Ausſteigebahnhöfe ſind bei der S-Bahn: Bahnhof dorferſtraße. Die künſtleriſche Ausgeſtaltung liegt in den Händen des Architeklen Speer. Die Feier wird über alle deutſchen Sender übertragen. Im Zeit ähnliche Feiern mit Aeber— ganzen Reich finden zur ſelben tragung von Berlin ſtatt. 2. 10.30 11.30 Ahr: Deutſchen Opernhaus Charlottenburg. Es ſpricht der Präſident der Reichskulturkammer, Reichs— Verkündung des Buch- und Film⸗ miniſter Dr. Goebbels. preiſes 1936. 3. 12.30—13.30 Ahr: Staatsakt. Da das Tempelhofer Feld durch den Ausbau des Platz in Berlin nicht vorhanden iſt, findet die Hau des Tages in dieſem Jahre in folgender Weiſe ſtatt „Vom Deutſchen Opernhaus — Charlottenburger Chauſſee Platz— Straße Anter den Linden— Schloßbrücke Luſtgarten werden nördlich und ſüdlich der fenden Berlins Aufſtellung nehmen. anlagen errichtet. Luſtgarten werden auf der Dom- und auf errichtet, die mit monumentalen werden. Neue Buttermarkiregelung 1936 DNB. Berlin, 22. April. Bei der Butterknappheit des vergangenen Herbſtes mußten die milchwirtſchaftlichen Zuſammenſchlüſſe Maßnahmen anord— nen, nach denen die Molkereien Butter nur an die Abnehmer liefern durften, die ſie im Auguſt 1935 mit Butter verſorgt hatten. Ferner waren die Molkereien nur berechtitg, 80 v. H. der im Auguſt 1935 gelieferten Butter abzugeben. Des weiteren wurde die Schlagſahneherſtellung um 40 v. H. eingeſchränkt, um dadurch mehr Milchfett für die Butterherſtellung zu erhalten. Dieſe Anordnungen haben ſich ſehr günſtig ausgewirkt, und nur durch ſie war es möglich, eine gleichmäßige Verſorgung der Be⸗ völkerung durchzuführen. Es war jedoch klar, daß die weit— gehende Einſchränkung des Butterverkehrs und des Sahneab— ſatzes nicht eine Dauereinrichtung ſein konnte. Nachdem nun die Butterverknappung als behoben angeſprochen werden kann und mit Beginn der Grünfütterung große Milchmengen anfallen, werden die Anordnungen des Spätherbſtes ab 1. Mai 1936 außer Kraft geſetzt. Deutſchland hatte im Jahre 1935 eine molkereimäßige But terproduktion von 3 098 492 Doppelzentnern. Hierzu kommt die Einfuhr ausländiſcher Butter. Die geſamte Buttermenge würde ausreichen, den Bedarf des deutſchen Volkes annähernd zu dek⸗ ken, wenn der Anfall ſich gleichmäßig auf das ganze Jahr ver— teilen würde. Leider liegt die Produktion verſchieden, ſo daß immer butterreiche Zeiten mit butterknappen Zeiten abwechſeln. Am hier einen Ausgleich zu ſchaffen ſind ab 1. Mai 1936 die Molkereien berechtigt, über die Buttermengen frei zu verfügen, die im Durchſchnitt des Jahres 1935 in der Woche erzeugt wurde. Die Buttermengen, die über die freien Abſatzmengen hinaus von den Molkereien erzeugt werden, müſſen den Milch— wirtſchaftsverbänden angedient werden. Dadurch gelangen in der butterreichen Zeit die entſprechenden Buttermengen für die knappere Zeit zur Einlagerung. Die Einlagerung der Butter erfolgt durch die Reichsſtelle für Milcherzeugniſſe, Oele und Jette. Mit den Buttermengen, die von den Molkereien den Milchwirtſchaftsverbänden angedient werden müſſen, wird zu⸗ nächſt die Verſorgung der Verbrauchsgebiete durchgeführt, die das ganze Jahr hindurch auf Butterzufuhr angewieſen ſind. Alle weiteren Butterüberſchüſſe werden eingelagert. Die Begründung für die neuen ſchweizeriſchen Militärausgaben DNB. Baſel, 22. April. Die Botſchaft des Bundesrats an das Parlament, die die Anforderung des Kredits von 235 Millionen Franken zur Ver— ſtärkung der Landesverteidigung begründet, betont nach einem Hinweis auf die zugeſpitzte internationale Lage: Es hat ſich gezeigt, daß die Vorgänge, mit denen die Sieger⸗ mächte ihre durch den Kriegsausgang errungene Stellung und den Frieden zu ſichern hofften, der Entwickung nicht ſtandhielten. Die Grundlagen der internationalen Ordnung ſind ins Wanken gekommen. Auf verſchiedenen Seiten machen ſich Anſprüche gel⸗ tend und dahinter ſtehen neue, von nationaler Begeiſterung er⸗ füllte durch ſtraffe Disziplinierung geſchulte Kräfte mit modern ſter Ausrüſtung zum Einſatz bereit. Die Schweiz bildet in mehr als einer Hinſicht die Schlüſſelſtellung inmitten Europas. Die Lokaliſierung eines Krieges erſcheint infolge der Völkerbunds— verpflichtungen und der vielen Sonderabkommen faſt ausge— ſchloſſen, ſo daß die Lage eines Staates im Herzen Europas immer kritiſcher wird. Selbſt wenn ein Konflikt im Donauraum oder im Balkangebiet entſteht, werden unſere Nachbarn und der Völkerbund vielleicht zwangsläufig in Mitleidenſchaft gezogen. Allerdings iſt unſere militärpolitiſche Neutralität grundſätzlich anerkannt, doch leicht können ſich da. etwa aus der Abgrenzung zwiſchen militäriſchen und wirtſchaftlichen Sanktionen, Schwie— rigkeiten ergeben, die einem Gegner den erwünſchten Anlaß bieten, unter dem Vorwurf der Verletzung unſerer Neutralitäts- Der 1. Mai 1030 in l Programm für die Feier des Nationalfeier⸗ tages des deutſchen Volkes in der Reichshauptſtadt liegt nunmehr durch den Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Lied:„Tritt heran, von Heinrich Lerſch. Melodie von Fritz Sotke. Rede: „Auf hebt unſere Fahnen“ von W. Zorg. Melodie von Fritz Sotke. Anſprache des Führers. Jugendliche, zu drei BD M., teil. Aus einem Poſtſtadion marſchieren ſie, Bahntransport heranbefördert. Lehrter Bahnhof und Putlitzſtraße, bei der A-Bahn: Wedding und Reinicken— Feſtſitzung der Reichskulturkammer im 5 Flug- hafens nicht mehr zur Verfügung ſteht und ein anderer geeigneter ptkundgebung über Bismarckſtraße— Knie Brandenburger Tor— Pariſer bis zum Fahrbahn die Schaf— Sie marſchieren in 25 Säu⸗ len teils aus den nördlichen, teils aus den ſüdlichen Gegenden der Reichshauptſtadt in die einzelnen für ſie beſtimntten Auf⸗ marſchabſchnitte. Auf der ganzen Strecke werden Lautſprecher— Im Luſtgarten werden Abordnungen aller Kreiſe Aufſtellung nehmen, Front nach dem Alten Muſeum. Im der Spreeſeite Tribünen Fahnenwänden abgeſchloſſen ſein Auf den Stufen des Alten Muſeums werden die pflichten die Schweiz in den Krieg hineinzuziehen. der Neichshauptſtadt Fahnen der Berliner Gliederungen der nehmen. Programm: Fanfaren. Eröffnungsanſprache: Reichsminiſter Dr. Goebbels. Rede des Führers. Deutſchlandlied, Horſt-Weſſel⸗ Lied. Schlußworte: Dr. Ley. 3 Die Kundgebung wird über alle deutſchen Sender in die Parallelkundgebungen, die überall im ganzen Reich zur ſelben Zeit ſtattfinden, übertragen, außerdem über die Lautſprecher— anlage, die aus dem Luſtgarten auf den vorbezeichneten Straßen bis zum Deutſchen Opernhaus errichtet iſt. 4. 17 Ahr: Empfang der Arbeiterdelegationen im Reichspräſidenten. Aus allen Gauen des Partei Aufſtellung Palais des Reiches werden insgeſamt 160 Ar- beiter aller Berufe und die Sieger des Reichsberufswettkampfes 1936 von der Reichsregierung als Gäſte nach Berlin geladen, wo ſie im Laufe des 30. April eintreffen und um 16 Ahr im Kaiſerhof von Dr. Goebbels, Dr. Ley und Baldur von Schirach begrüßt werden. Die Delegierten nehmen ſowohl an der Jugend— kundgebung als auch am Staatsakt im Luſtgarten teil und werden am Nachmittag des 1. Mai dann vom Führer empfangen. An- fahrt erfolgt vom Kaiſerhof über Wilhelmſtraße zum Palais des Reichspräſidenten. — 5. 20.15 21.45 Uhr: Fackelzug der Wehrmacht und der Ver— bände der Bewegung. Von Bülowſtraße über Potsdamerſtraße— Potsdamer Platz— Leipizgerſtraße— Friedrichſtraße— Anter den Linden — Schloßbrücke zum Luſtgarten. 6. 22—23 Ahr: Abendkundgebung im Luſlgarten. Es ſpricht der preußiſche Miniſterpräſident Generaloberſt Göring. Großer Zapfenſtreich. Die Kundgebung wird über alle deutſchen Sender übertragen. 7. ab 21 Ahr: Maiſeier der Reichskulturkammer in Krolls Feſt⸗ ſälen. An dieſer Maifeier werden die Kulturſchaffenden teilnehmen und die Arbeiterdelegierten aus dem Reich als ihre Gäſte bei ſich ſehen. Außerdem werden in Berlin und im ganzen Reich von den ſpäten Nachmittagsſtunden ab und abends in allen Sälen, die ſeit langem vorbeſtellt ſind, fröhliche Maifeiern mit Tanz der einzelnen Betriebe durchgeführt. Die Polizeiſtunde iſt in der Nacht zum 2. Mai aufgehoben. Am 2. Mai werden die Arbeiterdelegierten aus dem Reich um 12 Uhr vom Staatskommiſſar der Hauptſtadt Berlin emp⸗ fangen. Anſchließend unternehmen ſie eine Ausflugsfahrt an den Templiner See und werden abends der Vorſtellung des Deutſchen Opernhauſes„Die luſtige Witwe“ beiwohnen. Dieſe Vorratswirtſchaft ermöglicht es, die der Verbraucher das ganze Jahr hindurch gleichmäßig durchzu⸗ führen. In der Anordnung, die am 1. Mai in Kraft tritt, ſind noch verſchiedene andere Maßnahmen enthalten, die ebenfalls zur Ordnung des Buttermarktes beitragen, wie z. B. die Auf⸗ hebung der Einſchränkung der Sahneherſtellung und des Sahne— abſatzes und das Verbot der Erweiterung des Butterpoſtver⸗ ſands über den Umfang des Jahres 1935. Der Sinn der An- ordnung iſt nicht eine Schematiſierung des Butterverkehrs. Durch individuelle Behandlung der verſchieden gelagerten Fälle wird vielmehr den Anforderungen auf eine gute und gerechte Butterverteilung entſprochen. Butterverſorgung Schießereien in Belfaſt 5 DNB. Belfaſt, 22. April. In der Hauptſtadt von Nordirland kam es in dieſen Tagen wieder zu Schießereien, die auf den Gegenſatz zwiſchen den . atholiken und Proteſtanten zurs kzuführen ſind. Vier Männer feuerten in einer belebten Geſck raße von Belfaſt mehrere Schüſſe ab, die glücklicherweiſe niemand trafen, ſondern in der Mauer einer Bäckerei, die einem Katholilen gehörte, ſtecken blieben. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Später wur⸗ den Pa nerwagen eingeſetzt, die die Straßen des Stadtteils paſſierten. Bei einer anderen Gelegenheit, wo die Polizei mit dem Gummiknüppel gegen die Menge vorgehen mußte, weil dieſe ſich der Verhaftung eines Demonſtranten wider- ſetzte, wurden zwei Poliziſten verletzt. Ernennung zum Chef des Inf.⸗Regts. 67. DNB. Berlin, 22. April. an Generaloberſt v. Seeckt zu deſſen oberſt um den Aufbau des Reichsheeres erworben hat. Würdigung dieſer geſchichtlichen Leiſtung, nannt. Am heutigen Vormittag überbrachte der krieg wünſche der Wehrmacht. befand ſich General der des Heeres, Generaloberſt Frhr. v. Fritſch. Mittags erfolgte die Regts. 67 vor Generaloberſt v. Seeckt. Der Oberbefehlshaberd es Heeres, telegramm gerichtet. DNB. Berlin, 22. April. — wärtige Angelegenheiten, Herrn gebracht, daß die ehrenden und eindrucksvollen Veranſtaltungen, die bei der Aeberführung der ſterblichen Hülle des deutſchen Botſchafters in London, Dr. Leopold von Hoeſch, von London bis nach Wilhelmshaven von der britiſchen Regierung durch⸗ geführt worden ſind, in Deutſchland einen tiefen Eindruck hinter⸗ laſſen haben. Frhr. v. Neurath hat Herrn Eden gebeten, auch den Dienſtſtellen der britiſchen Wehrmacht, der Armee ſowohl wie der Marine, den herzlichen Dank der Reichsregierung für die ehrende Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten und für ihre Durchführung zu übermitteln. Botſchafter Graf Welczek in Paris eingetroſſen DNB. Paris, 22. April. Der neue deutſche Botſchafter in Paris, Graf Welczek, iſt am Mittwoch, aus Madrid kommend, in der franzöſiſchen Hauptſtadt eingetroffen. Frangois Poncet bei Flandin DNB. Paris, 22. April. Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Francois Pon⸗ cet, der am Mittwoch in Paris eintraf, wurde am Vormittag von Außenminiſter Flandin empfangen. Außerdem hatte der Außenminiſter eine Beſprechung mit Kriegsminiſter Maurin. Eröffnung der Reichsautobahn Halle-Leipzig DNB. Halle, 22. April. Im Rahmen des Gautages der Technik in Halle wird am Samstag der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. ing. Todt, die Reichsautobahn Halle Leipzig als erſten Abſchnitt der Strecke Magdeburg— Dresden dem Verkehr über⸗ geben. Wenig mehr als zwei Jahre ſind nur nötig geweſen, um dieſes Projekt ſeiner Vollendung zuzuführen. Auf der rund 27 Kilometer langen Strecke Halle—Leipzig mußten 21 Bau- werke zur Anter- oder Aeberführung von Eiſenbahnlinien, Stra⸗ ßen uſw. geſchaffen werden. Bei den Arbeiten ſind im ganzen 10 000 Perſonen beſchäftigt; rund 4 Millionen Tagewerke wur⸗ den bisher geleiſtet. Allein 86 Millionen Kilogramm Stahl- konſtruktionen wurden verwendet und rund 1 Million Geviert— meter Fahrbahnfläche aufgetragen. Die Leichen der verunglückten engliſchen Schüler in London eingetroſſen DRB. London, 22. April. Die Leichen der fünf im Schwarzwald ums Leben gelom⸗ menen engliſchen Schüler trafen am Mittwoch in London ein, wo ſie von ihren ſchmerzgebeugten Eltern ſowie von Vertretern der Stadt London und der ſtädtiſchen Schulbehörden in Empfang genommen wurden. Auch die Schulkameraden der Verunglückten hatten ſich eingefunden. — Kattowitz: Wie erſt jetzt bekannt wird, konnte die polniſche Polizei am Dienstag eine weitverzweigte kommuniſtiſche Geheim⸗ Die Arbeitstagung der Dr. Goebbels, Himmler, Wie der„Völkiſche Beobachter“ berichtet, ſprachen im Verlaufe der Arbeitstagung der Kreisleiter in der Schulungs— burg Cröſſinſee am Dienstag Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels, Reichsführer der SS. Himmler, der Korps⸗ führer des NRSKK. Hühnlein und der Reichsarbeitsführer Hierl. Als erſter ſprach in dieſer bedeutſamen Tagungsfolge der Korpsführer des RSKK. H ü hnlein über die Aufgabe des Korps, das als neue Gliederung in die alte Kampfkameradſchaft der NSDAP. eingerückt iſt.„Eine ſtarke politiſche Gruppe der Partei und ein treues Kampfinſtrument des Führers zu ſein, iſt der NS KK. höchſtes Ziel.“ Mit beſonderem Intereſſe folgten die Kreisleiter dann den Ausführungen des Reichsführers der SS. Himmle r, der in umfaſſender Darſtellung ein Bild von den Schutzſtaffeln, ihrer Organiſation und ihren vielgeſtaltigen und verantwortungsvollen Aufgaben gab. Reichsführer Himmler ſchildert zunächſt die Entſtehung der Schutzſtaffeln, an deren Aufbau er vom Standpunkt der raſſi⸗ ſchen Ausleſe herangegangen iſt. Nachdem der Reichsführer dann die Spezialausleſe und Tätigkeit innerhalb des Geſamt⸗ verbandes der SS. erläutert hatte, betonte er, daß ſich die SS. in der Strenge der Anſchauungen, der Härte der Forderungen und der Größe der Leiſtungen das höchſte Ziel geſetzt habe. „Wir haben die Garantie übernommen, daß niemals mehr eine Hintermännchenrevolution in Deutſchland entſtehen kann. Dieſe Aufgabe werden wir mit gnadenloſer Anbarmherzigkeit voll— ziehen, wie es für die Zukunft Deutſchlands erforderlich iſt. Nachmittags trat dann Reichspropagandaleiter Dr. Go e b— bels ein, der im Vortragsſaal nicht das Rednerpult beſtieg, ſondern inmitten ſeiner Kreisleiterkameraden das Wort ergriff. Davon ausgehend, daß die hier verſammelten Hoheitsträger d kleine allgemeinpolitiſche ihnen allen geläufig ſind, forderte er zu einer Ausſprache über alle die Fragen auf, zen liegen. haben, dürfe nicht dazu führen, daß jede Diskuſſion über pol⸗ tiſche Fragen auch unter denen antwortung trügen. Zeder Menſch, und vor allem der im öffem⸗ lichen Leben tätige, hätte ſeine Sorgen. Zweck, ſie vor denen zu behandeln, die durch Abhilfe zu ſorgen in der Lage wären. Zweck, bloße theoretiſche denn Propaganda ſei eine rein praktiſche Angelegenheit. Volkes und die Geſtaltung der tungsvolle Tätigkeit der dienſtes erhielten die in der Partei durch einen mit dem die eindrucksvolle Abſchluß fand. Er befaßte ſich beſonders eingehend mit dem Ausbildungsgang und der Laufbahn des Führeranwärters des Reichsarbeitsdienſtes, Sache des ganzen Volkes er unter Zuſtimmung der Reichsarbeitsführer für die Verwirklichung der Frauenarbeits— dienſtpflicht einſetzen werde, wie er es er männlichen Jugend getan habe. organiſation aufdecken. Bisher wurden 24 Perſonen verhaftet. Kreisleiter Hühnlein und Hierl in der Ordensburg Cröſſinſee Rede hören wollten über Dinge, die auf, die den führenden Parteigenoſſen am Her⸗ Die Tatſache, daß wir keine Parlamente mehr aufhöre, die die politiſche Ve Aber es hätte nur Rat und Tat ſor Es habe auch keinen Vorträge über Propaganda zu halten, Die Kreisleiter hatten nun Gelegenheit, eine Reihe von Fragen, die ſie beſchäftigen, über politiſche Probleme zu ſtellen, die Dr. Goebbels fall der Verſammlung beantwortete. Er gab dabei den Kreis⸗ leitern gewiſſermaßen einen Einblick in die intimſten Werkſtätten der Politik des Reiches. durchweg rückhaltlos und unter ſtarkem Bei⸗ Aufſchlußreichen Einblick in die für die Erziehung des Zukunft der Nation ſo beden⸗ Führung des Reichsarbeits⸗ Cröſſinſee verſammelten Kreisleiter Vortrag des Reichsarbeitsführers Hierl, Tagungsfolge des Dienstag ihren dem beſondere Sorgfalr gewidmet wird. auf den Frauenarbeitsdienſt, der als und Staates bezeichnet wurde, brachte Hörer zum Ausdruck, daß er ſich als Eingehend für die Dienſtpflicht Ehrungen für Generaloberſt v. Geeckt Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat 70. Geburtstag ein Glückwunſchſchreiben gerichtet und darin mit Dank und Aner- kennung der großen Verdienſte gedacht, die ſich der General- In mit der die Grundlage zum heutigen Volksheer geſchaffen wurde, hat der Führer den Generaloberſt v. Seeckt zum Chef des Inf.-Regts. 67 er⸗ Reichs⸗ s miniſter dem Generaloberſt, vor deſſen Wohnung Doppelpoſten einer Ehrenwache aufgezogen ſind, die Glück⸗ In Begleitung des Reichskriegsminiſters Infanterie v. Rundſtedt als Ver- treter des durch ſeinen Anfall verhinderten Oberbefehlshabers ö Paradeaufſtellung und der Vorbei— marſch des Muſikkorps und einer Ehrenkompagnie des Jnf.- Generaloberſt Frhr. von Fritſch hat an den Generaloberſten v. Seeckt ein Glückwunſch⸗ Der Reichsaußenminiſter dankt Eden Der Reichsminiſter des Auswärtigen Frhr. v. Neur a th, hat in einem Schreiben an den britiſchen Staatsſekretär für aus- Anthony Eden, zum Ausdruck N lch u de hit Keri deb leite fällige rung * Der Verte und M5 Bedeu 1 oſſen pril eon on en, reer pie glücten — ſnſche I Die Kreisleiter NS. Wenn die Arbeit auf den nationalſozialiſtiſchen Ordensburgen mit einer großen Tagung ſämtlicher Kreis⸗ leiter der Partei auf Burg Cröſſinſee eingeleitet worden iſt, ſo weiſt allein ſchon dieſe Tatſache auf die Bedeutung hin, die die Partei dieſer Gruppe der nationalſozialiſtiſchen Füh⸗ verſchaft beimißt. Seit 8 Tagen ſind die 800 Kreisleiter der NSDAP. aus allen Teilen des Reiches gemeinſam auf einer Burg vereinigt, um hier aus dem Munde hoher Führer der Partei und des Staates ein Bild von den Aufgaben und Forderungen von Gegenwart und Zukunft gezeichnet zu er⸗ halten, das vielleicht noch bei keiner Gelegenheit ſo umfaſſend und gründlich gegeben worden iſt wie hier— als Inhalt eines 5 gemeinſamen Zuſammenlebens derer, die Adolf Hitlers Kreisleiter ſind. 1 dem großen Verſammlungsraum der Burg Cxöſſinſee ift in dieſen Tagen ein Parkett von Treueſten des Führers verſammelt. Jeder dieſer Männer hat in der Kampfzeit der Be⸗ wegung ſeinen Mann geſtanden, jeder war einſt Pionier der Partei in ſeinem Heimatkreis, jeder aber hat auch manche Bewährungsprobe zu beſtehen gehabt, um ſein Amt als Kreisleiter ſich in der A des nationalſozialiſti⸗ ſchen Reiches hart zu verdienen. Denn der Kreisleiter gehört durch die Wichtigkeit der Funktionen, die er auszuüben hat, zu den Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens deren Ar⸗ 15 wohl am unmittelbarſten den einzelnen Volksgenoſſen berührt. Ebenſo wie der Gauleiter der Statthalter — Führers im Lande iſt, ſo ſtehen unter ihm die Kreis- leiter als Repräſentanten der Partei mitten in der tauſend⸗ fältigen Kleinarbeit, die die NS DAP. und alle ihre Glie⸗ derungen für die Betreuung der Nation zu leiſten haben. Der Kreisleiter iſt der Mann, zu dem der Volksgenoſſe Vertrauen haben muß, zu dem er hingeht, mit ſeinen Sorgen und Nöten, ſoweit ſie für die Bevölkerung des Kreiſes von Bedeutung ſind. Aus dieſer Aufgabe heraus hat ſich heute bereits ein beſonderer Typ der Kreisleiterperſönlichkeit her⸗ ausgebildet, der Typ einer Perſönlichkeit, der nichts ferner liegt als leerer Formalismus und die nichts mehr erſtrebt, als 8080 Führerperſönlichkeit zu ſein. Der Kreisleiter iſt nicht etwa nur Sachbearbeite für die tauſenderlei Fragen, die heute in einer Kreisleitung bearbeitet werden, er iſt der Mann, der ſeinen Mitarbeitern mit dem Inſtinkt und dem Blick für das We⸗ ſentliche, der das Kennzeichen alles Führertums iſt, die Lokale Aachrichten Viernheim, den 23 Denkſpruch. Die Unſchuld iſt der Seele Glück, einmal verſcherzt und aufgegeben, verläßt ſie mich im ganzen Leben, und keine Reue bringt ſie zurück. April 1936 Gellert. as uick den odalieit Gar mancher träumt wohl davon, wie ſchön es für ihn märe, wenn er nicht in Pflichten eingeſpannt, nicht von Ar⸗ beit bedrängt wäre, wenn er ein Leben führen könnte, frei, unabhängig, losgelöſt von allem, was ihn in einen feſten Kreis zwingt und ihn bindet an Aufgaben, die ſeine Zeit in Anſpruch nehmen und ſeine Kraft. Er meint, daß es dann erſt ein Leben der Schönheit und Freude wäre, wenn er beſchwingt durch ſeine Tage gehen könnte, Sonne um ſich und alle Güter und Schönheiten der Welt ſeinen ergeifenden Händen und Sinnen zugewandt. Keine Frage, daß ein ſolches Leben auf den erſten Blick begehrenswert ſcheinen könnte. Denn die Schönheiten der Welt, wer möchte ſie nicht an ſich reißen, um damit das zu erlangen, was dem Daſein gol⸗ denen Inhalt zu geben vermag! Aber es dürfte einer der großen Irrtümer ſein, die der Menſch hegt und pflegt als ewig unerfüllbaren Traum. Die Daſeinsformen mögen ver⸗ ſchieden ſein. Der eine wandelt im Tal, der andere genießt die freie, ee, e Höhe. Die Not des Lebens, aber auch die Freude am Daſein wird jedem nach ſeinem Maße zugewieſen ſein. Was dieſer Erde Kleid trägt, trägt auch die irdiſche Enge und Begrenzung. Und dazu kommt das andere. Unſer Leben braucht In— halt, und nur Genuß iſt kein Inhalt. Genuß kann Würze des Daſeins ſein, die Freude können wir nicht entbehren, und des Lebens Sonnengüter ſind angegeben, daß wir ihrer teilhaft werden nach unſerem Maß. Aber es iſt noch etwas anderes nötig, um tem Leben Inhalt zu geben: das Schaffen. Wir können zuweilen ſeufzen unter der Laſt, die uns das Ziel des Schaffens aufbürdet. Doch was wären * wir und wie arm wären unſere Tage, wenn wir ihnen den Schaffensinhalt nicht geben könnten. Je größer, höher das Ziel iſt, mit je größerer Innenkraft wir ihm dienen, deſto mehr wird unſer Leben empfangen an inneren Werten. Gerade der deutſche Menſch bedarf dieſer ſtarken Zielſetzung, und er lann nach ſeinem ganzen Weſen nicht ohne dieſes hohe Schaffensziel ſein. Das iſt ja im Grunde die große Not geweſen der ſchweren Jahre, die hinter uns liegen, daß ſo viele Millionen Menſchen die Hän ide, die ſchaffen wollten, ſtill liegen laſſen mußten, weil nier mand ihre Arbeit begehrte. Dadurch vor allem kam die große Verbitterung in einen großen Teil unſeres Volkes. Und jeder Einſich tige weiß, 77 5 viel er den Bemühungen zu danken hat, die erfolgreich dieſe Not begegneten. Die Ziehung der erſten Klaſſe der Preußiſch⸗Süd deutſchen Klaſſenlotterie nimmt am morgigen Freitag, den 24. April, ihren Anfang und wird am Samstag fortgeſetzt. Loſe in allen Teilungen ſind bei allen Verkaufsſtellen noch zu haben. zelnen Richtung angibt und aus den zahlloſen Steinen einzelner kleiner Arbeitserfolge das Moſ E einer tatkräftigen und klugen Führung alles öffentlicher Wirkens im Kreisgebiet zuſammenſetzt. Der Kreisleiter iſt auch nicht etwa der Nachfahre der einſtigen kleinen Potentaten, die ſich in eine Wolke fürſt⸗ licher Unnahbarkeit hüllten, er iſt ein Mann des Vol⸗ kes, der in ſeiner raſtloſen Tätigkeit täglich nicht nur für das Volk arbeitet, ſondern auch mit ihm ſpricht, mit ihm lebt und ſo eine wirkliche Führung der Menſchen in die Tat umſetzt. Wie die Partei im Mittelpunkt des Lebens der Nation, ſo ſteht der Kreisleiter im Mittelpunkt des öffentlichen Lebens ſeines Kreiſes und drückt ihm den Stempel national⸗ ſozialiſtiſcher Haltung auf. Aus unzähligen Berufen ſind die achthundert Männer mit der goldenen Gardelitze auf dunkelbraunem Spiegel ge⸗ kommen in einer Berufung haben ſie ſich gefunden. In der Berufung: in das kleine Leben des Alltags eines Volkes täglich die Größe der Zeit, die Würde der Nation zu tragen. Es iſt eine ſtolze Aufgabe, der ſie dienen, und jeder, der ſelbſt einmal dieſen Wirkungskreis kennenlernen durfte, weiß es: es iſt eine der ſchwerſten, aber 3 auch der ſchönſten, die die Partei an ihre Führerſchaft vergibt. Und der, der in dieſen Tagen die eee Stun⸗ den, die die Kreisleiter auf Cröſſinſee miteinander verbrach— ten, miterlebte, der weiß, daß dieſe Männer von der Größe und der Verantwortung ihrer Aufgabe bis ins Innerſte er⸗ füllt ſind. Sie ſprechen untereinander von nichts anderem, als von dieſer Aufgabe, ſie kennen kein anderes Thema als: den Gedanken des Nationalſozialismus in die Tat umzuſetzen. Es iſt das Ergebnis der Führungsprinzipien der Partei, die für jedes Gebiet einen verantwortlichen Führer be— ſtimmt, daß ſie hier im Laufe langer Jahre tatſächlich die Männer ausgeſiebt hat, die für dieſe Aufgabe geſchaffen ſind und in ihr völlig aufgehen. Adolf Hitlers großer Führungskunſt iſt es gelungen, Männer, die unter dem Panzer der verſchiedenſten Berufe das Zeug zur Führernatur in ſich trugen, eine Miſſion zu geben, die ihre. Kräfte lebendig werden läßt, und die dem 1 Männer gibt, zu denen es unmittel⸗ bar ſprechen kann, und die dadurch Sprecher ſeiner Wünſche 5 Gedanken werden. Es iſt ein Beruf, der Männer erfordert, und es ſind Männer, die hier einen großen Beitrag leiſten zur inneren Stärke unſerer Nation. Helmut Sündermann. CCC ã ccc KKK Vertrauensräte und Betriebsobleute ſowie deren Mitarbeiter! DAF.⸗ Zellen⸗ und Blockwalter! Freitag Abend 8 Uhr vollzählich und pünktlich in der DAF.⸗Dienſtſtelle(„Löwen“) zum a. o. Dienſtappell fehle! erſcheinen! Keiner „Die Saat geht auj Das gewaltige nationaljozialiſtiſche Filmwerk (Ein Film des Stabsamtes des Reichsbauernführers) Heute Donnerstag, 23. April, abends ½9 Uhr im Central⸗Film⸗Palaſt: Dieſer neue Spielfilm leuchtet in die Seele eines Bauern, in die Not unſeres Volkes hinein, das ein Opfer der fa ſſchen Politik eines vergangenen Sy ſtems geworden war. Er zeigt den Zuſammenbruch eines dem Schieber- und Schmarotzertum ſchutzlos preisgegebenen Bauernſtandes, der — um Haus und Hof gekommen der Millionenarmee r Arbeitsloſen in der Stadt eingereiht wurde. Er ſtreift ins mabeſaber das Judenproblem und ſetzt ſich mit den Grund⸗ ſätzen geſunder Bauernpolitik auseinander. Der Film geht in ſeiner ſpannenden Handlung noch über das Problem des Bauerntums hinaus und ſpiegelt die Auferſtehung des deutſchen Volkes wieder, das in einem geſunden Nährſtand die Vorausſetzung für ſeine Wehrfreiheit erkannte. Was ſagt die Preſſe zu Filmwerk: „Anläßlich der grünen Woche erlebte der Film ſeine Uraufführung in Anweſenheit des Reichsbauernführers Darree und vieler Vertreter von Staat und Partei. Er feſſelt von der 57 8 bis zur letzten Szene, denn was er ſchildert, geht jeden Deutſchen an. Nicht nur den Bauer, aue ch den Städter, den Hand- und Kopfarbeiter ohne Ar isnahme.. „An dem Schickſal dieſes Bauern und ſeiner Familie erlebt man, wie ſich die Maßnahmen unſerer Regierung auf dieſem herrlichen dem Gebiete der Agrarpolitik ſchon in verhältnismäßig kurzer Zeit zum Segen des geſamten Volkes auswirken.“ „Wenn dieſer Film in alle Kreiſe der Bevölkerung dringt, dann wird durch ſeine Erkenntnis und damit die Saat aufgehen.“ Aufklärung die Ganz Viernheim muß dieſes herrliche Filmwerk er leben! Jeder deutſche Bauer mit ſeiner Familie muß Zeuge dieſer einzigen Aufführung werden nur eine Vor, führung am Donnerstag, 23. April, abends ½9 Uhr, im Ce⸗Fi⸗Pa. * Polizeiamt Viernheim teilt mit: April 1936, vormittags 8 bis 11 Uhr, findet in der Schillerſchule zu Viernheim die öffentliche Impfung der Schulkinder, welche in 3 Jahre 12 Jahre alt werden oder geworden ſind, ſtatt. Der Nachſchautermin iſt auf Montag, den 4. Mai 1936, vormittags 8 bis 10 Uhr, feſtgeſetzt. Alle Impfungen in den beiden Impfterminen werden für den ein⸗ unentgeltlich vorgenommen. Den Eltern uſw. der Impflinge werden in den nächſten Tagen die Verhaltungsvbr— Impftermin. Das Am Montag, den 27 ſchriften zugeſtellt werden. Aufruf zum Erholungswerk des deutjchen Volkes! Auß ber Jugenb! Ein geſunder Geiſt entwickelt ſich nur in einem geſunden Körper! Tauſende von Familien forderten im vergangenen Jahre ein perſönliches Opfer von ſich, indem ſie für etliche Wochen erhol ungsbedürftige Kinder zu ſich nahmen, und damit zur Stählung und„ des Körpers und Geiſtes unſerer Jugend beitrugen. Dies war ein Zeichen echten nationalſozialiſtiſchen Geiſtes! Tauſende von Kindern warten auch in dieſem Jahre wieder auf Firige Tage oder Wochen Sonnenfreude. Hun⸗ derte von Vo 1 8 in unſerem Gau, die tagtäglich neben der Erfüllung ihrer beruflichen Pflichten ſich für das Werk des Führers aufopfern, an dem Du teilnehmen darfſt, bedürfen einer Ausſpannung. Wieder werden die Werbetrommeln der immer einſatzbereiten Hitlerjungen, neben denen der lleverungen der Bewegung, Dich aufſuchen, um eine i Freiplatz von Dir ge⸗ ſchenkt zu erhalten. Wir werden auch diesmal auf Deine erprobte Opferwilligkeit ver⸗ trauen, im Beſonderen deshalb, weil Dir da⸗ durch Gelegenheit gegeben wird, dem Führer einen Teil des Dankes abzutragen, den Du ihm ſchuldeſt. Der Führer des Gebietes 13 Heſſen-Naſſau gez.: Potthoff, Oberbannführer 7FCC(ã ͤ d ͤãddddã y y Schrüfleitertagung in Frankjurt/ N. SG. Am Mittwoch, den 22. April 1936, fand eine Preſ Fee der Landesſtelle Heſſen-Naſſau des Reichs⸗ miniſteriums für Vol lksaufklärung und Propaganda im Frankfurter Bürgerſaal ſtatt. Im Anſchluß begaben ſich auf Einladung des NSG. Heſſen-Naſſau ſämtliche Schriftleiter des Gaugebietes in den Frankfurter Ratskeller, wo ſie ſich mit einer Reihe von führenden Perſönlichkeiten zu einem geſelligen Beiſammen⸗ ſein trafen. Die Berechtigung d dieſer Veranſtal tung bewies ihr Ver⸗ lauf, d* eindeutig zeigte, daß nach einer Fühlungnahme mit allen Prominenten des Gaugebietes bei den Schriftleitern regſtes Intereſſe beſtand. 4 Rückſichtnahme auf den Radfahrverkehr Der Reichsarbeitsverkehr hat in einem Rundſchreiben an die nachgeordneten Behörden die Forderung aufgeſtellt, bei Ent⸗ ſcheidung über Fluchtlinien- und Bebauungspläne, über Siedlungs- und Wirtſch aftspl äne auch auf die Erforderniſſe des Radfahrerverkehrs n Rückſicht zu nehmen. Vaun bei Papiergeld Seit dem 1. April 1936 gelten nur noch die kursfähigen Reichsbanknoten und Rentenbankſcheine als geſetzliches Zah⸗ lungsmittel. Die Banknoten aller deutſchen Privatnoten⸗ banken dagegen ſind außer Kurs geſetzt worden. Die badi⸗ ſchen, württembergiſchen, bayriſchen und ſächſiſchen Banko⸗ ten, von denen ſich noch viele Fünfzig- und Hundert-Mark⸗ ſcheine im Umlauf befinden, können nur noch bis Ende Juni ds. Is. bei den Sparkaſſen und B Zankanſtalten zum Einz zug (unter Speſenberechnung) eingereicht werden. Mit dem 1. Juli 1936 werden die Scheine der e ee wert⸗ los. Wer ſich vor großem Schaden ſchützen will, bringe ſolche Scheine ſofort an genannte Einz zugsſtell en. Wo Papier⸗ geld ſich in Kaſſen befindet, oder zu Hauſe aufbewahrt wird, iſt daher eine unverzügliche Durchſicht dringend zu empfehlen. Geſetzliche Zahlungsmittel ſind heute folgende Noten und Scheine: A) Reichsbanknoten: B) R Rentenbankſcheine: teichsmark Ausfertigungs⸗ Rentenmark Ausfertigungs datum datum 1000. 11. 10. 1924 1000. EI 100. 11. 10. 1924 500. 1.11.1898 50. 110. 1994 100. 1. 11. 50. 9 50. 20. 3. 1925 20. 2 1929 50. 60. Nees 10. 22. 1. 1929 10. 3. 7. 198 5. 2. 1. 1926 * Bekämpfung der Drahtwürmer. Die gelben Drahtwürmer, Larven verſchieden ner Schnellkäfer, ſind bei ſtarkem Auftreten große Schädlinge der Gemüſe- und Blu⸗ menbeete. Sie zerſtören das Wurzelwerk der Pflanzen, in⸗ dem ſie die Faſerwurzeln durchbeißen und ſich in die Haupt⸗ wurzel einbohren Die befallenen Pflanzen vertrocknen und gehen ein. Durch Einſaat von Schnittſalat zwiſchen den Reihen kann man eine große Anzahl der Schädlinge ködern und fangen. Salat wird nämlich von dieſen Würmern als Nahrung bevorzugt. Dasſelbe gilt auch von Kartoffeln. Man legt dann einfach flache Kartoffelſcheiben, die an Stäben befeſtigt ſind, Stück. Die angelockten bis drei Tag ent auf den Boden je qm zwei Drahtwürmer müſſen jeden fernt werden. S geht gern in oͤie Schule. Das Lernen ſtrengt den kleinen, kräftigen Kerl garnicht an. Jeden Morgen eine Dr. Oetker-Pudoͤingſuppe— das gibt Mumm. And nachts ſchläft Fritz wie ein Murmeltier, ſo prächtig be⸗ kommt ihm ſein Oetker— Pudding. ausſchneiden! Preisaufgabe! 0 ——— — ö 1 5 ö 1 1 23—— . eee 8 3 eee ——. . 15 * s e ß ß e N Gegen mutwillige Zerſtörung 2700 Porzellanglocken der Telefonleitung im Jahr zerſchlagen Darmſtadt, 22. April. Die Heſſiſche Oberſte Schulbehörde macht in einem Ausſchreiben die Schulleiter in Stadt und Land darauf aufmerkſam, daß die mutwillige Zerſtörung von Porzellan- doppelglocken der Reichs⸗Telegrafen⸗ und Fernſprechanlagen in letzter Zeit ſehr überhand genommen hat. Auf dem Lande ſind dieſe Anlagen beſonders häufige Ziele für Steinwürfe der Schuljugend bei den Gängen zur Schule und zu den Sportplätzen. Nach den Feſtſtellungen der Telegrafenbau⸗ dienſtſtellen ſind allein im Bereich des Telegrafenbauamtes Darmſtadt im laufenden Rechnungsjahr rund 2700 Doppel⸗ glocken durch Steinwürfe zertrümmert worden. Durch dieſe Beſchädigungen wird nicht nur die Reichspoſtkaſſe empfindlich geſchädigt, ſondern auch der öffentliche Verkehr gefährdet oder zerſtört. Beſonders hervorzuheben iſt, daß durch den Unfug der eingerichtete Unfallmeldedienſt(zur Herbeiholung von Hilfe bei Feuersbrünſten, Anglücksfällen und dergl. und dadurch die öffentliche Sicherheit erheblich beeinträchtigt werden. a Eine weitere Unſitte beſteht in dem dem Bekritzeln von Häuſern. Es dürfte hinreichend bekannt ſein, unter welchen— mitunter ſchweren— Opfern die Haus⸗ eigentümer ihre Häuſer inſtandſetzen ließen. Kaum ſind die Geſchäftsleute mit der Außenarbeit fertig, ſo werden von der Schuljugend Striche mit Kreide und Farbſtiften gezogen. Die Schulleiter werden beauftragt, die Jugend auf die eruſten Folgen der mutwilligen Beſchädigungen hinzuweiſen. Es iſt dabei einerlei, ob es ſich um öffentliche oder private Gebäulichkeiten oder Anlagen handelt. Auch iſt es er⸗ wünſcht, daß die Bevölkerung durch die Kreisblätter aufge⸗ Härt und zur Mithilfe aufgefordert wird. Die Gemeinde⸗ behörden ſelbſt werden erſucht, das Entſprechende zur Be⸗ kämpfung des Anfugs beizutragen. Es muß dabei auf die empfindlichen Strafen hingewieſen werden, die für derartige Vergehen angedroht ſind. An bie in zen BDA. Uberwiejenen Zungmäbdel Meine lieben Kameradinnen! Durch Euren freiwilligen, treuen Dienſt in der Jung— mädelſchaft habt Ihr bewieſen, daß Ihr wißt, was es heißt, in der Jugend des Führers zu ſtehen. Mit dem 20. April, dem Geburtstag des Führers, ſeid Ihr nun aus Eurer Jung⸗ mädelſchaft in die ernſtere BDM. Arbeit getreten. Froh und ſtolz ſollt Ihr ſein, daß Ihr nun noch mehr als bisher ſchaffen und arbeiten dürft. Bleibt das, was Ihr verſpracht als Jungmädel zu ſein, als Ihr zum erſtenmal die Kluft trugt: offene, gerade, ſaubere Mädel, denen gute Kamerad⸗ ſchaft, Gehorſam und frohe Einſatzbereitſchaft Selbſtverſtänd⸗ lichkeit iſt. Beſchmieren und Heil Hitler! ie Obergauführerin: gez.: Elſe Rieſe * 2 Die Pimpfenkarte Um den neu eingetretenen Pimpfen eine bleibende Er- innerung an den Tag zu geben, an dem ſie als junge poli⸗ tiſche Soldaten in den Dienſt ihres Volkes getreten ſind, hat die Gebietsführung eine Karte herausgegeben, die auf Sunnen Saſlen lamiise 83/g Fisohgefiohie wellen Schmachhaſſer Jui einige Tropfen MAGSGTWüne Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Aufreißen von Brennholz für die ge⸗ meinheitlichen Gebäuden Das Aufreißen des Brennholzes für die gemeinheitlichen Gebäude iſt zu vergeben. Angebotsvordrucke ſind auf dem Baubüro erhältlich. Termin zur Abgabe des Angebots iſt der 25. April 1936. Viernheim, den 20. April 1936 Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanzamts Heppenheim wird am Donnerstag, den 7. Mai 1936, auf dem hie⸗ gen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpä⸗ teſtens Montag, den 4. Mai 1936, mittags 12 Uhr, bei uns— Zimmer 21— anmelden und genau an⸗ geben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanz— amt gewünſcht wird. i Viernheim, den 20. April 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel. Freiwillige Feuerwehr V'heim Freitag abend halb 9 Uhr, findet ein Unter— richtsabend im Lokal zum„Storchen“ ſtatt. Alle Mitglieder haben zu erſcheinen. Am Sonntag, 26. ds. Mts., morgens 6 Uhr, iſt Uebung der ganzen Wehr mit Pflichtmann⸗ ſchaft— Jahrgang 1912. Signal um ½6 Uhr. Entſchuldigungen können nur beim Kommandanten und zwar ſchriftlich vorgebracht werden. Unentſchuldigtes Fern⸗ bleiben wird beſtraft. Das Kommando. der Vorderſeite ein ſchönes Führerbild trägt mit der Unter— ſchriſt:„dert(folgt Name) iſt am 20. 4. 1936 als Anwärter in das Deutſche Jungvolk eingetreten und hat damit geholfen, dem Führer eine große Geburtstagsfreude zu machen.“ Auf der Rückſeite der Karte ſtehen 5 Punkte, die für die Probeaufnahme gültig ſind, ſowie die Ankündigung, wann der Pimpf zum Dienſt anzutreten hat. Eltern, bekümmert Euch mit darum, daß Eure Jungen in den Beſitz der Karte kommen. Jungvolkanwärter, hebt Euch dieſes Erin— nerungszeichen auf, Ihr werdet in ſpäteren Jahren dieſes Blatt als ſtolze Erinnerung vorweiſen können. Begrüßungsabend für die Wehrmacht Mannheim, 22. April. Die Mannheimer Stadtverwaltung veranſtaltete im Ro⸗ ſengarten einen Begrüßungsabend für die Truppen, zu dem außer den Kommandeuren zahlreiche Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften, Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, der Partei und ihrer Gliederungen, von Kirche und Schule und Handel und Induſtrie erſchienen waren. Oberbürgermeiſter Renninger begrüßte die Truppen in Mannheim und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die letzte Feſſel des Verſailler Diktates gelöſt und Deutſchland wieder frei iſt, und daß auch in Mannheim deutſche Truppen die Wacht am Rhein halten. Der Standortälteſte Oberſt Demoll dankte namens der Wehrmacht der Stadt für die Begrüßung und verband damit ſeinen Dank an die ganze Bevölkerung für die herzliche Begrüßung ſowohl beim Ein⸗ zug der Truppen als auch bei der Parade am Geburtstage des Führers. Die Wehrmacht werde alles tun, um das gute Verhältnis mit der Bevölkerung aufrechtzuerhalten und zu finden. An langen Tafeln ſaßen Uniformierte und Ziviliſten ohne Unterſchied von Rang und Stand beieinander, und bald gab es eine recht fröhliche Stimmung, ein Bild der echten Volksgemeinſchaft. Für Unterhaltung ſorg— ten außer der Regimentskapelle der 110er die Mitglieder des Nationaltheaters Trieloff, Hölzlin, Daniel und Reichert unter Mitwirkung von Dr. Cremer. Eine Riege des Turn⸗ vereins 1846 zeigte am Reck ganz hervorragende Leiſtungen. Starken Beifall erntete auch die Singabteilung der Pan⸗ zerabwehrtruppen. Unter den Gäſten befand ſich der einſt ſehr bekannte Muſikmeiſter der 11ber, Vollmer. Es mag ihm eine beſondere Freude geweſen ſein, als er an dieſem Abend den Parademarſch der 110er und den Großherzog⸗ Friedrich-Marſch wieder einmal dirigieren konnte. So vergingen die Stunden bei angeregter Unterhaltung viel zu ſchnell und erſt in vorgerückter Stunde ging man befriedigt auseinander. Schn. Bedarfsdeckungsſcheine berechtigen zum Er⸗ werb von Fahrrädern. Dem Verein Deutſcher Fahr⸗ rad⸗Induſtrieller e. V. wurde eine für das Gebrauchsfahrrad höchſt wichtige Entſcheidung des Reichsminiſteriums der Fi⸗ nanzen zugeleitet, die vom 28. März 1936 datiert, und aus welcher zu entnehmen iſt, daß gewöhnliche Fahrräder und Fahrradteile zum„Hausgerät“ zu rechnen ſind. Dieſe Ent⸗ ſcheidung iſt für den Fahrradhandel inſofern von grund 2 legender Bedeutung, als durch dieſe Entſchließung auch der Bezug von Fahrrädern dieſer Art gegen Bedarfsdeckungs⸗ ſcheine zugelaſſen iſt. Die Entſcheidung hat folgenden Wort⸗ laut:„Die Bedarfsdeckungsſcheine der Kinderbeihilfen be⸗ rechtigen zum Erwerb von Möbeln, Hausgerät und Wäſche. Zum Begriff„Hausgerät“ gehören gewöhnliche Fahrräder und Fahrradteile, jedoch keine Krafträder.“ Drismeſſterjchaſlen 1936 Der hieſige Ortsausſchuß des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen(Rfe.) hat in ſeiner am Karfreitag ſtatt⸗ gefundenen Sitzung einmütig beſchloſſen, im Juni ds. Is. die Ortsmeiſterſchaften durchzuführen. Es iſt ja ſeine Aufgabe, in der Oeffentlichkeit für den Gedanken der Leibesübungen werbend und fördernd einzutreten und an der körperlichen Erziehung unſerer Jugend und damit unſeres Volkes mit⸗ zuarbeiten. Aber auch die Pflege des Gemeinſchaftsgedankens innerhalb der örtlichen ſporttreibenden Vereine hat er ſich zum Ziel geſetzt. Und ſind nicht gerade die Ortsmeiſterſchaften, die man in den letzten Jahren ſo beiſeite ſchob, geeignet, dieſe Ge⸗ danken in die Praxis umzuſetzen? Aus dieſem Grunde hat der Ortsausſchuß für Leibesübungen ſich frühzeitig mit dem Gedanken getragen, die Ortsmeiſterſchaften, die ſich in früheren Jahren zu einem wahren Volksfeſt entwickelt hatten, wieder ins Leben zu rufen, um den hieſigen Sportlern ein⸗ mal wieder Gelegenheit zu geben, ihr Können zu zeigen und in Kämpfen, die von kameradſchaftlichem Geiſte getragen ſein ſollen, ſich den Titel„Ortsmeiſter“ zu erringen. Der 7., 14. und 21. Juni ſind zur Austragung der Ortsmeiſterſchaften vorgeſehen. Es iſt nun Sache der ſport⸗ treibenden Vereine, ſofort mit dem Training zu beginnen, damit einmal die Beteiligung eine recht zahlreiche wird und zum andernmal, daß auch Leiſtungen erzielt werden, die als gut anzuſprechen ſind. Wir werden die nächſte Woche einen genauen Plan über die Ortsmeiſterſchaften bringen und ſchon jetzt an die übrigen Vereine die Bitte richten, dieſe Tage freizuhalten, damit die Ortsmeiſterſchaften wieder zu einem Feſt werden, an dem die ganze Viernheimer Be— völkerung teilnimmt. 8 Tabakjachjchaft Viernheim Morgen Freitag, vormittags 19 Uhr, wird am Staatsbahnhof die letzte Sendung ſchwefelſaures Kali 6 ausgegeben. Die Eintrittskarten für die Ausſtellung in Frankfurt müſſen morgen Freitag, von 6 bis 7 Uhr, in der Milchzentrale abgeholt werden, damit keine Verzögerungen entſtehen. 5 Hofmann, Rechner. Sportvereinigung Amieitia 09 Heute Donnerstag ab 7 Uhr, Training der Liga und Erſatz⸗ ſpieler. Um 8 Uhr haben ſämtliche Fußballer, die 1915, 1916, 1917 und 1918 geboren ſind, zwecks Aufſtellung einer Jungliga in der Sporthalle anweſend zu ſein. Der Vorſtand. Keiner jehle heute Abend im Ce⸗Ji⸗Pa! Ein jeder muß es ſich anjehen! „Die Saat geht auf“ das gewaltige nationaljozialiſtiſche Filmwerk bes neuen Deutichland! FFC . Uni Nielge Anzeigen D Herzlichen Dank Allen, die uns anläßlich unſerer ſilber⸗ nen Hochzeit mit Glückhwünſchen, Blumen und Geſchenben bedachten. Hans HRnapn. Lorschersir. 2E se Käse motor- N e 5 in großer Auswahl Räder dienst Deutſcher Münſterkäſe 15 v. H. Fett i. T. 125 gr.. 25 Jakob Blumenſchein u. Frau in dieſer Zeitung Slese Moclie ler Hlassenlolterie. Wer wagt. gewinnt. 1 gentelios 3.— Rafl. Fanz Holtmann. 2 3. orenschelhe Jule Hener Elælaung 4 r ſind Ihnen ſtets Mexlit Schweizerkäſe 45 v. H. Fett i. T. 125 gr. 30 Emmentalerkäſe o. Rinde 45 v. H. Fett i. T. 125 gr.. 30 Delikateß⸗ Limburger v. 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Stück. 25 Mettwürſte ca. 125 gr. Stück. 36 Ochſenmaulſalat Doſe. 40 und. 78 34er Deutſcher Weiß⸗ wein z offen Liter=. 60 Z4er deutſcher Not⸗ wein offen Liter. 55 30% Nabatt Der Vorſtand. Meldet Freistellen för die Hitler Freiplotzspende bei allen zuständigen N. S.-Dienstsfellen, sowie bei den tausenden von Werbern, die sich in der Zeit vom 19. bis 25. April für die Werbung von Freiplötzen einsetzen. okul 82 % Wort⸗ eihiſen 0 l, die Man diese dy runde hat 5 mit den ie ſich in Mung der der ſport⸗ d Erſatz⸗ die 19lö, ſtellung 1 W. re U ocht 2.35 ate 7000 750 145 506 118 — 65 60 5 — n — Donners N Nr. 95 tag, den 23. April ä Viernheimer Volkszeitung W 9* Jahrgang Die Guche nach dem verſchollenen 8 deuiſchen Geſandten 48 Flugzeuge, Kraftwagen und Kamelreiter unterwegs. Wir haben bereits gemeldet, daß der deutſche Geſandte in Kairo von Stohrer ſeit Samstag vermißt wird. In Fach— kreiſen glaubt man, daß Geſandter von Stohrer infolge eines Sandſturmes in der Wüſte bereits 50 Kilometer hinter den Pyramiden von Gizeh vom Wege abgekommen ſei. Er hatte das internationale Autorennen außer Konkurrenz begleitet und ſeinen Chauffeur mit einem anderen Wagen und Lebensmitteln vorausgeſchickt, die ſeinen eigenen für zwei bis drei Tage berechneten Vorrat ergänzen ſollten. Aus Kairo wird heute weiter gemeldet: Die Nachforſchungen nach dem in der Wüſte verſchollenen deutſchen Geſandten v. Stohrer wurden am vierten Morgen nach ſeiner Abfahrt auf Grund eines eingehend ausgearbeiteten Planes und nach genauer Einteilung aller Hilfskräfte wieder aufgenommen. Man vermutet und hofft, daß der deutſche Geſandte und ſein Mechaniker, falls ſie unverletzt geblieben ſein ſollten, erſt am Montagabend ihre vergeblichen Verſuche aufgegeben haben, den im Sande feſtgefahrenen und vermutlich beſchädiglen Kraftwagen wieder flott zu machen. Wenn dieſe Annahme zutrifft, dürften ſie ſich zu Fuß aufgemacht haben, um eine der umliegenden Oaſen zu erreichen. Da ſie nur während der Nacht marſchieren können, könnten ſie erſt am Mittwoch eine Oaſe erreichen. Man nimmt an, daß der Waſſervorrat der Verſchollenen noch für Mittwoch ausreicht. Ein ſchwerer Sandſturm ließ am Mittwoch die Suche nach dem verſchollenen deutſchen Geſandten ins Stocken geraten. Seit Tagesanbruch ſind rund 60 Flieger, 60 Laſtkraftwagen der Grenz— verwaltung, 30 Privatkraftwagen und etwa 100 Kamelreiter unterwegs. Trotz dieſes ähnliche Vorfälle weit übertreffenden Aufgebots konnte keine Spur Stohrers gefunden werden. Der verſchollene deutſche Geſandte Der deutſche Geſchäfts— träger in Kairo, v. Stoh— rer, der bei einem Aus— flug in die Wüſte auf rät⸗ ſelhafte Weiſe verſchollen iſt. Die eingeleiteten Nach— forſchungen, die von den ägyptiſchen und engliſchen Behörden durch Flug— zeuge und Kraftwagen mit allem Nachdruck be— trieben werden, haben bisher zu keinem Erfolg geführt. (Scherl Bilderdienſt. M.) Da die nähere Amgebung Kairos im Norden und die Ba— harias im Süden eingehend abgeſucht worden iſt, konzentriert man ſich auf das rieſige Mittelgebiet mit ſeinen großen Dünen. Der ungariſche Graf Almaſſi geht dabei einer Einzelſpur nach, die er am Dienstag etwa 180 Kilometer ſeitwärts der ge⸗— wöhnlichen Strecke verfolgte. Die gleiche Fahrt hat Almaſſi zu Oſtern mit Stohrer unternommen. Die erſte Gruppe unter der Führung des Vertreters des DMB., Homeyer, die Sonntag⸗ abend Kairo verlaſſen hat, gab bisher keine Nachricht. Sie durch— ſucht auf drei großen Wagen mit allen für längere Zeit notwen— digen Mitteln die Amgebung der Oaſe Baharia und ihr Ein— bruchsgebiet. Neunter Tag des Bauunglück⸗Prozeſſes DNB. Berlin, 22. April. Im Berliner Bauunglücksprozeß wurde am neunten Verhand— lungstag die Verleſung des beſchlagnahmten Briefwechſels über die Bauausführung fortgeſetzt. Dabei wurden auch die Schwierigkeiten er— örtert, die Bauleiter Noth mit dem Holzeinkäufer ſeiner Firma ge— habt hat. Es ſeien zu viel ſchmale Bohlenhölzer eingekauft worden; der Holzeinkäufer habe ſich darauf berufen, daß es kein anderes Material gebe und das von ihm beſtellte Holz zudem je Kubikmeter 35. billiger ſei. Noth will aber aus den vorhandenen Vorräten Bohlen von der erforderlichen Stärke ausgeſucht und nur einwand— freie Stützen eingebaut haben. In der oberen Steifenlage habe man ſich damit geholfen, zwei Bohlen hintereinander einzuziehen. Hoff⸗ mann gibt zu, daß er Noth zur Berechnung der erforderlichen Bohlenſtärke nicht hinzugezogen habe. Das ſei, ſo meinte Hoffmann, keine Sache der einzelnen Bauſtelle, ſondern eine Angelegenheit des allgemeinen Einkaufs für das ganze Anternehmen geweſen. Dieſen Einwand hält der Staatsanwalt nicht für durchſchlagend, da Noths Kalkulation des Bauvorhabens mit herangezogen worden ſei. Der Vorſitzende ging dann auf die Frage der U-Eiſen ein, die nach den Bauvorſchriften an den Rammträgern als Widerlager für die Holz ſpeichen angebracht werden müſſen. Hat Noth nicht geſagt, ſo fragte der Vorſitzende den Angeklagten Hoffmann, er brauche U-Eiſen? Sie kamen aber erſt am 20. Auguſt, dem Einſturztage, in Wagenladungen an. Hoffmann: Das waren Lieferungen, die erſt für einen ſpäteren Zweck gebraucht wurden. Vorſitzender: Iſt Ihnen bekannt, daß man auch Rück⸗ fragen wegen der Profilierung angeſtellt hat, daß man weiter erör · terte, ob man ſie beim Althändler beziehen kann und wo man ſie am billigſten einkauft? Hoffmann: Der zuſtändige Ingenieur unſerer Firma hat ſelbſtverſtändlich immer verſucht, wirtſchaftlich einzukaufen. Ich habe aber Anweiſung gegeben, daß Noth mit ſeinen Forderungen bevor— zugt behandelt wurde. Von den Schwierigkeiten mit den Bohlen will Hoffmann erſt jetzt im Laufe des Straſverfahrens erfahren haben. Noth meinte demgegenüber, Hoffmann ſei durch ſeine in der Zentrale eingehenden Beſtellſcheine über die Schwierigkeiten der Materialbeſchaffung orientiert worden, auch habe er, Noth, des öfteren mit Hoffmann über die Schwierigkeiten ganz allgemein geſprochen Die Verhandlung wird fortgeſetzt. Berlin: Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall v. Blom- berg zeichnete ſich am Mittwoch nachmittag in die Ehrenliſte des Sturms 1/2 ein. Paris: Das belgiſche dreimotorige Flugzeug, das den Nacht- poſtdienſt zwiſchen Paris, Brüſſel und Köln mit Anſchluß an Berlin verſieht, hat am Dienstagabend im Departement Oiſe infolge noch nicht geklärten Amſtänden den Boden berührt und iſt verbrannt. Die zweiköpfige Beſatzung kam ums Leben. Die Poſtladung wurde zerſtö r.. Deutſche Stämme— Deutſche Einheit Von Joſef Nadler Die vielfältigen Erſcheinungen deutſchen Weſens, die ſtamm⸗ haften, ſind wahrhaftig ein zweckvoll gegliederter Organismus. Sie ſcheinen zu Zeiten jeder für ſich geſonderte Wege zu gehen und ſie handeln doch im Sinne eines Ganzen. Anbegreiflich fruchtbar an ſtaatlichen Entwürfen bieten ſie darin, wie ſie je nach Weltlage und eigener Rüſtung, wie ſie je nach Verſchie⸗ bung der weltgeſchichtlichen Laufgewichte einander in der Laſt des Reiches ablöſen, ein Schauſpiel, das erhaben und ſchön zu— gleich iſt, um nicht nur den geſchichtlichen Betrachter zu feſ— ſeln, ſondern auch den Künſtler mit ihrem tiefen Sinn zu ent⸗ zücken und den beſorgten Volksgenoſſen mit Zuverſicht zu er⸗ heben. Wo wäre noch ein Volk mit ſo glücklichem und wider— ſtandsfähigem Gliederbau wie dieſes? Stämme ſind natürliche Gemeinſchaften. Sie gründen ſich auf vorwiegende Erbmaſſen und werden durch ihre land— ſchaftliche umwelt mitgeformt. Sprache, Brauchtum, Geiſtes⸗ leben, öffentliches Bewußtſein, zuweilen Wirtſchaft und Staat machen ſie zu geſellſchaftlichen Gebilden. Stämme ſind Zellenverbände der Anpaſſung und Abwehr. Sie verwirklichen Raſſe und Raſſenmiſchung. Sie machen die Landſchaft zum Wohnraum und werden ihr gemäß. Durch Trieb und Erfahrung des jeweiligen Raumes werden ſie zu den geſchichtlichen Anpaſſungsorganen des Geſamtvolkes. Das Volk handelt geſchichtlich nicht mit der Ganzheit ſeines Körpers, ſon— dern mit der zweckmäßigen Vielheit ſeiner landſchaftlich ange— paßten und arbeitsgeſchulten Glieder. 5 Stämme leben bluthaft durch die Verſippung der Fa— milien. In dieſen Arzellen vollzieht ſich Anpaſſung und Ab— wehr, Bildung und Wandel der Erbmaſſe. Raumgrenzen, Glau— bensbekenntnis, volksſittliche oder geſellſchaftliche Grundſätze verengen und verdichten, erweitern und verdünnen die Mög— lichkeiten ehelicher Ausleſe und geben damit den Lebensvor— gängen planmäßige Richtungen. Stämme ſtellen ein Wechſelſpiel von Kräften der Be— harrung und der Bewegung dar. Die volkstümliche Anterſchicht als Trägerin des überlieferten Volksgutes wirkt auf Stete, die ſchöpferiſche Oberſchicht zielt auf Bewegung, beide Schichten, die weder eine ſtändiſche noch eine bildunghafte Abgrenzung bedeuten, ſind in gleichem Maße befugt, für die Weſenszüge eines Stammes zu zeugen. Stämme ſind nicht einmalige Werdeſtufen eines Volkes. Sie bedingen in unaufhörlichen Lebensvorgängen Wachstum und Verfall. Wo ſie ſchrumpfen und keine Kraft zur Zellteilung meht haben, beginnt das Volk zu ſterben. Mit jeder neuen Stammwerdung ſchlägt der Lebenstrieb des Volkes aus. Deutſche Einheit heißt notwendige und ſinngemäße Beziehung aller ſtammhaften Lebensvorgänge aufeinander. Die deutſche Stammwerdung ſtand zu allen Zeiten und in allen Räumen unter einem einheitlichen Lebensgeſetz. Dieſes Le- bensgeſetz kann nicht in allen ſeinen Regungen gewollt, aber es muß in allen Tragweiten bewußt ſein. Deutſche Einheit heißt übereinſtimmender Wille zu den letzten Dingen, aber nicht Gleichförmigkeit aller Glieder. Denn daß er viele Glieder hat von allerlei Art und daß er jedes nach ſeiner Art beherrſcht, das macht den Körper unſeres Vol⸗ kes. Treue zu Rang und Art der Arbeit, Aebereinſtimmung im Sinn und Ziel des Arbeitens, Vielfalt der Mittel, Einheit des Wirkens iſt die Kunſt und das große Geheimnis. Lauter gleiche Hände machen ſowenig einen Körper wie das Vermögen nichts als Kopf zu ſein. Deutſche Einheit heißt Gemeinbeſitz des geſchichtlichen und zeitlichen Bewußtſeins. Alles Aeberſtandene hatte den Sinn ſeiner Stunde und ſeines Ortes. Als das erſte Reich nicht mehr zu handeln vermochte, haben die deutſchen Stämme in ihrer ſtaatlichen Geſtalt an Stelle des Reiches gehandelt, jeder nach Vermögen, Einſicht und Zwang der Lage. Sollen wir aus der Klugheit unſerer Rückſchau die zeitbedingten Unzulänglich⸗ keiten der Karlinge und Staufer und Welfen und Habsburger und Hohenzoller zum deutſchen Zwiſt verewigen? Die Ge— ſchichte der deutſchen Stämme muß als gemeindeutſche Ge— ſchichte Gemeinbewußtſein werden. Man muß das, was im Donauraum und was an der Oſtſee geſchehen iſt, gleichermaßen als deutſche Geſchichte leſen. Einheit der deutſchen Stämme heißt ſeeliſche Bereitſchaft eines jeden für einen jeden. Sie ſind alle Glieder eines Leibes und ſein Wille iſt das Reich. Das Reich der Deutſchen aber muß um ſo vollſtändiger geiſtige und ſeeliſche Erſcheinung wer— den, je unvollſtändiger es ſich ſtaatlich verwirklichen läßt. Entnommen aus Joſef Nadler, Das ſtammhafte Gefüge des deutſchen Volkes. 3. Auflage. Verlag Köſel & Puſtet, München. Die Auszeichnungen durch den Führer Adlerſchild, Goethe⸗Medaille, Profeſſortitel. Der Führer und Reichskanzler hat folgende Auszeich- nungen verliehen: a) den Adlerſchild des Deutſchen Reiches dem Pro- 8 Geh. Reg.-Rat Mag. Dr. Guſtav Tammann in Göt— ingen; b) die Goethe- Medaille für Wiſſenſchaft und Kunſt dem Profeſſor Geh. Reg.-Rat Dr. Reinhold Schmalz in Alt Landsberg, dem Profeſſor Felix Woyrſch in Altona; f e) den Titel Profeſſor dem Konzertpianiſten Wilhelm Backhaus in Bioggio(Lugano), dem Komponiſten Franz v. Blon in Berlin-Wilmersdorf, dem Komponiſten und Diri— genten Dr. Gerhard v. Keushler in Berlin-Steglitz, dem Direktor Bruno Kittel in Berlin, dem Chordirektor Hermann Lüddecke in Berlin-Charlottenburg, dem Zoologen Dr. Otto Nieſcholz in Atrecht, dem Pianiſten Michael Raucheiſen in Berlin-Wilmersdorf, dem Komponiſten Emil Nikolaus Frei— herrn v. Reznicek in Berlin⸗Charlottenburg, dem Arzt Dr. Gottfried Siems in Teheran, dem Direktor Wilhelm Teudt in Detmold, dem Komponiſten Julius Weismann in Frei— burg i. Br. 1 * e Wilhelm Backhaus und Michael Raucheiſen ſind führende Namen unter den deutſchen Pianiſten, Backhaus hat Weltruf als Beethoven- und Brahms⸗Spieler, Raucheiſen iſt vor allem als Konzertbegleiter unübertroffen. Profeſſor Tammann, der mit dem Adlerſchild des Deut— ſchen Reiches ausgezeichnet wurde, hat von 1903 bis 1930 an der Aniverſität Göttingen über phyſikaliſche Chemie gelehrt. Seine Forſchungen betrafen vor allem die Schmelz- und Kri⸗ ſtallborgänge, über die er eines ſeiner bekannteſten Werke „Kriſtalliſieren und Schmelzen“ veröffentlichte. Tammann zeich— net als Mitherausgeber der„Zeitſchriſt für anorganiſche und allgemeine Chemie“. Bekannt iſt Tammanns„Lehrbuch der Me— talllunde“, das eine hohe Auflagenziffer erreichte. Tammann iſt Mitglied hervorragender wiſſenſchaftlicher Akademie und Forſchungsinſtitute Deutſchlands und des Auslandes. Profeſſor Reinhold Schmaltz war von 1890 bis 1928 an der Tierärztlichen Hochſchule Berlin für die Fächer der Anatomie und Hiſtologie als Ordinarius tätig. Die Hebung der Tierheilkunde und der tierärztlichen Berufsausbildung iſt eng an Schmaltz' Namen geknüpft. Seine wiſſenſchaftlichen Ar— beiten betreffen die Anatomie des Pferdes, Bau und Leben der Hausſäugetiere und das Geſchlechtsleben der Haustiere. Der zum Profeſſor ernannte Zoologe Dr. Otto Nie- ſcholz iſt Abteilungsvorſteher im Inſtitut für paraſitäre und Infektionskrankheiten in Atrecht. Der Gelehrte hat ſeine Arbeit als Mitarbeiter am Hamburger Inſtitut für Schiffs- und Tro— penkrankheiten begonnen. Zwei Arbeiter verſchüttet und getötet DNB. Forchheim b. Nürnberg, 22. April. Ein ſchweres Einſturzunglück ereignete ſich am Mittwoch bei Kanaliſationsarbeiten an der Serlbacherſtraße. Auf einer Länge von mehreren Metern ſtürzte eine Seitenwand des vor der Vollendung ſtehenden Schachtes ein. Unter den Sandmaſ⸗ ſen wurden zwei Arbeiter, der verheiratete Zimmermann Georg Deckert und der ledige Bauhilfsarbeiter Fritz Heim, verſchüttet. Trotz ſofortiger Bergungsmaßnahmen konnten die beiden Ver⸗ unglückten nur noch als Leichen geborgen werden. Die Arſache des Unfalls an dieſer nach den Vorſchriften ausgebauten Ka⸗ naliſierungsſtrecke iſt noch ungeklärt. Die Schuld dürfte haupt⸗ ſächlich den Tücken des dort befindlichen Flugſandes zuzumeſſen ſein. Laſtzug in die Weſer gefahren Schweres Unglück im Schneegeſtöber. Minden, 22. April. In der Nacht gegen 3 Uhr fuhr während eines Schneegeſtöbers ein Laſtkraftwagen mit An⸗ hänger aus Köln auf ſeiner Fahrt von Minden nach Nien⸗ burg kurz vor einer Fähre auf einem ſogenannten toten Arm der Landſtraße in die Weſer. Der Weg iſt hier ab⸗ ſchüſſig, und das Schneegeſtöber war ſo ſtarh daß der Aus⸗ —— blick gehemmt war. Der Beſitzer des Zuges ſaß ſelbſt am Steuer, als das Unglück geſchah. Er fuhr mit dem ſchwer beladenen Wagen nebſt Anhänger un die Flut und hatte keine Möglichkeit, ſich aus dem ge⸗ ſchloſſenen Wagen zu befreien, ſo daß er den Tod durch Ertrinken fand. Der Beifahrer konnte ſich retten und fand Aufnahme auf dem benachbarten Rittergut. Der vollbepackte Kraftwagen liegt noch immer in der Weſer. f Adler⸗Rekordwagen verbrannt Jähes Ende der Fahrten auf der Aukobahn.— Insgeſamt ſechs neue Klaſſenrekorde. Frankfurt a. M., 22. April. In den frühen Morgenſtunden des Mitkwoch fand die Rekordfahrt des Adler-Stromlinienwagens auf der Reichs autobahn bei Frankfurt am Main ein jähes Ende. Am 4 Uhr morgens, nach 33 Runden auf dem Abſchnikt Frank- furt- Heidelberg, fing der Wagen durch Kabelkurzſchluß Feu⸗ er und brannte aus. Bis zu dieſem Zeitpunkte waren ins ⸗ eſamt ſechs internationale Rekorde der Klaſſe 1500 bis ooo ccm durch die Fahrer J. von Guilleaume, Löhr, Häckel und Graf Orſich gefahren. Es ſind die: 12 Stunden: 1913.812 km gleich 159,484 km⸗Std.(alter Rekord der Engländer Eyſton und Denley: 158,179 km⸗Std.). 2000 km: 12:30:40,4 Std. gleich 159,856 km⸗Std.(158,247 km⸗Std.). 3000 km: 18:35:25,5 Std. gleich 161,373 km⸗Std.(157,326 km⸗Std.). 2000 Meilen: 19:55:18,6 Std. gleich 161,565 km⸗Std. (157,318 km⸗Std.). 24 Stunden: 3854.356 km gleich 160,597 km⸗Std.(157,238 km⸗Std.) 4000 km: 24.5628 Std. gleich 160,377 km⸗Std.(155,907 km⸗Std.) Wenn anfangs die Fahrt des Wagens durch Schneetrei— ben und Glätte der Straße nicht gehemmt worden wäre, ſo hätte man noch weſentlich beſſere Zeiten herausgeholt, denn zum Schluß konnten bis 190 km⸗Std. gefahren wer den. Schon aus der Durchſchnittsgeſchwindigkeit erſieht man, daß der Wagen immer ſchneller wurde. Die Unterſuchung des Wagens nach der Brand- urſache hat ergeben, daß das Entlüftungsprinzip der ſtrom⸗ linienförmigen Karoſſerie einer Nachprüfung unterzogen werden muß. Man nimmt an, daß ſich bei einer Geſchwin⸗ digkeit von 190 km⸗Std. ein Staudruck gebildet hat. Durch Auswurf von Oel wurde dieſer Staudruck mit Oeldunſt an⸗ gefüllt, der ſich durch Funken, die ein Kabelbruch verurſach⸗ ke, entzündete. Tödliche Verkehrsunfälle Adelsheim, 22. April. Auf der Landſtraße zwi⸗ ſchen Oſterburken und Adelsheim ſtürzte der 24 Jahre alte Maurer Julius Peppenſcheller aus Roſenberg mit dem Motorrad und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er bald nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb. () Pforzheim, 22. April. Der Polizeibericht meldet: In der Nacht ereignete ſich auf der Landſtraße zwiſchen Karlsruhe und Pforzheim, in der Nähe des Sperlingshofes, ein Verkehrsunfall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Die Angehörigen des SA-Marineſturmes waren auf einem Laſtwagen auf der Heimfahrt begriffen. In der Nähe des Sperlingshofes lehnte ſich ein junger SA-Mann ſeitlich zum Wagen hinaus. Im gleichen Augenblick kam ein Laſt⸗ zug mit Bauholz in Richtung Karlsruhe gefahren, von dem der junge Mann am Kopfe erfaßt und ſchwer verletzt wurde. Auf der Fahrt nach dem Krankenhaus erlag er den Ver⸗ letzungen. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. 1 8 1 Weinheim.(Diamantene Hochzeit.) Die Eltern des hieſigen Zahnarztes Dr. Nuß, Privatier Jakob Nuß und ſeine Ehefrau, konnten das ſeltene Feſt der Dia⸗ mantenen Hochzeit feiern. Herr Nuß ſteht im 86. und ſeine Ehefrau im 78. Lebensjahr. Beide Jubilare ſind noch außer⸗ ordentlich rüſtig. Wertheim.(Opfer ſeines Berufes.) Der 24 Jahre alte Steinbrecher Valerian Orth aus Eichenbühl iſt im Steinbruch Bürgſtadt(Main) tödlich verunglückt. Es hatte ſich ein großer Stein plötzlich losgelöſt, der 50 Meter in die Tiefe ſtürzte und Ort zu Boden drückte. 9 —— ———— 1 — Aus Geſteigerte Kohlenprodultion im Darmſtadt, 22. April. Die des Heſſen hat ſich im Monat monat leicht erhöht. An dert 87 926 Tonnen(im Vormonat 82 035 Tonnen). von wurden zu März. rückſtände des Meſſeler Kohlenſchiefers. Reichsſtraße Bensheim—Lindenfels geſperrt. Bensheim, 22. April. Im Zuge der Reichsſtraße Bens⸗ heim—Lindenfels iſt die Ortsdurchfahrt Reichenbach und an⸗ 1 ſchließend die Ortsdurchfahrt Elmshauſen wegen Ausführung a von Straßenbauarbeiten ab ſofort bis auf weiteres für Kraft⸗ 5 fahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art geſperrt. Der Umweg 1 für den Durchgangsverkehr läuft über Auerbach— Hoch⸗ ſtetten— Belkhauſen— Beedenkirchen— Brandau. 4* N 1 Frankfurt a. M.(Einbrecher am Werk.) Im Grüneburgweg und in der Feldbergſtraße drangen mehrere Einbrecher abends in Wohnungen bezw. in Ladengeſchäfte ein und entwendeten zahlreiche Schmuckſtücke ſowie etwa 500 Mark in bar. Marburg.(Zwangsverſteigerung der Stadtſäle.) Wie aus einer Bekanntmachung des hieſi⸗ h gen Amtsgerichts erſichtlich iſt, werden dortſelbſt am 17. Juni die Stadtſäle, Eigentum der Stadtſäle Gmb Marburg, 1 ſchuldenhalber verſteigert. 1* Kaſſel.(mit Veronal vergiftet.) Die Kri⸗ 1 minalpolizei teilt mit: In einer hieſigen Gaſtwirtſchaft 5 wurde ein 36jähriger Mann in ſeinem Zimmer auf dem Bett ſitzend vorgefunden. Bei näherer Betrachtung wurde feſtgeſtellt, daß der Mann nicht ſchlief, ſondern tot war. Der Arzt ſtellte Tod durch Veronalvergiftung feſt. Auf einem Tiſch wurde ein Röhrchen für 10 Tabletten Veronal ge⸗ funden, von denen 8 Stück fehlten. Groß⸗Amſtadt.(I m Bahndienſt tödlich ver⸗ unglückt.) Als ein Güterzug den Bahnhof Langſtadt ver⸗ ließ, ſtürzte der als Schlußbremſer den Zug begleitende 61⸗ jährige Zugſchaffner Karl Bergmann aus Klein-Auheim ab. r fiel zwiſchen zwei Güterwagen, wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Bergmann wollte in Kürze in den Ruheſtand treten. Mainz.(Zwei Gewohnheitsverbrecher mit Anhang.) Eine Gruppe von acht Angeklagten beſchäftigte die Große Strafkammer in Mainz. Angeklagt waren in erſter Linie der 29 jährige Julius Jakob Bethke und der 25jährige Julius Krebs, beide erheblich vorbeſtraft. Die übrigen, teils weiblichen, teils männlichen Angeklagten. ſtanden unter CCTVVVVTTVDVDTDTDTDTDTDTDTDTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTbTb Görtz ſagte nichts, aber er ſah ſeine Frau prufend an. „Ich würde Feldhammer dafür dankbar ſein, wenn er ſo offen mit mir ſpräche, Agnes!“ ſagte er ſchließlich ernſt.„Letzten Endes will er dir doch helfen! Du mußt einmal etwas tun, Agnes. Mußt dich nach ſeinen Worten richten.“ „Ich will auch was tun!“ N „Ich mache dir einen Vorſchlag, Agnes. Wir fahren morgen einmal gemeinſam zu Dr. Feldhammer und..!“ „Kommt garnicht in Frage! Ich laſſe mich jetzt nur vom Kreisarzt Dr. Hochſtein behandeln. Morgen fahre ich in die Kreisſtadt.“ „Wie du willſt! Hochſtein wird dir natürlich mit aller Liebenswürdigkeit ſagen: So ſchlimm iſt das ja nicht gnädige Frau! Das kurieren wir weg! Da gibt es ein Pülverchen, das nehmen Sie ein! Er mag ein guter Arzt ſein, ich kann das als Laie nicht beur⸗ teilen, jedenfalls iſt mir Feldhammer lieber.“ „Ich fahre jedenfalls zum Kreisarzt!“ Etwa um dieſelbe Zeit wurde von anderer Seite Gift gegen den Doktor verſpritzt. Frau Inſpektor Ba⸗ benzien hielt heute ihr Kaffeekränzchen ab und hatte nichts eiligeres zu tun, als Dr. Feldhammer ſchlecht zu machen. „So ein unverſchämter Arzt iſt mir noch nicht vor⸗ gekommen!“ begann ſie und dann erzählte ſie wort⸗ reich, wie er ſie angefahren habe, berichtete von dem Jungen von„Fräulein“ Cramm, die eine Schande für die Stadt ſei. 8 Und ihrem Manne habe ſie es auch ſchon geſagt! Der habe ihr verboten, den Doktor jemals noch zu kon⸗ 1 ſultieren! Sie müſſe jetzt zum Kreisarzt fahren! Die Kränzchenſchweſtern hörten erſtaunt zu und taten, als wenn ſie die Entrüſtung teilten. Das war aber nur bei einigen der Fall, verſchiedene gönnten der dicken Babenzien die Abfuhr und ſchätzten den Doktor als einen tüchtigen Arzt, dem man ſich ohne weiteres anvertrauen könne. Der Doktor Feldhammer aber ſaß um dieſe Zeit im Wohnzimmer der Villa Cramm, zuſammen mit einem Beamten der Stadt, mit dem er die Papiere ſichtete. Er fand einen Geburtsſchein, der auf Renate Cramm lautete. Beſtürzt ſchüttelte er den Kopf. So war die Tote doch nicht verheiratet geweſen? Einen goldenen Reif an der rechten Hand aber trug ſie. Hier lag ein Geheimnis zu Grunde. Man ſuchte weiter, fahndete nach einem Teſtament, fand aber außer einem Bankbuche mit einem Guthaben von einigen hundert Mark nichts weiter, was näheren Aufſchluß über die Tote geben konnte. Geboren war ſie in Celle in Hannover. Ein tele⸗ . phoniſcher Anruf dort ergab, daß die Eltern Renate N„ Cramms ſchon ſeit Jahren tot und daß der einzige Bruder Renates ſeit einem Jahrzehnt unten in Kap⸗ ſtadt weile. Weitere Verwandte wohnten nicht in Celle, denn die Cramms waren aus Aegypten zugezogen. Da entſchloß ſich Dr. Feldhammer, ein Telegramm abzuſenden. „Renate Cramm heute geſtorben. Hinterläßt vier Kinder. Kommt nach Deutſchland oder ſendet alle Pa⸗ piere, die Sie in den Händen haben. Dr. Feldhammer, Aah und Fern* Kohlenproduktion des Lan⸗ März gegenüber dem Vor⸗ Rohbraunkohlen wurden geför⸗ Da⸗ Schwelereiproduktion weiterverarbeitet 83 028 Tonnen, aus denen gewonnen wurden 5548,82 Tonnen Roh⸗ teer und Leichtöl, 14 404 Tonnen Koks, ohne die Schwel⸗ Der gute Doktor Nübezahl auf ihn. Das Arteil lautete gegen Die der Beihilfe bezw. der Hehlerei angeklagten hielten Gefängnisſtrafen von vier bis acht Monaten, während zwei Angeklagte mangels Beweiſes freigeſprochen wurden. Mainz.(Erfolgreiche Reviſion.) Das Landge⸗ richt Mainz verurteilte am 13. Dezember 1935 den Ange⸗ klagten Hans Werner Schlamps wegen Arkundenfälſchung in Tatmehrheit mit Vergehen gegen das Weingeſetz zu acht Monaten Gefängnis und wegen unrichtiger Führung der Weinbücher zu 14 Tagen Haft. Der Angeklagte be⸗ wirtſchaftete ein Heines Weingut mit dem ein Weinhandels⸗ geſchäft verbunden war. In den Jahren 1933 und 1934 kaufte er von einer chemiſchen Fabrik zweimal einen Poſten Milchſäure von je zwei Zeytner. Das Landgericht ſtellte feſt, daß der Angeklagte diefe Miſchſäure zu einem großen Teil zur Weinbereitung verwendet habe, Um die Milch⸗ ſäure, die im freien Handel und für Weinhändler nicht 3 haben iſt, zu erhalten, gab er ſich als Bevollmächtigter von Lebensmittelgroßhändlern gus und beſcheinigte den Empfang unter falſchem Namen. Die von dem Angeklagten gegen das Arteil des Landgerichts Mainz eingelefts te Repiſion hatte Er⸗ folg. Das Reichsgericht hat das Urteil aufgehoben, ſoweil Verurteilung wegen Urkundenfälſchung und Vergehen gegen das Weingeſetz erfolgt iſt, und hat die Angelegenheit zu neuer Verhandlung und Entſcheidung an die Vorinſtanz zurückverwieſen. Die Aufhebung mußte erfolgen, weil nach den bisherigen Feſtſtellungen des Landgerichts nicht mit Sicherheit arzunehmen iſt, ob zutreffend Tatmehrheit zwi⸗ ſchen beiden Straftaten angenommen wurde. Soweit Verur⸗ teilung wegen unrichtiger Führung der Weinbücher erfolgte, wurde das Arteil aufgehoben und in dieſem Umfange das Verfahren eingeſtellt. Hier mußte das Straffreiheiksgeſeh vom 7. Auguſt 1934 Anwendung finden. Gießen.(Betrügereien mit Steuergulſchei⸗ nen.) Die Gießener Große Strafkammer hatte ſich mit einer Anklage wegen Betrügereien mit Steuergutſcheinen zu befaſſen, die ſich gegen Ernſt Paetow und Fritz Damrow aus Bad Nauheim richtete. Paetow hatte es verſtanden, von Geſchäftsleuten Steuergutſcheine, deren Einlöſungsfriſt bereits abgelaufen war, unter Betonung ſeiner Beziehungen zu einem Finanzbeamten in ſeine Hände zu bringen und ſich dann ent⸗ ſprechende Vollmachten ausſtellen zu laſſen. Dann änderte Originalroman von Anton Schwab 9 3. Es wurde viel in der Stadt über die tote Renate Cramm geſprochen, aber alles Gerede wurde ſtill, als man hörte, daß ſie vier unmündige Kinder hinterlaſſen habe. Und als die Hunderte, die die Neugier auf den Kirchhof getrieben hatte, ſahen, wie vier Kinder mit feierlichen Mienen, aus denen der tiefe Schmerz ſprach, dem Sarge der Mutter folgten, da überwältigte das Mitleid das ſchlechteſte Herz und ein heißes Erbarmen kam in alle Seelen. Und an dieſem Tage liebten ſie den Doktor doppelt und ſprachen bewegt von dem„guten Doktor Rübezahl“, die alle vier Kinder zu ſich genommen, der ſich die Laſt aufbürdete und den das Vormundſchaftsgericht als Vormund für die vier Kinder beſtätigt hatte. Wie herzlich und gütig er zu den Kindern war, er und ſeine ſtille Schweſter, wie die Kinder dankbar jedes Troſtwort von ihnen entgegennahmen, das war er ſchütternd. 5 Man hatte ſie zur letzten Ruhe gebettet, eine müde Wanderin auf der Erde, und Kate führte vier weinende Kinder zurück in das neue Heim. Doktor Feldhammer aber ſtand noch lange am Grabe und ſah immer wieder auf den Kranz, den eine unbe⸗ kannte Hand niedergelegt hatte. Auf der Schleife des großen, herrlichen Kranzes aus lauter Roſen ſtand zu leſen:„Schlafe ruhig und vergib mir!“ Wer hatte dieſen Kranz geſchickt? ſchuldig an dieſer armen Frau? der vier unſchuldigen Kinder? Wer fühlte ſich War es der Vater der Anklage der Beihilfe bezw. der Hehlerei. Krebs und Bethke wurden vier Verbrechen des ſchweren Die bſtahls zur Laſt gelegt, und zwar einer in Sulzbach(Saar), zwei in Wendelsheim und der vierte in Ensheim. Krebs iſt als Urheber der Verbrechen zu betrachten, zumal er trotz ſeiner Jugend über erhebliche Vorſtrafen verfügt; außerdem war⸗ tet in Saarbrücken noch die Aburteilung von 12 Diebſtählen Julius Krebs auf vier Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt, bei Anrech⸗ nung von drei Monaten AUnterſuchungshaft, gegen Julius Jakob Bethke auf drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrver⸗ luft, bei Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft. Perſonen er⸗ e er das Datum der Gutſcheine uñd gab dieſe dem beim Finanzamt tätigen Angeklagten Damrow, der ſie, obwohl er von den Fälſchungen Kenntnis hatte, entgegennahm und die Einlöſung bewirkte. Das Gericht verurteilte nunmehr Paetow zu 10 Monaten, Damrow zu 10 Monaten drei Wo⸗ chen Gefängnis und nahm beide ſofort in Haft. Gießen.(Der Schuß in der Wachſtu be.) An⸗ fang Februar dieſes Jahres wurde in der Wachſtube der Gießener Wach⸗ und Schließgeſellſchaft der Wachmann Even durch einen Revolverſchuß, der beim Entladen der Waffe eines vom Nachtdienſt zurückgekehrten Kameraden unverſehens los⸗ ging, ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Wegen fahrläſſiger Tötung hatte ſich nunmehr der unglück⸗ liche Schütze Rudolf Magel aus Burghardsfelden, Kreis Gießen, vor der Gießener Großen Strafkammer zu verant⸗ worten. Das Gericht verurteilte ihn zu ſieben Monaten Gefängnis. Gießen.(Rindermarkt.) Der heutige Rinder⸗Nutz⸗ markt in Gießen war mit 581 Stück Geoßvieh, 154 Freſſern und 97 Kälbern beſchickt. Das Geſchäft verlief lebhaft. Es koſteten: Milchkühne oder hochtragende Kühe 1. Qualität 480 bis 650 Mark, 2. Qualität 350 bis 460 Mark, 3. Qualität 200 bis 300 Mark, einhalb- bis dreivierteljährige Rinder 140 bis 210, dreiviertel⸗ bis zweijährige Rinder 210 bis 280 Mark, tragende Rinder 290 bis 500 Mark, Kälber bis zwei Wochen alt bis 26 Mark, vier Wochen alt bis 46 68 Mark. 2 Mark, ſechs Wochen alt bis Kurze Meldungen 5 Dieburg. Die anſteckende Pferdeblutarmut in den Ge⸗ höften des Johannes Kreher zu Dieburg und des Valentin Braun 3. zu Arberach iſt erloſchen. Die ſeinerzeit ange⸗ ordneten Schutzmaßnahmen wurden wieder aufgehoben. 48 Groß⸗Umſtadt. Die Reichsſtraße von Groß-Umſtadt nach Höchſt von der Einmündung der Wiebelsbacher Landſtraße bis zur Höhe des Höchſter Buckels iſt am 26. April wegen „einer dort ſtattfindenden Zuverläſſigkeitsfahrt von 6 bis 12 f Uhr für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke geſperrt. Der Um⸗ weg geht über Zipfen—Ober⸗Nauſes. Auerbach. Schuhmachermeiſter Joh. Phil. Klein konnte mit ſeiner Ehefrau Goldene Hochzeit feiern. Das greiſe Paar hat viel durchgemacht, da es im Weltkriege drei U 0 ———— Söhne verlor. Zwingenberg. Seit einigen Tagen iſt während der Nachtſtunden die Blinklichtanlage auf dem Melibokus wieder in Tätigkeit. Sie zeigt den Nachtflugzeugen, die die Berg⸗ ſtraße entlangfliegen, die Fahrtrichtung an. Heppenheim. Pfarrer Hermann Hechler wurde nach Wall⸗ dorf im Kreis Groß-Gerau verſetzt. Sein Nachfolger iſt Pfarrer Erich Gußmann, der zuletzt in Ober-Ohmen, Dekanat Grünberg, ſtand. N „Das iſt eine Gemeinheit, Doktor! Das dürfen Sie ſich nicht bieten laſſen! Mucken Sie auf! Oder wollen Sie klein beigeben?“ „Nein!“, ſagte der Doktor und reckte die breiten Schultern.„Der Rübezahl geht nicht von hier! Jetzt gerade nicht! Und dann.. hier gibt's noch einen Kampf, der durchgefochten werden muß. Die ſanitären Zuſtände in den Werken ſind ſo mangelhaft wie nur möglich. Dauernd Vergiftungsanfälle! Wenn auch leichter Art, ſo doch die Geſundheit des Einzelnen ſchwer ſchädigend.“ „Ja, aber warum wird das nicht behoben, was un⸗ zulänglich iſt?“ „Weil das viel Geld koſtet!“ Schweigend ſchritten ſie nebeneinander Bis Görtz wieder begann: „Doktor, eins müſſen Sie mir verſprechen, wenn Sie einmal Hilfe finanzieller Art brauchen, dann müſſen Sie zu mir kommen!“ „Lieber Görtz, ich komme ſchon durch!“ „Es iſt nur wegen der Kinder, Doktor!“ „Wegen der Kinder!“, wiederholte der Arzt nach denklich. Sie bogen in die Hauptſtraße ein und ſtrebten dem Markte zu. her. Vor einem kleinen Spielwarenladen hielt der Doktor an.„Ich will den Kindern etwas kaufen! Sie ſollen im Spiele das Leid vergeſſen!“ „Darf ich mitkommen?“ „Bitte! Helfen Sie mir, das richtige auszuwählen! Mit viel Liebe wählte man unter den vielen Spiel⸗ ſachen aus. Der kleine Toni, der Jüngſte von knapp vier Jahren, bekam ein Pferdchen mit Wagen, die achtjährige Anni und die 10jährige Liſa erhielten beide wunderſchöne Puppen und dem Henner kaufte Feld⸗ hammer einen Laubſägekaſten und einen großen Metall— baukaſten. Als er bezahlen wollte, da war ihm Görtz ſchon Es jammerte ihn, wenn er daran dachte, daß ſie alle vier den Vater nie gekannt, daß er ſich nie um die eigenen Kinder gekümmert hatte. Er empfand förmlich einen Haß gegen den Mann. Langſam wandte er ſich zum Gehen. Da ſah er einen Mann auf ſich warten. Es war Görtz, der Gutsherr von Joſenbach. Er trat auf ihn zu und ſagte erfreut:„Herr Görtz Sie haben der armen Frau auch das letzte Geleit ge⸗ geben?“ „Ja! Ich war in der Stadt und hörte davon und... vier unmündige Kinder! Doktor, da muß ein Unmenſch Erbarmen haben! Und allein jetzt!“ „Sie ſind nicht allein, Herr Görtz! Sie haben in meinem Hauſe eine Heimat gefunden und werden ihr Brot bei uns haben, wenn es auch ein karges Brot werden wird.“ Erſtaunt ſah ihn Görtz an. „Verdienen Sie ſo ſchlecht, Herr Doktor?“ „Ich habe bis heute gut verdient, habe ein paar kleine Erſparniſſe. Aber das wird jetzt anders werden! Wiſſen Sie denn nicht, daß mir Ihr Schwager einen Kollegen hier auf die Naſe ſetzt?“ „Nein!“ „Kündigen kann er mir nicht, denn ich habe drei Jahre Vertrag mit dem Werk. Da verſucht er nun mich auf andere Weiſe herauszubeißen. Er ſetzt einen Konkurrenten her und ſorgt dafür, daß das Perſonal der Werke zu dem and ren Arzt geht. Meine Patienten Kollmenbergen. Deutſchland“ ſchrumpfen zuſammen und mein Einkommen damit!“ zu vorgekommen. Der Doktor wollte aber nichts Görtz ſagte:„Wir verrechnens, Doktor! Für den Nachtbeſuch!“ „Das wird ein teurer Nachtbeſuch dann! Ich pflege auch nachts für einen Beſuch in Joſenbach nicht 94 Mark zu verlangen.“ „Das tut nichts! Laſſen Sie mir ſchon die Freude!“ Da gab Feldhammer nach. davon wiſſen, aber * Feldhammer bat Görtz mit zu ſich. Kinder zuſammen mit Kate. Wie die Küchlein um die Henne hatten ſie ſich um die gute Tante geſchart. Ihre Geſichter waren noch traurig, aber man ſpürte ſchon, daß ſie überwinden würden. Der kleine Toni ſaß auf Kates Schoß und hatte ſchon wieder ganz helle Augen. Einmal um das andere Mal drückte er die gütige Frau. Da packte Feldhammer die Spielſachen aus, und es war beglückend, zu ſehen, wie aus dankbaren Kinder⸗ augen mit einem Male die Freude ſprach. Toni krähte vor Vergnügen, als er ſein Pferdchen mit dem Wagen bekam, und die beiden Mädels waren überglücklich über die ſchönen Puppen. Sie vergaßen mit einem Male alles Bittere und wurden zu lachen— den Kindern. Beide fanden die (Fortſetzung folgt.) eee 8 1 n 5 E