u 1930 in ern ſtarke dages⸗ Schweine, Schafe und Schaflämmer, ſowie 70 Hühner ka⸗ men in den Mann feſt. Vielgelejene Tageszeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. „Die Starkenburger Heimatblätter“. Be zugspreis: Durch die Träger ins Haus rch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. imeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; du 1.50 Mt. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Anzeigenpreis: Die 12 geſpaltene Mil! Nr. 98 Aeber Sonntag : Anläßlich ſeines Beſuches in Hamburg beſichtigte der Stabschef die Hamburger SA, ſprach zu ihr auf der Moor⸗ weide und nahm anſchließend den Vorbeimarſch ab. z: Im heidelberger Rathaus wxurde durch Obergebiets⸗ führer Cerff die Reichskagung des Kulkuramks der Reichs · jugendführung eröffnet. 2: Generalinſpektor Dr. Todt übergab die Reichsauto⸗ bahnſtrecke Halle— Leipzig dem Verkehr. -: Die heimwehrführer traten zu einer Beratung zu⸗ ſammen, bei der, wie man hört, die Frage der Enkwaff⸗ nung der Heimwehren, die Frage einer Regierungsumbil⸗- dung und die Frage des Phönix- Skandals behandelt wur⸗ den. : Wie amtlich mitgeteilt wird, begibt ſich der öſterrei⸗ chiſche Finanzminiſter Dr. Draxler demnächſt nach Genf, um vom Kontrollkomitee des Völkerbundes die Juſtimmung zu einem Inveſtitionskredit in Höhe von 36,5 Millionen Schil⸗ ling zu erlangen. 2: Sir Auſten Chamberlain kraf aus Wien kommend in Budapeſt ein. ; Der Wahlſonntag in Spanien, wo die Vertrauens- leute für die Präſidentenwahl gewählt wurden, nahm einen bluligen Verlauf. Sowohl in Madrid als auch in Sevilla und Arganda gab es je einen Toten. 2: Der Kongreß von Venezuela wählte den General Contreras zum Präſidenten des Landes. -: In der Umgegend von deſſie ziehen die Italiener weiter ſtarke Truppen und Luftſtreitkräfte ſowie 3000 Laſt- wagen zum Vormarſch auf Addis Abeba zuſammen.— An der Südfront ſetzt General Graziani ſeinen Vormarſch auf Harrar fort. ! ͤ K ²³² 5 Ruhiger Wahlſonntag in Paris Die Stichwahl wird die endgültige Entſcheidung bringen. Paris, 27. April. In Paris herrſchte am Sonntag trockenes, nicht kaltes Wetter, aber kein Sonnenſchein, ſo daß die Ausflugsſehnſucht die Wahlenthaltung nicht beſon⸗ ders begünſtigen konnte. Der Andrang zu den einzelnen Wahllokalen war verſchieden. Nach den zunächſt vorliegen⸗ den Meldungen verlief die Wahl ruhig. Präſident Lebrun hatte ſich um 9.10 Uhr zu Fuß in das für ihn zuſtändige Wahllokal begeben und von ſeinem Wahlrecht Gebrauch gemacht. In politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß am erſten Wahlſonntag nur die endgültige Entſcheidung über 250 Kammerſitze gefallen ſein dürfte. Der größere Teil der Abgeordnekenanwärter wird am nächſten Sonntag zur Stichwahl antreten müſſen, nachdem in der Zwiſchenwoche die örtlichen Bündniſſe der einzelnen Bewerber geſchloſſen worden ſind. Der frühere Präſident der Republik, Doumergue, machte am Vorabend der Wahlen in einer Erklärung in der„Liberte“ darauf aufmerkſam, daß eine Verfaſſungsre⸗ form vonnöten ſei. Dieſe Reform müſſe verhindern, daß die Abgeordneten nach einer Wahl vier Jahre lang nach Belieben eine Regierung nach der anderen ſtürzen könnten, während das„ſouveräne“ Volk dem machtlos gegenül er⸗ ſtehe und erſt bei den nächſten Kammerwahlen ſeine An⸗ ſicht zum Ausdruck bringen könne. Blutiger Wahlſonntag in Epanien Ausſchreitungen radikaler Elemenke. Madrid, 27. April. In der Nacht zum Sonntag, an dem die Vertrauens- leute für die Präſidentenwahl gewählt wurden, verübten radikale Elemente wiederum in verſchiedenen Orten Spa- niens blutige Anſchläge. Im Sitzungsſaal des Rathauſes von Arganda dierte eine Bombe. Ein Stadtrat wurde auf der Stelle ge⸗ tötet, zwei andere ſchwer und zwei weitere leichter verletzt. In Madrid wurde ein Bäcker, als er ſeine Wohnung verließ. aus dem Hinterhalt niedergeſchoſſen. Der Ermor⸗ dete war ein Portugieſe und Mitglied der Katholiſchen Volksaktion. Sein Begleiter, ein Kubaner, erlitt ſchwere Schußverletzungen. In Sevilla wurde ein Lehrer der dortigen Han⸗ delsſchule überfallen und erſchoſſen. Großer Bauernhof in Flammen Oldenburg, 27. April. In der Gemeinde Wangerland in der Nähe von Jever wurde das große landwirtſchaftliche Anweſen des Bauern Janſſen in Gammens durch ein gro⸗ ßes Schadenfeuer eingeäſchert. Nur das Wohnhaus konnte durch den Einſatz von zwei Feuerwehren aus der Umge⸗ gend gerettet werden. Der große Viehbeſtand, und zwar acht Pferde, mehr als 45 Stück Rindvieh, zahlveiche explo⸗ n lammen um. Auch ſämtliche landwirtſchaft⸗ liche Geräte wurden vernichtet. Man vermutet Brand⸗ ſtiftung. Die Polizei nahm bereits einen verdächtigen In Begleitung von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley be⸗ ſichtigte Miniſterpräſident Generaloberſt Göring die Ordens⸗ burg Cröſſinſee in Pommern Beilagen: D.⸗A. März 36: 12 Willimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzei nahme durch alle Anzeigenmittler. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, F 21 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Vereins- und Geichäftsanzeiger Nach den Tagen der Ruhe und Erholung gingen die Reichsberufswettkämpfer am Sonnabend an die Arbeit. Um 8 Uhr waren alle zum Appell im Schloßhof angetreten. Gau⸗ walter Duſchön forderte die Wettkämpfer auf, ans Werk zu gehen. Die Arbeit ſei nicht als Laſt zu empfinden, ſondern als Pflichterfüllung gegenüber dem deutſchen Volke. Gau⸗ walter Duſchön wünſchte zum Schluß allen ein gutes Ge⸗ lingen. Obergebietsführer Ax mann ſprach dann kurz über die Bedeutung des Reichsberufswettkampfes. Mangel an Raum und an natürlichem Material und Rohſtoffen müßte durch Fleiß ausgeglichen werden. Dazu diene auch der Reichsbe⸗ rufswettkampf. Die Wettkämpfer müßten mitwirken an dem geſamten Aufbau Deutſchlands. Heute werde jedem deutſchen Jung- arbeiter die Möglichkeit gegeben, dem Kanzler und Führer gegenüberzutreten und von ihm durch Handſchlag begrüßt zu werden. Das müſſe das ſchönſte Ziel des Wektkämpfers ſein. Nach dem Appell begaben ſich die Reichswettkämpfer zu den Betrieben, in denen die praktiſchen Prüfungen vor⸗ genommen werden. Zugleich mit dem Reichsberuſswettkampf der deutſchen Jugend findet in der Handelshochſchule in Königsberg eine „Schulungstagung für die ſoziale Jugendarbeit“ ſtatt, an der die Träger der ſozialen Gebiete der Hitlerjugend im ganzen Reich, die Sozialabteilungsleiter der Gebiete der Hitlerjagend, die Gaufugendwalter und die Jugendleiter der Deutſchen Arbeitsfront mit ihren Referenten und Referen⸗ tinnen teilnehmen. In der Eröffnungsrede wies Obergebietsführer Ax⸗ mann darauf hin, daß dieſe Tagung den Auftakt für eine Reihe von ſozialpolitiſchen Schulungstagungen in den einzel⸗ nen Gauen und Gebieten darſtelle. Die geſamte ſozialpolitiſche Arbeit der Jugend ſei auf das engſte mit dem Reichsberufs⸗ wettkampf verbunden. Der Stellvertreter des Reichsjugendführers, Stabsführer Hartmann Lauterba cher, erklärte darauf, die national⸗ ſozialiſtiſche Jugendbewegung ſtelle ſowohl in bezug auf ihre Größe und Organiſation wie auch durch ihre Leiſtung etwas Einzigartiges in der Welt dar. Die nationalſozialiſtiſche Jugend habe von Beginn an neben dem politiſchen Tageskampf ihre große kulturelle und vor allem ſozialpolitiſche Aufgabe erkannt und mit ihrer Er. füllung begonnen. Der Reichsberufswelkkampf habe ſich nichl nur in der geſamten deutſchen Jugend durchgeſetzt, ſondern darüber hinaus ſeine volle Anerkennung vom großen deut ſchen Volke gefunden. 90 MWillimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ genleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. ernſprecher 153, Preisliſte Nr. 5 gültig. 12. Jahrgang Wettkämpfer ans Werk! finnell im fönigsberger Schloßhof beit der Jugend ſchloß Obergebietsführer Axmann. Erziehung zu Qualitäts arbeitern Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Dr. Syrup, eröffnete ſo⸗ dann die Reihe der Fachvorträge mit einer ausführlichen Betrachtung über die Arbeitseinſatzlage. Die Konkurrenz auf dem Weltmarkt könnten wir, ſo ſagte er, nur aufnehmen mit den Qualitätsleiſtungen, durch die Deutſchland groß ge⸗ worden ſei. Daher ſei der Reichsberufswettkampf, der die deutſche Jugend zu Qualitätsarbeitern zu erziehen helfe, ganz beſonders zu begrüßen. Dr. Syrup behandelte dann in großen Zügen alle jene Maßnahmen des Arbeitseinſatzes, die vor allem die iu ⸗ gendliche Arbeiterſchaft angehen, wobei er der Mitarbeit des Jugendamtes der DAF. und des Sozialamtes der Reichsjugendführung bei der Durchführung dieſer Maß⸗ nahmen in anerkennenden Worten gedachte. Dr. Syrup ſchloß mit einem Ausblick auf den im Sommer zu erwar⸗ tenden Rückgang der Arbeitsloſigkeit und erklärte, es komme nicht auf Augenblickserfolge an, ſondern auf eine organiſche Senkung der Arbeitsloſenziffer. Dank und Gelöbnis Der Beſuch des Stoßtrupp Hitler 1923 in Stettin. Der Stoßtrupp Hitler 1923 kehrte nach der Einwei⸗ hungsfeier der Burg Cröſſinſee wieder nach Stettin zurück, wo er im Rathaus der Stadt von Vertretern der Behörden, der Wehrmacht und der Partei im Rahmen eines feierlichen Empfanges begrüßt wurde. Oberbuͤrgermeiſter Faber wies in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache darauf hin, daß wir heute den Männern zu ganz beſonderem Dank verpflichtet ſeien, die ſich als die erſten politiſchen Soldaten dem Führer zur Verfügung geſtellt haben. Er betonte, daß der Stoßtrupp Hitler 1923 am 8. und 9. November 1923 eine entſcheidende Rolle geſpielt habe, daß es ohne deſſen Treue und Einſatz⸗ bereitſchaft dem Führer damals nicht möglich geweſen wäre, das deutſche Volk aus ſeiner Verzweiflung und ſeiner Lethargie herauszureißen. Der Stoßtrupp habe damals die Aufgabe, die der Führer ihm geſtellt habe, reſtlos er⸗ füllt. Darum ſei es unſere Pflicht, dieſer Männer auch heute noch in Dankbarkeit zu gedenken. Als Sprecher des Stoßtrupps dankte Hans Kallen⸗ bach, einer der Zugführer des früheren Stoßtrupps, der Stadt Stettin dafür, daß ſie dem Stoßtrupp die Feier des 12. Jahrestages ſeiner Verurteilung in München ermög⸗ licht habe und daß es die Stadt den Stoßtruppmännern weiter ermöglicht habe, auf Burg Cröſſinſee dem Führer gegenüberzuſtehen. Wir ſind gerührt, faſt hingeriſſen, ſo ſagte er, von dem überaus herzlichen Empfang, der uns in Stettin zuteil wurde. Wir, die wir aus dem Süden kommen und zum erſten Male in Pommern ſind, haben damit ein Erlebnis, an das wir immer denken werden. Er ſchloß ſeine Anſprache mit einem Treuegelöbnis auf den Führer. Als Vertreter des Befehlshabers im Wehrkreis 2, Ge⸗ neralleutnant Blas ko witz, überbrachte Generalleutnant Gehrke die Grüße des Befehlshabers. Weltbild(M.) Göring auf Burg Cröſſinſee. und ſprach dort vor den Darauf marſchierten die Stoßtruppmänner in geſchloſ⸗ ſenem Zuge unter Vorantritt einer Muſikkapelle zum Kon⸗ W wo ein kameradſchaftliches Zuſammenſein ſtatt⸗ and. Zwiſchenfälle in Graz Ausſchreitungen von Schutzkorpsleuten. In den letzten Tagen iſt es in Graz wiederholt zu Zwiſchenfällen in den Straßen gekommen. Dieſe began⸗ nen in der Vorſtadt St. Peter, wo Heimwehrmänner na— tionalgeſinnte Leute mißhandelten. Am Geburtstag des deutlſchen Reichskanzlers wurden von Mitgliedern der Heimatwehren und der Stkurmſcharen die Häuſerwände ſowie die Schaufenſter der Geſchäfte mit Flugzetteln beklebt, die heftige Ausfälle gegen den Natio- nalſozialismus enthielten. Im Verlauf dieſer Aktion kam es am Ring zu heftigen Tumulten, in deren Verlauf eine Reihe wehrloſer Paſſanten von den demonſtrierenden An- dingen der Wehrformationen niedergeſchlagen wurden. ie Polizei griff nicht ein. Die Zwiſchenfälle haben in der Bevölkerung ſtarke Ve— unruhigung und Erregang hervorgerufen. Der frühere engliſche Luftfahrtminiſter Lord Amulree ſetzte ſich in einer Verſammlung in London für die Wie⸗ Kreisleitern der NSDAP. deraufnahme des Luftſchiffbaues in England ein. Mit einem Dank an die Träger der ſozialpolitiſchen Ar⸗ 1 4 ———— ſationsleiters Dr. Ley wieder eingeführte alte Brauch des — Siege von Djanagobo den Vormarſch — N* DNB. Berlin, 26. April. Der vor einem Jahr auf Veranlaſſung des Reichsorgani— Geſellenwanderns hatte die Hoffnungen und Erwartungen, die ſich mit ihm verbanden, in ſolchem Amfange erfüllt, daß man ſich entſchloſſen hat, das Geſellenwandern in erheblich verſtärktem Amfange durchzuführen. Waren es damals nur tauſend Ge— ſellen aus dem Fleiſcher-, Bäcker- und Konditorenhandwerk, die für ein Jahr hinauszogen, ſo ſind jetzt ſchon mehr als 1500 Geſellen aus einer großen Anzahl von Handwerksberufen nach wohldurchdachtem Plan auf die Wanderſchaft geſchickt wor— den. Weitere große Trupps werden in den nächſten Wochen folgen. Die eigentliche Wanderſchaft erſtreckt ſich auf eine Zeit von etwa acht Wochen und endet vorläufig an einem Austauſch— platz. Wie überall im Reich, ſo gab auch in Berlin die Verab— ſchiedung der wandernden Handwerksgeſellen am Sonntag mittag Anlaß zu einer feierlichen Kundgebung am Schloß. Marſchmäßig ausgerüſtet, mit Blumen geſchmückt, den Wanderſtock in der Hand, ſtanden die 120, aus der großen Zahl der Bewerber ſorg⸗ fältig ausgeſuchten Geſellen, um nun für ein Jahr Abſchied zu nehmen von Berlin. Auf der Schloßrampe hatten ſich zuſammen mit Dr. Ley und dem Reichshandwerksmeiſter Schmidt führende Vertreter der Parteigliederungen und des Handwerks eingefunden. Nach- Hand werksgeſellen auf Wanderſchaff Große Abſchiedskundgebung des Handwerks im Berliner Luſtgarten Or. Ley kündigt die Errichtung von Geſellenheimen an das Wort, wobei er ankündigte, daß in abſehbarer Zeit den wandernden Geſellen in den deutſchen Gauen Gemeinſchaftsheime zur Verfügung ſtehen werden, in denen ſie Erholung und welt⸗ anſchauliche Betreuung durch die Deutſche Arbeitsfront finden. Dr. Ley wandte ſich dagegen, das Handwerk in katholiſche und evangeliſche Menſchen einzuteilen. Das Handwerk teile ſich ganz einfach in die, die etwas leiſteten, und die, die nichts leiſteten. In ſolche die Deutſchland opferbereit bejahten, und in andere, die alle Profite von Deutſchland haben wollten, kurzum in an— ſtändige und in unanſtändige Menſchen. dann der Zug der Handwerksgeſellen und den übrigen Kund⸗ gebungsteilnehmern mit Dr. Ley und dem Reichshandwerksmeiſter f an der Spitze nach den„Linden“ zu in Marſch, wo den Hand— werksgeſellen auf Schritt und Tritt herzliche und ermunternde Abſchiedsrufe entgegenſchallten. Mit dem Lied„Muß i denn, muß i denn, zum Städtele hinaus“ ging es durch das Branden— burger Tor. treppe des Reichstages aus den Vorbeimarſch der Wander— geſellen und den Handwerksabordnungen entgegen, um dann mit jedem einzelnen der auslandsdeutſchen Lehrlingen herzliche Worte zu wechſeln. wurde den ſcheidenden Geſellen hier noch eine nicht knapp be⸗ meſſene Wegzehrung gereicht, die den Bedarf wird. Dann zerſtreuten ſich die Trupps nach allen dem Reichshandwerksmeiſter N. G. Schmidt an die ſcheidenden Wondergeſellen Abſchiedsworte gerichtet hatte, ergriff Dr. Ley Du Tuligleit der abeffnischen Naubſtämme Abeſſiniſche Soldaten berichten über den Zuſammenbruch der Noroͤfront DNB. Addis Abeba, 26. April. Seit zwei Tagen kehren verwundete und kriegsmüde abeſſi⸗ niſche Soldaten, die von der Hauptſtadt aus mit den Armeen des Dedſchasmatſch Makonnen und des Ras Mulugeta an die Nord- front gezogen waren, nach Addis Abeba zurück. In Trupps bis ſechs, acht oder zehn Mann, größtenteils verwundet, teils ohne Waffen, teils in völlig erſchöpftem Zuſtand, denn einige haben einen 700 Klm. langen Marſch hinter ſich, ziehen ſie ſtill und mit traurigen Geſichtern ein. Man ſchätzt ihre Zahl auf 2000 bis 4000 Mann. Ueber den Krieg an der Nordfront befragt, erzählten ſie aus— nahmslos, daß die Raia-, Azebu- und Gallaſtämme, die ſchon ſeit jeher als die unkultivierteſten Raubſtämme bekannt ſeien, jedesmal, wenn die Abeſſinier ſich im Gefecht mit den Italienern befunden hätten, dieſen in den Rücken gefallen wären und ihre Lager ausgeplündert hätten. Dadurch hätten ſich die abeſſiniſchen Truppen jedesmal zwiſchen zwei Feuern befunden. Außerdem ſeien dieſe Stämme ungeheuer grauſam, ſo daß ſogar ihre Frauen und Mädchen von den Höhen Steine und Felſen auf die in den Paßſtraßen marſchierenden abeſſiniſchen Truppen herabgeworfen hätten. Die Raia- und Azebu-Stämme würden ſtändig von italie⸗ niſchen Fliegern mit großen Geldmitteln ſowie modernſten Waffen, Munition und auch taktiſchen Inſtruktionen verſehen. Faſt alle Plünderungen ſeien auf ihr Konto zu ſetzen. In Oeſſie ſelbſt ſeien es dieſe Stämme geweſen, die die Einnahme Deſſies durch die Italiener ermöglichten. Die reorga— niſierten kaiſerlichen Armeen ſtehen gemeinſam mit den Truppen des Ras Kaſſa ungefähr 200 Klm. nördlich von Addis Abeba in ſcharfem Abwehrkampf. Der italieniſche Heeresbericht DNB. Rom, 26. April. Marſchall Badoglio drahtet den Heeresbericht 196: „Die Truppen des Generals Graziani haben nach dem gegen die befeſtigte feind⸗ liche Linie von Saſſabaneh wieder aufgenommen. An unſerer linken Front hat eine motoriſierte Kolonne unter Führung des Generals Verne am Nachmittag des 23. überraſchend Dagamedo eingenommen. Anſere motoriſierten Abteilungen verfolgten den Feind, der zahlreiche Tote hatte und Hunderte von Gewehren und reichliches Munitionsmaterial zu— rückließ. Anſere bis jetzt feſtgeſtellten Verluſte belaufen ſich auf 20 Gefallene, etwa 50 Verwundete der Heimat— und Ein⸗ geborenentruppen. In der Mitte griff General Frusci in der Morgendämme⸗ rung des 24. die wichtigen feindlichen Stellungen von Hamanlei an. Anſere Truppen vertrieben den Feind aus dem Tal von Faf, wobei ihm ſehr ſchwere Verluſte zugefügt wurden.(Mehr als 1000 Tote). Hamanlei wurde eingenommen. Anſere bis jetzt feſtgeſtellten Verluſte betragen in den Tagen des 24. und 25. April 10 gefallene Offiziere, zwei gefallene Soldaten, 10 verwundete Offiziere, 9 verwundete Soldaten und 600 gefallene oder verwundete Eingeborene. a Anſere rechte Kolonne unter Führung des Generals Ago ſtini eröffneten am Morgen des 24. einen Angriff auf die befeſtigten Stellen von Godogu, das um 10.30 beſetzt wurde. Anſere bis jetzt feſtgeſtellten Verluſte belaufen ſich auf einen gefallenen Offizier, 5 gefallene Soldaten, drei verwundete Offiziere, vier verwundete Anteroffiziere, 30 verwundete Sol⸗ daten und 20 verwundete Dubats. Anſere Kolonnen ſind bis jetzt mehr als 200 Kilometer von ihrem Ausgangspunkt aus vorgerückt und ſetzen ihren Marſch unwiderſtehlich nach Norden fort. Die Luftwaffe hat ſich in Bomben⸗ und Erkundigungs⸗ flüge hervorgetan. Sieben Flugzeuge wurden verſchiedenemal getroffen und zwei Piloten verletzt, davon einer durch ein Dum⸗ dumgeſchoß. Vorbereitungen zum Marſch auf Addis Abeba DNB. Asmara, 26. April. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DRB.) Im italieniſchen Hauptquartier in Deſſie werden gegenwärtig alle Vorbereitungen für den Marſch auf Addis Abeba ge⸗ troffen. Auf der Straße Malalle— Deſſie, die für den Autover⸗ kehr hergerichtet worden iſt, regeln Laſtautokolonnen den Nach⸗ ſchub und die Lebensmittelverſorgung. In Deſſie ſind inzwiſchen 3000 mit allen Materialien verſehene Kraftwagen eingetroffen, 0 tungen.„Das Wandern iſt des Müllers Luſt“ weitem hörte man ihren fröhlichen Geſang. Anter Vorantritt der Fahnen und der Kapelle ſetzte ſich Auf dem Königsplatz nahm Dr. Ley von der Frei⸗ hinausziehenden Geſellen und auch mit den Als Spende der Berliner Fleiſcher, Bäcker und Konditoren fürs erſte decken Himmelsrich⸗ — noch von die ſich auf Befehl in Richtung auf die abeſſiniſche Hauptſtadt in Bewegung ſetzen werden. Außer der Askari-Kolonne, die am Donnerstag die Ortſchaft Worrailu 70 Kilometer ſüdlich von Deſſie beſetzte, rückt augen⸗ blicklich eine zweite Abteilung Askaris parallel nach Süden vor und wird, wie man italieniſcherſeits erfährt, überall von der Be⸗ völkerung freundlich aufgenommen. Keber das Verbleiben des Negus liegen immer noch keine ſicheren Angaben vor. Wie von italieniſcher Seite verlautet, ſoll der Thronfolger zu Zugeſtändniſſen an Italien bereit ſein. Man glaubt mit dem Abſchluß der Feindſeligkeiten auf beiden Fronten zweifellos ſpä⸗ teſtens Mitte Mai rechnen zu können. Genral Graziani rückt mit ſeinen Richtung auf Harrar vor. 3000 Laſtauios im Anmarſch auf Addis Abeba DNB. Asmara, 27. April. (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DRB.) Am Sonntag hat eine rieſige aus 3000 Laſtautos beſtehende Kolonne, die ſich in den letzten Tagen in Deſſie verſammelte, den Marſch Truppen weiter in nach Süden angetreten. Die Kolonne wird den Eingeborenen- Abteilungen folgen, die vor einigen Tagen aufgebrochen ſind und verhältnismäßig raſch marſchieren. Die Kraftwagenabteilung iſt mit den modernſten techniſchen Mitteln ausgeſtattet. Auf vielen Laſtwagen ſind kleine Tanks aufmontiert. Wien: Wie amtlich mitgeteilt wird, begibt ſich Finanzminiſter kraxler demnächſt nach Genf, um vom Kontrollkomitee des Völ⸗ »bundes die Zuſtimmung zu einem Inveſtitionskredit in Höhe n 36½ Millionen Schilling zu erlangen. Madrid: Der Auftakt zum Wahlſonntag, an dem die Ver⸗ auensleute für die Präſidentenwahl gewählt werden, nahm nen blutigen Verlauf. Sowohl in Madrid als auch in Sevilla ind Arganda gab es je einen Toten. Kulturtagung der HJ in Heidelberg DNB. Heidelberg, 25. April. Im Heidelberger Rathaus eröffnete am Freitag der ſtell⸗ vertretende Leiter des Kulturamtes, Obergebietsführer Cerff, die Reichstagung der Hauptreferenten und Mitarbeiter des Kul⸗ turamtes der Reichsjugendführung ſowie der Leiter und Lei⸗ terinnen der Kulturabteilungen in den Gebieten und Obergauen. . Auf die Kulturarbeit der HS. eingehend, wies Obergebiets— führer Cerff darauf hin, daß dieſe Kulturarbeit immer nur als ein Teil der Totalität der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung aufzufaſſen ſei. Der Nationalſozialismus erſtrecke ſich nicht nur auf Tagesfragen politiſcher oder wirtſchaftlicher Art, ſondern verlange auch eine Ausrichtung der geſamten Geiſteshaltung. Die H. betone dieſe Totalität und wende aus dieſem Grunde ihr ſtärkſtes Intereſſe der kulturellen Arbeit zu. Sie müſſe die Behauptung zurückweiſen, daß nur die Menſchen zur Geſtal— tung der neuen nationalſozialiſtiſchen Kultur berufen ſeien, die auch in der Vergangenheit kulturelle Fragen betreuten. Das Kultur- und Rundfunkamt der Reichsjugendführung habe es ſich zur Aufgabe gemacht, die jungen, ſchöpferiſchen Kräfte der Hitlerjugend planmäßig zur Gemeinſchaftsarbeit zu erziehen. Dieſer Erziehung diene das alljährliche Sommerlager. Kultur, ſo betonte Obergebietsführer Cerff weiter, ſei nicht ſo ſehr vom Geld abhängig, ſondern von einer echten Beziehung zur Kunſt. Dieſe wieder im Volke herzuſtellen, ſei Aufgabe des Kulturamtes der Reichsjugendführung. Kultur ſei Wachs- tum, und das müſſe gefördert und geſchützt werden. Zweck dieſer Reichstagung müſſe es daher ſein, mit allen Gliederungen der „ zuſammen eine Front der kulturellen Aktiviſten zu bilden. Das Lied der Hitlerjugend beendete den eindrucksvollen Auftakt der Heidelberger Kulturtagung der Hitlerjugend. Der Nachmittag gehörte verſchiedenen Vorträgen und Ausſprachen über die Muſikarbeit, über das Schrifttum und die kulturellen Aufgaben des BDM. Der Samstag brachte zunächſt einen Vortrag des Haupt⸗ referenten für bildende Kunſt, Heinrich Hartmann. Er Der Führer beglückwünſcht Rudolf Heß zum Geburtstag DNB. München, 26. April. Der Führer ſandte an Rudolf Heß, der am Sonntag das 42. Lebensjahr vollendete, folgendes Telegramm zum Geburtstag: „Mein lieber Heß! Nehmen Sie zu Ihrem heutigen 42. Geburtstage meine herzlichſten Grüße und Glückwünſche entgegen. In alter Freundſchaft und treuer Verbundenheit Ihr Adolf Hitler.“ Reichsminiſter Generaloberſt Göring dankt DNB. Berlin, 25. April. Reichsminiſter Generaloberſt Göring veröffentlicht fol— gende Dankſagung: „Anläßlich meiner Ernennung zum Generaloberſt ſind mir aus allen Schichten der Bevolkerung und allen Teilen des Rei— ches Glückwünſche in derartiger Fülle zugegangen, daß es mir zu meinem lebhaften Bedauern nicht möglich iſt, jedem perſön⸗ lich zu danken. Ich habe mich über das Gedenken jedes ein- zelnen herzlich gefreut und bitte, meinen Dank für die mir be⸗ zeugte Verbundenheit auf dieſem Wege entgegenzunehmen.“ Die Zukunſt der Heimwehr Eine bemerkenswerte Rede Starhembergs. DNB. Wien, 26. April. 5 In einer Heimwehrkundgebung in Horn erklärte der Innen⸗ miniſter, man brauche die Heimwehr, ſolang die Miliz nicht aus⸗ gebaut ſei. Im Gegenſatz dazu führte Starhemberg gleich zu Beginn ſeiner Rede aus, daß die Heimwehr nicht daran denke, abzurüſten, es würde auch in Zukunft eine bewaffnete Heimwehr geben. Nur über ſeine Leiche gehe die Abrüſtung der Heimwehr. Sehr ſcharf wandte er ſich gegen die Beſtrebungen, den Klaſſen⸗ lampf wieder aufleben zu laſſen. Er warne alle Politiker, die ſolche Ziele verfolgten, wie hoch ſie auch geſtellt ſeien. Die Heim⸗ wehr ſei bereit, mit allen zu gehen, die den Dollfuß-Kurs zu gehen gewillt ſeien. Ausdrücklich erklärte er, man verſuche, den Dollfuß-Kurs nicht einzuhalten. Seine Angriffe dürften vor allem den chriſtlich-ſozialen Ge⸗ werkſchaften Kunſchaks und dem Bauernbund Reithers gegolten haben. Weiter forderte Starhemberg erneut gründliche Reinigung des öffentlichen Lebens von unzuverläſſigen Perſonen. Auch die Miliz beanſpruchte Starhemberg für ſich, indem er ſagte, ſie habe zwar nichts zu politiſieren, ſie ſei aber das Ausführungs- organ der Vaterländiſchen Front und inſofern auch politiſch. Er erklärte, Schuſchnigg könne ſich auf die Treue der Heim⸗ wehr verlaſſen, aber der Bundeskanzler ſolle ſie auch einſetzen gegen ſeine(des Kanzlers) ſogenannte Freunde, denn ſonſt könne es eines Tages geſchehen, daß er von ihnen beſeitigt werde. Oeſterreichiſche Kundgebungen gegen die Zerſetzung durch das Judentum DNB. Wien, 25. April. Der Freiheitsbund, eine Organiſation, die dem ch riſt⸗ lich-ſozialen Arbeiterführer Leopold Kunſchak nahe⸗ ſteht, ließ am Samstag zu tauſenden ſeine Mitteilungen auf der Straße verteilen, in denen es u. a. heißt: „Das übertraurige Erlebnis des Falles Berliner(Phönix) ſoll und darf nicht ohne tiefere Wirkung auf die Erkenntnis und Geſinnung auch aller verantwortlichen führenden Kreiſe bleiben. Das Programm der chriſtlichen Arbeiterſchaft Oeſterreichs for⸗ dert, daß der zerſetzende Einfluß des Judentums aus dem 8 und Wirtſchaftsleben des deutſchen Volkes verdrängt werde.“ And dann an anderer Stelle:„Wie viele Millionen haben die Finanzſkandale und Zuſammenbrüche der letzten Jahre ge⸗ koſtet und wer trägt die Opfer? Wir und immer wir. Wie viele Hunderttauſende ſind dadurch ohne ihre Schuld zu Prole⸗ tariern geworden. And dahinter Juden und jüdiſcher Geiſt. Wir laſſen von der Judenfrage nicht mehr. Glaubt es uns. Wir warnen und verlangen: Fort mit der jüdiſchen Preſſe, fort mit den jüdiſchen Wirtſchaftlern und Induſtriellen. Wir tun ihnen gar nichts, wir laſſen ihnen das Leben und das Recht. Aber das aus Korruptionen gewonnene Volksvermögen wünſchen wir von ihnen ſichergeſtellt, ehe ſie verſchwinden und ſich um die Verantwortung drücken.“ Berlin: Generaloberſt Göring und Reichsminiſter Rudolf Heß trugen ſich am Samstag in das Dankopfer der Nation ein. 0 gab u. a. dann eine Leberſicht über den Einſatz der bildenden Künſtler der Hitlerjugend für die Notwendigkeiten des politiſchen Lebens. Maler und Graphiker der Arbeitsgemeinſchaft junger Künſtler ſeien in den Dienſt des Wigterhilfswerkes geſtellt worden. Architekten und Heimgeſtalter haben eine große Auf⸗ e im Bau und der Ausgeſtaltung der neuen Jugendherbergen erhalten. In den Mittagsſtunden ergriff der bekannte Münchener Schriftſteller Wolf Juſtin Hartmann das Wort. Er brachte die enge Verbindung von Jugend und Frontſoldaten⸗ tum zum Ausdruck. Sehnſucht und Glauben ſeiner Genara⸗ tion hätten in der Arbeit dieſer Hitlerjugend ihre Erfüllung gefunden. Leber die Arbeitsgemeinſchaft junger Künſtler, ihren Einſatz und ihre weiteren Aufgaben ſprach der Geſchäftsführer des Kulturamtes, Hermann Roth. Am Nachmittag ſprachen der bekannte Filmſchauſpieler und Regiſſeur Luis Trenker über das deutſche Filmſchaffen der Gegenwart und der Hauptreferent für Feier- und Freizeit⸗ geſtaltung im Kulturamt, Siegfried Ra eck. Wie wir von Oberbannführer Nocthlichs, dem Jugend— funkleiter des Reichsſenders Stuttgart, erfahren, werden ins- geſamt ca. 150 Wachsplatten geſchnitten, aus denen die beſten Teile zu einer Funkreportage zuſammengeſetzt und in Kürze über den Sender gehen werden. Im Rahmen dieſer Sendung wird auch Luis Trenker zu Worte kommen. Der Auftakt zu dem dritten Tag des Reichskulturtreffens der Hitlerjugend bildete eine Morgenfeier im Rathausſaal. Da⸗ bei ergriff der alemanniſche Dichter Hermann Burte das Wort, um aus ſeinen Werken vorzuleſen. Anſchließend an die Morgenfeier ſprach Karl Richard Ganzer über das Thema„Kunſtſchaffen der deutſchen Nation“. Am Nachmittag traf der Reichsjugendführer ein. Gemeinſam mit ihm beſichtigten die Teilnehmer der Tagung die Burg Rothenberg, die bekanntlich in Kürze Reichsſchule des Kulturamtes der HJ. wird. Abends ſprach der Reichs- jugendführer Baldur von Schirach. erſch Heim⸗ — Aufruf zur Muſterung 1936 Durch das Wehrgeſetz vom 21. Mai 1935 und das Reichsarbeitsdienſtgeſetz vom 26. Juni 1935 iſt die allgemeine Wehrpflicht und Arbeitsdienſtpflicht eingeführt worden. Die Muſterung für den Kreis Heppenheim findet wie folgt ſtatt: Muſterung in Heppenheim in der Oberrealſchule am 11 12. und 13. Mai 1936: Montag, den 11. Mai 1936: für die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 1916 der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Die Buchſtaben A- Dienstag, den 12. Mai 1936: für die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 1916 der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Die Buchſtaben HR Mittwoch, den 13. Mai 1936: für die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 1916 der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Die Buchſtaben S3 Zur Muſterung haben ſich ſämtliche männlichen Reichs⸗ angehörige zu ſtellen, welche im Jahre 1913 und 1916 geboren ſind und in der vorgenannten Gemeinde am Mu⸗ ſterungstag wohnen oder ſich dort aufhalten. Dieſe haben an dem für ſie in Frage kommenden Mu⸗ ſterungsort und tag zu der oben angegebenen Zeit vor dem angegebenen Muſterungslokal pünktlichſt zu erſcheinen. Außerdem haben zur Muſterung im Jahre 1936 zu erſcheinen: 1. die bei der Muſterung im Jahre 1935 zurückgeſtellten Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915, gleich— gültig, ob die Zurückſtellung wegen zeitlicher Untauglich— keit oder auf Grund eines Geſuches wegen wirtſchaftlicher Gründe erfolgte, 2. die bei der Muſterung im Jahre 1935 nicht gemuſterten Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915, diejenigen Wehrpflichtigen, die bei der Einſtellung zum aktiven Wehrdienſt im Herbſt 1935 zeitlich untauglich befunden und diejenigen, die bei der Einſtellung zum Reichsarbeitsdienſt im Herbſt 1935 oder April 1936 als zeitlich oder dauernd untauglich befunden und entlaſſen worden ſind. 1 Die Dienſtpflichtigen der genannten Jahrgänge, die ſich freiwillig gemeldet haben, haben ſelbſt dann zur Muſterung zu erſcheinen, wenn ſie bereits einen Aufnahmeſchein er— halten haben. 8 Geſtellungspflichtige, die durch Krankheit am Erſchei— nen verhindert ſind, haben dies durch ein Zeugnis des Amts- arztes nachzuweiſen, das ſpäteſtens am Tage vor der Muſterung bei der Bürgermeiſterei einzureichen oder am Muſterungstag der Muſterungskommiſſion abzugeben iſt. Wer aus häuslichen, wirtſchaftlichen oder beruflichen Gründen zurückgeſtellt werden will, hat einen ſchriftlichen 2 Zurückſtellungsantrag alsbald bei der Bürgermeiſterei ein— zureichen. Die Unterlagen ſind ebenfalls mit einzureichen, ſpäteſtens aber bei der Muſterung im Muſterungslokal ab⸗ zugeben. Ein Zurückſtellungsgeſuch befreit nicht von der Pflicht zum Erſcheinen bei der Muſterung. Geſtellungspflichtige ariſcher Abſtammung haben bei der Muſterung eine Erklärung abzugeben, daß ihnen keine Um⸗ ſtände bekannt ſind, die die Annahme rechtfertigen könnten, daß ſie nicht ariſcher Abſtammung ſind, oder daß ein Eltern⸗ oder Großelternteil zu irgend einer Zeit der jüdiſchen Re— ligion angehört hat. Bei der Muſterung haben ſämtliche ariſche Geſtellungspflichtige eine Urkunde dieſes Inhalts zu unterſchreiben, ſie müſſen ſich daher vorher genau vergewiſ⸗ ſern, ob ſie zur Abgabe einer ſolchen urkundlichen Er— klärung in der Lage ſind. Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß auch Nichtarier geſtellungspflichtig ſind. Dienſtpflichtige, die ſich an dem oben angegebenen Mu⸗ ſterungstag in den vorgenannten Gemeinden nur vorüber⸗ gehend befinden und an ihrem Wohnſitz noch nicht gemuſtert ſind, müſſen ſich an dieſem Tag zur Muſterung ſtellen. Entſchädigungen für Fahrtauslagen der Dienſtpflichtigen bei An- und Abfahrt zur Muſterung oder Lohnausfälle und dergleichen, können grundſätzlich nicht bezahlt werden. Zur Muſterung ſind an Perſonalpapieren. mitzubringen: a) der Geburtsſchein(ſoweit er nicht bei der Geſtellung zur Erfaſſung abgegeben worden iſt), b) den Nachweis über die Abſtammung(gegebenenfalls auch der Ehefrau), ſoweit vorhanden, c) die Schulzeugniſſe und Nachweiſe über Berufsausbil- dung(Lehrlings- und Geſellenprüfung), d) das Arbeitsbuch, e) Ausweiſe über Zugehörigkeit zur HJ.(Marine⸗HJ.), zur SA.(Marine⸗SA.), zur SS. zum NS. zum R K.(Reichsluftſchutzkorps),(bisher DLV.(Deut⸗ ſcher Luftſportverband), zum DSD.(Deutſcher Amateur-Sende- und Emp⸗ fangsdienſt), f) der Nachweis über die Teilnahme am Wehrſport(See⸗ ſport), die Beſcheinigung über die Kraftfahrausbildung beim NSͤK., Amt für Schulen, den Reiterſchein des Reichsinſpekteurs für Reit- und Fahrtausbildung, das Seeſportfunkzeugnis, g) der Nachweis über die Ausbildung beim Roten Kreuz, h) der Nachweis über geleiſteten Arbeitsdienſt(Arbeits⸗ paß oder Arbeitsdienſtpaß, Dienſtzeitenausweis, Pflich⸗ tenheft der Studentenſchaft), i) der Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der Wehrmacht, Landespolizei oder SS.⸗Verfügungstruppe, k) der Annahmeſchein als Freiwilliger in der Wehrmacht oder SS.⸗Verfügungstruppe, l) der Nachweis über Seefahrtzeiten und den Beſuch von Seefahrtſchulen und Schiffsingenieurſchulen oder den Nachweis über abgelegte Schifferprüfungen, m) der Nachweis über den Beſitz des Reichsſportabzei⸗ chens oder SA.-Sportabzeichens, n) der Führerſchein(für Kraftfahrzeuge, Flugzeuge, Se— gelboote, Motorjachten), o) Freiſchwimmerzeugnis, p) eine Badehoſe q) von Brillenträgern die Brille und das Brillenrezept. Ferner hat jeder Dienſtpflichtige unter allen Umſtän⸗ den zwei Paßbilder aus neueſter Zeit, Bruſtbilder ohne Kopfbedeckung und in Zivilkleidung, Größe 45 mal 55 mm mitzubringen. Die Dienſtpflichtigen müſſen zur Muſterung ſauber gewaſchen und in ſauberer Wäſche und Kleidung erſcheinen. Für die Dienſtpflichtigen beſteht vor und während der Muſterung ſtrenges Alkoholverbot. Beſondere Ladungen zur Muſterung er⸗ gehen nicht. Diejenigen ſchiffahrttreibenden Dienſtpflichtigen, die durch die Geſtellung zur Muſterung in der Ausübung ihres Berufes erhebliche Nachteile erleiden würden, oder ſich auf Fahrt befinden, können auf ihren Antrag durch die unter zeichnete Behörde von der Geſtellung zur Muſterung befreit und bis zu einer beſonderen Muſterung für ſchiffahrttreibende Dienſtpflichtige zurückgeſtellt werden. Zugleich mit dieſem Antrag iſt anzugeben, wann der Geſtellungspflichtige er⸗ ſcheinen kann. Wer ſeiner Geſtellungspflicht nicht oder nicht pünktlich nachkommt oder ſonſt den erlaſſenen Anordnungen zuwider⸗ handelt, hat ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Außerdem wird gegebenenfalls ſeine zwangsweiſe Vorführung durch die Polizei veranlaßt. Heppenheim, den 20. April 1936 Heſſiſches Kreisamt Heppenheim Nanz. RNaſſehundeſchau in Köln 2000 der beſten Raſſehunde der Welt. Köln, 27. April. Die beſtbeſchickteſte Raſſehundeausſtel⸗ lung wurde in den Kölner Meſſehallen eröffnet. Es handelt ſich um die dritte Reichsſiegerausſtellung für Raſſehunde, über die Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten die Schirmherrſchaft übernommen hat. Zwei Tage lang geben ſich die beſten Raſſehunde der Welt, 2000 an der Jahl, ein Stelldichein in den rieſigen Ausſtellungshallen. Vom größten Hund der Welt bis zum kleinſten Zwergpintſcher iſt alles ver treten. 188 Zuchtgruppen treten miteinander in Wettbewerb um die vielen Ehrenpreiſe im Werte von 75 000 RM, dar⸗ unter einen beſonders koſtbaren Ehrenpreis des Führers und Reichskanzlers für den beſten Hund der Ausſtellung, ferner 25 Staatsehrenpreiſe des Reichsinnenminiſters Frick, der Reichs- und Länderminiſter, der Stadt Köln und Preiſe aus aller Herren Länder. Faſt ſämtliche europäiſchen Länder und Nordamerika ſind vertreten. Das Hostiene Fllmwern„Krach im Hinterhaus“ le U Amiliche Bekanntmachungen Betr.: Feldſchutz. Auf Grund des Art. 36 des Feldſtrafgeſetzes ordne ich auch in dieſem Jahre an, daß das ſog. Krauten auf unbe— stellten Grundſtücken und an Feldwegen nur in der Zeit von vormittags 8—11 Uhr und nachmittags von 1—6 Uhr geſtattet iſt. 5 Das Feldſchutzperſonal iſt zur ſtrengſten Durchführung dieſer Anordnung beauftragt und wird jeden zur Anzeige bringen, der außerhalb der angegebenen Zeiten die Feldwege und Felder unbefugt betritt. Viernheim, den 23. April 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel. r Todes- 17 Anzeige Gott, der Allmächtige, hat meinen lieben Gatten, unſeren guten Vater, Sohn, Schwiegerſohn, Schwager und Onkel Herrn Ger Hemp am Freitag nachmittag unerwartet, nach kurzer ſchwerer Krank— heit fern von ſeinen Angehörigen, im Alter von 33 Jahren zu ſich in die ewige Heimat abgerufen. D 2 Wir bitten um ein Gebet für unſeren teueren Verſtorbenen. Viernheim, den 26. April 1936 Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet heute Nachmittag 6 Uhr vom Trauer⸗ hauſe, Annaſtraße 26, aus ſtatt. 2 gutgearbeitete extragroße mit Polſter⸗ An Erjolg durch injerſeren! fertigung von Druchjachen Viernheimer Volkszeitung Zimals heute im Celina. Keerbeten. für Handel, Gewerbe, Voblangorung do Wopbowoche Schrank. e 3 0 Krholungsworf⸗ Vereine und den k e bee zu verkaufen. Buch⸗ und 9¹⁵ binſchlioßlich 30. Mpril o. Hatertal n ö Moldungon nohmon all Waſſerwerk, Bau 1 Kunſtoͤruckerei 9 mon 1 2. Stock Ni- Dionſtſtollon ontgogon. N- Volfswohlfahvt Hauumtsloitung Hoſſon⸗ Maſſau Feiwillige Feuerwehr, Wernhelm Hachruf! Unſer Mitglied 1 Georg Hemp Ser iſt nach kurzer Krankheit verſtorben. Die Be⸗ Strümpfe zum Ansohlen bringen Sie am besten dem erdigung findet heute nachm. 6 Uhr ſtatt. An⸗ treten ſämtl. Feuerwehrmänner 1/6 Uhr am Lokal. Muſik und Spielleute zur Stelle. A 5 Uniform: 1. Garnitur. N FARBER. Das Kommando PRINTZ Annahmeſtellen in Viernheim: Nik. Brechtel 4. kre 115 2 U E er Lorſcherſtraße 11 Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwaren, Tel. 38 Turnverein v. 1893. Heute abend um 7 Uhr Turn⸗ 8 olf ſtunde für alle Jugendturnerinnen und 8.15 Uhr für Hitlerſtr. 57, Kurz⸗ alle Turnerinnen. Die Leiterin offre Weiß⸗u Wollwaren Gewinnauszug 1. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 24. April 1936 Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. 1. Ziehungstag In der heutigen gezogen 2 Gewinne zu 100000 M. 281539. 2 Gewinne zu 10000 M. 19222 6 Gewinne zu 2000 M. 20867 92729 150808 22 Gewinne zu 1000 M. 56082 67708 70129 86685 100066 132622 184216 218494 269428 302584 338563 18 Gewinne zu 800 M. 24182 100656 102632 139580 196144 197738 204114 290125 388497 50 Gewinne zu 500 M. 921 5876 16521 19276 29905 31679 43603 50517 62080 76703 139081 1830120 191129 224018 232905 237387 272754 280173 298583 8026 19 885189 368788 371568 377695 391755 182 Gewinne zu 200 M. 823 2662 35596 12931 17292 22065 29708 30205 32604 39126 48783 535465 88473 69205 72556 73770 75464 76078 77732 786507 82030 82038 84392 93175 102542 104794 106884 113147 113808 115402 115763 117823 117830 119111 126543 126647 131021 131387 135594 143248 148432 154181 170540 170600 171035 176184 188409 1927278 199989 202112 202907 205347 205569 210066 210479 217336 219352 220067 224505 230824 231511 239002 240694 247475 253015 253569 258029 262664 273337 283097 293518 299721 303100 308596 309087 311989 351220 352250 352298 353591 353606 356396 369624 371639 376295 376521 376537 379816 383146 383531 396179 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 270744 308888 39006 256763 340045 340745 i 9768 42860 239540 266178 375122 28 Gewinne zu 800 M. 3894 30011 39552 106596 152056 179488 234289 252235 255783 292501 296659 321506 323434 349094 46 Gewinne zu 500 M. 14439 22786 36939 40561 47483 59092 81863. 95487 105087 119773 124617 138632 141546 180221 183617 202072 232258 282181 289085 293405 318812 343703 370065 179 Gewinne zu 200 M. 7252 7539 16025 31157 31835 37280 42177 47435 47851 52828 67695 68370 70074 70440 71612 78110 92388 84773 90874 100077 104046 105666 106880 108796 116066 124192 128107 129654 138103 144220 147668 151978 161179 171347 184118 190457 190498 194184 198700 200536 202339 203980 208964 252976 212683 216512 220039 224900 228010 232711 234157 234888 2355832 247554 257421 281130 264859 285721 273652 276625 283566 288079 290804 297892 297713 302517 307481 308814 312676 315133 316559 318729 319378 320885 326470 354667 355672 387210 357549 5 366150 368582 370905 372282 387230 393188 396090 396864 2 Gewinne zu 50000 M. 2 Gewinne zu 25000 M. 8 Gewinne zu 2000 M. 10 Gewinne zu 1000 M. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 2. Ziehungstag 25. April 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 3729 105416 328479 364632 397968 84800 186599 210595 246829 269596 40963 46120 112587 131480 245252 273067 54 Gewinne zu 500 M. 27037 29039 34577 52169 55400 59357 69238 113611 139519 140086 141880 145248 161973 170989 180805 183979 185158 227731 269396 283840 288127 319250 358516 373239 386089 393297 393734 188 Gewinne zu 200 M. 324 1283 10989 11697 16356 22163 22340 38617 52381 55167 55724 64858 65667 69455 69879 72153 76965 79079 80970 86459 89577 93002 102060 102381 102653 111152 111847 112756 115204 117354 122304 125694 129492 134791 153279 2 Gewinne zu 5000 M. 4 Gewinne zu 3000 M. 4 Gewinne zu 2000 M. 14 Gewinne zu 1000 M. 339615 350581 12 Gewinne zu 800 M. 155084 155938 170254 180464 184835 219992 222174 223998 224859 228511 251445 256598 263689 269591270319 287052 296989 298919 313220 316000 329467 333681 334615 339333 343445 188740 199785 233436 236614 270466 271145 316237 318142 354726 363098 203905 219014 237945 248705 274571 284102 319282 328732 369028 382113 384483 388876 393368 396691 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 375067 58664 338222 3088086 338711 228118 171587 308005 2 Gewinne zu 10000 M. 4 Gewinne zu 5000 M. 8 Gewinne zu 3000 M. 2 Gewinne zu 2000 M. 4 Gewinne zu 1000 M. 22 Gewinne zu 800 M. 32479 33292 37143 43631 44818 76918 128762 330890 350665 393155 397467 50 Gewinne zu 500 M. 22161 22610 64421 94972 98408 104201 123219 133254 153242 159092 161878 172916 176440 181411 186722 147 216069 217986 223832 253399 285226 299030 326302 336437 51700 172 Gewinne zu 200 M. 2091 3447 4470 8084 9228 16700 17720 20425 20443 28304 31374 34956 36050 43696 44037 47316 49484 53459 62497 65352 77102 78116 86876 88316 95963 98265 99377 99547 121130 125741 129461 130058 143614 144055 154252 154477 168166 171226 175173 176082 176518 181003 182092 188341 191539 191568 191747 196385 198956 209101 220399 225299 228684 231561 238227 242067 242242 250005 253003 255631 262985 267826 268625 302243 302332 302561 304106 304338 311719 328871 344956 350115 358281 360939 361291 361369 364230 366955 372688 381369 384421 391138 392178 395093 3958860 399339 Die Ziehung der 2. Klaſſe der 47. Preußiſch-Süddeutſchen (273. Preuß.) Klaſſen-Lotterie findet am 19. und 20. Mai 1936 ſtatt. 385276 Kare, 9 —— .—ͤ—ů⏑ 7! 8 — W Arſenal engliſcher Pokalmeiſter Zum 61. Mal wurde am Samslag der Endkampf um den engliſchen Jußballpokal ausgetragen. In der von 93 000 Juſchauern vollbeſetzten Wembley-Arena bei London ſiegte die Mannſchaft des JC Arſenal London mit dem denkbar knappen Ergebnis von 1:0(0:0) über die weitklaſſige Elf von Sheffield United. Arſenal hat damit — erſten Pokal-Erfolg aus dem Jahre 1930 einen zwei⸗ ken angereiht. Meiſterſchafts-Endſpiele: Gruppe 1: in Dortmund: Schalke 04— Polizei Chemnitz 213 in Berlin: Berliner SV 92— Hind. Allenſtein 3:1 Gruppe 2: in Altona: Tyd. Eimsbüttel— Werder Bremen 116 in Hindenburg: VRS. Gleiwitz— Viktoria Stolp 5:0 Gruppe 3: in Frankfurt: Worm. Worms— 1. FC Nürnb. 2:2 in Eßlingen: Stuttgarter Kickers— 1. SV Jena 1:0 Gruppe 4: in Mannheim: SV Waldhof— Fortuna Düſſeld. 0:4 in Hanau: Hanau 93— Kölner Cf R 3:0 Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga: Gau Baden: Phönix Karlsruhe— Pfe Neckarau 4:0 Karlsruher FV— Germania Brötzingen 11 Gau Bayern: AS Nürnberg— Fc München Aufſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Südweſt: SV Wiesbaden— Germ. 04 Ludwigshafen Sportfr. Saarbrücken— 1. Fc Kaiſerslautern Gau Württemberg: Spogg. Troſſingen— SV Göppingen Fc Mengen— VfR Gaisburg Gau Bayern: Schwaben Augsburg— Jahn Regensburg VfB Ingolſtadt⸗Ringſee— Poſt Würzburg VfB Coburg— TW 1860 Fürth Po kalſpiele: 0 VfR Mannheim— Phönix Ludwigshaf.(Sa) Spogg. Freudenſtadt— VfB Stuttgart FC Tailfingen— Stuttgarter Sc F 03 Pirmaſens— MTV Pirmaſens SW Flörsheim— Viktoria Walldorf Würzburger Kickers— BC Augsburg Bayern München— MTV Ingolſtadt Spogg. Sendling— Hanſa München Viktoria Augsburg— Augsburg⸗Pferſee Freiburger FC— Sportfreunde Freiburg SC Gutach— Sc Freiburg Freundſchaftsſpiele: VfB Stuttgart— Eintracht Frankfurt(Sa) 1. SSW Ulm— Eintracht Frankfurt Handball Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Gruppe 1: in Oppeln: Poſt Oppeln— Hindenb. Biſchofsburg 10:5 in Leipzig: MTSA Leipzig— Berliner SV 92 8:7 Gruppe 2: in 357 nnover: Poſt Hannover— MSV Magdeb. 7:14 D 0= S d d D S A= 2 —— EDE 1 S Y t in ettin: KT Stettin— TW Oberalſter Hbg. 6:15 Gruppe 3: in Fürth: Spogg. Fürth— TV Altenſtadt 6:5 in Minden: Hindenb. Mind.— TVg Obermendig 10.4 3 Gruppe 4: in Darmſtadt: MS Darmſtadt— S Waldhof 9:6 ein Kaſſel: Kurheſſen Kaſſel— Raſ. Mülheim 914 Zweimal Baden—Güdweſt im Hockey Ein 3:0-Sieg der badiſchen Frauen.— Südweſtſieg im Männerſpiel. In Frankfurt a. M. fanden zwei Hockey-Gaukämpfe zwi⸗ ſchen Baden und Südweſt ſtatt. Einleitend ſiegte Baden im Spiel der Frauen 3:0(2:0), während das Männerſpiel mit einem 3:0(0:0)-Sieg der Südweſtelf endete, die damit die ſeinerzeit in Mannheim erliktene Niederlage weltmachen konnte. Das Spiel der Frauen endete mit einem eindeuti— gen Sieg der gut zuſammenarbeitenden badiſchen Vertre— tung. In der Hintermannſchaft wurde faſt fehlerlos ge⸗ ſpielt und Fräulein Klein als Mittelläuferin beherrſchte das Mittelfeld ganz überlegen. In der Südweſtelf machte ſich das Fehlen der bewährten Spielerinnen des Wiesbadener THC doch ſtark bemerkbar. Die Gäſte kamen ſchon in der erſten Hälfte durch Fräulein W. Bäurle und Fräulein Stürmer zu zwei Treffern und Fräulein Stürmer fügte nach dem Wechſel noch einen dritten an. Die Begegnung der Männer endete mit einem zah⸗ lenmäßig viel zu 0 Südweſtſieg. In der erſten Hälfte war die badiſche Elf im Feld zeitweiſe klar überlegen, aber im Sturm machte ſich das Fehlen von Peter 2, an deſſen Stelle Heiler ſpielte, doch ſtark bemerkbar. Heidenhaus er⸗ zielte im Anſchluß an eine Ecke das erſte Tor und F. Cuntz erhöhte auf 2:0. Kurz vor Schluß lenkte dann E. Kuntz die Kugel zum 3:0 in das Tor der Badener, die in Peter 1, Ker⸗ zinger 1 und Kerzinger 2 ſowie Torhüter Benkert ihre be⸗ ſten Kräfte hatten. Fußball SU Waldhof— Forkuna Düſſeldorf 0:4(0:2). Die Vorentſcheidung in der Gruppe 4 iſt eindeutig zu⸗ zunſten des Niederrheinmeiſters gefallen, der im Mannhei⸗ ner Stadion den Badenmeiſter zahlenmäßig klar und auch verdient ſchlagen konnte. Das 4:0 geht durchaus in Ord⸗ nung. Die Düſſeldorfer waren den Mannheimern in allen Belangen der Fußballkunſt überlegen und leicht hätte ihr Sieg noch höher ausfallen können. Den 12 000 Zuſchauern, die bei herrlichſtem Sommerwetter die Kampfbahn um⸗ ſäumten, dürfte dieſe Düſſeldorfer Elf weſentlich beſſer ge⸗ fallen haben als Schalke am Karfreitag. Der badiſche Mei⸗ ſter ſtand im Schatten dieſer vorzüglichen Fortunamann⸗ e Den q pcat vom Cnntag als man die von Waldhof gewählte Aufſtellung erfuhr. Siffling ſpielte Mittelläufer, Heermann rechtsinnen und auf der linken Seite ſtanden mit Walz und Günterroth zwer Linksaußen. Fortuna, in der Beſetzung Peſch: Jane“ Bornefeld: Mehl— Bender— Czaika; Albrecht— Wi⸗ gold— Nachtigall— Zwolanowfki— Kobierſki war gleich gut in Fahrt und ſchon in der 4. Minute ſandte Wigold mit Flachſchuß zum 1:0 ein. Sechs Minuten ſpäter wurde die erſte Fortuna⸗Ecke von Zwolanowſki zum 270 verwan- delt, als Drays zu ſchwach abgewehrt hatte. Waldhof wur⸗ de wiederholt gefährlich, Janes, Peſch und Bender zeigten ſich aber jeder Lage gewachſen und ſo ging Fortuna mit einer ſicheren 2:0-Führung in die Pauſe. Nach Wiederbe⸗ ginn hatte Düſſeldorf die Sonne im Rücken und dre e gleich wieder mächtig auf. Eine Wenke von Zwolanowſki nahm Albrecht direkt— 3:0. Waldhof ließ mehr und mehr nach, Fortuna diktierte das Spielgeſchehen. In der 25. Mi⸗ nute erhöhte Nachtigall auf 4:0 und in der Folge war For⸗ tung einem fünften Treffer näher als Waldhof dem Ehren⸗ tor. Siffling trat zehn Minuten vor Schluß ab und kam nicht wieder. Mit letzter Kraft wehrte Waldhof die ſtän⸗ digen Angriffe der Gäſte und mit Glück wurden weitere Verluſttreffer verhütet.— Schiedsrichter Roſenkranz(Gel⸗ ſenkirchen) leitete, alles in allem, korrekt. 1. FIC Nürnberg— Wormatia Worms 2:2(1:1). Im Frankfurter Sportfeld erlebten die 25 000 Zu⸗ ſchauer eine von den Wenigſten erwartete Ueberraſchung, denn der Südweſtmeiſter Wormatia Worms, der in den bisherigen Endſpielen nicht gerade mit überzeugenden Leiſtungen aufgewartet hatte, konnte dem Favoriten der Gruppe, dem 1. Fc Nürnberg, einen Punkt abnehmen, denn das Treffen endete 2:2(1:1). Der„Club“ war an⸗ fänglich klar überlegen und lieferte dem Südweſtmeiſter ein Lehrſpiel. Nach 25 Minuten aber kamen die Wormfer beſ⸗ ſer ins Spiel. In dem kraftvollen Kampf waren ſie dem großen Gegner nun ebenbürtig. Der„Club“ hatte ſich ſchon ſehr ſchnell gefunden und bereits nach fünf Minuten ſah es vor dem Wormſer Tor überaus brenzlig aus. Nach einer ſchönen Kombination kam das Leder zu Schmitt, der eine ſchöne Vorlage an Eiberger gab. Uneigennützig ver⸗ längerte dieſer zu Friedel, deſſen kraftvoller Schuß nicht zu halten war. Die Bayern behielten auch weiterhin dle Spielführung in der Hand. Die kampfesfreudigen Worm⸗ ſer aber gewannen allmählich immer mehr an Boden, ſo daß das Spiel bald ausgeglichener wurde. Zehn Minuten vor der Halbzeit hatten die Bemühungen der Wormſer endlich Erfolg. Nach der Pauſe änderte ſich das Bild noch mehr. Wormatia war bedeutend kampfkräftiger und ener⸗ giſcher. Ein Strafſtoß für Nürnberg— Kiefer hatte an der Strafraumgrenze Hand gemacht— führte durch Oehm mit meiſterhaftem Schuß zum Führungstreffer der Nürn⸗ berger. Als unſer Nationalſpieler Fath mit einer Vorlage bedient wurde, gab es in der Nürnberger Verteidigung ein Mißverſtändnis und ſchon ſtand das Ergebnis auf 2:2. Bie zum Schluß gab es dann noch einen packenden Kampf. Skulkgarker Kickers— 1. S Jena 1:0(1:0). Das Meiſterſchafts⸗Endſpiel zwiſchen den Stuttgarter Kickers und dem 1. SV Jena, das auf den Sirnauer Wie⸗ ſen in Eßlingen zum Austrag kam, erfüllte nicht die hohen Erwartungen der 7000 Zuschauer. Im allgemeinen hatten die Schwaben in der erſten Halbzeit ein kleines Plus, was auch ihren knappen 1:0⸗Sieg rechtfertigt. Ausſchlaggebend hierfür war das größere Können der Kickers⸗Läuferreihe, die auch den Hauptanteil an der zeitweiſe leichten Feld⸗ überlegenheit der Stuttgarter hat. Das einzige Tor des Ta⸗ ges fiel in der 37. Minute durch Merz. In der erſten Halb⸗ zeit verlief das Spiel etwa ausgeglichen. Die Kickers waren ſtellenweiſe infolge der harten Arbeit ihrer Läuferreihe et⸗ was überlegen. Sie hatten auch zahlreiche Chancen, von denen aber nur eine verwertet werden konnte und zwar durch Merz. der in der 37. Minute den einzigen Treffer des Tages ſchoß. Nach Seitenwechſel verlief das Treffen ebenfalls ausgeglichen, wobei die Mitteldeutſchen auch chan⸗ cenmäßig den Kickers gleich waren. Schiedsrichter Unver⸗ ſehrt(Pforzheim) leitete gut. 8 IC Hanau 93— Kölner Cfn 3:0(1:0). Der nordheſſiſche Meiſter landete in ſeinem zweiten Heimſpiel, das ihn gegen den Meiſter vom Mittelrhein führte, einen glatten und verdienten Sieg. Die 4000 Zu⸗ ſchauer ſahen beiderſeits keine überragenden Leiſtungen, aber es war doch ein ſchnelles und ſpannendes Spiel, in dem lediglich die teilweiſe übertriebene Härte einiger Gäſte⸗ ſpieler unangenehm auffiel. Hanau verdankte den Sieg in erſter Linie ſeiner ganz ausgezeichneten Hintermannſchaft, die den gegneriſchen Stürmern keine Gelegenheit zu erfolg⸗ reichen Torſchüſſen gab.— Die erſte Halbzeit brachte ziem⸗ lich verteiltes Spiel. Beide Hintermannſchaften ſpielten ſehr aufmerkſam, ſicher und erfolgreich. Zehn Minuten vor der Pauſe glückte dann den Einheimiſchen der vielbejubelte Führungstreffer, und zwar war es Mondorf, der nach qu⸗ ter Vorarbeit von Philippi einſchoß. Sofort nach dem Sei—⸗ tenwechſel kam Hanau zu ſeinem zweiten Tor. Willführ köpfte den Ball genau zu Philippi, der das Schwarze dann nicht verfehlte. Köln bemühte ſich in der Folge vergebens um eine Verbeſſerung des Ergebniſſes. Zum Schluß be— herrſchte Hanau klar die Lage, aber erſt in der 88. Minute fiel das dritte Tor. Kölns Torhüter konnte einen von Philippi ſcharf geſchoſſenen Ball nur abſchlagen, Mondorf war zur Stelle und ſtellte das Endergebnis her. Schieds⸗ richter Müller(Frankfurt⸗Griesheim) leitete das Spiel ganz ausgezeichnet. Berliner S 92— Hindenburg Allenſtein 3:1(10). In der Gruppe 1 konnte nun auch Brandenburgs Mei⸗ ſter BSWe 92 ſeinen erſten Sieg in den Gruppenendſpielen feiern. Hindenburg Allenſtein wurde zwar 31(1:0) ge⸗ ſchlagen, dem Spielverlauf nach jedoch iſt das Ergebnis um ein Tor zu hoch ausgefallen. Die Soldaten hatten in dem Mittelſtürmer einen glatten Verſager, der die beſten Tor⸗ gelegenheiten ausließ und im Zuſammenſpiel mehr ſtörte als nützte. Außerdem war auch der Rechtsaußen Lützow nicht auf voller Höhe. Die Berliner traten wieder ohne die noch verletzten Reitz, Hewerer 2 und Morokutti an. Sie wa⸗ ren techniſch überlegen und gewannen ſchließlich dadurch den Kampf. Schalke 04— Polizei Chemnitz 2:3(10). Durch die unerwartete und doch nicht überraſchende 2:3(1:0)⸗Niederlage gegen Polizei Chemnitz iſt der deut⸗ ſche Fußballmeiſter Schalke 04 ſchon in der erſten Runde der Gruppenendſpiele in ſchwere Gefahr gekommen. Dem Dortmunder Treffen wohnten über 40 000 Zuſchauer bei. aber bald kamen die Knappen auf und das Spiel verlief ausgeglichen. Ein glänzendes Spiel lieferte der Chemnitzer Torhüter Weggel, der einen ſehr guten Tag hatte. 2 Mi⸗ nuten vor der Pauſe konnte Kuzorra eine Kalwitzki⸗Flanke zum 1:0 verwandeln. Nach der Pauſe kämpften die Sach⸗ ſen weiter mit ungeheurem Einſatz. In der 5. Minute war Helmchen nach rechts freigelaufen und glich mit Bomben⸗ ſchuß aus. In der 11. Minute hatte Mellage das Tor zu früh verlaſſen und ſchon ſtand es 21. In der 22. Minute ſchoß Helmchen den dritten Treffer. Schalke kämpfte mit größtem Einſatz. Drei Minuten vor Schluß erzwang Gel⸗ leſch mit einem Kopfball das 3:2, zum Ausgleich langte es nicht. 0 * N Phönix Karlsruhe— fe Neckarau 4:0(2:0). 2 „Die wenigen Zuſchauer, die bei herrlichem Wetter das Phönix⸗Stadion aufgeſucht hatten, erlebten eine angenehme Enttäuſchung. Die Einheimiſchen lieferten ein hervorra- gendes Spiel. Abgeſehen vom Linksaußen Joram befanden ſich alle Spieler in einer geradezu glänzenden Verfaſſung. Neckarau enttäuſchte ſtark, gut war nur Torwart Dieringer, der eine höhere Niederlage verhinderte. Karlsruher Fu— Germania Brötzingen 1:1(0:0). Das letzte Punktetreffen des KFV hatte 1200 Zuſchauer angezogen, die ein äußerſt flottes und großenteils ſehr ſchönes Spiel ſahen. Brötzingen verlegte ſich von Anfang an auf eine ſtarke Abwehr. So hatten es die Einheimiſchen auch ohne Damminger und Wünſch leicht, faſt immer im Angriff zu ſiegen. was guch ſchon im Eckenverhältnis von 11:4 für KFW ſich ausdrückt. Schiedsrichter Lang(Mann⸗ heim) amtierte aut. 5 As B Nürnberg— Ic München 20(1:0). Zum letzten bayriſchen Gauligaſpiel hatten ſich ir Nürnberg nur etwa 400 Zuſchauer eingefunden. Beide Mannſchaften boten nur ſchwache Leiſtungen. Der AS war im Feldſpiel überkegen. Münchens Sturm wirkte vor dem gegneriſchen Tor direkt hilflos. Die Nürnberger hät- ten eher noch böber gewinnen können. Blätte(Würzburg) war ein auter Leiter. Amateurboxen Würzburg— Mannheim 2:9 In der Würzburger Jahnhalle kamen am Samstag abend die Mannheimer Amateurboxrer zu einem ſchönen Er⸗ folg über die verſtärkte Staffel von Jahn Würzburg. Der Sieg fiel mit 9:7 Punkten zahlenmäßig knapp aus, einmal weil im Schwergewicht Mannheim ohne Kämpfer war und dann weil die Gäſte in einigen Kämpfen klar benachteiligt wurden. So hätte Baiker(Mannheim) in ſeinem Kampf anſtelle eines Unentſchiedens den Sieg verdient und Leicht⸗ gewichtsmeiſter Köhler wurde ſogar als beſiegt erklärt, ob- Turnwettkampf Eßlingen— Mannheim Eßlingen gewinnk mit 514.7:511,1 Punkten. In Eßlingen fand ein Kunſtturnwettkampf zwiſchen dem TV 46 Mannheim und dem Eßlinger Turn⸗ und Sportverein ſtatt. Mit 514,7 Punkten fiel das Ergebnis nur recht knapp für Eßlingen aus. Ausſchlaggebend für den Sieg der Eßlinger war in erſter Linie das ausgezeich⸗ nete Turnen von Erich Pullmar(Hobenſtein-Ernſttal, Pull⸗ mar war ſchon 1931 2. Deutſcher Meiſter hinter Krötzſch⸗ von 80 zu erreichenden Punkten ſicherte er ſich 77,5. Die Eßlinger hatten ſowohl am Barren wie auch am Pferd einen Vorſprung von 6,6 Punkten, den die Mannheimer in den Freiübungen nicht mehr aufholen konnten. Die Ent⸗ ſcheidung fiel erſt beim drittletzten Mann am Recke Schwimmwettkampf Heidelberg⸗Oarmſtadt⸗Nürnberg Heidelberg Geſamtſieger. Der Zweifrontenkampf des Schwimmvereins Nikar Heidelberg gegen die Darmſtadter Turn- und Sportgemein⸗ de ſowie die Nürnberger Stadtmannſchaft im Heidelberger Hallenbad(Bahnlänge 23,75 m) endete mit einem Geſamt⸗ ſieg des Veranſtalters, der gegen Darmſtadt mit 48:32 Punkten und gegen Nürnberg mit 49:33 Punkten. Ge⸗ wertet wurde in den einzelnen Rennen der Sieg mit fünf Punkten, die Plätze mit drei, zwei und einem Punkt, wäh⸗ rend der Sieg in den Staffelwettbewerben mit zehn Punk- ten und der zweite Plotz mit ſechs Punkten angerechnet wurde. Wie erwartet waren die Heidelberger in den Frauenwettbewerben den tüchtigen Darmſtädtern mit 18:30 Punkten und im Waſſerballſpiel der kampferprobten Nürn⸗ berger Mannſchaft, in der Dr. Schürger aus beruflichen Gründen fehlte, mit 2:6 Toren unterlegen. Intereſſante Einlagen der Frauen- und Jugendabteilung des Gaſtge⸗ bers verſchönten den ausgezeichnet verlaufenen Abend. Rund um Köln: Das Straßenrennen„Rund um Köln“, das am Sonn⸗ tag bei idealem Rennwetter ausgefahren wurde, geſtaltete ſich zu einem wahren Rekordrennen. Bei den Berufsfah⸗ rern wurde mit dieſer 260⸗km⸗Fahrt der erſte Meiſter⸗ ſchaftslauf entſchieden. Sieger wurde aus einer ſechsköpfi⸗ Spitzengruppe heraus der Dortmunder Bautz in 7:06:20 Stunden vor dem Berliner Weiß und Umbenhauer(Nürn⸗ berg). Die Amateure wurden über einen 115 km langen Weg geſchickt. In drei Abteilungen wurden Meurer(Köln), Wölkert(Schweinfurt) und Scheller(Nürnberg) als Sieger ermittelt. Mit 3:46:38,8 Stunden war Meurer der Schnell⸗ ſte und gleichzeitig damit der Sieger des Amateurrennens. In beiden Rennen vollzog ſich die entſcheidende Sprengung des Feldes in den Bergen. Bei den Amateuren wurde die neue Nationalmannſchaft zuſammengeſtellt, die am 3. Mai den„Großen Preis des Saarlandes“ als nächſte Prüfung beſtreitet. Aus aller Welt Gedenktafel an Hannovers Hindenburg- Villa. An Hin⸗ denburgs Wohnhaus in Hannover, das die Stadt dem Ge⸗ neralfeldmarſchall— ihrem Ehrenbürger— auf Lebenszeit überlaſſen hatte, und in dem er 11 Jahre wohnte, hat der „ eine bronzene Gedenktafel anbringen laſſen. Stultgart für die Deutſche Volksſchule. Mit dem 21. April wurde in Stuttgart die Deutſche Volksſchule einge⸗ führt. Auf Grund der an die Elternſchaft ergangenen Auf⸗ forderung, ihre Kinder der Deutſchen Volksschule zuzufüh⸗ ren, wurden von rund 28 000 Schulkindern rund 26 000 für die Deutſche Volksſchule angemeldet, alſo etwa 94 b. H. Infolgedeſſen ſind in Stuttgart im neuen Schuljahr 659 Schulklaſſen der Deutſchen Volksſchule und 43 Schul⸗ ſchaft. Man mußte ſchon vor dem Spiel recht ſchwarz ſehen, Zunächſt hatten die Chemnitzer etwas mehr vom Spiel. klaſſen der katholiſchen Konfeſſionsſchule eingerichtet worden. 1 och. 1 Huch teils gehe Anfang eimiſcer (Mann. . sch i l. Beide r NU itte dur der ht, ürzburg) ö 20 1 amstag R nen Ex⸗ tg. Der einmal bar und ichteligt Kampf 9 Leicht⸗ akt, o0⸗ rechnet Zonn⸗ Sonn Aaſtote taltete fung N 9 Hin⸗ 1 fa el Nr. 98 Montag, den 27. April 1936 Viernheimer Volkszeitung dere 12. Jahrgang mer im U Die Wahlen in Frankreich Elſaß⸗Lothringen bekennt ſich zu Heimat und Frieden Die erſten Wahlergebniſſe DNB. Paris, 26. April. Die bisher vorliegenden Wahlergebniſſe laſſen darauf schließen, daß über die Hälfte der Kandidaten in die Stichwahl kommt.(Zm Jahre 1928 mußten von 612 Abgeordneten 421 und im Jahre 1932 von 615 361 Abgeordnete durch Stichwahl er— mittelt werden). In Paris wurde der bekannte rechtsſtehende Abgeordnete Dommange diesmal ſogar im erſten Wahlgang wieder— gewählt. Dommange iſt, wie erinnerlich, bei der Aussprache über die ſogenannten Bünde in der Kammer ſehr ſcharf gegen die Freimaurer aufgetreten. Der rechtsgerichtete Abgeordnete Taittinger kommt in die Stichwahl. Wiedergewählt wurde ferner der Anterſtaatsſekretär im Inne miniſterium, Beaugitte und der Penſionsminiſter Befſſe, ferner Außenminiſter Flandin. Anter den Ge⸗ wählten ſind weiter zu erwähnen der kriegsblinde rechtsgerich— tete Abgeordnete Scapini, der rechtsgerichtete Abgeordnete De Laſteyrie und der als guter Redner bekannte Abgeord— nete der Mitte, Laurent. Der ehemalige Finanzminiſter Paul Leynaud einer der führenden Miniſter der ehemaligen Tar— dieu⸗Gruppe, der jedoch zum Schluß der Legislaturperiode eine Linksſchwenkung vornahm und mehr oder weniger offenkundig für die Frankenabwertung eintrat, kommt in die Stichwahl. Der Führer der Sozialiſten, Leon Blum und ſein Fraktionskollege Monet, ſind wiedergewählt. Der bekannte Hauptſchriftleiter des„Echo de Paris“, Henri de Kerillis, der bei der letzten Wahl durchgefallen war, iſt in Paris gewählt worden. Herriot muß ſich zur Stichwahl ſtellen. Aus Lyon trift die unerwartete Meldung ein, daß der Bürgermeiſter und ehemalige Staatsminiſter Herriot ſich zur Stichwahl ſtellen muß, da er im erſten Wahlgang nicht die abſolute Mehrheit auf ſich vereinigt hat. Von den bisher vorliegenden Ergebniſſen aus 156 Wahl— bezirken lauten nicht weniger als 106 auf Stichwahl. Nur in 50 Wahlbezirken wurden bisher die Abgeordneten im erſten Wahlgang gewählt. An bekannten Perſönlichkeiten wurden wiedergewählt der radikalſozialiſtiſche Handelsminiſter Ponnet, der Vorſitzende der radikal⸗ſozialiſtiſchen Partei, Daladier, der 700 Stim— men mehr als die abſolute Mehrheit erhielt, der Arbeitsminiſter Froſſard und der Poſtminiſter Mandel. Die Auszählung der Stimmen in Paris. Das Innenminiſterium veröffentlicht eine Aeberſicht über die erſten 64 vorliegenden Ergebniſſe, von denen 41 auf Stichwablen lauten. Dieſes Teilergebnis läßt jedoch noch keinen Schluß auf den Ausfall der Wahl zu. Von den zur Stunde vorliegenden 217 Ergebniſſen entfallen 145 auf Stichwahl, während 72 Abge— ordnete endgültig gewählt ſind. * 1 Chiappe gewahlt Aufſchlußreiche Verſchiebung des Stimmenverhältniſſes. DNB. Paris, 27. April. Der ehemalige Polizeipräſident und gegenwärtige Präſident des Stadtrates von Paris, Chiappe, iſt in Korſika mit ge⸗ ringer Mehrheit, aber im erſten Wahlgang, zum Abgeordneten gewählt worden. Unter den wiedergewählten Abgeordneten ſind zu erwähnen der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes der Kammer, Maljy, der Landwirtſchaftsminiſter Thellier, der führende ſoziali— ſtiſche Abgeordnete Vincent-Auriol, die kommuniſtiſchen Abge— ordneten Thorez, Péri und Jean. Der Kammerpräſident Bouiſ— ſon muß ſich einer Stichwahl ſtellen. Vor vier Jahren hatte er von rund 14000 Stimmen über 11000 Stimmen erhalten, wäh— rend ſein kommuniſtiſcher Gegenſpieler ſich mit 2000 Stimmen begüngen mußte. In dieſem Jahre iſt das Verhältnis 8248 zu 7564. Der ewige Deutſchenhaſſer Franklin Bouillon ſteht in Stichwahl, desgleichen Bergery, der während des letzten Tagungsabſchnittes auf ſein Mandat verzichtet hatte. Von den Mitgliedern der Regierung ſteht der Miniſter Stern in Stich— wahl, während der Handelsmarineminiſter Chappedelaine wieder gewählt worden iſt. Nach den bisher vorliegenden Meldungen iſt die Wahl über— all ohne Zwiſchenfall verlaufen, ebenſo ſind die bisherigen Er gebniſſe allenthalben ruhig aufgenommen worden. Großer Erfolg der Elſäſſiſchen Volkspartei DNB. Straßburg, 27. April. In den 25 Wahlkreiſen des Grenzlandes Elſaß⸗ Lothringen ſind im erſten Wahlgang bereits 11 Ver⸗ treter für die neue franzöſiſche Kammer gewählt worden, je vier im Anterelſaß und in Lothringen, drei im Oberelſaß. Be⸗ merkenswert iſt, daß ſie ſämtlich entſchiedene Gegner des Ruſ⸗ ſenpaktes und der marxiſtiſchen Volksfront ſind. Einen großen Erfolg verzeichnet vor allem die Elfäſſiſche Volkspar⸗ tei die bereits ſechs Mandate erlangen konnte. Sie hatte ihre Wahlpropaganda völlig auf das Bekenntnis zur deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Verſtändigung und auf die Verteidigung der Heimat⸗ rechte(Schutz des autonomen Selbſtverwaltungsrechts Elſaß⸗ Lothringens) abgeſtellt. In Lothringen iſt bekannt, daß im Grenzkreis For⸗ bach der in der Saarkampfzeit als Verteidiger der Pariſer Status quo-Politik bekanntgewordene Abgeordnete Doebleé ſein Mandat an einen Katholiken verlor, der neben Doeblé auch zwei andere Linkradikale ſchlagen konnte. Im heftig umſtrittenen oberelſäſſiſchen Kreis Colmar fehlten dem bisherigen Ab⸗ geordneten der katholiſchen Autonomiſten Noſſeé lelſ. Volts⸗ portei) knapp 200 Stimmen, um ſchon im erſten Wahlgang über vier Gegner von rechts und links gewählt zu ſein. Mit rund 1040 Stimmen ließ er ſeinen Hauptgegner, den Sozialiſten Richard(595 Stimmen), weit zurück. Richard iſt im Februar in der Pariſer Kammer als Wortführer des elſaß⸗lothringiſchen Widerſtandes gegen den Ruſſenpakt aufgetreten. Der Sozialiſt Georges Weill, der dagegen bei der Abſtimmung der fran⸗ zöſiſchen Kammer über den Ruſſenpalt als einziger Vertreter des Elſaß für die Annahme eingetreten war, konnte im Kreiſe Straßburg J in ausſichtloſe Stichwahl gedrängt werden. Auch ein anderer Deutſchenfeind, Oberkirch, wird ſeinen Abgeord⸗ netenſitz im Kreiſe Schlettſtadt nicht mehr retten können. Luftpoſt⸗ und Nachbringeflüge Köln Cherbourg DNB. Berlin, 24. April. Vom 3. Mai an werden zur Beſchleunigung des Brief⸗ poſtverkehrs mit Amerika wieder Reichspoſtflüge(Nachbringe— flüge) von Köln nach Cherbourg, die den Dampfern„Bre- men“ und„Europa“ Spätlingspoſt nachbringen, eingerichtet. Erſte Nachbringeflüge ab Köln 10.00 Ahr, an Cherbourg 14.30 am 3., 13. 23. und 30. Mai. Zeitgewinn bis zu drei Tagen (durch Erreichung eines früheren Dampfers). Die neben den gewöhnlichen Auslandsgebühren zu entrichtenden Luftpoſtzu⸗ ſchläge betragen nur 15 Rpfg. für je 20 Gramm. Nähere Aus⸗ kunft erteilen die Poſtanſtalten. Der T jährige Wolfgang Nowak beigeſetzt Ergreifende Trauerfeier für das Opfer des Unglücksfalles nach der Truppenparade. DNB. Berlin, 26. April. Auf dem Luiſenfriedhof in Weſtend erfolgte am Samstag— nachmittag die Beiſetzung des 7jährigen Wolfgang No— wack, der nach der Truppenparade vom 20. April auf der Berliner Straße in Charlottenburg, mitten in ſeiner Begeiſterung für die paradierenden Fahrzeuge unſerer ſtolzen Wehrmacht, das Opfer eines unſeligen Anglücksfalles geworden war. Die kleine Friedhofkapelle konnte kaum alle die aufnehmen, die Anteil nahmen an dem tragiſchen Tode dieſes Jungen. Neben den ſchmerzgebeugten Eltern, die ihr einziges Kind zu Grabe trugen, und den weiteren Anverwandten ſah man führende Ver⸗ treter der einzelnen Parteigliederungen, des Staates und der Wehrmacht. Ein weißer Sarg, an dem Jungen die Wache hielten, barg die Hülle des Jungen. Zahlreiche Kränze lagen am Sarg. Eine Abordnung der Jugend trug den aus Heckenroſen und Lorbeer zuſammengeſetzten herrlichen Kranz des Führers. Nach der Trauerrede von Oberpfarrer Richter-Reich⸗ helm wurde der Sarg durch ein langes Spalier von Ab— ordnungen des Jungvolks und der H., der Jungmädelſchaft und des BSM. zu der unweit des Gefallenendenkmals der Luiſen— gemeinde gelegenen Gruft getragen, wo nach den Segensworten des Geiſtlichen die Eltern und die vielen Mittrauernden Abſchied nahmen von Wolfgang Nowack. Biberacher Gchwabenmädels beim Führer Ein nächtliches Erlebnis. — Biberach. Einigen hieſigen Mädchen, die ſich auf einer neuntägigen Radtour nach München befanden, gelang es, den Führer in ſeiner Münchener Wohnung aufzuſuchen. Ihr langes Warten wurde herrlich belohnt. Ihrem im„Bi⸗ beracher Tagblatt“ hierüber veröffentlichten Bericht ſind u. a. folgende nette Einzelheiten zu entnehmen: „Es war inzwiſchen Nacht geworden, Da, welch ein Glück, ein dienſtbarer Hausgeiſt ließ ſich blicken.„Kommt der Führer heute noch?“ Ja, aber es kann tternacht werden. Nun kann uns keine Macht von hier fortbringen. Eine„feind⸗ liche“ Macht rückte auch bald an in Form eines Schutzmannes, der uns nach Hauſe ſchicken wollte. Wir erweichten aber mit vielem Bitten ſein Herz, ſo daß er ſchließlich bereit war, in die Jugendherberge zu telefonieren, man ſolle uns ſpäter als zur feſtgeſetzten Stunde noch hereinlaſſen. Es war eine kalte Nacht. Müde und fröſtelnd ſetzten wir uns auf den Randſtein, eng zuſammengedrückt. Und der gute Schutz⸗ mann warf einen Mantel über uns. f Es ſchlug 10 Uhr. Da, was war das? Drei Aut ſ os fuhren in die ſonft ſo ſtille Straße, grün abgeblendet. Er kommt! Raus aus der Umhüllung und auf die Eingangs⸗ türe zugeſtürzt, war eins. Der Führer ſtieg aus und„Heil Hitler!“ jubelte es ihm aus übervollen Herzen entgegen. „Pſt, die Leute wollen ſchlaſen!“, das waren ſeine erſten Worte. Dann gab er jeder die Hand und fragte uns, wo wir herkämen und wie unſere Fahrt bis jetzt verlaufen ſei. Eine hielt ihm Karte und Füllfederhalter zur Unter⸗ ſchrift hin.„Ihr könnt die Karten morgen um 9 Uhr ab⸗ holen, ich will ſie euch gern unterſchreiben“. Wir wandten ſchüchtern ein, daß morgen um 8 Uhr die Fahrt ſchon wieder weitergehe.„Dann können wir es auch gleich machen“. Der Führer ſchritt uns voran, die Treppe hinauf in ein kleines Vorzimmer. Ein Roſenſtrauß ſtand auf dem Tiſch. Im Halbkreis ſtanden wir vor dem Führer; die Begleitung. SA⸗ und SS-⸗Männer, die ſich köſtlich über uns Schwaben⸗ mädel zu freuen ſchienen, uns gegenüber. Stehend unter⸗ ſchrieb der Führer die Karten und legte der Führerin, die abweſend war, noch eine bei.„Wie ſteht es mit eurer Kaſſe?“ Voll und tief blickte uns der Führer in die Augen. Wir brachten nichts weiter hervor als ein zaghaftes Lächeln. Ein Blick des Führers zu einem SS-Mann und dieſer hielt ſchon zwei Fünfzigmarkſcheine bereit und übergab ſie dem Führer, der ſie in die Hände einer Kameradin legte. Wir waren kaum eines Wortes mehr mächtig. Mit einem kräftigen Handſchlag und„Heil Mädel“ entließ uns der Führer.“ Sportnachrichten Amicitia Viernheim F V. Zuffenhauſen 1.0 Zum fälligen Freundſchafts-Rückſpiel trat die Sport- vereinigung Amicitia geſtern gegen den FV. Zuffenhauſen auf dem Waldſportplatz an. Im Vorſpiel mußte ſich Viern⸗ heim eine 0:4 Niederlage gefallen laſſen und galt es nun, ſich hierfür zu revanchieren. Und dies iſt auch geglückt. Zwar iſt es nur ein einziges Tor, das erzielt wurde, doch dies tut nichts an der Sache, da die Amicitia faſt während des ganzen Spiels den Ton angab. Nur allzu großes Schußpech verhinderte einen ganz beſtimmt verdienten höheren. Sieg. Das einzige Tor des Tages markierte Kiß 1 in der 36. Minute. * Phönix Karlsruhe VfL. Neckarau 4.0 Karlsruher FV. Germania Brötzingen 171 Spiele gew. un. verloren Tore Pkt. SV. Waldhof 17 12 1 1 60:26 25 1. FC. Pforzheim 18 11 2 5 41:26 24 VfR Mannheim 18 70 6 5 39:44 20 Karlsruher FV. 18 8 4 6 38. 20 Germnia Brötzingen 17 6 1 7 28.30 16 VfL Neckarau 16 6 3 7 37:38 15 VfB. Mühlburg 18 4 7 7 28:3 15 Freiburger FC 18 6 3 9 15.57 15 Amicitia Viernheim 17 5 5 7 25:40 15 Phönix Karlsruhe 17 2 5 10 29:50 9 Handball-Pokalſpiel: FV. Weinheim Amieitia Viernheim 69 Amicitia Viernheim bleibt durch einen Sieg im weiteren Wettbewerb um den Handballpokal Das am vorletzten Sonntag ausgefallene Pokalſpiel gegen FV. Weinheim wurde geſtern nachgeholt. Die Amicitia. mußte für dieſes Spiel eine Umgruppierung der Mannſchaft vornehmen. Die junge Mannſchaft ſchlug ſich ſehr gut. Jeder einzelne Spieler ſetzte ſich voll und ganz ein und es war eine Freude, der Mannſchaft zuzuſehen, wie dieſelbe ihren Gegner niederkanterte, welcher doch ſtärker war, als unſere neuformierte Mannſchaft. Das Spiel begann mit beiderſeitig flott vorgetragenen Angriffen und in den erſten Sekunden gab es ſchon einen Lattenſchuß am Weinheimer Tor. Der Kampf wogt auf und ab, bis dann Weinheim über⸗ raſchend in Führung geht. Aber die Freude währte nicht lange und Viernheim ſchoß den Ausgleich. Bis zur Halbzeit lag Viernheim mit 2:4 in Führung. In der zweiten Halbzeit iſt Weinheim vorübergehend tonangebend und erlangte ſogar eine 6:5-Führung. Jetzt findet ſich die Viernheimer Mann⸗ ſchaft wieder zuſammen und mit vereinten Kräften ſtellt dieſelbe bis zum Schluß den Sieg mit 619 ſicher und hat ſich hiermit für die zweite Runde qualifiziert. he. * Bezirksklaſſe Unterbaden-Weſt: 08 Hockenheim SpVg. Sandhofen 14 Neulußheim SC. Käfertal 2:4 08 Mannheim Phönix Mannheim ausgef. Fortuna Heddesheim Ilvesheim 355 Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Nur noch heute Montag 4 Krach im Hinterhaus Dasköſtlichſte Filmwerk, auf das ſchon lange alles wartete, Heute Montag letzter Tag! Dieſe Woche brachte der Central-Film-Palaſt eine Lach⸗ bombe, wie noch keine da war. Ein Kabinettſtück deutſcher Tonfilmkunſt. Henny Porten in der erfolgreichſten Volks⸗ komödie des Jahres:„Krach im Hinterhaus“, nach dem gleich namigen Bühnenſtück von Maximilian Böttcher. Schon immer und überall hatte das Bühnenſtück den. größten Erfolg, aber den allergrößten Erfolg hat dieſes Thema als Filmwerk. Hingehen und lachen ſoll die Emp⸗ fehlung für dieſen, in allen Teilen gelungenen Film ſein. So viel und ſo herzlich wie bei dieſer Filmkomödie iſt ſicher ſchon lange nicht mehr gelacht worden. Wer dieſen Krach im Hinterhaus geſehen und erlebt hat, der nimmt Heiterkeit mit nach Hauſe und lacht noch im Bett. Mögen noch viele heute Montag das bombige Tonfilm⸗ werk beſuchen. Es bringt große Freude und viel Lachen. Motto: Lachen iſt geſund. f Heute Montag letzter Tag Deutſchland das Land der Radfahrer. Daß Deutſchland das Land iſt, in dem es die meiſten Rad⸗ fahrer gibt, geht aus der Statiſtik hervor. In Deutſchland wurden annähernd 12 Millionen im Betrieb ſtehende Fahr⸗ räder gezählt. In zweiter Stelle kommt Frankreich mit 7 Millionen, es folgen England mit 6, Italien mit 3, Holland mit 2,5, Schweden, Belgien und die Vereinigten Staaten mit je 1,5, Dänemark und die Schweiz mit je 700000 Rädern. In Deutſchland begegnet man wiederum im Weſten des Reiches den meiſten Radfahrern. Feiertag des deutſchen Volkes. Der Feſtplatz für den 1. Mai. Weltbild(M). Die Ausgeſtaltung des Luſtgartens in Berlin als Aufmarſchgebiet für den Nationalen Von der Mitte des Alten Muſeums aus(im Hinter⸗ grund) wird der Führer ſprechen. 2 3. 3 — 5 8 S — 3 e —— — r 3 Aus Nah und Fern Gute Milchleiſtungskonkroll-⸗Ergebniſſe. marburg, 25. April. Der Milchkontrollverein Mar⸗ burg⸗Kirchhain, welcher ſich zur Aufgabe geſtellt hat, durch Rindviehbe⸗ zu erhöhen, 6 Aus dem vom Geſchäftsführer er⸗ ſtatteten Rechenſchaftsbericht iſt zu entnehmen, daß ſich das Ergebnis im vergangenen Kontrolljahre in Anbetracht der rein bäuerlichen Gegend und der großen Zahl der kontrol— lierten Arbeitskühe im Kreisgebiet außerordentlich günſtig geſtaltet. Der Reichsdurchſchnitt der Milchleiſtung einer Kuh 0 Durch⸗ ſchnittsleiſtung der kontrollierten Kühe im Reichsdurchſchnit 2700 Liter. Der Vereinsdurchſchnitt beträgt ſogar 3755 Li. wurden höchſte Milchleiſtung von ſieben Kühen mit durchſchnittlich 5859 Litern, davon 186 Kilo Fettleiſtung. Die leiſtungsfähigſte Kuh hatte im ver⸗ gangenen Jahre Konrad Lölkes in Albshauſen, welche 7601 Fettleiſtung von 227 Kilo lieferte. Der 5 in Groß⸗Seel⸗ heim erbrachte als Jahresdurchſchnitt von ſechs Milchkühen n mit 187 Kilo. Sehr gute Milch⸗ leiſtungen erbrachten die Milchviehbeſtände von Heithecker⸗ 0 die Milch⸗ leiſtungen bei Arbeitskühen mit 180 bis 200 jährlichen Ar⸗ fortgeſetzte Kontrolle der Milchleiſtungen im ſtand des Kreiſes die Jahresmilchleiſtungen hielt eine Tagung ab. beträgt 2400 Liter jährlich. Dagegen beträgt die ter. Bei 118 Mitgliedern mit 750 Milchkühen Jahresabſchlüſſe durchgeführt. Die erbrachte im vergangenen Jahre eie Viehbeſtand Liter mit einer Milchviehbeſtand des Bauern Tobelander den höchſten Fettertrag Radenhauſen und Groſch⸗Fiddemühle. Auch beitstagen waren hervorragend. Die Waldſchäden im Lahn. und Weſterwaldgebiet. Limburg. Von den Gemeinden des Lahn- und We— 5 5 f e ſchweren Schäden in den Wäldern durch den Schneeſturm der ver⸗ gangenen Woche feſtgeſtellt. Am ſchwerſten mitgenommen wurden die etwa 25 bis 30 Jahre alten Tannenbeſtände. unter der aſt In den ſtädtiſchen und gräflichen Waldungen Weſterburgs haben Sturm und Schnee etwa 1000 Feſtmeter Holz gefällt. In den 500 ha großen Waldungen der Gemeinden Frickhofen, Dorndorf, Wilſenroth(alle Kreis Limburg) und Berzhahn und Will— der Baumfall ſchät⸗ In Langenſcheid(Unterlahn— 5 vernichtet worden, in Lohr⸗ heim(Unterlahnkreis) 600 Feſtmeter. Viele Gemeindewäl⸗ ſterwaldgebietes werden jetzt nach und nach di Zwiſchen Unna und Hachenburg Schneelaſt zu ſind ſie Tauſenden abgebrochen menrod(Kreis Weſterburg) beträgt zungsweiſe 2000 Feſtmeter. kreis) ſind 1000 Feſtmeter der kommen mit dem Holzanfall an dieſe Zahlen heran. Unberückſichtigt iſt dabei der Schaden in den Jungwäldern und Schonungen. * — er gute Doktor Nübezahl IO eee,, Driginalroman von Anton Schwab Jorinde blieb die Wandlung in ſeinem Weſen nicht verborgen und neugierig fragte ſie:„Sie mögen Gre⸗ gor von Prinxheim nicht?“ „Richtig!“ gab der Doktor zu.„Ich nag ihn nicht! Das iſt Gefühlsſache. Ich habe mit ihm noch keine zehn Worte gewechſelt, alſo reine Gefühlsangelegenheit. Ich bitte Sie, ſich nicht davon beeindrucken zu laſſen. Sicher kann er gegen eine ſo... eine Dame wie Sie recht angenehm ſein.“ Jorinde ſah den Sprecher nachdenklich an. „Warum mögen Sie ihn nicht?“ „Warum? Das kann ich ſo ſchwer begründen und es wäre eine Unhöflichkeit dem Gaſte gegenüber, ſich da näher auszulaſſen.“ Da fragte Jorinde nicht mehr. * Die Kinder waren ſehr aufgeregt, als ſie von Onkel Doktor jetzt erfuhren, daß die Dame im Hauſe mit dem Auto verunglückt ſei. Das erſchien ihnen intereſſant, und als ſie Tante Kate ſogar einmal mit ins Kran⸗ kenzimmer nahm und der fremden ſchönen Dame vor— ſtellte, da waren beſonders die beiden Mädels ganz glücklich. Henner wiederum kümmerte ſich wenig um die fremde Dame und zerbrach ſich nicht den Kopf über ſie. Er war heute früh auf dem Kirchhof geweſen und— hatte dort die Kranzſchleife geleſen. Der Text ging ihm im Kopfe herum und als er ſetzt den Doktor, den er über alles liebte und verehrte, un dem Sprechzimmer beim Aufräumen helfen durfte, da fragte er ihn wegen der Schleife. Helmer ſah den Jungen ernſt an. „Henner, biſt erſt zwölf Jahre alt, aber biſt ver⸗ nünftig genug, daß ich mit dir ſprechen kann. Ich glaube, daß die Schleife von deinem Vater ſtammt. Weißt du nicht, wer euer Vater war?“ Der Junge ſchüttelte den Kopf. „Nein“ ſagte er leiſe.„Ich habe Mutter oft gefragt, aber dann hat ſie geweint und ich bin ganz ſtill ge⸗ weſen. Einmal, früher, hat ſie auch geſagt, daß der Vater tot ſei. Aber manchmal, wenn wir abends zu Bett waren, da iſt ein Mann gekommen. Geſehen haben wir ihn nie, nur manchmal haben wir Mutter mit ihm reden hören. Aber verſtehen konnte ich nichts. Und Mutter hat dann immer ſo bitterlich geweint.“ Der Doktor dachte nach. Alſo mußte der Vater der Kinder hier in Kollmenbergen oder nicht weit davon entfernt zu ſuchen ſein. Aber wer nur konnte es ſein? „Ich habe deinem Onkel geſchrieben, der drüben in Kapſtadt iſt“ ſagte er zu dem Jungen.„Ich denke, er wird uns alle Papiere und auch das Tagebuch eurer Mutter ſchicken und dann wird Klarheit werden!“ „Und... wenn... wenn wir wiſſen, wer unſer Vater iſt, dann... ſollen wir wohl zu ihm?“ „Das wird ſich finden, mein Junge!“ „Wir wollen bei dir bleiben, Onkel Helmer“ ſagte Henner leidenſchaftlich.„Du biſt ſo gut! Und Tante Kate iſt ſo gut! Wir ſind nicht mehr allein. Und Mutters Grab können wir gießen. Onkel Helmer, du behälſt uns doch? Ich will auch tüchtig arbeiten, und wenn ich groß bin, dann verdiene ich, damit ich dir ** Frankfurt a. M. wird wegen Deviſenverbrechens geſucht. ohne Genehmigung der Deviſenſtelle im höheren Kurs verkauft und den Erlös der Deviſenbeſtimmungen nach die Tat wiederholen zu können. Teils der Straftaten iſt ſchon Einziehung im Verfahren erfolgt. Nicht berückſichtigt iſt bisher, Angeklagte ſeine und Kraft⸗Aktien begangen hat, und zwar u. a. Frankfurt am Main. mögen des Beſchuldigten beabſichtigt iſt, ziehung eines Erſatzwertes von 550 000 demnächſt das Gericht zu befinden haben wird. Frankfurt a. M. hausſtraße, unweit des genſchwerer Unglücksfall. den Geſtürzten nicht zu überfahren, ſtieß dabei aber mit mendes Motorrad. Der Motorradfahrer kam zu Fall, wo⸗ bei ihm ein Fuß völlig abgequetſcht wurde. Wiesbaden.(18 00 Aerzte waren zum Kon- greß.) Der zu Ende gegangene 48. Kongreß der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft für innere Medizin war von über 1800 erzten aus dem In- und Ausland beſucht. Bei ſeiner aus Anlaß des 50. Geburtstags von v. Leyden am 20. April 1882 erfolgten Gründung war die erſte Kongreßſitzung von 189 Teilnehmern beſuchk. 1912 betrug die Teilnehmerzahl 542, 1931 wurden 1182 Teilnehmer gezählt und 1936 war das obenſtehende Ergebnis zu verzeichnen. Auseinanderſetzung drei Stiche mit dem Taſchenmeſſer in die linke und rechte Bruſtſeite beigebracht, ſo daß der ſchwerverletzte Vater mehrere Wochen im Limburger Kran- kenhaus zubringen mußte. Strafmildernd fiel ein Nerven⸗ leiden und der leicht erreabare Zuſtand des Angeklaaten. Helmer war ganz gerührt bei den Worten Henners. * 0 Am nächſten Morgen, als Helmer ſchon mit den Kindern am Kaffeetiſche Platz genommen hatte, kan Kate mit dem Gaſte. Der Koffer mit den Kleidern war mit dem Auto nicht verbrannt. Der hatte ſich gelöſt und war abſeits in den Graben gefallen, ſo daß Jo⸗ rinde ihre geſamte Garderobe unverſehrt erhalten hatte. 5 Mit viel Sorgfalt hatte das junge Mädchen Toilette gemacht. Ihr origineller Wirt gefiel ihr ausgezeichnet. Das urſprüngliche in ſeiner Art, das offene bis zur Grobheit, imponierte ihr, denn ſie kannte das bis heute noch nicht. Die verwöhnte Jorinde van Meuenhuis war immer verehrt und gefeiert worden und es war daher be⸗ greiflich, daß die Art und Weiſe, wie dieſer Doktor mit ihr umſprang, etwas Neues für ſie bedeutete. Jorinde trug ein lichtes, ſommerliches Kleid mit halblangen Aermeln, das bunt gemuſtert war. Es war raffiniert einfach, aber umſo wirkungsvoller. Es ſah beinahe aus wie ein Hauskleid, und doch konnte man mit dieſem Kleid die beſte Geſellſchaft beſuchen. „Guten Morgen“ grüßte Jorinde voll guter Laune. Der Doktor ſaß gerade über der Zeitung und las eine wichtige Meldung.„Guten Morgen“ grüßte er freundlich zurück, ohne aufzuſehen, dann aber legte er die Zeitung weg und ſtreckte ſeinem Gaſt die Hand entgegen.. Er ſah ſie an und das Mädchen ſpürte erſchrocken, wie ſich mit einem Male ſeine heitere Miene verwan⸗ delte, förmlich erſtarrte, das Lachen war wie weg⸗ gewiſcht. Sie nahm Platz und Kate ſchenkte den Kaffee ein. Eine Unterhaltung kam in Gang, aber ſie ſchleppte eigentlich dahin. Der Doktor fragte und antwortete beinahe gleichgültig und wenn er ſie einmal anſah, dann war ſein Blick beinahe feindſelig. Was war nur mit dem Doktor geſchehen? Jorinde zerbrach ſich vergebens den Kopf. Sie ent⸗ ſchuldigte ſich und ging, eine Ausrede gebrauchend, noch einmal auf ihr Zimmer zurück. Dort ſchaute ſie in den Spiegel. Da kam ihr die Erleuchtung, und lachend wiſchte ſie die Schminke von den Lippen, den Puder von den Wangen. Das war es ſicher geweſen, was den guten Doktor geſtört hatte. Als ſie ſich jetzt im Spiegel betrachtete, fand ſie,“ daß ſie ſo eigentlich viel beſſer und angenehmer wirkte. J Mit ſich ſelbſt zufrieden ging ſie wieder zur Kaffee⸗ tafel. Helmer hatte ſich ſehr in der Gewalt, aber er konnte ſein Schmunzeln doch nicht ganz verbergen. Jorinde ſah es und wurde etwas verlegen, dann raffte ſie ſich auf und ſagte:„Herr Doktor, warum ſchmunzeln Sie ſo?“ 8 „Ach, nichts von Belang, Fräulein Jorinde van Meuenhuis ich habe nur feſtgeſtellt, daß Sie nicht angemalt viel netter ausſehen.“ Kate ſandte dem Bruder flehende Blicke, aber Helmer ſchien ſie nicht zu bemerken. alles wiedergeben kann!“ „Zu was braucht auch Fräulein Jorinde van Meuen⸗ (Beantragte Einziehung von Vermögenswerte n.) Der ins Ausland geflüchtete, am 17. Juli 1883 in Köln geborene Dr. jur. Alfred Schmel⸗ ter, zuletzt wohnhaft in Köln⸗Marienburg, Ulmenallee 154, Von Januar bis März 1932 hat er für etwa eine halbe Million Mark Wert⸗ papiere im Ausland zu einem niedrigen Kurs gekauft und ſie Inland zu einem unter Verletzung dem Ausland verbracht, um Die Durchführung eines Abweſenheitsverfahrens ſchien nicht angebracht. Bezüglich eines objektiven daß der 9 Tat auch hinſichtlich 540 000 Mark IG⸗ Aktien, 3000 Mark Gesfürel⸗Aktien und 19 500 Mark Licht⸗ auch in Da Vollſtreckung im inländiſchen Ver⸗ 0 beantragte nun⸗ mehr die Staatsanwaltſchaft in Frankfurt am Main die Ein⸗ Mark gemäß den Beſtimmungen der Deviſenverordnung anzuordnen, worüber (Schwerer Verkehrsun. fall auf der Forſthausſtraße.) Auf der Forſt⸗ Forſthauſes, ereignete ſich ein fol⸗ Ein Radfahrer kam hier dadurch zu Fall, daß ſeine Hoſe in das Kettenrad geriet. Ein ſchwe⸗ rer Laſtkraftwagen verſuchte nach links auszubiegen, um voller Wucht gegen ein aus enkgegengeſetzter Richtung kom⸗ der Strafbemeſſung ins Gewicht. Bad Ems.(Die Aehnlich wie in Wiesbaden hat ſich auch in Badeortes intereſſieren will. Eines planvoll die Umgeſtaltung der Kuranlagen bald verwirklichen zu ſehen: Ems noch mehr als „Die Blumenſtadt an der Lahn“. Darmſtadt.(Glück wun ſch des Führers 5 Führer und Amtsgerichts Darmſtadt, 45jährigen Dienſtjubiläum ſeinen Glückwunſch ausgeſpro⸗ chen. In einer Feier überbrachte Amtsgerichtsdirektor Dr. Eiſe die Glückwünſche des Führers, des Oberlandesgerichts⸗ präſidenten und der Berufskameradſchaft. Anter-Flockenbach.(Glückliche Rettung.) Das ſechsjährige Mädchen des Schuhmachers Hans Fiſche⸗ fiel in den eben ſehr reißenden Grundelbach. Im Nu war es von den Fluten fortgeſchwemmt, bis einige Kinder und Er⸗ wachſene es bemerkten. Leonhard Schmitt, durch die Rufe aufmerkſam geworden, ſprang nach und konnte mit großer Mühe das Kind glücklich bergen. Sofort angeſtellte Wie⸗ derbelebungsverſuche waren von Erfolg. Das Kind hat ſich bei ſeinem Treiben im Waſſer einige Kopfverletzungen zu— gezogen. Gießen.(Geſtohlene Deviſen ins Ausland gebracht.) Das Gießener Schöffengericht verhandelte gegen den Guſtav Reichelt aus Bönſtadt, der einem Ar⸗ beitskameraden 2000 öſterreichiſche Gulden ſtahl und das Geld durch eine aus Belgien bei ihm zu Beſuch weilend⸗ Kuſine in Belgien umwechſeln ließ. Der Angeklagte erhielt acht Monate Gefängnis. ** Kurze Meldungen Münſter. In den nächſten Tagen werden die Vorarbei⸗ ten für das neue Ehrenmal für die gefallenen Söhne un⸗ ſerer Gemeinde begonnen. Das Kriegerehrenmal von 1870. 71 ſoll auf dem neuen Friedhof eine Stätte finden. Dietzenbach. Auf dem Scheunendach des Landwirts Heinrich Knecht wurde ein Wagenrad befeſtigt, um einem Storchenpaar Gelegenheit zum Neſtbau zu geben. Auf dem Nachbardach ſaß inzwiſchen das Storchenpaar und verfolgte mit Intereſſe die Vorbereitungen. guis einen Malkaſten, wenn ſie jung, hübſch.. ſicher gutſituiert iſt. an, weil „.. ich auf den Pappelbaum fahren wollte! Ach ja, Herr Doktor, ich bin nicht ganz arm.“ „Das habe ich mir beinahe gedacht“ lachte Helmer und ſchien beſter Laune zu ſein.„Aber ſagen Sie ein⸗ mal, mein liebes Fräulein Jorinde...“ „: dan Mcuenhuis!“ lachte Jorinde. „Nein, jetzt kenne ich den Namen auswendig, jetzt ſage ich nur noch Fräulein Jorinde... ſagen Sie einmal, wie kommt es, daß Sie ſo ein akzentfreies Deutſch ſprechen?“ „Ich bin viel in Deutſchland geweſen. Meine Mutter war vom Niederrhein.“ „Aha, das Rätſel iſt gelöſt. Kollmenbergen bleiben?“ „Ich weiß noch nicht. lange es mir gefällt.“ „Solange es Ihnen gefällt! Sehr gut! Sie können Ihr Leben auf dieſer Baſis einrichten.“ Sie hatte das Gefühl, als wenn in den Worten aber zugleich ein Bedauern läge. „Beneiden Sie mich darum?“ „Nein, beileibe nicht. Ich könnte ein Leben ohne Pflicht und Verantwortung nicht ertragen.“ Jorinde wurde mit einem Male ganz ernſt, ihr hübſches Geſicht ſah förmlich traurig in die Welt. Das Wort des Arztes hatte ſie im Innerſten getroffen. Helmer aber erſchrak über ſeine Worte, er ſpürte, daß ſie wehetun mußten und das tat ihm leid. „Ein Leben ohne Pflicht und Verantwortung...! Das iſt ein hartes Wort für mich, Herr Doktor!“ „Fräulein Jorinde, ich bitte um Verzeihung, ich habe Ihnen nicht wehetun wollen, wahrhaftig nicht.“ Kate wollte ihren Ohren nicht trauen. Der Bruder entſchuldigte ſich. Sie ſah deutlich die Freude im Ant⸗ litz des jungen Mädchens. „Ich weiß es, Herr Doktor. Nein, ich bin Ihnen nicht böſe. Ich bin Ihnen ſogar dankbar für das Wort. Ich werde lange darüber nachdenken müſſen. Reichtum nimmt oft die Pflicht. Iſt es nicht immer leicht, immer eine Pflicht erfüllen zu dürfen?“ „Nicht ganz ſo ſchwer, wie Sie glauben. Pflichter⸗ füllung im Rahmen der Familie iſt oft das Schönſte.“ „Wenn ich Sie alſo recht verſtehe, Herr Doktor, dann ſoll ich zuſehen, daß ich bald unter die Haube komme!“ Jetzt lachte die ganze Runde, ſogar die Kinder ſchmunzelten. „Ganz ſo war es nicht gemeint. es getroſt an. Heirat. Sie, werden Sie eine glückliche Mutter.. dann fahren Sie beſtimmt nicht ſobald wieder an Pappelbäumen in die Höhe.“ „Wenn ſie ſo einen Grobian wie dich bekäme, Bruder“ lachte Kate,„dann würde ſie es vielleicht aus reiner Verzweiflung tun.“ „O weh! Jetzt bin ich von zwei Fronten blockiert. Ich bitte feierlichſt um Abſolution, meine Damen. Der Kaffee wird kalt! Toni, mein Stromer, gib mir einmal die Marmelade!“ „Ja, Onkel“ rief der Kleine ganz ſtolz, daß er eine Handreichung tun durfte und ſchob das Marmeladeglas herüber. 1 „Gregor von Prinxheim“ meldet ſich am Apparat. „Dr. Feldhammer! Herr von Prinxheim, Sie er⸗ warten doch Fräulein Jorinde van Meuenhuis?“ und Das letztere nehme ich wenigſtens Werden Sie lange in Das kommt darauf an, wie⸗ Aber nehmen Sie eine Stimme Eoetſetzung folgt.) der zudem von ſeinem Vaker ſchlecht behandelt würdef bel werdende Blumenſtadt.) 0 2 5 Bad Ems ein Verkehrsverein gebildet, der neben der amtlichen Wer⸗ bung und Förderung des Bades ſeinerſeits die ganze Be⸗ völkerung zur Mitarbeit bei der weiteren Entwicklung des ſeiner erſten Ziele iſt, Ems zur Blumenſtadt zu machen. Wie ſeit einigen Jahren eingeleitet wurde, ſo ſoll dieſem Wandel des Parkes auch der Schmuck der ſonſtigen Anlagen, Häuſer uſw. folgen. Ein Preisaus⸗ ſchreiben ſoll den edlen Wettbewerb anregen, um das Ziel bisher . 2445 Reichskanzler hat dem Geſchäftsleiter des Bürodirektor Hoffeller, zu ſeinem 888— ma geg beft ange gen leide dem a 6 gene kraß t und gr. die Rue al großer lte We d hat ſich ingen zu⸗ us! and echandelte mem Ar: Und das weilende 1 ewhiel Vorarbei⸗ ihne un⸗ n 1870. andwitts mn einem Auf dem verfolge und nigſtens A5 f. Helmer sie ein⸗ zt dae inmal, Deutſch Mutter n, wie⸗ können 1 abet ohne , ihr . Daz 7 rte, 1 0 ich * 1 licht. yruder 1 Ant⸗ Ihnen * Port. chtum mmer chler⸗ 23“ te. dam mme“ inder 1 i liche der einer liert Der amal eine glas mie 5 e Auerbach. Die Vorbereitungen für das Bergſträßer Blüten⸗ und Frühlingsfeſt in Auerbach am 10. Mai ſind in vollem Gange. Jugenheim a. d. B. Dem Schneidermeiſter Chriſtian Weigel überreichte der Kreishandwerksmeiſter im Auftrag der Heſſiſchen Handwerkskammer den Ehrenbrief des Heſſi⸗ ſchen Handwerks anläßlich ſeines 50 jährigen Geſchäfts— jubiläums. 8 Aus Mannheim Mannheim, 25. April. Nationaltheater Mannheim. Schillers Todestag, 9. Mai, wird nach alter Sitte auch in dieſem Jahre an der Mannheimer Schiller⸗-Bühne mit der Aufführung eines Schiller⸗Stücks begangen. Gegeben wird„Wilhelm Tell“, der in dieſer Spielzeit in neuer Inſzenierung von Intendant Brandenburg herauskam. Da aber Willy Birgel, der den Geßler ſpielt, nur am Montag, den 4. Mai, zur Verfügung ſteht, ſo muß die Gedächtnisvorſtellung an dieſem Tage ſtatt⸗ finden. Das 4. Orcheſterkonzert der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater am Mittwoch, den 29. April, bringt in ſeiner Vortragsfolge Werke von Corelli, Bach, Mozart, Grieg und Svendſen. Soliſten ſind die Ausbildungsſchüler Dorle Reimann, Liſelotte Seltſam und Elſa Zizler. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen von Richard— Ellinger, Siegfried Franz und Herbert Lemme(Dirigenten⸗ klaſſe). Karten zu volkstümlichen Preiſen in allen Muſikalien⸗ handlungen und im Sekretariat der Hochſchule A 1, 3; Tele⸗ fon 34051. Gerichtsurteile wegen fahrläſſiger Tötung. Das Schöf⸗ ſengericht verurteilte wieder zwei Kraftfahrzeugfahrer wegen fahrläſſiger Tötung zu je vier Monaten Gefängnis. Im erſten Falle fuhr der 29jährige verheiratete Georg Wolf von Weinheim, der auf einem Traktor ſaß und mit zwei Kokswagen beladene Anhänger lenkte, in der Unteren Ried⸗ ſtraße zwiſchen Mannheim⸗Waldhof und Mannheim-Käfer⸗ tal einen Radfahrer namens Georg Schmitt, den er mit anderen überholen wollte, an, als ihm ein Laſtwagen ent⸗ gegenkam. Der Mann kam zu Fall und ſtarb.— Eine unglücklich verlaufene Spritzfahrt mit einer 16jährigen an⸗ geblichen Schauſpielerin unter Führung des 38jährigen Karl Hageloch von hier war der zweite Fall. In Hammelbach war ziemlich kräftig gezecht worden und ſo kam auf der Heimfahrt kurz vor Mannheim-Feudenheim das Verhäng⸗ nis. Ein Radfahrer, der 48jährige verheiratete Leonhardt Ebert von Feudenheim, der ſich offenbar in demſelben un⸗ ſicheren Zuſtande wie H. befand, wurde von ihm auf der Mitte der Straße überfahren. Der Mann erlitt einen Schä⸗ delbruch und war ſofort tot. Das Gericht ſah die Fahrläſ⸗ ſigkeit in dem Umſtande, daß der Lenker den Radfahrer ſchon weit vor ſich ſah und es daher in ſeiner Macht lag, das Un— glück zu vermeiden. * Große Schneebruchſchüäden auf dem Hochwalo. Morbach, 25. April. Nachdem die ſtarken Schnee⸗ maſſen in der vorigen Woche auf dem Hochwald nieder⸗ gegangen ſind, und man die Waldwege wieder begehen und befahren kann, erhält man erſt einen richtigen Ueberblick darüber, welchen Schaden in den Wäldern und Schonungen angerichtet worden iſt. Insbeſondere ſind die Fichtenſchonun⸗ gen mit ihren 10 bis 15 Jahre alten Bäumen ſtark in Mit⸗ leidenſchaft gezogen worden. Mehrere tauſend Bäume fielen dem Schnee zum Opfer, da ſie unter der ſchweren Laſt zu⸗ Jammenbrachen und einfach umknickten. Vereinzelt ſind auch Tannenbäume ſtärker in Mitleidenſchaft gezogen worden. Gründungsjubiläum des 5. Bad. Inf.⸗Regiments Nr. 113. Freiburg, 25. April. Pfingſten rückt näher und da⸗ mit auch die 75jährige Gründungsfeier des Regiments, die an den Pfingſttagen dom 30. Mai bis einſchließlich 1. Juni in der alten Garniſon Freiburg abgehalten wird. Da⸗ mit verbunden iſt ein großer Regimentsappell, zu dem ſich alle ehemaligen 113er und die Kameraden der Kriegs⸗ formationen des Regiments in der herrlichen Perle des Breisgaus zuſammenfinden ſollen. Die Stadt Freiburg wird alles aufbieten, um den alten Fünfern frohe Feſttage zu be⸗ reiten und heißt ſie jetzt ſchon herzlich willkommen. Die Parole für Pfingſten lautet:„Auf nach Freiburg! Fünfer vor!“ Nähere Auskunft erteilt der Schriftführer des Bundes ehem. 113er, Hauptmann d. L. a. D. K. Haeuſer, Freiburg i. Br., Katharinenſtraße 2b, 2. Die Umbauarbeiten an der Zollſtelle Lörrach⸗Stetten. O Lörrach, 25. April. An der Zollſtelle Lörrach-Stetten wird gegenwärtig mit Hochdruck gearbeitet, und die groß zugige, den modernen Verkehrsbedingungen in jeder Weiſe rechnungtragende Anlage iſt in ihren Umriſſen gut zu er⸗ kennen. Die beiden einſtöckigen Zollabfertigungsſtellen für den Eingangs- und Ausgangsverkehr ſtehen ſchon ſeit längerer Zeit im Rohbau fertig da, und in den großen luftigen Räumen werden gegenwärtig die Inſtallationsarbeiten vor⸗ genommen. Seit etwa acht Tagen iſt auch die Umgehungs⸗ ſtraße, die hinter dem bisherigen Zollhaus herumführt und bekanntlich dem Perſonen⸗ und Kraftwagenverkehr aus der Schweiz dient, dem Verkehr übergeben worden. Das alte kleine Zollhäuschen iſt nach dem Eingang der Straße gerückt wor⸗ den, wo es ſolange noch ſeinen Zweck verſieht, bis die. ganze Anlage in Betrieb genommen werden kann. * ) Bruchſal.(Ungeſchloſſene Bahnſchran ke.) Abends um 22.30 Uhr fuhr Dr. Kleiſer aus Forſt mit ſei⸗ nem Auto bei dem ungeſchloſſenen fernbedienten Bahnüber⸗ gang Wachſtation Za der Strecke Bruchſal⸗Karlsdorf auf einen im ſelben Augenblick herankommenden Güterzug. Das Auto wurde beiſeite geſchleudert und zertrümmert. Dr. Kleiſer ſoll nicht allzu ſchwer verletzt ſein. Der dienſttuende Schran⸗ lenwärter wurde vorläufig in Haft genommen. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. 01 Baden-Baden.(Todesfall.) Eine bekannte Perſönlichkeit unſeres Kurortes, Baron von Löwenberg, iſt 78 Jahre alt geſtorben. Ein körperliches Leiden zwang ihn, ſich vom Leben der Bäderſtadt ſchließlich ganz zurück⸗ zuziehen, das in ihm zu jeder Zeit einen eifrigen Förderer gefunden hat. Man erinnerte ſich noch des Barons, als er ein rüſtiger Sportsmann war. Auch genoß er bedeutendes Anſehen als Sänger. Man berichtete oft über das Auftreten des Künſtlers am kaiſerlichen Hof in Berlin und am groß⸗ herzoglichen Hof in Karlsruhe. Darüber hinaus kannte 5 den Baron von Löwenberg als einen großen Wohl⸗ äter. () Bühlertal.(Ertrunken.) Der im Zinken Hof wohnende Kriegsbeſchädigte Joſef Steuerer verfehlte den Weg, ſtürzte in die Büllot und ertrank. Nieberträchtiger Nacheakt Schwere Exploſion in einem Berliner Wohnhaus. Berlin, 27. April. Anweit des Alexanderplatzes, in der Georgenkirchſtraße, ereignete ſich in der Nacht zum Sonntag eine ſchwere Explo⸗ ſion. Das ganze Gebäude wurde auf das Schwerſte beſchä⸗ digt. Sämtliche Wohnungen und Läden boten den Anblick eines Trümmerfeldes. Beſonders ſtark haben das Quergebäude und der Sei— tenflügel gelitten, in denen alle Fenſterkreuze und Türen durch die Auswirkungen der Exploſion eingedrückt wurden. In der Hauseinfahrt klafft unter dem Treppenaufgang ein Loch von zwei Meter Durchmeſſer. Der Unterlauf der Treppe bis zum erſten Stock wurde vollkommen zerſtört. 13 Perſo⸗ nen wurden durch herabfallende Wandverkleidung und durch Glasſplitter verletzt. Glücklicherweiſe ſind ſämtliche Verletzungen nicht ernſtlicher Natur. Die Feuerwehr lei⸗ ſtete, bei 6. Alarmſtufe„Menſchenleben in Gefahr“, die erſte Hilfe. Auf Anordnung der Baupolizei mußte das Haus we— gen Einſturzgefahr vollſtändig geräumt werden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei führten zu der Jeſtſtellung, daß der Verwalter des Hauſes, der 61jährige Franz Hänel, aus Rache gegen den Eigenkümer und andere Mieter nach einem raffiniert ausgeklügelten Plan in der Waſchküche im Keller ausſtrömendes Leuchtgas zur Explo⸗ ſion gebracht hat. Hänel wurde verhaftet. Durch die Exploſion ſchwebten annähernd 100 Perſonen — das Haus beherbergte 27 Mietsparteien mit 10 Unter⸗ mietern— in größter Lebensgefahr. Ueber ein Trümmer⸗ feld von umgefallenen Möbeln, zerſchlagenen Einrichtungs— gegenſtänden, zerſplitterten Scheiben, Putz und Mörtel wur— den die aus dem Schlaf aufgeſchreckten Bewohner geborgen. Glücklichermeiſe ſtellte ſich heraus, daß die Exploſion keine Todesopfer gefordert hat. Unmittelbar nach der Exploſion kurſierten Gerüchte, daß der Verwalter Hänel mit der Tat in Zuſammenhang ſtehe. Hänel war zunächſt auch der einzige Bewohner des Hauſes, der nicht aufzufinden war. Er war an dem Haus, das ſeiner in Kopenhagen wohnenden Schweſter und deren Tochter gehört, mit 15000 Mark beteiligt. Da ſeine Abſicht, gegen den Willen ſeiner Verwandten, das Haus zu verkau— fen, nicht auszuführen war, kam er auf den verbrecheriſchen Gedanken, das Haus durch eine Gasexploſion zu vernichten. Dabei leitete ihn auch daneben die Abſicht, ſeine eigene Frau, ſeinen Sohn und einige ihm verhaßte Mieter zu beſeitigen. Bei der Tat ſelbſt ging er mit raffinierter Ueberlegung zu Werke. Er öffnete in ſeiner Wohnung die Gashähne und ſchraubte in der Waſchküche die Kappe von der Gasleitung ab. Dann kroch er auf das Dach, entzündete einen mit Benzin getränkten Lappen und warf ihn in den Schornſtein der Waſchküche. Der Lappen fiel tatſächlich bis unten durch und brachte das Gas zur Exploſion. Angeblich wollte Hänel nach der Tat ſich erſchießen. Er will aber dazu nicht mehr den Mut gefunden haben und ſprang dann in einen Schornſtein des Nachbarhauſes, um ſich zu verſtecken. Etwa in der höhe des 1. Stocks blieb er hängen, ſo daß er nur die Wahl hatte. zu verhungern oder um Hilfe zu rufen. Gegen Mittag gab er dann die Klopfzeichen, die zu ſeiner Auffindung führten. Hänel, der bei dem Sprung in den Schornſtein Verletzungen erlitten hatte, wurde als Gefangener in das Staatskrankenhaus gebracht. Scheinwerfer gegen Film⸗Flugzeuge Unblutiger„Luftkrieg“ über dem Fußballfeld. London, 26. April. Bei dem Endſpiel um den Pokal des engliſchen Fußballbundes im Stadion von Wembley ſpielten ſich ungewöhnliche Szenen ab, die darauf zurück— zuführen waren, daß die Verwaltung des Stadions 2000 Pfund von den großen engliſchen und amerikaniſchen Film- geſellſchaften für die Berechtigung, das Spiel zu filmen, ge⸗ fordert hatte. Die Geſellſchaften wollten aber nur 500 Pfund bezahlen. Sie entſchloſſen ſich daher zu außerordent⸗ lichen Gegenmaßnahmen. Sie mieteten vier Aukogiroflugzeuge und zehn weikere Maſchinen, um von der Luft aus ihre bereits in allen Lichtſpielhäu⸗ ſern angekündigten Aufnahmen für ihre Wochenſchau her— zuſtellen. Der von der Leitung des Stadions angerufene Luftfahrtminiſter Lord Swinton hatte es einige Stunden vorher abgelehnt, ſich in dieſen„Filmkrieg“ einzumengen und beſchränkte ſich auf den Erlaß beſtimmter Sicherheits- vorſchriften für das Ueberfliegen des Spielfeldes. Aber auch die Leitung des Wembley ⸗Stadions war inzwiſchen nicht untätig geblieben. Um die Aufnahmen aus der Luft ſo ſchwierig wie möglich zu machen, wurden 20 Scheinwerfer aufgeſtellt, die jedem Flugzeug, das ſich der Kampfſtätte näherte, ihre Lichtkegel entgegenwerfen ſollten. Außerdem erhielten 200 Mann den Auftrag, ſich unter die gewaltigen Zuſchauer— mengen zu verteilen, um zu verhindern, daß ſich Kamera⸗ leute der Filmgeſellſchaften trotz des Verbots mit ihren Apparaten in das Stadion ſchmuggelten. Wahrſcheinlich haben trotz alledem die Filmgeſellſchaften das Rennen ge⸗ macht, wenn ihre Spekulation auf die Neugierde der brei⸗ ten Maſſen, die ſicher ſehr mangelhaften Luftaufnahmen in der Wochenſchau zu ſehen, richtig iſt. Ein Flieger narrt die Luftpolizei Paris, 27. April. Der Berater des Negus für flugtech⸗ niſche Fragen, der franzöſiſche Flieger Drouillet, hatte im Auftrage abeſſiniſcher Kreiſe ein Flugzeug in Amerika gekauft. Es wurde in einem franzöſiſchen Kanalhafen gelan⸗ det, von Drouillet dort zuſammengebaut und nach dem bei Paris gelegenen Flughafen Villacoublay geflogen. Unter der Begründung, daß die Einfuhr nicht rechtmäßig erfolgt ſei, wurde es von den franzöſiſchen Behörden zunächſt unter Verſchluß genommen Drouillet erhob hiergegen gerichtlichen Einſpruch, der noch nicht erledigt iſt. Auf ſeine dringenden Bitten hin erteilte nun die Polizei dem Flieger die Er⸗ laubnis zu einem kurzen Probeflug über dem Flugplatz. Von dieſem Probeflug iſt Drouillet aber nicht zurückgekehrt. Das Los aus der Gkatkaſſe Der Lotteriegewinn und die vier Brüder.— Die auf⸗ reizende Rundfunkrede. Frankfurt a. M., 25. April. Vor einigen Jahren gewann ein Einwohner in Frankfurt⸗Bockenheim in der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie 50000 Mark. Der glückliche Gewinner bekam es aber mit ſeinen drei Brüdern zu tun. Es wurde behauptet, daß das Los aus dem Beſtand einer gemeinſamen Skatkaſſe geſpielt wurde und es kam auch zu gerichtlichen Auseinanderſetzungen zwiſchen den Par⸗ teien, wobei die Beſtimmungen des Paragraph 762 des Bürgerlichen Geſetzbuches ausſchlaggebend wurden, wonach durch Spiel oder Wette eine Verbindlichkeit nicht begründet wird. Die Brüder gingen zwar nicht völlig leer aus, aber ſie erhielten im Wege des Vergleichs nicht das, was ſie erhofft hatten. Beſonders benachteiligt fühlte ſich der Bruder Andreas. Er geriet in ſtarke Erregung, als ihm eine Rund⸗ funkrede des Gewinners zu Ohren kam und als er ſpäter aus den Worten eines Bekannten den Eindruck gewann, als habe ſich der Gewinner dahin geäußert, er habe ihm zu acht Mo⸗ naten Preungesheim verholfen. Mit der Rundfunkrede hatte es folgende Bewandtnis: Die Lotterieeinnehmer veranſtalteten eine Rundfunkreklame, und auch der Gewinner war zu einer Anſprache aufgefordert worden. Der Gewinner gab in die⸗ ſer ſeiner Freude über den ſchönen Erfolg Ausdruck, fügte aber, ohne daß man dies ahnen konnte, hinzu, daß aus dem Gewinn ſich Feindſeligkeiten in der Familie ergeben hätten, und er verwies auf den entſtandenen Prozeß. Das war Feuer in die glimmende Aſche geworfen. An⸗ dreas ſchrieb eine beleidigende offene Poſtkarte an den Bruder und er brachte auf Aeckern und Grundſtücken Plakate be⸗ leidigenden Inhalts gegen den Bruder an. Jetzt ſtand nun Andreas wegen Beleidigung vor dem Schöffengericht. Er wurde für ſtraffrei er⸗ klärt. Das Gericht hatte zu berückſichtigen, daß der An⸗ geklagte auf Grund des mit dem Bekannten geführten Ge⸗ ſprächs zu ſeinen Handlungen getrieben wurde, und daß er in Erregung und Erbitterung die Beleidigungen des Gewinners erwiderte. An ſich habe ſich der Angeklagte ſtrafbar ge⸗ macht, denn die gewählte Form war ſchon ohne weiteres ſtraf⸗ bar und als Beleidigung anzuſehen. Das Gericht warne den Angeklagten; es werde in Zukunft nicht davor zurückſchrecken, den Angeklagten in eine längere Freiheitsſtrafe zu nehmen, denn der Staat wolle eine Volksgemeinſchaft aufbauen, und da ſei es in erſter Linie notwendig, daß in der Familie alles in Ordnung ſei und Familienmitglieder friedlich untereinander eingeſtellt ſeien. Um dem Angeklagten aber eine Lehre zu geben, habe er die Koſten des Verfahrens zu tragen. Warnung vor ſchlechtem Saatgut Darmſtadt, 25. April. Der Hauptausſchuß für forſt⸗ liche Saatgutanerkennung teilt folgende Warnung mit: Im⸗ mer wieder werden von Händlern, die zum Verkauf von an⸗ erkanntem Forſtſaatgut und daraus erzogener Pflanzen nicht zugelaſſen ſind, die in ihrem Betriebe nicht kontrolliert werden und auch keine Gewährſcheine über die Herkunft der Sämereien und Pflanzen ausſtellen können, Samen und Pflanzen ins⸗ beſondere der Kiefer namentlich auch im Kleinhandel auf den Märkten zum Verkauf angeboten. Wir warnen dringend vor dem Verkauf derartiger Sämereien und Pflanzen, weil hier⸗ bei keinerlei Gewähr für die einwandfreie Herkunft beſteht. Ueberdies iſt die Verwendung von Kieferſamen und daraus erzogener Pflanzen aus nicht anerkannten Beſtänden nach dem Forſtlichen Artgeſetz vom 13. Dezember 1934 und der Verordnung zur Durchführung dieſes Geſetzes vom 19. März 1935 verboten und ſtrafbar. Klengen und Forſtbaumſchulen, die zum Handel mit anerkanntem Forſtſaatgut und daraus erzogener Pflanzen noch nicht zugelaſſen worden ſind, würden überdies bei derartigen Verfehlungen gegen die geſetzlichen Beſtimmungen eine ſolche Zulaſſung erheblich erſchweren. Si⸗ cher kauft und keinesfalls teuerer, wer ſeinen Samen⸗ und Pflanzenbedarf bei einer unter unſerer Kontrolle ſtehenden Klenge und Forſtbaumſchule kauft und über die Herkunft einen Gewährſchein erhält. Zur Vermeidung der Verſeuchung des deutſchen Waldes mit ungeeigneten Sämereien und Pflanzen bitten wir dringend dieſe Warnung zu beachten. Eröffnung der Reichsautobahn Halle— Leipzig. Im Hintergrund die 27 Kilometer lange Strecke Halle Leipzig als erſter Abſchnitt der Linie ogdohnra Dresden. Im Vordergrund die noch im München Strecke Berlin— Bau befindliche ü f g Weltbild(M). —— — 2 CCC TTT 8 3 9— —— 14 — — . Lokale Nachrichten Viernheim, den 27. April 1936 Denkſpruch. Keine Arbeit, ſondern allein der Müßiggang iſt ſchimpf⸗ lich. Heſiod. Das war mal ein jchöner Sonntag In den letzten Wochen waren wir„von wegen Wetters“ wirklich nicht verwöhnt. Aber dafür entſchädigte uns der geſtrige Sonntag auf alle Weiſe. Eine warme, köſtliche Sonne beſchien den ganzen Tag den Ort, die Landſchaft und die nahen Berge. Und ſo war es nicht verwunderlich, daß ſchon 9, am frühen Morgen die Straßen mit Ausflüglern beſetzt waren. Auch Feld und Wald waren viel begangen. Man freute ſich an den wärmenden Sonnenſtrahlen, die endlich wieder mal nach kalten Tagen herniederſchienen. Was Wunder, wenn an ſonnigen Plätzen die erſten Sonnenbäder genommen wurden, was Wunder, wenn die Sportsleute ſich auf den Sportplätzen ſo ganz ihrem Sport widmeten. Gegen Abend kehrten auf der Weinheimerſtraße eine ganze Reihe von Radfahrern und Autos von der Bergſtraße heim gegen Mannheim und es ſchien, als ob der erſte Ausflugsbetrieb an die Bergſtraße der Grund dafür geweſen wäre. Endlich alſo ein echter, rechter Frühlingstag nach kühlen Zeiten. Wird es ſo bleiben? Wir glauben es nicht ganz, da das Wetterglas ſchon wieder einen Sprung nach unten getan hat. Und Schleierwolken kündeten bereits geſtern Mittag ein neues Schlechterwerden des Wetters an. Hoffen wir, daß der Wettergott uns dennoch einen Mai bringen wird, der ſeinem Namen Ehre macht; denn dieſen launiſchen April ſehen wir gerne ſcheiden. Während in der Frühe des Tages die Feuerwehr übte, trat ſpäter die Sanitätskolonne des Kreiſes zu einer größeren Uebung an. Korſettfabrik und Schillerſchule waren Uebungs— plätze. Ortsgruppenleiter Franzke, Vertreter des Kreiſes und der Gemeinde waren zugegen. Nachmittags 2 Uhr fand im„Freiſchütz“ die General— verſammlung des Kreditvereins ſtatt, die einen befriedigen⸗ den Verlauf nahm. Im„Deutſchen Kaiſer“ verſammelten ſich auf den Ruf des Obmanns Kriegsopfer und Krieger— hinterbliebene, um einen intereſſanten Vortrag über die Tätigkeit der NSKOV. anzuhören, während im„Schützen- hof“ die Kameraden der Krieger- und Soldatenkameradſchaft 1875 ſich zu einem Frühjahrsappell einfanden. Am Abend veranſtaltete im„Karpfen“ die NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ unter Mitwirkung des Geſangvereins„Liederkranz“ einen Theaterabend. Hierfür war ein zugkräftiges Programm ſinnvoll zuſammengeſtellt, das die Anweſenden reſtlos befriedigte. Im Mittelpunkt des Abends ſtanden zwei Singſpiele und zwar„Der Jäger Franzl“ und„Die wilde Toni“, die ungeteilten Beifall fanden. Im Uebrigen erfreuten gut vorgetragene Männerchöre Herz und Gemüt der Zuhörer. Alles in allem: es war wieder einmal ein Abend außergewöhnlichen Stils, der ſicher ſeinen Zweck nicht verfehlte. Wurden doch dadurch ſicherlich wieder zahlreiche Freunde für unſeren herrlichen Männer— geſang, für das deutſche Lied, gewonnen. * Amtswalterſchulung im Reichsluft ſchutz⸗ bund. Heute abend findet in der Luftſchutzſchule Schu- lungsabend ſtatt. Alle Blockwalter haben pünktlich zu erſcheinen. Todesfall. Von einem ſchmerzlichen Verluſte betroffen wurde die Familie Kempf, Annaſtraße 26. Fern der Heimat, in den Leunawerken bei Merſeburg beſchäftigt, ſtarb der 33 Jahre alte Gatte und Vater, Geor g Kempf, nach kurzer, ſchwerer Krankheit. Der ſchwerbetroffenen Gattin mit ihren drei Kindern, die um den Ernährer und Betreuer trauern, wendet ſich herzliche Teilnahme zu. Der Verſtorbene war als fleißiger Arbeiter geſchätzt bei ſeinen Arbeitgebern und bei ſeinen Arbeitskameraden. Als aktiver Feuerwehrmann werden ihm die Kameraden bei der Beerdigung heute abend 6 Uhr die letzte Ehre erweiſen. Sterbegeläute gab heute um die Mittagsſtunde den Heimgang der Frau Eliſabetha Hanf geb. Ber⸗ thold, Ludwigſtraße 6, kund. Nach einem opfervollen Leben, das reich an Arbeit und Mühen, rief ſie der All⸗ mächtige zu ſich in die Ewigkeit. Vor einem Jahre war es ihr vergönnt, mit ihrem Gatten im Kreiſe von Kindern und Enkeln das goldene Hochzeitsfeſt zu begehen. Sie ſtarb nach langer, ſchwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren. . Verjammlung ber A. S.⸗Kriegsopjerverjorgung Im Saale des„Deutſchen Kaiſer“ bei Kamerad Mandel fand am geſtrigen Nachmittag eine aufſchlußreiche Ver⸗ ſammlung ſtatt, die ſeitens der Kameraden und Kameraden— frauen ſehr gut beſucht war. Obmann Seelinger und Ortsgruppenleiter Franzke befaßten ſich vor Eintreffen des Redners mit Organiſations⸗ und Tagesfragen. So wurden von Kameraden Seelinger verſchiedene Schriftſtücke verleſen. U. a. wurde der Abſchluß von bewilligten Geſuchen bekannt gegeben, wobei auffiel, daß die betreffenden Geſuchſteller (Kameraden und Kameradenfrauen) nicht anweſend waren. Dies ſollte in Zukunft nicht mehr vorkommen. Denn wer Hilfe von der Leitung beanſprucht, hat auch die Pflicht, Gefolgſchaft zu leiſten, zu den Verſammlungen zu erſcheinen. Ortsgruppenleiter Franzke ſtreifte das Kapitel Siedlungen, die auf dem Gelände zwiſchen Bürſtädter- und Lampert⸗ heimerweg gebaut werden ſollen. Seinen Worten iſt zu ent⸗ nehmen, daß die Verhandlungen vorwärts ſchreiten. Auch ſeitens der Siedler müſſen alle Vorausſetzungen geſchaffen ſein, daß die Bedingungen erfüllt werden können, die zum Siedeln berechtigen. Es ſprach ſodann Kamerad Stein- mann, ein auf dem Gebiete des Verſorgungsweſens er⸗ fahrener Redner, deſſen mehr als einſtündige Ausführungen mit Aufmerkſamkeit verfolgt wurden. Ausgehend von der Verſorgung der Kriegsopfer nach den früheren Verſorgungs⸗ geſetzen, die ein Abrücken von dem alten Soldatentum immer mehr erkennen ließen, ſtreifte er die verhängnisvollen Ab⸗ findungen in der Inflationszeit, die Notverordnungsgeſetze, ſowie die Lage, in die die Kriegsopfer vor der Machtergrei⸗ das Jahr 1935. Der Verein hat auch in dieſem Jahre eine 7860 096.44 im Jahre 1934. Die Genoſſen dürfen heute Seelinger mit einem ſammlung. Zahlreicher Nennungseingang! Der Verſand der Ausſchreibungen durch den DDA. hat bereits einen ſtattlichen Eingang von Nennungen für das 3. Wachenburg⸗Bergrennen bei Weinheim a. d. B. am 10. Mai ds. Is. gebracht. Schon im vergangenen Jahre war erkennbar, daß dieſes junge Rennen auch in den Kreiſen namhafter Fahrer Anſehen genießt. Die bis jetzt einge⸗ gangenen Nennungen laſſen darauf ſchließen, daß die dies⸗ jährige Veranſtaltung einen noch beträchtlich größeren Rah- men bekommt und daß auch eine noch größere Zahl der beſten deutſchen Rennfahrer am Start erſcheinen wird. Aber auch die Ausweisfahrer laſſen es ſich, wie aus dem Nennungsein— gang erſichtlich iſt, nicht nehmen, ihr Können zu zeigen. Es kann heute ſchon mit größter Befriedigung feſtgeſtellt werden, daß der deutſche Motorſport am 10. Mai ds. Is. in Weinheim a. d. B. einen großen Tag haben wird. * Polizeibericht. Es erfolgten 10 Anzeigen wegen Verſtoß gegen das Milchgeſetz, 2 Anzeigen wegen Zuwider⸗ handlung gegen die Verordnung über Schlachtvieh- und Fleiſchbeſchau und je 1 Anzeige wegen gewerbepolizeilicher Uebertretung, gegen die Reichsſtraßenverkehrsordnung und wegen Bettelns. Verkehrsregeln beachten! Eine der letzten Ge⸗ richtsverhandlungen gibt uns Veranlaſſung, beſonders die Fahrer landwirtſchaftlicher Fahrzeuge auf Einhaltung der notwendigen Verkehrsregeln hinzuweiſen. So muß zum Bei⸗ ſpiel beim Einbiegen ſo rechtzeitig Zeichen gegeben werden, daß ein eventl. herankommendes Fahrzeug rechtzeitig halten kann. Ein Einbiegen ſoll ſelbſtwerſtändlich erſt dann erfolgen, wenn ſich der Fahrer davon überzeugt hat, daß die Straße frei iſt. Das ſollte ſchon im eigenen Intereſſe des betref— fenden Fahrers liegen, denn er verſtößt andernfalls nicht nur gegen die Verkehrsregeln, ſondern gefährdet auch ſich und ſein Eigentum. „Für die Jahreszeit zu kühl“. Der Menſch iſt ein ſonderbares Weſen. Er braucht eine gewiſſe Portion Un⸗ zufriedenheit, um zufrieden ſein zu können. Alſo ſtiert er grämlichen Blicks in den grauen Aprilhimmel, ſchaut auf das Thermometer und murmelt im Stil der Wetterberichte: „Für die Jahreszeit zu kühl“. Ihn fröſtelt und dabei könnte Im Nebenſaal des„Freiſchütz“ fand geſtern nachmittag die diesjährige ordentliche Generalverſammlung des hieſigen Kreditvereins e. G. m. b. H. ſtatt, zu der 70 Genoſſen er⸗ ſchienen waren. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Schmuck, eröffnete um 2 Uhr die Verſammlung, begrüßte die erſchienenen Genoſſen, insbeſondere Direktor Eidmann von der Landesbauernkaſſe. Nach Bekanntgabe der Tages⸗ ordnung erſtattete Direktor Riehl den Geſchäftsbericht für Aufwärtsbewegung erfahren, nachdem wir ſchon im Jahre 1934 auf eine Belebung und Aufwärtsbewegung ſowie die Stabilität der Kaſſe hinweiſen konnten. Die fortſchreitende Erſtarkung auf allen Gebieten des politiſchen Lebens hat ſich nach der wirtſchaftlichen Seite hin entſprechend ausgewirkt und iſt ſomit das Jahr 1935 zu einer weiteren Epoche des nationalen und wirtſchaftlichen Aufſtiegs geworden. Die merkliche Geſundung der Geſamtverhältniſſe hat auch der Wirtſchaft Anregung und Förderung gebracht, was auch ſehr zur Geſtaltung der Kaſſenverhältniſſe des Inſtituts bei⸗ getragen hat. Direktor Riehl verbreitete ſich eingehend über Maßnahmen des Vorſtandes und Aufſichtsrates im verfloſ— ſenen Jahre. Die Geſamtumſätze des Vereins haben ſich im Berichtsjahre weiterhin erhöht und beziffern ſich auf RM. 10 383 067.80 gegenüber einem Umſatz von RM. wieder mit Stolz auf ihren Kreditverein ſchauen, der Dank des Einſatzes ſeiner Leitung ſeine Stabilität bewieſen hat, ſodaß er ſich des Vertrauens ſeiner Mitglieder und der Ge— meinde erfreuen darf. So konnten an Darlehen neu ausgeliehen werden 47600. RM. Das Spareinlage- und Konto⸗ Korrent-⸗Geſchäft entwickelte ſich zufriedenſtellend aufwärts. Der Sparmarkenverkauf hat ſich von RM. 30 000.— im Jahre 1934 auf RM. 39 640.— im Jahre 1935 erhöht. Die Mitgliederliſten wurden einer Durchſicht und Be⸗ reinigung unterzogen und dabei 32 Mitglieder ſatzungsgemäß ausgeſchloſſen. Durch Tod ſind ausgeſchieden 25, freiwillig ausgetreten ſind 18, neu aufgenommen wurden 27 Mitglieder, ſodaß der Stand am Ende des Jahres 1935 572 beträgt. Es erſtattete nunmehr der Vorſitzende des Aufſichts⸗ rats, Schmuck, den Bericht des Aufſichtsrates. Dieſer ſchließt ſich dem Bericht des Vorſtands an und erklärt ſich mit der Tätigkeit und den getroffenen Maßnahmen des Vor- ſtandes einverſtanden. Den Reviſionsbericht über die im Jahre 1935 durch Verbandsreviſor Rauch erfolgte geſetz⸗ liche Reviſion verlas Aufſichtsratsmitglied Gg. Herſchel. Dem Bericht iſt zu entnehmen, daß die Geſchäftsführung eine geordnete iſt, die Tätigkeit des Aufſichtsrates als Aufſichts⸗ organ anzuerkennen iſt. Rechner Bugert verlas die Bilanz per 31. Dezember 1935. Sie ſchließt in der Aktiva ſowie in der Paſſiva mit RM. 543 408,51 ab. Zu bemerken iſt, daß die Kaſſe am Jahresſchluß gegenüber früher über beachtliche Barmittel verfügte. Es erfolgte die einſtimmige Genehmigung der fung des Führers gekommen waren. Dem ſtellt er gegen⸗ über, welche Bedeutung der 30. Januar für unſere Kriegs⸗ 6 Bilanz für das Geſchäftsjahr 1935 und die Entlaſtung von opfer hatte, die ſich heute in der NSHOV. zuſammenge— ſchloſſen haben und zu einer großen Gemeinſchaft geworden ſind. Wir kommen auf den Vortrag, in dem der Redner dem Geweſenen die heutige Verſorgung und die Fürſorge der Zukunft gegenüber ſtellte, noch zurück. Nach einer Gedenk- minute für die gefallenen Kameraden ſchloß Obmann „Sieg-Heil“ auf Führer und Vaterland und dem Kampflied der Bewegung die Ver- Wachenburg⸗Vergrennen in Weinheim * Erneute Werbung jür Kinzeryflegeſtellen Die Gauamtsleitung der NSV. hat im Anſchluß an die Werbewoche für das Erholungswerk des deutſchen Volkes eine Nachwerbung für Kinderpflegeſtellen angeſetzt und zwar bis 30. April 1936. Die Kreisamtsleitungen haben bereits für dieſe Nach⸗ werbung ihre Anweiſungen erhalten und werden nichts un⸗ verſucht laſſen, den bisherigen Erfolg noch zu ſteigern. Die Gauamtsleitung der NS. bittet alle Formationen und Gliederungen, die ſich in der Werbewoche zur Verfügung geſtellt haben, ſich mit allen Kräften für die Nachwerbung mit einzuſetzen und werden gebeten, mit den zuſtändigen Kreisamtsleitungen betr. des Einſatzes ihrer Organiſation in Verbindung zu treten. Weiterhin werden alle Volksgenoſſen, die ſich noch nicht zur Aufnahme eines Kindes bereiterklärt haben, aufgefordert, Freiſtellen für erholungsbedürftige Kinder zur Verfügung zu ſtellen. . ³¹¹ꝛ ̃ ˙WAA für die Jahreszeit“ iſt wie am vorletzten Freitag, wo der Schnee gleich den ganzen Tag über in dicken Fetzen vom Himmel fiel, könnte zufrieden ſein, daß es nicht mehr ſo platzregnet wie am Anfang der vergangenen Woche. Aber der Gute bildet ſich ein, mit dem Ertragen dieſer Wetter⸗ launen und Winterrückſchläge genug geleiſtet und ſich ein beſſeres Wetter ſozuſagen verdient zu haben. Nun blickt er alſo geringſchätzig durchs Fenſter und meint:„Hoffentlich kommt bei dieſer Gelegenheit alles gleich runter und nicht erſt im Mai“. Und legt mit dieſer Erwartung vor⸗ ſorglich den Grund für eine neue wie wir ſchon feſt⸗ ſtellten, lebensnotwendige Unzufriedenheit, denn daß die Eisheiligen nicht auch ihr ſtreng Regiment hielten, das— müßte ja mit dem Teufel zugehen. Maiplakette ſicher befeſtigen. Die Plakette zum 1. Mai 1936, dem Feiertag der ſchaffenden Nation, iſt ſchon allerorts zu ſehen. Die meiſten Volksgenoſſen tragen ſie bereits und bis zum nächſten Freitag wird es keinen geben, deſſen Rock- oder Mantelkragen dieſes Ehrenzeichen nicht ſchmückt. Die Plakette trägt die Symbole deutſchen Fleißes und Wehrwillens und iſt in der Goldſtadt Pforzheim gegoſſen. Das Metall iſt bei ſolchen Plaketten ſehr leicht und ſo kann häufig vorgekommen, daß die Befeſtigungsnadel keinen ge⸗ nügenden Halt hat und ſich ablöſt. Nun ſoll das Abzeichen keineswegs unbenutzt zu Hauſe liegen bleiben oder in der Taſche mitgeführt werden. Es iſt das Symbol der Gemein⸗ ſchaft des geſamten ſchaffenden Volkes; jeder, der es trägt, bekundet damit, daß er ſich bewußt in dieſe Gemeinſchaft einreiht. Hat ſich die Nadel abgelöſt, ſo kann auf einfache Weiſe eine haltbare Befeſtigung dadurch erreicht werden, daß man mit einem ſpitzen Gegenſtand am oberen Rand ein er ſich doch freuen, daß es wenigſtens nicht wieder ſo„kühl!“ für ſeinen Vortrag und bat, daß man deſſen Vertrauens- bekundung hinaustrage in die Gemeinde. Er ſchloß mit einem Vorſtand und Aufſichtsrat. Die pflichtbewußte Arbeit aller Loch in das weiche Metall bohrt, das dann die Nadel auf⸗ mimt. So läßt ſich das Abzeichen ſicher befeſtigen und jeder kann es an ſeinem Kragen ſichtbar tragen. Generalberjammlung bes Krebſtyereins Beteiligten, die zum heutigen Stand der Kaſſe führte, hatte ihre Würdigung gefunden. Es iſt deren reſtloſer Einſatz für das Wohl unſeres einheimiſchen Geldinſtituts auch an dieſer Stelle anzuerkennen und berechtigt zur Entgegen⸗ bringung des vollen Vertrauens zu ihm auch für die Zukunft. Bei Punkt Beſchlußfaſſung über Verwendung des Rein⸗ gewinns wurde dem Antrag des Vorſtandes ſtattgegeben. Dieſer wurde je zur Hälfte dem geſetzlichen Reſervefond und der Betriebsrücklage gutgeſchrieben, Zu dem Punkt Wahl der ausſcheidenden Vorſtands- und Aufſichtsratsmitglieder erfolgte die einſtimmige Wiederwahl des Kontrolleurs Hanf und vom Aufſichtsrat Ho o k, Karl, Schalk, Karl, He rſchel, Georg und Schneide r, Adam. Geſchäftsordnung und Dienſtvorſchriften erhielten ihre Ge⸗ nehmigung. Mit dem Dank für die freundliche Einladung nahm Direktor Eidmann von der Landesbauernkaſſe des Wort zu längeren Ausführungen, die ſich eingehend mit dem Werde⸗ gang des Kreditvereins befaßten. Er ſtellte dem Stand der Kaſſe von 1932 die heutigen Verhältniſſe gegenüber und erinnerte an die Zeit, als die Schwierigkeiten des In⸗ ſtituts auf dem Höhepunkt waren, die Sparer beſorgt um ihre Spargelder auf den Büroräumen ſaßen, gewärtig, ihre Spar⸗ einlagen verlieren zu können. Der Redner gedachte der Arbeit der Männer, die die Geſchicke des Vereins damals in die Hand nahmen und ein Vertrauen der Mitglieder ſchufen, ſodaß die Verhältniſſe der Kaſſe heute als geordnet angeſehen werden können. Die Schulden der Kaſſe bei der Landeskaſſe wurden in dieſen Jahren von 200000.— RM. auf 45 000.— RM. zurückgedrängt. Der Redner ſtellte feſt, daß man ſich in der Beurteilung der Perſönlichkeiten der Verwaltung nicht getäuſcht habe; es wurde ein Vertrauens⸗ verhältnis zu den Mitgliedern geſchaffen. Direktor Eidmann ſprach von dem großen Maß der Verantwortung, die dem Vorſtand in der Verwaltung der Gelder der Genoſſen auf⸗ erlegt wurde und gab auch den Mitgliedern zu erkennen, daß die aufgenommenen Verpflichtungen erfüllt werden müſ⸗ ſen. Redner ſprach zum Schluſſe noch über Kreditge⸗ währung, den ue fluß der gegebenen Reichszuſchüſſe und bat, die Spartä zufließt und die Bedürfniſſe der Geſuchſteller befriedigt werden können und bekundete die aktive Einſtellung der Verwaltung, wodurch die Geſchicke des Vereins gemeiſtert wurden. gkeit zu fördern, damit dem Inſtitut Geld Vorſitzender Schmuck ſprach Direktor Eidmann Dank „Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer, der die Grundbedingungen ſchuf, daß wir wieder vertrauend aufblicken können. Der Verlauf der geſtrigen Generalverſammlung recht⸗ fertigte die zielbewußte Arbeit der Kaſſe. Hoffen wir, daß es unter unſeres Führers Regierung weiter aufwärts geht in unſerem deutſchen Vaterlande und damit auch im Viern⸗ heimer Kreditverein, zum Wohle ſeiner Mitglieder und der Gemeinde. g .. 9 * fi