Sielgelejene Tageszeitung Erſchein ungsweiſe: 1.50 Mz. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. beiteten 4uch⸗ b wie ein Kalbper⸗ 9 iind 20 ite. Die nachdem e Schiiſt r ſchwar⸗ urden. Die Sperrung rootgeho⸗ maß hurde von 6 feilen fen Dicke eines wegs 4, deine Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Beilagen: —————— 28 ng Vereins⸗ und Gejchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. März 36: 1221 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Amſchau. In der kommenden Woche iſt der 1. Mai im Kalender fällig und— im Leben des neuen Deutſchland. Er hat von dieſem ſeine beſondere Aufgabe bekommen, für die Volkwerdung und Klaſſen— überwindung einmal im Jahre öffentlich und imponierend Zeugnis abzulegen. Klaſſen als innerſtaatlichen und innervolklichen Kampfgruppen iſt durch die Idee des nationalſozialiſtiſchen Staates und in Verwirklichung dieſer Idee Daſein und Grundlage entzogen. Wenn der voraufgegangene Zuſtand— er hat ſeine Wurzeln ſchon geſchlagen in der Mitte des vergangenen Jahr— hunderts— eine Klaſſengeſellſchaft war„aufgebaut auf der Gegen— ſätzlichkeit der Intereſſenlagen der Klaſſen und damit auf dem Gegenſatz der Klaſſen ſelbſt“, ſo iſt in drei Jahren im neuen Deutſchland ein totaler Wandel eingetreten. Tendenz und Ziel jenes Kampfes war der Sieg der einen Klaſſe über die andere. In dem einfachen Wort, das wir zum Geburtstag des Führers an dieſer Stelle aus deſſen Karlsruher Rede hier abgedruckt haben, war treffend geſagt, daß ſo ſchließlich die Intereſſenkämpfer„ge— meinſam ihre Intereſſen vernichten werden“. Als im März 1935 auf der Reichstagung der Deutſchen Ar- beitsfront die Verſchmelzung, die Ineinandergliederung der Deut— ſchen Arbeitsfront und der gewerblichen Wirtſchaft vollzogen wurde, die Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft in ihrer Ge— ſamtheit in die Deutſche Arbeitsfront eintrat, da waren ſchon die zahlreichen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände— die Klaſſen— kampforganiſationen— verſchwunden. Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit war erlaſſen. Statt des Auseinander und tödlichen Gegeneinander war die natürliche Verbundenheit geſucht, angebahnt und ſchließlich im Großen organiſatoriſch herbei— geführt worden, der Zuſammenſchluß aller ſchaffenden Menſchen in Deutſchland, und das Ganze als Aufgabe einer Selbſtver⸗ waltung. Zunächſt ſind die Glieder darauf angewieſen, den Ausgleich unter ſich ſelber zu ſuchen. Soziale Ehrengerichte ſind Hilfsmittel. Der Staat hat im Treuhänder das, was das Wort ſelbſt beſagt. Das Entſcheidende iſt, daß heute ein ſtarker Staat führend, garantierend hinter dem Treuhänder ſteht. Der Staat iſt kein Nachtwächterſtaat, der ſich auf äußerſte Reſerve gegenüber dem Volke zurückzieht, in ihm lebt eine Idee für die Gemeinſchaft des Volkes. Die Idee befähigt ihn, die Wirtſchaft aus ihrem Selbſtzweck zu löſen, aus ihrem Autonomismus aus dem Eigennutz und ihm die dienende Aufgabe für die Menſchen, für den Bedarf, für das ganze Volk vor Augen zu halten, einzuſchärfen. Jeder weiß, daß die Wirklichkeit das Ideal nie ungetrübt und adäquat wird widerſpiegeln können. Aber jeder, der unbefangen dieſe Entwicklung der drei Jahre überſchaut, kann ſich der Einſicht nicht entziehen, daß ein gewaltiger Schritt hin zu natürlicher Ordnung im Volk getan iſt. Dem 1. Mai iſt für heuer ein Neues inſofern beigefügt wor— den, als die NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ihn in beſonderer Weiſe in ihr Programm einbezogen hat! Wir haben geſehen, wie grundſtürzende inſtitutio nelle Neubildung ſich vollzogen hat. Der holländiſche„Telegraaf“ ſchrieb kürzlich, daß der Nationalſozialismus ſich mit Recht rühme, die beſte ſo ziale Organiſation der Welt zu beſitzen! Vielleicht iſt das hervor— ſtechendſte Glied dieſer ſozialen Organiſation die Gemeinſchaft Kd. Wir erinnern uns noch, wie Dr. Ley 1933 im Kleinen ange⸗ fangen, wie aber ein wahres ſoziales Draufgängertum heute Großes daraus gemacht hat. Was der Ausländer bewundert, davor braucht ſchließlich auch der eigene Volksgenoſſe nicht die Augen zu verſchließen. * Das Signum draußen rings um uns, indes wir auf den Nationalfeiertag rüſten iſt Unruhe und Ratloſigkeit bei den Diplomaten einerſeits, zielſicheres Handeln bei Muſſolini andererſeits. Die Schachzüge hin und her haben zu Voraus— ſetzungen letzten Endes zwei Tatſachen: die eine iſt die Ablehnung der deutſchen Abrüſtungsvorſchläge durch den franzöſiſchen Außen— miniſter Barthou am 7. April 1934 und ſtatt deſſen die An— bahnung des Paktes mit den Bolſchewiſten; die andere die, daß ein Kopf, Muſſolini, die Stunde nüchtern richtig einſchätzte, als er trotz Verwarnung ſeine Heeresgruppen in Abeſſinien marſchieren ließ; als er im März ds. Js. ſeine Beziehungen zu Oeſterreich und Angarn enger knüpfte— die beiden treten ſeitdem gemeinſam mit ihm in der Außenpolitik auf wie die Kleine Entente— und ſchließ— lich als er jetzt mit Albanien, mit Achmed Zogu, an der Straße von Otranto, die enge Bindung erneuerte. Während ſo auf der einen Seite gehandelt und Schickſal beſtimmt wurde, wurden auf der andern Entſchließungen gefaßt und wurde fleißig vertagt. So hat man das Geſetz des Handelns abgetreten. Infolgedeſſen ſehen wir ſeit dem Ausbruch des abeſſiniſchen Krieges nur ein Hin- und Herzerren zwiſchen England und Frankreich. Es kam dazu die Rhein⸗Zonenfrage; auch da ſehen wir eine andere Haltung in Zondon, eine andere in Paris. Im Abeſ— ſinienfall verweigerte Frankreich die Völkerbundsfunktion, im Rheinfall möchte ſie ſie haben. Herriot hat geſagt, daß der Völker— bund einen Holzſäbel habe als Waffe und deshalb zweimal beſiegt worden ſei, einmal am Rhein, einmal in Aetiopien. Endlich hoffen die Franzoſen, daß die eine, die ätiopiſche Geſchichte, verſchwinden werde, mit dem Sieg Italiens und dem völligen Antergang des Negus-Reiches; daß dann Italien wieder ſo tun werde, wie wenn nichts geweſen wäre, und dann einmütig mit allen wieder in die Streſafront einſchwenken werde! Im Augenblick— da alles offen iſt— beſchäftigt man ſich in Paris neben dem Wahlkampf fleißig mit Stör ungsar⸗ deiten! Das iſt vorläufig alles, was man tun kann! Bekannt- lich hat England die Aufgabe übernommen, in Berlin Rückfragen zu ſtellen über den neuen deutſchen Plan zur Befriedung Europas, den Adolf Hitler am 7. März ausgeſprochen hat, und der durch das deutſche Memorandum nach London ergänzt worden iſt. Fran⸗ zöſiſches Beſtreben iſt, dieſe Berliner Fragen möglichſt mit Fuß— Samstag, den 25. April 1936 12. Jahrgang An das deutſche Volk! Aufruf des Reichspropagandaminiſters zum 1. Mai 1936 DNB. Berlin, 24. April. Reichsminiſter Dr. Goebbels erläßt zum 1. Mai fol⸗ genden Aufruf: An das ganze deutſche Volk! Am 1. Mai 1936 begeht das deutſche Volk in ſeltener Ein⸗ mütigkeit und Geſchloſſenheit zum vierten Male ſeinen natio⸗ nalen Feiertag im nationalſozialiſtiſchen Kreis. Dieſer Feiertag hat in dieſem Jahre ſeine beſonders feierliche Bedeutung. In den hinter uns liegenden 12 Monaten der Arbeit, des Opferſinnes und des wirtſchaftlichen und politiſchen Aufbaues nach innen und nach außen iſt die deutſche Nation auf ihrem ſchweren Weg zur Neuaufrichtung und Wiedererſtarkung des Reiches ein gutes Stück vorwärtsgekommen. Der Staat des Na⸗ tionalſozialismus hat ſeine weitere Befeſtigung erfahren und ſteht nun geſichert und unerſchütterlich wie nie. Wirtſchaſt und Finanzen ſind geordnet. In ſchweren Schlägen hat die Nation ihre Schlacht gegen die Arbeitsloſigkeit fortgeſetzt und dabei Er⸗ folge über Erfolge erzielt. Das, was bei Beginn des national⸗ ſozialiſtiſchen Regimes Plan und Projekt war, beginnt nun wunderbare Wirklichkeit zu werden. Sümpfe und Moore wurden urbar gemacht, ganze Provinzen dem Meere abgerungen und viele Bauernfamilien geſiedelt. Quer durch das Land ziehen ſich bereits Hunderte von Kilometern neugebauter Reichsautoebahn⸗ ſtraßen als Zeugen des Aufbauwillens im nationalſozialiſtiſchen Staat. In größtem Umfange iſt die ſoziale Volkswohlfahrt in Deutſchland organiſiert und durchgeführt worden. In einem Hilfswerk, wie es die Welt bisher noch nicht kannte, hat auch in den vergangenen Wintermonaten die Nation ihren Kampf gegen Hunger und Kälte ſiegreich beſtanden. Am 7. März hat der Führer im Rheinland die neuen Friedensgarniſonen aufgerichtet und damit die volle Souveräni⸗ tät über deutſches Gebiet wiederhergeſtellt. Zugleich legte er der Welt in klarſter Offenheit ſeinen konſtruktiven Friedensplan zum Wiederaufbau Europas vor. Am 29. März aber bekaante ſich die ganze Nation geſchloſſen und einmütig zu ihm, ſeinem Auf⸗ bauwerk und ſeiner erfolgreichen Politik nach innen und außen. Wo anders wohl auf dieſem Erdball iſt ein Staat ſo feſt und geſichert wie der unſrige! Während ſonſtwo vielfach Länder und Völker durch Zwieſpalt und Zerriſſenheit, ja, durch die Ge⸗ fahr plötzlich auftretender Anarchie bedroht ſind, iſt Deutſchland eine Inſel der Ordnung und Diſziplin und der Hort des Friedens geworden. Als am Geburtstag des Führers die junge deutſche Volksarmee vor ihm vorbeidefilierte, überkam jeden Deutſchen das beglückende Gefühl, daß nun Staat und Volk in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können, da ſie wieder ge⸗ ſichert und geſchützt ſind durch die eigene nationale Kraft. Vieles iſt im vergangenen Jahr getan und geleiſtet worden, mehr noch bleibt uns für die Zukunft zu tun und zu leiſten. Die Nation iſt entſchloſſen, die vor ihr liegenden Aufgaben zu mei⸗ ſtern. Sie iſt bis zum letzten Mann und bis zur letzten Frau von einem unbändigen Arbeitswillen erfüllt. Sie wird das Schickſal bezwingen, weil ſie einig iſt, die Schwierigkeiten der zu löſenden Probleme kennt und entſchloſſen bleibt, mit ihnen ſerlig zu werden. Wiederum ergeht an die ganze Nation der Ruf nach Ver⸗ lebendigung der Arbeit und ſittlicher Verpflichtung eines jeden Deutſchen zu ihr. Wiederum werden und wollen wir uns alle zu ihrem neuen Ethos bekennen. Wiederum tönt uns allen auch zum 1. Mai ds. Is. der Kämpfe, Siege und Erfolge die Mah⸗ nung entgegen: „Ehrt die Arbeit und achtet den Arbeiter!“ In dieſem Zeichen ſoll auch der diesjährige 1. Mai ſtehen. Mit Stolz halten wir Rückſchau in das vergangene und voll Vertrauen Vorſchau in das kommende Jahr. Es wird uns alle bereit finden. Die Zeit der Tatenloſigkeit, des Mangels der Entſchluß⸗ kraft, der inneren Zwietracht und des politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Peſſimismus liegt hinter uns. Aufs neue bekennt ſich das deutſche Volk zu ſeinem nationalen Leben und zu ſeiner freu⸗ digen Bejahung. Ein Volk ſind wir! Einem Führer gehorchen wir! An alle Deutſchen in Stadt und Land ergeht der Ruf: Der 1. Mai iſt Feiertag für arm und reich und hoch und niedrig! Bekränzt Eure Häuſer und die Straßen der Städte und Dörfer mit friſchem Grün und den Fahnen des Reiches! Von allen Laſt⸗ und Perſonenautos, aus allen Fenſtern ſollen die Wimpel und Fahnen der nationalſozialiſtiſchen Er⸗ hebung flattern! Züge und Straßenbahnen ſind mit Blumen und Grün geſchmückt! Auf den Fabriktürmen und Bürohäuſern werden feierlich die Fahnen des Reiches gehißt! Kein Kind ohne Halenkreuzwimpel! Die öffentlichen Gebäude, Bahnhöfe, Poſt⸗ und Telegrafen⸗ ämter ſollen in friſchem Grün erſtehen! Die Verkehrsmittel tragen Fahnenſchmuck! In der Ehre der Arbeit liegt die Ehre des Volles! Die Ehre des Volkes aber iſt die Bürgſchaft für den Frieden und die Sicherung für die Nation! Deutſche aller Stände, Stämme, Berufe und Konfeſſionen, reicht Euch die Hände! Für Arbeit, Frieden, nationale Ehre und Sicherheit! Es lebe der Führer! Es lebe Deutſchland, ſein Volk und ſein Reich! Berlin, den 25. April 1936. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels. Forderungen der Araber an England Eine Erklärung des Leiters der arabiſchen Bewegung zu den Vorgängen in Paläſtina DNB. Paris, 24. April. Der Leiter der arabiſchen Bewegung und Vorſitzende des muſelmaniſchen Ausſchuſſes, Fakri Bey, hat dem Sonder— berichterſtatter der Havasagentur in Jaffa eine Erklärung zu der geſpannten Lage in Paläſtina gegeben. Die Arſache der ſchlechten Beziehungen zwiſchen Arabern und Juden ſieht Fakri Bey vor allem in dem ſtarken Land— erwerb der jüdiſchen Zuwanderer. Nach einer Zuſicherung der engliſchen Regierung aus dem Jahre 1930 ſollte jede arabiſche Familie Anſpruch auf 130 Acres Landbeſitz haben. Seit 1933 hätten die Juden 1 250 000 Acres gekauft und der durchſchnitt⸗ liche Grundbeſitz der arabiſchen Familie ſei auf 60 Acres zurück— gegangen. Bey erklärte dann:„Die Araber haben viele Gründe zu der Annahme, daß die Mandatsregierung unter jüdiſchem Druck ſtehe. Sie befürchten, daß ihnen früher oder ſpäter nichts mehr von ihrem Lande bleibe und ſie jeder Zuſicherung zuwider zur Auswanderung gezwungen würden. Man macht uns unſere Taten zum Vorwurf. Wie konnten wir aber anders handeln?“ Die jetzigen Unruhen ſind eine ganz natürliche Folge einer langen Politik der Verdrängung und des Anverſtändniſſes. Die Araber werden jetzt den Kampf fortſetzen bis zur Anerkennung und Verwirklichung ihrer Forderungen. Sie werden mit allen verfügbaren Mitteln kämpfen, mit berechtigten und unberechtig⸗ ten, geſetzlich zuläſſigen oder unzuläſſigen. England muß die Sympathie des arabiſchen Volkes ge⸗ winnen, ſonſt werden die Araber nicht mehr auf der Seite Eng⸗ lands ſein und auch politiſch England bei der nächſten Gelegenheit als ihren Hauptfeind anſehen. angeln zu verſehen! Nur ja immer bremſen, Schwierigkeiten machen, Poſitives verhindern, das iſt der Schlüſſel der Pariſer Diplomatie gegen Deutſchland! Ein zweites franzöſiſches Stö— rungsmittel betrifft heute den Donauraum! Ein engliſcher Staatsmann, Auſten Chamberlain, iſt in dieſen Tagen dort, in Wien vor allem! Es werden Reſtaurationsabſichten durch Otto gemeldet! Der polniſche Miniſterpräſident iſt in Budapeſt! Man behauptet in Paris, daß der deutſche Einfluß in Südſlawien ſteige, und daß die Kleine Entente auf ihrer Maitagung ihre Beziehungen zu Frankreich lockern werde. Die arme Tſchechoſlowakei— ſie war freilich 14 Jahre der unnachgiebigſte Handlanger der franzöſiſchen Politik in Mitteleuropa— iſt„bedroht“! Ans war bislang freilich nur bekannt, daß die Tſchechoſlowakei die fleißigſte Partnerin im franko-ruſſiſchen Bündnis geſpielt und in Abmachungen mit den Ruſſen dieſen ſogar ſeine Flugplätze gegen Deutſchland zur Ver— fügung geſtellt hat, als es noch gar kein deutſches Heer gegeben hat! Nur aus einer totalen Verwirrung des Denkens ob der Lage, die man mit allen Mitteln nicht mehr meiſtern kann, kann ein Vor— ſchlag entſtehen wie der des Beſitzers des„Petit Pariſien“, daß man in dieſer„bedrohten“ Tſchechoſlowakei eine internationale Luftſtreitmacht des Völkerbundes ſchaffen ſoll! Dem, der dieſen Vorſchlag in die Oeffentlichkeit gebracht hat, iſt das Bewußtſein noch nicht gekommen, daß für ſolche franzöſiſchen Vorſchläge Be— griffe wie„international“ und„Völkerbund“ doch völlig diskre ditiert ſind! Das ſind franzöſiſche Bündnisvorſchläge! Nachdem eben nicht einmal das mildere Mittel von wirtſchaft lichen Strafmaßnahmen des Völkerbundes funktioniert hat, nach— dem dadurch ſo ziemlich die ganze Welt mit Einſchluß der Fran zoſen erkannt hat, daß der Völkerbund am beſten tut, ſolche Drohungen fallen zu laſſen, kann man doch nicht einfach einen Salto machen und von militäriſchen Sanktionen ſprechen. Da ſchaut ja die wahre Geſinnung und Abſicht zu allen Löchern heraus. Ueber„Völkerbund“ und alles, was drum herum iſt, muß jetzt Klarheit werden! Zu lange mußte er nackte franzöſiſche Vormachtspolitik beſchönigen. Das Wort Völkerbunds reform iſt gefallen, und die Sache wird nicht mehr zur Ruhe kommen! Es hat ſich jetzt an einem klaſſiſchen Beiſpiel gezeigt, daß der Völkerbund von Macht-⸗Intereſſen beſtimmt wird. Für ſie eine Verhandlungsſtelle abgeben kann. Nicht mehr! Wenn dieſe Klarheit voll anerkannt wird, dann wird auch etwas gewonnen ſein in Europa! Dann wird aber freilich auch ein ſolcher Vorſchlag ohne weiteres in ſich zuſammenfallen. 1 — — — Der Zuͤhter weiht die Ordensburgen DNB. Cröſſinſee, 24. April. In feierlicher Weiſe wurden am Freitag die erſten drei Ordensburgen Vogelſang in der Eifel, Eröſſinſee in Pommern und Sonthofen im Allgäu, ihrer Beſtimmung übergeben. Reichsleiter Dir Ley hat das Führerkorps der Bewegung zur Weihe nach Pommern an den Cröſſinſee gerufen. Ordensburg Cröſſinſee Auf einer Halbinſel des Cröſſinſees iſt unter Verwendung pommerſcher Ziegel, pommerſcher Kiefern und pommerſcher Eſchen ein Bau erſtanden, der, wie die großen Bauten des Drit— ten Reiches in München, dem Willen der Gemeinſchaft Ausdruck gibt. Der erſte jetzt fertiggeſtellte Bauabſchnitt umfaßt zwölf Kameradſchaftshäuſer für je 50 Mann, die zu je drei Mann über einen Waſchraum verfügen. Weiter der Remter, ein ge⸗ räumiges Geſellſchaftshaus, ſchlicht, aber ungeheuer wuchtig durch ſeine maſſive Balkendecke. Dieſer Raum und die Burg⸗ ſchenke ſind mit handgemalten Ziegeln wirkungsvoll ausgeſtaltet. Im Mittelpunkt, vor ſich einen großen Raum laſſend, den Appellplatz, liegt die von 16 Säulen getragene Ehrenhalle, deren Mitte ein mächtiges ſteinernes Hoheitszeichen ſchmückt. Bei feierlichen Anläſſen ſollen in dieſer weihevollen Stätte auf 16 ſchmiedeeiſernen Armen Flammen lodern zum Gedächtnis der 16 Toten vor der Feldherrnhalle. Zu beiden Seiten der Ehren⸗ halle liegen die große Schulungshalle und eine Turnhalle. Für den zweiten Bauabſchnitt iſt der Ausbau von Woh— nungen und Stallungen vorgeſehen. Zur Zeit iſt auf der Ordens— burg Cröſſinſee Platz für 500 Kursteilnehmer und etwa 150 bis 160 Mann Perſonal. Die jetzt bereits beſtehenden Verwaltungsgebäude und die Häuſer für die Lehrer und das Perſonal gruppieren ſich in der aufgelockerten Form der dörflichen Sippenſiedlung um den Kern der Burg. Muſtergültig ſind auch die wirtſchaftlichen Einrich— tungen, die mit den Mitteln der modernſten Technik verſehen ſind. Eine eigene Kraftquelle mit Oelturbinen verſorgt die ge⸗ ſamte Burg mit Elektrizität und betreibt die Waſſeranlage. Leber allem thront, weit in das Land hineinſchauend, der alte Burg- fried, der ein Wahrzeichen ſein wird an der Grenze. Ordensburg Vogelſang Zu gleicher Zeit geht auch die Ordensburg Vogelſang ihrer Vollendung entgegen. Einſam in der Eifel unweit von Gmünd liegt dieſe Ordensburg Aus einem Daleinſchnitt blinkt in der Tiefe wie ein großer Silberbarren ein Stück des Arftſees zu dem ſtolzen Bau herauf. In den erſten Tagen des Mai wird die Ordensburg Vogelſang ihrer Beſtimmung übergeben werden. Ordensburg Sonthofen Dieſe Burg iſt auf dem ſchönſten Platz der geſamten deut— ſchen Alpenlandſchaft erbaut. Im Stil der Holzbauten des All— gäus wirkt ſie mit ihren gewaltigen Dimenſionen heute ſchon, wo ſie erſt zu zwei Dritteln fertiggeſtellt iſt, gewaltig und ſchön zu— gleich. Sie atmet denſelben Geiſt, und auch hier offenbart ſich wieder, daß der Nationalſozialismus in allen Menſchen, von denen er wahr und echt empfunden und erlebt wird, die gleiche Wirkung hervorbringt. Die Burg iſt ſo weit fertig, daß in dem vorhandenen Teil bereits im Oktober 500 Mann eingeſetzt wer— den können. Kurz nach 12 Ahr traf der Führer in Begleitung des Stell— dertreters Rudolf Heß und zahlreicher führender Perſönlichkeiten der Bewegung, von Berlin kommend, auf dem Bahnhof in Fal⸗ kenburg in Pommern ein. Wie ein Lauffeuer hatte ſich die Kunde von der Fahrt des Führers nach Pommern verbreitet. Auf allen Bahnhöfen, die der Zug von Stettin aus nach Falkenburg be— rührte, ſtanden Tauſende von Menſchen, waren die Gliederungen der Bewegung angetreten. Aeberall wehten Flaggen. Als der Zug in Stettin langſam in die Halle fuhr, ſpielte die Kapelle einer Ehrenformation, faſt übertönt von dem Jubelbrauſen der wartenden Menge. Schwarz voller Menſchen war auch der Bahnhof in Stargard. Nicht anders war es auf all den kleinen Stationen, die der Zug kurz vor Falkenburg durchlief. Man fühlte es aus der großen Begeiſterung, daß die Bevölkerung Pommerns, die ſonſt ſtark abgelegen iſt vom Verkehr, dem Füh⸗ rer dankbar war, daß er auch einmal durch dieſen Teil des Gaues fuhr. Auf dem Bahnhof in Falkenburg wurde der Führer durch den Gauleiter Schwede-Koburg und den SA.⸗Gruppenführer Friedrich begrüßt. Nach dem Abſchreiten der vor dem Bahnhof aufmarſchierten Ehrenformationen legte der Führer im Kraft⸗ wagen die vier Kilometer lange Anfahrt zur Ordensburg Cröſſin— ſee zurück. Anter dem wuchtigen Toreingang zur Burg, der ge⸗ tragen wird von ſechs Holzſäulen aus 700jährigen Eichen, mel⸗ dete Reichsinſpekteur Schmeer, der Leiter der Kreisleiter⸗ tagung, die über 800 angetretenen Kreisleiter. Geleitet von Reichsleiter Dr. Robert Ley und dem Burgkommandanten Pg. Eckhardt, betrat der Führer darauf die Burg und ſchritt die Front ſeiner Kreisleiter ab. Anter Führung von Dr. Ley be⸗ ſichtigte dann Adolf Hitler die Anlage dieſer erſten Ordensburg des Dritten Reiches. Anter den zahlreichen Ehrengäſten befanden ſich faſt alle Reichsleiter, Gauleiter, Reichsſtatthalter, zahlreiche höhere Führer der SA., des NS. und der SS. ſowie Vertreter der Wehrmacht. Während der Führer die Säle der Ordensburg beſichtigte, verſammelten ſich die 800 Kreisleiter in der vorläufig als Schulungshalle hergerichteten Turnhalle. Nach Beendigung des Rundganges begrüßt hier Reichs— leiter Dr. Robert Ley den Führer mit einer Anſprache. Als Dr. Ley davon ſpricht, daß heute für dieſe Männer der Höhe⸗ punkt gekommen ſei, daß es für ſich einen Ehrentag bedeute und daß ſie auf dieſen Tag ſehnſüchtig gewartet hätten, bricht ein unbeſchreiblicher Jubel los. Die Kreisleiter erheben ſich von ihren Sitzen und minutenlang donnern Rufe der Begeiſte⸗ rung empor. Den Höhepunkt des Vormittags bildete die Anſprache des Führers. Der Führer ſprach in 15ſtündigen Ausführungen über die Aufgaben der Kreisleiter in der nationalſozialiſtiſchen Partei. Mitgeriſſen von dieſem Erleben ſtimmen die Männer ein in das Siegheil, das Reichsinſpekteur Schmeer auf den Führer ausbringt, und wie ein Gelöbnis ſteigt das Lied des unvergeß⸗ lichen Sturmführers auf. Als der Führer den Raum verläßt, begrüßen ihn an der großen Ehrenhalle zahlreiche höhere Führer der SA., des NSKK., der SS. und des Arbeitsdienſtes, unter ihnen Reichs- arbeitsführer Staatsſekretär Hierl, ſowie die Vertreter der Wehrmacht, an ihrer Spitze General von Brau chitſ ch und General Fromm vom Reichskriegsminiſterium. Im Remter * nahm dann der Führer inmitten ſeiner Kreisleiter und der Ehrengäſte das einfache Mittagsmahl ein. Am Freitagnachmittag verſammelten ſich in der Schulungs⸗ halle, in der Mittags der Führer vor ſeinen Kreisleitern ge— ſprochen hatte, die Ehrengäſte, unter ihnen faſt alle Reichsleiter, zahlreiche Statthalter, die Gauleiter, die Führer der Gliederun“ gen der Bewegung und die Vertreter der Wehrmacht und des Staates. Zu der feierlichen Weihe iſt auch, wie am Vormittag bei der Ankunft des Führers, die Bevölkerung zu Tauſenden erſchienen. Da die Reden aus der Halle auf eine Lautſprecher⸗ anlage übertragen werden, können die auf dem Platz Ver— ſammelten auch an dieſem Weiheakt teilnehmen. Vor Beginn der Feier ſchritt der Führer, aus dem Remter kommend, die Fronten der Ehrenformationen ab. Als er dann die Halle betritt, empfängt ihn begeiſterter Zuruf. Auch die über 800 Kreisleiter, deren große Tage heute mit der Rede des Führers ihren Abſchluß gefunden hatten, nehmen an der Feier teil. Reichsinſpekteur Schmeer begrüßte den Führer, der wiederum begleitet wird vom Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und den Ehrengäſten aus Bewegung, Staat und Wehr—⸗ macht. Darauf ergriff Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort. Dann übernahm der Führer von Dr. Ley die drei erſten Schulungsburgen der nationalſozialiſtiſchen Partei, wobei er in einer Anſprache ſeiner Aeberzeugung Ausdruck gab, daß dieſe Schulen die Erwartungen erfüllen, die wir alle an ſie knüpfen. Als der Führer geendet hatte, erfüllte minutenlanger Jubel die Halle. Alles erhob ſich von den Sitzen. Anter dem Ein— druck der Ausführungen Adolf Hitlers ertönte aus der Menge heraus das Horſt⸗Weſſellied. Mit dem Siegheil auf den Führer ſchloß Reichsinſpekteur Schmeer den feierlichen Akt. Zur gleichen Stunde, während der Führer auf der Ordens— burg Cröſſinſee aus den Händen von Dr. Ley die Ordens— burg übernahm, ſtiegen draußen in der Eifel auf der Ordens— burg Vogelſang und im Allgäu auf der Burg Sont— hofen die Fahnen am Maſt empor. Drei Ordensburgen des Dritten Reiches erlebten damit an dieſem denkwürdigen Tage ihre Weihe. Drei Stätten wirken in Zukunft, um für die Be⸗ wegung ein Führerkorps heranzubilden, das Vorbild und Bei⸗ ſpiel zugleich für die kommenden Geſchlechter ſein wird. Der Donnerstag auf Burg Cröſſinſee DRB. Berlin, 24. April. Aeber die Vorträge, die am Donnerstag auf Burg Cröſ⸗ ſinſee von den Kreisleitern der NSA gehalten wurden, verbreitet die NS einen Bericht, dem wir folgendes ent⸗ nehmen: Machtvoller Auftakt für den bevorſtehenden feierlichen Freitag und leidenſchaftliches Bekenntnis aller in Gröſſinſee verſammelten Kreisleiter der NSdaAp zu einer Zukunfts- arbeit, wurde der Donnerstag durch die mit hohem Ernſt und brauſender Begeiſterung aufgenommene Anweſenheit und Vor— träge von Miniſterpräſident Generaloberſt Göring und den Reichsleitern Schwarz, Fiehler und Roſenberg, der am Nachmitvtag das Wort ergriff. Mit beſonders einringlicher Kraft empfanden die Hoheitsträger an dieſem Tage vor allem aber durch die flammende Rede des Pg. Göring ihre gewal⸗ tige Aufgabe für Führer und Volk. Die am Schauinsland verunglückten Schüler in London beigeſetzt DRB. London„24. April. In London wurden am Freitag die Leichen der am Schau⸗ insland bei einem Schneeſturm verunglückten Knaben beige⸗ ſetzt. Die Preſſe verzeichnet allgemein beifällig, daß der Führer und Reichskanzler an den Gräbern Kränze hat niederlegen laſſen. Berlin: Die für den 30. April vorgeſehenen Feiern der Grundſteinlegung des Kd F.⸗Seebades auf Rügen und die Kiel⸗ legung der KdF.⸗Dampfer in Hamburg finden erſt am 2. Mai ſtatt. Reichstagung des Kulturamtes der Reichsjugend führung Os. Heidelberg, 23. April. Das Kulturamt der Reichsjugendführung hat für Freitag, den 24. April, bis Montag, den 27. April, ſeine diesjährige Arbeits tagung nach Heidelberg einberufen. Der Teilnehmerkreis ſetzt ſich aus den Mitarbeitern des Kulturamtes ſowie den Kulturabtei— lungsleitern der Gebiete bzw. Leiterinnen der Obergaue zuſammen. Der erſte Tag iſt der Muſika rbeit, der Schrifttums arbeit, der praktiſchen Sprachgeſtaltung, dem Sprechchor und dem gemeinſamen Liederſingen gewidmet. Es ſprechen Bannführer Stumme von der Reichsjugendführung und Helmut Ma- lewſki von der Kulturgemeinde der Jugend, ferner der Haupt- referent Brockmeier. Der zweite Tag gehört der bildend en Kunſt, der Ar- beitsgemeinſchaft junger Künſtler, der Feier- und Freizeitgeſtal⸗ tung, dem deutſchen Filmſchaffen und den kulturellen Aufgaben des BDM. Es werden hierzu die Hauptreferenten Hart mann, Roth, Raeck, ſowie die BDM. ⸗Hauptreferentin Erna Bohlmann sprechen. Den Vortrag über das deutſche Filmſchaffen wird der bekannte Filmſchauſpieler Luis Tre nker halten. An dieſem Tage wird außerdem der bekannte Münchener Schriftſteller Wolf Juſtin Hartmann aus ſeinen Werken leſen. Die Arbeit am Sonntag, den 26. April, wird eingeleitet durch eine Morgenfeier, in der der alemanniſche Dichter Hermann Burte ſprechen und leſen wird. An die Morgenfeier ſchließt ſich ein Vortrag des jungen Hiſtorikers Karl Richard Ga nzer an über„Großes Kunſtſchaffen in der deutſchen Geſchichte“. Am Sonntag vormittag trifft ferner der Reichsjugendführer Baldur von Schirach mit dem Stabsführer Hartmann Lauter bacher ein. Im Mittelpunkt dieſes Tages ſteht die Rede des Reichsjugendführers. Am Nachmittag veranſtalten ſämtliche Teilnehmer eine Fahrt zur Burg Rotenberg, der zukünftigen Reichsſchule des Rundfunk- und Kulturamtes. Ein heiterer Kameradſchaftsabend wird dieſen Tag beſchließen. Für Montag, den 27. April, iſt vormittags eine Ausſprache mit den an der Tagung beteiligten Vertretern der SA., SS., des Arbeitsdienſtes, des nationalſozialiſtiſchen Studentenbundes und der Werkſcharen über eine kulturelle Arbeitsgemeinſchaft vorge⸗ ſehen— am Nachmittag wird das Aufgabengebiet der kulturellen Auswertung und die Zuſammenarbeit mit Rundfunk und Preſſe behandelt. Es ſpricht der Hauptreferent Zander. Nach einer internen Ausſprache mit den Tagungsteilnehmern der HZ. wird Obergebietsführer Cerff um 19 Ahr die dies⸗ jährige Arbeitstagung des Kulturamtes beſchließen. Die Schlacht an der Ogadenfront in abeſſiniſcher Darſtellung DB. Addis Abeba, 24. April. Aeber den Verlauf der letzten Schlacht im Gebiet von Ogaden wird von abeſſiniſcher Seite ein amtlicher Bericht ausgegeben. Danach haben italieniſche motoriſierte Abteilungen gemeinſam mit Somali- und libyſchen Truppen, unterſtützt von Flugzeuggeſchwa⸗ dern, die abeſſiniſchen Stellungen bei Daname angegriffen. Die, wie es in dem Bericht heißt, äußerſt heftige Schlacht habe am 14. April begonnen und drei Tage gedauert. Die Schlacht habe, ſo wird von abeſſiniſcher Seite behauptet, mit einem vollen Sieg der abeſſiniſchen Streitkräfte unter dem Kommando von Dedſchasmatſch Makonnen und Dedſchas⸗ matſch Abbebe geendet. Die Italiener ſollen angeblich auf dem Kampffeld mehrere tauſend Tote und große Mengen von Kriegs- material zurückgelaſſen haben. Einige Flugzeuge ſeien abgeſchoſſen worden. Weiter heißt es in dem Bericht, daß die abeſſiniſchen Truppen die zurückgehenden Italiener 40 Klm. weit verfolgt hätten. Infolge neuer italieniſcher Vorſtöße hätten ſich die Abef⸗ ſinier aber ſchließlich in ihre Ausgangsſtellungen bei Daname zurückziehen müſſen. Der italieniſche Heeresbericht DRB. Rom, 24. April. Marſchall Badoglios Heeresberi cht Nr. 194 lautet: An der Nordfront beſetzte eine Abteilung der Eritrea-Truppe, die ihren Ausgang von Deſſie genommen hatte, den Ort Aorrailu, ohne Widerſtand zu finden. An der Somalifront dauert unſer Vormarſch in allen Ab— ſchnitten an. Im Tal des Fafan beſetzten wir Godadde und Ga⸗ brehor. Anſere Flieger bombardierten feindliche Verteidigungs⸗ ſtellungen auf der Linie Saſſabaneh-Dagamodo. Die RNeichspreſſeſchule eingeweiht Eine Stätte der Arbeit und Ausleſe DNB. Berlin, 24. April. Der journaliſtiſche Beruf iſt im Dritten Reich zu einer öffentlichen Aufgabe geworden. Die einem deutſchen Schriftleiter geſtellte Grundforderung lautet, daß er mit ſeiner Arbeit ſtets ſeinem Volke dient, vor dem er allein die Verantwortung für ſein Wirken trägt. Der für ein ſolches öffentliches Amt erforder— lichen ſtrengſten Nachwuchsausleſe dient die ſeit 1935 beſtehende Reichspreſſeſchule des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, die am Freitag ihr neues Haus in Dahlem, Meſſelſtraße, feierlich einweihte. Hier ſollen Haltung und Können der angehenden Schriftleiter erprobt werden. An der Feierſtunde nahmen Vertreter von Partei und Staat, der Leiter der Preſſeabteilung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda-Miniſterialrat Bernd t, als Vertreter von Reichsminiſter Dr. Goebbels, der Leiter des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, Hauptmann Wei 5, Ver⸗ treter der Reichspreſſekammer und zahlreiche weitere Ehrengäſte aus dem journaliſtiſchen Berufsſtand ſowie die Angehörigen des vierten Kurſus der Reichspreſſeſchule teil. Der Leiter des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, Hauptmann Weiß, übergab mit einer kurzen Anſprache das ö neue Haus der Leitung der Reichspreſſeſchule, wobei er der Freude Ausdruck gab, ein neues Haus zur Verfügung ſtellen zu können, das den Bedürfniſſen der Reichspreſſeſchule wirklich ent⸗ ſpreche. Als die Reichspreſſeſchule geſchaffen worden ſei, ſei man ſich klar darüber geweſen, daß es ſich um ein Experiment handele Man habe es aber gewagt, weil man wußte, daß der deutſchen Preſſe damit eine Einrichtung von bleibendem Wert übergeben werde. Journalismus könne nicht gelernt werden, Journalismus ſei eine Kunſt. In der Reichspreſſeſchule ſolle feſtgeſtellt werden, ob der junge Journaliſt die Anlagen auf charakterlichem, ge⸗ ſinnungsmäßigem und journaliſtiſchem Gebiet mitbringe. f Nachdem das Anſehen des deutſchen Journaliſten in den Nachkriegsjahren reſtlos verlorengegangen ſei, gelte es jetzt, eine neue Berufsmoral zu ſchaffen, bei der die Berufsehre in erſter Linie zu berückſichtigen ſei. Es gelte weiter, einen einheit- lichen, in ſich geſchloſſenen Berufstyp zu entwickeln. Vom Jour- naliſten müſſe Bekennermut und politiſcher Inſtinkt verlangt wer⸗ den. Beim jungen Nachwuchs müſſe bereits das Gefühl der lebendigen Verbundenheit zu Volk und Staat entwickelt werden. Abſchließend dankte Hauptmann Weiß dem Schirmherrn der deutſchen Preſſe, Reichsminiſter Dr. Goe bbels für die ſtete Anterſtützung, die er den Aufgaben des journaliſtiſchen Berufs- ſtandes zuteil werden laſſe. Der Leiter der Reichspreſſeſchule, Me ver⸗Chriſti an, ſagte in einer Anſprache, daß er mit dem Schlüſſel die Verpflich- tung übernehme, das Haus zu einer Stätte der Arbeit zu machen, in der eine Elite gefunden werden ſoll. Miniſterialrat Berndt überbrachte dann die beſonderen Grüße und Wünſche von Reichsminiſter Dr. Goebbels. der auch der hier geſchaffenen Stätte ſeine nachdrückliche Förde ung zuteil werden laſſe. Dr. Goebbels habe den deutſchen Schriftleiterſtand unter ein Geſetz geſtellt, das das ſtrengſte Ausleſepri wip ent- halte. Dieſes Ausleſeprinzip ſei beſonders auf den Scheiftleiter⸗ nachwuchs anzuwenden. Dieſes neugeſchaffene Haus ſolle Stätte dieſes Ringens der Ausleſe ſein, einer Ausleſe nicht nur nach Wiſſen und Können, ſondern auch nach Charakter und Welt⸗ anſchauung. Leber ſeiner Arbeit ſolle ein Wort von Dr. Goeb⸗ bels ſtehen, daß die Beſten der deutſchen Jugend gerade gut ge⸗ nug ſeien als Nachwuchs für den Schriftleiterſtand. Für den Präſidenten der Reichspreſſefammer, Amann, ſprach dann das geſchäftsführende Präfidialmitalled der Reichs- preſſekammer, Dr. Richter, der ſagte, aß, nachdem der Schriftleiterſtand zu einer Ausleſe ſeiner ſelbſt gekommen ſei, der Schriftleiter ſich von dieſem Boden her in die große Volks⸗ gemeinſchaft ſtellen müſſe. Er müſſe ſich bewußt bleiben, daß er ſeine Aufgabe nur aus der Gemeinſchaft heraus erfüllen könne. Das neue Haus liegt am Rande des Grunewaldes und bietet für etwa 100 Schüler Platz. Es iſt als ein wirkliches Ka⸗ meradſchaftshaus eingerichtet. In der erſten Etage liegen zweck⸗ mäßige Aufenthalts- und Arbeitsräume ein Hörſaal, die Biblio thek und Geſchäftszimmer. Im zweiten Stock befinden ſich die Anterkunfts⸗ und Schlafräume der Preſſeſchüler. JJ... ⅛ͤÄ A ²˙¹—¹wd̃ ẽʃuI.Uʃö .— — e 9 90 * dur Heis fü W 0 0 han — Nr. 97— Samstag, den 25. April 1936 72 Viernheimer Volkszeitung 12. Jahrgang Weltbild(M.) Reichsminiſter Rudolf Heß 40 Jahre. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, begeht am 26. April ſeinen 40. Geburtstag. Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. April 1936 Denkſpruch. Naht dir ein Menſch mit rußigem Geſicht, mit ſchwieligen und arbeitsſtarken Händen, von dem darfſt du dich nicht verachtend wenden, denn Arbeit, Freund, die ſchändet nicht. Böhmer. * Cn aum i gedit An einer Straße hat man einen hohen, breitkronigen Baum gefällt. Ich ſah den Arbeitern zu und bewunderte im Geheimen ihre Umſicht. Aber dann befiel mich der Gedanke: Wie ſchade um dieſes ſchöne Werk der Natur, das weichen muß, weil der Menſch einen neuen Weg anlegen will, den er gebraucht. So viele Jahrzehnte hat hier der Baum ſeine Krone der Sonne entgegengereckt, hat im Sturm beſtanden, auch wenn er ſich ächzend beugen mußte, hat Schneelaſt getragen und den Sonnenbrand hingenommen und hinnehmen müſſen. Und in ſeiner Krone haben die Vögel geniſtet, ihre Liebeslieder in den jungen Morgen und in den goldverklärten Abend hineingeworfen und in der Nacht, wenn die Sterne funkelten, leiſe erſchauernd den ſüßen Zauber dieſer Welt in der kleinen Bruſt gefühlt. Heimat und Heimſtatt war ihnen der Baum. Und nun liegt er gefällt am Boden. Heimatlos ſind ſie geworden, die ſich einſt hier getragen fühlten. „Ja. Und wenn ſchon! Was tut er ſchließlich? Mutter Natur ſorgt für alle ihre Kinder. Wohl haben ſie jetzt ihren gewohnten und wohl auch geliebten Ort verloren, der ihnen zugebilligt war. Aber irgendwo ſteht ein anderer, der ſeine Krone für ſie bereit hat. Irgendwo, wahrſcheinlich ſchon in nächſter Nähe ſteht für ſie ein anderer Baum bereit, der ſie mit gleicher Liebe ſchützen wird, wenn ſie des Schutzes bedür⸗ fen, der ihnen in gleicher Weiſe den Blick öffnet über ein Stück Erde und in gleicher Weiſe empor zum lichten Himmel, über den die ſtrahlende Sonne zieht. Mutter Natur ſorgt für alle ihre Geſchöpfe und läßt ihnen ſo viel als ſie brauchen, um dieſes Lebens Erfüllung zu finden. Wir Menſchen? Ach, wir ſind ja alle auch ein wenig erfüllt mit Lebensangſt, und der fallende Baum, er kann auch uns heimatlos machen. Aber ebenſo gut dürfen wir wiſſen, daß Gott für uns geſorgt hat, wie er für alle ſeine Kinder ſorgt. Und wir wiſſen nicht, ob nicht auch ein Baum vom Blitz zerſchlagen wird, damit wir im nächſten, der unſer wartet, die beſſere Heimſtatt finden. Letzter Appell jür die Werbewoche jür das Erholungswerk des deutjchen Volkes Die angeſetzte Werbewoche der NS. Volkswohlfahrt in Gemeinſchaft mit allen Gliederungen der NSDAP., ſowie mit den Verbänden und Vereinen läuft mit dem 25. April 1936 ab. Die Bevölkerung unſeres Gaues wurde durch Rundfunk, Preſſe, durch die Werbung in den Häuſern für die Aktion intereſſiert und aufgefordert, ſich durch Bereit⸗ ſtellung von Freiplätzen für erholungsbedürftige Erwachſene und Kinder zur Verfügung zu ſtellen. Tauſende von Wer⸗ bern warben in uneigennützigſter Weiſe Gaſtſtellen und ſcheuten keine Mühe. Der Erfolg iſt bis jetzt ein erfreulicher. Trotzdem gilt es, nicht bei dem Ergebnis ſtehen zu bleiben und müde zu werden. Volksgenoſſe! Haſt Du ſchon Deine Bereitwilligkeit zur Aufnahme eines kleinen oder großen Gaſtes erklärt, haſt Du Dich ſchon in die Opferbereitſchaft eingereiht und mitgeholfen, den Erfolg des Erholungswerkes des Deutſchen Volkes zu ſteigern? Wir wollen Dich nicht darum bitten, ſondern wir wollen Dich im Namen Tauſender Erholungsbedürftigen zur Be— reitſtellung eines Freiplatzes auffordern. Noch trommeln die Pimpfe in den Straßen für das Erholungswerk, noch kommen Tauſende treuer Mitarbeiter in die Häuſer, um Freiplatz⸗Spenden entgegenzunehmen. Es darf nichts geben, was Dich von der Meldung einer Gaſt⸗ ſtelle bei den Werbern oder bei den NSV.⸗Dienſtſtellen ab— halten kann. Das Erholungswerk des Deutſchen Volkes kommt einzig und allein in der ganzen Größe ſeines Ausmaßes dem deutſchen Volke zugute. Die Sicherſtellung dieſes gigantiſchen Werkes muß moraliſche Pflicht ſein. Aus dem Erholungs- werk ſoll und muß die Liebe und Verbundenheit zur Volks⸗ gemeinſchaft entſtehen. Darum reihe Dich ein in die Volks- gemeinſchaft und erkläre Dich heute noch bereit, einen er⸗ holungsbedürftigen Gaſt aufzunehmen. Ein neues Heim Nach dem Abſchluß der großen Werbeaktion der HJ. im Oktober vergangenen Jahres, hatte auch in Viernheim die Zahl der Hitlerjugend, einſchließlich des Bd M., mehr als 50 v. H. Zuwachs. Wohl ſtanden tadellos eingerichtete Heime zur Verfügung, doch ſie erwieſen ſich im Laufe einiger Wochen als zu klein, mehr als eine Schar bzw. eine Gruppe konnte ſich nicht darin aufhalten. Dieſem Umſtand mußte unbedingt abgeholfen werden. Vor einem halben Jahre etwa wurde nach der Finan zierung durch die Gemeinde und Kreisleitung, mit den Arbeiten für das neue Heim in den Kellerräumen der Schillerſchule begonnen. Wände wurden durchbrochen, Gänge ausbetoniert, einigen Arbeitern und Handwerkern gaben die Arbeiten Verdienſt und Brot. Nun gehen die Arbeiten an dem neuen Heim ihrem Ende entgegen, bis auf die Fuß böden und Malerarbeiten iſt das Heim fertiggeſtellt. Bei dem Worte„Kellerräume“ denkt man unwillkürlich an un⸗ freundliche, halbdunkle Räume, in die nur durch ein oder zwei kleinere Fenſter Licht hereinfällt. Einen anderen Eindruck gewinnt man jedoch, wenn man das bis auf einige Arbeiten fertiggeſtellte Heim beſichtigt. Helle, luftige Räume ſind es, die mit Bildern ausgeſchmückt werden. Sämtliche Räume werden mit Dampfheizung ausgeſtattet, ein für die Hitler jugend um ſo wichtigerer Umſtand, da die ſich ſchon in jedem Winter unangenehm bemerkbar machende„Brennſtoffver ſorgung“ wegfällt. Wahrſcheinlich ſteht der Hitlerjugend auch der Lichtbildraum zur Verfügung zur Abhaltung von Licht bildervorträgen uſw. Endgültig fertiggeſtellt ſein wird das Heim bis zum 15. Mai 1936. Die HJ. dankt nun allen, die ſich dafür eingeſetzt haben, daß der Heimbau zuſtande kam, insbeſondere der Viernheimer Gemeindeverwaltung, Ortsgruppenleiter Franzke und Pg. Schweigert, von der Kreisleitung in Heppenheim. Ein paar Wochen noch, dann wird die Fahne der HJ. am Maſt emporſteigen, Fanfaren und Landsknechts— trommeln werden die Stunde einleiten, in der das neue Heim ſeiner Beſtimmung übergeben wird. Achtung! Viernheimer Kinder! Am Sonntag Mittag um 3 Ahr gehen wir alle zu„Kraft durch Freude“ in den„Karpfen⸗Saal“ für nur 10 Pfg., da wird geſungen und geſprungen, dazu noch Theater geſpielt! Das müſſen alle Viern⸗ heimer Kinder ſich anſehn. Eins ſagt dem Andern: Sonntag Mittag zum K. d. F.⸗Onkel! Oejfentliche Außöorderung! Wir verweiſen auf die heute erſcheinende Aufforderung der hieſigen Gaſtwirte an ſäumige Schuldner, ihre Zeche bei dem Wirte, bei dem ſie einkehren, zu zahlen. Es iſt wahrlich nicht mehr wie recht und billig, wenn man dem Wirt, der heute gewiß nicht auf Roſen gebettet iſt, das gibt, was ihm zuſteht. Alle Viernheimer Gaſtwirte, ob Eigentümer oder Pächter, führen heute einen ſchweren Exiſtenzkampf. So wollen wir doch, genau wie bei jedem anderen Handwerker, denn die Wirtſchaft iſt doch nur ſein Handwerk, denſelben nicht um ſeinen, nicht immer leicht verdienten Lohn bringen. Zumal er ja auch außer dem entgangenen Verdienſt auch ſeinem Lieferanten die genoſſenen Speiſen und Getränke bezahlen muß. Es liegt deshalb im öffentlichen Intereſſe, den heute erſcheinenden Aufruf zu beherzigen, um es un⸗ ſeren Wirten zu ermöglichen, ihre Pflichten dem Staate und Volke gegenüber zu erfüllen. Es wird wohl für den Ge⸗ wohnheitspumper nicht angenehm ſein, wenn ihm beim Ein⸗ tritt in eine Wirtſchaft in Gegenwart anderer Gäſte von dem Wirt entgegengehalten wird:„Mein Freund, ich kann Dir nichts verabreichen, zahle erſt meinem Kollegen nebenan!“ Ferner kamen die Innungsmitglieder überein, notoriſche Pumper rückſichtslos der Polizeibehörde zur Anzeige zu bringen. Die Innungsmitglieder der Wirte werden ihren Aufruf ſtreng durchführen. 4 Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Weinheimerſtraße. Sonntags keine Sprechſtunde. Rentenzahlung beim Poſtamt. Militär⸗ renten für den Monat Mai werden am Dienstag, den 28. April, die Invaliden- und Unfallrenten am Donnerstag, den 30. April, beim Poſtamt ausgezahlt. Ehrentafel des Alters. 70 Jahre alt. Morgen Sonntag, den 26. April, vollendet Volksgenoſſe Johannes Ehrhardt 5. ſein 70. Lebensjahr. Trotzdem der allen bekannte„Vetter Hannes“ von den Schickſalen des Lebens nicht verſchont blieb(ſchon früh ſtarb ihm ſeine Gattin und Mutter der Kinder), behielt er doch ſein ſtets liebenswürdiges heiteres Weſen, das ihm die Freundſchaft und das Vertrauen vieler Menſchen einge⸗ bracht. Mögen ihm noch viele Jahre in Geſundheit und Rüſtigkeit beſchieden ſein, um noch recht lange bei ſeinen Lieben weilen zu können. Unſeren herzlichſten Glückwunſch! Die Silberne Hochzeit. Ihr ſilbernes Ehejubiläum feiern Morgen Sonntag, den 26. April, die Eheleute Michael Beikert und Luiſe geb. Knapp, Mannheimerſtraße. Unſeren herzlichſten Glückwunſch. Möge der ſilbernen auch die goldene Hochzeit folgen. Aushändigung des Buches„Mein Kampf“ bei Eheſchließungen. In einer Verfügung des Reichs⸗ miniſters heißt es, es ſei erwünſcht, daß die Standesbeamten ſoweit die finanzielle Lage der Gemeinde dies nicht aus ſchließe bei der Eheſchließung jedem Ehepaar das Buch des Führers„Mein Kampf“, Volksausgabe, aushändigen ſollen. Die Aushändigung komme aber nur in Betracht, ſofern keiner der Ehegatten Jude iſt und der Ehemann die deutſche Staatsangehörigkeit beſitze. Es wird empfohlen, einheitlich bis zum 1. Mai 1936 mit der Aushändigung anzufangen. Zujammenſchluß im Solbatenbund Mit der Wiederbeſetzung der bis zum 7. März ent⸗ militariſierten Zone finden auch die im Soldatenbund zu— ſammengeſchloſſenen Soldaten des neuen Heeres eine engere kameradſchaftliche Verbindung mit der Truppe wieder. Ueberall iſt der Zuſammenſchluß der jungen Reſerviſten in ihrer militäriſchen Heimat, dem Soldatenbunde, im Gange. Die in dieſem Bund aufgenommenen ehem. Berufsſoldaten, die dem Reichstreubund angehörten, betreuen in alter Kame⸗ radſchaft bis zum Zuſammenſchluß neuer Truppen- oder Waffenkameradſchaften die jungen Soldaten in ihren ſchon beſtehenden Verbänden. Dieſe Soldatenkameradſchaften bil- den ſomit in unſerem Gebiet, das bis vor kurzem leider keine Garniſon hatte, den Stamm, an den ſich die jungen Soldaten angliedern. g Die kurze Dienſtzeit im Heere kann nur die Grundlage für die militäriſche Ausbildung geben. Von entſcheidender Wichtigkeit iſt es, daß jeder auch im Geiſte Soldat bleibt, daß die Grundlagen ſeiner ſoldatiſchen Geſinnung, die Treue, der Gehorſam, die Kameradſchaft erhalten bleibt. Das iſt das vornehmſte Ziel des neu gegründeten Soldatenbundes. Damit arbeitet auch er an der Erziehung und Ertüchtigung des deutſchen Mannes im Sinne des Führers, des Oberſten Be— fehlshabers der Wehrmacht, der ſeinerzeit die Aufſtellung des Bundes befohlen hat. Das deutſche Volk hat ihm am 29. März in beiſpielloſer Form ſeine Gefolgſchaft bewieſen. Jetzt gilt es, ſich in den Kameradſchaften des Soldatenbundes zu ſammeln und wie am 20. April auch in Zukunft Treue mit Treue zu vergelten. Ein jeder Soldat, der nach dem 1. Januar 1921 der Wehrmacht angehört hat, gleichzeitig, wie lange ſeine Dienſt⸗ oder Uebungszeit dauerte, hat Anſpruch darauf, in den Sol⸗ datenbund aufgenommen zu werden, wenn er unbeſcholten und ein rechter deutſcher Mann iſt. Wo er ſich melden kann, erfährt er durch ſein Wehr⸗ bezirkskommando und deſſen Zweigſtellen oder durch eine der ſchon beſtehenden Soldatenkameradſchaften. Zur Aus⸗ kunft bereit ſind auch alle Kameraden, die dem ehemaligen Reichstreubund angehörten, nun in den Soldatenbund auf— genommen ſind und ſich faſt überall im Lande in Beamten— ſtellen befinden. „Kraft durch Freube“⸗Theaterabend Sonntag, 26. April, abends 8 Uhr, im Saale des„Karpfen“. Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Orts- waltung Viernheim, veranſtaltet am obigen Tage einen. Theaterabend unter Mitwirkung des Geſangvereins„Lieder⸗ kranz“. Es gelangen dabei u. a. Geſangsvorträge ſowie die Singſpiele„Der Jäger Franz“ und„Die wilde Toni“ zur Aufführung. Eintrittskarten im Vorverkauf zu 30 Pfg. bei den Mit⸗ gliedern des Geſangvereins„Liederkranz“, im„Karpfen“, bei Hofmann⸗Drehſcheibe und in der DAF. ⸗Dienſtſtelle, an der Abendkaſſe 40 Pfg. f Nachmittags: beſondere Kinder-Vorſtel⸗ lung gegen 10 Pfg. Unkoſtenbeitrag. Zu dieſen KdF.⸗Unterhaltungsſtunden iſt die Bevöl⸗ kerung, groß und klein, herzlich eingeladen, beſonders aber alle NSBO.⸗, DAF.⸗Mitglieder und die Mitglieder von Partei und Gliederungen. Parole alt und jung, zu Kd F. in den„Karpfen!“ ieee ee für Sonntag: ganz Viernheim, Impftermin. Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: Am Montag, den 27. April 1936, vormittags 8 bis 11 Uhr, findet in der Schillerſchule zu Viernheim die öffentliche Impfung der Schulkinder, welche in dieſem Jahre 12 Jahre alt werden oder geworden ſind, ſtatt. Der Nachſchautermin iſt auf Montag, den 4. Mai 1936, vormittags 8 bis 10 Uhr, feſtgeſetzt. Alle Impfungen in den beiden Impfterminen werden für den ein⸗ zelnen unentgeltlich vorgenommen. Den Eltern uſw. der Impflinge werden in den nächſten Tagen die Verhaltungsvor⸗ ſchriften zugeſtellt werden. Stromunterbrechung. Im amtlichen Teil wird be⸗ kannt gegeben, daß morgen Sonntag, von 10 bis 13 Uhr, infolge Prüfung der neuen Uebergabeſtation die Strom- lieferung unterbrochen wird. Kein Aprilſcherz. Am Donnerstag wurden von einem hieſigen Landwirt, der mit der Abfuhr von Holz aus dem Viernheimer Wald beſchäftigt war, zwiſchen Eichenbrod- und Hofmannſchneiſe zwei Wildſchweine bemerkt. Es ſind ſomit immer noch Schwarzkittel in unſerer Gegend. So wurden auch am Sonntag bei Hohenſachſen auf dem Wege nach Ritſch⸗ weier in der Nähe des Fiſchweihers ein Wildſchwein beobach⸗ tet, das an der Talbach ſeinen Durſt ſtillen wollte. Dieſes wurde auf 120 bis 150 Pfund geſchätzt. Frühjahrsappell. Im„Schützenhof“ findet morgen Sonntag, 3.30 Uhr, der Frühjahrsappell der Krieger- und Soldatenkameradſchaft 1875 ſtatt. Die Kameraden wollen Inſerat beachten. NS. ⸗Kriegsopferverſorgung. Wie im Inſeraten⸗ teil bekannt gegeben wird, findet morgen Sonntag, nachmit⸗ tags 3.30 Uhr, beim Kameraden Mandel(Deutſcher Kaiſer) eine große Verſammlung mit Vorträgen der Kameraden Wagner und Steindorf ſtatt. Kameraden und Kamera⸗ denfrauen erſcheinen pünktlich. Ehemalige Kriegskameraden ſind herzlichſt eingeladen. Generalverſammlung. Morgen Sonntag, nach⸗ mittags 1.30 Uhr, findet im„Freiſchütz“ die ordentliche Ge⸗ neralverſammlung des Viernheimer Kreditvereins ſtatt, worauf die Mitglieder auch an dieſer Stelle hingewieſen ſind. * 1 Kraftpoſtverkehr Bensheim— Lindenfels. Bensheim, 24. ßenſperre in Reichenbach und muß der Verkehr der Kraftpoſ Bauſtelle aufrecht erhalten werden. die Wagen der 115 Elmshauſen-Lindenfels 15 Minut „ auf dem Fahrplan angegeben. Ab 1 rend des 1 von der kinderreichen I anſprüche geſtellt. 50 69 000 Mark den Erben zuerkannt und Herr Pu., der Sohn der Beſitzerin, in Neapel anſäſſig gemacht. 1 entſchädigung wäre nicht erfolgt, wem . daß er dauernden . Von der Reſtauszahlung benutzte 5 Maſchine in Deutſchland ſtieg er den Schnellzug Neapel zu erreichen. zog er die Vorhänge des Abteils verbarg im Futter ſeines Hutes 5000 gleichen ſtelle worden, daß Pu. land verbringen verlaſſen und die im Hut verſteckten beſchlagnahmt. Nach einiger Zeit ſtarb genleiden. In Zuge ein Beamter der Frankfurter unerlaubt deutſches die Sache/ mitverwickelt wurde entſchädigung ausbezahlt erhielt. tige Angaben gemacht und die G . ſes frei. Frankfurt a. M.(Schloß Schlitz wird Jugendherberge.) des Landesverbandes Rhein-Main des R 5 Deutſche Berleburg J 1 burg als Jugendherberge zur mit geht ein April. Während der Dauer der Stra— anſchließend in Elmshauſen t durch Umſteigen über die ſofort verkehren Kraftpoſt auf der Strecke Reichenbach bzw. en früher bzw. ſpäten als ** Frankfurt a. M. Die Deviſen im Hut.) Wäh⸗ Krieges wurde in Kaliſch ein Haus zerſtört und Beſitzerin wurden Entſchädigung⸗s⸗ Im Jahre 1933 wurden vom Reich ö ſpäter wurde noch eine Schlußentſchädigung von 18 750 Mark ausbezahlt, die bekam. Er hatte ſich Die Auszahlung der Schluß⸗ man gewußt hätte, Wohnſitz in Neapel genommen hatte. Pu. zum Ankauf einer 2500 Mark. Eines Tages be⸗ Frankfurt Bafel in der Abſicht, Zwiſchen Karlsruhe und Offenburg 2. Klaſſe zuſammen und Mark, die aus jener Entſchädigungszahlung ſtammten. Pu. ahnte nicht, daß im Zollfahndungs⸗ zu ſeiner Beobachtung mitfuhr, denn es war berichtet Geld nach dem Aus⸗ werde. Er mußte in Freiburg den Zug 5000 Mark wurden Pu. an einem Lun⸗ ein Herr Pa. 1 aus Berlin, der dem Pu. behilflich war, daß er die⸗Schluß⸗ „ Hierbei ſollte Pa. unrich⸗ in Den Bemühungen eichsverbandes für Jugendherbergen und der Stadtverwaltung Schlitz iſt es gelungen, daß das wundervoll gelegene Schloß Berle⸗ Verfügung geſtellt wurde. Da⸗ Wunſch vieler Wanderer und Schulen endlich in Erfüllung. Schulungskurſe und als S ſtigen Lage außerhalb der als geradezu ideal erſchein bereits begonnen 200 Betten. finden. Schulklaſſen ſind an den herbergen, Landesverban Hanſa⸗Allee 150, zu richten. 100 Frankfurt a. M. tenkolonien.) ner in worden. Die Eröffnung ihren Kolonien m hüttenweg wurde von Einbre Kleider, Lebensmittel hießen. * Hanau. Bahngleiſen.) Auf dem bahnhofs ereignete ſich ein fall. Beim Paſſieren des do und zweiten für den geſamten troffen war und die Beſeitig in die Wege leiten konnte. enehmigung zur Auszah⸗ Wiesbaden.(Der lung erſchlichen haben. Pa. wurde vom Schöffengericht in Streit.) Seit etwa einem Frankfurt für ſchuldig erachtet und wegen Deviſenvergehens ob die unter zu ſieben Monaten Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe ein beliebtes Ausflugsziel bverurteilt. Auf die Berufung des Angeklagten ſprach die werden ſollte oder nicht. . Große Strafkammer den Angeſchuldigten mangels Bewei— endet. Rüdesheim.(Große die der Schneeſturm in den wurf und Windbruch haben ſe ſchädigt, daß ſie Schlitz erhält eine machen ſich auch ſchon wieder di hütten unangenehm bemerkbar. in den letzten Tagen mehrere Gartenhütten aufgebrochen und alles, was irgendwie verwendun Auch die Kleingartentolonie des (Steuerlo gangs nach der Philippsruher Allee riß e ladenen Laſtkraftwagenzug die ſteuerlos gewordene Laſtwagenzug fuhr lagen hinein und landete ſchließlich zwiſchen dem erſten Bahnſteig, wo er dann werden konnte. Zum Glück herrſchte kein Zugverkehr, ſonſt wäre ein größeres Unglück kaum zu vermeiden gewefen. Die Strecke mußt Zugverkehr geſperrt Werkſtättenzug der Reichsbahn a erſt iſt ein Ueberblick möglich über die des Rheingaukreiſes angerichtet hat. i abgetrieben werden mü Beſtände ſind ſehr ſtark gelichtet worden Jugendherberge, die füt ausſichtuich noch erhalten werden. In dem Forſtamtsbezirk chullandheim infolge 1 145 Rüdesheim müſſen etwa 10 000 Feſtmeter Baumbeſtand Stadt in einem großen Park gefält werden, in dem Forſtamtsbezirk Eltville etwa 15990 t. Mit den Umbauarbeiten iſt[ Feſtmeter. Die Jugendherberge erhält ca. Darmſtadt. ſoll bereits Anfang Mai ſtatt⸗ Anfragen über Belegung der Jugendherberge von Reichsverband fuͤr d Rhein⸗Main, chern heimge ſer Laſtzug Gelände des rt befindlichen Steuerung. Der werden, bis ung Sturmſchäden.) hr viele Der Doktor trat ſcha, in die Pedale und hatte im Nu die Unglücksſtelle erreicht. Im Wagen hatte nur eine Perſon geſeſſen, eine Frau, das hatte er deutlich erkannt. Er beſchäftigte ſich jetzt nicht mit den brennenden Reſten des Autos, ſondern lief in den Acker zu der Verunglückten. Er fand ein junges Mädchen bewußtlos liegen. deichenblaß im Geſicht, nicht älter als höchſtens 25 Jahre. Er kniete neben ihr nieder, ſchlug noch richtig, die Glieder ab. lich verlaufen. Vorſichtig richtete er den Oberkörper hoch. Es dauerte nicht lange, da ſchlug ſie die Augen auf. Scheinbar gut gegangen, dachte der Doktor, nur eine kleine Gehirnerſchütterung. *„Na, mein Fräulein wie geht es uns? gehabt! Der weiche Ackerboden hat den Sturz ge⸗ f mildert. Bißchen Brummſchädel, was?“ Ste nickte ſtumm mit dem Kopfe. „Wollen Sie einmal verſuchen aufzuſtehen! mal feſtſtellen, ob was gebrochen iſt! ſtütze Sie!“ Er hob ſie förmlich zuſammen, brach wieder ging es doch. „So“, ſagte der Doktor,„jetzt atmen Sie dreimal ganz tief und ſagen mir, ob Sie Schmerzen haben!“ Sie folgte der Aufforderung. „Schmerzen?“ „Nein!“ „Zuſammenreißen, Fräuleinchen! Jetzt nicht die Nerven Gewalt über ſich gewinnen laſſen. Ein paar Schritte gehen! Fein, fein, es geht ja! Haben Sie einen Duſel gehabt! Ein anderer bricht ſich das Genick und Sie fallen ausgerechnet auf den Acker, wo die Erde wie Mehl iſt! Ein zweites Mal paſſiert Ihnen das nicht.“ Sie lächelte ſchwach und führen. Als ſie die Straße aber doch ohnmächtig. Vorſichtig ließ er ſich mit ihr am Wegrand nieder und wartete ab. Das war jetzt eine Nervenreaktion, die würde ſie bald überwunden haben. Der Doktor ſah einen Kraftwagen näher kommen. Der Wagen hielt an. Er gehörte einem Fahrſchulleiter aus der Kreisſtadt und der war ſofort bereit, die Ohnmächtige nach Kollmenbergen zu bringen und für die Benachrichtigung der Polizei und den Abtransport des Wagens zu ſorgen. Der Doktor ſtieg mit in den Wagen, ſein Fahrrad wurde auch mit drinnen verfrachtet, und dann ging es Kollmenbergen zu.* Kate ſtaunte nicht ſchlecht, als ihr Bruder plötzlich mit der bewußtloſen jungen Dame eintraf. Aber ſie fragte nicht, ſondern packte mit zu und nach unterſuchte ſie, das Herz wenn auch unregelmäßig. Er taſtete Nein, ſcheinbar war der Sturz glimpf⸗ Glück Müſſen Kommen Sie, ich hoch. Sie preßte die Lippen in die Knie, aber ſchließlich ließ ſich aus dem Acker erreicht hatten, wurde ſie ö Der gute Doktor Nübezahl CCCCVVVTVTVTVTVTTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTbT ſchütterung, ſonſt nichts. Die „Wer es iſt, weißt du nicht?“ „Keine Ahnung, den wir ja morgen iſt es! „Das werden den Tatbeſtand Die Verunglückte hieß ſtammte laut Sie war an dieſem Abend wieder zu kommen. wachtmeiſter zu dem Arzt. ich mir denken!“ „Ich glaube der Teuerſte, eine gutſituierte jede leiſten, einen „Beſtimmt nicht! Wiederſeh junge Dame ordentlich jung bei aber jetzt beſann ſie ſich auf d aufzuſuchen. Sie fand ſie munter. Sie Bett und ſah neugierig auf die „Da iſt unſer kranker Spatz „Danke!“ entgegnete einen Brummſchädel Ich möchte aufſtehen!“ „Einen Augenblick! aber Ich will Helmer kam ſofort. „Alſo ſind Sie wieder lein!“ ſagte Helmer jovial. Fräulein von Meuenhuis?“ „Sie kennen mich? gnügen?“ „Doktor Helmer Feldhammer, „Ah... fein! Man hat mich Nähe, als Sie krampfhaft verſuch wenigen Minuten lag die unbekannte Autolenkerin zu Bett. Dann erſt, als die Kranke verſorgt war, fragte Kate, was denn geſchehen ſei. „Autounglück!“ erklärte Helmer. „Die Dame hat nicht vertragen!“ „Ach o los... ich hatte tüchtig Tempo ich auf den Baum...!“ einen unglaublichen Duſel gehabt. Kleine Gehirner⸗ „Und flogen in hohem Bogen „Ein kleines Täſchchen hielt „Das Auto iſt reſtlos verloren!“ ſolchen Wagen in Klum Der Arzt hat hier zu beſtimmen!“ Er hatte ſich ſeine Hausjoppe übergezogen und wirkte ganz ſtattlich darin. bei Verſtande, mein Fräu⸗ „Was macht das Köpfchen, „Ich habe Sie hergeholt, denn zufahren. Sie wollten wohl ſo eine machen, mein Fräulein? Rate J kunft, iſt gefährlich und ſo ſchöne Wagen können das mein Wagen! Ja, Mich ſtach etwas auf der Wange. iſt bald wieder auf.“ ſcheint nicht von hier zu ſein! Wer⸗ hören. Hat ſie Papiere bei ſich?“ ſie in der Hand. Hier Soll ich einmal nachſehen?“ wir tun, wenn die Polizei kommt aufzunehmen.“ Jorinde van Meuenhuis und Ausweis aus Amſterdam. Das wurde durch die Polizeiorgane feſtgeſtellt. noch Herr Wachtmeiſter! Scheint zu ſein! Kann ſich nicht p zu fahren!“ en, Herr Doktor!“ „Wiederſehen, Herr Wachtmeiſter!“ * Kate hatte eben mit den Kindern geſpielt, ſie war dem Spiele mit ihnen geworden; ie Kranke und ging, ſie ſaß hochaufgerichtet im Eintretende. aufgewacht!“ ſagte Kate herzlich.„Nun, wie fühlen wir uns, mein Fräulein?“ Jorinde froh.„Ich habe noch es geht ſchon wieder! meinen Bruder rufen! Mit wem habe ich das Ver⸗ Arzt in Kollmenber⸗ gen, und das iſt meine Schweſter, Kate Feldhammer!“ zu Ihnen gebracht?“ ich war in Ihrer ten, die Pappel empor⸗ kleine Himmelfahrt hnen ab für die Zu⸗ jetzt weiß ich alles! Ich ließ das Steuer drauf, und da fuhr in die weiche Acker⸗ „ um nicht vernehmungs⸗ fähig. Die Beamten verſprachen am nächſten Morgen ſagte der Polizei⸗ „Toll, wie das zugerichtet iſt! Der Wagen muß ja bald mit hundert Kilometer Tempo auf die Pappel gebrauſt ſein! Und ein teurer Wagen muß das geweſen ſein! Rolls Royee! Verſtehe von Marken nicht viel, aber daß der teuer iſt, kann. Deutſche Jugend⸗ Frankfurt a. M., So wurden am Riederwald gsfähig war, mitgenommen. Poſtſportvereins am Ziegel⸗ ſucht, die vor allem und Gebrauchsgegenſtände mitgehen auf den Hanauer Weſt⸗ nicht alltäglicher Verkehrsun⸗ Eiſenbahnüber⸗ inem ſchwer be⸗ damit in die Gleisan⸗ zum Stehen gebracht zur Zeit des Unfalls e für kürzere Zeit ein n der Unfallſtelle einge⸗ des Verkehrshindernif Wald gefällt r ſtarke Orkan vor amit den Streit be⸗ Jetzt gewaltigen Schäden, ausgedehnten Waldgebieten Schneedruck, Wind⸗ Beſtände derart be⸗ ſſen. Wieder andere n, können aber vor⸗ Originalroman von Anton Schwab 1 Sturm ſchlichtete den Jahr beſtand die Streitfrage, Naturſchutz ſtehende prächtige alte Rieſenbuche, im Wiesbadener r Nun hat de einigen Tagen den Baum geſtürzt und d .(Evangeliſch⸗kirchliche Nach⸗ richten.) Ernannt wurde der Pfarrverwalter Hans Vo⸗ gel zu Spachbrücken, Dekanat Groß⸗Umſtadt, zum Pfarrer dieſen Pfarrei mit Wirkung vom 1. Mai. Beſtätigt wurde die von den Kirchenpatronen vorgelegte Präſentation des Pfarrers Dotzert zu Lauterbach, 2. Pfarrei, zum Pfarrer 8 0 5 85 5 der 1. Pfarrei Lauterbach. Zur Wiederbeſetzung⸗ ausge⸗ Kaum 185. rt⸗ ſchrieben wurden: die Pfarrei Kirchberg⸗Lollar, Dekanat habe eee e ue 5 Gießen, und die Anſtaltspfarrei Gießen, die Pfarreien it den Arbeiten begonnen, da Wörrſtadt und Wolfsheim Dekanat e Einbrecher in den Garten⸗ 5 N Wöllſtein, die Kranken⸗ hauspfarrei zu Darmſtadt und die Pfarrei Weiterſtadt, beide Dekanat Darmſtadt. Hochheim a. M.(Der Frühjahr markt.) Hochheimer Frühjahrsmarkt wird auf dem Marktgelände abgehalten. nen Vergnügungsmarkt wird am Sonntag im Hauſe des Winzervereins eine ausgedehnte Weinprobe abgehalten, bei der naturreine Hochheimer Gewächſe der bekannten Lagen ausgeſchenkt werden. findet in üblicher Weiſe der Viehmarkt ſtatt. Aus Mannheim Mannheim, 24. April. Zum Direktor des Städtiſchen Schloßmuſeums er⸗ nannt. Oberbürgermeiſter Renninger hat den bisherigen Muſeumskuſtos Dr. Guſtaf Jacob zum Direktor des Städt. Schloßmuſeums ernannt. Dr. Jacob, ein gebürtiger Maun⸗ heimer, nahm als Freiwilliger am Weltkrieg teil und widmete ſich nach Kriegsſchluß dem Studium der Kunſtgeſchichte in Heidelberg und Würzburg. 1922 promovierte er zum Doktor, 1923 trat er als Aſſiſtent am Mannheimer Schloßmufeum in ſtädtiſche Dienſte. 1927 wurde Dr. Jacob zum Kuſtos er⸗ 8 nannt. Seit Juni 1935, mit dem Ausſcheiden Prof. Walters, war er kommiſſariſcher Leiter des Schloßmuſeums. Y Verurteilung in Abweſenheit wegen Deviſenvergehens. Die Große Strafkammer fällte ein Urteil gegen einen ab⸗ weſenden Angeklagten, den 38 Jahre alten Erwin Heilbron⸗ ner aus München. Bei dem politiſchen Umbruch flüchtete der der KPD zuneigende Angeklagte nach der Schweiz. Auf vorherige telefoniſche Verſtändigung fuhr die Schwägerin des Angeklagten, Tochter eines hieſigen verſtorbenen Rechts⸗ anwalts, im April 1933 nach Baſel und händigte dort, nachdem ſie glücklich durch die Zollſperre gelangt war, einen Betrag von 8000 Mark aus. Sie wurde deshalb mit einer Gefängnisstrafe von drei Monaten und einer hohen Geldſtrafe belegt. Die Verhandlung befaßte ſich mit dem Empfänger des Geldes, weil eine vorherige Verſtändigung mit der Schwägerin, alſo eine Mitſchuld, vorliegt. Das Gericht hielt Der am 26. und 27. April Neben dem allgemei- erde! Ein Glück haben Sie gehabt! reſtlos zum Teufel! Dafür friedhof nur 100 Gulden!“ „Ach... das iſt nicht ſo ſchlimm!“ „Nicht ſo ſchlimm?“ polterte der Doktor los.„Sie ſind ja reizend. So ein Wagen von 30 000 Mark, der wird einfach zum Teufel gefahren! Und dann iſt es nicht ſo ſchlimm! Mir ſcheint, mein Fräulein, Sie haben den Wert des Geldes noch nicht recht begriffen!“ „Aber Helmer!“ verwies ihn Kate, die rot geworden war,„ſei doch nicht ſo grob zu unſerem Gaſt!“ „Grob? Ach ſo... das war grob! Hm, das wollte ich nicht. Iſt mir ſo Ausgerutſcht.“ Jorinde lächelte. Sie war wirklich ein hübſches Mädchen, das erkannte Helmer, wenn ſie auch nicht das blonde Haar der Jorinde aus dem Märchen hatte, ſondern ein ſchönes Braunhaar, allerdings ein ſehr helles, das ſchon ins Blond ſpielte. „Oh, bleiben Sie nur ſo! Grob... ſteht Ihnen gut!“ „Wirklich!“ lachte Helmer.„Die anderen ſchimpfen darüber! Schadet mal nichts, wenn ſo ein verwöhntes Menſchenkind wie einmal zurechtgeſtutzt wird. Dabe ich recht?“ „Aber Helmer!“ „Ich bitte dich!“ „Laſſen Sie nur, lächelnd ab. „Gnädige Frau? Mein liebes Fräulein Jorinde van Meuenhuis.. die gnädige Frau, die laſſen Sie in Amſterdam! Hier in Kollmenbergen beim Doktor Feld⸗ hammer, da gibts keine gnädigen Frauen! Frau Kate oder noch beſſer, Fräulein Kate... das iſt richtig! Sie verlangen doch nicht am Ende, daß ich gnädiges Fräu⸗ lein zu Ihnen ſage?“ „Oh nein!“ lachte Jorinde und ihre Augen wurden immer fröhlicher.„Sagen Sie Jorinde Fräulein Jorinde oder nur Jorinde... wenn Sie den Namen ausſprechen, das klingt ſo ſchön, garnicht grob o nein!“ „Donnerwetter!“ platzte Helmer heraus und lachte dröhnend auf.„Jetzt habe ich ein Kompliment ge⸗ kriegt, Kate! Alſo nun mal ernſthaft, Fräulein Jorinde van Meuenhuis.. ich muß mir den Namen einprägen. Sie werden morgen früh in der Lage ſein, aufzuſtehen. Die Polizei wird ſie dann... nicht verhaften.. 5 nein, machen Sie kein Sorgengeſicht.. vernehmen! Ein Protokoll darüber! Dann müſſen Sie eine Strafe bezahlen, müſſen die Pappel bezahlen! Ja, ſo leicht kommen Sie nicht darüber hinweg!“ „Am Ende ſperrt man mich noch ein?“ lachte Jorinde munter. „Das vielleicht nicht, immerhin, jungen Damen, die das Steuerrad ſo leichtfertig fahren laſſen, denen könnte es nichts ſchaden!“ Der Wagen tſt gibt Ihnen kein Auto⸗ Sie Frau Kate war ganz verzweifelt. gnädige Frau!“ wehrte Jorinde — „Du haſt wirklich eine zugehen?“ „Habe ich nie gehabt, ſonſt hätte ſich ſchon mal war auch ganz gut ſo! Ihnen, Fräulein Jorinde! Lande? Oder ſind Sie griffen?“ „Nein, ich will nach Kollmenbergen! Ich bin ein⸗ geladen worden! Gregor von Prinxheim hat mich vor einiger Zeit in Scheveningen gebeten, doch einmal mit durch Kollmenbergen zu kommen!“ „So... zu den Prinxheims wollen Sie!“ Gedehnt kam es heraus und das Geſicht des Doktors wurde Art, mit jungen Damen um⸗ Schweſter! Leider...! Denn eine für mich erwärmt! Aber Alſo nun noch einmal zu Was treibt Sie in unſere nur auf der Durchfahrt be⸗ merklich kühler. Fortſetzung folgt.) 0 gf al Ab N dul Hel aN fi, Nur 119 Seife eren kide Gipen Mot dera 1 de helet eiſet Burt velbt Ange mitte zu weit Ehn Heil beide weſt groß bete end lag het Neaf chen amen 0 Dil n dat N gab den Nen n. Daß kehör Baum 2 It lallfin Friedh Judi cht Arbeit nachge Chr he logen wird e benen f ſt, der wurde Allien deer hu. Aſorm immer Jund ergehen. einen ab⸗ mit eine Geldſtnafe Enpfänget mit der ericht hielt — Jagen iſt n Auts⸗ 93.„Sie lark, der n iſt es in, Sie iffen borden wollte hübſches ch nicht hatte, in ſehr gut! impfen öhntes wird. weifelt. orinde de ban zie in r Feld⸗ u Kube 91 Sie Ftün⸗ ſurden dulein damen ob. lachte b ge⸗ rinde igen ehen. 1 men trafe leicht rinde „li enen ul en ber 31 ere he in⸗ vol mit but 7 auf Grund der vorliegenden Indizien für zweifelsfrei feſt⸗ geſtellt, daß eine beiderſeitige Verſtändigung zur Entgegen⸗ nahme der Deviſen vorlag und verurteilte den Angeklagten in Abweſenheit zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, zu 20000 Mark Geldſtrafe und Einzug der verſchobenen Summe. Der Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. * Schriesheim.(Große Nuß baumpflanzung an der Bergſtraße.) Im Laufe der vergangenen Jahr⸗ zehnte ſind die reichen Nußbaumbeſtände in der Schries⸗ heimer Gegend arg zuſammengeſchmolzen. Nun ſollen 5 Hektar Wald ausgeſtaut werden, um einen Nußwald an⸗ zulegen, den einzigen ſeiner Art in Deutſchland. Ebenſo iſt umfangreichen wertvollen Steinobſtpflanzungen zwiſchen Schriesheim und Ladenburg werden nach und nach erweitert. Hier iſt die Anpflanzung von 1200 neuen Pfirſichbäumen vorgeſehen. ) Weil a. Rh.(100 jähriges Jubiläum des Geſangvereins Weil a. Rh.) Der Geſangverein Weil am Rhein begeht am 4. und 5. Juli dieſes Jahres die Feier ſeines 100jährigen Beſtehens. Mit dieſem Jubiläum iſt ein Wertungsſingen und ein großes Sängertreffen ver⸗ bunden, an dem ſich gegen 40 Geſangvereine mit über 2000 Sängern beteiligen werden. Freiburg.(Ein unmöglicher Heilpraktiker.) Nachdem der Angeklagte, der vor den Schranken des Frei⸗ burger Schöffengerichts ſtand, in verſchiedenen Berufen ſein Heil verſucht hatte, fühlte er plötzlich die Veranlagung zum Heilpraktikerberuf in ſich. Ohne irgendwelche Vorkennt⸗ niſſe, ohne Studium und Fachprüfungen begann er ſeine Praxis. Durch ſein einſchmeichelndes Weſen verſtand er es, bei Patienten, namentlich bei Frauen, Vertrauen zu erwecken. Seine hauptſächlichſte Behandlungsweiſe beſtand in Magneti⸗ ieren der Kranken. Waren ſeine Kenntniſſe in der Heil⸗ kunde gleich null, ſo waren ſeine Rechnungen umſo höher. Einem Bäckermeiſter berechnete er für eine Behandlung 500 Mark, einer Landwirtsfrau nahm er 483 Mark ab. Auch verkaufte der Angeklagte geſetzwidrig Medikamente, für die er den fünf⸗ und ſechsfachen Preis verlangte. Auf unge⸗ heuerliche Weiſe mißbrauchte der Angeklagte das Vertrauen einer alten Witwe, die ihm Vollmacht zur Abhebung von Bankguthaben gab. 3300 Mark hob der Angeklagte ab und verbrauchte das Geld für ſich. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Betrugs, Untreue, gewerbsmäßigen Heil⸗ mittelpreiswuchers und Vergehens gegen das Arzneigeſetz zu acht Monaten Gefängnis, 250 Mark Geldſtrafe oder weitere 25 Tage Gefängnis, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre, Verſagung der Berufsausübung als Heilpraktiker auf 3 Jahre. Emmendingen.(Schützentre n ffen.) Während der beiden Pfingſtfeiertage veranſtaltet der Bezirk 4 Gau Süd⸗ weſt des Deutſchen Schützenverbandes in Emmendingen ein großes Schützentreffen. Beteiligt ſind über 300 Schützen⸗ vereine, die die beſten Schützen nach Emmendingen ent⸗ ſenden werden. Hornberg.(Neues Beamten⸗Schulungs⸗ lager im Schwarzwald.) Das Schloß Hornberg, bis⸗ her Beamten⸗Erholungsheim des Reichsbundes der Deutſchen Beamten, wird Gauſchule der NSDAP zur weltanſchau⸗ lichen Grundſchulung und politiſchen Erziehung der Be— amtenſchaft ganz Südweſtdeutſchlands. Bauunglück— Zwei Tote Nürnberg, 24. April. In der Eigenheimſiedlung am Südfriedhof in Nürnberg ereignete ſich ein ſchweres Bau⸗ unglück. In einer der Siedlungsſtraßen war durch eine pri⸗ vate Baufirma eine Baugrube ausgehoben worden, um Waſſerleitungsrohre zu legen. Die Verſchalung der Baugrube gab unter dem Drucke der Sandmaſſen nach und verſchüttete den Maurer Hans Roth und den Bauhilfsarbeiter Georg Mendl. Die beiden konnten nur als Leichen geborgen wer⸗ den. Nachdem an Ort und Stelle feſtgeſtellt worden war, daß die Schachtarbeiten trotz Einſpruches der Baupolizei⸗ behörde vorzeitig begonnen worden waren, wurden der Bauunternehmer und der Bauführer feſtgenommen. Bedeutſame Ausgrabungen in Friedberg f Friedberg, 24. April. Die ſeit Ende März in der Vurg lattfindenden Grabungen zur Aufhellung der Frühgeſchichte Friedbergs, die unter Leitung von Profeſſor Dr. Blecher, Studienrat Mager und Dr. H. Roth ſtehen, haben zu höchſt erfreulichen Ergebniſſen geführt. Obwohl ſich dieſe Arbeiten noch im Anfangsſtadium befinden, iſt jetzt bereits nachgewieſen, daß auf dem Burgberg ſchon Jahre vor Chriſti Geburt ein Römerkaſtell beſtand das der römiſche Feldherr Druſus bei ſeinen Feldzügen gegen die Ger- manen(11 bis 9 v. Chr.) angelegt hat. Dieſe Feſtſtellung wird erhärtet durch den Fund zweier Töpferſtempel, von denen der eine der Stempel des„belgiſchen“ Töpfers Ciruco iſt; der andere, allerdings nur als kleiner Reſt vorhanden, wurde jetzt einwandfrei als der des aretiniſchen(Arezzo in Italien) Sigillatafabrikanten Sentius feſtgeſtellt. Stempel dieſer Art befinden ſich auch in Haltern i. W., das etwa 11 v. Chr. bis 9 nach Chr. römiſches Kaſtell war. Damit ſteht feſt, daß Druſus ein Kaſtell in der Burg angelegt hat. Andere Funde verſchiedenen Materials(Scherben, Ge⸗ käßformen) verweiſen in die Zeit des Auguſtus. In Grab⸗ kammern römiſchen Urſprungs wurden ebenfalls wertvolle Funde gemacht. Von weiteren Funden ſeien hier genannt eine Kupfermünze der Zeit des Auguſtus, aus der mittel⸗ alterlichen Schicht zwei weiße heſſiſche Pfennige, die im 13. bis 14. Jahrhundert Gültigkeit beſaßen. Die kurze Ueberſicht macht deutlich. daß die Ausgrabungen noch manche Auf⸗ klärung über Friedbergs Geſchichte bringen dürften. Die Schäden des Nachwinters an der Bergſtraße. Darmſtadt. Die Schäden des Kälte⸗ und Schnee⸗ einbruchs der letzten Wochen laſſen ſich allmählich abſchätzen. Im Odenwald und an der Bergſtraße darf man wohl noch mit einer mittleren Kirſchenernte rechnen, wenn auch die Kronen der Bäume vielfach durch Schneebruch mitgenom⸗ men wurden. Das andere Frühobſt ſcheint jedoch mehr gelitten zu haben, insbeſondere die Steinfruchtarten, Aprikoſen, Pfirſiche uſw. Auch in den Gärten iſt mancher Schaden an den Freilandbeeten und Sträuchern entſtanden. In den Forſten iſt allerdings teilweiſe ganz erheb⸗ licher Schaden durch den Schnee entſtanden; ganze Beſtände ſtehen mit abgebrochenen Kronen da, und es wird der Hilfe von arbeitsloſen Volksgenoſſen oder des Arbeits dienſtes bedürfen, um das Holz zu erfaſſen und die Stücke neu an⸗ zupflanzen. man auf die Ausdehnung der Obſtpflanzungen bedacht. Die Helmuth Hirth 30 Jahre Ein Pionier und Bahnbrecher der Motortechnik bld. Helmuth Hirth, einſt Deutſchlands beſter und er— folgreichſter Flieger, feiert in dieſen Tagen ſeinen 50. Geburts- tag. Am 24. April 1886 in Heilbronn a. N. geboren, war er bereits mit 6 Jahren Radfahrer, mit 13 Jahren Autolehrer. Als 18jähriger kam er nach den Vereinigten Staaten, wo er u. a. im Laboratorium von Ediſon tätig war. Dann folgte ein reich bewegtes Leben als Autorennfahrer und Jäger in Weſt— indien und Südamerika, und von einem Aufenthalt in Eng— land rief ihn 1909 Auguſt Euler als Helfer zu deſſen erſten Flugverſuchen auf dem Griesheimer Sand bei Darmſtadt. Bald darauf machte ſich der junge Ingenieur an die Konſtruktion eines eigenen Flugzeuges, mit dem er 1910 ſeine erſten gelun— genen Flüge auf dem Cannſtatter Waſen bei Stuttgart aus— führte. Im Mai 1911 war er Sieger im erſten Oberrhein— flug, im Juni 1911 gewann er den Kathreinerpreis durch den erſten Flug auf Rumpler-Taube München— Berlin mit Fluggaſt. Das dazu benutzte Flugzeug befindet ſich im Deutſchen Muſeum in München. Im gleichen Jahr errang er den Welthöhenrekord mit Fluggaſt. Der Mai 1912 brachte im wieder den Sieg im 2. Oberrheinflug, und der Juni des gleichen Jahres ſah ihn als Sieger im Wett— flug Berlin— Wien, bei dem er als einziger Teilnehmer das Ziel erreichte. Nachdem er noch mehrere deutſche Höhen— rekorde an ſich gebracht hatte, finden wir ihn im Oktober 1912 als Sieger am ſüddeutſchen Flug, dem ſchwierigſten deutſchen Flugwettbewerb der Vorkriegszeit. Als techniſcher Leiter der Albatros-Flugzeugwerke fand er in der Folge noch Zeit, an faſt allen bedeutenden Flugveranſtaltungen im In— und Ausland ſich erfolgreich zu beteiligen. Bei Kriegsbeginn trat Helmuth Hirth als freiwil— liger Kriegsflieger in das Heer ein und wurde als einer der erſten mit dem EK Il ausgezeichnet. Im Herbſt 1914 holte ihn Graf Zeppelin perſönlich zum Bau von Rieſenflugzeugen in die Heimat zurück. Während der Sommeſchlacht ſehen wir ihn, zum Leutnant befördert, wieder an der Front beim Kampf⸗ geſchwader Boelcke. Wegen Herzerweiterung zu Frontflügen nicht mehr tauglich, widmete er ſich von Ende 1916 an wieder der Fliegerausbildung und begann den eigenen Motorenbau. Nach dem Zuſammenbruch mußte er wie ſo viele andere wieder von vorne beginnen und ging mit ungebrochener Kraft ans Werk für Deutſchlands Wiederaufbau. And dem uner— müdlichen Arbeiter blieb der Erfolg nicht verſagt. Seine kon⸗ ſtruktive Tätigkeit führte er 1930 zum Bau des Motores AM 60, des heute meiſt gebrauchten deutſchen Sportflug— motores. N FFF Eine Amneſtie des Führers DNB. Berlin, 24. April. Der Führer und Reichskanzler hat am 23. April 1936 unter Gegenzeichnung des Reichsminiſters der Juſtiz Dr. Gürtner ein neues Geſetz über die Gewährung von Straffreiheit unter— zeichnet. Das neue Straffreiheitsgeſetz, für deſſen Erlaß kriminal⸗ politiſche Erwägungen maßgebend waren, unterſcheidet drei Gruppen von Straftaten, für die eine Gnadenver— günſtigung gewährt werden ſoll: 1. Diejenigen Fälle, in denen ſich der Täter durch Leber— eifer im Kampf für den nationalſozialiſtiſchen Gedanken hat hin— reißen laſſen. Ausgenommen ſind vorſätzliche Handlungen, durch die der Tod eines Menſchen herbeigeführt worden iſt, ſowie Handlungen, bei denen die Art der Ausführung oder die Be— weggründe eine gemeine Geſinnung des Täters erkennen laſſen. Die hiernach unter das Straffreiheitsgeſetz fallenden Straftaten werden ohne Rückſicht auf die Höhe der rechtskräftig erkannten oder der zu erwartenden Strafe amneſtiert. Noch nicht voll— ſtreckte rechtskräftige Strafen werden erlaſſen. Anhängige Ver— fahren werden eingeſtellt, wenn die Tat vor dem 20. April 1936 begangen iſt; neue Verfahren werden nicht eingeleitet. 2. Die Fälle der politiſchen Nörgler und Schwätzer. Hier handelt es ſich a) um Straftaten gegen das Geſetz gegen heimtückiſche An— griffe auf Staat und Partei und zum Schutze der Parteiuni— formen vom 20. Dezember 1934(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 1269) mit Ausnahme der Zuwiderhandlungen gegen§ 3(Tragen von Aniformen bei der Begehung ſtrafbarer Handlungen) und§ 5 Abſatz 1(UAnerlaubter Handel mit Aniformen und Aniformteilen) —ſowie um Straftaten nach§ 134a und b Reichsſtrafgeſetzbuch (Oeffentliche Beſchimpfung des Reiches, der Partei und ihrer Gliederungen, der Fahnen uſw.) und Vergehen gegen den ſog. Kanzelparagraphen(ſtaatsfeindliche Aeußerungen von Geiſt⸗ lichen); b) Am Beleidigung des Führers und Reichskanzlers und anderer leitender Perſönlichkeiten des Staates oder der NS- DAP. ſowie um andere in politiſchem Meinungsſtreit begangene Beleidigungen oder Körperverletzungen und ſonſtige ſtrafbare Aeußerungen. Straffreiheit tritt auch für Straftaten gegen§ 330a Straf- geſetzbuch(Begehung ſtrafbarer Handlungen im Vollrauſch) ein, b) wenn die Verübung eine der vorbezeichneten Straftaten zum Gegenſtand hat. Bei dieſer zweiten Gruppe der politiſchen Nörgler und Schwätzer tritt Straffreiheit jedoch nur für die leichteren Fälle, d. h. nur für diejenigen ein, bei denen lediglich Geldſtrafe oder eine Freiheitsſtrafe von nicht mehr als ſechs Monaten er- kannt oder zu erwarten iſt. Außerdem werden dieſe Fälle nicht ohne weiteres amneſtiert, vielmehr werden rechtskräftig erkannte Strafen nur unter der Bedingung erlaſſen, daß der Täter nicht binnen eines Zeitraumes von drei Jahren nach Gewährung des bedingten Erlaſſes ein Verbrechen oder ein vorſätzliches Ver gehen verübt. Iſt das Verfahren noch anhängig, ſo wird es nicht ohne weiteres niedergeſchlagen, ſondern bis zum Arteil durchgeführt und die Vollſtreckung der Strafe in gleicher Weiſe auf Wohlverhalten ausgeſetzt. 3. Die ſog. Bagatelldelikte, d. h. alle ſonſtigen Straftaten, für die keine höhere Strafe als Freiheitsſtrafe bis zu einem Monat oder Geldſtrafe, bei der die Erſatzfreiheitsſtrafe nicht mehr als einen Monat beträgt, rechtskräftig erteilt oder zu er⸗ warten iſt. Bei dieſen kleinen Strafen kommt es auf die Art der Straftat, die Beweggründe uſw. nicht an. Nähere Beſtimmungen über die Durchführung des Straf— freiheitsgeſetzes enthält die Verordnung des Reichsminiſters der Juſtiz vom gleichen Tage, die u. a. auch beſtimmt, welche Ge— richte über den Antrag auf Einſtellung anhängiger Verfahren zu entſcheiden haben und welche Rechtsmittel den Beteiligten zur Verfügung ſtehen. Das Amt„Feierabend“ zum Maifeſt Morgengruß von„Kraft durch Freude“ und allgemeines Glocken⸗ geläut.— Feſtzüge der Stände. DNB. Berlin, 24. April. Das mit der Durchführung der volkskulturellen Veranſtal— tungen und Feſte anläßlich des nationalen Feiertages des deut— ſchen Volkes beauftragte Amt„Feierabend“ der RSG.„Kraft durch Freude“, das für ſeine Veranſtaltungen das Liedmotto „Freut euch des Lebens“ wählte, gibt jetzt weitere Einzelheiten bekannt. Danach findet in Berlin, im Theater des Volkes, am 30. April die feſtliche Uraufführung der Koß-Schau„Freut euch des Lebens“ ſtatt, der ein Aufruf des Reichsleiters der DAF, Dr. Ley, mit der offiziellen Verkündung der Parole„Freut euch des Lebens“ vorangeht. Dieſer Aufruf, der in Gemein— ſchaftsempfang bei den örtlichen Veranſtaltungen am Vorabend des 1. Mai(Aufrichten des Maibaumes, Ausrufen der Mai— königin, Abbrennen von Maifeuern uſw.) abgehört wird, wird vom Leiter der NS„Kraft durch Freude“, Dreßler— Andres verleſen, womit das Koͤß-Maifeſt im ganzen Reich eingeleitet iſt. Der 1. Mai wird beginnen mit einem Morgen gruß von Köß in Verbindung mit einem allgemeinen Glockenläuten im ganzen Reich. Bei dem Morgengruß und Wecken werden die Kapellen und Singgruppen immer wieder „Freut euch des Lebens“ intonieren, und zwar nach dem neu unterlegten folgenden Text: „Freut euch des Lebens, froh ſeid zu jeder Stund', hell eure Augen, lachend der Mund! Das Leben bringt oft Kampf und Müh! doch wär's nicht ſchöner ohne ſie; das Leben bringt uns Arbeit viel, dann freut uns Tanz und Spiel: Freut euch des Lebens, froh ſeid zu jeder Stund', hell eure Augen, lachend der Mund!“ Nachdem am 1. Mai der Staatsakt und die offiziellen Fei— ern beendet ſind, werden am Nachmittag die Volksfeſte beginnen, im allgemeinen mit Feſtzügen der Stände. Mit dem Liede „Freut euch des Lebens“ wird das Maifeſt auch wieder aus— klingen. „Emden“ ⸗Ofſiziere in Waſhington DRB. Waſhington, 24. April. Kapitän Bachmann und drei Kapitänleutnante vom deutſchen Kreuzer„Emden“ ſtatteten am Donnerstag dem ame— rikaniſchen Marineminiſter und dem Chef des Admiralſtabes Beſuche ab. Anſchließend legten ſie einen Kranz am Grab des Anbekannten Soldaten nieder. Die Offiziere beſuchten ſo⸗ dann den deutſchen Botſchafter, der ihnen zu Ehren am Abend ein Eſſen gab, an dem die in Waſhington anwefenden amerika⸗ niſchen Admiräle teilnahmen. Geburtstagsglückwünſche des Führers für Generaladmiral Raeder DNB. Berlin, 24. April. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat an den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Raeder, anläßlich ſeines 60. Geburtstages am 24. April 1936 folgendes Telegramm gerichtet: „Mein lieber Generaladmiral Raeder! Zu Ihrem 60. Geburtstage ſpreche ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche aus. Ich verbinde hiermit meine beſten Wünſche für Ihr perſönliches Wohlergehen und gebe der Hoffnung Ausdruck, daß mir Ihre wertvollen Dienſte zum Aufbau der Kriegsmarine noch viele Jahre erhalten bleiben. Adolf Hitler.“ Der Landdienſt ruft! DNB. Berlin, 24. April. 5 Das„Hauptreſerat des Landdienſtes im Sozialen Amt der Reichsjugendführung' erläßt folgenden Au fruf: 5„Tauſende junge Deutſche im Alter von 15—25 Zehren finden ſofort Arbeit im Landdienſt der Hitler-Jugend. Haſt Du Luſt und Liebe, ein Jahr am deutſchen Acker Dienſt zu tun oder biſt Du noch arbeitslos, dann melde Dich ſofort. Ihr habt die Pflicht mitzuhelfen, um die Ernährung des deutſchen Volkes ſicherzuſtellen. Ihr dürft nicht zurückſtehen! Wenn jeder ſeine Kraft einſetzt, dann muß es gelingen. Der Landdienſt der HZ ruft Euch dazu In Gruppen von 10—30 Mann arbeiten wir auf dem Acker, ſäen, pflügen und ernten unter der Leitung eines erfahre— nen Landdienſtführers. Hier lernt Ihr auch Kameradſchaft und Diſziplin. Die Entlöhnung erfolgt nach Leiſtung und Alter und iſt volltariflich. Die Koſt iſt einfach, aber reichlich und gut. Wir brauchen jeden Einzelnen und rufen Euch nochmals zu: Meldet Euch ſofort! Fordert Anmeldeſcheine für den Landdienſt der HZ. von Eurer zuſtändigen Gebietsführung oder von der Reichsjugendführung, Soziales Amt, Hauptreferat Landdienſt, Berlin NW 40, Kronprinzenufer 10, an.“ Die Mutter erſchlagen DNB. Genf, 24. April. Eine Korſettmacherin namens Jeanne Aldry wurde von ihrem 19jährigen Sohn Charles durch Schläge mit einer Flaſche getötet. Aldru fand ſeine Frau in ihrem Atelier mit zer⸗ trümmertem Schädel. Außerdem wies ſie tiefe Verletzungen an den Händen auf. Das Fernſprechkabel war durchſchnitten wor⸗ den. Die Möbelſtücke waren nach Geld durchſucht worden. Man fand eine leere Handtaſche, die nach den Aussagen des Mannes 500—600 ffr. enthalten haben ſoll. Die Urſache zu dem Mord bildet ein Diebſtahl. 2 ——: k.. 8 S — D Von Dr. F. Von den zur 3. Reichsnährſtands⸗Ausſtellung, die der Zeit vom 17. findet, angemeldeten landſchlägen. Dieſe ſind mithin in ſehr ſtattlicher vertreten. Wenn auch ſchränktem Umfang ein Zuch ſtellt, ſo zeigt ſchon dieſe Züchter der Tieflandrinder ſitzen und ſehr gerne ihre Zuchterzeugniſſe mitte deutſchen“ Züchterkollegen vorſtellen. Dieſe werden die ſtar Beteiligung der Tieflandrinder dankbar begrüßen. Es ſind in dieſem Jahr nur ſchwarz- und rotbunte Tie landrinder angemeldet worden. den nicht zur Ausſtellung gebracht. breitung ſind die ſchwarzbunten Tiefl nach am ſtärkſten vertreten. geſamt 208 Stück. Von dieſen ſtammen aus d vom Verein Oſtpreußiſchen Herdbuch-Geſell g dem Oldenburger Landesverband in Oldenburg und 15 vor Rindviehzuchtverband Sachſen-Anhalt. Von der Gruppe Ba) ſind mithin 99 Tiere auf dem Platz. In dieſer Gruppe wir das beſte Material gezeigt werden, Tieflandrindern in Deutſchla ſcharfer Wettſtreit aus herſehen, welchem Es ſteht aber ohne bände werden. Eine noch ſtärkere Beſchickung kann die gruppe Ba) II aufweiſen. In die 109 Tiere angemeldet. Herdbuch⸗Geſellſchaft⸗ Tieflandrinder, 3 i Za tgebiet für Tieflandrinder da große Ausſtellungsfreudigkeit b Entſprechend ihrer andrinder auch der ſchaft in Königsberg, 28 vo weiteres feſt, daß alle beteiligten Ver ehrenvoll aus dem Preiswettbewerb hervorgehen er Volle ton. en Her Hauernhof in dr Crergungsschlacht — — 2 . ee logeoſon der q. fe jchs pd hrs tonds-Ausstellun 9 f Fronhfurt o. H. 1936. chon eine Freijtelle jür ein Kind gemeldet Wenn nicht, weiſe den Werber der NS. von Deiner Tür. Wenn es irgend möglich iſt, gib dem Kinde eines be— dürftigen Volksgenoſſen für einige Wochen in Deiner Fa⸗ milie Gelegenheit zur Erholung. Im vergangenen Jahr wurden Hunderttau Kindern verſchickt im Gau Heſſen-Naſſau. bei, daß Deinem Heimatgau der Ruf für die minderbemittelten Volksgenoſſen bewahrt bleibt. Trage dazu bei, daß die Zahl des Vorjahres erreicht oder beſſer noch, übertroffen wird! Haussrau. bezahle beim Empjang Deine Milch Nach Errichtung des Jahre 1933 wurden ab 1. Faſt Du j bitte nicht ſende von Trage mit dazu der Hilfsbereitſchaft Milchverſorgungsverbandes im September innerhalb des Ver⸗ bandsgebietes die Ein- und Verkaufspreiſe für ſämtliche Milchhändler feſtgeſetzt. In der gleichen Anordnung wurde auch bekannt gegeben, daß von dieſem Tag ab alle Milch täglich bar zu bezahlen iſt; dadurch mußten zwangsläufig die Milchhändler auch Barzahlung bei den Verbrauchern ein⸗ führen. In letzter Zeit wurden jedoch Wahrnehmungen gemacht, daß die Milchverteiler wieder einen größeren Teil ihrer Milch auf Kredit an die Verbraucher abgeben müſſen. Viel⸗ leicht hat der eine oder andere Milchhändler Angſt, daß, wenn er auf Barbezahlung beſteht, er den Kunden verliert. Jede Hausfrau wird es jedoch einſehen, wenn der Milchhändler täglich ſeine Ware bezahlen muß, kann er den Tag ſchon vor⸗ ausſehen, an welchem ihm dies nicht mehr möglich iſt, falls nicht auch er täglich ſein Geld einnimmt. Mit Recht iſt der Bauer an die vorderſte Stelle im neuen Reich geſtellt worden; hängt doch von ihm allein die Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes ab. Aber nur, wenn er für die gelieferte Ware auch ſein Geld bekommt, kann dieſes Ziel erreicht werden. Nur dann, wenn jeder, auch der Ver⸗ braucher, ſeine Pflicht tut, werden wir ſchneller und leichter über dieſe Zeit hinwegkommen. Nochmals: Deutſche Hausfrau, bezahle beim Emp⸗ fang Deine Milch bar! Zwiſchen⸗ und Stoppelfruchtbau iſt unbe⸗ dingte Pflicht! Die Einſchaltung des Zwiſchen⸗ und bis 24. Mai in Frankfurt a. M. ſtatt⸗ 533 Rindern gehören 268 zu den Tie der Ausſtellungsraum nur in be⸗ ſehr ſtarke Anmeldung, daß die l- und ſüd⸗ Angler und Shorthorn wer— Ver⸗ Zahl Die Anmeldung beträgt ins⸗ er Gruppe Ba) J 28 Tiere Oſtfrieſiſcher Stammviehzuͤchter, 28 von der das von ſchwarzbunten nd vorhanden iſt. Es wird ein zutragen ſein. Es läßt ſich nicht vor— Verband die Siegespalme zufallen wird. Ausſtellungs⸗ ſer ſind nicht weniger als Beteiligt ſind hieran die Weſtfäliſche erford, der Rheiniſche Verband für Köln, die Herdbuch-Geſellſchaft Mittelweſer, 5 loos den 2 2. Die Tiejlanörinber auf der 3. Aeichsnährſtanos⸗Aus Bäßmann- Berlin in ter, Roſtock, der Landesverband Ki burger heſſiſcher Niederungsviehzüchter, Herdbuch⸗Geſellſchaft, Osnabrück ſchaft Südhannover, Northeim. W̃ am Preiswettbewerb beteiligten ſer Gruppe beſonders groß iſt. f U r⸗ Zü D e⸗ vereinigungen ausnahmslos in den letzten Jahren große ke Fortſchritte gemacht haben, wird ſehr gutes Material vor- geſtellt werden. Der Preisbewerb außerordentlich intereſſant geſtalter ö Die Gruppe rotbunte Tiefla Tieren auf die Ausſtellung. Dieſ ſtehenden Verbänden: Weſtfäliſches ſter(Weſtfalen), 23 Tiere: Rheini Tiere; Landesverband Oldenburg, verband Schleſien, 6 Tiere. Die n! ſind bekanntlich nach Form und Le n 1 d der Farbe. Die beteiligten Zuchtge wird vorzügliches Material vorge deſſen dieſe Ausſtellungsgruppe tung finden. al Zuſammengefaßt kann hervor 9 Ausſtellung der Tieflandrinder ein gegenwärtigen Standes der führend ſchen Tieflandrinderzucht darſtellt Zuchtrichtung werden ihre, 1 wartungen vollkommen erfüllt ſehen. Zuchtrichtungen wird der deutſchen Tief zu machen. gern anderer werden, ſich mit Weiſe vertraut 0 15— 8 S2 5 25 7 882 S 8 15 7 882 8 9 882 8 8 1. NE! 88 S S + 22 7 2 * E 5 2 8 * 53 2 8 2 8 85 2 ſchen Bauern ſein. abgeſehen von der Flächenergänzung de fruchtbau immer einen ſchäden(Dürreperioden verurſachten Ausfälle gleich durch die volkswirtſchaftlich Kirchliche Nachrichten der (Diſpens vom Abſtinenzgebot für de des deutſchen Volkes(1. Mai). nationalen Feiertag des deutſchen fällt in dieſ beſondere Schwierigkeiten für die gebotes. den genannten Tag Bereich der Diözeſe Mainz erteilt. Dekanen: Biſchof Dr. Albert Stoh mit Wirkung vom 1. ernannt bzw. von neuem beſtätigt: für Land Pfr. Moſer in Gonſenheim: fü heim Geiſtl. Rat Heinſtadt, Pfarrer in nachrichten: Es wurden ernannt: V Beob des Biſchöfl. Konviktes in dersheim zum Kaplan in in Heppenheim zum Kaplan Pfarrer Krieger, (St. Joſeph) zur Aushilfe nach Mainz kung vom 1. Mai Pfarrer Joſ. Ada heim-Büdesheim zum Pfarrer in Malſy in Heppenheim zum Pf heim, Kaplan Karl Schwar in Heppenheim, Kaplan Sch olz in Li in Viernheim, Kaplan Albert Urb zum Kaplan in Lindenfels, Kaplan Kl heim zum V Schroth in Herrnsheim zum Kaplan Aſſiſtent Hermann Berg am Biſchöfl. zum Kaplan in Seligenſtadt, Kaplan Bürſtadt zum Kaplan in Of Bensheim, Heppenhei Niklaus in Mainz⸗Zahlbach zum Heinr. Zimmermann in Wies⸗Oppenhei in Mainz⸗Zahlbach, Pfarrer K in Mainz⸗Mombach, zum Pf Kaplan Stockheimer, Vicarius adjutor i zum Kaplan in Mainz⸗Mombach und Pf im Exerzitienhaus Braunshardt Marien⸗Waiſenhaus zu Neuſtadt i. O. Pfarrers Seeger in Herrnsheim zum rieger, zu arrkuraten Stoppelfruchtbaus muß heute unbedingte Pflicht jedes deut⸗ Dekanates Worms wurde beſtätigt. flellung Hannover, der Landesverband Mecklenburgiſcher Rinder Herdbuch-Geſellſchaft, Lüneburg, der 2 ir ſehen, daß die Zahl der vollkommen gleichgeſtellt. Sie unterſcheiden teſten und am beſten durchgezüchteten in ſtellt werden und infolge— wenn auch hochgeſpannten Er⸗ Dieſe Pflicht iſt nicht ſchwer, denn ganz r Futtergewinnung, gibt der gewiſſen Ausgleich gegen Witterungs- zu naſſe Jahre), da die hierdurch der Hauptfrucht einen Ertragsaus⸗ Zwiſchenfrucht erhalten können. ſem Jahre auf einen Freitag. Deshalb wird von dem Biſchöflichen Diſpens vom Abſtinenzgebot für den Mai 1936 für fünf Jahre zu Dekanen 20. April Kaplan Anton Müller in in Mainz(St. Joſeph) und ſeit 20. März aushilfsweiſe in arrverwalter in Erbes-Büdes⸗ z in Viernheim zum Kaplan icarius adjutor in Ober⸗Ingelheim, ffenbach(St. Marien), Pfarrer Diözeſanſekretär, Pfarrer züch⸗ in, die Lüne⸗ zerband Kur— Kaſſel, die Osnabrücker und die Herdbuchgeſell⸗ irmark, Berl chtervereinigungen in die— a die beteiligten Züchter⸗ wird ſich 5 infolgedeſſen ndrinder kommt mit 60 e gehören zu den nach— Rinderſtammbuch, Mün⸗ ſcher Verband, Köln, 18 13 Tiere; und Landes- rotbunten Tieflandrinder iſtung den ſchwarzbunten ſich lediglich in ören zu den äl⸗ Deutſchland. Es biete geh ich die verdiente Beach- ehoben werden-daß die anſchauliches Bild des en Schläge in der deut⸗ Züchter der gleichen Aber auch den Anhän⸗ die Möglichkeit geboten landrinderzucht in beſter Der Gauamtsleiter der NSKox. Heute wiſſen die deutſchen Frontkämpfer, daß ihr Opfer, das ſie im großen Krieg gern und willig für Volk und Vaterland brachten, nicht umſonſt war. Der Staat Adolf Hitlers ſieht es als eine Ehrenpflicht an, den Frontkämpfern ſeinen Dank durch die Tat zu beweiſen. Frontkameradſchaft lebt nach dem Willen des Führers in der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft wieder auf. Die Kameraden der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer⸗ verſorgung fühlen ſich ihrem Führer und Kameraden Adolf Hitler, der die Ehre und den Glauben des deutſchen Front⸗ ſoldaten gerettet hat, in Treue verbunden. Wie ſie ſich einſt im Feld als Geſchlecht des Kampfes mit allem, was ſie hatten, einſetzten, ſo halten ſie es heute für ihre Pflicht, das Erholungswerk des Deutſchen Volkes, das der Führer ge⸗ ſchaffen hat, mit allen Kräften zu unterſtützen. Die Werbung landverſchickung iſt den Kameraden der National Kriegsopferverſorgung eine Dankesſchuld. Kameraden aus dem großen Krieg: Ange- treten! ſozialiſtiſchen gez.: Ziegler Hauamtsleiter der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer⸗ verſorgung. 0 „ Reichs bürgſchaften für Volkswohnungen. Förderung des Baues vo ten Reichsdarlehen betra Die zur n Volkswohnungen bereitgeſtell⸗ gen im allgemeinen etwa ein Drit⸗ tel der Herſtellungskoſten. Die Bauherren werden nicht in allen Fällen in der Lage ſein, allein durch die Aufnahme erſtſtellig geſicherter Hypothekendarlehen und dem Einſatz eigener Mittel die Finanzierung der Volkswohnungen ſicher⸗ zuſtellen. Um die Beſchaffung der zweiten Hypotheken zu erleichtern, hat ſich deshalb der Reichs⸗ und preußiſche Ar⸗ beitsminiſter im Einvernehmen mit den übrigen beteilig⸗ ten Miniſterien bereiterklärt, Reichsbürgſchaften für den Bau von Volkswohnungen zu übernehmen. Die für die Uebernahme von Reichsbürgſchaften für den Kleinwoh⸗ nungsbau erlaſſenen Beſtimmungen gelten auch für den Volkswohnungsbau. CC ĩ ⁊ͤ V0 Goltesbienſtoroͤnung ber katholſſchen Gemeinbe Viernheim 2. Sonntag nach Oſtern Apoſtelkirche: 7 Uhr: hl. Meſſe ½8 Uhr: hl. Meſſe ½ 10 Uhr: Hochamt %½2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen; Anweiſung der Plätze. Ausnahmsloſes Erſcheinen not— wendig! 2 Uhr: Andacht Marienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe der Zwiſchen⸗ en Notwendigkeit Diözeſe Mainz. Ordinariat für Ernennung von r hat folgende Herren das Dekanat Mainz⸗ r das Dekanat Bens⸗ i Lorſch. Dienſt⸗ Mit Wirkung vom Lorſch zum Rektor Kaplan Eſch in Pfed⸗ m, Kaplan Duchrow Mainz ⸗Mombach; mit Wir⸗ ki m Krämer in Erbes⸗ Ockenheim, Religionslehrer[F di K un ndenfels zum Kaplan an in Eppertshauſen epper in Gau⸗Alges⸗ Kaplan in Gau⸗Algesheim, Donnerstag: am Dienstag und Donnerstag bei den Ba um 6.10 Uhr eine hl. Meſſe. aller Jungfrauen, ebenſo gemeinſcha Kollekte für die kathol. 10 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt Montag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Joſ. Beyer 1 Schwiegereltern 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Dienstag: 6.10 Uhr 2., 6.40 Uhr 3. Mittwoch: 6.10 Uhr beſt. E.⸗A. für „ Eltern und Bäckermeiſter Peter Karl König S.⸗A. für Johannes Martin 10. Peter Bugert, Eltern, Geſchwi⸗ ſter, Tochter Magdalena, Schwiegereltern Gg. Schmitt, Ehefrau Eliſ. geb. Martin und Angehörige 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Philipp Sax 3., Ehefrau Marg. geb. Winkenbach, beiderſeitige Eltern und Angehörige 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für Sophie Hanf geb. n nationalen Feiertag Bugert Der ſtaatlicherſeits zum Freitag: 8. f olkes erklärte 1. Mai 6.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Nikolaus Mandel 5., Dadurch entſtehen Ehefrau Anna Maria geb. Winkenbach, Tochter Anna achtung des Abſtinenz⸗ geehel. Brechtel und Angehörige 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Schwiegereltern 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Gg. Friedr. Martin, Sophie geb. Filbeck und den in St. Jakob und Angehörige Bergmann, Eltern, Ehefrau Avold verſt. Sohn Samstag: 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe und Johannes Jakob geb. Haas. n Am Montag und Mittwoch iſt bei S.⸗A. für Georg Knapp 7. für Familie Johannes Weidner 6. Herſchel und Eliſabeth Herſchel den Engl. Frl., rmh. Schweſtern Am Dienstag iſt um rche. Am Donnerstag, von 5—7 Uhr, reitag um 6 Uhr Muttergottes-Andacht. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. hl. Kommunion ftl. hl. Kommunion für e Schüler der Herren Lehrer Reinhard, Mandel, Müller⸗ lee, Frl. Eckert, Frl. Kohl. Beicht für die Mädchen Freitag n 5 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. n Am nächſten Sonntag, dem Schulſonntag, iſt die Schulorganiſation beſtimmt. 6.10 Uhr hl. Meſſe in der Marien⸗ Beichtgelegenheit. Konvikt in Bensheim Heinr. Kirſchhoch in m zum Pfarrkuraten ir Zeit aushilfsweiſe in Wies⸗Oppenheim, n Lützel⸗Wiebelsbach arrer i. R. Schneider zum Hausgeiſtlichen im St. M — Die Wahl des Di erſten Definitor des Donnerstag, den 30. April, abends Kirchliche Anzeigen der evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 26. April 1936 Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt;(Text: Vers 2; Lieder: 6, 144, 295). Vormittags 11 Uhr: Chriſtenlehre Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt ontag, den 27. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor enstag, den 28. April, abends 8 Uhr: Frauenabend Pſalm 14, 8 Uhr: Rüſtfeier zum 1. Mai. 8 von Freiplätzen für die Adolf-Hitler-Spende und die Kinder B. maſen Nuss der k 1 0 9 2 bonnbe, Tonn l des N. Das anſtalt ſtaltu ds der 1 5 A860 l. Die zur bereitgeſel. wa ein Drit, den nit n ie Aufnahme dem Einſatz lungen ſicher, hpothelen zu keußiſche Ar. gen betellg. De für 2 Kleinwoh. uch für den a0 hein Im Gau Baden ſteht der SV. Waldhof vor der ſchweren Aufgabe, die bisher unbeſiegte Fortuna Düſſeldorf von der Spitze zu verdrängen. Nur durch einen Sieg kann dies dem badiſchen Gaumeiſter gelingen, der am letzten Sonntag an der Hanauer Hürde ge— ſtrauchelt iſt. Der VfR. Mannheim hat das am letzten Sonntag ausgefallene Pokalſpiel gegen Phönix Ludwigs⸗ hafen nachzuholen. Ein Sieg der Mannheimer iſt wahrſchein⸗ lich. Auch der Freiburger FC. ſteht noch einmal im zokal⸗ treffen. Das aber durch eigene Schuld, da er ſich zu ſchwach erwieſen hat, um den Freiburger Sportfreunden den ſieg— bringenden Torerfolg zu entreißen. Ferner finden in Baden noch zwei rückſtändige Gauligaſpiele ſtatt. Das eine beſtreiten KFV. und Germania Brötzingen, das andere Phönix Karls⸗ ruhe und Vf. Neckarau. Dem erſterwähnten Spiel kommt mehr Bedeutung zu wie dem zweitgenannten Treffen. Eine ähnlich hohe Niederlage(6:2) wie beim Vorſpiel könnte z. B. den Brötzinger Germanen den Gauligaboden ſehr heiß werden laſſen. Im Spiel Phönix Karlsruhe Neckarau kann man mit einem Sieg der Neckarauer rechnen. Von Privatſpielen ſind beſonders erwähnenswert das Spiel des BfB. Mühlburg mit dem FK. Pirmaſens, wobei man Pir⸗ maſens, wenn es in beſter Beſetzung antritt, die beſſeren Ausſichten einzuräumen geneigt iſt. Der 1. FC. Pforzheim, der bei ſeiner Schweizerreiſe an Oſtern nicht ſonderlich glück⸗ lich abgeſchnitten hat,(drei Spiele und drei Niederlagen), verſucht ſein Glück nun in Sachſen beim VfB. Leipzig. Ob es ihm da beſſer ergehen wird, muß das Ergebnis lehren. Unſere Amicitia trägt auf dem Waldſportplatz ebenfalls ein Freundſchaftsſpiel aus und zwar gegen den FV. Zuffen⸗ hauſen. Die Gäſte ſtellen eine flinke und ſchußfreudige Mannſchaft ins Feld und iſt deshalb mit einem recht in— tereſſanten Spiel zu rechnen. * Gauliga⸗Verbandsſpiele: Karlsruher FV. Germania Brötzingen Phönix Karlsruhe VfL. Neckarau Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Samstag, Sonntag und Montag Krach im Hinterhaus Das köſtlichſte Filmwerk, auf das ſchon lange alles wartet, dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt! Dieſe Woche bringt der Central-Film⸗Palaſt eine Lach⸗ bombe, wie noch keine da war. Ein Kabinettſtück deutſcher Tonfilmkunſt. Henny Porten in der erfolgreichſten Volks- komödie des Jahres:„Krach im Hinterhaus“, nach dem gleich namigen Bühnenſtück von Maximilian Böttcher. Schon immer und überall hatte das Bühnenſtück den größten Erfolg, aber den allergrößten Erfolg hat dieſes Thema als Filmwerk. Hingehen und lachen ſoll die Emp⸗ fehlung für dieſen, in allen Teilen gelungenen Film ſein. So viel und ſo herzlich wie bei dieſer Filmkomödie iſt ſicher ſchon lange nicht mehr gelacht worden. Wer dieſen Krach im Hinterhaus geſehen und erlebt hat, der nimmt Heiterkeit mit nach Hauſe und lacht noch im Bett. Wer ſich dieſe Woche köſtlich amüſieren will, der beſuche „Krach im Hinterhaus“, ein zeitnahes, vorbildliches Film⸗ luſtſpiel ſo wie wir es wünſchen. Man möge ſchon die Werktagsvorſtellungen beſuchen. Werktags Anfang 8 Uhr, ab 9 Uhr iſt nochmals alles zu ſehen. Sonntags 2 Vor⸗ ſtellungen: ab 7 Uhr und ab 9¼ Uhr. Union⸗Tonfilmſchau Heute Samstag und morgen Sonntag: „Lärm um Weidemann“ Der Union⸗Film⸗Palaſt wartet dieſe Woche mit einem ganz großartigen Filmwerk auf. Schon die Beſetzung der Hauptrollen mit Victor de Kowa und Urſula Grabley läßt etwas Außergewöhnliches vermuten. Und ſo iſt es auch in Wirklichkeit. Victor de Kowa wird wieder ſo herzerfriſchend natürlich und lebensecht, wie man es ſchon lange nicht mehr geſehen hat, vor den Augen der entzückenden Zuſchauern ſpielen. Der beliebte Hauptdarſteller hat in dieſem Film wieder einmal ſo richtig die Gelegenheit erhalten, ſeine ur⸗ alte, liebenswürdige Art an den Mann zu bringen, mit der er in früheren Filmen die Beſucher entzückt hat und mit der er ſie auch heute wieder begeiſtert. Prachtvoll alle anderen Mitwirkenden, in vorderſter Linie Urſula Grabley. Wahrlich, dieſen Film darf ſich kein Filmfreund entgehen laſſen. Alle müſſen ſie kommen, auch der Verwöhnteſte kommt ganz beſtimmt auf ſeine Rechnung. „Freut euch des Lebens!“ Das Maifeſt von„Kraft durch Freude“ im ganzen Reich. Das mit der Durchführung der volkskulturellen Ver— anſtaltungen und Feſte anläßlich des nationalen Feiertages des deutſchen Volkes beauftragte Amt„Feierabend“ der NS„Kraft durch Freude“, das für ſeine Veranſtaltungen das Liedmotto„Freut euch des Lebens“ wählte, gibt jetzt weitere Einzelheiten bekannt. Danach findet in Berlin, im Theater des Volkes, am 30. April die feſtliche Urauffüh⸗ rung der KdF⸗Schau„Freut euch des Lebens“ ſtatt, der ein Aufruf des Reichsleiters der DAF, Dr. Ley, mit der offiziellen Verkündung der Parole„Freut euch des Lebens“ vorangeht. Dieſer Aufruf, der im Gemeinſchaftsempfang bei den örtlichen Veranſtaltungen am Vorabend des 1. Mai(Mai⸗Einziehen, Aufrichten des Maibaumes, Aus; rufen der Maikönigin, Abbrennen von Maifeuern uſw.) abgehört wird, wird vom Leiter der NSG Kraft durch Freude, Dreßler-Andreß, verleſen. womit das KdF⸗Maifeſt im ganzen Reich eingeleitet iſt. Der 1. Mai wird begonnen mit einem Morgengruß von Kdß in Verbindung mit einem allgemeinen Glockenläuten im ganzen Reich. Bei dem Morgengruß und Wecken wer— den die Kapellen und Singgruppen immer wieder Freut euch des Lebens intonieren, und zwar nach einem neuen Text. Nachdem am 1. Mai der Staatsakt und die offiziellen Feiern beendet ſind, werden am Nachmittag die Volks feſte beginnen, im allgemeinen mit Feſtzügen der Stände. Mit dem Liede Freut euch des Lebens wird das Maifeſt auch wieder ausklingen. n Um den Vereinspokal: Nachholen ausgefallener, Wiederholung unentſchiedener Spiele der erſten Hauptrunde in Baden: VfR. Mannheim Phönix Ludwigshafen Freiburger FC. Sportfreunde Freiburg FC. Gutach Sportelub Freiburg Amicitia Viernheim. J. V. Zujjenhaujen Freundſchaßftsſpiel ſportplatz: Großes auf dem Wald⸗ Auf dem Waldſportplatz findet morgen Sonntag ein ſel— ten ſchönes Freundſchaftsſpiel ſtatt. Der in der württem⸗ bergiſchen Gauklaſſe an 6. Stelle ſtehende FV. Zuffenhauſen iſt der Gegner der Grünen, die nun nach 7 Wochen zum erſtenmal wieder in Viernheim ſpielen. Es wird deshalb ein guter Beſuch erwartet, zumal die Verpflichtung ſolcher Gegner mit finanziellen Opfern verknüpft iſt, weshalb die Sport⸗ freunde zahlreich erſcheinen müſſen, damit auch künftig der Spielverkehr gegen gute Gegner aufrecht erhalten werden kann. Das Vorſpiel haben die Grünen in Zuffenhauſen 40 verloren. Morgen muß es eine Revanche geben. Die Stuttgarter kommen in ihrer ſtärkſten Aufſtellung und zwar mit: Jäckle Eckert 1„Hall Eckert 2 Pfiſterer Roth Weckerle Hermann Schäfer Feyler Schick Die Mannſchaft hat in den Verbandsſpielen ſehr gute Reſultate erzielt und ſteht an 6. Stelle im Gau. Es wird alſo den Viernheimer Sportfreunden gewiß guter und ſchöner Fußball gezeigt. Die Viernheimer Mannſchaft wird ebenfalls in ſtärkſter Aufſtellung antreten. Das Privatleben der Beamten Die Frage, wieweit das außerdienſtliche Leben des Beam⸗ ten der Ueberwachung und etwaigen Beſtrafung durch den Vorgeſetzten unterliegt, iſt bisher in der Beamtenſchaft noch nicht genügend geklärt. Die parteiamtliche NS.-Beamten⸗ zeitung läßt daher durch Gerichtsaſſeſſor Mumm Berlin eine aufklärende Unterſuchung anſtellen. Richtig ſei an der Auf⸗ faſſung, daß der Beamte nach Dienſtſchluß von ſeinen Pflich⸗ ten frei wird nur ſoviel, daß der Dienſtherr ſich nicht um das private Leben ſeiner Beamten kümmern ſoll, ſolange es keine Rückwirkungen auf das Amt zeige. Geſetzliche Grund⸗ lage für dieſe Unterſcheidung ſei Paragraph 10 des Reichs⸗ beamtengeſetzes, wonach der Beamte außerhalb ſeines Amtes darauf zu achten habe, daß durch ſein Verhalten das An⸗ ſehen des Beamtenſtandes und das Vertrauen des Volkes zu den Behörden nicht nur keinen Schaden leide, ſondern immer mehr gefördert werde. Die Frage, wieweit der Vor⸗ geſetzte auf das Privatleben des Beamten im Sinne dieſer Beſtimmungen Einfluß nehmen könne, erörtert der Referent an Beiſpielen. So könne der Dienſtherr nicht- untätig zuſehen, wenn der Beamte ſo leichtſinnig lebe, daß ſeine Geſundheit und damit notwendig ſeine dienſtliche Leiſtungsfähigkeit leide. Deshalb ſei z. B. ſchon der anhaltende Hang zum Trin⸗ ken zu mißbilligen. Was die Geſelligkeit des Beamten angehe, ſo ſei gleich, ob er dem einen oder anderen erlaubte Zwecke verfolgenden Verein beitritt. Dagegen werde ein Anlaß zum Eingreifen ſeitens des Dienſtherrn ſchon gegeben ſein können, wenn er erfährt, daß ſein Untergebener ſich bewußt oder aus Lauheit den NS.-Organiſationen fernhält, oder nur in ſolchen Kreiſen verkehrt, die nicht gerade unerlaubte Zwecke verfolgen, aber doch in dem Ruf ſtehen, Stützen der Reaktion oder des Klaſſendünkels zu ſein. Denn dann erfülle der Beamte nicht ſeine Pflicht, „jederzeit“, d. h. während und außerhalb des Dienſtes kämp⸗ fend und fördernd für den nationalſozialiſtiſchen Staat ein⸗ zutreten. Jeder Verkehr des Beamten mit Juden, auch mit den ſogen.„anſtändigen“, ſei ſelbſtverſtändlich unzuläſſig, wenn er nicht nur in geſchäftlichem Sinne erfolge und ſich dann auf das unumgänglich notwendige Maß beſchränke. Ebenſo ſei jeder Verkehr mit übelbeleumdeten Per⸗ ſonen verboten. Der Beamte könne auch dazu angehalten werden, daß ſeine Angehörigen einen nicht zu beanſtandenden Lebenswandel führen, könne allerdings für ein Fehlſchlagen ſeiner Bemühungen dieſer Art nicht verantwortlich gemacht werden. Je höher die Stellung des Beamten ſei, umſo weit⸗ gehender ſeien ſeine Pflichten und beſonders ſtreng der Maß⸗ 3 der Beamte auch außerdienſtlich die Dienſtkleidung rägt. Nheiniſche Weinfeſtwoche in Mainz Mainz. Gelegentlich der Reichsnährſtandsſchau in Frank⸗ furt a. M. in der Zeit vom 16. bis 24. Mai findet in Mainz eine„Rheiniſche Weinfeſtwoche“ ſtatt. Der Reichs⸗ nährſtand bringt jede Nacht 4000 Beſucher der Ausſtellung aus Platzmangel in Frankfurt a. M. nach Mainz. Dieſe Gelegenheit ſoll benutzt werden, bei dieſen Fremden für den rheiniſchen Wein zu werben. Es beteiligen ſich die Gemein⸗ den Oppenheim, Nierſtein, Nackenheim, Nie⸗ deraulheim, Hochheim, Rauental, Rüdesheim und auch die Stadt Mainz mit ihren Weingütern, alſo beſte Lagen rheinheſſiſcher und rheingauer Weine. Die Weine werden ausgeſchänkt in 2/10 Gläſern zum Mindeſtpreis von 20 Pfg., auch für die Flaſchenweine ſetzen die Gemeinden Mindeſtpreiſe feſt. Jeden Abend finden gegen eine Teil⸗ nehmergebühr von 1 Rm. die bei den Mainzer Sommer⸗ Weinmärkten ſo beliebten Weinproben ſtatt, bei denen die einzelnen Gemeinden ihre beſten Sachen zum Wettbewerb bringen. Auch für die nötige Unterhaltung iſt beſtens ge— ſorgt, ſo ſteigt ein Wettbewerb für Stimmungskapellen, ein Vergnügungspark wird eingerichtet mit Weinzelten, Brat⸗ wurſtbraterei uſw., auch die Freunde eines guen Glaſes Sekt ſollen zu ihrem Recht kommen. Tanzflächen in der Stadthalle und auf dem Adolf-Hitler-Platz ſorgen für die nötige Beſchwingung. Während der Weinfeſtwoche findet die Jahrestagung der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften Raiffeiſen innerhalb des Geländes der Weinfeſtwoche ſtatt und am letzten Tage der Reichsnährſtandsſchau beſucht die Fachſchaft Winzer des Reichsnährſtandes offiziell die Stadt Mainz. * K————ͤ—y— Aujruj zur Mufterung 1936 Durch das Wehrgeſetz vom 21. Mai 1935 und das Reichsarbeitsdienſtgeſetz vom 26. Juni 1935 iſt die allgemeine Wehrpflicht und Arbeitsdienſtpflicht eingeführt worden. Die Muſterung für den Kreis Heppenheim findet wie folgt ſtatt: Muſterung in Heppenheim in der 11., 12. und 13. Mai 1936: Montag, den 11. Mai 1936: für die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 1916 der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Die Buchſtaben A= D Dienstag, den 12. Mai 1936: für die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 1916 der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Die Buchſtaben H= R Mittwoch, den 13. Mai 1936: für die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 1916 der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Die Buchſtaben S—3 Zur Muſterung haben ſich ſämtliche männlichen Reichs⸗ angehörige zu ſtellen, welche im Jahre 1913 und 1916 geboren ſ ſterungstag wohnen oder ſich dort aufhalten. Dieſe haben an dem für ſie in Frage kommenden Mu- ſterungsort und ⸗tag zu der oben angegebenen Zeit vor dem angegebenen Muſterungslokal pünktlichſt zu erſcheinen. Wer ſeiner Geſtellungspflicht nicht oder nicht pünktlich nachkommt oder ſonſt den erlaſſenen Anordnungen zuwider⸗ handelt, hat ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Außerdem wird gegebenenfalls ſeine zwangsweiſe Vorführung durch die Polizei veranlaßt. — Der Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen. Fuhr⸗ unternehmer, die die Genehmigung von Ausflugswagen⸗, Ueberlandwagen⸗ und Mietwagenverkehr beantragt und die förmliche Genehmigung noch nicht erhalten haben, können ohne Genehmigung bis zum 31. Mai ds. Is. ihren Botrieb fort⸗ führen. Das gilt nicht für Unternehmer, die bis zunt 25. März 1936 den Antrag nicht geſtellt haben oder deren Antrag bis zum 18. März 1936 endgültig abgelehnt worden iſt. Als Tag der endgültigen Ablehnung gilt, ſoweit Beſchwerde er⸗ hoben war, das Datum des Schreibens, mit dem die Zurück⸗ weiſung der Beſchwerde dem Antragſteller mitgeteilt worden iſt, ſonſt das Datum des die Verſagung ausſprechenden Be⸗ ſchluſſes. Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter läßt weiter bekanntgeben, daß in wachſender Zahl Unternehmer in ſeinem Miniſterium vorſtellig geworden ſind, die ihre Be⸗ ſchwerden gegen Entſcheidung der Genehmigungsbehörden durch perſönliche Rückſprache bei dem Sachbearbeiter unter⸗ ſtützen wollen. Dieſe mündlichen Vorſprachen ſeien in den meiſten Fällen für die Beſucher ohne Erfolg, da die Sach⸗ bearbeiter des Miniſteriums in der Regel noch nicht im Be⸗ ſitze der erforderlichen Unterlagen ſeien und daher ſach⸗ dienſtliche Auskünfte nicht geben könnten. Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter hat ſeh daher genötigt geſehen an⸗ zuordnen, daß künftig Beſchwerdeführer in Angelegenheiten des Gelegenheitsverkehrs nur noch vorgelaſſen werden, wenn ihnen eine entſprechende ſchriftliche Mitteilung zugegangen iſt. Deutſche Meiſter im Ringen Nachdem bereits an den Oſtertagen die Entſcheidungen im Bantam⸗, Feder-, Leicht-, Welter⸗ und Schwergewicht der Deutſchen Meiſterſchaften im griechiſch-römiſchen Ring⸗ kampf in Mann he im und Mainz gefallen waren, wur⸗ den nun in Berlin auch die Meiſter im Mittel⸗ und Halb⸗ ſchwergewicht ermittelt. Wie ſtark die deutſche Ringerklaſſe im Olympiajahr iſt, geht am beſten aus der Tatſache hervor, daß es nur einem Vorjahrsmeiſter, dem Berliner Werner Seelenbinder, gelang, ſeinen Titel mit Erfolg zu verteidigen. In den einzelnen Gewichtsklaſſen ergibt ſich nach den Ber⸗ liner Titelkämpfen folgendes Bild: Bantamgewicht: Deutſcher Meiſter: Juſtin Gehring (Ludwigshafen⸗Frieſenhei em), 2. Jakob Brendel (Nürnberg), 3. Johann Herbert(Stuttgart). Federgewicht: Deutſcher Meiſter: Eduard Sperling(Dort⸗ mund), 2. Sebaſtian Hering(München), 3. Georg Weid⸗ ner(Stuttgart). Leichtgewicht: Deutſcher Meiſter: Heinrich Nettesheim (Köln), 2. Wolfgang Ehrl(München), 3. Heinz Schwartz⸗ kopf(Koblenz). Weltergewicht: Deutſcher Meiſter: Paul Gawenda (Mainz), 2. Georg Fink(Göppingen), 3. Karl Märker (Oberſtein). Mittelgewicht: Deutſcher Meiſter: Hans Schedler(Halle), 2. Laudien(Berlin), 3. Willi Lindner(Netzſchkau). Halbſchwergewicht: Deutſcher Meiſter: Werner Seelen⸗ binder(Berlin), 2. Erich Siebert(Darmſtadt), 3. Karl Ehret(Ludwigshafen). Schwergewicht: Deutſcher Meiſter: Georg Gehring (Ludwigshafen), 2. Kurt Hornfiſcher(Nürnberg), 3. Eugen Lägeler(Stuttgart). Sportvereinigung Amieitia 09 Sportprogramm für Sonntag, 26. April: 1.15 Uhr: Spiel der Jungliga gegen Erſatzliga. 3 Uhr: Freundſchafts⸗ ſpiel der Liga gegen FV. Zuffenhauſen. Die Handballer tragen in Weinheim gegen den FV. ein Pokalſpiel aus. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Wir laden die Viernheimer Sportfreunde hierzu freundl. ein. Der Vorſtand. Oberrealſchule am ind und in der vorgenannten Gemeinde am Mu⸗ Aallern Je IhrHaar mit Dr. Müllers Haarwuchs-Elixier. Fördert den Haar-Neuwuchs, besei- tigt Haarausfall, kurz, die Lebens- verslcherung für Ihr Haar! 8 Jetzt RM 1.25; 1.90: 3.35; 9.78. boden eingerieben werden. In Viernheim zu haben: Parfümerie Willi Stein Haarpt eger, Adolf Hitlerst aße Mexlit aufnahmefähig. RR n l 5 1 Arkenwader muß immer kräftig in den Haar- Für den alltäglichen Gebrauch genügen ein paar Tropfen. Nach der Haar- wäsche ist die Kopfhaut besonders Dann führt eine ausgiebige Massage mit Birken Wasser zu einer wundervollen Wir- kung. Aber man achte auf die Neue Lesen 5 Originalmarke„Dralle“ e SAS ——— 8 FTC 8 r —.... 3 8 8 Amllche Bekannimachunten Ji Betr.: Stromunterbrechun g. Statt besonderer Anzelge Wegen Prüfung der neuen Uebergabeſtation muß am g Sonntag, den 26. ds. Mts., von 10 bis 13 Uhr, die Strom⸗ belieferung unterbrochen werden. Wir machen die Strom— verbraucher hierauf aufmerkſam. 8 5 5 Viernheim, den 24. April 1936 Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerforschlichen Dejjentliche . Ratschlusse gefallen, gestern früh/ 5 Uhr meine liebe Gattin Aufforderung 0 Betr.: Verpachtung von Gemeind egrund. 5 5 ſtücken. 5 Am Montag, den 27. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, Frau Anton 12 Jebe Jnfolge zahlreicher klagen aus den werden im Sitzungsſaal des Rathauſes die noch brachliegenden Reihen der flitglieder der hieſigen Baſt— Grundſtücke an den Gemeindetannen— 10 Loſe— verpachtet. Seb. Adler wirtei ſeh 5 Viernheim, den 24. April 1936 nach kurzer schwerer Krankheit, gestärkt durch die Tröstungen einnung, ſegen wir uns gezwungen, Der Bürgermeiſter: Bechtel. der hl. Kirche im Alter von 61 Jahren zu sich in die Ewigkeit front gegen folche Dolksgenoſſen zu i 1 5 N abzurufen. nehmen, welche zu großem Drozentſatz Ulernneimer Hpedilvereln Darmstadt, Viernheim, den 25. April 1936 darauf ausgehen, den baſtwirt nicht nur 9 In tiefer Tr a um ſeinen Derdienſt, der heute beſtimmt“ e 6. m. h. k. Uernneim 1 00 e a 0 ö 1 f d einrich debe nicht groß iſt, zu bringen, ſondern zu allem Am Sonntag, den 26. April 1936, nachmittags 722 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ unſere Adelt Fütlerser eb 2 nag iner gen Sonntag nach der Andacht, hier, von noch um ſeine Speiſen U. Getränke bringt. ordentliche 8528 e ks werden deshalb alle ſäumigen 0 Generalverſammunn!n e ʒʒxkoͤosñ⸗ů⸗ ʒ x;wm 0 ſtatt, wozu unſere Mitglieder freundlichſt eingeladen werden. letztmals aufgefordert, 1 T S ord l 85 a 0 Tagesordnung T R A N 8 PA R E N 1 E ihre Schulden umgehend zu begleichen, 2 Bericht des Aufſichtsrates über das verfloſſene Ge— andernfalls dieſelben in einer jedem In- 1 ſchäftsjahr 1555. 5 1 U. E 0 85 H 18 2 4 b U. D E R nungsmitgliede zugehenden„ſchwarzen 3. Bericht über die 1935 ſtattgefundene geſetzl.— 2 1. Geſchäfts⸗ und Rechenſchaftsbericht für 1935: 4. Genehmigung der Bilanz für das Geſchäftsjahr 1935 ScHRI FTVERGO LDUNGEN liſte aufgeführt werden, welche wir an und Entlaſtung des Vorſtands und Aufſichtsrates; die Ueffentlichkeit bringen werden. 5. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinns; 6. Wahl der ausſcheidenden Vorſtands⸗ und. — REKLAMEN IN JEDER AUSFUHRUNG 5. FOMalE NSUZ ETL. ScfkIF ESTA Wirtichaftsgruppe des Baſtwirte⸗ FRANZ DE WALD und Beherbergungsgewerbes MALERMEISTER e Die Ausſcheidenden ſind wieder wählbar. d 8 Urtsgruppe VDiernheim 7. Genehmigung der Geſchäftsordnung und Dienſtvor⸗ ö ö ſchrift für den Vorſtand und Aufſichtsrat. Jochim, Urtsgruppenwalter Die Bilanz liegt für unſere Mitglieder acht Tage au— 2 mitglieder; Es ſcheiden aus vom Vorſtand: Kontrolleur Hanf; vom Aufſichtsrat: die Herren Karl Hook, Karl Schalk, Georg Herſchel und Adam Schneider. unſerem Büro zur Einſicht offen. dedam Stand, P e.— 1 E Der Vorſtand: Central Fllm-Palast Fernspr. 27* 5 4 Niehl Bugert, Hanf. Henlung! henny Porten lum wieder 2— 5. Samstag, Sonntag u. Montag Zum 1. Mai jeger-u: Solbalenkamerabjchaft ö V Krieger u: Solbatenkamerab chat 1875 Der Bompen-Schlager des danres gabe dtslleidung lar, i bell, ge. i ble, gun 1. Morgen Sonntag, den 26. April, nachmittags i n binettſtück lie Berufe in allen 5 K 5 2 7 Fe degerbune 3.30 Uhr findet im Gaſthaus z. Schützenhof unſer d 75 · 1755 1 Film. u u ſt Größen u Preislagen CCC Frühjahrsappell Viele Millionen haben ſich ſchon den KH 1 8 3 Schul- 3 0 Die past Pfennige, die ſtatt. Drei kleine Vorträge und Vierteljahres— a leleri,. ihr als KUen an futter 1 ire bericht bilden die umfangreiche Tagesordnung. 5 braucht, cönnt iht spster 05 9 Ein Teil der Feuerwehrkapelle wird durch alte 55 genung e eee ee 0„Märſche und Soldatenlieder den Appell etwas a 5 f g N unterhaltend geſtalten. Ich bitte pünktlich an⸗ Neu! 9 a pe N N 0 8 2 Zur Bauzeit empfehle ich mich den B 8 6 f Der Kameradſchaftsführer: Klee. geehrten Bauherrn im Anſchlagen guten NMuskator Etstlings- 33 von Türen u. ſ. w. mit meiner Patent- mehl und KkuEen-K Ger- F 75 pal lelca feu und Sehloss-Einstemm⸗ maschine Dee, adde. Kein Verſchwächen der Türen, ſondern I 0 Dab Stroh nur noch ſauberer Sitz der Schlöſſer. Originel. Pack P.... ᷣͤ v zu verkaufen. NB. Empfehle meine ſelbſt e riginel· pockungen schon von i łg en wurde am Donnerstag Abend Holzstrade 36 auf der Landſtraße Mannheim Viernheim Hoocks-Jauchenumpe zum Preis von 27. bis 7m Länge Chrishian Hooch= 3 Schloſſermeiſter Ludwigſtraße Unlon-Fllm-palast eee — 6 1 0 5 Berg ches Krofttutter werke mbllbdsseſcotf Hatten Wer ſtellt einen 7 5 Verloren. Schrank Abzugeben gegen hohe Belohnung in der Geſchäftsſtelle der„Volkszeitung“. koſtenlos der Gi j f Hitler⸗Jugend zur A S. ⸗Kriegsopjerverſorgung Am Sonntag, den 26. April 1936, nachmittags Meldungen nimmt 3.30 Uhr im Saale z. Deutſchen Kaiſer die Geſchäftsſtelle angeſehen und zwar mit dem größten Heiterkeits⸗ erfolg. Ss viel und ſo herzlich wurde ſchon lange nicht mehr gelacht. Niemand darf dieſes erfolgreiche Bühnenſtück, das im Film noch übertroffen wird, * verſäumen. Wer herzlich und viel lachen will, geht Samstag und Sonntag! Ein großer, fröhlicher u. heiterer Abend mit Nktor de Nowa, U. Grabiey 4* 05 bei Kamerad Mandel des Bl. entgegen. diefe Wiang 7 7 N ges dieſe Woche K 1 N N zum rach I Hin er aus im Sachs: 24 große Verjammlung e da platzen die Lachbomben, daß es nur ſo kracht, N motor- menes eichenes 8 ieder zwei der ſchönſten S b— 5 f da verlebt man wieder zwei der ſchönſten Stunden. R A der dienst Man hat etwas davon und ſpart Geld. Das Filmwerk iſt deutſches Kulturgut. Werk⸗ Hans Nnapp. Lorscherslr. Redner: Kameraden Wagner und Steindorf Schlafzimmer N; zel;. 4 jener e 3Ztür. mit Spiegel⸗ Es iſt Pflicht eines jeden Kameraden und jeder Kame eee e f z ieſer Vers 3 ſcheinen. Alle ags ab 8 Uhr, ab 9 Uhr der Hauptfilm. Sonn⸗ radenfrau zu dieſer Verſammlung zu erſcheinen. Ade Rn. 210. 06 93 4 8 1 605 3 5 g 6 9 W e ehemaligen Kriegskameraden ſind hierzu herzlichſt ein⸗ 2 Pal.-Röſte 10. tags ab 7 Uhr, ab r die 2. 0 g. ö Der O: Seelinge geladen. Der Obmann: Seelinger 2 Matratzen 35. 77 60 Sonntag Mittag„Schlzenhot Küche: Grone dugend-vorstellung„2 Morgen Sonntag 5 1 Büffet, 1 Anrichte N 1 2 m. Linol., 1 Tiſch, 15 ab 7 Ahr gutbeſetzte 2 Stühle 85.—. 8 . Ran. 3 U. 8 Brieftaubenverein. Sonntag, den 26. April, ab.!“ Janz. asi morgens 6 Uhr Einſetzen der Tauben. 7 Uhr Ab l. Haumann wozu freundlichſt einladet fahrt. Der Vorſtand mannheim A 1, 7 waldklub, Ortsgruppe Viernheim. Sonn⸗] Breiteſtraße.. . 5 Wein 5 Familie Gg. Herbert 7.. Die Kapelle Blau⸗Weiß 3 f— r 7 n i ſe Pil tag 1 Tagwanderung: Weinheim—Hirſchkopf—Juhöf] im Hauſe Pilz 5 N Zum. Freischutz“ AD um Meldlemann 22 du cg ν st uu: Lhuile Ee deine Auna. 2 g 0 e„ Adreſſe beachten! Heppenheim. Abfahrt 8.42 Uhr OE.(Sonntags- Adreſſe beachten karte Weinheim.) Männergeſangverein. Heute abend 8.30 Uhr Jeller heu- — Si 7. 0 Der N, iner Singſtunde. Der Vorſitzer. ſallsmus- Klegdoſe 8 Pflaſter) 68 Pfg. in Sängertreue Harmonie 3 1 l 0 g Apotheken u. Drogerien. Sicher z haben Am Sonntag Tonfilm— Das ſchönſte was es geben kann, ein 1 i 8 4 üer Nathaus-Drog. P. Moskopp großer Farbenfilm. Fandango in meniko La Cucaracha Krieger und Soldatenkameradſchaft 1875. SCllas- W e fan. 200 Uhr. Sonntag r. Ainderworstelung Sonntag, den 26. April, nachm. 3.30 Uhr findet im Kranke würde Wo Malle Ieh Tanz Schützenhof unſer Frühjahrsappell ſtatt. Vollzähliges[mir dankbar ſein, und pünktliches Antreten wird erwartet. Kyffhäuſer⸗fahs er wie viele bei Bedarf gut u. zu äußerſten ö anzug. Der Kameradſchaftsführer: Klee. ſeiner Leidensge⸗ Preiſen? 1 Turnverein von 1893. Fußball: Sonntag Freund⸗. ſchaftsſpiele gegen Sportklub Neckarſtadt. 1. Mſchft. Schmerzen be 10.30 Uhr, Abfahrt 9.30 Uhr, 2. Mſchft. 9 Uhr, 0 5. freit wird. Meine Abfahrt 8 Uhr ab Drehſcheibe, alles per Rad. Auskunft koſtet Die Leitung. 0 N und verpflichtet Abtlg. Handball: 1. Aten 1 1 e zu nichts. Käfertal. Abfahrt 8,45 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. l Sämtliche 5 der 1. und 2. M. ſowie B⸗Jug. Max felssner, treten morgen vormittag zum leichtathletiſchen Trai— Berlin-Halen- ning an. In anbetracht der bevorſtehenden Ortsmeiſter⸗ S6 106 d ſchaften iſt das Erſcheinen eines jeden Sportlers un⸗ Pharmaz bedingt notwendig. Beginn 9.30 Uhr. Erzeugniſſe Die Leitung. 3 Es ladet zum Beſuche freundlichſt ein ee 5 2 8 de Die e. 5 Senor eiß. 5 1 5 Familie P. Jochi aasee e, e Zum safiladen ehulung fürs Büro bieten meine bewährten ahres- u. Halb- jahres- Lehrgänge. Schnelltördernder Privat- Unterricht bei mähigem Honorar. Höhere und Privafe und Schlaraffia⸗Matratzen f Morgen Sonntag Bettfedern—— Daunenköper. Bezirksvertreter 175 ab 7 Uhr e e dewelaler Jig lerne 1 Handelsschule ettumrandungen-Bettvorlagen E epn anz Läufer—Galerieleiſten— Chaiſe⸗ 0. 0 5 112 Es ladet höfl. ein longues-Couchs-Stahlmatratzen Bensheim a. d. B eigener Fabrikation und ſämtliche Adolf Hitlerſtr 2 4 9 s Frau Träger Ww. Mannheim 0 7, 25 deim Universum Kapelle Hanf Sattlerartikel l „„ igen dus N ie leſigen A eee gen noſſen N prcgentg ait nicht nut ue beſtim Nin . bett 8 end enz Alem wüntedn ting. . zu 5 * 1 begleichen, r den zy chwotzn ache wit an erden. L werbes tim Walter . abe 5 Nummer 17 26. April 1936 Fedtucl, cles Dosfgngẽ,ẽ! K. Neubert. Stadt zu meinem Fri⸗ ſeur gehe, bin ich nervös, ungeduldig. Ich erwarte, daß ich ſofort bedient und in Rekordzeit dabei aber gründlich— raſiert werde. Ich verfolge dabei das Auf⸗ rücken der Uhrzeiger leidenſchaftlich wie ein Pferderennen. Wenn ich warten muß, be⸗ ginne ich nach einer Minute, mit den Fuß⸗ ſpitzen zu trommeln, nach vier Minuten greife ich nach Hut und Mantel und ſtürze auf die Straße. Wenn ich im Dorf zu meinem Friſeur gehe, freue ich mich, daß noch ein paar Kun⸗ den daſitzen. Ich blicke auf die Uhr, ohne unruhig zu werden. Nein, ich blicke über⸗ haupt nicht auf die Uhr. Ich ſitze im Seſſel wie im Café oder im Theater und betrachte die Notwendigkeit des Raſierens als eine angenehme und nützliche Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen. An Sonnabenden iſt auch hier Hochbe⸗ trieb. In der Stadt würde ich mit einem Schreckensruf ſofort wieder die Tür zu⸗ ſchlagen und es vorziehen, mich ſelber zu raſieren. Der Laden iſt voll. Die Frau Meiſterin hat ſchon Küchenſtühle herbeige— ſchafft. Der eiſerne Ofen glüht. Und eben ſagt ein junger, breitſchultriger Burſche, der Holzpantoffeln an den Füßen trägt, ſeelen⸗ ruhig, während er ſich in den Stuhl ſetzt: „Haare ſchneiden!“ Niemand proteſtiert. Niemand ſpringt auf und verläßt den Raum, weil er nicht warten kann oder will. Sie können warten. So warten ſie auch auf Regen für ihre Wieſen und Acker, ſo warten ſie auf Sonne für ihre Saaten. Sie erzählen ſich indeſſen ruhig von ihrer Arbeit, wiſſen kleine Neuigkeiten und lachen über ein Scherzwort. Ruhe kann man lernen. Sie haben die Ruhe gelernt hinter den Eggen und Walzen auf ihren ſich bis zu den Wäl⸗ dern ausdehnenden Ackern. Erde dieſer Acker klebt manchmal noch an ihren Stiefeln, wie ſie hier ſitzen und warten, bis ſie an der Reihe ſind. Ihre Arbeit iſt getan. Den Pferden iſt das Futter geſchüttet. Morgen kann man etwas länger ſchlafen. Morgen iſt Sonn⸗ tag! Und ſie genießen die Vorfreude in dieſer Stunde beim Barbier, die zum Wochenende gehört wie der Kirchgang zum Sonntag. Noch um neun Uhr abends kommen ſie aus ihren Stuben und Ställen. Manchmal geht es nicht eher. Der Meiſter murrt nicht. Niemand murrt hier. Auch wenn ſie keinen Platz finden und ſtehen müſſen. Manchmal geht ein Burſche hinaus, bleibt draußen vor der Tür, flüſtert im Dunkeln mit einem Mädchen, das vorbeikommt, und man ruft ihn, wenn er an der Reihe iſt. Dann nimmt ihm der Meiſter lächelnd ein langes blondes Haar vom Rock Der Mond ſteht hell über dem Dorf, wenn der letzte Kunde den Laden verläßt, und aus der Küche riecht es nach Bratkar⸗ toffeln, die für den hungrigen Meiſter auf dem Herd ſtehen. An den Vormittagen iſt es dafür recht ſtill im Barbierladen. Mit Abſicht verlege ich meine Beſuche in dieſe Zeit, in der man den Meiſter am beſten kennenlernt. Er pflegt ſich die Hände zu reiben, wenn er mich ſieht, als würde er mich in Gedanken bereits ein⸗ ſeifen. Vorhin hat er ſchläfrig in der Ecke geſeſſen, das Kreisblatt durchblättert und gegähnt. Jetzt rennt er geſchäftig hin und her. Holt das warme Waſſer vom Ofen, ſeift mich ein. Ich blicke auf die Uhr, es iſt halb zehn. Ich habe Zeit. In der Stadt— Von R. Wenn ich in der Photo: Grimm(Photo-Expreß)— M. E. 2 25 92 —— 4 I. 2 92 25 95 32 Fre 2 8 e. e r nein, ich denke nicht an die Stadt. Ich fahre erſt übermorgen zurück. Jetzt ſitze ich bei Hermann Lindner und laſſe mich raſieren. Dabei erfahre ich von einem Todesfall, von einer Kindtaufe im Nachbardorf, von einem Kurzſchluß, der ſich neulich im Gehöft eines Landwirts ereignet und zum Brand geführt hatte, der glücklicherweiſe raſch gelöſcht wer⸗ konnte. erzählt er mir den Schließlich kummervoll, daß ſeine Ziege ſeit geſtern die Futteraufnahme verweigerte und wohl krank ſein müſſe. Was wiſſen wir von der Bedeutung, die eine Ziege für einen kleinen ländlichen Haushalt beſitzen kann? Was dem Ritter⸗ gutsbeſitzer zehn Kühe, iſt Hermann Lind⸗ ner ſeine Ziege. Während er noch das Meſſer abzieht, kommt die Frau in den Laden. Sie müſſe in die Mühle, ſagt ſie, verlegen lächelnd, da möchte Lindner doch hin und wieder nach dem Kleinen ſehen, falls er etwas unruhig werden ſollte. Er möchte doch dann die Milch fertigmachen. Es ſteht alles bereit. Lindner hat mich gerade zum zweiten⸗ mal eingeſeift, um gegen den Strich zu raſieren, als nebenan das Kleine zu ſchreien beginnt. Mit einer Entſchuldigung läuft er ſchnell hinüber. Er iſt vernarrt in ſein Einziges. Ich ſitze eingeſeift auf dem Stuhl. Endlich verſtummt das Schreien. Sicher hat er die Milch gewärmt und dem Kinde gegeben. Lindner kommt zurück, aber er bringt den Kinderwagen mit. haben doch nichts dagegen?“ fragt er. Ein vom Schlaf erfriſchtes, niedliches Kindergeſicht lugt aus den Kiſſen. Jetzt ballt Lindners Jüngſter die kleine, roſige Fauſt und ſteckt den Daumen in das Münd⸗ chen. Ich blinzele mit den Augen, um den Kleinen zum Lachen zu bringen, aber da ſagt Lindner gerade:„Bitte ſehr!“ und ich muß den Kopf auf die andere Seite drehen. Jetzt kann ich Lindners Meiſterbrief an der Wand betrachten und ſeinen größten Stolz — neben dem Kleinen—, das Bild, das „Sie ihn als Kriegsfreiwilligen zeigt. Eine Gruppenaufnahme. Um zehn Uhr bin ich raſiert. Da der Meiſter ſich plötzlich an die kranke Ziege er⸗ innert, begleite ich ihn in den Stall. Lindner ſieht, ſchlägt die Hände zuſammen, ruft:„Sie frißt! Gott ſei Dank! Sie frißt!“ Ich habe das Gefühl, daß er mich um— armen könnte. Und ich, wenn ich von ihm gegangen bin und wieder in der Stadt weile und ein Gehetzter bin unter Gehetzten, ich habe dann manchmal das Gefühl, daß es Zeit wäre, mich wieder einmal im Dorf raſieren zu laſſen Velen cle gante gau Einſt wohnten wir in der großen Stadt in einem der rieſigen Miethäuſer. Viele Menſchen wohnten mit uns dort. Wie wir, gingen ſie tagtäglich ihrer gewohnten Be⸗ ſchäftigung nach. Jahrelang wohnten wir dort. Mit uns die anderen. Wir gingen aneinander vorüber. Kaum, daß wir uns ſahen, viel weniger, daß wir uns grüßten. Wir waren uns ſo fremd, wie einſame Menſchen nur fremd ſein können. Viel⸗ leicht, daß die eine oder andere Frau im Hauſe einen Anknüpfungspunkt gefunden hatte, der zu einem Schwätzchen reichte, aber das ſchuf keine Brücken zwiſchen den Men⸗ ſchen, kein gemeinſames Band, half nur die Neugierde befriedigen, ohne die Menſchen zu erfüllen. Nichts wußten wir von den anderen. Wie ſie hießen, das hatte man in den Jahren erfahren, vielleicht auch, welchen Beruf dieſer oder jener Mann ausübte. An wir wußten es nicht, weil wir das Bedürfnis hatten, uns näherzukommen und uns nähergekommen waren, ſondern weil es wie ein Gerücht durch das Haus ge— ſchlichen war. Wir ſahen uns vielleicht an Sonntagen oder an Sonnabenden, wenn die Familien auf den Balkonen ſaßen, abge⸗ ſchloſſen und ängſtlich darum beſorgt, nicht geſehen zu werden. Vom freudigen Er⸗ eignis hörten wir durch das Gerücht, vom traurigen nicht auf anderen Wegen. Jahrelang wohnten wir in dieſem Hauſe, und wir waren den Menſchen ſo fremd geblieben wie uns die Menſchen. Und dann kauften wir ein Häuschen in einer Siedlung. Ein kleines Häuschen mit einem großen Garten. Rechts von uns ſiedelte ſich ein Werkmeiſter an, links ein Poſtſchaffner. Der Nachbar über die Straße arbeitet in der Fabrik, der andere iſt Ange⸗ ſtellter in einem Büro— wir kannten ſie bald alle und ſie kannten uns. Weder waren ſie neugierig noch hatten wir das Verlangen, unſere perſönlichen Verhältniſſe vor jedermann auszubreiten; aber ſchon nach kurzer Zeit, kaum daß die erſten Häuſer bezogen und die Gärten in Pflege genom⸗ men worden waren, da fanden wir alle den Weg zueinander. Über den Gartenzaun führte dieſer Weg. Wir wußten uns in irgendeiner Sache keinen Rat. Das hatte wohl der Nachbar Poſtſchaffner beobachtet. Einige Tage lang— wir merkten es— ſah er aus der Entfernung zu, und wahr⸗ ſcheinlich wurde es ihm ſchwer, ſich uns zu nähern. Dann trat er an den Gartenzaun, und nach einer Pauſe, in der er vielleicht Mut ſchöpfte, hörten wir den Ruf:„Herr Nachbar Mit bieſem Ruf fing unſere Bekannt⸗ ſchaft und die Bekanntſchaft der Siedler untereinander an. Wie oft ſtehen wir heute am Gartenzaun. Was unſere Herzen be— wegt, breiten wir vor unſeren Freunden aus, und wir fühlen, wie ſie mit uns er⸗ leben, ſich mit uns freuen und mit uns leiden. Brauchen wir einen Rat, dann holen wir ihn uns am Gartenzaun, und wir geben dort unſeren Rat, wenn er er⸗ wünſcht iſt. Jeder findet Zeit für den anderen. Niemand haſtet morgens und abends vorbei, ohne freundlich guten Tag zu wünſchen und Zeit für Rede und Gegen⸗ rede zu finden. Alle unſere Nachbarn wohnten in einem der großen Miethäuſer, wo man keinen Menſchen kannte und kennen wollte. Jetzt ſind wir alle eine große Gemeinſchaft ge⸗ worden. Uns verbindet der eigene kleine Beſitz, uns verbindet der Boden, den wir alle gleich ſorgfältig pflegen und lieben. Wir ſind nicht etwa geſchwätzig geworden, ſondern jeder wahrt einen Abſtand, ohne daß er gebeten werden muß. Aber wir alle haben unſere Herzen geöffnet für den an⸗ deren, den Volksgenoſſen. Eva Schwandt. litauieu weedeu lyielliclleit Der Techniker verwandelt das Geſicht der Erdl Dämme und Kanäle ſchaffen fruchtbares Land/ Naturkräfte werden dem Menſchen dienſtbar Alles, was das menſchliche Hirn er⸗ biete fruchtbar und bewohnbar werden. ſinnen kann, läßt ſich in die Tat umſetzen. Ein Zukunftstraum? Spätere Generatio— Man muß der Menſchheit nur Zeit laſſen. nen werden die Antwort geben. Es ſind noch keine hundert Jahre her, als der Menſch begann, die Oberfläche des Stauwerken, Rieſentalſperren Deutſchland hat mit der Anlage von und Ent⸗ heimatlichen Planeten umzugeſtalten, die wäſſerungen Vorbildliches geleiſtet. In Schale des großen Apfels mit Kanälen zu durch⸗ durchſchneiden, mit Tunnels zu Südamerika, am Rio Negro in Uruguay, entſteht nach deutſchen Plänen in Verbin⸗ baut und beſiedelt werden können. Italien trocknete die Pontiniſchen Sümpfe aus. Wo in Deutſchland Waſſer und Moor waren, wachſen Siedlungen empor, breiten ſich Getreidefelder aus. Hermann Sörgel will im Mittelmeer durch die Sen— kung des Waſſerſpiegels(At— lantropa-Projekt) das gleiche erreichen. Bei Gibraltar ſoll ein Staudamm mit Rieſen⸗ kraftwerk den weſentlichen Zufluß ins Mittelmeer ab— riegeln, deſſen Spiegel ſich alsdann durch Verdunſtung jährlich um 1,60 Meter ſenken müßte. Kilometerbreite Flä— chen würden aus dem Meere auftauchen, 160 Millionen Pferdeſtärke nutzbarer Kraft durch den Staudamm Gibral— tar gewonnen werden. Doch die Schwierigkeiten bei die— ſem Projekt ſcheinen unüber— windbar. Es ſind die un überſehbaren klimatiſchen Ver— änderungen, die eine ſtarke Die Moore Deutſchlands werden trockengelegt. Senkung des Meeresſpiegels hervorrufen nes Klima dem Golfſtrom verdankt, würde würden. Was geſchieht mit den Häfen, die das eine Wetterkataſtrophe bedeuten, heiße, dann durch weite Landſtrecken vom Meere kurze Sommer, ſibiriſche Winter— das Der Staudamm von Aſſuan machte das ganze Nilgebiet fruchtbar. löchern, durch Talſperren und Staudämme die Landkarte zu verändern. Der Suez⸗ kanal, die Durchſtechung des Korinthiſchen Iſthmus, die Verbindung zwiſchen Nord⸗ und Oſtſee, der Panamakanal, der Mittel- landkanal zwiſchen Weſer und Elbe ſind Markſteine der Geſchichte geologiſcher Ein— griffe, aber vielleicht erſt Anfänge. Wie ſich der einzelne ſeine Wohnung zweckmäßig einrichtet, ſo wird die Menſch⸗ heit den rotierenden Klumpen, auf dem ſie lebt, ſo geſtalten, wie ſie ihn gebraucht, um Verkehrswege, neue Rohſtoffquellen, wei— teren Lebensraum und vermehrte Nahrung zu ſchaffen. Der Kampf gilt vor allem der Wüſte. Der Staudamm von Aſſuan, eine der größten Talſperren der Welt, war der erſte Sieg der Technik über die Wüſte. Bei Gebel⸗Aulia und am Albertſee entſtehen weitere Stauanlagen, die Stück für Stück den Wüſtenboden in anbaufähiges Land verwandeln werden. Es wimmelt von Pro⸗ jekten um die Sahara, um ihre Urbar— machung. Hermann Sörgel gab das Stich⸗ wort vom Saharameer. Einige Durchſtiche vom Mittelmeer zur Lybiſchen Wüſte oder zur Oaſe Siwa, und das Waſſer ergießt ſich in alle unter dem Meeresſpiegel liegen— den Teile, während die hochragenden Ge— KW Die Pontiniſchen Sümpfe, einſt unfruchtbare Fieberlöcher, heute fruchtbare Felder. dung mit einem Kraftwerk der größte künſt— liche See, der faſt dreimal den Umfang des Bodenſees übertrifft. An der Grenze zwiſchen den nordamerikaniſchen Staaten Arizona und Nevada iſt der Boulderdamm emporgewachſen, deſſen Rie— ſenſtaumauer die Hochwaſſer des Colorado regulieren ſoll, im Staate Waſhington wird der große Couledamm mit ſeiner 83 Meter hohen Stau— mauer gebaut. Auf allen Kontinenten greift die Hand des Technikers ein, verändert die Waſſerläufe, die Adern des Erdballs und damit die Oberflächengeſtaltung. Dazu gehören auch die großen Landentwäſſerungs-Arbeiten der Gegenwart und Zukunft. Seit Friedrich dem Gro⸗ ßen, der den Oderbruch kul⸗ tivieren ließ und damit die der Nord- und Oſtſee. Durch Deiche und Dämme ſoll das und Oſtfrieſiſchen Rieſige Mauern mußten für den Boulderdamm errichtet werden Photo(5): Scherl Bilderdienſt— M erſte ſyſtematiſche Entwäſſe⸗ abgetrennt liegen, was rung durchführte, ſind in Flüſſen, die zu waſſerloſen Rinnen aus⸗ Deutſchland rieſenhafte Flä⸗ laufen werden? Das Grundwaſſer würde chen brachliegenden Gelän⸗ verſickern und das Land in eine des entwäſſert worden. Es verwandeln. Eingriffe in die geologiſche gibt noch ein Projekt, den Geſtaltung haben ihre Grenzen und ihre deutſchen Boden nach Nor— Gefahren. den zu erweitern auf Koſten Erdkugel ausbalanciert. Greift der Menſch in dieſes Gleichgewicht, ſo ſind die Folgen unüberſehbax. Die Meeresſtrömungen vor Jahrhunderten und Jahr⸗ nicht durch Jufall entſtanden. tauſenden verſunkene Land hung, Waſſerlauf, zwiſchen den Nordfrieſiſchen in gemeinſamer Wirkun Inſeln ſtimmt. — Ende unſerer Bodenkultur. Unmögliches wird die Technik der Zu⸗ kunft möglich machen. Wo aber das Un⸗ mögliche den Naturgeſetzen widerſpricht, wo es ſich um das Gleichgewicht der Erde handelt, erhebt ſich die Grenze für den vorwärtsſtürmenden Menſchengeiſt. Seine Aufgaben liegen auf anderen nutzbringen⸗ den Gebieten. Wir ſtehen am Anfang einer Beherrſchung und Ausbeute der Natur⸗ kräfte. Erſt ein Vulkankraftwerk zählt der Erdball, eine Kraftquelle, die Erdwärme in nutzbare Elektrizität umſetzt. Warum auch nicht die innere Hitze unſeres Erd⸗ balls ausnutzen? Das Kraftwerk Larda⸗ rello(Italien) wurde 1916 erbaut, leiſtet 12 000 Kilowatt und verſorgt fünf Städte mit elektriſcher Energie. Der heiße Dampf wird durch Röhren aufgefangen, die 120 Meter tief in den Erdboden reichen. Da der Dampfdruck gleichmäßig bleibt und auch die Ergiebigkeit der Dampfquellen, iſt es ſomit ein Perpetuum mobile an Energie. Unausgenutzt liegen Flut und Ebbe der e ee Als der Damm vor der Zuiderſee geſchloſſen wurde. hatte Holland eine Provinz gewonnen. wird aus den In Jahrmillionen hat ſich die Luftſtrömungen g die Richtung be⸗ Wir hören von Projekten, die ſich wiedergewonnen werden. Der damit beſchäftigen, den Lauf der Meeres Anfang iſt bereits gemacht ſtrömungen zu verlegen. Im Atlantik ſoll worden mit den großzügigen der Golfſtrom, deſſen Heimat der Golf von Landgewinnungsarbeiten an Mexiko iſt, durch mächtige Sperrdämme ab⸗ der ſchleswig⸗ holſteiniſchen gelenkt werden, um mit ſeinem warmen Küſte. Ein Gegenſtück zur Waſſer die oſtamerikaniſch⸗kanadiſche Küſte Trockenlegung der Zuiderſee. zu beſpülen und den rieſenhaften Eisklum⸗ Ganze Provinzen würden pen Grönland zum Abſchmelzen zu brin⸗ aus dem Meere ſteigen, be- gen. Für Weſteuropa, das ſein ausgegliche⸗ Meere. Zwei große Projekte ſcheinen bald Wirklichkeit zu werden: das Flutwerk an der Mündung des Severn bei Briſtol und das Flutwerk an der nordamerikaniſchen Küſte bei Eaſtport im Staate Maine. Die während der Flut in die Mündung des Severn einſtrömende Waſſermenge, die auf 500 Millionen Kubikmeter Waſſer geſchätzt wird, ſoll durch einen gewaltigen Stau⸗ damm aufgefangen werden. Nach Eintritt der Ebbe ſtrömt das aufgefangene Waſſer durch Turbinen ins Meer zurück, bis ſich der innere und äußere Waſſerſpiegel wie⸗ der ausgeglichen haben. Da der Unter⸗ ſchied der Waſſerhöhen zwiſchen Ebbe und Flut bis elf Meter beträgt, alſo ein ge⸗ nügend ſtarkes Gefälle vorhanden iſt, hofft man, in den ſieben Stunden, die die Tur⸗ binen täglich arbeiten, eine Energie von 10 Millionen Kilowattſtunden zu gewinnen. Viel hat der moderne Menſch bereits geleiſtet, aber er hat erſt einen Anfang ge⸗ macht, einen beſcheidenen Anfang. C auch fahre berſol Ein ſchim Reede tönen das ö des Engle 1 zurüc fahre Der gef lich Wa Lon legu ſaht zu l und den nach vor. it unter ſümm N Walg N. 5 Tate Nen. 5 wiede Vorſte ze 0 Zu⸗ Un⸗ cht, Ne den ine net r der (7. Fortſetzung und Schluß.) Der Mann, der über den Nordpol fahren wollie Henry Hudſons tragiſche Abenteuer. Einen neuen Weg nach Indien zu finden, das war das große Ziel aller Seefahrer, die nicht auf den hollän⸗ diſchen oder portugieſiſchen Routen fahren durften. Es gab ſcheinbar nur eine Möglichkeit: nördlich von Amerika hinweg. Ganze Flotten ſind auf der Suche nach dieſer Durchfahrt zerſchellt. Durch Verbrecherhand fand auch Henry Hudſon dabei den Tod. Ein mutiger See⸗ fahrer, ein vortrefflicher Geograph, ein vom Schickſal verfolgter Menſch— das war das Leben Hudſons. Ein ſenſationeller Beſchluß Da mußte etwas geſchehen. Die Gewürzkrämer ſchimpften auf die Großhändler, die jammerten den Reedern die Ohren voll, dieſe ſchimpften mit den Kapi⸗ tänen und die Kapitäne mit ihren Mannſchaften. das änderte alles nichts an der Tatſache, daß im Jahre des Heils 1606 die Holländer und die Portugieſen den Engländern wieder zwei gute Märkte abgejagt hatten. Man mußte eben ſchneller nach Indien kommen und zurück, man mußte einen Weg ſuchen, auf dem Kauf⸗ fahrer nicht von den Blockadeſchiffen gekapert würden. Der Wirtſchaftskrieg konnte nur ſo zu einem guten Ende geführt werden, daß man Reibungen vermied. Leicht geſagt, ſchnellerer Weg nach Indien. Süd⸗ lich von Afrika hinweg, ſüdlich von Amerika hindurch. Was blieb da noch? Eis im Norden, nichts als Eis. Aber da platzte in eine Reederverſammlung in London im Frühjahr 1607 ein Phantaſt mit der Über⸗ legung, daß man doch einfach immer nach Norden zu fahren brauche, über den Nordpol hinweg, um in Indien zu landen.. Und— dieſe Idee wurde aufgegriffen und zum Gegenſtand eines Beſchluſſes gemacht— über den Nordpol hinweg nach Indien zu fahren. Erſt heute, nach den Forſchungen Byrds, Amundſens, Nanſens und des ſoeben verſtorbenen Rasmuſſen wiſſen wir, daß am Nordpol kein Land, ſondern nur Waſſer oder Eis iſt. Der Phantaſt hatte alſo gar nicht ſo unrecht, aber der Weg war mit den damaligen Mitteln unmöglich. Henry Hudſon ſagt zu Aber wer ſollte die Fahrt über den Nordpol ver⸗ ſuchen? Der Kapitän mußte ſchon etwas von der See— fahrt verſtehen. Da ſprach einer der Reeder von einem gewiſſen Hudſon, der zur Zeit mit Meſſungen über die Abweichungen der Magnetnadeln beſchäftigt ſei. Ein wenig ſonderbar und vielleicht zu wiſſenſchaftlich, aber ein guter Seefahrer. Und ſchließlich kam es ja nur dar⸗ auf an, daß einer den Weg fand. Am 1. Mai 1607 ſchwamm er ſchon von Graveſand aus gen Norden. Seine Idee war, erſt mit leichter weſt⸗ licher Fahrt nach Grönland zu kommen und dann an der Küſte Grönlands entlang nach Norden zu reiſen. Bis zum 81. Grad drang er vor. Eine ſenſationelle Leiſtung. Aber dann war der Weg verbarrikadiert mit Eis. Hudſon mußte zurückkehren. Nein, ſo ging es nicht, die Fahrt über den Nordpol hatte ſich ſchon als Unmöglichkeit er⸗ wieſen. Aber— nördlich von Amerika und nördlich von Rußland mußten ſich Seewege auftun laſſen. Reportage über Seejungfern Sein verzweifelter Verſuch, an Nowoja Semlja vor⸗ bei die Weſt⸗Oſt⸗Paſſage zu finden, wäre nicht ſo ſehr der Erwähnung wert, wenn nicht von dieſer Fahrt die erſte Reportage über Meerjungfern vorläge. Gerade in dieſen Tagen, wo man von der Seeſchlange in Loch Neß in Schottland ſo ernſthaft berichtet, wollen wir dieſen rätſel⸗ haften Bericht nicht übergehen. Es war am 15. Juni des Jahres 1608. Man war in den Mittſommer geraten auf der Rückfahrt von Nowoja Semlja. Auf Deck hatten zwei Seeleute die Wache. Auf einmal erhoben ſie ein großes Geſchrei. Als die Kame— raden ſchlaftrunken an Deck kamen, berichteten ſie ihnen, eben ſei eine Seejungfer ganz nahe beim Schiff auf— getaucht. Eine ſchöne, eine ſehr ſchöne Frau. Sie habe aufrecht in den Fluten geſtanden und zu ihnen herüber— geſtarrt. Blendend weiße Haut vom Nabel ab aufwärts, langes, ſchwarzes Haar, das über den Rücken hernieder— wallte. Als eine Woge die Meerjungfer jedoch wegſpülte und die Rufe der Matroſen ſie erſchreckten, ſei die Jungfer untergetaucht. Und da hätten ſie denn geſehen, daß die Jungfer ſtatt eines richtigen Unterkörpers einen großen Schwanz gehabt habe, ſo wie der eines Meerſchweines Aus der Folgezeit liegen noch ſechs weitere Berichte vor. Und es hieße die Kenntnis des Unterſchiedes zwiſchen Weib und Wal auch bei einem rauhen Seemann unterſchätzen, wenn man der Erklärung Hudſons zu— ſtimmen wollte, daß die Matroſen vielleicht eine beſtimmte Walart für eine Meerjungfer gehalten hätten. Aber was nun an den Seejungfern Wirkliches daran war, das iſt rätſelvoll wie die Seeſchlange in Loch Neß. Wenn der Hekla Feuer ſpeit Einmal in holländiſchem, aber im nächſten Jahr wieder in engliſchem Dienſt, verſuchte Hudſon einen neuen Vorſtoß, um diesmal nördlich von Amerika zum Stillen Ozean durchzudringen. Aber dieſe Fahrt ſtand, wie die Seeleute meinten, unter einem böſen Omen. Denn als ſie Island paſſierten, war der heute erloſchene Vulkan Aber Hekla in voller Tätigkeit. Glühendes, flüſſiges Feuer ſtürzte ins Meer. Beinahe wäre hier ſchon eine Rebellion ausgebrochen, die Hudſon zur Heimkehr gezwungen hätte. Henry Hudſon ließ die Fahrt eiligſt ſortſetzen, ſchon um die Jahreszeit auszunutzen. Er fand auch eine Straße, die man ſpäter nach ihm Hudſon-Straße nannte. Und er entdeckte auch ein„Meer“ bei dieſen Anblick und ſcheinbaren Endloſigkeit er auf die Knie niederſank und meinte, er habe den Weg zum Stillen Ozean wirklich ge⸗ funden und dieſer Ozean ſei der mit Unrecht„ſtill“ ge⸗ nannte. Heute nennen wir dieſe Bucht die Hudſonbai. Eine wichtige Bucht, aber nicht der Stille Ozean.. Der Irrtum wurde Hudſon zum Verhängnis. Er kehrte nämlich beim Herannahen des Herbſtes nicht heim, ſondern fuhr ſüdlich, in der Annahme, an der Weſtküſte Amerikas dem Aquator entgegenzuſegeln. Als er ſeinen Irrtum erkannte, war es ſchon zu ſpät. Man ſaß im Eiſe feſt. Die Mannſchaft fluchte auf Hudſon, jagte den Winter über Rebhühner, mußte aber ſpäter mit Moos und Fröſchen vorliebnehmen. Die Eingeborenen verhielten ſich zurückhaltend. Sie brannten die Hütten nieder, wenn die Weißen herannahten und ſchleppten alle Lebensmittel von dannen. So kam man allmählich ans Hungern. Rebellen an Bord Man ſagte, der Kapitän halte die Lebensmittel zurück. Ein junger Ire, Henry Green, war Wortführer der Rebellen, die ſich zuſammentaten und die Aufteilung der Lebensmittel verlangten. Hudſon beging den Fehler, nach⸗ zugeben. In ſechs Tagen hatten die Leute alles auf⸗ gegeſſen, was für zwei Monate noch reichen ſollte. Und dann?— war natürlich wieder Hudſon ſchuld, daß es nichts mehr zu eſſen gab. Am 21. Juni 1611 überfiel man Hudſon und vier ſeiner ihm treu ergebenen Leute. Ferner gab man ihm alle Kranken in das Boot, in das man den gefeſſelten Hudſon warf. Einen Sack Mehl und eine Flinte und einen kleinen Beutel Pulver, das war alles, was man Hudſon mitgab auf dieſer Fahrt, die ſeine letzte ſein ſollte. Man hat nie mehr etwas von Hudſon und ſeinen Leidensgefährten gehört. Sie dürften ſich, wenn ſie Glück hatten, zu einer Küſte durchgeſchlagen und ein paar Monate oder ſelbſt Jahre kümmerlich vegetiert haben, ehe ſie der Tod erlöſte. Die Hilfsexpeditionen, die man ſpäter nach ihm aus⸗ ſandte, kehrten ohne Ergebnis zurück. Das Ende der Meuterer Green ſpielte Kapitän, ſchikanierte die Mannſchaften, unternahm Streifzüge zur Küſte und verſuchte hier mit Waffengewalt von den Indianern Lebensmittel zu er⸗ halten. Man ging erſt auf ſeine Anfragen ein, iſolierte ihn dann aber mit einigen ſeiner Kumpane und erſchlug ihn. In einer Gerichtsverhandlung, die man ſpäter in London gegen die Reſte der Beſatzung anſtrengte, wurden die Tatbeſtände geklärt. Aber Hudſon blieb trotz allem verſchollen. Die von ihm entdeckte Bai und die Hudſon⸗ Straße ſind ſeine Denkmäler. Schon im Jahre 1669 gab es, gegründet vom Pfalz⸗ grafen Rupert, eine„Geſellſchaft engliſcher nach der Hudſonbai handelnder Abenteurer“, die mit königlichen Freibriefen das Pelzgeſchäft ganz groß aufzog. b Nein, den Weg über den Nordpol, den wir erſt mit dem Flugzeug und dem Luftſchiff wagen konnten, fand Hudſon nicht. Aber er enträtſelte einen großen Teil der Küſte Nordamerikas, der Buchten und Engen. 5 Geſtützt auf ſeine Entdeckungen, die ſich gerade in der unglücklichſten Zeit ſeines Lebens häuften, konnte man ſpäter die Inſelwelten des amerikaniſchen Nordens durch⸗ forſchen. So war Hudſon Pfadfinder, wo nie vor ihm ein Weißer die Meere befuhr. — Ende.— wald, Feld dud ſleide Tiere als Verkehrshindernis fauchend brauſen die Flugzeuge den Ather und tragen den bisher erd⸗ Menſchen Nicht mehr alleiniger Herrſcher iſt der durch Herr jetzt wohl bei der dritten Molle ſeinen Skat driſcht.— Lotteken wird immer unruhiger, und plötzlich, niemand hatte es dem ergrauten Pferdeweſen zu⸗ getraut, hat der Gaul ſich losgeriſſen. durch luftige Fröſche auf der Hochzeitsreiſe— Heu- gebundenen ſchrecken gegen Flugzeug. Höhen. Von einer eigenartigen Verkehrs- ſtörung berichten engliſche Zeitungen. Auf einer Landſtraße von Exton eine Schlange von hundert Autos, um einen Zug von Fröſchen den Weg kreuzen zu laſſen. Die Tiere, viele Tauſende an der Zahl, waren aus ihrem Winterſchlaf erwacht und ſuchten unter lautem Quak⸗-quak gemeinſam die Rich⸗ tung aus den ſumpfigen Wieſen dies⸗ ſeits der Landſtraße nach den jenſeits gelegenen Teichen, um hier ihre Laich— geſchäfte zu erledigen. In die ſchlüpfrige Maſſe hineipzufahren, wäre gewagt ge— weſen, alſo gaben die Autos nach und warteten ab. Es iſt überhaupt keineswegs ſo ſelten, daß Tiere den Verkehr hindern. Der „Heerwurm“ eine oft Hunderte von Metern lange Gemeinſchaft von Raupen, bildet ſogar für Eiſenbahnen ein un⸗ überwindliches Hindernis. Wenn dieſe zahlloſen, eng aneinandergedrängten Tierchen den Bahndamm überqueren, hält die Lokomotive an; denn käme ſie mit ihren Rädern in die Maſſe der Rau⸗ pen, ſo würden Räder und Geleiſe der- art mit Fett eingeſchmiert werden, daß an ein Fortkommen überhaupt nicht zu denken wäre. Ja, auch das allmächtige Flugzeug kann es mit den Tieren als Verkehrsſtörung zu tun bekommen. Ein ſolch ſeltſames Erlebnis, das leicht zu einer ſchweren Kataſtrophe hätte führen können, paſſierte dem franzö⸗ ſiſchen Poſtflugzeug, das die Verbindung zwiſchen Caſablanca und Dake vermit⸗ telte. Kurz hinter Agadir geriet das Flugzeug plötzlich in eine dichte Wolke, die ſich als einer jener rieſigen Heu⸗ ſchreckenſchwärme entpuppte, die die dor⸗ tigen Landſtriche ſo häufig verheerend überfallen. Oben und unten, rechts und links, überall ſchwirrte es, zu Tauſenden und Abertauſenden wurden die gefräßi⸗ gen Inſekten von dem Propeller erſchla— gen, getötet. Dicker Brei klebte an den Propellerflügeln, an den Wellen, immer langſamer drehten ſie ſich, und die er⸗ ſchreckten Piloten konnten einen Abſturz nur dadurch verhindern, daß ſie im Gleitflug niedergingen. Sie waren gerettet, aber mit Schau⸗ dern dachten ſie noch an die bangen Minuten. Mehrere Stunden lang hatten ſie angeſtrengt zu arbeiten, bis ſie den Apparat von der widrigklebrigen Maſſe gereinigt hatten. Dann erſt konnten ſie ihren Flug fortſetzen Nicht mehr einſam zieht der König der Vögel, der Adler, deſſen Würde ja ſogar die menſchliche Heraldik beſtätigt, ſeine Kreiſe im Luftmeer. Donnernd und hielt majeſtätiſche Vogel in ſeinem Revier, er hat ſeine Vormacht abtreten müſſen an das Menſchengeſchlecht, der„König“ hat einen„Kaiſer“ vor die Naſe bzw. den Schnabel geſetzt bekommen. Das mußte auch jener Adler erfah⸗ ren, der in Indien das Flugzeug des Prinzen Bibesco angriff. Dieſer befand ſich auf einem Rundflug um die Erde und war gerade in Allahabad zum Weiterflug aufgeſtiegen. Da brauſte jener Adler heran, der in Überſchätzung ſeiner Stärke das Flugzeug angriff. Dieſe ſchneidige Attacke iſt ihm zwar ſehr übel bekommen: im nächſten Augenblick hing er als blutige, formloſe Maſſe am Propellerflügel. Aber erfolglos war auch für den König der Lüfte dieſer An⸗ griff nicht geweſen; die Flieger mußten zur Notlandung ſchreiten. Wohl ſtarteten ſie alsbald wieder, doch mußte die Ma⸗ ſchine wohl erheblichen Schaden erlitten haben: nach kurzer Zeit ſetzten zwei Mo- toren aus, wieder mußte der Prinz eine Notlandung vornehmen; hierbei geriet der Apparat in einen Graben, überſchlug ſich, der Benzintank explodierte, und im Augenblick ſtand das Flugzeug in hellen Flammen. Eiſenbahnarbeiter brachten die vier Inſaſſen in ein Hoſpital. Wäh⸗ rend Prinz Bibesco wie durch ein Wun⸗ der nur leichte Verletzungen erlitten hatte, waren die Brandwunden ſeiner drei Begleiter erheblich ſchwerer. So hat ein Adler, der den Kampf mit dem an Größe und Kraft weit über⸗ legenen Menſchenvogel aufnahm, doch den Sieg über den verhaßten Feind er⸗ rungen. Sein Tod war nicht vergeblich. Auch der Konkurrent, er lag zerſchmettert — ein Trümmerhaufen— am Boden. Wahrlich, ein ſeltſamer Kampf in den Lüften! Ein Pferd proteſtiert gegen das Auto Eine kleine Garage in Berlin W. Ein Auto ſteht davor, friſch geputzt, zur ſonn⸗ täglichen Ausfahrt bereit.. Neben der Garage eine kleine Kneipe. Darin iſt eben ein Kutſcher verſchwun⸗ den, eine jener ſagenhaften Geſtalten, die noch eine Pferdedroſchke beſitzen; das Fuhrwerk ſtehrt vor der Kneipe, und „Lotteken“ wie ja alle Berliner Droſch⸗ kengäule heißen, Lotteken hat noch nichts zu freſſen bekommen. Der brave Droſchkengaul wird im Laufe einer Viertelſtunde unruhig. Er wiehert, ſcharrt mit den Hufen, dreht den Kopf nach der Kneipe, in der ſein Ein durchgehender Droſchenkengaul? So etwas gibt es doch heute nicht mehr! Nein, Lotteken geht nicht durch. Sie ſteht jetzt, ein paar Meter neben ihrem Wägelchen, gerade vor dem vorderſten Auto. Lotteken zittert am ganzen Körper. Das alte Geſchöpf iſt ganz rebelliſch. Und auf einmal, gerade wollen ein paar Leute aus der Garage es halten, da keilt es aus, zuerſt nach allen Seiten hin, und dann treffen ſeine Hufe den Kühler des Autos, immer wieder. Es ſieht aus, als wollte das alte Roß ſeine ganze Wut gegen eine Zeit, in der es überflüſſig iſt, in die Tritte legen, die es dem Kabrio⸗ lett verſetzt. Aber der Wagen wankt und weicht nicht. Kaum eine Schramme zeichnet ſich auf der friſch lackierten Kühlerhaube ab. Und als ob der alte Gaul die Sinnloſigkeit ſeines Pro- teſtes einſähe, läßt er plötzlich von dem Auto ab, ſackt etwas in die Knie, legt ſich auf die Seite und rührt ſich nicht mehr. Den Reſt beſorgen der ratloſe Kut⸗ ſcher und die Feuerwehr. Täglich zweimal geht die Gonne unter— in Leek In Leek ergibt es ſich täglich— bis auf gewiſſe Monate— zweimal, daß die Sonne untergeht. Kein Aprilſcherz, ſon⸗ dern nüchterne Tatſache. Und dabei liegt Leek noch nicht einmal in Amerika, wo⸗ her ſonſt ſolch wunderliche Nachrichten gemeldet werden, ſondern Leel iſt ein im übrigen ganz unauffälliges Städtchen in England und liegt in der Grafſchaft Stafford. Die Erſcheinung des doppelten Son⸗ nenunterganges beruht auf einem leicht erklärlichen Naturſpiel. Im Weſten der Stadt erheben ſich nämlich ſeltſam ge⸗ zackte Bergkuppen, die nach der Baſis zu durchbrochen ſind, ſo daß es ausſieht, als ob hier ein großes Loch ins Gebirge gehauen wäre. Zur Zeit des Sonnen- unterganges verſinkt nun der Sonnen⸗ ball hinter dem Berggipfel. Es wird ſo⸗ fort dunkel in der Stadt; auf Straßen und Plätzen, in Geſchäften und Woh⸗ nungen muß Licht gemacht werden. In Wahrheit aber iſt die Sonne noch nicht untergegangen, ſie iſt nur beim Sinken hinter den Bergkuppen verſchwunden. Sie ſinkt tiefer, dem Horizont entgegen. und kommt ſo natürlich auch vor das große Loch im Gebirge zu ſtehen, durch, das ſie noch einmal ihre Strahlen in die ſchon dunkle Stadt wirft und dieſe wieder erhellt. r .„20 Die Dꝛddime- Eines Tages geſchah es, daß Kaiſer Karl während der Jagd ſein Gefolge aus den Augen verloren hatte und nicht mehr wußte, wo er ſich befand. Nach langem Suchen ſtieß er auf eine Schenke, wo er müde einkehrte, 0 ohne ſich jedoch zu erkennen zu geben. Aber er hatte es ſchlecht getroffen, denn in der Wirtsſtube ſaßen drei unheimliche Kerle, denen man ihr Räuberhandwerk ſchon von weitem anſah. 5 Der Kaiſer, dem es nicht an Mut ge⸗ 10 brach, forderte die Männer auf, mit ihm zu N trinken. Sie gaben ihm denn auch fleißig Beſcheid, bis auf einmal einer der Galgen⸗ vögel ſich erhob, an den Kaiſer herantrat 7 und ſagte: :„Es hat mir geträumt, daß der Über⸗ rock, den der da anhat, mich ſehr wohl klei⸗ den würde.“ Dabei faßte er nach dem Klei⸗ dungsſtück und begann, es dem Kaiſer aus⸗ zuziehen. Dieſer ließ es ruhig geſchehen, denn er wußte, daß es zwecklos wäre, ſich zu widerſetzen. Da ſtand der zweite Räuber auf, trat 8 näher und ſagte:„Mir hat geträumt, daß dies Gehänge mir wohl anſtehen würde!“ Darauf nahm er Karl V. das Wehrgehänge ab und legte es ſelber an. „Komm ruhig weiter, Ede, ich bin nicht abergläubiſch!“ Nun kam der Dritte und ſprach:„Auch ich hatte einen ſeltſamen Traum. Es träumte mir, dies Jagdhorn ſei mein eigen.“ Als er jedoch nach dem Horn greifen wollte, das Karl an goldener Kette trug, trat der Kaiſer einen Schritt zurück, nahm ſelbſt das Horn zur Hand und ſprach: „Ihr wißt nicht damit umzugehen; laßt es mich euch zeigen!“ Dann ſetzte er das Horn an den Mund, wandte ſich gegen das offene Fenſter und blies ein ſchmetterndes Trara. Da— als der Räuber eben nach dem Horn greifen wollte, war Tumult vor der Schenke, die Tür ward aufgeriſſen, und die Leute des Kaiſers, herbeigerufen durch das feger,— das Glück! 5 bedeutet * G —— Dreizehn Kannibalen! „Ausgerechnet dreizehn Mann— das bedeutet Unglück!“ Schmettern des Jagdhorns, ſtürmten herein. Als ſie ſahen, was geſchehen war, er⸗ griffen ſie die Räuber und banden ſie. Lächelnd ſtand Karl dabei, blickte die Galgenvögel, die vor Überraſchung die Sprache verloren zu haben ſchienen, der Reihe nach an und ſagte gemächlich: „Auch ich hatte einen ſeltſamen Traum: drei Galgenvögel ſah ich, die glichen euch aufs Haar. Aber ich ſah ſie nicht vor mir ſtehen, wie ihr vor mir ſteht, ſondern ich ſah ſie am Galgen hangen. Nun wandte er ſich an ſein Gefolge,„ſo erfüllt denn meinen Traum!“ R. P. *. Umgekehrt. Mann:„Ein Kamel kann monatelang arbeiten, ohne zu trinken.“ 5 Frau(ihn ſcharf anſehend):„Nun, ich 71 kenne ein Kamel, bei dem es umgekehrt iſt!“ 1 Das größere übel. Frau:„Willſt du ſchon fortgehen?“ Mann:„Zehn Jahre meines Lebens würde ich geben, wenn ich noch bleiben könnte, aber ich muß ſonſt im Skatklub fünfzig Pfennig Strafe zahlen.“ wandfrei. sss **. 3 9 0 een.%. „Ihr Leben wird ein ſtã Ab ſein, junger Mann!“. „Herr Doktor, was ſoll ich tun? Meine W ich Frau wird von Tag zu Tag dicker.“ N „Sie ſollen nichts tun, aber Ihre Frau!“ 1 Leichtfuß, der war ein guter, ſein Privatleben war alles tüchtiger bin Fahrſtuhlführer im Buchhalter von H. u. Co., Arbeiter. Aber andere als ein⸗ Wieder hatte Leichtfuß irgendeine böſe Sache ausgefreſſen und mußte vatkontor des Herrn H. melden. des Zorns ergoß ſich über ſein ſich im Pri⸗ Die Schale Haupt. ndiges Auf und Zeichnung: Bohl Zwei Seelen und ein Gedanke! Das bringt Glück. „Leichtfuß“, ſagte Herr H. zum Schluß, „ich will Sie gern halten, weil Sie im Ge— ſchäft brauchbar ſind. Aber jetzt ſorgen Sie mal endlich dafür, daß mir keine weiteren Klagen über Sie zu Gehör kommen!“ „Was an mir liegt, Herr H.— aber Sie ſehen ja ſelbſt, wie ſich gleich alles herumſpricht!“ Der Dachdecker:„Groß⸗ artig— ein Schornſtein⸗ Des Veites- Georg II. deutende Stelle, entgegen dem Miniſter, mit trauens beſetzen. brachte dem König in dem nur mehr der Name des erſehenen Beamten einzuſetzen war. „Wem geruhen Euere Stelle zu geben?“ Der König hatte es Widerſtand Rat ſatt, dem Teufel!“ Der Lord verbeugte ſich. „Befehlen Euere in dieſem Falle die beibehalten?“ („Jugend“) 1 Gefahr in Verzug. „Hans, du liebſt mich nicht mehr!“ „Wie kommſt Gedanken?“ „Als du mich geſtern gehen, weil der Weg kürzer ſei.“ * Ein gutes Andenken. „Zum Abſchied, Fräulein Gretchen, habe Bitte, daß Sie mir wenig⸗ ich nur die eine ſtens ein gutes Andenken bewahren.“ „Gern, geben Sie es nur her!“ * Die Bedingung. Sie:„Wenn ich den Hut nicht bekomme, ſpreche ich die nächſten vierzehn Tage kein Wort mit dir!“ Er:„Kann ich mich darauf verlaſſen?“ * Das Zauberwort. „Sagen Sie, Herr Müller, iſt eigentlich bei dem großen Hotelbrand auch der ge⸗ brechliche Kellner in das Sprungtuch hin⸗ eingeſprungen?“ „Zuerſt wollte er nicht, als aber einer der Feuerwehrleute„Zahlen!“ rief, da iſt er ſofort geſprungen.“ * Auch ein Kompliment. „Gnädige Frau ſehen heute wirklich ent zückend aus!“ „Wieſo denn?“ „Ich mußte Sie wirklich lange anſehen, ehe ich Sie erkannte.“ 8. Übertrumpft. a A.:„Als mein Großvater ſtarb, war er gerade 85 Jahre alt geworden.“ B.:„Mein Vater wurde ſogar 89 Jahre.“ A.:„Das iſt noch gar nichts! In meiner Familie gibt es ſogar einige, die überhaupt noch nicht geſtorben ſind!“ N In Verlegenheit. „Warum gehſt du denn nicht auf Ur⸗ laub?“ „Ja, das geht ſchlecht. Verlange ich keinen Stellvertreter, dann meint man, ich hätte nichts zu tun, verlange ich aber einen, dann merkt der, daß ich nichts zu tun habe.“ Viel Lärm um nichts. Wir kommen zu Lehmanns. Man ſieht es dem Ehepaar an, daß es eine Auseinander⸗ ſetzung gehabt bat. Richtig, bald bullert Herr Lehmann los. Er erzählt aufgeregt, daß ſeine Frau einen dreibeinigen Tiſch für die Zimmer⸗ ecke beſtellt habe.„Ausgerechnet für dieſes Zimmer!“ jammert er.„Wo der Fußboden ſo ſchief iſt. Das Ding wird immer wackeln, und mich machen wackelnde Tiſche verrückt!“ Aha, daher rührte der Streit! Aber Herr Lehmann iſt ohne Grund erregt. Weshalb? Die Wörter bedeuten: a) Von links nach rechts: 1. Uniſormverzterung. 5. Auszeichnung, 8. arabiſcher Stamm, g. Blume, bekannter Schulmann. 10a. weiblicher Vorname. 11. weib⸗ licher Name, 12. Volksgemeinſchaft, 13. türkiſcher Titel. 14. Inhaltloſigkeit. 17. finniſche Hafen⸗ ſtadt, 19. europäiſche Hauptſtadt. 20. Farbe, 21. Vogelbett, 22. deutſcher Seeheld, 23. Stadt in Südtirol, 24. Himmelskörper.— b) Von oben nach unten: 1. Stadt in Spanten, 2. italieniſche Hafenſtadt, 3. See in USA. 4. Nebenfluß der Weichſel, 5. weiblicher Vorname, 6. Gebirge in Theſſalien, 7. deutſcher Komponiſt, 9. Schach⸗ meiſter, 12. Waſſerbecken, 13. Nahrungsmittel, 15. Haustier, 16. Figur aus Lohengrin, 17. Berg; trift, 18. Getränk, 20. Himmelsrichtung. ridor, 5 Madrigal, 8 Bretagne, 9 Tantalos, 10 Einnahme, 11 Huf⸗ nagel, 12 Barnabas. 4. Nogat, 5. Erika, Keiner lernt aus! 5 5 222222222 2222332 22222222 222223422 82232222 232243332 222322232 Schachaufgabe Magiſches Quadrat. 3 Die in die waagerechten und ſenkrechten Draußen und drinnen. ch 9 i— 2 77 ri Felderreihen einzutragenden Wörter ſind aus Lieblich blühend, in die Weite b 4 1 den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Die Dehnt mti H ſich fort das Wort, e, Wörter der waagerechten Reihen ſind in dem 0 . 5 ö N und mit Wireckt's in die Breite T. , dberen, die der ſentrechten in dem unteren Teil Saftig⸗grün an anderm Ort. 2 des Bildes zu ſuchen.. 705.. f , Doch mit S iſt's unſ'rer Frauen , 2 Kreuzworträtſel. Heißbegehrtes Material, , Und wir gerne auf ſie ſchauen, N 7 12 s 7 1 Wenn ſie glänzen drin im Saal. ,. 9 , f N Auflöſungen aus voriger Nummer , 10 lo. Lösung: , 12 1. Ka 1— bi, nun kommt Schwarz in Zug- 2 2 170 zwang, das beste ist noch „%% rg„Les-hs. 2 5 2. 78138 6 ibt es keine Rett 2 Wes 8 6. nun gibt es keine Rettung N ,.—— 1% ſis ſie*. Lhs schlägt Tg 6 J Waagerecht und ſenkrecht: 1 Teil der Schiffs⸗ e ee— e l 9 brücke, 2 Arzt Napoleons in der Gefangen⸗ 19 20. Ses schlägt IL g b, matt. Matt in zwei Zügen. ſchaft, 3 Nebenfluß des Rheins, 4 aſiatiſche„ Andernfalls erfolgt matt durch Turm oder Kontrollstellun g: 13 Figuren. Gemſen, 5 Südfrucht, 6 byzantiniſcher Feldherr. 27 22 ufer. Weiß( Figuren): König a 6, Springer 1, a 5 8 N 0 es, Turm h 3. Läufer f 5, Dame e 2, Bauer hz. Jllupriertes Kreuzworträtſel. 2 7* 1 ches Nannen u nagt; Schwarz(b Figuren): König f 6, Dame A 1, d Läufer h 8, Bauer a 2. f 7, hö. Wörterkaſten. 1 Chimaere, 2 Allmacht, 3 Turmalin, 4 Kor⸗ 6 Attribut, 7 Sextaner, —„Maritana“. Silben rätſel: 1. Korvette, 2. Elentier, 3. Ichneumon. 6. Rheingau, 7. Livius.— Auflöſung der Streichholzauf gabe. 25 von England wollte eine be⸗ ſeiner einem Manne ſeines Ver⸗ Lord Cheſterfield über⸗ das Anſtellungsdekret, aus⸗ Majeſtät alſo die erkundigte ſich der Lord. g gegen den ſeiner Miniſter anzukämpfen. „Ach was“, ſagte er,„gebt ſie meinetwegen Majeſtät, daß wir auch überkommene Formel „Unſerem getreuen und vielgeliebten Vetter“ Georg mußte lachen und— gab nach. du auf ſolch unſinnigen heimbrachteſt, ſag⸗ teſt du, wir wollen durch die Bahnhofſtraße 12 F — 1 5 e b