Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn; oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. durch die Ur. 106 Eden vor dem Unterhaus S Donnerslag ternheimer Verkündigungsblatt der NS D AN. Wiernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für I mm H L den 7. Mai 1936 England will abwarlen Scharfe Angriffe der Arbeilerparlei auf die Kegierungspolilik— der Außenminiſter gibt die Enktäuſchung zu Völkerbund und kollekfive Ficherheit hällen einen ſchweren Schlag erlillken— Ruhige Ueberprüfung der Lage ſei die nächſte Aufgabe der engliſchen Polilik— heule Ueberreichung der engliſchen Rückfragen Scharfe Kritik des Oppoſifions⸗ redners London, 6. Mai. Vor vollbeſeßzten Bänken fand am Wittwochnachmittag im Unkerhaus die angekündigte große außenpolitkiſche Ausſprache ſtakt. In Beankworkung einer Anfrage Churchills erklärte Miniſterpräſident Baldwin zu Be⸗ ginn der Sitzung, daß er nicht in die Aus- ſprache einzugreifen beabſichtige. Hierauf brachke der Haupkſprecheer der oppoſikio- nellen Arbeiterparkei Dr. Dalkon einen Ankrag auf Herabſetzung des Haushalts des Außenminiſteriums ein, um kechniſch die Möglichkeit einer ſpäkeren Abſtimmung über die außenpolitiſche Ausſprache zu erzielen Im Verlaufe ſeiner Ausführungen kritiſierke er zunächſt aufs ſchärfſte die Außenpoliklik der Regierung und beſtrikt die Richligkeit der kürzlichen Aeuße⸗ rung Edens, daß ſich England im Abeſſi⸗ nienkonflink keine Vorwürfe zu machen brauche. Nachdem Dalkon kurz die Angelegenheit des Fragebogens an Deutſchland ge— ſtreift hatte, wandte er ſich den engläſch ägyptiſchen Verhandlungen zu. Gerade im Hinblick auf die Ereigniſſe in Abeſſinien ſei eine freundſchafkliche Rege- lung beſonders dringlich. Die Feindſchaft Italiens werde Englands Stellung in Aegypken, im Sudan, in Kenya und im Roken Meer gefährden und darüber hinaus die freie Durchfahrk durch das Miktelmeer und die Verbin- dungen mik Auſtralien, Neuſeeland, In- dien und im Fernen Oſten. Wer könne beſtreitken, ſo fragte der Redner, daß die brikiſche Oberherrſchaft bedroht werde? Die oppoſikionelle Arbeikerparkei mache die Regierung für den Ausbruch des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Krieges verantworklich, denn ſie hätte ihn verhindern können. Sie klage ſie ferner an, ihre Verpflichkungen unker den Völkerbundsſatzungen und insbeſondere unter Arkikel 16 nichk ausgeführt zu baben. Die britiſche Regierung habe die Abeſſinier ermutigt, Widerſtand zu leiſten in dem Glauben, daß der Völkerbund helfen werde. Die Arbeilerparkei erhebe ferner die Beſchuldigung, daß England die Abeſſi⸗ nier ihrem Schickſal häkte überlaſſen und ihnen keinerlei wirkſame Hilfe geleiſtet, ſondern im Gegenkeil Muſſolini in ſei⸗ nem Vernichkungsfeldzug unkerſlützt habe. Der Redner beſchäftigte ſich ferner mit der unkerbllebenen Oelſperre und der Verwendung von Giftgaſen durch die Italiener. Auch hierfür kreffe die britiſche Regierung die Verankworkung. Die engliſche Regierung habe den Völkerbund in Mißkre⸗ dit gebracht und die Willionen der engliſchen Wähler verraten. von denen ſie ihre Stimme erhalten häkke, weil die Oeffentlichkeit ge- glaubt habe, daß England die Völkerbunds- politik unkerſtützen werde. Sir Dalton gab hierauf einen geſchichk⸗ lichen Rückblick über die Ereigniſſe in Abeſ⸗ ſinien, wobei er ſtändig Angriffe gegen die Regierungspolitik machte. Unker dem Bei- fall der Oppoſition fragte Dalton die Regie- rung, was Eden am kommenden Monkag auf der Rakskagung zu ſagen gedenke. Der Ral habe ſich nichk mit der Teilfrage zu befaſſen, was aus den beſiegken Abeſſiniern und dem ſieg⸗ reichen Italien werden ſolle, ſondern mik dem Völkerbundsproblem überhaupk. In dieſem Skadium, ſo erklärte der Redner, dürfe keine Rede davon ſein, daß der Sieg Italiens durch eine Aufhebung der Sühnemaßnahmen anerkannt werde. Im Gegenkeil ſpreche gerade jehk ſehr viel für eine Verſchär⸗ fung dieſer Sühnemaßnahmen durch die Verhängung der Oelſperre. Dalton erkundigte ſich im weikeren Ver- lauf ſeiner Rede nach den Plänen der Regierung hinſichtlich einer Reform des Völkerbundes. Die Arbeiterpartei ſei für jede Reform, die die Macht des Völkerbun⸗ des zur Erhaltung des Friedens ſtärke. „Die nun folgenden Ausführungen des Außen⸗ miniſters Eden ſind aun; der 2. Seite wieder⸗ gegeben. Um das franz. Regierungsprogramm das Regierungsprogramm Gegenſtand erſter Beſprechungen der Volks- fronkparkeien in Frankreich— Meinungsverſchiedenheiten Paris, 6. Mai. Zwiſchen den führenden Perſönlichkeiten der Volksfrontparteien haben die erſten Beſprechungen bereits be⸗ gonnen. Dem„Paris Soir“ zufolge ſoll das zukünf⸗ tige Regierungsprogramm Hauptgegenſtand dieſer Beſprechungen geweſen ſein, wobei be⸗ reits die erſten Meinungsverſchie⸗ denheiten aufgetaucht ſeien. Man ſei ſich in außenpolitiſcher Hinſicht über die Fort⸗ ſetzung einer Politik der kollektiven Sicherheit im Rahmen des Völkerbundes einig. Auch über die Abänderung und Aufhebung gewiſ⸗ ſer Notverordnungen beſtünden keinerlei Mei⸗ nungsverſchiedenheiten, und zwar ſollen die Beamten⸗ und Penſionsempfänger als erſte aus dieſer Maßnahme Nutzen ziehen, ſoweit die Zuwendungen W000 Franken im Jahre nicht überſteigen. Die Verſtaatlichung der Waffenherſtellung und des Handels mit Kriegswaffen, die Kontrolle der Bank von Frankreich und die Auflöſung der paramili⸗ täriſchen Verbände ſtoße ebenfalls auf keine Schwierigkeiten. Anders verhalte es ſich da⸗ gegen mit der Verſtaatlichung der Verſicherungen, die vom Generalſekre⸗ tär der Allgemeinen Arbeitergewerkſchaft, Jouhaux, vorgeſchlagen worden iſt. Auch die Schaffung von ſtaatlichen Verkaufsbüros für Getreide und Weine ſtoße noch auf Mei⸗ nungsverſchiedenheiten, ebenſo wie die von den Kommuniſten vorgeſchlagene außer⸗ ordentliche Abgabe für die großen Vermögen, die von den anderen Par⸗ teien noch nicht gebilligt worden ſei. Inzwiſchen tagt der Vollzugsausſchuß der Radikalſozialiſten faſt ununterbrochen, um die große Sitzung vom 24. Mai vorzubereiten, auf der über die Beteiligung oder lediglich die Unterſtützung der Regierung Beſchluß gefaßt werden ſoll. Der Vollzugsausſchuß der Sozia⸗ liſtiſch⸗Republikaniſchen Vereinigung d. h., eine Zwitterpartei der Sozialiſten, tritt am Donnerstag zuſammen, um ſich mit der glei⸗ chen Frage zu beſchäftigen.— Der„Paris Soir“ gibt ferner unter allem Vorbehalt eine Meldung wieder, wonach der Vorſitzende der Sozialiſtiſchen Partei, Blum, nicht perſönlich die Führung der kommenden Regierung über⸗ nehme, ſondern dazu eine außerparlamenta⸗ riſche Perſönlichkeit auserſehen hätte. Die Tagung der Ballan-Enkenke abgeſchloſſen 6. Mai. Die Tagung der Bal⸗ am Mittwochnachmittag ab⸗ Belgrad, kanmächte wurde geſchloſſen. In der über die Tagung ausgegebenen Verlautbarung heißt es, die vier Außenmi⸗ niſter hätten vom 4. bis 6. Mai 12 Sitzungen abgehalten. auf denen ſie alle auf der Tages⸗ ordnung ſtehenden Fragen in freund⸗ ſchaftlichſtem Geiſte geprüft und Löſungen gefunden delten, die durch das nationale Intereſſe der vier Staaten, durch das Intereſſe der Sicherheit auf dem Balkan, ſowie durch die Erhaltung des all⸗ gemeinen Friedens geboten geweſen wären. Zwiſchen den vier Miniſtern ſei in allen Be⸗ re tungsfragen die vollſte Einmütfakeit erzielt worden. Griechenland habe ſeine Stellung gegenüber dem Balkanvakt im Sinne einer Vergrößer ang der Solidarität unter den Sig⸗ natarſtaaten präzißert, zur einmütigen Zufrie⸗ denheit der Außenminiſter, Da die Politik der Ballanentente auf der Unantaſtbarkeit der jetzigen Grenzen und der Reſpektierung der Sicherbeit beruhe. hätten die vier Außenmi⸗ nister die wirkſamſten Mittel zu ihrer Siche⸗ rung auf dem Balkan ins Auge gefaßt. Die nier Mi iſter hätten auch den Standpunkt der Valkanentente zu den großen internationalen Tapesftagen ſeſtgelegt. Die Balkanmächte würden zueiſt in Genf gelegentlich der Herbſt⸗ tagung des Völkerbundes und etwas ſpäter in Athen wieder zuſammentreten. In Konſerenskreiſen verlautet über die in⸗ h iltlich wenig beſagende Verlautbarung hinaus, daß der griechiſche Miniſterpräſident un! Außenminiſter Metaxas ſchließlich den griechiſchen Standpunkt durchgeſetzt habe. demzufolg, der Balkanvakt für ſeine Part- ner keine„außerbalkaniſche Ver⸗ pflichtungen“ begründe. Dieſer Stand⸗ punkt ſei in einem Protokell niedergelegt. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fer öhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur fr iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. n pr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang e eee ee das Judenproblem Von Dr. Wilhelm Grau Forſchungsabteilung Judenfrage des Reichsinſtituts für die Geſchichte des neuen Deutſchland. Seit jenen Tagen, da das jüdiſche Volk über die ganze Welt hin zerſprengt worden iſt, ſeit mehr denn 2000 Jahren alſo, gibt es das, was wir Judenfrage nennen. Wir verſtehen darunter die mit Spannungen aller Art ge⸗ ladene Bewegung der nichtjüdiſchen Völker mit jenen eigenartigen, heimat⸗ und ſtaatenloſen Fremdlingen, die, obwohl zerſtreut umher⸗ irrend, doch dem Blute und dem Geiſte nach, eine in ſich geſchloſſene Gruppe geblieben ſind. Dieſe ewigen Wanderer haben zu allen Zeiten der Geſchichte für die nichtjüdiſchen Völker ein biologiſches und politiſches, ein geiſtiges und religiöſes Problem beſonderer Art und beſon⸗ derer Tiefe dargeſtellt, ein Problem, um das die großen Lebensfragen dieſer Völker ſelbſt gelagert ſind— bis auf den heutigen Tag! Was aber bedeutet für den wahren Forſcher ein Problem? Um mit einem lebenden Philo⸗ ſophen zu ſprechen, es bedeutet:„Ein(en) Geg⸗ ner, deſſen Verfolgung der Geiſt alsbald auf⸗ nimmt. Mit einem Problem ringt man, man ſucht es zu bewältigen. Jede Erkenntnis iſt ein Sieg, jedes Ergebnis eine gewonnene Schlacht; wer ſich zu den Problemen nicht kriegeriſch ver⸗ hält, wer„nicht mit Zähigkeit und Liſt, mit Entſchloſſenheit und Mut hinter ihnen her' iſt, der ſoll nicht vom Erkennen reden.(Denn) es gibt kein Erkennen ohne den Mut zum Er⸗ kennen.“ Der Mut zum Erkennen der Judenfrage in der Geſchichte hat aber gefehlt. Und nicht nur der Mut, auch der Wille. Man wünſchte vorausſetzungsloſe Wiſſenſchaft und machte die geſchichtswidrige Vorausſetzung, daß es kein jüdiſches Problem gebe. Man beſchwor das Ranke'ſche Erkenntnisideal, alles Geſchehene nur ſo darzuſtellen, wie es wirklich geſchehen ſei, und man ſtellte, wenn es um den Juden in der Geſchichte ging, nichts dar. Die libe⸗ rale Leugnung des Judenproblems hat das wiſſenſchaftliche Forſchungsbemühen um die Geſchichte der Judenfrage aufs ſchwerſte beein⸗ trächtigt, ja ſie hat ſich ſogar an der Freiheit der geſchichtlichen Erkenntnis vergangen. Es täte heute nicht not, eine eigene For⸗ ſchungsabteilung Judenfrage ins Leben zu rufen, hätten unſere Ahnen in der Geſchichts⸗ wiſſenſchaft mehr Willen und mehr Mut zum Erkennen gezeigt. Doch uns geht es nicht ums Klagen oder Anklagen, vielmehr wollen wir mit aller Kraft uns daran machen, das Verſäumte nachzuholen. Wir wollen forſchen und erkennen! Daß die Judenfrage auch im Kampf des Tages ſteht, iſt für echte Wiſſenſchaft kein Grund, ihrer Erforſchung aus dem Weg zu gehen. Ganz im Gegenteil. Die Geſchichts⸗ wiſſenſchaft iſt vor anderen verpflichtet, die großen politiſchen Fragen, mit denen unſer Volk ringt, mitzudenken, erkennend die Wahr⸗ heit erkämpfen und auf dieſe Weiſe auch an der politiſchen Erziehung unſeres Volkes zu arbei⸗ ten. Dem nationalſozialiſtiſchen Löſungsver⸗ ſuch der Judenfrage kommt dieſelbe europäiſche und univerſale Weltbedeutung zu, wie einſt der geiſtigen Entſcheidung zur Emanzipation der Juden im liberalen Berlin des ſpäten 18. Jahrhunderts. Nichts kann der Welt dieſe univerſale Gültigkeit der deutſchen Juden geſetzgebung mehr einſehen lernen, als das geſchichtliche Sehen des jüdi⸗ ſchen Problems. Wenn wir von der Wiſſenſchaft her dieſes politiſche Bekenntnis ausſprechen, ſo deshalb, weil das heutige poli⸗ tiſche Bekenntnis des deutſchen Volkes durch die Geſchichte ſelbſt beſtätigt und bezeugt iſt. * Dem Arbeitsplan der Forſchungsabtei⸗ lung Judenfrage des Reichsinſtituts liegt die doppelte Einſicht zugrunde: daß die Judenfrage eine Aufgabe iſt, an der in gleicher Weiſe die Wiſſenſchaft und die Weltpolitik Anteil nimmt. Außerhalb Deutſchlands iſt der Erkenntnistrieb der Wiſſenſchaft noch allzu ſtark an die liberale Legende gefeſſelt und be⸗ hindert, das Forſchungsgebiet der Judenfrage — S 2 3 ee e * CCC * r Donnerslag, den 7. Mai 1936 zu durchſtreifen. Umſo größer i ſt des ⸗ halb die Verpflichtung der freien deutſchen Gelehrtenwelt, den Dienſt an der Wahrheit anzutre⸗ ten. Wir hoffen, durch unſere deutſchen Be⸗ mühungen, wenn nicht heute, ſo doch morgen, auch die nichtjüdiſche Wiſſenſchaft anderer Staaten zur Erforſchung des Judenproblems in der Geſchichte anregen zu können. Wir haben uns daher kein geringeres Ziel geſteckt, als in München die größte europäiſche Bibliothek zum Judenproblem zu begrün⸗ den und wir wünſchen, dem deutſchen Volk und der Welt recht bald mitteilen zu können, daß dieſe führende kontinentale Fachbibliothek errichtet iſt. Neben dieſer bibliothekariſchen Arbeit, die der Wiſſenſchaft und dem täglichen Leben in gleicher Weiſe von Nutzen ſein wird, ſteht die notwendige Aufgabe, alles wichtige archivariſche Material, ſei es in Staats⸗ oder Privatarchiven, zu regiſtrieren, wenn nötig, zu ſammeln. Wir richten dabei unſer beſonderes Augenmerk auf die bedeutſamen politiſchen Ak⸗ ten des 19. und 20. Jahrhunderts, die den ſtaatlichen Behörden und ihren Archiven entzogen bezw. vor⸗ enthalten worden ſind. Wir werden ferner jüdiſche Archive auffordern, gewiſſe Be⸗ ſtände zu öffnen, damit die Erkenntnis der Wahrheit voranſchreite. Wir fragen heute ſchon danach, wann das Haus Rothſchild in der Lage iſt, ſeine Archivbeſtände, die ſeit über 150 Jahren in feſtverſchloſſenen Truhen ſchlum⸗ mern, der Forſchung zugänglich zu machen. Alle großen Staaten und Mächte Europas und der Welt haben nicht ſolange wie dieſe füdiſche Finanzmacht das Geheimnis ihrer Archive ge⸗ hütet, und den Völkern hat ſolche rechtzeitige Oeffnung der Archive immer noch zum Segen gereicht. e Dieſe Bibliotheks⸗ und Archivarbeit wird von einem Referentenſtab getragen, den führende deutſche Fachgelehrte bilden werden. Die Referate ſind ſachlich aufgeteilt in folgende Gebiete: Staatsgeſchichte, Wirtſchaftsgeſchichte, Rechtsgeſchichte, Literatur⸗ und Kunſtgeſchichte, Philoſophiegeſchichte, Religionsgeſchichte, Raſ⸗ ſenkunde, Talmud; und regional in die Ge⸗ biete: Oſteuropa und Rußland, romaniſche Länder, angelſächſiſche Länder, Paläſtina. Zu dieſer umfaſſenden Grundlegung aller Forſchungen auf dem Gebiet der Judenfrage läßt die Forſchungsabteilung gleichzeitig vier eigene Forſchungsunternehmun⸗ gen treten, von denen wir eines der Oeffent⸗ lichkeit bekanntgeben: Die Erarbeitung einer hiſtoriſchen Statiſtik über die Judentaufen und Miſchehen, vor allem in der Emanzipationsepoche der deut⸗ ſchen Geſchichte. Dieſes Thema iſt von grund⸗ legender Bedeutung für die deutſche Volksge⸗ ſchichte, für die internationale Religionswiſſen⸗ ſchaft, wie für die Raſſenkunde. So gehen wir ans Werk mit dem Bewußt⸗ ſein unſerer großen Aufgabe und unſerer ſchwe⸗ ren Verantwortung. Zwei Feinde werden ſich uns in den Weg ſtellen: die alte liberale Sen⸗ timentalität und die neue geſchäftstüchtige Phraſe. Beiden ſagen wir uner⸗ bittlichen Kampf an und ſetzen ihnen unſeren Willen entgegen zu zäher und nüch⸗ terner, gründlicher und wahrhaftiger Arbeit im Dienſt der Wiſſenſchaft und der Nation. Außenminiſter (Fortſetzung London, 6. Mai. Nachdem der Oppo⸗ ſitionsredner Dr. Dalton geendet hatte, erhob ſich unter lebhaftem Beifall Außenminiſter Eden Er wandte ſich ſofort gegen ſeinen Vorredner und erklärte, Dalton habe eine Schilderung gegeben, die mit der Wahrheit in keinerlei Be⸗ ziehungen ſtehe. Eden gab hierauf eine kurze Darſtellung der letzten Ereigniſſe in Addis Abeba. Die Lage, ſo fuhr er dann fort, der heute Groß⸗ britannien und alle anderen Mitgliedsſtaaten des Völkerbundes gegenüber ſtünden, ſei ſchwie⸗ rig und enttäuſchend. Nur wenn man den Tat⸗ ſachen offen ins Geſicht ſehe, könne man dieſe Angelegenheit behandeln. Die Wahrheit ſei, daß während der ganzen Dauer des Streites England die Führung ge⸗ habt habe. Das möge falſch oder richtig gewe⸗ ſen ſein. Es könne aber nicht beſtritten werden, daß England die Führung in dieſer Frage über⸗ nommen habe. Ferner habe der Redner der Oppoſition be⸗ hauptet, daß er ſelbſt, Eden, ſeinen Pflichten nicht voll nachgekommen ſei. Habe Dalton viel⸗ leicht den„Daily Herald“ geleſen, das Blatt ſeiner Partei, das geſchrieben habe, daß Eden für die Verhängung weiterer Sühnemaßnahmen geweſen wäre, wenn ſich das hätte erreichen laſſen. Eden ſchilderte hierauf die Art der verhäng⸗ ten Sühnemaßnahmen. Die wörtliche Erfül⸗ lung des Artikels 16, ſo erklärte er, ſei nicht möglich geweſen, ſolange die Vereinigten Staa⸗ ten nicht Mitglied des Völkerbundes ſeien. Man habe abſichtlich mit denjenigen Sühne⸗ maßnahmen begonnen, die ein begrenzter Völ⸗ kerbund verhältnismäßig wirkſam geſtalten könne. Die Schwäche dieſer Sühne⸗ maßnahmen habe darin beſtanden, daß Man müſſe zugeben, daß England enttäuſcht ſei und ſeine, Edens, Enttäuſchung ſei ſo groß. wie die Daltons. Obwohl die Struktur des Völkerbundes und die kollektive Sicherheit einen ſchweren Schlag erhalten hätten, dürfe man ſich nicht ſcheuen, die Lehre aus dieſen. Erfahrungen zu ziehen. Man müſſe der Welt ſagen, was für einen Kurs Großbri⸗ tannien für die Zukunft vorſchlage, denn es gebe nichts Gefährlicheres als eine Außenpoli⸗ tik, die nicht auf der Wirklichkeit beruhe. Wie ſehe die unmittelbare Zukunft aus? Es ſei klar, daß der Völkerbund fortbeſtehen müſſe(„Muſt go on“). In der heutigen Welt ſei der Völ⸗ kerbund für die Organiſierung der internatio⸗ nalen Angelegenheiten nicht zu entbehren. Ebenſo klar ſei aber auch, daß die Lage ge⸗ prüft werden müſſe und daß dieſe Ueberpru⸗ fung nach Anſicht der britiſchen Regierung durch den Völkerbund erfolgen müſſe. Jedes Völkerbundsmitglied müſſe von ſich aus ſelbſt ſorgfältig erwägen, was für Schlußfolgerungen aus den letzten ſieben Monaten zu ziehen ſeien. Dieſe Anſich⸗ ten müßten dem Völkerbund mitgeteilt werden, der dann zur gegebenen Zeit in ſeiner Geſamt⸗ heit über den zukünftigen Kurs Beſchluß faſ⸗ ſen müſſe. Dieſe Dinge erforderten eine ſorg⸗ fältige Prüfung. Er hoffe daher, daß man nicht von ihm erwarte, daß er bereits heute die die Rückfragen Dalton habe um weitere Mitteilungen über dieſe Frage gebeten. Er glaube jedoch nicht, daß das Haus dies wirklich wünſche. Er wün⸗ In Cadiz erklärten die marriſtiſchen und ſche, daß dieſe Verhandlungen die beſten Er⸗ ſondikaliſtiſchen Gewerkſchaften„bis auf wei- folgsausſichten hätten und er bitte daher das teres“ den Generalſtreik. In der Stadt Unterhaus, zu erwägen, ob es im Intereſſe der ruht der geſamte Verkehr. Auch die ſtädtiſchen Verhandlungen liege, wenn er ſich über die Beamten und die Arbeiter des Gaswerks und Fragen äußere, die England vorzu⸗ des Elektrizitätswerkes haben die Arbeit nie- bringen beabſichtige, noch be** dergelegt. Gruppen marxiſtiſch organiſierter ſie überhaupt übergeben wor 505 Frauen zwingen die Dienstmädchen in den ſeiſen. Er teile die Fragen auch digt* Privathäuſern, ſich dem Streik anzuſchließen. ren Regierung mit. bevor ſie die deutſche Re⸗ In Santander wurde ein Arbeiter, Ange⸗ dle An ee Gegen höriger der faſchiſtiſchen Partei, von zwei ichti fel daß 8 ſich ani ds kollek⸗ Kommuniſten überfallen und durch fünf Piſto⸗ Tachtig et, daß es ich 0 5 Weg tive Fragen handele, ſondern lediglich um e e ee eee, e Fragen der britiſchen Regierung an die deut⸗ * N . 1 b 5 5 ſche Regierung, erklärte Eden, England wiſſe Attillere erſchienen fünf Piſtolenſchützen vor zwar, was für Punkte andere Regierungen in⸗ — Kaffeebaus und gaben p- die abnunas⸗ tereſſierten, die Fragen ſeien jedoch von Eng⸗ loſen Gäſte zahlreiche Schüſſe ab. Fünf von fand auf eigene Verantwortung geſtellt wor⸗ ihnen, darunter der Bürgermeiſter des Ortes, 5 den. Sie ſeien niemanden unterbreitet worden, erlitten ſchwere Verletzungen. In Valero bei und er hoffe, daß ſie morgen in Berlin Granada geriet eine Gruppe Marriſten mit überreicht werden würden. mehreren Mitgliedern der linksrepublikani⸗ 41 ü 3 Er wünſche zu betonen, daß das Ziel der ſchen Partei in Konflikt. Es entſpann ſich eine britiſchen Regierung dasſelbe ſei wie von An⸗ Schießerei, in deren Verlauf eine Perſon ge⸗ ne 2 fang an. Sie wünſche aus einer Zeit der Kri⸗ tötet und eine andere lebensgefährlich verletzt ſen eine Zeit der Gelegenheiten zu machen. wurde Die„einſeitige Aufkündigung“ Locarnos ſei 4 ein Schlag für die Sicherheitsſtruktur Europas Aufſland im Irak geweſen. Die Aufgabe beſtehe nunmehr darin, .. wieder aufzubauen. Er ſei entſchloſſen, das 88 Bagdad, 6. Mai. In Ramhah im Irak äußerſte zu tun, um die Fragen und Schwie⸗ brach ein neuer Aufſtand aus., zu deſſen Be⸗ rigkeiten, die der britiſchen auswärtigen Poli⸗ kämpfung Militär eingeſetzt wurde. Flugzeuge warfen Bomben auf die Aufſtändiſchen ab. Der tik geſtellt ſeien, zu löſen. Man dürfe jedoch nicht blind gegenüber der Wiederaufrüſtung ſein, Eilenbahnverkehr zwiſchen Bagdad und Basrab wurde durch die Aufſtändiſchen unterbrochen. Unruhiges Spanien Streiks und Ueberfälle Madrid. 6. Mai. Anläßlich des Eiſen⸗ bahner⸗ und Generalſtreiks in Valladolid ſind am Mittwoch die Eiſenbahnarbeiter der Nord⸗ bahn in Madrid in den Sympathie⸗ ſtreik getreten. Da ſich der Eiſenbahner⸗ ſtreikt von Madrid und Valladolid aus auf die übrigen Stationen der Nordlinie ausdehnt. ruht der Perſonen⸗ und Güterverkehr. In Madrid konnte am Mittwoch kein Zug aus⸗ fahren; andere blieben unterwegs liegen. die überall ſtattfinde. Der britiſchen Regie⸗ rung ſei es natürlich ſchwierig, die internatio⸗ nale Verſtändigun u fördern zugleich Man müſſe zugeben, geſcheitert ſei n. maßnahmen weder den Ausbruch des Krieges Forkſetzung der Sühnepolikik aus. Er ſagke zunächſt, daß eine Großmacht, die ſich für eine Angriffshandlung enkſchieden habe, nicht durch wirkſchaftliche Sühnemaßnahmen abgeſchrecht wer⸗ den könne. Nur die Anſammlung einer ge- walkigen Streitkraft hätte Italien ſeinerzeit vom abeſſiniſchen Feldzug abbringen kön; nen. Heute hätten ſich die Umſtände völlig veränderk. Wenn man heuke die Sühnemaß⸗ nahmen forkſetzen wolle, ſo wäre das eine gefährliche und zwechloſe Politik.(Lauter Beifall auf der Miniſterbank.) Auch den Vorſchlag der Oppoſikion, den britiſchen Bokſchafter in Rom zurückzuzie⸗ hen, bezeichnete Chamberlain als unzweck⸗ mäßig, da hierdurch die Politik Muſſolinis nichk geändert würde. Ebenſo würde es kei- nen Sinn haben, Italien aus dem Völkerbund auszuſtoßen, denn eine ſolche Maßnahme würde eine Schwä⸗ chung des Völkerbundes bedeuten. Chamber lain griff dann die engliſchen Sankkionspoli⸗ kiker in ſcharfen Worken an. Wenn man heute Flottenmaßnahmen gegen Italien er- greifen wolle, ſo würde das den ſoforki⸗ gen Krieg bedeuten. Wenn man den Bo- gen überſpanne, dann beſtehe die Gefahr, daß ſich viele Nationen ihren Völkerbunds⸗ verpflichtungen enkzögen. Im weiteren Ver- lauf ſeiner Ausführungen ſetzte ſich Cham- berlain für eine Reform des Völkerbundes ein. Die Bemühungen der engliſchen Regie- rung, Deukſchland und andere Länder in den Völkerbund zurückzubringen und verſchie⸗ dene regionale Pakte zu erzielen, ſeien Schritte in der richtigen Richtung. Der Konſervative O Neil erklärke, daß der Völkerbund in ſeiner jetzigen Form kok und erledigt ſei. England ſolle die Sicherheit Frankreichs und Belgiens garankieren und gleichzeitig die Erzielung eines dauernden Abkommens zwiſchen Deulſchland und Frankreich unkerſtützen. Eden anlworlel von Seite 1) ſie nicht ſofort wirkten. Das habe der Völkerbund gewußt, als er ſie verhängte. Es habe nur eine Sühnemaßnahme gegeben, die ſofort wirkſam geweſen wäre, das ſei die Verweigerung des Rechts auf Be⸗ nutzung des Suezkanals für Ita⸗ lien. Eine ſolche Maßnahme würde aber un⸗ vermeidlicherweiſe eine militäriſche Ak ⸗ tion zur Folge gehabt haben, die wiederum nach ſeiner Anſicht unvermeidlich zum Kriege geführt hätte. Wenn die Schließung des Suezkanals die einzig wirkſame Sühnemaßnahme geweſen ſei, wie unlogiſch ſei die Stellungnahme Daltons und ſeiner Partei, wenn dieſe ſich gegen den Haushaltsantrag auf Vermehrung der Rüſtun⸗ gen wenden und den Haushalt als ein Kriegs⸗ budget ablehnten. Man könne den Kanal nicht mit papiernen Abſtimmungen ſchließen. Er wünſche es klar zu machen, daß die britiſche Regierung im Verlaufe dieſes Streites ſich des⸗ halb nicht für militäriſche Sühnemaßnahmen eingeſetzt habe, weil ſie den Krieg verabſcheue, und nicht, weil ſie deſſen Ausgang fürchte.(Er⸗ neuter Regierungsbeifall und Gegenkundgebun⸗ gen.) Wenn man aber ſchon eine Schließung des Suezkanals fordere, ſo müſſe man ſchließlich auch die rechtliche Lage in Betracht ziehen. Ihre Prüfung ergebe einwandfrei, daß der Kanal nur durch eine Aktion des Völkerbundes hätte geſchloſſen werden können. Hätte man aber erwarten können, daß der Völkerbund einſtim⸗ mig einen derartigen Beſchluß faſſen würde? Er ſei überzeugt, daß hierfür niemals die ge⸗ ringſte Hoffnung beſtanden habe. Die Arbei⸗ terpartei würde nicht anders gehandelt haben als es die Regierung getan habe. Eden verwahrte ſich ſodann gegen die Vor⸗ würfe, daß England nach dem Zwiſchenfall von Ual⸗Ual nichts getan habe, um den Ausbruch der Streitigkeiten zu verhindern. daß der Völkerbund Lehre verkünde, die man aus den letzten ſieben Monaten zu ziehen habe. Eden wiederholte hierauf noch einmal, daß die britiſche Regierung ihre Verpflichtungen in jeder Hinſicht erfüllt habe, und daß die Sühne⸗ Reine engliſche Inifialive in Rom Rom, 6. Mai. Auch die in der hieſigen Preſſe verzeichneten Londoner Gerüchte, nach denen der engliſche Botſchafter in Rom auf Anweiſung von Eden hin einen erſten Schritt zur Einleitung normaler Beziehungen zwi⸗ ſchen London und Rom unternommen und außerdem erklärt haben ſoll, daß ſeine Regie⸗ rung die Meinung vertrete, daß Italien die einzig fähige Nation ſei, Ordnung und Frie⸗ den in Abeſſinien wieder herzuſtellen, werden in Rom von engliſcher Seite ganz entſchieden in Abrede geſtellt. Nach der Beſprechung zwi⸗ ſchen Drummond und Suvich am Montagvor⸗ mittag hätten keinerlei Fühlungnahmen zwi⸗ verhindert, noch ihn aufgehalten haben. Im Lichte dieſer Erkenntnis müſſe die Ueberprü⸗ fung der Lage ſtattfinden. Die Welt und der Völkerbund ſtänden vor außerordentlich ſchwer⸗ wiegenden Fragen. Auf eine Zwiſchenfrage Daltons, ob er nicht erklären wolle, was die Regierung für eine Po⸗ litik einzuſchlagen beabſichtige, verwei⸗ gerte Eden eine Aeußerung. In dieſem ſchwierigen Augenblick müſſe die Regie⸗ rung um freie Hand bitten. Die Regierung ſchen amtlichen italieniſchen Kreiſen und der werde jedoch ihre Politik gemäß der Völker⸗ engliſchen Botſchaft ſtattgefunden. Es ſei bis bundsſatzung fortführen. jetzt auch keine Unterredung zwiſchen dem Eden wandte ſich hierauf der Lage in engliſchen Botſchafter und dem italieniſchen Weſteuropa zu. Er erinnerte an die Regierungschef oder Staatsſekretär Suvich Schlußverlautbarung der Locarnomächte in vorgeſehen. Genf, deren Inhalt er noch einmal kurz zuſam⸗ Auch in maßgebenden italieniſchen Kreiſen 1 b werden dieſe Londoner Informationen als in Möglichkeiten für eine Verſöhnung zwiſchen ee Inhalt un wahrſcheinlich den ehemaligen Locarnomächten lege. Daher werde ſie mit der deutſchen Regierung in Ver⸗ Scharfe Entſchließungen der britiſchen bindung treten, um eine gewiſſe Anzahl von Arbeiter und der Nationalliberalen gegen Italien. Punkten der deutſchen Denkſchrift aufzuklären. London, 6. Mai. Der Landesarbeiterrat, II Deulſchland die Spitzenorganiſation der engliſchen Arbei⸗ terbewegung, die ſich aus Vertretern der Ar⸗ auf der eigenen Wiederaufrüſtung zu beſtehen. beiterpartei, der Gewerkſchaftsbewegung und Die große Aufgabe, die die britiſche Regierung der Unterhausfraktion der oppoſtitionellen Ar⸗ zu erfüllen habe, könne in einer bewaffneten beiterpartei zuſammenſetzt, hat in der Nacht Welt nur dann wirkſam durchgeführt werden, zum Mittwoch eine Entſchließung gefaßt, in wenn England die nötigen Mittel hierzu zur der er ſich mit großer Schärfe gegen das ita⸗ Verfügung habe. lieniſche Vorgehen in Abeſſinien ausſpricht, Eden ſchloß mit einem Appell, die auswär⸗ das eine Bedrohung des Völkerbundes und tigen Angelegenheiten nicht vom parteilichen ö der Zukunft der Zibilifation bleibe. Es ſei Standpunkt zu ſehen, weil dies die Aufgabe jetzt mehr denn je die Pflicht aller getreuen der britiſchen Regierung nur ſchwieriger ge⸗ Mitglieder des Völkerbundes, die gegenüber ſtalte. die weilere Ausſprache dem faſchiſtiſchen Italien ergriffenen Maß⸗ Nach Eden ſprach der Führer der libera- nahmen aufrecht zu erhalten und zu verſtär⸗ ken, bis das Anſehen des Völkerbundes wie⸗ len Oppoſition, Sir Archibald Since lair, der erklärte, daß der Außenminiſter derhergeſtellt ſei.— Der Vollzugsausſchuß der national⸗liberalen Vereinigung faßte gleichzei⸗ tic 1 Entſchließung, in der Beſchämung nicht vermochk habe, die gegen die Regie-* 1 Abeſſiniens rungspolikik von Dalton vorgebrachte Kritik 5 8 285 ſowie die Beſorgniſſe, die allenthalben in oni f I. i 3 England gehegt würden, zu beſchwichtigen. 3 9 4 22 4 5 in Ale 5 ö j 1 N 6.. Faruk J. iſt am Der Abgeordnete der Arbeikerparkei Möttwoch, von der Bevölkerung iu bel i Arkhur Henderſon, begrüßt. in der Hauptstadt ſeines Landes ein Sohn des verſtorbenen Präſidenten der eingetroffen Als der Sonderzug mit deri Abrüſtungskonferenz, bezeichneke die Be⸗ ee in den Bahnhof von Kairo einlief, haupkung, daß die deutſche Wiederaufrüſtung Stadt eee 1155 8 N die die einzige Arſache der engliſchen Aufrüſtung degleiteren 8 Könis mit 1 5 Geſolge 5 ſei, als unzukreffend. Deulſchland habe 16 ſeiner Fahrt durch die Straßen, die von 25 5 Nh 6555 5 05 1 1 75 e Menſchenmaſſen geſäumt wur⸗ rüſtung begann. ie alſache, daß ſi en. Deutſchland jetzt die Gleichberechligung ſelbſt In untetrichteten Kreiſen verlautet, daß mit genommen habe, ſei auf die Politik der an- elner Regent chaft des zum Thronfolger be⸗ deren europäſſchen Regierungen zurückzu- timmte. Enkels des jungen Königs, des führen eee Mohammed Ali. gerechnet wird. 1 ine endgülige Entſcheidung iſt in dieſer 5 Sir Auſten Chamberlain Frage jedoch nicht vor dem 9. Mai zu erwar⸗ ſprach ſich in eindeukiger Weiſe gegen die ten. 2 Meents, 6 nic fo en lalie Geiſt ella fung Ir Fim bau dee ul ce Len l Af 430 Stiege Bade Mis ei Die aus i unter 31 eriegöb Cima Weba kunnt. Der ſtadt, ſein kame Bew. Fre teich ſche E hann ſcn nahm. Vet un in ketern wer di dit fungen 1 1 6 k wi Wil uu beth fel ſagle 9 fir habe liche ver. et ge. letzeit lön. dillg emaß. eine auler den hen Ne. wech. ois 19 — Donnerskag, den 7. Mai 1936 ere, Von Rom bis Addis Abeba Marſchall Badoglio in der Haupiſtadt Kein Zwiſchenfall beim Einzug der Truppen in Addis Abeba. 88 Asmara, 6. Mai.(Vom Kriesbericht⸗ erſtatter des DNB.) Der Einmarſch der itali⸗ eniſchen Truppen in Addis Abeba vollzog ſich — ſoweit bisher bekannt wurde— ohne Zwi⸗ ſchenfall. Marſchall Badoglio hat in der italieniſchen Geſandtſchaft Quartier bezogen. Den einmarſchierenden Truppen zog die Geiſtlichkeit von Addis Abeba entgegen und erklärte Marſchall Badoglio ihre Unterwer⸗ fung. In Asmara hat die Nachricht von dem Einmarſch der Truppen in die abeſſiniſche Hauptſtadt einen Freudentaumel ausgelöſt. Die ganze Stadt war beflaggt, die Glocken läuteten, und die Menge zog unter patrioti⸗ ſchen Geſängen durch die Straßen. Vor dem Verwaltungsgebäude der Italiener kam es beim Hiſſen der Flagge zu Freudenkundgebun⸗ gen. Aufruf Badoglios an die Abeſſinier Asmara, 6. Mai.(Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB.) Marſchall Badoglio hat am Dienstagabend von Addis Abeba aus folgenden Aufruf an die abeſſiniſche Bevölkerung gerichtet: „Abeſſinier! Heute ſind die Truppen des mächtigen Königs von Italien in Addis Abeba ein⸗ gezogen. In Stadt und Dorf nimmt das Leben wieder ſeinen gewohnten Gang. Nichts wird gegen diejenigen unternom⸗ men werden, die die Waffen niederlegen und die Arbeit wieder aufnehmen. Im Schatten der ſiegreichen italieniſchen Triko⸗ lore werden die Völkerſchaften Abeſſiniens Frieden, Gerechtigkeit und Gedeihen fin⸗ den.“ Dieſer Aufruf des Marſchalls iſt vom Ghibi aus in italieniſcher und amhariſcher Sprache unter die Bevölkerung verteilt worden. Der Einmarſch der Naliener in Addis Abeba 11 Wieder Ruhe in der Stadt. Asmara, 6. Mai.(Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB.) Ueber den Einmarſch der italieniſchen Truppen in Addis Abeba werden jetzt weitere Einzelheiten be⸗ kannt. Bereits 10 km vor der abeſſiniſchen Haupt⸗ ſtadt, während Marſchall Badoglio und ſein Stab ſich gerade zum Einzug anſchickten, kamen den italieniſchen Truppen zahlreiche Bewohner entgegen, die den Soldaten unter Freudenkundgebungen Blumen über⸗ reichten, in die Hände klatſchten und abeſſini⸗ ſche Trommeln ſchlugen. Die Bevölkerung begleitete den Marſchall dann unter Freudenrufen bis zur italieni⸗ ſchen Geſandtſchaft, wo Badoglio Wohnung nahm. Der Marſchall wurde bei ſeinem Einzug von italieniſchen und ausländiſchen Preſſever⸗ tretern begleitet, denen er ſeine Genugtuung über die Erreichung des Endzieles zum Aus⸗ druck brachte. Nach einer Würdigung der Lei⸗ ſtungen ſeiner Truppen erklärte Badoglio u. a., es beginne jetzt eine harte Arbeit. Muſſo⸗ lini wünſche jetzt Frieden und Ruhe, um die Ziviliſation unter den Völkern Abeſſiniens zu verbreiten. Er werde bei dieſer Aufgabe ſicherlich Erfolg haben. Der Einzug der italieniſchen Truppen hat dem Räuberunweſen, unter dem die Bewoh⸗ ner ſeit Tagen zu leiden hatten, ein ſofortiges Ende geſetzt. Es gelang überraſchend ſchnell, die Ruhe und Ordnung wiederherzuſtellen. Auch die zahlreichen Brände konnten zum größten Teil gelöſcht werden. Am Dienstag⸗ abend brannte noch das Gebäude der katholi⸗ ſchen franzöſiſchen Miſſion. Die Nachricht von dem Aufruhr in der abeſſiniſchen Hauptſtadt hatte Marſchall Badoglio veranlaßt, kurz vor der Stadt die große Kraftwagenkolonne, die wegen der aufgeweichten Wege nur langſam vorwärts kam, zurückzulaſſen und in Eilmär⸗ ſchen in die Stadt einzurücken. Ueber den Umfang der durch die Plünderer angerichteten Verheerungen kann man ſich noch kein abſchließendes Bild machen. Sicher iſt, daß die Amerikanerin Stadin bei dem Aufruhr den Tod gefunden hat. Doch ſcheint auch die Zahl der Todesopfer un⸗ ter den Europäern noch größer zu ſein. Kurz vor dem Einzug Badoglios drangen bereits engliſche Pioniere in die Stadt ein, um die lebenswichtigen Betriebe ſicherzuſtellen. Sie ſcheinen jedoch große Verwüſtungen angetrof⸗ ſen zu haben. Auch die große Rundfunkſtation, die ebenfalls von italieniſchen Truppen beſetzt wurde, iſt vorläufig noch außer Betrieb. Während des Einzugs der Truppen überflogen gegen 200 italieniſche Bomben⸗ flugzeuge die Stadt und gingen dann auf dem Flugplatz nieder. Vadoglio dankte im Garten der italieniſchen Geſandtſchaft dem Fliegergeneral Ranza be⸗ ſonders herzlich für die wertvolle Mitarbeit der Luftwaffe nicht nur bei den Kampfhand⸗ lungen, ſondern auch bei der Verſorgung der marſchierenden Truppen und der Einnahme der abeſſiniſchen Hauptſtadt. Ziegesjubel in Nalien 8d Rom, 6. Mai. Der Jubel, der ganz Italien über die Beſezung von Addis Abeba und die ſiegreiche Beendigung des Krieges erfüllt, findet in der römiſchen Morgenpreſſe ſeinen Widerhall in begeiſterken Schilderun⸗ gen über den Einzug der italieniſchen Trup⸗ pen in Addis Abeba und über die Feſtes⸗ freude des ganzen ikalieniſchen Volkes. Leb⸗ hafte Beachtung iſt dem Auslandsecho gewid⸗ met, wobei der ſympathiſche Ton der deuk⸗ ſchen Preſſe beſonders hervorgehoben wird. Londoner und Pariſer Berichkerſtatter der hieſigen Blätter kommenkieren den Eindruck in den Burgen des Sankkionismus mit unverhüllker Schadenfreude. Bokfai zum Jivilgouverneur von Addis Abeba ernannt 88 Nom, 6. Mai. Marſchall Badoglio hat den Gouverneur von Rom Bottai, der den abeſſiniſchen Feldzug als Freiwilliger mit⸗ gemacht hat und Dienstag an der Spitze des italieniſchen Heeres in Addis Abeba einzog. zum Zivilgouverneur von Addis Abeba er⸗ nannt. Mit dieſer Maßnahme wird die verwal⸗ tungsmäßige Neuordnung Abeſſiniens einge⸗ leitet. In Abos Abeba ſeinen Verletzungen erlegen 88 London, 6. Mai. Der Leiter der bri⸗ tiſchen Roten Kreuz- Abkeilung in Nord-Abeſ⸗ ſinien, Dr. Mellis, der vor wenigen Ta- gen von einem bekrunkenen abeſſiniſchen Sol- daten in Addis Abeba einen Magenſchuß er⸗ halten hakke, iſt in der vergangenen Nacht im Gebäude der brikiſchen Geſandtſchaft ſeinen Verletzungen erlegen. Tolaler ilalieniſcher Beſitz Abeſſiniens „Giornale d' alia“ deukel den „römiſchen Frieden“ Rom, 6. Mai. Unter der Ueberſchrift„Vom Krieg zum Frieden“ macht der halbamtliche „Giornale d'Italia“ am Mittwoch in ſeinem Leitaufſatz einige Angaben über den von Muſſolini verkündeten„römiſchen Frie⸗ den“, der— wie das Blatt hervorhebt— einen totalitären italieniſchen Be⸗ ſitz Abeſſiniens bedeute. Gleichzeitig wendet ſich das Blatt gegen„Verſuche der Verwirrung der Intrige und der Vorbehal⸗ te“, die bereits einſetzen und mit denen auf „Tauſchgeſchäfte“ ſpekuliert werde. Die weiteren militäriſchen Bewegungen werden,— ſo erkärt das Blatt— immer noch den Chrakter großer Polizei- u. Säuberungs⸗ aktionen tragen. Harrar und Dſchidſchiga und andere lebenswichtige Zentren werden raſch beſetzt werden können. Die totalitäre Beſitz⸗ ergreifung werde raſch und klar und in end⸗ gültigen Formen erfolgen, ausgehend von der Tatſachenlage in Abeſſinien und unter Berück⸗ ſichtigung der gewichtigen Einſtimmigkeit, mit der die Eingeborenen ſich für die italieniſche Oberhoheit ausgeſprochen hätten. Der Negus und ſeine Generäle hätten, ſo fährt die Zeitung fort, durch ihre Flucht ihre Befugniſſe und Rechte verloren. Dieſe Auf⸗ faſſung werde auch durch die in Frankreich und England gewährte Freiheit des Durch⸗ zuges beſtätigt, da ſonſt beide Regierung ſich eine ſchwere Verletzung ihrer Neutralität hät⸗ ten zuſchulden kommen laſſen. Irgendeine In⸗ tervention des Auslandes oder des Völker- bundes ſcheine dem halbamtlichen Blatt nicht mehr am Platz. Es gäbe nur noch die Zuſtändigkeit der ita⸗ lieniſchen Regierung, die„ihre zuvor be⸗ ſtehenden anerkannten Rechte mit der Beſet⸗ zung Abeſſiniens erweitert hat“. Nach dem Verſchwinden Abeſſiniens als politiſcher Fak⸗ tor bleibe ihm nur noch ſeine territoriale Einheit, die ſich mit der Einheit des von Muſ⸗ ſolini verkündeten italieniſchen Abeſſinien decke. Im zweiten Teil ſeiner Ausführungen wen⸗ det ſich das halbamtliche Blatt beſonders gegen die Verſuche, noch einmal die Kräfte und Formeln des Völkerbundes geltend zu machen, ſowie gegen Vorbehalte und Rechts⸗ anſprüche, die in letzter Stunde von dieſem oder jenem Staat bereits vorgebracht würden. Die bisher in der abeſſiniſchen Frage vom Völkerbund begangenen Fehler, ſo meint das Blatt, ſeien gerade genug. Der Völkerbund werde jedoch jetzt nicht auch noch den F'rie⸗ den verhindern wollen. Von den nationalen und territorialen Anſprüchen ſei im Pariſer„Oeuvre“ bereits eine Probeliſte von willkürlichen Forderungen veröffentlicht worden. Spöttiſch meint dazu das römiſche Blatt, die Staaten, die bisher das kollektive Intereſſe der Weltgerechtigkeit vorgeſchoben hätten, könnten doch jetzt nicht etwa einen Teil deſſen beanſpruchen, was in ihren Augen die von Italien geſtohlene Beute ousmache.„Sie mögen auch nicht vergeſſen, daß Italien in Verſailles ſchon einmal in kollektiver Hinſicht teilweiſe um die Frucht ſeines Sieges gebracht worden iſt. Man wird das auf keinen Fall ein zweites Mal erleben. Ebenſowenig aber ſollten dieſe Staaten vergeſſen, daß die von ihnen ergriffene ſogenannte Völkerbunds⸗ initiative die Schwierigkeiten und Koſten des italieniſchen Unternehmens erhöht hat, wenn ſie auch den Erfolg Italiens nicht in Frage ſtellen konnten, und daß damit kein morali⸗ ſches Recht für ſolche Forderungen in der letz⸗ ten Stunde geſchaffen werden konnte. die Aufnahme der Muſſolini-Rede in Paris Paris, 6. Mai. Ueber die Haltung, die Frankreich in der abeſſiniſchen Frage in Zu⸗ kunft einnehmen wird, gehen die Nachrichten auseinander. Aus der Umgebung des Quai d'Orſay ver⸗ lautet, daß man die Rede des Duce dort ruhig und kaltblütig betrachte und eine vom Balkon vor einer im Siegesrauſch befangenen Volks⸗ menge gemachte Beteuerung— die, daß Abeſ⸗ ſinien künftig italieniſch ſei und bleibe,— nicht wörtlich nähme. Sollte nämlich Italien Abeſſinien einfach als Kolo⸗ nialgebiet ſchlucken, ſo würde eine derartige Löſung ebenſowenig die Zuſtim⸗ mung der engliſchen und der franzöſiſchen Re⸗ gierung wie auch des Völkerbundes finden. Man glaubt daher in London wie in Paris eher, daß Muſſolini in dem Friedensvertrag mit Abeſſinien die gleichen Beziehungen her⸗ ſtellen wolle, die England und Irak verbinden. Der Irak habe dabei ſogar die Möglichkeit, Völkerbundsmitgied zu werden, wie es gegen⸗ wärtig auch Abeſſinien iſt. Während alſo dieſe Erklärung das Weiter⸗ beſtehen des abeſſiniſchen Reiches bejaht, ſtellt ſich ein Artikel des oft halbamtlichen„Petit Pariſien“ auf den Boden der militäriſchen Tatſachen und nimmt die muſſoliniſche Erklä⸗ rung„Abeſſinien iſt von nun ab italieniſch“ wörtlich. Da Muſſolini den Krieg für beendet erklärt habe, ſo heißt es im„Petit Pariſien“, haben auch die Sanktionen, die den Krieg verhindern oder aufhalten ſollten, keine Daſeinsberechtigung mehr. Frankreich begreife, daß man Italien jetzt in den Kreis von Streſa zurückführen müſſe, und hoffentlich werde England das ebenfalls begreifen. Es ſei auch zu hoffen, daß Eden in Genf in der nächſten Woche nicht verſuche, einen in Ohnmacht ge⸗ fallenen Negus wieder auferſtehen zu laſſen, ſondern vor allem daran denke, die Zuſam⸗ menarbeit mit Italien wieder anzuknüpfen, die das unerläßliche, hauptſächliche Unter⸗ pfand einer Wiederherſtellung der europäiſchen Sicherheit ſei. Die Kundgebungen in Rom. §s Rom, 6. Mai. Nach dem großen Gene⸗ ralappell, auf dem Muſſolini ſprach, zog die begeiſterte Menge zum Platz Quirinal, wo ſie auch dem König eine große Kundgebung darbrachte. Der König, die Königin und die Prinzeſſin Maria mußten ſich mehrfach auf dem Balkon zeigen. Muſſolini und der König richteten anläßlich des Einmarſches in Addis Abeba an Marſchall Badoglio und an die ſiegreichen Truppen Glückwunſchtelegramme. Auf Befehl des Duce wird die ganze Nation während dreier Tage flaggen. Englands Eingreifen in Paläſtina Zwei arabiſche Streikführer verhaftet. Jeruſalem, 6. Mai. Der Oberkommiſ⸗ ſar von Paläſtina empfing am Dienstag das arabiſche Streikkomitee und ſprach dieſem ſeine Mißbilligung des Verſuches aus, die Bevölkerung Paläſtinas im Sinne des Streik⸗ manifeſtes der beiden Streikführer Haſſan Sidky Dajani und Saleh Abdu zum Steuer⸗ ſtreik aufzurufen. Er kündigte die Verhaf⸗ tung dieſer beiden Streikführer an und ver⸗ langte ein öffentliches Abrücken der übrigen Ausſchußmitglieder von dieſer Aktion, ſowie jeglicher illegalen Handlung. Er gab bekannt, daß alle öffentlichen Verſammlungen, die zu Demonſtrationen und Zwiſchenfällen führen würden, verboten würden, und er wiederholte das Einverſtändnis des britiſchen Kolonialmi⸗ niſters zum Empfang einer arabi⸗ ſchen Delegation in London, wobei er eine Aenderung des britiſchen Standpunktes androhte für den Fall, daß ſich die Delegations⸗ führer mit illegalen Handlungen identifizeren würden. Der Oberkommiſſar wies dabei auf die bedauerlichen Folgen des überflüſſigen Streiks hin und appellierte an das Verantwor⸗ tungsbewußtſein der arabiſchen Führer gegen⸗ über Handlungen wie Mord, Brandſtiftung und anderer Verbrechen. Das Streikkomitee erſuchte er um Aenderung der Methoden und zu nor⸗ maler Aufnahme der Verhandlungen mit Lon⸗ don. Dieſer Schritt des Oberkommiſſars bedeutet eine Kundgebung der Mandatsregierung, die zur Bekämpufng des Streiks entſchloſſen iſt. Die beiden Streikführer Haſſan Sidky Dajani und Saleh Abdu ſind inzwiſchen verhaftet wor⸗ den. Das reſtliche Streikkomitee iſt zu einer neuen Beratung zuſammengetreten. Varſchauer hochſchulen unler jüdiſch⸗kommuniſtiſchem Terror Warſchau, 6. Mai. Der Senat der War⸗ ſchauer Techniſchen Hochſchule beſchloß, die wegen der Studentenunruhen am 2. und 4. Mai angeordnete Einſtellung der Vorleſungen bis auf Widerruf aufrechtzuerhalten und ſetzte gleichzeitig einen Diſßziplinarausſchuß zur Feſtſtellung der an den Unruhen Schuldigen ein. Seitens der Studentenſchaft wird betont, daß die letzten Zuſammenſtöße durch das Auftauchen jübdiſch⸗kommuniſti⸗ ſcher Stoßtrupps an der Techniſchen Hochſchule hervorgerufen worden ſeien. Im Laufe des Dienstags verſuchten derartige Stoßtrupps, die nicht nur aus Studenten, ſondern auch aus mit Schlagringen und Knüp⸗ peln bewaffneten jüdiſchen Arbeitern beſtan⸗ den, auch in die Warſchauer Univerſität einzu⸗ dringen. Die Polizei konnte dieſen Verſuch aber verhindern. Eine Gruppe der Ruheſtörer zog durch einige Straßen und zertrümmerte die Fenſterſcheiben in den Schriftleitungen des „Czas“ und des„Goniee Warſcawſfti“. Drouillef freigelaſſen 88 Paris, 6. Mai. Der franzöſiſche Flieger Drouillet, früher Beirat des Negus für flug⸗ techniſche Fragen, der, wie erinnerlich, mit ſeinem in Paris beſchlagnahmten Flugzeug unerlaubter Weiſe geſtartet war und bei Rom notlanden mußte, war dort zum Kriegsgefan⸗ genen erklärt worden. Nach dem Einzug der italieniſchen Truppen in Addis Abeba hat der Rechtsanwalt Drouillets in einer Unterredung mit Muſſolini erreicht, daß Drouillet wieder freigelaſſen wird und über ſein Flug⸗ zeug verfügen darf. der Phönix-skandal 88 Prag, 6. Mai. Nach Mitteilung der Prager Polizei fand im Zuſammenhang mit der Unkerſuchung in der Angelegenheit der Lebensverſicherungsgeſellſchaft„Phönix“ in der Polizeidirektion eine ganze Reihe von Verhören ſtatt. Zwei Perſonen wurden nach dem Verhör in Haft genommen und ins Ge⸗ fängnis eingeliefert, und zwar der 54jährige Jude Ignaz Kaliſcher und die 50 jährige Eugenie Schlein, beide nach Wien zu- ſtändig. Oberbürgermeiſter Kohias in Berlin Wie er das neue Deutſchland erlebte. Berlin, 6. Mai. Zu Ehren des zur Zeit in der Reichshauptſtadt weilenden Athener Stadtoberhauptes, Oberbürgermeiſters Kot⸗ zias, hatte die Berliner Stadtverwaltung zu einem Abendeſſen in das Rathaus geladen, an dem u. a der griechiſche Geſandte in Berlin, Exzellenz Rizo Rangabé, der Präſident der Athener Stadtverſammlung, Valvis, und von deutſcher Seite zahlreiche Vertreter von Staat, Partei und der Stadt Berlin teilnahmen. Bürgermeiſter Dr. Maretzky begrüßte den Gaſt als einen der führenden Männer des neuen Griechenland. Anſchließend nahm Oberbürgermeiſter Kotzias das Wort zu ſeiner Erwiderungsrede. Er führte u. a. aus: „Ich erlebte in Deutſchland etwas Eigen⸗ artiges. Deutſchland übertrifft heute in der Wirklichkeit jede bisherige Beſchreibung. Deutſchland iſt nach meiner Ueberzeugung ein Staat, der nach allen Himmelsrichtungen hin ausrufen kann:„Kommt und beſucht mich! Kommt, um meine Fortſchritte, meine Orga⸗ niſation, meine ganze Entwicklung feſtzuſtel⸗ len! Dann, aber auch nur dann, werdet Ihr Euch überzeugen, daß die Kultur hier wieder eine Wiege gefunden hat, die der alten griechi⸗ ſchen würdig iſt, daß die Diſziplin des deut⸗ ſchen Volkes mit derjenigen der Spartaner wetteifert. Und dann wird von allen aner⸗ kannt werden— ſo wie auch ich es heute tue —, daß das neue Deutſchland mit vollem Recht ſeine Gleichberechtigung unter den Völkern be⸗ anſpruchen darf; daß das neue Deutſchland einen der bedeutendſten Faktoren des Friedens und der Kultur dar⸗ ſtellt, eine der feſten Grundlagen, auf die ſich die Völker ſtützen können, die den Frieden, den kulturellen und wirtſchaftlichen Aufſtieg, den Wohlſtand der einzelnen Menſchen und der ganzen Geſellſchaften aufrichtig wünſchen, der nur auf der Baſis der gleichen Rechte für alle zu erreichen iſt. Nur ein Fremder, der das frühere Deutſchland kannte und nun das heu⸗ tige ſieht, kann ermeſſen, wel großes Werk hier vollbracht worden iſt.“ 1 TTF . 7 9 7 2 * . r 2 eee e r TCC er — eee e — 8 — 5— 7 2— r e r — 2 9 I 8 n f ee re 8 2 — e e . Donnerslag, den 7. Mai 1936 Nachruf des Reichskriegsminiſters für General von Fallenhauſen Berlin, 6. Mai. Der Reichskriegs- miniſter und Oberbefehlshaber der Wehr⸗ macht, Generalfeldmarſchall von Blom⸗ berg, hat folgenden Nachruf für den ver- ſtorbenen Generaloberſt Ludwig Freiherr von Falkenhauſen im Heeresverord⸗ nungsblatt veröffenklichk: Am 4. Mai 1936 ſtarb in Görlitz der Ge⸗ neraloberſt a. O. Ludwig Freiherr von Fal- kenhauſen, a la ſuite des ehemaligen Köni⸗ gin-Auguſta-Garde-Grenadier- Wegimenks Nr. 4, Rikter des Ordens pour le mérike mit Eichenlaub, zuletzt Generalgouverneur in Belgien. Im Kriege 1870/71— mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet— hak er ſich hervor- ragende Verdienſte um die Schlagkraft und Ausbildung der alken, ruhmreichen Armee, zuletzt als Kommandierender General des XIII. Armeekorps, erworben. Bei Beginn des Welkkrieges, im hohen Alker von 70 Jahren, ſtellte er ſich in noch immer unge · beugter Kraft dem Vaberlande zur Verfü⸗ gung. Die ſiegreichen Kämpfe der ſeinen Namen fragenden Armee- Abteilung und die großen Erfolge der wieder von ihm geführ; ken VI. Armee werden ebenſo unvergeſſen bleiben, wie ſein kalkräftiges Wirken als Generalgouverneur in Belgien. Ehre ſeinem Andenken! Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehls- haber der Wehrmacht von Blomberg Generalfeldmarſchall Gründgens zum preußiſchen Staafsrak ernannt Berlin, 6. Mai. Miniſterpräſident Ge⸗ neraloberſt Göring hat den Intendanten des Preuß iſchen Staatlichen Schauſpielhauſes Gründgens wegen ſeiner Verdienſte um die darſtellende Kunſt zum preußiſchen Staatsrat ernannt und an Gründgens gleichzeitig nachſtehendes Schreiben gerichtet: Mein lieber Intendant Gründgens! Nachdem vor einigen Wochen der Führer und Reichskanzler Ihnen für Ihre Leiſtun⸗ gen als Intendant, Regiſſeur und Schau⸗ ſpieler Worte höchſter Anerkennung ausgeſprochen hat, iſt es auch mir ein Bedürfnis, Ihnen meinen Dank und meine Anerkennung zu beweiſen. Ich berufe Sie mit dem heutigen Tage in den preußiſchen Staatsrat. Ich vollziehe dieſe Berufung in dankbarer Würdigung Ihrer Arbeit, mit welcher Sie das Preußiſche Staatliche Schau⸗ ſpielhaus zur führenden Bühne Deutſch⸗ lands gemacht haben. Ich weiß, daß neben der hervorragenden Mitwirkung des ausgezeichneten Enſembles es in erſter Linie Ihrer unermüdlichen Ein- ſatzbereitſchaft zu danken iſt, wenn heute das Staatsſchauſpielhaus wieder die Stellung erreicht hat, die dieſe Bühne zum Vorbild aller deutſchen Theater macht. Mit dieſer Ernennung zum preußiſchen Staatsrat bringe ich gleichzeitig zum Aus⸗ druck, wie wichtig im nationalſozialiſtiſchen Staat die Pflege der darſtellenden Kunſt iſt. Sie ſollen weiter an der Förderung dieſer Kunſt mitarbeitend und mitratend in dieſem Amte mir zur Seite ſtehen. Heil Hitler! Sermann Göring, Jenkralkommiſſion für Rheinſchiffahrk Die Zentralkommiſſion für die Rhein⸗ ſchiffahrt hat vom 21. April bis 4. Mai in Straßburg getagt. Abgeſehen von der Erledigung laufender Verwaltungs⸗ und Gerichtsſachen iſt es der Kommiſſion gelungen, nach langjährigen ſchwierigen Verhandlungen der Verwirklichung ihrer Aufgabe, die Mannheimer Akte vom 17. Oktober 1868 einer Reviſion zu unterziehen und den gegenwärtigen Verhältniſſen der Rheinſchiffahrt anzupaſſen, erheblich näherge⸗ kommen. gewiſſer Meinungsverſchie⸗ denheiten, die noch nicht völlig ausgeglichen werden konnten und die ſofortige Zeichnung einer neuen Akte verhindert haben, iſt von der deutſchen und der franzöſiſchen Abordnung ein Verſtändigungsakt vorgeſchlagen worden. Er dient dazu. die Anwendung der Beſtimmungen der geplanten Akte in Kürze ſicherzuſtellen; ausgenommen ſind einige Punkte, die durch die zur Zeit geltenden Vorſchriften geregelt wer⸗ den. Der Verſtändigungsakt iſt von den Be⸗ vollmächtigten Deutſchlands. Belgiens. Frank⸗ reichs. Großbritanniens. Italiens und der Schweiz gezeichnet oder varaphiert worden. Wenn es auf dieſem ſchwierigen Gebiet ge⸗ lungen iſt, einen Schritt vorwärts zu machen, ſo iſt dies dem deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammen⸗ gehen zu verdanken. Es hat ſich auch hier ge⸗ zeigt, daß nur der beiderſeitige gute Wille vor⸗ handen zu ſein braucht, um zu Vereinbarungen zu gelangen, die nicht nur für Deutſchland und Frankreich von Nutzen ſind, ſondern einem größeren Kreiſe zugutekommen. In Anbetracht II„Hindenburg“ geſtartel Auf dem Weg nach Nordamerika Jur 1. Nordamerilafahrt geſtarkel Friedrichshafen, 6. Mai. Das Luft⸗ ſchiff„Hindenburg“ iſt am Mittwoch um 21.30 Uhr zu ſeiner erſten Nordamerika ⸗ fahrt geſtartet. „Graf Zeppelin“ nimmt Kurs auf Sevilla Hamburg, 6. Mai. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat um 15 Uhr MEZ. Santa Cruz le Teneriffe paſſiert. Um 19 Uhr MEz. ſtand es 280 Kilometer nordöſtlich mit Kurs auf Sevilla. * §s Friedrichshafen, 6. Mai. An der Nordamerikafahrt des Luftſchiffes„Hinden⸗ burg“, die am Mittwoch um 20 Uhr von Fried⸗ richshafen aus angetreten wird, nehmen 51 Fahrgäſte teil. Verſchiedene Fahrtteilnehmer ſind ſchon ſeit einigen Tagen hier. Unter ihnen iſt der bekannte auſtraliſche Polarforſcher Sir Hubert Wilkins mit Gattin. Er erklärte dem Vertreter des DN B., daß er ſich in Nordame⸗ rika mit Kapitän Blum über ſeine im nächſten Jahr beabſichtigte neue Forſchungsfahrt in die Arktis beſprechen wolle. Letzte Woche ver⸗ handelte er bereits mit der bekannten Schiffs⸗ baufirma Vickers in Southampton wegen der Konſtruktion eines für die Arktisfahrt brauch⸗ baren Unterſeebootes. Der amerikaniſche Vi⸗ zekonſul Keller aus Stuttgart iſt zur Fahr⸗ gaſtabfertigung am Dienstag abend hier ein⸗ getroffen. In der Löwenthaler Halle wird noch emſig gearbeitet, und die letzten Vorbereitungen für den Start werden getroffen. Vier Tonnen Le⸗ bensmittel, 60 Tonnen Brennſtoff und etwa 200 000 Kubikmeter Traggas ſind bereits an Bord. Die Nachfrage der Fahrgäſte für die Nordamerikafahrt iſt ſo groß. daß verſchiedene, die bereits hier anweſend ſind, abgewieſen werden mußten, Für das Ausbildungsperſo⸗ nal war es notwendig, noch vier weitere Re⸗ ſervebetten einzubauen. Wie Kapitän Lehmann dem Vertreter des DNB. mitteilte, ſind die Wetterausſichten jetzi ſehr günſtig. Eine genaue Route läßt ſich je⸗ doch noch nicht feſtlegen, da wegen der plötzlich ſich ändernden Wetterlage die Route manch⸗ mal innerhalb 6 Stunden geändert werder muß. Funkberichle von der Nordamerika⸗ fahrt des Luffſchiffes„Hindenburg“ Berlin, 5. Mai. Die Reichsrundfunk⸗ geſellſchaft führk in Zuſammenarbeik mit der Nakional Broadcaſting Corporation während des Fluges des Luffſchiffes„Hindenburg“ nach Nordamerika mehrere Funbberichte durch. Ein beſonderes Ereignis wird dabei das Zwiegeſpräch zwiſchen dem auf See be⸗ findlichen Lloyddampfer„Bremen“ und dem Luftſchiff„Hindenburg“ ſein. Die Zeiten, zu denen die deutſchen Sender die erſten dieſer Funkberichte übertragen, ſind nunmehr wie folgt feſtgelegt: Der Deutſchlandſender bringt das Funk- geſpräch zwiſchen Luftſchiff und Ozeandamp⸗ fer am Donnerskag, den 7. Mai, im Rahmen eines Schallplattenkonzerkes von 23—24 Uhr. Zur gleichen Zeik ſchalkek der Reichsſender Berlin das Geſpräch in ſein Tanzmuſikpro⸗ gramm ein. Die Sendung wird am Worgen des folgenden Tages von verſchiedenen Reichsſendern gebracht. Ein Funlberichk von Bord des Luftſchiffes„Hindenburg“ wird am Freitag, den 8. Mai, vom Deukſchlandſen⸗ der von 19.40—19.55 Uhr und von den Reichsſendern Berlin, Frankfurk, Hamburg, Köln und Leipzig von 18 Uhr bis 18.15 Uhr geſendet. Einen dritten Funkbericht bringt der Deukſchlandſender am Sonnabend, den 9. 5., von 11 Uhr bis 11.15 Uhr. Dieſer Bericht wird von den Reichsſendern auf Plakken auf- genommen und zu verſchieden Zeiten in das Programm eingeſeßt. das Währungsproblem in Frankreich Léon Blum gegen eine Finanz⸗ und Wäh⸗ rungspanik. §8 Paris, 6. Mai. Die weitere Ent⸗ wicklung der innerpolitiſchen Lage und der Währungsfrage ſtehen im Mittelpunkt der Erörterungen der Pariſer Morgenpreſſe. Das Kabinett Sarraut will ſich möglichſt paſſiv ver⸗ halten, um den Kurs der neuen Kammer⸗ mehrheit nicht unnötigerweiſe feſtzulegen. Zur Finanz⸗ und Währungsfrage erklärt Léon Blum im„Populaire“, die Volksfront ſei gegen eine Finanz⸗ und Währungspanik. Das„Oeuvre“ bezeichnet die Höhe des Goldabfluſſes der letzten drei Tage mit eineinhalb Milliarden Franken. Der„Populaire“ will wiſſen, daß nicht nur Kriegsminiſter Pietry und Landwirtſchafts⸗ miniſter Thellier, ſondern anſcheinend auch Fi⸗ nanzminiſter Regnier für den ſofortigen Rück⸗ tritt des Kabinetts in der Kabinettsſitzung eingetreten ſeien. Offenbar hatten ſie den Wunſch, die Verantwortung für die Ereig⸗ niſſe bis zum Kabinettswechſel auch ſchon der neuen Mehrheit zu übertragen. Aus den Blättern geht hervor, daß die Bank von Das künflige heim des Negus? Das Haus Princes Gate 5 in Knightsbridge, London. das vor ein paar Tagen vo mabeſſini- ſchen Geſandten Dr. Martin, im Auftrage des Negus gekauft wurde. Wie es heißt, wird der Negus, der ſich bekanntlich auf dem Wege nach Paläſtina befindet, ſpäter in dieſem Hauſe Wohnung nehmen.(Weltbild, K.) 5 Frankreich nicht das Vertrauen der Volks⸗ frontkreiſe genießt. Die ſachlichen Maßnahmen der Regierung Sarraut zur Verteidigung des Franken bis zum Regierungswechſel ſcheinen auf die Mög⸗ lichkeiten abgeſtellt zu ſein, die die Bank von Frankreich treffen kann, alſo Diskonter⸗ höhung, um die mit geborgten Geldern durchgeführten Spekulationen auf Abwertung des Franken abzuwürgen. Es ſoll eine F a ch⸗ beſprechung darüber ſtattfinden, an der nicht nur der Miniſterpräſident und der Gou⸗ verneur der Bank von Frankreich, ſondern möglicherweiſe auch die Vorſitzenden der hauptſächlichſten neuen Mehrheitsparteien teilnehmen ſollen. Beſprechungen über den Franken Paris, 6. Mai. Zwiſchen dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, dem Finanzminiſter, dem Generalgouverneur der Bank von Frankreich und dem Finanzſachverſtändigen des Finanz⸗ miniſteriums finden am Mittwoch nachmittag wichtige Beſprechungen über die allgemeine Finanzlage ſtatt. Dabei werden wahr⸗ ſcheinlich die möglicherweiſe doch noch vor dem 1. Juni notwendig werdenden Maßnah⸗ nen zum Schutze des Franken erör⸗ tert. Der Miniſterpräſident hat jedoch zu ver⸗ ſtehen gegeben, daß er derartige Maßnahmen nur in vollem Einverſtändnis mit den Mehrheits parteien der neuen Kammer durchführen werde— In gut unter⸗ richteten politiſchen Kreiſen hält man es da⸗ her für möglich, daß ſchon in den allernäch⸗ ſten Tagen Beſprechungen zwiſchen Sarraut und den Vorſitzenden der Linksparteien ſtatt⸗ finden. Nachdem Finanzminiſter Regnier bereits am Dienstag angekündigt hatte, daß die ge⸗ wöhnlichen Mittel zur Verteidigung des Fran⸗ kens genügten und er nicht die Abſicht habe, zu außerordentlichen Maßnahmen zu greifen, weiſt man heute auch in zuſtändigen Kreiſen darauf hin, daß die Stellung des Franken ſehr ſtark ſei. Die Goldaufkäufe in den letzten Tagen, ſo erklärt man, ſeien nicht ſehr groß geweſen, und die Angriffe auf den Franken hätten mit den gewöhnlichen Mitteln der Bank von Frankreich, d. h. mit der heute er⸗ folgten Diskonterhöhung zurückgewie⸗ ſen werden können. Die urſprünglich erwo⸗ genen Maßnahmen einer Erhöhung der Min⸗ deſtmenge Gold, die bei der Bank von Frank⸗ reich aufgekauft werden kann, um dieſe Auf⸗ käufe ſchwieriger zu geſtalten, ſind wieder fal⸗ len gelaſſen worden, weil man den gewünſch⸗ ten Erfolg, nämlich den Rückgang des Gold⸗ aufkaufs, bezweifle. Diskonkerhöhung der Bank von Frankreich um 10% 88 Paris, 6. Mai. Die Bank von Frank⸗ reich hat, wie allgemein erwartet, am Mitt⸗ woch mittag die Erhöhung des Diskontſatzes von 5 pCt. auf 6 pCt. beſchloſſen. Der Zins⸗ ſatz für Vorſchüſſe auf Geldkäufe iſt von 7 Ct. auf 9 pCt. heraufgeſetzt worden, der Prozentſatz für Vorſchüſſe für Ankäufe von Staatspapieren bis zu 2jähr. Laufzeit iſt von 5 Prozent auf 6 pCt. erhöht worden. Reichsleiterkagung in münchen München, 7. Mai. Die NS meldet aus München: Am Mittwochnachmittag traten die Reichsleiter der NS D A P. unter Vor⸗ ſitz des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, zu einer Tagung im Braunen Haus zuſammen. Die Beratung galt organiſatori⸗ ſchen und innerpolitiſchen Fragen. Im An⸗ ſchluß an ein Referat des Reichsleiters Alfred Roſenberg wurden insbeſondere grundſätzliche und praktiſche Fragen des Ständeweſens be⸗ handelt. Beginn der Führertagung der NSDAP. in München. Berlin, 7. Mai. Der„Völkiſche Beobachter“ meldet aus München: Die am 6. und 8. Mai unter dem Vorſitz des Stell⸗ vertreters des Führers ſtattfindende Führer⸗ tagung der NS DAP. begann im Sitzungsſaal des Münchener Rathauſes mit einer unter Lei⸗ tung von Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley ſtehenden Gauleitertagung, an der der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und faſt alle Reichsleiter der NSDAP teilnahmen. Die Tagung befaßte ſich mit aktuellen inner⸗ politiſchen Fragen. Im Mittelpunkt ſtand ein Referat des Reichspropagandaleiters Dr. Goebbels über Propaganda und Volks⸗ aufklärung im Dienſte von Partei und Staat. Ichweres Unweller über Südlhüringen Hildburghauſen, 7. Mai. Ganz Suad⸗ thüringen wurde am Mittwochnachmittag von einem ſchweren Anwetter heimgeſucht. Der mehrere Stunden andauernde wolken⸗ bruchartige Regen hatte überall große Ueber⸗ ſchwemmungen zur Folge. In Hildburghauſen wurde ein ganzer Stadtteil unter Waſſer ge⸗ ſetzt. Hier ſchwammen in zahlreichen Wohnun⸗ gen Einrichtungsgegenſtände in dem über einen Meter hoch ſtehenden Waſſer. Arbeits⸗ dienſt, Formationen der Partei und der Feuerwehr gelang es nach großen ktrengun⸗ gen, die Bewohner und die ſchon ſchlafenden Kinder zu retten. Außerhalb der Stadt wur⸗ den zahlreiche Wieſen überſchwemmt. In Eisfeld riſſen die Waſſermaſſen die Hauptſtraße auf, ſo daß jeglicher Verkehr un⸗ möglich wurde. Bis ſpät in die Nacht hinein waren Kolonnen am Werke, um die Waſſer- maſſen abzuleiten. Auf der Eiſenbahnſtrecke Schleuſingen—The⸗ mar unterſpülten gegen 5 Uhr nachmittags die Waſſermaſſen die Gleiſe an drei Stellen in einer Länge von 150 bis 300 Meter. Der Per⸗ ſonenverkehr wird durch Poſtomnibuſſe, der Güterverkehr durch Laſtkraftwagen aufrechter⸗ halten. ——— Ä.— Dom Rugby-spieljahr 1936/37 In Frankfurt am Main hielt am vergan⸗ genen Sonntag die Fachamtsleitung Rugby eine Tagung ab, in der in großen Zügen be⸗ reits das Programm für das kommende Spiel⸗ jahr feſtgelegt wurde. Als wichtigſte Punkte erwähnen wir, daß der Deutſche Rugbymeiſter im nächſten Jahr nach neuer Methode ermittelt werden ſoll. Nach Erledigung der Pflichtſpie⸗ le in den Gauen ſollen zwei Meiſtergruppen zu je vier Mannſchaften gebildet werden. Die Sieger dieſer beiden Gruppen tragen dann das Meiſterſchaftsendſpiel aus, für das Hamburg als Austragungsort in Ausſicht genommen wurde. Von Spielen der Gaue untereinander ſtehen bereits jetzt feſt: Sachſen— Branden- buro in Leipzig am 24. Mai, Nordmark—Nie⸗ derſachſen im Juni in Hamburg, Niederſach⸗ ſen— Brandenburg am 30. Auguſt in Han⸗ nover. In Heidelberg wird Oſtern 1937 ein internationales Jugendturnier durchgeführt, zu dem franzöſiſche und holländiſche Jugend⸗ mannſchaften eingeladen werden ſollen. An Länderſpielen liegen neben dem Vierländer⸗ Turnier in Berlin die Spiele Deutſchland— Frankreich(18. oder 25. Oktober in Hannover) und Holland— Deutſchland Bam 15. Novem⸗ ber in Arnheim. Für Ende Dezember iſt ein Spiel Italien— Deutſchland in Italien ge⸗ plant, für das Frühjahr 1937 das Rückſpiel gegen Frankreich und weiter für Sommer 1937 die Beteiligung an der„Meiſterſchaft des Kontinents“, die Frankreich in Paris anläß⸗ lich der Weltausſtellung durchführen will. 2 een * 1 4 ö 14 ige eee 8 8 e 1 de Auch die Marienburg wird Schulungsburg Der role Mob raſt in Spanien 11 f Wie Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley bei der Eröffnung des Lehrbetriebes auf der Eine der nun ſchon täglichen Kommuniſtendemonſtrationen in den Straßen von Madrid. . Ordensburg Vogelſang ausführte, werden die Junker nach dem Durchlaufen der drei Ordens⸗ l l 5 8 f 80 eee 1. Nachdem es bereits am 1. Mai zu Unruhen und ſtürmiſchen Kundgebungen gekommen war, burgen noch ein weiteres halbes Jahr auf der Marienburg in Oſtpreußen verbringen. Unſer. 2 5. Bild zeigt die berühmte Burg, die einſt der Sitz des deutſchen Ritterordens, auch heute noch haben die Unruhen noch mehr zugenommen. Insbeſondere ſtürmt der rote Mob die Kirchen ein Bollwerk deutſchen Behauptungswillens im Oſten iſt.(Graphiſche Werkſtätten, K.) und Klöſter, von denen viele in Flammen ſtehen.(Preſſephoto, K.) Das Schiff, das den Negus nach Paläſtina bringt 3 Der engliſche Kreuzer„Enteryr bel, an deſſen Word der Negus die Reiſe von Tſchi⸗ 5 Neuer Präſident buti nach Haifa angetreten hat. i(Preſſephoto, K.) N des Keichsluftſchutzbundes Der Reichsminiſter der Luftfahrt, General⸗ itz⸗ oberſt von Göring, hat zum Nachfolger des auf der eigenen Wunſch ausgeſchiedenen Präſidenten 151 des Reichsluftſchutzbundes, Generalleutnant a. 0 D. Grimme, den Generalleutnant a. D. v. Roc⸗ ques ernannt. Grimme wurde gleichzeitig zum Ehrenpräſidenten befördert. Der Triumphalo Die neueſte Aufnahme des Marſchalls Ba— doglio, dem die italieniſchen Waffen ihren Sieg über Abeſſinien verdanken. Er iſt hier mit Ras Gugſa photographiert, der, wie er⸗ 5 innerlich, bald nach Beginn des Feldzuges zu den Italienern übertrat.(Aſſociated Preß. K.) (Preſſephoto, K.) Der. Unksruck in frankreich Die franꝛdosische kammer Die engliſche Geſandiſchaft in Addis Abeba 3000 Europäer befinden ſich in Addis Abeba in höchſter Gefahr. Ein großer Teil von ihnen hat in der britiſchen Geſandtſchaft Schutz geſucht, die von 300 indiſchen Soldaten mit Maſchi⸗ nengewehren und leichten Geſchützen verteidigt wird. Dieſe engliſchen Kolonialtruppen waren bereits vor längerer Zeit zum Schutze der inter nationalen Niederlaſſungen nach Addis Abeba Gases gebracht worden. Unſer Bild zeigt den britiſchen Geſandten Sir Sidney Barton auf den Stu⸗ . fen der britiſchen Geſandtſchaft bei Beſichtigung der Mechtruppe, die aus Angehörigen eines Pundſchab⸗Regiments beſteht.(Oſſociated Preß. K.) * Nachdem das endgültige franzöſiſche Wahler⸗ . gebnis vorliegt, zeigt es ſich, wie entſcheidend * ſich die Kräfte nach links verlagert haben. „ Statt früher 10, ſitzen jetzt 72 Kommuniſten im; 4 1 4 U franzöſiſchen Parlament, die Sozialiſten ſind hier wird„hindenbucg,, feſtmachen , mit 146 Sitzen die ſtärkſte Partei und haben Auf 8 1 4 2 2 1 5 Auf dem Flughafen Lakehur i Ner * die Radikalſozialiſten auf den 2. Platz zurückge⸗ er n Fluabaſen in Lakeburſt bei New 1 drängt. Die ſogenannte Volksfront verfügt nun Vork bereitet man ſich auf den bevorſtehenden * über eine erdrückende Mehrheit. Der wahre Beſuch des deutſchen Luftrieſen vor. Wir ſehen — Sieger der franzöſiſchen Kammerwahlen beißt die nürnberg“ in Liſſabon hier den Bau des Ankermaſtes, der ſchon faſt ü* Moskau, und nur allzu ſchnell baben diejeni⸗ a* 55 N 1 50 vollendet iſt. An ihm wird der„Hindenburg“ . gen recht behalten. die vor den unabſehbaren Auf ſeiner Auslandsreiſe ef der deutſche Kreuzer„Nürnberg“ auch die portugieſiſche. ch Auf der Spi gel 1 rei g 1 Gefahren der franco⸗ruſſiſchen Paktes warnten. Hauptſtadt an. Die deutſche Kolonie einſchließlich der Jugend bereitete dem Schiff einen zan enen eng die *(Graphiſche Werkſtätten, K.) freudigen Empfang.(Graphiſche Werkſtätten, K.) Windfahne.(Preſſephoto, K.) 1 3 7 1 0 0 1 N nnn 2 1 8— 4 8 8 2 N— 8——— 78... 5 e eee ee * FFT —— e ——. r. 8 r* * — 55 3 2 — 8 r F 5 — ũ——— eee, eee e eee 8 Ste gap ſich Mühe um i, die und unaufhörlich e weaß 8 5 5 ane Herzlichkeit und Innigkelt ohne Gleichen, die ie noch nie an ſich ſelbſt bemerkt hatte, war mit einem r 4— ganzen Weſen. „Stark ſein, Oſſi! Sie find fung und werden ber winden! Der feige Mörder wird ſeine Stra das were ich ſelſenfeſt! a e „Glau Sie das wirklich, nde?.— der 3 iſt's nicht 3 3 in!“ wehrte Jorinde ab.„Wie konnten Sie nur einen Augenblick dieſen abſurden Gedanken haben?“ „Aber ſie hatten doch einen Streit?“ M hatten ſie! Und es beſtand auch ein guter 5 Sie wiſſen den Grund, Jorinde! War es um... um die Stell des Doktors? gor iſt zu Doktor Feld Alc— 41. gebeten! und Doktor Stiller auch! Aber ſo harten Kopf und ließ ſich— 5 ſagen k“ 8 ee de e U e Es war eine ienangelegenhei es Pri im, age eg da Hauſes Prinxheim, über r jetzt au inde von Oſſi gedrä 8 3 ſſi gedrängt wurde, Ernſt von Prinxheim nickte wie ein Automat. Währenddeſſen ſaßen die Polizeibeamten mit Ernſt don Prinxheim und deſſen Neffen Frank zuſammen. Inſpektor Schumert hatte alles berichtet, daß der Ver⸗ dachtsmoment gegen den Arzt in ſich zuſammenge⸗ 45 Hatte er ſich irgendwie gebunden, oder iſt Ihnen bekannt, daß er nach irgend einer Seite hin ein Liebes⸗ verhältnis unterhalten hat? 8 ſah ſeinen Neffen an.„Iſt dir etwas unt? „Nicht das Geringſte, Onkel! Darin war Gregor korrekt! Niemals habe ich etwas feſtſtellen können, oder etwas gehört, das auf etwas Aehnliches hin⸗ deuten könnte. Gregor bahnte ſcheinbar eine Verbin⸗ dung mit Jorinde van Meuenhuis an. Ich habe keine Ahnung, wie weit dieſe Anbahnung gediehen iſt.“ „So iſt es Frank! Ich danke dir! Die Verbindung mit Jorinde van Meuenhuis hätte meine Billigung gefun⸗ den. Ich bedaure, daß mein Sohn durch dieſen. Mord abgerufen wurde. Hat man den Arbeiter Rudolph verhaftet?“ Ja, Herr von Prinxheim! Auch ſchon verhört! Aber der ſcheidet aus, denn ſein Alibi iſt ſo einwandfrei wie nur möglich! Er hat von nachmittags 5 Uhr bis dreiviertel zwölf Uhr ununterbrochen in einer Gaſt⸗ wirtſchaft Skat geſpielt, dann iſt er in Begleitung eines Bekannten heimgegangen. Der Arbeiter ſcheidet alſo aus. Er hat ſich bei der Vernehmung wenig ſchön benommen, war ſichtlich erfreut, daß Gregor ins Gras beißen mußte. Ich wiederhole ſeinen gemeinen Ausdruck hier, Herr von Prinxheim.“ „Ich werde Strafantrag gegen den Maun ſtellen ſtieß der alte Herr erbittert aus. „Das ſteht Ihnen zu, Herr von Prinxheim! Aber wir müſſen weiterkommen. Der Tatort iſt genau unter⸗ ſucht worden und die Feſtſtellungen ſind ſo knapper Natur, daß man wenig damit anfangen kann. Da eine Beraubung des Toten nicht ſtattgefunden hat, kommt ein Raubmord nicht in Frage, man muß auf Meuchel⸗ mord aus Rache tippen. Wer hat Ihren Sohn ſo gehaßt, daß man annehmen könnte, daß der Betreffende auch vor einem Mord nicht ſcheute?“ Ernſt von Prinxheim warf Frank einen fragenden Blick zu. Dann zuckte er die Achſeln und ſagte unſicher: Ich habe keine Ahnung! Vielleicht weiß mein Neffe? Frank ergriff das Wort und führte aus:„Meine Herren. mein Vetter Gregor war eine verſchloſſene Natur, der wenig ſprach und von ſeinen Erlebniſſen, ſeinen Bekanntſchaften ſelten etwas verlauten ließ. Die Herbheit ſeines Charakters ließ es nicht zu, daß er z. B. mit ſeinen Mitarbeitern in einen gewiſſen Kontakt kam. Freundſchaften liebte er nicht, weil er nicht an ſie glaubte. Er war der Mann, der keine Kom⸗ promiſſe leiden konnte. Er war da rückſichtslos und hat ſich manchen unfreundlich Geſinnten geſchaffen. Aber ich weiß keinen Fall, wo man von einem ausge- ſprochenen Haß hätte reden können. Doktor Feldhammer der war vielleicht der Einzige, der Grund hatte, ihn zu haſſen, ich meine, richtig mit allen Faſern zu haſſen, denn Gregor hat ihn rückſichtslos ausgeſchaltet.“ „Ich bitte dich!“ warf der alte Herr ärgerlich ein. „Die Aktion gegen Feldhammer ging von mir aus.“ „Schon richtig, lieber Onkel, aber Gregor hat ſie nach deinem Wunſche durchgeführt.“ Der Inſpektor wechſelte einen Blick mit ſeinen beiden Kollegen und ſeufzte. Das war ſehr wenig! Er kannte das Geheimnis des Toten, daß er ver⸗ heiratet geweſen und vier Kinder hinterlaſſen hatte, aber dem Wunſche des Doktors entſprechend ſchwieg er 5 e niehnich ſagte er:„Sie werden ſicher die nachge⸗ laſſenen Korreſpondenzen Ihres Sohnes einer genauen Durchſicht unterziehen. Vielleicht finden ſich da An⸗ haltspunkte. Ich möchte Sie bitten, uns das Kleinſte mitzuteilen. Solche Racheakte haben nicht immer große Urſachen, ſondern manchmal liegen ſie im Allerkleinſten begründet. Wir müſſen von Ihnen erfahren, wer den hammer nicht ſen, das weiß ich ja, ich habe ihn a ſelber ein 3 9 Der gute Doktor Rübezahl 17 ffffngmanmenmggmgmm wap Originalroman von Anton 8 chwab Toten geyhaßt hat. Vielleicht geben die Papiere des⸗ ſelben darüber Aufſchluß.“ Ernſt von Prinxheim nickte und ſagte leiſe, ſehr matt:„Ich... ich werde meinen Neffen bitten.. alle Papiere zu ſichten. Er wird Ihnen alles, was Auf⸗ ſchluß geben könnte, mitteilen. Ich danke Ihnen, meine Herren! 4 Es war ſeltſam, Oſſi empfand ein Gefühl der Be⸗ ruhigung, als Dr. Stiller. war und ihr in ſeiner guten, einfachen Art zuſprach. Sie hatte ihn immer gut leiden mögen, aber jetzl war ſie ihm geradezu dankbar, daß er ſie tröſtete. „Gregor hatte keine Freunde!“ ſagte ſie im Laufe der Ausſprache.„Er war in ſich gekehrt, verſchloſſen, er mißtraute allen und jedem. Vielleicht war er ſogar zu den anderen manchmal.. böſel Ich weiß das nicht! Aber zu mir iſt er immer gut geweſen. Vielleicht war ich der einzige Menſch, zu dem er gut war. Und ia... Jorinde hat er geliebt.“ „Das hat man geſpürt! Da konnte er das eigene Herz nicht ganz vor den anderen verſchließen. Aber Fräulein van Meuenhuis?“ Oſſi zuckte die Achſeln. Ich glaube. G Liebe war eine einſeitige Angelegenheit. Beſonders ſeit Jorinde erfuhr, wie er gegen Ihren Kollegen han⸗ delte, da trat eine ſichtliche Entfremdung ein.“ „Fräulein van Meuenhuis iſt dem Doktorhaufe freundſchaftlich zugetan.“ „Ja! Sie wiſſen doch, als ſie hier ankam, verun⸗ glückte ſie mit dem Auto, und der Doktor brachte ſie in ſein Haus. Daher datiert die Freundſchaft. Ich weiß. wie böſe Gregor darüber war. Genau ſo böſe war er ja auch auf Frank!“ „Warum?“ „Weil Frank ſich um Jorinde bemühte! Scheinbar genau ſo erfolglos. Ich weiß, daß Jorinde Frank nicht mag. Aber ſie hatten vor einiger Zeit wegen Jorinde eine böſe Auseinanderſetzung.“ Dr. Stiller ſtaunte. Die beiden Vettern waren Feinde geweſen! Ließ das nicht allerlei Schlüſſe zu? Ein toller Gedanke ging ihm durch den Kopf, aber im gleichen Augenblick verwarf er ihn wieder. Nein, nein, das war Wahnwitz, zu denken. daß Frank etwa an dem Ver⸗ brechen beteiligt ſein tönnte. Es war, als wenn Oſſi ſeine Gedanken geleſen hätte, denn ſie ſprach mit einem Male darüber. „Sie dürfen aber von Frank nichts Böſes denken! Frank hat beſtimmt keine Hand gegen meinen Bruder erhoben..“ „Um Gotteswillen, Fräulein Oſſi! Darüber brauchen wir doch nicht zu reden. Nein, nein, das ſcheidet reſt⸗ los aus.“ * Etwa zur gleichen Stunde unterhielt ſich der In⸗ ſpektor Schumert mit Dr. Feldhammer. Der Arzt hatte gebeten, ihm doch einmal den Tatort zu zeigen, und Schumert war dem gern nachgekommen. 5 Dr. Feldhammer fühlte ſich nicht als Kriminaliſt. Er ſagte ſich nur, daß ein Unbefangener manchmal mehr ſieht als ein anderer und er prüfte alles peinlich nach. Er ſuchte nach Spuren, vergeblich wie die anderen! wischen dozierte der Polizeiinſpektor über den „Das Geſchoß, das den Tod herbeiführte, ſte nmt aus einem Revolver von ganz beſonderer Kleinheit. Es muß förmlich ein ſogenannter Damenrevolver ge⸗ weſen ſein. Das Fehlen jeder Ueberraſchung auf den Zügen des Toten deutet daraufhin, daß vielleicht ſogar eine Waffe mit Schalldämpfung verwandt wurde. Der Ermordete hat nichts geſpürt. Die Kugel traf und tötete im gleichen Augenblick. Er hatte nicht Gelegen, heit, einen Gedanken zu faſſen.“ „Und wo hat der Mörder geſtanden?“ „Hier am Eingang. Der Schreibtiſch ſteht am Fenſter. Der Ermordete hat daran geſeſſen und zwar mit dem Blick nach dem Hofe. Der Mörder iſt alſo durch das Vorzimmer gekommen. Ganz geräuſchlos muß es ge⸗ ſchehen ſein. Ein Schuß, und der Tod lam. Der Mörder muß eine kalte, ruhige Natur ſein.“ „Und das Motiv? Mord aus Rache?“ „Ja... und nein! Es iſt inzwiſchen feſtgeſtellt wor⸗ den, daß Gregor von Prinxheim einen Betrag von 80 000 Mark in Scheinen bei ſich gehabt hat. Dieſen Betrag ließ er heute von der Bank holen. Er iſt ver⸗ ſchwunden! Alſo kann es doch nur Raubmord ſein?“ „Haben Sie feſtgeſtellt, wer den Betrag von der Bank geholt hat?“ „Das war noch nicht möglich. Der Bürodiener, der das ſonſt immer erledigt, habe ich befragt. Er wußte nichts davon. Scheinbar hat Gregor den Betrag ſelbſt einkaſſiert.“ „Man wird nachprüfen müſſen, zu welchem Zwecke er den Betrag benötigt hat. Haben Sie die nachgelaſſenen Papiere des Toten einer Durchſicht unterzogen?“ „Noch nicht! Herr Frank von Prinxheim, der Vetter des Ermordeten, wird die Sondierung morgen ſofort vornehmen.“ „Warum tun Sie das nicht ſelbſt? Der Inſpektor war etwas verlegen. „Ja, ich weiß nicht! Es iſt.. gewiſſermaßen eine Rückſichtnahme auf die Familie Prinxheim.“ „Ich bin kein Kriminaliſt, Herr Inſpektor, aber ich habe einma lvon einem befreundeten Herrn, der im Kriminaldienſt iſt, und der gute Erfolge erzielt hat, gehört, daß ein Kriminaliſt hundertprozentig mißtrau⸗ iſch ſein ſoll, mißtrauiſch gegen jeden.“ Schumert lächelte gutmütig und meinte:„Sie wollen doch damkt nicht agen, dez erwa derr Frunt bon Prinxheim verdächtig iſt?“ Kann ich nicht ſagen, Herr Inſpektor. Wie war denn das Verhältnis zwiſchen den beiden Vettern?“ Schumert dachte nach und meinte dann lang ſam: „Tſcha... das iſt nun ſo eine beſondere Sache! Richtig grün waren ſie einander nicht. Das Werk hat doch früher den beiden Brüdern Prinxheim gehört. Der Vater des Herrn Frank beſaß 50 Prozent der An⸗ teile. Soll ein leichtlebiger Herr geweſen ſein, der ſein Vermögen durchbrachte und ſich dann erſchoß. Sein Sohn iſt verarmt und er hat tatſächlich nur das Ein⸗ kommen, das ihm ſein Onkel zahlt. Dabei ſoll Frank aber ein äußerſt tüchtiger Chemiker ſein. Ich unterhielt mich letzthin mit unſerem Apotheker. Der meinte, daß verſchiedene Arzneiſpezialitäten Franks Arbeit ſeien, ſo zum Beiſpiel das... wie hieß denn das Zeugs nur „ach ſo... das Frankonum— nach ſeinem Vor⸗ namen genannt— das wohl benutzt wird bei Ope⸗ rationen.“ „Stimmt! Das Frankonum iſt ein fabelhaftes Mittel. Es erſetzt bei Operationen teilweiſe die Narkoſe. Alſo das ſtammt von Frank von Prinxheim! Das habe ich noch gar nicht gewußt.“ Nun wie gefallt Ihnen unſer derzeitiger Roman? „O, ſehr gut. Mit grogter Spannung warte ich gets auf die Jortſetzung des folgenden Tages.“ Da auf der ganzen Linie überall das gleiche Urteil zu hören iſt, machen wir unſere Leſer heute ſchon darauf aufmerkſam, daß dieſer Roman nach der Jeitungoveroͤffentlichung auch in Buchform bezogen werden kann. Geben Sie Ihre Beſtellung bitte ſchon heute auf, damit wir Sie vormerken konnen. Preis für die Ganzleinenausgabe Rin. 3.50 —ͤ̃——— E Seine Augen wanderten wieder uber den Schreibtisch und blieben an einem Glaſe hängen. Ein einfaches Waſſerglas war es, noch halb gefüllt. Doktor Feldhammer faßte mechaniſch nach dem Glas und roch hinein. Da ſtutzte er. Der Kriminaliſt ſah es.„Was iſt damit, Herr Doktor?“ Der Arzt roch noch einmal und dann ſetzte er es behutſam nieder. „Was damit iſt? Hm... ich weiß ſelbſt noch nicht recht! Reines Leitungswaſſer iſt jedenfalls nicht in dem Glaſe und es wird nichts ſchaden, wenn ſie das Glas ſchleunigſt an den Gerichtsarzt weitergeben, damit er es unterſucht.“ it 3 Sie wollen doch nicht ſagen, daß Gift in dem Glaſe „Ich weiß es noch nicht. Riechen Sie einmal! Ver⸗ ſuchen Sie den Geruch des Waſſers feſtzuſtellen!“ Der Kriminaliſt roch an dem Waſſer. Roch mehr⸗ mals, bis er ſagte:„Ja... mir kommt es vor, als wenn das Waſſer etwas nach... Mohn riecht!“ „Sehr richtig, Herr Schumert! Ihre Naſe 1 e Ih ſe iſt ausge⸗ „Sie iſt auch groß genug!“ lachte der In wurde aber ſofort wieder ernſt. l 1 e 1 5. 8 die Möglichkeit, daß in dem aſſer ein Gift enthalten iſt! Da e st 5 Gregor durch Gift „Vielleicht, man muß das unterſuchen. Vielleicht iſt's nuch nur ein Betäubungsmittel, das den Mord 2 leichtern ſollte. Das muß man feſtſtellen.“ „Aber der Gerichtsarzt iſt nach der Kreisſtadt zurück⸗ gefahren.“ „Dann muß er ſofort benachrichtigt werden, daß er die Exhuminierung der Leiche vornimmt. Das Glas mit dem Waſſer nehmen wir an uns. Wir müſſen ſo⸗ fort televhoniersn 8 Der Gerichtsarzt war nicht zu bewegen, in der Nacht noch einmal nach Kollmenbergen zurückzukommen. Dok⸗ tor Feldhammer drängte und ſagte:„Herr Kollege, es beſteht die Möglichkeit, daß ein Gift zur Anwendung kam, das ſich wieder aus dem Körper verflüchtigt. Er⸗ folgt die Unterſuchung erſt morgen, dann iſt es viel⸗ leicht nicht mehr möglich, das Vorhandenſein des Giftes nachzuweiſen.“ Der Gerichtsarzt ſchien ein Skeptiker zu ſein. Er fand es etwas herausfordernd, daß ſich dieſer unbe⸗ kannte Dr. Feldhammer einmengte. Er lehnte es jedenfalls als unnötig ab, nach Kolk. menbergen zu kommen. „Dann geben Sie mir die Erlaubnis, die Exhuminie⸗ rung der vorzunehmen!“ bat Feldhammer. Forkſetzung folgt. de 33 dall tl ile M höre Het geoße inn ff, Aach nach! Mache Wa 2 3 2 r Aus Stabt und Land Aus Mannheim Eröffnung der Autobahn⸗Gaſt⸗ ſtätte. Am kommenden Samstag wird die Reichsautobahn⸗Gaſtſtätte in den Rhein⸗Nek⸗ karhallen in Mannheim eröffnet. Damit iſt das Problem, das lange Zeit die Oeffentlich⸗ keit beſchäftigte, weil es für die Ausgeſtal⸗ tung der Autobahn⸗Einfahrt unendlich wichtig war, gelöſt. Man kann getroſt ſagen, daß die Errichtung und der Betrieb einer großzügigen Gaſtſtätte an einem Platz, der durch das Zu⸗ ammentreffen mehrerer verkehrsbedingter Um⸗ tände einzigartig iſt, nur begrüßt werden kann. Denn nicht umſonſt fahr Mannheim im Ruf, die„königliche Einfahrt zur Reichs⸗ autobahn“ zu beſitzen. Noch weitere Gründe laſſen den Gaſtſtättenbetrieb an dieſer Stelle gerechtfertigt erſcheinen. So wäre es unvor⸗ ſtellbar, wenn ſich in nächſter Nähe des im⸗ poſanten Ausſtellungsplatzes keine Stätte zur Erholung und Erfriſchung befände. Kraftwagen in Brand. Am Mitt⸗ woch, den 6. ds. Mts., um 8.05 Uhr, wurde Zug 1 der Mannheimer Berufsfeuerwehr nach der Autobahn bei Kilometer 59,675 (Nähe Viernheim) gerufen. Dort war ein in⸗ olge Reifendefekts umgeſtürztes Perſonen⸗ auto in Brand geraten. Das Feuer wurde mittels einer Schaumleitung gelöſcht. L 3„Hindenburg“ über Mannheim Ein nicht mehr ganz ungewohntes nächt⸗ liches Schauſpiel bot ſich am Mittwoch um 23.30 Uhr, als das Luftſchiff LZ 129„Hin⸗ denburg“, das wenige Stunden vorher in Friedrichshafen zu ſeiner planmäßigen Ame⸗ rikareiſe aufgeſtiegen war, in geringer Höhe Mannheim überflog. Schon von weitem war das charakteriſtiſche Brummen der Motore zu ören, ſodaß auf den Straßen und an den Fenſtern trotz der ſpäten Stunde noch eine große Zahl von Zuſchauern die Blicke zum Himmel richtete. Bald erſchien das Luft⸗ ſchiff, kenntlich an den Lichtern und an einem Lichtbündel, das der Bordſcheinwerfer ſchräg nach unten auf das Häuſermeer richtete. 40 Motorradfahrer 1 ſchwer verunglückt. Auf der Fernverkehrsſtraße zwiſchen Michelſtadk und Zell ereignete ſich ein f rer Verkehrsunfall. Ein angetrunkener Händler, der ſein Fahrrad mit Gepäck ſchwer beladen hatte, kam auf der Straße ins Wanken, fuhr nach der linken Seite, als gerade ein Motor⸗ radfahrer ihn überholen wollte, und wurde angefahren. Der Radfahrer wurde leicht ver⸗ letzt und das Fahrrad ſtark beſchädigt. Der Motorradfahrer wurde gegen einen Baum ge⸗ ſchleudert und mußte in das Stadtkranken⸗ haus Michelſtadt gebracht werden. Der be⸗ trunkene Radfahrer wurde von der herbei⸗ gerufenen Gendarmerie in Haft genommen. Bürſtadt. Am Samstag hielt der neue Pfarrer Adams hier ſeinen feierlichen Einzug. Er wurde am Bahnhof empfangen und unter Beteiligung der ganzen Gemeinde in die Kirche geleitet, wo er ſeine Eröffnungspredigt hielt. Am gleichen Tag verließ Kaplan Kirſchhoch die Gemeinde. Lindenfels i. O. Der Führer nimmt die Ehrenbürgerſchaft von Lindenfels an. Aus Anlaß des bevorſtehenden 600jährigen Stadt⸗ jubiläums von Lindenfels i. O. hat der Führer und Reichskanzler der Stadt eine hohe Aus⸗ zeichnung erwieſen, indem er die Ehrenbürger⸗ ſchaft von Lindenfels angenommen hat. 5 Verhindert das Abbrennen von Grasflächen und Hecken Jetzt im Frühling kann man wieder oft beobachten, daß ſowohl Kinder als auch Er⸗ wachſene an Feldrainen und Böſchungen das dürre Gras anzünden und verbrennen. Durch dieſe verderbliche Unſitte werden nicht nur oft große Flächen abgeſengt, Büſche und Hecken vernichtet und ganze Wälder ſchwer gefährdet, ſondern auch Tiere ſind den Flammen preis⸗ gegeben. Beſonders die bodenbrütenden Vogel⸗ arten, denen überhängende Grasbüſchel und niederhängendes Buſchwerk als Niſtgelegen⸗ heiten dienen, werden oft mitſamt ihren Eiern oder Jungen ein Opfer dieſes Unglücks. Nach dem neuen Reichstierſchutzgeſetz ſind dieſe unnötigen Quälereien lebender Tiere ſtreng ſtrafbar. Außerdem verbieten polizei⸗ liche Verordnungen das Anzünden von Hecken und Abbrennen von Bodendecken, Wieſen und Hängen ſowie Oedland in der Zeit vom 1. März bis 1. Juni. Werktaͤlige Frauen In der Gemeinſchaft des Betriebes ſteht die Frau mit der gleichen Verpflichtung und Verantwortung wie jeder Arbeitskamerad. Deshalb muß ſie ihr Schickſal und ihre Auf⸗ gabe in Verbundenheit mit dem alle Volks⸗ genoſſen verpflichtenden Streben nach rechter Gemeinſchaft verſtehen und geſtalten lernen. Im eigenen Heim als Gefährtin des Man⸗ nes und Mutter der Kinder zu wirken, wird immer der ſchönſte und ſegensreichſte Inhalt des Frauenlebens ſein. Das Wirken im eigenen Heim wird aber nicht abſeits und unbeeinflußt vom Arbeitsleben des Volkes ſein können. Das Heim von heute iſt ein Heim mit offenen Türen, die Frau muß wiſ⸗ ſen um ihre große volkserhaltende Aufgabe, N Seit 1933 wurden 170 Jugendherbergen in den Dienst der jungen Nation gestellt. Da- von allein mit Hilfe des Reichsopfertages dies Jahres 1935 56 Jugendherbergen. Diese Tahl muß größer werden. Darum opfere aneh du am 16. und 17. Mal für das deutsche Jugendherbergswerk! die Sorge um die Erziehung der Kinder. Aus dieſer Welt des Heimes im Kleinen baut ſich erſt die Welt im Großen auf. In vielen Be⸗ rufen iſt die deutſche Frau pflichtgetreu und verantwortungsbewußt tätig, in der Induſtrie, im Handwerk, im Handel, bei Verwaltungen. Sie arbeitet am laufenden Band und der Ma⸗ ſchine ebenſo wie in allen Zweigen unſeres vielfältigen Erwerbslebens. Seit Auguſt 1934 iſt nun für all die werktätigen Frauen in der Deutſchen Arbeitsfront das„Frauen⸗ amt“ geſchaffen, welches Sorge zu tragen hat, daß auch die erwerbstätige Frau in einer Atmoſphäre ſchafft, welche die Frau als Mut⸗ ter des Volkes erhält und ehrt. Die Ver⸗ trauensfrauen im Betriebe helfen dem Frauenamt dieſe Aufgabe zu erfüllen. Denn Frauen ſollen ſelbſt darüber wachen und ſor⸗ gen, daß Arbeitsweiſe und Leiſtungen dem weiblichen Weſen angepaßt ſind. Die Ver⸗ trauensfrau iſt Vermittlerin und Vertreterin der weiblichen Gefolgſchaft gegenüber dem Betriebsführer, dem Vertrauensrat, dem Be⸗ triebswalter und ihrer Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaft und hilft den Arbeitskameradinnen mit Rat und Tat. Für hygieniſch möglichſt ein⸗ wandfreie Arbeitsplätze wird geſorgt und Vorſchläge ausgearbeitet zur Verbeſſerung der Arbeitsbedingungen. In Betrieben mit großer weiblicher Gefolgſchaft wird in Zukunft die ſoziale Betriebsarbeit noch ſtärker ausgebaut, indem ſpiolpgongogle vorgebildete Frauen eingeſetzt werden, Betriebsführer und Ver⸗ trauensrat zu helfen, für das Wohl der Ge⸗ folgſchaft zu ſorgen. Eine Schutzgeſetzgebung für die arbeitenden Frauen bedarf noch ſorg⸗ fältiger Durcharbeitung, doch wird durch die Maßnahme des Arbeitsplatzaustauſches— der Ablöſung von der Schwerarbeit— ſo wurden in der Metallinduſtrie in faſt 20 0% aller Betriebe die Frauen aus der Schwer⸗ arbeit herausgenommen und an leichtere und geſündere Arbeitsplätze gebracht bei Erhal⸗ tung der gleichen Lohnhöhe— der künftigen Geſtaltung der Schutzgeſetzgebung vorgear⸗ beitet. Durch ein Abkommen des Frauenamts der DAF. mit der NSV. zu Gunſten ſchwan⸗ gerer Frauen im Betrieb wird eine zuſätzliche Hilfe in Form von Bargeld, Ernährungs⸗ beihilfen, Säuglingsausſtattungen geleiſtet. Durch zuſätzlichen bezahlten Urlaub konnte manche Arbeitskameradin wieder geſund wer⸗ den.— In den Dienſtſtellen des Frauenamtes erhalten die Frauen der Arbeitsfront Rat die Der NS.-Funk die herrliche nat. soz. Rundfunk-Zeitung darf und oft auch unterſtützende Tat. Die Inan⸗ ſpruchnahme der Beratungsſtellen iſt in ſtän⸗ diger Zunahme begriffen. Auch die Ehefrauen der männlichen Mitglieder der DAF. zählen zu den Ratſuchenden. Je ſtärker die weiblichen Mitglieder der DAF. teilnehmen an allen Aufgaben der Selbſthilfe in der DA F., je ſtärker auch die Frauenwerkgruppen in den Betrieben an der kulturellen Geſtaltung aus dem Arbeitserlebnis heraus mithelfen, Be⸗ triebsgemeinſchaft zu üben, volkswirtſchaft⸗ lich zu denken und an planmäßiger Arbeits⸗ erziehung zu wirken, umſo beſſer wird das Aufbauwerk unſeres Führers gelingen. Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter! Im Herzen der werktätigen Frauen klingt der heiße Wunſch, daß dann der Segen der Ar⸗ beit allen getreuen, arbeitsfähigen und ar⸗ beitswilligen deutſchen Männern und Frauen zuteil werde. * Die Steuereinnahmen der Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände. Dem wirtſchaftlichen Aufſchwung entſprechend zeigt das Steueraufkommen wie bei den Reichsſteuern ſo auch bei den Landesſteuern und Gemeindeſteuern einen ſteten Aufſtieg. Wie bei Nachweiſung über die kaſſenmäßigen Steuereinnahmen der deutſchen Länder, Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände in dem Drei⸗ vierteljahr April⸗Dezember 1935 im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ zu ent⸗ nehmen iſt, zeigt ſich dieſe Beſſerung nach⸗ haltiger bei den Gemeinden und Gemeinde⸗ verbänden als bei den Ländern. Die Ein⸗ in keinem Haus fehlenul nahmen der Gemeinden und Gemeindever⸗ bände aus eigenen Steuern und Landesſteuer⸗ überweiſungen, die beinahe dreiviertel ihrer geſamten Steuereinnahmen ausmachen, haben trotz der geſetzlichen Senkung der Gebäude⸗ entſchuldungsſteuer gegen den gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres um rund 4 Prozent zu⸗ genommen. In beſonderem Ausmaß fiel hier⸗ bei die Zunahme der Gewerbeſteuer um faſt ein Viertel ins Gewicht. Aber auch die ſon⸗ ſtigen Gemeindeſteuern zeigen bemerkenswerte Steigerungen. Die Einnahmen der Gemein⸗ den(mit mehr als 5000 Einwohner) und der Gemeindeverbände aus Reichsſteuerüberwei⸗ ſungen haben ebenfalls von April bis Dezem⸗ ber 1935 zugenommen, und zwar um 105,9 Mill. RM. oder faſt 20 Prozent. An ihrer Zunahme war die mit dem Seeber eſetz vom 16. 10. 1934 eingeführte Körper⸗ ſcafteſteuer der Verſorgungsbetriebe, deren Ertrag voll an die Gemeinden zurückfließt, mit 65,0 Mill. RM. beteiligt. ILL Waſſerdichte Pferdedecken. Pferde⸗ decken aus Leinen können, um ſie waſſerdicht zu machen, mit Leinöl oder Firnis beſtrichen werden. Sie müſſen danach ſorgfältig ge⸗ trocknet werden. Pferdedecken aus Wolle können in guter Fettſeifenlöſung durchge⸗ waſchen werden. Danach drückt man ſie aus, ſpült ſie aber nicht etwa in klarem Waſſer aus, ſondern ſpült ſie in einer 10prozentigen Eſſigſaurertonerdelöſung. Danach langſam ſorgfältig trocknen laſſen. Drei Jahre Aeichsjportjührer Neichsſportamt krönt drei Jahre Aufbauarbeit Vor drei Jahren, am 28. April 1933, wurde der Gruppenführer der SA., Hans von Tſchammer und Oſten, damit beauftragt, die geſamten Aufgaben der deutſchen Leibes⸗ übungen zu ordnen und zu betreuen. Der Nic Soldat Adolf Hitlers, damals noch eichsſportkommiſſar, unterzog ſich ſofort der ihm geſtellten Aufgabe und fügte die geſamte körperliche Erziehung des Volkes— 25 Tur⸗ nen und Sport in den Kreis derer ein, die dafür kämpften, daß Deutſchland ſich wieder ein Anſehen in der Welt verſchaffe. Schritt für Schritt baute von Tſchammer und Oſten an der Neuordnung des geſamten Turn⸗ und Sportlebens. Dieſe Umglieder⸗ ung konnte natürlich nicht von heute auf morgen erfolgen, ſondern für die Durchführ⸗ ung der Maßnahmen der Neugliederung in ſämtlichen Sportzweigen erbat ſich der Reichs⸗ ſportführer eine Arbeitszeit von vier Jahren. Jetzt ſind die erſten drei Jahre vergan⸗ gen, ſeitdem der Reichsſportführer an der Spitze der deutſchen Leibesübungen ſteht, und mit dieſen drei Jahren kann man ſich ſehr wohl einen Ueberblick verſchaffen, wieweit . Neuaufbau in den deutſchen Leibes⸗ übungen gelungen iſt. Parteipolitiſche Sport⸗ organiſationen mußten ihre Tore ſchließen und die konfeſſionellen Turn⸗ und Sportverbände gliederten ſich in freiwilliger Ordnung ein. Gruppen und Verbändchen mußten verſchwin⸗ den und in einer Zeit des Planens und der Einordnung bereitete der Reichsſporkführer den Reichsbund für Leibesübungen gedanklich vor. Aus dem Jahre des revolutionären Um⸗ bruchs 1933, aus dem Jahre des Planens 1934 und aus dem Jahre des geſetzlichen Formens 1935 ſchritt der deutſche Sport in das Jahr der Bewährung 1936. Mit dem 1. Januar 1936 trat das Geſetz des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen in Kraft, das der nationalſozialiſtiſchen For⸗ derung nach Einigung und Zuſammenſchluß aller leibesübungtreibenden Deutſchen Rech⸗ nung trägt. Und als dann vor wenigen Tagen die Verbände ihre Abſchlußtagungen durch⸗ führten und in einer feierlichen und feſt⸗ lichen Kundgebung ſich alle geſchloſſen zum Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen be⸗ kannten, konnte der Reichsſportführer auf ein ſtolzes Werk zurückſchauen. Millionen Men⸗ ſchen in der deutſchen Turn⸗ und Sportbe⸗ wegung haben die Verbandsketten. und leiſten treue Gefolgſchaft der Reichsbund⸗ fahne. Ueber vier Millionen aktive Turner und Sportler, nahezu zwei Millionen för⸗ dernde Mitglieder der Organiſation des DR. folgen einem Manne, der mit offenem Herzen und gutem Willen und der ihm von ſeiner Väter Blut eingeimpften Tatkraft ſol⸗ datiſcher Pflichttreue und der nationalſozia⸗ liſtigen Zielſtrebigkeit, die deutſchen Leibes⸗ übungen führt. Ueber das Ziel hinaus, die deutſchen Leibesübungen ſo aufzubauen, wie es der deutſchen Art und den volklichen Notwendig⸗ keiten entſpricht, hat es der Reichsſport⸗ führer verſtanden, ein auf gegenſeitiger Ach⸗ tung beruhendes Verhältnis des deutſchen Sports zu den Sportbewegungen der an⸗ deren Völker anzubahnen. Noch nie, ſolange man in Deutſchland Leibesübungen treibt, waren die ſportlichen Beziehungen mit dem Ausland ſtärker, als in der Zeit, in der die deutſche Turn⸗ und Sportbewegung unter der Führung Tſchammer und Oſtens ſteht. Gekrönt wird die Aufbauarbeit dreier Jahre durch eine Verfügung des Führers und Reichskanzlers, nach der ein Reichsſport⸗ amt geſchaffen wird. Mit dieſem Reichsſport⸗ amt— Einzelheiten über dieſes Amt wer⸗ den noch bekanntgegeben— erhält die Arbeit des Mannes, auf deſſen Schultern die Ge⸗ ſtaltung der deutſchen Leibesübungen ruht, die ſtaatliche Sanktion und die endgültige Form. Zur Zeit weilt der Reichsſportführer einer leichten Erkrankung wegen in Hohen⸗ lychen. Die Millionen der Deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung grüßen ihren Sport⸗ führer an dieſem Tage und werden ganz be⸗ ſonders auch in dieſem Jahre bazu beitragen, daß die Begeiſterung, die durch die Olym⸗ piſchen Spiele ausgelöſt iſt, in den kommenden Jahren fruchtbar wird in der Gewinnung des ganzen Volkes für die deutſchen Leibes⸗ übungen. „7 Rr 1 98 —* * * ——— ——— 2 3 —— PPP Fr N r eee CCC ͤͤcCCCCCCCCCCCCCCT Donnerslag, den 7. Mai 1936 Wie muß ich auf der Autobahn überholen? Auf den dem Verkehr übergebenen Strecken der Autobahnen wird noch vielfach falſch über⸗ bolt. Deshalb ſoll hier noch einmal der Ueber⸗ bolungsvorgang auf Autobahnen klar erörtert werden: 1. Der Fahrer des überholenden Fahrzeuges muß vor Beginn des Ueberholungsvorganges abſchätzen, ob er überhaupt das vor ihm fah⸗ rende Fahrzeug überholen kann. 2. Der Fahrer des überholenden Fahrzeuges beginnt in einem Abſtand von 150—250 Meter von dem vorderen, d. h. zu überholenden Fahrzeug nach Ausſchwenken ſeines linken Fahrtrichtungsanzeigers(Winkers) von ſeiner rechten Fahrbahnhälfte.„der Fahrſpur“ über den Trennſtrich allmählich auf die linke Fahr⸗ bahnhälfte überzuwechſeln. Durch das An⸗ ſteuern des Trennſtriches ſieht jeder folgende Fahrer ſofort, daß der Vordermann auf die Ueberholſpur fahren will. Dieſe linke Fahr⸗ bahnhälfte iſt die„Ueberholſpur“ und darf nur von überholenden Fahrzeugen(ſchnelleren Fahrzeugen) benützt werden 3. Auf der Ueberholſpur überholt er das auf der Fahrſpur befindliche Fahrzeug und begibt ſich erſt in einem ausreichenden Abſtand vor dem überholten Fahrzeug allmählich auf die Fabrſpur zurück. 4. Längeres Nebeneinanderfahren zweier Fahrzeuge das eine auf der Fahr⸗, das andere auf der Ueberholſpur, iſt unzuläſſig und ſtraf⸗ bar. Der Fahrer des auf der Fahrſpur ver⸗ bleibenden Fahrzeuges darf nicht, wenn er überholt werden ſoll, plötzlich beſchleunigen (aufdrehen) und dadurch den Ueberholungsvor⸗ gang ſtören oder unmöglich machen. 5. Sollen mehrere hintereinander fahrende Fahrzeuge überholt werden, ſo hat das überho⸗ lende Fahrzeug ſo lange auf derUeberholſpur zu bleiben, bis es an der Reihe der auf der Fahrſpur fahrenden Wagen vorbei iſt. Als⸗ dann fährt es in einem ausreichenden Abſtand — wie unter Abſitz 3 geſagt— vor den über⸗ holten Fahrzeugen auf ſeine Fahrſpur zurück. Die Fahrſicherheit der Autobahnen erfor⸗ dert, daß dieſe hier beſchriebene Art des Ueber⸗ holens allgemein ein gehalten wird. Es iſt anzunehmen. daß die Kraftfahr⸗ rechtsſprechung dieſe Art des Ueberholens als Norm anerkennt und bei Unfällen infolge Ver⸗ ſtoßes gegen dieſe Ueberholweiſe auf fahr⸗ läſſiges oder ſogar grobfahrläſſiges Verhalten erkennt. Es ſoll mit dieſen Zeilen Antwort auf viele Fragen an die Geſellſchaft der Reichs⸗ autobahnen:„Wie muß ich auf der Autobahn überholen?“ erteilt werden. Zugleich ſollen ſie eine Anleitung ſein für Fahrer. die die Autobahn benutzen oder benutzen werden. Je⸗ der Fahrer mache ſeinen Kameraden auf dieſe Fahrweiſe aufmerkſam. Auch an die Fahr⸗ lehrer ergeht die Bitte, ihre Schüler ſchon jetzt mit dieſer Fahrweiſe auf den Autobahnen bekannt zu machen, denn bald wird jedem Volksgenoſſen, der ein Kraftfahrzeug benutzt oder fahren kann, Gelegenheit gegeben ſein, ſein Können und ſein Wiſſen auf den Reichs⸗ autobahnen, den Straßen Moif Hitlers, richtig anzuwenden. die Kuh krank ihre eigene Milch Eine gerade nicht alltägliche und viel be⸗ lachte Geſchichte wird aus der Gemeinde Oetzin⸗ gen bei Montabaur berichtet. Dort hatte eine Bauersfrau die Kühe gemolken und den Eimer mit der Milch in der Küche unter dem Fenſter abgeſtellt. Der Bauer, der mit der einen Kuh zur Schmiede wollte, hatte noch etwas zu erle⸗ digen und ließ die Kuh währenddeſſen allein im Hof ſtehen. Während die Hausfrau ſich in⸗ zwiſchen zu einer Nachbarin begeben hatte, ſchaute die Kuh neugierig zum Küchenfenſter hinein, ſah den Eimer voll Milch und begann tüchtig zu ſaufen. Als der Bauer hinzukam. hatte ſie nahezu den Eimer geleert. Alles Schimpfen und aller Aerger war jetzt natürlich zwecklos. Die Kuh leckte ſich lediglich zufrieden das Maul ab. Eine langſame Brieftaube Sonſt gehören die Brieftauben wohl zu den flinkſten und raſcheſten Seglern der Lüfte, aber es ſcheint auch Ausnahmen zu geben. Ganz aus ihrer Art dürfte jedenfalls die Brieftaube geſchlagen ſein. die einem Züchter in Wilming⸗ ton(Staat Delaware) gehört Das Tier iſt nachweislich vor genau acht Jahren und elf Monaten in Greer, in Süd⸗Carolina, ausge⸗ ſetzt worden und erſt dieſer Tage wieder in ihren heimatlichen Taubenſchlag in Wilming⸗ ton zurückgekehrt, obgleich die Entfernung zwi- ſchen den beiden Orten nur 500 Kilometer be⸗ trägt. Ein Irrtum iſt ausgeſchloſſen. Der Züch⸗ ter hat ſeine Taube an einem Fußring er⸗ kannt. Die artvergeſſene Brieftaube hat demnach auf ihrer Reiſe ganz anſtändig gebummelt. Sie ſcheint ſich das Sprichwort„Eile mit Weile“ zum Lebensgrundſatz gemacht zu haben. Halt! die Enlenmuller! Eine Entenmutter mit elf Kleinen wollte geſtern in Berlin über eine der verkehrsreich⸗ ſten Straßen. Verſchiedenemal hatte ſie ver⸗ ſucht, den Damm zu betreten, aber immer wie⸗ der mußte ſie zurück, weil die Autos und Wa⸗ gen einfach keine Möglichkeit zur Ueberqaue⸗ rung des Dammes ließen. Da nahm ſich der Schupo ihrer an. Er hob die weißbehand⸗ ſchuhte Rechte, der Verkehr kam zum Stehen. Auf beiden Seiten ſtauten ſich die Autos. Aus den Straßenbahnen ſtreckten neugierige Men⸗ ſchen die Köpfe, begierig zu erfahren, durch was der Aufenthalt verurſacht würde. Und dann bot ſich ihnen ein ungewöhnliches Schau⸗ ſpiel. Durch die vom Poliziſten freigehaltene Gaſſe watſchelte die Entenmutter, gefolgt von ihren elf Jungen. Alles ſtrahlte. Niemand nahm die Verkehrsſtörung übel. Die Enten- einem Teich zu der eine Viertelſtunde mutter wollte von einem anderen, entfernt liegt. Ein Geſchichtchen von der findigen oft Auf einem Rheindampfer bei einer„Kraft durch Freude“ Fahrt, lernten ſich Beide kennen. Sie tauſchten die Adreſſen aus und bald ſollte ein Wiederſehen ſtattfinden. Nur hatte die Sache, als„Er“ ſchreiben wollte, einen Haken. Er hatte die Anſchrift ſeiner Reiſebekanntſchaft verlegt oder verloren. In ſeinem Gebächtnis 1 ä—— 6686 c ˙» war nur noch der Vorname ſowie die Straße ohne Hausnummer haften geblieben. Trotz⸗ dem wußte„Er“ ſich zu helfen und ſchrieb fol⸗ gende Anſchrift auf eine Poſtkarte: An Fräulein Inge(Blonder Lok⸗ kenkopf, blaue Augen und kleiner Mund). Dann eine Straße im Oſtendvier⸗ tel.— Und die Karte kam an. Die findige Poſt wußte die Empfängerin zu ermitteln, denn ſchließlich merkt ſich auch ein Briefträger e„Lichtpunkte“ auf ſeinem täglichen eg. Erwache mil halſchi! Ein Pariſer Uhrmacher, der in ſeinem klei⸗ nen handwerklichen Betriebe beſondere Wecker⸗ uhren herſtellte, hörte von einer Kundin eine Klage darüber, daß ihr Mann einen ſo feſten Schlaf habe, daß ihn kein Wecker pünktlich wecken könne. Da der Meiſter als Uhrenkon- ſtrukteur bekannt war, bat ſie ihn. doch eine Uhr zu konſtruieren, die den Gatten wirklich zu wecken vermöge. Der Meiſter ging davon aus, daß bei Menſchen mit ſchlechtem Gehör, die Geruchsempfindlichkeit beſonders ſtark aus⸗ geprägt iſt und konſtruierte einen Wecker, der nicht ein Läutewerk betätigt, ſondern durch eine Düſe Niespulver ausſtreut. Auf dieſe Weiſe erreicht er, daß der Lang⸗ ſchläfer nieſen muß und durch ſein eigenes „Hatſchi“ aufwacht. Der erfinderiſche Uhr⸗ macher will jetzt auf ſein Werk ein Patent aufnehmen. Vielleicht aber wird ihm das Pa⸗ tentamt trotz aller Originalität etwas— huſten 21 Jahre mil gebrochenem Genit gelebt In Dagenham in der Grafſchaft Eſſex ſtarb jetzt der ehemalige Sergeant der engli⸗ ſchen Armee, William Paint, der im Jahre 1915 an der Front ſchwer verwundet wurde. Damals ſtellten die Militärärzte feſt, daß Paint ſich das Genick gebrochen hatte. Man gab ihn anfänglich verloren, dann aber beſſerte ſich ſein Zuſtand, daß er transportfähig wurde. Er wurde zuerſt in einem franzöſiſchen Laza⸗ rett behandelt und ſchließlich in das Heimat⸗ land England gebracht. Dort lebte er bis zu ſeinem jetzt erfolgten Tode mit gebrochenem Genick. CCC. ĩðͤçe der falſche Graf Monffork Am 21. März dieſes Jahres fand ein Ange⸗ ſtellter der Paris⸗Lyon⸗Mittelmeerbahn auf dem Gleiſe in der Nähe von Fontainebleau ein Paket, das etwa 28 Kilo wog und Briefmarken zu 25 Cent. im Werte von 200 000 Franken enthielt. Nach einer eingehenden Unterſuchung ſtellte man feſt, daß dieſe Briefmarken gefälſcht waren. Auf dieſem Wege kam die Pariſer Po- lizei einer Fälſcherbande auf die Spur, die in der Rue des Gravilliers ein eigenes hochmo⸗ dernes Atelier unterhielt. Der Eigentümer die⸗ ſes Ateliers war ein angeblicher Henry Dufour Graf von Montfort, der ein hochelegantes Appartement in einer vornehmen Penſion auf dem Boulevard Exelmans be⸗ wohnte und das Atelier für ſeine junge Frau, die Malerin war, gemietet hatte. Der Graf Bekanntmochungen NSDAP., Gan Heſlen⸗Raſlau. Frankfurt am Mair, Gutleutſteaße 3—14, Adolf Hitler⸗Haus Fernſprecher: 30 381, Ponſche onto: 33 003 Schriftoerkehe: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abtellung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Ahe. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, don 17—18 n Sonſt nur in Eilfallen nach vorherige Anmeldung. Krelsgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Kaiſerſtraße 2,— 3 5 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs bon 18—18 Uhr, Der Kreis laſſenleiter. An die Abzeichen, wird erinnert. AeBo-Ouz. Kreiswaltung. Die Kreiswaltung der Daß. im Einvernehmen mit der Schreinerinnung, führt in Heppenheim einen Maſchinenkurſus unter der Leitung bewährter Fachkräfte der Süd deutſchen Holzberufsgenoſſen⸗ ſchaft durch. In dieſem Kurs wird theoretiſch und praktiſch unterrichtet über: Bedienung, ſowie Inſtandhaltung von Holzbearbeitungsmaſchinen und Werkzeuge unter Beachtung der Anfallverhütungs⸗ vorſchriften. Der Kurſus beginnt am Montag, den 18. Mat ds. Is., 14 Uhr, in der Werkſtätte des Schreinermeiſters Giegerich, Heppenheim, Schun⸗ kengaſſe und dauert 4½ Tage. Für den Stromverbrauch und ſonſtige kleine Unkoſten iſt von jedem Teilnehmer eine Gebühr von 3.— RM. ſpäteſtens bet Beginn des Kurſus zu entrichten. Es iſt notwendig, daß aus jedem Holzbearbei⸗ tungsbetrieb mindeſtens ein Arbeitskamerad(Meiſter oder deſſen Stegpertretet), an diefem wichtigen und lehrreichen Kurſre teilnimmt. Da nur eine be⸗ ſchränkte Teikrebnerzahl von 15 Arbeitskameraden kugeallen trd, deren wir die in Frage kommenden Urbeitskameraden, ſich bis ſpäteſtens 11. Mai d. J. bei dem Obermeiſter Pg. Franz Keil, melden. und Kreishandwerksmeiſter Heppenheim, Lehrſtraße, anzu⸗ Betr.: Kreis führerſchule det DA. Die Orts- und Stützpunktwalter ſowie die Kreis ſachbearbeiter werden dringend an die Einſendung der Meldung über die Schulung in Wahlen er⸗ innert. 6 0 führte ein luxuriöſes Leben, das die hinter den Staffeleien verſteckten Druckmaſchinen. die die gefälſchten Briefmarken herſtellten, finan⸗ zierten. Aber ſonderbar— die Polizei ermit⸗ telte noch einen weiteren Dufour, der ſich zwar nicht Graf Montfort nannte, aber ſonſt dem jungen Lebemann äußerſt genau glich. Dieſer Herr war Buchhalter in einer Pariſer Firma, verdiente monatlich 1500 Franken und führte mit ſeiner Frau und ſeinem Töchterchen ein höchſt ſolides, bürgerliches Leben. Allerdings war er ſo fleißig, daß er manchmal gleich wochenlang nicht in ſeine in Poiſſy gelegene Wohnung heimkehrte. In dieſer Zeit verwan⸗ delte ſich der biedere und allgemein geachtete Buchhalter in den Briefmarken fälſchenden Graſen. Seine Helfershelfer ſorgten mit einer über ganz Frankreich geſpannten Organiſation dafür, daß die„Ware“ an den Mann gebracht wurde. PPP Warnendes Beiſpiel. Ludwigshafen a. Rh., 5. Mai. Das ſtädtiſche Preſſeamt teilt mit: Der verheiratete Arthur Heber le wurde wegen Arbeitsſcheu und Unterhaltungsvernachläſſigung und der ledige Philipp Däuwel wegen Trunkſucht vorerſt auf die Dauer eines Jahres in das Konzentrationslager Dachau einge⸗ wieſen. Beim Waſchen lebensgefährlich verbrüht. Ludwigshafen, 5. Mai. In einer hieſigen Mietswaſchküche rutſchte eine Frau beim Waſchen auf dem Lattenroſt aus und goß ſich beim Sturz einen Eimer voll ko ch e n⸗ des Waſſer über den Oberkörper, wodurch ſie erhebliche Verbrühungen erlitt. Sie wurde in das St. Marienkrankenhaus verbracht. Es beſteht Lebensgefahr. friſtgerechte Abrechnung der 1. Mai⸗ ber A. S. D. A. P. Betr.: Sprechſtunden des Rechtsberaters. Die Sprechſtunden ſind von jetzt ab wie folgt: In Viernheim jeden Dtenstag von 15—16 Uhr In Heppenheim jeden Mittwoch von 15—16 Uhr In Fürth jeden Mittwo ch von 16.30—17.30 Uhr. * In Waldmichelbach jeden Freitag von 15—16 Uhr. 05 1 5— t 16—17 Uhr jeden Frettag von 16— 5 In Retalſtenad jeden Freitag von 17—18 Uhr. Steffan, Kreiswalter. . 2 e Kreiswaltung Bens heim-Heppenheim Amt: Reifen, Wandern, Urlaub. Zeichen-Erklarung: — Arlaubsfahrt über 3 Tage. — Seefahrt. S. F. K. F.— Kurzfahrt unter 3 Tage. O. F.— Omnibusfahrt. g U. F. W.— Ferien Fußwanderung in Ver⸗ bindung mit Urlauberzug. J U. F. R.— Ferien-Radwanderung in Ver⸗ bindung mit einem Urlauberzug. S. F. W.— Ferien-Fußwanderung in Ver⸗ bindung mit einem Url.-Zug an d. See. 7 Ferien-Radwanderung in Ver⸗ bindung mit einem Arl.-Zug an d. See. J. W.— Ferienwanderung. „Unſere nächſten Urlaubsfahrten, Ferienwan⸗ derungen, Omnibusfahrten. U. F. 11/36. Harz, Wern erode, vom 9 5. bis 17. 5. 1936. ilnehmergebühr: 34.— RM. ö U. F. 12/36. Thüringen, Ruhla, vom 13“ 5. bis 0 S. F. 203/86. Seefahrt nach Norwegen, vom 9. 5. bis 26. 5. 1936. Teilnehmerge“ bühr: 56.— RM. U. F. 13/86. Schwarzwald— Sigmaringen, vom 20. 5. bis 24. 5 1936. Teilnehmer⸗ gebühr: 20.50 RM. U. F. 14/36. Frankenwald— Stadtſteinach, vom 23. 5. bis 31. 5. 1936. Teilnehmer- gebühr: 29.50 RM. U. F. 15/6. Borkum— Borkum, vom 28. 5. — 7. 6. 86. Teilnehmergebühr: 47 RM. u. F. 18/36. Büfum— Büſum, vom 28. 8. bis 7. 36. Teilnehmergebühr: 42 RM. Ferienwanderungen: U. F. W. 11/36. Harz(7 Tage Wan verung) vom 9. 5. bis 17. 5: 1936. Teilnehmer u. 8. W. 12/5. Tbleinger Wan g. F. W. Thüringer Wa age Wanderung) vom 13. 3. bis 21.* 1936. Teiſnehmergebühr: 7.50 RM. S. F. R. 203/86. Bremen-Wilhelmshafen 1938. dude) vom 19. 5. bis 26. 5 936. Teilnehmergebühr: 18.— RM. A. F. W. 13/6. Schwäbiſche Alb(Wande rung), vom 20. 5. bis 24. 5. 1936. Teil- nehmergebühr: 12.— RM. U. F. R. 134/86. Schwübiſche Alb(Radwan⸗ derung), vom 20. 5. bie 24. 5. 1936, Teilnehergebühr: 9.50 RM. A. F. W. 14,38. Frankenwald(Wanderung). vom 23. 5. bis 31. 5. 1936. Teil- nehmergebühr: 9.50 RM. U. F. W. 14/36. Fichtelgebirge(Quellwan⸗ rung), vom 23. 5. bis 31. 5. 1936. Teilnehmergebühr: 9.50 RM. U. F. R. 140/86. Frankenland(Radwande⸗ rung), vom 23. 5. bis A 5 1988. nehmergehühr: 9.50 RM. J. W. 3/36. Wanderung durch das heſſiſche Humterland, vom 29. 5. bis 3. 6. 1936. Teilnehmergebühr: 7.— RM. Näheres im Programmheft, das monatlich bei unſeren Dienſtſſellen zu erhalten iſt. ——j—jC—— ů gier ſpricht die ASV⸗Kreis⸗ amtsleitung Heppenheim Mütterverſchicung. Im Monat April fanden in den Müttererho⸗ lungsheimen der NS.⸗Volkswohlfahrt, Falkenſtein 1. Ts. und Schönberg i. Ts. 10 Mütter aus dem Kreiſe Heppenheim Erholung und Geſun⸗ dung. 5 Vom 6. bis 29. Mai 1936 werden wiederum 10 Mütter aus unſerem Kreis in die Mütter⸗ erholungsheime Falkenſtein i. Ts. und Wiesbaden⸗ Chauſſeehaus, eingewieſen. Die Anderen redeten, der Nationalſoziaſismus handelt! 1936. Teilnehmergebühr: 1 die 2 i fit Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher 45 Betr.: Führerbeſprechung Die Mai⸗Führerbeſprechung findet am Montag, 11. Mai, abends ½9 Uhr, in der „Germania“ ſtatt. Die Führer der Forma⸗ tionen und Gliederungen(eventl. Stellver⸗ treter) ſowie PL.— in Uniform— wollen vollzählig und pünktlich erſcheinen. * Betr.: Ausſtellung von Mitgliedsbüchern der NSV. Alle diejenigen Mitglieder der NSV., deren Mitgliedskarte mit dem Eintrittsdatum vom 1. Mai 1934 verſehen iſt, können die Ausſtellung des Mitgliedsbuches bean⸗ tragen. Der Antrag iſt beim zuſtändigen Blockwalter zu ſtellen, der zu. Zweck demnächſt bei den in Betracht kommenden Mitgliedern vorſtellig wird. Sofern die Aus⸗ ſtellung des Mitgliedsbuches gewünſcht wird, iſt dem Blockwalter ein Lichtbild und eine Ausfertigungsgebühr von 1.— RM. aus⸗ zuhändigen unter Beifügung der Mitglieds⸗ karte. Franzke, Ortsgruppenleiter. * DA F.⸗ Rechtsberatung Jeden Dienstag nachmittag von 3—4 Uhr koſtenloſe Rechtsberatung der DAF. und DAO V.⸗Mitglieder. Leiſtungsſpende— Autobahn Die letzte Auszahlung findet am Freitag von 7—8 Uhr ſtatt. Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. Mai 1936 Denkſpruch. Strebe raſtlos nach Vollendung, nur Verdienſt iſt wert des Lohnes; für verſäumte gute Taten Hafis. gibt es keine Wiederkehr. * 8 q euitteu een Kaum hat der Maien uns mit Sonne und Wärme beglückt, als auch ſchon am wei⸗ ten Horizont um die Mittagszeit graue Wol⸗ kenmaſſen uns anzeigen, daß die herrſchende Wärme nicht ungeſtraft beſtehen ſoll. Aus Frühling iſt plötzlich ſchon Sommer geworden — man iſt geneigt, ſchon wieder darüber zu grollen, daß urplötzlich das Thermometer auf 26 Grad anſteigt. Man muß ſchon ſagen: wir ſind eigentlich unzufriedene Leute, nachdem wir darüber recht ungnädig waren, in einer „ſolchen Kälte“ im Frühjahr leben zu müſſen. Aber über Nacht ſozuſagen zog Wärme und Maienluft ein. Und wie herrlich leuchten nun auf einmal die Farben an allen Blüten und Blumen, wie ſtolz ſtehen die Kerzen der Kaſtanienbäume reckenhaft da, als ob ſie nach langem Warten doppelt freudig ihre Schön⸗ heit zeigen wollten. Schon glüht um die Mittagszeit heiße Sonne über der Land⸗ chaft, und dunkel Gewölk zieht drohend in der Fate vorbei. 1 85 man nicht bereits im Oſten dumpfen Donner rollen? Das aber iſt ja das Lieblingswetter für die Natur, wenn ſie blühen und gedeihen will. Und ſagt man nicht vom Spargel: er hätte fernes Donner⸗ grollen gern? Das iſt ſo ſeine Luſt— ein wenig ſchwül, ein wenig dumpf, ein wenig feucht. So kann nun dieſe Natur in voller Kraft ſich entfalten, damit ſie einſt im Herbſt dem Landmann reichen Ernteſegen bringen möge. Und dräuen auch dunkle Gewitterwol⸗ ken, rollt der Donner ſchwer und ſchaurig da⸗ her, flackern auch Blitze aus trübem Himmel, — immer wieder bleibt uns die Genugtuung, daß nun der Wonnemonat doch ſein Regiment angetreten hat, daß nun endlich doch wohl kommen wird und muß, was wir ſolange er⸗ ſehnt: Sonne des Sommers. Schon ziehen die Schwalben munter ihre Bahn in die ſonnenbeſchienene Landſchaft und plötzlich auch merken wir, daß— was noch vor wenigen Tagen kaum ſpürbar war— alle Sommerlebeweſen erſtanden zu ſein ſchei⸗ nen. Bienen ſchwirren durch die Luft, Käfer und Fliegen geben ſich ein Stelldichein. Plötz⸗ lich ſcheint alles erwacht nach langem Winter⸗ ſchlaf. Und wir Menſchen? Auch wir ſpüren einen Hauch dieſer Sommerluſt in uns, denn nun treibt es uns aus der Enge der Häuſer 25 1 8 viel ſtärker hinaus zu Sonne und icht. Mulletlag ein Blumenlag Was haben denn die Väter für Heimlich⸗ keiten mit den Kindern, was beſprechen ſie ſo oft? Weshalb bleiben ſie an Gärtnereien mit Blumenausſtellungen ſtehen und blicken viel länger als es ſonſt ihre Art iſt, durch die Scheiben und ſuchen etwas? Der lieben Hausfrau und Mutter Lieb⸗ lingsblume gilt das Suchen und das Tuſcheln mit den Kindern, denn dieſe Lieblingsblumen ſollen ja zum Muttertag des Morgens in der Frühe oder, wenn es nicht anders geht, zur paſſenden Tageszeit der lieben Mutter über⸗ reicht werden. Denn Muttertag iſt ja ein Blumentag. Und in dieſer ſchönen Maienzeit will man ein Stückchen Frühling im Haus haben, wenn der Tag der Mutter von einem ganzen e ene eech tert wird Wohl dem Volke, das ſeine Mütter ehrt und wehe dem Volke, das ſeine Mütter dar⸗ ben laſſen muß, das aufhören würde, in der Mutter die Bringerin neuen Lebens, die — der Jugend, die immer Gebende zu ehen. Die 37 Erneuerung wird auch der Mutter neue Hoffpaße erwecken, und deshalb dürfen wir alle nach dem Feiertag der na⸗ tionalen Arbeit nun auch dieſen Muttertag als eine nationale Angelegenheit anſehen, an dem jeder ſeiner Mutter den Dank und die Aufmerkſamkeit darbringt, der er ihr ſchuldig iſt. 4 Das Forſtamt erläßt in heutiger Aus⸗ gabe eine Bekanntmachung, die wir zu beachten bitten. Unter anderem wird bekannt gegeben, daß das Leſen von Holz im Staatswald bis einſchließlich 14. Oktober 1936 unterſagt iſt. Zum Schutze des Jungwildes wird das Be⸗ treten des Waldes außerhalb der Wege wäh⸗ rend der allgemeinen Hegezeit in den Mo⸗ naten Mai und Juni durch Strafen geahndet. Die Abfuhr des noch im Walde lagernden Brennholzes hat bei Vermeidung von Forſtſtrafanzeigen bis zum 1. Juli zu erfolgen. Die Untererhebeſtelle gibt durch Aushang bekannt, daß die Gewerbeſcheine eingelöſt werden können. Fahrt nach Karlsruhe. Wer nach Karlsruhe am Sonntag fahren will zum Spiel Phönix— Viernheim, hat auch Gelegenheit, mit zwei Sonderzügen ab Mannheim Hbhf. 7.15 Uhr und 7.20 Uhr(ſolche verkehren aus Anlaß des großen Kriegerfeſtes in Karls⸗ ruhe). Der Fahrpreis iſt dabei bedeutend er⸗ mäßigt. Abfahrt Viernheim OEG. 6.15 Uhr. * Volksfeſt auf der Freilicht⸗ bühne. Wie uns mitgeteilt wird, veran⸗ ſtaltet unſere Feuerwehrkapelle am Sonntag, den 17. Mai, auf dem Platze der Freilicht⸗ bühne ein Waldkonzert mit Sommernachtfeſt. Dieſe Veranſtaltung verſpricht ein Volksfeſt im wahrſten Sinne des Wortes zu werden, da die Kapelle alles aufbieten wird, den Beſuchern einen genußreichen Aufenthalt zu ſichern. Eine beſondere Einladung ergeht an alle Geſang⸗ und Sportvereine.(Näheres durch Inſerat). * Bei der Beerdigung des ver⸗ unglückten Otto Petry am Dienstag abend bezeugten eine große Anzahl Volksge⸗ noſſen ihre Teilnahme an dem herben Schick⸗ ſal des Verunglückten und ſeiner Angehörigen durch die Beteiligung an ſeinem letzten Gange. Alle, die ihm im Leben nahe ſtanden, waren am Trauerhauſe erſchienen, um noch einen letzten Blick auf den Entſchlafenen zu wer⸗ fen und ihm das letzte Geleite zu geben. Seine Sportkameraden vom Radfahrerverein „Vorwärts“ trugen ihren jüngſten Kunſtfahrer zu Grabe, die Feuerwehrkapelle ſpielte die Trauerweiſen und der Geſangverein Sänger⸗ bund⸗Flora ſang ſeinem Sangesbruder das Abſchiedslied. Welch guter Menſch und Ka⸗ merad er allen im Leben war, bewieſen die bewegten Worte bei den Kranzniederlegungen, welche alle diejenigen fanden, die ihn Freund nennen durften. Es wurden Kränze nieder⸗ gelegt vom Radfahrerverein„Vorwärts“, deſſen 1. Reigenmannſchaft, den Jugendfah⸗ rern, vom Geſangverein„Sängerbund⸗Flora“, ſeinen Schulkameraden, ſeinen Arbeitskame⸗ raden und 5 Kameraden. Alle waren voll Schmerz über den Verluſt, der ſie betroffen und alle nannten ihn letztmals treuen Freund. Er wurde aus dem Leben geriſſen am erſten Tag des jungen Maien und mitten im Mai ſeines friedlichen Lebens. Möge er nun ruhen 11 Wirijchaftskundliche Stubienzahrten ber Deuljſchen Arbeitsjront In allen deutſchen Gauen führt die Deutſche Arbeitsfront in 7 Sommer wirtſchaftskundliche Studienfahrten durch. Der Leiter des Amtes für Arbeitsführung und Berufserziehung in der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Prof. Dr. Arnhold, ſtellt den Zweck und das Ziel dieſer Fahrten beſonders heraus, indem er in dem Geleitwort des vor⸗ liegenden 527 0 ſchreibt: „Ueberblick über deutſche. gebiete und Einblick in deutſche Betriebe ſind wichtige Beſtandteile deutſcher Be⸗ rufserziehung. Der planvolle Aufbau der Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten mit Vorträgen beſter Fachleute ſoll dieſes Ziel verwirklichen helfen. So vorbereitet und durchgeführt bilden die wirtſchaftskund⸗ lichen Studienfahrten eine Krönung aller anderen Maßnahmen der Berufserziehung. Die Geſtaltung des vorliegenden Ge⸗ ſamtplanes iſt eine Gemeinſchaftsarbeit aller Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeits⸗ front, die für die Berufserziehung der deutſchen Arbeitsmenſchen die Verantwor⸗ tung tragen. Bei den Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten handelt es ſich um Reichs⸗ fahrten, die wert ſind, aus allen Gauen beſchickt zu werden. In der deutſchen Wirtſchaft hat jeder Gau ſeine beſonders geartete wirtſchaft⸗ liche Aufgabe. Das wurde bei der Zu⸗ ſammenſtellung der Fahrten ganz beſonders Bertsch tn Ihre Prägung erhalten die Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten durch die beſondere Art, in der ſie geſtaltet und durchgeführt werden. Sie ſind weder Ver⸗ gnügungs⸗ noch Erholungsreiſen— ſie ſind mehr! Durch ihre lebendige Form ſollen ſie jeden der Teilnehmer feſſeln und zu neuer Arbeit anregen— vor allem aber dem deutſchen Werker den Blick weiten und ihn ſtolz werden laſſen, im großen Wirtſchafts⸗ eſchehen unſeres Volkes als Soldat der Abel mitkämpfen zu dürfen.“ Im Gau Heſſen⸗Naſſau werden folgende ſieben Wirtſchaftskundliche Studienfahrten durchgeführt: R. B. G. Bau vom 18. bis 23. Mai 1936 „Gewinnung und Verarbeitung von Bau⸗ materialien“ R. B. G. Holz vom 8. bis 13. Juni 1936 „Die Möbelinduſtrie in Heſſen⸗Naſſau“. R. B. G. Eiſen und Metall vom 11. bis 17. Mai 1936,„Vom Erz zum Fertig⸗ fabrikat! Durch Heſſens Metallinduſtrie“. R. B. G. Chemie vom 8. bis 13. Juni 1936 „Heſſen⸗Naſſau's chemiſche Induſtrie“. (Frankfurt a. M.— Mainz— Höchſt Hanau— Darmſtadt) R. B. G. Druck, Papier vom 8. bis 13. Juni 1936„Fahrt durch Gutenbergs Hei⸗ mat“. R. B. G. Leder vom 25. bis 30. Mai 1936 „Durch Heſſen⸗Naſſau's Lederinduſtrie“. R. B. G. Stein und Erde vom 24. bis 29. Auguſt 1936„Stein⸗, Marmor⸗ und kramiſche Induſtrie im Weſterwald“. Sammelpunkt für ſämtliche Fahrten iſt Frankfurt a. M. Die Koſten für jede Reiſe (RM. 30.— bis 35.— je Fahrt) gelten ab Sammelpunkt bis an den Endpunkt. Darin enthalten ſind die Fahrtkoſten lt. Plan, ſowie Verpflegung, Unterbringung, Beſichtigung und Führung. Anmeldungen ſind an die im Fahrtenplan angegebenen Anſchriften zu rich⸗ ten. Alles Nähere iſt aus dem Fahrtenplan zu entnehmen, welcher bei der Kreiswaltung der Deutſchen Arbeitsfront, Heppenheim, Lauderbacher Tor, für RM.—.15 erhältlich iſt. Aus demſelben ſind des weiteren auch die übrigen 170 Wirtſchaftskundlichen Stu⸗ dienfahrten zu erſehen. Anmeldekarten liegen dem Fahrtenplan bei. Wir bitten die Betriebsführer und Ge⸗ folgſchaftsmitglieder aus dem Kreiſe Heppen⸗ heim, ſich recht 7 an dieſen, für die Ergänzung und Vertiefung ihres Berufs⸗ wiſſens 85 wichtigen Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten zu beteiligen. EEE Dr A c Viehzählung am 4. Juni. Gemäß einem Erlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Ernährungsminiſters wird am 4. Juni die übliche Zwiſchenzählung der Schweine und Schafe durchgeführt. In Verbindung damit findet eine Ermittlung der nicht beſchau⸗ Aude Hausſchlachtungen von Schweinen, indern, Kälbern, Schafen und Ziegen ſtatt. Das Wachenburgrennen ſteigt auf den Tag genau zwei Jahre nach der Erſtveran⸗ ſtaltung dieſer Strecke. Ein Verſuch, ein Wagnis— ſo erſchien vielen das erſte Rennen bei der Einweihung der Autoſtraße am 10. Mai 1934. Die Beſetzung und die Abwick⸗ lung ließen das Wagnis zu einem vollen Er⸗ folg werden. Geſteigerte Beteiligung, geſtei⸗ gerte Leiſtungen ſah man im Vorjahr. Das dritte Bergrennen zur Wachenburg am kom⸗ menden Sonntag, mit der die diesjährige deut⸗ ſche Bergrennſaiſon eröffnet wird, ſteht wiederum im Vordergrund der ſüdweſtdeut⸗ ſchen Motorſportveranſtaltungen. * Geprüfte Hausgehilfinnen In den letzten Wochen fanden in allen Städten unſeres Gaues Prüfungen für haus⸗ wirtſchaftliche Lehrlinge ſtatt, die zum Teil ſehr gute Kenntniſſe zeigten. Der Beruf der Hausfrau wird heute mehr als je geſchätzt und geachtet, denn die Hausfrau gibt der deut⸗ chen Volkswirtſchaft die Gewähr, daß ihre Maßnahmen und Vorſchläge wirklich zu einem Erfolg geführt werden. Wie wichtig und ernſt die Ausbildung zum hauswirtſchaftlichen Beruf genommen wird, zeigt die Zuſammenarbeit der Abteilung Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft im Deutſchen Frauenwerk mit den Vertretern der Behörden, den Berufsſchulen, dem BDM. und dem Ar⸗ beitsamt. Alle arbeiten gemeinſam mit an der Erziehung und Ausbildung der hauswirt⸗ ſchaftlichen Lehrlinge. Die hauswirtſchaftliche Lehre bildet den erſten Grundſtock eines gründlichen Wiſſens und die Vorbedingung für den hauswirtſchaftlichen Beruf. Bei dieſer Ausbildung fallen der Lehrfrau ohne Zweifel wichtige und oft ſchwierige Aufgaben zu. Welche Hausfrau erinnert ſich nicht an die Zeit, da ſie ſelbſt die Schule verließ, um der Mutter im Haushalt zum erſten Mal an die Hand zu gehen. Ohne kleine Stürme ging das nicht immer ab. Die Umſtellung von der ſorgloſen Schulzeit zum neuen Aufgabenkreis iſt ja auch nicht immer leicht; aber Mädels, die Luſt und Liebe zur Hauswirtſchaft haben, finden ſich bald zurecht. Alle hauswirtſchaftlichen Fragen kommen in den Prüfungen vor; es iſt daher ſehr er⸗ wünſcht, daß auch Landfrauen ihren Haushalt als Lehrhaushalt zur Verfügung ſtellen. Da in den hauswirtſchaftlichen Berufen noch recht gute Ausſichten vorhanden ſind, wird ſich manches Mädel gern entſchließen, zunächſt eine hauswirtſchaftliche Lehre durch⸗ zumachen, um ſpäter durch eine zuſätzliche Ausbildung ſich auf einen beſtimmten haus⸗ wirtſchaftlichen Beruf zu ſpezialiſieren. Selbſt⸗ verſtändlich iſt es von beſonderer Wichtigkeit für die Mädels, gute Lehrfrauen zu finden. Vielleicht überlegt es ſich manche Hausfrau noch einmal, ob ſie ihren Haushalt nicht als Lehrhaushalt anmelden ſoll? Der gemeldete Haushalt unterſteht der ſtändigen Prüfung durch die Sachbearbeiterinnen der Abteilung Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft. * Pokaljpiel ber Turner⸗Hanoballer Am nächſten Sonntag greifen die Hand⸗ baller des Turnvereins in die Pokalſpiele ein. Gegner iſt der auch in hieſigen Sportkreiſen utbekannte TV. Käfertal, der z. Zt. eine ſpielſtarke Mannſchaft ins Feld ſtellt. Der hieſige Turnverein wird ſchon alle Hebel in Bewegung ſetzen müſſen, wenn er dieſes Spiel, das vormittags 11 Uhr in Käfertal ſtattfindet, für ſich entſcheiden und damit im weiteren Pokalwettbewerb verbleiben will. dafür, 1 O iſt gern gefaͤllig. Er läuft auch gern mal füt andere. And kriegt er was und langt es dazu, dann bringt er ſeiner Mutter ein Strãuß⸗ chen mit— viel lieber aber noch ein Feinkoſt⸗Pudding⸗ Pulver von Dr. Oetker natürlich. Achtung · ausschneiden i preisaufgabel ——— r 2 5 — —— — PPP 2 . 9 3 3 8 ö *— 7 8 rr Wer zahlt keinen Beſtrag zur Angeſtelltenverſicherung Bei der Angeſtelltenverſicherung beſteht die Verwaltungsübung, daß Söhne und Töch⸗ ter, die im Haushalt des Geſchäftsinhabers leben und vorausſichtlich ſpäter einmal das Geſchäft übernehmen, nicht für die Beitrags⸗ leiſtung an die Angeſtelltenverſicherung her⸗ angezogen werden. Dieſes hat dazu geführt, daß auch Angeſtellte in Aktiengeſellſchaften oder G. m. b. H.“'s den Antrag ſtellen, von der Beitragszahlung der Angeſtelltenver⸗ ſicherung befreit zu werden. Sie wieſen bei dieſem Antrag darauf hin, daß ihre Eltern als Geſellſchafter oder am Kapital der Aktien⸗ Ziegenzucht wieder im Aufftieg Auch die deutſchen Ziegenzüchter ſind ge⸗ rüſtet, um ſich in der Zeit vom 17. bis 24. Mai in Frankfurt a. M. mit ihren Tieren und deren Leiſtungen der Allgemeinheit zur Kritik zu ſtellen. Heute iſt wieder ein ver⸗ mehrtes Intereſſe für die Ziegenhaltung feſt⸗ zuſtellen, trotz ſtets ſich beſſernder wirt⸗ ſchaftlicher Verhältniſſe, begründet aus der Erkenntnis der wirtſchaftlichen Grundlagen und Lebensbedingungen des Volkes über⸗ haupt. In der Erkenntnis, daß die Nahrungs⸗ freiheit die Grundlage der Wehrfreiheit und der Freiheit des deutſchen Volkes überhaupt iſt, liegt auch der Grund für den erneuten Aufſchwung und für das erneute Intereſſe ſtellt ſind und ſolange eine Lohnerhöhung die Ausfuhrmöglichkeiten deutſcher Werkarbeit un⸗ möglich machen würde. Es iſt heute bereits ſo, daß die Nachfrage nach Jungziegen oder Milchziegen in keiner 1 auch nur einiger⸗ maßen befriedigt werden kann, trotz der viel⸗ fachen Bemühungen, die in dieſer Richtung von den zuſtändigen Organiſationen aus ge⸗ macht werden. So hätten es die Ziegenzüchter eigentlich gar nicht nötig, im großen Stil für die Ziegenzucht zu werben; trotzdem tun ſie es aus ihrer Verpflichtung der Allge⸗ meinheit gegenüber, um weiteſte Kreiſe in auf⸗ klärender Form für eine ſachgemäße Ziegen⸗ haltung und ⸗zucht zu gewinnen. So wird der Beſucher der 3. Reichsnähr⸗ ſtands⸗Schau auf dem Freigelände, das er, Weſtfalen und Württemberg. Insgeſamt ſind 256 Tiere angemeldet, immerhin eine ſtattliche Anzahl, die bereits einen guten Ueberblick über den Stand der Zucht geben wird. Da ein Beurteilen der Tiere in den Ständen nicht ganz leicht iſt, ſo ſoll den Be⸗ ſuchern die Beſichtigung dadurch erleichtert werden, daß die Preisträger täglich vor⸗ mittags und nachmittags zu beſtimmten Stun⸗ den in einem dazu bereitgeſtellten Ringe vor⸗ geführt werden, ſodaß jedem die Möglichkeit eboten wird, ſich die typiſchen Formen und . einzuprägen. Die Vorführungen fin⸗ den nach beendetem Richten täglich vormittags um 10 Uhr und nachmittags um 3 Uhr ſtatt. YYY æꝓꝙꝶęꝗ/̃ P Die NS.⸗Preſſe gehört in jede geſellſchaft maßgeblichen Anteil haben. für die deutſche Ziegenzucht. Man erkennt all⸗ von der Bismarckallee kommend, durch den Lawitie In ei 5 4 ie gemein wieder die große Bedeutung der Ziege Eingang 2 betritt, ſich am Poſtamte links 0 8 f a Ert 2 ee ane 1 18 für die Selbſtverſorgung der San r— an den ee der auch der ärmſte Volksgenoſſe muß Be ngeſtelltenverſicherung nun ausdrücklich feſt⸗ allen Dingen der kinderreichen Familie des Pferde vorbeigehend, die Ziegen dahinter in ſie leſen!* geſtellt, daß für dieſe Fälle die bisher geübte Arbeiter⸗ und Handwerkerſtandes, dem die drei Zelten vorfinden. Vertreten iſt hier ſo⸗ Www, w,,* Verwaltungsübung nicht gültig iſt. Dieſe be⸗ Möglichkeit der Ziegenhaltung durch Erwerb wohl die weiße deutſche Edelziege, als auch auptſchriſtleiter und verantwortlich für den polttiſchen 1 ſteht nur für die engſte Familiengemeinſchaft, oder Pachtung von Land gegeben iſt. Man die bunte deutſche Edelziege. Von den älteren 255 Ludwig Kramarczyk, Worms, für den übrigen 5 aber nicht für Angeſtellte von juriſtiſchen Perſonen, wobei es gleich iſt, in welchem Ver⸗ wandſchaftsverhältnis die einzelnen Angeſtell⸗ ten zu den Kapitalgebern ſtehen. erkennt in ihr die Möglichkeit der Schaffung eines zuſätzlichen Verdienſtes, das aus ge⸗ werblicher oder handwerklicher Arbeit ſolange unmöglich ſein wird, als die arbeitsloſen Volksgenoſſen nicht vollſtändig in Arbeit ge⸗ Zuchtgebieten beteiligen ſich an dem Wettbe⸗ werb die Landesfachgruppen: Hannover, Kur⸗ heſſen und Württemberg, von den jüngeren Zuchtgebieten die Landesfachgruppen: Baden, Bayern, Hannover, Rheinland, Thüringen, Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. IV. 1936: über 1200. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. eee e Zum Muttertag 2 SSP m li E f U 1 d. SSS e e empfiehlt JN 1 Bekanntmachung rm Au o- um CAentag clex 7 4 1 8 1 uketts HaSGls Wörze und achten Y a J Am Freitag, den 8. ds. Mts. vor- Gürtnerel Sie genqo dorouf, daß Iht JI Edel-Musseline 80 breit, in o d e N mittags 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Gruber t Fläschchen aus. roßen Y Muster hell- u Ae 1.45 1.35 1.25 1 athauſes folgende Gemeindegrundſtücke auf per 5 IN.. 70 Rathauſes folg ee Aer MAGGl-Originolflosche ge- JN; N die Pachtdauer von 9 Jahren verſteigert: Täglich friſche Wire. Hauskleiderstoffe. 1.18, 38, 88. 68 1 1. Kleinbruchfeld Flur 16, Nr. 107 dem Gesetz nichts anderes Y Schürzenstoffe doppelt breit. 1.25, 8 79 5 2. Krottenwieſen, Flur 23, Nr. 34 fellgehoſten werden ols JI ws 3 pp 9% z Los 4 und 5 f Schürzendruck indanthr 1.35, 098 79 b zu haben bei 8 JI indanthren.„ 7 . Teilung, Flur 14, Nr. 1 IN N a 24 3 90991 5 69 8 1 7 5 c MAGGI WURZE f N Schürzen- Satin schwarz, blau, braun mit 8 0 Viernheim, den 6. Mai 1936—— I zchönen re„ 1.05, 7. 6 Der Bürgermeiſter: Radio- vons- J Schürzenstreifen 120 em. breit. 1.25, 98, Bechtel E 11 I Schürzenstreifen 68 0 Kaner guter Todes- Anzelge N„ g 2 Bekanntmachung„„Gott, dem Allmächtigen, bat es in ſeinem unerforſchlichen N un beer e Y 0 8 For tamts 18 2 ne FF 8 etelapfe, fene. Shale— Schteme N „2. Stock rech 5 in allen Preislagen. J 1 1 W IN 0 I= 8 f JI J 1. Die Laubſtreu aus dem Staatswald ver fra flagdalena Weidner NI N= e f Spinat, Ohmet geb. Simon JN J kommt in dieſem Jahre nicht zur Verſtei⸗ and St*. i. JN N erung. Sie wird vielmehr von dem Herrn un roh geſtern Nacht nach kurzer Krankheit, wohlverſehen mit den Tröſ⸗ JS J , 9. bee Ake 3 Peter Belz tungen unſerer hl. Kirche im Alter von 73 Jahren zu ſich in IJ 8 örſter Hoock und Hilfsförſter Brück aus Lalſenſtraße 56 die Ewigkeit abzurufen. J J 4 der Hand abgegeben. Bei Bedarf wende man Anlich Ianfenb Um ein Gebet für unſere liebe Verſtorbene bitten Je N ſich an die Genannten. ö. friſchen Viernheim, den 7. Mai 1936 J 5 N 2. Das dem Staate zugewieſene Gelände, Die trauernden Hinterbliebenen Jh Lee d Flur III, Nr. 55— 1216 qm(Bauplatz Noplsalat 3 ö 9 1 Alexanderſtraße), kann noch zur Verpachtung 520 Beerdigung findet morgen Freitag, nachmittags 4 Uhr 24 Textil⸗, Mode⸗ und Kurzwaren J abgegeben werden. Nähere Auskunft durch Pikierte Solleple- vom Trauerhauſe, Adolf Hitlerſtraße 55 aus ſtatt. eee, Bitte Schaufenſter beachten! eee, 89 e 8 und Tomaten- SSS das Forſtamt. 3. Die Leſeholznutzung im Staatswald iſt bis einſchl. 14. Oktober 1936 unterſagt. Weiterhin wird darauf hingewieſen, daß wäh⸗ Dllanzen Roch nie 80 511719 Bemberg und hetter leleidet die Fauuilie 4 rend der allgemeinen Setz⸗ und Hegezeit in Se se ee e K. Seide per Meter Mk. 00 5 8 2 den Monaten Mai und Juni das Be⸗ Wollmuſſelin e 11. treten des Waldes außerhalb der Wege ver⸗ Erjolg ſchöne Muſter 60„ 50 boten iſt und Zuwiderhandlungen geahndet Waſchmuſſelin„ 0.40* 1 der il D werden. durch 4. Süntuches noch im Walde ſiterdeſſnjerieren! Brennholz iſt bei Meidung von Forſtſtrafan⸗ zeigen bis zum 1. Juli abzufahren. ſorch das Homml von ge. Forſtamt Viernheim fraunen rein? Schneider Schon wieder ein Vereins⸗ Anzeiger Schrank, den wir Männergeſangverein 1846. Morgen Freitag abend Nur ſolange Vorrat reicht Nobert Steiert. tz. 0 merſtr. 62 Manufaktur⸗ und Modewaren Wäſche und Ausſteuer Hellgelbe Kernſeife St. ab 5.07 Weiße Kernſeife 250 gr. St.. 15 u.. 17 Schmierſeife gelb ½ Kilo 25 Schmierſeife weiß / Kilo 30 Schreibers Seifen⸗ flocken 250 gr. Paket. 30 Burnus Doſe 49 im Anzeigenteil der Singſtunde. 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