7 5 Pol Vielgelejene Tageszeitung 7 Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mh. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Anzeigenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig „Die Starkenburger Heimatblätter“. rene U* ——— r 5 8 5 8 a 2 5— Viernheim 9 Vereins⸗ und Gejchäftsanzeiger Millimeterzeile im Textteil 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenab⸗ ſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Anzeigenleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Anzeigenan⸗ nahme durch alle Anzeigenmittler. Hauptſchriftleiter: Friedrich Martin, Viernheim. Druck und Verlag: Friedrich Martin, Viernheim, Bismarckſtraße 13, Fernſprecher 153, D.⸗A. März 36: 1221 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 15 101. Z. Zt. Preisliſte Nr. 5 gültig. 5 eilung. Beilagen: Samstags 10 Pfg. Nr. 100 Mittwoch, den 29. April 1936 Kommuniſtenangſt i in Frankreich Für die augenblickliche Lage und die allgemeine Stim— mung in Frankreich ſind neben dem Wahlergebnis mit dem Er— folg der Kommuniſten zwei Vorgänge der letzten Tage beſon— ders bezeichnend. In der vergangenen Woche hat die Bank von Frankreich im Hinblick auf die bevorſtehenden Wahlen und auf einen möglichen Sieg der Volksfront große Sendungen Gold ins Ausland ſchaffen laſſen. Am Donnerstag vor dem Wahl— ſonntag ſind mehr als 1000 Kilo Gold über die Grenze ge— bracht worden, und am Tage vor der Wahl ſind noch einmal insgeſamt 2446 Kilo aus den Kellern der Bank weggeſchafft worden. Davon iſt ein Teil mit Flugzeug nach England, ein anderer größerer Teil mit mehreren Flugzeugen nach Holland gebracht worden. Das geſchah am gleichen Tage, als der Mini— ſterpräſident Sarraut in einem letzten Wahlappell der Re— gierung erklärte, die Hauptſorge ſeiner Regierung ſei„für das Wohlergehen und für die Größe und Sicherheit Frankreichs“ zu arbeiten. Zum Schluß ſprach er die Hoffnung aus, daß in Frankreich endlich die„Agitation der Anruheſtifter“ aufhören werde, von welcher Seite ſie auch kommen möge. Das bereits vorliegende Ergebnis der Hauptwahlen vom Sonntag hat aller— dings einen beträchtlichen zahlenmäßigen Zuwachs der„Anruhe— ſtifter“ gebracht. Das Stimmungsbild wird noch vervollſtändigt durch die großen Alarmrufe der franzöſiſchen Rechtspreſſe. Während das Pariſer Hauptorgan der franzöſiſchen Kommuniſten, die„H u— manité“, Siegesfanfaren bläſt und eine„kommuniſtiſche Sturzwelle⸗ über Frankreich prophezeit, ſchreibt das„Echo nde Paris“: der Erfolg der Kommuniſten ſei geradezu„alarmie⸗ rend“, und der„Ami du Peuple“ iſt noch offenherziger, wenn er ſchreibt:„Wir gleiten den Abhang hinab und zwar einen Abhang, der zu den ſchlimmſten Abenteuern, zu Meu⸗ tereien wie in Spanien und zu einer Diktatur wie Sowjetruß⸗ land führt.“ Ob das die erſten Anzeichen einer Sowjetdämmerung in Frankreich ſind, oder ob die Regierung den Alarmruf bewußt überhören wird, weil ſie glaubt, in ihrer Außenpolitik auf die „Freundſchaft“ Moskaus nicht verzichten zu können, wird erſt die nächſte Zeit lehren können. Vorbereitungen für die Stichwahlen DNB. Paris, 28. April Die Ergebniſſe des erſten Wahlganges ſind auch am Diens— tagvormittag noch nicht vollſtändig bekannt. So fehlt insbeſondere der Ausgang der Wahlen in Ajaccio, wo der ehemalige Pariſer Polizeipräſident Chiappe als Vertreter der Rechten kandidierte und gegenübert dem ſozialiſtiſchen Kandidaten einen äußerſt ſchweren Stand hatte. Inzwiſchen werden jedoch in allen in Frage kommenden Wahlbezirken die Vorbereitungen für die Stichwahl getroffen. Großes Intereſſe wendet ſich naturgemäß dem ehemaligen Mini- ſterpräſidenten 1 rriot zu, der zum erſtenmal während ſeiner politiſchen Laufbahn in ſeiner Heimatſtadt Lyon von einem Ver⸗ treter der Rechten geſchlagen worden iſt. Die Sozialiſten haben ſich bereit erklärt, ihren Kandidaten zugunſten Herriots zurückzuziehen, um dem Kandidaten der Rechten den Weg zu verſperren. In der Zeitung„Capital“ nimmt der Generalſekretär der Radikalſozialiſtiſchen Partei, Pfeiffer, zu den Wahlen Stel— lung. Er iſt der Anſicht, daß die Beziehungen zwiſchen der Rech⸗ ten und Linken in der kommenden Kammer die gleichen bleiben werden. Anter dieſen Umſtänden ſei es wahrſcheinlich, daß das augenblickliche Kabinett am Ruder bleibe oder aber durch ein gemäßigtes radikalſozialiſtiſches Kabinett abgelöſt werde. Mög⸗ lich ſei, daß die Radikalſozialiſten nach ihrem Mißerfolg im erſten Wahlgang dazu neigen würden, ſich mehr den gemäßigten Parteien anzuſchließen oder ſich einfach zu ſpalten, zumal wenn die Kommuniſten den linken Flügel einer Volksfrontregierung darſtellen würden. Die„Agence Economique et Financiere ſchreibt den Wahl⸗ erfolg der Kommuniſten ausſchließlich den wirtſchaftlichen Schwie— rigkeiten zu. Das Wohl des Landes fordere von der kommenden Regierung Handlungen, wobei alle Sonderintereſſen ausgeſchaltet werden müßten. Mit Revolvern die Wahlreſultate fortgeſchafft Zwiſchenfälle bei den Wahlen in Korſika DRB. Paris, 28. April. Wie das„Echo de Paris“ meldet, ſoll die Wahl des Vor— ſitzenden des Pariſer Stadtrates, Chiappe, der ſich in Korſika zum Abgeordneten⸗Kandidaten hatte aufſtellen laſſen, auf Grund eines Zwiſchenfalles in dem kleinen Orte Calvi nicht anerkannt worden ſein. Die Gegner Chiappes hatten in Korſika einen ſehr heftigen Kampf gegen ihn geführt und in Calvi hätten ſich nach Abſchluß der Wahl mehrere mit Revolvern be⸗ waffnete Leute der Wahlurnen bemächtigt und ſie aus der Stadt fortgeſchleppt. Auf dieſe Weiſe habe der Präfekt die Reſultate nicht verkünden können. Herriot Kandidat auch in der Stichwahl DNB. Paris, 28. April. Edouard Herriot hat ſich entſchloſſen, ſeine Kandidatur zur Abgeordnetenwahl in Lyon auch im zweiten Wahlgang auf— recht zu erhalten. Der örtliche Wahlausſchuß hat beſchloſſen, ge— mäß der Wahlabmachung der Volksfront, den kommuniſtiſchen Bewerber zugunſten Herriots aus der Stichwahl zurückzuziehen. Die Sowjeipreſſe enttäuſcht DNB. Moskau, 28. April. Die ſowjetruſſiſche Preſſe, die erſt am heutigen Dienstag zu den Ergebniſſen des erſten Wahlganges in Frankreich Stel- lung nimmt, hatte vor der Wahl größere Erwartungen auf einen erheblicheren Linksrutſch geäußert, als er tatſächlich bis— her eingetreten iſt. Die„Prawda“ ſchreibt ärgerlich:„Die Faſchiſten und die Rechtsparteien haben ihre Kandidaten in den Provinzneſtern und den anderen traditionellen Stützpunkten der Reaktion durch— gebracht.“ Im übrigen ſtellt die Moskauer Preſſe Fortſchritte des Kommunismus in Frankreich ſeſt. Die„Iſweſttija“ betont dabei, daß die Kommuniſten im Pariſer Bezirk nunmehr die ſtärkſte Partei geworden ſeien. Ein Teil der ſozialiſtiſchen Wäh— ler ſei zu den Kommuniſten übergegangen. Die„Prawda“ kün— digt auch Verluſte der Radikalen zugunſten der Kommuniſten beim zweiten Wahlgang an. Nach dem Wahlabkommen der Par— teien der Volksfront könne man erwarten, daß auf Grund der gegenſeitigen Unterſtützung die übrigen Parteien der Volksfront in 64 Wahlbezirken den kömmuniſtiſchen Kandidaten ihre Hilfe gewähren werden. Gireik in der Pariſer Bekleidungsinduſtrie DNB. Paris, 28. April Die Arbeiter einer großen Bekleidungsfabrik in Paris ſtan⸗ den bereits ſeit drei Wochen im Streik. Da alle Verſuche zu einer Beilegung des Streiks zwiſchen den Konfektionsarbeitern und den Anternehmern fehlgeſchlagen ſind, wurde vom Syndikat der Herrenkonfektionsarbeiter und arbeiterinnen für den heutigen Dienstag ein 24ſtündiger Sympathieſtreik in Paris beſchloſſen. 12. Jahrgang Der Fragebogen an Deutſchland im Entwurf fertiggeſtellt DRB. London, 28. April. Wie verlautet, hat das engliſche Auswärtige Amt den Fragebogen an Deutſchland im Entwurf fertiggeſtellt. Wie verlautet, hat die belgiſche Regierung durch ihren Bot⸗ ſchafter keine beſonderen Wünſche bezüglich des Fragebogens vortragen laſſen. Sie überläßt es der britiſchen Regierung, die Fragen nach ihrem Ermeſſen zu ſtellen. Notruf der Tochter des Negus an Herriot DNB. Paris, 28. April. Die Tochter des Negus hat im Namen des abeſſiniſchen Frauenbundes, deſſen Vorſitzende ſie iſt, einen klelegraphi⸗ ſchen Notruf an den früheren Miniſterpräſidenten Herriot geſandt. Darin wird Herriot gebeten, ſein Anſehen dafür einzu⸗ ſetzen, daß der Anwendung von Gas im Kriege gegen Abeſſinien ein Ende geſetzt werde und daß überhaupt die Schrecken des Krieges ſofort beendet werden möchten. Herriot hat geantwortet, daß er das Telegramm an die fran⸗ zöſiſche Regierung weiterleiten werde. Errichtung eines Reichsſportamtes DNB. Berlin, 28. April. Amtlich wird mitgeteilt: Durch Erlaß des Führers und Reichskanzlers vom 23. April 1936 iſt zur Bearbeitung aller Sportfragen im Geſchäftsbereich des Reichsminiſters des Innern ein Reichsſportamt er⸗ richtet worden. Der Leiter dieſer Behörde führt die Bezeichnung Reichsſportführer. Mit der Durchführung des Erlaſſes, beſon⸗ ders der Abgrenzung der Zuſtändigkeit des Reichsſportamtes, iſt der Reichsminiſter des Innern beauftragt worden. Beſichtigungsreiſe des Reichskriegsminiſters DNB. Berlin, 28. April. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehr— macht, Generalfeldmarſchall v. Blomberg, beſichtigt am 28. und 29. April im Bereich der Wehrkreiskommandos VI (Münſter) und X(Hamburg) Standorte des Heeres und der Luftwaffe. König Fuad geſtorben DRB. Kairo, 28. April König Fuad J. von Aegypten iſt am Dienstag um 13.40 Uhr geſtorben. * König Fuad J. von Aegypten, der Eibe der Pharaonen und der erſte König des Nillandes im 20. Jahrhundert, hat ein langes und ſchweres Sterben erdulden müſſen. Schon ſeit einer Reihe von Jahren war er ſo kränklich, daß mit ſeinem Ableben ge— rechnet werden mußte, aber immer noch einmal bezwang der Körper des Königs die drohene Todesgefahr. Wenn er auch nicht völlig genas, blieb er doch am Leben und regierte als Diktator über ſein Land, das er zum unabhängigen Königreich gemacht hatte. Nun iſt er dem letzten Anſturm erlegen. Im Alter von 68 Jahren und nach 14jähriger Regierungszeit hat er die Augen geſchloſſen. Ein Rückblick auf das Leben des Königs enthüllt ein ebenſo farbiges wie bewegtes Bild. Wie ſo oft in der Geſchichte gehörte auch Fuad zu den Prinzen einer Dynaſtie, bei deren Geburt niemand weiß, vor allem auch niemand daran denkt, daß ſie König Fuad J. von Agypten Der ägyptiſche Thronfolger Prinz Farouk, der am 11. Fe⸗ bruar 1920 in Kairo geboren wurde. (Graphiſche Werkſbätten, M.) einſtmals auf den Thron berufen werden. Als er am 26. März 1868 als dritter Sohn des Khediven Ismael geboren wurde, ſchienen alle Ausſichten auf eine Thronbeſteigung völlig verbaut zu ſein. Einmal war er der jüngſte Sohn des Khediven und zum andern war ſeine Mutter keine Prinzeſſin. And doch war gerade er vom Schickſal auserkoren, Aegypten einer neuen Blüte zuzu— führen. Die wechſelvollen Schickſale der Herrſcher Aegyptens, vor allem jedoch die Intrigen der europäiſchen Mächte haben das nie Erwartete möglich gemacht. Noch als Kind erlebte Fuad die A b dankung ſeines Vaters Ismael zugunſten ſeines älteſten Bruders Tewfik. Ismael ging nach Italien ins Exil, wo Fuad europäiſche Erziehung genoß und als Jüngling die Militär akademie in Turin beſuchte, die er nach glänzend beſtandenem Examen als Offizier verließ. Da Aegypten damals noch ein Vaſallenſtaat der Türkei war, kommandierte der Sultan den jungen Leutnant Fuad als Militärattaché an die ottomaniſche Botſchaft in Wien. Auf Bitten ſeines Bruders, des Khediven, wurde er nach einigen Jahren in die ägyptiſche Armee eingereiht. Abermals fand in Aegypten ein Thronwechſel ſtatt. Der Sohn Tewfiks Abbas II. wurde Khedive, der Fuad zu ſeinem Adjutanten annahm. Aber auch dieſer Zuſtand hielt nicht lange an. Abbas befand ſich beim Ausbruch des Weltkrieges mit ſeinem Sohne, dem Kronprinzen Abdel Monem, gerade in der Türkei. Da der Sultan beide kurzerhand feſtſetzen ließ, ging er des Thrones verluſtig, den die Engländer mit dem Prinzen Huf ſein, einem Stiefbruder Fuads, beſetzten. Doch noch während des Krieges ſtarb auch dieſer Khedive, und da er nur drei Töch ter hinterließ, folgte ihm Fuad im Jahre 1917 als Khedive auf den Thron. Die europäiſche Erziehung Fuads trug jetzt Früchte. Auf ſeine Koſten wurden junge Aegypter auf die europäiſchen Hoch ſchulen geſchickt, damit ſie ſpäter in Aegypten eine Lehrtätigkeit ausüben konnten. Fuad gründete in Kairo eine neue Ani verſität, auf deren Lehrſtühle Profeſſoren aus Deutſch land, England und Frankreich berufen wurden. Fuad ſetzte ſich, wo immer er nur konnte, tatkräftig für die kulturelle Hebung ſeines Landes und der Bevölkerung ein, aber vielleicht war gerade das der Grund, daß er bei ſeinem Volke niemals recht geliebt wurde. Man beſchuldigte ihn ſogar heimlicher Zuſammen arbeit mit den Engländern, die ihm dafür bei der Regelung der Finanzen behilflich ſein ſollten. Wie dem auch ſein mag, Fuad war klug genug, es nicht mit den Engländern zu ver — derben, denn ſie hatten ihm bei der Annahme der Königswürde f garantiert. Allerdings war dieſer Edelmut nicht ganz ohne Eigennutz, denn in der Anerkennungserklärung der ägyptiſchen Unabhängigkeit waren vier Punkte enthalten, die die Bedingungen zur Wahrung engliſcher Intereſſen in Aegypten enthielten Sie be— ziehen ſich auf die Frage der Armeegeſtaltung, der Polizeiverwal— 1922 die Anabhängigkeit Aegyptens tung, der Finanzgebahrung und des Ausbaues der Eiſenbahn Auf dieſen vier Gebieten behielten ſich die Engländer Hoheits⸗ rechte vor, ſonſt aber iſt Aegypten unabhängig. König Fuad hat viele Reiſen nach Europa unternommen, vor allem nach England. Aber auch Frankreich und Deutſchland hat er beſucht, 1929 hat er Hindenburg in Berlin einen Beſuch abgeſtattet. Bei allen Gelegenheiten betonte Fuad ſeine Freundſchaft zu England, den Franzoſen, Deutſchland und Italien. 1930 ver⸗ kündete er durch einen Staatsſtreich nach Auflöſung des Parlaments und Aufhebung der Verfaſſung ſeine Diktatur. Da⸗ durch ſtellte er ſich in ſchärſſten Gegenſatz zu den Nationaliſten, der Wafd Partei. Attentate, Anruhen und Ausbrüche einer erregten Volksſtimmung kennzeichneten die innere Gärung. Fuad ließ ſich jedoch dadurch nicht beirren, doch verſandete infolge ſeiner Krankheit die Diktatur immer mehr. Fuad hinterläßt bei ſeinem Tode das Reich der Pharaonen in einem Zuſtand ſchwerer innerer und äußerer Kriſen. Sein Nachfolger auf dem Throne iſt der erſt 16jährige Prinz Faruk. Infolge ſeiner Minderjährigkeit iſt eine Regentſchaft not- wendig. Ob ſie das bisherige Diktaturſyſtem fortſetzen kann, er⸗ ſcheint um ſo unmöglicher, als in den letzten Monaten unter dem Einfluß des oſtafrikaniſchen Krieges die Nationaliſten außer⸗ ordentlich erſtarkt ſind. Fuad ſah ſich genötigt, die Verfaſſung von 1923 wieder herzuſtellen, Wahlen zum Parlament auszu⸗ ſchreiben und die in den letzten Jahren verbotene Wafd⸗Partei wieder zuzulaſſen. Am 2. Mai ſollen die Wahlen ſtattfinden. Es liegt auf der Hand, daß der Tod des Diktators den Mut und den Machtwillen der Nationaliſten erheblich ſteigern wird, ſo daß England mit der Möglichkeit rechnen muß, ſich einer rein natio— naliſtiſchen Volksvertretung gegenüber zu ſehen. Ob dadurch die Ausſichten eines noch von Fuad erſtrebten Ausgleichs mit Eng⸗ land vermehrt werden, erſcheint zweifelhaft, andererſeits ſehen ſich die Engländer genötigt, angeſichts der Wendung der kriegeri⸗ ſchen Exeigniſſe am Tanafee auf die Aufrechterhaltung ihrer Macht im Nillande ſtärker bedacht zu ſein als vor 14 Zah- ren, als ſie die Anabhängigkeit Aegyptens zugeſtanden. Das Nil⸗ reich ſteht alſo am Beginn eines Stadiums ſchwerer innerer und äußerer Kriſengefahren. Das Beileid des Führers zum Tode König Fuads DNB. Berlin, 28. April. Nach Bekanntwerden des Ablebens Seiner Majeſtät des Königs Fuad J. von Aegypten hat der Führer und Reichs⸗ kanzler an den jungen König von Aegypten folgendes Beileids⸗ telegramm geſandt: „Die Nachricht vom Ableben Eurer Majeſtät erlauchten Herrn Vaters, des Königs Fuad J. von Aegypten, hat mich auf⸗ richtig betrübt. Zugleich im Namen des deutſchen Volkes bitte ich Eure Majeſtät anläßlich des ſchweren Verluſtes, den das königliche Haus und das ägyptiſche Volk erlitten haben, meine herzliche Anteilnahme entgegenzunehmen. Adolf Hitler, deutſcher Reichskanzler.“ Außerdem ſtattete im perſönlichen Auftrag des Führers und Reichskanzlers heute nachmittag der Staatssekretär und Chef der Präſidialkanzlei, Dr. Meißner, dem hieſigen königlich ägyptiſchen Geſandten Nachat Paſcha einen Beileidsbeſuch ab. Als Zeichen der Trauer um den verſtorbenen Herrſcher haben die Präſidialkanzlei, die Reichskanzlei, das Auswärtige Amt und der Reichstag ihre Dienſtflaggen für heute und morgen auf Halbmaſt geſetzt. Heimberufung des ägyptiſchen Kronzprinzen Bildung eines Regentſchaftsrates erwogen DNB. London, 28. April. Da mit dem Ableben Königs Fuad von Aegypten gerechnet wurde, iſt der in London lebende ägyptiſche Kronprinz Faruk nach Kairo gerufen worden. Der 16jährige Prinz wird ſeit einiger Zeit in England erzogen und militäriſch ausgebildet. Nach Berichten aus Kairo hat die ägyptiſche Regierung am Montagabend die Bildung eines Regentſchaftsrates erwogen, an deſſen Spitze möglicherweise der 62jährige Neffe des Königs, Prinz Mohammed Ali, treten wird. König Fuad ſoll in einem verſiegelten Amſchlag, der erſt nach ſeinem Tode geöffnet werden darf, die Namen der drei Perſonen aufgezeichnet haben, die die Regentſchaft übernehmen ſollen. Der italieniſche Heeresbericht DNB. Nom, 28. April Der italieniſche Heeresbericht Nr. 197 gibt bekannt: Marſchall Badoglio telegraphiert:„An der Nordfront ſind unſere motoriſiierten Kolonnen von Deſſie aus 140 Kilo⸗ meter weit auf der Autoſtraße nach Addis Abeba vorgedrungen, ohne Widerſtand zu finden. Eine andere Abteilung, die von Worrailu aufgebrochen war, hat nach 50 Kilometer den Fluß Wacit erreicht. Der Sultan von Aguſſa, Mohammed Jah o, hat ſich in unſeren Reihen eingefunden und ſich unter unſere Militärhoheit geſtellt. An der Somalifront macht unſer ſiegreicher Vormarſch wei— tere Fortſchritte. Auf dem linken Flügel dieſer Front haben libyſche Abteilungen, die von Dagamedo kamen, feindliche Grup— pen im Tal des Faf geſchlagen. In der Mitte hat die Kolonne Fruſci die Gegend von Done Hamanlei geſäubert. Dabei wurden drei Kampfwagen wieder in Beſitz genommen, die am 11. November v. J. im Faftal bei einer Erkundung zurückgelaſſen werden mußten, ferner ein Flug⸗ zeugmaſchinengewehr und die Goldmedaille des Leutnants Mi— netti. Auf dem rechten Flügel baut die Abteilung Agoſtini die Stellungen bei Gunagado weiter aus. Die Flugwaffe unterſtützt erfolgreich die Kampfhandlungen auf der ganzen Linie. „Graf Zeppelin“ vor den Kanariſchen Inſeln DNB. Hamburg, 28. April. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat in kräftiger nordöſt⸗ licher bis nördlicher Luftſtrömung über der Biscayaſee und an der portugieſiſchen Küſte ſehr raſche Fahrt gemacht. Am 19 Ahr MEZ. ſtand es nach Mitteilung der Deutſchen Seewarte bereits N DNB. Berlin, 28. April. Zu Beginn der neuen Verhandlungswoche im Berliner Bauunglücksprozeß äußerte ſich am 12. Verhandlungstag Bau— leiter Noth noch einmal im Zuſammenhang über ſeine Be— obachtungen beim Einſturz und gab über den vermeintlichen Grund der Kataſtrophe Erklärungen ab, die der Vorſitzende teildeiſe als völlig neu bezeichnete und die im direkten Gegen⸗ ſatz zu den von Sachverſtändigen der Staatsanwaltſchaft feſt— geſtellten Einſturzurſachen ſtehen. Während die Anklage von der Annahme ausgeht, daß die öſtliche Mittelwand infolge der Einwirkung von Längskräften zuerſt zum Einſturz gekommen iſt, blieb Noth dabei, daß die Kataſtrophe von der weſtlichen(Tiergarten) Seite ausgegan— gen ſei, wo die Straßenbahn an der Baugrube entlang fuhr. Dort hätten ſich, ſo erklärte Noth, zuerſt die Bäume über die Baugrube geſenkt und dann erſt habe ſich die Bewegung auf die Oſtſeite an den Miniſtergärten fortgepflanzt. Vorſitzender:„Sie geben heute eine außerordentlich genaue, faſt zeitlupenmäßige Schilderung der Einbruchsvor— gänge, während Sie bei Ihrer erſten Vernehmung nur ganz allgemeine Angaben gemacht haben. Dabei müßten Ihnen doch unmittelbar nach der Kataſtrophe die ganzen Vorgänge noch am deutlichſten in Erinnerung geſtanden haben.“ Noth:„Ich wor ſehr erregt über die Kataſtrophe und mich beſchäftigte damals vollkommen die Frage, wie das An— glück überhaupt geſchehen konnte.“ Der Vorſitzende drang immer wieder mit der Frage auf Noth ein, um feſtzuſtellen, ob er nicht etwa die Vorgänge nachträglich rekonſtruiert habe, um zu dem für ihn entlaſtenden Ausgangspunkt eines Beginnes der Einſturzkataſtrophe auf der Tiergartenſeite zu kommen. Noth beſtreitet das. Vorſitzender:„Wie iſt es denn nach Ihrer Auf— faſſung überhaupt zu dem Anglück gekommen?“ Noth:„Auf Grund eines ähnlichen Vorfalles, wie ich ihn bereits im Jahre 1925/26 auf einer Bauſtelle am Her— mann⸗Platz beobachtet habe. Damals wurden auch Bohlen durch herabſtürzende Erdmaſſen aus den Trägern heraus— gedrückt. Ich muß annehmen, daß ſich auch hier Hohlräume beim Einſchlagen der Bohlen auf der Tiergartenſeite gebildet baben, die durch die Regengüſſe erweitert worden ſind. Durch die Erſchütterungen der Straßenbahn iſt die Erdbrücke über den Hohlräumen zuſammengedrückt worden, der durch den Zu— ſammenſturz hervorgerufene Erddruck pflanzte ſich auf die Boh⸗ Kurze Ta Köln: Bei einer Beſichtigung des Jungvolks Köln durch den Vertreter des Reichsjugendführers, Stabsführer Lauterbacher, erklärte dieſer, daß im geſamten Reich am 20. April 800 000 deutſche Zungen in das Jungvolk eingetreten ſeien. Das ſeien etwa 95 v. H. des Jahrganges 1926, an den der Appell zum Eintritt gerichtet war. Berlin: Der uruguayiſche Finanzminiſter Dr. Ceſar Char⸗ lone, der als Delegierter der uruguayiſchen Regierung an einer Tagung des Internationalen Arbeitsamts in Genf teilgenommen hat, trifft am Dienstagabend in Berlin als Gaſt der Reichs- regierung ein. Berlin: Der diesjährige Aufmarſch zum nationalen Feier⸗ tag des deutſchen Volkes zum Staatsakt im Luſtgarten ſtellt die an der Durchführung beteiligten Stellen vor eine ſchwierige Auf- gabe, denn ein Aufmarſch von dieſem Ausmaß iſt im Stadtkern Berlin bisher noch niemals zur Durchführung gekommen. Die SS, Sau und das NS KK. werden mit etwa 40 000 Mann den Abſperrdienſt wahrnehmen. Berlin: Der zu einem 14tägigen Aufenthalt in Deutſchland weilende italieniſche Landwirtſchaftsminiſter Roſſini beſuchte am Dienstagnachmittag das Schatzamt der Deutſchen Arbeitsfront, wobei Dr. Ley an ihn herzliche Begrüßungsworte richtete. Auch dem Reichserziehungsminiſter Ruſt ſtattete er am Dienstag einen Beſuch ab. Königsberg: Zum Abſchluß der Schulungstagung für die ſoziale Jugendarbeit ſprach am Montag Gauleiter Koch über die ſozialiſtiſche Sendung des deutſchen Oſtens und die volks— und ſtaatspolitiſchen Aufgaben der jungen Generation. Paris: Bei den Wahlen in Korſika haben ſich Zwiſchenfälle ereignet, die, wie das„Echo de Paris“ meldet, möglicherweiſe zu einer Nichtanerkennung der Wahl des Kandidaten Chia ppe führen dürften. In Calvi haben nach Abſchluß der Wahl mehrere Bewaffnete die Wahlurnen geraubt. Im„Journce Induſtrielle“ und in der„Action Francaiſe“ werden im Zuſammenhang mit der Beſprechung des Anwachſens der kommuniſtiſchen Stimmen Der Ausbau der Sozialverſicherung DNB. Berlin, 28. April Die im Reichsgeſetzblatt erſcheinende 14. Verordnung des Reichsarbeitsminiſter zum Ausbau der Sozialverſicherung führt bei den Landkrankenkaſſen und landwirtſchaftlichen Berufs- genoſſenſchaften den Führergrundſatz durch und trifft Beſtim⸗ mungen über die Perſon des Leiters bei dieſen Verſicherungs⸗ trägern. Die Verordnung enthält weiter Vorſchriften über Leiter und Beirat bei allen Trägern der Reichsverſicherung mit Aus— nahme der Erſatzkaſſen der Krankenverſicherung, für die bereits eine Sonderregelung beſteht. Der Leiter hat alljährlich einen Haushaltsplan aufzuſtellen. Er bedarf nach Schluß jeden Ge— ſchäftsjahres der Entlaſtung. Am die verantwortliche Mitarbeit des Beirats bei den Trägern der Reichsverſicherung als Einrichtungen der Selbſt⸗ verwaltung ſicherzuſtellen, verpflichtet die Verordnung den Leiter, vor der Entſcheidung über wichtige Angelegenheiten den Beirat zu hören. Der Beirat muß gehört werden vor Erlaß oder Aende⸗ rung der Satzung und bei der Feſtſtellung des Haushaltsplanes. Der Beirat hat ferner die Jahresrechnung abzunehmen. Soweit er die Abnahme verweigert, entſcheidet die Aufſichtsbehörde. Dr. Frick zeichnet für das Dankopfer der Nation DNB. Berlin, 28. April. Der Reichsminiſter des Innern und Reichsleiter Dr. Wü⸗ helm Frick zeichnete ſich am Dienstagmittag um 12 Uhr beim 100 Kilometer weſtlich von Cap St. Vicent, der Südweſtecke Portugals mit Kurs auf die Kanariſchen Inſeln. ö 9———— len fort und führte dazu, daß ſie aus den Trägerflanſchen her⸗ vertagt. Das Baugrubenunglück in Berlin Noths Theorien über die Gründe des Einſturzes ausgedrückt wurden. Bohlenloch in die Baugrube hinein.“ Noth meint, daß ſolche Hohlräume auch unſichtbar unter der Oberfläche weiter beſtehen können, wenn entſtandene Löcher mit Sand ausgefüllt worden ſind. Mit der Annahme eines ſolchen Hohlraumes unter der Oberfläche erklärte Noth die an- geblich von ihm beobachtete Trichterbildung an der Tiergarten- ſeite. Hinter der Bohlenwand ſei das Erdreich an der Bruch— gebildet. 5 Vorſitzender:„Dieſe Angabe iſt völlig neu.“ 9055 Sachverſtändigenbeſprechung in der Baugrube erörtert worden.“ Einſturz von einem kleinen örtlichen Ausgangspunkt über die Druck wurden einzelne Rammträger verbogen und ſo wurden immer weitere Bohlen auf der ganzen Länge der Einſturzſtelle herausgedrückt.“ Noth ſprach weiter von der Möglichkeit einer Boden- unterſpülung unterhalb der Baugrubenſohle. Dieſer Aus⸗ ſage widerſpricht aber, wie der Vorſitzende betont, der Umſtand, daß die Feldbahngleiſe und die zu Tode gekommenen Arbeiter in normaler Höhe der Baugrubenſohle gefunden worden ſind. In der Nachmittagsſitzung äußerte ſich Reichsbahnrat Weyher über den Bauabſchnitt Hermann-Göring⸗Straße. Zwei Geſichtspunkte ſeien, ſo führte er aus, maßgebend geweſen: Einmal der Wunſch der Arbeitsbeſchaffung und zum anderen die Notwendigkeit, die unterfahrenen Straßen zum vertraglich ſeſtgelegten Zeitpunkt wieder dem Verkehr übergeben zu können. Es mußte daher mit Einſatz aller Kräfte gearbeitet werden. Weyher will die ihm obliegende Aeberwachungspflicht hinſichtlich der Bauſtelle vertragsgemäß und nach beſtem Wiſſen erfüllt und darauf geſehen haben, daß die perſönliche Sicherheit der am Bau Beteiligten wie auch die Verkehrsſicherheit des endgültigen Bauwerkes gewährleiſtet war. N Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen verwahrte ſich Weyher gegen die Behauptung, daß er aus Sparſamkeits-⸗ gründen irgendwelche notwendigen Sicherheitsmaßnahmen unter- laſſen habe. a. Die Verhandlung wurde dann auf Mittwoch vormittag geschronik in Frankreich Warnungen vor der kommuniſtiſchen Gefahr ver⸗ öffentlicht. f Wien: Der öſterreichiſche Journaliſt Wilhelm Polifka wurde wegen zweier für reichsdeutſche Blätter beſtimmter Auf- ſätze, in denen der Schöffenſenat ein Vergehen gegen die öffent⸗ liche Ruhe und Ordnung erblickte, zu drei Wochen Gefängnis mit zweijähriger Bewährungsfriſt verurteilt. Wien: Die amtliche Nachrichtenſtelle in Wien veröffentlicht jetzt die Phönix-Liſte über die von der Verſicherungsgeſellſchaft beſtochenen Perſonen. Die Geſamtſumme der darin verzeichneten Beträge beläuft ſich auf 2814000 Schilling und 7000 tſchechiſche Kronen. Paris: Bei der Beſprechung des erſten Wahlganges durch die ſranzöſiſche Preſſe kommt nunmehr eine ruhigere Beurteilung der Lage zum Ausdruck. London: Im Verlaufe der Haushaltsberatungen im Anter⸗ haus wurden die neuen Zollvorlagen mit großer Mehrheit an⸗ genommen. f Warſchau: Die Einführung der Beſchränkungen im Ver⸗ kehr mit Deviſen und Gold haben in der polniſchen Oeffent⸗ lichkeit ſtarken Eindruck gemacht. Die Preſſe beſchäftigt ſich eingehend mit den Regierungsverordnungen, wobei teilweiſe der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß es ſich nur um eine vorübergehende Maßnahme handeln möge. Athen: Die griechiſche Kammer hat am Dienstagmorgen der Regierung Metaxas mit großer Mehrheit das Vertrauen ausgeſprochen. Newyork: In Newyork ſind 169 Offiziere und Seekadetten von der Beſatzung des Kreuzers„Emden“ zu einem zweitägi⸗ gen Beſuch eingetroffen. Trenton: In Trenton iſt es zu Kundgebungen von Ar⸗ beitsloſen gegen die Einſtellung der Erwerbsloſenunterſtützung gekommen. . Reichsminiſter Frick wurde von Obergruppenführer v. Jago w, Brigadeführer Schwarz ſowie vom Sturmführer empfangen und begrüßte ſeinerſeits in einer kurzen Anſprache den ange⸗ tretenen Sturm und die Angehörigen des von Kommuniſten ermordeten SA.⸗Mannes Hans Steinberg. Beim Verlaſſen des Sturmlokals wurde der Miniſter von der Menge, die ſich in⸗ zwiſchen angeſammelt hatte, herzlich begrüßt. Das Ergebnis der ſpaniſchen Vertrauenleute⸗Wahlen DNB. Madrid, 28. April Die am Sonntag in Spanien gewählten Vertrauensleute ſetzen ſich nach den bis jetzt vorliegenden Ergebniſſen, bei denen nur noch 13 Sitze fehlen, wie folgt zuſammen: Sozialdemokraten 138, Linksrepublikaner 117, Republikaniſche Anion 58, Konſer⸗ vative Republikaner 40, Kommuniſten 34, Esquerra GKatalaniſche Linle) 16, Liga(Katalaniſche Rechte) 10, Splitter 47. An dieſen Wahlen nahmen die Rechtsparteien und die Parteien der Mitte nicht teil. Nur an wenigen Orten wurden von dieſen Parteien Kandidaten aufgeſtellt und gewählt. Ihre Zahl(Monarchiſten 3, Agrarier 2, Radikale 5) beeinflußt jedoch das Geſamtbild in keiner Weiſe. Engliſcher Haushalt in erſter Leſung angenommen DNB. London, 28. April. Das Anterhaus nahm am Dienstag die erſte Leſung des Haushaltsgeſetzes für 1936 vor, nachdem die geſt⸗ Sturm 8 Hans Steinberg der Standarte 10, deſſen Sturmlokal in der Kolonieſtraße liegt, für das Dankopfer der Nation ein. rigen Abänderungsanträge vorher mit 236 gegen 123 Stimmen abgelehnt worden waren. Dann rutſchte das Erdreich durch daz ſtelle nachgerückt und ſo habe ſich an der Oberfläche ein Trichter Not:„So viel ich weiß, iſt dieſe Möglichkeit dereits auf Vorſitzender:„Wie erklären Sie es ſich, daß ſich der ganze Länge der Einſturzſtelle von 64 Metern fortgepflanzt hat?“ Noth:„Der Trichter hat ſich erweitert, denn durch den ifke Auf fent⸗ Ins icht Arn 7000 uch fung 1 15 ut elt 2 en alionaler Felertag des Deutschen Volkes! Der erſte„KoͤF.“⸗Dreimaſtſchoner auf erfolgreicher Jungfernfahrt NSK Swinemünde, 25. April. Zwiſchen einem faſt nächtlichen Start in Berlin, von dem aus die Gäſte des Reichspreſſeamtes der Deutſchen Arbeits- front mit einem kleinen Omnibus nach Swinemünde abgelaſſen wurden, und dem Schreiben dieſer Zeilen liegen 36 Stunden konzentrierten Erlebens, dargeſtellt durch die erſten kritiſchen Geſichter, als bereits zwiſchen Prenzlau und Paſewalk ein unangenehmer Sprühregen unheilverheißend auf die Stra- ßen niederging, weiter dargeſtellt durch eine ausführliche Hafen— beſichtigung des neuen Schiffes, eine unruhige Ausfahrt, die erſte Seekrankheit, knapper Erholung und nächtlicher Heim— fahrt in den ſchützenden Hafen.„Hanſeat“, der erſte Drei⸗ maſtſchoner der„Kd.“ ⸗Hochſeeſegelflotte und damit das größte der bereits in Dienſt geſtellten Segelſchiffe, hat ſeine Waſſer⸗ taufe beſtanden und ſeine Bewährungsprüfung beſſer abgelegt als die Mehrzahl der mitfahrenden Landratten. Die erſte Frage für den Laien lautet: Worum handelt es ſich eigentlich? Kurz beantwortet: es handelt ſich um lauſende Hochſee⸗Segelſportturſe, die einerſeits der Erholung deutſcher arbeitender Menſchen dienen und anderſeits die Freude am edlen Segelſport wecken ſollen. Die meiſten ziehen es freilich vor, auf bequemen Dampfern nach Madeira und Norwegen, in Sonderzügen nach dem All- gäu oder nach der Küſte zu fahren und im ſeligen Nichtstun oder ſpieleriſcher Abwechſlung ihren Arlaub zu verbringen. Bei dieſen im vorigen Jahre durch das Sportamt„Kraft durch Freude“ mit den Zweimaſtſchonern„Jutta“ und„Edith“ bereits durchgeführten Kurſen wird von den Teilnehmern etwas verlangt. Sie müſſen in Wachen eingeteilt unter Anleitung der auf jedem Schiffe befindlichen Stammbeſatzung anpacken, See- mannsdienſte leiſten und ſich die Grundlagen des Hochſee— Segelſportes oft nicht leicht erarbeiten. Das iſt nicht Erholung ſchlechthin, ſondern Erholungsſport. Wer nach einem ſolchen acht- oder vierzehntägigen Kurſus in die Heimat zurückkehrt, ſteht zwar mit Poſeidon und Aeolus noch nicht auf dem Duzfuße, aber hat immerhin die erſten Grundbegriffe des Segelns erlernnen können, kann Piekfall und Klaufall auseinanderhalten und weiß, daß der Wind zu mehr da iſt, als einem auf der Straße mutwillig den Hut vom Kopfe zu blaſen. And das iſt für den Anfang ſchon etwas wert. Der erſte, mit zwei kleinen Schiffen für je 20 Mann Be⸗ ſatzung taſtend begonnene Verſuch des Vorjahres hat nunmehr die Indienſtſtellung eines dritten größeren Schiffes notwendig gemacht. Der„Hanſeat“, den wir auf ſeiner ſportlichen Jung⸗ ſernfahrt begleiteten, iſt zwar kein Neuling auf dem Waſſer, mußte aber, nachdem er in früheren Jahren als Frachtſchiff für Dänemark gefahren war und ſpäter privaten Luxuszwecken diente, eine völlige und gründliche Amarbeitung für die Schulzwecke von„Kraft durch Freude“ über ſich ergehen laſſen. Auf ſeiner erſten kurzen Reiſe mußte er mehrere Dinge beweiſen: daß er räumlich den an ihn geſtellten Anforderungen genügt, daß er ſeetüchtig und ausreichend navigationsfähig iſt, Dritte Tagung der Reichsarbeitskammer daß er bei jedem möglichen Wetter mit einer kleinen Stamm⸗ beſatzung von ſechs Mann und mit Hilfe ungeſchulter Kräfte ſegeln kann. Die erſte Bedingung iſt vorbildlich gelöſt. Zwei große Schlafräume ſind in der Lage, etwa 50 Mann aufzunehmen, ohne daß einer auf den an⸗ deren tritt. Zwei Meſſen bieten genügend Raum, die Mahlzeiten zu ver abfolgen und in den Ruhepauſen einen anſtändigen Skat hin- zulegen, wenn man es nicht vorzieht, an Deck zu bleiben. Mit einer Länge von 40 und einer Breite von 8 Meter ſtellt das ſchnittige Schiff eine großartige Löſung für den gedachten Zweck dar. Es iſt abſolut möglich, unter Aufſicht der zünftigen See⸗ männer die üblichen Manöver durch ungeſchulte Kräfte vor— nehmen zu laſſen. Wir alle bekamen einen kleinen Vorgeſchmack von den Schwierigkeiten des Seemannsberufes, als wir bei recht unruhiger See vor der Hafenausfahrt in Swinemünde mit mißvergnügtem Magen aus Leibeskräften Segel ſetzen hal— fen. Je vier bis fünf Mann hingen, bei jeder Bewegung heftig ſchwankend, an den dicken Falls(wie man ſeemänniſch die Stricke zum Hiſſen der Segel betitelt), um die Segelfläche von 440 Quadratmeter vorſchriftsmäßig an den Wind zu bringen. Leicht geſchundene Handflächen und heftig keuchender Atem waren dabei keine beſonderen Erſcheinungen. Nicht lange danach freilich begab ſich ein großer Teil der Mitfahrenden an die Reling und tat ſo, als wollte er nach Delphinen Ausſchau halten, ein Wunſch, der erſtens aus Gründen der geographiſchen Lage Swinemündes und zweitens durch die dieſige Sicht als unglaubhaft angeſprochen werden konnte. Die Kojen erfreuten ſich durch die Möglichkeit, ſich in horizontale Lage und damit den Magen in eine ruhigere Poſition zu bringen, ſteigender Beliebtheit. Als aber die erſten Schwierigkeiten überwunden waren, ſchmeckte auch ſogar das Eſſen wieder. Wenn bei der Jungfernfahrt eines Schiffes die größten aller zu erwartenden Schwierigkeiten eintreten und erfolgreich überwunden werden, ſo iſt es f nicht ſchwer vorauszuſagen, daß der Erfolg dem Schiff treu bleiben wird, zumal nach menſchlicher Vorausſicht die regulären Fahrten unter günſtigeren Zeichen ſtattfinden werden. Der„Hanſeat“ hat alſo zum erſten Male mit Landratten an Bord der See guten Tag geſagt. Mehr wurde von ihm und von uns nicht verlangt. In Kürze wird er deutſche Arbeiter hinaustragen in die Oſtſee und nach Dänemark, wird Freude am ſeemäßigen Sport erwecken und gerade durch die ſportliche Körperbetätigung auf dem Waſſer Kraft vermitteln. Weitere Schiffe werden in Dienſt geſtellt werden, um dieſe immer be⸗ liebter werdende Urlaubsgeſtaltung vermitteln zu können. Das Sportamt„Kraft durch Freude“, der Veranſtalter dieſer Fahrten, hat einen guten Griff getan. Der kurze, eigent.; lich nur der Inſtruktion und Prüfung dienende Beſuch auf der Oſtſee iſt zur vollen Befriedigung aller Beteiligten abge⸗ laufen. egd. Erhöhung des Lebensſtandards— Aebergang vom Wochen⸗ zum Monatslohn befürwortet DNB. Berlin, 28. April. Zn Gegenwart des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley fand am Dienstagvormittag im Berliner Rathaus die dritte Tagung der Reichsarbeitskammer ſtatt, auf deren Tagung allein das Thema„Erhöhung des Lebensſtandards“ ſtand. Nach den Ausführungen des Leiters des Amtes Soziale Selbſtverantwortung, Dr. Hupfauer, kann die Frage des gerechten Lohnes nur gelöſt werden im Sinne und aus dem Ge⸗ dankengut der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung heraus. Der völkiſche Menſch iſt an einen beſtimmten Raum und an eine beſtimmte völkiſche Art gebunden. Die geſamte Leiſtung des deutſchen Menſchen muß der Erhaltung der Lebenskraft und des Lebensraumes des Volkes dienen. Dem einzelnen Menſchen muß an Lohn ein Anteil werden, an dem Geſamtleben des Volkes, an allen Mühen und Segnungen. Eine Erhöhung des Lebensſtandards liegt darin, den Wachs- tumswillen des Volkes dadurch anzuregen, daß man ihm art— gemäße Wege weiſt. Beiſpiele dafür ſind die Schaffung der Reichsautobahnen, die immer neue Pulsſchläge der Arbeit nach ſich ziehen, die Schule des Reichsarbeitsdienſtes, die die ſeeliſchen und körperlichen Kräfte der jungen Menſchen wachſen läßt. Er- haltung der Arbeitskraft durch Urlaub, Erholung und Feier⸗ abendgeſtaltung, wirtſchaftliche Lenkung des Verbrauchs, Wek⸗ kung und Erweiterung aller Aufbaukräfte überhaupt. Jedem muß die Möglichkeit gegeben werden, an den Vorzügen unſerer geſamten Volkskultur teilzunehmen. Zu der gleichen Frage ſprachen dann je ein Betriebsführer und ein Betxriebswalter. Dr. Wotſchke, Betriebsführer der Bayriſchen Stickſtoffwerke AG., Pieſteritz, konnte von ver⸗ trauensvoller Zuſammenarbeit zwiſchen Betriebsführung und Gefolgſchaft berichten. Seine Ausführungen waren von der Sorge um den deutſchen Arbeiter getragen. Er führte zahlreiche Beiſpiele ſozialer Werkaufgaben an: Sicherung des Arbeits- platzes, Berufserziehung, Unfallverhütung, Entſchuldung ſchuld⸗ los in Not geratener Werkkameraden uſw. Für einen National- ſozialiſten, erklärte er, ſei es das größte Glück, Menſchen im Betriebe betreuen zu dürfen. Pg. König, Betriebswalter des Eiſen- und Stahl- werkes Hoeſch, Köln⸗Neueſſen AG., Dortmund, führte aus ſeinen Erfahrungen und ſeinem Wirken in dieſem großen Werk viele Beiſpiele an. Er befürwortete den Aebergang vom Wochen- und Tagelohn des Arbeiters zur monatlichen Entloh⸗ nung. Zn drei Abteilungen des Werkes ſei dieſer Aebergang zur vollſten Zufriedenheit der Arbeiterſchaft vollzogen worden. Dieſes Verfahren ſei geeignet zur Beſeitigung wirtſchaftlicher und ſozialer Härten. Hauswirtſchaftlicher und Hausarbeits⸗ unterricht der weiblichen Jugend führten zu wirtſchaftlichem Denken der ſpäteren Arbeiterfrauen und erhöhten ebenfalls den Lebensſtandard. Zum Schluß drückte Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſeine Freude über die zahlreichen Anregungen dieſer Tagung ous. Der deutſche Arbeiter wiſſe echte Betriebsführer von un⸗ echten ſehr gut zu unterſcheiden. In der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft werde von jedem eine Höchſtleiſtung verlangt. Aber jeder könne ſich in dieſer Gemeinschaft nach ſeinen Fähigkeiten entfalten. Durch die Betriebsgemeinſchaften ſei eine ſaubere und vernünftige Ordnung der Gemeinſchaft geſchaffen worden. Man müſſe den Menſchen in ſeinem Beruf ſtark machen durch gute Berufsausbildung, müſſe ihn geſund erhalten, einen ver⸗ nünftigen Leiſtungslohn ausbauen, den Menſchen in ſeiner Frei- zeit kräftigen für neue Arbeit, ihn an den Kulturgütern teil- nehmen laſſen und ihn für Notzeiten ſicherſtellen. Dr. Ley teilte u. a. mit, daß für ein großzügiges Siedlungswerk die Pläne bereits fertig ſeien, und daß ſie in wenigen Jahren in Angriff genommen würden. „Die lebende Front“ Ausſtellung der NS OV im Reichstag. DNB. Berlin, 28. April. In der Wandelhalle des Reichstagsgebäudes eröffnete Dienstagvormittag Reichskriegsopferführer Oberlindober die NSKOV⸗Ausſtellung„Die lebende Fron Ju dem feierlichen Akt waren auch die zur Zeit in Berlin weilen— den finniſchen Frontkämpfer erſchienen. Nach dem Fahneneinmarſch begrüßte der Hauptgeſchäfts⸗ führer der RSKOV, Liebel, die Gäſte. Er gedachte der Toten des Krieges und der Bewegung. Reichskriegsopferführer Oberlindober eröffnete die Ausſtellung mit einer Anſprache. Die Schau ſolle in Erinne- rung bringen, welche Schrecken dor Frontſoldat des Weltkrieges 4% Jahre lang zu beſtehen hatte. Deshalb bringe die Schau, die im Laufe der Zeit in ganz Deutſchland gezeigt werden ſolle, einen Teilabſchnitt der Front in lebendem Modell. Hier könne ſich jeder ein Bild davon machen, was ein Tag im Schützen— graben, ein Tag Trommelfeuer bedeutet habe. Dann werde er auch bereit ſein, dem deutſchen Manne, der an der Front zu Schaden gekommen iſt, und der deutſchen Frau, die das höchſte Opfer, ihren Ernährer, für das Vaterland hingegeben hat, freudig und ehrfürchtig den Dank im Herzen zu zollen, den ſie ehrlich verdient haben. Gerade in dieſen Tagen, in denen die Welt von Krieg und Kriegsgeſchrei widerhalle, habe einer, der die Front wirklich kennen gelernt hat, der Führer und Kanzler des deutſchen Volkes, der Welt die Hand gereicht für einen Frieden, der nur auf gegenſeitiger Achtung und Gleichberechtigung der Völker beruhen könne. Wie fruchtbar das Zuſammenarbeiten der Frontſoldaten für die Nationen ſein könne, zeige der Beſuch der finniſchen Frontkämpfer, die ein freundſchaftliches Verhältnis mit ihren deutſchen Kame— raden verbinde. Nach der Eröffnung der Ausſtellung empfing der Staats- kommiſſar der Stadt Berlin, Dr. Lippert, die finniſchen Frontkämpfer, die heute zum Teil an hervorragender Stelle im öffentlichen Leben Finnlands tätig ſind, im Reichstagsgebäude. Waſhington: Wie das amerikaniſche Schatzamt bekann- gibt, werden zum Zweck der Finanzierung des Kriegsteilneh⸗ merbonus kurzfriſtige Schatzſcheine ausgegeben. Hein Raus onne Rakenkreuziahne! Kein Deutscher onne das Festahzeichen! Der Deutſche Juriſtentag 1936 DNB. Berlin, 28. April Der Deutſche Juriſtentag 1936 beginnt am Freitag, den 15. Mai, abends, mit einem Empfang durch den Oberbürger⸗ meiſter im Rathaus der Stadt Leipzig. Am 16. Mai vor- mittags wird die Ausſtellung„Deutſches Recht“ im Alten Rat⸗ haus eröffnet. Anſchließend erfolgt die feierliche Eröffnung des Juriſtentages durch den Reichsführer der Deutſchen Rechtsfront und des BRS/Dg., Reichsminiſter Dr. Frank, in Anweſen⸗ heit des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Heiß. Für den Nachmittag ſind Führungen durch die Stadt, ein Preſſe⸗ empfang und kameradſchaftliches Beiſammenſein vorgeſehen. Die Veranſtaltungen des Sonntags, 17. Mai, beginnen am Vormittag mit einem Aufmarſch am Auguſtusplatz mit an⸗ ſchließender Großkundgebung auf dem Reichsgerichtsplatz. Redner . 8 Dr. Goebbels und Reichsminiſter Dr. rank. Am Nachmittag finden wiſſenſchaftliche Vorträge über„Das Recht in der Wirtſchaft“, eine Großkundgebung„Jugend und Recht“ und ein Empfang der ausländiſchen Gäſte des BRSDg. durch Reichsminiſter Dr. Frank ſtatt. Am Montag, 18. Mai, tagen die Reichsgruppen. Anſchließend werden wiſſenſchaftliche Vorträge über„Raſſe und Volk“ gehalten. Dieſen Tag beſchließt ein Feſtkonzert im Gewandhaus und Feſtvorſtellungen im Opernhaus und im Alten Theater. Am Dienstag, 19. Mai, wird die Tagung der Reichsgruppen fortgeſetzt. Außerdem tagen die Reichsfachſchaften und Reichsberufsgruppen in der Deutſchen Rechtsfront. Es folgen wiſſenſchaftliche Vorträge über„Recht und Gemeinſchaft“ und„Partei und Staat“. Am Abend wird der Deutſche Juriſtentag geſchloſſen mit einer feierlichen Kund⸗ gebung, auf der Reichsführer Reichsminiſter Dr. Frank die Schlußanſprache halten wird. Nuſſiſch⸗orthodore Diözeſe Körperſchaft des öffentlichen Rechis Neubau einer Kathedrale. DNB. Berlin, 28. April. Das preußiſche Staatsminiſterium hat der ruſſiſch-ortho⸗ doxen Diözeſe des Orthodoxenbiſchofs von Berlin und Deutſch⸗ land auf Grund der von dem biſchöflichen Konzil in Sremski⸗ Karlowzi beſchloſſenen Verfaſſung der orthodoxen Diözeſe in Deutſchland vom 15. bis 28. Oktober 1935 die Rechte einer Körperſchaft des öffentlichen Rechts verliehen. Damit erhält auch die orthodoxe Kirche in Deutſchland die ſtaatlich aner— kannte und geſchützte Form, in der ihre Gläubigen ihres Glau- bens leben können in enger Gemeinſchaft mit ihren in Deutſch⸗ land wohnenden Glaubensgenoſſen aus anderen Ländern, ins- beſondere aus den Balkanländern. Gleichzeitig hat die ruſſiſch-orthodoxe biſchöfliche Synode in Srenski-Karlowzi mit Zuſtimmung des Herrn Reichs- und preußiſchen Miniſters für die kirchlichen Angelegenheiten den Biſchof Tychon als orthodoxen Biſchof von Berlin und von Deutſchland beſtätigt. Biſchof Tychon führt ſein Amt bereits ſeit 1924 und hat durch ſeine nunmehr erfolgte Beſtätigung einen Ver⸗ trauensbeweis der Leitung der ruſſiſch-orthodoren Kirche im Auslande wie auch der Reichsregierung erhalten. In dem Willen, dem Biſchof und der neuen Diözeſe eine beſondere Förderung zuteil werden zu laſſen, hat der Herr Reichs- und preußiſche Miniſter für die kirchlichen Angelegen⸗ heiten in Berlin-Wilmersdorf zum Neubau der ruſſiſch⸗ortho⸗ doxen Kathedrale in Berlin an Stelle der durch widrige Am⸗ ſtände vor Jahren in private Hand übergegangenen Stockwerk⸗ gelte am Fehrbelliner Platz einen Bauplatz zur Verfügung geſtellt. Auf ihm wird von der ſtaatlichen Hochbauverwaltung aus Mitteln der Gläubigen, der Reichs- und preußiſchen Regie- rung und der Arbeitsfront ein würdiges Gotteshaus errichtet und damit ein ſehnlicher Wunſch der orthodoxen Chriſten er⸗ füllt werden. Seinen Schulkameraden erſchoſſen DNB. Berlin, 28. April. Wieder einmal hat das Spielen mit dem Revolver ein Todesopfer gefordert. Als ein 14jähriger Schüler die Wohnung ſeines Schulkameraden betrat, um mit ihm zuſammen die Schul⸗ arbeiten zu machen, trat ihm dieſer auf dem Korridor mit vor⸗ gehaltener Piſtole entgegen. Im gleichen Augenblick krachte ein Schuß und traf den Eintretenden, ſo daß er tot niederſank. Der Junge hatte die Piſtole in Abweſenheit der Eltern aus einem verſchloſſenen Kaſten im Wäſcheſchrank genommen. Er hatte, wie er bei der Vernehmung angab, ſeinem Klaſſen⸗ kameraden„nur einen Schreck einjagen“ wollen in der Meinung, die Waffe ſei nicht geladen. In den Straßen Barcelonas erſchoſſen DNB. Madrid, 28. April. In Barcelona wurde am Dienstagmittag der frühere oberſte Polizeichef von Barcelona, Miguel Badis, ſowie ſein Bruder Joſé auf offener Straße von Anarchiſten erſchoſſen. Die Piſtolenſchützen entkamen. Die Bluttat hat in der katalaniſchen Oeffentlichkeit großes Aufſehen erregt. Man nimmt an, daß es ſich um einen Racheakt handelt. Ferner wurde am Dienstag in Madrid ein Bäckermeiſter erſchoſſen, der früher dem Gewerkſchaftsverband AGT. angehört hatte und als Streikbrecher ſpäter ausgeſchieden wurde. Der Spaniſche Staatsanzeiger veröffentlichte am Dienstag eine Verfügung des Innenminiſters, wonach ein Oberſt und ein e e der Polizei zwangsweiſe zur Dispoſition geſtellt werden. — Keine Anrechnung der DA ⸗Anterſtützungen. Ange⸗ ſichts des Rechtscharakters der Unterſtützungen der DA x wurde auf Grund der Beſtimmungen des geltenden Rechts von den zuſtändigen Stellen bisher die Auffaſſung vertreten, daß eine Verpflichtung zur Anrechnung dieſer Unterſtützungen auf die Arbeitsloſenunterſtützung beſteht. Dieſe Praxis wurde von den Beteiligten vielfach als unbillige Härte empfunden, zumal die früheren gewerkſchaftlichen Unterſtützungen nicht angerechnet worden waren. Die zuſtändigen Miniſterien haben deshalb eine Neuregelung der Anrechnung der Unterſtützun⸗ gen der DA in Ausſicht genommen. Im Hinblick auf dieſe Neuregelung hat der Präſident der Reichsanſtalt mit ſo⸗ fortiger Wirkung angeordnet, daß von der Anrechnung der Unterſtützungen der DAß, ſoweit ſie für die Beurteilung der Hilfsbedürftigkeit in der verſicherungsmäfigen Arbeitsloſen⸗ unterſtützung und Kriſenunterſtützung von Bedeutung ſind, künftig abzuſehen iſt. — 2— bürgerliche Art gefiel nicht, er gehörte nicht zu denen, die„jeden Spaß verſtehen“, mit denen man„ein Pferd ſtehlen kann“. war ſelbſt der Proviſor, ſein heimlicher und hart⸗ Aus Nah und Fern Ehrenmal für Aheinheſſens gefallene Turner. Oppenheim a. Rh. 27. April. In ſeiner letzten General— verſammlung ſtellte der Turnverein Oppenheim den Betrag für die Errichtung eines Ehrenmals für die im Weltkrieg gefallenen rheinheſſiſchen Turner zur Verfügung. Damit iſt das Projekt des ſeitherigen Reichskaſſenwarts der DT, Kom⸗ merzienrat Schill-Oſthofen, des 2. Gauvertreters von Rhein⸗ heſſen, Bieger-Frankfurt, und des Ehrenvorſitzenden des Oppenheimer Turnvereins, Friſch, die ſich mit allen Kräften für die Erſtellung eines ſolchen Ehrenmals einſetzten, zur Wirklichkeit geworden. Das Ehrenmal, ein großer Find⸗ lingsſtein, wird in den Anlagen der Oppenheimer Lands— krone, om Wegrand zur Kampfſtätte des traditionsreichen Landskron-Bergfeſtes, errichtet werden. Die Einweihung wird noch im Laufe dieſes Jahres erfolgen und zwar im Rahmen des Anfang September ſtattfindenden Lands⸗ Kronfeſtes. Mit der Errichtung des Ehrenmals ſtatten Rheinheſſens Turner ihren gefallenen Kameraden im Welt⸗ krieg und denen, die im Kampf um die Erneuerung Deutſch— lands ihr Leben laſſen mußten, einen kleinne Dank für ihre Opferbereitſchaft ab. b * Frankfurt a. M.(Ein„Raubüberfall“ in der Hanauerlandſtraße.) Ein 38jähriger Mann aus Fe⸗ chenheim erſtattete in der Nacht zum Samstag auf einem Polizeirevier eine Anzeige, wonach in der Hanauerlandſtraße, und zwar in unmittelbarer Nähe der Dieſelſtraße, ein Raub⸗ überfall auf ihn verübt worden ſei. Der Mann wollte mit einem Fahrrade die Hanauerlandſtraße entlang gefahren ſein, als er plötzlich einen Schlag auf den Hinterkopf be⸗ kam und ihm zugerufen wurde:„Geld und Fahrrad her!“ Der Mann will dann von den Räubern ſeines Bargeldes in Höhe von 6 bis 7 Mark und des Fahrrades beraubt worden ſein. Da der Aeberfallene eine Verletzung im Geſicht und eine blutende Wunde am Hinterkopf davongetragen hatte, er⸗ ſchienen ſeine Angaben anfangs glaubhaft. Den Beamten des Raubdezernats der Kriminalpolizei gelang es aber, nach umfangreichen Ermittlungen dem„Ueherfallenen“ eine ganze Reihe von Widerſprüchen in ſeinen Ausſagen nachzuweiſen. Erſt nach langem Zureden entſchloß ſich dann der„Ueber⸗ fallene“ die Wahrheit zu ſagen. Danach hatte er am Nach⸗ mittag des vorhergehenden Tages einen Teil ſeines Lohnes verzecht und hatte ſich in ſtark betrunkenem Zuſtande auf den Heimweg nach Fechenheim gemacht. Infolge ſeiner Trun⸗ kenheit bekam er mit einem Paſſanten in der Hanauerland⸗ ſtraße Streit, der zu einer Schlägerei ausartete. Der Mann blieb infolge ſeiner Trunkenheit, nachdem er während der Schlägerei geſtürzt war, liegen und wurde ſo von einem Paſ⸗ ſanten gefunden. Erſt dann kam ihm der Gedanke, einen Raubüberfall vorzutäuſchen, um die Tatſache zu vertuſchen, laſſen. urſache.) ber brannte um ſich. Dabei waren zwei Wohnhäuſer die Brandſtelle angrenzlen. Man vermutete, gen Sicherungen ſeiner Umgebung fehlten. Inhaber der Schreinerei Brandſtiftung richtete. von Zeugen und Sachverſtändigen kam das Gericht dem Antrag des und einen Häfnermeiſter und die Angeklagten ſeien verantwortlich, aber nach der Beweisaufnahme auch die Möglichkeit, Brand durch eine fehlerhafte Lichtleitung enſſtand. paar den Schulbrie tete dort eine Brutſtätte ein. bis neues Familienglück in den Briefkaſten einkehrt. wieder für ſeine eigentlichen Beſtimmungen wird. ſein„Butzemannfeſt“.) „Laternenfeſtes“ Homburg beſtrebt, für den Frühlingsgöttin ſteht, die Symbole des Frühlings Straßen werden mit Ruten den Der gute Doktor Nübezahl 12 meme, ODriginalroman von Anton Schwab „Sie geſtatten, meine Herren“ ſagte der Arzt ruhig und ſie murmelten Zuſtimmung. „Ein Kulm?“ fragte der Ober. Der Arzt nickte und ſchwieg dann, bis er das Bier hatte. Dann trank er, tat einen kräftigen Zug und ſetzte das Glas nieder. Alles war jetzt erwartungsvoll. Die Stimmung glich einer Gewitterſtimmung. Alle wußten, daß Inſpektor Babenzien jetzt ein paar unangenehme Minuten ver⸗ leben würde. Und ſie kamen wie das Amen nach der Predigt. „Herr Inſpektor Babenzien“ begann der Arzt,„ich habe zufällig Ihre impulſiven Worte gehört. Ich möchte Ihnen eins ſagen: man kann einen Menſchen erriechen oder nicht. Wenn man ihn nicht leiden kann, dann läßt man ihn in Ruhe.“ „Herr Doktor, ich..!“ „Maul halten!“ fuhr ihn der Arzt grob an. Scharf und ſchneidend war ſeine Stimme.„Sie ſind ein Lump, ein Ehrabſchneider, ein verlogener Burſche, Herr In⸗ ſpektor! So, nun wiſſen Sie Beſcheid! Wenn Sie nun den Anweſenden nicht erzählen, was Ihre Frau ver⸗ anlaßt hat, ſich einen anderen Arzt zu ſuchen, dann garantiere ich Ihnen, daß ich Sie ſolange ohrfeige, bis Sie vom Stuhle fallen! Los, reden Sie!“ „Daß... daß Sie ſich... verbeten haben, das.. ich weiß das auch nicht mehr genau!“ Jetzt war es mit der Ruhe des Doktors aus.„Was, Sie wiſſen das nicht genau! Und Sie erdreiſten ſich, mich hier vor dieſem Kreiſe ehrenwerter Leute zu derdächtigen. Sie ſind ein ganz gemeiner Lump! Scheren Sie ſich aus dem Kreiſe anſtändiger Leute!“ Da rief eine helle Stimme vom Nebentiſch: „Bravo, Doktor Feldhammer!“ Es war ſein Kollege, der Doktor Stiller. Inſpektor Babenzien aber ſah ſeine Stammtiſch⸗ freunde an, und als er überall Ablehnung in den Geſichtern ſah, vielleicht mit Ausnahme des Proviſors, da erhob er ſich wie ein beleidigter König, faßte ſeinen Hut, warf dem Kellner eine Mark hin und verließ, die Tür ſchwer hinter ſich zuſchlagend, den Ratskeller. Mit dem Schlag der Tür löſte ſich die Spannung. Dr. Stiller kam an den Tiſch und drückte ſeinem Kollegen die Hand.„Ich ſah Sie eintreten, Doktor Feldhammer. Und da überließ ich Ihnen die Abrech⸗ nung mit dem Manne!“ „Sagen Sie ruhig: dem Lumpen! Das klingt in unſerem bürgerlichen Leben nicht angenehm in den Ohren aller Mitmenſchen, aber es wäre beſſer, wenn man einen Lumpen auch immer einen Lumpen nennen könnte.“ Er wandte ſich dann den Herren am Stammtiſch zu. „Und nun, meine Herren, muß ich Ihnen wohl oder übel erzählen, in welch unverſchämter Weiſe ich mich gegen die Frau Inſpektor vergangen habe. Hören Sie gut zu. Eine wörtliche Schilderung!“ Es war eigenartig, der Doktor war nicht beliebt hier am Stammtiſch im Ratskeller, ſeine ganze etwas un⸗ Aber man glaubte ihm. Und als er jetzt ſprach, da b näckigſter Widerſacher, reſtlos von der Wahrheit der Worte überzeugt. Die Herren mußten lachen. Sie freuten ſich, daß dieſe alte Klatſchbaſe einmal zurechtgerückt worden war. Ueber alles, was mit der ärztlichen Tätigkeit zuſam⸗ menhing, ſprach Dr. Feldhammer natürlich kein Wort, darüber ſprach er nicht einmal unter Kollegen. Da war er verſchwiegen wie ein Beichtvater. Oberlehrer Greußel nahm das Wort.„Herr Doktor Feldhammer, Sie haben alle vier Kinder der ver⸗ ſtorbenen Frau Cramm zu ſich genommen?“ „Ja!“ „Unſere Hochachtung, Herr Doktor!“ „Warum? Sie meinen, das hätte nicht jeder getan? Ich ſage Ihnen, Herr Oberlehrer, wer dieſes Weg⸗ ſterben einer Mutter von vier unmündigen Kindern miterlebt hätte, wie ich, der hätte nicht anders handeln können. Es ſind liebe Kinder, die uns viel Freude machen, gut gezogene Kinder!“ „Eine Frage, Herr Doktor! Sie brauchen Sie mir nicht zu beantworten: War Frau Cramm verheiratet?“ „Das weiß ich nicht! Ich glaube es. Faſt alle Pa⸗ piere fehlen. Es iſt ein Geheimnis darum, das ſich löſen wird, wenn der Bruder der Toten, der in Kap⸗ ſtadt weilt, geſchrieben hat oder gekommen iſt. Der hat alles in den Händen. Auf jeden Fall war die Tote eine anſtändige Frau und eine liebende Mutter, und das iſt ſchließlich das höchſte, was eine Frau ſein kann.“ Damit war das Thema erledigt und eine flotte Un⸗ terhaltung ſetzte ein. Dr. Feldhammer zeigte, daß er auch eine liebenswürdige Seite hat, er war ſo freund⸗ lich und in Laune, daß alle über ihn ſtaunten. Mit keinem Wort wurde der ſtille Boykott erwähnt, der von der Werksleitung über ihn verhängt worden war. Punkt 11 Uhr aber ergriff Dr. Feldhammer ſeinen Hut und verabſchiedete ſich. Er ſchlief in dieſer Nacht ſo ausgezeichnet, wie lange nicht. Eine unbekannte Heiterkeit hatte von ſeiner Seele Beſitz ergriffen. Eine heimliche Sehnſucht war wieder erwacht und wollte nicht ſtille ſein. * 4. Jorinde iſt nun ſchon zwei Tage Gaſt im Hauſe Prinxheim, aber ſie iſt nur mit Oſſi warm geworden, zwiſchen ihr und dem alten Herrn, dem Chef des Hauſes, und Gregor und auch Frank iſt kein rechtes Verhältnis. Sie begreift heute ſelber nicht, was ſie einmal an Gregor intereſſiert hat. War er damals ein anderer Menſch, gelöſter, flotter, liebenswürdiger, daß er ihr beſſer gefiel? Eigentlich nicht, er war genau ſo hart und kantig wie jetzt. Doch, ein wenig läßt er ſich mehr gehen, das macht, daß er auf eigenem Boden ſteht, auf fremdem Boden iſt jeder Menſch zurückhaltender. Noch unangenehmer iſt ihr Frank von Prinxheim, der Neffe des Hausherrn, der ſie mit ſeinen lodernden Augen überallhin verfolgt. Jorinde hat Oſſi von ihrem Abenteuer, dem Auto⸗ unglück, erzählt und auch von Dr. Feldhammer ge⸗ ſprochen. Sie ſtaunt nicht ſchlecht, als Oſſi wütend ausbricht: daß er einen großen Teil ſeines Lohnes verzecht hatte. Auch das Fahrrad iſt ihm nicht geraubt worden, ſondern er hatte es in ſeiner Trunkenheit irgendwo in der Stadt ſtehen Frankfurt a. M., 28. April.(Ungeklärte Brand⸗ In den frühen Morgenſtunden des 27. Okto⸗ auf dem Gelände des Frankfurter Hauptgüter⸗ bahnhofs eine Schreinerei nieder und vernichtete eine An⸗ zahl Holzvorräte. Das Feuer griff mit großer Schnelligkeit gefährdet, die an daß das Feuer dadurch entſtanden war, daß ein Leimofen nicht gemäß den feuerpolizeilichen Beſtimmungen aufgeſtellt war und die nöti⸗ Der Fall führte jetzt zu einer Schöffengerichtsverhandlung, die ſich gegen den wegen Nach der Vernehmung einer Reihe gemäß Staatsanwaltes zu einer Freiſprechung der Angeklagten. Der Ofen ſei polizeiwidrig geſetzt geweſen es beſtehe daß der * Bad homburg v. d. 9.(Meiſenneſt im Brief⸗ kaſten.) Im vergangenen Frühling bezog ein Meiſen⸗ fkaſten des hieſigen Lyzeums und rich⸗ Sorgfältig wurde das Neſt von den Schülern gehütet. Infolgedeſſen ſcheint ſich Familie Meiſe ſo wohl gefühlt zu haben, daß ſie in dieſem Jahre von neuem das alte Quartier bezogen hat. Ohne ſich durch den regen Schulbetrieb hindern zu laſſen, geht Frau Meiſe ihrem Brutgeſchäft nach und wird es nicht lange. In⸗ zwiſchen aber muß der Briefträger einen kleinen Umwag machen, bis der Briefkaſten von ſeinen jetzigen„Mietern“ freigegeben Bad Homburg v. d. H.(Bad Homburg feiert Nach dem großen Erfolg des im vergangenen Herbſt war man in Bad Frühling ein ähnliches Feſt zu ſchaffen, das nicht nur Fremde nach der Kurſtadt bringt, ſondern gleichzeitig auch zum richtigen Volksfeſt ausgeſtalket werden ſoll. Mit dem„Butzemann“ ſchreckt man zwar die Kinder, denn es iſt ein finſterer Wintergeiſt, aber dieſen „Butzemann“ gilt es nun auszutreiben, um dem einziehenden Frühling alle Hinderniſſe aus dem Weg zu räumen. Dem⸗ entſprechend wird ein Feſtzug, in deſſen Mittelpunkt 0 un alten Brauchtums in originellen Gruppen zeigen. Auf den ſich Einheimiſche und Fremde gegenſeitig „Butzemann“ austreiben. Buntes und fröh⸗ liches Treiben wird ſich auch auf dem Feſtplatz entwickeln, 1 0 einen Tennis.“ während man im Kurhaus und den übrigen Lokalen bei Muſik und Tanz das Feſt beſchließt. Kaſſel.(12 kurheſſiſche Handwerksgeſel⸗ len auf Wanderſchaft.) Wie in allen deutſchen Gauen, ſo begaben ſich auch in Kaſſel eine Anzahl von Handwerks geſellen aus dem Gau Kurheſſen auf die Wanderſchaft, um den ſchönen alten Brauch des Geſellenwanderns wieder auf⸗ zunehmen. 12 Geſellen fanden ſich auf dem Ständeplatz ein, wo ſie vom Gau-Betriebsgemeinſchaftswalter Rulff ihre Wanderbücher und Wanderſtöcke überreicht bekamen. Nach kurzen Anſprachen wurden dann die Handwerksgeſellen von der Dỹ A⸗Kapelle und den Innungsmitgliedern zur Stadt⸗ grenze gebracht, von wo aus die Geſellen allein ihren Weg fortſetzten. Darmſtadt.(Die erſten Spargeln.) Nun kommen ſchon die erſten Spargeln in größeren Anfuhren auf den Markt und die Hausfrau kann ihren Speiſezettel um eine weitere Delikateſſe bereichern, Im Augenblick koſtet das halbe Kilo 1. Sorte allerdings noch 95 bis 100 Pfennig, während die zweite Sorte für 70 Pfennig abgegeben wird. Mit dem Anhalten der milden Witterung iſt aber mit dem Einſatz ſtärkerer Zufuhren und einem abſinkenden Preis zu rechnen. Lampertheim.(In der Schreckſekunde den Kopf nicht verloren.) In der Nähe des Rathauſes rutſchte das Fahrrad der 57jährigen Ehefrau Lehmann infolge des naſſen Pflaſters aus und die Frau ſtürzte ſchwer auf das Geſicht. Trotz des ſchweren Falles hatte ſie noch die Geiſtesgegenwart, ſich ſchnell zur Seite zu wälzen, denn un⸗ mittelbar hinter ihr kam ein Auto gefahren. Auch der Auto⸗ fahrer konnte noch abſtoppen. Die Frau wäre aber noch überfahren worden, wenn ſie nicht unter Aufbietung aller Willenskraft ſich zur Seite geworfen hätte. Heppenheim.(Die erſte Kirchweih in Heſſen.) Das nahe Hambacher Tal, das Tal der Roſen, hat gehal⸗ ten, was es verſprochen. Auf Schnee und Eis folgte die Hambacher Kerb, die erſte in ganz Heſſen. Wie nach dem wunderbaren Wetterumſchwung am Sonntag nicht anders zu erwarten war, wimmelte das ganze Tal mit Kirchweih⸗ gäſten. Die Verbundenheit zwiſchen Heppenheim und Ham⸗ bach zeigte ſich am deutlichſten in dem Maſſenbeſuch der Hep⸗ penheimer. Im Ober⸗Hambacher Tal lag noch tiefer Schnee, gebrochene Bäume zeugten von dem Wetterſturz am kaltes Freitag. Aber im Tal herrſchte Sonnenſchein und ſo blieb die gute Stimmung nicht aus. Ober⸗Ingelheim.(mit Frettchen, Schlinge und Knüppel Kaninchen gewildert.) Nicht weniger als fünf Ober⸗Ingelheimer Einwohner, darunter ein Jugendlicher, hatten ſich wegen Wilderns vor dem Strafrichter zu verant⸗ worten. Zwei der Angeklagten waren zuſammen mit dem Jugendlichen achtmal mit einem Frettchen und mit Knüp⸗ peln bewaffnet in der Gemarkung und hatten etwa ein Dutzend Karnickel gefangen und verzehrt. Die beiden erhielten „Ein ekelhafter Kerl! ſingen!“ Jorinde iſt natürlich ſehr neugierig geworden und ſie drängt, läßt nicht locker, bis ſie alles weiß. Und dann lacht ſie, bis die Tränen kommen, bis ſchließlich Oſſi in das Lachen mit einſtimmt. 0 Schließlich zeigt ſich auch Oſſi verſöhnlicher, ſie ſieht ein, daß die Urſache ſchließlich bei ihr lag. Heute beſchließen ſie, auf dem Tennisplatz einen Match auszufechten. Sie haben Glück, treffen unterwegs Dr. Stiller und laden ihn ein. Dr. Stiller hat Zeit. Er nimmt die Einladung an, und als ſie draußen noch den jungen Lehrer Markin treffen, da iſt bald das ſchönſte Doppel im Gange. Sie ſind mit dem Match fertig, als plötzlich auch Frank auf der Bildfläche erſcheint. Er bittet Jorinde um ein Match und ſie kann es nicht gut ablehnen. Sie nimmt an und bald iſt ein flottes Spiel im Gange. Oſſi, die ermüdet iſt, ſetzt ſich inzwiſchen mit Dr. Stiller und ſchaut zu. „Wie lange ſind Sie nun ſchon da, Herr Doktor?“ fragt Oſſi plötzlich. Sie kann den jungen Doktor gut leiden, er iſt ein hübſcher Burſche und hat ein ange⸗ nehmes Weſen. „Zwei Wochen.“ „Und... ſind Sie mit der Praxis zufrieden? Es muß Ihnen doch Spaß machen, dieſen Bullenbeißer, den Feldhammer, hinauszubeißen!“ Dr. Stillers Miene wurde mit einem Male ernſt. „Fräulein von Prinxheim“ ſagte er ruhig,„in dem Tone dürfen Sie von Doktor Feldhammer, meinem Kollegen, nicht ſprechen. Der iſt der prächtigſte Menſch. Herzensgut, tüchtig als Arzt, viel tüchtiger als ich. Mir tut es weh, daß ich ihm hier Konkurrenz machen muß.“ „Ja, aber...? Alle nennen ihn doch den Rübezahl?“ „Den guten Doktor Rübezahl, Fräulein von Prinx⸗ heim. Das iſt ein Ehrenname. Was haben Sie gegen ihn?“ „Ach, nichts weiter!“ Plötzlich erſchien Gregor und ſein hartes Geſicht wurde noch finſterer, als er Frank im Spiel mit Jo⸗ rinde ſah. Die heimliche Wut glomm in ſeinen Augen auf. Ec begrüßte die Schweſter und den Doktor und wartete dann den Schluß des Spieles ab. Sofort belegte er Jorinde mit Beſchlag, für den Vetter hatte er nur einen flüchtigen Händedruck. „Warum laſſen Sie mir nicht Beſcheid ſagen, wenn Sie einen Matchpartner ſuchen?“. „Aber bitte ſchön!“ lachte Jorinde.„Ich hatte doch Partner. Ihr Vetter ſpielt ausgezeichnet Ich kann ein Lied von ihm „Mein Vetter, mein Vetter! Immer mein Vetter! Haben wir in Scheveningen nicht gut zuſammen⸗ geſpielt?“ „Ja, das haben wir! Aber warum ſind Sie denn ſo unfreundlich? Was hat Ihnen Ihr Vetter getan?“ „Ich kann es nicht mehr mit anſehen, wie er ſie ſtändig mit ſeinen Augen verfolgt!“ „Eiferſüchtig!“ lachte Jorinde.„Ach, gehen Sie, Gregor, das ſteht Ihnen nicht.“ „Wann werden Sie mir Klarheit geben?“ „Sie erhalten Ihre Frage noch aufrecht?“ „Ja! Ich bitte Sie um Ihre Antwort!“ (Fortſetzung folgt.) K 1 22. r 2 a9 * geſel. und Und lich ſieht nen 65 her, em dem ſch ich. hen ink gen b icht * 0 00 Jen d wegen gewohnheitsmäßigen Wilderns je drei Monate Ge- fängnis. Ein dritter Angeklagter widerrief ſein früheres Ge⸗ ſtändnis des Schlingenſtellens, ſo daß das Verfahren gegen ihn abgetrennt werden mußte. Ein Vierter wollte ein Kanin⸗ chen in der Schlinge nur„gefunden“ haben; er erhielt, da ihm nicht mehr nachzuweiſen war, 14 Tage Gefängnis. Der größte Sünder iſt offenbar der Jugendliche, der bei allen obigen Fällen mitbeteiligt war und bei ſeiner Feſtnahme auf den Jagdhüter mit einem Knüppel eingeſchlagen hätte, wenn ſein Vater nicht dazwiſchengeſprungen wäre. Wegen gewohn⸗ heitsmäßigen Jagdvergehens mit Prügel und Schlingen und wegen Widerſtandes wurde er zu vier Monaten Gefängnis mit fünfjähriger Bewährungsfriſt verurteilt. Der Burſche zeigte keine Spur von Reue. Schokten.(Kreistagsſitzung in Schotten.) Der Schottener Kreistag hielt heute ſeine ordentliche Jah⸗ resſitzung ab. Zunächſt wurde der Rechnungsabſchluß von 1934 genehmigt, der in der Betriebsabteilung in Einnah⸗ men und Ausgaben mit 200 433 Mark abſchließt, in der Vermögensabteilung mit 85724 Mark Einnahmen und 31024 Mark Ausgaben, mithin mit 54 700 Mark Rech⸗ nungsreſt. Der Voranſchlag für 1936 ſchließt in der Be— triebsrechnung in Einnahmen und Ausgaben mit 175 190 Mark ab, in der Vermögensrechnung mit 55 155 Mark. An Kreisumlagen werden für das neue Rechnungsjahr zu den vorjährigen Ausſchlagsſätzen wiederum 70 000 Mark erhoben. Das Vermögen des Kreiſes beziffert ſich auf 26 682 Mark, die Schulden belaufen ſich auf 89 941 Mark. Der Kreistag ſtimmte ſämtlichen Vorſchlägen der Kreisver— waltung und des Kreisausſchuſſes zu. Gießen.(Brand auf einem Hofgut.) Wie die Kriminalpolizeiſtelle Gießen mitteilt, brach auf dem Schloß gut in Büdesheim(Oberheſſen), ein Brand aus, dem eine Scheune mit etwa 700 Zentner Weizenſtroh vollſtändig zum Opfer fiel. Den Bemühungen der Feuerwehr gelang es, eine angrenzende Halle mit landwirtſchaftlichen Maſchinen, Saatkartoffeln uſw. zu retten. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch nicht bekannt. Die polizeilichen Ermitt⸗ lungen ſind im Gange. g Gießen.(Das Beil in Kinderhand.) In dem Kreisort Beltersheim machte ſich der ſieben Jahre alte Sohn des Arbeiters Zahrt mit einem Beil zu ſchaffen. Er hieb ſich dabei in die linke Hand und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſofort in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. f 0 1 Hanau.(Von der Anklage der Untreue freigeſprochen.) Im Jahre 1934 wurden bei der Ne⸗ benkoſtenkaſſe in Steinau, die den geſamten Geldverkehr im Umlegungsverfahren zu vermitteln hat, Unregelmäßigkeiten ſeſtgeſtellt, die im Mai zur Verurteilung des heute 50 Jahre alten Max Müller, der beim Kulturamt in Fulda angeſtellt war, zu eineinhalb Jahren Zuchthaus und 1000 Mark Geld⸗ ſtrafe geführt hatten. In der damaligen Verhandlung vor der Großen Strafkammer Hanau hatte Müller ſeine Ver⸗ fehlungen dadurch zu beſchönigen verſucht, daß er angab, der als Neben⸗Kaſſenrechner bei der Nebenkoſtenkaſſe in Steinau im Nebenamt tätige 47 Jahre alte Wilhelm M. aus Steinau habe mit ihm gemeinſame Sache gemacht. Dieſe ihn ſchwer belaſtenden Ausführungen hatte der als Zeuge ver⸗ nommene Kaſſenrechner M. in Abrede geſtellt. Es ergab ſich aber trotzdem ein Nachſpiel, denn die Staatsanwaltſchaft hatte gegen den Kaſſenrechner M. Anklage wegen Untreue erhoben, mit der ſich jetzt die Große Strafkammer Hanau zu befaſſen hatte. In der Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte zur größten Zufriedenheit ſeiner vor⸗ geſetzten Behörde den Poſten eines Kaſſenrechners ſeit 1926 verſehen hatte. In kaufmänniſchen Dingen wußte der Kaſſen⸗ rechner nicht allzuviel Beſcheid, er folgte willig den Anweiſun⸗ gen des Max Müller und beſtritt jetzt vor Gericht, ſich ſtraf⸗ bar gemacht zu haben. Der als Zeuge vorgeführte Mar Mül⸗ ler blieb bei ſeinen belaſtenden Angaben, doch gelangte die Große Strafkammer zu einem Freiſpruch, da die belaſtenden Ausſagen des Max Müller nicht als ausreichend für eine Verurteilung erachtet wurden. Mannheim, 28. April. 4. Orcheſterkonzert der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater. Es ſei an dieſer Stelle nochmals auf das heute abend ſtattfindende 4. Orcheſterkonzert der Städ⸗ tiſchen Hochſchule für Muſik und Theater hingewieſen. Vortragsfolge: A. Corelli, Concerto groſſo Nr. 3, c-moll; Ph. E. Bach, Konzert für 2 Klaviere und Orcheſter, F⸗dur; W. A. Mozart, Rondo, D⸗dur für Klavier und Orcheſter; J. Svendſen, zwei isländiſche Melodien für Streichorcheſter; E. Grieg, Elegiſche Melodien. Klavierſoliſten: Dorle Rei⸗ mann(Klaſſe Schery), Liſelotte Seltſam und Elſa Zizler (Klaſſe Prof. Rehberg). Muſikaliſche Leitung: Richard Ellin⸗ ger, Siegfried Franz, Herbert Lemme. Reſtliche Karten an der Abendkaſſe. Nationaltheater Mannheim. Willy Birgel ſpielt am Montag, den 4. Mai, den Geßler in„Wilhelm Tell“, und am Dienstag, den 5. Mai, die Titelrolle in Shakeſpeare's „Hamlet“. Der heitere Ludwig⸗Thoma⸗Abend, der für Sams⸗ tag, den 2. Mai, vorbereitet wird, umfaßt die ſeit vielen Jahren nicht mehr geſpielten Einakter„Lottchens Geburts⸗ tag“,„Die kleinen Verwandten“ und„Erſter Klaſſe“. l Geiſtlicher vor dem Sondergericht. Der katholiſche Pfarrer von Reicholzheim, Karl Pfarrenkopf, hatte die Kan⸗ zel zu hetzeriſchen Aeußerungen gegen den Miniſter Pflaumer mißbraucht. Miniſter Pflaumer ſagte am 20. Oktober bei der Einweihung des neuen Gemeindehauſes in Bezug auf einen am ſelben Vormittag in der Kirche verleſenen Hirten⸗ brief:„Es kommt nicht allein darauf an, was man glaubt, ſondern, daß man recht tut“. Der Pfarrer, der die Rede gehört hatte, verwandelte dieſe Worte in ſeiner Predigt acht Tage darauf in:„Es kommt nicht darauf an, was man glaubt, ſondern daß man recht tut“. Er knüpfte daran einige, den Miniſter herabſetzende Bemerkungen, der zwar nicht direkt genannt wurde, aber die Zuhörer konnten gar nicht direkt genannt wurde, aber die Zuhörer konnten gar⸗ walt beantragte eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten. Das Gericht ſprach eine ſolche von ſechs Monaten aus, die durch das Straffreiheitsgeſetz erlaſſen werden, wenn der An⸗ geklagte nicht weiter gegen Geſetz und Ordnung verſtößt.“ Immer noch Verkehrssünder. 42 Kraftfahrer und Radfahrer wurden bei einer Verkehrsüberwachung wegen Zuwiderhandlung gegen die Straßenverkehrsvorſchriften ge⸗ bührenpflichtig verwarnt und 33 Kraftfahrzeuge wegen tech⸗ niſcher Mängel beanſtandet. Heidelberg.(Eine 110er Gedenktafel.) An⸗ läßlich des am 6. und 7. Juni 1936 in Heidelberg ſtattfin⸗ denden 110er⸗Tages hat der Oberbürgermeiſter der Kamerad⸗ ſchaft ehemaliger 110er die Stiftung einer an das 2. Ba⸗ taillon der badiſchen Kaiſer⸗Grenadiere erinnernden Tafel degeſagt. Dieſe Gedenktafel wird an der Alten Kaſerne, m ehemaligen Seminarium Carolinum, in der Seminar- ſtraße 2, angebracht und im Rahmen des 110er⸗Tages ent⸗ hüllt werden. — 5 6 o 1* 2 a C ˙—! ²˙ ü. 3 c N e Die größte Land wirtſchaſtsſchau Zur 3. Reichsnährſtandsausſtellung in Frankfurt a. M. Einen umfaſſenden Ueberblick über das geſamte bäuer⸗ liche Leben in Deutſchland wird die bisher größte Schau der deutſchen Landwirtſchaft in der Zeit vom 17. bis 24. Mat in Frankfurt a. M. abgeben. Ueberall wird eifrig für dieſe Ausſtellung gerüſtet. Die deutſche Landbevölkerung hat allein ſchon dadurch ihr großes Intereſſe bewieſen, daß 350 Sonderzüge aus allen Gauen des Reiches für Frankfurt angemeldet ſind. Auch aus Baden werden 22 Sonderzüge unſer Landvolk nach Frankfurt bringen, um damit in wei⸗ teſtem Umfange die badiſchen Bauern an dieſer großen Schau teilnehmen zu laſſen. ö Auf einer Fläche von faſt 400 000 qm wird dieſe dritte Reichsnährſtands⸗Ausſtellung eine große Anzahl von Lehr⸗ ſchauen beherbergen. Die Grundideen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Agrarpolitik, ſowie das Weſen und Wirken des Reichsnährſtandes werden im„Haus des Reichsnährſtandes“ meiſter⸗ haft dargeſtellt. In dieſer großen Halle finden wir in Bild und Wort die Begebenheiten aus der bäuerlichen Geſchichte, die Entwicklung der bäuerlichen Kultur, bäuerliches Brauch⸗ tum und Handwerk, raſſepolitiſche Fragen und die Neubil⸗ dung deutſchen Bauerntums gezeigt. Dem deutſchen Land— arbeiter, dem treuen Helfer des Bauern, iſt eine Son- derſchau gewidmet. Auch die Aufgaben der Bäuerin und der Landiugend, ausgerichtet auf die Grundſätze der natio— nalſozialiſtiſchen Agrarpolitik, werden eindringlich vor Augen geführt. In der großen Lehrſchau„Marktordnung“, welche die Kernfragen der gegenwärtigen Marktgeſtaltung in Deutſchland demonſtriert, finden wir eine intereſſante Dar⸗ ſtellung„Der lebende Marktzettel“. An Gruppen von lebenden Tieren wird die Preisbildung auf dem Schlacht— viehmarkt dem Beſucher klar vorgeführt. 5 Die Anwendung neuer Formen in der Ausſtellungs— technik bringt die Freiland-Lehrſchau„Der Bauern hof in der Erzeugungsſchlacht“. Hier iſt in der Tat ein deutſcher Bauernhof aufgeſtellt, der von Acker und Grün⸗ landflächen umgeben iſt. In anſchaulicher Weiſe werden auf dieſem nicht nur Weg und Ziel, ſondern auch die praktiſchen Maßnahmen in der Erzeugungsſchlacht erläutert. Schließ- lich kommen wir ſogar zu einem Mu ſterweinberg, der die Weinbaulehrſchau einleitet. Tauſende von auserleſenen Zuchttieren aus allen Gauen des Reiches ſind wieder ver⸗ ſammelt und jeder Tag bringt eine Vorführung des prä— miierten Pferde und Rinder. Die Erzeugniſſe des deutſchen Pflanzenbaues und der Tierzucht N werden auf einer 12 000 qm umfaſſenden Ausſtellungsfläche gezeigt. Durch einen Wettbewerb wird auch hier dafür ge⸗ ſorgt, daß die beſten Leiſtungen ihre Würdigung finden. Auch die Landmaſchineninduſtrie und das Handwerk wer⸗ den mit 7000 Landmaſchinen und Geräten vertreten ſein. Die ſportlichen Vorführungen der Reichsſchule für Leibesübungen des Reichsnährſtandes werden uns mit Ziel und Grundſätzen des bäuerlichen Sportes bekannt machen. Zahlreiche Ausflüge und Lehrbeſichtigungen, die ſtark verbilligt ſind, geben uns Gelegenheit, die Schön⸗ heiten des deutſchen Weſtens kennenzulernen. Nur einen kleinen Teil des Gebotenen können wir heute ſchildern. So, wie der Reichsnährſtand alles tut, um den nach Frankfurt kommenden Volksgenoſſen eine umfangreiche Ueberſicht über die neueſten Leiſtungen der Landwirtſchaft und der mit ihr verwandten Berufe zu geben, ſo möge auch das ganze badiſche Landvolk— aber auch der Städter— ſich der großen Bedeutung dieſer Schau bewußt ſein. Die um 75 Prozent verbilligten Sonderzüge des Reichs⸗ nährſtandes geben Gelegenheit, um wenig Geld dieſe ein⸗ zigartige Schau zu ſehen. Bei dem Ortsbauernfüh⸗ rer jeder Gemeinde liegen die Liſten für die Teilnahme an den Sonderzugfahrten noch bis einſchließlich 30. April 1938 auf. Niemand verſäume, die große Gelegen heit wah⸗ zunehmen! Das Geburtstags geſchenk des Jungvolls Voller Erfolg der Werbeaktion.— 800 000 Jungen eingetreten. Als Höhepunkt der Woche des deutſchen Jungvolks im Gebiet Mittelrhein fand auf den Rheinwieſen in Köln⸗ Deutz eine Beſichtigung des Jungvolks Köln durch den Stellvertreter des Reichsjugendführers, Stabsführer Hart⸗ mann⸗Lauterbacher, ſtatt. Ueber 13 000 Kölner Pimpfe waren angetreten. Stabsführer Hartmann-Lauter⸗ bacher ſchritt in Begleitung von Gauleiter Staatsrat Ter⸗ boven, von Gauleiter Staatsrat Grohe und Gebietsführer Wellweg die Front ab und hielt dann an die Jugend eine Anſprache. Er bekonke, daß im geſamten Reiche am 20. April 800 000 deutſche Jungen in das Jungvolk eingetrefen ſeien. Das ſeien etwa 95 v. 9. des Jahrganges 1926, an den der Appell zum Eintritt gerichtet war. Das ſei das Geburks⸗ kagsgeſchenk des Jungvolks im Jahre 1936 an den Führer geweſen. Ehrfürchtig vor der großen Vergangenheit und der großen Gegenwart, tapfer, einſatzbereit und vor allem treu zum Führer Adolf Hitler werde dieſe junge Mannſchaft in die Zukunft ſchreiten. 22 Der Kampf gegen die Staatsfeinde Die Aufgaben der Geſtapo. Der Leiter des preußiſchen Geheimen Staatspolizei⸗ amts, SS-Gruppenführer Reinhard Heydrich. äußert ſich im„Deutſchen Recht“ über die„Bekämpfung der Staatsfeinde“. Unter Hinweis auf den hervorragenden Wahlausgang ſagt er, die Erfahrung lehre, daß die alten großen Gegner jetzt ihre Anſtrengungen verdoppeln und verdreifachen würden, um das Werk des Führers doch noch nach Möglichkeit zu zerſtören oder wenigſtens zu hemmen. Denn gerade das Wahlergebnis habe ihnen gezeigt, daß ihre bisherige Arbeit im Volke nicht den Erfolg hatte, den ſie ſich erhofft hatten. Erfolgreich ſei ein Kampf nur, wenn der Gegner dauernd kampfunfähig werde und dleibe. Der Volksfeind verſuche heute den Staat le gal zu bekämp⸗ fen, d h. im Rahmen der formalen Gegebenheiten ge— tarnt. Immer unter der Firma„alles für das natio⸗ nalſozialiſtiſche Reich“ ſei er beſtrebt, alle ſeine Kräfte gegen den Staat einzuſetzen, ohne dabei organiſa⸗ toriſch faßbar zu ſein. Als Volksfeinde nennt der Referent das Judentu m, deſſen mittelbarer Einfluß noch lange nicht endaültig ge⸗ hemmt ſei, ſowie die unter ſeiner Führung wirkenden Kommuniſten und Freimaurerlogen. Gegen⸗ über einem weiteren Volks⸗ und Staatsfeind, dem politi⸗ ſierenden Kirchenbeamten, ſtoße man häufig noch auf erhebliches Unverſtändnis. Daß der Nationalſozialismus an den einen Gott glaube, ſei oft genug vom Führer und ſeinen Getreuen unterſtrichen worden. Die Ausſchaltung der Kräfte, die unter dem Deckmantel der Religion kirchliche Weltmachtpolitik trieben und heute noch treiben, ſei aber notwendig. Ein ſehr großer Teil des politiſchen Prieſtertums habe ſich zur Er⸗ reichung ſeiner Ziele auf das alte Mittel der ſcheinheiligen Heuchelei verlegt. Die Staatspolizei müſſe in engſter Fühlung mit dem Sicherheitsdienſt des Reichsführers⸗SS von weltanſchau. licher Erkenntnis ausgehend die Organiſationsformen und taktiſchen Abſichten des Geſamtgegners erkennen, um die Grundlagen der Bekämpfung zu ſchaffen. Sie werde unter⸗ ſtützt durch die nicht mit Exekutivbefugnis verſehene Partei⸗ nachrichtenorganiſation, den Sicherheitsdienſt des Reichs⸗ führers⸗SS. Dieſer Sicherheitsdienſt ſei ein Zweig der Ge⸗ ſamt⸗ScS, dem von der Reichsleitung der NSDAß die nach⸗ richtenmäßige Erforſchung und Ueberwachung der ideen⸗ mäßigen Gegner des Nationalſozialismus übertragen ſei. Das Spiel mit der Waffe Sechsjähriger erſchießt Mutter von vier Kindern. () Schutterwald b. Offenburg, 28. April. Die 42jährige Ehefrau Anna Rudolfe Sleigel, Mutter von vier Kindern, kam auf tragiſche Weiſe ums Leben. Als ſie ſich der Bildhauerwerkſtätte Meffle näherte, um dort eine Beſorgung zu machen, wurde ſie aus einer Entfernung von 3—4 Metern von einer Kugel getroffen, die die Schlagader verletzte und den ſofortigen Tod herbei⸗ führte. Der ſechsjährige Sohn des Meffle hatte offenbar in einem unbewachten Augenblick mit einer geladenen Schuß⸗ waffe älteren Modells geſpielt und war der Arheber des verhängnisvollen Schuſſes. Das Brandunglück in Tunau (—) Schönau i. Schw., 28. April. Die Unglücksgemeinde Tunau bietet jetzt mit den weni⸗ en übriggebliebenen Häuſern oberhalb des immer noch chwelenden Trümmerfeldes einen noch troſtloſeren Anblick. Anabläſſig kommen Beſucher, um die Brandſtätte in Augen⸗ ſchein zu nehmen. Die Hilfsaktion für die ſchwergeprüften Familien iſt in großzügiger Weiſe bereits im vollen Gange. Hier zeigt die ſo ſegensreiche Organiſation der NS.⸗Volkswohl⸗ fahrt, was ſie zu leiſten im Stande iſt, wenn es gilt, die Not der Menſchen zu lindern, die um ihr Hab und Gut gekommen ſind. Die Unterſuchung über die Brandurſache wird wet⸗ terhin mit aller Energie betrieben. Die Vermutung der Brandſtiftung beſteht auch weiterhin. Die Nachforſchungen durch die polizeilichen Organe werden im Beiſein eines Vertreters aus Karlsruhe an Ort und Stelle geführt. Die Ortsgruppe des Reichskriegerbundes in Lörrach hat ihren acht brandgeſchädigten Kameraden eine Spende von 1050 Rm. überreichen laſſen. Tödliche Anfälle Beim Hilfeholen verletzt. Ravensburg, 28. April. Ein furchtbares Unglück ereig⸗ nete ſich in der Nacht auf der neuerbauten Straße zwiſchen Torkenweier und Eſchach. Der Zimmermann Johannes Singer aus Groß⸗Eislingen wurde von hinten durch einen aus Tettnang kommenden Mo⸗ torradfahrer ſo ſcharf angefahren, daß er niederſtürzte und auf der Stelle tot war. In Zuſammenhang mit dieſem tragiſchen Unfall ereig⸗ nete ſich ein zweites Unglück. Ein aus Ravensburg ſtammen⸗ der Radfahrer wollte Hilfe aus Weißenau herbeiholen und fuhr in vollſter Fahrt in eine Gruppe Spaziergänger hinein. Der Oberpfleger Ziegler von der Heilanſtalt Weißenau wurde dabei ſo heftig zu Boden geworfen, daß er eine Ge⸗ hirnerſchütterung erlitt. a Zweijähriger Knabe überfahren und getötet. — Ludwigsburg, 28. April. Im Hofe der Talkaſerne wurde der zweijährige Günter Fehrle, Sohn eines in der Talkaſerne wohnhaften Elektromonteurs, von einem Wagen erfaßt und ſchwer verletzt. Man brachte das Kind, das einen ſchweren Oberſchenkelbruch, eine Gehirnerſchütterung und ver⸗ mutlich auch innere Verletzungen erlitten hatte, ins Kreis- krankenhaus, wo es geſtorben iſt. Blüten werden künſtlich befruchtet Eine Million Verſuche in Geiſenheim. Geiſenheim(Rhein), 28. April. Die Forſchungsanſtalt für Wein⸗, Obſt⸗ und Gartenbau in dem Rheinſtädtchen Geiſenheim führt ſeit dem Jahre 1929 ſyſtematiſch Unterſu⸗ chungen über die Befruchtungsverhältniſſe bei unſeren Obſt⸗ gewächſen durch. In den letzten Wochen wurden wieder die jeweils im Frühjahr fälligen Beſtäubungsverſuche ge⸗ macht. Damit hat das Botaniſche Inſtitut der Anſtalt unter Leitung von Profeſſor Dr. Rudloff und Dr. Hugo Schanderl rund eine Million blütenbiologiſche Verſuche ausgeführt. Der Hauptwert wird auf die für die Praxis wichtige Feſt⸗ ſtellung gelegt, welche Sorten ſich als Pollenſpender beſon⸗ ders eignen. Oft werden 1000 bis 1500 Verſuche durchge⸗ führt, um zu einem einzigen exakten Ergebnis zu kommen. Um eine nichtgewollte Beſtäubung unmöglich zu machen, werden die Blüten mit Pergamenttüten umhüllt. Damit auch eine Selbſtbeſtäubung ausgeſchloſſen iſt, werden ſie dann ka⸗ ſtriert. Sobald nun die Pollenreife eingetre“ iſt, werden die Blü“ künſtlich befruchtet und wieder ſorgfältig mit Per⸗ gament zehüllt. Jede“ Blütenzweig erhält eine Nummer, die auf einem Etikett, das ſich am Blütenzweig befindet, und in den Kontroll⸗ büchern vermerkt wird. Sämtliche Beobachtungen werden unter dieſer Nummer in das Protokollbuch eingetrag ſo daß ſich der Erfolg in jedem Einzelfall, genau feſtſtell läßt. Wenn die Blütezeit vorüber iſt, werden die Pergament⸗ hüllen wieder entfernt. Später, gewöhnlich nach dem ſo⸗ genannten Junifall, erfolgt die Zählung und Buchung des Obſtanſatzes. Gleichzeitig werden die Blütenzweige, die An⸗ ſatz zeigen, mit Gazebeutel eingehüllt, um den Erfolg ſicher⸗ zuſtellen. Die Früchte werden ſpäter ebenfalls gezählt und gebucht. Die Praxis nimmt in ſteigendem Maße die Er⸗ gebniſſe der Unterſuchungen in Anſpruch. —— — ———— 2 e — Aujruj und Feierjolge zum nationalen Feiertag des Deutjchen Volkes 1. Mai 1936 Deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt feiern am 1. Mai 1936 zum viertenmale im neuen Deutſchland im Zeichen der großen Volksgemeinſchaft und des nationalen Sozialismus das Feſt der Arbeit. In einem einzigen Be⸗ kenntnis hat ſich das ganze Volk am 29. März hinter ſeinen Führer geſtellt, den erſten Arbeiter der Nation und mit ihm feiert es nun am 1. Mai den Tag aller Schaffenden, in einem freien und geachteten Vaterland, gleichberechtigt unter den Völkern der Welt. Einem Manne verdanken wir dies alles und in Liebe, Treue und Verehrung wollen wir alle das Feſt der Arbeit feiern mit unſerem Führer als ein einiges, großes Volk! Laßt die Fahnen des dritten Reiches wehen von allen Häuſern, wo Deutſche wohnen und ſchmückt die Straßen mit Grün, denn der Frühling der deutſchen Arbeit hält Einzug in jedes Haus. Kein Haus ohne Fahnen und kein Mann, keine Frau ohne das Feſtabzeichen der Deutſchen Arbeit! 1. Feierjolge: 6.00 Uhr: Großes Wecken Feuerwehrkapelle 7.00— 7.15 Uhr: Läuten der Kirchenglocken 7.30 Uhr: Antreten zur Jugendkundgebung(HI., IV., BDM. und BDM. auf dem Rathausplatz Marſchordnung ſiehe unten übrige Schuljugend in ihren Schulſälen) 8.30— 9.20 Uhr: Jugendkundgebung im Hofe der Schil⸗ lerſchule 11.45 Uhr: Aufſtellen des Feſtzuges auf dem Marktplatz 0(ſ. unten) 12.00 Uhr: Abmarſch zum Feſtplatz(Turnerplatz— Frei⸗ lichtbühne) durch Adolf Hitlerſtraße, Saar-, Induſtrieſtraße) 12.30 13.30 Uhr: Uebertragung des Staatsaktes mit Führerrede aus dem Luſtgarten in Berlin Von 14.00 Uhr ab: Volksfeſt(Liedervorträge, Volks⸗ lieder, Reigen, Tanzbeluſtigung uſw.) 20.00 Uhr: Abmarſch der Fahnen vom Feſtplatz Von 20.30 Uhr ab in allen Sälen: großer Volks⸗ tanz(Eintritt nur mit 1. Mai⸗Feſtabzei⸗ chen) 2. Aujmarjchoroͤnung: 1. Jugendkundgebung von 8.30 bis 9.20 Uhr im Hofe der Schillerſchule: J., Jungvolk, BDM. und Jungmädel treten um ¼8 Uhr im vorderen Hofe der Schillerſchule an und ſtehen pünktlich um 8 Uhr im Viereck vor der großen Freitreppe. Um 8 Uhr: Aufmarſch der Fahnen und Wimpel ſowie Flaggenhiſſung. Alle anderen Schüler und Schülerinnen ſammeln ſich um ½8 Uhr in ihren Schulſälen und mar- ſchieren zur Schillerſchule, wo ſie hinter den Formationen der HJ. Aufſtellung nehmen. Nach Schluß der Jugendkundgebung treten die HJ. Formationen zum Werbemarſch durch verſchiedene Orts⸗ ſtraßen an. Die Bevölkerung wird gebeten, ſich an der Jugendkund⸗ gebung zahlreich zu beteiligen. 2. Feſtzug— in ber Reihen Abmarſch pünktl. 12 Uhr: a) Fahnengruppe(jede Fahne mit 2 Begleitern). Fahnen der SA., SAR., NSKK., PL., DA, NSKOV., NS. Bauernſchaft, HJ., RLB. Stellplatz: am Löwen, Front zum Rathaus b) Ehrenabordnungen der Partei und Gliederungen(nur in Uniform, je 16 Mann): SA., SAR., NSKK., PL., der Spielmannszüge und NSBO. DaAF., HI., Re B., JV.⸗Spielmannszug vor SA. Stellplatz: Marktplatz, anſchließend an die Fahnengruppe c) Fachgruppen der Polizei, Forſt, Poſt, Zoll und Bahn in Uniform Stellplatz: Marktplatz, anſchließend an Gruppe b)— hinter JV. d) Fachgruppe Beamten(NSL B. und Gemeindebeamten) Stellplatz: am Fürſt Alexander hinter Gruppe c) e) Feuerwehrkapelle mit Spielmannszug, ſetzt ſich hinter Gruppe d) Stellplatz: Bismarckſtraße am Fürſt Alexander, Front zur Adolf Hitlerſtraße f) geſchloſſene Betriebsgemeinſchaften: Firma Levinger& Feibel, Zigarrenfabrik vorm. Sternheimer Stellplatz: Bismarckſtraße, hinter Gruppe e) marſch durch Hügelſtraße g) NS.⸗Hago: das geſamte Handwerk und Einzelhandel, Meiſter und Geſellen, fachgruppenweiſe geordnet in Arbeitskleidung. Stellplatz: Bismarckſtr. rechts Front zur Adolf Hitlerſtraße Anmarſch durch die Seegar— tenſtraße NS.⸗Bauernſchaft die geſamte Bauernſchaft nimmt in engſter Verbundenheit geſchloſſen am Feſttag des deutſchen Arbeiters teil Stellplatz: Adolf Hitler⸗ ſtraße, Kopf an Sattlerei Kempf i) NSBO. Deutſche Arbeitsfront 1. Männer, 2. Frauen. Stellplatz: Adolf Hitlerſtraße, Kopf an Uhrmacherei Specht. Gruppe 1 linke Straßenſeite, Gruppe 2 Straßenſeite Anmerkung: In die NSBO. DAF. reihen ſich alle Schaffenden im Feſtanzug der DAF. oder in Civil ein, die nicht zu den Ehrenabordnungen befohlen ſind, in der Gemeinſchaft ihrer Betriebe als die ge⸗ An⸗ 0 — rechte k) Ehrenabordnung der SS. Stellplatz: vor Schützen hof, hinter Gruppe i) als Schlußgruppe. Zur Durchführung dieſes Aufmarſches iſt es notwen⸗ „ J—* J 77 947* dig, daß alle Gruppen pünktlich um 11.45 Uhr an ihren Plätzen angetreten ſind, damit der Abmarſch pünktlich um 0. 9 p 12 Uhr erfolgen kann. Aufmarſchleiter iſt Propagandaleiter Pg. Braun. Die Sanitätskolonne vom Roten Kreuz verteilt ſich mit ihren Helfern auf die Länge des Feſtzuges. Für die Schuljugend iſt mittags auf dem Feſtplatz be⸗ ondere Beluſtigung durch Kletterbaum, Eierlaufen, Boxen . luſtigung a uſw. vorgeſehen. N Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront, Werk tätige und ſchaffende Menſchen Deutſchlands! g So wollen wir den nationalen Feiertag des Deutſchen Volkes wieder feiern, damit die ganze Welt erkennen mag: Deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt ſtehen in Einigkeit und Treue zu Volk und Vaterland! Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. April 1936 Denkſpruch. Soll dir eine Tat gelingen, tu ſie ſelber vor allen Dingen; ſchaue nicht in träger Ruh' ſorglos aus dem Lehnſtuhl zu. Alter Spruch. Schmuckreiſig zum Aationaljeiertag aber keine Schädigung unſerer Waldungen! Am 1. Mai, dem Nationalfeiertag des Deutſchen Volkes, ſoll wiederum junges Waldgrün, Gebäude, Straßen und Feſtplätze ſchmücken. Da iſt es Pflicht eines jeden Volks⸗ genoſſen, dafür zu ſorgen, daß Schädigungen unſerer Wal⸗ dungen und Beeinträchtigungen unſerer Waldesſchönheit ver⸗ mieden werden und daß eigenmächtige und gewaltſame Ein⸗ griffe in unſeren Baum- und Strauchbeſtand, wie ſie leider früher vorkamen, unterbleiben. Alle Volksgenoſſen ſeien des- halb eindringlich ermahnt, das Schmuckreiſig für den 1. Mai nur von den Forſtverwaltungen oder von ord- nungsmäßig ausgewieſenen Zwiſchenhänd— lern zu beſchaffen.(In Viernheim wolle man ſich wegen der Abgabe von Schmuckreiſig an die„Deutſche Arbeitsfront“ wenden.) Nach der neuen Naturſchutzverordnung vom 18. März 1936 iſt jede unbefugte Entnahme von Schmuckreiſig ver- boten. Bei Weiterverkauf von Grünſchmuck aus eigenen Grundſtücken iſt eine Beſcheinigung der Ortspolizeibehörde notwendig, bei Weiterverkauf aus fremden Grundſtücken eine Beſcheinigung des betr. Nutzungsberechtigten oder der amt * iſt der Handel mit Bäumen, Sträuchern oder Grünſchmuck verboten. Die Gewinnung des Schmuckreiſigs darf nur unter Aufſicht der Forſtbehörde erfolgen. Abgeſehen von der Strafbarkeit ſtehen Handlungen, die gegen dieſe Beſtimmungen verſtoßen, in ſcharfem Widerſpruch zu den hohen Gedanken des Feſtes der Arbeit. Das Handwerk am 1. Mai Am nationalen Feiertag des Deutſchen Volkes iſt es ſelbſtverſtändlich Ehrenpflicht, daß ſich alle Angehörigen des Handwerks reſtlos am Feſtzug und der Kundgebung be⸗ teiligen. Hierzu gehören alle Handelsbetriebe, Einzelhandel und Gaſtwirte, Handwerker, Geſellen und Lehrlinge. Entſprechend dem an anderer Stelle veröffentlichten Auf⸗ ſtellungsplan gilt für alle Teilnehmer als Aufſtellungsort für den Feſtzug die Bismarckſtraße rechts, Spitze Friſeur Tann. Die Reihenfolge iſt: 1. Schloſſer, Schmiede, Wagner, Spengler, Inſtallateure, Elektriker, Uhrmacher 2. Maurer, Gipſer, Dachdecker, Zimmerleute, Schreiner, Glaſer, Tüncher, Sattler, Tapezierer, Buchdrucker und Buchbinder, 4. Schneider, Schuhmacher, Friſeure, Metzger, Bäcker, Küfer und Bierbrauer 5. Einzelhandel. Soweit möglich in Berufskleidung oder DAF.-Anzug. Erwarte pünktliches Antreten um 11.45 Uhr und reſtloſe Beteiligung. Wunderle. NB. Heute abend halb 9 Uhr ſämtliche Obermeiſter in der Geſchäftsſtelle erſcheinen! Leijtungsjpende ber Aeichsautobahn Die Auszahlung findet heute Mittwoch, von 5.30 Uhr bis 7 Uhr: Buchſtaben AK und morgen Donnerstag, von 6 bis 8 Uhr: Buchſtaben L. 3, in der Geſchäftsſtelle der DAF., Adolf Hitlerſtraße,(„Löwen“) ſtatt. Mitgliedsbuch * Führer, liche Verabfolgungszettel. Ohne eine dieſer Beſcheinigungen die NS. teilt mit: An die Blockwalter und ſonſtige Glie— derungen! Die Werbeaktion für die Kinderlandverſchickung und Hitler⸗Freiplatz⸗Spende iſt bis zum 30. April 1936 verlängert worden. Die zur Werbung an die Block⸗ walter ausgegebenen Liſten ſind daher bis zum Samstag, den 2. Mai 1936, auf unſerer Dienſtſtelle abzugeben. Dasſelbe gilt auch für die Werbung durch die damit betrauten Gliederungen. Die Werbeaktion ſelbſt iſt naturgemäß auch auf den verlängerten Zeitraum auszu⸗ dehnen. Die H. teilt mit: Um Irrtümern vorzubeugen, gebe ich hiermit folgendes bekannt: Die Hitlerjugend beteiligt ſich am 1. Mai 1936 geſchloſſen an der Jugendkundgebung. Diejenigen, die im Geſchäft Schwierigkeiten bekommen, haben am Mittwoch Abend halb 9 Uhr in der Geſchäftsſtelle der Hitlerjugend, Adolf Hitlerſtraße 19, vorzuſprechen. Die Ig. bekommen eine Beſcheinigung ausgeſtellt, die ſie im Geſchäft vorzuzeigen haben. Ich mache nochmals darauf aufmerkſam, daß ein Fehlen an der Jugendkundgebung am 1. Mai nicht in Frage kommt. Die Jugendkundgebung iſt ſo rechtzeitig beendet, daß eine Teilnahme an den Kundgebungen der einzelnen Firmen noch möglich iſt. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft 21/249 Viernheim m. d. F. b. gez. Metzger, Kaf. eee eee eee eee eee eee eee Beratung des Haushaltsplanes der Ge— meinde. Am geſtrigen Abend tagten im Sitzungsſaal des Rathauſes der Bürgermeiſter mit den Gemeinderäten zur Beratung des Voranſchlages pro 1936. Wir⸗ kommen auf dieſe Sitzung in einer der nächſten Aus- gaben zurück. Die erſte Tankſtelle auf der Reichsauto⸗ bahn. Am Freitag, den 1. Mai 1936, wird die erſte Tankſtelle auf der Reichsautobahn, die ſich an der Darm⸗ ſtädter Zufahrtſtraße befindet, in Betrieb genommen. Don⸗ nerstag vormittag um 10 Uhr findet die techniſche Abnahme ſtatt. 0 22 ler Wieberjehensjeier in Worms Das Reſerve⸗Inf.⸗Regiment 221 begeht am 2. und 3. Mai ds. Is. in der alten Nibelungenſtadt Worms ſeine große Wiederſehensfeier, verbunden mit einem Regiments⸗ appell. Kein Kamerad, der die ſtolze Nummer 221 getragen hat, darf bei dieſer Feier fehlen. Die Vorarbeiten, die in bewährten Händen lagen, geben die Gewähr, jedem Kame— raden die Stunden, die er in Worms verleben wird, unver- geßlich zu machen. Den 3616 gefallenen Kameraden iſt es jeder 22er ſchuldig, daß er ſich an dieſem Wiederſehenstag zur ſchlich⸗ ten Feierſtunde am Ehrenmal verſammelt und bei dem Re⸗ gimentsappell auf dem Kaſernenhof muß die Feſtleitung dem Regimentskommandeur melden können:„Regiment 221 voll⸗ zählig angetreten!“ Deshalb rüſte Dich, Kamerad! Gedenke unſeres Wahlſpruches: Standhaft und treu! Mansclien cle&anclstaaße Herberge zur Heimat— ein Streifen der Abendſonne fällt durch das Fenſter und ſpielt um ein paar Menſchen, die im Hintergrunde bei einem harmloſen Ge⸗ ſellſchaftsſpiele ſitzen. Ein weißhaariger Mann ſtreckt wan⸗ dermüde die Beine unter den Tiſch und ſtopft ſich ſein Pfeifchen, während am Nebentiſch ein Grüpplein Wander- erinnerungen austauſcht. Städtenamen aus allen deutſchen Gauen klingen herüber. Sie ſind in ihrem Leben viel herumgekommen, die Männer der Landſtraße. Sie ſind auch heute noch nicht ausgeſtorben, jene Menſchen, die beim erſten Frühlings⸗ ſonnenſchein nicht mehr zu halten ſind und die ſichere Stel⸗ lung aufgeben, um ihrem Wandertrieb zu folgen. Und doch iſt eine ſtarke Siebung bei ihnen eingetreten: Der Bettler und Vagabund, der eine Zeitlang die Landſtraße beherrſch⸗ te, verſchwindet mehr und mehr. Er fühlt ſich im neuen Reiche nicht mehr ſicher. Und dann iſt ja auch, Gott ſei Dank, die Zeit vorüber, da die Erwerbsloſigkeit ſo manchen auf die Landſtraße trieb und dort— zerbrach. Der Her⸗ bergsvater erzählt von erſchütternden Begegnungen, die er in den Jahren der furchtbaren Arbeitsloſigkeit in der Her⸗ berge hatte: Kaufleute, Akademiker, Männer aus allen Be⸗ rufen und Schichten kamen, um bei ihm ein Obdach für eine Nacht, ein Abendeſſen zu finden. Aber der Herbergs⸗ vater weiß, daß ſeinen Gäſten nicht nur der Magen knurrt. Darum nimmt er ſich grundſätzlich jeden einmal unter vier Augen vor und ſtößt faſt immer auf heimliche Wunden. Seltſame Menſchenſchickſale lernt der Herbergsvater ſo kennen: Söhne ehrbarer Eltern, die an einer Frau ſchei⸗ terten, kleine ſolide Exiſtenzen, die aus Scham über ein oft nur belangloſes Vergehen untertauchten im großen Heere der Landſtraße, Männer, die um einer zerrütteten Ehe willen die Brücke hinter ſich abbrachen, Trinker, die den Halt verloren. Da war ein junger Menſch, der keine Unterſtützung annahm und ſich rechtſchaffen mit einem kleinen Gewerbe durchs Leben ſchlug, der einzige Sohn einer Witwe, die ein kleines Gut bewirtſchaftete und flehentlich bat, den Sohn doch zur Uebernahme des Gutes heimzuſchicken. Er ging nicht, aber nie hat man aus ihm herausbringen können, was ihn abhielt. Einer kommt im⸗ mer wieder, ein ehemaliger Student. Er war ſchon vor dem Kriege der Landſtraße verfallen. Im Felde hat er ehrlich ſeinen Mann geſtanden und iſt kriegsbeſchädigt. Er bettelt nicht. Er lebt von ſeinen Verſorgungsgebühr⸗ niſſen. Aber er kommt nie wieder von der Landſtraße los. Auch Dichter gibt es unter den Männern der Landſtraße. Romantiker, Erfinder, die mitunter auch Erfolg haben und mit einem Schlage dann in ein ganz anderes Leben geſtellt werden. Die Abendglocke klingt von draußen. Ein ſtiller Frieden liegt über dem Raum, liegt über dieſen ſeltſamen Menſchen waltige Marſchſäule des deutſchen Arbeiters. iſt vorzulegen. Der Ortswalter. — der Heimat der Heimatloſen. 5 2 einel eine ö del 00 1 wald die 0 den. Wird, der paar 0. wal ſein ber chen icht 103 zel, doch tler iich euen fei. hen Her e el 1 4 für 05 rtl. hier t 00 gei⸗ ßen eten Vorbilöliche Hausgemeinschaft am 1. Mat Die Reichsfachgruppe„Hausgehilfin“ im Frauenamt der Deutſchen Arbeitsfront gibt gemeinſam mit der Abteilung „Volkswirtſchaft“ im deutſchen Frauenwerk zum 1. Mai einen Aufruf heraus, worin ſie darauf hinweiſt, daß nach eineinhalbjähriger zäher Arbeit Hausfrau und Hausgehilfin den Weg zueinander gefunden haben. Beide können ſich an dieſem Tage frei und unbeſchwert die Hände reichen. Wenn der Mann als Betriebsführer oder Gefolgſchaftsmann gemeinſam mit ſeinen Arbeitska⸗ meraden die große Stunde erlebt, ſollen Hausfrau und Hausgehilfin durch Gemeinſchaftsempfänge in häuslicher Um⸗ gebung dieſen Tag erleben. Am Nachmittag und Abend des gleichen Tages genießt die Hausgehilfin im Kreiſe ihrer Kameraden ein paar frohe Stunden. Das iſt der Ausdruck der Deutſchen Hausgemeinſchaft. Eröjjnung ber§8⸗Zeltlager im Alai Die Hitlerjugend und das Jungvolk des Gebietes Heſſen⸗ Naſſau werden ihre diesjährigen Sommerzeltlager Mitte Mai eröffnen. Woche für Woche ziehen dann bis zum Spät⸗ herbſt die Belegſchaften(100150 Jungen) hinaus, um Erholung zu finden, ſich zu ſtärken und friſch und geſund an Leib und Seele an die Arbeitsſtätte zurückzukehren. Sorgfältig ſind bereits die Vorbereitungen in Angriff genommen worden, unter denen als weſentlich die Schulung der Lagerleiter zu nennen iſt. Denn ihnen ſind ja die Tau⸗ ſende Jungens anvertraut, die in die Zeltlager einrücken und wirklich mal was anderes ſehen, was neues hören, was ganz beſonderes ſchaffen, kurz mal was erleben möchten.. Im Schulungslager auf der Morethöhe im Oden⸗ wald ſind dann unter Leitung von Unterbannführer Helm die dazu beſtimmten Führer ordentlich vorgenommen wor⸗ den. Sie entwerfen Tagespläne, bei denen an alles gedacht wird, geſtalten erlebnisvolle Heimabende. Dank der tatkräf⸗ tigen Unterſtützung durch die NS. ſind ſie vertraut mit den hygieniſchen, techniſchen und organiſatoriſchen Anforderungen, die die Lager ſtellen, und auch der Küchenzettel macht ihnen keine Schwierigkeiten mehr. Zur Klärung gerade dieſer letzten Fragen weilten unter Führung des ſtellvertretenden Gauamtsleiters der NSV., Graf, am vergangenen Sonntag die Kreisamtsleiter der NS. im Schulungslager. Ein angeregter Erfahrungs- und Meinungsaustauſch, die raſche Auswertung eingebrachter Vorſchläge Medizinalrat Dr. Schrader machte hier wertvolle Ausführungen über die hygieniſchen Vorausſetzun— gen und die ſie bedingenden Einrichtungen an den Lagern Zeit die Löſung aller Fragen. Die Lagerplätze, Bau der Zelte, die einwandfreien hygieniſche Anlagen, die reichliche Verpflegung, die geſundheitliche Betreuung, die ſportliche Ausbildung und weltanſchauliche Schulung alles iſt nun geklärt. Der Aufenthalt in den kommenden Zeltlagern der HJ. muß. und wird allen Jungens zum Erlebnis werden. Im Augenblick weilen die Lagerleiter noch auf einem mehrtägigen Kurſus auf der nationalpolitiſchen Erziehungs⸗ anſtalt in Oranienſtein, wo ſie noch eine ganz beſonders ſportliche Ausbildung erhalten. Insgeſamt ſtehen in dieſem Jahr 22 Zeltlager bevor, von denen 2 als Sonderlager für die Flieger- und Marine— HJ. beſtimmt ſind. * Kraftfahrer und ſcheuende Pferde. Immer wieder kann man die Beobachtung machen, daß manche Pferde infolge Abgabe von Hupenzeichen oder ſtarken Motorgeräu— ſchen von Automobilen uſw. unruhig werden und ſcheuen. In ſolchen Fällen iſt nach allgemeiner Anſchauung der Kraft⸗ fahrer auch nach der neuen Reichsſtraßen-Verkehrsordnung zur Unterlaſſung von Hupenzeichen, zu vorſichtigem und lang— ſamen Vorbeifahren, ja ſogar zum Anhalten und Abſtellen des Motors verpflichtet. Verletzt ein Kraftfahrer dieſe Sorg faltspflichten, ſo kann er beſtraft werden, wenn eine Be— läſtigung“ oder eine„Behinderung“ eingetreten iſt. Auch die neue Rechtſprechung iſt in der Handhabung dieſer Be— ſtimmungen ſehr ſtreng. Sie nimmt, wie ein Urteil des Ober⸗ landesgerichts München erkennen läßt, eine ſolche„Behin⸗ derung“ bereits an, wenn ein Fuhrwerkslenker infolge eines ſolchen Verhaltens des Kraftfahrers„zu tun hat, ſeine Pferde zu halten“. Außerdem wird in dem Urteil ausdrücklich her vorgehoben, daß die Abgabe von Hupenzeichen ſofort ein— zuſtellen iſt, wenn Pferde unruhig werden und ſcheuen. In einem Urteil des genannten Oberlandesgerichts iſt ſogar ein Kraftfahrer verurteilt worden, weil er ſeinen geräuſch vollen Motor nicht abſtellte, als er bemerkt haben mußte, daß ein Pferd wegen des Motorgeräuſches ſcheute und ſeinem Führer davonlief. Schaufenſter im Zeichen des 1. Mai. Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel hat Richtlinien für den Schau⸗ fenſterſchmuck zum 1. Mai herausgegeben, wonach mit der Ausſchmückung, wenn es aus techniſchen Gründen erforder⸗ lich iſt, ſchon am 28. April begonnen werden kann. Für die Außenfronten ſei friſcher Grünſchmuck beſonders geeignet, der aber nicht vor dem 30. April abends anzubringen iſt. Geflaggt ſoll nur am 1. Mai werden. Die Ausſchmückungen ſind am 2. Mai wieder zu entfernen. Die Schaufenſterdeko⸗ ration ſoll unter dem Zeichen der Verbundenheit aller Werk⸗ — Die und das beiderſeitige Bewußtſein der Verantwortung und Verpflichtung der Jugend gegenüber ermöglichten in kurzer tätigen ſtehen. In geſchmackvoller Form können dabei die Die Grafen von Zeppelin In dieſen Tagen, in denen die beiden Zeppelin⸗Luft⸗ ſchiffe„Graf Zeppelin“ und„Hindenburg“ deutſche Namen erfolgreich in die Welt getragen haben, iſt der Name des Grafen Jeppelin wieder beſonders lebendig geworden und mehr denn je in aller Munde. Das Geſchlecht der Grafen von Zeppelin ſtammt aus Mecklenburg und iſt urkundlich zum erſten Male im Jahre 1286, alſo vor 650 Jahren, genannt. In dieſer Urkunde, die in Roſtock ausgefertigt iſt und im Original im Preußiſchen Staatsarchiv in Stettin aufbewahrt liegt, iſt„Heynricus de Cepelin“ als Erſter des Geſchlechtes erwähnt. Fürſt Hein⸗ rich von Werle beſtätigte hier für ſich und im Namen der Fürſten von Roſtock dem damaligen Kloſter Neuenkamp die dieſem von dem Fürſten Borwin von Roſtock verliehene Be⸗ freiung vom Durchgangszoll in Marlow. Die Familie von Zepelin iſt mit den Familien von Bützow und von Hoge ſtammverwandt und führte mit dieſen gemeinſam dasſelbe Wappen(Schild mit einem rechtsgerichteten Eſelskopf). Die erſten Sitze der Familien lagen ohne Zweifel nebeneinander, da das Dorf Zepelin ganz nahe bei der Stadt Bützow liegt. Im Mittelalter beſaß die Familie von Zepelin eine Reihe von Lehngütern in Mecklenburg. Ein Familienzweig ging ſpäter nach Württemberg, dem der General und Luftſchiff⸗ bauer Graf Zeppelin entſtammt. Die Dorfgemeinde Zepelin bei Bützow in Mecklenburg errichtete dem berühmten Grafen bereits im Jahre 1910 das erſte Denkmal. Ein im Kreiſe von kleineren Findlingen liegender großer Felſen trägt die Inſchrift:„Dem Grafen Ferdinand von Zeppelin an der Urſprungsſtätte ſeinos Ge⸗ chlechts 1286—1910“. 5 Die Neichsbahn und die Zauberer Zerſtörte Illuſionen N DV. Im Herbſt dieſes Jahres, vom 15. bis 25. Sep⸗ tember, halten die Zauberer aus aller Welt in München ihren 24. Internationalen Zaubererkongreß ab. Die Deut⸗ ſche Reichsbahn hat angeordnet, daß die Zauberer, die ihren Wohnſitz im Auslande haben, die übliche 60prozentige Aus⸗ länder⸗Fahrpreisermäßigung auch dann in Anſpruch nehmen können, wenn ſie ſich in Deutſchland nur drei Tage— und nicht die ſonſt vorgeſchriebenen ſieben— aufhalten. Mit dieſer Anordnung hat die Reichsbahn eine Illuſion zerſtört. Denn man weiß wohl, daß es Zauberer gibt, und daß ſie nicht nur in der Walpurgisnacht auf dem Brocken ta- gen“. Daß ſie aber wie gewöhnliche Sterbliche mit der Eiſen⸗ bahn fahren und dabei gar noch Ermäßigungen in An⸗ ſpruch nehmen, anſtatt auf Koffern und auf bunten Teppichen durch die Luft zu ſauſen oder am Tagungsorte aus der Waſſerleitung oder aus dem Kamin hervorzukriechen, das klingt ſo gutbürgerlich und gar nicht zauberhaft, daß man es kaum für möglich halten ſollte. Hoffentlich ſpringt ihnen wenigſtens ein Kaninchen aus der Weſtentaſche, wenn der Zugſchaffner ſie auffordert, die Erzeugniſſe deutſchen Fleißes ihre Mürdigung finden. Fahrkarten vorzuzeigen.. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Feldſchutz. Auf Grund des Art. 36 des Feldſtrafgeſetzes ordne ich auch in dieſem Jahre an, daß das ſog. Krauten auf unbe⸗ ſtellten Grundſtücken und an Feldwegen nur in der Zeit von vormittags 8—11 Uhr und nachmittags von 1-6 Uhr geſtattet iſt. Das Feldſchutzperſonal iſt zur ſtrengſten Durchführung dieſer Anordnung beauftragt und wird jeden zur Anzeige bringen, der außerhalb der angegebenen Zeiten die Feldwege Felder unbefugt betritt. Viernheim, den 23. April 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel. und Feuerwehr Viernheim Kommenden Sonntag, den 3. Mai, vormittags um halb 6 Uhr, Fortſetzung der begonnenen Uebungen. Alle aktiven, ſowie die Pflichtmann⸗ ſchaft, Jahrgang 1912, haben zu erſcheinen. Anzug: Arbeitsanzug. Signal um 5 Uhr vormittags. Es wird betont, daß die Uebungen immer, bei jeder Witterung ſtattfinden. Das Kommando. Rinderlandverſchickung der ll. S. U. Danksagung Für die uns beim Heimgange unſeres ſo unerwartet heim⸗ gegangenen Gatten und Vaters, Sohnes, Bruders, Schwieger— ſohnes, Schwagers und Onkels Herrn Georg Rempt erwieſene herzliche Anteilnahme, ſowie für die zahlreiche Beglei⸗ tung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir unſeren tüef⸗ gefühlten Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, der Firma Chriſtoph Hermann und Sohn, Mannheim, ſeinen Arbeitskameraden, den Schulkameraden, ſowie der Frei— willigen Feuerwehr für die dem Verſtorbenen erwieſene letzte Ehre und die Kranzniederlegungen. Auch Dank für die Kranz und Blumenſpenden und den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Viernheim, den 29. April 1936 Die trauernden Hinterbliebenen. Scnlalzimmer ſehr gut erh. aus gutemHauſe z. verk. (2 Betten komplett, Marmorwaſchtiſch Für die uns beim Heimgange unſerer teueren Verſtorbenen erwieſenen Beweiſe herzlicher An- teilnahme ſagen wir allen unſeren tiefgefühlten Kommode Dank. Schrank(Eiche 8 1 g röß. Kinderbett Viernheim, Wallſtadt, den 29. April 1936 gb 3 * 0„ W. 29. 2 936 e. Fenreibuscn In tiefer Trauer: 1 Kl. Ofen Näheres in der Ge ſchäftsſtelle ds. Bl. Franz Hant 3. u. Minuer nenst angenbrige Guter, faſt neuer Sport- an ladem haus eins fHolbrrad e qaenkrebztanne Zündapp 200 cem Von wem, ſagt die n ſteuer- und führer⸗Geſchäftsſt. d. 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Ja, mit KINESSA- Bohner- wachs ist das ein Vergnügen: es trägt sich ganz leicht aut, man kann sofort glänzen, die Bürste bleibt nicht hängen. Der herrliche harte Spiegel- glanz ist wochen-, ja monate- lang haltbar und naß wisch- bar. Und zu ca. 80 qm, das sind 4 bis 6 Böden reicht eine einzige Pfunddose INES BOHNERWACH5õ Emil Richter, Flora-Drogerie Schnittnudeln /kg. ⸗, 36 Eier⸗Schnittnudeln f/ kg. ab. 44 Makkaroni und Spaghetti 1½ kg.. 38 Eier⸗ Makkaroni ö/ kg. ⸗ 45 und. 52 Eier ⸗ Spaghetti / kg.. 45 und 3.52 Hörnchen, Spätzle Suppenteige Rindfleiſch im eig. Saft Doſe netto Inhalt 850 gr. Doſe 1.50 Margarine Plattenfette Kokosnuß, Weichfett N ½ kg. Würfel 65 Erdnußſett Zum 1. Mai Die kuge frau Uiernneimer ehe Sie Werbekraft ihrer Zeitungsanzeig enldes Bl. entgegen. J kg. Würfel. 75 dedem Stand. Griebenſchmalz F ½ kg. 1.05 Sein Gewand ferner empfehle: CC ͤ ² 17 1 Für gusfnlug und Reise: Vorderſchinken gekocht 125 gr. 35 Salami⸗ u. 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Mai 1936: für die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 191 der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Die Buchſtaben AG Dienstag, den 12. Mai 1936 für die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 1916 Die Buchſtaben HR der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: Mittwoch, den 13. Mai 1936: für die Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1913 und 1916 Die Buchſtaben S—3 Zur Muſterung haben ſich ſämtliche männlichen Reichs⸗ welche im Jahre 1913 und 1916 Mu⸗ der Gemeinde Viernheim: 7 Uhr: angehörige zu ſtellen, geboren ſind und in der vorgenannten Gemeinde am ſterungstag wohnen oder ſich dort aufhalten. Dieſe haben an dem für ſie in Frage kommenden ſterungsort und ⸗tag zu der oben angegebenen angegebenen Muſterungslokal pünktli ch ſt Außerdem haben zur erſcheinen: 1. die bei der Muſterung im Jahre Dienſtpflichtigen der gültig, ob die Zurückſtellung wegen keit oder auf Grund eines Geſuches Gründe erfolgte, 2. die bei der Muſterung im Jahre Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915, 0 aktiven Wehrdienſt im Herbſt 1935 befunden und diejenigen, worden ſind. f Die Dienſtpflichtigen der genannten freiwillig gemeldet haben, zu erſcheinen, halten haben. Geſtellungspflichtige, die durch Krankheit nen verhindert ſind, haben dies durch ein Zeugnis des Amts⸗ arztes nachzuweiſen, das ſpäteſtens am Tage vor der Muſterung bei der Bürgermeiſterei einzureichen oder am Muſterungstag der Muſterungskommiſſion abzugeben iſt. Wer aus häuslichen, wirtſchaftlichen oder beruflichen Gründen zurückgeſtellt werden will, hat einen ſchriftlichen Sportnachrichten Frankfurter Eröffnungsrennen Glänzender Start auf der Niederräder Bahn. Ein wunderbares Bild bot ſich auf der Niederräder Bahn den 7000 Zuſchauern, die ſich zu den Eröffnungsrennen des neugegründeten Frankfurter Rennvereins eingefunden hat⸗ ten und damit den erſten diesjährigen Galopprennen in der alten Kaiſerſtadt zu einem vollen Erfolg verhalfen. 1. Preis von Heſſen⸗Naſſau— 500 Mark— 1400 m: 1. Stahleck(A. Kuntz), 2. Amethyſt, 3. Hillebille; ferner Marmolata, Galleria Neale, Maraviglia, Käthe. 2. Begrüßungs⸗Flachrennen— 1600 Mark— 1800 m: 1. Sarro, 2. Goliath, 3. Winterfreude; ferner Bambus, Tortoiſe Shell, Adelbert. 3. Preis vom Sportfeld Frankfurt a. M.— 1000 Mark— 2800 m: 1. Stahleck(W. Kaupert), 2. Ilmenau, 3. Stober; ferner Lauderis, Peladoros, Egon. 4. Preis vom Flughafen Rhein⸗Main— 1800 Mark — 1400 m: 1. Edina(L. Haut), 2. Kohinor, 3. Fanal; ferner Aviſo, Paramour, Berna, Kätherl 4, Royal Pan⸗ talion. 5. Preis vom Luiſenhof— 2050 Mark— 3200 m: 1. Skapafloc(Bradel), 2. Dalfin, 3. Lockvogel; ferner Lordmajor, Comödiant, Mika.. 6. Frankenſtein⸗Jagdrennen— 2050 Mark— 3000 m: 1. Ingemaus(W. Kaupert), 2. Traumulus, 3. Gnade, 4. Roſaly⸗Alcanda; ferner Barcelona, Aſſagai, Feuerheld, Oron⸗ tes, Musca, Vendla, Tholey. 7. Preis vom Main— 1600 Mark— 1800 m: 1. Aicha(Heßler), 2. Oſterluzei, 3. Stobno, 4. Luftklappe, fer⸗ ner Treuer Huſar, Centurio, Perugia, Laus, Na⸗Na, Stora, Spanga, Grenzesluſt. Großer Preis von Barcelona Geiß(DW.) ſiegte.— Stanley Woods Schnellſter. Ueber 40000 Menſchen hatten ſich im Montjuichpark zu Barcelona eingefunden, wo der Motorclub von Katalonien zum vierten Male den Großen Preis von Barcelona für Motorräder austragen ließ. 56 Fahrer aus acht Nationen hatten ſich am Start eingefunden, darunter auch einige der beſten deutſchen Fahrer. Den Großen Preis und den Stadt⸗ Pokal gewann der Irländer Stanley Woods auf Velocette mit 101,497 km⸗Std. als Sieger der Halbliterklaſſe. In der Klaſſe nicht über 250 cem ſiegte der Deutſche Arthur Geiß auf DW. mit 94,942 km⸗Std. und trat damit das Erbe von Hans Winkler an, der— wie im Vorjahre— auch jetzt wieder ſtürzte, das Rennen aber fortſetzte und noch Zweiter werden konnte. In der Halbliterklaſſe ſchied er dann ſpäter aus. * Das Davispokalſpiel Deutſchland— Spanien in Bar⸗ celona iſt nach dem zweiten Spieltage bereits zugunſten Deutſchlands entſchieden. Die Deutſchen gewannen mit v. Cramm⸗Lund das Doppel mit 6:3, 6:3, 9:7 über Maier⸗ Blanc und führen damit bereits mit 3:0. * Juan Zabala, der argentiniſche Marathon⸗Olympiaſie⸗ ger von Los Angeles, gewann am Sonntag in Nürnberg —.. Wehrgeſetz vom 21. Mai 1935 und das Reichsarbeitsdienſtgeſetz vom 26. Juni 1935 iſt die allgemeine Oberrealſchule am. Mu⸗ Zeit vor dem zu erſcheinen. Muſterung im Jahre 1936 zu 1935 zurückgeſtellten Jahrgänge 1914 und 1915, gleich⸗ zeitlicher Untauglich⸗ wegen wirtſchaftlicher 1935 nicht gemuſterten diejenigen Wehrpflichtigen, die bei der Einſtellung zum zeitlich untauglich die bei der Einſtellung zum Reichsarbeitsdienſt im Herbſt 1935 oder April 1936 als zeitlich oder dauernd untauglich befunden und entlaſſen Jahrgänge, die ſich haben ſelbſt dann zur Muſterung wenn ſie bereits einen Aufnahmeſchein er- am Erſchei⸗ Zurückſtellungsantrag alsbald bei zureichen. Die Unterlagen ſind ebenfalls ſpäteſtens aber bei der zugeben. Ein Pflicht zum Erſcheinen bei der Muſterung. Geſtellungspflichtige ariſcher ſtände bekannt ſind, die die daß ſie nicht ariſcher in oder Großelternteil zu irgend einer ligion angehört hat. Bei der ariſche Geſtellungspflichtige eine unterſchreiben, ſie müſſen ſich daher vorher ſern, ob ſie zur Abgabe einer 6 J klärung in der Lage ſind. auch Nichtarier geſtellungspflichtig ſind. Dienſtpflichtige, die gehend befinden und an ihrem ſind, müſſen ſich an dieſem Tag zur Muſterung ſtellen. bei An⸗ und dergleichen, können grundſätzlich nicht bezahlt werden. mitzubringen: a) der Geburtsſchein(ſoweit er nicht bei Erfaſſung abgegeben worden iſt) auch der Ehefrau), ſoweit vorhanden, e) die Schulzeugniſſe und dung(Lehrlings- und d) das Arbeitsbuch, e) Ausweiſe über Zugehörigkeit zur HJ.(Marine⸗HF.), zur SA.(Marine⸗SA.), zur SS. zum NSKK. Geſellenprüfung), ſcher Luftſportverband) 7 fangsdienſt), ö beim NSKK., Amt für Schulen, Reichsinſpekteurs für Reit- und Seeſportfunkzeugnis, g) der Nachweis über die Ausbildung beim h) der Nachweis über geleiſteten tenheft der Studentenſchaft), k) der Annahmeſchein als Freiwilliger in oder SS.⸗Verfügungstruppe, gers, dem Stuttgarter Bertſch, dem Berliner Bräſicke und Helber⸗Stuttgart. * Der Hocken⸗Eichenſchild, das für die deutſchen Hockey⸗ ſpielerinnen geſchaffene Gegenſtück zum„Silberſchild“, wurde am Sonntag vom Gau Nordmark erſtmals gewonnen. Die Norddeutſchen ſiegten in Hamburg über Brandenburg mit 6:3(3:1) Toren. * zwiſchen den Berufsſpielern(Golf⸗ und Italien fand am Sonntag ſtatt. Die Italiener gewannen den Ein Golfländerkampf lehrern) von Deulſchland in Frankfurt a. M. Kampf mit 3.5:2.5. Die Mannheimer Rennwoche Nach der zweiten Einſatzzahlung. Für 16 Rennen der Mannheimer Pferderennen war die⸗ ſer Tage der zweite Einſatz zu leiſten. Dabei ſind von 346 ge⸗ nannten Pferden 258 ſtehen geblieben, ein Ergebnis, das man unbedingt als großen Erfolg verbuchen darf. Beſonders gut haben dabei die kleineren Rennen abgeſchnitten; aber auch die großen Ereigniſſe, insſondere die Jagdrennen, ſind vor⸗ züglich beſetzt geblieben. Das gilt zunächſt für das wert⸗ vollſte Rennen des Tages, den Preis der Stadt Mannheim. Hier ſind noch 15 Steepler im Rennen, darunter an Salam, Similo und Melnitz die Cracks des Schweizer Stalles P. Muſy, dann Oceanus, Ventre a terre, Seni, Roſenkrieg, Ro⸗ binſon, Stora und Eiſack. Im Frühjahrspreis, dem Aus⸗ gleich 2 am gleichen Tage, iſt für 10 Pferde das Ge⸗ wicht angenommen worden, und bei einer Beſetzung mit Renvers, Palaſtherold, Wolkenflug, Pontifer, Mario, Gra⸗ nikos, On Top, Mogul uſw. darf man auf ein ſchönes Rennen hoffen. Die Badenia wird aller Vorausſicht nach ein ganz großartiges Rennen werden. Geſtrichen wurden hier nur 6 Pferde, darunter Pre⸗ voyant, O., der alſo den Preis der Stadt vorzieht, und Paſſy. Siebzehn Bewerber, von denen Salam, Feldpoſt, Tenor, Creolin, Laus, Melnitz, Fix, Jubel, Rabenſteiner, Salur, Horos, der für ſeinen Karlshorſter Sieg 3 Kilo mehr tragen muß, Seni, Bellator und Gemma beſonders hervor⸗ gehoben ſeien, garantieren für eine glänzende Beſetzung. Vor allem aber iſt es erfreulich, daß im Großen Saarpfalz⸗Preis am Schlußtag noch immer dreizehn Pferde geblieben ſind. Für Glaukos, Craſſus, lis und Heimfahrt wurde zwar ein weiterer Einſatz nicht mehr entrichtet, aber Blinzen, der 1934er Derby⸗Favorit, findet ſich auch weiterhin vor und andere gute Pferde ſind Marien⸗ fels, Goldtaler, Ti, Lampe, Pan, Renvers, Palaſtherold, Auſonius, Polarſtern und Freigeiſt. Man kann wohl auf alle Fälle mit einem ſehr intereſſanten Rennen rechnen. Am gleichen Tage iſt mit Pferden wie Gratianus, Kaſtroper, Huſar, Der Wind. Immer weiter, Bekas, Azolin, Frauenode, Hofopfer und Meiſter das St.⸗Ingert⸗Rennen erwähnens⸗ wert. Man ſieht daraus, daß die großen Berliner Ställe das Mannheimer Hauptereignis wirklich beſchicken wollen, denn hier haben ſie die Begleitpferde engagiert. Von den kleineren Ereigniſſen wollen wir vor allem noch den Mai⸗ markt⸗Preis hervorheben. Dieſer Ausgleich 3 hatte ein ganz ſtartberechtigt Mardonius, Nova⸗ ein 25⸗Ekm⸗Straßenlaufen in 1:26:54 vor dem Berliner Sie⸗ 1 vorzügliches Ergebnis, denn nur für drei von 26 Pferden der Bürgermeiſterei ein mit einzureichen, Muſterung im Muſterungslokal ab⸗ Zurückſtellungsgeſuch befreit nicht von der Abſtammung haben bei der Muſterung eine Erklärung abzugeben, daß ihnen keine Um⸗ Annahme rechtfertigen könnten, Abſtammung ſind, oder daß ein Eltern⸗ Zeit der jüdiſchen Re⸗ Muſterung haben ſämtliche Urkunde dieſes Inhalts zu genau vergewiſ⸗ ſolchen urkundlichen Er— Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß ſich an dem oben angegebenen Mu⸗ ſterungstag in den vorgenannten Gemeinden nur vorüber⸗ Wohnſitz noch nicht gemuſtert Entſchädigungen für Fahrtauslagen der Dienſtpflichtigen Abfahrt zur Muſterung oder Lohnausfälle und Zur Muſterung ſind an Perſonalpapieren der Geſtellung zur b) den Nachweis über die Abſtammung(gegebenenfalls Nachweiſe über Berufsausbil- zum RK.(Reichsluftſchutzkorps),(bisher DV.(Deut⸗ zum DAcSd.(Deutſcher Amateur-Sende- und Emp⸗ der Nachweis über die Teilnahme am Wehrſport(See⸗ ſport), die Beſcheinigung über die Kraftfahrausbildung den Reiterſchein des Fahrtausbildung, das Roten Kreuz, 4 Arbeitsdienſt(Arbeits⸗ paß oder Arbeitsdienſtpaß, Dienſtzeitenausweis, Pflich⸗ i) der Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der Wehrmacht, Landespolizei oder SS.⸗Verfügungstruppe, der Wehrmacht Nachweis über abgelegte Schifferprüfungen, im) der Nachweis über den chens oder SA.-Sportabzeichens, n) der Führerſchein gelboote, Motorjachten), o) Freiſchwimmerzeugnis, p) eine Badehoſe q) von Brillenträgern die Brille und das Ferner hat jeder Dienſtpflichtige unter allen Umſtän⸗ den zwei Paßbilder aus neueſter Zeit, Bruſtbilder ohne Kopfbedeckung und in Zivilkleidung, Größe 45 mal 55 mm mitzubringen. Die Dienſtpflichtigen müſſen zur Muſterung ſauber gewaſchen und in ſauberer Wäſche und Kleidung erſcheinen. Für die Dienſtpflichtigen beſteht vor und während der Muſterung ſtrenges Alkoholverbot. 5 Beſondere Ladungen zur Muſterung er⸗ gehen nicht. Diejenigen ſchiffahrttreibenden durch die Geſtellung zur Muſterung in der Ausübung ihres Berufes erhebliche Nachteile erleiden würden, oder ſich auf Fahrt befinden, können auf ihren Antrag durch die unter⸗ zeichnete Behörde von der Geſtellung zur Muſterung befreit und bis zu einer beſonderen Muſterung für ſchiffahrttreibende Dienſtpflichtige zurückgeſtellt werden. Zugleich mit dieſem Antrag iſt anzugeben, wann der Geſtellungspflichtige er⸗ ſcheinen kann. Wer ſeiner Geſtellungspflicht nicht oder nicht pünktlich nachkommt oder ſonſt den erlaſſenen Anordnungen zuwider⸗ handelt, hat ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Außerdem wird gegebenenfalls ſeine zwangsweiſe Vorführung durch die Polizei veranlaßt. 8 Heppenheim, den 20. April 1936 Heſſiſches Kreisamt Heppenheim Brillenrezept. Dienſtpflichtigen, die Nanz. Mutter vergiſtet ihr Kind Sich ſelbſt die Pulsader geöffnet. Frankfurt a. M., 23. April. Wie die Polizei meldet, mietete ſich eine 26jährige Frau, die ſeither bei fremden Leuten in Untermiete wohnte, mit ihrem vierjährigen Kind unter falſchem Namen in einem hieſigen Hotel ein. Gleich darauf gab ſie ihrem Kind eine zu große Doſis eines Schlafmittels, ſo daß das Kind ſtarb. Sie ſelbſt nahm ebenfalls ein Schlafmittel und ſchnitt ſich mit ener Naſierklinge die Pulsader an einem Arm auf. f Die Frau wurde ins Krankenhaus gebracht. Hier hat ſich ihr Zuſtand inzwiſchen gebeſſert. Die Mordkommiſſion eilte ſofort zum Tatort, um die nötigen Feſtſtellungen zu treffen. Die Frau gab bei ihrer Vernehmung an, daß ſie l) der Nachweis über Seefahrtzeiten und den Beſuch von Zellekens⸗Bornheim 92.6, 3. Bornheim 91.4, 5. Schnäbele⸗Pirmaſens 88.5, 6. berger⸗Bornheim 87.2, 7. Kaſtel 85.4, 9. W. Neunkirchen 82.1 Punkte. der am kommenden hat ſich neben den MTW Saarbrücken, Turngemeinde Frankfurt, der Sieger von Mainz, die Turn⸗ gemeinde Bornheim, haben ſich durch das ſens und die Tgſ Niederrad die Zugehörigkeit zur neu zu ſich ſchon ſeit langer Zeit mit dem Gedanken trug, mit ihrem Kind aus dem Leben zu ſcheiden. Nordheſſens Meiſter geſchlagen. Nordheſſens Gaumeiſter im Mannſchaftsringen, der VfK Alsfeld, trug am Wochenende drei Kämpfe in Weſtfalen aus und mußte dabei drei Niederlagen einſtecken. Dem in ſtärkſter Beſetzung antretenden weſtfäliſchen Gaumeiſter KSV Hohenlimburg unterlagen die Heſſen ganz glatt mit 0:18. In Herdecke ſiegten die Gaſtgeber 11:9 und mit dem gleichen Ergebnis war auch Witten 28 über die Gäſte erfolgreich. Badiſche Mannſchafts⸗Meiſterſchaft. Um Badens Mannſchafts-Meiſterſchaft im Ringen ſtan⸗ den ſich der Titelverteidiger Eiche Sandhofen und der VfR 86 Mannheim auf der 86er⸗Matte gegenüber. Der Meiſter war in guter Verfaſſung und gewann mit 12:6 Punkten. Der Rückkampf findet in Sandhofen ſtatt. Die Punkte für„86“ kamen durch einen entſcheidenden Sieg im Bantamgewicht (Aufgabe), ein Unentſchieden im Leichtgewicht und einen Punktſieg im Weltergewicht zuſammen. Eiche Sandhofen ſiegte im Mittel-, Halbſchwer⸗ und Schwergewicht entſcheidend und im Federgewicht nach Punkten. Aus dem Turnergau Güdweſt Die neue Gauklaſſe. Als Tabellenzweite der in dieſem Jahre erſtmals nach dem Punktſyſtem ausgetragenen Meiſterſchaftskämpfe im Ge⸗ räteturnen der Bezirksklaſſe hatten ſich im Gau Südweſt die Turngemeinde Frankfurt⸗Bornheim, der TV Pirmaſens, die Tgſ der TV 1846 Mainz⸗Kaſtel plaziert, die mit je fünf Teil⸗ nehmern in Mainz zum in die neu zu bildende Gauklaſſe in je fünf Uebungen antraten und in der vorgenannten Reihenfolge die Plätze belegten. Die Bornheimer waren nur an den von den um nur drei ſenſern gefährdet, Mannſchaft in den übrigen vier Uebungen jeweils ſicherer Sie⸗ ger wurden. Reck und in den Freiübungen kamen die Bornheimer auf 90.3, 81, 83.8, 91.1 und 92 Punkte, gefolgt vom ſens mit 81.5, 79.5, mi 82.2, 78.3, 78, 82.2 und 86, 78.7, 74, 79, 81.8 und 81.5 und 72.5, 71, 82.3 und 82.9 erzielten damit Bornheim 406.7, Neunkirchen 395 und Kaſtel 385.5 Punkte. Frankfurt⸗Niederrad, der MTV Neunkirchen und. Ausſcheidungskampf um den Eintritt Ringen auf dem erſten Platz Zehntel Punkte geſchlagenen Pirma⸗ während ſie als weitaus ausgeglichenſte Am Barren, Pferd, an den Ringen, am TW Pirma⸗ 83.5, 84.7 und 86.6, der. Tgſ Niederrad dem MTW Neunkirchen mit dem TV Kaſtel mit 76.8, Punkten. In der Geſamtwertung 438.2, Pirmaſens 416, Niederrad Beſte Einzelturner waren: 1. Hlinetzky⸗Niederrad 95.1, 2. Hecker⸗Pirmaſens 92.4, 4. Stark⸗ Weſten⸗ Haßler⸗Bornheim 86.3, 8. Delle⸗ Lembach-Neunkirchen 84.3, 10. Zeimer⸗ Endkampf am 3. Mai in Mainz. Als Teilnehmer am Endkampf um die Gaumeiſterſchaft, Sonntag in Mainz zum Austrag kommt, Bezirksmeiſtern Tbd Germania Oppau, TgſrMainz⸗Mombach und Bockenheimer qualifiziert. Neben dieſen fünf Vereinen Mainzer Ergebnis noch der TV Pirma⸗ iſt das Gewicht nicht angenommen worden. E 7 2 eee eee eee N 1 8 3 8 2 bildenden Gauklaſſe erworben, während Neunkirchen Kaſtel in der Bezirksklaſſe verbleiben. und (für Kraftfahrzeuge, Flugzeuge, Se⸗ Seefahrtſchulen und Schiffsingenieurſchulen oder den 94 Beſitz des Reichsſportabzei⸗ P . — dee tte