ternheimer Szeülun Es verkündigungsblatt der NS d AN. Mernheim . 8 Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur er iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101. Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. e reis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn: durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nr. 103 Monlag den 4. Mai 1936 Abeſſiniens Juſammenbruch Revolulion in Addis Abeba— die Lage nach der Flucht des Negus— Engliſch⸗ frunzöſiſcher Meinungsaustauſch über das weilere Schickſal Haile Selaſſies Anarchie in Addis Abeba Addis Abeba, 3. Mai. Nach der Abreiſe des Negus nach Dſchibuti ſind die Regierung und alle Behörden geflohen. Sofort ſetzten Plünderungen aller Ge⸗ ſchäfte, auch der europäiſchen, arme⸗ niſchen und indiſchen ein. Auch ein Teil der Privathäuſer wurde geplündert. Dſchibuti an Bord des engliſchen Zerſtörers 549 mit unbekanntem Ziel verlaſſen. In Dſchibuti nimmt man an, daß die kaiſerliche Familie ſich nach Aden begeben wird. Bei der Ankunft des Negus und ſeiner Familie auf dem Bahnhof von Dſchibuti war eine Kompanie Senegal-Soldaten als Ehren⸗ wache angetreten. In der Begleitung des Ne⸗ gus befinden ſich etwa 30 hohe abeſſi⸗ ſchen Geſandtſchaft in Addis Abeba. Nachdem der Zug auf dem Bahnhof eingetroffen war, verließ die Kaiſerin als erſte den Wagen, ge⸗ folgt vom Kaiſer, der die Behördenvertreter ſofort bat, daß man ihm die Journaliſten fern⸗ halten möchte. Als der Negus ſich in die abeſſiniſche Ge⸗ ſandtſchaft begab, kam es zu einem Zwi⸗ ſchenfall. Ein Italiener verſuchte, von 12. Jahrgang der Kampf um die Haupiſladt Von Oberſtleutnant a. D. Benary Die italieniſche Vorhut ſteht nach Ueberwindung der letzten natürlichen Hinderniſſe ſo nahe vor Addis Abeba, daß mit der Beſetzung der abeſſini⸗ ſchen Hauptſtadt ſtündlich gerechnet werden muß. Die folgende militäriſch⸗ politiſche Betrachtung gewinnt des⸗ halb beſonderes Intereſſe. Clauſewitz, der große Kriegsphiloſoph, hat es uns Soldaten und allen ſoldatiſch denken⸗ den und handelnden Politikern ins Herz ge⸗ ſchrieben:„Das Ziel des Krieges iſt ſeinem Begriff nach ſtets die Niederwerfung des Geg⸗ ners.“ Er ſelber fragt ſich, ob dieſes Ziel nicht durch die Einnahme und Beſetzung der feind⸗ Die zurückgebliebene Polizei war macht. niſche Würdenträger. Infolge der ihm eine Lichtbildaufnahme zu machen. Die lichen Landeshauptſtadt am beſten zu erreichen los. Ihre Reorganiſation iſt im Gange. drückenden Hitze waren nur wenig Zuſchauer abeſſiniſchen Begleiter des Negus bemühten ſei. Er findet die Antwort, daß es nur dann 3 Feindſelige Akte gegen europäiſche Perſonen am Bahnhof, unter ihnen zahlreiche Journa⸗ ſich, den Italiener daran zu hindern, wobei es der Fall ſein wird, wenn keine anderen ſind am Samstag nicht bekannt geworden. liſten und Sekretäre der ehemaligen italieni⸗ zu einer größeren Schlägerei kam. Kraftzentren, etwa ein kampfkräftiges Heer, Dem Vertreter des DNB., der im geplünder⸗ ten Viertel eine Panne an ſeinem Kraftwagen hatte und nicht weiter konnte, leiſteten die Plünderer ſogar Hilfe. Auch der Gibbi, der Kaiſerpalaſt wurde geplündert und das er ⸗ beutete Silbergeſchirr auf den Straßen zum Verkauf angeboten. Auf den Straſten liegen einige Eingeborene tot. Sie ſind Opfer einer planloſen Schießerei oder wurden beim Plün⸗ dern von der Polizei überraſcht und getötet. Die Europäer ſind auf ihre Geſandt⸗ ſchaften geflüchtet. Paris, 3. Mal. Aus den kelegraphiſchen Berichten des franzöſiſchen Geſandten in Addis Abeba an den Quai d' Orſay geht her- vor, daß in der abeſſiniſchen Haupkſtadt eine planloſe Revolution ausgebro⸗ chen iſt. Fahnenflüchtige Soldaten haben überall Unordnung und Aufruhr geſtiftet. Bis zum Sonnkagmiktag waren das Han⸗ delsvierkel, der kaiſerliche Palaſt und mehrere europäiſche Villen niederge brannk und das große Krankenhaus aus- geraubk. Swiſchen den Plünderern ereigneten ſich ſtändig Schießereien. Redner hetzlen die Be⸗ völkerung auf, alles niederzubrennen und zu vernichten, damit die Italiener bei ihrem Eimmarſch nichts mehr vorfinden. Infolge der Schießereien ſind bereiks mehrere Tole und Verwundete feſtgeſtellt worden. U. a. ſind zwei unker franzöſiſchem Schuß ſtehende Ar ⸗ menier niedergeſtreckk worden. Die franzöſiſche Geſandtſchaft hat ſeit Samstag 1500 Perſonen, die 16 verſchiedenen Natio- nalitäten angehören, Obdach gewährt. Meh⸗ rere Franzoſen haben auf dem Bahnhof Un- terſchlupf gefunden, nachdem ſie von der Ge- ſandtſchaft abgeſchnitten worden waren. Drei Franzoſen, die ſich noch in der Stadt befan- den, haben mik Waffengewalt mehrere An- griffe abweiſen müſſen, bevor ſie von der Ge⸗ ſandtſchaft aus in Sicherheit gebracht wer; Baldwin kehrt vorzeilig nach London zurück London, 3. Mai. Die Enkwicklung in Abeſſinien hakt in London eine lebhafte diplomatiſche Tätigkeik ausgelöſt. Entgegen ſeiner ſonſtigen Gewohnheit kehrke Miniſterpräſident Baldwin bereits am Sonnkagnachmittag aus Chequers zurück. Kurz vor ihm kraf Außenminiſter Eden im Foreign Office ein, der Samskag in ſeinem Wahlkreis geſprochen hatte. Er nahm die letzten Nachrichten aus Addis Abe⸗ ba enkgegen und beſprach ſich mit mehreren Beamten des Außenminiſteriums. Zur Zeit ſteht die Regierung in ſtändiger Verbindung mit dem britiſchen Ge ſandten in Addis Abeba. Es iſt an⸗ zunehmen, daß die Lage auf der Kabinetts⸗ ſitzung am Monkag, die urſprünglich zur Er⸗ örterung des briliſchen Fragebogens an Deutſchland einberufen worden iſt, beſprochen wird. Slarker Linksruck in Frankreich Ruhiger Wahlſonnkag Paris, 3. Mai. Nach den bisher vorlie⸗ genden Meldungen iſt der Wahlſonntag ſo⸗ wohl in Paris wie auch in der Provinz ohne Zwiſchenfälle verlaufen. 8 Die erſten Wahlergebniſſe Paris, 3. Mai. Gegen 20 Uhr werden die erſten Ergebniſſe des zweiten Wahlganges aus dem Mutterland bekannt, nachdem, wie bereits am erſten Wahlſonntag ſchon ein Wahlergebnis aus Cochin⸗China vorlag, wo ein konſervativer Abgeordneter anſtelle eines Unabhängigen Radikalen ge⸗ wählt wurde. In Lyon iſt der ehemalige Miniſterpräſi⸗ dent Herriot gewählt worden. In Beſan⸗ con wurde der ehemalige radikalſozialiſtiſche Miniſter Durand von einem Rechtsrepu⸗ blikaner geſchlagen, obwohl zu ſeinen Gunſten die ſozialiſtiſchen und die kommuniſtiſchen Kandidaten des erſten Wahlganges verzich⸗ tet hatten. In Beauvais wurden zwei Radikalſo⸗ zialiſten wiedergewählt. Aus dem Pariſer Vorort St. Denis wird ein neuer kommu⸗ tor des„Ami du Peuple“, ferner der radikal⸗ ſozialiſtiſche Bürgermeiſter von Reims Mar⸗ chandeau und der radikalſozialiſtiſche bisherige Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes Baſtide. In Straßburg wurde der unabhängige Kommuniſt Hueber, ehemaliger Abgeord⸗ neter und ehemaliger Bürgermeiſter von Straßburg, anſtelle des zurückgetretenen ſo⸗ zialiſtiſchen Abgeordneten Weill gewählt, in Colmar der bisherige Abgeordnete Roße. Der bekannte radikalſozialiſtiſche Abgeordnete und Hauptſchriftleiter des„Oeuvre“, Piot, iſt geſchlagen worden. Das Ergebnis in 613 Vahlkreiſen Paris, 3. Mai. Eine neue Auſſtellung des Innenminiſteriums bringk die Ergebniſſe von 613 von insgeſamk 618 Wahlkreiſen. Da; nach ſtellt ſich die Stärke der einzelnen Par- teien wie folgk: ein willensſtarker Führer, vorhanden ſind, die auch nach dem Verluſt der Landeshauptſtadt zu weiterem Widerſtand entſchloſſen bleiben. Der antike Stadtſtaat mußte naturgemäß mit ſeinen äußeren Erſcheinungsformen zu Grunde gehen. Karthago wurde mit der Zerſtörung ſeiner Mauern und Paläſte aus der Weltge⸗ ſchichte ausgelöſcht. Aber ſchon das römiſche Weltreich iſt nicht zu Grunde gegangen, wenn auch Gallier und Goten plündernd die Stra⸗ ßen der Tiberſtadt durchſtreiften. In neuerer Zeit hat wohl an Paris, das wie keine andere Stadt das Land verkörpert, dem es Vorort iſt, am häufigſten die Kriegs⸗ entſcheidung gehangen, haben ſeine Türme und Tore feindlichen Heeren als Kriegsziel vorgeſchwebt. Vor Jahrhunderten bereits ſchien Paris einem König eine Meſſe wert, und die Jungfrau rief den Engländern ſtolz entgegen: „Euch iſt das ſchöne Frankreich nicht beſchieden. Mein Herr und Dauphin, dem es Gott ge⸗ geben, Wird königlich einziehen zu Paris!“ Als die Verbündeten 1814 und 15 ſeine Bannmeile durchſchritten, war der Zauber um den Schlachtenkaiſer gebrochen. Als es am 28. Januar nach langem, ehrenvollen Wider⸗ ſtand die weiße Fahne hißte, war Frankreichs Schickſal beſiegelt. Als wir Anfang 1914 voll fiebernder Erwartung auf den Meilenſteinen: „35 Klm. nach Paris“ laſen, glaubten wir uns am Ende aller Schlachten und wähnten, da wir uns rückwärts wenden mußten, das Schickſal düſter auf uns zuſchreiten zu ſehen. Paris hat dann während der langen Jahre des Stellungskrieges wie eine lockende Fata Morgana über den Gräbern geſchwebt und unſere Schritte noch beſchleunigt, als wir 1918 zum Sturm über die Trichterfelder weſtlich St. Quentin und über den Chemin des Dames ſchritten. Ob unſere Träume mit dem Ein⸗ zug in Paris erfüllt worden wären, iſt eine andere Frage, ſolange an der Spitze des fran⸗ zöſiſchen Staates ein willensſtarker Führer ſtand, dem die Landeshauptſtadt nichts weiter als ein Haufen Steine war, der ſich„vor Pa⸗ ert g niſtiſcher Abgeordneter als gewählt gemeldet. i 3 g a Fee 1 den konnten. Auch die franzöſiſche Geſandt⸗ 55 9 N 5 Mai. Von i voklle⸗ Kommuniſten 25 71 ris, in Paris und hinter Paris“ ſchlagen len ſchaft ſelbſt hat mehrere Banden genden 114 Wahlergebniſſen entfallen auf Unabhängige Kommuniſten 10 wollte. e plündernder Deſerkeure in Stärke die Rechte 27 Mandate und auf die Linke 87, Sozialiſten 14⁵ Wien, das nie ſo ausgeprägt den zuſam⸗ bis zu 2000 Mann abweiſen müſſen. Bei dem hierbei ausgelöſten Schußwechſel ſind durch darunter allein 21 auf die Kommuniſten. Zahlreiche bekannte Parlamentarier ſind Sozialiſtiſch⸗Republikaniſche Vereinigung 25 Unabhängige Sozialiſten 9 mengewürfelten Nationen der Donaumonar⸗ chie Mittelpunkt ihres Daſeins war, hat ſelbſt Napoleon in ſeinen Straßen geſehen, ohne f 3 en bereits als geſchlagen gemeldet, ſo der frühere Ea a ziai. N gest . verirrte Kugeln zwei ausländiſche Flüchklinge Kriegsminister 005 Hauptſchriftleiter 5 cle a* daß damit ſchon die letzte Entſcheidung gefal⸗ bi im Hofe der Geſandtſchaft verwundet wor-„Intranſigeant“, Fabry, der einem Ra⸗ na hängige abikale len war. Erſt als bei Auſterlitz die verbünde⸗ is den. Die Schießereien in der Stadt dauern dikalſozialiſten unterlag. Der Deutſchenhaſ⸗ Linksrepublikaner 83 Heere geſchlagen wurden, vollendete ſich Oeſter⸗ noch an, obgleich am Nachmittag heftiger ſer Franklin ⸗ Bouillon wurde von Vollisdemokraten 23 reichs Geſchick. Umgekehrt brach ſich an den Regen eingeſetzt hat. Der Negus in Iſchibuli eingetroffen Er verläßt am Montag den Boden Afrikas Paris, 3. Mai. Der Sonderzug mit dem Negus und ſeiner Familie iſt— wie Havas einem Kommuniſten geſchlagen, ebenſo der aus dem Staviſky⸗Skandal bekannte radikalſozia⸗ liſtiſche Abgeordnete Bon naure. Unter den wiedergewählten Abgeordneten ſind zu er⸗ wähnen der ehemalige Finanzminiſter Paul Reynaud, auf den die Rechte ſich im zweiten Wahlgang geeinigt hatte, nachdem ſie Republikaniſch-demokratiſche Vereinigung 90 Konſervakive 11 Die Nadikalſozialiſtiſche Parkei, die in der vorigen Kammer die ſtärkſte Partei war, iſt in dieſer Rolle durch die Sozialiſti⸗ Mauern Wiens der Türkenſturm, als es zum Symbol der chriſtlichen Völker Mitteleuropas im Kampf wider die Ungläubigen geworden war. Den großen König und ſein Heer focht es wenig an, als zweimal im ſiebenjährigen Krieg Oeſterreicher und Ruſſen bis nach Ber⸗ * berichtet— am frühen Nachmittag des Sonn- wegen ſeiner Abwertungstheorie im erſten 8 e ee 1 0 lin vordrangen, und auch 1806 gab Preußen E beg in Dſchibul eingetreſſen Die hohen Wahlgang zum Teil gegen ihn geſtimmt hatte, mtu Aogeor neten weit an der Spitze nach dem Verluſt der Hauptſtadt den Kampf 15 Behördenvertreter von Dſchibuti erwarteten ferner der rechts gerichtete Abgeordnete Tai⸗ marſchiert. Als zweikſtärkſte Partei kommen noch nicht auf, da es Hilfe und Rettung vom 6 den Negus auf dem Bahnhof. Schon am tinger, Vorſitzender der in eine Partei um⸗ die Radikalſozſaliſten erſt mit 115 ruſſiſchen Verbündeten erhoffte. Montag wird der Negus mit ſeiner Familie gewandelten Patriotiſchen Jugend und Direk⸗ Abgeordnelen. Moskau, das gigantiſche Kriegsziel, das dea 8 8 2 * 5 2 8 1 / Nonkag, den 4. Mai 1936 der Korſe geſteckt hatte, wurde ihm zum Ver⸗ hängnis. Der weite Raum wußte Rußlands Söhne beſſer zu ſchützen als der engumgrenzte Bezirk einer noch ſo großen Stadt. In unendlicher Folge ließ ſich die wechſel⸗ volle Reihe der Beiſpiele fortſetzen: Belgrad, Bukareſt im Weltkrieg, Warſchau im ruſſiſch⸗ polniſchen Feldzug der Nachkriegszeit drängen ſich uns Miterlebenden auf. Und nun zieht wiederum die Tragödie einer Hauptſtadt an unſeren Augen vorbei, ſehen wir uraltes Schickſal ſich in neuen For⸗ men, in Fliegerangriffen und motoriſierten Sturmtruppen wiederholen. Wir fragen uns: „Wird mit der Einnahme Addis Abebas das Kriegsziel Italiens, die Niederwerfung ganz Abeſſiniens, erreicht ſein?“ Wir glauben kaum fehlzugehen, wenn wir die Frage be⸗ jahen; denn wir ſehen trotz des heldenhaften Widerſtandes des Ras Naſibu bei Saſſabaneh, trotz aller flammenden Aufrufe des kaiſer⸗ lichen Hauſes, kein kampfkräftiges Heer, keine willensſtarke Perſönlichkeit mehr, die, wie Clauſewitz es vorausſetzt, nach dem Fall der Hauptſtadt den Staat retten könnte. Vechſel im Präſidium des Reichs · luflſchuzbundes Berlin, 2. Mai. Der Reichsminiſter der Luftfahrt Generaloberſt Göring hat den Antrag des Präſidenten des Reichsluftſchutz⸗ bundes Generalleutnant a. D. Grimme auf Enthebung von dieſer Dienſtſtellung mit dem 29. April genehmigt. Als Nachfolger iſt der bisherige Vizepräſident und Chef des Stabes Briliſch⸗franz. Meinungsauslauſch über das weilere Schicksal des übeſſiniſchen Kaiſers London, 3. Mai. In London waren unter fremdem Einfluß ſtehend am Sonntagabend Gerüchte im Umlauf, daß zu betrachten, und es deshalb für un⸗ der Negus möglicherweiſe in England Zu⸗ fähig erklären, ſein Selbſtbeſtimmungsrecht flucht ſuchen werde. Irgendeine Beſtätigung auszuüben. Infolgedeſſen ſei es nicht aus⸗ dieſer Gerüchte liegt jedoch nicht vor. Ebenſo geſchloſſen, daß die Genfer Sachverſtändigen wird in London die Vermutung, daß Heila die Abeſſinier als ein minderjähriges Volk Selaſſie demnächſt an Bord des britiſchen betrachten, das des Genſer Schutzes bedürfe. Zerſtörers„Diana“ von Dſchibuti abreiſen Es werde ſich da alſo darum handeln, feſt⸗ werde, als unbegründet bezeichnet. zuſtellen, welcher Art dieſer Schutz ſein ſolle. Von amtlicher Seite wird erklärt, daß Grundſätzlich widerſetze ſich nichts der Mög⸗ keine endgültigen Mitteilungen lichkeit, den Negus ſelbſt nach Genf zu bitten, über die P läne des Negus in Lon⸗ um dieſe heikle Frage mit den übrigen Mit⸗ don vorliegen und daß dieſe teils von ſeinen gliedsſtaaten des Völkerbundes zu regeln. eigenen Wünſchen, teils von der Anſicht der Allerdings müſſe berückſichtigt werden, daß franzöſiſchen Regierung abhänge. Die briti⸗ Italien ein derartiges Vorgehen kaum gut⸗ ſche und die franzöſiſche Regierung ſeien heißen dürfte. dieſerhalb in einen Meinungsaus⸗ Das Echo de Paris ſchreibt den gan⸗ t a u sch eingetreten. zen Ruhm des ſiegreichen italieniſchen Vor⸗ In London iſt es nicht bekannt, ob der dringens in Abeſſinien Muſſolini zu Negus. wie einige Blätter wiſſen wollen, 3 a g bereits abgedankt hat. 0 8 45 00 45 8 Es wird je ätiat; lien Sieg Ausdruck. Die Flucht des Negus daledoch beſtätigt daß er die Re ſei ein Unterpfand für den Frieden. Die ierungsgeſchä ini über 17 gsgeſchäfte ſeinen Miniſtern übergeben bur face auen en b, 3 vorzügliche Gelegenheit, den ber tigten Frankreichs Anſicht Forderungen Italiens ſtattzugeben, 1 Paris, 3. Mai. Die Flucht des Kaiſers Platz nicht auf der Anklagebank, ſondern in don Abeſſinien veranlaßt die Pariſer den Reihen der Großmächte ſei. Blätter zu ſehr eingehenden Betrach⸗ Genevieve Tabouis will die An⸗ tungen über die mutmaßliche Weiter⸗ ſicht des Quai d'Orſay wiedergeben, in dem entwicklung der Lage Ganz allgemein will man darin die letzte Phaſe des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Krieges erblicken, obgleich man andererſeits unterſtreicht, daß der Negus nicht auf ſeine Krone verzichtet hat. Der Grxeelſior gibt die Auffaſſung franzöſiſcher diplomatiſcher Kreiſe wieder. In Dſchibuti, d. h. auf franzöſiſchem Ge⸗ biet, ſo erkläre man in dieſen Kreiſen, könne der Negus als Gaſt betrachtet werden, das heißt, als ein im Ausland wohnender Staatschef. Er habe auf keines ſeiner Rechte verzichtet, die er erſt verlieren könne, wenn Generalleutnant a. D. von Roc ques zum Präſidenten des Reichsluftſchutzbundes be⸗ rufen worden. Als Zeichen ſeiner Anerkennung hat Gene⸗ raloberſt Göring dem ſcheidenden Präſidenten ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift über⸗ ſandt und angeordnet, daß Generalleutnant a. D. Grimme zum Ehrenpräſidenten des Reichs⸗ luftſchutzbundes ernannt wird. Furkwänglers weilere Täligkeit Der Führer und Reichskanzler hat Wilh. Furtwängler ſeinem Wunſche ent⸗ das abeſſiniſche Volk in Uebereinſtimmung ſprechend für eine Zeitlang von aller mit den italieniſchen Behörden einen neuen Dirigententätigkeit entbunden. Wilhelm Furtwängler, der ſich perſön⸗ lichen Arbeiten widmen will, wird außer in innerhalb Deutſchlands Kaiſer wähle. Inzwiſchen, ſo erkläre man weiter in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen, könne ſich der Völkerbund für be⸗ rechtigt halten, Abeſſinien als ſie im Oeuvre erklärt, daß man nunmehr mit einem grun dle genden Wech⸗ ſel der engliſchen Politik rechne. England, ſo erkläre man, werde wohl oder übel gezwungen ſein, den italieniſchen Sieg anzuerkennen. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß dieſer Umſtand dazu führen werde, die engliſche Politik nunmehr ent ſchloſſen gegen Jtalien Front machen zu ſehen. Man müſſe daran zweifeln, bei einem entſcheidenden europäiſchen Konflikt England und Italien Seite an Seite zu ſehen. Am Quai d'Orſay ſei man am Sams⸗ tag der Anſicht geweſen, daß die einzige Lö⸗ ſung in der Einberufung der Dreierkonfe⸗ renz beſtehe, um dem Vertrag von 1906, der bekanntlich zwiſchen Frankreich, England und Italien abgeſchloſſen wurde, eine neue Aus⸗ legung zu geben. den Bayreuther Feſtſpielen im nächſten Win⸗ ter nirgends dirigiern. Nach Ablauf kommen⸗ der Spielzeit wird er ſeine Tätigkeit im In⸗ und Auslande wieder aufnehmen. N Beilere Einzelheiten zur franzöſiſchen Slichwahl Um die Ergebniſſe in Elſaß-Lolhringen zu vervollſtändigen, iſt noch als gewählt nachzu- tragen der Volksdemokrak Fuchs in Wül⸗ hauſen und der unabhängige Sozialiſt Dablet in Zabern. In der Parſſer Innenſtadk hal die Ver⸗ kündung der Wahlergebniſſe vor den Zeitun⸗ gen Maſſenanſammlungen hervorgerufen. Aber nur auf dem Platz vor der Oper mußte der Straßenverkehr zeitweiſe unkerbunden werden. Der Ordnungsdienſt wird von Mo⸗ bilgirde verſehen. wartung der Nachrichten über das der italieniſchen Vorhut Hauptſtadt. tag nachmittag die Mitteilung herausgegeben hat, daß die italieniſche Kammer am Montag nachmittag zur Wiederaufnahme der Haushalts⸗ beratungen feierlich in der ſaſchiſtiſchen Uni⸗ form zuſammentritt und die ganze Sitzung über den Haushaltsplan des Kolonialminiſteriums und die erwartete Rede Muſſolinis durch den Rundfunk verbreitet werden ſollen, zweifelt niemand mehr daran, daß die Beſetzung Addis Abeba nur noch die Stunden ſein kann, und daß Muſſolini in der Siegesſtimmung in Aalen In Erwarkung des Einmarſches in Nodis Abeba Rom. 3. Mai. Ganz Italien ſteht in Er⸗ Truppen ihre Familien nach Abeſſinien nach⸗ Eintreffen kommen laſſen ſoll, um ſich dort anzuſie⸗ in der abeſſiniſchen deln. „Der Krieg in Abeſſinien beendel“ Die nordilalieniſche preſſe zur Flucht des Negus Mailand, 3. Mai. Die Flucht des Ne⸗ gus von Addis Abeba nach Oſchibuti wird von der norditaliemiſchen Preſſe als d as Ende des abefſiniſchen Feld- zuges hingeſtellt. Ausführlich wurde über Aufruhr, Feuersbrunſt und Straßen- kämpfe in Addis Abeba, über die Unkerbre⸗ Seitdem der italieniſche Rundfunk am Sonn⸗ von Frage weniger J Verſailles bak die Verkündung des Wahlergebniſſes zu einer kommuniſtiſchen Kundgebung vor dem Präfeklurgebäude ge führt, wo die Internationale angeſtimmt wurde. Weitere Zwiſchenfälle ſind jedoch nicht zu verzeichnen. Zu ſeiner Wahl zum Abgeordneten hat Herrſok in Lyon einen Aufruf erlaſſen, in dem er hinſichtlich der außerordenklichen Schärfe des Wahlkampfes ſagt:„Bürger! Durch euren Mul, eure Manneszucht und euren republikaniſchen Eifer habt ihr den Sieg über die gehäſſigſte reaktionäre Koali⸗ kon davongetragen, auf die ich jemals ge- ſtoßen bin.“ Kammer vom Negierungstiſch aus zum ganzen Land darüber ſprechen wird. In den Straßen und auf den Plätzen Noms ſind bereits ſeit Sonntag nachmittag überall die bereits ſeit Tagen angebrachten großen Lautſprecher von Hunderten und Tauſenden von Menſchen umlagert. Die Siegesſtim⸗ mung ſteigerte ſich am Abend, als im Rundfunk die Nachricht bekannt gegeben wurde, daß nach Ueberwindung großer Schwie⸗ rigkeiten der Paß Termanber freigemacht wor⸗ den iſt, und die Autokolonne über den 3100 Meter hohen Paß in Richtung auf Addis Abeba vorrückt, um ſich mit einer zweiten Ko⸗ lonne zu vereinigen, die den Vormarſch an⸗ getreten hatte und ſich bereits in der Nähe der abeſſiniſchen Hauptſtadt befindet. Stärkſte Beachtung finden die Worte, die Muſſolini am Sonntag mittag an die aus dem ganzen Lande im Palazzo Venezia verſammel— ten„Getreuen der Scholle“ vor der Preisver⸗ teilung gerichtet hat. „Seid ſtolz darauf,“ ſo führte Muſſolini aus, „die Preiſe gerade an dem großen und ge⸗ ſchichtlichen Tag zu erhalten, an dem Ihr die Anſtrengungen de sitalieniſchen Volkes, dem der Ruhm gebührt, vom Erfolg gekrönt ſeht.“ „Mindeſtens 400 000 von den 500 000 Sol⸗ daten in Oſtafrika ſind Bauern. Auf dem Vor⸗ marſch vergeſſen ſie niemals, Vergleiche zwi⸗ ſchen Italien und Abeſſinien zu machen, die Scholle prüfend in die Hand zu nehmen und ſich die Möglichkeiten zu vergegenwärtigen, die⸗ ſen Boden mit der Arbeit der italieni⸗ ſchen Bauernfamilien fruchtbar zu geſtalten. Scholle und Raſſe ſind untrenn⸗ bar, mit der Scholle ſetzt die Geſchichte der Raſſe ein und die Raſſe herrſcht ſchließlich über den Boden, den ſie fruchtbar gemacht hat.“ Man will in dieſen Worten vielfach die An⸗ kündigung ſehen, daß ein ſehr großer Teil der heute in Abeſſinien kämpfenden italieniſchen Reform der Lehrerbildung in Oeſterreich angekündigt Wien, 3. Mai. Der Staatsſekretär für Unterricht, Pernter, kündigte am Sonnabend in einem Vortrag einen Geſetzentwurf über die Reform des Lehrerbildungs⸗ weſens an. Die Lehramtsanwärter ſollen danach in Zukunft völlig in katholiſchem Geiſte erzogen werden. Gleichzeitig erklärte Pernter, daß Lehrer, die Oeſterreich nur auf den Lippen, aber nicht im Herzen trügen, aus den Schulen entfernt werden würden. Schlägerei in der Warſchauer Techniſchen Hochſchule Warſchau, 3. Mai. In der Warſchauer Techniſchen Hochſchule entlud ſich am Sonn⸗ abend die Erregung der nationalgeſinnten Studenten gegen die kommuniſtiſch⸗jüdiſchen Hörer in ſehr ſcharfer Form. Nachdem bekannt geworden war, daß eine jüdiſch⸗kommuniſtiſche Studentengruppe an den marxxiſtiſchen Mai⸗ Umzügen teilgenommen und ſich an einer feindſeligen Kundgebung gegen die Armee be⸗ teiligt hatte, warfen die polniſchen Studen⸗ ten der Hochſchule die Juden und Kommu⸗ niſten aus den Hörſälen hinaus, wobei es zu einer größeren Schlägerei kam. —ſn rt chung aller drahklichen Vetbindungen nach der abeſſiniſchen Hauplſtadt ſowie über die Einſtellung des Eiſenbahnverkehrs berichtet. Der Negus, ſo ſchreibt die Turiner„Ga- zekta del Popolo“ erleide wegen ſeiner Hal- kung gegenüber Italien das Schicksal, das er verdiene. Der Krieg ſei zu Ende, es könn⸗ ken ſich zwar noch Kampfhandlungen aus dem Widerſtand der Reſte der Heeresgruppe des Ras Naſſibi oder aus einem Verkeidi⸗ gungsverſuch vor den Toren von Addis Abe⸗ ba enkwickeln, aber der Krieg ſei mit der vollſtändigen Niederlage Abeſ⸗ ſiniens und mit dem völligen Slege Italiens beendet. Hiervon hätten alle Kennknis zu nehmen. Ein Wie⸗ deraufleben des Krieges in Abeſſinſen werde nicht möglich ſein, da Italſen das ganze Land enlwaffnen und beſonders auf die Verbin- dungswege mit den benachbarken Kolonial- gebieten ein wachſames Auge haben werde. Es ſei indeſſen möglich, daß der Krieg von Afrika nach Europa gekra⸗ gen würde. um das zu erreichen, würde es genügen, die Sanktionen zu verſchärfen oder ſie auch nur auf dem derzeikigen Stand zu laſſſen. Beſchleunigker Vormarſch der Naliener auf Addis Abeba Paris, 3. Mai. Die franzöſiſche Regie⸗ rung hat— laut Havas—, da weitere Zwi⸗ ſchenfälle bei der Lage in Addis Abeba er⸗ wartet werden, der italieniſchen Regierung Mitteilung von den Geſchehniſſen in der abeſ⸗ ſiniſchen Hauptſtadt gemacht. Rom hat darauf⸗ hin die italieniſche Heeresleitung in Abeſſi⸗ nien angewieſen, den Vormarſch der italieni⸗ ſchen Truppen, die ſich am Samstag etwa 40 Zum Skaalsſekrekär ernannk Der Führer und Reichskanzler hal den Ge⸗ neralforſtmeiſter Or. v. Keudell zum Staats- ſekrekär ernannt. Or. v. Keudell wird jedoch die amtliche Bezeichnung Generalforſtmeiſter als ſtändiger Stellvertreter des Reichsforſt⸗ meiſters weikerführen. (Graphiſche Werkſtätlen, K. Klm. von Addis Abeba entfernt befanden, zu beſchleunigen. Der Einmarſch der italieniſchen Truppen in die abeſſiniſche Hauptſtadt wird noch i m Laufe des Sonntag erwartet. Asmara, 4. Mai. Die ausländiſchen Ge⸗ ſandtſchaften in Addis Abeba haben an das ita⸗ lieniſche Oberkommando ein dringendes Telegramm gerichtet, in dem ſie um ſchnellſte Beſetzung der Hauptſtadt bitten, da die fremdenfeindliche Stimmung der Bevölkerung, die nach der Flucht des Ne⸗ gus und der Regierung ohne jede Führung iſt und ſeit Monaten gegen die Fremden auf⸗ geſtachelt wurde, ſich leicht gegen die wenigen Weißen wenden könnte, die noch in Addis Abeba weilen. Das italieniſche Oberkommando hat daher alle Maßnahmen getroffen, um das Vorrücken der Kraftwagenkolonne, die gegen ungeheure Geländeſchwierigkeiten zu kämpfen hat, zu beſchleunigen. 7 27 deukſche Reklungsaklioen für Europäer Addis Abeba, 3. Mai. Unter Führung des Attachéss von Waldheim wurden nachts von der deutſchen Geſandtſchaft auf Laſtkraftwagen zwei Suchkolon nen aus⸗ gerüſtet, die in der von den Aufſtändiſchen beherrſchten brennenden Stadt gemeinſam mit einem gleichen Suchkommando der engliſchen Geſandtſchaft nach dort noch verbliebenen Europäern fahnden ſollten. In einer Penſion wurden 15 Europäer, die ſich dort unter dem Befehl eines Reichs deutſchen verſchanzt hatten, gefunden. Gegen 6 Uhr morgens ſtie⸗ ßen die Suchkolonnen auf eine zweite reichs⸗ deutſche Gruppe, die ebenfalls wohlbehalten in die deutſche Geſandtſchaft gebracht werden konnte. Die Plünderungen in der abeſſiniſchen Hauptſtadt ſind noch in vollem Gange. Unter den Toten befinden ſich auch ein i ge Schwe⸗ den, Griechen und Franzoſen. Die deutſchen Suchkolonnen konnten ihr Rettungs⸗ werk durchführen, ohne von den Aufrührern beſchoſſen zu werden. Die deutſche Geſandt⸗ ſchaft iſt in den Verteidigungszuſtand verſetzt worden. Bis zur Stunde ſind die Banken in Addis Abeba noch unverſehrt. Neue ilalieniſche Arkilleriekransporle nach Oſtafrika Rom, 2. Mal. Troß des planmäßigen Vormarſches der italieniſchen Truppen auf Addis Abeba, mit deſſen Beſetzung nach hie⸗ ſiger Anſicht eine enkſcheidende Etappe abgeſchloſſen wird, wer⸗ den immer neue Truppenkransporke nach Oſt⸗ afrika in den alieniſchen Verſchickungs⸗ häfen zuſammengezogen. Zum Wochenende iſt von Neapel der Dampfer„Italia“ mit rund 1000 Mann Artillerie nach Oſtafrika ausgefahren. Weitere Arkillerie- Abteilungen ſind in Süditalien zur Ausreiſe bereit. Blulige Juſammenſlöße bei den ügnpliſchen Wahlen London, 3. Mai. Anläßlich der äg y p⸗ tiſchen Parlamentswahl kam es nach engliſchen Meldungen aus Kairo an ver⸗ ſchiedenen Orten zu blutigen Zuſam⸗ menſtößen. In Aſſyoud wurden 8 wei Perſonen getötet und neun ver⸗ wundet, darunter drei Poliziſten und ein Regierungsbeamter. In Giza bekämpften ſich die politiſchen Gegner mit Stöcken und Stei⸗ nen. verwundet. Auch in Beni Suef und in Girga kam es e bei denen 21 Perſonen verletzt wurden. Hierbei wurden vier Perſonen 3u Zuſammenſtößen, 60 8 —B— r Monkag, den 4. Mai 1936 Revolulion in der Kinemalographie Der Farbenfilm iſt da— Eine deutſche Erfindung— Große künſtleriſche Zu⸗ kunftsmöglichkeiten Die„Ufa“ hat nunmehr ihren erſten Farbenfilm„Karneval“ herausgebracht. Auch ein demnächſt in Hollywood entſtehender Film „Garten Allahs“ wird bereits als Farben⸗Film auf dem Weltmarkt erſcheinen. In aller Stille hat ſich hiermit in der Kinematographie ein Wandel vollzogen, der in künſtleriſcher wie wirtſchaftlicher Hinſicht gar nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann. Es gab früher ſchon ſogenannte Far⸗ benfilme, wie den„Jazzkönig“ oder„Cilly“, doch handelte es ſich hierbei lediglich um kolorierte Bildſtreifen, die ein unnatür⸗ liches Kunſtprodukt darſtellen und an Le⸗ benswahrheit noch viel zu wünſchen übrig ließen. Nunmehr aber iſt der wirkliche Farbenfilm erfunden, der mit jedem Ob⸗ ſektiv aufgenommen und mit jedem Bild⸗ werfer vorgeführt werden kann und ein durchaus naturgetreues Bild der jeweiligen Vorgänge vermittelt. Man bat über ein Jahrzehnt an ſeiner Herſtellung gearbeitet. Die erſten Verſuche auf dieſem Gebiet wurden bereits im Jahre 1912 von einem Deutſchen. Dr. R. Fiſcher in Berlin⸗Steglitz, unternommen, der da⸗ mals ein Patent auf die Fabrikation von Farbenfilmen aus mehreren Schichten er⸗ warb. Dr. Fiſchers Projekt konnte jedoch niemals verwirklicht werden. Es diente le⸗ diglich den Amerikanern Mannes und Go⸗ dowſty als Grundlage für ihre Vorarbeiten. Der eigentliche Farbenfilm konnte erſt in den letzten fünf Jahren in deutſchen Labo⸗ ratorien entwickelt werden. Regiſſeur Karl Froelich, der auch als einer der erſten Pio⸗ niere des Stummfilms und des einfachen, ſchwarz⸗weißen Tonfilms gilt. hat ihm den Weg in die Praxis gewieſen. Er erblickt im Farbenfilm ein künſtleriſches Ausdrucks⸗ mittel von ungeheuren Zukunftsmöglichkei⸗ ten, deſſen allgemeiner Verbreitung nur noch gewiſſe wirtſchaftliche Schwierigkeiten entgegenſtehen. Ein Farbenfilm koſtet heute noch min⸗ deſtens das Anderthalbfache des gewöhn⸗ lichen Schwarz⸗Weiß⸗Films. Zu ſeiner Herſtellung ſind nicht weniger als dreißig Arbeitsgänge erforderlich, während der komplizierteſte Schwarz⸗Weiß⸗Film ledig⸗ lich ſechzehn Arbeitsgänge beanſprucht. Das Grundmaterial des Farbenfilms iſt aus Baumwolle gewonnene nitrierte Watte. Durch Zuſätze von Aceton und anderen Chemikalien wird hieraus das Celluloid, eine höchſt ſeuergefährliche Maſſe, die zu breiten Filmſtreifen ausgewalzt wird. In ſorgfältig verdunkelten Räumen wird hierauf dann die nach ſtreng geheim gehal⸗ tenen Rezepten hergeſtellte lichtempfindliche Schicht aufgetragen, die ſpäter auf der Leinwand tauſendfältiges Leben widerſpie⸗ geln ſoll. Tauſende von Angeſtellten und Arbeitern ſind in der Filminduſtrie beſchäf⸗ tigt. Sie müſſen durchwegs im Dunkeln tätig ſein, da Filme bekanntlich nicht das geringſte Tageslicht vertragen. Die Betriebs⸗ ſicherheit iſt durch umfangreiche Feuerlöſch⸗ anlagen und Berieſelungsvorrichtungen ge⸗ währleiſtet, durch die etwaige Brände ſchon im Keime erſtickt werden. In dieſen geheimnisvollen Laboratorien, in denen dunkle Geſtalten wie Heinzel⸗ männchen umherhuſchen, entſteht der mo⸗ derne Farbenfilm. Er vermittelt nicht nur einen Eindruck naturwahrer Buntheit, ſon⸗ dern läßt auch nicht die dem Schwarz⸗Weiß⸗ Film fehlende Plaſtik vermiſſen. Kurzum — das Leben ſelbſt wird durch den Far⸗ benfilm auf die Leinwand gebannt. So überraſchend wie ſeinerzeit der Stummfilm vor dem Tonfilm in der Ver⸗ ſenkung verſchwunden iſt, ſo ſchnell wird auch der Farbenfilm die Alleinherrſchaft im Reiche der Kinematographie erringen. Eines Tages wird der Schwarz⸗Weiß⸗Film gänzlich der Vergangenheit angehören und nur noch in Archiven ein verborgenes Da⸗ ſein führen. Wir werden fremde Länder und Koſtüme aller Zeiten und Völker in ihrer ganzen Farbenpracht auf der Lein⸗ wand bewundern können und den gewöhn⸗ lichen Tonfilm ſo gering einſchätzen, wie man heute etwa auf den guten alten Stummfilm herabſieht, der doch der erſte Schritt zu der neuen Kunſtgattung war. US A.⸗Kriegsſchiff bewacht die Küſte von Nicaragua und Honduras Guatemala, 3. Mai. Seit Donners⸗ tag vergangener Woche ankert im Golf von Fonſeca das nordamerikaniſche Kriegsſchiff „Wright“, das den Auftrag hat, die Küſten von Nicaragua und Honduras zu bewachen. Deutſche Kunſtausſtellung in Ankara eröffnet Ankara, 3. Mai. Am Sonnabend wurde in Ankara eine deutſche Kunſtausſtellung er⸗ öffnet, die Werke der neueren Zeit zeigt. Der deutſche Botſchafter. Dr. von Keller, hielt die Eröffnungsrede. Der Feier wohnten tür⸗ liſche Miniſter, das diplomatiſche Korps, hohe türkiſche Würdenträger, die deutſche Kolonie und Vertreter der Preſſe bei. Bilder vom Tage Der feſtliche Ausklang des nakionalen Feierlages Die nächtliche Kundgebung im Luſtgarten, mit der der 1. Mai in der Reichshaupkſtadt feinen Ausklang nahm. (Preſſe-Pholo, K.) Reichsfeuerwehr⸗ Ehrenzeichen Der Führer und Reichskanzler hat den Entwurf eines Feuerwehr⸗Ehrenzeichens in zwei Klaſſen genehmigt. Das neue Reichsfeuerwehr-Ehrenzeichen ſtellt ein Flammenkreuz auf weißem Grunde dar, das in der Mitte das Hakenkreuz trägt und mit der Umſchrift ver⸗ ſehen iſt:„Für Verdienſte im Feuerlöſchweſen.“ Die zweite Klaſſe iſt für Mitglieder einer anerkannten Feuerwehr beſtimmt, die 25 Jahre als Feuerwehrmann aktiv Dienſt geleiſtet haben. Es wird am Bende e zen. (Weltbild, K.) Ihr ſchönſter Lohn Nach den Feſtveranſtaltungen der vierten Maifeier im neuen Deutſchland empfing der Führer neben den Arbeiterabordnungen aus dem Reich auch die Sieger im Reichsberufs⸗ wettkampf, die er beglückwünſchte. Links: Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Tirol in Schleſien 400 Zillertaler wanderten aus— Die (Heinrich Hoffmann, K.) neue Heimat im preußiſchen Land 9 Treues Feſthalten am Volkstum Jedem Fremden, der Nordtirol bereiſt hat, iſt der Name des Zillertales bekannt, das vom Inntal abzweigt und zu den be⸗ deutendſten Quertälern der Oſtalpen zählt Auf den grünen Matten dieſer lieblichen Alpenlandſchaft liegen hier und da weit verſtreut kleine blitzſaubere Ortſchaften und kräftig und ſchön iſt der Menſchenſchlag, der dieſes Bergland bewohnt. Deutlich macht ſich auch hier wieder die Tatſache bemerkbar, daß die Großartigkeit einer Landſchaft und die Verbundenheit mit der Natur, auf die die Bewohner hier völlig angewieſen ſind den Charakter des Menſchen prägt. Die Luftigkeit der Höhen und die ſtändige Sonnennähe hat den Zillertalern ein heiteres Gemüt gegeben. Nach der ſchweren Arbeit zeigt ſich ihre Lebensluſt und ihr inniges Gemeinſchaftsgefühl in der herzlichen Ge⸗ ſelligteit und in fröhlichem Tanz. Die kirch⸗ lichen Feiertage, wie die Hochzeiten werden als wahre Volksfeſte gefeiert und niemand würde glauben, daß ſich dieſes liebenswerte Tirolervöllchen, das ſo feſt mit ſeinem Boden verbunden iſt, jemals von ſeiner Heima trennen könnte. Tatſächlich gibt es jedoch weit von hier entfernt im ſchleſiſchen Rieſengebirge am Fuße der Schneekoppe eine kleine Zillertaler Kolonie, die in ihrer Eigenart im deutſchen Oſten einzig daſteht. Schon der Name der Bahnſtation Zillertal wirkt in dieſer Um⸗ .————•—ͤ gebung fremd. Wenn man aber in den Ort hineinkommt, fühlt man ſich beim Anblick der typiſchen Tiroler Gebirgshäuſer mit dem flachen Dach und dem reizvollen Altan bei⸗ nahe in das wirkliche Zillertal in den Al⸗ pen verſetzt. Gleich bei einem der erſten Häuſer, vor dem ſich ein hölzerner Brunnen befindet, leſen wir auf dem Söller in großen Buchſtaben die Inſchrift:„Gott ſegne den König Friedrich Wilhelm 3.“ Ein paar Schritte weiter begegnen wir einem echten Zillertaler, der die Tracht ſei⸗ ner einſtigen Heimat trägt, den niedrigen runden Tirolerhut, den Lodenrock und die Vatſche, einen prächtig geſtickten Gürtel. Die⸗ ſer ſtattliche Gebirgsſohn gibt uns in ſeiner melodiſchen Sprache in unverfälſchtem Zillertaler Dialekt darüber Aufklärung, wie es kam, daß ſeine Vorfahren vor faſt 100 Jahren hierher verpflanzt wurden. Im Jahre 1837 wanderten 400 Zillertaler aus religiöſen Gründen aus ihrer Heimat aus, da ſie ſich als freie Menſchen einem Re⸗ ligionszwang nicht unterwerfen wollten. Zuvor war ihr Fürſprecher, Johannes Fleidl, als Deputierter in Berlin von Kö⸗ nig Friedrich Wilhelm 3. empfangen wor⸗ den. Der Herrſcher, dem der einfache Mann, der ſo verſtändig und beſcheiden zu reden wußte, gut gefiel, verſprach ihm und ſeinen bedrängten Glaubensgenoſſen Schutz und Hilfe. Nach vorangegangenen diplomatiſchen Verhandlungen wurde den Zillertalern die Gegend im Fuße der Schneekoppe als Zu⸗ fluchtsſtätte zugewieſen, da dieſe Rieſenge⸗ birgslandſchaft in ganz Preußen die geeig⸗ netſte zu ſein ſchien, die ihnen ihre verlorene Heimat zu erſetzen vermochte. Am 31. Auguſt 1837 nahmen die Aus⸗ wanderer von ihren geliebten Bergen Ab⸗ ſchied. Ihre Grundſtücke hatten ſie raſch, aber meiſt mit großem Verluſt verkauft. An der Spitze des Zuges ſchritten die hochaufge⸗ ſchoſſenen Geſtalten dieſer freiheitsliebenden Männer im Schmuck ihrer Nationaltracht. Auf vielen Wagen folgten die Frauen und Kin⸗ der, die auf den in K und Koffern ver⸗ packten Habſeligkeiten] en. Die Aermſten unter ihnen zogen mit ihren Handwagen hinterdrein. Der Marſch führte über Salz⸗ burg, Oberöſterreich, Mähren, Böhmen zur preußiſchen Grenze, die am 20. September überſchritten wurde. Die aus 45 Häuſern er⸗ richtete Gemeinde in Erdmannsdorf wurde den Ankömmlingen zu Ehren Zillertal ge⸗ nannt. Die Zillertaler, denen das Sennleben im Blute lag, betrieben auch in der neuen Hei⸗ mat Ackerbau und Milchwirtſchaft. Am un⸗ verfälſchteſten hat ſich ihre Tiroler Sprache bis auf den heutigen Tag erhalten. Ihre Tracht, die heute nur noch von den Männern getragen wird, paßte ſich dem rauheren ſchleſiſchen Klima an. Wie die Zillertaler an vielen alten Gebräuchen feſthalten, gleicht auch das Innere ihrer Häufer den Wohn⸗ räumen ihrer einſtigen Heimat. Die Wände ſind bemalt, die Stubenecke ziert das Wand⸗ brett mit den vielen mitgebrachten bunten Tellern, und auch die Lade und die Wand⸗ uhr aus Urgroßväter Tagen fehlt nicht So hat eine kleine Volksgemeinſchaft auf frem⸗ der Scholle eine neue Heimat gefunden, das Erbe der Väter aber doch treu bewahrt. Hans Werner Der Veſuy bricht aus In einer der letzten Nächte brach der Veſuv plötzlich wieder aus. Im Vordergrund iſt deutlich die Lavamaſſe zu erkennen. (Preſſephoto, K.) Montag, den 4. Mai 1936 Beim Jungarbeiter und Arbeiler erleben Jührer zu Gaſle „den ſchönſten Angenblick“ ihres Lebens Berlin, 1. Mal. Die Arbeilerdelegier- ten aus allen deutſchen Gauen und die Reichsſieger· und Reichsſiegerinnen des Reichsberufswettkampfes, dazu die Träger des Nationalen Buch- und Filmpreiſes wur⸗ den am Nachmikkag des 1. Mai im„Hauſe des Reichspräſidenken“ vom Führer empfan⸗ gen. In ihnen ehrte der Führer durch dieſe Begrüßung am nationalen Feiertag des deuk⸗ ſchen Volkes, dem Tag der Volksgemein⸗ ſchaft und der Arbeit, fomboliſch alle deul⸗ ſchen Schaffenden. Nach einem Rundgang im Garten nahmen die Teilnehmer im großen Saal des„Hauſes des Reichspräſidenken“ in einem Viereck Aufſtellung. Als dann der Führer mik Reichsminiſter Dr. Goebbels„Reichs- organiſationsleiter Dr. Ley, Reichsjugend⸗ führer Baldur von Schirach, Skaatsſekre⸗ kär Funk, Obergruppenführer Brück ner, den Brigadeführern Schaub und Schreck, den Haupkamksleitern Claus Se 13 ner und Simon von der DA. und Stabs- führer Lauterbacher von der Ra. er ſchien, wurde er mik begeiſterten Heilrufen begrüßt. Reichsminiſter Dr. Goebbels meldete dem Führer in einer kurzen Anſprache die An. weſenden. Dann ſchrilk der Führer die Reihen enk⸗ lang und begrüßle jeden Einzelnen mit einem kräftigen Händedruck. Er fragke ſie, wie ſie nach Berlin gekommen ſeien, und freudeſtrahlend erzählten faſt alle, daß ſie in ihrem Leben noch nie vorher ge⸗ flogen waren. Der Führer erkundigte ſich bei jedem Einzelnen nach ſeiner wirkſchaft⸗ lichen Lage, der ſeiner Arbeitskameraden und der Entwicklung des Betriebes, in dem er arbeite. Frei und unbefangen plauderken die Arbeiker über alle ſie bewegenden Fra⸗ gen. Die meiſten von ihnen hakken natürlich das Anliegen, daß der Führer bald auch ein⸗ mal in ihre Stadt kommen möge. Und als ſich dann ein Münchener meldete, da meinke der Führer ſcherzend:„Sie können nun aber wirklich nicht ſagen, daß ich bald einmal zu Ihnen kommen ſolll“ Bei den Reichsauko; bahnarbeitern erkundigte ſich der Führer eingehend nach Einzelheiten ihres Bauab⸗ ſchnittes, und auch ſie richteken an den Füh- rer die Bitte, er möchte doch zur Einweihung ihrer Skrecke kommen, denn gerade ſie woll- ken ihn an dieſem Ehrentag ihrer Arbeit in ihren Reihen haben. Eine Reihe von Abordnungen überreich⸗ ken dem Führer Erzeugniſſe ihrer heimi⸗ ſchen Werksarbeit. Es waren dies nicht große koſtbare Geſchenke, aber dafür umſomehr Beweiſe der Anhäng⸗ lichkeit gerade der ärmſten Söhne Deulſch⸗ lands zu Führer und Volk. So halke ein Ar- beiter aus dem Bergiſchen Land eine rieſige Breßel mitgebracht, en Solinger Stahl- arbeiter einen Brieföffner mit Elfenbeingriff und Hakenkreuzrunen, ein Prachtſtück deut- ſcher Werkarbeit, ein Webarbeiker aus Wupperkal eine Spitzendecke aus deukſchen Werkſtoffen. Die Delegierken aus dem Gau Eſſen überreichten einen blank polierten Block Kohle mit einem Treuegedicht der nie⸗ derrheiniſchen Knappen. Ein Arbeiker aus dem Allgäu überbrachte dem Führer ein Skück glizerndes Schleifglas und ein Spinn⸗ webmuſter, und ein Arbeiter aus einer Han⸗ noveraner Gummifabrik hatte Krafkwagen⸗ reifen mitgebracht, die zu 93 v. H. aus deut- ſchem Bunagummi hergeſtellt ſind. Ein Weber aus der Oberlauſitz übergab dem Führer eine Aufnahme von dem Jungvolkfähnlein ſeiner Orksgruppe und bak den Führer, der möchte eine Reihe anderer Aufnahmen unkerſchrei⸗ ben, die das Heim des Fähnleins ſchmücken ſollen. Manch einer erzählte dem Führer von Be⸗ gegnungen aus der Kampfzeik und erinnerte ihn an eine frühere Anweſenheit in ſeinem Heimakort. Dann kamen die Reichsſieger und Reichsſiegerinnen des Reichsberufswell⸗ kampfes an die Reihe. Hier ſprach der Führer zunächſt dem Schöp⸗ fer und Leiter des Reichsberufswektkampfes, Obergebieksführer Axmann ſeinen Dank aus und begrüßte dann die 35 Jungen und Mädel, die von einer Willion Wekkkampf⸗ keilnehmer als die beſten deutſchen Jungarbei⸗ ker ermittelt wurden. Er fragte ſie immer wieder nach ihren Aufgaben, ihrem Alker, ihrer Ausbildung und ihren Zukunftsplänen. „Dies iſt der ſchönſte Augenblick meines Lebens“. ſo rn eint junge 1 zu dem Führer. Die Jungen und Mädel, die Sieger im Reichsberufswekk⸗ kampf geworden ſind, haben nun die Wög⸗ lichkeit, koſtenlos nach ihrer Wahl weiker ihre Fachausbildung zu genießen, eine ſchöne Be⸗ lohnung für Fleiß, Können und Tüchtigkeit. Dann wandke ſich der Führer den Trägern des nalionalen Buch- und Filmpreiſes zu. Er begrüßte zunächſt den Träger des nakionalen Buchpreiſes, den nakionalſoziali- ſtiſchen Dichter und Kämpfer S A.-Oberſturm⸗ bannführer Gerhark Schumann, der von dem Komponiſten der bei der Feſtſitzung der Reichskulturkammer aufgeführten„Heldi- ſchen Feier“ Franz Philipp, begleitet war. Der Führer dankke dem Preisträger Gerhart Schumann in herzlichen Worten für ſeine Gedichte. Der Träger des nakionalen Filmpreiſes, der Regiſſeur Carl Fröhlit ch, det den preisgekrönken Film„Traumulus“ ſchuf, hat in ſeiner Beſcheidenheit die Ver- leihung des Fllmpreiſes nicht erwarket, und war kurz vor dem 1. Mai verreiſt. Dafür war es gelungen, den Mann herbeizurufen, der die Haupfkrolle dieſes Films verkörperte und mit ſeinem meiſterhaften Spiel den Film we- ſentlich zum Erfolg krug: Emil Jannings. Auch ihm danlike der Führer ſehr herzlich, und man ſpürte bei Emil Jannings, wie er innerlich bewegt war von dieſem Augenblick. Ganz beſonders herzlich war der Dank des Führers an den Organiſator der unvergleich- lichen Feiern des 1. Wai, Oberregierungsrat Pg. Kukkerer vom Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda, und ſeine Mitarbeiker, ſowie an Architekt Speer, den Schöpfer der Nürnberger Parkeitags⸗ bauken, der wie bei vielen Großkundgebun⸗ gen auch der Feier des 1. Mai in Berlin das künſtleriſche Geſicht gab. Wik einer abſchließenden Anſprache danke der Führer noch einmal den Anweſenden für alle überbrachten Grüße, für die Geſchenke, für das Verkrauen und die Treue und für ihr Kommen. Die Teilnehmer des Empfanges waren dann noch einige Zeit Gäſte des Füh⸗ ters im„Hauſe des Reichspräſidenken“. — Glückwunſch des Führers an Ribbenkrop Berlin. 1. Mai. Der Führer und Reichs kanzler hat an Botſchafter von Ribbentro; zur Vollendung ſeines 43. Lebensjahres fol⸗ gendes Glückwunſchtelegramm geſandt: „Lieber Herr v. Ribbentrop! Zu Ihrem heu⸗ tigen Geburtstage nehmen Sie meine aufrich⸗ tigſten Glückwünſche entgegen. In herzlicher Freundſchaft Ihr olf Hitler.“ das vermißle Baſler Poſtflugzeug zerſchelll aufgefunden Luzern, 2. Mai. Das ſeit Donnerstag früh vermißte Poſtflugzeug Frankfurt⸗ Baſel iſt Samstag früh aufgefunden wor⸗ den. Es liegt zerſchellt in den Felſen unterhalb Rigi⸗Staffel auf einer ſchwer zu⸗ gänglichen Felskuppe. Eine Leiche liegt neben dem Apparat, der zweite Inſaſſe liegt wahrſcheinlich unter den Trümmern. Bekanntmachungen dap, Gan Heſlen⸗Ralſau. rankfurt am Main, Gut. e 8—1. Ai Hitler, Hans 9 1 1 Face 30 381. Poſiſcheakonto: 83 003 cherfteerlehe Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abtenlung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freltaz von 10—12 Uhe. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freuag, von 17—18 155 Sonſt nur in Eilfallen nach vorherige Anmeldung. Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtra Kaiſerſtraße 2, 7˖ 31⁵* Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 1318 Uhr- Kreisleitung. Es fehlen Perſonalbogen von: Hambach Kirſchhauſen Mitlechtern Mörlenbach Die Wertmarkenanforderung von: Birlenau und Gras⸗Ellenbach Hie Organiſationsb erichte von: Hambach Neckarſteinach Ober⸗Abtſtein. Bilanz und Mitgliederſtandänderung von: Birkenau. Das Fehlende iſt bis heute Wlontag abend der Kreisleitung einzuliefern. Hinſichtlich der Folgen eines weiteren Verſäumniſſes, verweiſe ich auf Rundſchreiben Nr. 78. Ruppert, Kreisleiter AS BO- DA. Ortswaltung der Daß. Fürth i. O. Die Kaſſierer wollen am Montag abend 8. Uhr in der Wok nung des Kaſſenwalters die Marlen abholen. 2 e Kreiswaltung Bensheim-Seppenheim Amt: Reiſen, Wandern, Arlaub⸗ Zeichen-Erklärung: F.— Arlaubsfahrt über 3 Tage. .F.— Seefahrt. „F.— Kurzfahrt unter 3 Tage. . F.— Omnibusfahrt. „W.— Ferien Fußwanderung in Ver- bindung mit Arlauberzug. F. R.— Ferien-Radwanderung in Ver- bindung mit einem Urlauberzug. S. F. W.— Ferien-Guß wanderung in Ver- bindung mit einem Url.-Zug an d. See. R. Ferien-Rad wanderung in Ver⸗ bindung mit einem Arl.-Zug an d. See. F. W.— Ferienwanderung. Unſere nächſten Urlaubsfahrten, Ferienwan⸗ derungen, Omnibusfahrten. U S K — U U. * den Roſſoni beim Führer Berlin, 1. Mai. Der Führer und Reichskanzler empfing geſtern den italieni⸗ N. Ley in Königswinker Grundſteinlegung zum Erweiterungsbau der Reichsführerſchule §§s Königswinter, 2. Mai. Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley, der Sams⸗ tag vormittag bereits auf Rügen für das größte Seebad der Welt den Grundſtein ge⸗ legt und im Anſchluß daran der Kiellegung eines neuen KdF.⸗Dampfers in Hamburg beigewohnt hatte, traf am Nachmittag mit dem Flugzeug auf dem Flughafen Bonn⸗ Hangelar ein und begab ſich von dort im Kraftwagen nach Königswinter, um den Grundſtein zu einem Erweiterungsbau der Reichsführerſchule zu legen, die den Namen des Reichsorganiſationsleiters trägt. Mit der Fertigſtellung dieſes Neu⸗ und Erweiterungsbaues wird die Reichs⸗ führerſchule in ein Erholungsheim der DA umgewandelt. In Königswinter wurde Dr. Ley vom Gauleiter Köln⸗Aachen, Staatsrat Groh sé, begrüßt. In ſeiner Erwiderung erklärte Dr. Ley, die Parole„Freut euch des Lebens“ würde nicht nur Geltung haben für den 1. Mai, ſie müſſe auch ſonſt möglichſt oft in die Tat umgeſetzt werden. Nach der Grundſteinlegung durch Dr. Ley übernahm Gauleiter Staatsrat Grohé die Schule in ſeine Obhut und dankte dem Reichsorganiſationsleiter, durch deſſen Tat⸗ kraft ſchon zahlreiche große Arbeiten und Unternehmungen durchgeführt worden ſeien, wie auch dieſe Schule und der jetzt begon⸗ nene Neubau. Anſchließend ließ ſich Dr. Ley 120 Mann, die als Vertreter der an dem 1. Lehrgang auf der Schulungsburg Vogelſang zuſammengezogenen 500 Partei⸗ genoſſen angetreten waren, vorſtellen. Nach der Grundſteinlegung begab ſich Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley nach Bad Godesberg. 5 f zer A. S. O. A. P. A. F. 17/86, Sarz, Wernigerode, vom 9. 5. bis 5285 2 1936. Teilnehmergebühr: A. F. 12/6. Thüringen, Ruhla, vom 13 5. bis 21. 5. 1936. Teilnehmergebühr: 31.— RM. S. F. 203/86 Seefahrt nach Norwegen, vom 19. 5. bis 26. 5. 1936. Teilnehmerge⸗ bühr: 56.— RM. U. F. 13/6. Schwarzwald— Sigmaringen, vom 20. 5. bis 24. 5 1936. Teilnehmer- gebühr: 20.50 RM. 5 U. F. 14/8. Frankenwald— Stadtſtemach, vom 23. 5. bis 31. 5. 1936. Teilnehmer- gebühr: 29.50 RM. A. F. 15/86. Borkum— Borkum, vom 29. 5. bis 7. 6. 36. Teilnehmergebühr: 47 RM. U. F. 18/6. Büſum— Büſum, vom 28. 5. bis 7. 36. Teilnehmergebühr: 4 Fon. Ferienwanderungen: A. F. W. 11/86. Harz(J Tage Wanderung) vom 9 5. bis 17. 5, 1936. Teilnehmer- gebühr: 9.50 RM. UA. F. W. 12/36. Thüringer Wald(7 Tage. Wanderung) vom 13. 5. bis 21. 5 1936. Teilnehmergebühr: 7.50 RM. S. F. R. 203/36. Bremen Wilhelmshafen (Radwanderung) vom 19. 5. bis 26. 5 1936. Teilnehmergebüßr: 18.— RM. A. F. W. 13/36. Schwäbiſche Alb(Wande⸗ rung), vom 20. 5. bis 24. 5. 1936. Teil- nehmergebühr: 12.— RM, U. F. R. 133/86. Schwäbiſche Alb(Radwan⸗- derung), vom 20. 5. bis 24. 5. 1936. Teilnehergebühr: 9.50 RM. U. F. W. 14,36. Frankenwald(Wanderung), vom 23. 5. bis 31. 5. 1936. Teil- nehmergebühr: 9.50 RM. U. F. W. 14/36. Fichtelgebirge(Quellwan⸗ derung), vom 23. 5. bis 31. 5. 1936, Teilnehmergebühr: 9.50 RM. U. F. R. 145/88. Frankemand(Radwande⸗ rung), vom 23. 5. bis 31. 5. 1936. Teilnehmergebühr: 9.50 RM. 5 F. W. 3,36. Wanderung durch das heſſiſche Huterland, vom 29. 5. bis 3. 6. 1936. Teilnehmergebühr: 7.— RM. Näheres im Programmheft, das monatlich bei unſeren Dienſtſtellen zu erhalten iſt. Geſperrte Arl! ge: Sämtliche Seefahrten mit Ausnahme der Seefahrt 203/36 ſind beſetzt und werden keine Anmeldungen mehr angenommen. „An Landfahrten ſind bis fetzt folgende Züge geſperrt: 2 5 U. F. 10,38, Eifel vom 2. 5. bis 10. 5. 1936. U. ie Allgäu vom 6. 5. bis 16. 5. 36. U. 2 Schlierſee vom 8. 6. bis 16. 6. U. F. 18865 Schliersee, vom 26. 6. bis 5. 7. AU. F. 41/56 Allgäu vom 22. 6. bis 30. 6. 1936. Omnibusfahrten: O. F. 5455/86. Heppenheim— Saflug- e e am 31. 5. 1936. Teilnehmergebühr o. Verpflegung: 5.70 RM. O. F. 5475/38. Seppenhein— Bad-Kreuznach am 31. 5. 1936. Teilneh tergebühr ohne Verpflegung: 2.80 RM. f Steffan, Kreiswalter. 1 ſchen Landwirkſchaftsminiſter Roſſont in einer halbſtündigen Ankerredung, nachdem der Miniſter vorher dem Reichswirkſchaftsmini⸗ — Dr. Schacht einen Beſuch abgeſtakkel akte. Cine öſterreichiſche Milteilung in London London, 2. Mai. Wie„News Chronicle“ meldet, ſtattete der öſterreichiſche Geſchäftsträ⸗ ger in London am Freitagvormittag im Fo- reign Office einen Beſuch ab. Er habe die britiſche Regierung amtlich von der Kün di⸗ gung des Vertrages von St. Ger⸗ main bezw. von der geplanten öſterreichiſchen Truppenaushebung unterrichtet. Vor ſeinem Beſuch im Foreign Office ſei der öſterreichiſche Geſchäftsträger bei den Bot⸗ ſchaftern Frankreichs und Italiens geweſen. lückwunſchlelegramme des Jührers und des Reichspropagandaminiſters an die Preisträger Berlin, 2. Mai. Der Führer hat den Preisträgern des Nalionalen Filmpreiſes und des Nationalen Buchpreiſes ſeine Glück⸗ wünſche ausgeſprochen. An den Filmregiſſeur Carl Fröhlich ſandte er das folgende Telegramm: „Zur Verleihung des Nakionalen Film- preiſes übermitkle ich Ihnen meine herzlich⸗ ſten Glückwünſche.“ An den SA.-Oberſturmbannführer Gerhard Schumann ſchichke er das nachſtehende Glückwunſchtelegramm: „Zur Verleihung des Nationalen Buch preiſes beglückwünſche ich Sie von ganzem Herzen.“ e n MIT TEIDHE INIT pONIZEITUMe Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawutſchke, Worms, für den Anzeigenteil Otto Watzke, Worms. Durchſchnittsauflage der Montagsausgabe April 1936 über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh · Druck: Wormſer Verlags- und Druchkereigeſellſchaft m. b. H., Worms Fernſprecher der Schriftleitung Nr. 5141. Nummer Erſcheint jeden Montag und Freitag. Montagsausgabe monatlich 1 RM. zuzüglich Poſtbeſtellgeld. 35 Anzeigengrundpreis für 1mm Höhe u. 22 mm Breite 9 Rpfg., im Texteil bei 67 mm Breite 40 Ryfg. nach Preisliſte Nr. 5. Poſtbezugspreis der Worms a. Rh. Monkag, den 4. Mai 1936 Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, 16. Verlagsgeſchäftsſtelle Wollſtraße 2 P. S. K Lshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchaft m b. H., Worms a. Rh. Jahrgang Ein Fonnkag klarer Javorifenſiege In der deulſchen Jußball⸗Meiſterſchaft Fortuna Düſſeldorf, 1. JC. Nürnberg, Polizei Chemnitz, Schalle 04 und fk. Gleiwitz weiler voran Vormalia überfährt Kickers Slullgark 6:2 Züdweſt⸗Haudballmeiſter bereils erledigt?— M5 B. Darmſladk unkerlie gl in Mülheim mil 9:5.— Jahn-Ichwarzweiß und Olympia Lamperk⸗ heim im Pokal ampf ausgeſchallel.- 73. Pies- Oppenheim ſteigt zur Handball-Bezirksllaſſe auf. deulſche Jußball-Meiſterſchafl Ergebniſſe vom Jonnkag, 3. Mai 1936 Rund um den Sonnlag „Man kann auch ſchön Fußball ſpielen“, ſagte geſtern nachmittag einer meiner Nach⸗ barn auf der Tribüne in der Adolf Hitler⸗ Kampfbahn. Damit hatte er wohl das getrof⸗ fen, was geſtern viele bewegte und was viel⸗ leicht— noch klarer ausgedückt— auch lauten könnte: man kann auch mit Anſtand verlieren. Es iſt ſchon ſo: das, was ſich am Sonntag⸗ nachmittag auf der Adolf Hitler⸗Kampfbahn zutrug, war zeitweiſe alles andere als ſchön; hervorgerufen durch die Schuld einiger Gäſte⸗ ſpieler, wenn man nicht gar ſagen will eines Einzelnen. Da ſah man geſtern einen Fuß⸗ ballkampf, der anfangs recht befriedigend lief, und in dem trotz der frühzeitig errungenen 1:0 Führung der Wormaten noch alles drinn lag. Gewiß zeigten ſich die Wormaten ſchon da als meiſt angreifende, alſo wohl auch beſſere Mannſchaft, aber auch Erfolge der Gäſte la⸗ gen nahe. Es ging auch nicht immer zart zu, aber ſchließlich iſt ja Fußball kein Spiel für Zierpuppen. Bis dann dieſe Kataſtrophe, die Ausartung des Stuttgarter Mittelläufers Ribke gegen den Wormſer Linsaußen Fath kam, die blitzartig Dinge aufdeckte, mit denen man bei uns wohl kaum gerechnet hatte. Daß nach dieſem alle böſen Geiſter entfeſſelt wur⸗ den, daß Proteſtſtürme im Publikum gegen den Uebeltäter und mehr noch gegen den zau⸗ dernden Spielleiter laut wurden— wer mag das verurteilen? Man darf dem Publikum nicht allzuviel zumuten, und die geſtrigen un⸗ geſühnten Fälle waren ſchon allerhand Zumu⸗ tungen an das Publikum. Wir ſind die Letz⸗ ten, die außer bei wirklich hahnebüchenen Ver⸗ ſtößen gleich Zeder u. Mordio ſchreien, wenn ſich im Spielfeld einmal Zwei haben, wie man ſo ſagt. Für derartige Roheiten aber, wie ſie der Fall mit Fath darſtellte, genügt eine einfache regelgemäße Beſtrafung mit einem Freiſtoß nicht, hier muß feſter zugepackt werden, auch auf die Gefahr hin, die eine Mannſchaft zu ſchwächen. Man kann über Dinge, wie Leiſts Umlegung oder Fröhlichs Verſuch, den Gegner unfair zu hindern, ſchließlich zur Tagesordnung übergehen, da dieſen Vergehen durch die verhängten Frei⸗ ſtöße Genüge getan iſt. Was aber an Fo“ ſrevelt wurde, gehört an den Pranger geſtellt. Nicht nur für den Taler gelt een 1 auch für Denjenigen, der zur Wahrung der Ordnung berufen iſt und ſolche Dinge unter ſeinen Augen ungeſüht läßt. Und das iſt in dieſem Falle der Schiedsrichter. Was geſtern wieder einmal als Schiedsrichterleiſtung in Worms geboten wurde, war ein ſtarkes Stück. Da lief ein Mann im Spielfeld herum, ſchier weltfremd anzuſchauen und ſo handelnd, wie er es aus Büchern und Kurſen gelernt haben mag—— von der Praxis aber auch alles ver⸗ miſſen laſſend. Dabei hätte ſchon ein kräftiges Dazwiſchenfahren zu Beginn, ein derbes Wort wahrſcheinlich Wundergewirkt. Und wenn ſo Dinge paſſieren, wundert man ſich an manchen Orten noch, wenn das Publikum einmal außer Rand und Band gerät und kra⸗ kehlt. Die geſtrige Schiedsrichterleiſtung war dazu angetan, aus einem erwieſenen Fiasko bald eine Kataſtrophe werden zu laſſen. Seien wir froh, daß der Tag glücklich herumging. Gruppe 1. Chemnitz: Polizei Chemnitz— SV. 1892 Berlin Bochum: FC. Schalke 04— Hindenburg Allenſtein Gruppe 2. Bremen: Werder Bremen— Vorw.⸗Raſenſport Gleiwitz Hamburg: TuS. Eimsbüttel— Viktoria Stolp Gruppe 3. Worms: VfR. Wormatia Worms— Kickers Stuttgart Nürnberg: 1. FC. Nürnberg— 1. Sportverein Jena Gruppe 4. Mannheim: Sportverein Waldhof— FC. 93 Hanau Düſſeldorf: Fortuna Düſſeldorf— Cl. f. R. Köln der Tabellenſland der Gruppen nach dem 3. Mai Gruppe 1. Chemnitz 4 15:5 3:0 Schalke 04 4 17:4 6:2 SV. 92 Berlin 4s 2168 Allenſtein 98 928 Gruppe 2. Werder Bremen 4 16:10 424 RV. Gleiwitz 4 I:! Eimsbüttel 4 6: 8 4:4 Viktoria Stolp 4 a 41 7:0 2:4 2:1 6:2(4:0) 3:0(1:0) 1:0(0:0) 3:0(1:0) Gruppe 3. 1. FC. Nürnberg 4 12: 8 721 Wormatia Worms 4 18: 8 5:8 Kickers Stuttgart 4 6:10 4:4 1. SV. Jena 4. 2:12 0:8 Gruppe 4. Fort. Düſſeldorf 4 111 30 Hanau 98 4 4: 4 En SV. Waldhof 4 3: 4 5:8 Cl. f. R. Köln 4 90210 9028 Am kommenden Jonnkag, 10. Mai, ſpielen: Gruppe 1. Berlin: Berliner SV 92— FC. Schalke 04 Allenſtein: Hindenburg Allenſtein Polizei Chemnitz Gruppe 2. Gleiwitz: Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwitz— Tu SV. Eimsbüttel Stolp: Viktoria Stolp— Werder Bremen Gruppe 3. Jena: 1. Sportverein Jena— Wormatia Worms Stuttgart: Kickers Stuttgart— 1. FC. Nürnberg Gruppe 4. Kaſſel: FC. 93 Hanau— Fortuna Düſſeldorf Bonn: Cl. f. R. Köln— Sportverein Waldhof. 3. Jena wehrte ſich wacker 3:0[1:0J-Zieg des 1. JC. Nürnberg über den 1. 55. Jena in Nürnberg vor 7000 Juſchauern Der Meiſterſchaftskampf im Nürnberger „Zabo“ zwiſchen dem„Club“ und dem 1. SV. Jena hatte trotz des ſehr ſpäten Spielbeginns über 7000 Zuſchauer angelockt. Bei herrlichem Fußballwetter gab es in der erſten Halbzeit einen Kampf, in dem ſich die Mitteldeutſchen gegen das überlegene techniſche Können der Nürnberger tapfer wehrten. Jena erſchien mit veränderter Aufſtellung, es fehlten Hädicke und Ketteritz. Nürnberg hatte ſeine„etats⸗ mäßige“ Elf zur Stelle. Die Mitteldeutſchen brachten einen großen Kampfgeiſt mit und es gelang ihnen auch, das Spiel vor der Pauſe ausgeglichen zu geſtalten. Sie konnten die 1:0⸗Führung des 1. FC. Nürnberg zwar nicht verhindern, hinterließen aber einen ausgezeich⸗ neten Eindruck. Es gab viele Zuſchauer, die den Gäſten ein beſſeres Halbzeitergebnis ge⸗ gönnt hätten. Den Chancen nach hätten ſie auch in der Tat mit einigen Toren in Führung Drei Jußball-Länderſpiele wurden am Sonntag ausgetragen. In Bern unterlag die Schweiz gegen die Mannſchaft der Spanier 0:2, in Brüſſel erzwangen die Belgier gegen Hollands ſpielſtarke Mannſchaft ein wirklich überraſchendes 1:1 Unentſchieden, und in Budapeſt ſpielten Ungarn und Irland 373 6:2). liegen können. Das Spiel des 1. FC. Nürn⸗ berg lief wieder ſehr langſam, die Innenſtür⸗ mer überboten ſich gegenſeitig in Nervoſität und Unentſchloſſenheit. Einzig Gußner auf dem rechten Flügel wartete wieder mit hervor⸗ ragenden Einzelleiſtungen auf. Nachdem der„Club“ zwei Lattenſchüſſe von Eiberger und Schmidt zu verzeichnen hatte, kam er in der 30. Minute durch Friedl zum Führungstreffer. Friedl nahm eine Steilvor⸗ lage auf und ſchoß aus ſpitzem Winkel unhalt⸗ bar ein. Vorher— in der 27. Minute— hatte Schipphorſt⸗Jena die größte Chance der erſten Halbzeit, als er allein vor Köhl ſtand und den Ball aus kürzeſter Entfernung über das Tor ſchoß. Der Kampf ſtand dann bis zur Pauſe im Zeichen einer leichten Ueberlegenheit der Mitteldeutſchen, die zahlreiche Angriffe einleiteten, meiſt aber ſchon an der Läufer⸗ reihe ihres Gegners hängen blieben. Nach der Pauſe ließen die Gäſte merklich nach. Sie konnten das in der erſten Halbzeit vorgelegte Tempo nicht mehr durchhalten und wurden ſo das Opfer ihrer eigenen Schnellig⸗ keit. Der„Club“ riß mehr und mehr das Kommando an ſich und ſetzte ſich allmählich in der Spielhälfte des Gegners feſt. Vor dem Tor der Mitteldeutſchen ergaben ſich zahlreiche gefährliche Situationen, die ſchließlich den Nürnbergern auch Erfolge einbrachten. Ein 16 Meter⸗Strafſtoß von Oehm ging noch knapp daneben, aber gleich darauf(9. Minute) hieß es durch Friedl 2:0 für den„Club“. Gußner hatte ſich wieder einmal ſchon die Außenlinie entlang vorgeſpielt, ſeine Vorlage erreichte Friedl und der ließ dem Torwart der Gäſte keine Chance. Nürnberg blieb auch im weite⸗ ren Verlauf des Kampfes im Angriff, Jena wurde immer ſtärker eingeſchnürt. Es dauerte auch nicht lange, da fand ein 18 Meter⸗Schuß von Schmidt den Weg ins Netz zum 3:0. Mit dieſem Ergebnis gaben ſich die Nürnberger zu⸗ frieden. Sie ſpielten wieder„ſchön“ und paß⸗ ten im übrigen darauf auf, daß Jena nicht zum Ehrentor kam. Schiedsrichter war Dörbecker-Stuttgart, der ſeine Sache im allgemeinen recht gut machte. zar n Es iſt vorſtehend etwas von„aufgedeckten Dingen“ geſprochen worden. Ich ſehe den Fall ſo, daß der Stuttgarter Elf allen Ernſtes der Gedanke eingeimpft worden iſt, dieſes Spiel müſſe unbedingt gewonnen werden. Es iſt na türlich gutes Recht jeder Partei, auf einen einen Sieg zu hoffen, darüber hinaus kann aber aus einer ſolchen Stimmung weit Schlimmeres entſtehen. Daß die Stimmung bei den Stuttgartern ſo war, zeigt am beſten wohl auch die Tatſache, daß ſich nahezu 400 Sonderzügler gemeldet hatten. Wir in Worms brachten am letzten Sonntag nicht einmal einen Sonderzug nach Frankfurt zu⸗ ſammen, Stuttgart dagegen ſchickte zum drei⸗ fach höheren Preis faſt 400 Mann. Hinter ſolch einer Begeiſterung muß ein großes Ziel ſtehen; mit beſſeren wirtſchaftlichen Verhält niſſen allein iſt ſo etwas nicht zu erklären. Wohin aber eine ſolche Grundſtimmung füh ren kann, zeigte das Spiel. * Wenn das Spiel etwas Freude zurückließ, ſo iſt es neben dem Erfolg unſerer Wormaten noch die Tatſache, daß die Mannſchaft Momente hatte, die aufhorchen ließen. Der Kritiker iſt mit dieſem und jenem nicht zufrieden, aber immer wieder iſt es der Geſamteindruck, der das Bild macht. Und wenn man ſieht, wie die Mannſchaft auch aus oft ausſichtslos erſchei⸗ nenden Situationen ſich immer wieder hoch⸗ kämpft, dann darf man ihr die Anerkennung nicht verſagen. Wenn es am kommenden Sonn⸗ tag in Jena gut geht(und der Geiſt, der in der Mannſchaft herrſcht, läßt das erhoffen), dann glaubt man auch als nüchterner Rechner bald daran, daß auch in Augsburg gegen den FFF e ere e, reg N e „Klub“ wieder eine Ueberraſchung heraus⸗ kommt. Wir hoffen alſo auf Jena. * Im Aufſtiegskampf der Bezirksmeiſter ſind geſtern wichtige Vorentſcheidungen gefallen. Wiesbaden liegt weiter an der Spitze und ſollte dabei bleiben. Ludwigshafen aber hat in Sportfreunde Saarbrücken ſtarke Konkurrenz gefunden. Daß es die Frankfurter Rotweißen ſchaffen, vermögen wir nicht recht zu glauben. — Im Handball befeſtigten Schwanheim und Germania Pfungſtadt ihre Spitzenſtellung. * Die Vorrunde der Handball⸗Gaugruppen⸗ ſpiele wurde am Sonntag programmgemäß ab⸗ geſchloſſen. Mit MS TA. Leipzig, MSV. Mag⸗ deburg, MSW. Hindenburg Minden und Ra⸗ ſenſport Mülheim ſtehen drei Militär⸗ und eine Zivil⸗Mannſchaft an der Spitze der Ta⸗ bellen. Sämtliche vier Mannſchaften haben in ihren drei Vorrundenſpielen keinen Punkt ab⸗ gegeben. Dieſe„Halbzeit⸗Meiſter“ dürften auch das Rennen zuletzt unter ſich ausmachen. A. Symptom oder Zufall, Nach der mit dem Rücktritt des Jeremiah Mahoney offen zu⸗ gegebenen Niederlage der jüdiſchen Olympia⸗ Hetzer in den Vereinigten Staaten hat ſich das Amerikaniſche Olympiſche Komitee nun auch des letzten Vertreters dieſer Hetzer-Gruppe entledigt. In einer in Newyork abgehaltenen Sitzung entſetzte das Komitee den Führer der Judengruppe, Charles L. Ornſtein, ſeines Poſtens. Es iſt bezeichnend, datz trotz der ein⸗ deutig gegen dieſen„Sportfreund“ gerichteten Einſtellung aller Komitee⸗Mitglieder dieſer ſich noch weigerte, ſeine Mitgliedſchaft nieder⸗ zulegen. Der Vorſitzende Avery Brundage, G. Kirby und Dietrich Worthmann beantragten dann ſeine Entfernung, die einſtimmig ange⸗ nommen wurde. Mögen die Gründe für die Kaltſtellung jener Friedensſtörer und Hetzer liegen, wo ſie wollen, ihre Entfernung wird nur zur Hebung des Verſtändniſſes unter den großen Sportnationen und damit zur Förde⸗ rung des Weltfriedens allgemein dienen. * Noch etwas aus dem großen Erdteil jenſeits des Weltmeeres; allerdings begann die Ge⸗ ſchichte ſchon in Deutſchland. Nicht nur auf dem Eis des Rieſſerſees und des Kunſteis⸗ ſtadions gab es in Garmiſch⸗Partenkirchen heiße Kämpfe, auch am grünen Tiſch ging es manchmal hart auf hart. Schauplatz der Rede⸗ ſchlachten war der geſchmackvoll eingerichtete Sitzungsſaal des neuen Rathauſes in Parten⸗ kirchen, Gegenſtand der Beratung, ein kanadi⸗ ſcher Antrag, die in England geborenen Ka⸗ nadier James Foſter und Alex Archer für England nicht für ſpielberechtigt zu erklären. Der Antrag von dem Präſidenten des kanadi⸗ ſchen Verbandes E. A. Gilroy temperament⸗ voll vorgebracht und von Avery Brundage⸗ USA lebhaft unterſtützt, wurde von dem Eng⸗ länder P. V. Hunter leidenſchaftlich bekämpft. Als zur Abſtimmung geſchritten wurde, wa⸗ ren mit Ausnahme Englands und ſonder⸗ barer Weiſe auch Oeſterreichs alle Nationen für die Kaltſtellung dieſer etwas ſonderbar anmutenden Amateure. Im wahrhaft olympi⸗ ſchen Geiſt verzichteten dann aber die Kana⸗ dier auf die Durchführung dieſes Beſchluſſes und wenig ſpäter ſchlugen die Engländer mit Hilfe Archers und Foſters Kanada mit 211. Vielleicht nicht zuletzt in Auswirkung der Tat⸗ ſache, daß Kanada dadurch der olympiſche Sieg entging, hat jetzt der kanadiſche Verband ſämtliche in Europa lebenden Ka⸗ nadier, insgeſamt 26(), kaltgeſtellt. Unter dieſen 26 befinden ſich u. a. Alex Ar⸗ cher, James Foſter, Tony und Albert Lemay und der in Paris lebende James Nouſette. Etwas ſpät dieſe Maßnahme, aber hoffentlich immer noch früh genug, um dem eigenartigen Eishockey⸗Amateurismus zu ſteuern. * Eine kleine Notiz aus unſerem Fußballgau Südweſt. Nach den Vorkommniſſen am ver⸗ gangenen Sonntag auf dem Sportplatz des 1. FC. Langen wird der geſamte Verein mit Ausnahme der Jugendabteilung geſperrt. Das Spiel wird für Germania Schwanheim jetzt ſchon als gewonnen gewertet.— Die Mel⸗ dung iſt inſofern intereſſant, als der Name Langen hierzulande auch nicht ganz unbekannt iſt. Es ſind alſo immer wieder die Gleichen! Die Sache ſelbſt hängt mit dem Abſtieg Lan⸗ gens zur Kreisklaſſe zuſammen, wobei das wichtige Treffen gegen Schwanheim verloren ging. Von unſeren Abſteigenden aus Boben⸗ heim und Pfungſtadt hat man ſo etwas doch noch nicht gehört. Und ſo etwas läßt ſchließ⸗ lich auch Schlüſſe auf die ſportliche Erziehung zu. N Sport muß doch oft unter gar erſchwerten Umſtänden getrieben werden. Es iſt bekannt, daß die Dialekte, die in verſchiedenen, weit voneinander entfernten Provinzen Chinas ge— ſprochen werden, derart verſchieden ſind, daß ſich beiſpielsweiſe ein Nordchineſe mit einem Chineſen von der Südküſte überhaupt nicht verſtändigen kann. Das hat nun zu der gro⸗ teſken Konſequenz geführt, daß die vier chine⸗ ſiſchen Tennisſpieler, die für die Teilnahme am Davis⸗Cup beſtimmt worden ſind, tatſäch⸗ lich außerſtande ſind, ſich auf chineſiſch zu un⸗ terhalten. Wenn ſie ſich etwas zu ſagen haben, ſo bleibt ihnen nichts anderes übrig, als eng⸗ liſch zu ſprechen. „Nää, was et nich alles jibt“, würde da das Herrmännche aus Kölle ſagen. F. K. ——— a Jorkuna Düſſeldorf bleibt in Front In der Gaugruppe 4 der Meiſterſchafts⸗ Endſpiele hat Fortuna Düſſeldorf— wie er⸗ wartet— die Tabellenführung klar behauptet. Der Niederrheinmeiſter beſiegte den Kölner Efdt. ſicher mit 3:0(1:0) vor 8000 Zuſchauern. In Mannheim hatte der SV. Mannheim⸗Wald⸗ hof mit dem Heſſenmeiſter Hanau 93 ſchwere Mühe, ehe er mit 1:0(0:0) die beiden Punkte behalten konnte. Fortuna hat jetzt 8:0 Punkte aus vier Spielen und mit 12:1 Toren auch ein mehr als gutes Trefferverhältnis, ſo daß am Endſieg der Düſſeldorfer— Waldhof hat nur 5:3 Punkte und noch in Düſſeldorf zu ſpielen — kaum mehr zu zweifeln iſt. Nur 3000 Juſchauer in Mannheim SV. Waldhof— 1. FC. Hanau 93 1:0(0:0). Das Gaugruppenſpiel zwiſchen dem SV. Waldhof und dem Nordheſſenmeiſter 1. FC. Hanau 93 fand in Mannheim ein überraſchend geringes Echo. Nur 3000 Zuſchauer beſetzten die weiten Ränge des Mannheimer Stadions, als die beiden Mannſchaften zu früher Nach⸗ mittagsſtunde den Platz betraten. Der ſchlechte Beſuch dürfte einmal auf den zu frühen Beginn des Spieles, zum anderen aber in der Haupt⸗ ſache auf das ſchlechte Abſchneiden der Wald⸗ hofmannſchaft gegen Fortuna Düſſeldorf zu⸗ rückzuführen ſein. Die Leiſtungen der Wald⸗ höfer konnten auch im Spiel gegen Hanau 93 nicht reſtlos befriedigen. Immerhin iſt aber der knappe 1:0(0:0) Erfolg verdient errun⸗ gen worden, da Hanau wohl eine ausgezeichnete Hintermannſchaft, dafür aber einen erſchreckend ſchwachen Sturm beſaß. Hanau mußte den Kampf ohne Kerz beſtrei⸗ ten, für den Grunder auf halbrechts ſtürmte. Waldhof erſchien mit Heermann als Mittelläu⸗ fer und im Sturm mit Weidinger, Schneider, Kleber, Siffling und Günderoth. In der erſten Halbzeit verlief der Kampf ziemlich ausgegli⸗ chen. Es gab keine überragenden, dafür aber eine große Anzahl guter Leiſtungen zu ſehen. Waldhof hatte in techniſcher Beziehung ein kleines Plus, Hanau kämpfte energiſcher und härter. Beſonders in der Deckung und Abwehr, während der Sturm jede Durchſchlagskraft ver⸗ miſſen ließ. Daß auch Waldhof vor der Pauſe ohne Erfolg blieb, iſt ein Hauptverdienſt des Torhüters Sonnrein, der ſich wieder ausgezeich— net ſchlug. Der„kleine“ Drayß auf der Ge⸗ genſeite ſtand dem Nationalſpieler aber nur ſehr wenig nach. So kam es, daß die wenigen guten Schüſſe von Siffling, Philippi und Schmidt(beide Hanau) keine zählbaren Er⸗ folge brachten. Die Torchancen Waldhofs wa⸗ ren etwas größer und klarer als die Hanaus, doch erwies ſich auch die Fünferreihe der Mannheimer als viel zu harmlos. Nach dem Wechſel wurde Waldhof klar über⸗ legen. Hanau wurde ganz in die Verteidigung zurückgedrängt und konnte ſich nur gelegentlich durch einige Vorſtöße etwas Luft verſchaffen. In der 18. Minute fiel die Entſcheidung. Der Waldhof⸗Stürmer Schneider ging einer von der Läuferreihe gegebenen Steilvorlage nach und ſchoß ſicher zum 1:0 ein. Der Reſt der Spielzeit ſah dann wieder beide Mannſchaften gleich oft im Angriff. In der Kritik iſt zu betonen, daß ſich die Waldhofelf von der ſchweren Schlappe gegen Fortuna etwas erholt hatte, im Ganzen aber immer noch nicht befriedigte. Auf der Höhe befanden ſich nur Siffling, Schneider, Heer⸗ mann und die Hintermannſchaft. Alle anderen Spieler verſagten mehr oder weniger. Bei Hanau überragte Sonnrein, ſehr gut außerdem noch die beiden Verteidiger. Im Sturm ge⸗ nügte nur Philippi höher geſtellten Anſprüchen. In. Gleiwitz allein an der Spitze Die Kämpfe um die Deutſche Fußballmei⸗ ſterſchaft haben am Sonntag in der Gruppe 2 einiges Licht in das Dunkel der Tabelle ge⸗ bracht. VR. Gleiwitz— in letzter Zeit zu im⸗ mer größerer Form auflaufend— fuhr nach Bremen und bezwang den ſchwach ſpielenden Niederſachſenmeiſter Werder Bremen verdient mit 4:2(2:1). Die Schleſier ſchoben ſich damit in Führung und thronen in der Tabelle allein mit ſechs Punkten an der Spitze. TS Eims⸗ büttel hatte große Mühe, um auf eigenem Boden über die tapfere Stolper Elf mit 211 (0:0) ſiegreich bleiben zu können. Eimsbüttel und Bremen haben ſomit vier Punkte erreicht, während Stolp weiterhin mit zwei Gutpunk⸗ ten am Ende der Tabelle liegt. Mißglückte Revanch Werder Bremen— PR. Gleiwitz 2:4(1:2) Der Niederſachſen-Meiſter trat vor 16 000 Zuſchauern in der Bremer Kampfbahn mit dem feſten Vorſatz an, an den Schleſiern für die erſte Niederlage Revanche zu nehmen. Aber es gelang nicht. Die Gleiwitzer zeigten ſich vielmehr in beſtechender Form, ſie über⸗ ragten ihren Gegner in allen fußballeriſchen Dingen. Werder hatte dagegen einen raben⸗ ſchwarzen Tag. Mit Ausnahme der rechten Angriffsſeite genügte keine Mann völlig den Anſprüchen und es war den Gleiwitzern un⸗ ter dieſen Umſtänden nicht ſchwer. zum Siege zu kommen. Die Schleſier hielten den Ball durchweg ſehr hoch und die Norddeutſchenr machten dieſes„Spiel“ mit, wobei ſie völlig aus dem Tritt kamen. i Gleiwitz ging durch Breitkopf bereits in der achten Minute in Führung. Für Werder glich jedoch etwa 20 Minuten ſpäter Maier aus. Dann waren die Gäſte noch einmal erfolgreich, Cyrannek verſchaffte ihnen mit ſchönem Schuß die Pauſenführung. Nach dem Wechſel lag zu⸗ nächſt Werder im Angriff, Torerkolge vereitelt ledoch die hervorragende Arbeit des ſchleſt⸗ ſchen Torhüters Mettke. Etwas überraſchend fiel dann in der 12. Minute das dritte Tor der Gleiwitzer durch Cyranne?, der einen Fehler der Bremer Verteidigung geſchickt ausnutzte. Der gleiche Spieler ſorgte auch für den vierten Treffer. Bremen war dimach völ⸗ lig erſchkoſſen. Bange Minuten hatten die Norddeutſchen zu iberſteben. Der kurz vor Schluß erzielte zweite Torerſolg der Einhei— miſchen durch Maier kam daher etwas ver⸗ blüffend. Hockey-Nalionalelf verlor in Frankfurt can güdweſt ſiegk 3:2[2:1] Deutſchlands Hockey⸗Nationalelf trug am Samstagnachmittag auf dem Platz des SC. 80 in Frankfurt a. M. ihr erſtes Probeſpiel— das zweite ſteigt am Sonntag in Mannheim — für den am 10. Mai ſtattfindenden Län⸗ derkampf gegen Holland aus. Gegner war eine Mannſchaft des Gaues Südweſt, die ſich gegen die Nationalen überraſchend gut hielt und ſchließlich ſogar einen verdienten 3:2(2:2) Sieg errang. Das überraſchende Ergebnis ver— danken die Südweſtler in erſter Linie dem ſoli— den Können ihres Hintertrios Dröſe-Grieſin⸗ ger⸗Aufderheide, das beſonders nach dem Wech⸗ ſel den ſtürmiſchen Angriffen der Nationalen erfolgreichen Widerſtand zu leiſten vermochte. Aber auch die Läuferreihe konnte ſich ſehen laſ— ſen. Gerhard, Menke und Schäfer machten ſich um den Aufbau der Spielhandlungen ſehr verdient, vergaßen aber dabei keineswegs die Unterſtützung der Hintermannſchaft. Der Sturm ließ ſich non ſeinem großen Gegenüber eben⸗ falls nicht verblüffen, erreichte zwar nicht die Geſchloſſenheit der Nationalſturmreihe, ſpielte jedoch unbekümmert und friſch und vergaß den Torſchuß nicht. Will man den Erfolg der Südweſtler richtig würdigen, dann muß man unbedingt die Tat⸗ ſache hervorheben, daß die Nationalelf in wirklich guter Beſetzung antrat und vielleicht nur in der Hintermannſchaft durch einige Ber⸗ liner Spieler um Einiges hätte verſtärkt wer⸗ den können. Das Spiel begann mit einer kleinen Senſation, da der Rechtsaußen der Gauelf, Aufderheide 1, einen Schuß zum 1:0 verwandeln konnte. Kurt Weiß war es jedoch, der bald darauf— allerdings aus Abſeitsſtellung— mit einem unheimlich ſcharfen Schuß das Ausgleichstor erzielte. Vor dem Pauſenpfiff ſchaffte dann der Duisburger Weber(der beim Südweſten mittat) die 221. Führung mit einem Tor, das eigentlich wegen eines Körperfehlers nicht hätte gegeben werden dürfen. Nach der Pauſe hatte gleich Torwart Dröß von der Südweſtmannſchaft Gelegenheit, einen harten Schuß von Kurt Weiß mit der Hand in vortrefflicher Weiſe abzuwehren und damit ſeinen Mannen den Sieg zu retten. Der Sachſenhäuſer Cuntz beſorgte in der Folge mit einem Prachtſchuß den Ausgleich für die Na⸗ tional⸗Vertretung, doch ſein Klubkamerad Hei⸗ denhaus ſchoß noch vor dem Schlußpfiff den dritten ſiegbringenden Treffer. Baden ſiegk in Mannheim 2:0 Die deutſche Hockey-Nationalmannſchaft wurde auch in ihrem zweiten Probeſpiel für den Län⸗ derkampf gegen Holland am 10. Mai, das ſie am Sonntag in Mannheim gegen eine Gauelf Badens beſtritt, geſchlagen. Nach der Papier⸗ form war die deutſche Auswahl mit Paffen⸗ holz. Kemmer-Zander, Gerdes-Keller-Raack, Huffmann⸗Cuntz⸗Weiß⸗Hamel⸗-Beiſiegl als recht ſtark angeſprochen worden, konnte aber gegen die ſehr eifrigen Badener, die durch die beiden Rheinländer Menke und Weber verſtärkt wa⸗ ren, keineswegs befriedigen und mußte eine einwandfreie 2:0(1:0)-Niederlage hinnehmen. Im Feld boten die Nationalſpieler noch eine einigermaßen anſprechende Leiſtung, vermochten ſich aber im Schußkreis gar nicht zur Geltung zu bringen. Veilere hockey-Ergebniſſe TV. 57 Sachſenhauſen— Tgde. Worms 413 1. Hanauer TSC.— Reichsb. Rotweiß Frankfurt 212 Mainzer HC.— Kreuznacher HC. 4:2 Um den Vereinspokal Gau Jüdweſt: FSV. Bergen— SV. Flörsheim 8:8 Opel Rüſſelsheim— Phönix Ludwigshafen 2:1 Union Niederrad— SpVgg. Sandhofen 2:1 Eintracht Frankfurt— Jahn/ Schwarzw. 5:1 Olympia Lampertheim— Kick. Offenbach 2:4 FV. Diefflen— Boruſſia Neunkirchen 1:0 FV. Saarbrücken— Karlsruher FV. 3:1 VfL. Neuſtadt(Hdt.)— Fa Pirmaſens 1:2 Gau Baden: FVgg. Mannheim⸗Seckenheim— Pfalz 0 Ludwigshafen 1:0 Phönix Karlsruhe— Union Böckingen 321 SpVgg. Söllingen— VfB. Mühlburg 2:1 Freiburger Fc.— SC. Gutach 41 FC. Villingen— VfR. Konſtanz 228 SpVgg. Schramberg— VfB. Stuttgart 1:2 Gau Würktemberg FV Zuffenhauſen— TSV Fellbach 3:0 SV. Feuerbach—FC Kornweſtheim 2:1 n. V. Spogg. Untertürkheim FC. Tailfingen 2:0 Spfr. Stuttgart—1. FC. Pforzheim 1:2 n. V. FC Eislingen— Spfr. Eßlingen 328 n.. FV Senden— SSV Ulm 0:6 Gau Bayern: 1860 München— Spvgg. Sendlig München 4 Poſt München— Bayern München 1 BC Augsburg Viktoria Augsburg 2 ASV Nürnberg—Leb.⸗Verſ.⸗Bank Nürnb. 7: Wacker Marktredwitz— Windiſcheſchenbach 4 FC Burgkundſtadt SC Röthenbach 1 FV Würzburg 04—F V Zirndorf 4 Union Augsburg—Freiſing München 2:1 n. V. Gau heſſen: FV. Wetzlar—Kurheſſen Marburg 2:2 n. V. SC 03 Kaſſel—Kurheſſen Kaſſel 3:0 SV Bad Nauheim— VfB Friedberg 172 Eintracht Windecken Alem. Kleinauheim 42 Heſſen Bad Hersfeld Germania Fulda 110 Boruſſia Fulda—FC Schweinfurth 05 1:4 Gau Sachſen SC Planitz Spvgg. Fürth 3:0 1 Freundſchaftsſpiele FSW Frankfurt— Kickers Offenbach( Sa.) 3:1 Spogg. Cannſtatt— Amicitia Viernheim 44 in Mainz: Rheinheſſen—Nahe(Sa.) 23 777 ͤ yd d Deulſchlands Fußballelf in Frankfurt Für das am 16. Mai im Frankfurter Sport⸗ feld ſtattfindende Lehrſpiel einer deutſchen Fußball⸗Mannſchaft gegen die engliſche Berufs⸗ ſpieler⸗Elf von Everton wurde vom Fachamt Fußball folgende Elf aufgeſtellt: Jüriſſen; Ha⸗ ringer-Tiefel, Gramlich⸗Sold⸗Moll(München): Paul, Lenz. Raſſelnberg, Tonen oder Becher (Fürth), Siemetsreiter. Erſatzleute: A. Schmitt⸗Eintracht, Gießen, Ittel-Frankenthal. * Hohmann wird Fußball-Lehrer. Karl Hohmann, der vielfache National⸗ ſpieler und Mittelſtürmer des Vfe. Benrath, hat ſich entſchloſſen, nach Berlin überzuſiedeln, Lippert⸗ um ſich hier an der Deutſchen Hochſchule als Fußball⸗Lehrer ausbilden zu laſſen. Er hofft jedoch, während ſeines Ausbildungsjahres noch für ſeinen alten Verein tätig ſein zu können und an den Olympiſchen Spielen teilzunehmen. zchwalbe Hannover Rugby-Meiſler SC. Neuenheim in Frankfurt 11:0(3:0) geſchlagen Das Endſpiel zur Deutſchen Rugby-Meiſter⸗ ſchaft, die nach einjähriger Unterbrechung im Olympia⸗Jahr wieder durchgeführt wurde, zwi⸗ ſchen dem Meiſter Niederſachſens, Schwalbe Hannover, und dem Meiſter des Gaues Baden, SC. 02 Neuenheim-Heidelberg, hatte auf den Sandhöfer Wieſen in Frankfurt a. M. 1200 Zuſchauer angelockt. Schwalbe Hannover ge⸗ wann den Meiſterſchaftskampf verdient mit 11:0(3:0) und errang damit zum dritten Male den deutſchen Meiſtertitel. Die Mannſchaft konnte ſich zwar vor der Pauſe nicht ſo recht entfalten, da die Heidelberger ein ſehr energi⸗ ſches Angriffsſpiel vorführten und vor allem ihren Sturm mit aller Wucht einſetzten. Trotz⸗ dem ſah man ſchon in der erſten Hälfte, daß die Niederſachſen die techniſch reifere und ausge⸗ feiltere Leiſtung zu bieten hatten. Nach dem Wechſel ließen ſich die Hannoveraner nicht mehr den Stil des badiſchen Meiſters aufdrängen, ſondern brachten immer wieder ihre Dreivier⸗ tel zum Einſatz, die durch ihr ſchnelles Laufen und ſicheres Fangen dem Kampf einen hohen Reiz gaben. Die Heidelberger hatten ihre Stärke in ihrer Verteidigung, die ſich reſtlos einſetzte. Erſt gegen Schluß des Kampfes, als die Kräfte des badiſchen Meiſters mehr und mehr erlahmten, konnte Schwalbe das Ergeb— nis deutlicher geſtalten. Der Frankfurter Schiedsrichter Oskar Leipp⸗ rand leitete das Treffen ganz ausgezeichnet, * J V 8 3 — — 2 W —— 1 e 2. 0 U * Ie U 2 S Ee 6 *— 9 Tor für Worms. PPP Der Nur 5 Minufen waren es, die dieſen großen Kampf der Gaumeiſter von Südweſt und Württemberg ent⸗ ſchieden und die ein herrliches Spiel zu einem harten, ja zeit⸗ weiſe häßlichen Kampfe ſtem⸗ pelten. Da hatte Winkler eine genaue Flanke von Fath. in die Knie gehend, mit dem Kopf über die Linie gedrückt. Haa⸗ rer, der tapfere Kickerstorhü⸗ ter, warf ſich mit großem Schwung und ſchaufelte den Ball ſchnell vor die Linie. Es nützte ihm nichts: auch nichts der ſtürmiſche Proteſt aller ſei⸗ ner Kameraden. Der Spiellei⸗ ter hatte Tor entſchieden. Und das mit Recht. Von der Tri⸗ büne aus war das allerdings nicht zu entſcheiden, aber unſer Photograph hat das Tor fein auf die Platte gebannt, ſodaß aller Diſput Weiter ging der Kampf, ſeitens der Stuttgarter noch depri⸗ miert. Da kommt Fath gut— durch und ſchießt fein den 3.„ Treffer. Gleich iſt der Seppel wieder da und nun kommt die häßlichſte Szene des Spieles. Riebke, der Mittelläufer Stuttgarts, tritt den anſtür⸗ menden Fath in den Unterleib. Der Wormſer Nationalſpieler ſackt um... das Stadion wird zum Hexenkeſſel. Gellend hal⸗ len die Pfiffe, ſtürmiſch ver⸗ langten die Zuſchauer den Platzverweis des Miſſetäters. Es ſieht auch ſo aus, als ver⸗ weiſe Schiedsrichter Schlee den Stuttgarter vom Platz, doch es war nur eine von vielen thea⸗ traliſchen Geſten; als Gölz den Freiſtoß trat, war Riebke wei⸗ ter dabei. Dabei fiel das 4. Es läßt ſich leicht denken, daß die nun her⸗ beigekpmmene Halbzeit ganz im Zeicheſt dieſes Vorfalles ſtand und abſolut nicht verwunder⸗ lich iſt es, wenn die Gäſte bei ihrem Wieder⸗ eintritt ausgepfiffen wurden. Das Fpiel war fulſch. Nicht wieder kehrten die ſpannenden Situa— tionen der erſten Hälfte. Nicht mehr ſah man jenes männermordende Tempo. Aber immer gab es wieder Zuſammenſtöße. Zwei Foulelf— meter, auf jeder Seite einen, eine Menge Frei— ſtöße, das ſind die Merkmale der zweiten Halb- zeit, die im kraſſen Widerſpruch zur großen erſten Hälfte ſtand. Da ſah man wirklich gute Leiſtungen. Wohl hatte Wormatia durch den blendend aufgelegten Fath ſchon in der dritten Minute die Führung erzielt. Dann aber ſah man einen ausgeglichenen Kampf, mit ſoviel guten Leiſtungen und ſo großer Schnelligkeit durchgeſührt, daß man mit Spannung den da abrollenden Fußballfilm verfolgen konnte. 7000 Juſchauer lebten begeiſtert mit und nicht wenige Stutt- garter waren dabei. 400 hatte ein Sonderzug gebracht und gut 200 waren mit anderen Fahrtmöglichkeiten nach Worms geeilt. Auf alle Fälle war der ſchwäbiſche Dialekt auf der Tribüne gut vertreten. Da ſah man aber auch die Vertreter unſerer Vaterſtadt. Angefangen vom Oberbürgermeiſter und Kreisleiter bis zu den Führern der Gliederungen, alle waren ſie da. Man ſah den Gaufachamtsleiter Dr. Raß⸗ bach⸗Wiesbaden, Kreisfachamtsleiter Caprano⸗ Mainz und was eben zur Fußballbehörde und zum Reichsbund in Worms gehört. Die Preſſe war nicht nur von Worms, ſondern auch von Stuttgart und anderen Städten gut vertreten. Kurzum, der Rahmen, wie man ihn immer wieder bei den großen Fußballkämpfen erlebt. war auch hier vorhanden. Wenn man auch nach dem letzten Spiel Wormatias gegen Nürn⸗ berg mit einer größeren Zuſchauermenge rech— nete, ſo füllten die 7000 doch immerhin die Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn gut Vor dem Kampf der Gaumeiſter ſtanden ſich im Rahmen des Wormſer Olympiawerbetages zwei Mannſchaften der Bäcker und Metzger in ihrer Berufskleidung gegenüber. Die tapferen Meiſter und Geſellen zeigten, daß ſie ſehr wohl mit dem Ball umzugehen wiſſen. Es gab viel Spaß, aber auch gute Leiſtungen und ſchließ— lich einen 4:0⸗Sieg der Mehlmänner. Beifall flattert auf. als die Stuttgarter, blauweißgeſtreift, ins Feld ſpringen, ſofort folgend die rotbehoſten Wormaten Als Syvielleiter ſieht man nicht den angekündigten Glaſer⸗Neckarſulm, ſon⸗ überflüſſig iſt. Das Lichtbild als Beweis: Hüdweſlmeiſter zahlt doppelt Vormalia Worms— Kickers Stullgark 6:2(4:0) — dern Schlee⸗Köln. So ſtellen ſich ihm die Mannſchaften: Stuttgart: Haarer Überich Cozza Link Riebke Handte Baier, Voſſeler Merz Meßner Frey * Fath Gölz Eckert Leiſt Winkler Fries Kiefer Zimmermann Cloſet Fröhlich Ebert Worms: Wormatias Aufſtellung überraſchte. Die bei⸗ den ſeitherigen Halbſtürmer Lehr und Buſam waren mit Leiſt und Gölz ausgewechſelt wor⸗ den, und Winkler ſtürmte wieder rechtsaußen. Für ihn ſah man Cloſet in alter Friſche wir— ken. Die Stuttgarter Kickers mußten ihren Halblinken Euchenhofer erſetzen, ſonſt waren ſie aber komplett. Kürmiſch war ſchon der Beginn Wormatias Angriff hat ſich viel vorgenom- men, das ſieht man ſchon bei den erſten Hand— lungen. Fath iſt gleich in beſter Laune; er ſpielt ſeinen Wormſer Freunden mal etwas be⸗ ſonderes vor. Die Wormſer ſpielen mit dem Wind. Das merkt man ſchon an den beiden Freiſtößen, die Gölz gleich in den erſten Minu⸗ ten verknallt. Da; da Fath raſt los, Riebke, der in der Verteidigung zurückhängende Stuttgarter Mittelläufer, hat verfehlt. Fath wie der Bli an ihm vorbei. Sicher und nicht zu kopieren raſt er nur 2.. 3 große Schritte, Haarer zaudert und da iſt es ſchon geſchehen˖n 5 „Toooooor“ raſt es im weiten Rund. Das war typiſch Fath! Und erſt die 3. Minute! 2 Ebert bei einer famoſen Abwehr. Aufn.: Hanſelmann(3). f N 0 Stuttgarts 2. Tor: mand erwartet wurde. Juſt Haarer muß den Ball(beim 2. Tor) hinter der Linie herausangeln. Merz ſpitzelt den Ball ein. Was hätte viel gefehlt und es ſtand 2:0 ſchon in der nächſten Minute. Überich köpft das Leder rückwärts. Fath iſt ſchon wieder da. Genau kommt ſeine Flanke, die Winkler direkt nimmt, nur aber ans Außennetz patſcht. Jetzt bringen ſich die Kickers in Erinnerung. 2 Ecken geben ſie zunächſt als Viſitenkarte bed Ebert ab. Dann muß der Wormſer ſchnell aus dem Tor, um Baier das Bällchen vom Kopf zu haſchen. Die erſte Wormſer Ecke tanzte vorm Kickerstor recht gefährlich herum. Eckert hob mit dem Kopf den Ball recht knapp über die Latte. Auf der Gegenſeite hat Frey eine große Chance, als ein abprallender Merzſchuß ihm in freier Poſition vor die Füße kommt. Scharf ſchießt er Ebert in die Hände. Die erſte Viertelſtunde iſt um. Der Kampf iſt nicht einſeitig und bringt vor beiden Toren gefährliche, aber auch leiſtungsmäßig ſchöne Momente. Cölz iſt bei der 2. Wormſer Ecke foul. Seine dann losgelaſſene Bombe findet Haarer auf dem Poſten. Winkler vergibt die 3. Ecke. Dafür kommen in den nächſten 2 Minu⸗ ten 3 weitere Ecken gut herein. Haarer und ſeine Kameraden können aber ſtets die Gefahr bannen. Jetzt muß Ebert wieder mal heraus, um eine gefährliche Flanke Baiers abzufangen. Er tut das mit ſicherem Inſtinkt.— Zimmermann holt ſich Sonderapplaus für einen feinen Abſatzkick. Eine halbe Stunde iſt nun um. Immer wie— der ſind es die Torhüter, die im Brennpunkt des ſchnellen Spieles ſtehen. Hier holt ſich Haa- rer einen Kraftſchuß Eckerts und dort muß Ebert bei einem Schuß von Frey zugreifen. Die überraſchende Enkſcheidung kommt dann zu einer Zeit, wo ſie von nie⸗ in den letzten 5 Minuten. Die 40. Minute war überſchritten, als Winkler das umſtrittene 2. Tor erzielte. Eine Minute ſpäter zeigt Seppl Fath wieder einen feinen Alleingang und ſchießt Nr. 3, wo⸗ für er in der nächſten Minute in ſo unſport⸗ licher Weiſe angegangen wurde. Den Freiſtoß ſchoß Gölz ſtahlhart und flach auf Haarer, der den Ball nicht halten konnte. Eckert ſtand da ſchon ſchußbereit und das 4:0 war fertig. Das Spiel war ſchon bei Halbzeit entſchieden. Da⸗ bei ein Mißklang, der nicht zu dieſem Spiel, nicht zu unſerm Sport gehört Nur noch ein Abglanz war dann die zweite Hälfte. Es kam kein Fluß mehr ins Spiel. Die Mannſchaften wirk⸗ ten zerriſſen. Fath, der mit blaſſem Geſicht wiedergekommen war, kann nicht mehr recht mit. Seine Kameraden ſchonen ihn. Ein Aus⸗ fall, der doppelt ſchwer wiegt, als Fath ge⸗ eee zurück rade in dieſem Spiel ſo ausge⸗ zeichnet im Schwung war. Die Stuttgarter kommen etwas beſ⸗ ſer auf, aber ſie werden nicht gefährlich. Abgehackt wird im Mittelfeld herumgeſpielt. Meiſt ſind es nun die Verteidigungen. die ſchon die Angriffe zum Stehen bringen. Einem abſolut unnötigen Hä⸗ keln von Fröhlich verdankt Stuttgart ſein erſtes Tor. Ebert hatte ſchon längſt den Ball, ſo⸗ daß Fröhlichs Handeln über⸗ haupt nicht zu verſtehen war. Dieſen, in der 9. Minute ver⸗ hängten Elfmeter ſchoß Merz unhaltbar ein. Ebert hat nun eine Zeitlang mehr zu tun, als Haarer. Er erledigt ſeine Ar⸗ beit ausgezeichnet. Einmal hat er allerdings Glück, als ein Baierſchuß über ihn weg geht und an den Pfoſten ſpringt. Erſt dann hat er das Ding. In der 26. Minute allerdings muß er zum 2. Mal hinter ſich grei⸗ fen. Fröhlich und Cloſet wur⸗ den mit dem Kickersmittelſtür⸗ mer Merz nicht einig, gegen deſſen Spitzler auch Ebert nichts mehr machen konnte. Winkler geht zurück. Für alle Fälle. Nur 20 Minuten ſind noch zu ſpielen. Es wird nichts mehr mit einer eytl. durch die Stuttgorter heraufbeſchworenen Ueberraſchung. In der 51. Mi- nute iſt es aus. Leiſt hat ſich im Zweikampf mit Riebke durch⸗ geſetzt. Dafür bringt ihn der Stuttgarter im Strafraum zu Fall. Winkler läßt ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen und jetzt heißt es 512. Noch eine Viertelſtunde, da iſt am Wormſer Sieg nichts mehr zu machen. Erſt recht nicht jetzt denn nun iſt auf einmal wiede! Fath dabei. Er, der faſt ein halbe Stunde lang unter der Verletzung zu leiden hatte, kam nochmal gut in Schwung. Mit einem feinen Alleingang und einem ſchöne rechten Flachſchuß ſchloß er in der 42. Minu den Torreigen ab. In der Krilik kommt Wormatia natürlich beſſer weg als d Stuttgarter Kickers. Allerdings war der U terſchied in den Mannſchaftsleiſtungen nicht groß, wie man vielleicht nach dem Reſultat a nehmen könnte. In der Angriffslinie hatte Mannſchaft ein großes Plus gegenüber ihren Gäſten. Das entſchied auch dieſes Spiel. Leute wie Fath und Eckert ſah man in der Kicker fünferreihe nicht. Fath war beſter und mit ſ nen drei Toren lein weiteres hat er eingelei und bei noch einem war er die Urſache) erfo reichſter Stürmer. Mit ihm war auch Eckert guter Verfaſſung. Zwiſchen beiden ſah m Gölz zu einer überraſchend guten Form a laufen. Da erinnerte der Jockel an beſſere Z ten. Schwächer war die rechte Seite. Le mühte ſich ſehr, doch fand er nie den richtig Konnex. Winkler wurde da ſelbſtverſtändl in Mitleidenſchaft gezogen. Bei den Kickers gefielen die gut durch ihre Schnelligkeit, doch keiner konn gut ſchießen. Lediglich der Mittelſtürn Merz zeigte ein ſchönes Schußvermögen, do ließ ihm Kiefer ſelten Gelegenheit zur Ve wertung. Schwach waren ſchon die Halbſtü mer. Beſter Läufer auf dem Platz war der Kickersmann Handte, der als linker Außen läufer am meiſten zum Aufbau des Spieles ſeiner Mannſchaft beitrug. Riebke, der Stur garter Mittelläufer, ſpielte durchweg dritter Verteidiger. Und dennoch war er im Verein mit Cozza und dem guten Überich nicht in der Lage, den gefährlichen Wormſer Angriff ſo zu ſtoppen, wie man es bei dieſem Syſtem er⸗ wartet. Die Wormſer Hintermannſchaft zeigte neben ihrer großen Aufopferung, mit der ein jeder kämpfte, gleichmäßige Leiſtungen. Cloſet beſtand das ſchwere Spiel beſſer, als die mei ſten erwarteten. Von den beiden Torhütern iſt Ebert der Vorzug zu geben. Nicht, weil er nur zwei Tore erhalten hat, und Haarer ein halbes Dutzend. In dieſem Fußballdrama wirkte als Schieds⸗ richter Herr Schlee-Köln mit. Er war auf der Fußballbühne wohl der beſte Schauſpieler aber einer der leiſtungsſchwächſten Mitwirken⸗ den. Seine Entſcheidungen waren im Grunde genommen kaum zu beanſtanden. Aber ſtets kamen ſie zu ſpät und ſchafften ſo gereizte Situationen, die bei exaktem Entſcheid vermie⸗ den worden wären. Man kann dieſem Kölner die Wormſ beiden Auß Herrn ſchon einen Teil Schuld zuſchieben, daß das gut begonnene Spiel ſchließlich noch ſo zuſchanden wurde. pa. 1 2 1 e —— 5 — — * 4 .. AW ä— FP Die Südweſt⸗Aufſtiegsſpiele brachten am Sonntag einen weiteren Wiesbadener Sieg; der noch punktloſe FC Kaiſerslautern wurde zu Hauſe 3:1(2:0) geſchlagen; die Pfälzer hatten dabei recht viel Pech, während Wies⸗ baden nicht ganz überzeugte. Germania 04 Ludwigshafen verlor zuhauſe durch ein 111 (00) gegen Reichsbahn⸗Rotweiß Frankfurt einen werwollen Punkt, wodurch die Saar⸗ brücker Sportfreunde, die in Darmſtadt 2:1 (1:1) gewannen, näher herankamen. Darmſtadt und Kaiſerslautern dürften heute ſchon aus⸗ geſpielt haben. Die Tabelle: SV. Wiesbaden 5 1 1 Germania 04 Ludwigshafen 5 6:6 723 Sportfreunde Saarbrücken 5 7:8 6·˙4 Reichsb.⸗Rotweiß Frankfurt 4 35 825 MSV Darmſtadt 5 4:8 855 FC. Kaiſerslautern 4 4 9 ms b. Darmſtadl— Spfr. Saar- brücken 1:2[1:1 Vor 1500 Zuſchauern erlitten die Darmſtäd⸗ ter eine Niederlage, die nicht zuletzt auf das verunglückte Experiment, den Torhüter als Mittelſtürmer zu verwenden, zurückzuführen iſt. Darmſtadt war anfangs überlegen, Saar⸗ brücken führte aber nach 7 Minuten durch den beſten Mann, den Linksaußen Joly, 1:0. Der Ausgleich fiel 2 Minuten ſpäter durch Sauer. Bis zur Pauſe gab es acht Darmſtädter Eck⸗ bälle, aber kein Tor. Nach dem Wechſel ver⸗ lief der Kampf ausgeglichen und ſpannend, Saarbrückens Sturm wurde beſſer, kam aber nicht zum Erfolg. Fünf Minuten vor Schluß ſchied Saarbrückens Stürmer Schauß verletzt aus. Bei einem Eckball war die ganze Darm⸗ ſtädter Elf aufgerückt, Pletſch brach durch und ſchoß, vollkommen überraſchend, den vielbeju⸗ belten Siegestreffer. JC. Kaiſerslaulern— 30. Wies baden 1:3(0:2) 1000 Zuſchauer ſahen kein überragendes Spiel, beſonders der Tabellenführer zeigte keine Offenbarungen; er gefiel nur durch eine ſehr ſtarke Abwehr und das gute Stürmer⸗ ſpiel von Fuchs und Schulmeyer, zu denen ſich als erfolgreichſter Torſchütze Linn geſellte. Die Pfälzer hatten viel Pech und gaben mei⸗ ſtens einen gleichwertigen Gegner ab. Linn und Fuchs ſchoſſen die beiden erſten Treffer und nach der Pauſe ſchraubt Linn das Ergeb⸗ —.—.— 33. Biesbaden vergrößert ſeinen vor 7 Die Aufftiegsſpiele im Gau Jüdweſt nis auf 3:0. Die Pfälzer ſtrengten ſich nun ſtark an, ſahen aber erſt kurz vor Schluß ihre Bemühungen durch einen erfolgreichen Tor⸗ ſchuß von Streb belohnt. Germ. 04 eudwigshafen Reichsb. Rofweiß Frankfurk 1:1 0:0] Die Ludwigshafener hatten im Felde mehr vom Spiel, aber teilweiſe reichliches Pech. Frankfurt verfügte über die beſſere Abwehr und hatte in Remmert einen ausgezeich ieten Hüter. Nächſt ihm ſind mann und der Innenſturm zu nennen. Ludwigshafener erſten Halbzeit hatte„04“ mehr Frankfurt die allein drei Lattenſchüſſe. im Pfälzer Netz. Bis hafen überlegen, der Kuffler. Jußball-Schluß in England Alle Entſcheidungen gefallen: Charlton Athlet ic und Mancheſter United ſteigen auf, Port Vale und Hull City in die 3. Liga. Am Samstag wurde die engliſche Fußball⸗ land, der Meiſter, und Aſton Villa, der zweite Saiſon beendet. Einigen dieſer Spiele kam in Abſteigende, hatten bekanntlich ſchon am letzten der 2. Liga noch Bedeutung zu, denn hier wa⸗ Samstag ihre 42 Spiele beendet. ren noch die Fragen des Aufſtiegs und des Die Schotten⸗Liga war im Laufe der ver⸗ Klaſſenverluſtes zu klären. Der Zufall wollte gangenen Woche mit ihrer Meiſterſchafts⸗Serie es, daß die beiden Erſtplazierten ihre letzten zu Ende gekommen. Den Titel holte ſich Celtic Kämpfe mit den Tabellen⸗Letzten auszutragen Glasgow vor den Rangers, die in den letzten hatten. Es iſt nun bezeichnend für die Ausge⸗ Spielen entſcheidende Punktverluſte erlitten glichenheit der Spielſtärke, daß in beiden hatten. Kämpfen. die doch wirklich Bedeutung genug für die Beteiligten hatten, kein Sieger ermit⸗ telt werden konnte. Die Unentſchieden, die Charlton Athletic und Port Vale(1:0, ſowie Hull City und Mancheſter United(1:1) ſich lie⸗ ferten, reichten den erſtgenannten Mannſchaften zur Erringung der 1. Klaſſe, während ihre Gegner in die 3. Diviſion zurückmüſſen. Das ſtand für Hull City übrigens ſchon ſeit gerau⸗ mer Zeit feſt. Barnsley, das ebenſo wie Port Vale noch bedroht war, rettete ſich durch ein 00 gegen die Tottenham Hotſpurs, während der Pokalfinaliſt Sheffield. United dem Na⸗ mensvetter Weſtham United eine 4:2⸗Nieder⸗ lage beibrachte, ſodaß die Londoner alſo auch nach Punkten auf dem dritten Platz blieben. In der 1. Liga waren bekanntlich Meiſter⸗ ſchaft und Abſtieg ſchon entſchieden, die Spiele hatten alſo nur noch für die Plazierung Be⸗ deutung. Arſenal hatte ſeit acht Tagen den vierten Kampf auszutragen und machte mit Leeds United unentſchieden, während der Ta⸗ bellenzweite Derby County bei Brentford hoch mit 0:6 geſchlagen wurde. Everton, der kom⸗ mende Gegner der deutſchen Olympia⸗Fuß⸗ baller, ſiegte 5:0 über Preſton Northend und Rohrheim war während dieſes Treffens durch⸗ 115 edu an die een ne weg überlegen und gewann verdient. während die abſteigenden ackburn Rovers; 3 nach der 1:5⸗Niederlage bei Chelſea London 5 dn Gernsbe im verlor der Vin. Als g. eim mit 6:0. Nachd ſpiel allein auf dem letzten Platz blieben. Sunder⸗ 650 für„ W e e die klare Ueberlegenheit der Siegerelf aner⸗ kennen. In Nordheim wurde die junge Elf des TV. Nordheim mit 5:1 von der 2. Mannſchaft Die Ergebniſſe: 1. Liga: Arſenal— Leeds United 2:2, Bir⸗ mingbam— Weſtbromwich 19, Brentford— Derby County 610, Chelſea— Blackburn Ro⸗ vers 5:1. Everton— Preſton Northend 5:0, Grimsby Town— Mancheſter City 311, Hud⸗ dersfield Town— Sheffield Wednesday 110, Portsmouth— Bolton Wanderers 2:1, Stoke City— Liverpool 21. Wolverhampton Wan⸗ derers— Middlesbrough 4.1. Don unſeren Aus Anlaß der Daß B.⸗Veranſtaltung in Worms fielen in den Kreisklaſſen um Worms faſt alle Veranſtaltungen aus. Nur rechtsrhei⸗ niſch wurden einige Privatſpiele ausgetragen. Der Kreismeiſter FV. Biblis weilte beim Spy. Groß⸗Gerau, verlor aber mit 214. Biblis probierte einige junge Kräfte aus. In Groß⸗Rohrheim ſpielte eine komb. Mannſchaft vom VfR. Bürſtadt 2:1. Groß⸗ ſprung noch Lautz. Dieter⸗ Die hatten ihre beſten Leute in Häuſelmann, Stoll, Fauth und Karl. In der vom Spiel, beſſeren Torgelegenheiten— Nach der Pauſe lan⸗ dete in der 20. Minute ein Kopfball von Theiß Schluß war Ludwigs⸗ ausgleichende Treffer fiel aber erſt acht Minuten vor Schluß durch „Großer Straßenpreis des saar⸗ landes“ Bautz(Dortmund) bei den Berufsfahrern und Oberbeck⸗Hagen(Amateure) die Sieger. Unter größter Anteilnahme faſt der ganzen Bevölkerung des Saarlandes kam am Sonn⸗ tag der„Große Straßenpreis des Saarlan⸗ des“, eine der klaſſiſchen deutſchen Prüfungen für unſere Amateur- und Berufsfahrer zum Austrag. Sieger in der Klaſſe der Berufsfah⸗ rer wurde der Dortmunder Bautz, der das Rennen nach einer Fahrzeit von 8:08:14 Stun⸗ den(für 267 km) im Spurt vor weiteren 11 Fahrern gewann. Oberbeck⸗Hagen war der Sieger bei den Amateuren. Löber⸗Schwein⸗ furt, Diederichs⸗Dortmund u. Heller⸗Schwein⸗ furt belegten die nächſten Plätze, während weitere 31 Fahrer, die von Körner und Böhm (beide Berlin) angeführt wurden, gemeinſam auf den 5. Rang kamen. Die Ergebniſſe: Berufsfahrer: 1. Bautz⸗Dortmund 8108:14 Stunden, 2. Weckerling⸗Magdeburg 8:09:15, 3. Siebelhoff⸗Dortmund 8:09:16, 4. Hodey⸗ Eſſen 8:09:17, 5. Stöpel⸗Berlin, 6. Wolke⸗ Berlin, 7. Kijewſki⸗Dortmund, 8. Arents⸗ Berlin, 9. Thierbach⸗Dresden, 10. Geyer⸗ Schweinfurt, 11. Umbenhauer⸗Nürnberg, 12. Riſch-Magdeburg, alle dichtauf. Amateure(110,5 im): 1. Oberbeck⸗Hagen, 3:07:07 Std., 2. Löber⸗Schweinfurt, 3. Dieoe⸗ richs⸗Dortmund, 4. Heller⸗Schweinfurt. Alle übrigen 31 Fahrer auf dem 5. Rang, darunter Krückl⸗München, Körner und Böhm(beide Berlin), Bartkowfki⸗Berlin, Kronwald⸗Ber⸗ lin, Seifert⸗Schweinfurt, Brunner⸗Schwein⸗ furt, Bartoſkiewicz⸗Berlin. Jußball-Kreisklaſſen ſondere in Fällen, in denen Spieler ſich ein zweites Verfehlen zu Schulden kommen ließen. Auch dieſe Handhabung wird zur Bereinigung unſeres Fußballſportes beitragen und allen eine Warnung ſein. Das Spiel Weinsheim— Abenheim gilt für Weinsheim als gewonnen, da Abenheim den Antrittstermin nicht pünktlich einhielt. In der Kreisklaſſe 2. Gruppe 4. wird das Spiel Hamm— Poſt Worms dem erſteren gut⸗ geſchrieben, da Worms ay eine Neuanſetzuflg verzichtet. 5 Aufſtiegsſpiele der Kreismeiſter Im Gebiet Main/ Heſſen werden die Auf⸗ ſtiegsſpiele zur Bezirksklaſſe in folgenden vier Spielgruppen ausgetragen: Gruppe A: Horchheim, Biblis, Arheilgen Tennis-Turnier in Wiesbaden Irl. horn, h. henkel und h. henkel/ Denker die erſten Sieger Nun wurde das Wiesbadener Tennisturnier doch nicht programmgemäß am Sonntag abge⸗ ſchloſſen. In den frühen Vormittagsſtunden hatte Regenwetter den Spielbetrieb im Nerotal unmöglich gemacht, ſodaß erſt um 1075 Uhr die Bälle wieder fliegen konnten. Infolgedeſ⸗ ſen mußten die Entſcheidungen im Gemiſchten und im Frauendoppel auf Montag verſchoben werden. Zu Ende gebracht wurden aber die Einzel⸗ Wettbewerbe der erſten Klaſſe und das Män⸗ nerdoppel. In allen dieſen Spielen gab es die erwarteten Ergebniſſe, allerdings—beſonders im Männereinzel— nicht immer den guten Sport, den man erhofft hatte. Die durch die Wetterſtörung des Vormittags bedingte Zuſam⸗ menballung verſchiedener Entſcheidungskämpfe dürfte daher in erſter Linie verantwortlich zu machen ſein. Schade war es auf jeden Fall; man hätte gerade dem Männereinzel doch einen ſchöneren Abſchluß gewünſcht. Im Fraueneinzel ſicherte ſich zunächſt rl. Horn den Turnierſieg durch ein 6.4, 6, 6:0 über die bekannte Belgierin Nelly damſon, die dem variierten Spiel der Wiesbadenerin nicht gewachſen war. Das Männerdoppel brachten Den⸗ ker/ Henkel 2 mit 6:3, 6:4, 10:8 gegen de Borman/ Göpfert an ſich und im Männereinzel hatte Henner Hen⸗ kel in dem vorher doch zu ſtark beanſpruchten Denker bei 6:1, 6:3 nichts zu ſchlagen. Denker gab nach Verluſt dieſer beiden Sätze er⸗ ſchöpft und entmutigt den ausſichtsloſen Kampf auf. te Deulſcher Tennisnachwuchs in Wiesbaden Vier Tage lang war Deutſchlands zukunfts⸗ volle Tennisjugend in Wiesbaden verſammelt. Auf den Plätzen im Nerotal wurde unter der Leitung von Karl Becker⸗Wiesbaden geſpielt und gelernt. Zwei Dutzend Talente aus dem ganzen Reich mußten unter den kritiſchen Augen ihres Lehrers gegeneinander und mit⸗ einander ſpielen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Zeit nicht ausreichte, um die Spieler wirk⸗ lich abzuſchleifen. Aber es konnte doch ſehr viel getan werden, um den Stil zu verbeſſern, falſche oder ſchlechte Angewohnheiten im Auf⸗ zum Ball und in den einzelnen Schlägen zu ändern. Bei den Spielern war die Klaſſe ungleich⸗ mäßiger als bei den Mädchen, aus deren Reihen ſich ein wirklich großes Talent noch nicht her⸗ ausgeſchält hat; es ſei denn, man nenne die Schumann vom Rot⸗Weiß⸗ ihre Tennislehrer Gerſtel, der erſt 22 Jahre alt iſt und vor einem Jahre wieder Amateur wurde, und in Göpfert, deſſen Talent ſeit Jahren bekannt iſt. der Frankfurter Dohnal und der Ber⸗ ſchlag, in der Haltung, in der Stellung junge Berlinerin Club. Die männlichen Spieler hatten beſten Leute in dem früheren Auch liner Beuttner zeichneten ſich aus. Alle Teilnehmer waren mit großem Ehrgeiz und Ernſt bei der Sache und W. Bremſer, der die Oberleitung des Kurſes hatte, konnte auch Eine in dieſer Hinſicht wohl zufrieden ſein. Fahrt in den Rheingau ſchloß den Kurs ab. Die Teilnehmer bleiben ſämtlich in der Kur⸗ ſtadt und nehmen am Wiesbadener Frühjahrs⸗ Turnier teil, das die denkbar ſchönſte Ergän⸗ zung zum Kurſus darſtellt. Die Teilnehmer am Lehrgang waren: Männer: Barth, Bartkowiak, Beuttner, Damerow, Dettmer, Dohnal, Gerſtel, Götſche, Gundel, Dr. Hauß, Heydenreich, Pfaff, Schrö⸗ ter, Wulff, Göpfert. Frauen: Antrecht, Buderus, Buja, Hiller, Peters, Schumann, Ullſtein, Weber und Wedekind. Perry und Slammers engliſche Meiſter Auf den Tennisanlagen in Bournemouth wurden am Samstag die engliſchen Meiſter⸗ ſchaften für Hartplätze entſchieden. Die vor⸗ jährigen Meiſter in den Einzelſpielen konnten vor mehreren tauſend Zuſchauern ihre Titel erfolgreich verteidigen. 8 Im Männereinzel fand Fred Perry bei ſeinem Endſpielgegner Bunny Auſtin keinen nennenswerten Widerſtand. Der Wimbledon⸗ meiſter ſiegte in wenig aufregendem Spiel glatt mit 6:2, 8:6, 6:3. Mehr zu kämpfen hatte im Endſpiel der Frauen die Meiſterin Kay Stammers. Die ſtark verbeſſerte Chilenin Anita Lizana leiſtete hartnäckigen Widerſtand und gab ſich erſt nach 7:5, 7:5 für Stammers geſchlagen. Kay Stammers holte ſich übrigens mit ihrer Landsmännin James zuſammen auch den Titel im Frauendoppel, das beide 6:2, 6:4 gegen Alliſter/ Nuthall gewannen. Groß⸗Rohrheims verdient geſchlagen. Die lehlen Termine der Kreisklaſſe J. Gruppe II Nachdem das Spiel Hochheim— Oſthofen wie urſprünglich ausgetragen gewertet wird, ſtehen für die Kreisklaſſe 1 noch die nachfolgen⸗ den Treffen offen: 10. 5. Blau⸗Weiß Worms— Olympia Alzey 17. 5. Olyntwia Alzey— VfR. Alsheim Blau⸗Weiß Worms— Sp. V. Gimbsheim Die Spiele beginnen nachmittags 3 Uhr auf den Plätzen der Erſtgenannten. Am 1.15 gehen die Spiele der zweiten Mannſchaften voraus. * Aus den Arteilen der Behörde über Straf⸗ fälle der letzten Meiſterſchaftsſpiele iſt vor allem die Höhe der Strafen auffällig, insbe⸗ Gruppe B: Geiſenheim, Raunheim, Anterlie⸗ derbach Gruppe C: Ober⸗Ramſtadt, Urberach, Oberts⸗ hauſen Gruppe D: Praunheim, Oberurſel, Enkheim Spielter der Cruppe A: Vorſpiele: Rückſpiele: 10. 5.: Arheilgen— Biblis 5 17. 5. Bihlis— Horchheim 14. 6. 24. 5. Horchheim— Arheilgen 21. 6. Die Spiele beginnen jeweils 3 Uhr nachmit⸗ tags auf den Plätzen der erſtgenannten Ver⸗ eine. Spielverlegungen ſind nicht möglich. Die endgültige Frage des Aufſtieges kann erſt nach Beendigung der Spiele um den Auf⸗ ſtieg zur Gauliga entſchieden werden. Es iſt deshalb auch erforderlich, daß die vorſtehenden Spiele reſtlos durchgeführt werden. Aus dem Lager der Jüdweſt-Boxer Inkereſſanle 5kädlekümpfe Um die Kampfkraft der Boxer zu heben und vor allen Dingen Kampfmöglichkeiten zu ſchaf⸗ fen, wird im Gau Südweſt jetzt die Bildung von Städteſtaffeln in die Wege geleitet. So⸗ bald dieſe Städteſtaffeln ſtehen, werden Städte⸗ kämpfe mit Mannſchaften aus 12 deutſchen Städten in den verſchiedenen Teilen des Gau⸗ gebietes durchgeführt. Verhandlungen dieſer Art ſind bereits mit Nürnberg, München, Köln, Hamburg, Dortmund, Kaſſel, Mannheim, Er⸗ furt, Hannover. Berlin, Zürich und Paris an⸗ gebahnt. Als Austragungsorte kommen inner⸗ halb des Gaues u. a. Saarbrücken, Kaiſers⸗ lautern, Pirmaſens, Ludwigshafen, Neun⸗ kirchen. Mainz. Neustadt. Darmſtadt und Frankfurt am Main in Betracht. Die Gaſt⸗ kämpfe von Städtemannſchaften aus allen Tei⸗ len des Reiches bringen in den Boxbetrieb des Gaues eine intereſſante Belebung. Willi Türk-Gedächlnis⸗Turnſer Das Jugendboxturnier des Gaues Südweſt, dem Andenken an den verſtorbenen Jugend⸗ wart Türk gewidmet, wird auch in dieſem Jahre wieder ſtattfinden. Vorausſichtlich wird das Turnier in Frankfurt a. M. abgehalten Den Siegern winkt wieder eine ganz beſondere Ebrung. War vor zwei Jahren der Beſuch der Borkämpfe bei den Deutſchen Kampfſpielen in Nürnberg der Siegespreis, ſo werden diesmal die Sieger der verſchiedenen Alters⸗ und Ge⸗ wichtsklaſſen ſich die Fahrt nach Berlin und den Beſuch des Olympiſchen Boxturniers er⸗ werben. „Sländiger Ring“ in Frankfurt In Frankfurt ſollen künftig in regelmäßiger Folge Kämpfe der Amateurboxer und zwar vorausſichtlich im Keglerſporthaus in der Wingertſtraße ſtattfinden. Ring“ wird den Vereinen Gelegenheit zu reger Kampftätigkeit geben und auch Schauplatz eini⸗ 18 der vom Gau vorgeſehenen Städtekämpfe ein. hower-Müller am 15. Mai in Berlin Nachdem jetzt der Führerrat des Verbandes ſeine Genehmigung erteilt hat, findet der Schwergewichtskampf um die deutſche Boxmei⸗ ſterſchaft zwiſchen dem Titelverteidiger Vincenz Hower⸗Köln und dem Herausforderer Willy Müller⸗Düſſeldorf nunmehr endgültig am 15. Mai im Berliner„Neue Welt“-Ring ſtatt. W Fee 2 S 8 * eee ee Neues vom Radsport I RNadſernſahrt Berlin Warſchau verlegt Auf Wunſch des Deutſchen Nadfahrer⸗Ver⸗ bandes iſt nunmehr die Radfernfahrt Berlin— Warſchau, mit der bekanntlich der Länderkampf Deutſchland— Polen verbunden iſt, um eine Woche vorverlegt worden. Das Rennen findet nunmehr in der Zeit vom 14.— 20. Sey ⸗ tember ſtatt. Die Streckenführung iſt die gleiche geblieben. Ruhetag iſt in Poſen am 17. September. Grund der Vorverlegung war das zeitliche Zuſammenfallen dieſer Veranſtaltung mit dem Berufsfahrerrennen Berlin— Paris vom 20.—27. September. Noch fünf Starts der Olympia⸗Straßenfahrer Nachdem der Deutſche Radfahrer⸗Verband kürzlich den Terminkalender der National⸗ mannſchaft der Bahnfahrer bekanntgegeben hat, ſteht nunmehr auch das Programm der Olym⸗ pia⸗Straßenfahrer in allen Einzelheiten feſt. Noch fünf Rennen beſtreitet die in ihrer Zu⸗ ſammenſetzung und Stärke ſtändig wechſelnde Kerntruppe, und zwar: 10. Mai: Großer Stra⸗ zenpreis von Frankfurt a. M. in Frank⸗ furt: 17. Mai: Rund um Schweinfurt: 21. Mai: Rund um den Flughafen in Nürn⸗ berg: 24. Mai: Rund um die Hainleite in Erfurt: 31. Mai: Harz⸗Rundfahrt in Magde⸗ burg. 3. Bergrennen auf die Vachenburg! Nur noch wenige Tage trennen uns von dem erſten, in der Südweſtecke Deutſchlands ſtatt⸗ findenden Wagen⸗ und Motorrad⸗Rennen, dem 8. Bergrennen auf die Wachenburg in Wein⸗ heim a. d. B. Die Nennungsliſte, die am 6. Mai abgeſchloſſen wird, enthält bereits die Namen einer großen Zahl der angeſehenſten deutſchen Fahrer. Der DDA. Gau 14 Baden, der als Ver⸗ anſtalter des Wachenburg⸗Rennens verantwort⸗ lich zeichnet, hat ſich veranlaßt geſehen, dem berechtigten Wunſche verſchiedener Fahrer zu folgen und in der Ausſchreibung eine Aende⸗ rung eintreten zu laſſen inſofern, als in der kleinen Sportwagen⸗Klaſſe(Wertungsgruppe 7) wie auch in der kleinen Rennwagenklaſſe(Wer⸗ tungsgruppe 10) nicht nur Wagen bis zu 800 cem, ſondern ſolche bis zu 1100 cem zugelaſſen werden. Das Publikumsintereſſe iſt bereits ſehr groß und wird am beſten dadurch illuſtriert, daß ſich„Kraft durch Freude“ entſchloſſen hat, mehrere Sonderzüge nach Weinheim laufen zu laſſen, um ſo ihren Mitgliedern zu verbilligten Eintrittspreiſen Gelegenheit zum Beſuch des Rennens zu geben. Inkereſſanle Jußball-Nolizen Weſtham United in Nürnberg. Die Fußballmannſchaft von Weſtham United wird im Zuge ihrer Schweizerreiſe auch ein Spiel in Nürnberg austragen. Die Engländer, eine führende Mannſchaft der 2. England⸗Liga, werden am 30. Mai gegen den 1. FC. Nürn⸗ berg antreten. Am 13., 16. und 24. Mai ſpie⸗ len die Londoner in Zürich, Kreuzlingen und Lauſanne.— Der 1. FC. Nürnberg, der be⸗ kanntlich für den 24. Mai vom ſchweizeriſchen Pokalmeiſter Voung Fellows Zürich verpflichtet wurde, trägt am 23. Mai bereits ein Spiel in der Schweiz aus. An dieſem Tage iſt der FC. Bern der Gegner der Bayern. Der HSV. in Süddeutſchland. Eine der bekannteſten deutſchen Fußball⸗ Mannſchaften, der Hamburger Sportverein, fährt Mitte Mai nach Süddeutſchland und trägt hier einige Freundſchaftsſpiele aus. Am 21. Mai gaſtiert der HSV. beim SV. Man n⸗ heim⸗ Waldhof, am 23. Mai ſpielen die Hamburger in Stuttgart gegen den VfB. und am 24. Mai gibt der 1. FC. Pforzheim ihr Gegner ab. Von ſüddeulſchen Regallaplätzen Die Saarbrücker Ruder⸗Regatta hat jetzt doch noch einen Termin für dieſes Jahr bekommen. Trier, das am Pfingſtſonntag, 381. Mai, eine Regatta durchführen wollte, hat ab⸗ geſagt. Den freigewordenen Termin bekam Saarbrücken, das alſo am 31. Mai veranſtal⸗ tet.— Die Heilbronner Regatta wird erſtmals über zwei Tage ausgedehnt. Da der Gau Württemberg auf eine Regatta in Stutt⸗ gart verzichtet, entſchloß man ſich zum Aus⸗ bau der traditionellen Heilbronner Veranſtal⸗ tung. Mit der für 28. und 29. Juni vorge⸗ ſehenen Regatta ſoll die neue Heilbronner Strecke, die 2400 m lang, windgeſchützt und faſt ohne Strömung iſt, ihre Feuertaufe erhal⸗ ten. Der Start von gleichzeitig vier Booten iſt möglich. Opel und Füth, die beiden bekannten Rüſſelsheimer Skuller, haben Startgenehmi⸗ gung für Gent(21. Mai) und Oſtende(31. Mai) erhalten. In Oſtende haben ſie die Her⸗ ausforderungspreiſe im Einer und Doppel⸗ zweier zu verteidigen.— Der Verliner RC. wird ſeinen Meiſter im Doppelzweier wieder zuſammenbekommen. H. Remagen, der ſeither in Südamerika weilte, iſt zurückgekehrt und hat zuſammen mit ſeinem Meiſterſchafts⸗Ka⸗ meraden Ralf Ritter das Training aufge⸗ nommen. Raſenſpork Mülheim ſchlägt auch Darmſtadt der zweile Tag der Deulſchen Handball-Meiſlerſchaft Gruppe 1. in Berlin: Berliner S8 92— Poſt Oppeln 10:3(6:3) in Biſchofsburg: Hindenbg. Biſchofsburg— MTA. Leipzig 4:16(2:10) Gruppe 2. in Magdeburg: MS. Magdeburg— TS. Oberalſter 12:11(7:8) in Hannover: Poſt Hannover— KTV. Stettin 13:10(9:8) Gruppe 3. in Minden: Hindenb. Minden— SpVgg. Fürth 7:3(5:2) in Niedermendig: TV. Obermendig— TV. Altenſtadt 6:7(3:1) Gruppe 4. in Mülheim: Raſenſp. Mülheim— MSV. Darmſtadt 925(328) in Kaſſel: Kurheſſen Kaſſel— S. Waldhof 6:17(1:11) Gruppe 1: Gruppe 3: MTA. Leipzig 8 34:16 620 Hindenburg Minden 8 26:14 6:0 Berliner SV. 92 8 31:14 4:2 TV. Obermendig 8 18:19 224 Poſt Oppeln 3 1895 2 4 TV. Altenſtadt 3 19:21 224 Hindenbg. Biſchofsbg. 8 12:40 606 Spogg. Fürth 911.20 224 Gruppe 2: Gruppe 4: MDA. Magdeburg 3 38:23 6:0 Raſenſp. Mülheim 38059 WV. Oberalſter 8 86:28 422 MSV. Darmſtadt 8 31:26 4:2 Poſt Hannover 8 n 2728 21:4 SV. Waldhof 28:22 24 KW. Stettin 8 21:40 0:6 Kurheſſen Kaſſel 8 26:48 0:6 — e Gau Süd weſt ſchon ausgeſchallel? Raſenſport Mülheim— Mil. SV. Darmſtadt 9:5(3:3) Auch das dritte Meiſterſchaftsſpiel, das erſte auf heimiſchem Boden, vermochten die Mül⸗ heimer ſiegreich zu geſtalten. Diesmal büßte der Südweſtmeiſter Mil. SV. Darmſtadt ſeine erſten Punkte ein. Beide Mannſchaften kamen in ihren ſtärkſten Beſetzungen. Mülheims Sieg war auf Grund der beſſeren Technik verdient. Die Mannſchaft hatte noch das Pech. daß ihr ausgezeichneter Mittelläufer Bovermann bald nach Beginn verletzt wurde und dadurch ſtark behindert war. Ueberragend arbeitete Tor⸗ hüter Bonhagen, außer ihm ſind noch Vertei⸗ diger Weber, der Läufer Nepries und der ſich im Sturm immer beſſer einfindende Keiter zu nennen. Bei Darmſtadt waren Tormann Kei⸗ mig, Mittelläufer Daſcher und der rechte Läus fer Stahl die beſten Leute. Dreimal ging in der erſten Halbzeit Darmſtadt in Führung. dreimal glichen die Niederrheiner aus. Zuerſt war Daſcher erfolgreich, dann Stahl und ſpä⸗ ter Rothermel. Den Ausgleich beſorgten je⸗ weils Nevries, Honke und Keiter. Nach dem Wechſel ſtellte dann Keiter erſtmals Mülheims Führung her, diesmal glich Rothermel aus. Nun ging aber Mülheim ganz aus ſich heraus. Reinhardt ſchaffte die Führung und erhöhte auf 6:4. Rating ſtellte auf 7:4 und Honke auf 8:4, ehe Stahl den fünften und letzten Treffer anbrachte. Kurz darauf wurde Rothermel we⸗ gen Reklamietens des Feldes verwieſen, und gegen die 10 Heſſen gelang Mülheim durch Honke noch ein neunter und letzter Treffer. 55. Valdhof lebt noch Kurheſſen Kaſſel— SV. Waldhof 6:17(1:11 Die 1000 Zuſchauer in Kaſſel erlebten, ſofern ſie nach den bisherigen ſchwachen Ergebniſſen der Mannheimer Kaſſels erſten Punktgewinn erwartet hatten, eine große Enttäuſchung. Die Mannheimer waren, obwohl der Rechtsaußen Zimmermann wieder erſetzt werden mußte, in überragender Form und gewannen noch klarer als Darmſtadt und Mülheim. Nicht zu über⸗ winden war Mannheims Sturmführer Speng⸗ ler, der ſich anſcheinend von ſeiner Schwäche er⸗ holt hat und diesmal allein acht Tore warf. Bei der Pauſe war der Kampf, der ſchon nach 10 Minuten 5:1 für Waldhof ſtand, längſt ent⸗ ſchieden, denn die Kaſſeler hatten den elf Toren Waldhofs nur eines entgegenzuſetzen. Nach dem Wechſel war der Verlauf etwas offener, aber Waldhof ließ die Gaſtgeber nur den Vor⸗ ſprung verringern, um immer noch mit einem klaren Sieg den Kampf zu beenden. Faſt das ganze Spiel war ſonſt eine einſeitige Ange⸗ legenheit der Mannheimer. Der Halbrechte Heiſeck warf zwei, der Halblinke Herzog vier Tore. In die drei reſtlichen Treffer teilten ſich die Flügelſtürmer Lang und Ripp und der Läufer Rutſchmann. Für Kaſſel waren der lange Rechtsaußen Thiel(3), Mittelſtürmer Pilgermann(2) und der Linksaußen Fiſcher erfolgreich. Schiedsrichter Deuticke Leipzig batte kein allzuſchweres Amt. * Die 1. Runde der Frauen Tgmd. Hanau VfR. Mannheim 2:9 Spygg. Fürth TV Cannſtatt 6:3(2:1) Kölner BC— Eintracht Frankfurt 27 Ty. Krefeld⸗Oppum— Tod. Eimsb. 310 Germ. Leer— Dortmund 95 3:2(1:2) verl. Magdeburg Fr. SC.— Pr. Stettin 7:1 631 SC. Charlottenb.— Asco Königsberg 4:0(2:0) Pol. Dresden— SV. Stabelwitz kampfl. für Dresden Die ſieben Frauenſpiele— das Treffen Po⸗ lizei Dresden— SV. Stabelwitz endete durch Verzicht der Schleſierinnen mit Dresdens kampfloſem Siege— brachten keine beſonde⸗ ren Ueberraſchungen. Von den Süddeutſchen Mannſchaften ſind noch der Meiſterſchafts⸗ zweite VfR. Mannheim, Eintracht Frankfurt und Spyogg. Fürth im Rennen. Die Mannhei⸗ merinnen ſiegten 9:2(8:1) in Hanau, Ein⸗ tracht gewann unerwartet hoch 712(3:1) beim Kölner BC und die Fürtherinnen ſiegten zu Hauſe 6:3(2:1) über Cannſtatt. Der deutſche Meiſter Eimsbüttel gewann mit dem höchſten Ergebnis des Tages, mit 10:3(5:1) beim Nie⸗ derrheinmeiſter Krefeld⸗Oppum. Der erſtmals im Endkampf ſtehende Niederſachſenmeiſter Germania Leer ſchaltete Dortmund 95 nach Verlängerung 3:2 aus, der Magdeburger Frauen SC gewann 711 über Preußen Stet⸗ tin und der deutſche Altmeiſter SCC. ſiegte über den alten Rivalen Asco Königsberg 4:0. In der Zwiſchenrunde ſtehen alſo VfR. Mannheim, Eintracht Frankfurt, Spygg. Fürth, Eimsbüttel, SC. Charlottenburg, Ger⸗ mania Leer, Magdeburger Frauen⸗SC. und Polizei Dresden. Handball-Aufſliegsſpiele zchwanheim und Pfungſladk weiler in Front VfR. Schwanheim— Ty. Kuhardt 92 Germ. Pfungſtadt— ATV. Dudweiler 11:7 Pol. Wiesbaden— Pfalz Ludwigshafen 4:8 Die Tabelle nach dem 3. Mai 1936: VfR. Schwanheim 8 24215 6:0 Germania Pfungſtadt 8. 19:18 521 Pfalz Ludwigshafen 1 Polizei Wiesbaden 535 To. Kuhardt 2 9 . und was dazu zu ſagen wäre: Schwanheims Erfolg über Kuhardt über⸗ raſcht auch in dieſer Höhe nicht. Auch Pfung⸗ ſtadts Sieg iſt nichts Unerwartetes; er wäre aber klarer ausgefallen, wenn die Pfungſtädter, die nach dem Ende der erſten Halbzeit mit 6:1 führten, nicht leichtſinnig geworden wären. Un⸗ erwartet aber kommt die Niederlage der Wies⸗ badener Poliziſten— das 8:4, das ihnen die Ludwigshafener aufgebrummt haben, vernich⸗ tet wohl jede Aufſtiegshoffnung. Wies-Oppenheim ſleigt auf! Tv. Wiesoppenheim— Tg mde,. Worms 1846 14:2(5:1). Mit dieſem Sieg hat ſich Wiesoppenheim 5 Punkte Vorſprung geholt und wird als Be⸗ ſter der aufſtiegsberechtigten Kreisklaſſenmei⸗ ſter im nächſten Jahre der Bezirksklaſſe an⸗ gehören. Die Mannſchaft hat ſich damit nach einjähriger Unterbrechung wieder in ihre frühere Klaſſe emporgearbeitet. Und nun das geſtrige Spiel! Ein Klaſſen⸗ unterſchied? Nein, aber ein Sieg, der vermöge einer weit beſſeren Stürmerleiſtung zuſtande kam, denn die Wormſer, die durch drei Sol⸗ daten verſtärkt antraten. brachten eine ganz ausgezeichnete Hintermannſchaft mit einem erſtklaſſigen Hüter mit, aber im Angriff ver⸗ ſagte faſt jeder Mann. Selbſt die einfachſten Grundformen des Handballſpiels wurden hier außer Acht gelaſſen. Weder freilaufen noch ge⸗ naues Zuſpiel oder etwas taktiſches Spiel ſah man und das bedingungsloſe Einſetzen vor des Gegners Tor war wiederum nicht zu ſehen. Mit ſolchen Leiſtungen iſt die ſichere Wiesoppenheimer Hintermannſchaft nicht zu ſchlagen. Die Platzbeſitzer haben ſich tatſächlich wieder gemacht! Kraftvoller Einſatz eines jeden Spie⸗ lers, ausgezeichnetes Fangvermögen und wuchtiges Spiel kennzeichnen die frühere Stärke dieſer Mannſchaft. Gewiß, auch an ihr wäre manches auszuſetzen, aber dieſe kleinen Schönheitsfehler werden durch einen nimmer müden Kampfgeiſt wettgemacht. Hervorragend, wie erwähnt, der geſamte Sturm, der durch eiwas mehr Uneigennützigkeit noch gefähr⸗ licher werden könnte. Beſter Mann der Elf iſt unſtreitig Kiſſel in der Verteidigung, der ſpä⸗ ter im Angriff jedesmal gefährlich wurde, Schall, der durch ſeinen unheimlich ſcharfen Wurf erfolgreicher Stürmer war, würde mehr gewinnen, wenn er ſchneller abgäbe und ſeine Mitſpieler mit ins Zuſammenſpiel ziehen könnte. Das hat er noch nie gelernt, trotzdem es ihm bei jedem Treffen geſagt wird. Sehr gut auch die Nachwuchsſpieler, die durch ihre harten Würfe Theiſſen im Tor der Wormſer ſchwer zu ſchaffen machten. a Als die Platzbeſitzer durch Schalk, Kiſſel 1 und O. Kiſſel mit 3:0 in Führung lagen, glückte den Wormſern durch Fries der erſte Gegentreffer. Immer wieder lagen die Wies⸗ oppenheimer vor dem Tor der 1846er, aber ſo gute Leute wie Theiſſen, Baſtert, Stadler, Würtz und Albrecht, ſowie der ausgezeichnete rechte Läufer vereitelten manches faſt ſichere Tor, aber ſie konnten trotzdem nicht verhin⸗ dern, daß die Platzbeſitzer bis zur Pauſe durch Kiſſel zwei weitere Treffer vorlegten. Nach dem Wechſel ſtellten die 1846er wie auch die Wiesoppenheimer um. Bei den Gäſten ging Stadler aus der Verteidigung nach vorne, um den Angriff zu verſtärken und bei dem Gegner war das gleiche mit Kiſſel feſtzuſtellen, nur mit dem Unterſchied, daß jetzt der Sieger noch beſſer wurde, während die Wormſer ihre Hintermannſchaft geſchwächt hatten und im Sturm auch zu keinem greifbaren Ergebnis kamen. Durch Tore von Rechtsaußen, O. Kiſ⸗ ſel, Kiſſel 1 und Schalk, ſowie Werz ſchraub⸗ ten die Platzbeſitzer das Ergebnis ſchließlich auf 14:1 und dann erſt kamen die Wormſer durch Pflug zum zweiten Tor. — Vormſer Kraffſporlerfolge Jahn/ Schwarzweiß in Oggersheim erfolgreich. Trotz Mannſchaftsumſtellung konnten die Stemmer von Jahn/ Schwarzweiß Worms am Samstag einen glänzenden Sieg erringen. Die Mannſchaft kam jedoch nicht an die Leiſtungen der letzten Kämpfe heran. Der Kampf wurde im Olhmpiſchen Dreikampf ausgetragen, das heißt beidarmig drücken, beidarmig reißen und beidarmig ſtoßen. Die Ergebniſſe lauten wie folgt: Jahn/ Schwarzweiß Worms: Weiland Fr. 185 145 190 470 Weiland Hans 145 110 180 435 Fiſcher Rich. 140 140 190 470 Suſſemichel Gg. 150 160 225 535 Gander Ferd. 155 155 200 510 Ernſt K 170 150 210 530 Geſamt: Pfund 2950 K. Sp. V. Germania Oggersheim: Eidt 120 140 190 450 Koch 140 120 170 480 Niſcht 145 150 210 505 Appel 140 140 200 480 Scherrer 180 140 180 450 Daum 140 150 200 490 Geſamt: Pfund 2805 Drei Jugend⸗Ringer, die Ringkämpfe aus⸗ trugen, wurden alle drei von den Oggershei⸗ mern beſiegt. Riba. AMilfle HES deulſcher Tischtennis-Bund e. B. Gau 13, Kreis Südheſſen Betr.: Wormſer Stadtmeiſterſchaften 1936. Da in allernächſter Zeit die Wormſer Früh⸗ jahrs⸗Meiſterſchaften 1936 zum Austrag ge⸗ langen, haben die Vereinsführer bezw. Abtei⸗ lungsleiter mir eine genaue Angabe ihrer Spieler, die an den Meiſterſchaften teilneh⸗ men, zukommen zu laſſen. Geſpielt wird in 3 Klaſſen(Meiſter⸗, A⸗ und B⸗Klaſſe) nach dem Pokalſyſtem. Die Meldegebühren betra⸗ gen für eine Konkurrenz 30 RPfg., für Nicht⸗ Bundesmitglieder 1.30 RMk. und ſind bei Abgabe der Meldung an meine Adreſſe(J. Müller⸗ Arndtſtraße 7) zu entrichten. Mel⸗ deſchluß: Samstag, den 16. Mai. Die Spieltage ſind für die B⸗Klaſſe: Mon⸗ tag, den 18. Mai; für die A⸗Klaſſe Mittwoch, den 20. Mai u. für die Meiſterklaſſe: Sams⸗ tag, den 3. Mai. Alle Spiele finden in dem Spiellokal des Poſt⸗Sportvereins ſtatt. Handball- Amlliches Schiedsrichter⸗Gruppe Worms. Samstag, den 9. Mai, 20 Uhr, Pflicht⸗ ſitzung im„Rheintal“. Samstag, den 16. Mai, 20 Uhr, Fortſetzung des Anfänger⸗Lehrganges, ebenfalls im„Rhein⸗ tal“. Karl Schönmehl. VfR. Wormatla 08 Am Freitag, den 8. Mai, 5 Uhr nachmittags, haben zum Training samtliche dem Verein angehörende Schüler zu erscheinen. Wer fehlt, kann keiner Mannschaft zugeteilt werden. Der Jugendausschuß. ee — c— A K 3 eee —— 4 S eee eee —R„* 8 VCC Der gute Doktor Nübezahl In ganze vier auf einmal! Laß ihn Platz nehmen! In einer Viertelſtunde.“ Kate verläßt das Zimmer und der Doktor ſetzt ſeine 1 a,,, Originalroman von Anton Schwab dach an erlczigen git, Ser birgt un Wee dolle di e Kate lachte glücklich und nickte ihr zu. „Sagen Sie, Fräulein Kate, hat man denn jetzt über den Vater der Kinder etwas feſtgeſtellt?“ „Vein! Bis heute noch nicht! Helmer hat doch an den Bruder nach Kapſtadt gekabelt und wir warten nun auf ſeine Antwort.“ Ich habe mir immer gedacht, daß der Vater der Kinder oder überhaupt ein Menſch hier aus der Stadt, der ihnen naheſteht, ſich melden würde. Und wenn es durch eine entſprechende Geldunterſtützung für die Kinder wäre! Wenn er jeden Monat ein paar hundert Mark ſchickte.“ „Aber die brauchen wir ja nicht für die Kinder!“ „Nicht? Aber vier Kinder ich meine, die koſten doch mindeſtens 400 Mark im Monat, wenn man ſie anſtändig ernähren und kleiden will.“ „Nein!“ lachte Kate,„das wäre ſchlimm, wenn Kinder ſo viel koſten würden; dann könnte ja kein einfacher Menſch mehr Kinder aufziehen. Bedenken Sie doch: mancher Arbeiter hier und anderswo hat manchmal nicht mehr als 100 bis 150 Mark im Monat zu ver⸗ 3 und zieht doch ein halbes Dutzend Kinder groß. „Ja, das ſtimmt ſchon, das iſt erſtaunlich, ich kann mich gar nicht in die Sache reindenken. Aber zwei⸗ hundert Mark müſſen Sie doch wenigſtens für die Kinder haben!“ „Hundert! Das genügte ſchon!⸗ „Das iſt zu wenig!“ „Nein, es langt! Ach, ſie machen uns ja ſo viel Freude! Ja, glauben Sie es mir nur! Helmer iſt ein ganz anderer geworden, viel behutſamer, nicht mehr ſo derb zu, das iſt alles den Kindern zuzuſchreiben. Geſtern hat er mit dem Henner Laubſägearbeiten ge⸗ macht und dem Toni ſeinen Wagen hat er auch repa⸗ riert. „Reizend!“ Jorindes Augen waren voll Freude. „Sie müſſen ihn einmal ſehen, wie er ſich in rühren⸗ der Weiſe mit den Kindern abgibt.“ „Schade, daß man das nicht kann!“ „Nein, bewahre, dann iſt er nicht mehr unbefangen! Und am Ende lädt er ſie dann zum Mitſpielen ein.“ „Das wäre doch nichts Unangenehmes?“ »Ich weiß nicht, Fräulein Jorinde!“ „Was wiſſen Sie nicht, Fräulein Kate?“ „Ob Sie Kinder lieben!“ „Ach ſo!“ Jorinde wurde etwas verlegen.„Ja,“ fuhr ſie nachdenklich fort.„So abwegig iſt die Frage nicht! Ob ich Kinder liebe? Ich weiß das ſelber nicht recht, denn... wann habe ich einmal mit Kindern geſpielt. Eigentlich war ich immer allein!“ „Und haben doch ſo ein frohes Herz bekommen!“ Jornide wurde rot vor Freude.„Habe ich das wirk⸗ lich, Fräulein Kate?“ Kate nickte ernſt. Das Klavierſpiel brach plötzlich ab. Ehe ſie ſich richtig verſehen hatten ſtand der Doktor in der Tür und lächelte. Richtig herzlich und erfreut lächelte er und gar kein Spotteufelchen war in ſeinen Mund⸗ winkeln. „Fräulein Jorinde..!“ ſagte er herzlich und kam näher. Feſt drückte er ihre Hand und fuhr ſchmunzelnd fort:„Je ſpäter der Abend, je ſchöner die Gäſte!“ Kate war genau ſo erſtaunt, ja erſchrocken, wie Jorinde. Der Doktor konnte Komplimente machen!“ „Ei, Herr Doktor, das klang aber nicht grob,“ neckte Jorinde. „Warum grob?“ fragte er erſtaunt.„Wer hat Ihnen erzählt, daß ich grob bin? Die lügen ja alle wie ge⸗ druckt! Das heißt... manchmal kann ichs allerdings werden! Aber zu Ihnen war ich doch noch nie grob?“ Jorinde nickte lachend.„Beſtimmt nicht, Herr Doktor!“ „Hat man Ihnen denn im Hauſe Prinxheim einmal einen freien Abend bewilligt?“ „Aber, Herr Doktor?“ Jorinde ſchüttelte erſtaunt den hübſchen Kopf.„Ich bin doch mein freier Herr! Das wäre doch ſchlimm!“ „Dann ſind Sie der einzige Menſch im Hauſe Prinx⸗ heim, der frei iſt. Dort muß alles parieren wie es der Chef des Hauſes wünſcht. Gregor hat ſich zwar zum guten Teile ſeinem Einfluß entzogen, aber in Geldſachen muß er doch wohl noch tun, was der alte Herr wünſcht! Von der Tochter und dem Neffen gilt das in noch erhöhterem Maße!“ „Und der Herr des Hauſes ſelbſt?“ iſt reſtlos eine Beute ſeines eigenen Ichs!“ „Sind wir das nicht alle?“ „Ja und nein! Wir müſſen über unſer eigenes Ich herrſchen, es darf nicht zum Tyrannen über uns werden und uns vom ſittlichen Geſetz abdrängen.“ „Sie ſchätzen Herrn von Prinxheim nicht!“ a „Ich ſchätze ihn nicht!“ erklärte Helmer offen.„Wir ſtehen ſogar im Kampfe miteinander! Mal ſehen wer den Kürzeren zieht! Er iſt der Mann mit Geld, auf meiner Seite ſteht das Recht, ja die Pflicht, über den Nächſten zu wachen.“ N 15 n Nächſtel⸗ meinte Jorinde nachdenklich.„Du ſollſt deinen Nächſten lieben, ſo ſagt die Schrift! Aber. wer iſt denn unſer Nächſter? Man kann doch nicht allen helfen 57 „Drum eben... dem Nächſten! Und wer das für mich iſt, das will ich Ihnen ſagen! Das iſt der arbeitende Menſch, der arme Menſch, der froh iſt, wenn er ſich und ſeine Familie anſtändig durchbringt, der froh iſt, wenn er ſich ſatt zum Schlafe niederlegt, der Menſch der allein nur ein Stäubchen im großen Weltgetriebe iſt. Das iſt der Nächſte! Zu mir kommen ſie in die Sprech⸗ ſtunde, die Armen und Kranken und bringen einen noch zu erledigen gibt. Der Arzt iſt heute froh darüber, denn er iſt aufgeregt. Endlich iſt der Onkel ſeiner vier Pfleglinge gekommen, endlich wird vielleicht Klarheit werden. Er wäſcht ſich gründlich, dann geht er in das Wohn⸗ zimmer, wo er einen Mann, Anfang der Vierzig, Kate gegenüberſitzen ſieht. Er iſt groß und ſchlank, hat tief⸗ gebräunte Züge und ſein Blick iſt offen und grad. Er gefällt dem Doktor auf den erſten Blick. „Schön willkommen, Herr Cramm!“ ſagt Helmer und bietet ihm die Hand zum Gruße, die Cramm herzlich drückt und nicht losläßt. „Herr Doktor Feldhammer.!“ nimmt Cramm das Wort und man ſpürt ihm die Verlegenheit devtlich an. „Ich bin mit dem Flugzeug gekommen! Ich war auf Reiſen, bin erſt ſeit acht Tagen wieder heim. Und da bin ich ſo raſch ich konnte nach Deutſchland zurück, erſchüttert über den Tod meiner Schweſter... und ich bin noch tiefer erſchüttert, jetzt wo ich weiß, daß Sie alle vier Kinder zu ſich genommen haben! Wie ſoll ich Ihnen danken, Herr Doktor?“ „Laſſen Sie das, Herr Cramm! Ich bereue es nicht, ich bin froh, denn die kleine Geſellſchaft hat erſt das Leben in unſer Haus gebracht. Haben Sie die Papiere mitgebracht?“ Ja! Alles was ich von meiner Schweſter habe! Hier iſt es! Ein verſiegeltes Päckchen! Ich lege es in Ihre Hand, Herr Doktor!“ „Sie wußten, daß Ihre Schweſter verheiratet war?“ 4— Aber nehmen Sie doch erſt das Päckchen an Der Doktor folgte der Aufforderung und dann fragte er weiter:„Mit wem war Frau Cramm verheiratet?“ „Das weiß ich nicht! Meine Schweſter hat vor vier⸗ zehn Jahren Kapſtadt verlaſſen, fluchtartig verlaſſen! Sie hinterließ mir nur, daß ſie einen Deutſchen ge⸗ heiratet habe und mit ihm nach Deutſchland zurück⸗ gekehrt ſei. Dann habe ich lange nichts von ihr gehört. Bis hin und wieder Briefe kamen, die ſehr herzlich waren. Sie ſchrieb von den Kindern, der letzte Brief teilte die Geburt des kleinen Toni mit. Aber niemals ſchrieb ſie eine Adreſſe, niemals teilte ſie mir auch den Namen des Mannes mit, den ſie geheiratet hatte, Nachdenklich ſah der Arzt auf das Päckchen. „Dann wird in dieſem Päckchen wohl der Schlüſſel zu finden ſein?“ „Ich hoffe es! „Warum hat es Ihre Schweſter Ihnen zugeſandt?“ „Sie hatte ſonſt keinen Anhang. Der letzte Brief, der mir das Päckchen brachte, war verwirrt. Ich habe ihn nicht recht verſtanden. Eine förmliche Angſt, daß ihr die Papiere geſtohlen werden könnten, ſprach aus den Zeilen.“ 5 „Seltſam!... Wollen Sie die Kinder jetzt ſehen? „Ich bitte Sie darum! Aber vorher noch eins! Sie haben die Kinder zu ſich genommen! Es iſt eine ſelbſt⸗ verſtändliche Pflicht, daß ich für die Kinder ſorge. Ich will ſie gern in der Heimat laſſen, denn früher oder ſpäter komme ich doch auch wieder zurück. Aber ſorgen will ich für die Kinder! Ich ſelbſt bin verheiratet und wir haben keine Kinder. Mein Vermögen fällt ihnen Berg Leid mit! Sie kommen voll Hoffnung und ge⸗ trieben von dem Wunſche, daß ich.. ihnen helfe. Ich habe ja als Arzt auch von meiner Arbeit zu leben, ich könnte mirs bequemer machen, könnte das tun, was mir der Verſtand lehrt und könnte mein Herz aus⸗ ſchalten. Dann nähme ich nicht mehr teil an tauſend⸗ fachem Leid. Aber es geht nicht! Nein, nein, es geht nicht! Was wäre der Arzt ohne Barmherzigkeit?“ Eine große feierliche Stimmung iſt im Zimmer. Kate unterbricht ſie und ſagt ernſt:„Warum weichſt du vor dem großen Worte aus, Bruder. Sage doch: Liebe! Du liebſt ſie doch, die vielen, die Heilung ſu⸗ chend zu dir kommen, du leideſt und kämpfſt mit ihnen! Haſt du nicht die Sache der Arbeiter in dieſen Werken zu deiner eigenen Sache gemacht? Gibſt du nicht alle deine Liebe weg, daß für dich ſelber nichts mehr bleibt! Du gibſt und gibſt und ſchöpfſt aus einem tiefen Brunnen! Fragſt nicht nach einem Menſchen, der dir Liebe gibt!“ Leidenſchaftlich hatte Kate geſprochen und ihre Augen flammten. Helmer wich dem Blick der Schweſter aus. „Sprich doch nicht davon!“ bat er. Dann wandte er ſich lächelnd an Jorinde.„Immer denkt ſie daran, daß . daß ich noch ohne Frau bin!“ „Ja! Er iſt nun 42 Jahre alt und noch nicht Zeit gefunden, an das eigene Glück zu denken!“ „Es kommt noch, Kate! Sei ſtill!“ Förmlich verlegen war jetzt das Geſicht des Arztes. Jorinde ſpürte, wie er unter ihrem Blick noch ver⸗ legener wurde. „Warum heiraten Sie nicht?“ „Weil ich immer auf die Rechte gewartet habe! ent⸗ gegnete er ruhig. „Und ſie kommt nicht?“ „Ich weiß nicht! Manchmal ſteht ſie vielleicht nicht weit von mir und man weiß nicht, daß es die Rechte iſt.“ Dann lachte er mit einem Male fröhlich und unbe⸗ kümmert auf.„Jorinde iſt ja auch noch unverlobt! Noch unverheitatet! Oder.. wird es einmal heißen Jorinde, Frau Gregor von Prinxheim..“ „Nein, nein...“ wehrte ſie erſchrocken ab.„Nie nie wirds das heißen. Ich habe ihn einmal in Sche⸗ veningen kennen gelernt, er war ſehr nett, er verſtand gut zu Plaudern. In einer Laune verſprach ich ihm, einmal durch Kollmenbergen zu kommen. Heute frage ich mich ſelber, wie es möglich geweſen iſt, denn.. er iſt mir fremder wie jeder andere. Ich will bald ab⸗ reiſen!“ „Schade..!“ ſagte der Arzt leiſe und er ahnte nicht, wie ſehr Jorinde von dieſem impulſiven Ausruf er⸗ freut war. „Sie bedauern es?“ „Ja, natürlich! Wer weiß denn ob das nächſte Mal, wenn Sie mit dem Auto wieder nicht halten können, auch ein Baum und ein Arzt da iſt!“ Jetzt lachten ſie alle drei. Kate machte ſich daran, eine Taſſe guten Kaffee zu kochen, während ſich der Arzt weiter mit dem Gaſt unterhielt. 4 doch einmal zu. Sie müſſen mir ſchon geſtatten, daß a ich den Kindern einen Erziehungsbeitrag von ſechs⸗ Jorinde hörte ihm gern zu. Tauſend kleine Erleb⸗ tauſend Mark im Jahre gebe.“ niſſe gab er zum Beſten, luſtige und bittere. Das Leben hatte ihm reichlich auch von der letzten Art zugeteilt. Und dann ſprach er von den Kindern, wie ſchwer ſie den Tod der Mutter empfunden und wie ſie doch wieder ruhig und froh geworden waren. Wahrlich eine Mutter hätte nicht mit mehr Liebe von ihren Kindern erzählen können, wie jetzt der Arzt. Seine Worte atmeten tiefe Herzensgüte, ein großes Glück ſprach aus ihnen. „Ein anderer Geiſt iſt mit einem Male in unſer Haus eingezogen“, bekannte er.„Unſer Leben ging in ſtillen Bahnen hin. Wir waren wohl oft fröhlich, aber das richtige Lachen hat gefehlt. Nicht nur mir geht's ſo, auch Kate fühlt es nicht anders: durch die Kinder iſt erſt die wahrhafte Freude an dieſem Leben in uns erwacht. Ich möchte ſie nie mehr miſſen.“ „Und Ihnen macht man es ſo ſchwer! Ich habe heute Gregor ſchon meine Meinung deutlich geſagt! Herr Görtz kam plötzlich und hat ſich für Sie eingeſetzt.“ „Ein guter Kerl! Leider... nicht glücklich! Hat Pech gehabt! Hat eine Prinxheim geheiratet! Das kann nichts Gutes werden! Die müßte einmal vier Kinder zu ver⸗ ſorgen haben! Die brächten vielleicht das große Wunder fertig, daß ſie aus der Frau noch einen vernünftigen Menſchen machten!“ Ein wenig bitter war letzt das Geſicht des Arztes, aber das Geſicht klärte ſich wieder, als er ſprach:„Wenn Ihnen das Ihr Vermögen erlaubt. „Durchaus! Ich bin ein Mann von rund achtzig⸗ tauſend Pfund.“ „Dann nehme ichs für die Kinder mit Dank an! Sie dürfen überzeugt ſein, daß jeder Pfennig nur für die Kinder—— wird.“ „Herr Do Feldhammer, ich bitte Sie, das Sie nicht nötig zu bekräftigen.“ 80 Frau Kate kam jetzt mit den Kindern zurück und Werner Cramm fühlte, wie ihm die Tränen in die Augen ſtiegen, als er ſie jetzt eintreten ſah, eins immer lieber und hübſcher wie das andere. Er war vor Er⸗ griffenheit und Freude nicht fähig, ein Wort zu ſprechen und war dem Arzte dankbar, daß er die Kinder da⸗ rüber aufklärte, daß es der Onkel ſei, der ſeine Neffen und Nichten einmal begrüßen wollte. Allmählich verloren ſie ihre Befangenheit, waren beglückt von den ſche Geſchenken und gaben ihre Herzen offen und freigebig hin. Der kleine Toni kletterte auf ſeinen Schoß und lachte 3 ee, 2 8 der Doktor aus dem Zim⸗ un s kleine verſiegelt ä 3 im ſeinem Studierzimmer geöffnet. ee 1 Er fand darin ein kleines Büchlein in Samt Bis um Mitternacht blieb man zuſammen und Jo⸗ rinde fühlte ſich im Doktorhauſe ſo wohl, daß ſie es bedauerte, als die Uhr ſchon Zwölf ſchlug. Wie im Fluge waren die Stunden vergangen. Der Arzt ſelber geleitete Jorinde zu Fuß nach der Prinxheimſchen Villa. Als ſie Abſchied von einander nahmen, da ſahen ſie nicht, wie Gregor von Prinxheim mit finſterem Geſicht hinter dem dunklen Fenſter ſtand. * 5. Liebe zu dem Manne. Kate tritt einige Tage ſpäter zu dem Bruder ins Sprechzimmer, als er eben den nächſten Patienten waren ſie getraut worden. Wie von Stein wurde ſein Geſicht, die Hände ballten ſich zu Fäuſten, als dieses pfui. er den Namen des Mannes, gläubig in ihrer In England waren ſie getraut Jahrelang wartete fie geduldig, daß der Mann ſie hereinbitten will. zu ſich nähme, in ſeine Kreiſe einführte, ſie und die Helmer ſieht ſie erſtaunt an, denn er ſpürt, daß ſie Kinder offen vor aller Welt anerkenne, aber immer ſehr erregt iſt. zögerte der Mann, immer wieder hatte er die Aus⸗ „Was gibt es, Kate?“ „Es iſt Beſuch gekommen! Werner Cramm aus Kap⸗ ſtadt!“—— „Wahrhaftig!“ Der Arzt iſt ganz aufgeregt. Ich bin bald fertigl Nur noch zwei Patienten! Heute hatte ich rede, daß ihm Enterbung drohe, wenn er die heimlich geſchloſſene Ehe dem Vater offenbare. Und er— ſie dahin, daß ſie bereit war, zu warten, bis Ernſt von Prinxheim die Augen geſchloſſen babe. (Fortſetzung folgt.) — — Vit bilde mi 7 Clllel Age P N N Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20—21 Betr.: Preſſebeſprechung. Die Preſſewarte und Preſſereferenten aller Gliederungen und Formationen werden zu einer Beſprechung heute Montag, 4. Mai, abends 8.30 Uhr, in die Partei⸗ dienſtſtelle gebeten. Es wird pünktliches Er⸗ ſcheinen erwartet. Im Verhinderungsfalle iſt ein Vertreter zu entſenden. 15 Betr.: Bilder vom 1. Mai 1936 Wer ſchöne Bilder vom nationalen Feier⸗ tag hergeſtellt hat, wird um frdl. Ueberlaſ⸗ ſung derſelben gebeten— für das Partei⸗ Bildarchiv. ber N. S. D. A. P. Viernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher 45 AS. Betr.: Ausſtellung von Mitgliedsbüchern der NS. Alle diejenigen Mitglieder der NSV., deren Mitgliedskarte mit dem Eintrittsdatum vom 1. Mai 1934 verſehen iſt, können die Ausſtellung des Mitgliedsbuches bean⸗ tragen. Der Antrag iſt beim zuſtändigen Blockwalter zu ſtellen, der zu 4.— Zweck demnächſt bei den in Betracht kommenden Mitgliedern vorſtellig wird. Sofern die Aus⸗ ſtellung des Mitgliedsbuches gewünſcht wird, iſt dem Blockwalter ein Lichtbild und eine Ausfertigungsgebühr von 1.— RM. aus⸗ zuhändigen unter Beifügung der Mitglieds⸗ karte. Franzke, Ortsgruppenleiter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 4. Mai 1936 Denkſpruch. Wirke Gutes, du nährſt der Menſchheit gött⸗ liche Pflanze; bilde Schönes, du ſtreuſt Keime des Gött⸗ lichen aus. Schiller. Enttäujchende Maitage Das wird wohl niemand bezweifeln können: dieſe letzten Tage muten uns nicht wie Frühlingstage an von wärmendem Son⸗ 5 und Maienwonne. Ueber der gan⸗ zen Atmoſphäre liegt ein müdes Sichgehen⸗ laſſen, da zeitweiſe dieſige Luft weithin die Sicht verſperrt. Alle Farben ſind in Grau getaucht, die frohen Frühlingsſtimmungen einer ſonnenbeſchienenen Natur glänzen nicht mehr. Schade, daß man nun gerade in der Zeit der werdenden Natur dies alles in ſo wenig belebenden Farben ſehen muß, was doch ſonſt immer Freude und Erquickung war. In den Morgen⸗ und frühen Abendſtunden liegt eine ſchläfrige Dunkelheit über der Landſchaft, dies in ſchönſter Jahreszeit, am Beginn des Wonnemonats. Welche Kontraſte! Vorigen Sonntag ein ſtrahlender Frühlings⸗ tag und jetzt Tage, die uns wenig freudig ſtimmen. Doch ſchließlich muß es auch mal anders werden, das kühle und trübe Wetter kann nicht ewig währen und wenn es uns ſchon mal die Freude nimmt, wenigſtens den Glauben an die Wiederkehr des wirklichen Frühlings kann es uns doch nicht nehmen. Maimarkt, Meſſe und Mairennen waren der Anlaß, daß ſich geſtern viele Viernheimer in die Stadt begaben. Auf unſeren Sportplätzen fehlte jegliche Betätigung. Die Amicitia⸗ Mannſchaft konnte in Cannſtadt ein Unent⸗ ſchieden(4:4) erringen, während die Tur⸗ nerhandballer in Birkenau eine 12:6⸗Nieder⸗ lage hinnehmen mußten. * Ehrentafel des Alters. Morgen Dienstag, den 5. Mai, begeht Frau Jakob Wieland Witwe, Mann⸗ heimerſtraße 44, in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren 75. Geburtstag. Unſere herz⸗ lichſten Glückwünſche auf einen zufriedenen Lebensabend. Achtet auf bie Grünanlagen! Immer wieder wird die Wahrnehmung 1 daß die öffentlichen Grünanlagen ins⸗ eſondere durch Kinder verunreinigt und be⸗ ſchädigt werden. Es iſt notwendig, die öffent⸗ lichen Grünanlagen dem beſonderen Schutze des Publikums zu empfehlen. Ebenſo wie die Sauberkeit der Straßen, auf die ſchon wie⸗ derholt hingewieſen wurde, iſt die Reinhal⸗ tung und der Schutz der öffentlichen Grün⸗ anlagen im Intereſſe der Allgemeinheit drin⸗ gend geboten. Den zuſtändigen Stellen iſt es nicht möglich, die Aufſicht ſo auszudehnen, daß die Einhaltung der beſtehenden Vor⸗ ſchriften überwacht werden kann. Es ergeht daher an die Bevölkerung die Bitte, ſelbſt mit dafür zu ſorgen, daß die Grünanlagen zur Freude aller in einem un⸗ ſerem Ort würdigen Zuſtande gehalten wer- den! * Staabschef Lutze im Rundfunk. Der SA⸗Stabschef des Führers, Viktor Lutze, ſpricht heute Montag, 4. Mai, in der Zeit von 19.40 bis 20 Uhr über alle deut⸗ en Sender zum Dankopfer der Nation. Späterer Beginn der Pferde⸗ rennen. Um weiteſten Bevölkerungskreiſen den Beſuch der morgigen Pferderennen zu ermöglichen, die mit der„Badenia“, dem „Rieſe⸗Gedächtnisrennen“ und einem wei⸗ teren Offiziersrennen wieder an die Vorkriegs⸗ tradition der Mannheimer Rennbahn ſich an⸗ nähern, wird der übliche Rennbeginn von 15 Uhr auf 15.30 Uhr verlegt. Saatenmarkt. Nach dem vorwöchigen ſtarken Abruf der Umſätze änderte ſich die Lage im Saatengeſchäft nicht weſentlich. Gut hielt ſich das Intereſſe für Luzerne, ſowie für die zu Grünlandanlagen hauptſächlich ge⸗ brauchte Kleeſarten. Befriedigend hat ſich auch das Grasſamengeſchäft entwickelt. In den Be⸗ ſchaffungs möglichkeiten hat ſich kaum etwas geändert. Sehr gut war die Nachfrage nach Pferdezahnmais, desgleichen war badiſcher Siloſaatmais viel begehrt. Für Hülſenfrüchte beſtand ebenfalls gute Nachfrage. Treſbt Seibenbau! Die deutſchen Seidenbauer beginnen in Kürze mit den diesjährigen Zuchten. Die Brutbeſtellungen ſind nunmehr ſchnellſtens aufzugeben. Es ſei in dieſem. auf die ſeit dem letzten Jahre durch die Ver⸗ ordnung des Herrn Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft geſchaffene Neu⸗ ordnung hingewieſen, nach welcher Seiden⸗ ſpinnereier einzig und allein durch die ſtaat⸗ lich anerkannte Verſuchs⸗ und Forſchungs⸗ anſtalt für Seidenbau in Celle unter Vermitt⸗ lung der Reichsfachgruppe Seidenbauer in Celle bezogen werden dürfen. Verſtöße gegen die Verordnung werden mit Geldſtrafen bis zu 10 000.— RM. geahndet. In dieſem Frühjahr ſind zahlreiche Maulbeerneupflanzungen erfolgt. Schon im nächſten Jahre kann die Nutzung dieſer An⸗ lagen in beſcheidenem Umfang aufgenommen werden. Die Intereſſenten ſollten jedoch vor⸗ her ſich im Seidenbau praktiſch ſchulen, wo⸗ für zahlreiche Betriebe vorhanden ſind. Die Kurſe ſind koſtenfrei und werden vom Juli bis Anfang September durchgeführt. Nä⸗ heres teilt die Reichsfachgruppe Seidenbauer e. V. Celle auf Anfrage mit, die auch die Anmeldungen entgegen nimmt und auch ſon⸗ ſtige Auskunft über Seidenbau erteilt. ** Jungwild. Dem Wanderer, der Wald und Flur durchſtreift, mag es jetzt. begegnen, daß er Jungwild allein antrifft. Verſchüchtert bleibt das Rehzicklein liegen und wagt ſich nicht fort.„Ach, das arme Tier! Ohne Mut⸗ ter! Ob es krank iſt? Es muß vielleicht ſterben. Ich will es ſtreicheln.“ So ähnlich ſprechen dann die Menſchen, die es wahrlich gut mit ihm meinen.„Wir wollen's zum Förſter ſchaffen!“— Hand weg vom Jung⸗ wild! Rühre es nicht an! Das iſt ſein Tod! Jungwild, von Menſchenhand berührt, wird von der Mutter nicht mehr angenommen. Die Mutter kommt ſchon wieder. Tritt zurück! Freu dich, daß du das liebe Tier ſehen konnteſt. Willſt du mehr tun, melde es dem Förſter! Aber bringe es nicht zu ihm! Er hat dann ſo viel Mühe mit der Aufzucht und obendrein... eine Tiermutter ſucht vergeb⸗ lich nach ihrem Kind! Die Tierzucht geſjen⸗Aaßau auj her 3. Aeichs⸗ nährjtands⸗Schau 1936 Nur wenige Tage trennen uns noch von dem großen Ereignis der Landwirtſchaft in Frankfurt a. M. Allmählich laſſen ſich die einzelnen Abteilungen der Ausſtellung in ihrem Aufbau klar überblicken. In der Tierſchau iſt mit einer Beſchickung von 240 Pferden, 540 Rindern, 300 Schafen, 500 Schweinen und 250 Ziegen neben der gutbeſchickten Gruppe der Kleintiere einſchließ⸗ lich Bienenwirtſchaft und Seidenraupenzucht zu rechnen. Zur Entladung der Tierſonder⸗ züge iſt eine 125 m lange Rampe an der Süd⸗ ſeite des Freigeländes bereits fertiggeſtellt, ſodaß zu den Stallungen nur ein kurzer Weg zurückzulegen iſt. Der Raum für die Richt⸗ ringe iſt 1 der Schau in Hamburg vergrößert. Das Geſchäftshaus der Tierzucht⸗ abteilung liegt am Eingang Bismarck-Allee, unmittelbar am Vorführungsring. In Anbetracht deſſen, daß die Aus⸗ ſtellung im Zuchtbezirk stattfindet, iſt die or⸗ ganiſierte Tierzucht verhältnismäßig ſtark vertreten. So ſtellt der Landesverband der Pferdezüchter in Heſſen⸗Naſſau in ſeinen bei⸗ den Abteilungen Kalt⸗ und Warmblut je eine Sammlung von neun Pferden aus. Der Landesverband der Rind er züch⸗ ter in Heſſen⸗Naſſau bringt je eine Samm⸗ lung des Höhenfleckviehes, des einfarbig⸗gel⸗ ben Höhenviehs und des Rotviehs, insgeſamt 28 Tiere heraus. Faſt ſämtliche der ausge⸗ ſtellten Tiere beteiligen ſich auch am Lei⸗ ſtungswettbewerb. Außerdem werden von jeder Raſſe einige Geſpanne gezeigt. Der Landesverband der Schweine⸗ züchter in Heſſen⸗Naſſau zeigt eine Samm⸗ lung von 6 Ebern und 12 Sauen(veredeltes deutſches Landſchwein). Es handelt ſich durch⸗ weg um Tiere mit mittelgroßem Rahmen im frühreifen Typ. Eine Sammlung von 12 Tieren führt der Landesverband der Schafzüchter in Heſſen⸗Naſſau vor. Dieſelben ſtammen durch⸗ weg aus Oberheſſen und gehören der deut⸗ ſchen ſchwarzköpfigen Fleiſchſchafraſſe an. Ferner ſtellt die Reichsfachgruppe Zie⸗ genzüchter e. V., Landesfachgruppe Heſ⸗ ſen⸗Naſſau, eine Sammlung von 25 Ziegen der deutſchen weißen Edelziegen aus. Auch hier findet eine Beteiligung am Leiſtungs⸗ wettbewerb ſtatt. die AS. wirbt in ber Zeit vom 2.—10. Mai 1936 um deine Mitgliebjchaft Tage weltgeſchichtlicher Ereigniſſe liegen hinter uns. Das ganze deutſche Volk kann wieder mit Stolz in die weite Welt blicken. Unendlicher Dank erfüllt die Herzen aller Volksgenoſſen. Ein Gefühl, unſerem Führer und Reichskanzler Adof Hitler dieſen Dank in irgend einer Form auszudrücken, bewegt wohl heute jeden deutſchen Volksgenoſſen. Unſerem Führer können wir keinen beſſeren Dank darbringen, als daß alle Volksge⸗ noſſen, die noch abſeits ſtehen, der NS. ⸗ Volkswohlfahrt beitreten. Der Amtswalter wird in der Zeit vom 2.— 10. Mai 1936 Dein Haus beſuchen und um Deinen Beitritt werben. Tue auch Du Deine Pflicht und unterſtütze die Auf⸗ gaben und Ziele der NS. Volkswohlfahrt durch Deine Beitrittserklärung. Ein Hin⸗ weis auf das, was die NSV. leiſtet, wird faſt täglich durch Bilddarſtellung in der Preſſe bekannt gegeben. Jeder Tatſozialiſt erwirbt ſich durch ſei⸗ nen Beitritt die Mitgliedsnadel der NS. eee 3. Bergrennen auf die Wachenburg! Nur noch wenige Tage trennen uns von dem erſten, in der Südweſtecke Deutſchlands ſtattfindenden Wagen⸗ und Motorradrennen — dem 3. Bergrennen auf die Wachenburg in Weinheim a. d. B. Die Nennungsliſte, die am 6. Mai abgeſchloſſen wird, enthält bereits die Namen einer großen Zahl der angeſehenſten deutſchen Fahrer. Der DDC. Gau 14 Baden, der als Veranſtalter des Wachenburg⸗Rennens ver⸗ antwortlich zeichnet, hat ſich veranlaßt ge⸗ ſehen, dem berechtigten Wunſche verſchiedener Fahrer zu folgen und in der Ausſchreibung eine Aenderung eintreten zu laſſen inſofern, als in der kleinen Sportwagen⸗Klaſſe(Wer⸗ tungsgruppe VII) wie auch in der kleinen Rennwagenklaſſe(Wertungsgruppe J) nicht nur Wagen bis zu 800 cem, ſondern ſolche bis zu 1100 cem zugelaſſen werden. Das Publikumsintereſſe iſt bereits ſehr groß und wird am beſten dadurch illuſtriert, daß ſich„Kraft durch Freude“ entſchloſſen hat, mehrere Sonderzüge nach Weinheim lau⸗ fen zu laſſen, um ſo ihren Mitgliedern zu verbilligten Eintrittspreiſen Gelegenheit zum Beſuch des Rennens zu geben. * Neue Haftkoſtenſätze. Im Einver⸗ nehmen mit dem Reichsfinanzminiſter hat der Reichsjuſtizminiſter mit Wirkung vom 1. April ds. Is. ab den Haftkoſtenſatz für Zucht⸗ haus-, Gefängnis⸗ oder Haftſtraße verbüſ⸗ ſende, in einem Arbeitshaus oder in Sicher⸗ ungsverwahrung untergebrachte Perſonen ſo⸗ wie für Unterſuchungs⸗ und Zivilgefangene, auf täglich 1.50 RM., bei Selbſtverpflegung auf—.75 RM. feſtgeſetzt. Dieſer Betrag kommt ohne Rückſicht auf die Art der den Ge⸗ fangenen gereichten Koſt in Anſatz, ebenſo ohne Rückſicht darauf, ob der Gefangene in der Vollzugsanſtalt oder auf einer auswärtigen Arbeitsſtelle oder in einer von der Vollzugs⸗ anſtalt getrennten Krankenanſtalt unterge⸗ bracht war. Die Haftkoſten werden für den Tag der Einlieferung in voller Höhe erhoben, für den Tag der Entlaſſung jedoch nicht in Anſatz gebracht. Die einheitliche Feſtſetzung des Haftkoſtenanſatzes für Polizeigefangene bleibt vorbehalten. Jugendher ber.„ rerl. Der Reichs⸗ verband für deutſche Jugendherbergen hat die Aufgabe, der deutſchen Jugend Uebernach⸗ tungs- und Schulungsſtätten zu ſchaffen. Der Fahrt iſt heute in der Hitlerjugend im Rah⸗ men der politiſchen Erziehung ein größerer Raum gegeben worden, ſodaß die dadurch her⸗ vorgerufene ſtärkere Belegung der Jugendher⸗ bergen den bisher ſchon fühlbaren Mangel an Jugendherbergen an vielen Orten verſtärkt hat. Aus dieſem Grunde führt der Reichsver⸗ 2 N—— eee, 5 band für deutſche Jugendherbergen jedes Jahr einen Reichsopfer⸗ und Werbetag für den Ausbau des deutſchen Jugendherbergswerkes durch. Der diesjährige Reichsopfertag iſt dem Jugendherbergsverband von dem Reichsmi⸗ niſter des Innern im Einvernehmen mit dem Reichsſchatzmeiſter der NS DAP. für den 16. und 17. Mai genehmigt worden. An dieſen Tagen, die unter der Parole„Schafft Ju⸗ gendherbergen und Heime!“ ſtehen, werden wiederum wie in den vergangenen Jahren die geſamte HJ. und die Schulen an den Straßen, Plätzen und in den Häuſern alle Volksgenoſſen zu einer Spende für das deut⸗ Jugendherbergswerk aufrufen. F T2 CF A .. ———* Aus Stabi und Land Mannheim.(Tödlicher Verkehrsun⸗ fall.) Auf der Mannheimer Straße in Käfer⸗ tal verließ beim Spiel ein drei Jahre altes Kind plötzlich den Gehweg und geriet hierbei in die Fahrbahn eines Lieferkraftwagens, von dem es erfaßt und überfahren wurde. Das Kind erlitt hierbei ſo ſchwere Verletzungen, daß es alsbald nach ſeiner Verbringung in das Krankenhaus verſtarb. Die Unterſuchung über ein etwaiges Verſchulden des Kraft⸗ fahrers iſt eingeleitet.—(Radfahrer lebensgefährlich verletzt). In der Nacht auf Freitag wurde auf der Neckarauer Straße ein in Neckarau wohnender Mann, der mit einem unbeleuchteten Fahrrad und kurz vor einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenkraftwagen auf der ge⸗ genüberliegenden Fahrbahn fuhr, von dem Perſonenkraftwagen angefahren und zu Boden geſchleudert. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Lampertheim.(Ein Gerücht und ſeine Aufklärung). Eine wahre Völkerwan⸗ derung ſetzte dieſer Tage nach dem nahen Sandhofen ein, weil es hieß, der Führer und Reichskanzler komme zu einer Gelände⸗ beſichtigung dorthin. Auch Schulklaſſen waren aufmarſchiert. Als man drei Stunden gewartet hatte, meldete ein von Lampertheim eintreffen⸗ der Radfahrer, der Führer werde um 16.20 Uhr den Bahnhof Lampertheim paſſieren. Man wartete und wartete, aber der Führer und Reichskanzler kam nicht. Später ergab ſich, daß es ſich um einen Hörfehler handelte: Der Führer weilte in Sonthofen im Allgäu. Lampertheim. Die Möbelfabrik Luſt wurde am 1. Mai ihrer Beſtimmung feierlich übergeben. Seit jener Brandkata⸗ ſtrophe vom 25. September ſind 5 Monate ins Land gegangen, heute kann man ſchon von der erfolgten Inbetriebnahme der auf dem Induſtriegelände an der Bahn errichteten Möbelfabrik berichten. Es waren etwa 200 Gäſte ſeitens des Betriebsführers eingeladen und ging der bedeutungsvolle Akt im Bei⸗ ſein der etwa 100 Mann ſtarken Gefolgſchaft am 1. Mai vor ſich. Das neue Werk prangte im Feſtſchmuck, Fahnen und Girlanden wirk⸗ ten recht einladend zu der Stätte, in der nun der regelmäßige Fabrikbetrieb aufgenommen wird. An den Führer und Reichskanzler wurde folgendes Telegramm abgeſandt:„Mein Führer! Ihr Beiſpiel gab mir Kraft, abge⸗ brannte Möbelfabrik neu aufzubauen. Zum Tag der Nationalen Arbeit melde Inbetrieb⸗ nahme des aufgebauten Werkes. Begeiſterte Gefolgſchaft grüßt Heil Hitler!— Ernſt Luſt.“ Ferner gingen Telegramme ab an Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Gau⸗ leiter Sprenger. Handele volksbewußt! Werde Mit⸗ glied der NS.⸗Volkswohlfahrt! Der Amts⸗ walter wirbt in der Zeit vom 2. bis 10. Mai um Deinen Beitritt. Markiberichte Mannheimer Schweinemarkt vom 30. April. Dem Schweinemarkt wa⸗ ren 321 Ferkel und 600 Läufer zugefahren. Preiſe: 12—16, 16—24, 24-33. Am Kleinviehmarkt waren weiter angeboten 31 Kälber und 117 Schweine.— Marktverlauf: ruhig. Drei Männer vom Balkon gestürzt Schweres Unglück in der Jungbuſchſtraße in Mannheim! Ein Toter und vier Verletzte. Ein überaus ſchweres Unglück ereignete ſich am Samstag gegen 19 Uhr in der Jung⸗ buſchſtraße 11, wo mitten in der Arbeit Volks⸗ genoſſen ſo ſchwer verletzt wurden, daß einer ſofort nach ſeiner Einlieferung in das Kran⸗ kenhaus verſtarb, während drei weitere mit leichteren Verletzungen davonkamen. Fünf Männer waren damit beſchäftigt, ein fünf Meter langes Leuchtſchild im Ge⸗ wichte von etwa einem Zentner in die Höhe zu ziehen, um dieſes an einem im erſten Stock befindlichen Sandſtein⸗Balkon zu be⸗ feſtigen. Das Leuchtſchild befand ſich bereits früher ſchon an dem Balkon, war jedoch vor einiger Zeit entfernt worden, um es zu über⸗ holen und neu zu ſtreichen. Der Geſchäfts⸗ inhaber, deſſen Schwiegervater, der Schilder⸗ maler und zwei weitere Hilfskräfte hatten ſich daran gemacht, das Schild in die Höhe zu ſchaffen. Drei Männer ſtanden auf dem Balkon, während die beiden anderen unten Hilfsſtellung leiſteten. Das Schild war bereits zum Hochziehen fertig gemacht, ſchwebte aber noch nicht in der Luft. Offenbar gab nun durch das Ge⸗ wicht der drei auf der Balkonbrüſtung ſtehen⸗ den Männer dieſelbe nach. Plötzlich ſtürzten die drei Männer in die Tiefe und mit ihnen die ausgebrochenen Steine, durch die dann die beiden anderen auf dem Gehweg befindlichen Männer verletzt wurden. Zwei der Verletzten wurden in das nahegelegene Diakoniſſenhaus verbracht, während man die übrigen drei Ver⸗ letzte in das Städtiſche Krankenhaus über⸗ führte. Einer der Schwerverletzten, der 60 Jahre alte Schwiegervater des Geſchäfts⸗ eigentümers, ſtarb bei ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. Die Verletzungen eines wei⸗ teren Mannes ſind ebenfalls ſchwerer Natur, während die drei übrigen mit etwas leich⸗ teren Verletzungen davonkamen. Der Vorfall verurſachte eine rieſige Menſchenanſammlung. Die herbeige⸗ rufene Berufsfeuerwehr räumte die Trümmer beiſeite und ſorgte durch Entfernung von Steinſtücken aus dem Balkongeländer, daß nichts mehr geſchehen konnte. Am Sonntag vormittag arbeitete die Kriminalpolizei zuſammen mit Bauſachver⸗ ſtändigen an der Klärung des ſchweren Un⸗ glücksfalles, um vor allem feſtzuſtellen, ob ein Verſchulden dritter Perſonen in Frage kommt. Das Haus wurde vor etwa 50 Jahren erbaut, ſodaß ſich in dem roten Sandſtein jetzt Verwitterungserſcheinungen bemerkbar machen, zumal an den ausgebrochenen Stük⸗ ken bei den Befeſtigungsklammern ſchwarze Stellen im roten Sandſtein gefunden wur⸗ den. Durch den ſeitlichen Druck unter dem Gewicht von drei Männern dürfte nun der Sandſtein ausgebrochen ſein und das tragiſche Unglück verſchuldet haben. Sportnachrichten FC. Cannſtadt— Amicitia Viernheim 4:4 Die Amicitia trug geſtern das fällige Rückſpiel in Cannſtadt aus und brachte es zu einem beachtlichen 4:4. Handball: TV. Birkenau— TV. Viernheim 12:6 Die ſtark erſatzgeſchwächte Mannſchaft des Turnvereins konnte ſich geſtern nicht durchſetzen und verlor 12:6. Lenlung! ber Ubs ene Ula. Schlager„Der junge Graf“ fle Honlag dds 1 2 E 5 1 ö Amllüche—— f i 2 f Neue und getr. 7 Bekanntma chun 9 Gejangverein Sängerbund⸗Flora Anzüge 1 Unſer treuer Sangesbruder 1 eee, a An bie Viern eimer a „ Betr.: Bodenbenutzungserhebung 1936 3 2 5 Der Herr Reichs⸗ und Preußiſche Mi⸗ 3 01¹⁰ Teir* 1 e en f 8 niſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat faues 1 1 r auch leihweise) Bevölkerun 0 75 für das Jahr 1936 eine Bodenbenutzungser⸗ ſtetes Andenken bewahren. Zur Teilnahme an 3 4 4 I6 „ hebung angeordnet. der Beerdigung verſ ammeln ſich die Mitglieder ö 8 va. 1 Die zur Verteilung an die betreffenden iam Dienstag nachm. 6 Uhr im„Storchen“. Mannheim Dankopfer ber Nation! nen * Betriebsinhaber gelangenden Erhebungsbogen Der Vorſtand 3 1 K 1 ſind umgehend und ſorgfältigſt auszufüllen An⸗ u. Verkauf Der Stabschef des ee Pg. Viktor Lutze, hat 5 91 und bis ſpäteſtens Samstag, den 9. C— dem Führer zu ſeinem Geburtstag die Planung und die Ur⸗ f ö Mai ds. 85 auf der Bürgermeisterei—— kunde eines großen Opferwerkes übergeben, das alljährlich le (Zimmer Nr. 13)— abzuliefern. Ich ſchicke i 5 3 von der SͤA. durchgeführt und jeweils dem Führer an ſeinem 1 5 voraus, daß 5 eee ee nur Hadlanrerperein„Vorwärts Aieine Geburtstag als f 1 in der für 1936 vorgeſehenen Spalte einzu⸗. 0 ſetzen ſind. Es iſt äußerſt ratſam, vorher die Unſere Mitglieder verſammeln ſich morgen Dankopfer ber Nation 2 1 beigefügten Anleitungen durchzuleſen. Bei Dienstag, nachmittags punkt 5 Uhr, im Lokal Ie Jen g 4 4 eventl. eintretenden Zweifelsfällen iſt auf der„Zum Brauhaus“ zwecks Beteiligung beim in di dargebracht werden ſoll. Dieſes Dankopfer ſoll der Aus⸗ 4 1 Bürgermeiſterei(zinmer Nr. 13) Rückfrage i dten Gange unſeres Kunſtſahrers 1 N druck eines einigen deutſchen Volkes an ſeinen Führer ſein 1 1 b zu halten O 9 fun Ihnen ſtets im Bekenntnis ſeines einheitlichen Willens der Opfertat. 18 5 18 der einzelnen Betriebs⸗ tto etry Die SA. wird als erſten Bauſtein zu dieſem Dankopfer bit 4 leiter unterliegen dem Amtsgeheimnis und Der Vorſtand. Jule Heller in dieſem Jahr em g 27010 1 ti 1 diene ah e ben J. Md 1838 8 eine Sieblung jür den beuljchen Arbeiter— 1 Der Bürgermeiſter: Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! ſchaffen.— 1 Bechtel Der entzückende und überaus luſtige Ufa⸗ Zur Verwirklichung dieſes großen und herrlichen Ge⸗— 5 8 f A Großfilm!— Ein Schlager von Format! dankens wird auch 3 ganze Bevölkerung aufgerufen, ſich din 2 nzeige in die aufgelegten Ehrenliſten einzutragen. irrt ö ere Us⸗ ee e der junge Graj Die Ehrenliſten liegen auf im de Tabends 8 Uhr Verſammlung der. Aitivitäl“ Nur noch heute Montag S A.⸗Sturmdienſtbüro Saarſtraße 15 b wie Turner, Hand⸗ und Fußballſpieler und Turnerin im Central⸗Film⸗Palaſt(Obertruppführer Pg. Baldauf) nen. Erſcheinen aller erwartet pünktlich. Der Turnwart Vom Rummelplatz zum Grafenſchloß geht der Lebens⸗ täglich von morgens 9 bis 7 Uhr abends, Zugleich Turnausſchußſizung weg eines lieben, blonden, ſehr vergnügten 2 5 bis 22. Mai. 8 n Rummelplatz zum Grafenſchloß erlebt es tolle Ver⸗ a 15.. 8 6 mf 3 5 Rue ee ene Rummelplatz zum Eine große öffentliche Eintragung in dieſe Ehrenliſten de 8 8 fi f lt 7 i üiti erfolgen durch alle Gliederungen der Partei und angeſchloſ⸗ 5 Grafenſchloß führt der überwältigend komiſche, übermütige bände, der Verei g 1 Sc Filmſchwank„Der junge Graf“. Die Geister des Hu⸗ ſenen Verbände, der Vereine und der geſamten Bevölkerung i 9 mors, des Frohſinns werden entfeſſelt, zu ihnen geſellen ſich am Sonntag, 10. Mai, von morgens 8 bis Vert Zerrissene die Geiſter auf Schloß Prießnitz! Ein luſtiges Spiel, das 6 Uhr abends beer Strümpfe die Lachmuskeln erheblich in Bewegung ſetzt. Lachen, Stim⸗ auf folgenden Plätzen: 3 — Heiterkeit vermittelt dieſer Film, der im Bild und 1. Rathausplatz— vor der Kirche— 4 7 8 beinen Se an Dialog, in Darſtellung und Regie, handlungsmäßig und 2. Marktplatz— vor„Alexander“— 1 8 acht 5 wn ſmuſikaliſch, mit Witz und Ueberraſchung aufwartet. Das iſt 3. Saarſtraße— Platz am Wiegehäuschen— b B FE ARBER. ein Spaß! Das iſt ein Schwank! Das iſt ein Film Die ⸗ e i U 0 PRINTZLachſtürme ebben nicht ab, die Stimmung nimmt gefangen,„Das überwältigende Bekenntnis am 29. März zu ſeinem 1 2— Humor und Witz triumphieren! Ein turbulenter Wirbel ver⸗ Führer ſoll die ganze Bevölkerung zur Einzeichnung in die 0 1 ee huge in gnügter Situationen um den blonden Irrwiſch Anny Ondra Ehrenliſten bereit finden in dem einzigen Gedanken:* e e iſchen Rummelplatz und Grafenſchloß. Motto für alt und 1 1 4. r i lat, hat 5 79 5 Leben, 425 preiſet 5 Alles jut Veudchlanb!. , Lurz⸗, Weiße und die, die Lachen geben. Eine alte Weisheit— neu beſtätigt Mit dieſem Geſchenk für unſeren Führer ſoll zum dei Wollwaren, Tel.38 durch den reizvollen neuen Anny⸗Ondra⸗Film der Ufa. Man Ausdruck kommen unſere Geſchloſſenheit und unſer Wille, Täglich friſche Das Water, doi verlebt zwei der ſchönſten Stunden ſeines Lebens und mit dem Führer und unſerem Volk ſtets aufs neue zu dienen, Zeitungs⸗ Hitlerſtr.57, Kurz- guter Laune geht es in den ſchönen Monat Mai. im alten Kampfgeiſt immer wachſam und immer bereit. 9 Spargel 6 Znſerat Weiß⸗u Wollwaren Wir bringen folgende Großfilme im Mai: 1. Kreuzweg Heil Hitler! 8 u haben dei aan einer Liebe; 2. Im weißen Röß'l; 3. Das Mädchen vom a f 1 rt Ad. Gutperle Aaffeieg 7 Ihne WerbundMoorhof; 4. Frieſennot. S A. Trupp J Viernheim Sturm 11/171 n Repsgaſſe 15 Erfolge! kein Erfolg! Heute Montag letzter Tagl Winkenbach, Truppführer.. S A. 60/R250, Sturm Viernheim D NS F k die herrliche nat. soz. Rundfunk-Zeitung Baldauf, Obertruppführer 1 Er„run darf in keinem Haus fehlenl NSDAP., Ortsgruppe Viernheim 1 8 Franzke, Ortsgruppenleiter bn . eee eee lan .* 8 1 Sen e eee eee eee eee ee e eee eee 8 5